r enen r.. e 177 I! Wezagspreis Monatlich Mu. 1.40, durch die Poft Mu. 1.60, n der Seſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzelgenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., E Textteil 0 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. e Dages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Serkelt Bblatt für den Stadttell Mbm.-Seckeuhhel Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A Ir 1939 Nr. 304 Leber eine Million Tonnen geſunken Die feindlichen und neukralen Geſamtverluſte auf Ser. Derun, 49. Dez. Amtlich wird mitgeteilt: Folgende Statiſtik der in der Zeit von Kriegsbeginn bis zum 20 Dezember 1939 auf See eingetretenen Handels⸗ ſchiffsverluſte wird bekanntgegeben: 1. Nach beſtätigten Meldungen ſind mit Sicherheit in Verluſt geraten: 4) 134 britiſche Schiffe mit b) 12franzöſiſche Schiffe mit e) 78 neutrale Schiffe mit 526 169 BRT 34 759 BRT 258 209 BRT Sa 224 Schiffe mit 849 137 BRT 2. Darüber hinaus ſind mit großer Wahrſcheinlichkeit als verloren anzunehmen: a) 14 britiſche Schiffe mit b) 4 franzöſiſche Schiffe mit c) 20 neutrale Schiffe mit d) 17 unbekannte Schiffe mit 46 425 Bot 17 233 BRT. 37240 BRT 79 600 BRT Sa 55 Schiffe mit 180 498 BRT. Damit betragen die feindlichen und neutralen Geſamk⸗ verluſte auf See bis zum 20. Dezember 279 Handelsſchiffe mit einer Tonnage von 1029 635 Brukto⸗Regiſter⸗Tonnen. Obgleich in dieſer Geſamtſumme die unker 2. genannten Schiffe enthalten ſind, bei denen nach den vorliegenden Meldungen nur mit hoher Wahrſcheinlichkeit auf Tokalver⸗ luſt geſchloſſen werden kann, muß auf Grund der von amk⸗ licher engliſcher Seile zugegebenen Schweigetaktik damit gerechnet werden, daß die Geſamtverluſte weit höher ſind als angegeben. 3. Demgegenüber ſind in der Berichtszeit von Kriegs- beginn bis zum 20. Dezember insgeſamk 18 deutſche Schiffe mit 128 689 Brutto-Regiſter⸗Tonnen verſenkt. Von dieſen Schiffen iſt nur eines vom Gegner verſenkt worden. Den übrigen iſt es gelungen, ſich rechtzeitig ſelbſt zu verſenken, ehe ſie dem Gegner in die Hände fielen. Zu der amtlichen Statiſtik der Handelsſchiffsverluſte erfahren wir von zuſtändiger Seite noch folgendes: Mit dem 20. Dezember haben die feindlichen und neutralen Han⸗ delsſchiffsverluſte ſeit Kriegsbeginn die Millionen⸗Tonnen⸗ Grenze überſchritten. Da die feindliche Propaganda Schiffs⸗ verluſte weitgehend verſchweigt und zugleich die Rich⸗ tigkeit der deutſchen Veröffentlichungen beſtreiten möchte, wird der heutigen Statiſtik eine namentliche Liſte der⸗ jenigen feindlichen und neutralen Schiffsverluſte beigefügt, die bis zum 20. Dezember als beſtätigt gemeldet worden ſind Gleichzeitig werden die deutſchen Handelsſchiffsverluſte bekanntgegeben, die nur einen Bruchteil der feindlichen ausmachen. Von den 18 verſenkten deutſchen Schiffen konnte der Gegner nur eines verſenken, die übrigen ſind durch Selbſtverſenkung dem Zugriff des verfolgenden Fein⸗ des entzogen worden. Dieſes Verfahren ſteht in der Ge⸗ ſchichte des Handelskrieges erſtmalig da. Das mutige Vor⸗ gehen der deutſchen Handelsſchiffskapitäne iſt um ſo mehr anzuerkennen angeſichts wiederholter engliſcher Drohungen, deutſche Kapitäne, die ihr Schiff verſenken, l erſchie ßen zu wollen Der Erſte Lord der Admiralität Winſton Churchill hat kürzlich über die Methode der engliſchen Veröffent⸗ lichungen geſprochen und hierbei zum Ausdruck gebracht, daß ſolche Verluſte, auf deren Geheimhaltung vor dem Geg⸗ ner man Wert legt, nicht veröffentlicht werden Damit iſt auch die engliſche Statiſtik der Handelsſchiffahrtsverluſte hinreichend gekennzeichnet. Demgegenüber hält ſich, ebenſo wie die geſamte deutſche Kriegsberichterſtattung, auch die von deutſcher Seite bekanntgegebene Verluſtſtatiſtik mit äußerſter Gewiſſenhaftigkeit an die tatſächlichen Geſcheh⸗ niſſe. In Zweifelsfällen wird über die feindlichen Verluſte eher zu wenig als zuviel berichtet. Demgemäß ſind in der Kategorie 1 der feindlichen und neutralen Verluſte nur ſolche Schiſſe enthalten, deren Verluſt beſtätigt und na⸗ mentlich bekanntgeworden iſt. Wenn auch nur der kleinſte Unſicherheitsfaktor offen iſt, ſo werden die Verluſte in der Kategorie 2 gebucht und auch dann nur, wenn eine hohe Wahrſcheinlichkeit für den Verluſte beſteht. Es wird hierbei vor allem die Unſicherheit ausländiſcher Meldungen berück⸗ ſichtigt und die Gefahr von falſchen Beobachtungen, von Verſchätzungen in der Tonnenzahl oder Doppelrechnung vermieden. Wenn ſichere Schätzungen fehlen und der Schiffsname nicht bekannt iſt, wird der Verluſt eines Schif⸗ fes hierbei mit 4000 Brutto⸗Regiſter⸗Tonnen angeſetzt, ob⸗ wohl die Durchechnittsgröße der britiſchen Ueberſeetonnage mit 6430 Brutto⸗Regiſter⸗Tonnen je Schiff zu veranſchlagen iſt. Wenn in den Meldungen die Tonnage in Spannen . bis...) geſchätzt iſt, ſo wird ſtets der kleinere ert in Anſatz gebracht. Meldungen, die den Verluſt eines Schiffes zwar als möglich en laſſen, ohne jedoch die Vermutung des Tofalverluſtes näher zu begründen, ſind in der deutſchen Statiſtik überhaupt nicht berückſichtigt. Solche beſchädigten Schiffe erſcheinen alſo auch nicht in der zweiten Kategorie der„mit großer Wahrſcheinlichkeit als verloren anzuneh⸗ menden Schiffe“ Es ſind in der deutſchen Statiſtik auch keine Minenzuſchläge enthalten, obgleich auf Grund der e F die Annahme ohne weiteres berechtigt iſt, daß die Schiffsverluſte, und war beſonders die engliſchen Schiffsverluſte, gerade durch Men höher ſind als durch ausländiſche Meldungen be⸗ kannt wird. N eee eee ee ebe 7777... ee e eee Freitag, den 29. Dezember Der Wehrmachtsbericht Vorſtoß britiſcher Flugzeuge geſcheitert Berlin, 28. Dezember. das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Weſtfront keine beſonderen Ereigniſſe. Britiſche Flugzeuge verſuchten geſtern nachmittag gegen die deutſche Nordſeeküſte vorzuſto rechtzeitige Abwehr daran gehindert. Bon zwei Flugzeugen, die bis zur deutſchen Küſte gelangten, wurde eines durch einen Jagdflieger abgeſchoſſen, das andere durch Flakfouer verkrieben. Oberſtleufnant Schumacher ſchoß einen Briten ab Berlin, 29. Dezember. Wie im Wehrmachtsbericht vom 28. 12. 1939 bekanntgegeben wurde, iſt ein engliſches Flug⸗ zeug, das bei einem Einflugsverſuch der Briten bis in die Nähe der deutſchen Küſte gelangte, vernichtet worden. Hier⸗ zu wird bekannt, daß der Abſchuß dem Oberſtleutnant Schumacher gelang, der bekanntlich der Commodore des Jagdverbandes iſt, welcher in dem Luftkampf vom 18. 12. 39 36 feindliche Flugzeuge durch Abſchuß vernichtet hat. U-Boot jagt engliſchen Tanker London, 28. Dezember. Das engliſche Petroleumſchiff „Dixcov“(3790 Tonnen) hat 300 Meilen füdlich der Azoren durch Funkſpruch mitgeteilt, von einem deutſchen U-Boot verfolgt zu werden. Da weitere Nachrichten fehlen, muß mit dem Verluſt des Schiffes gerechnet werden. Auch Gefahren an Frankreichs Küſten Oslo, 28. Dezember. Am 13. Dezember war der in Hau⸗ geſund beheimatete Dampfer„Lövöy“ vor Breſt geſunken. Man nahm zunächſt an, daß das Schiff geſtrandet ſei Jetzt berichtet die„Handels- und Schiffahrtszeitung“, die in Ank⸗ werpen eingetroffene gerettete Mannſchaft habe berichtet, der Dampfer ſei nach einer Exploſion geſunken. Die„Lövöy“ war 500 Tonnen groß und ſollte eine Ladung trockener Zel⸗ luloſe von Oslo nach Nantes bringen. Norwegiſcher Dampfer in der Nordſee geſunken. Oslo, 28. Dez. Der Dampfer„Torwood“ aus Stavanger ſank in der Nordſee 90 Seemeilen weſtlich von Karnoej. Die Beſatzung betrug 11 Mann. Sieben Mann wurden gerettet, die übrigen werden vermißt, ſind jedoch wahrſcheinlich von einem anderen Schiff gefunden worden. Der„Torwood“ führte eine Ladung Karbid, und es war noch nicht feſtzu⸗ ſtellen, ob die Exploſion infolge eines Lecks oder infolge einer Mine eingetreten iſt. Die„verſenkien“ A⸗Boote Engliſche Rundfunklügen krotz Admiral Jellicoe Berlin, 28. Dezember. Da ſich die Erfolge des deutſchen Seekrieges trotz aller Anſtrengungen Churchills ſelbſt vor der engliſchen Oeffentlichkeit nicht ganz verheimlichen laſſen, überſchlägt ſich der Londoner Rundfunk ſchon ſeit Kriegs⸗ beginn in Erfolgsmeldungen darüber, daß die deutſche U⸗ Bootwaffe ſo gut wie vernichtet ſei. Würde man ſämtliche vom Lügenſender verbreiteten Verſenkungsziffern zuſam⸗ menrechnen, käme man vermutlich auf eine Zahl, die die U-Boot⸗Flotten der ganzen Welt um ein Beträchtliches über⸗ ſteigt. Am Mittwoch hat man nun ſogar einen Admiral vor das Mikrophon des engliſchen Rundfunks zitiert, der dieſe Behauptungen noch einmal„autoritativ“ unterſtreichen mußte, weil man den Verſicherungen des Informationsmini⸗ ſteriums offenbar angeſichts der durchaus nicht ab⸗, ſondern im Gegenteil zunehmenden deutſchen Erfolge wohl in Eng⸗ land keinen Glauben mehr ſchenkt. Dieſer Admiral ſtellke nicht nur die abgedroſchenen alten Behauptungen wieder auf, ſondern rühmte dann ſogar noch die Zuverläſſigkeit der Meldungen der britiſchen Admiralität. Ein U⸗Boot werde r ee Nee P W 1 den norwegischen eee, eee eee eee eee eee eee eee Neſerven jerige Mobiliſierung der Auslandsanlagen. 