Wengspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preislifte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und fnzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und gebung. WBertdnbstatt für ben Siabttell Mbam.- Gechen deim Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Wannheim⸗Sechenheim, Hauptſtr. 120.— D.-A. 7 5 40. Jahrgang eee Der Führer zum Jahreswechſel Aufruf an die Partei. Der Führer hat zum Jahreswechſel folgenden Auf⸗ ruf erlaſſen: Nationalſozialiſten! noſſen! Als vor ſieben Jahren der Nationalſozialismus nach einem beiſpielloſen Ringen um die Seele des deutſchen Vol⸗ kes endlich zur Führung des Reiches berufen wurde, befand ſich Deutſchland in jenem Zuſtand, den Clemenceau einſt mit dem kurzen Satz charakteriſierte:„Es ſind 20 Millio⸗ nen Deutſche zuviel auf der Welt!“ Das zur Verwirk⸗ lichung dieſes Wunſches unſerem Volk aufgezwungene Verſailler Diktat hatte ſeine Väter nicht enttäuſcht. Die deutſche Nation, uneinig im Innern. zerriſſen im Ge⸗ ſamten, ohne Macht und Anſehen, ſchien nicht mehr in der Lage zu ſein, der mit der politiſchen Verſklavung ſtets Hand in Hand gehenden wirtſchaftlichen Verelendung Herr zu werden Die ſieben Millionen Erwerbsloſen ergaben mit ihren Angehörigen rund 24 Millionen Menſchen, denen jede Exiſtenzgrundlage fehlte. 15 Jahre lang hat das demo⸗ kratiſche Deutſchland um die Reviſion des bitterſten Unrech⸗ tes, das jemals einem Volke zugefügt worden war, gewin⸗ ſelt und gebettelt. Die Vertreter der plutokratiſchen Welt⸗ demokratien hatten hierfür nur eiſige Ablehnung oder hohnvolle Phraſen übrig. Der Nationalſozialismus aber war ſeinem Programm entſprechend entſchloſſen, die unſer Volk betreffenden Aufgaben ob mit oder ohne Einwilligung der Umwelt zu löſen. Nachdem der jahrelange Verſuch, mit den plutokratiſchen Mächten zu einer gütlichen Verſtändigung zu kommen, auf allen Gebieten geſcheitert war, hat das Neue Reich ſich nun⸗ mehr ſeine Rechte ſelbſt genommen. Die ebenſo verbrecheriſche wie alberne Abſicht, eine 80⸗Millionen⸗Na⸗ tion auf die Dauer politiſch zu entrechten und wirtſchaft⸗ lich von der Teilnahme an den Gütern der ſchließen, kann kein moraliſch oder rechtlich bindendes Ge⸗ ſetz für das unglücklich betroffene Volk ſelbſt ſein. Ich habe mich vom erſten Tage der Machtergreifung an unentwegt bemüht, die notwendige Reviſion ſowohl der po⸗ litiſchen Stellung Deutſchlands als die ſeiner wirtſchaftlichen Lebensbedingungen zu erreichen. Alle Verſuche, dies im Einvernehmen mit den anderen Mächten herbeizuführen, ſcheiterten am verbohrten Egoismus, an der Torheit oder am bewußten ſchlechten ablehnenden Willen der Weſtmächte und ihrer Staatsmänner So mußte die Befreiung des deutſchen Volkes mit jener Rechtskraft erfolgen, die zu allen Zeiten großer Volksnot als die Selbſthilfe eine geheiligte war. Nach der Ueberwindung der inneren Zerriſſenheit hat das nationalſozialiſtiſche Deutſchland Zug um Zug die Sklaven⸗ feſſeln abgeworfen und endlich durch den Zuſammenſchluß des deutſchen Volkes im Großdeutſchen Reich die Bekrönung eines geſchichtlich einmaligen Ringens und einer tauſendjäh⸗ rigen Sehnſucht erfahren Alle dieſe Maßnahmen haben der anderen Welt nichts gergubt und in nichts geſchadet. Sie haben dem deutſchen Volke nur gegeben, was alle anderen Völker längſt beſitzen Trotzdem hat der jüdiſch⸗internationale Kapitalismus in Verbindung mit ſozial⸗realtionären Schich⸗ ten in den weſtlichen Staaten es fertig gebracht, die Welt der Demokratien gegen Deutſchland zu hetzen. Heute iſt es durch die Veröffentlichung der Dokumente der Vorgeſchichte des deutſch⸗polniſchen Konfliktes erwieſen, daß die verantwort⸗ lichen Kriegshetzer in England die friedliche Löſun 5 der deutſch⸗polniſchen Probleme nicht nur nicht woll ten, ſondern daß ſie im Gegenteil alles taten, um über Polen den Weg— fei es zu einer Demütigung des Reiches oder zu einer Kriegserklärung an dasſelbe — frei zu bekommen. Da die Demütigung mißlang, blieb nur die zweite Möglichkeit offen: Polen ließ ſich von den internationalen Kriegshetzern verleiten, ſein Unrecht mit Ge⸗ walt durchzuſetze In 18 Tagen haben die Waffen entſchie⸗ den. Die neue nationalſozialiſtiſche Wehrmacht aber hat die in ſie geſetzten Hoffnungen übertroffen: Das Polen des Ver⸗ ſailler Diktates exiſtiert nicht mehr! Nationalſozialiſtinnen! Parteige⸗ Das Jahr 1939 iſt durch eine Reihe gewaltiger 1155 rgänge für die Geſchichte unſeres Volkes gekennzeich⸗ net; J. Zur Beruhigung Mitteleuropas und zur Sicherung des deutſchen Lebensraumes erfolgte die Eingliederung der ralten deutſchen Reichsgebiete Böhmen und Mähren rotektorat in den Rahmen des Großdeutſchen Rei⸗ Deutſche und Tichechen werden wie in Jahrhunderten Vergangenheit auch in der Zukunft wieder friedlich ne⸗ bene inander leben und miteinander arbeiten. N 2 Das Memelland kehrte zum Reich zurück. 3. Durch die Vernichtung des bisherigen polniſchen Staales erfolgte die Wiederherſtellung alter deutſcher Reſchsgrenzen. „In dieſen drei Fällen wurden lebensunfähige Konſtruktionen des Verſailler Vertrages beſeitigt. 8 Das vierte Merkmal dieſes Jahres iſt der Nichtan⸗ griffs und Konſultatippakt mit Sowfet⸗ rußlan d. Der Verſuch der plutokratiſchen Staatsmänner des Weſtens, Deutſchland und Rußland zum Nutzen aller Dritten wieder gegeneinander bluten zu laſſen, wurde da⸗ durch im Keim erſtickt, die Einkreiſung Deutſchlands ver⸗ hindert.. i Daß dieſe politiſche Entwicklung ſo erfolgreich gelingen konnte verdanken wir ausſchließlich der durch den Natio⸗ nalſozialtsmus erfolgten inneren Neufor mung 8 es deutſchen Volkes Steigend hat ſich der Erzie⸗ hungsprozeß, den die nationalſozialiſtiſche Bewegung am Welt auszu⸗ uns geſtellte Aufgabe zu löfen. 5 Herrgott bitten, dem deutſchen Volk die ſeine nicht zu verſagen. 5 Dienstag, den 2. Januar 1940 Nr. 1 deutſchen Volke vornahm, wirtſchaftlich und politiſch erfolg⸗ reich auszuwirken begonnen Die militäriſche Wiederauf⸗ rüſtung hat ihre Ergänzung gefunden in einer neuen Wirt— ſchaftspolitik die das Reich nicht nur auf vielen Gebieten vom Auslande unabhängig macht, ſondern die uns auch die Ueberwindung der Erwerbsloſigkeit in einem Ausmaß ge⸗ ſtattet, wie dies bei den reichen Ländern des Weſtens auch heute noch nicht der Fall iſt. So kreten wir im Innern organiſatoriſch geeint, wirt⸗ ſchafklich vorbereitet und milikäriſch auf das größte ge⸗ rüſtef in das entſcheidendſte Jahr der deulſchen Ge⸗ ſchichte! Denn über eines, Nationalſozialiſten und National⸗ ſozialiſtinnen, ſind wir uns alle klar: Der jüdiſch⸗kapitali⸗ ſtiſche Weltfeind, der uns gegenübertritt, kennt nur ein Ziel, es heißt: Deutſch land, das deutſche Volk u vernichten! Wie immer ſie ſich auch bemühen, dieſes Ziel mit Phraſen zu umſchreiben, es ändert nichts an der endgültig gefaßten Abſicht! Sie erklärten erſt, Polen helfen zu wollen Sie hatten aber Polen ſo leicht zu helfen ver⸗ 18 ſie brauchten es nur nicht mit ihrer Gewiſſenloſig⸗ eit in die Folgen ſeines wahnſinnigen Schrittes dank der Schlag⸗ kraft unſerer Wehrmacht erfahren hatte, war nicht mehr die Wiederherſtellung Polens das Kriegsziel, ſondern nunmehr die Beſeitigung meiner Perſon, d. h. die Ausrottung des Nationalſozialismus Kaum kam ihnen zum Bewußtſein, daß das deutſche Volk auf dieſen dümmſten Schwindel nach den Erfahrungen des Jahres 1918 überhaupt nicht mehr reagiert, da bequemten ſie ſich endlich zur Wahrheit, nämlich: Daß es ihr Ziel ſei, das deutſche Volk als ſolches auszurotten, das Reich aufzulöſen und damit zu zerſtören. In der feigen Hoffnung, für dieſe Aufgabe andere als Helfer zu gewinnen, ſchrecken ſie weder zurück vor der Ein⸗ f ſpannung ſogen.