Nr. 1 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 2. Januar 1940 Im Frieden und im Kriege bewährt Großdeutſchlands Wehrmacht als Machtfaktor deutſcher Politik. Als die Silveſterglocken 1938/39 das neue Jahr einläute⸗ ten, ahnten wohl nur wenige, daß das Ringen um die Neu⸗ ordnung der europäiſchen Verhältniſſe im neuen Jahr den Appell an die Waffen notwendig machen würde. Für die Eingeweihten allerdings war es kaum ein Geheimnis, daß die engliſche Politik ſeit langem einen neuen Waffen⸗ gang vorbereitete, der vollenden ſollte, was Verſailles nicht keſtlos erreicht hatte: die politiſche und militäriſche Ohnmacht Deutſchlands für alle Zukunft. Die Spitze der deutſchen Füh⸗ zung war ſich völlig klar über dieſe Tendenzen engliſch⸗pluto⸗ kratiſcher Politik, es gab auch keine Meinungsverſchiedenheit Aber die Erkenntnis, daß die volle Verwirklichung der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Idee nur erreicht werden konnte, wenn dieſer Idee eine ſoldatiſche Ausrichtung des ganzen deutſchen Volkes zur Seite ſtand. Deshalb mußte mit der Erziehung des deutſchen Volkes zur nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft im Intereſſe einer planvollen Verſtärkung der Wehrmacht eine militäriſche Erziehung Hand in Hand gehen. Neben dieſe zwei Punkte trat noch ein dritter, nämlich die Durchführung des Vierjahresplanes unter beſonderer Beob⸗ achtung wehrwirtſchaftlicher Forderungen. Dieſe drei For⸗ derungen, die der Führer ſelbſt zu Beginn des Jahres 1939 als vordringlich bezeichnet hatte, wären in der tatſächlich er⸗ zielten Form niemals zu erreichen geweſen, wenn im deutſchen ö Volk nicht die vererbte Grundlage echten Solda⸗ 1 tentums vorhanden wäre. Bei einer Rückſchau auf die Er⸗ . eigniſſe des Jahres 1939 dürfen wir mit Genugtuung und Stolz feſtſtellen, daß ſich deutſches Soldatentum als Erfolgs⸗ 8 und Machtfaktor der deutſchen Politik erwartungsgemäß voll bewährt hat. Am 15. März 1939 marſchierten deutſche Truppenein⸗ heiten auf Grund von zwiſchen dem Reich und der neuen Prager Regierung Hacha getroffenen Vereinbarungen in den Döhmiſch⸗mähriſchen Raum ein, um als Bürge fried⸗ licher Entwicklung für Ruhe, Ordnung und Sicherheit ein⸗ zuſtehen. Dreiviertel Jahr Protektoratsregierung unter deut⸗ ſchem militäriſchem Schutz haben aus dieſem Unruheherd r ö 1 1 Kufbaues gemacht. als Folge der engliſchen Wühlereien in Polen und der engliſchen Einkreiſungspolitik kam dann die Stunde, die der deutſchen Wehrmacht den Befehl des Oberſten Befehlshabers ur Feuerbereitſchaft und ſchließlich zum Gegenſchlag gegen ie polniſchen Uebergriffe, Terroraktionen und Grenzverletzun⸗ gen brachte. Am 1. September 1939 gab das Oberkom⸗ mando der Wehrmacht bekannt: „Auf Befehl des Führers und Oberſten Befehlshabers hat die Wehrmacht den aktiven Schutz des Reiches übernom⸗ men. In Erfüllung ihres Auftrages, der polniſchen Gewalt Einhalt zu gebieten, ſind Truppen des deutſchen Heeres heute früh zum Gegenangriff übergegangen. Gleichzeitig ſind Geſchwader der Luftwaffe zum Niederkämpfen militäriſcher Ziele in Polen geſtartet. der Oſtſee übernommen.“ 5 Der von England vorbereitete und entzündete Krieg hatte begonnen. Was ſich dann im Ablauf von 18 Tagen vollzog, War der ſtahlharte Beweis, daß die neue deutſche Wehrmacht in weniger als vier Jahren einen inneren und äußeren Auf⸗ und Ausbau erfahren hatte, die ſie zum beſten Heer der Welt ſtempelten. Das Wort des Führers zu Beginn des Feldzuges gegen Polen im Deutſchen Reichstag:„Mein Vertrauen auf die Wehrmacht iſt unerſchütter⸗ lich“ hat der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, in ſeinem Tagesbefehl vom 20. September voll eingelöſt, wenn er erklärt:„Soldaten des Heeres, ihr habt in Oſt und Weſt ein glänzendes Zeugnis für den Geiſt und die Stärke des deutſchen Heeres abgelegt. Und unſere Gegner mögen wiſſen, daß der deutſche Soldat, wenn die Verteidigung der Lebensrechte des deutſchen Volkes es weiterhin erfordert und der Führer es befiehlt, in demſelben Geiſt kämpfen und fegen wird.“ Tat, Leiſtung und Sieg Zwiſchen dem unerſchütterlichen Vertrauen des Führers zu ſeiner Wehrmacht und den Feſtſtellungen des Oberbefehls⸗ habers des Heeres liegt Tat, Leiſtune und Sieg einer Wehr⸗ macht, die unter Anknüpfung an alte deutſche Soldatentradi⸗ tion zu wahrem Soldatentum erzogen wurde. In dieſer Wehrmacht kämpfte in Polen und kämpft im Weſten, in der Luft und zur See der alte Frontſoldat des Weltkrieges Schulter an Schulter mit dem jungen Soldaten des nationalſozialiſti⸗ ſchen Volksheeres. Namen wie Bromberg, Tucheler Heide, Kutno, Jablunka⸗Paß Lomza, Mlawa, Radom, Sandomierz, Breſt⸗vilowſt, Lublin, Lemberg und ſchließlich Warſchau und Modlin deuten nur Ausſchnitte von Heldenkämpfen an, wie ſſte in den 18 Tagen ſich bei dem raſenden Vormarſch der deutſchen Truppen aneinanderreihten. 5 Noch täglich erleben wir jetzt im Weſten, auf, über 955 des unter dem Waſſer die gewaltige ————— Ueberlegenheit Neujahrsglocken am Oberrhein PK. Das Jahr 1939 iſt Vergangenheit. In ſeinem letz⸗ ten Drittel iſt es Kriegsjahr geworden. 1940 iſt heraufgeſtie⸗ gen. Die Neujahrsglocken erklangen an ſeiner Wiege wie alle Jahre. Wird es ganz Kriegsjahr bleiben? Dieſe Frage drängte ſich uns auf bei der Fahrt über die Ebene zum Oberrhein. Wir wollten den Anbruch des Kriegsjahres 1940 in den Stellungen, in der Wacht am deutſchen Rhein, er⸗ 18 Die Antwort auf jene Frage kümmert uns vorläufig nicht. 8 Geſpenſtiſch tauchen die Gipfel und Kammhöhen des Kaiſerſtuhls in der Nacht auf, jener Vulkanruine, jener 5 die fen einzigartiges Wunder der Natur am ein iſt. nzigartiges Blütenmeer. Gelb iſt die charakteriſtiſche Er war zu allen 1 el und Verſchiebungen. a ken, und ſpäter Franzoſen Beſitz. Der Bauernkrie 8 Raubkriege Ludwigs XI au derrſchaftswechſel lie⸗ ßen keine Beruhigung aufkommen. Harte und ſchwere Zeiten mußte dieſe„Burg zum Reich“ erdulden.— Jetzt iſt wieder Krieg!„Noch herrſcht vielfach Ruhe.— Aber finſter und unheimlich blickt der„Totenkopf“, die höchſte Erhebung des Kaiſerſtuhles, auf uns herab. Es kann uns in unſerer Sil⸗ eſter 1 aber nicht erſchüttern. Anſere Wacht am n ſteht! 5 5. n einem Bunker der alten Feſte wollten wir das Kriegs⸗ 1939 begraben und das Kriegsjahr 1940 mit größter erſicht begrüßen. Am Bunkereingang ſchlägt uns heute Tſchecho⸗Slowakei“ ein Land der Arbeit und des friedlichen Mit der Zuſpitzung der europäiſchen Lage Die Kriegsmarine hat den Schutz bhauſen, ſind wahrhaftig keine Heinzelmännchen, Kobolde und in die Neujahrsnacht ſtarrenden Panzerkuppeln der franzöſi⸗ mal. Den Wächtern am deutſchen Rhein iſt es dabei ſelt⸗ mung, hier herkſcht eine feierliche, ernſte Ruhe. Geräuſchlos feierliche Stille und Spannung. Der erſte Glockenſchlag des deutſchen Heeres, der deutſchen Kriegsmarine, der deutſchen Luftwaffe. Jeder einzelne Soldat iſt durchdrungen von dem Willen, den Feind zu vernichten, den Sieg zu erzwingen. In Hunderten, in Tauſenden von Einzelhandlungen hat ſich da wie dort gezeigt, daß deutſches Soldatentum unnachahm ⸗ bar iſt, weil es aus dem Geiſt eines glaubens⸗ und willens⸗ ſtarken Volkes geformt wurde. Denn auch die beſten Waffen müſſen verſagen, wenn ſie nicht von waffengeübten und opfer⸗ bereiten Soldaten geführt werden. Das Jahr 1939 hat den deutſchen Soldaten als Faktor des Friedens geſehen, es hat aber auch die deutſche Wehrmacht erlebt als Verteidiger deut⸗ ſchen Rechts, deutſcher Freiheit, deutſcher Ehre und deutſchen Lebensraums. 8* N. 8 Der Weſtwall Wie er entſtand und was er uns bedeutet. Hätte Deutſchland im Jahre 1914 bereits einen Weſt⸗ wall beſeſſen, dann hätte der Weltlrieg beſtimmt eine andere Entwicklung und einen anderen Ausgang genom⸗ men. Um das zu begreifen, braucht man kein Fachmann zu ſein. Und trotzdem vermögen ſich nur wenige einen Begriff von der militäriſchen und politiſchen Bedeutung dieſes Weſtwalls zu machen. Denn dieſes Bauwerk iſt in ſeiner militäriſchen Anlage und in ſeiner techniſchen Durchführung ſo einmalig, daß man ſich gleichſam in das Problem„Weſtwall“ vertiefen muß, um ſeine ganze Größe und ſeine ganze nationale Bedeutung zu erfaſſen. Die militäriſche Bedeutung iſt ſchon mit dem einleitenden Satz kurz umriſſen. Er ſagt aber noch bei weitem nicht das, was über ihn geſagt werden müßte, damit jeder einzelne begreift, welche Bedeutung er für ſein ganzes Sein und Werden ausmacht. Das läßt ſich überhaupt nicht in wenigen Sätzen darſtellen. Dazu muß man ſelbſt Einblick in die Entſtehung und in die Voll⸗ endung dieſes gigantiſchſten aller Befeſtigungswerke ge⸗ wonnen haben. Ein enger Mitarbeiter des Generalin⸗ ſpektors Dr. Todt, Diplom⸗Ingenieur Joſef Pöchlin⸗ ger, hat ſoeben der Oeffentlichkeit ein nettes Büchlein übergeben, das den Titel trägt:„Das Buch vom Weſtwall“(Otto Elsner Verlagsgeſellſchaft, Berlin). Er hat darin in einer lebendigen Schilderung alles das in verſtändlichſter Form gefagt, was einer großen Oeffentlichkeit über dieſes Bauwerk geſagt werden kann. Zur Erläuterung geht Pöchlinger auch auf alte Be⸗ feſtigungsanlagen ein. Was er dabei über den Anlaß zur Errichtung der franzöſiſchen Maginot⸗Linie ſagt, iſt ſo treffend, daß der Unterſchied zwiſchen der franzöſiſchen Maginot⸗Linie und dem deutſchen Weſtwall handgreiflich wird:„Die Maginot⸗Linie iſt Ausdruck des ſchlechten Gewiſſens Frankreichs, die Verkörperung ſeiner Angſt, die eroberten Gebiete wieder zu verlieren.