nne. e . „ee Nr. 302 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 27. Dezember 1939 Höchſtes Geſetz: Erhaltung des Volkes Rudolf Heß an eine unverheiratete Mutter.— Familie: Keimzelle des Volkes.— Patenſchaften der NSDAP. für Kinder gefallener Kriegsväter. Rudolf Heß hat einen an ihn gerichteten Brief einer jungen Frau, deren Verlobter, von dem ſie ein Kind erwar⸗ tet, in Polen gefallen iſt, zum Anlaß genommen, in einer grundſätzlichen Antwort zum Problem der unverheirateten Mutter Stellung zu nehmen. Der Brief der jungen Frau In dem Brief der jungen Frau heißt es:„Ich hatte großes Unglück, mein Verlobter iſt in Polen gefallen. um hat er die Feldwebelprüfung mit Erfolg beſtanden und wollte als Leutnant der Reſerve ausſcheiden. Und als ich von mei⸗ nem Verlobten Abſchied nahm, war es noch Frieden. Mein Verlobter war voller Schneid und Zuverſicht. Er war auch bei Oeſterreich und dem Sudetenland dabei, und er ſagte mir: Ich werde wiederkommen, ich laß dich nicht allein, im Ernſt⸗ fall könne er mir wochenlang nicht ſchreiben. Ich wartete immer auf Nachricht. Ich freute mich auf das Geſtändnis, das ich ihm machen werde, wenn er vom Polenfeldzug zurück⸗ kommt Nach ſechs Wochen kamen meine Briefe mit dem Ver⸗ merk„Gefallen für Großdeutſchland“ zurück. Unſer inniges Verhältnis iſt zerriſſen. Weihnachten wird für mich furcht⸗ bar traurig werden. Dazu die große Sorge um die Zukunft. Warum iſt das Schickſal ſo grauſam zu mir, hätte es uns wenigſtens Zeit gelaſſen zu einer Kriegstrauung; das Kleine und ich hätten ſeinen Namen. Und durch die Penſion könnte ich das Kind bei mir haben, und mit der Zeit könnte ich mich doch einigermaßen über den großen Verluſt tröſten. Ganz beſonders ſchwer fällt es mir, daß das Kind unehelich ge⸗ boren wird, mit wieviel Angſt ſehe ich der ſchweren Stunde entgegen. Kein Menſch wird bei mir ſtehen und mich im Krankenhaus beſuchen. Unter allen Müttern werde ich die unglücklichſte ſein. Zu gerne würde ich Ihnen das Bild vom Vater meines Kindes beilegen, aber es iſt das einzige, was ich beſitze. Allerdings könnten Sie ſofort feſtſtellen, daß es ſich lohnt, von dieſem Manne, von dieſem tapferen deutſchen Soldaten ein Kind zu beſitzen.“ Nudolf Heß' Antwort Dieſen Brief hat Rudolf Heß mit einem Schreiben be⸗ antwortet, das der Oeffentlichkeit übergeben wird, weil die Antwort des Stellvertreters des Führers zugleich die Frage beantwortet, welche Einſtellung ein Nationalſozia⸗ liſt zu dem angeſchnittenen Problem einnimmt, das beſon⸗ ders in der Zeit des Krieges nicht nur das Einzelſchickſal be⸗ rührt, ſondern die ganze Nation unter dem Geſichtspunkt der Erhaltung wertvollen deutſchen Blutes angeht. Rudolf Heß' Antwort beſagt u. a.: Sehr geehrte Frau H... Ihren Brief habe ich mit be⸗ ſonderer Anteilnahme geleſen. Sie ſchreiben mir darin, daß Ihr Verlobter, von dem Sie ein Kind erwarten, gefallen iſt, ohne daß Sie ihm noch ins Feld Nachricht vom Werden des jungen Lebens hätten geben können; und Sie ſchreiben wei⸗ ter, daß Sie Sorgen haben um Ihre Zukunft und um die Zukunft Ihres Kindes. Daß Sie ſich ſo vertrauensvoll an mich wenden, hat mich gefreut. Ich verſpreche Ihnen, daß ich alles tun werde, damit Sie und das Kind, das Ihnen der Mann hinterläßt, der für Sie das Liebſte auf der Welt geweſen iſt, und der für uns alle fiel, nicht in Not geraten. Ich erkläre mich bereit, die Patenſchaft zu übernehmen in dem Wiſſen: Mit dem Kinde, das Sie erwarten, geben Sie und gibt Ihr Verlobter über ſein eigenes Leben hinaus das Höchſte, das Sie für die Forterhaltung unſeres Volkes geben können: ein junges Leben. Sie und Ihr Kind werden ee in der gleichen Weiſe behandelt werden, als ſei die Ehe ſchon geſchloſſen geweſen.. Familie: Keimzelle des Volles Ihr perſönliches Los iſt der Anlaß, daß grundſätzlich für alle jungen Mütter in Ihrer Lage eine entſprechende Rege⸗ lung getroffen wird. Die nationalſozialiſtiſche 8 694 5 in der Familie ſtets die Keimzelle des ol les. Sie wird von dieſem Grundſatz ebenſowenig abgehen wie von irgendeinem anderen. Die NSDAP. hat für die Familie, ihre Erhaltung und ihre Pflege und beſonders für die Freude am Kind in der Familie viele entſcheidende Dinge getan und wird es auch weiterhin tun. Das gehört zu ihrem unabänder⸗ lichen Programm! 