„Neutraler“ noch vor der Dingung bezahl⸗ ter Mordgeſellen. Das deutſche Volk hat dieſen Kampf nicht gewollt. Ich habe bis zur letzten Mi⸗ nute verſucht, England die deutſche Freundſchaft anzutra⸗ gen und darüber hinaus noch nach der Erledigung Polens Vorſchläge für eine auf lange Sicht hin zu garantierende Befriedung Europas zu machen. Ich wurde dabei unter⸗ 1 den Krieg zu hetzen. Sowie der polniſche Staat aber ſtützt vor allem durch den Du ee des faſchiſtiſchen Italien, f der im Sinne und Geiſte unſerer Freundſchaft alles tat, um eine Entwicklung aufzuhalten die für ganz Europa nur von Unglück begleitet ſein kann. Allein, die jüdiſchen und reaktionären Kriegshetzer in den kapitaliſtiſchen Demokra⸗ tien hatten ſeit Jahren auf dieſe Stunde gewartet, ſich auf ſie vorbereitet und waren nicht gewillt, von ihren Plänen der Vernichtung Deutſchlands abzulaſſen. Dieſe Her⸗ ren Kriegsintereſſenten wollen den Krieg, ſie werden ihn alſo bekommen! Schon die erſte Phaſe der Auseinanderſetzung hat zweierlei gezeigt: 1. daß man ſelbſt den deutſchen Weſtwall nicht einmal anzugreifen wagte. Und 2. daß überall da, wo ſich deutſche Soldaten mit ihren Gegnern meſſen konnten, der Ruhm des deutſchen Soldaten⸗ tums ſowohl als der Ruf unſerer Waffen erneut gerechtfer⸗ tigt wurden Möge das Jahr 1940 die Entſcheidung bringen. Sie wird, was immer auch kommen mag, unſer Sieg ſein! Alles, was in dieſer Jeit an Opfern vom einzelnen ge⸗ fordert wird, ſteht in keinem Verhältnis zum Einſatz, den die ganze deutſche Nation vollzieht, in keinem Verhältnis zum Schickſal, das ihr drohen würde, wenn die verlogenen Ver⸗ brecher von Verſailles noch einmal die Macht erhielten. Wir haben daher ein klares Kriegsziel: Deutſchland und darüber hinaus Europa müſſen von der Bergewalligung und dauern den Bedrohung befreit werden, die vom früheren und heu⸗ kigen England ihren Ausgang nehmen. Den Kriegshetzern und Kriegserklärern muß dieſesmal endgültig die Waffe aus den Händen geſchlagen werden. Wir kämpfen dabei nicht nur gegen das Unrecht von Berſailles ſondern zur Verhinderung eines noch größe ren Unrechtes, das an ſeine Stelle kreten ſoll. Und im poſitiven Sinn: Wir kämpfen für den Aufbau eines neuen Europa, denn wir ſind zum Ankerſchied des herrn Chamberkains der Ueber zeugung, daß dieſes neue Aten nicht geſtaltel werden kann von den altgewordenen Kräften einer im Verfall begriffenen Welt, nicht bon den ſogenann⸗ ten Staatsmännern. die in ihrem eigenen Lande nicht in der Lage ſind, auch nur die primikioſten Probleme zu löſen, ſon⸗ dern daß zum Neuaufbau Europa nur ſene Völker und Kräfte berufen ſind, die in ihrer Haltung und in ihrer bis⸗ herigen Leiſtung ſelbſt als junge und produktive angeſpro⸗ chen werden können Diefen jungen Nationen und Syſtemen gehört die Ju⸗ kunft! Die jüdiſch⸗kapitaliſtiſche Welt wird das 20. Jahr⸗ hunderk nicht überleben!! a Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen! Deutſche Volksgenoſſen!. Im vergangenen Jahr hat unſer deutſches Volksreich dank der Gnade der Vorſehung geſchichtlich Wunderbares und Einzigartiges geleiſtet! Wir können am Beginn des Jahres 1940 den Herrgott nur bitten, daß er uns weiter⸗ hin ſegnen möge im Kampf um die Freiheit, die Unabhän⸗ 1 1 und damit um das Leben und die Zukunft unſeres olkes! Wir ſelbſt wollen in der Erkenntnis der vor uns liegenden Zeit alles tun, um mit Durch unſere eigene Kraft und Hilfe wollen wir ſo den Dann muß und wird es uns gelingen! 1 f i Fleiß und Tapferkeit die im Jahre 1940 auch mitteilen, daß bisher 29995 Namen von Erlaß an die Wehrmacht 1939 ein Jahr ſtolzer Bewährung Der Führer und Oberſte Befehlshaber hat zum Jahres⸗ wechſel folgenden Erlaß an die Wehrmacht herausgegeben: Soldaten! Das Jahr 1939 war für die großdeutſche Wehrmacht ein Jahr ſtolzer Bewährung. Ihr habt die Euch vom deulſchen Volk anvertrauten Waffen in dem uns aufgezwungenen Kampf ſiegreich geführt. In knappen 18 Tagen gelang es durch das Juſammenwirken aller, die Sicherheit des Reiches im Oſten wiederherzuſtellen, das Verſailler Anrecht zu be⸗ ſeitigen. Voll Dankbarkeit erinnern wir uns am Ende dieſes ge⸗ ſchichtlichen Jahres der Kameraden, die ihre Treue zu Volk und Keich mit ihrem Blut beſiegelten! Für das kommende Jahr wollen wir den Allmächtigen, der uns im vergangenen ſo ſichtlich unker ſeinen Schutz ge⸗ nommen hat, bitten, uns wieder ſeinen Segen zu ſchenken und uns zu ſtärken in der Erfüllung unſerer Pflicht! Denn vor uns liegt dre ſchwerſte kampf um das Sein oder Nicht ſein des deutſchen Volkes! Mit ſtolzer Zuverſicht blicken ich und die ganze Nation auf Euch. Denn: Mit ſolchen Soldaten muß Deutſchland ſiegen! (gez.): Adolf Hitler. Göring zur Jahreswende Im neuen Jahr gilt die alte Deviſe: Führer befiehl, wir folgen! Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Hermann Gö⸗ ring hat zur Jahreswende folgenden Aufruf erlaſſen: Seit vier Monaten ſteht das deutſche Volk in hartem Schickſalskampf. Was die deutſche Wehrmacht zur Luft, zu Lande und zu Waſſer in dieſer Zeit geleiſtet hat, iſt mit un⸗ vergänglichen Lettern in das Buch der Geſchichte eingezeich⸗ net. Deutſches Land im Oſten iſt befreit; der von unſeren Soldaten eroberte weite daum wird nun befriedet und po⸗ litiſch neu georduet. Jetzt richtet ſich die geballte Kraft des Reiches gegen die Feinde im Weſten, die uns mit brutalem Vernichtungswillen dieſen Krieg aufgezwungen haben. Das eherne Geſetz des Krieges beſtimmt heute das Ge⸗ meinſchaftsleben unſeres Volkes, nach dieſem Geſetz iſt auch das geſamte deutſche Wirtſchaftsleben ausgerichtet. Die Heimat iſt Waffenſchmiede und Kraftquell für die Front geworden In Stadt und Land haben ſich die Betriebe und Werkſtätten den Erforderniſſen der Reichsver⸗ teidigung angepaßt. Jede Arbeitskraft wird dort eingeſetzt, wo ſie am nötigſten iſt. Jede Tonne Rohſtoff wird dort ver⸗ wertet, wo ſie der Rüſtung und der kriegsnotwendigen Verſorgung des Volkes am beſten nützt. In allen Wirt⸗ ſchaftszweigen werden Höchſtleiſtungen vollbracht. Die Er⸗ nährungsbaſis des deutſchen Volkes iſt geſichert. Die ma⸗ teriellen Laſten des Krieges werden nach dem Grundſatz ſozialer Gerechtigkeit verteilt. So iſt die Umſtellung von der Friedens wirtſchaft auf die Kriegswirtſchaft unter tatkräftiger Mitwirkung aller Partei- und Volksgenoſſen ſchnell und ſicher durchgeführt. Ich danke allen, die dabei mitgeholfen haben. Ich weiß, ſie alle haben ihr Beſtes gegeben: Die Bauern, die mit un⸗ endlicher Mühe die Ernte geborgen und ihre Felder wieder bestellt haben; die Betriebsführer und das Millionenheer ihrer Gefolgſchaften in der gewerblichen Wirtſchaft, die trotz aller Hemmniſſe, die eine ſo gewaltige Wirtſchaftsum⸗ ſtellung nun einmal mit ſich bringt, von unermüdlichem Schaffensgeiſt und freudigem Verantwortungsgefühl für die Front beſeelt ſind Auch der deutſchen Frau danke ich für die aufrechte Art, mit der ſie die Sorgen und Beſchwer⸗ niſſe des Krieges in Familie und Beruf ſtill und tapfer trägt Juverſichtlich, hoffnungsſtark und ſiegesgewiß geht das deulſche Volk in das neue Jahr. Gewaltigſte und ſchwerſte Aufgaben drängen heran. In unzerſtörbarem Vertrauen auf die eigene Kraft werden wir ſie löſen und jeden Wider⸗ ſtand überwinden. Neue Opfer ſind unvermeidbar; wir werden ſie nicht ſcheuen, denn ohne Opfer gibt es keinen Sieg, Wir bringen die unvergänglichen Kräffe zum Einsatz. die aus den Tiefen des deutſchen Herzens ſtrömen, das mit allen Faſern in Liebe an der Heimal hängt. Als ſtahlharter Block ſteht das deulſche Volk im Be⸗ wußtſein ſeines Rechtes und ſeiner Pflichten, eins im Wol⸗ len, Fühlen und Denken, dem Führer in unwandelbarer Treue verſchworen, in unlösbarer Schickſalsgemeinſchaft im Sturm gewaltigen Zeitgeſchehens. Im neuen Jahr gilt die alte Deviſe, die das Reich groß, ſtark und einig gemacht hat: Führer befiehl, wir folgen! 25 Hermann Göring 25. Wehrmacht⸗Wunſchlonzert DB. Berlin, 1. Jan. Die Wunſchkonzerte für die Wehrmacht, die Heimat und Front in einzigartiger Weiſe verbinden, haben es nun ſchon zum Silbernen Jubiläum ge⸗ bracht. Das Silveſter⸗Wunſchkonzert war das 25. der gleich⸗ artigen. mit denen der deutſche Rundfunk etwas Einmaliges in der Welt geſchaffen hat. Der Leiter der Wunſchkonzerte, Heinz Gödecke, konnte bei 5 1 5 1. nannt worden ſeien, daß 5634 jungen Erdenbürgern e Bekanntſchaft mit ihren an der Front ſtehenden Vätern durch den Rundfunk vermittelt wurde und daß der Wert der Bar⸗ und, Sachspenden der 25 Wunſchlonzerte die Summe von 2 Millionen Mark überſchritten habe. i Tagesbefehle An das deutſche Heer Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, hat anläßlich der Jahreswende folgenden Tagesbefehl erlaſſen: An das Heer! Soldaten des Heeres! Gekreu der Aeberlieferung deutſchen Soldatenkums hal das Heer im Jahre 1939 die Probe der Bewährung vor dem Feinde beſtanden. „Die ſiegreichen Schlachten in Polen und die erfolgreichen Kämpfe im Weſten ſind unvergänglich Zeugen ſeines Gei⸗ 5 und ſeiner Stärke vor der Geſchſchte des neuen Groß⸗ ulſchen Reiches. Sie geben uns die Gewißheit für den Endſieg unſerer Waffen. Mein Dank gilt allen. die durch Einſatz von Blut und Kraft, von Geiſt und Herz ihren ſtolzen Beitrag zu Ehre und Ruhm des deutſchen Heeres gegeben haben. Im feſten Vertrauen auf den Führer, im klaren Bewußfſein unſerer Stärke, im unerſchükterlichen Glauben an unſere gerechte Sache und mit dem eiſernen Willen zum Siege gehen wir gemeinſam in das Kriegsjahr 1940. Hauptquartier O89, den 31. 