29. Dez. Während ſich die britiſchen Plutokra⸗ ten zu Beginn des Krieges nicht laut genug mit den„uner⸗ ſchöpflichen Reſerven“ brüſten konnten, mit denen ſie den Krieg zu gewinnen hofften, müſſen nunmehr— wie die „Weltwirtſchaft der Woche“ mitteilt— angeſichts der un⸗ erwartet hohen Unkoſten des Krieges maßgebende engliſche Finanzſachverſtändige kleinlaut zugeben, daß die Kapital⸗ reſerven gar nicht ſo groß und unerſchöpflich ſind wie man vorgab oder ſelbſt glaubte. Das gilt insbeſondere für die Auslandsanlagen, die ſchon im Weltkrieg bis zum äußerſten in Anſpruch genommen werden mußten. Wie die Times“ beklommen feſtſtellt, iſt die Lage weit ungün⸗ ſtiger als 1914. Während damals noch drei bis vier Milliarden Pfund an leichtabſetzbaren Papieren allein in USA zur Verfügung ſtanden, ſei jetzt knapp mit einer Mil⸗ liarde zu rechnen, während die Auslandsanlagen insgeſamt nur etwa drei Milliarden ausmachen, von denen 70 v. H. als Mittel ausländiſcher Regierungen oder britiſcher Geſell⸗ ſchaften in Ueberſee nicht abſetzbar ſind. Die Mobiliſierung der reſtlichen eine Milliarde iſt aber nicht nur mit ſtarkem Kapitalverluſt, ſondern auch mit erheblicher Einbuße an politiſchem Einfluß verbunden, da die betref⸗ fenden Länder und Dominien die Gelegenheit wahrnehmen werden, ſich nicht nur der finanziellen, ſondern damit zu⸗ gleich auch der politiſchen Knechtſchaft Englands zu ent⸗ ziehen. Indiſches Kanonenfutter eingetroffen Zur Schonung„abgekämpfter“ Engländer DNB Berlin, 29. Dez. Nachdem man einige Wochen hin⸗ durch in Preſſe und Rundfunk die Reklametrommel gerührt hatte, nachdem der King wie Mr Chamberlain und Hore⸗ Beliſha die britiſchen Truppen„in der vorderſten Front“ bei feſtlichem Frühſtück und gemütlichen Fünf⸗Uhr⸗Tees be⸗ ſichtigt hatten, ſieht man ſich in London verzweifelt nach Leuten um, die zuſammen mit den Franzoſen die Kaſtanien für die britiſchen Plutokraten aus dem Feuer holen ſollen. Mit großer Erleichterung verkündete nun der Londoner Rundfunk, daß jetzt das langerſehnte indiſche Kanonenfutter eingetroffen ſei. Die erſten Einheiten der indiſchen Truppen ſeien in einem franzöſiſchen Hafen gelandet. Es handle ſich „nahezu ausnahmslos“ um„Freiwillige“, die von briti⸗ ſchen und indiſchen Offizieren geführt würden. In dieſem Zuſammenhang verrät der Londoner Rund⸗ funk mit geradezu zyniſcher Offenheit die Abſichten, die man verfolgt. Er ſagt wörtlich:„Sobald wie möglich werden die indiſchen Truppen in das vorderſte Gebiet der Zone einrük⸗ ken, die vom britiſchen Expeditionskorps eingenommen wird. Sie werden über das ganze Gebiet verteilt werden“. Alſo: Freie Bahn dem Tüchtigen, die Inder nach vorn und die Engländer nach hinten! Beſonders eingehend ſchildert Radio London die Aus⸗ rüſtung der indiſchen Truppen mit Mauleſeln, Tieren, die ſich auch„durch das ſchlimmſte Trommelfeuer nicht aus der Ruhe bringen laſſen“ Eines ſtürmiſchen Heiterkeitserfolges in der ganzen Welt darf Radio London ſicher ſein, wenn es dann verkündet, dieſe Mauleſel„ſeien im wahrſten Sinne des Wortes alte Kämpfer, denn ſie haben bereits an der Nordweſtgrenze Indiens gedient“. Und an der Nord⸗ weſtgrenze Indiens haben ſchließlich nicht nur Mauleſel, ſondern auch einige britiſche Truppen gedient, die wohl be⸗ richten werden, daß Indien keineswegs mehr geſonnen iſt, wieder auf vage Verſprechungen hin wie im Weltkrieg ſich als Kanonenfutter ins Trommelfeuer ſchicken zu laſſen. „Norwegische“ Schiffahrtslinze der Briten Schwindel in Norwegen durchſchaut Oslo, 28. Dezember. Die Reederei„United States Lines“ ſoll, wie gemeldet, an die norwegiſche Schiffahrtskommiſ⸗ ſion den Antrag geſtellt haben, dem Verkauf von acht Schif⸗ fen an die angeblich in Norwegen eingetragene„North⸗At⸗ lantik⸗Companie“ zuzuſtimmen. Dieſe Schiffe ſollten dann unter norwegiſcher Flagge zwiſchen Newyork und London und Liverpool verkehren Wie die Handels⸗ und Schiffahrts⸗ zeitung dazu erfährt, iſt eine North⸗Atlantik⸗Company in Norwegen unbekannt. Im Zuſammenhang hiermit iſt die Stellungnahme dieſes Blattes zu einer Mitteilung der eng⸗ liſchen Zeitſ rift Fair Play vom 21. Dezember bemerkens⸗ wert, wonach ein norwegiſcher Reeder vorgeſchlagen haben ſoll, ſkandinaviſche Schiffstonnage für England durch eine norwegiſch getarnte Reederei zu beſchaffen. Das Kapital ſollte engliſch ſein, aber die Aktiengeſellſchaft norwegiſch mit dem geſetzlichen Minimum von 300 000 Tonnen, damſt die Schiffe unter norwegiſcher Flagge fahren könnten. Dieſer Vorſchlag, ſagt die Handels⸗ und Schiffahrtszei⸗ tung weiter, bedeute eine grobe Umgehung der nor⸗ wegiſchen Geſetze. Im letzten Kriege ſei die Geſetzgebung ge⸗ rade in dieſer Hinſicht geändert worden, um ſolche getarn⸗ ten Scheinmanöver zu verhindern. Es ſei zweifellos, daß, wenn der Verſuch doch unternommen würde, er ſofort von den norwegischen Behörden verhindert würde.„Das vor⸗ ſtehend geſchilderte Manöver würde“, ſchließt das Blatt,„die norwegiſche Schiffahrt und die norwegiſchen Behörden kom⸗ promittieren und unſere Intereſſen zur See großer Gefahr ausſetzen.“ Die britiſche Gabotage im Güdoſten Neue Beweiſe für die Planmäßzgkeit. DNB. Newyork, 28. Dez. Der Präſident der Carnegie⸗ Stiftung für den internationalen Frieden, Murry Butler, übergab der USA ⸗Preſſe zur Veröffentlichung mehrere vertrauliche Berichte“, die die Stiftung aus europäiſchen Ländern erhalten hat. Der durch ſeine ſeit langem unter dem Deckmankel from⸗ mer Gelehrſamkeit betriebene Ankideutſchenhetze unverdäch⸗ lige Butler berichtet hierbei zur Oelfrage, daß ſchon vor drei Monaten britiſche und franzöſiſche Ingenieure nach Rumänien gingen, um im Falle von Verwicklungen die Oelquellen in Brand zu ſtecken. Dardanellen in Englands„Schlüſſelgewalt“. Iſtanbul, 28. Dez. Daß Italiens Gefangenſchaft im Mit⸗ telmeer durch den Ankarapakt verſtärkt werden ſollte, wird letzt allen bisherigen Ableugnungsverſuchen zum Trotz pon türkiſcher Seite beſtätigt. Der Abgeordnete Paltſchin beſchäftigte ſich in der Zeitung„Yeniſabah“ mit den ita⸗ lieniſchen Beſorgniſſen und gibt dabei offen zu, daß nun⸗ mehr durch den Ankarapakt auch die Dardanellen Englands Schlüſſelgewalt unterworfen ſeien. Almoſen der engliſchen Reichen Vergleich mit den ſozialen Großtaten in Deutſchland Berlin, 28. Dezember. Der Londoner Rundfunk weiß über eine„ſoziale Großtat“ der engliſchen Geldſäcke zu be⸗ richten. Voller Stolz und in geziemender Ehrfurcht verkün⸗ det Radio London, daß die britiſchen Multimillionäre, die ſchwerreichen Pfefferſäcke und feudalen Lords in einem Zeitraum von nur zehn Tagen— man ſtaune— einen Be⸗ trag von nicht weniger als 17000 engliſchen Pfund, alſo rund 160 000 Mark, geopfert hätten, damit man notleidende engliſche Seeoffiziere und Mannſchaften unterſtützen könne. Daß allein der letzte Opferſonntag in Deutſchland ein Er⸗ gebnis von 13 371000 Mark erbrachte, hat der Londoner Rundfunk weder jetzt noch früher bekanntgegeben, ebenſo⸗ wenig, daß im letzten Jahr das Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes rund 554 Millionen Mark erbrachte. Warum Radio London dieſe imponierenden Ziffern verſchweigt und ſtatt deſſen die