5 In deff Bewußtſein, daß die nationalſozialiſtiſche Welt⸗ anſchauung der Familie die Rolle im Staat gegeben hat, die ihr gebührt können in beſonderen Notzeiten des Volles be⸗ ſondere von den Grundregeln abweichende Maßnahmen ge⸗ troffen werden. Gerade im Krieg, der den Tod vieler beſter Männer fordert, iſt jedes neue Leben von beſonderer Bedeu⸗ tung für die Nation. Wenn daher raſſiſch einwand ⸗ freie ſunge Männer, die ins Feld rücken, Kinder hin⸗ Tir den Tüfmarsbeben 30 9. Das war die Höhe der Senſationen! Chriſta von Ditt⸗ marshoven war 14 5 Sie war unſchuldig! Klaus Raſte⸗ nau hatte es beſchworen! Und die junge Dame hätte ja auch keinen Grund zu ſolch einer Tat gehabt, denn ſie war Raſtenaus Braut! Dieſe letztere Senſation überſtieg denn doch noch alles andere Wer hätte denn das gedacht? In unbeteiligten Kreiſen freute man ſich der Tatſache. In beteiligten Kreiſen, das heißt in Familien mit hei⸗ ratsfähigen Töchtern, war man außer ſich. Wo man ſich Klaus Raſtenau ſo glühend zum Manne und zum Schwiegerſohn gewünſcht hatte! 1 Und wenn die ganze Affäre mit ihm ja geklärt war, ſo blieb doch immer noch das Verbrechen des alten Ditt⸗ marshoven. Wollte ſich Klaus Raſtenau wirklich einfach darüber hinwegſetzen? a 5 5 Einen Nene Prozeß gab es übrigens. Die Schlingen⸗ leger waren die Waldhüterseheleute! a Denn der Gutsbeſitzer hatte den Ehlert beobachtet, als er zuſammen mit einem Fremden ein Reh aus dem Ge⸗ büſch trug! 4 5 And gerade dieſe Waldhüterseheleute waren diejeni⸗ en geweſen, die alle Schuld auf Chriſta von Dittmars⸗ 5 gewälzt hatten. Sollte da nicht ein Zuſammenhang beſtehen? s Frau Jetta Raſtenau ſtand faſſungslos der Tatſache gegenüber, daß Klaus ſich vor aller Welt zu Chriſta be⸗ kannt hatte. Das überſtieg ihre Begriffe. Niemals durfte er dieſe kleine Dittmarshoven zu ſeiner Frau machen! „Das Lumpenpack! Klaus muß nicht ganz bei Ver⸗ ſtand ſein! Ich ſage mich los von ihm! Was ſollen denn unſere Verwandten und Bekannten denken! Benno ſo ſage doch ein Wort! Höre mir nicht ſo ſtupid zu! Dich trifft es doch ſchließlich genau ſo wie mich. And Graf Oſten erſt, was wird der ſagen? Es iſt nicht auszudenken! Benno, wirſt du mit deinem Bruder ſprechen?“ terlaſſen, die ihr Blut weitertragen in kommende Geſchlechter. a nen neuen Bundesgenoſſen. Kinder von gleichsfalls erbgeſunden Madchen des entſprechen⸗ den Alters, mit denen eine Heirat aus irgendeinem Grunde nicht ſofort möglich iſt, wird für die Erhaltung dieſes wert⸗ vollen nationalen Gutes geſorgt werden. Bedenken, die in normalen Zeiten ihre Berechtigung haben, müſſen hier zu⸗ rückſtehen. Dieſen Kindern wird bei der Eintragung in das Standes⸗ amtsregiſter— ſofern nicht inzwiſchen ſchon die Ehe geſchloſſen wurde— an Stelle des Namens des Vaters oder zum Namen des Vaters die Bezeichnung„Kriegsvater“ geſetzt werden. Die Mutter wird unter Beibehaltung ihres Mädchennamens mit „Frau“ bezeichnet und angeredet werden. Mutter und Kind werden die Frage nach dem Vater freien Blickes damit beant⸗ worten können, daß er ein„Kriegsvater“ war. Auf Wunſch der Mutter wird die NSDAP. den Kindern von„Kriegsvätern“ Vormünder vermitteln, die es für ihre nationalſozialiſtiſche Ehrenpflicht halten, dieſen ihre Fürſorge angedeihen zu laſſen. Ich glaube jedoch, daß in vielen Fällen die Großeltern des„Kriegskindes“ dies als ihre ſchönſte Aufgabe anſehen wer⸗ den. Wo materielle Schwierigkeiten beſtehen, wird der Staat ſeine Beihilfe leiſten. Ich bin überzeugt, daß meine Einſtellung in kurzer Zeit im ganzen deutſchen Volke geteilt werden wird und daß dann auch das ganze deutſche Volk künftig zu all jenen Müttern ſteht, die über die Grenzen vielleicht ſonſt notwendiger bürgerlicher Sitten und Gewohnheiten hinaus beitragen, die Blutopfer des Krieges auszugleichen— ſo wie die Landbevölkerung ſeit jeher ſchon eine freiere Einſtellung zu dem Problem des un⸗ ehelichen Kindes gezeigt hat. Selbſterhaltungstrieb der Nation Sie dürfen mir glauben, daß es auch mir ſelbſt nicht leicht geworden iſt, mich von Ueberlieferungen freizumachen, die ein Leben lang ſelbſtverſtändlich für mich waren. Aber als Natio⸗ nalſozialiſt weiß ich: das höchſte Geſetz im Krieg wie im Frie⸗ den lautet: Erhaltung des Volkes. Dieſem oberſten Geſetz haben ſich alle anderen Geſetze, Gebräuche und Anſchauungen unterzuordnen und anzupaſſen. In Kriegszeiten erfährt die Einſtellung zum Töten aus dem Selbſterhaltungstrieb der Nation heraus eine Wandlung von Grund auf. Eine gleiche Wandlung von Grund auf muß künftig in Kriegszeiten und in den Zeiten nach dem Kriege die Einſtellung der Allgemein⸗ heit zu unverheirateten Müttern