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Da erhielten wir unſeren Einberufungsbefehl, eilten zu den Standorten und Kaſernen und wenige Stunden ſpäter tru⸗ gen wir bereits den grauen Rock der Wehrmacht. Die einen von uns zogen dann in langer Kolonne ſingend zu den Bahnhöfen, andere wieder ſchwangen ſich auf bereitſtehende Laſtkraftwagen, nachdem ſie ihre Geſchütze angehängt hat⸗ ten. Und dann zog die vertraute Landſchaft der engeren Heimat an uns vorüber. Viele von uns nahmen ihren Weg nach Oſten und erlebten den polniſchen Feldzug mit ſei⸗ nen gewaltigen Anſtrengungen, aber auch ſeinen unaus⸗ löſchlichen Eindrücken Die anderen aber marſchierten an die Weſtfront, wo wir ſeit nunmehr vier Monaten liegen. Selten haben wir ſelbſt unſere Stellung gewechſelt, we⸗ nig haben wir an Kampfhandlungen erlebt.„Im Weſten eringe Spähtrupp⸗ und Artillerietätigkeit. Sonſt keine be⸗ onde en Ereigniſſe“ So etwa lauteten meiſt während die⸗ ſer Zeit die täglichen Berichte des Oberkommandos der Wehrmacht. Hinter dieſen kurzen Worten verbergen ſich war die eiſerne Pflichterfüllung, die unaufhörliche Wach⸗ famkei und Einſatzbereitſchaft von Millionen unbekannter Soldaten. Der Krieg im Weſten iſt nicht zuletzt auch ein zNervenkrieg“, denn es bedeutet eine harte Probe für die Ausdauer des einzelnen, Woche für Woche und Monat für Monat Tag und Nacht auf Poſten zu ſein und Wache zu halten am Weſtwall. So iſt die ſcheinbare Ruhe im Weſten vor allem auch eine Folge der ſtändigen Bereitſchaft der Männer in den Bunkern und im Vorfeld, die keine Mög⸗ lichkeit für überraſchende feindliche Vorſtöße zuläßt. Während ſich ſo in den vier Monaten im Weſten äußer⸗ lich wenig geändert hat, iſt die Front der Soldaten immer feſter zuſammengewachſen. Aus den Millionen Menſchen verſchiedenſter Alterklaſſen, aus allen möglichen Berufen und allen Gauen Deutſchlands, die plötzlich aus ihrem Zivilleben herausgeriſſen wurden, iſt eine feſte Ein⸗ heit geworden. Ueber die zaghaften Stimmen einiger we⸗ niger hinweg, denen das Soldatenleben zuerſt ungewohnt war, haben ſich von Anfang an die Entſchloſſenheit und das Draufgängertum durchgeſetzt— mit einem gehörigen Schuß Landsknechtsgeiſt—, die Fähigkeit, ſich in jeder Lage zu⸗ rechtzufinden und ſie mit überlegenem Humor zu tragen. Es iſt der Geiſt echten deutſchen Soldatentums. Manche von uns durften nun zu Weihnachten oder Neujahr zum erſten Male ſeit Kriegsbeginn wieder in die Heimat fahren. Die erſte Frage, die jeder Soldat, der von der Front kommt, vor allem beantwortet haben möchte, iſt die nach der Stimmung in der Heimat. Wie iſt der Geiſt in der Heimat, wie ſteht die innere Front, hält auch ſie Diſziplin?, das möchte er wiſſen. Er ſieht ſich um in der Stadt. Das frühere Leben und Treiben hat ſich erſtaunlich wenig verändert. Man horcht in der Familie, bei ſeinen Bekannten herum. Die Stim⸗ mung iſt zuverſichtlich, noch entſchloſſener als zu Beginn des Krieges. Und wenn man genauer hinſieht, um zu fin⸗ den, wer den tiefgreifenden Prozeß der allgemeinen