kläglichen 17000 Pfund prahleriſch hinaus⸗ poſaunt, die die britiſchen Plutokraten den Opfern des Krie⸗ ges als Almoſen vor die Füße werfen? Er hat gute Gründe dazu— doch ſolche Dinge werden ſchon auch in England bekannt werden, trotz des in dieſer Hinſicht ſo zurückhalten⸗ den britiſchen Lügenſenders. England unterdrückt iriſches Schrifktum. DNB. London, 29. Dez. Amtlich wird bekanntgegeben, daß die engliſche Regierung von Nordirland die Verbrei⸗ tung gewiſſer Zeitſchriften in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 1940 verboten hat. Unter den auf der Ver⸗ botsliſte ſtehenden Zeitſchriften befindet ſich auch eine An⸗ zahl iriſch⸗republikaniſcher Schriften. Keine Antwort Englands auf ASA ⸗proteſt Die japaniſch-amerikaniſchen Verhandlungen Waſhington, 28. Dezember. Außenminiſter Hull lehnte einen Kommentar zu der Tokioter Meldung ab, daß nach Aeußerung des Außenamtes kein vertragsloſer Zuſtand zwi⸗ ſchen den USA und Japan eintrete. ie verlautet, wird hierüber verhandelt, jedoch ſind die Beſprechungen noch nicht weit gediehen. Die amerikaniſchen Hauptforderungen ſind Entſchädigungen für amerikaniſchen Staatsbürgern in China entſtandene Verluſte durch japaniſche Maßnahmen ſowie die Anerkennung der amerikaniſchen Gleichberechtigung im Han⸗ del mit China insbeſondere auf dem Jangtſe Auf Befragen erklärte Hull, England habe die ameri⸗ kaniſche Proteſtnote gegen die britiſche Exportblockade im⸗ mer noch unbeantwortet gelaſſen, obwohl es international üblich ſei, auf derartige Noten zu antworten. Der Gegenbeſuch des Papſtes beim italieniſchen Herrſcherpaar DNB Rom, 28. Dez Der Gegenbeſuch von Papſt Pius XII. beim italieniſchen Herrſcherpaar fand am heutigen Don⸗ nerstag ſtatt. Trotz des unfreundlichen Wetters wohnte eine roße Menſchenmenge der Anfahrt zum Quirinal bei. Der 3 der 18 Kraftwagen bewegte ſich unter Glockengeläut durch ein Truppenſpalier 5 Schloß. Beim Betreten ita⸗ lieniſchen Bodens wurde der Papſt von einer königlichen Abordnung und ſpäter vom Gouverneur von Rom begrüßt. Nach dem Empfang des Papſtes durch die königliche Fami⸗ lie und Außenminiſter Graf Ciano an der Ehrentreppe fand die eigentliche Empfangsfeierlichkeit ſtatt. Die Unterredung des Papſtes mit dem italieniſchen Herr⸗ ſcherpaar dauerte eine halbe Stunde Nach der Vorſtellun des Gefolges durch den Kardinaldekan hielt Papſt Pius XII. vor dem Verlaſſen des Thronſaales an das Herrſcherpaar eine für das Haus Savoyen und die italieniſche Regierung beſtimmte Anſprache. Der Papſt, der um 10.30 Uhr im Quirinal empfangen worden war, hat kurz nach 11.30 Uhr die Rückfahrt zum Vatikan angetreten. i Der Papſt empfing Botſchafter Alſieri DNB. Rom, 29. Dez. Nach der Rückkehr von ſeinem e beim italieniſchen Herrſcherpaar hat Papſt Pius XII. den italieniſchen Botſchafter beim Heiligen Stuhl Alfieri in Privataudienz empfangen. In römiſchen politiſchen Kreiſen will man wiſſen, daß am 5. Januar der italieniſche Regierungschef Muſſolini ſich in die Vatikanſtadt begeben und in Hinſicht auf die vor bald 10 Jahren abgeſchloſſenen Lateran⸗Verträge über die Ausſöhnung zwiſchen Staat und Kirche von Papſt Pius XII. empfangen wird. Verſtärkung der Panama⸗Kanal⸗ Sicherung. DB Waſhington, 29. Dez. In einem fetzt veröffent⸗ lichten Bericht des Kriegsminiſteriums fordert Kriegsmini⸗ ſter Woodring eine weitere Verſtärkung der USA flotte zur Sicherung des Panama⸗Kanals United⸗Preß meldet aus Waſhington, General Davey, der Befehlshaber der Militärzone Portorico, teilte dem Kriegsminiſterium mit, der Ausbau der Inſel zu einem„Gibraltar“ Amerikas ſei Hun fortgeſchritten, um jedem Ernſtfall begegnen zu önnen Der Agentur zufolge beherbergt die 27 Millionen Dollar koſtende Anlage, die hauptſächlich als Luftſtützpunkt Angriffe auf den Panama⸗Kanal und die Nordküſte Süd⸗ amerikas abwehren ſoll bereits 2500 Mann ſowie eine An⸗ zahl Geſchütze und eine Bomberluftflotte. Die Kämpfe in Karelien Was der finniſche Heeresbericht meldet Helſinki, 28. Dezember. Nach dem finniſchen Heeresbe⸗ richt vom 27. Dezember war die ruſſiſche Artillerie auf der Kareliſchen Landenge am 26. Dezember in lebhafter Tätig⸗ keit. Auf der Nordſeite des Sees Hatjalahti ſetzten ruſſiſche Truppen um die Mittagszeit zum Angriff an, der von den Finnen aufgehalten werden konnte. Die Ruſſen ver⸗ ſuchten wiederholt, den Suvanto⸗See zu überſchreiten. Die Kämpfe dauern an. An der Oſtgrenze verlief der Tag relativ ruhig. Nordöſtlich von Liekſa ſollen ſich die Ruſſen, wie der finniſche Heeresbericht meldet, in Richtung Kivi⸗ vaara nach der Grenze zurückziehen. An den anderen Front⸗ abſchnitten fanden keine weſentlichen Kampfhandlungen ſtatt. An der Küſte der finniſchen Bucht und des Ladoga⸗Sees beſchränkte ſich die Tätigkeit der Ruſſen hauptſächlich auf Luftangriffe. Die ruſſiſche Luftwaffe war beſonders an der Front der Kareliſchen Landenge eingeſetzt. Mit Aus⸗ nahme von Kota wurden keine größeren Angriffe auf das Inland durchgeführt. Die finniſche Flugtätigkeit beſchränkte ſich auf Erkundungs⸗ und Abwehrflüge. Veegeblicher Angriff auf ruſſiſche Stellungen Kirkenes, 28. Dezember. Die finniſchen Truppen ſollen, wie aus norwegiſchen Meldungen hervorgeht, am Mittwoch die ruſſiſchen Stellungen 25 km nördlich von Nautſi in der Nähe der norwegiſch⸗finniſchen Grenze angegriffen haben. Der Angriff, der mit kleineren Abteilungen von verſchiede⸗ nen Seiten unternommen worden ſei, ſei erfolglos geblie⸗ ben. Die Ruſſen hätten die Finnen in ihre Ausgangsſtellun⸗ gen zurückgezwungen. Ruſſiſche Aufklärungsflüge Moskau, 28. Dezember. Nach dem Bericht der Militär⸗ bezirke war am 27. Dezember kein nennenswertes Ereignis zu verzeichnen. Die Sowjetluftwaffe habe Aufklärungsflüge durchgeführt. Finniſche Bomben auf eſtniſche Inſel Reval, 28. Dezember. Eſtniſchen Nachrichten zufolge er⸗ ſchienen über der eſtniſchen Inſel Vaindlo(Stenſkor), von Norden kommend, zwei Flugzeuge mit finniſchen Kennzei⸗ chen, die Bomben abwarfen. Durch die Bombenabwürfe wurde die Apparatur des auf der Inſel befindlichen Leucht⸗ turmes beſchädigt, ſodaß das Leuchtfeuer außer Betrieb ge⸗ ſetzt wurde. Pariſer Demonſtrationskredit für Finnland Brüſſel, 28. Dezember. Auf einer Sitzung des Pariſer Stadtrates wurde feſtgeſtellt, daß ſich der Fehlbetrag der Stadt Paris gegenwärtig auf 1,2 Milliarden Franken be⸗ läuft. Der Berichterſtatter erklärte, daß die Einnahmen der Stadt Paris ſeit Kriegsbeginn um 650 Millionen Franken zurückgegangen ſeien, während die Ausgaben gewaltig zu⸗ enommen bätten. Gleichzeitig wurde trotz des gewaltigen Fehlbetrages beſchloſſen, einen Kredit von 200 Millionen Franken an Finnland zu geben. politiſches Allerlei Die wehrfähigen Schweizer in Frankreich. Daß die Schweiz umfangreiche Bemühungen entfalten muß, um die in Frankreich geborenen Schweizer vor dem automatiſchen Verluſt ihrer Staatsangehörigkeit zu ſchüt⸗ zen, ergibt ſich aus einer Antwort des Bundesrats auf eine parlamentariſche Anfrage. Es heißt in dieſer Antwort: „Sobald die Polizeiabteilung des eidgenöſſiſchen Juſtiz⸗ und Polizeidepartements von dem franzöſiſchen Dekret vom 19 Oktober 1939, das das Optionsalter der in Frankreich geborenen Ausländer von 21 auf 18 Jahre herabſetzte, Kenntnis erhalten hatte, unterließ ſie nicht, ſich mit der ſchweizeriſchen Geſandtſchaft in Paris in Verbindung zu ſetzen.