und zu Kindern erfahren, die nicht in einer Ehe geboren werden— wiederum aus dem Selbſterhaltungstrieb der Nation heraus. Was hülfe es, wenn ein Volk ſiegte— durch die Opfer für den Sieg aber den Volkstod ſtürbe! Unſer Volk und die ganze Menſchheit könnten viele be⸗ deutende Perſönlichkeiten nicht ihr eigen nennen, wenn es nur in der Ehe geborene Kinder gegeben hätte und gäbe. Die Frage, ob ſie außerhalb oder vor der Ehe geboren wurden, iſt vor der Geſchichte belanglos geworden. Ja, es hat 5 auf dieſen Männern der Segen des Herrgotts geruht. Und es iſt meine feſte Ueberzeugung, daß er auch den Kindern ſeinen Segen nicht entzieht, die in den Notzeiten eines Krieges ihrem Volke geſchenkt werden nach anderen als den uns ſonſt gewohnten Geſetzen. Jedenfalls darf heute eine Frau, die es in den unſicheren Verhältniſſen eines Krieges bewußt auf ſich nimmt, unver⸗ heiratete Mutter zu werden und vielleicht zu bleiben— eine Frau, die ſich ein Kind wünſcht und ſich zu ihm bekennt, keine mindere Achtung erfahren. Das entſprechende Alter, ge⸗ ſunde Erbanlage und die Verbindung mit einem gleichfalls raſſiſch hochwertigen Mann, den ſie ſo liebt und als ſo wert⸗ voll kennt, daß ſie von dem Wunſch, wenn es ſein kann, mit ihm verheiratet zu ſein und in ihm den Vater ihrer Kinder zu ſehen, ganz erfüllt iſt, ſind die ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung für ihre ungeſchmälerte Ehre. Kein Verzicht auf raſſiſch geſundes Erbgut Es iſt heute ſelbſtverſtändlich, daß eine Frau und Mutter, die verwitwet oder geſchieden iſt, erneut eine Ehe eingehen kann. Ebenſso ſelbſtverſtändlich wird ſein, daß eine Frau, die ein„Kriegskind“ ihr eigen nennt, eine Ehe einzugehen vermag mit einem Mann, der nicht der Vater dieſes Kindes iſt, und der gerade in der Mütterlichkeit der Frau die Grundlage einer ehelichen Lebensgemeinſchaft ſieht. Die Familie iſt die Grund⸗ zelle des Staates: Aber deſſen ungeachtet darf ein Volk beſon⸗ ders während eines Krieges nicht darauf verzichten, ſein raſſiſchgeſundes Erbgut im höchſtmöglichen Ausmaß weiterzutragen und zu erhalten. Höher als alle vom Menſchen erdachten Prinzipien, höher als alle Sitten, die zwar der Ausdruck einer anerkannten Ge⸗ wohnheit, nicht aber der Ausdruck der Sittlichkeit an ſich ſind, und höher gar als Vorurteile ſteht das Wohl der Geſamt⸗ heit, ſteht das Leben des Volkes. Der höchſte Dienſt, den die Frau der Geſamtheit leiſten kann, iſt, beizu⸗ tragen für die Forterhaltung der Nation in raſſiſch geſunden Kindern Seien Sie glücklich, daß es Ihnen vergönnt iſt, dieſen höchſten Dienſt für Deutſchland zu leiſten. Seien Sie dankbar, daß der Mann, den Sie lieben, in Ihrem Kinde fortlebt. Heil Hitler! Rudolf Heß. — eke— A treiben— Anſer Sieg iſt die Freiheit! Ein Aufruf Dr. Leys an die Politiſchen Leiter. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley wandte ſich mit einem Aufruf an die Politiſchen Leiter der NSDAP. und durch ſie an das geſamte deutſche Volk. In dem Aufruf heißt es u. a.: „In dem jetzigen deutſchen Freiheitskampf feiern wir die erſten Kriegsweihnachten. Noch nie und zu keiner Zeit iſt der Gemeinſchaftsſinn und der Gemeinſchaftswille ſo zum Aus⸗ druck gekommen wie anläßlich der Kriegsweihnacht 1939. Stär⸗ ker denn je iſt jeder beſtrebt, dem anderen etwas Gutes zu tun, Not zu lindern und ſich gegenſeitig zu helfen und damit der großen Volksgemeinſchaft ſichtbaren Ausdruck zu verleihen. Deutſchland iſt eine große Familie geworden, und ihr Politiſchen Leiter der NSDAP. ſeid das ſtählerne Gerippe die⸗ ſer Volksgemeinſchaft. Um euch in eurem Block, in eurer Betriebsgemeinſchaft, in eurer Frauenſchaft u. a. ſammeln ſich die deutſchen Menſchen. Ihr ſeid ihnen ein Halt! Ihr betreut ſie! Ihr bekümmert euch um ihre kleinſten Sorgen. Ihr gebt ihnen Aufſchluß, behebt Zweifel und ihr ſtärkt den Glau⸗ ben! Euer Wahlſpruch lautet: Der Führer hat immer recht! Wir gehorchen dem Führer! Kriegsweilhnacht! Krieg iſt ein hartes Wort und für viele ein Schrecken. Sie ſetzen es gleich neben den Begriff der Peſt, ſprechen von einer„Geißel Gottes“, reden von einem „Gottesgericht“. Wir Nationalſozialiſten lehnen eine ſolche Einſtellung zum Krieg ab. Wir verwerfen dieſe Einſtellung; denn mit einer ſolchen Haltung würden wir unſere tapferen Soldaten ſchmähen und beleidigen. Gewiß: der Krieg iſt hart und ſchwer und verlangt die höchſten Opfer eines Volkes. Aber genau ſo wie die deutſche Frau durch die Geburt des Kindes in Schmerz und Not in ewiger Folge der Nation ihr Opfer bringt, genau ſo muß der deutſche Mann im Kampf, und wenn es ſein muß, auch im Krieg zum Schutz der Nation, zum Opfer ſeines Blutes bereit ſein. Die Mutter iſt der höchſte Ausdruck des Frauentums. Der Soldait i ſt der höchſte Ausdruck des Mannestums. Politiſche Leiter, ihr müßt dieſe hohe und edle Auffaſſung vom deutſchen Soldaten und von ſeinem heiligen Kampf um unſere Freiheit immer wieder dem Volke eindringlich vor Augen führen.