Um⸗ organisation und des umfaſſenden Einſatzes ſeit Kriegsbe⸗ ginn ſo reibungslos durchgeführt hat, wer entſtandene Här⸗ ten mildert und den Frauen der Soldaten beiſpringt, wer die Kinder behütet, während ihre Mütter arbeiten: immer wieder finden wir die Partei am Werk, die Partei mit ihren vielfältigen Leiſtungen. Sie bildet heute— das ſehen wir, die wir von draußen kommen, beſonders deutlich— das feſte Rückgrat des ganzen deutſchen Volkes. Mehr denn je kommen heute im Kriege Volksgenoſſen mit allen nur erdenklichen Fragen und Bitten zum Orts⸗ gruppenleiter. Genau ſo wie wir Soldaten, als wir für un⸗ ſeren Unterſtand noch einige kleine Einrichtungsgegenſtände benötigten, uns wie ſelbſtverſtändlich an den nächſten Orks⸗ gruppenleiter wendeten und zur Frauenſchaft gingen, ſo kommen die Volksgenoſſen in der Heimat zu ihm, weil ſie wiſſen, daß ſie hier nicht gegen Zuſtändigkeiten, Inſtanzen und bürokratiſche Schranken zu kämpfen haben, ſondern daß ihnen einfach geholfen wird. Das unerſchütterliche Vertrauen in die Führung, das alle Menſchen in der Heimat beſeelt, die Tatſache, daß die Menſchen hinter der Front, daß die eigene Familie nicht nur nach einem Schema behandelt und im übrigen ſich ſelbſt überlaſſen werden, ſondern daß für die Lage jedes einzelnen Verſtändnis und Bereitſchaft bewieſen wird, daß eine Organiſation da iſt, die die Menſchen führt und ſie be⸗ treut, das bedeutet eine große Beruhigung für den Solda⸗ ten und eine gar nicht zu überſchätzende Stärkung auch der äußeren Front. So nehmen wir Soldaten aus unſerem erſten Heimats⸗ urlaub viel mehr mit als eben die Freude, wieder einmal daheim geweſen zu ſein Wir nehmen die Gewißheit mit, daß unſere feſte Siegeszuverſicht und unſere Entſchloſſen⸗ heit zum Durchhalten niemals durch Schwäche, Führer⸗ loſigkeit und Zerfall der Front im Innern erſchüttert wer⸗ den. Die Volksgenaſſen in der Heimat können ſich auf die jͤͤ. Front im Weſten verlaſſen. Das wiſſen ſie alle. Wir Sol⸗ daten können uns auf die Front in der Heimat verlaſſen, das wiſſen wir heute. Und dafür danken wir der Partei. Soldat Hans Schwaibold. Hier ſpricht der Soldat! Silveſterg ſpräche am Bunkertiſch. NSG.(PK.). An dem Tannenbäumchen, das noch von Weihnachten her auf dem Bunkertiſch ſteht, glitzern Lametta⸗ fäden durch das Halbduſter des verrinnenden Jahres. „Menſch, einen Silveſterpunſch müßten wir haben!“ ſinniert einer.„Da mach Dir bloß keinen Kummer! Ich hab vom Weihnachtsurlaub eine Rumflaſche mit!“ antwortete es aus dem Hintergrund von irgend einer Klappe herunter„Glaubt Ihr, ich hätte daheim nicht an unſere Silveſternacht im Bun⸗ ker gedacht?“ „Es iſt doch eine tolle Sache, ſo ein Jahreswechſel vor dem Feind. Iſt eine Nacht wie jede andere auch und doch der Anfang eines neuen Zeitabſchnittes. Wer von uns hat am letzten Silveſterabend gedacht, daß wir heuer im Bunker feiern?