“ Schon früher iſt übrigens in der Schweizer Preſſe beanſtandet morden daß dieſenigen Optanten die für die ſchweizeriſche Staatsangehörigkeit entſchieden haben, von franzöſiſcher Seite eine Eintragung im Reiſepaß erhalten, die ihnen das wirtſchaftliche Vorwärtskommen in Frank⸗ reich erſchwert Was führt Jud Weitzmann im Schilde? Die Zeitung der ägyptiſchen Nationaliſten,„Miſr al⸗ Jattat“, kommentiert die bevorſtehende Reiſe des Zioniſten⸗ häuptlings Chaim Weitzmann nach USA. Dieſe Reife, ſo ſchreibt die Zeitung, könne in arabiſchen Kreiſen nur tiefſtes Mißtrauen erregen, obwohl behauptet werde, ſie geſchehe im Intereſſe einer„Organiſierung des jüdiſchen Flugweſens in Paläſtina“ Die Zeitung„Al Miſri“ ſchreibt in einem Artikel. die arabiſche Bevölkerung ſollte aus dem gegenwär⸗ tigen Konflikt Nutzen ziehen, ihre nationalen Beſtrebungen verwirklichen und ihre Beziehungen zu den Weſtmächten ins Reine bringen. Die ſyriſche und die paläſtinenſiſche Frage erforderten ſofortige Bereinigung. Die Zeitung fragt, warum Frankreich ſeinen Vertrag mit Syrien nicht raki⸗ fizierte und warum die Rechte der Paläſtina⸗Araber nicht anerkannt würden. Der inneriapaniſche Konflikt. DNB. Tokio, 29 Des Der japaniſche Premierminiſter Abe erklärte am Donnerstag der Preſſe das Kabinett be⸗ abſichtigt nicht, wegen einer Gruppe opponierender Reichs⸗ tagsabgeordneter zurückzutreten See Regierung ſei aus⸗ drücklich zur Löſung des Chinakonfliktes gebildet worden und werde infolgedeſſen durchführen Appell de Valeras an ASA Um Anterſtützung bei Rückgewinnung Ulſters. Newyork, 28. Dez. Der durch die Columbia Broadcaſting Syſtem übertragene Rundfunkappell des iriſchen Miniſter⸗ präſidenten de Valera betonte erneut Irlands Neutralität im gegenwärtigen Konflikt und gab der Hoffnung Aus⸗ druck, daß auch die Kriegführenden einen Ausweg aus ihren Meinungsverſchiedenheiten finden möchten. Im wei⸗ teren Verlauf ſeiner Rundfunkbotſchaft appellierte de Va⸗ lera direkt an die Vereiniglen Staaten, Irland in ſeinem Kampf um die Einverleibung Ulſters moraliſch zu unter⸗ ſtützen de Valera drückte ſein Bedauern darüber aus daß er im Sommer nicht imſtande war, ſeine geplante Amerika⸗ Reiſe durchzuführen, denn er habe ſchon damals den Ver⸗ einigten Staaten für ihre großzügige Hilfe in früheren Jahren danken wollen. Dank dieſer Hilfe habe Irland volle Souveränität über 26 von insgeſamt 32 Grafſchaften ge⸗ wonnen. Wenn ſeine Amerika⸗Reiſe erfolat wäre, ſo hätte de Valera um moraliſche Unterſtützung Amerikas für die ſofortige Einverleibung der übrigen Grafſchaften erſucht und Amerika gebeten, ſeinen Einfluß in allen Teilen des britiſchen Imperiums und der Welt dieſerhalb geltend zu machen. die ihm übertragene Aufgabe Die Freigabe des Jangtſe „Abkommen von Tag zu Tag“ mit Us A. Tokio, 28. Dez. Ueber die japaniſch⸗amerikaniſchen Han⸗ delsbeziehungen nach Ablauf des Vertrages vom 26. Ja⸗ nuar erklärte der Sprecher des Außenamtes, Amerika habe bisher lediglich verſprochen, daß die normalen Folgen eines vertragsloſen Zuſtandes gegenüber Japan nicht voll in Kraft treten würden. Es werde alſo kein zuſätzlicher Wertzoll von 10 v. H. erhoben und auch nicht die vollen Hafengebühren. Wegen des Niederlaſſungsrechtes hofft Ja⸗ pan, daß ein Modus vivendi gefunden würde. Auf Anfrage erklärte der Sprecher, daß es ſich allerdings praktiſch zu⸗ nächſt um ein„Abkommen von Tag zu Tag“ handeln würde, Japan hofft aber trotzdem, daß eine vertragliche Baſis für mindeſtens ein Jahr gefunden würde. Der Sprecher erklärte ferner grundſätzlich, daß Japan mit den aktuellen Vorbereitungen zur Freigabe des Jangtſe begonnen habe, daß bisher aber über techniſche Einzelheiten nichts geſagt werden könne. Er dementierte entſchieden, daß Botſchafter Horinouchi im Geſpräch mit Staatsſekretär Hull geäußert habe, der Freigabe des Jangtſe ſtünden gewiſſe militäriſche Schwierigkeiten im Weg. Der Sprecher glaubte ſchließlich verſichern zu können, daß die Freigabe des Jangtſe unabhängig von der Frage der möglichen Bildung einer neuen Regierung unter Wangtſchingwei gelöſt werde. Optimismus gegenüber ASA verfrüht „Tokio Aſahi Schimbun“ erklärt am Donnerstag in ihrem Leitartikel, daß Optimismus gegenüber Amerika ver⸗ früht ſei. In ſeiner letzten Unterredung mit dem japaniſchen Außenminiſter Nomura habe der amerikaniſche Botſchafter Grew gefragt, ob Japan mit Beendigung des Chinakon⸗ fliktes die Währungskontrolle und die Monopoliſierung des Handels in China einſtellen wolle Amerika erwarte außer⸗ dem Garantien dafür, daß die amerikaniſchen Staatsbür⸗ ger in China die gleichen wirtſchaftlichen und religiöſen Rechte erhielten wie die Japaner. Endlich, ſo habe der Bot⸗ ſchafter geſagt, halte es Amerika für äußerſt wichtig, daß Japan die Grundſätze der Gleichberechtigung und der„offe⸗ nen Tür“ in China achte. Das nationaliſtiſche Blatt„Kokn⸗ min Schimbun“ findet, daß Amerika nunmehr klar gezeig! habe, daß es die neue Lage in Oſtaſien und die beſondere Stellung Japans ignoriere. Heflige Luſtangriſfe auf Lantſchau Die Japaner wollen die Zufuhrſtraßen nach China ab⸗ ſchnüren. DNB. Schanghai, 29. Dez. Gegen die Hauptſtadt der Kanſuprovinz, Lantſchau, führten japaniſche Marine⸗ und Heeresflugzeuge vom 26 bis 28. Dezember Maſſenan⸗ griffe durch Die Zahl der eingeſetzten Flugzeuge und die Heftigkeit der Bombenabwürfe übertraf bei weitem alle früheren im chineſiſch⸗japaniſchen Konflikt erfolgten Luft⸗ angriffe. Von japaniſcher Seite wird hierzu gemeldet, daß Lant⸗ ſchau im Rahmen eines großen Geſamtplanes angegriffen worden ſei, der das Ziel habe, alle Zufuhrſtraßen nach China zu unterbinden. Dem gleichen Ziel diente auch der japaniſche Vorſtoß in Richtung der indochineſiſchen Grenze. Eine dritte Operation wurde von Kanton nordwärts ent⸗ lang der Kanton—Hankau⸗Bahn eingeleitet, durch die die Zufuhrſtraßen nach der Kwangſiprovinz abgeſchnürt werden ſollen Die Japaner erwarten von den Operationen eine entſcheidende Schwächung der chineſiſchen Widerſtandskraſt. Erdbeben in der Türkei Das ſchwerſte ſeit Jahren.— 6000 Todesopfer. Ankara, 28 Dezember Das Erdbeben, das in den frühen Morgenſtunden des Mittwoch mehrere Gegenden Anatoliens heimſuchte, hat ſtellenweiſe beträchtliche Verwüſtungen an⸗ gerichtet Nach den bis jetzt vorliegenden Meldungen dürf⸗ ten mehrere tauſend Tote zu verzeichnen ſein. Eine Verlauk⸗ barung der Anatoliſchen Telegraphen-Agentur bezeichnet die Auswirkungen in einigen Gebieten als wahrhafte Kata⸗ ſtrophe Die Städte Ordu, Amaſia, Siwas, Tokat und Er⸗ zingan ſeien teilweiſe zerſtört, zahlreiche Dörfer vollſtändig vernichtet. Auch die Zahl der Verletzten wird mit mehreren hundert angegeben. Die Notlage der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten wird verſchlimmert durch das ſchlechte Wetter und die Kälte Wie aus Stockholm gemeldet wird, wurde das Erdbeben in der Türkei auch von der Erdbebenwarte in Lund ver⸗ zeichnet. Der Seismograph ſchlug in der Nacht zum Mitt⸗ woch ſo heftig aus, daß er unbrauchbar wurde. Das Erdbeben war das heftigſte, das ſeit vielen Jahren von der Lunder Warte regiſtrierk wurde. Erzerum faſt vollſtändig zerſtört „Aus engliſcher Ouelle wird über das Erdbeben in der Türkei gemeldel, daß nach inoffiziellen Berichten aus Iſtan⸗ bul etwa 6000 Todesopfer befürchtet werden. Es herrſche dort eine furchtbare Kälte, bei der die Einwohner der be⸗ kroffenen Städte und Dörfer ins Freie häften flüchten müf⸗ ſen. Die ſchlimmſten Beben wurden in Oſt. und Nordana⸗ kolien verzeichnel, die ſich ſiebenmal wiederholten. In eini⸗ gen Diſtrikten ſind beinahe ſämtſiche Städte und Dörfer zerſtörk Die über 100 000 Einwohner zählende Stadt Er⸗ zerum iſt beinahe vollſtändig zerſtört worden. Außerdem 5 die Städte Samſun, Siwas und andere ſtark gelit⸗ en. Staatspräſident Ismet Inönü hat ſich ins Erdbebenge⸗ bie begeben Es wurden ſükort alle norwendigen Hilfs⸗ maßnahmen eingeleitet. Das Rote Kreus iſt mobiliſiert worden Die weſteuropäiſchen Erdbebenwarten melden, daß die Kataſtrophe ſeit Jahren das ſchwerſte Erdbeben geweſen ſei. Die Warte in Neuchatel die ſeit 20 Jahren be⸗ ſteht, hat noch nie ein ſo ſtarkes Beben verzeichnet, Genf. Der franzöſiſche Senat hat die Ausſprache über das Zivilbudget für 1940 begonnen. Ein Bericht des Se⸗ nators Gardey über das ernſte Problem der Finanzierung des engliſchen Krieges hat auf die Senatoren einen außer⸗ ordentlich beklemmenden Eindruck gemacht. Gardey be⸗ tonte, daß auf Anleihen zurückgegriffen werden müſſe. DNB. Brüſſel. Die meiſten der 45 000 Bergarbeiter, dis wegen Verlängerung der Arbeitszeit in den belgiſchen Koh⸗ lengebieten in den Streik getreten waren, haben am Don⸗ nerstag ihre Arbeit wieder aufgenommen. Amſterdam. Am 16. Dezember feierte die buriſche Be⸗ völkerung der Südafrikaniſchen Union ihren Nationalfeier⸗ tag zur Erinnerung an den von den Vortrekkern unter Andries Pretorius 1838 über den Zuluhäuptling Gingaan erfochtenen Siea. 5 1 At eee eee erh, „ d d Kn n f e Badiſche Chronik Heidelberg.