12. 1939. Der Oberbefehlshaber des Heeres: (gez.): von Brauchitſch, Generaloberſt. An die Luffwaffe . Generalfeldmarſchall Hermann Göring hat in ſeiner Eigenſchaft als Oberbefehlshaber der Luftwaffe folgenden Tagesbefehl erlaſſen: An die Luftwaffe! Kameraden der Luftwaffe! Ein Jahr ſtolzeſter deutſcher Geſchichte liegt hinter uns. Mit ehernen Lettern iſt es eingetragen in das Weltgeſche⸗ hen als das Jahr des Aufbruches der Nation zu dem großdeutſchen Freiheitskampf. Was wir nie gewünſcht, war wir aber auch nie gefürch⸗ tet haben, wurde in dieſem Jahre Wirklichkeit: Der Wan⸗ del unſerer Waffe vom wirkſamen Inſtrument der Frie⸗ denspolitik unſeres Führers zum ſcharfen entſcheidenden und unbeſiegbaren Schwert. Das ehrliche Streben Deutſch⸗ lands nach einem friedlichen, allen Völkern in gleicher Weiſe dienenden Aufbau mußte ſchließlich ſcheitern an dem brutalen Vernichtugnswillen Englands. In der Verteidi⸗ gung der heiligen Lebensrechte unſeres Volkes kam ſo die Stunde, in der unſer Führer und Oberſter Befehlshaber die Loſung geben mußte: Kampf und Sieg! Waren die Befreiung des Memellandes und die Siche⸗ rung des Reiches durch die Errichtung des Protektorates Böhmen und Mähren die Meilenſteine der erſten Hälfte des nun vergangenen Jahres, ſo brachte die zweite den Feldzug gegen Polen. Nach ſeiner ſiegreichen Beendi⸗ gung habe ich Euch, meine Kameraden der Luftwaffe, meine Anerkenung ausgesprochen. Mit mir war und iſt das ganze deutſche Volk ſtolz auf unſere herrliche Waffe, die in wenigen Tagen die Luftmacht des Gegners zertrümmerte und dann in vorbildlichem Zuſammenwirken mit den Ver⸗ bänden des Heeres und der Marine durch ihren ſchneidigen und todesmutigen Einſatz die vollſtändige Vernichtung des Feindes entſcheidend erzwang. Daß der Abſchluß des Feldzuges gegen Polen nicht das Ende des Krieges bedeutete, iſt— wie es Dokumente un⸗ widerleglich beweiſen— einziz und allein die Schuld der Weſtmächte Sie wollen ben Frieden nicht. Nun, ſo ſol⸗ len ſie den Kampf haben. In kühnen Fernflügen über Fein⸗ desland, in kraftvollem Angriff auf britiſche Schiffe, in ſieg⸗ reichen Gefechten bei der Verteidigung des deutſchen Luft⸗ raumes habt Ihr, meine Kameraden, dem Feind die Fänge des deutſchen Adlers gezeigt. Er wird zupacken und zuſchla⸗ gen, wenn es der Führer befiehlt. In felſenfeſter Zuverſicht ſteht die deutſche Luftwaffe ſo an der Schwelle des neuen Jahres. Auf Eure Taten und Leiſtungen gründet ſich dieſe Zuverſicht, aber auch auf das heldiſche Sterben unſerer toten Kameraden. Euch gilt mein Dank, ihnen unſer aller Ehr⸗ furcht. Dem Führer und Oberſten Befehlshaber, dem ganzen im Nationalſozialismus geeinten deutſchen Volk erneuert die Luftwaffe in dieſer Stunde den Schwür, wann und wo auch immer es ſei, alles einzuſetzen im Kampf um Deutſchlands Freiheit. Die Parole der deulſchen Luftwaffe für 1940 iſt dies. Haupkquartier der Luftwaffe, den 31. 12. 1939. gez. Hermann Göring, Generalfeldmarſchall. An die Kriegsmarine Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, richtete zum neuen Jahr folgenden Tagesbefehl an die Kriegsmarine: 5 An die Kriegsmarine! Im harten Ringen um den Beſtand des Reiches beginnt das deutſche Volk das Jahr 1940. Die deutſche Kriegsmarine hat gezeigt, daß ſie den Geg⸗ ner zu ſtellen und zu treffen vermag. Die Kriegsmarine wird auch in dem vor ihr liegenden Jahr getreu ihrer großen Tradition ihre Pflicht tun im Vertrauen auf Gott, in unerſchütterlicher Gefolgſchaft zum Führer und im feſten Glauben an den Sieg. Berlin, den 31. Dezember 1939. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine: Raeder, Großadmiral, Dr. h. c. Zu jedem Einſatz bereit Neujahrsaufruf des Reichsführers 5. Reichsführer und Chef der deutſchen Polizei, Hein⸗ rich 3 51 1 le 9 an die Männer 85 1 und Wolle folgenden Neujahrsaufruf erlaſſen: An alle Männer der/ und Polizei! Im neuen Jahr 1940, das wohl eines der bedeutungs⸗ vollſten der deutſchen Geſchichte werden wird, wollen wir wie immer des Führers und ſeines Reiches treue, zu je⸗ dem Einſatz bereite/ Männer ſein. 5 Es lebe der Führer! 7 0 H. Himmler,—— 3 Reichsführer/ und Chef der deutſchen Poltzel. Des Führers Neufahrswünſche Du. Berlin, 1. Jan. der Führer und Reichskanzler läßt auf dieſem Wege allen ſeinen Mitarbeitern, ſeinen Be⸗ kannten und Freunden ſowie dem ganzen deutſchen Volk ſeine beſten Neujahrswünſche übermileln. Er dankt ebenſo für die ihm ſelbſt zugegangenen Gratu⸗ lationen. e Ein deutſches Jahr 1939 ein Entſcheidungsjahr erſter Ordnung.— Neujahrs⸗ anſprache Dr. Goebbels an das deulſche Volk. DRB Berlin, 1. Januar. Zum Jahreswechſel 1939/40 hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels am Sonntag abend über alle deutſchen Sender folgende Anſprache: Es fällt mir diesmal ſchwerer als in früheren Jahren, in einer kurzen Silveſteranſprache noch einmal das abgelau⸗ fene Jahr vor dem geiſtigen Auge meiner Zuhörer in Er⸗ ſcheinung treten zu laſſen. Nicht als wenn es mir dabei am notwendigen Stoff mangelte. Im Gegenteil, das Jahr 1939 war ſo dramatiſch bewegt und ſo großartig in ſeinen hiſto⸗ riſchen Vorgängen, daß man eine ganze Bibliothek darüber ſchreiben könnte; und doch weiß man kaum, womit man anfangen ſoll. Vieles von dem, was ſich in dieſem Jahr ereignete, liegt uns heute ſchon ſo fern, als wenn Jahre oder gar Jahr⸗ zehnte darüber verſtrichen wären. Es iſt ein Jahr, das unauslöſchlich in das Buch der Geſchichte eingetragen wor⸗ den iſt. Freund und Feind, Anhänger und Gegner werden konſtatieren müſſen, daß es ein großes und beweg⸗ tes Jahr war, daß in ihm Geſchichte gemacht wurde, daß es das Geſicht Europas geändert und der Landkarte dieſes Erdteils neue Umriſſe gegeben hat. Mehr noch: was unſer Volk betrifft, wird man feſtſtellen, daß ſein nationales Le⸗ ben ſich im Jahre 1939 endgültig zu feſtigen begann, daß es in einer großen Kraftanſtrengung anfing, die Ketten der Beengtheit und Unfreiheit endgültig abzuwerfen und zum erſten Mal wieder nach ſeinem tiefen Fall als Groß⸗ macht in die Erſcheinung zu treten. Schon bei ſeinem Beginn war es für jeden, der Geſchichte nicht nur zu leſen, ſondern Geſchichte auch zu erleben verſteht, klar, daß dieſes Jahr tief in das Schickſal Deutſchlands und der europäiſchen Völker eingreifen würde. Wenn es in ſeinen beiden erſten Monaten noch gemeſſen und gleich⸗ mäßig verlief ſo wußte der Tieferblickende, daß das nur die Ruhe vor dem Sturm war. Jedermann fühlte, daß es ein Entſcheidungsjahr erſter Ordnung wer⸗ den würde. Als am 13. Februar aus volksdeutſchem Munde in Böhmen und Mähren erklärt wurde, daß die rechtliche, wirtſchaftliche und ſoziale Stellung der Deutſchen in der ehemaligen Tſchecho⸗Slowa⸗ kei ſeit der Löſung der ſudetendeutſchen Frage nicht ver⸗ beſſert, ſondern eher verſchlechtert worden ſei, als am 22. Februar aus flowakiſchem Munde der Ruf nach Selbſtän⸗ digkeit ertönte, als Anfang März ſchwere Ausſchreitungen gegen Deutſche in Prag, Brünn und anderen Städten Böh⸗ men und Mährens gemeldet wurden, als am 8. März die karpatho⸗ukrainiſche Regierung in Prag gegen die Einſet⸗ zung eines tſchechiſchen Generals zum karpatho⸗ukraini⸗ ſchen Innenminiſter proteſtierte, als gar am 10. März die Abſetzung der ſlowakiſchen Regierung durch Prag erfolgte, als darauf die Ausſchreitungen gegen Deutſche im Gebiet von Böhmen und Mähren auf ihren Höhepunkt ſtiegen, wußte man, daß nun die Frage dieſer beiden ſeit Jahrhun⸗ derten von Deutſchen kultivierten Länder endgültig ſpruchreif geworden war. im 13. März erſchien der ſlowakiſche Führer Tiſo beim Führer. und am 14. märz erfolgte dann durch den kſchechiſchen Staakspräſidenken Dr. Hacha in Berlin die Uebergabe des Schickſals Böhmens und Mährens in die Hände des Führers. Die Göttin Geſchichte neigt ſich auf die Erde hernieder. Doutſcho FTrunnen rücken in Böpmen und Mähren ein, und unter atemloſer Spannung vernimmt das deutſche Volk und mit ihm die ganze Welt, daß der Führer in Pra g auf der Burg Wohnung genommen hat. Am ſelben Tage er⸗ folgt die Selbſtändigkeitserklärung der Slowakei und am darauffolgenden Tage erläßt der Führer ſeinen ge⸗ ſchichtlichen Erlaß über das Protektorat Böhmen und Mähren. Die Slowakei ſtellt ſich unter den Schutz des Reiches. Die Frage Böhmen und Mähren hat damit ihre endgültige hiſtoriſche Löſung gefunden. Am 22. März erfolgt im Zuge dieſer Entwicklung die Rückgliederung des Memelgebietes in den Beſtand des Deutſchen Reiches. Die polniſche Frage Parallel damit läuft die kriſenhafte Zuſpitzung der pol⸗ niſchen Frage Schon am 5. Januar hatte