— Der Herrgott will uns Gelegenheit geben, zu beweiſen, ob wir der Freiheit würdig ſind. Kriegsweihnacht! Aus unſerem Willen zum Kampf und aus unſerem Willen zur Gemeinſchaft erwächſt uns der Sieg. Uuſer Sieg iſt die Freiheit. Politiſche Leiter, tragt die Fackel der Freiheit in das Land, daß ſie zur Flamme werde, die alles Schlechte und Mindere verzehrt, damit die Größe und das Edelſte unſeres Volkes zum ſieghaften Durchbruch gelangen! Alles für den Führer, alles für Deutſchland!“ E Votſchaft an den Sport Reichsinnenminiſter Dr. Frick weiſt in einer„Botſchaft an den Sport“ darauf hin, daß wir unſer Volk durch Leibes⸗ übungen geſtählt und im ſportlichen Wettkampf gehärtet haben.„Daß es uns gelang, eine Armee aufzuſtellen, die mit ihren ſcharfen Waffen Polen in 18 Tagen überrannte, die heute England harte Schläge austeilt und morgen— wenn es ſein muß— noch härter ſchlagen wird, das iſt unſer Stolz. Und ebenſo ſtolz ſind wir, daß es uns möglich iſt, trotz des Krieges ausgezeichnete deutſche Mannſchaften ins Ausland zu ſchicken und ſo die enge Verbundenheit mit den neutralen Staaten aufrechtzuerhalten und zu vertiefen. Laßt uns darum alle weiterarbeiten an unſerer körperlichen Ertüchti⸗ gung und unſerem körperlichen Gerüſtetſein. Leibesübungen das heißt heute mehr denn je: Dien ſt am Vaterland!“ Die Reichsfrauenführerin Frau Gertrud Scholtz⸗ Klink grüßt zum Weihnachtsfeſt beſonders all die Mütter und Frauen, deren Söhne und Männer an der Front ſtehen. CCCCC((ͤãͥ cee 2828 Mannheimer Theaterſchau Spielplan vom 28. Dezember bis 2. Januar. Im Nationaltheater: D o nnerstag, 28. Dezember, Miete Dig und 1. Sonder⸗ miete D 5 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 304 bis 309, Jugendgruppe Nr. 1951 bis 2075 und für die Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 41 bis 42: Der Frei⸗ ſchütz. Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Freitag, 29. Dezember: Für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 49 bis 50, 67 bis 69, 73 bis 86, 327 bis 347, 367 bis 369, 514 bis 520, 554 bis 559, 564 bis 570, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Friſch verloren halb gewonnenl Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfana 20, Ende gegen 22.30 Uhr. ————5 Benno ſtand auf. 5 „Liebes Mamachen, ich begreife dich nicht. Was heißt hier: Mit Klaus ſprechen? Er iſt niemandem Rechenſchaft ſchuldig in dieſem Punkte, ganz davon abgeſehen, daß er ſich niemals da hineinreden laſſen würde. Du müßteſt ihn doch beſſer kennen! Er tut, was er will. Und wer Klaus kennt, weiß, daß dieſe Verlobung eigentlich ſchon heute eine völlige Rehabilitierung der Dittmarshoven bedeutet.“ VVV Frau Jetta rana die Hände. 3 „Ich begreife dich einfach nicht, wie du dieſer Sache ſo lau gegenüberſtehen kannſt!“ Benno zuckte die Achſeln und ſagte nichts. Aber er dachte an jenen Wintertag, an dem ihm im Walde die peinliche Sache mit der kleinen Dittmarshoven paſſierte und ſein Bruder Klaus dazu kam, der ihn dann wie einen dummen Jungen nach Hauſe geſchickt hatte. Om, in dieſer Sache ſah er nun nicht ganz klar. Hatte damals ſchon etwas zwiſchen Klaus und EChriſta von Dittmarshoven beſtanden oder war er, Benno, die Ur⸗ ſache von dieſem heimlichen Verlöbnis? Er würde ſich 1 hüten, dem Bruder ein Wort zu dieſer Angelegenheit zu 6 ſagen! Wie die gute Mama ſich das bloß dachte? Gewiß war er ſelber auch äußerſt überraſcht geweſen über dieſe Entwicklung der Dinge. Aber da war gar nichts zu machen. Die gute Mama mußte das wirklich einſehen. Nun tobte ſie hier gegen ihn. Und er konnte Klaus eigentlich ſehr gut verſtehen. Jawohl! Aber laut werden laſſen durfte er dieſen Ge⸗ danken nicht. Wozu ſich mit der Mama verfeinden? Und ihm war Streit in den Tod zuwider. Lange genug war man mit ſorgenvollen, ja verzwei⸗ lelten Geſichtern herumgeſchlichen— man hatte wirklich ſchon die Hoffnung aufgegeben, daß Klaus durchkäme. Jetzt aber wollte er 1 wieder aufatmen und frohe