“ Es errichtete die Maginot⸗Linie, um einen Einmarſch deut⸗ ſcher Truppen zu verhindern, gleichzeitig in der Abſicht, ſich einen Zugriff auf linksrheiniſches Gebiet jederzeit offenzuhalten. Gerade in dieſen Tagen ſind von fran⸗ zöſiſcher Seite Kriegsziele gegenüber Deutſchland ent⸗ wickelt worden, die keinen Zweifel daran laſſen, daß der Geiſt Richelieus in Frankreich noch nicht geſtorben iſt. Angeſichts der Zuſpitzung der europäiſchen Lage er⸗ kannte der Führer mit weitſchauendem Blick, daß die Weſtgrenze Deutſchlands nur geſichert werden kann, wenn ſtarke Befeſtigungsanlagen den Einbruch feindlicher Heere vom Weſten her unmöglich machen. Deshalb befahl er am 28. Mai 1938 den ſofortigen Ausbau der Feſtungs⸗ anlagen; denn nur wenn Deutſchland den Rücken frei hatte, war eine Löſung der Oſtprobleme möglich. Am 9. Juni 1938 übertrug der Führer dem Generalinſpek⸗ tor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Todt, die Bau⸗ durchführung und beſtimmte die Organiſation für dieſen Feſtungsbau. Es entſtand die„Organiſation Todt“, die in ihrer organiſatoriſchen Erfaſſung aller in Betracht kommenden Kräfte, Maſchinen, Fahrzeuge und Materia⸗ lien und in der Durchhaltung eines Arbeitstempos etwas noch nie Dageweſenes darſtellte! Was niemand ſich vor⸗ ſtellen konnte, wurde durch dieſe Organiſation erreicht: „Insgeſamt ſind es 22000 Betonbunker, ſchwere und ſchwerſte Panzerwerke, die an der Weſtgrenze des Reiches vom Bodenſee bis zum Austritt des Rheines nach Holland in einer Länge von rund 600 Kilometer und in einer Tiefe von über 50 Kilometer angeordnet ſind. Mit Kriegsbeginn wurde die Befeſtigungslinie des Weſt⸗ walls entlang der holländiſchen Grenze bis zur Nordſee verlängert. Nach Fertigſtellung des Reſtſtückes ſichert der Weſtwall in einer Geſamtlänge von rund 850 Kilometer die ganze Weſtgrenze des Reiches von den Alpen bis zum Meere gegen jeden Angriff.“ Joſef Pöchlinger hat ſelbſt Picke und Schaufel in die Hand genommen, um mit den Weſtwallarbeitern zu leben, zu ſchaffen und zu empfinden. Und das iſt ein beſonderes Kapitel ſeines Buches, in dem er dieſe Män⸗ ner des Weſtwalls ſchildert. Es ſind gewaltige Anforde⸗ rungen an ſie geſtellt worden, phyſiſcher und ſeeliſcher Art. Sie wurden herangezogen aus dem ganzen Reich, mußten hier unter zum Teil ſchwierigen Verhältniſſen fern der Heimat und der Familie wirken. Aber alle haben an Ort und Stelle erkannt, daß ſie an einem nationalen Werke ſchaffen, das der Sicherheit und der Frei⸗ heit des Vaterlandes dient. Und ſie haben ſich alle in dieſe Rolle als erſte Weſtwallſoldaten hineingedacht und hineingearbeitet. Weil alle dieſe Männer empfan⸗ den, daß ſie berufen waren, eine nationale Miſſion zu erfüllen, deshalb haben ſie alles eingeſetzt, um dieſes Gigantenwerk in einer unvorſtellbar kurzen Zeit zu er⸗ richten. Im Schutze dieſes Weſtwalls konnte der Führer Großdeutſchland ſchaffen und befeſtigen, konnte die Herausforderungen Englands und Polens mit ſcharfem Schwert zurückweiſen. An dieſem Weſtwall wird Eng⸗ lands Raubpolitik und Frankreichs Imperialismus nach dem Vermächtnis Richelieus zerſchellen. Das alles ſagt uns Joſef Pöchlinger in ſeinem packend geſchriebenen Volksbuch vom Weſtwall. Richard Poſſelt. N Aufruf des Neichsverlehrsminiſters Der Reichs verkehrsminiſter erläßt einen Auf⸗ ruf„Pflegt eure ſtillgelegten Kraftfahrzeuge!“, in dem es u. a. heißt: 5 Um die Kraftfahrzeughalter bei der Unterbringung ihrer Wagen zu unterſtützen, hat die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel — Fachabteilung Kraftſtoffe und Garagen— im ganzen Reich Vermittlungsſtellen für Unterſtellräume eingerichtet. Der er⸗ forderliche Garagenraum iſt zu tragbaren Mietſätzen ſicher⸗ geſtellt. Gleichzeitig hat der Deutſche Automobil Club(DDAC.) im Auftrage des Korpsführers ſeine Geſchäftsſtellen veranlaßt, wenn nötig, Unterſtellräume zu vermitteln, für den Abſchlepp⸗ dienſt zu ſorgen und bei der vorſchriftsmäßigen Erledigung der Verhandlungen mit den Zulaſſungsſtellen behilflich zu ſein. Für ſeine Bemühungen erhebt der DAC keinerlei Gebühren. Jeder betroffene Kraftfahrzeughalter— ganz gleich ob er Mitglied des DDA Tiſt oder nicht— deſſen Wagen heute noch unter freiem Himmel(auf Straßen, Plätzen, Höfen, in Gärten, auf freiem Gelände uſw.) mit oder ohne Schutzhülle abgeſtellt iſt, wende ſich ſofort an die nächſte Geſchäftsſtelle des DDA.(z. B. in Berlin Wü 50 Paſſauer Straße 34, Fernſprecher 219511, in Hamburg, An der Alſter 86, Fern⸗ ſprecher 24 8846/47, in Wien, Schubertring 7, Fernſprecher 13 580). Wegen der Bereitſtellung des Unterſtellraumes ver⸗ anlaſſen die genannten Geſchäftsſtellen das Nötige im Ein⸗ vernehmen mit den Vermittlungsſtellen der Wirtſchaftsgruppe. Wenn dieſem Aufruf freiwillig Folge geleiſtet wird, ſoll von beſonderen behördlichen Zwangsmaßnahmen zur Unterſtellung abgeſehen werden. Anſere Jugend war erfolgreich! Die dritte Reichsſtraßenſammlung für das& WH W in Baden NS Es beſtand für uns von vornherein rein Zweifel darüber, daß ſich unſere Jugend— HJ, Jungvolk und BdM — im Kriegswinterhilfswerk 193940 mit der ihr eigenen Begeiſterung und Freude einſetzen werde. Die dritte Reichs⸗ ſtraßenſammlung wurde auch in dieſem Winter gon ihr be⸗ ſtritten. Nachdem nunmehr die Ergebniſſe aus dem Gau Baden vorliegen, kann geſagt werden, daß der Erfolg unſe⸗ rer Jugend alle Erwartungen über rifft. Die dritte Reichsſtraßenſammlung für das Kriegswomter⸗ hilfswerk 1939/0 erbrachte im Gau Baden den Vetrag von insgeſamt 224 193,17 Mark. Das Ergebnis bedeutet eine Steigerung von 30 v gegenüber der gleichen Samm⸗ lung des Vorjahres, bei der bereits mit einem ſehr guten Sammelergebnis von 172 175,07 Mark abgeſchloſſen werden konnte. Auf den Kopf der Bevölkerung kommen in dieſem Jahr 9,34 Pfg. gegenüber 7,13 Pfg. im Vorjahre. An der Spitze der 27 Kreiſe unſeres Gaues ſteht bei der dritten Reichsſtraßenſammlung der Kreis Pforz⸗ heim mit 14.43 Pfg. pro Kopf der Bevölkerung. Es folgen in größerem Abſtand die Kreiſe Konſtanz mit 12,46 Pfg. Donaueſchingen mit 11,45 Pfg., Heidelberg mit 10,77 Pfg. und Wolfach mit 10,20 Pfg. pro Kopf der Bevölkerung. In dieſer Reichsſtraßenſammlung für das Kriegswinter⸗ hilfswerk fand der Dank der Bevölkerung des Gaues Ba⸗ den an den Führer erneut ſeinen überzeugenden Ausdruck. eee nicht die ühliche„Bunkerluft“ entgegen. Zigarrenrauch. Wein⸗ wacht an das neue Jahr. Voll Siegeszuverſicht und Jubel fallen nun die Glocken ein und läuten das neue Kriegsjahr ein. 5 Voll, dumpf und wuchtig Hingen die Glocken vom Ste⸗ phansmünſter herüber und hinüber auch über den rn und Punſchgeruch ziehen unſere vom Steigen fiebernden Lun⸗ gen ein. Und ein Leben iſt im Bauch dieſes Inſelhügels! Wie ein Märchen von belebtem Berginnern mutet uns das Ganze an. Iſt doch gerade dieſe Gegend von einem Kranz von Sagen umwoben aus einer Zeit, da die römiſchen Legio⸗ nen den vordringenden Alemannen weichen mußten und die Geſchichte des ganzen Kaiſerſtuhles für längere Zeit in den Schleier von Sagen gehüllt iſt. Die Burg der Harelungen ſoll hier geſtanden haben. Aber die harten und bärtigen Männer in Feldgrau, die jetzt da im Schoße des Berges Burggeſpenſter,— und auch die Burgfräulein fehlen—, ſon⸗ dern ganz nüchterne und moderne Menſchen, die ſich weder vor Ahnfrauen und Burggeiſtern, noch vor den drohend ſchen Bunker fenſeits des Rheins fürchten. Zur Mitternachtsſtunde gehen wir heraus aus den Sicher⸗ heitsverſtecken und ſcharen uns um ein Kriegerdenk⸗ ſam feierlich zumute. Schäumten vor wenigen Minuten alle noch über vor Freude und Luſt bei angeregter Silveſterſtim⸗ bilden die ſchweigenden Geſtalten ein Viereck um das Denkmal ihrer Kameraden aus dem großen Krieg. Einen Augenblick neuen Jahres tönt von dem Glockenturm des alten Münſters herüber. Ein kurzes Kommando— die Wächter vom deut⸗ ſchen Rhein präſentieren das Gewehr: In den feierlichen Augenblick fallen ſchrer und wuchtig zwölf Schläge der Glok⸗ tern“ bekannt wurde. eee— —— Trotzig ſtehen die zwei Türme des Münſters Wie ftarke Grenzwächter durch alle Zeiten. Aus dem