der Führer den polniſchen Außenminiſter Beck auf dem Oberſalzberg emp⸗ fangen. Er hatte ihm den deutſchen Charakter Danzigs dargelegt und eine Anregung zur endgültigen Bereinigung des deutſch⸗polniſchen Verhältniſſes gegeben. Dieſe Vorſchläge trafen bei der polniſchen Regierung auf taube Ohren Warum, das konnte man ſehr bald aus der Reaktion auf dieſe Vorgänge in der Londoner und Pa⸗ riſer Oeffentlichkeit entnehmen. Am 31. März. alſo kurz nach der Errichtung des Protektorats über Böhmen und Mga n ere 2 Ordnen Gotstaättern Liigen von deutſchen Truppenanſammlungen an der polniſchen Grenze Chamberlain berichtet vor dem Unterhaus über engliſch⸗polniſche Verhandlungen und gibt eine formelle bri⸗ tiſche Beiſtandserklärung für Polen ab. Damit hat die Londoner Kriegshetzerclique nach außen 5 bewußt das Geſetz des Handelns in die Hand der War⸗ chauer Skraße gelegt mit dem geheimen Wunſch, von Varſchau aus möge jener Konflikt entfeſſell werden, den die Londoner Plutokratie benötigte, um die von ihr er⸗ hoffte und ſeit langem vorbereitete kriegeriſche Aussinan⸗ derſetzung mit dem Reich beginnen zu können. Die Warſchauer Regierung verſteht dieſen Wink richtig. Schon ſeit Anfang April beginnen die ſeit Jahren im pol⸗ niſchen Gebiet geübten Terrormaßnahmen und Ausſchrei⸗ tungen gegen Volksdeutſche jedes bisher gewohnte und überhaupt noch erträgliche Maß zu überſchreiten. Am 13. April werden ſchwere deutſchfeindliche Aus⸗ ſchreitungen an der Danziger Grenze gemeldet. Die terroriſtiſchen Ueberfälle auf Deutſche häufen ſich in ganz Polen bezeichnenderweiſe ſeit Beginn der deutſchen Bemü⸗ hungen um die endgültige Regelung der deutſch⸗polniſchen Beziehungen Unzählige Berichte der deutſchen konſulari⸗ ſchen Vertretung über volniſche Ausſchreitungen laufen Tag für Tag in Berlin ein Das alles verſteht man erſt, wenn man dazu in Parallele ſtellt daß am 15. Mar der polniſche Kriegsminiſter Kaſprzycki in Paris zu geheimen Mi⸗ litärbeſprechungen eingetroffen iſt, daß am 8. Mai ſchon der deutſche Geſchäftsträger in Warſchau nach Berlin berichten mußte daß in den polniſchen Städten Land⸗ karten ausgeſtellt werden, in denen die polniſche Grenze ſ über Beuthen, Oppeln, Gleiwitz, Breslau, Stet⸗ tin und Kolberg hinweg in deutſches Gebiet verlegt wird. Die Lage in Danzig. verſchärft ſich unter polniſchem Druck zuſehends. Am 15. Juni muß der deutſche Bolſchafter in Warſchau feierlich Proteſt einlegen gegen Beſchimpfungen und Beleidigungen des Führers. Im Verlaufe des Junf und Juli ſteigern ſich die Zwiſchenfälle und Grenzverletzungen in Danzig wieder⸗ um. Am 4. Auguſt erdreiſtet ſich ſogar die polniſche Regie⸗ rung, ein freches und provokatoriſches Ultimatum an Danzig zu ſtellen auf Grund unkontrollierter Gerüchte über angeblichen Widerſtand gegen polniſche Zollbeamte in Danzig. Am 7. Auguſt erfolgt von Danzig aus eine ſcharfe Zurückweiſung dieſes Ultimakums nach Warſchau, und am 9. Auguſt drückt die deutſche Regierung ihr Befremden ge⸗ genüber dem polniſchen Geſchäftsträger über dieſe diploma⸗ tiſche Maßnahme Polens aus. Polen fühlt ſich offenbar ſicher im Schutze Englands und erteilt am 10. Auguſt auf dieſe Note eine herausfordernde Antwort. Am 18. Auguſt erfolgt zum Schutze Danzigs die Aufſtellung der VHeimwehr in dieſer deutſchen Stadr. Die Dinge um Po⸗ len ſind ins Rollen gekommen. Am 24. Auguſt werden in⸗ folge der polniſchen Intranſigenz die Danzig⸗polniſchen Zoll⸗ verhandlungen ergebnislos abgebrochen. Polen beruft wei tere Reſerviſtenjahrgänge ein und treibt die Provokation auf die Spitze, indem es am 25. Auguſt ein deutſches Flug⸗ zeug mit einem Staatsſekretär des Reiches an Bord auf freiem Meer beſchießen läßt. Was die Londoner Kriegshetzerclique mit dieſen, von ihr inſpirierten Vorgängen plant, erhellt aus der Tatſache, daß ſie am 25. Auguſt demonſtrativ den britiſch⸗polniſchen Beiſtandspakt unterzeichnet. Am folgenden Tage befinden ſich eineinhalb Millionen Polen unter den Waffen. Am 27. Auguſt ſpricht der Führer vor dem Deutſchen Reichstag. Er gibt bekannt, daß er gewillt ſei, drei Fragen zu löſen: erſtens die Frage Danzigs, zwei⸗ tens die Frage des Korridors und drittens dafür zu ſorgen, daß im Verhältnis Deutſchlands zu Polen eine Wendung eintritt, die ein friedliches Zuſammenleben ſicherſtellt. Zwi⸗ ſchen dem 28. und 31. Auguſt erfolgt dann eine rege diplo⸗ matiſche Tätigkeit zwiſchen Berlin, Rom, London und Pa⸗ ris. Der Führer verſucht nochmals eine friedliche Lö⸗ ſung mit der Erklärung, daß die deutſche Reichsregierung einen polniſchen Unterhändler erwarte. Polen antwortet darauf am 30. Auguſt in der provokatoriſchſten Weiſe mit der allgemeinen Mobilmachung. Der polniſche Rundfunk er⸗ klärt am 31. Auguſt die deutſchen Vorſchläge zur Löſung der ſtrittigen Probleme für unannehmbar Am 1. September erfolgt dann der Einmarſch deutſcher Truppen nach Polen. Der Führer ſpricht vor dem Reichstag und erklärt, daß nun Gewalt mit Gewalt beankworkek werde. Am ſelben Tage proklamiert Danzig die Vereinigung mit dem Reich. Und nun erfolgt ein Blitzfeldzug in Polen, der ein⸗ zigartig in der ganzen Geſchichte daſteht. Am 27 September kapituſiert Warſchau. Zwei Tage ſpäter wird Modlin als gefallen gemeldet. Das polniſche Heer iſt geſchlagen und ver⸗ nichtet. Schon am 18 September war ein? deufſch⸗ruſſiſcho Erklärung über den Einmarſch in Polen bekanntgegeben worden. Am 22. September wird die deutſch⸗ruſſiſche Demarkationslinie in Polen feſtgelegt. Am 8. Oktober werden die beiden neuen Reichsgaue Weſtpreußen und Poſen errichtet. Der Feldzug in Polen iſt zu Ende. Der polniſche Nationalitätenſtaat liegt zerſchmettert am Boden. Ueber 700 000 Polen ſind gefangen. Die Siegesbeute iſt unüberſeh⸗ bar. Allein eine halbe Million Gewehre, 16 000 Maſchinen⸗ gewehre, 3200 Geſchütze und über 3,25 Millionen Schuß Artillerie⸗Munition ſind in unſerer Hand gefallen. Die Londoner Kriegshetzerclique hat nicht eine Hand gerührt, um ihrer Beiſtandsverpflichtung Polen gegenüber praktiſchen Ausdruck zu verleihen. England hatte die Löſung des deutſch⸗polniſchen Problems nur als An⸗ laß genommen, um das Reich mit Krieg zu überziehen und die ſo lange ſchon erwünſchte und herbeigeſehnte Ausein⸗ anderſetzung mit dem deutſchen Volk zu beginnen. Die eng⸗ liſchen Kriegshetzer haben damit ihr erſtes Ziel erreicht. Seit den Abmachungen in München ſchon hatten ſie in London immer mehr und mehr die Oberhand gewonnen. Sie zwan⸗ gen nach und nach die Regierungen in London und Paris in ihr Fahrwaſſer hinein. Das Jahr 1939 iſt insgeſamt ge⸗ kennzeichnet durch eine auf die Einkreiſung Deutſchlands und den Krieg gegen das Reich hinzielende, aufs äußerſte Am!10.Januar t Nl, 5nüds.dri⸗ſtpͤ ta Rmnächſten angeſpannte diplomatiſche Tätigkeit der Londoner Plutokra⸗ tie. Am 10. Januar ſchon erſcheinen Chamberlain und Ha⸗ lifax in Paris. Am 5. Februar erklärt Chamberlain vor dem Unterhaus, daß alle Streitkräfte des Empire Frank⸗ reich zur Verfügung ſtänden. Am 18. März erfolgen eng⸗ liſche und franzöſiſche Demarchen in Berlin wegen der Er⸗ richtung des Protektorats über Böhmen und Mähren. Wenn es damals noch nicht zum Kriegsausbruch kam, ſo deshalb, weil England und Frankreich noch nicht fertig waren. Aber im Anſchluß an die Errichtung des Protekkorats erreicht dann die antideutſche Preſſekampagne in London und Paris ihren erſten Höhepunkt. Hand in Hand damit geht die Aus⸗ ſtreuung von glarmierenden und den wahren Tatbeſtand vernebelnden Gerüchten von Seiten der Londoner Kriegshetzerclique. In Paris wird in dasſelbe Horn gebla⸗ ſen. Am 28 März erläßt die franzöſiſche Regierung Not⸗ verordnungen zur Verſtärkung der Kriegsmarine. Der eng⸗ liſche Generalſtabschef Gort trifft in Frankreich ein. Es erfolgt nun ein verzweifelter Verſuch der engliſch⸗franzö⸗ ſiſchen Kriegshetzerelique, Rußland mit in die Einkreiſungsfront gegen Deutſchland hineinzuzie⸗ hen. Schon am 28. März war der engliſche Außenhandels⸗ miniſter Hudſon nach Moskau gereiſt. Am 31. März brin⸗ gen Londoner Zeitungen die Lüge von deutſchen Truppen⸗ 1 7 anſammlungen an der polniſchen Grenze. Am ſelben Tage proklamiert Chamberlain im Unterhaus die Beiſtandser⸗ klärung für Polen und Rumänien. Der Führer Nen darauffolgenden Tage Veranlaſſung, in einer Rede vo! Wilhelmshaven aus die engliſchen Einkreiſungspolititer auf das eindringlichſte zu warnen. Am 20. April ſchon erfolgt in London die Errichtung des Munitionsminiſteriums, das nur für den Ernſtfall geplant war. Am 28. April antwortet der Führer vor dem Deutſchen Reichstag auf dieſes kriegs⸗ hetzeriſche