(Durch explodierende Bett⸗ uſche tödlich verbrüht.) Ein ſechsjähriger Junge, der in Abweſenheit ſeiner Eltern Feuer im Küchenherd ge⸗ macht hatte, wurde durch eine explodierende Bettflaſche ſo verbrüht, daß der Junge am nächſten Tag geſtorben iſt. Die mit Waſſer gefüllte Bettflaſche war verſchloſſen auf dem Herd geſtanden. Laudenbach.(90. Geburtstag.) Geſund und rüſtig feierte der älteſte Einwohner des Ortes, Johann Fink 5. ſeinen 90. Geburtstag. Der Jubilar iſt der einzige noch lebende Kriegsveteran von 187071 in der Gemeinde. Eberbach.(Zur großen Armee.) Der 91jäh⸗ rige Altveteran von 187071, Georg Heinrich Dinkeldein, hat ſeine letzte Fahrt angetreten. U Mosbach.(Ein Farren reißt aus.) Am Bahn⸗ hof Neudenau ſuchte ein Farren beim Vieheinladen das Weite, verletzte den Metzger Söhner, der ihn einfangen wollte, und ſtürzte ſich in die Jagſt. Mit großer Mühe konnte das Tier aus dem Waſſer herausgeholt werden. Bad Rappenau.(Urzeitfund.) In den Lehm⸗ ſchichten des Wartberges entdeckte ein Heizer der Ziegelei den Kieferzahn eines Mammuts. Bereits vor Jahren hatte man in jener Gegend Skelett⸗Teile eines Pferdes gefunden, und zwar in ſtark verkreidetem Zuſtand. Man hofft, bei einiger Aufmerkſamkeit noch weitere Urweltfunde aufzudecken. () Enkendorf.(Sie ließ ihr Schweſterchen fal⸗ len.) Ein noch ſchulpflichtiges Mädchen ließ auf der Treppe ſein drei Wochen altes Schweſterchen fallen. Dabei verletzte das Kind ſich ſo ſchwer, daß es bald darauf geſtorben iſt. () Enkendorf.(Gefährliches Spielzeug.) Beim Spielen mit einer Zelluloid⸗Ente ſteckte ein ſiebenjähriger Junge den Finger durch eine Oeffnung im Rumpfe des Tie⸗ res und hielt das Spielzeug gegen ein Kerzenlicht. Es fing ſofort Feuer, und der Junge verbrannte ſich ſeinen Finger, da er ihn nicht ſchnell genug aus der Ente befreien konnte. ) Baden⸗Baden.(Rotkehlchen im Winter⸗ quartier.) Ein Leſer erzählt dem„Neuen Badener Tag⸗ blatt“ folgendes: Eine ſeltene Anhänglichkeit beweiſt ein Rot⸗ kehlchen, das regelmäßig den Winter im Hauſe eines Blech⸗ nermeiſters zuzubringen pflegt. Bei Beginn der kalten Jah⸗ reszeit pocht der gefiederte Sänger an das Fenſter der tier⸗ Freundlichen Familie und bezieht ſein Winterquartier, um alsdann im Frühfahr wieder auszufliegen. Vor einigen Tagen erſchien das Tierchen wiederum und begab ſich, nachdem es ſich durch mehrmaliges Hin⸗ und Herfliegen vor dem Fenſter angemeldet hatte, am darauffolgenden Tage freiwillig wieder in die Gefangenſchaft in den Bauer, den man mit geöffneter Pforte vor das Fenſter geſtellt hatte. Dies iſt nun bereits der fünfte Winter, den das Rotkehlchen im Hauſe des Blech⸗ nermeiſters zubringt, ſodaß man alſo ſchon von einem Jubi⸗ läum ſprechen kann. — Schramberg.(Waldbrand.) Im Waldteil eines Schramberger Hanh brach auf noch nicht geklärte 5 Feuer aus, zu deſſen Bekämpfung die Weckerlinie mi* Motorſpritze ausrückte. Offenburg.(Großfeuer im Bezirksamt.) In Der Frühe kam im nördlichen Teil des Dachſtuhles des hie⸗ igen Bezirksamts ein großes Schadenfeuer aus, das in dem alten Balkenwerk reichlich Nahrung fand und ſich raſch über Das geſamte Stockwerk erſtreckte. Da durch den Brand die große Signalanlage zerſtört worden war, mußte die Wecker⸗ linie mit Hornrufen alarmiert werden. Inzwiſchen ging man dem Brande ſchon mit Schaumlöſchgeräten zu Leibe. Die Weckerlinie konnte nach kurzer Zeit den Brand mit ihren Ge⸗ räten bekämpfen. Die Nebengebäude und der ſich weſtlich anſchließende Neubau ſind nicht in Mitleidenſchaft gezogen. 2 Gengenbach.(Kraftradler zuſammengeſto⸗ ßen.) Zwiſchen Fußbach und Biberach ſtießen zwei Motor⸗ räder aus der Bühler Gegend zuſammen. Die beiden Fahrer und ein Soziusfahrer mußten ſchwer verletzt ins hieſige Kran⸗ kenhaus gebracht werden. 2 Wolfach.(Uus gebrochener Einbrecher wie⸗ der gefaßt.) Der gefährliche Verbrecher, dem es gelun⸗ gen war, aus dem hieſigen Amtsgefängnis in einer verwege⸗ men Flucht auszubrechen, konnte nun wieder dingfeſt gemacht werden. Die Gendarmerie konnte den ſchweren Jungen in einer Waldhütte in der Gegend von Nordrach wieder feſt⸗ mehmen. Emmendingen.(Vom Schnellzug totgefah⸗ ren.) Der Nangierer Auguſt Brand wurde von einem Schnellzug angefahren und zur Seite geſchleudert. Den ſchwe⸗ ren Verletzungen iſt der Verunglückte bald darauf im Kran⸗ kenhaus erlegen. Die von Ditlmarshoven Roman von Gert Rothberg. Lange, lange würde ſie brauchen, ehe ſie faſſen konnte, welch ein Glück ihr der heutige Tag gebracht. 5 Wenn ſie doch an das Grab von Mütterchen gehen könnte! Heute wenigſtens, wo ihr das Herz ſo voll war. Da dachte Chriſta, daß, wenn Klaus ſie je nach einem Wunſche fragen ſollte, ſie ihn bitten würde, Mütterchen hierherzuholen Damit die geliebte Tote neben dem Vater ruhen konnte. Denn warum ſollte ſie allein und verlaſſen auf einem fremden Friedhof in Berlin ſchlafen, wo eine reiche Tochter ſich von der lebenden Mutter gelöſt und ich um die acme Tote erſt recht nicht kümmern würde? Sie, Chriſta, würde auch im Glück ihr Mütterchen nie vergeſſen. i 88 Nun kamen zu Klaus Raſtenau auch ſeine Angehörk⸗ en. 8 Jetzt konnten ſie ja auch kommen. Denn er hatte mit Chriſta geſprochen, und die Verlobung war Tatſache ge⸗ worden. Frau Jetta legte Blumen auf das Bett des Stiefſoh⸗ mes und jagte: g 8 „Das mit der Verlobung wirſt du wohl lich nich machen, lieber Klaus. Das haſt du dir doch ſicherlich nicht richtig überlegt.“ 8 „Das habe ich mir ſogar ganz genau überlegt! Ich kenn mir ja vorſtellen, wie du darüber denkſt, aber da⸗ ändert nichts an meinem Entſchluß.“ „Du meißt, wie man dieſe Dittmarshoven im ganzen Umkreis beurteilt“, ſagte ſie außer ſich. 5 Und du wirſt ſehen, wie meine Verlobung die ganze Sachlage geändert hat“, ſagte er ruhig.„Oder glaubſt du, man wird irgendwo meiner Frau nicht mit der ſchuldigen Hochachtung entgegenkommen? And nun wollen wir nicht mehr darüber reden. Ich darf nämlich noch nicht allzuviel ——— 1 Aus den Nachbargauen Drei Tote durch einen Gasrohrbruch — Reutlingen. Ein tragiſcher Unglücksfall, der drei junge Menſchenleben forderte, hat ſich während der Weih⸗ nachtsfeiertage in Reutlingen zugetragen. Zwiſchen den Häuſern Nr. 11 und Nr. 13 der Lindenſtraße platzte in der Nacht zum 25. Dezember ein Gasrohr und das ausſtrömende Gas drang in die Erdgeſchoßwohnung des Hauſes Nr. 11, wo vier Perſonen ſchliefen. Von dieſen waren bei der Ent⸗ deckung des Unglücks ein 4 Jahre altes Kind und ein 20 Jah⸗ re alter Mann bereits tot. Die beiden anderen Gasvergifte⸗ ten, ein 29 Jahre alter Mann und eine im 43. Lebensjahr ſte⸗ hende Frau, wurden ins Reutlinger Kreiskrankenhaus ver⸗ bracht, wo der Mann in der Nacht zum zweiten Weihnachts⸗ feiertag ebenfalls ſtarb. Die Frau hofft man am Leben er⸗ halten zu können. 0 — Friedrichshafen.(Ein Schuß ging los.) Der in einem hieſigen Betrieb beſchäftigte Schloffer Plazidus Reiſer wurde, als er mit einem Arbeitskameraden Werkſchutzdienſt verſah, durch einen unverſehens losgegangenen Schuß aus der Piſtole ſeines Arbeitskameraden 75 unglücklich getroffen, daß er noch in der Nacht im Krankenhaus an den Folgen der Verletzung ſtarb. — Tübingen.(Brand im Keſſelhaus.) Im Keſ⸗ ſelhaus der Möbelfabrik Beck brach Feuer aus, das ſich ſchnell ausbreitete. Der Feuerlöſchpolizei gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Ein Feuerwehrmann wurde am linken Fuß erheblich verletzt, ſodaß er in die Tübinger Klinik eingeliefert werden mußte. — Owen, Kr. Nürtingen.(Lebende Fackel.) Als der Einwohner F. Kiedaiſch an ſeinem Laſtkraftwagen arbei⸗ tete, geriet das Fahrzeug plötzlich in Brand, und im Nu ſtand der Mann in hellen Flammen. Man brachte den Be⸗ dauernswerten ſofort in das Plochinger Krankenhaus. Die Brandwunden waren aber ſo ſchwer, daß er bald nach der Einlieferung ſtarb. Kuſel.(Gasheizöfchen explodiert). Zur Er⸗ wärmung der Abortanlagen waren im Amtsgerichtsgebäude Gasheizöfen aufgeſtellt. Durch Löſung des Zuleitungs⸗ ſchlauches explodierte ein Ofen. Der Luftdruck der Explosion war ſo ſtark, daß eine Anzahl Türen aus den Angeln flog und zahlreiche Fenſterſcheiben in die Brüche gingen. Dexheim Rheinheſſen.