Geſichter ſehen— nicht ſchon wieder neuen Aerger haben. Nein, nein. An ihm hatte die Mama diesmal kei⸗ as war bei ihm beſchloſſene Sache. Frau Jetta hatte in der Klinik angerufen. Aber Klaus hatte dem Geheimrat geſaat. er wolle jetzt nie⸗ mand ſehen. Denn er wußte ja, wie die Mama aufgeregt ſein würde. And— es änderte kein Menſch mehr etwas an ſeinem Entſchluß. Freilich, es war eine Gewalttat gegen die kleine Chriſta, daß er da über ihren Kopf hinweg dieſe Verlobung in Szene geſetzt hatte. Er liebte ſie nicht. Er wollte ſie nur gegen all dieſe gemeinen Angriffe ſchützen. Und wenn ſie ſeinen Beweg⸗ grund richtig erfaßte, dann würde ſie ihm vielleicht doch nicht zürnen. 5 Wenn ſie aber nun einen andern Mann liebte? Merkwürdig, daß ihm dieſer Gedanke ſolch ein Unbe⸗ hagen verurſachte! Und doch, was für Wirrniſſe mußte es auslöſen, wenn Chriſta von Dittmarshoven einem anderen Mann heim⸗ lich verlobt war! Sie war doch niemandem darüber Re⸗ chenſchaft ſchuldig. War es nicht ſehr ſelbſtherrlich von ihm gedacht, wenn er annahm, daß Chriſta unbedingt frei ſein müſſe? „Sie iſt frei!“ ſagte er ſich.„Dieſe kindlichen, ſchön geſchwungenen Lippen hat noch kein Mann geküßt!“ Dieſes Bewußtſein ließ ihn ruhig ſein. Er wollte der kleinen Chriſta ein guter Mann ſein. Daß er ſie nicht liebte, ſollte ſte nie ſpüren. Wenn ſie ihn aber nun nicht mochte? Wenn ſie es empört zurückwies, ſeine Frau zu werden? Müde wandte Klaus Raſtenau den Kopf zur Seite. 5 Er wollte nicht mehr grübeln und denken. Es mochte alles ſeinen Gang gehen, er konnte nichts erzwingen. Aber Cyriſta würde' nun bereits wiſſen, was fein Wille über ihr Schickſal beſtimmt hatte. Ja, würde man nicht annehmen, daß ſeine Braut ihn beſuchen würde, jetzt, wo ſie frei war, und daß ihr erſter Weg zu ihm ſein mußte? s 7 Wenn ſie käme! N Klaus Raſtenau wußte plötzlich, daß er ſich unſagbar freuen würde. Er ſchloß die Augen. Leiſe legte Schweſter Linda einen kühlen Umſchlag auf ſeine Stirn. Das tat wohl. Ihm war vorhin ſo heiß geweſen. And an der lin⸗ ken Seite ſpürte er einen quälenden Schmerz. Die Wunde brannte wie Feuer. Nach einigen Minuten war er feſt eingeſchlafen. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. 98 Seekenheim I.— Viktoria Reckarhauſen I. 2:1. Am 1. Weihnachtsfeiertage ſtanden ſich obige Mann⸗ ſchaften zum fälligen Kriegsmeiſlerſchaftsſpiel gegenüber und lieferten vor einer ſtattlichen Zuſchauerzahl einen ſchönen Kampf, der von Anfang bis zum Schluß die Gemüter in Spannung hielt. Vorweg— das Spiel erfüllte reſtlos— auch der verwöhnteſte Sportplatzbeſucher dürfte, wenn man alle Umſtände berückſichtigt, auf ſeine Rechnung gekommen ſein. Zwei grundverſchieden veranlagte Mannſchaften tru⸗ gen einen bis in die letzten Spielminuten temporeichen Kampf durch. Neckarhauſen ſtellt eine kämpferiſche Mann⸗ ſchaft als Gegner, die kein„zurück“ kennt. Einem fabelhaften Torwart ſtehen zwei ſchlagfichere— manchmal aber zu hart dreinfahrende Verteidiger zur Verfügung und ſomit iſt eine Tordeckung vorhanden, die nur durch raffinierte Schachzüge außer Kurs geſetzt werden kann. Die Läufer⸗ reihe ſpielt wie die ganze Mannſchaft ein ausgeſprochenes Kampfſpiel und gibt ſomit dem Sturm einen guten Rück⸗ halt. Im Sturm dirigiert Weidinger mit viel Können, Geſchick und Energie das Geſchehen. Er als Halblinker und der Halbrechte ſind die beſten Leute der Fünferreihe. Die Spielaktionen ſind reſtlos auf Ueberrennen des Gegners eingeſtellt und ſomit immer gefährlich. Wenn es nur 8u einem einzigen Tor reichte, dann deshalb, weil die Secken⸗ heimer Tordeckung ſchuftete, was das Zeug hielt. Seckenheim ſtellte dieſer Kampfmannſchaft eine lech⸗ niſch gut durchgebildete Elf gegenüber, die nach Möglich⸗ keit den harten Kampf meidet. Dadurch mußte das etwas zu verkünſtelte Spiel der Seckenheimer notleiden. Etwas Härte muß eben doch entgegengeſetzt werden. Reſtlos konnte die Tordeckung nicht genügen. Sowohl Bittorf wie auch Bauder und Raufelder waren nicht frei von Schwächen, ſodaß Gropp als Mittelläufer mehr als gewohnt in der Verteidigungslinie aushelfen mußte. Wolf und Henrich taten ihre Pflicht— beſonders Wolf bewältigte wieder eine Un⸗ menge Kleinarbeit, die der Mannſchaft nur vorteilhaft zu ſtatten kam. Im Sturm waren Walz und Umminger am angriffsfreudigſten und damit am erfolgreichſten. Stein ge⸗ fiel durch ſeine präziſen Flankenbälle, die immer für den Gegner gefährlich ſind. Fuchs hatte mit ſeinem harten