Treiben der engliſchen Plutokratie. Er erklärt die Vorausetzungen für den deutſch⸗engliſchen Flot⸗ tenvertrag durch Englands Politik für hinfällig, des⸗ gleichen die deutſch⸗polniſchen Abmachungen vom Jahre 1934 Am Tage vorher ſchon hat England die Wehrpflicht eingeführt, und am 14. Juni beginnen in Moskau die vielwöchigen engliſch⸗franzöſiſch⸗owjetruſſiſchen Verhand⸗ lungen London hat ſich zum Ziel geſetzt, Deutſchland im Oſten und im Weſten angreifen zu laſſen. Parallel damit geht ein dummdreiſter Verſuch, durch engliſche Flugzettel,, wirren und es, wie ſo oft ſchon in der Vergangenheit, auf neue zu zerſpalten. Beide Pläne mißlingen. Das deutſche N e EF eee, e e S. 15 ke 0 0 6 Rundfunk- und Preſſepropaganda das deutſche Volk zu ver a in Geſundheit Volk ſteht einig und geſchloſſen hinker dem Führer. Dle engliſchen Verſuche, Rußland in die Einkreiſungsfront hin⸗ einzuziehen. ſcheitern. Am 25. Auguſt kehrt der brͤkiſche Botſchafter von London nach Berlin zurück. Der Führer übergibt ihm den Vorſchlag zu einer großzügigen und dauerhaften Verſtändigung zwiſchen Deutſchland und England. Die eng⸗ liſche Regierung hat nicht die Abſicht, auf dieſen konſtruk⸗ tiven Löſungsvorſchlag einzugehen. Am 28. Auguſt erfolgt Die Antwort der engliſchen Regierung auf das Angebot des Führers. Zum Schein wird mitgeteilt, daß England von der polniſchen Regierung die Zuſicherung erhalten habe, mit der Reichsregierung in Verhandlungen einzutreten. Am 29 Auguſt antwortet der Führer der engliſchen Regierung, Daß die Reichsregierung bereit ſei, den engliſchen Vor⸗ ſchlag anzunehmen und das Eintreffen des polniſchen Un⸗ terhändlers für Mittwoch, den 30. Auguſt, erwarte. Am Abend des 30. Auguſt teilt der Reichsaußenminiſter trotz des 5 eibens des polniſchen Unterhändlers dem engliſchen 5 zafter in Berlin einen in ſechzehn Punkten zuſammen⸗ gefaßten deutſchen Vorſchlag zur Regelung der Dan⸗ ziger Frage und des Korridor-Problems ſowie der deutſch⸗ polniſchen Minderheitenfrage mit. Polen beantwortet dieſen Vorſchlag mit Gewalt, und es bleibt dem Führer nichts anderes übrig, als Gewalt gegen Gewalt zu ſetzen. Am J. September fordern Paris und London die Zurückziehung der deutſchen Truppen aus Polen. Die deut⸗ ſche Reichsregierung lehnt dieſe Forderung ab. Der Ver⸗ mitftlungsvoarſchlag Muſſolimis vom 2. Sep⸗ har cheitert an Englands ablehnender Haltung; am 3. er richten London und Paris ein kurzbefri⸗ ſtetes Ultimatum an Deutſchland und erklären dann dem Reich den Krieg. 8 d Nun iſt der Augenblick gekommen, daß die Londoner Kriegshetzerelique die Maske fallen laſſen kann. Bei der Re⸗ gierungsumbildung am 3. September treten die Häupter die⸗ ſer Kriegshetzerclique mit ins Kabinett ein; Churchill und Eden werden damit auch offiziell die Einpeitſcher der briti⸗ ſchen Kriegspolitik. Der Krieg der Westmächte gegen das Reich nimmt ſei⸗ nen Anfang. Der Außenpolitik des Führers iſt es gelungen, den britiſchen Einkreiſungsverſuch zunichte zu machen. Eng⸗ land und Frankreich ſtehen allein gegen Deukſchland. Damit iſt das Reich erneut auf die Probe geſtellt. I mn Innern des Landes ſind alle Maßnahmen getroffen, um dieſen Krieg zu einem ſiegreichen Ende zu führen. Das Weihnachtsfeſt verleben Front und Heimat in einer feſten und unerſchütterlichen Gemeinſchaft. Der Führer weilt bei ſeinen Truppen am Weſtwall, um mit ihnen gemeinſam den Heiligen Abend und das Weihnachtsfeſt zu begehen. Das Jahr 1939 endet für das Deutſche Reich und für das deutſche Volk mit der unerſchütterlichen Gewißheit des Sieges. Wiederum liegt ein Jahr, das größte und ſtolzeſte des nakionalſozialiſtiſchen Regimes, hinker uns. Wir nehmen mit Ehrfurcht und Dankbarkeit von ihm Abſchied. Es war ein Deukſches Jahr in der Geſchichte Europas. Ehrfurcht er⸗ füllt uns vor den Opfern, die das ganze deulſche Volk in dieſem Jahr gebracht hat. Sie krafen den einen ſtärker, den anderen weniger flark. Aber wir haben alles getan, um die La ſten, die ge⸗ tragen werden mußten, gerecht auf alle Schultern zu verteilen. Dieſer Krieg wird vom ganzen Volke geführt. Es iſt ein Krieg um unſer nationales Leben. Es hat dabei gar nichts zu ſagen, daß er noch nicht auf allen Fronten in voller Schärfe entbrannt iſt. Es kann nicht mehr daran gezweifelt werden, daß die Kriegshetzereliquen in London und Paris Deutſchland zerſtückeln und das deut⸗ ſche Volk vernichten wollen Sie geben das heute auch offen zu. Nur für die Dummen halten ſie noch ihre ſcheinheiligen Phrasen bereit, daß ſie nur den Hitlerismus beſei⸗ tigen, dem deutſchen Volke aber nichts Böſes zufügen wol⸗ len. Das kennen wir aus der Vergangenheit. Darauf fällt in Deutſchland heute niemand mehr herein. Sie wollen im Führer den Hitlerismus, im Hitlerismus das Reich und im Reich das deutſche Volk treffen. Alle Bemühungen des Füh⸗ rers um den Frieden haben bei ihnen nichts gefruchtet. Wir ſtehen ihnen als Reich der 90 Millionen in ihren brutalen Weltbeherrſchungsplänen im Wege. Sie haſſen unſer Volk, weil es anſtändig, tapfer, fleißig, arbeitſam und intelli⸗ gent iſt. Sie haſſen unſere Anſchauungen, unſere ſozialen Vorſtellungen und Errungenſchaften, ſie haſſen uns als Ge⸗ meinſchaft und Reich. Sie haben uns einen Kampf auf Le⸗ ben und Tod aufgezwungen. Wir werden uns dagegen ent⸗ ſprechend zur Wehr ſetzen. Es iſt nun keine Unklarheit mehr offen zwiſchen unſeren Feinden und uns. Alle Deutſchen wiſſen jetzt, woran ſie ſind und deshalb iſt das ganze deut⸗ ſche Volk von einer fanatischen Entſchloſſenheit erfüllt Ein Vergleich mit dem Weltkrieg iſt hier gänzlich unangebracht. Deutſchland iſt heute wirtſchaftlich, politiſch, militäriſch und geiſtig bereit, dem Angriff ſeiner Gegner die Stirn zu bieten. Es wäre vermeſſen, das neu anbrechende Jahr in ſei⸗ nen Einzelheiten feſtlegen oder analyſieren zu wollen. Es ruht noch im Schoß der Zukunft. Nur ſoviel ſteht feſt: Es wird ein hartes Jahr werden, und es gilt, die Ohren ſteif zu halten. Der Sieg wird uns nicht geſchenkt werden. Wir müſſen ihn uns verdienen und zwar nicht nur an der Front, ſondern auch in der Heimat. Jeder hat daran mitzuarbeiten und dafür mitzukämpfen. Und deshalb richten wir in dieſer Stunde, da wir Ab⸗ ſchied nehmen von unſerem großen Jahr und eintreten in ein neues großes Jahr unſeren Gruß von der Heimat an die Front. Wir richten ihn an alle Soldaten in den Bun⸗ kern und Vorpoſtenſtellungen, auf den Fliegerhorſten und uf den Einheiten unſerer Kriegsmarine. Heimat und men Aber vereinigen ſich in dieſer Skunde in ihrem gemeinſamen Gruß an den Führer. Möge ein gütiges Geſchick ihn uns e heit und Kraft erhalten; dann können wir ruhig und ſicher in die Zukunft ſchauen. Er iſt heute mehr noch als je zuvor für uns alle Deulſchland, der Glaube an unſer Volk und die Gewißheil ſeiner Zukunft. Wir verneigen uns in Ehrfurcht vor den großen Opfern unſeres Volkes. Sie ſol⸗ len nicht umſonſt 9805 worden ſein und nicht umſonſt im kommenden Jahr gebracht werden. Das ſind wir dem Reich und ſeiner Zukunft ſchuldig. Indem wir unſere Herzen in ehrfürchtigem Dank zum Allmächtigen emporheben erbitten wir uns bon ihm auch für das kommende Jahr ſeinen gnädigen Schutz Wir wollen es ihm nicht ſchwer machen, uns ſeinen Segen zu geben Wir wollen kämpfen und arbeiten und dann mit ſenem preußi⸗ ſchen General ſprechen:„Herrgott, wenn Du uns nicht helfen kannſt oder nicht helfen willſt ſo bitten wir Dich nur, hilf uch unſeren verfluchten Feinden nicht!“ Im Frontabſchnitt von Salla 23— Die Wehrmachtsberichte Lufkangriff an der Nordſeeküſte abgewehrl. Berlin, 1. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gab am 31. Dezember bekannk: An der Weſtfronk verlief der Tag ruhig. Die Kriegsmarine ſetzte auch in den letzten Wochen die Aufklärungs- und Aeberwachungstäligkeit ſowie eine lau⸗ fende Konkrolle der Handelswege in Oſt. und Nordſee plan⸗ mäßig fort. Der Anſatz von Zeeſtreitkräften im Handels⸗ kriege war weiterhin erfolgreich. Ein Vorpoſtenboot iſt in der Nacht vom 29. zum 30. De⸗ zember öſtlich von Trelleborg bei ſchwerem Skurm geſtran⸗; del. Von der 37 Mann ſtarken Beſatzung wurden 35 Mann gerettet.“ Am 1. Januar bekannt: An der Weſtfront keine beſonderen Ereigniſſe. Jeindliche Flugzeuge verſuchten am 31. Dezember nach ⸗ mittags die deutſche Nordſeeküſte anzufliegen, wurden aber frühzeikig erkannt und abgewehrt. „Einiger Schaden“ Wie Churchill die neueſte Torpedierung meldet DNB Berlin, 1. Januar. Es muß ſchon eine Kleinigkeit paſſiert ſein, wenn Herr Winſton Churchill etwas zugibt. Und er gibt zu, daß auf einem 30 000⸗t⸗Schlachtſchiff der „Queen⸗Elizabeth“⸗Klaſſe durch den Torpedo eines deutſchen U-Bootes„einiger Schaden“ angerichtet wurde.