(Heizungsgaſe in der Kirche.) Durch ausſtrömende Heizungsgaſe wurden wäh⸗ rend der Chriſtmette einige Perſonen leicht vergiftet und ei⸗ ne Frau faſt bewußtlos. Die herbeigerufene Oppenheimer Sanitätskolonne mußte ſie mit Sauerſtoffgerät behandeln. A Mordverſuch an Frau und Kindern. Wie die Krimi⸗ 1 1 1 Aſchaffenburg mitteilt, wurde ein in den 50er Jah⸗ ren ſtehender Einwohner feſtgenommen, der verſucht hatte, ſeine Frau und ſeine drei Kinder im Alter von 14, 17 und 18 Jahren ſowie ſich ſelbſt mit Gas zu vergiften. Eines der Kinder hatte jedoch rechtzeitig den Gasgeruch wahrgenom⸗ men und das Vorhaben vereiteln können. Der Anuſchlag iſt auf zerrüttete eheliche Verhältniſſe zurückzuführen. Im Scherz erſchoſſen. Als ſich in Irlbach(Bayern) ein vierjähriges Mädchen auf einen Stuhl ſetzte, nahm der 0 Karl Penzkofer einen Flobert⸗Stutzen und ſagte ſcherzend:„Wart, ich 6 11 10 Dich!“ Der Schuß ging los und traf das Mädchen ſo unglücklich am Kopf, daß der Tod ſofort eintrat. Der Junge, der den verhängnisvollen Schuß abgab, wußte nicht, daß ſein Bruder das Gewehr geladen hatte. A Vierzehn Jahre nachher. In Kapfelberg(Bayern) wurde ein 42 jähriger Einwohner unter dem Verdacht ver⸗ haftet, vor mehr als 14 Jahren, im April 1925, einen damals 14 jährigen, bei ihm bedienſteten Jungen gewaltſam aus dem Leben geräumt zu haben. Der Junge war in der Scheuer ſeines Dienſtherrn erhängt aufgefunden worden. i Diebſtahl im Anweſen eines Frontſoldaten. Unter Ausnutzung der Verdunkelung entwendete eine 30 fährige Frau aus Schweinheim aus dem Anweſen der Familie eines Frontſoldaten mehrere Zentner Holz, die ſie vermutlich ver⸗ kaufen wollte. Die Täterin ſieht nunmehr ſchwerſter Beſtra⸗ fung entgegen. A Schiebungen mit geſtohlenem Fleiſch. In einer größe⸗ ren Metzgerei in Rheydt wurden im letzten Jahre von Ge⸗ ſellen und Lehrlingen fortgeſetzt größere Mengen Fleiſch und Wurſtwaren geſtohlen. Das Diebesgut iſt an Metzger und Wirte in Rheydt und Gieſenkirchen veräußert worden. Vier Diebe und drei Hehler konnten feſtgenommen werden. A Von einem Schleifſtein erſchlagen. Ein ſchwerer Un⸗ fall trug ſich in einem Schleifereibetrieb in Inderhöhe bet Solingen zu. Dort ſprang ein größerer Schleifſtein. und ein in der Nähe ſitzender Schleifer wurde ſo unglücklich getroffen. daß er auf dem Weg ins Krankenhaus verſchied. A Feuer vernichtet eine Grund in Wemlinghauſen(Weſtfalen] brach aus bisher no nicht geklärten Gründen Feuer aus. Der Brand dehnte ſich 1 8 auf die Werksanlagen aus, die trotz ſchnellſten Ein⸗ atzes mehrerer Feuerwehren völlig vernichtet wurden. Es gelang lediglich einige Nachbarhäuſer zu ſchützen. nde 2. ſprechen, was ſehr ſchade iſt, denn ich hätte mich ganz gern mit dir noch ein wenig unterhalten. Aber das kön⸗ nen wir ja ſpäter nachholen, nicht wahr?“ Sie nickte. Erinnerte ſich plötzlich, daß er noch immer in Gefahr ſchwebte und daß man ihn nicht im geringſten aufregen durfte. Benno ſah verwundert auf den Bruder. Er beneidete ihn um dieſe Gabe, mit Mama in dieſem hilfloſen Zu⸗ ſtand ſogar mit ein paar Worten fertig zu werden. Er perſönlich war herzlich froh, daß Klaus nun endlich wie⸗ der auf die Beine kommen würde, und er gönnte dem Bruder ſein Glück. Und die kleine Chriſta war wunder⸗ ſchön. Klaus wußte ſchon, was er wollte. Daß das Mädel arm war, das brauchte Klaus auch nicht zu berühren, denn er war reich genug, um auf eine Mitgift verzichten zu können. 5 Eigentlich war er, Benno, in dieſer Beziehung ſchon immer auf eine Ueberraſchung gefaßt geweſen. Daß Klaus eines Tages die Mama und ſie alle mit einer gänzlich unverhofften Heirat überraſchen werde! Die Mama mußte jetzt klug ſein, ſonſt kam ein Krach mit Klaus, der nie wieder gutzumachen war. Freilich, führ ihn ſelber, Benno, blieb es eine unangenehme Sache. Denn jetzt mußte er ſich doch in aller Form bei der zu⸗ künftigen kleinen Schwägerin wegen des damaligen Vor⸗ falles im Walde entſchuldigen. Aber einen Troſt hatte er dabei ſchon jetzt: Er hatte ja auf Ehre nicht gewußt, daß es Fräulein von Dittmarshoven war. chwacher Troſt, ja! Da ſtand er nun als ein ganz infamer Schürzenjäger da, dem es ganz gleich war, wer ihm da begegnete. Na, das mußte er eben mit Würde tragen Seine Verlobung würde ihn doch wohl auch in ein beſſeres Licht ſtellen. Das waren ſo Bennos Gedanken, während rau Jetta noch immer außer ſich war und ſich nur in Anbe⸗ tracht des Zuſtandes des Verletzten mühſam beherrſchte. Aber wenn er erſt geſund war, dann würde ſie ihn noch einmal bitten, ſich aus dieſer Sache zu retten. Es durſte doch nicht ſein. N 5 N 7 Lalcale uud chiau Betr. Weihnachtsſpende des Gauleiters Bürkel für rückgeführte Familien aus dem Gau Saarpfalz. Die Weihnachtsſpende des Gauleiters Bürkel ſollen nun auch alle rückgeführten Familien aus dem Gau Saar⸗ pfalz erhalten, die im Kreisgebiet Mannheim unter⸗ gebracht ſind. Damit die Auszahlung in der erſten Januar⸗Woche erfolgen kann, werden die rückgeführten Familien auf⸗ gefordert, ſich umgehend bei der für ihren Wohnort zu⸗ ſtändigen RSV-Ortsgruppe zu melden. * Auszeichnung. Dem Gefreiten Adolf Würthwein von hier, der in einer Spähtruppabteilung, wurde jetzt das E. K. II. verliehen. 4 — Ausweiſe für Kriegsbeſchädigte. Nach beſonderer An⸗ ordnung der Reichsbahn gelten folgende für das Jahr 1939 ausgeſtellte Ausweiſe auch für das Kalenderjahr 1940: Be⸗ ſcheinigung zur Erlangung der Fahrpreisermäßigung für Blinde zu Berufsreiſen; Beſcheinigung für deutſche Schwer⸗ kriegsbeſchädigte zur Benutzung der 2. Wagenklaſſe mit Fahrausweis 3. Klaſſe; Beſcheinigung zur freien Beförde⸗ rung des Begleiters eines deutſchen Schwerkriegsbeſchädigten. ———— j·ä——̃——— — Kinderzuſchläge bei Kriegshilfsdienſt. Die Erforder⸗ niſſe des Krieges haben es mit ſich gebracht, daß Schüler und Schülerinnen der oberſten Klaſſen der höheren Schulen die Schule vorzeitig verlaſſen, um wichtigen Kriegshilfsdienſt zu leiſten. Sie erhalten das Reifezeugnis ohne beſondere Prü⸗ fung am Schluß des Schuljahres 1939⸗40, wenn ſie die übernommene Arbeit bis dahin pflichtgetreu geleiſtet haben. Was nach den örtlichen Verhältniſſen dabei als wichtiger Kriegshilfsdienſt angeſehen werden darf, entſcheidet der Ober⸗ präſident oder die Unterrichtsverwaltung des Landes. Der Reichsfinanzminiſter hat nunmehr angeordnet, daß ſolche Schüler und Schülerinnen bis zum Schluß des Schuljahres 1939⸗40 als in der Schulausbildung befindlich betrachtet werden; deshalb kann der Kinderzuſchlag während dieſer Zeit weitergezahlt werden, wenn das eigene Einkommen des Kindes unter 40 Mark monatlich bleibt. Als eigenes Ein⸗ kommen gelten dabei nicht nur die Barbezüge(beiſpielsweiſe Lohn, Vergütung, Taſchengeld), ſondern auch Sachbezüge, z. B. freie Verpflegung, freie Unterkunft, Arbeitskleidung, ärztliche Behandlung, Krankenpflege. Wird an Stelle ſolcher Bezüge Bargeld gezahlt, ſo rechnen dieſe Barbeträge ebenfalls zum eigenen Einkommen des Kindes. Denkt auch an die Tiere im Winter! Schon vor Einbruch der kalten Jahreszeit werden die Pferdehalter und Geſpannführer ermahnt, bei den oft glat⸗ ten und vereiſten Straßen den Hufbeſchlag der Pferde recht⸗ eitig zu erneuern und die abgetretenen Stollen durch ge⸗ ſchär te auszuwechſeln, damit ſchlimme Stürze vermieden werden. Laßt die Zugtiere nicht unnötig lange ſtehen und deckt ſie mit warmen Decken zu, vermeidet beim Anſchirren, den Pferden das kalte Gebiß ins Maul zu geben, weil dies für die Tiere ſehr ſchmerzhaft iſt; denn die Maul⸗ und Zun⸗ genſchleimhaut klebt daran feſt: Man reibe alſo das Gebiß vorher mit einem Lappen kräftig ab, damit es etwas erwärmt wird. Man darf auch den Zugtieren bei verſchneiten Stra⸗ ßen nicht mehr zumuten, als ſie zu leiſten imſtande ſind. Bringt auch die Stallungen der Kleintiere, Kaninchen, 5 0 und Tauben in Ordnung! Man muß da⸗ für ſorgen, daß durch die Ritzen keine Kälte dringt, daß das Eingeſtreute warm iſt und öfters gewechſelt wird. Dies alles gilt auch für den Hofhund. Seine Hütte ſoll nicht in der Mitte des Hofes, ſondern an einem vor den Unbilden der Witterung geſchützten Platze ſtehen, und das Einſchlupfloch, das nach Süden zeigen ſoll, verhängt man am beſten mit ei⸗ nem Sack. Der Hund braucht im Winter kräftiges warmes feigen und ſoll auch einige Stunden täglich von der Kette reigemacht werden, damit er ſich auslaufen kann. Und die Katze, die im Haus und auf den Feldern gegen die Mäuſe⸗ plage„arbeitet“, verdient auch ein warmes Plätzchen im abrik. In der Holzwarenfabrik Haus! Wenn wir die Vögel nicht hungern laſſen, nützen wir uns ſelbſt. Wir füttern ſie daher im Winter regelmäßig, ge⸗ ben ihnen aber kein ſalziges oder ſaures Futter, auch kein Schwarzbrot weil dies Sauerteig enthält. Dagegen ſind Hanfſamen, Mohn, auch Unkrautſamen, Gurken⸗ Kürbis⸗ und ähnliche Kerne ſowie Fett- und Fleiſchreſte geeignet. Und wie ſtend ſie nun vor den Fürſtenaus da? Vor Vera, der ſie ſolche Hoffnungen auf Klaus gemacht? Die ſchöne, feurige Vera, die ſich von Klaus geliebt glaubte? Was ſollte nun werden? Sicher wußten auch die Für⸗ ſtenaus bereits von dieſer Verlobung Klaus' mit Chriſta von Dittmarshoven. Klaus lächelte. 