Geg⸗ ner manchen energiſchen Strauß auszuſechten und verlor ſich durch dieſe Kämpfe in einen Kleinkrieg, der nicht immer erfolgreich endete. Erny hatte einen ſchwarzen Tag und verlor ſomit den ſonſt gewohnten Kontakt zu ſeinen Mit⸗ ſpielern. Das Spiel brachte auf beiden Seiten viele klare Tor⸗ gelegenheiten, aber verhältnismäßig wenig Tore. So ver⸗ gaben Umminger, Erny und Stein in faſt unverzeihlich günſtigſter Poſition die ſchönſten Sachen. Die nahezu un⸗ möglichen Bodenverhältniſſe entſchuldigen manches, aber nicht alles. Ein Spiel— ein ausgeſprochener Lokalkampf— iſt vorüber, das mit wenigen Ausnahmen zu gefallen wußte. Schiedsrichter Lauer⸗Plankſtadt leitete das Spiel um⸗ ſichtig, ließ aber entſchieden zu hart ſpielen. ch. PS. Siehe heutiges Inſerat wegen der Verſammlung dieſer Woche. Kriegs⸗Handball der Gauklaſſe. Turnverein 98— Tgde. Ketſch 2:7(0: 4). Am vergangenen Sonntag trafen ſich obige Mann⸗ ſchaften zum fälligen Verbandsſpiel. Die heimiſche Mann⸗ ſchaft hatte nicht das Glück, durch Urlauber verſtärkt zu werden, hingegen hatten die Gäſte mit Ausnahme von Keilbach ihre Etatself zur Stelle. So begann der Kampf der 60 Minuten ohne Ausſicht auf Punktegewinn für die 98er. Nach Freigabe des Leders gelang es den Gäſten ſchon in den erſten 10 Minuten mit 073 davon zu ziehen. Allgemein glaubte man, daß ſo die 98er eine hohe Nieder⸗ lage beziehen werden, aber der Kampfeswille derſelben ſtoppte hiernach alle Anſtürme der Gäſte auf das Tor ab. Bis zur Pauſe konnten dieſelben nur noch ein 4. Tor an⸗ bringen. Auch in der zweiten Halbzeit konnten die Gäſte die hieſige Elf, dem Kräfteverhältnis gegenüber, nicht über⸗ zeugend ſchlagen. Tapfer ſchlugen ſich die Hieſigen und zeigten ſich im Feldſpiel dem ſtarken Gegner gleichwertig. Geſchoſſen wird hüben wie drüben. Bei ausgeglichenem Spiele ging die zweite Halbzeit mit 2:3 Toren für die Gäſte zu Ende, Beim Schlußpfiff des Unparteiiſchen konn⸗ te die Mannſchaft der Tgde. Ketſch mit 2:7 Toren die beiden Punkte mit nach Hauſe nehmen. Die Schüler⸗ und Jugendmannſchaft des 98er hatten gleiche Mannſchaften des hieſigen Tb.„Jahn“ als Gegner. In beiden Spielen behielten die 98er Mannſchaften die Oberhand über ihre Gegner und ſiegten unangefochten; ſo die Schüler mit 16:1 und die Jugend 11:3. Dieſe Mann⸗ ſchaften der 98er liegen noch ungeſchlagen im Kampf um die Abteilungsmeiſterſchaften zur Ermittlung der Bann⸗ meiſter. a In einem weiter angeſetzten Treffen der Jugendmann⸗ ſchaften Tv. 98— Tv. Friedrichsfeld II. blieben die Gäſte aus. Die beiden Punkte erhält die Jugendelf der 98er kampflos gutgeſchrieben. 8 Handball der Kreisklaſſe. Tbd.„Jahn“ I.— MTG. Mannheim 1 10414(621) Tbd.„Jahn“, Jugend— Tv. 98, hier, Jugend 3:11 — Mc. mußte bei obigem Treffen ſeine erſte und em⸗ pfindliche Niederlage hinnehmen, die in dieſer Höhe voll⸗ auf in Ordnung geht. Die S. Mannſchaft zeigte nämlich ein Spiel, das für die Zuſchauer ein Genuß war zu ver⸗ folgen. Flotte durchdachte Angrifſe wurden mit zackigen Torſchüſſen abgeſchloſſen, ſodaß ſchon in der erſten Viertel⸗ ſtunde an einem Sieg der Einheimiſchen kaum mehr zu zweifeln war. Dazu hatte MTG. noch einen ſchwachen Tor⸗ g wart, was dem Tabellenführer vollends zum Verhängnis wurde. Wohl trug auch der MTG.⸗Sturm Angriffe vor, doch verlor ſich der Sturm zuviel im Einzelſpiel, ſodaß die Hintermannſchaft meiſt und leicht klären konnte. Fur die einheimiſche Mannſchaft iſt die ſchöne ſpieleriſche Lei⸗ ö ſtung um ſo höher zu bewerten, als die Bodenverhältniſſe für ein flüſſiges Spiel äußerſt ungünſtig waren. Die vier Gegentore, die S. erhielt, waren faſt durchweg Strafſtöße, die bei beſſerer Mauerbildung teils zu verhindern waren. J Die Schiedsrichterleiſtung war gut. 5 Sundler führte ſich mut zwei Toren Auswaͤrtſger Sport. Fußball Meiſterſchaftsſpiele. Gau Mittelrhein: Vfe 99 Köln— SS Troisdorf(Geſ.⸗Sp). 321 Gau Heſſen: Boruſſia Fulda— Kewa Wachen buchen 5 Dunlop Hanau— VfB Großauheim 155 FC Hanau 93— Hanau 1860 N 5: Kurheſſen Kaſſel— BC Sport Kaſſel 3 SC 03 Kaſſel— Tura Kaſſel 2 7 1. FC 04 Oberurſel— VfB Friedberg(Geſ.⸗Sp.) 1 Gau Südweſt: Main: S Frankfurt— Eintracht Frankfurt 0˙1 Opel Rüſſelsheim— Kickers Offen bach 11 SV Wiesbaden— Rotweiß Frankfurt 471 Saarpfalz:. 