“ „Ja, mein Lieber, daran gedacht hat wohl keiner von uns, ich nicht und Du nicht und all die anderen Kameraden nicht. Und doch ſind wir alle miteinander nicht aus den Wol⸗ ken gefallen, was uns auch immer dieſes reichbewegte Jahr alles gebracht hat. Iſt es denn wirklich ſo wichtig, die Zu⸗ kunft voraus zu wiſſen? Die innere Bereitſchaft, mit der Zukunft fertig zu werden, das iſt das Wichtigſte! Wiſſen wir doch auch heute nicht, wo wir die nächſte Silveſternacht feiern werden!“ „Es iſt ſchon ganz in Ordnung, daß man nicht lange vorher gefragt wird, wie alles kommen wird. Dieſes letzte Jahr hat uns alle mitſammen in einen Topf geworfen. Man⸗ ches was uns voriges Jahr noch perſönlich wichtig erſchien, ſcheint uns heute nur mehr klein und nebenſächlich neben den großen Dingen, die uns alle angehen. Voriges Jahr, da dachten wir vielleicht noch in erſter Linie an unſere berufliche Karriere oder an unſer Familienglück. Der eine wollte ſein Examen machen, der andere ſich verloben, der dritte freute ſich auf einen Stammhalter. Heute ſehen wir, daß vor allem erſt einmal Deutſchland ſeine Stellung in der Welt behaupten muß, wenn jeder einzelne von uns ſich ſeines Lebens freuen ſoll.“ „Da haſt Du recht! Wir wiſſen ja noch, wie es war, als ſte Deutſchland in ihren Klauen hatten. Was hatte da der Einzelne zu melden? Die einen lagen überhaupt auf der Straße und mußten von der Unterſtützung leben. Wer Lohn und Verdienſt hatte, mußte darauf gefaßt ſein, abgebaut zu werden. And wenn einer ans Heiraten dachte, der wußte nicht, wie lange er die Verantwortung für Frau und Kind würde tragen können. So war es und ſo würde es uns wie⸗ der gehen, wenn es unſeren Feinden nachginge. Aber da ſind wir auch noch da. Wir wiſſen ja heute, um was es geht.“ „Du, ich bin heut nacht auf Poſten, wenn's ins neue Jahr hinübergeht. Meinſt Du, daß ſie drüben auch feiern?“ „Feiern werden ſie gewiß, aber ob ihnen ſo wohl zumute iſt wie uns, iſt doch ziemlich fraglich. Vielleicht haben ſie einen beſſeren Stoff wie wir mit unſerem kümmerlichen Punſch. Ich bin ja neugierig, wie der ausfällt. und wenn ſie Sekt und Champagner haben, ſie brauchen ihn wahrhaftig, um ſich damit zu benebeln. Wiſſen die überhaupt, wofür ſie kämpfen? Die Intereſſen, für die ſie Krieg führen müſſen, haben mit ihren perſönlichen Intereſſen nicht das mindeſte zu tun. Im Gegenteil! Die Freundſchaft mit Deutſchland, die ihnen ſo oft angeboten wurde, hätte ihrem Land und jedem einzelnen Franzoſen Frieden und Vorteil gebracht! Eine Ahnung davon iſt in dieſen Kriegsmonaten zumindeſt dem Poilu an der Front aufgegangen. And wenn ſie ſich heute Jahresrechenſchaft ablegen, dann wird wohl mancher bittere Gedanke aufſteigen, den ſie in Alkohol erſäufen.“ „Aufgepaßt!“ tönt es vom Ofen her.„Gleich wird der Punſch fertig ſein. Dann proſten wir ihnen eins!