nördlichen und älteſten Turm klingen noch zwei Glocken, die ſchon zur Blüte⸗ zeit der Stadt unter Rudolf von Habsburg Kunde gaben von deutſchem Können und deutſcher Kraft. And mit den Glocken des Münſters klingen jetzt alle Glocken der nahen und weiteren Amgebung mit und verſtärken dieſe unüberwindliche Zuperſicht der Deutſchen. Drüben aus einer Talung des Kaiſerſtuhles erklingt ein ebenſo wehrhaft mächtiges Neufahrs⸗ geläute. Vom nahen Achkarren, das durch die Zer⸗ ſtörung ſeines Schloſſes Höhingen im Bauernkrieg und noch einmal im Dreißigjährigen Krieg ſchon viel Schlachtenlärm vernahm, klingt hell und durchdringend der eherne Mund der Glocken. Ein melodiſches und weiches Geläute aus öſtlicher Richtung ſtammt wohl aus dem größten Weinort Badens, aus Ihringen. Aus dem Norden dröhnen die Glocken des alten hiſtoriſchen Städtchens Burkheim, deſſen Schloß⸗ ruine ſich geſpenſterhaft vom nächtlichen Himmel abhebt, eben⸗ falls ein Mahnmal aus den Raubkriegen Ludwigs XIV. Sogar aus der Gegend der Ruine Sponeck, aus Jech⸗ tingen, und bis vom Fuße der Ruine Limburg, wo Rudolf von Habsburg geboren ſein oll, aus Sasbach, hören wir das feierliche Neufahrsgeläute. And wenn man ganz gut hinhört, kann man noch einige Glocken von Orten des nördlichen Abhanges des Kaiſerſtuhles unterſcheiden. Das dumpfe, ſchwere Geläut ſtammt wohl aus dem altertümlichen, weinfrohen Städtchen Endingen, wo die Stadtkirche St. Peter mit der Martinskirche wetteifert. Etwas unruhig wie die Bauern, die unter Hans Ziller aus Amoltern ſengend und brennend zur Zeit des Bauernkrieges am Kaiſerſtuhl ent⸗ langzogen und die Schlöſſer niederlegten, wimmern die Glok⸗ ken aus dem maleriſch gelegenen Ort Amoltern, der durch den Roman von Wilhelm Jenſen:„Die Heiligen von Amol⸗ So ſtehen wir auf der Zitadelle und denten e ken vom Münſter. Ein erhebender Gruß der deutſchen Rhein⸗ . der Neujahrsglocken des Kriegsjahres 1940 a volle Geſchichte des Reiches der Deutſchen. beim Kl die wer 33 Polens Weg in den Krieg Sabotage der deutſchen Ausgleichsbemühungen unter Berufung a auf einen 1000 jährigen Haß. Die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und dem in Ver⸗ F wieder ins Leben gerufenen polniſchen Staat waren durch eine ſchwere Hypothek: den böſen Willen der Friedensmacher, vorbelaſtet. Lloyd George, damals Englands Miniſterpräſident, ſprach wohl in einem Memo⸗ randum vom 25. März 1919, das auch in dem deutſchen Weißbuch über die Vorgeſchichte des Krieges ſeinen Platz gefunden hat, warnend davon, daß„Ungerechtigkeit und An⸗ maßung, ausgeſpielt in der Stunde des Triumphes, nie ver⸗ geſſen oder vergeben werden würden“ und daß die Ausliefe⸗ rung deutſcher Volksmaſſen an Staaten, mit denen ſie nichts zu ſchaffen haben und von denen ſie nichts wiſſen wollen, nur neue Kriege verurſachen werde. Als dann aber der Frie⸗ den diktiert wurde, da waren alle dieſe Warnungen in den Wind geſchlagen. Auf Koſten Deulrſchlands wurden Polen und die Tſchecho⸗Slowakei aufgebläht, und die deut⸗ ſchen Menſchen der alten Oſtmark des Reiches wurden zu einer„Selbſtändigkeit“ gezwungen, für die alle Vorausſetzun⸗ gen fehlten. Verſchlimmert wurde die Situation noch dadurch, daß Polen ſeiner gefährlichen Zweckbeſtimmung noch Vor⸗ ſchub leiſtete, indem es ſich als Erbfeind des Deutſch⸗ ums auſſpielte, legitimiert in dieſer Miſſion durch eine 1000 jährige Geſchichte. Syſtematiſch wurde das Deutſchtum in Polen niedergedrückt, ausgeplündert und entrechtet. Bereits im September 1931 brüſteten ſich die Polen damit, daß es ihnen gelungen ſei, ſchon über eine Million Deutſche aus ihrer Heimat zu verdrängen. Deutſche Froniſteuung gegen Unverſtand und Aebelwollen Gerade weil die Verhältniſſe im Oſten un haltbar waren, gerade weil hier alles einem Kriege zudrängte, ließ der Führer nichts unverſucht, um den Konflikt a bzuwen⸗ den, Bereits am 2. Mai 1933, alſo wenige Monate nach der Machtübernahme, regte der Führer in einer Unterredung mit dem polniſchen Geſandten Wyſocki an, unter Wahrung des deutſchen Rechtsanſpruches auf Danzig eine Verſtändi⸗ gung zwiſchen den beiden Staaten, deren Grenzen durch Un⸗ verſtand und Uebelwollen gezogen ſeien, herbei⸗ zuführen Marſchall Pilſudſki wußte dieſen Schritt zu wür⸗ digen und ließ daher am 15. November 1933 durch den neuen polniſchen Botſchafter in Berlin, Lipſki, dem Führer Grüße beſtellen und den Wunſch nach einer freundnachbar⸗ lichen Geſtaltung der deutſch-polniſchen Beziehungen er⸗ widern. Am 28. November 1933 überreichte dann der deutſche Geſandte in Warſchau in einer Audienz dem Mar⸗ ſchall den Entwurf einer deutſch⸗polniſchen Erklärung, deren Zweck es war, eine Grundlage für die Löſung aller Probleme, alſo auch der territorialen, zu ſchaffen. Dieſe für die Verankerung der deutſch⸗polniſchen Annäherung unerläß⸗ liche poſitive Löſung iſt jedoch ſpäter von den Polen ſabo⸗ tiert worden. Daß die Aufgabe nicht leicht ſein werde, hat übrigens bereits Marſchall Pilſudſki in der erwähnten Audienz mit größter Deutlichkeit ausgeſprochen, wies er doch ſogleich darauf hin, daß ihm aus der 1000jährigen Feindſchaff des polniſchen Volkes große Hemmniſſe erwachſen wür⸗ den! Am 26. Januar 193 4 traten Deutſchland und Polen mit einer gemeinſamen Erklärung hervor, die in der ganzen Welti erhebliches Aufſehen erregte und der der polniſche Außen miniſter Oberſt Beck ausdrücklich einen hiſtoriſchen Cha⸗ rakter zuſprach. Dann aber lam Nudz⸗Smig ig Leider wurden wir ſchon nach eintgen Wochen durch die Namensliſte zur Agrarreform des Jahres 1934 unliebſam daran erinnert, daß in der Tan die deutſchfeindliche Einſtel⸗ 215 Polens im Sturm nicht zu beſeitigen war. Immer wieder mußten die deutſchen Vertretungen in ihren Berichten über das Vorgehen der Polen gegen die deutſche Minderheit Klage führen Als dann gar arſchall Röodz⸗Smiglu entſcheidenden Einfluß gewann, verſchlechterten ſich die deutſch⸗ polniſchen Beziehungen zuſehends Von Monat zu Monat von Jahr zu Jahr häuften ſich die polniſchen Ausſchreitungen, und doch ließ auch in dieſer Situation Deutſchland es weder an Geduld noch an Großzügigken fehlen, um einen Ausgleich herbeizuführen So unterbreitete der Reichsaußenminiſter am 24. Oktober 1938 dem volniſchen Botſchafter Lipfki z. B. ir einer vertraulichen Unterredung in Berchtesgaden den Vor ſchlag einer Neuregelung der deutſch-polniſchen Beziehungen wobei er den polniſchen Staatsmännern eine Dauer, einladung nach Deutſchland übermittelte. Aw „ Januar 1939 folgten die Geſpräche auf de w Oberſalzberg, bei denen der Führer vor allem die Not— wendigkeit, neue Wege zu beſchreiten, und den Zwang zur Löſung der Danziger und der Korridorfrage unterſtrich Am 26. Januar 1939 verwies Reichsaußenmini⸗— ſter von Ribbentrop bei ſeinem Beſuch in Warſchau noch ein⸗ mal darauf. daß die deutſchen Vorſchläge außerordent⸗ lich maßvoll ſeien Der polniſche Außenminiſter aber ge⸗ fiel ſich in einer phraſenreichen Darſtellung Innerer Schwie.⸗ rigkeiten“ und vertröſtete den deutſchen Außen miniſter ſchließ⸗ lich damit, daß er ſich die Sache noch reiflich überlegen müſſe Englands„Garantie verſprechen treibt Polen zum Krieg Am 21 März 1939 unterrichtete der Reichsaußenmini— ſter den polniſchen Botſchafter über die deutſchen Maßnahmen gegenüber der Reſt-Tſchecho Slowakei unter nochmaligem Hin⸗ weis auf die Nützlichkeit deines endgültigen Ausgleichs zwi⸗ ſchen Deutſchland und Polen Warſchau aber, völlig ver blenden durch das engliſche„Garantie“ ver ſprechen, beantwortete dieſen deutſchen Schritt am 24 März mii kurzfriſtigen Reſerviſteneinberufſungen und am 29 Ma r 3 mii einem Memorandum das Krie asdrohungen ent⸗ hielt Ueber die Konſequenzen dieſer Haltung mußte ſich Polen klar ſein zudem bar die Reichsreglerung in einem am 2 April in Warſchan überreichten Memorandum ausdrück— lich darauf bingewieſen daß das enagliſch polniſche Abkom⸗ men ein Bündnlspakt iſt, deſſen Spitze ausſchließlich egen Deutſchland gerichtet iſt Aber ſelbſt in dieſer Situation noch erkläre der Führer in ſeiner Reichstagsrede vom 28. April die Bereitſchaft Deutſchlands zu einer Ver ſtändigung mit Polen Leider hatte Polen, aufgeputſcht durch die kriegslüſterne britiſche Plutokratie, längſt den Blick für die europäiſchen Realitäten verloren Warſchau wolle den Krieg, um die deutſche Armee, wie man großſprecheriſch ver⸗ kündete,„irgendwo bei Berlin zuſammenzuſchlagen“ Dem polniſchen Außenminiſter allerdings war es bei der Ein⸗ leitung dieſer Kriegspolitik zunächſt etwas unheimlich zumute. Als er nämlich am Tage nach ſeiner Sejmrede, in der er erſtmals den neuen Kurs vertrat, eine Menge Huldtgungs⸗ telegramme erhielt, ſchleuderte er dieſe Depeſchen mii einem Wutausbruch in die Ecke!