5 18, Kaiſerslautern— Boruſſia Neunkirchen 4.2 Gfs Darmſtadt— VfR Frankenthal 0˙6 WH W⸗Spiele FSV Frankfurt— Bezirksklaſſe Frankfurt Höchſt— Eintracht Frankfurt 5 88 Iſenburg/ Sprendlingen— Rotweiß Frankfurt Offenbach Stadt— Offenbach Land S Wiesbaden— Sladt Wiesbaden Opel Rüſſelsheim— Stadt Mainz Wormatia Worms— Nibelungen 5 1. JC. Kaiſerslautern— Stadt Kaiſerslautern VfR Frankenthal Lambsheim Mörſch/Flomersh. Ludwigshafen Süd— Ludwigshafen Nord Gau Baden: Nordbaden: bo ERA S AAL. S Waldhof— Spogg Sandhofen 6˙¹ VfR Mannheim— Pf Neckarau 40 Amicitia Viernheim— F Kirchheim 411 SV Waldhof— FG Kirchheim 17:0 Mittelbaden: Phönix Karlsruhe— Karlsruher F 8˙2 1. FC Birkenfeld— VfB Mühlburg 0:0 FI Raſtatt— 1. Fc Pforzheim 4:1. Südbaden: f FV Emmendingen Freiburger FC 0·6 FT/ SC 1— FC Gutach 22 F Lahr— Bfgt Achern 11 8 Offenburg— Jahn Offenburg 6·2 Gau Württemberg: Stuttgarter Meiſterſchaft: Stuttgarter Sc— Stuttgarter Kickers 0¹⁰⁴ FW Zuffenhauſen— VfB Stuttgart 2·8 Stuttgarter Stadtpokal: 5 Sportfreunde Stuttgart— SVgg Cannſtatt 321 Gau Bayern: 1 BC Augsburg— 1860 München 222 Bayern München— 1. FC Nürnberg 0¹09 FS Nürnberg— Neumeyer Nürnberg 14 1 FC 05 Schweinfurt— Big Schweinfurt 40 0 Baoiſcher Fußball Bei den nordbadiſchen Meiſterſchaftskämpfen gab es an den Weihnachtstagen hohe Favoritenſiege Am ſchuß⸗ freudigſten und erfolgreichſten war der Sturm SV Wald⸗ hof, der in den beiden Spielen gegen Sandhofen und Kirch⸗ heim nicht weniger als 23 Treffer erzielte. Davon entfie⸗ len allerdings allein 17 auf die Heidelberger Vorſtädter. Schon am Sonntag hatten die Waldhöfer gegen Sandho⸗ fen 6:1(4:1) gewonnen und dabei in Anweſenheit von, Reichstrainer Herberger eine vorzügliche Leiſtung voll⸗ bracht. Durch dieſe beiden Siege hat ſich Waldhof die Tabellenführung erkämpft. An zweiter Stelle liegt der VfR Mannheim. Die Tabelle lautet: SV Waldhof 4 32:1 8:0 VfR Mannheim 5 13:6 8:2 Vfe Neckarau 5 11:8 4·2 Sp⸗Vgg Sandhofen 4 6510 325 Amicitia Viernheim 4 69 2˙6 FG Kirchheim 6 8.42 111 In Mittelbaden beanſpruchte das Treffen zwiſchen dem 1. FC Birkenfeld und dem VfB Mühlburg das Haupt⸗ intereſſe. Die Birkenfelder bewieſen auch in dieſem Kampf ihre Stärke und erreichten gegen den großen Gegner, dem man allgemein einen knappen Sieg zugetraut hatte, ein torloſes Unentſchieden. Birkenfeld führt alſo weiterhin die Tabelle vor den Mühlburgern an. Im Karlsruher Lokal⸗ kampf ſiegte diesmal der Phönix knapp mit 3:2(2:0) über den KFV, nachdem der KF bekanntlich das Vorſpiel mit einem Tor Unterſchied gewonnen hatte. Zu ſeinem erſten Sieg kam der FC Raſtatt, der überraſchend dem 1. Fe Pforzheim mit 4.1(3:1) das Nachſehen gab. Die Tabelle zeigt nun folgendes Ausſehen: IC Birkenfeld 5 19:7 8:2 VfB Mühlburg 4 10:3 221 1. Fc Pforzheim 5 13:4 525 3. Karlsruhe 5 12213 426 Karlsruhe 6 13:22 428 FC Raſtatt 5 1382 278 SB Waldhof— SpVgg Sandhofen 6:1(471) Lediglich der Tatſache, daß der junge talentierte Halb⸗ rechte der Waldhöfer Franz kurz nach der Pauſe verletzt aus⸗ ſcheiden mußte, haben es die Sandhöfer zu verdanken, daß ſie nicht noch höher geſchlagen wurden. Der badiſche Ex⸗Meiſter, bei dem erſtmals wieder Bielmeier im Angriff ſtand, diktierte von der erſten Minute an das Spielgeſchehen, und bereits beim dal war das Spiel ſchon entſchieden. Damit haben die Waldhöfer auch ihren dritten Punktekampf ſiegreich hin⸗ ter ſich gebracht. Erfolgreichſter Stürmer der Waldhöfer war Siffling 4, der allein drei Treffer auf ſein Konto brachte. Die anderen Tore 1 Günderroth, Erb und Schneider (Elfmeter). Die Sandhöfer kamen beim Stande von 1:0 zu ihrem Ehrentreffer durch ihren beſter Stürmer Geörg, der ein Mißverſtändnis der Waldhöfer Hintermannſchaft geſchick! ausnützte. Ueber 2000 Zuſchauer wohnten dem Spiel bei, unter denen man auch Reichstrainer Herberger ſah, der alle Jahre das Weihnachtsfeſt in ſeiner Heimatſtadt Mann⸗ heim verbringt. BfR Mannheim— Bf Neckarau 4:0(220) Während der 2 Neckarau e war, zu dieſem Punktekampf ohne den verletzten Diringer und ohne Mün⸗ zen berg, der auf Urlaub in ſeiner Heſmatſtadt Aachen weilte anzutreten, konnte der Meiſter VfR Mannheim feine „Kriegsliga“ durch ſeine Urlauber Spindler und Rößling, nicht unweſentlich verſtärken. Die Neckarauer hatten im Felds iel zwar ſtets leichte Vortelle und namentlich nach der Pauſe ſpielten ſie oft 1198 f 1 5 e 185 Raſeuſpieler mit Spindler auf Rechtsaußen en wei. e Sturm und dieſer Umſtand entſchied das Spiel as eine erzielte er Durch eine ſemner wprſchen Freiſtogbombeſt) glänzend ein, die beiden anderen Tore ſchoſſen Langen beit und Danner. Rei ner Herberger war auch bei die⸗ ſem Punktekampf; gen, der jedoch an die