“ „Zwiſchen dem Alten, zwiſchen dem Neuen Stets ſich zu freuen Schenkt uns das Glück... kommt es aus dem Hintergrund. Einer, der ſeinen Goethe nicht bloß von der Schulbank her kennt, zitiert das Neujahrs⸗ gedicht. Es iſt eine wunderbare innere Klarheit in ihm und der Punſch, der auf dem Tiſch dampft, wirkt wie ein Gruß der Heimat und ſchafft feſtliche Stimmung. Im frohen Rund⸗ geſang wird man ſich darüber einig, ein Liedlein ſingen und kühlen Wein trinken zu wollen, die Gläſer dazu klingen und ſich durch nichts erſchüttern zu laſſen, während man auch jenes kleinen Mägdeleins in der Heimat nicht vergißt, welches heißt Erika. Wenn es auch nur eine Stunde zwiſchen zwei Kriegs⸗ jahren iſt, die wehrhafte Jugend Großdeutſchlands feiert ſie mil ſreudiger Zuverſicht und ſie wünſchen ſich gegen⸗ ſeitig ein glückliches Jahr, denn die Zukunft gehört ihnen. Dr. Otto Steuer. Alle erhielten das Eiſerne Kreuz Die Leiſtung des Stoßtrupps Kulhanek Vorbildliche Aus⸗ hebung eines franzüfi hen Stützpunktes (PK⸗Sonderbericht von der Weſtfront) NS. In dem Frontabſchnitt ſüdoſtwärts Saarbrückens hat ein Skoßtrupp eines Infanterie⸗Regiments unter Füh⸗ zung des Leutnants Kulhauek ein vorbildliches Unternehmen durchgeführt, wobei die geſamte Beſatzung eines franzöſi⸗ ſchen Stützpunktes getötet oder gefangen gewommen wurde. Für die umſichtige Durchführung dieſes Unternehmens, bei dem keinerlei eigene Verluſte zu verzeichnen waren. wurde ſämtliche 5 von Generaloberſt 7 ichen Angehörigen des Stoßtrupps von Witzleben das Eiſerne Kreuz verliehen. 0 um den Lohn der Ehre für ihre unerſchrockene Tat in Emp⸗ lang zu nehmen. Der hochaufgeſchoſſene junge Stoßtrupp⸗ führer, Leutnant Kulhanek, am rechten Flü 0 Feldwebel Halm, Unteroffizier Spitznagel der 3. und 4. Kompanie eines Infenterie⸗Regiments. Lauter junge Soldatengeſichter mit dem Frontſoldaten vom Vorfeld des Weſtwalls. 8 Regiments hatte Leutnant Kul⸗ hanek mit Feldwebel Halm bei einer nächtlichen Erkundung ein vom Feind beſetztes Blockhaus 1 Kilometer vor der Elf feldgraue Soldaten der Weſtfront ſtehen angetreten, rungsherd Auftrag des Stoßtrupps der am 12. 2 s Niemandsland vorſtieß und bald mit einem den Erfolg zurückkehrte. 5 1 Während der Leutnant mit einem Mann als erſter über das der feindliche Poſten ziellos flüchtete dann ins Innere des k Mehrere geſchloſſene Handgrangtenſalven des deutſchen Stoßtrupps landeten dann auf dem Dach des Block⸗ hauſes, das ſtarke Beſchädigungen erlitt. Aus dem Innern herausdringende, Schmerzensrufe zeigten die Wirkung der Handgranatenwürfe auf die feindliche Beſatzung. Drei Mann wurden ſchon durch die Handgranaten getötet: zwei andere fielen der Aufmerkſamkeit des MG⸗Schützen zum Op⸗ fer und wurden gleichfalls niedergemacht. Nach kurzer Zeit krat ein franzöſiſcher Offizier mit erhobenen Hän⸗ den aus dem Blockhaus heraus, gefolgt von mehreren ande⸗ ren teils verwundeten franzöſiſchen Soldaten. „Der Kampf war eindeutig entſchieden. Die geſamte fran⸗ zöſtſche Stützpunktbeſatzung in Stärke von 1 Zugführer, 2 Korporalen und 19 Mann war ausgehoben. 5 Franzoſen waren getötet, und der Reſt von 17 Mann wurde gefangen Ohne eigene Verluſte kehrte der erfolgreiche eingebracht. O deutſche Stoßtrupp mit den Gefangenen in die eigenen Li⸗ nien zurück. Kurz darauf ſind die Männer des Stoßtrupps vor Gene⸗ raloberſt von Witzleben angetreten, der ihnen perſönlich ſei⸗ ne Anerkennung ausſprechen will. Der Generaloberſt lobt die ausgezeichnete Umficht in der Beobachtung des Feindes während des Unternehmens. Er könne nur wünſchen, daß alle Stoßtrupps in der Armee mit der gleichen Sorgfalt und mit dem gleichen Erfolg arbeiteten.