— Und doch hatte auch nicht ein Mitglied der damaligen polniſchen Regie- rung Bedenken, Englands Spiel bis zum Ende zu ſpie⸗ len So wurde von wahnwitzigen polniſchen Machthabern im Auftrage der britiſchen Plutokratie in Europa die Brandfackel erhoben. 5 Die Unſiedlung der Ofddetſchen u den Ruhmestaten der deutſchen Geſchichte hat das Jahr 1989 unvergleichliche und unvergängliche Beiträge ge⸗ liefert Zu ihnen gehört auch die Rückſiedlung des balfiſchen und des wolhyniſchen und galiziſchen Deutſchtums in das Reich, die für das Baltendeutſchtum bereits als abgeſchloͤſſen anzuſehen iſt, für das wolhyniſche und galiziſche Deutſchtum eingeleitet und mit März des kommenden Jahres beendet ſein wird. Die freundſchaftlichen Abkommen Deutſchlands mii Eſt⸗ land. Lettland und der Sowfetunion haben hier ſofort nach dem endgültigen Verſchwinden des zu allen Zeiten lebens⸗ unfähigen polniſchen Staates ein Problem ſeiner endgültigen Vöſung entgegengeführt, das im Laufe der Jahrhunderte ſich auf anderem Wege niemals hat löſen laſſen. In ſeinen letzten beiden Reichstagsreden hatte der Führer ſchon die Notwendigkeit unterſtrichen, im Oſten Europas end⸗ gültig Ordnung auch in völkiſcher Hinſicht, und damit die wirklichen und dauerhaften Grundlagen für einen Frieden von Beſtand zu ſchaffen. Mit klarem Blick hatte der Baumeiſter des Großdeutſchen Reiches erkannt, daß die moderne Entwick⸗ lung in dieſen ſeit Jahrhunderten ſtets ethnographiſch um⸗ ſtrittenen Gebieten eine Umſiedlung der Nationalitäten er⸗ forderte, daß ſich bei Abſchluß der gegenwärtigen Entwicklung beſſere Trennungslinien ergeben müſſen, als das bisher der Fall war. 5 Mit gewohnter Energie und Beſchleunigung hat danach der nationalſozialiſtiſche Staat den ganzen Fragenkomplex angepackt und eine glänzend organiſierte deutſche Völkerwan⸗ derung durchgeführt, die in der Geſchichte beiſpiellos iſt Erſt ſpätere Generationen werden Größe und ſtaatsmänniſche Vorausſicht eines ſolchen kühnen Unternehmens voll ermeſſen und die ſicheren Segnungen einer ſolchen ethnographiſchen, Neuordnung öſtlich unſerer bisherigen Grenzen erfahren. Min der Wiederheimkehr des Baltendeutſchtums in die Heimat wird der Schlußſtrich unter eine 700 jährige Epoche unſeres Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtums geſetzt, das unter dem Schutze der deutſchen Hanſa und des Deutſchen Ordens dem deutſchen Kaufmann neue Wege und Länder erſchloß. Die Koloniſa⸗ tionskraft der deutſchen Raſſe hat in dieſen Oſtgebieten unter den ſchwierigſten Verhältniſſen ſich zu behaupten verſtanden. Die deutſche Kultur bat in Livland, Kurland und Lettland unbergängliche Spuren hinterlaſſen, von denen die Gründung der Städte Riga, Reval, Dorpat, Liebau und Mitau mii ihren herrlichen deutſchen Baudenkmälern beredtes Zeugnis ablegen. Es war die Tragödie des Deutſchtums in dieſen öſtlichen Rangebieten, daß dem deutſchen Ritter und Bürger nicht der deutſche Bauer folgte So entſtand eine ariſtokratiſche deutſche Oberſchicht mit umfangreichen Gütern und reichen Patriziern, der jede Bindung zur bäuerlichen Scholle fehlte, während andererſeits Letten und Eſten ſich in geſchloſſenem Bauernſtand über Jahrhunderte hinweg erfolgreich behaupten konnten. So war das Verhängnis nicht mehr aufzuhalten, als nach dem Weltkriege im neuen eſtniſchen und lettiſchen Staat der deutſche Grundbeſitz durch das Agrargeſetz vom Oktober 1919 der Enteignung anheimfiel. Die Kraft des Deutſchtums war gebrochen und die unausbleibliche Folge war die Verminde⸗ rung des deutſchen Volkstums auf etwa die Hälfte. So wurde denn auch der Umſiedlungsplan des Führers im Baltikum mit größtem Verſtändnis aufgenommen und die Heimkehr in das angeſtammie Reich als der richtige und ein⸗ zige Weg zur Rettung des noch verbliebenen Baltikum⸗ deutſchtums angeſehen Der Zeitpunkt war günſtig, da in den von Polen zurückgewonnenen Gebieten deutſche Menſchen um ſo mehr angeſetzt werden mußten, als in nichtswürdiger Aus⸗ nutzung des Verſailler Schandvertrages die Polen ſeit 1919 weil über eine Million deutſcher Volksgenoſſen aus den Polen widerrechtlich zugeſprochenen Gebieten vertrieben hatten Bei der zweiten Gruppe der Rückſiedler handelt es ſich um die Heimführung des Deutſchtums aus Oſtpolen, aus den an Rußland zurückgefallenen weißruſſiſchen und ukrainiſchen Gebieten In Betracht kommen hier etwa 20 000 Deutſche am mittleren Narew und beiberſeits des Bug, beſonders um Bialuſtol, weiter um etwa 60 000 Deutſchblütige in Wolhynten und rund 65 000 in Oſtgalizten Hier handelt es ſich um die Nachtommen lener deutſchen Koloniſten, die in zwei großen Wellen bis zum 14. und vom 17. Jahrhundert ab oſtwärts zogen Alle die deutſchen Menſchen, die nun als geſchtoſſene Ge— ſamtheit vornehmlich an Weichſel und Warthe wieder eine große Aufgabe im Dienſte ihres angeſtammten Vaterlandes vor ſich ſehen, übernehmen zunächſt ihren neuen Beſitz als Treuhänder, bis eine endgültige Klärung der Beſitztitel er⸗ folgen kann Daß ſie in der wiedergewonnenen Heimat in beſonderem Maße ihren Mann ſtehen werden, dafür bürgt die großartige Kraft und Zähigkeit, mit der ſie unter allen Fähr⸗ niſſen durch Jahrhunderte ihr angeſtammtes Deutſchtum zu behaupten wußten Das Jahr 1939 8 Januar 5. Polens Außenminiſter, Beck, auf dem Oberſalzberg. 7. Schlachtſchiff„Scharnhorſt“ in Dienſt geſtellt. 19. Stapellauf des Kreuzers„Seydlitz. 5 20. Funk zum Präſidenten der Reichsbank berufen. 25. Mehrtägiger Beſuch Ribbentrops in Warſchau. 5 30. Erſter Großdeutſcher Reichstag. Der Führer ſtellt feſt, daß Deutſchland nach Rückgabe der Kolonien keine terri⸗ torjalen Forderungen gegenüber England und Frank⸗ reich hat. 5 30. Rotſpaniſche Regierung flüchtet nach Frankreich. Februar 10. Papſt Pius XI. geſtorben. 14. Stapellauf des Schlachtſchiffes„Bismarck“. März 2. Kardinalſtaatsſekretär Pacelli zum Papſt gewählt. 14. Der tſchechiſche Staatspräſident Dr. Hacha und Miniſter Chvalkowſky beim Führer. 15. Protektorat Böhmen und Mähren. Einmarſch deutſcher Truppen. Der Führer auf der Prager Burg. 22. Rückgliederung des Memelgebietes. 8 23. 1 7 in Memel auf dem Panzerſchiff„Deutſch⸗ an 1 28. Uebergabe Madrids an Franco. 31. Engliſche Garantieerklärung für Polen und Rumänien. April f 1. Stapellauf des Schlachtſchiffes„Tirpitz“. Der Führer warnt die engliſchen Kriegshetzer. 5 4. König Ghazi vom Irak tödlich verunglückt.. 5. Erlaß des Führers über die Jugenddienſtpflicht. 7. Italieniſche Landung in Albanien. Flucht Zogus. 9. Generalſeldmarſchall Göring in Tripolis. 11. Austritt Ungarns aus der Genfer Liga.. 15. Botſchaft Rooſevelts an Hitler und Muſſolini. 17. Antwort des Führers an Rooſevelt. 20. 50. Geburtstag Adolf Hitlers. 27. Einführung der Wehrpflicht in England. 28. n im Reichstag Flottenabkommen mit Eng⸗ and und Polenvertrag für hinfällig erklärt. Mai 1. Kreuzer„Admiral Hipper“ in Dienſt geſtellt. 3. Rücktritt Litwinows Miniſterpräſident Molotow über⸗ nimmt auch das Außenkommiſſariat. ö 8. Austritt Spaniens aus der Genfer Liga. 14. Beſichtigung des Weſtwalls durch den Führer. 21. Polniſche Mardtat bei Kalthof. 5 5 22. Ra des deutſch⸗ftalieniſchen Bündnisver⸗ trages. 5 31. Deutſch⸗däniſcher Nichtangriffspakt unterzeichnet. 31. Ankunft der Legion„Condor“ in Hamburg. Juni g 1. Siebentägiger Staatsbeſuch des Prinzregenten Paul von Jugoſlawien. 8 7. Nichtangriffspakt mit Lettland und Eſtland. 14. Ankunft des engliſchen Sondergeſandten Strang in Moskau. Juli 5. Holland, Schweiz, Belgien und die Baltenſtaaten lehnen engliſche Garantie ab. 27. Kündigung des Handelsvertrags mit Japan durch USA. 30. Zweite Weſtwallreiſe des Führers. Auguſt 5. Ultimative Note Polens an Danzig. 13. 16. „Reichsregierung warnt Pole: Abſage des Reichsparteitags. „Anſprache des Führers im Großdeutſchen Reichstag. . Deutſcher Vorſchlag zur Regelung der Vermittlungsvorſchlag . Engliſches Ultimatum mit 5 Der Führer in Lodſch. Der herausfordernde Nas wort Warſchaus. 5 5 Italiens Außenminiſter Graf Ciano in Salzburg und Berchtesgaden. Aufſtellung der„/⸗Heimwehr in Danzig. „Deutſch⸗ſowietruſſiſche Handels⸗ und Kreditabkommen. Mobilmachung in Polen. Reichsaußenminiſter v. Ribbentrop in Moskau. Deutſch⸗ 15 Nichtangriffs⸗ und Konſultativppakt unterzeich net. Gauleiter Forſter Staatsoberhaupt von Danzig. Einfälle polniſcher Terrorbanden in Deutſchland. Polen verkündet um 14.30 Uhr Geſamtmobilmachung. Danziger Frage und des Korridorproblems dem engliſchen Botſchafter zur Weitergabe überreicht. Zweitägiges vergebliche Warten Deutſchlands auf Antwort. 