„Einiger Schaden“— das iſt eine neue Wendung in der Termino⸗ logie Churchills für die Umſchreibung von Dingen. Was meint er nun mit einigem Schaden“? Immerhin meldet er drei Tote an Bord des torpedierten Schiffes. Nun pflegen aber Torpedos unter Waſſer einzuſchlagen. Da ſich unter Waſſer außenbords niemand von der Beſatzung aufzuhalten pflegt, muß es die Toten im Schiffsinnern ge⸗ geben haben. Es muß alſo unter Waſſer ein veritables Loch ins Schiff gegeben haben. Durch ſo ein Loch pflegt Waſſer einzudringen. Was verſteht Herr Winſton Churchill unter zeinigem Schaden“? Es iſt nur gefragt, weil wir uns von der Antwort eine neue Pikanterie ſeiner Ausdrucksweiſe erwarten. gab das Oberkommando der Wehrmacht Britiſcher Fiſchdampfer durch Mine zerſtört. Anmſterdam, 1. Jan. Wie aus London gemeldet wird iſt der britiſche Fiſchdampfer„Reſearch“ vor der Oſtküſte auf eine Mine gelaufen und geſunken. Die neunköpfige Beſat⸗ zung wurde von einem britiſchen Tankſchiff aufgenommen. 1. Zerſtörungen durch angeſchwemmke Mine Amſterdam, 1. Januar. In Huisduinen, einem Bade⸗ ort in der Nähe des holländiſchen Kriegshafens den Helder, explodferte eine Mine, die durch die See angeſpült worden war. Durch die Explosion wurden zahlreiche Häuſer ſchwer beſchädigt. Bei drej Häuſern wurden die Dächer fortgeriſ⸗ ſen, beſonders ſtark ſind die Verwüſtungen im Bad⸗Hotel. Alle Fenſterſcheiben ſind vernichtet, und die Hauswände zeigen ſchwere Riſſe. Ein Landhaus, das zum Hotel gehört, iſt zum Teil eingeſtürzt. Motorſchiff hat Heimat erreicht Berlin, 2. Jan. Am 1. Januar kraf das 16 700 Brutto- regiſterkonnen große Mokorſchiff„St. Louis“ der Hamburg⸗ Amerikalinie nach ſiebenmonakiger Abweſenheit in Hamburg ein. Damit iſt das letzte der fünf großen Paſſagierſchiffe der Hamburg⸗Amerikalinje im Nordamerikadienſt unter Füh⸗ rung ſeines Kapikäns Guſtav Schröder in ſeinem Heimat- hafen zurückgekehrt. Was die Finnen melden Helſinki, 1. Jan. Die finniſchen Heeresberichte melden: Auf der Haeeliſchen Landenge an vielen Stellen lebhafte Artillerietätigkeit der Ruſſen. Angriffe der Ruſſen an der Oſtfront nordöſtlich des Ladoga⸗Sees ſollen ohne Erfolg ge⸗ weſen ſein. Heftige Kämpfe an der Front zwiſchen Ruoko⸗ jaervi und Siſkijgervi, die ſchon einige Tage dauern, ſetzen ſich weiter fort. An den anderen Frontabſchnitten waren nur Patrouillen⸗ und Aufklärungstätigkeiten zu verzeichnen. Die ruſſiſche Luftwaffe habe, abgeſehen von einigen Angriffen gegen mehrere Küſtenforts und auf ver⸗ ſchiedene Städte am 29. Dezember nichts unternommen. Die Fliegertätigkeit der Finnen habe ſich auf Aufklärungsflüge und auf erfolgreiches Eingreifen in die Kampftätigkeit der anderen Waffen erſtreckt. Aeber 40 engliſche Flugzeuge in Finnland. Amſterdam, 1. Jan. Der Sonderkorreſpondent des „Daily Telegraph“ in Helſingfors berichtet, daß die finniſche Luftwaffe jetzt mehr als 40 engliſche Flugzeuge benütze. Die Finnen verfügten über erheblich mehr als 1000 ausgebildete Flieger, die nur auf die Lieferung weiterer Flugzeuge aus England und anderen Staaten warteten. Die Schlacht am Ladoga⸗Gee Artilleriefeuer auf die Mannerheim einie. Helſinki, 2. Jan. Nach dem finniſchen Heeresbericht vom 31. Dezember endeten die Kämpfe am Kiantajärvi im Suo⸗ muſſalmi⸗Sektor mit einem Erfolg der finniſchen Truppen. führten die Ruſſen einen An⸗ griff gegen finniſche Stellungen durch. Die Schlacht nordöſt⸗ lich des Ladoga⸗Sees, die bereits am 29. Dezember begann, wurde fortgeſetzt. Auf der Kareliſchen Landenge griffen ruf⸗ ſiſche Truppen über das Eis des Ladoga⸗Sees an. An den anderen Frontabſchnitten der Kareliſchen Landenge fand teilweiſe heftiges Artilleriefeuer ſtatt, das von den Ruſſen auf die Mannerheim⸗Linie gerichtet wurde. An den anderen. Frontabſchnitten herrſchte ſtellenweiſe Patrouillen⸗ und Ar⸗ tillerietätigkeit. Auf die finniſchen Küſtenbefeſtigungen führten die Ruſſen . Luft⸗ und Artillerieangriffe durch. Bombenangriffe urch ruſſiſche Flieger fanden am 30. Dezember im Süd⸗ weſten des Landes, unter anderem auf Hanko(Hangö), ſtatt. Die finniſche Luftwaffe führte Aufklärungsflüge durch. Nuſſiſche Bomber über Helſinki. Helſinki, 1. Jan. Am 31 Dezember wurde dreimal Luft⸗ alarm in Helſinki gegeben. Beim erſten Male von 10 bis 11,35 Uhr flogen neun feindliche Bomber über die Stadt. Nach bisher eingelaufenen Berichten ſoll eine Maſchine abgeſchoſ⸗ ſen ſein. Während der Nachmittagsſtunden zeigten ſich keine feindlichen Flugzeuge über der Stadt. ö a Rußland und Japan Vereinbarung in der Jiſchereifrage.— Jorlſchreitende Verſtändigung. Moskau, 2. Jan. Wie von hieſiger japaniſcher Seite ver⸗ lautet, wurde während einer mehrſtündigen Unterredung zwiſchen dem zapaniſchen Bolſchafter in Moskau, Togo, und Außenkommiſſar Molotow eine Vereinbarung in der Fiſche⸗ reifrage erzielt. Danach ſoll in dieſen Tagen die proviſoriſche Fiſchereikonvention, die im Frühjah? 1939 abgeſchloſſen wurde, zunächſt verlängert werden, um das Eintreten eines vertragloſen Zuſtandes bezüglich der japaniſchen Fiſcherei⸗ rechte in den ſowjetiſchen Territorialgewäſſern zu vermeiden. Gleichzeitig werden jedoch die Verhandlungen weitergeführt, durch die ein langfriſtiges Fiſchereiabkommen erreicht wer⸗ den ſoll. das das ſeit einigen Jahren von Fall zu Fall er⸗ neuerte Proviſorium endgültig ablöſen würde. Gleichzeitig wurden zwiſchen Molotow und dem japani⸗ ſchen Botſchafter die Fragen beſprochen, die mit dem Pro⸗ jekt einer Neufeſtſetzung der geſamten Grenzlinie zwi⸗ ſchen der Sowſetunlon und der Aeußeren Mongolei verbun⸗ den ſind. Dieſem Projekt kommt für die Beilegung aller frü⸗ heren Konfliktſtoffe zwiſchen beiden Seiten die aller⸗ größte Bedeutung zu. Bekanntlich hatte die Sowjet⸗ union ſchon im Jahre 1934 einen diesbezüglichen Vorſchlag an Japan gerichtet, der aber im Verlauf der letzten Jahre infolge des Auseinandergehens der beiderſeitigen Stand⸗ punkte niemals in die Tat umgeſetzt werden konnte. Nun⸗ mehr erklärt man, daß von japaniſcher Seite ſchon Anfang Dezember neue Vorſchläge bezüglich der Neufeſtſetzung der Grenzlinie in Moskau überreicht worden ſind. Die Sowjet⸗ regierung erklärt ſich nun mit dem Inhalt der japaniſchen Vorſchläge einverſtanden, die auf die Schaffung einer ge⸗ miſchten Kommiſſion aus Vertretern der vier in Frage kom⸗ menden Staaten hinausläuft, ſie behält ſich jedoch vor, einige Verbeſſerungen und Zufätze zu dem japaniſchen Plan vorzu⸗ ſchlagen. „600 deutſche Rekruten“ DNB Berlin, 1. Januar. Was der Londoner Rundfunk in dieſem Augenblick aus Paris meldet, ſoll zur Hebung der kriegeriſchen Freude der Franzoſen beitragen. Sie ſol⸗ len in kämpferiſche Ekſtaſe gebracht werden durch die Mit⸗ teilung, daß„600 deutſche Rekruten“, die Paris verließen, um nach Algerien gebracht zu werden, bei der Abreiſe ſchrien:„Nieder mit Hitler! Wir haben genug unter Hit⸗ ler gelitten!“ Man ſtelle ſich vor: 600 Deutſche“ vom Stamme des Deutſchen Katzenſtein, ſchreien„Nieder mit Hitler!“ 600„Deutſche“, aus Deutſchland geflohen, bisher in Frankreich interniert und ſetzt zum Verenden in der Fremdenlegion beſtimmt! Welcher Zug der Makkabäer! Welcher Sang ſchwingt ſich hoch, um die Begeiſterung aus⸗ zuſagen, die das in franzöſiſchen Kleinbürger⸗ und Arbei⸗ terherzen auslöſen muß? Verhaftung engliſcher Spione in Moskau. Kopenhagen, 2. Jan.„Politiken“ meldet aus Moskau, daß dort eine Reihe von Ausländern verhaftet worden ſei, die ſich als deutſche Reiſende oder Kaufleute ausgegeben haben. Die Verhafteten ſeien Agenten des engliſchen Geheim⸗ dienſtes geweſen, die Spionage für England treiben ſollten. Eiſenbahnunglück bei Neapel 29 Tote, 100 Verletzte. N „ Nom, 1. Jan. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignete ſich am Samslag bei Neapel. Ein Sonderperſonenzug ſollte im Bahnhof Torre Annunziata(20 km vor Neapel) den fahrplanmäßigen, von Sizilien kommenden Schnellzug paſſie⸗ ren laſſen. Wegen der. Se a e bei 921 ver⸗ eiſten Weichen wurde der Sonderzug nach Neapel abgelaſſen und die Einfahrt für den Schnellzug nach Torre Annunziata geſperrt. Der Schnellzug überfuhr jedoch das Halteſignal und prallte auf den gerade ausfahrenden Sonderzug auf. Bei dem Zuſammenſtoß ſind 29 Tote und etwa 100 Verletzte, darunter einige Schwerverletzte, zu beklagen. Die Türkei ſchwer heimgeſucht Zetzt auch große UAeberſchwemmungen— Erſchütternde Berichte aus dem Erdbebengebiel Iſtanbul, 1. Januar. Während die Türkei im Oſten von einem Erdbebenunglück heimgeſucht wurde, deſſen Aus⸗ maße immer noch nicht abzuſehen ſind, werden aus den weſtlichen Gebieten des Landes ſchwere Ueberſchwemmun⸗ en gemeldet. Im Gebiet von Smyrna ſind vier Flüſſe über ie Ufer getreten und haben weike Strecken überſchwemmk. Aae Einwohner ſind ertrunken, doch liegen nähere ngaben über die Opfer noch nicht vor. Der Sachſchaden foll ſehr groß ſein. Unterdeſſen geſtalten ſich die Hilfsmaßnahmen für das anatoliſche Erdbebengebiet weiterhin ſeb⸗ ſchwierig. Samstag überflogen Flugzeuge die heimgeſuchten Gebiete und warfen Lebensmittel, Bekleidungsſtücke und Brennſtoffe für die notleidende Bevölkerung ab. Da die Landwege noch immer nur unter den größten Schwierig⸗ keiten paſſierbar ſind, iſt man jetzt dazu übergegangen, auch den Seeweg zu benutzen, um den Opfern Hilfe zukommen zu laſſen Neben den zwei erſten iſt es nun noch einem dritten Zug gelungen, nach Erzerum durchzudringen. Auch auf dem Rückweg von Erzerum nach Ankara iſt bisher nur ein einziger Hoſpitalzug erkolgreich geweſen und in An⸗ kara eingetroffen. Ein türkiſcher Augenzeuge, der mit dem er⸗ ſten Hilfszug nach Erzerum gekommen iſt, ſchildert ſeine Erlebniſſe: Die Stadt bietet einen erſchütternden i Eindruck. Ganze Straßenzüge ſind eine einzige Trüm⸗ merſtätte, und mehrere Stadtteile ſtehen noch jetzt in Flammen. Schreien und Wimmern der unter den Trüm⸗ mern Begrabener ſind zu hören. Da kein einziger der Erzerumer Aerzte am Leben geblieben iſt, blieben die Ver⸗ letzten zunächſt völlig ſich ſelbſt überlaſſen und ſind vielfach elend umgekommen. Viele der Einwohner, die vom Erd⸗ beben verſchom geblieben ſind, ſind der Kälte zum Opfer gefallen. Im Gebiet von Siwas wurden im Laufe von zwei Tagen nicht weniger als 44 Erdſtöße gezählt. 5 Ein in Siwas eingetrofſener Flüchtling beſtätigte die Vernichtung der Stadt Erſindſchan, wo zehntauſend Todes⸗ opfer beklagt werden Die erſte Hilfe traf dort erſt nach 68 Stunden ein. Die Aufräumungsarbeiten und der Wie⸗ deraufbau ſeien bis nach der Schneeſchmelze im Frühjahr verſchoben worden, weil gegenwärtig nur die Rettung der Ueberlebenden möglich ſei 8. Die Iſtanbuler Sternwarte hat mitgeteilt, daß die Erdbebengefahr in Anatolien noch ſechs Mo⸗ nate weiterbeſteht. ö i 5. 77 Vom alten ins neue Jahr. Der Silveſtertag, der letzte Tag des Jahres, und auch der J. Tag im neuen Jahr waren ausgeſprochene Winter⸗ tage. Zwar hatte die Bärenkälte am Wochenende nachge⸗ laſſen, dafür bedeckte eine dünne Decke Neuſchnee Feld und Fluren. Der Winterſport ſtand in voller Blüte. Die Jugend machte reichlich Gebrauch von dem Rodelſchlitten und auch der Schlittſchuhſport wurde eifrig betrieben. Sonſt verliefen die letzten Stunden des ſcheidenden Jahres äußerſt ruhig. Am Abend folgten viele dem Rufe ihrer Vereine, um die letzten Stunden des Jahres in frohgeſtimmter Runde zu verbringen. Andere machten ein Silveſter⸗Tänzchen mit, um ſo vom alten ins neue Jahr hinüber zu ſchaukeln. Die meiſten wohl feierten Silveſter im trauten Heim beim Glaſe Glühwein oder Punſch, um das neue Jahr mit „Proſit“ begrüßen zu können. Die Jahreswende ſelbſt verlief auch hier der Kriegszeit wegen auf den Straßen ganz ruhig. Selbſt das Glocken⸗ geläut war verſtummt, jedoch die alte Tradition war hoch⸗ gehalten und an aufmerkſamer Beglückwünſchung hat es nicht gefehlt. Neuer Lebensmut und hoffnungsfreudiges Vertrauen waren wohl nicht gering.— Der Neujahrstag ſelbſt zeigte ſich ebenfalls von der winterlichen Seite und Frau Holle gab in den frühen Morgenſtunden erneut ihre Beſuchskarte ab. Tagsüber war es zwar etwas milder und der ſonnenklare Nachmittag lockte ſogar zu einem Nach⸗ mittagsbummel ins Freie. Sonſt verlief auch der Neujahrs⸗ tag ruhig und ſchloß in verſchiedenen Lokalen mit dem üb⸗ lichen Neujahrs⸗Tänzchen. Fußgängerverkehr während der Verdunkelung. Fußgänger! Der Verkehr auf der Straße erfordert bei der Verdunkelung ganz beſonders von dir erhöhte Aufmerkſamkeit! Gib acht auf herannahende Kraftfahrzeuge und Straßenbahnen! Bedenke: die Führer dieſer Fahrzeuge können dich bei abgedunkelten Scheinwerfern erſt ſpät erkennen. Du aber kannſt Fahrzeuge ſchon auf größere Entfernung durch ihre Lichter wahrnehmen, wenn du aufmerkſam und vorfichtig biſt. Mußt du die Fahr⸗ bahn überqueren, wähle ſtets den kürzeſten Weg, blicke zuerſt nach links und dann nach rechts! Beſteige und verlaſſe öffent⸗ liche Verkehrsmittel nur an Halteſtellen! Auf⸗ und Abſpringen während der Fahrt iſt beſonders bei Verdunkelung ein ſträf⸗ licher Leichtſinn. Schärferes Vorgehen und höhere Strafen gegen Ver⸗ dunkelungsſünder. Da ſeſtgeſtellt worden iſt, daß durch Pri⸗ vatperſonen, aber auch durch Dienſtſtellen und Betriebe grobe Verſtöße gegen die Vorſchriften der Verdunkelungsverordnung begangen worden ſind, die eine Gefährdung der Landes⸗ verteidigung bedeuten, hat der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe angeordnet, daß Bevölke⸗ rung und Betriebe mit verſtärktem Nachdruck zur Beachtung der Verdunkelungspflicht angehalten werden. Ein entſprechen⸗ der Erlaß des Reichsführers // und Chefs der Deutſchen Polizei hebt hervor, daß häufig die Hof⸗ und Gartenfronten der Häuſer weſentlich ſchlechter als die Straßenfronten ver⸗ dunkelt ſind. Von den Polizeidienſtſtellen muß in den Abend⸗ und frühen Morgenſtunden erhöhter Streifendienſt angeordnet werden. Für die Ueberprüfung ſind auch die unterſtellten Werkluftſchutz⸗Ortsvertrauensſtellen heranzuziehen. Beſonders iſt auf die Luftſchutzwarte mit allen Mitteln einzuwirken, daß ſie ſür die ordnungsmäßige Verdunkelung ihrer Häuſer ſorgen; ſie ſind dafür verantwortlich zu machen. Notfalls muß auch gegen die Luftſchutzwarte, wenn ſie ſich um die Verdunkelung ihrer Häuſer nicht ausreichend kümmern, mit Strafen vor⸗ gegangen werden. Bei groben und wiederholten Verſtößen gegen die Verdunkelungspflicht iſt in größerem Umfange als bisher von der Abgabe an die Staatsanwaltſchaft Gebrauch zu machen, um damit die Verhängung höherer Strafen zu ermöalichen. Loleale Nuuuidoclau Aus dem Gerichtsſaal. Durch Not verführt. Vor dem Richter ſtand hier eine 26jährige, bisher völlig unbeſcholtene Ehefrau aus Hei⸗ delberg unter der Anklage des Diebſtahls. Die Beweisauf⸗ nahme ergab, daß die in ſehr ſchmalen Einkommensverhält⸗ niſſen lebende Frau, die erſt ſeit kurzem verheiratet iſt, bei ihren Eltern keinerlei Verſtändnis und Hilfe in ihrer Not gefunden und deshalb einige Sachen ihres zum Kriegsdienſt eingezogenen Untermieters verſetzt hatte, um wenigſtens die Miete bezahlen zu können; dies in der Hoffnung, die Sachen noch vor der Rückkunft des Untermieters wieder aus dem Leihhaus holen zu können. Die Heimkehr des Mannes er⸗ folgte aber über Erwarten früh und ſo wurde das Verſchwin⸗ den der Sachen entdeckt. Der Ankläger wollte die Tat unter dem Geſichtswinkel der durch die Kriegsgefahr gebotenen außergewöhnlichen Umſtände dieſer Zeit geſtellt und mit vier Jahren Gefängnis beſtraft wiſſen, das Gericht aber neigte ſich einer milderen Auffaſſung zu und ließ es bei vier Monaten, abzüglich vier Wochen Haft, ſein Bewenden haben. Die Geſinnung des Täters müſſe ausſchlaggebend ſein für die Beurteilung des Falles. Zuchthaus für rückfällige Diebin. Das hieſige Amts⸗ gericht verurteilte die 34jährige Karoline Schäfer aus Lud⸗ wigshafen wegen Rückfalldiebſtahls in drei Fällen zu zwei⸗ einhalb Jahren Zuchthaus. Einem„vorübergehend Verlieb⸗ ten“ ſtahl ſie 20 Mark, einem oftbewährten Freund und Koſtgeber an einem einzigen Abend 30 Mark, und vor Ge⸗ richt ſpielte ſie noch die Racherfüllte mit der Drohung, ihn wegen ſtaatsfeindlicher Betätigung anzuzeigen. Als einſame Frau“ irgendwo in einem Gaſtlokal Platz nehmend, führt ſie die Augen ſolange ſpazieren, bis ein Gutmütiger ſie an ſeinen Tiſch einlädt. Als eines Abends ein Gaſt ein Bündel Zwanzigmarkſcheine aus der Manteltaſche langte, um ſeine Jahlfähigkeit zu beweiſen, glomm im Herzen Karolinens heiße Liebe auf, natürlich zu den Scheinen. Sie ließ ihre Künſte ſpielen, nahm die Einladung zu einem Trunk an, hakte ſich dem Heimkehrenden ein und ſtahl ihm 200 Mark aus der Manteltaſche. Erſt am Morgen danach, als die Ehefrau nach dem vorgehabten Kauf einer Couch fragte, dämmerte dem Manne der Vorgang und er ſah ſich beſtohlen. Aus Baden und den Nachbargauen () Pforzheim.(Tödlicher Verkehrsunfall.) Der jährige Kaufmann Theodor Brohammer aus Birkenfeld wollte auf der Enztalſtraße ein Langholzfuhrwerk überholen, das er anſcheinend zu ſpät bemerkt hatte. Der Wagen geriet ins Schleudern und prallte gegen die Stammenden, die durch die Windſchutzſcheibe drangen und Brohammer die Halsſchlag⸗ ader aufriſſen. Der Verunglückte iſt auf dem Transport nach dem Kreiskrankenhaus geſtorben. () Dietlingen b. Pforzheim.