5 5 „Finde dich damit ab! Das kleine Mädel gehört zu mir!“ Sie nickte. Aber ein ſchwarzer Gedanke hatte ſich wäh⸗ rend der letzten Minuten in ihr feſtgeſetzt. 5 „Habt ihr übrigens Oſten und die kleine Maja in Ruhe gelaſſen auf ihrer Hochzeitsreiſe? Maja wäre ja imſtande und käme zurück. Das will ich auf keinen Fall. Keine Stunde ihres Glückes ſoll ihnen getrübt werden, den beiden.“ 5 8 „Nein. Wir ſchrieben nicht. Ich hielt es nicht für mög⸗ lich, daß du ſterben könnteſt. Anſer alter großer Klaus und ſterben! Einfach unvorſtellbar!“ ſagte Benno. Noch einige freundliche Worte, dann ging Frau Jetta mit Benno hinaus. f 5 Klaus aber dachte: f 5 5 „Was hält mich denn, daß ich Chriſta noch anders ſchütze als durch dieſe Verlobung? Wenn ich hier raus⸗ komme, wird mir der Geheimrat ſicherlich eine lange Nach⸗ kur im Süden verordnen, damit das Loch in der Lunge vollends heilt Und da könnte Chriſta mich begleiten. wenn ſie bis dahin meine Frau wäre. Sie hat noch gar nichts auf der Welt gehabt. Da könnte ſie dann alle die Schönheiten des Südens mit mir zuſammen genießen. Ich will mit ihr ſprechen, wenn ſie morgen kommt, die kleine Chriſta. Ich habe das Gefühl, als ob ich ſie ganz feſt an mich ketten muß, damit man ihr nichts Böſes mehr antun kann.“ 5 . 1 1 e a „Sie müſſen ſchlafen, Herr Raſtenau.„„ i„Ja, ein 12 b de al 15 1 ich bin wirk⸗ ich müde. Pul auche ich alſo nicht“? 5 5. 5 Fortſetzung folgt. n N Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“⸗Spende DNB. Berlin, 29. Dez. Das Oberkommando der Kriegs⸗ marine gibt bekannt: Unmittelbar nach dem Untergang des Panzerſchiffes „Admiral Graf Spee“ ſind beim Oberkommando der Kriegsmarine zahlreiche Spenden von Deutſchen des In und Auslandes zum Neubau eines Panzerſchiffes einge angen. Das Oberkommando der Kriegsmarine dankt den pendern auf dieſem Wege für ihre Opferfreudigkeit. Auf verſchiedene Anfragen hin wird mitgeteilt, daß die Spenden der Deutſchen Bank, Berlin, mit der Bezeichnung „Panzerſchiff Admiral⸗Graf⸗Spee⸗Spende“ oder dem Poſt⸗ ſcheckkonto Berlin Nr. 1000 für die Deutſche Bank zu über⸗ weiſen ſind. An 10000 einſame Soldaten Der Erfolg der Briefvermittlung NSK. Der große Sack mit Heimat⸗ und Soldatenbitten um Briefvermitklung, den der Poſtbote jeden Morgen in das Haus der Reichsfrauenführung bringt, wird von Tag zu Tag ſchwerer. In den Arbeitsräumen türmen ſich die Briefe und Karten zu unüberſehbaren Bergen. Anſchriften werden zu⸗ ſammengeſucht, Formulare ausgefüllt, Umſchläge adreſſiert, und jeden Abend bleiben hilfsbereite Mitarbeiterinnen eini⸗ ge Stunden länger im Dienſt, um alle Soldatenwünſche zu erfüllen. Ueber 10 000 Soldatenanſchriften wurden bisher an die Heimat vermittelt.. 5 Viele Soldaten, die die Freude ihrer Kameraden über die Briefvermittlung miterlebten, bitten nun auch um einen Briefwechſel mit der Heimat, Kompanieführer geben einſame Soldaten aus ihrer Gruppe an, und ſo lichten ſich allmählich ein wenig die Beſtände an Heimatwünſchen. Junge Mädchen, Familien, Kinder, Organiſationen, ſie alle haben in ſo über⸗ wältigendem Maße ihre Hilfsbereitſchaft und Anteilnahme zekundet, daß bis jetzt viele Tauſende von Bitten aus der Heimat noch nicht erfüllt werden konnten.—— Die erſten Dankbriefe von der Front treffen ein, ſie ſchildern wie viel unerwartete Freude ein überraſchender Heimatbrief oder gar ein Liebespäckchen an der Front brachte. Das gibt den Helferinnen der Reichsfrauenführung immer wieder neuen Mut, ſich auf die Rieſenſtöße von Briefen zu ſtlirzen und möglichſt alle Wünſche zu erfüllen. Kriegsſparen auf dem Lande Einlagen der Raiffeiſenkaſſen ſeit 1933 faſt verdoppelt Nachdem die deutſche Wirtſchaft eine Zeit ſtändigen Nie⸗ derganges durchgemacht hatte, die 1933 ihren Tiefſtand er⸗ reichte, iſt ſeitdem überall ein ununterbrochener Aufſtieg in allen Wirtſchaftsgebieten zu verzeichnen. Wenn auch die Entwicklung auf dem Lande nicht immer und überall mit dem ſtürmiſchen Aufſchwung in anderen Wirtſchaftszweigen Schritt gehalten hat, ſo zeigt doch die Einlagenentwicklung bei den ländlichen Spar- und Darlehenskaſſen, den Raiffei⸗ ſenkaſſen, die Mitglieder aus allen Berufsgruppen umfaſ⸗ ſen, auch hier einen vorher nie dageweſenen Auftrieb. Die Geſamteinlagen dieſer Kreditgenoſſenſchaften ſtiegen von rund 1,7 Milliarden Mark Ende 1933 auf rund 3 Milliarden Mark Ende 1938 und auf rund 3,2 Milliarden Mark Mitte 1939 Somit iſt ſeit 1933 faſt eine Verdoppelung dieſer Ein⸗ lagen eingetreten. Die Sparer ſetzen ſich aus Landwirten, Gewerbetreibenden, Händlern Handwerkern, Arbeitern, An⸗ geſtellten und Beamten zuſammen. Als voller Vertrauens⸗ beweis zur Politik des Führers mag die Tatſache gewertet werden, daß am Kriegsſpartage, dem 30. Oktober 1939, 12 oh mehr eingezahlt worden ſind als im Vorfahr und die Zahl der Neuſparer gegenüber 1938 an dieſem Tag um 10.5 ph geſtiegen iſt Der Appell des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters Funk:„Das Kriegsſparen muß zu einer nationalen Pflicht des deutſchen Volkes erhoben werden!“ fällt deshalb bei der ländlichen Bevölkerung auf fruchtbaren Boden. Gemüfehöchſtpreiſe in Baden. Der Reichskommiſſar für Preisbildung ſetzt für das Land Baden unter Aufhebung früherer e An⸗ ordnungen folgende Erzeugerhöchſtpreiſe, alles je 500 g, feſt: Roſenkohl 21; Rotkohl 5,5; Weißkohl 4,5; Wirſingkohl 5,5; Karotten 5,5; Gelbe Rüben 3; Feldſalat, kleinblättrig, ge⸗ waſchen und geputzt 80, gewaſchen ungeputzt 60; Lauch 15 Pfg. Die Erzeugerhöchſtpreiſe gelten für Ware der Güte⸗ llaſſe A. Für Waren geringerer Güteklaſſen ermäßigen ſich die Höchſtpreiſe entſprechend der Wertminderung. —— 5——— — Zweimark . ſtücke nachſehen! werden Die alten Zweimarkſtücke En dieſes Jahres außer Kurs geſetzt. Es handelt e alte, etwas größere Ausgabe der Zweime einen Seite die von einem auf das allen Dingen gilt die N 8 Vorhanden Uf 1; vor ö r von imſparbüch⸗ 'ringend angeraten, ihre Heim⸗ 5 ſen. Ihnen beſonders ſparbüchſen zum Zwecke Leerung ihrer Sparkaſſe oder der Bank vorzuzeige ch kann mancher ver⸗ hütet werden. 2 den die angeſammel rſpar⸗ niſſe auch nach der Einzahl verzinſt. Die Toten Badens im Jahre 1939 Der Tod hat im abgelaufenen Jahre manch ſchmerzliche Lücke hinterlaſſen. Bewährte nationalſozialiſtiſche Kämpfer und verdiente Perſönlichkeiten auf allen Lebensgebieten ſind in die Ewigkeit abgerufen worden. Mitten aus ihrem Wirkungskreis heraus muß⸗ ten von uns ſcheiden: Miniſterialdirektor im Miniſterium des Innern Pg. J. Bader, Miniſterialrat im Finanzminiſterium Anton Seeger, A gierungsdirektor Otto Farber von der Folſtabteilung des Finanzminiſteriums und Negierungsdirektor in der Reichsſtatthalterei Dr. Freiherr Alexander von Duſch. Im Ruheſtand find geſtorben: Baudirektor und . Abteilungspräſident der Reichsbahn Otto Hauger, Landge⸗ richtspräſident Dr. Hermann Bleicher⸗Karlsruhe, Oberſtaats⸗ anwalt Dr. Eſchbacher⸗Freiburg, Geh. Oberfinanzrat und Prä⸗ ident des Landesfinanzamtes Wilhelm Stamer, Reichspoſt⸗ direktionspräſident Karl Weiland⸗Freiburg und ferner Gym⸗ naſiumsdirektor Franz Alois Meidel⸗Karlsruhe, Rektor Franz Xaver Fiſcher und Gewerbeſchuldirektor Friedrich Kuhn⸗Karls⸗ ruhe. Die badiſche Wirtſchaft beklagt den Tod der Induſtriellen: Emil Kollmar⸗ Pforzheim, Dr. Wilhelm Stie⸗ geler⸗Konſtanz, Paul Metz⸗Freiburg, Robert Rees⸗Karls⸗ ruhe, Emil Rehm⸗Emmendingen, Friedrich Vogelbach⸗Lörrach und Heinrich Todt⸗ Pforzheim, ſowie des Generaldirektors a. D. Dipl.