Klaſſe des Wald⸗ hofſpieles vom Vortage bei weftem nicht heranreichte Amieitia Viernheim J Kirchheim 4:1(2:1) Gegen die Kirchheimer ſchafften die Heſſen in ihrem vier⸗ ten Meiſterſchaftskampf endlich den erſten Sieg. der ſogar hoch 2 hätte ausfallen können. Nur in der erſten hal ben Stunde waren die Heidelberger Vorſtädter ein ernſthafter Gegner. Das Spiel begann inſofern mit einer Ueberra⸗ ſchung, als die Kirchheimer zuerſt erfolgreich waren, und zwar durch Wolf, Koob holte dal den Ausgleich, und noch vor dem Wechſel hieß es durch Kempf 2:1 für die Viernheimer. Lach dem Wechſel beherrſchten die Heſſen eindeutig das Spielgeſchehen und erzielten durch K. Kitz und J. Kiß noch zwei weitere Treffer. 1. IC Birkenfeld— BfB Mühlburg 0:0. Mit einem torloſen Unentſchieden trennten ſich die bei⸗ den Tabellenerſten der Gruppe Mittelbaden in Badens Gauklaſſe Der von beiden Seiten in ſportlich hochanſtändi⸗ ger Weiſe ausgetragene Kampf hatte leider unter dem hartgefrorenen Boden ſehr zu leiden. Die Spieler lieferten aber trotzdem bis zum Schlußpfiff ein feſſelndes Treffen, wobei die Platzherren an einem knappen Sieg, den ſie ver⸗ dient gehabt hätten, vorbeigingen. Beiderſeits waren die Schlußdreiecke die beſten Teile der Mannſchaften. Birken⸗ feld hatte in der 16. Minute die erſte große Chance als Linksaußen Stumpp allein Speck gegen ſich hatte, dieſer den Ball aber geiſtesgegenwärtig unter ſich begrub und lei⸗ der für die Dauer von zweſ Minuten ausſcheiden mußte. Nach dem Seitenwechſel hatte Mittelſtürmer Fix 4 mit einem 16⸗Meterſtrafſtoß Pech; als er einen Fehlſchlag von Rink prompt ausnützte, ging ſein Geſchoß knapp über den Kaſten Zum Schluß nützten dann auch die Gäſte eine klare Gewinnchance nicht aus, d. h. Herz im Birkenfelder Tor drehte den ſcharfen Schuß des durchgebrochenen Halblinken Seeburger zur Ecke— Schiedsrichter war Delank(VfR Mannheim). fleſch ſbfeder Die Fußball⸗Meiſterſchaftskämpfe im Gau Südweſt nahmen, wenn man von dem etwas einſeitigen Treffen in Darmſtadt abſieht, einen ſehr ſpannenden Verlauf. In der Gruppe Main konnten die Kickers Offenbach ihre führende Stellung behaupten, obwohl ſie in Rüſſelsheim mit einem 1:1(0:0) zufrieden ſein mußten. Der FS Frankfurt verpaßte die Gelegenheit, an die Spitze zu kom⸗ men, da er ſich auf eigenem Gelände von ſeinem alten Ri⸗ valen, der Eintracht, mit 10(1:0) ſchlagen ließ. Neben der Eintracht kam auch der SB Wiesbaden, der Rotweiß Frankfurt 4:1(2:1) ſchlug, zu ſeinem erſten Sieg. In der ſaarpfälziſchen Gruppe konnte der 1. FC Kai⸗ ſerslautern auch den ſchweren Kampf gegen Boruſſia Neun⸗ kirchen mit 4:2(11) ſiegreich geſtalten und damit ſeine Spitzenſtellung weiter ausbauen. Der VfR Frankenthal, der in Darmſtadt zu einem ſicheren 6•0(2:0) Sieg kam, iſt wie⸗ der an die zweite Stelle vorgerückt, Das Treffen TSG 61 Ludwigshafen— FK 03 Pirmaſens fand nicht ſtatt.— Die Tabelle: Main: Kickers Offenbach 3 13.2 57 FSW Frankfurt 3 5˙2 4˙2 Rotweiß Frankfurt 4 3 SV Wiesbaden 3 574 3.8 Eintracht Frankfurt 3 325 2.4 Uaion Niederrad 3 375 2:4 Opel Rüſſelsheim 3 3.7 125 Saarpfalz: FC Kaiſerslautern 4 20:5 8:0 BfR Frankenthal i 4 144 62 TSG 61 Ludwigshafen 3 15.4 42 Boruſſia Neunkirchen 4 1777 4.4 Wormatia Worms 4 8.14 35 FK 03 Primaſens 4 7:14 35 Gf Darmſtadt 5 273 910 * 1. JC Kaiſerslautern— Boruſſia Neunkirchen 4:2(1:1). 5 Mit einem verdienten Sieg der Lautringer endete der wichitge Kampf auf dem Batzenberg, dem gegen 3000 Be⸗ ſucher beiwohnten Die Einheimiſchen hatten auch diesmal wieder eine ſehr ſichere Abwehr(Hergert) und einen ſchnel⸗ len und ſchußfreudigen Sturm zur Stelle. Die Boruſſen hatten überralchend Schwächen in der Hintermannſchaft, und die Stürmer waren vor dem Tor zeitweiſe recht hilf⸗ los. Die Einheimiſchen kamen ſedenfalls zu einem verdien⸗ ten Sieg Momber brachte die Boruſſen mit 1:0 in Füh⸗ rung, aber Baßler ſorgte bald für den Gleichſtand Hergert ließ dann einen Elfmeterball aus, und ſo ging es mit 121 in die Pauſe. Walter und Retz ſorgten nach dem Wechſel für eine 3:1⸗Führung, und nachdem Bardel ein Tor für 1 aufgeholt hatte, ſtellte Retz das Endergebnis er. 0 Eisfeſt für unſere Wehrmacht. Angehörige aller Wehrmachtteile des Standorts Berlin waren vom Reichspropagandaamt in den Sportpalaſt ge⸗ laden, wo ein reichhaltiges eisſportliches Programm ab⸗ lief. Unſer Bild: Die jungen Berliner Kunſtläuferinnen als begeiſterte Zuſchauer inmitten der Wehrmacht⸗ angehörigen. 8 9 8 4 1 FP D D eee.