„Tragt die Auszeichnung mit Stolz“ ſo ſagt er,„und bringt ſie geſund nach Haufe.“ Jeden einzelnen begrüßt er perſönlich und läßt ſich genaue Einzelheften berichten. Dann dankt er den Chefs der beiden Kompanien, aus denen der Stoßtrupp zuſammengeſetzt war, ſowie dem Regimentskommandeur, der nun auch ſeinerſeits noch eine freudige Ueberraſchung für ſeine Männer bereit⸗ hält. Unteroffizier Spitznagel wird wegen Auszeichnung vor dem Feinde zum Feldwebe befördert, zwei der Gefreiten gleichfalls wegen Auszeichnung vor dem Feinde zu Unter⸗ Offizieren. Wieder tragen elf tapfere Soldaten der Weſtfront das vom Führer geſtiftete Eiſerne Kreuz für hervorragende kämpferiſche Leiſtungen. Dr. Fritz Meske. Wir glauben! NS. Der erſte Reichsparteitag der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung nach der Machtübernahme war ein Triumph des Glaubens. Dieſer Parteitag des Sieges der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee ſollte aller Welt zeigen, daß die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung ſiegte mit den Waffen des Glaubens. Nichts hatte ſie beſeſſen, ſie hatte keine Geldgeber, keine guten Beziehungen und das ſonſtige, worüber die anderen verfügen konnten. Sie hatte nur ihren Glauben und den Willen, mutig und unbeirrbar der Idee zum Durchbruch zu verhelfen. Mittlerweile hat dieſe Idee das ganze Volk erfaßt. Un⸗ ter den Fahnen dieſer Bewegung fanatiſchen Glaubens mar⸗ ſchiert ein 85⸗Millionen⸗Volk, das eine neue Auferſtehung und eine neue Blütezeit erfahren hat. Dieſes Volk iſt noch nie ein Volk der Zagenden und Zweifelnden geweſen und es wird es bei dieſer großen Auseinanderſetzung zwiſchen dem gläubigen Sozialismus des jungen Deutſchlands und der gie⸗ rigen Weltmacht Englands erſt recht nicht ſein. Wir haben nicht nur den Willen, ſondern wir glauben auch an unſeren Sieg. Jeder einzelne iſt ein Träger der Parole: Wer zagt, unterliegt! Der Gläubige ſiegt! Wir glauben! Sonnenaufgang 8.37 Sonnenuntergang 16.22 Mondaufgana 3.04 Monduntergang 12.47 8. Stellungswechſel eines Panzerabw hrgeſchütes im Vorfeldgelände. g N a 5 a PN⸗«.⸗Wittke⸗Weltbild(M). iſchen Grenz. nſelmann⸗Weltbild(M9. (19. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Hans Haberland empfindet immer mehr, daß Marjorie niemals die für ihn paſſende Frau ſein wird. Sie will, daß er immer zu ihrer Verfügung ſteht, während er in ſeine Arbeit verſeſſen iſt. Die letzten Monate haben Nerven ge⸗ koſtet, das Leben an Marjories Seite wird eine ſtändige Hetzjagd ſein. Und trotzdem liebt er ſie und iſt feſt in ihrem Bann. Dann trifft ein Brief aus Deutſchland ein. Als er den Umſchlag öffnet, fällt ein Bild heraus, das Cordula und dos Santos als Verlobte zeigt. Hans Haberland iſt faſſungs⸗ los, er weiß nicht, ob er Cordula beglückwünſchen oder ſchelten ſoll. Während er noch überlegt, tritt ſein Mitarbeiter MacLean ins Zimmer. Er möchte mit Haberland etwas be⸗ ſprechen. Zufällig ſieht er das Bild auf dem Tiſch, und als er dos Santos erkannt hat, behauptet er, das ſei Joſé Alvardez. Hans Haberland beſtreitet aufgeregt, aber Mac⸗ Lean bleibt bei ſeiner Behauptung und erzählt, daß Alvar⸗ dez ſteckbrieflich geſucht werde. „Was!