8 Bildung eines Miniſterrats für die Reichsverteidigung. September Die deutſchen Truppen marſchieren in Abwehr polniſcher Gewaltakte über die Grenze. Danzig proklamiert Rück⸗ kehr ins Reich. Führerrede im Reichstag. England und Frankreich fordern Zurückziehung der deutſchen Trup⸗ den. Erneuerung des Eiſernen Kreuzes. Muſſolinis ſcheitert durch Eng⸗ lands Ablehnung. f 5 5 zweiſtündiger Friſt. Eng⸗ land und Frankreich verkünden den Kriegszuſtand mit Deutſchland. Abreiſe des Führers an die Oſtfront. Churchill läßt die„Athenja“ verfenken, um Amerika in den Krieg zu hetzen.. Jentſcher Einmarſch in Krakau. Oſtoberſchleſien befreit. Maſſenmord der Polen an Volksdeutſchen in Bromberg. Kapitulation der Weſterplatte. Einzug in Lodſch. Arbeitsdienſtpflicht für die weibliche Jugend. Frontflug des Führers. Poſen, Thorn, Gneſen, Hohen⸗ ſalza befreit. 60 000 Gefangene bei Radom. Flucht der polniſchen Regierung nach Rumänien. Gdingen gefallen. Ruſſiſcher Einmarſch in Oſtpolen. Breſt⸗Litowſk genommen. „Der engliſche Flugzeugträger„Courageous“ torpediert. Siegreicher Abſchluß der großen Vernichtungsſchlacht in Polen. Danzig huldigt dem Führer. 170 000 Gefangene im Weichſelbogen. g Rumäniens Miniſterpräſident Calinescu ermordet. Lemberg erobert. Generaloberſt Freiherr von Fritſch vor Warſchau gefallen. Feldzug in Polen beendet. 450 000 Gefangene, 1200 Ge⸗ ſchütze erbeutet. Kapitulation Warſchaus. Engliſcher Flugzeugträger in der Nordſee zerſtört. Schwerer Treffer auf einem bri⸗ tiſchen Schlachtſchiff. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop in Moskau. Unter⸗ zeichnung des deutſch⸗ruſſiſchen Grenz⸗ und Freund⸗ ſchaftsvertrages. Oktober Einzug deutſcher Truppen in Warſchau. Führerrede im Reichstag. Begrenzung der deutſcheg Ziele im Oſten. Sicherheitsplan für Europa. Ankünde gung deutſcher Rückſiedlungen. Eröffnung des Kriegswinterhilfswerks durch den Führer Schlachtſchiff„Royal Oak“ in Scapa Flow durch Kap⸗ tänleutnant Prien verſenkt. Schlachtkreuzer„Repulſe⸗ S d Firth of Forth bombardiert wei Kreuzer im Firth of Fort ombardiert. Erſter Eintopffonntag überkrifft mit 11 203 971,06 Man das Vorjahrsergebnis um 31,3 Prozent. 5 Erſte Reichsſtraßenſammlung erbringt 15 Mill. Mark November Weſtpreußen in den Reichsgau Danzig übernommen. Deutſch⸗ruſſiſches Umſiedlungsabkommen. 500-Millionen-Reichsbahnanleihe überzeichnet. Spreagſtoffattentat auf den Bürgerbräu⸗Keller, organi⸗ ſiert durch den britiſchen Geheimdienſt. 5 Lodſch in den Reichsgau Warthegau eingegliedert. Erſter Fliegerangriff auf die Shetland⸗Inſeln. Einführung der Reichskleiderkarte. 5 Der ſchwere britiſche Kreuzer„Belfaſt“ torpediert. britiſche Hilfskreuzer„Rawalpindi“ vernichtet. Ozeandampfer„Pilſudſki“ torpediert. Schwerer britz⸗ ſcher Kreuzer durch das U⸗Boot Priens torpediert. Beginn der ruſſiſch⸗finniſchen Kampfhandlungen. Dezember 5 Neuer Piratenakt Englands: Exportblockade in Kraft. 90. Geburtstag des Generalfeldmarſchalls v. Mackenſen. Baubeginn am Oder—Donau⸗Kanal. Einweihung dez Adolf⸗Hitler⸗Kanals Britiſcher Zerſtörer torpediert. Deutſches Weißbuch beweiſt die Kriegsſchuld Englands. drei engliſchs Heimkehr der„Bremen“. Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“ ſtellt „Kreuzer. Kriegsmaxine verſenkte ſeit Kriegsbeginn über 1 Million Tonnen Schiffsraum der engliſchen Kriegsflotte und der von und nach England fahrenden Handelsſchiffe. 5 1 5 engliſche Bomber über der Deutſchen Bucht abge⸗ oſſen. 5 ODuftſchlacht über der Deutſchen Bucht. Jagdgeſchwader Schumacher vernichtet 36 engliſche Bomber. „Wikinger Drache“ und„Schnaubender Bulle“ Vor ſolchen Drachen ſchützt 1195 ein britiſcher Regenſchirm — 5 0 3 Ni t 5 PK. ⸗Engelmeier⸗Weltbild(M.) 5 noch nicht heiratet; du biſt hoven Und du hätteſt ja wenn er eine junge Frau hergeb , Frau Jetta ſpürte ſchmerzhaft einen Wink aus den 5 437 M d Amtliche Dokumente über Or de de polnijwen Greuel 1 Soldaten der polniſchen Wehrmacht und von der pol. niſchen Zivilbevölkerung ſind in der Zeit vom 31. Augu bis zum 17. September 1939 5437 Morde an volksdeutſchen Män⸗ nern, Frauen und Kindern begangen worden. Nunmehr hat im Auftrage des Auswärtigen Amtes Hans Schadewaldt auf Grund urkundlichen Beweismaterials„Die polniſchen Greuel⸗ taten an den Volksdeutſchen in Polen“ bearbeitet und heraus⸗ gegeben. Volk und Reich, Verlag, Berlin. Art und Ausmaß der Grauſamkeiten geben den polniſchen Greueln an den Volksdeutſchen eine Sonderſtellung in der politiſchen Mordgeſchichte des 20. Jahrhunderts. Die Zahl er erſchlagenen und erſchoſſenen Kinder Volksdeutſcher ſchulpflichtigen und vorſchulpflichtigen Alters iſt ebenſo be⸗ zeichnend für die rückſichtsloſe Erfüllung der behördlichen Mordparole wider alles Deutſchtum wie die Tatſache, daß die Opfer des fanatiſchen Haſſes viehiſch gequält wurden, viele vor der Ermordung noch ihr eigenes Grab mit den Händen ſchaufeln mußten, daß tödlich Verletzte von ihren Mördern einem mehr oder minder langen Todeskampf ausgeſetzt wurden, daß man die Mißhandelten mit Kälber⸗ ſtricken feſſelte, ſie tagelang hungern und durſten ließ, daß Kriegsinvaliden, Protheſenträger, Kranke zu unmöglichen i aan nee angetrieben, und daß ſchließlich ſelbſt eine Hoch⸗ 0 wangere kurz vor dem Geburtsakt hingemordet wurde. Es gab kein Mitleid mit dem um ſein Leben bittenden Kinde, ein Mitleid mit dem Wimmern des ſich angſtvoll an den Arm der Mutter klammernden Knaben, und eine Bitte um Gnade wurde mit Fauſtſchlägen beantwortet. 5 Auf Sterbenden herumgetrampelt Daß man die deutſchen Männer vor den Augen ihrer Ehefrauen und Kinder erſchlug, deutſche Knaben von der Seite ihrer Mütter riß, daß man die Angehörigen daran hinderte, den ſtöhnenden Opfern Linderung zu ſchaffen, daß man volks⸗ deutſche Männer und Frauen zum Erſchießen„fertigmachte“, ſie mit dem Geſicht an die Wand ſtellte, ſie in Hockſtellung gehen ließ und die Gewehre auf ſie richtete, ohne zu ſchießen, vor der Tötung noch ſeeliſch völlig zermarterte, daß man der Leiche das Herz herausriß, auf den ſterbend am Boden Liegenden herumtrampelte, den ſchon bewußtlos Geſchlagenen mit dem Stiefelabſatz ins Geſicht trat, ſie mit Pferdezügen zu Tode ſchleifte, oder daß man den Opfern die Naſe abſchnitt, die Augen ausſtach, ſie entmannte, das alles belegt eine ſo beſtialiſche Haltung der polniſchen Mörder, daß ſchließlich auch die Leichenſchau gegen Eintrittsgeld und unter Beifallsllatſchen der lüſternen Menge aus dem politiſchen Komplex vollkommener ſittlich⸗ſeeliſchen Verwahrloſung diefes Polentums erklärlich wird. Vergewaltigungen an deutſchen Frauen und Mädchen ſind erfolgt und aus dem Motiv„weil ſie Deutſche waren“ nach Lage der Umſtände herzuleiten. Ganze Bauernfamilien hingemordet Das Leid der deutſchen Bauern war dadurch wohl moch ſchwerer als das der Deutſchen in den Städten, weil ſie auf ihren Höfen gänzlich ſich ſelbſt überlaſſen waren und ſich nicht gegenſeitig ſtützen konnten Sie wurden derart dezimiert, daß manches Dorf nur einen Ueberlebenden als einzigen Augenzeugen der Greuel aufzuweiſen hat. Da lagen unweit des Schützenhauſes in Hohenſalza 20 auf einer Wieſe— „lauter große und ſtarke Leute“—,„ſie lagen einzeln und mit mehreren Schüſſen hingemordet es waren faſt durchweg große Männer; manche waren noch warm. Die Erſchießung haben ein Leutnant und zehn Mann der polniſchen Armee vorgenommen.“ Da waren 29 gräßlich verſtümmelte Bauern aus dem rein deutſchen Koloniſtendorf Slonfk, die geſamte männli ch e Bevölkerung, deren man in diefer 300 Jahre alten rein Deutſchen Siedlung habhaft werden konnte, darunter ganze Familien, planmäßig erſchoſſen und gräßlich verſtümmelt von S 3 aus Thorn. Brand⸗ ruinen ſind die von polniſchen Soldaten angeſteckten Beſitzun⸗ en der deutſchen Bauern von Langenau und Otteraue; ihre Inhaber ſind faſt alle ermordet. Ein anderes Bild bieter ſich im Poſener Lande. ier haben Dorfſchulzen und Landarbeiter im Bunde mit Milltär die Scheunen angezündet, das Vieh vertrieben, Geld erpreßt und geſtohlen, und in allen Kreisſtädten wurden die Deut⸗ ſchen in Verſchlepptenzügen zuſammengefaßt und ins Innere Polens abtransportiert. Die ſoziale Klaſſenkampfſtimmung gegen die deutſchen Gutsbeſitzer paarte ſich hier mit der völki⸗ ſchen Verhetzung und mündete in die politiſche Richtung der Geſamtatmoſphäre gegen das Deutſchtum: Hier wurde an Ort und Stelle weniger gemordet, dafür mehr gebrandſchatzt und geplündert. Regte ſich keine Stimme des Gewiſſens, als die Deutſchen zu Hunderten auf den Straßen zuſammengetrieben, zu Tau⸗ ſenden in den Berſchlepptenzügen landeinwärts ejagt wur⸗ den? Schwangere Frauen und Kinder, Kriegsinvaliden, Krüp⸗ pel Greiſe— Namen wie der 83jährige Profeſſor Bonin aus Liſle, der 82jährige Gärtnereibeſitzer Bohrmann aus Schönſee, das 76jährige Fräulein Schnee, der 70jährige Superintendent Aßmann aus Bromberg, hochangeſehene Deutſche weit über den Kreis ihrer Volkszugehörigkeit hinaus—, zu zweit ge⸗ kunden, mit Handſchellen gefeſſelt, viele barfuß, teils nur in Hemd und