⸗Ing. Dr. Guſtav Döderlein in Baden⸗Baden, des hervorragenden Vertreters der Kältetechnik. Mit dem Zollaſſiſtenten i. R. Hermann Widen⸗ maier iſt Badens älteſter Frontkämpfer des Wellkrieges zur großen Armee eingegangen. Er war als so⸗ Jähriger ins Feld gezogen. In Konſtanz ſtarb Oberſt a. D. Freiherr von Edelsheim, Ritter des Ordens Pour le merite. Zwei in Krieg und Frieden kampferprobte Nationalſozialiſten haben im grauen Soldatenrock ihr Leben für das Vaterland gegeben: Bürgermeiſter Georg Müßig⸗Neckargemünd und Schriftleiter Hermann Seitz. Durch den Tod des Landwirt⸗ ſchaftsrats Guſtav Blaſer⸗Karlsruhe hat der badiſche Obſt⸗ bau einen anerkannten Fachmann verloren. Schwer betroffen wurde das badiſche Pferdeſtammbuch durch den Heimgang des Bürgermeiſters Wurth in Altenheim bei Kehl. Auch Blaſer und Wurth gehörten zu der alten Garde der NSDAP. In Anteruhldingen iſt Altbürgermeiſter Georg Sulger geſtorben. Er erlebte noch die Krönung ſeines Lebenswerkes durch den Ausbau der von ihm geſchaffenen Pfahlbauten zum Freilichtmuſeum. In Heidelberg hat der Erfinder des neu⸗ zeitlichen Kupfertiefdruckes Ernſt Rollfs das Zeitliche ge⸗ ſegnet. Von Männern der Preſſe ſind geſtorben: Haupt⸗ ſchriftleiter i. R. Julius Beeſer⸗Karlsruhe und Schriftleiter Franz Kircher⸗Mannheim ſowie die Verleger Albert Sand⸗ fuchs⸗Wolfach und Bühler⸗Kenzingen. Die bildenden Künſte beklagen den Heimgang des Karlsruher Bildhauers Otto Feiſt. Einen ſchweren Verluſt erlitt der badiſche Skiſport durch den Tod ſeines bekannten Vertreters Toni Wagner. 200 Jahre Mainauer Schloßkirche. (-=) Konſtanz. Vor 200 Jahren iſt die ſpätbarocke Mainauer Schloßkirche, ein Werk des Landauer Baumeiſters Johann Kaſpar Bagnato, eingeweiht worden. Bagnato, der aus einem italieniſchen Geſchlecht ſtammte, iſt auch der Schöp⸗ fer des neuen Schloſſes zu Meersburg, des Kernhauſes in Rorſchach und der Kathedrale in St. Gallen. Wertvoll ſind die Altarbilde des fürſt⸗biſchöflichen Hofmalers Joſef Spie⸗ gei(1599 bis 1755). Ueber dem Chorbogen erblickt man die kunſtvollen Wappen der während der Bauzeit reſidierenden Hochmeiſter. Die Inſel kam ſchon im Jahre 1272 an den Deutſchorden, der bis 1806 eine Komturei hier hatte. Die Komture ſind in der Schloßkirche beigeſetzt. 1853 ging die In⸗ ſel in den Beſitz des Großherzogs don Baden über. Im Schloß iſt heute noch eine Sammlung wertvoller Kunſtſchätze. Es geht auch ohne Wir eſſen von der ſauberen Holzplatte. e e Tiſchtuch Warum muß eigentlich ein Tiſch immer mit einem iſchtuch bedeckt ſein? Wie leicht wird gerade auf das eſte, eben erſt in Gebrauch genommene Tiſchtuch ein Fleck gemacht, und wie häßlich ſieht dann die fleckige Decke aus! In Lagern und Heimen, in Kantinen und Jugend⸗ herbergen wird meiſt lein Tiſchtuch zum Eſſen aufgelegt. Wenn wir zu Hauſe einen rohen einfachen Holztiſch haben, dann ſollten wir dieſe gute Sitte einführen. Noch beſſer iſt es, wenn wir einen Tiſch mit einer gläſernen Tiſch⸗ platte beſitzen, die ſtets feſtlich wirkt. Alle Flecke laſſen ſich ſofort wegwiſchen. Wenn wir aber keinen Tiſch mit einer gutausſehenden rohen Holz⸗ oder einer Glasplatte in unſerer Wohnung haben, dann gibt es noch viele andere Möglichkeiten, Tiſchwäſche zu ſparen. Wir können eine Wachstuchdecke auflegen, oder, wenn uns dieſe Löſung nicht gefällt, nur die einzelnen Eßplätze mit runden Wachstuchſtückchen be⸗ legen. Dieſe Deckchen kann man ſich ſehr gut ſelbſt aus einer alten, an den Ecken und Kanten abgeſtoßenen Wachs⸗ tuchdecke ſchneiden. Auch ovale oder quadratiſche Deckchen aus buntem Wachstuch ſehen nett aus, für Kinder gibt es reizende kleine Wachstuchunterlagen. Wir werden er⸗ ſtaunt ſein, wieviel Möglichkeiten es gibt, Tiſchwäſche und damit Seife und Arbeitskraft zu ſparen. Fettſparen in der Küche Leckere Sachen geraten auch anders. Die Umſtellung auf einen geringeren Verbrauch von Fett iſt gar nicht ſo ſchwierig, wenn die Hausfrau einige kleine Kniffe weiß. Viele Gerichte, die einem bis jetzt ohne Fett kaum denkbar ſind, laſſen ſich ſehr gut auch auf andere Weiſe zu⸗ bereiten: z. B. die Bratkartoffeln. Feingeſchnittene Zwie⸗ beln oder feingeſchnittene Lauchſtangen werden in der Pfanne mit wenig Waſſer ſo lange gekocht, bis das Waſſer verdunſtet iſt und die Zwiebeln anfangen, ſich zu bräunen. Dann geben wir dazu die in Scheiben geſchnittenen, etwas geſalzenen Kartoffeln und eine Taſſe entrahmte Friſch⸗ milch. Unter fleißigem Umrühren werden die Kartoffeln ſchnell gebräunt. Auch Fleiſch braucht nicht im ſchwim⸗ menden Fett gebraten zu werden. Wir tauchen eine ge⸗ ſchälte Zwiebel in Oel, bis ſie vollgeſogen iſt und ſtreichen damit die Pfanne aus. Der Braten gerät auf dieſe Weiſe genau ſo gut wie in ſchwimmendem Fett. Auch zum Backen von Eierkuchen kann man das Ausſtreichen mit einer öl⸗ getränkten Zwiebel anwenden. Verſuchen wir einmal, an Stelle der üblichen Fett⸗ tunken eine Peterſilien⸗ oder Kräutertunke zu reichen; die Familie wird die Abwechflung ſicher erfreut begrüßen. Man ſetzt bei der Zubereitung zuerſt die Flüſſigkeit, etwas Gemüſefleiſchbrühe, auf, gibt dann den angerührten Mehl⸗ teig dazu und läßt gut durchkochen. Auch bei der Ge⸗ müſezubereitung kann viel Fett geſpart werden, wenn man das Gemüſe erſt mit etwas Waſſer aufſetzt und ſpäter einen mit Waſſer angerührten Mehlteig und einige But⸗ ter⸗ oder Fettflöckchen hinzugibt. Jede erfinderiſche Hausfrau wird ſchon in kurzer Zeit eine gute Möglichkeit zum Fettſparen finden, wenn ſie ein⸗ mal die hier gegebenen Anregungen verſucht. Riſſe in Möbeln und größeren Holzflächen ſtopft man mit Bienenwachs aus, das ſich bald der Farbe des Holzes anpaßt. In hohlen Schlüſſelſchäften ſammelt ſich oft Schmutz an, der mit einem glühend gemachten Draht ausgebrann wird. Durchläſſige Holzfußböden, vor allem in der Nähe von Waſſerleitungen, macht man undurchdringlich durch eine Löſung von in Petroleum aufgelöſtem Paraffin, das mit einem Lappen verrieben wird. Rote und grüne Kerzenreſte zuſammengeſchmolzen geben eine ſehr gute Farbwirkung. Man kann aber auch alle Farben zuſammenſchmelzen; ſind aber rote Stückchen darunter, werden die Kerzen immer eine rote Farbe be⸗ kommen. Will man die grüne Farbe erzielen, kann man keine roten Kerzenreſte gebrauchen, während dagegen gelbe, blaue und weiße gut dazu genommen werden können. I Silvester! 39 er Deutsch. Rotwein N offen, Liter& 1.— 39 er Deutsch. Rotwein Liter fl.& 1.10 0 Gl. 38 er Kleinkarlbacher, rot Literfl. 4 1.40 o. Gl 38 er Freinsheimer, rot Literfl. 4 1.50 0. Gl. 30 er Walporzheimer Berg, Spal- burgunder,/ Fl. 1.40 o. Gl. Bel ums gibt's Silvester- zune Neujahrssflimmung „Sanz groß“! Wir zeigen ab heute bis Montag den neuen Ufa-Film mit Marika Nökk 5„Halle Janine“ 39 er Deutsch. Weißwein 8 offen, Liter& 1. Literfl.„ 1.10 0. Gl. Achtung Spielzeiten: Jeden Abend 8 Uhr Silvester und Neujahr 5 Uhr und 8 Uhr. 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Dezember: Für die NSG.„Kraft dur Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 4 bis 50, 67 bis 69, 73 bis 86, 327 bis 347, 367 bis 369, 514 bis 520, 554 bis 559, 564 bis 570, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Friſch verloren S halbegewonnenl Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 20. Ende gegen 22.30 Uhr. Samstag, 30, Dezember: Zum 60. Geburtstag de Komponiſten: Miete A 9 und 1. Sondermiete A 8 u für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde ſtannheim, Platzgruppe 13 bis 14, 160, 261 bis 263; Die pfiffige Mag d. Oper von Julius Weismann⸗ Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. 5 8