“ Hans Haberland ſtarrt den Schotten an. Er muß erſt Atem holen, ehe er weiterredet. Dann faßt er Macvean an der Rockklappe:„Mann! Was haben Sie da eben geſagt? Steckbrief? Auf ſeinem Steckbrief? Wol⸗ len Sie damit behaupten, daß dieſer Menſch ſteckbrieflich verfolgt worden iſt?“ „Sie haben ihn alſo nicht erwiſcht! Ja, das iſt ein geriſſener Burſche!“ fährt der Schotte mit ungewohnter Beredſamkeit fort.„Trat als reicher Mann bei uns auf und gab an wie ein Großmogul. Ich konnte den Kerl nicht leiden mit ſeiner glatten Fratze. Aber die Eiſenbahn⸗ geſellſchaft kroch auf dem Bauch vor ihm, vom Präſidenten angefangen. Ich habe es ihnen gegönnt, als die Geſchichte herauskam.“ „Was kam denn heraus, zum Teufel!“ „Hat Eiſenbahnaktien gefälſcht, in großem Maßſtab, und ſo gut, daß es vielleicht nie herausgekommen wäre, wenn ihn nicht ein Komplice verraten hätte, dem er ſein Mädchen weggenommen hat. Irgend ſo eine Dummheit begehen die Brüder ja doch eines Tages.“ „Und dann?“ „Dann? Ja, dann verduftete er noch rechtzeitig, und die braſiliſche Regierung erließ einen Steckbrief hinter ihm her“, ergänzt der Schotte ſeinen Bericht phlegmatiſch. Hans Haberland läßt ſich in einen Stuhl fallen, ganz erſchlagen von MacLeans Enthüllungen. Sein erſter Ge⸗ danke iſt, ſofort an Cordula zu drahten. Aber ſogleich ſagt er ſich, daß er damit die größte Dummheit begehen würde. Vor allem muß er den Beweis haben, daß Macvean ſich nicht irrt. „Ich hoffe, es iſt Ihnen nicht unangenehm, Boß!“ äußert MacLean beſorgt, da er Haberlands verſtörtes Ge⸗ ſicht bemerkt. „Hören Sie, Macvean, ich muß den Steckbrief haben, und zwar ſo raſch wie möglich“, ſagt Hans Haberland nach kurzem Nachdenken.„Ohne den Steckbrief kann ich nichts tun. Und damit Sie im Bilde ſind: dieſer Marker oder dos Santos oder Alvardez hat ſich jetzt mit meiner Nichte verlobt. Um die Heirat zu verhindern und den Hochſtapler zu entlarven, brauche ich Beweiſe,“ „Großartig!“ Macvean wird beinahe aufgeregt. „Nehmen Sie mich mit nach Deutſchland, Boß. Es wird mir ein beſonderes Vergnügen ſein, dem Schuft auf den Kopf zuzuſagen, wer er iſt.“ 5 „Das genügt nicht! Ich muß den Steckbrief haben, um gegen ihn vorgehen zu können.“ „Den Steckbrief? Richtig! Wie ſchade, daß ich mir kein Exemplar aufgehoben habe! Aber wenden wir uns doch an die hieſige Polizei. Ich weiß es zwar nicht, aber möglich iſt es immerhin, daß er auch in Europa geſucht wird.