Hoſe, teils in Hausſchuhen, Unterhoſe und Schlafrock, manche direkt aus dem Bette herausgeholt, ſo zogen ſie von Jromberg und Poſen, von Liſſa und Grätz, von Schroda und Sehrimm, Obornik und Wollſtein aus der Heimat unter den Flüchen, Schlägen und Stichen der Wachmannſchaften ins Innere Polens Sie hielten zuſammen wie Pech und Schwe el, ſchleppien und ſtützten einander, ertrugen verbiſſen die Schmähungen, Hunger und Durſt. Die Füße wundgelaufen und vereitert, viele vom Fieber gepackt und manche infolge der unerhörten Strapazen geiſtig wirr geworden, 30, 40 50 Kilometer Gewaltmärſche täglich faſt ohne Pauſe, oſtwärts, immer weiter oſtwärts: Ziel Bereza⸗Kartufka, das berüchtigte Internierungslager,„dort würden die Verhafteten ſchon ihr Ende finden“, Stolze Sportbilanz 15 Länderkämpfe in vier Kriegsmonaten. Obwohl wir uns ſeit vier Monaten im Kriege befinden. hat Deutſchland auch in dem nun zu Ende gehenden Jahr be⸗ trächtliche Erfolge auf dem ſportlichen Gebiete aufzuweiſen. Ja, gerade letzt hat Deutſchland im Gegenſatz zu den Feind⸗ ſtaaten ſeinen Sportbetriel auf allen Gebieten der Leibes⸗ übungen uneingeſchränk fortgeſetzt. Die angeſetzten Länder⸗ kämpfe wurden wie in Friedenszeiten durchgeführt, darüber hinaus aber neue Sportfreundſchaften angeknüpft Damit hat der großdeutſche Sport ſeinen unbeugſamen Willen bekundet, das werwolle Kulturgu der deutſchen Leibesübungen auch im Kriege mim allen Mitteln zu fördern Trotzdem der internationale Sportverkehr ſeit Auguſt er⸗ hebliche Einſchränkungen erfahren har und vor allem mehrere Europameiſterſchaften, ſo im Rudern Gewichtheben, Ringen und Radfahren— alſo gerade in den Sportarten, in denen Deutſchland begründete Ausſicht auf eine ganze Reihe von Meiſtertiteln har abgeſag, worden ſind, iſt es unſeren Sportlern in dieſem Jahre gelungen, nicht weniger als 17 elt⸗ und 13 Europameiſtertitel zu erringen. Nicht weniger als ſieben Weltmeiſtertttel brachten uns allein die Weltmeiſterſchaften im Skilaufen in Zakopane, dem heute deutſch gewordenen Winterſporwlatz in der Hohen Tatra ein Den achten Weltmeiſtertitel im Winterſport holte ſich auch diesmal wieder unſer bewährtes Olympiaſiegerpaar Maxi Herber⸗Ernſt Baier im Eiskunſtpaarlaufen in Budapeſt Bei den Welt⸗ meiſterſchaften im Schießen in Luzern gingen fünf Titel in deutſchen Beſitz über. und im Segeln ſicherte uns von Hütſchler in Kiel einen weiteren Weltmeiſtertitel Auch in der Liſte der Europameiſter 1939 iſt der großdeutſche Sport durch zahlreiche Namen vertreten. Die be⸗ reits erwähnten Herber-Baier gewannen ſelbſtverſtändlich auch e Die von Dillmarshoven Roman von Gert Rothberg. 34 Ja, Klaus war geneſen. Seine völlige Geſundung ſollte jedoch im Süden abgewartet werden. Jetta hätte ihn ſo gern begleitet. Aber ihre leiſen Andeutungen hatte er liebenswürdig, aber beſtimmt abgelehnt. Ueberhaupt ſtand, ſeit er wieder in Dittmarshoven war, eine dunkle Wand zwiſchen ihr und dem Stiefſohn. Es war kurz nach ihrem Beſuch in Dittern, und Klaus lag ſchon zu Hauſe, da hatte er von ſelbſt noch einmal von der Geſchichte angefangen und mit einem ſeltſam ſtarren Lächeln geſagt: „Na, die kleine Chriſta war vernünftiger als ich. Sie iſt von einer Verbindung mit mir zurückgetreten. Mit ihr wirſt du jedenfalls nun zufriedener ſein als mit mir.“ Sie hatte ihn nicht angeſehen, als ſie ſagte: Aber Klaus— wie kann denn das ſein?“ Mag es ſein, wie es will. Fräulein von Dittmars⸗ Hoven hat für ſich vielleicht doch noch eine beſſere Chance in der Zukunft geſehen als die, meine Frau zu werden. Die Sache iſt erledigt.“ Sie hatte nun nie mehr gewagt, davon anzufangen. And ſie hätte doch ſo gern gewußt, ob er keinen Verdacht auf ſie hatte. Aber ſie ſchwieg, und jetzt war es ſchon ſo weit, daß ſie davor zitterte, daß er das Geſpräch darauf bringen könnte. 7 5 Nun war Klaus ſchon ſeit drei Tagen außer Bett. Draußen lag hoher Schnee und es war ſo gemütlich in den alten, hohen ſchönen Zimmern von Schloß Dittmars⸗ hoven. Nun war auch Maja wieder zurück, ſchwärmte von ihrer Reiſe und kam oft mit ihrem Gatten herüber. Und Benno hatte ſich unter dem Einfluß ſeiner Braut auch hr zu ſeinem Vorteil verändert. 5 dich doch gut, daß Klaus gern hier in Dittmars⸗ mehr bleiben können, racht hätte.“ Worten der Tochter. Wollte Maja nicht, daß ſie, die Mut⸗ r öfter nach Oſtenfelde hinüberkam? 5 i kaja lächelte plötzlich. Sie erriet die Gedanken der Mann und ich werden uns immer ſehr freuen, echt oft zu uns kommſt. Nur hier, weißt du, ch doch vieles geändert. Das Kommando hät⸗ ben müſſen. Klaus hätte die Stellung ſeiner F ein Rätſel bleiben, ſo viel war gewiß Frau ſicher gleich von Anfang an ſcharf getennzeichner. Meinſt du nicht auch?“ „Gewiß, Maja! Ich wäre ja auch auf keinen Fall hier geblieben.“ Nach einer nachdenklichen Pauſe ſagte die Mutter: „Was hätteſt du zu einer Verbindung zwiſchen Klaus und Vera von Fürſtenau zu ſagen?“ Maja blickte ſehr erſtaunt auf. „Vera Fürſtenau? Ach nein, die nimmt Klaus be⸗ ſtimmt nicht“, ſagte ſie dann mit feinem Lächeln. „Weshalb nicht, Maja?“ „Weil er ſie kennt. Weil eine Ehe mit ihr für ihn be⸗ ſtimmt kein Glück bedeuten würde, und weil er das ſchon jetzt genau weiß“, ſagte Maja faſt heiter, und wußte nicht, wie ſehr ſie die Mutter mit ihren Worten traf. Denn ſeit Chriſta ſich von Klaus gelöſt, hatte Frau Jetta die größte Hoffnung, daß ſich ihre Wünſche auf Vera Für⸗ ſtenau doch noch erfüllen könnten. Und nun ſagte ihr Maja, daß Klaus ſich niemals zu einer Ehe mit Vera verſtehen würde. 8 a Maja dachte nach. i Ja! Der Bruder hatte ſich ſehr verändert. Er war ſchroff und finſter geworden. Das war er früher nicht ge⸗ weſen. Beſtimmt hatte ihn dieſe Entlobungsgeſchichte ſtark mitgenommen. Weshalb mochte dieſe kleine Dittmars⸗ hoven nur ſein Wort zurückgegeben haben? Für ſie ſtand doch wahrhaftig ein großes, ſchönes Glück bereit, und ſie hatte dieſes Glück zurückgewieſen! Wie felſenfeſt ſie, Maja, übrigens davon überzeugt war, daß Klaus ſeiner Frau ein großes Glück geben würde! Aeberdies wäre Chriſta durch dieſe Heirat auch wie⸗ der in ihre frühere Heimat zurückgekehrt. Das alles hatte ſie von ſich geſtoßen. Anbegreiflich blieb das. Die große heilige Liebe war das beſtimmt nicht ge⸗ weſen, wenn ſie ihn wieder verlaſſen konnte, als er noch todwund darniederlag. Das würde für ſie, Maja, immer Es klopfte. N Gleich darauf betrat Klaus das ſchöne, mit allen Be⸗ die Europa⸗Paarmeiſterſchaft. An Deutſchland ftelen ferner u. a. drei Europameiſterſchaften im Rodeln. Von den Amateurboxern konnte diesmal in Dublin nur der Meiſtertitel im eichtgewicht durch Nürnberg⸗Berlin gewonnen werden. Länderkämpfe wurden fünf gewonnen und einer ver⸗ loren. Auch im Griechtſch⸗Römiſch⸗ Ringen in Oslo fiel für Deutſchland durch den Sieg des Weltergewichtlers Fritz Schäfer⸗ Ludwigshafen nur ein Titel ab. Dagegen konnte der Motor⸗ ſport zwei ſtolze Erfolge buchen, darunter den Sieg von Hans Stuck im 800⸗Kubikzentimeter⸗Rennboot. Im Auto⸗ ren nſport liegt Deutſchland nach wie vor an der Spi Sämtliche großen Preiſe Europas gelangten in unſeren Veste Der Träger des Europameiſterſchaftstitels für Rennwagen wurde diesmal Hermann Lan g auf Mercedes⸗Benz. Im Fleisch r ra 91 En b 15 c Kluge und Heiner 7 mann die Europameiſtertitel. ließli ewann n Fre Schöbel im Wurftaubenſchie 0 22 5 1 en einen weiteren Europatitel für uns. Außerdem ging Deutſchland aus dem Waſſerballturnier um den Horthy⸗Pokal als Sieger hervor. Unſere Schwimmer ſtrittenen Länderkämpfe gegen Ungarn, Schweden, England und Frankreich gewonnen. Die Waſſerballſpieler haben ſieben⸗ mal gewonnen und den heiß begehrten Horthypokal erobert, einmal unentſchieden geſpielt und nur einmal verloren. Die Leichtathleten waren wie ſchon früher ihren meiſten Gegnern weit überlegen, obwohl oft an dem gleichen Tage mehrere Länderkämpfe ausgetragen werden mußten. Abgeſehen von einem Länderkampf im Gehen gegen Schweden wurden alle anderen neun Länderkämpfe hoch gewonnen In die Kriegszeit fielen die Kämpfe gegen Holland und Italien. Der Kampf gegen Belgien mußte in Krefeld bei klarer deut⸗ 0110 Führung wegen Witterungsſchwierigkeiten abgebrochen erden. 