(Unglücklicher Stur Der 48jährige Otto Eberle hatte an den Folgen eines Kopf⸗ ſchuſſes zu leiden, den er im Weltkrieg erhielt. Dieſer Tage ſtürzte er bei einem Anfall in ſeiner Wohnung ſo unglücklich, daß er ſich einen Schädelbruch zuzog und daran ſtarb. Weinheim.(Schaden feuer.) Im Porphyrwerk am Wachenberg geriet ein Holzſchuppen durch einen überhitz⸗ ten Ofen in Brand und wurde eingeäſchert.. Bad Nappenau.(Ein Fuß abgequetſcht.) Ins hieſige Sanatorium wurde ein Elektromonteur aus Hoffen⸗ heim ſchwer verletzt eingeliefert. Beim Abladen von Kabeln am Bahnhof Siegelsbach war dem Manne durch eine Rolle Kabelleitung der rechte Fuß abgequetſcht worden. Omnibus gegen Bahnſchranke— Zwei Tote Karlsruhe. Freitag früh 7.45 Uhr durchfuhr ein Poſt⸗ omnibus am Bahnhof Karlsruhe⸗Hagsfeld die rechtzeitig geſchloſſene Schranke des Landſtraßenüberganges, wurde durch den Durchgangsgüterzug 71/53 angefahren und zer⸗ trümmert. Dabei wurden zwei Perſonen getötet und vier verletzt. () Renchen.(Schwerer Unfall durch ſcheuen de Pferde.) In der Eiſenbahnſtraße ſcheute ein Pferde ſpann. Der Fuhrmann, der die Tiere am Zügel hatte, wurde geſchleift und mit dem Kopf an einen Randſtein geworfen Der Verunglückte trug einen doppelten Schädelbruch und innere Verletzungen davon. Schutterwald.(Kind tödlich verbrüht.) fünfjährige Söhnchen des Ferdinand Leiſtler fiel in ei Kübel heißer Waſchbrühe und erlag wenige Stunden darnach einen furchtbaren Verletzungen. O Villingen.(Vermißt.) Die in letzter Zeit hier zun Kur weilende Frau Cäcilie Lehmann aus Offenburg, gebore 1891 in Biberach i. K. wird ſeit dem 22. Dezember vermißt. [Sie iſt von einem Ausgang nicht mehr zurückgekehrt. () Konſtanz.(Tot aufgefunden.) Auf dem Bahn; gelände in der Nähe der Stadt Hegne wurde die Leiche eines Mannes aufgefunden. Der Mann war von einem Zug üÜber⸗ fahren worden. Man vermutet Freitod. Wemmetsweiler.(Zwei tödliche Unfälle.) Ein junge Frau wurde von einem Laſtkraftwagen, der ins Rut sche gebommen war, gegen eine Wand gedrückt und ſchwen verletzt. Im Krankenhaus iſt die Frau ihren Verletzungen erlegen.— Aus der Kirche kommend fiel die 16 jährige Toch⸗ ter des Eiſenbahnbeamten Werkle ſo unglücklich zu Boden daß ſie infolge innerer Verletzungen in wenigen Minuten ſtarb. Hilſchbach.(Tödlich überfahren.) In der Nähe 1 Hauſes wurde der penſionierte Maſchinenwärter dich Diehl beim Straßenübergang von einem Laſtwagen tödli überfahren. Mainz.(Vermißter als Leiche geborgen) Der Beſitzer eines Schiffes aus Nierſtein, das im Winterhafen vor Anker lag, entfernte ſich am 22. Dezember von ſeinem Schiff um Beſorgungen in der Stadt zu machen. Seit dieſer Zeit wurde der Mann vermißt. Nun fand man die Leiche des Vermißten zwiſchen den im Winterhafen ankernden Booten. Es wird vermutet, daß der 60 jährige Mann bei ſeiner Rück⸗ kehr auf dem Laufſteg ausgerutſcht und ins Waſſer gefallen iſt. — Guſſenſtadt, Kr. Heidenheim.(100 Meter weit ge⸗ ſchleift.) Der 30 jährige Bauer Schiehle. Adlerwirt in Guſſenſtadt, wollte dieſer Tage ein Pferd besteigen, das zu⸗ geritten werden ſollte. Daber wurde das Tier ſcheu und rannte davon. Der Bauer blieb im Steigbügel hängen und wurde über 100 Meter weit geſchleift. Die bei dem Unfall er⸗ littenen äußeren und inneren Verletzungen ſind lebensge⸗ fährlich. Zeitſchriften und Bücher. Eine der größten Geſtalten der ruſſiſchen Geſchichte hat im Werden und Weſen der alle Jahrhunderte über⸗ raſchenden Perſönlichkeit des Zaren Peer der Große ihren Ausdruck gefunden. Aus den letzten Jahrzehnten des 1 7., hineinragend bis in das erſte Viertel des 8. Jahrhunderts — von 16721725— ſteht der zu entſcheidender Macht aufwachſende Herrſcher, von dem ſchon damals weiten Himmel Rußlands und erhebt ſich durch ſeine Willensſtärke zu einem die Geſchichte und Kultur ſeines Volkes und Staates fördernden Giganten. Der nach dem Tode des Zaren Fedor 1682 zum Zaren ausgerufene Peter— der den älteren, ſchwachſinnigen Halbbruder überſprang— enb⸗ wickelte ſich zu einem Rieſen an Körper und Geiſt. Von Jugend an ſtanden ihm Hinderniſſe im Wege, die, ſo ſcheint es, nur die Aufgabe hatten, ihn in ſeiner Entſchlußkraft zu fördern, indem er ſie aus dem Wege räumte. Wer Peber der Große war, welche titaniſche Kraft ſein Weſen, ſein Leben erfüllte, ſchildert General A. A. Noskoff in der Bil⸗ derreihe feines für die„Neue J..“ geſchriebenen Tatſachen⸗ berichtes„Rebell wider Willen“ mit deſſen Abdruck in der neueſten Ausgabe begonnen wurde. Menſchengeſchichte und Volksgeſchichte ſind darin enthalten. Spannend von der 8 erſten bis zur letzten Zeile rollt das ganze Lebensbild vorüber. Die„Neue J..“ iſt bei allen Buch⸗ und Zeit⸗ ſchriftenhändler zu haben. Todes-Anzeige. unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Frau Eva Heß geb. Reinhard Beiligen Sterbesakramenten, von uns zu nehmen. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe Frau, im Alter von 65 Jahren, nach schwerem Leiden, versehen mit den Turnverein 1898(Handball- Abteilung). Dienstag abend Training im Saal. Verſam ngs„Kalender. eute Auktion N. Zwei gebrauchte Npl.⸗ Ochreibtiſche — ie täglich ihre Heimatzeitung, Achtung, Feldpoſt! Die Feldgrauen freuen ſich, wenn am Freitag, 12. Januar 1940, vormittags 11. Ah in Mannheim⸗Seckenheim, Reithalle pon eiwa 25— 30 hocht-agenden Kühen und Nindern den der Oſtpr. Herdbuchgeſellſchaft E B, Königsberg(Pr.), Dosenmilch ist von dem Kleinverteiler zu beziehen, bei dem in der Kartenperiode vom 20. Nov. bis 17. Dez. 1939 der Bestellabschnitt über Käse abgegeben wurde. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Händelſtr. 2.(Dem Reichsnährſtand angegliedert). Nihm.-Seckenheim, s mit Seſſel 4 8 0 a 5 2. Januar 1940. Jakob Heß. für Biro,„Neckar⸗Bote Alle Tiere ſind. frei von Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachmittag 3 Uhr in gutem Zuſtand, erhalten. Sie können für nur 8 von der Leichenhalle, hier aus statt. N zu verkaufen. Nen. 1 50 für den Monat die Ver. Werdet 2 Zu erfragen in der bindung zwiſchen Heimat und Front. 18 8— i Geſchäftsſt. d. Bl. innig geſtalten und Freude bereiten. Mitglied der ir 5 5 a drucken Für die Woche vom 1.— 7. lanuar 19490 werden folgende Abschnitte der tebensmittelkarten aufgerufen: Proſpebt 8 roſpekte Karte Normal verbraucher See eee ene d e Jalren Kinder über 6 Jahre Geſchäftsberichte Fleischkarte 9—11 und a- d ad 3 und e Wie Normalverbraucher Preisliſten, Broſchüren J (Schwerarb.)](Schwerstarb.)] 3 und 7 für Brot, die mit Feſtſchriften, Satzmigen— 8 Brotkarte 3, 7, 11 und b 3. 7 ünd b 7, 11 lad 5 e für 3, 7, 11 und b für Handel, Induſtr reef l 5 5: Vereine und Private je Nr. 3 für Butter, Käse u. B f. Schweine-] 3 f. S ine, bis zus ahr. v. 36 Jahr.] je Nr. 3 für Butter, Käse u. i onſtigen Schweineschmalz usw. schmalz usw. N- Kleinstk.-Klk. Margarine usw. ſowie alle ſonſtig Ab 5 3 und b f schmalz usw. je Nr. 3 für Butter und Käse Nr. 4 für Dosenmilch nötigen Orucharbeiten Feitkerte 8 88 3 ã] ĩö/ 8 Nr. 4 für Dosenmilch FI für Marmelade ö. Nr. 4: Dosenmileh Margarine garine usw. F 3 für Kunsthonig F 3 für Kunsthonig in gediegener USW. F5 für Kakaopulver F 5 für Kakaopulver 8 u. zwechentſprechender 5 karte fur Marmelade, Zucker u. Eier Abschnitt 3 Marmelade: je nach Bestellung entweder 100 g Marmelade oder 40 f Zucker Abschnitt 3 Zucker: 250 g Zucker f Ausführung. Oruckerei des„Neckar⸗Bote“ Nährmittelkarte NIN I. N IT- N26 für je 25 8 Nährmittel(Graupen, Grieß. Reis, Haferflocken, Hafermehl. Teigwaren) NI und 12. N27 und 28 für je 25 f Sago od. Kartoffelgraupen oder Kartoffelstärkemehl od. Puddingpulver gültig bis N 13, N 20 u. N 30 für je 125 f u. N14 für 25 f Kaffee-Ersatz od. Kaffeezusatzmittel 1 N32 für 750 f Mehl— N 33 und 34 für 375 f Reis gegen Vorlage auch der bish. Nährmittelkarte — Für die Lohnzahlung 14. Jan. 1940 Seifenkarte auf gelbe Karte: Abschnitte D 1 Stück Einheitsseife und 250g Seifenpulver auf Zusatzkarte(rot) für Kinder von 2—8 Jahren: Abschnitt D für 500 f Seifenpulver auf Zusatzkarte(rot) für Kinder bis zu 2 Jahren: Abschnitte D für 100 f Feinseife u. 500 g Seifenpulver auf Abschnitt 1 der grauen Karte: 1 Stück Rasierseife für die Zeit bis 31. Jan. 1940 unentbehrlich . 5 Reichs⸗Lo ynſtenertahelle für die 5 Zeit bis 31. Jan. 1930 für Wochenlohn, Stundenlohn, Taglohn oder Monatslohn. Städt. Ernährungsamt Mannheim— Der Landrat- Ernänhrungsamt Abt. B Zu haben in der Geſchäftsſtelle d. Bl.