“ Doch die Polizei beſitzt keinen Steckbrief von Joſé Alvardez oder Ruiz dos Santos. Sie gibt Hans Haber⸗ land den Rat, nach Braſilien zu kabeln, den er auch un⸗ verzüglich befolgt. Der Gedanke an Cordulg läßt ihm keine Ruhe. Er weiß nur zu gut, daß ihr unſeliger Ent⸗ ſchluß mit ihm zuſammenhängt. Er trägt die Verant⸗ wortung, ſeine Pflicht iſt es, Cordula vor dem Verhäng⸗ nis zu bewahren und zu retten, was noch zu retten iſt. Aber erſt muß er den Steckbrief haben. Er darf ſie vorher nicht einmal warnen. Sie wird ihm nicht glauben, wird vielleicht ſogar ihren Verlobten von dem Verdacht in Kenntnis ſetzen, wird ſich aus irregeleitetem Pflicht⸗ gefühl ſchützend vor den Mann ſtellen, dem ſie ihr Jawort gegeben hat. Und dann— kann man je wiſſen, wozu eine Frau fähig iſt, die in ihrer Liebe, in ihrem Vertrauen getäuſcht wurde? Beſonders eine Frau mit Cordulas ſtarkem und ehrlichem Charakter! Warum hat Marforie nicht ein wenig von Cordulas Zuverläſſigkeit und ſeeliſcher Geradheit! Wie hätte Cor⸗ dula ihn verſtanden in ſeiner Arbeit, in ſeinem Streben! Bei ihr hätte er ausruhen können, wenn er müde von ſei⸗ nem Tagewerk kam, ſie hätte auf ihn gewartet und nicht einen Tee im Kreiſe gleichgültiger Menſchen oder eine Filmpremiere vorgezogen. Wieder iſt es früher Morgen, als Hans Haberland nach Elmswood zurückkehrt. Sie waren nach der Filmpre⸗ miere noch alle im Carlton. Die ganze Clique war natür⸗ lich dabei. In Elmswood hat die Arbeit bereits angefangen, als Hans Haberland dort anlangt. Die kalte Brauſe muß ihn auffriſchen, denn ihm iſt reichlich wüſt im Kopf. Dieſe leeren, vergeudeten Stunden öden ihn an. Soll das ſo weitergehen? Und im grellen Blitzlicht der Erkenntnis ſieht er nun, daß Marjorie nichts zu geben hat, weil ſie nichts beſitzt— nichts, außer ihren Millionen. Hol der Teufel ihre Millionen! Hans Haberlands Leben iſt ſo reich geweſen. Weny er ſich vorſtellt, wie es zukünftig an Marjories Seite ſeiy wird, ſo erſcheint es ihm arm Seine Arbeit? Ach, ſie wird ihn nicht zum Arbeiten kommen laſſen. Sie wird ihr zwingen, die Rolle des Prinzgemahls zu ſpielen. Vorhir erſt hat ſie ihm eröffnet, daß ſie zur Hochzeit von ihrem Vater eine Jacht bekommt, mit der ſie eine Hochzeitsreiſe um die Welt machen wollen.„Und wo es uns gefällt, da bleiben wir, ſolange wir wollen“, hat Marjorie geäußert „So! Und die Cliffordwerke?“ ö — R „Die brauchen dicht nicht! Pa iſt ja da! Und du ſollſt für mich da ſein! Deshalb heirate ich dich ja.“ Das iſt Marjories Auffaſſung. Sie läßt an Deutlich⸗ keit nichts zu wünſchen übrig. Prinzgemahl! Er ſoll mit ihr in der Welt ſpazierenfahren und ein faules Leben führen. „Lieber hänge ich mich auf“, ſagte er laut vor ſich hin. Und wenn er ihr den Willen nicht tut, wenn er ſeine Aufgabe als Mitarbeiter und einſtiger Nachfolger Clif⸗ fords ernſt nimmt, dann wird ſie ſich nach kurzer Zeit langweilen und ihn mit einem Lennard Dean oder Ceeil Burns betrügen. Wie es auch kommen mag— ſein Begriff von Man⸗ nesehre läßt ſich mit dieſer Ehe nicht vereinen. Heute iſt nicht einmal die Arbeit imſtande, Hans Haberlands unliebſame Gedanken zu beſiegen. Selbſt als er in der Montagehalle vor ſeiner Lokomotive ſteht, bleibt die ſtolze Schöpferfreude über ſein Werk aus. Und doch