5 Im internationalen Han dball ſpielverkehr wurden drei Spiele ausgetragen, die ſämtlich mit großer Ueberlegenheit 131 a A ewonnen wurden. Die Hockeyſpieler traten in dieſem Jahre dreimal an, und zwar zweimal mit Erfolg; gegen die Schweiz wurde nur Unentſchteden geſpielt. Im Wettbewerl um den Davispokal verloren unſere Tennisſpitzenſpieler ſeit langen Jahren erſtmalig wieder das Entſcheidungsſpiel in der Europazone. Ganz beſonders ſtolze Erfolge hat der deutſche Fußball⸗ ſport aufzuweiſen Von 15 ausgetragenen Länderkämpfen gegen durchweg ſtarke Nationen wurden neun gewonnen, zwei unentſchieden beendet und nur vier verloren Beſondere Her⸗ vorhebung verdienen unſer großer 4 0⸗Sieg in Oslo gegen, BN und der 5: 2⸗Revancheerfolg gegen Italien in erlin Unſere Radſport⸗Amateure haben ſich in inter⸗ nationalen Rennen überaus wacker geſchlagen Bei allen Straßen⸗Länderkämpfen konnten ſie den Mannſchaftsſieg für uns erringen Von insgeſamt 15 durchgeführten Länder⸗ kämpfen konnte der deutſche Radſport elf gewinnen und nur bei vier endete er auf den Plätzen Der deutſche Fliegermeiſter Purann gehört zu den drei beſten Bahnfahrern der Welt! Mit der Großdeutſchland⸗Fahrt über 5000 Kilometer im Junt wurde nicht nur das größte Rennen der Welt durchgeführt, ſondern auch der bisher größte Erfolg im deutſchen Sport erzielt. Mil⸗ lionen von Zuſchauern erlebten den grandioſen Kampf der Straßenfahrer aus ſieben Nationen und einen herrlichen deut⸗ ſchen Sieg Ein beredtes Zeichen ſeiner inneren Kraft und Stärke ſind die vom großdeutſchen Sport innerhalb der wenigen Kriegs⸗ monate ausgefochtenen 15 Län derkämpfe gegen die Ver⸗ treter von ſieben Nationen, und zwar im Fußball, Handball. Radſport, Boxen. Ringen, Schießen und Turnen Zehn Länder⸗ kämpfe wurden gewonnen einer endete unentſchieden, nur drei gungen verloren. während das Turnen gegen Italien ohne Wertung ſtattfand Daneben wurde auch der innerdeutſche Spiel⸗ und Sportbetrieb durch Einführung der Kriegs meiſterſchaften ſtark gefördert So befinde ſich der deutſche Sport trotz der Nöte unſerer Zeit in ſtändigem Aufſtieg Das iſt ein Zeichen von innerer Stärke die unſeren Geanern zu denken geben ſollte erer en „Na ja, nun erſchrickt ſo ein kleines, verwöhntes Mä⸗ del. Weil es eben noch nicht weiß, wie einſam ein Menſch ſein kann.“ ö „Er hat Chriſta von Dittmarshoven geliebt!“ g Mutter und Tochter dachten es beide, ſahen ſich dabei an und laſen ſich denſelben Gedanken von den Augen. Klaus Raſtenau aber ſtarrte zu Boden. Nach einer Weile meinte er: 1„ein angenehmer Geſellſchafter bin ich nun ge⸗ rade nicht mehr. Wollen mal ſehen, ob der Geheimrat recht hat mit ſeiner Behauptung, ich ſei wieder der alte, wenn ich zurückkomme.“ „Das wollen wir alle von ganzem Herzen wünſchen, Klaus!“ ſagte Maja herzlich und fuhr eifrig fort: n vor deiner Abreiſe mußt du uns noch beſuchen, laus.“ „Kaum! Der Geheimrat hat mir alle Beſuche ver⸗ boten. Ich werde nächſte Woche, warm verpackt wie ein Wickelkind, nach dem Süden transportiert. Ich ſoll nicht in die hieſige Luft hinaus. Frau Jetta atmete auf. a 8 Dann war er auch nicht in Dittern geweſen und es war nur Einbildung von ihr, wenn ſie glaubte, es ſtehe etwas zwiſchen ihr und Klaus. Am beſten war es wohl, jetzt gar nicht erſt davon anzufangen. Wenn er geſund und kräftig wieder zurückkam, war dazu immer no Zeit genug. And bis dahin würde ſich manches ändern. Daß er ſie nicht mitnehmen wollte, kränkte ſie aller⸗ dings tief Aber er würde ſich da nichts abringen laſſen. Schließlich war es ja auch verſtändlich, daß er einmal für einige Zeit von allem losgelöſt, an gar nichts erinnert ſein wollte. a heute noch herüber, Maja?“ „Kommt dein Mann fragte da Klaus. 8 „Nein! Kurt läßt ſich vielmals entſchuldigen, er hätte ſo viel zu tun. Immer und immer wieder Beſprechungen mit dem Verwalter, und dabei bin ich überzeugt davon daß Riemer ſeine Sache tadellos gemacht hat“ „Ja, Kurt iſt eben ein tüchtiger Landwirt. Aber die Hauptſache iſt doch, daß du glücklich geworden biſt, Maja.“ auemlichkeiten ausgeſtattete Zimmer ſeiner Stiefmutter. Er hatte die Schweſter bereits begrüßt, als ſie ankam. Aher er hatte ſich zunächſt zurückgezogen, weil er wußte, daß die Mama mit Mala gewiß allerlei beſprechen wolle. Nun aber ſchienen ihm die beiden Frauen lange genug allein geweſen zu ſein, und er wollte von der Schweſter, die doch nur einige Stunden blieb, auch noch etwas haben. So ſaßen ſie jetzt zu dreien in Frau Jettas Zimmer, und Maja plauderte fröhlich drauf los. Sie fühlte ſich ſehr wohl, wenn ſie den großen, immer vergötterten Bru⸗ der ſo ganz in der Nähe hatte. And ſie mußte ihm doch auch noch einmal verſichern, wie unendlich dankbar ſie Gott war, daß er ihn vor dem Schlimmſten bewahrt hatte. 10 Des Bruders große dunkle Augen blickten ernſt in die ihren. a a „Ich danke dir, Schweſterlein. Aber manchmal meint man doch, es wäre angenehmer geweſen. der Kerl hätte beſſer getroffen.“ Als Maja ihn mit großen, entſetzten 5 Augen anſah, lachte er gutmütig und ſagte: noch kommen werde Morgen Im Schlitten, bis zum Hals „Das bin ich, und ich wünſchte daß...“ Sie hatte ſagen wollen:„. daß du recht bald auch ſo glücklich biſt wie ich.“ Aber ein Blick auf ſein Geſicht warnte ſie und ſo ſagte ſie nur:„.. daß du recht bald zu uns kommſt und mein Glück mit eigenen Augen ſiehſt Kurt hat „Ich freue mich. And ſage deinem Mann, daß ich doch haben alle vier von ihnen be⸗ mir alles ſo reizend herrichten laſſen. Meine 5 Zimmer ſind ein Gedicht. Siehſt du, jetzt lachſt du!“ Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball. Alemannia Ilvesheim— 98 Seckenheim 2:0. Der ſchon über 10jährigen Tradition getreu, verlor Seckenheim ſein fälliges Meiſterſchaftsſpiel drüben auf dem Ilvesheimer Sportplatz. Wie alle Spiele, wenn ſich die Mannſchaften von Ilvesheim und Seckenheim gegenüber ſtanden, war auch die ſes Spiel mit Spannung und Energie geladen. Der größere Kampfgeiſt und das ſchon ſo und ſo oft beſungene Fußballerglück ſorgte für einen knappen— wenn auch unter Bewertung aller Umſtände— aber ver⸗ dienten Sieg der Ilvesheimer. Die Platzherren hatten wieder ihre alte Mannſchaft zur Verfügung. So ſtanden Hartmann, Zeh und Lohnert mit ihren Kameraden in dieſem ſchweren Gang und dieſe Leute gaben den Ausſchlag zum Sieg. Seckenheim ſtellte einen ausgeſprochenen jungen Sturm, der im Feldſpiel wirklichen Fußball demonſtrierte aber vor dem Tore fehlt die Durchſchlagskraft, um die herausgeſpiel⸗ ten Chancen zahlenmäßig auszuwerten. Dazu kam noch, daß die Deckung nicht in der gewohnten Zuverläſſigk eit amtierte. So waren die jungen Leute Henrich und Rau⸗ felder nicht ſo gut wie ſonſt. Wohlfahrt, der erſtmals ſeit langer Pauſe wieder das Tor hütete, muß erſt wieder mit ſeinen Vorderleuten eingeſpielt ſein. Trotzdem war ſeine Leiſtung gut. Das Spiel als Ganzes war ſpannend und voll ſchöner Momente. Das entſcheidende Tor für den Ilvesheimer Sieg fiel erſt in der letzten Spielminute und zwar juſt in dem Zeitpunkt, als Seckenheim Bauder durch Verletzung verlor und Gropp, der wieder einmal ein großes Deckungsſpiel lieferte, in den Sturm gegangen war. Schiedsrichter Duchardt leitete dieſes ſchnelle Spiel nicht immer zufriedenſtellend. Seine Entſcheidungen waren nicht immer mit der Meinung des Publikums in Einklang zu bringen. Zuſchauer ca. 400. ch. Auswärtiger Sport Fußball Meiſterſchaftsſpiele. Gau Baden: Nordbaden: Vf. Neckarau— SV. Waldhof 12 BfR. Mannheim— SVg. Sandhofen 122 FG Kirchheim— Amicitia Viernheim. Mittelbaden: BfB. Mühlburg— Phönix Karlsruhe 22 1. FC. Birkenfeld— 1. Fc. Pforzheim 4:2 Si dhaden: Freiburger Fc.— FC. Rheinfelden 10:8 FC. Waldkirch— FT.⸗SC. Freiburg 3:4 FC. Gutach— FV. Emmendingen 4:5 VfR. Achern— FV. Offenburg 12412 Jahn Offenburg— FV. Lahr Gau Württemberg: Staffel 1: Stuttgarter SC.— VfR. Aalen 4·8 Staffel 2: SVg. Cannſtatt— Union Böckingen 4:3 Stuttgarter Meiſterſchaft: Stuttgarter Kickers— FV. Zuffenhausen 11:4 Sfr. Stuttgart— VfB. Stuttgart 1-4 Badiſcher Fußball Badens Fußball⸗Gauliga ſtand an Silveſter ziemlich vollzählig im Kampf. 85 der Gruppe Nordbaden ge⸗ wann der Spitzenreiter SV. Waldhof, u. a. ohne Heer⸗ mann ſpielend, den ſchweren Kampf in Neckarau mit 2:1(1:0) Toren und hat nun mit 10:0 Punkten eine klare Führung vor dem Gaumeiſter VfR.(8:4), der ſich überraſchend von Sand⸗ hofen mit 1:2 ſchlagen ließ. Das Treffen in Neckarau war ſehr hart. Am erſten Treffer Waldhofs war Münzenberg, diesmal beſter Spieler bei Neckarau, maßgebend beteiligt. Schneider erhöhte durch Elfmeter auf 2:0, dann verwandelte Münzenberg einen Elfer zum 2:1.— In Mittelbaden konnte der 1. FC. Birkenfeld den Lokalkampf gegen den 1. FC. Pforzheim mit 4:2 ſiegreich geſtalten, während ſich in Karlsruhe Mühlburg und Phönix 2:2 trennten. Birkenfeld führt weiter mit 10:2 Punkten vor Mühlburg mit 8:2 Punkten. Die Entſcheidung wird wohl im Rückspiel Mühlburg — Birkenfeld fallen.— In der unterteilten Gruppe Süd⸗ baden wurde neben dem FC. Singen jetzt auch der VfR. Achern Abteilungsmeiſter. Er ſchlug im entſcheidenden Kampf den FV. Offenburg mit 5:3. In der Abteilung Freiburg ſteht der Freiburger FC. dicht vor dem Endſieg. Nordbaden SW Waldhof 5 5 34:2 10:0 VfR Mannheim 6 14:8 8:4 SpVgg Sandhofen 5 8:11 325 VfL Neckarau 4 12:10 4:4 FG Kirchheim 7 11:43 311 Amieitia Viernheim 5 7212 2:8 VfR. Mannheim— SVg. Sandhofen 12. Obwohl der badiſche Fußballmeiſter VfR. Mannheim dieſes Meiſterſchaftsſpiel gegen Sandhofen mit einer ber⸗ ſtärkten Elf beſtreiten konnte(Henninger und Adam waren auf Urlaub da) und obwohl die Raſenſpieler ſchon in der erſten Minute durch Langenbein mit 1:0 führten, ging die Partie noch verloren. Die Sandhöfer mußten zwar dem VfR. Mannheim faſt die ganze Spielzeit durch das Kom⸗ mando überlaſſen, aber ihre Verteidigung, verſtärkt durch den Urlauber Streib auf dem linken Verteidigerpoſten, ſchlug ſich ganz hervorragend und ließ ſich auch trotz eines mächtigen Endſpurt des Meiſters den Sieg nicht mehr entreißen Aus⸗ gezeichnet ſpielten beim Meiſter wieder die geſamte Deckung, allen voran Feth; der Tormann Vetter hätte den zweiten Treffer der Sandhöfer allerdings vermeiden müſſen. Der Angriff des VfR Mannheim ließ dagegen viele Wünſche offen. Bei Sandhofen konnten die Deckungsreihen ebenfalls beſonders gefallen, im Sturm war Kleber beſter Spieler. Schon in der erſten Minute führte der VfR Mannheim durch eine Schrägbombe Langenbeins 1:0, aber dieſes Tor ſollte trotz drückender Ueberlegenheit das einzige bleiben. Noch dor dem Wechſel erkämpften ſich die Sandhöfer durch Hoffmann den Ausgleich und der gleiche Spieler konnte auch in der 52. Minute das Siegestor anbringen. eitoer. Handball Meifterſchaftsſpiele Gau Baden 1 Nordbaden TBV. Friedrichsfeld— Tgd. Ketſch 7:9 VfR. Mannheim— Reichsb. Mannheim 9:7 Poſt Mannheim— TB. Seckenheim 17:0 Im Mannheimer Eisſtadion Zweimal Wiener EG.— Feines Kunſtlaufprogramm. Das Programm der zweitägigen Eisſportberanſtaltung im Mannheimer Eisſtadion Friedrichspark wurde in der Hauptſache von Wiener Gäſten beſtritten. Der deutſche Eis⸗ hockeymeiſter Wiener EG., die Wienerinnen Emmy Pol ⸗ lad und Emmy Puzeinger ſowie das Tanzpaar Wag ⸗ ner⸗Stantef ſorgten an beiden Tagen für guten Beſuch. Am Silveſter⸗ Nachmittag erlebten die Zuſchauer einen ſpannenden Eishockeykampf zwiſchen der Wiener EG. und MERC Mannheim. Da in der Mannheimer Mannſchaft neben dem ſtändig ſpielenden Wiener Demmer noch einige Spieler des deutſchen Meiſters mitwirkten, gab es einen überaus wechſelvollen Kampf, den die Wiener nach torreichem Verlauf mit 7:4(3:1, 2:1, 2:2) Treffer ge⸗ wannen. Föderl(2), Schneider(2), Walter, Juhn und Hof⸗ bauer ſchoſſen die Tore für Wien, während ſämtliche vier Treffer der Mannheimer auf das Konto des Wieners Trav⸗ nicek kamen. ö Das Kunſtlaufprogramm wurde von der Ber⸗ linerin Gerda Strauch eröffnet. Emmy Pollack und Emmy Puzinger zeigten die hervorragende Wiener Schule. Den größ⸗ ten Beifall aber erhielt das Tanzpaar Wagner⸗Staniek für ſeine feinen Tänze. n Den gleichen ſpannenden Eishockeykampf erlebten auch die Zuſchauer am Neufahrstage. Wieder waren es die Wiener, die durch überaus ſchnelle und wundervoll vorgetra⸗ gene Angriffe die Zuſchauer ſofort in die rechte Stimmung verſetzten. Mit 7:3(2:0, 4:2, 1:1) fiel diesmal der Sieg der Wiener EG, ſogar noch etwas klarer aus. Göbl(3), Neu⸗ mayer(2), Schneider und Juhn ſchoſſen die Tore für den Sieger, Specht, Lintner und Demmer waren für Mannheim erfolgreich. Im Kunſtlaufprogramm erhielten Gerda Strauch und Emmy Pollack ſtärkeren Beifall als am Vortage. Die feinen Leiſtungen Emmy Puzingers wurden ebenſo beifalls⸗ freudig gewürdigt. Das Tanzpaar Wagner⸗Staniek ſchoß mit dem humoriſtiſchen„Chineſiſchen Tanz“ wiederum den Vogel ab und mußte einige Zugaben machen. Hochfirſt⸗Skiwettkämpfe im Schwarzwald Nun hat auch def Skiwinter im Schwarzwald begon⸗ nen. Bei günſtigen Schneeverhältniſſen und ſchönem Wia⸗ terwetter war der erſten Veranſtaltung, den Hochfirſt⸗Ski⸗ wettkämpfen in Neuſtadt, ein voller Erfolg beſchieden. Die beſten Schwarzwälder Springer rangen auf der vorzüg⸗ lichen Hochfirſtſchanze am Silveſtertag um den Sieg, den ſich, wie im Vorjahr, wiederum Oskar Hättich vom SC St,; Märgen mit Note 217.7 und Sprüngen von 43 und 42 m knapp vor dem Jungmann Karl Fiſcher(Neuſtadt, Schwarzwald) ſicherte. Hättich hat damit den Wanderpreis der Stadt Neuſtadt endgültig gewonnen. , ee. 7 0.,, 5 2 2 7. ,,, ,. 2 0 8 5 8 h b ſetzt mit dem zweiten Zuge matt. Buchſtabenrätſel. Hülſenfrucht. Feines Netzwerk. Erdkundliche Bezeichnung. Verletzung. Schweizer Berggipfel. Feindlicher Späher. Verwandter. Wirtſchaftsgerät. Tonkünſtler. Geringe Getreideart. a Urteilsinhalt. Man ſuche die angedeuteten Wörter, deren mittlere durch Punkte bezeichnete Buchſtabenreihe einen Silvpeſter⸗ brauch ergeben. 5 N W e e — 7 und Weiß zieht 1 ö e Silbenrätſel. a ben bel ber bro de dech duck se e ei eng ga gie hei king land leh len li ma men nan ne ner no rer reſ ſe ſe ſu ſtrut ter ti tra un vem. Aus vorſtehenden 37 Silben ſind 15 Wörter zu bilden, deren erſte Buchſtaben, von oben nach unten geleſen, eine Stadt in der Provinz Sachſen, und deren letzte Buchſtaben, von unten nach oben geleſen, einen Titel(Vorſitzender einer Geſellſchaft) ergeben. Die einzelnen Wörter be⸗ deuten: 1. Monat, 2. Fluß in Spanien, 3. Nebenfluß der Saale, 4. ungariſcher Söldner, 5. Aufſchrift(Wohnung), 6. Jugenderzieher, 7. Widerruf, 8. der Feind Deutſch⸗ lands, 9. Naturerſcheinung, 10. Sundainſel, 11. Hohlmaß, 12. Reptil(Kriechtier), 13. indiſche Provinz, 14. Tatkreft, 15. Stadt in China. 3 die hoch Nütſel Immer der gleiche Schluß. ——— er Teil des Hauſes ——— D—— er=Norddeutſche Stadt ——————— er= Pflanze ——— er Gefäß ——— er- Menſchenraſſe —— er Afrikan. Volksſtamm ———— er- Stoßdegen — a——vL—— er Eremit —— er- Nebenfluß der Elbe —————ͤ ꝙ—•— er= Soldatenranzen ——— er ⸗ Fiſch ————— er= Sportlehrer ————— er Steuerung; Hubſcheibe —ͥ:— er Urbewohner Amerikas ———— er- Schlangenart Die Striche ſind durch Buchſtaben zu erſetzen, ſo daf in Verbindung mit den angegebenen Endbuchſtaben Wör⸗ ter der genannten Bedeutung eutſtehen. Die Anfangsbuch' ſtaben der richtig ermittelten Wörter nennen eine Stad: (frühere Feſtung) in der Rheinprovinz. Geſchüttelt. Es fährt mit vollen Segeln, Auch zu der Tageszeit. Hier gibt's Soldatenregeln, Die ſei ſtets kampfbereit. Doppelſinnrätſel. 5 Geſichtsteil— gotiſche Schmuckform; Naturprodukt— Konditorerzeugnis; ruſſiſche Stadt— Filmgeſellſchaft; Nebenfluß der Donau— weibliches Haustier; mehrſtim⸗ miger Geſang— Kirchenteil; Feuerſtelle— Sitz einer Krankheit; Futterplatz— Strauchgattung; wilder Alpen⸗ fluß— Zirbelkiefer; Gebetsſtunde— Stufe der Tonleiter: Naturprodukt— deutſcher Staatsmann; Kinderſchreib⸗ gerät— Eßtiſch; Stadt in Böhmen— Nebenfluß der Elbe; Stadt in Thüringen— Nebenfluß der Elbe; Muſik⸗ zeichen— Buchanmerkung. Die Anfangsbuchſtaben der richtigen Wörter, welche beiden Bedeutungen entſprechen, nennen ein bayeriſches Prunkſchloß. Auflöſungen aus voriger Nummer: Ergänzungsrätſel: 1. Demokraten, 2. Abeſſi⸗ nien, 3 Reutlingen, 4. Diplomaten, 5. Alemannien 6. Nordhauſen, 7. Ehrwürden, 8. Lothringen, 9. Laboran⸗ ten, 10. Euskirchen, 11. Napfkuchen.— Dardanellen. Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Laa, 5. Fes 8. Emballage, 9. Oſt, 10. Aga, 11. Aar, 13. Belt, 14. Unna 15. Elm, 17. Ida, 19. Bei, 21 San Severo, 22. Ama Senkrecht: 1. Leo, 2. Amſterdam, 3. Abt, 4. Elba, 6. Eggen⸗ berg, 7. Sea, 11. Ate, 12. Rum, 16. Lied, 17. Iſa. 18. Ana 19. Ben, 20. Jon. 8 Kopfwechſelrätſel: Farbe, Riegel, Oaſe Hachſe, Eden. Salta, Fracht, Eleve, Sichel, Torſo.— Frohes Feſt. Der Kopf macht's: Motte. Aller. Samen. Kelle ede Eiter, Nabel, Beſen, Anden, Lilly, Leber.— Maskenball, Buchſtaben⸗Umſtellrätſel: Laptslazulk. Untergrundbahn, Dithmarſchen, Wellandkanal, Interlaken Gleitflug, Grasmücke, Akkordion, Nimmerfatt, Grunewald Hochſprung, Ohnmacht, Fernrohr, Eiſengießerei, Ritter ſporn.— Ludwig Ganghofer. Silbenrätſel: 1. Anzahl, 2. Derwiſch, 3. Schöne berg, 4. Nenner, 5. Blaubeere, 6. Envers, 7. Domina 8. Nauheim, 9. Walnuß, 10. Zerfall, 11. Straußfeder.— An der ſchönen blauen Donau, Walzer, Strauß. Sax k w. 1 1. ks c m N aan Unſere tapferen Zoldaten an der Front erwarten von kuch, daß Ihr dem Wöb. in dieſem Jahre noch größere . Ewölftingerdarm Sligddarm Opfer 5 0 dent ben Ie. d deage ees Be ve a e Die wollen Ferse hte fingehöri⸗ Feigen bang edle ere ne weed deck ache 8 beantwortet ein kleiner, Wirkt Purginol! Dies 5 l Pre außerdem einen neu- gen in einer aber ausführlicher artigen, leicht verständlichen Plan über die Verdauungs- großen Ichick⸗ ane Sie sicher interessieren wird. Wi n Prospekt gern gratis und unver- ſalsgemein⸗ binduch ung. a Purginol und Purginol verstärkt. 20 Longetten ſchaft Rol 74, 40 Longetten R. 1. 12. 150 Longetten RI. geborgen An Abteilung Purginol Promonta G. m. b. H., Haniburg 26 wiſfen Bitte senden Sie mir kostenlos und unverbindlich Ihren Purginol · Prospekt mit dem neuartigen Plan. 22. Name: Stadt: Aead. een e * .