iſt er nun nahe am Ziel. Vom Stromlinienpanzer um⸗ ſchloſſen, ruht der gewaltige Maſchinenkörper auf den rie⸗ ſigen Rädern. Es riecht nach Lack und friſcher Farbe. Seine Gedanken ſind anderswo, und er ſteht müßig daneben und ſtarrt an all den Menſchen vorbei, die ſo eifrig damit beſchäftigt ſind, ſein Werk zu vollenden. Da kommt MacLean, etwas eifriger als ſonſt. In der Hand hält er ein zuſammengefaltetes Papier, das er Hans Haberland überreicht. „Von drüben, Boß!“ Dabei zeigt er mit dem Daumen in eine unbeſtimmte Ferne.„Erwiſchte gerade den Boten und nahm es ihm ab.“ W 8 N * Zeichnung: Näthe— M. Hans Haberland iſt bei den Worten Cliffords auf⸗ geſprungen.„Das iſt unmöglich...“ Es iſt die Drahtnachricht aus Braſilien. Hans Haber⸗ land reißt das Formular raſch auf, lieſt und reicht es Mae Lean. „Steckbrief umgehend mit Flugpoſt abgeſchickt“, iſt alles, was die Depeſche enthält. „Kann zehn bis zwölf Tage dauern“, rechnet Mac⸗ Lean aus. Cordula hat in ihrem Brief den Zeitpunkt ihrer Ehe⸗ ſchließung nicht angegeben. Wie, wenn ſie nun ſchon bald, ſchon in nächſter Zeit heiratet? Dieſer Gedanke beunruhigt Hans Haberland in höchſtem Grade. Er beſchließt, ſofort an den alten Juſtizrat Braumüller zu drahten und ihn zu fragen, dann hat er wenigſtens eine Gewißheit und kann danach ſein Verhalten einrichten. Im ſchlimmſten Falle muß er ſchon vorher nach Deutſchland, noch ehe der Steck⸗ brief da iſt. In dieſe Erwägungen hinein, die auch nicht dazu bei⸗ tragen, Hans Haberland auf ſeine Arbeit zu lenken, wird Cliffords Kommen angekündigt. Nun hat Hans Haberland keine Zeit mehr, ſich mit ſeinen Privatangelegenheiten zu beſchäftigen. Clifford wünſcht heute eine bis in die kleinſten Einzelheiten gehende Beſichtigung. Der ganze Stab der Ingenieure hat anzu⸗ treten, während Hans Haberland als der Erbauer der Lo⸗ komotive die Erläuterungen zu geben hat. Als die Beſichtigung endlich vorüber iſt und Hans Haberland aufatmen will, ſagt Lord Clifford:„Ich möchte noch etwas mit Ihnen beſprechen, Mr. Haberland. Ich kann Sie wohl gleich in meinem Wagen mitnehmen.“ Hans Haberland verbeugt ſich ſtumm. Auch das noch! Gott weiß, ob er heute überhaupt noch dazu kommt, an Braumüller zu drahten! Wenn Clifford ihn einmal mit Beſchlag belegt hat, wird er ihn vermutlich nicht ſobald wieder loslaſſen. Lord Clifford nimmt ihn mit nach Schloß Elmswood und ladet ihn zunächſt ein, mit ihm zu lunchen. Sie ſitzen im Speiſezimmer, ſie ſind allein bei Tiſch. Selbſt die Die⸗ ner ſchickt Lord Clifford hinaus. Er ſpricht mit ſeinem zukünftigen Schwiegerſohn über die neue Lokomotive und ihre techniſchen Einzelheiten. Bisher hat g verwandtſchaftlichen Beziehungen zu ſeinem Chefingenieur noch keinen Gebrauch gemacht. Er hält denſelben Abſtand zu ihm, den er von Anfang an beobachtet hat, und hat noch kein einziges Mal einen vertrauteren Ton angeſchla⸗ gen, trotzdem Hans Haberland im Gegenſatz zu den ande⸗ ren Angeſtellten des Werkes in Schloß Elmwood nach Be⸗ lieben ein⸗ und ausgehen kann. Hans Haberland hat je⸗ erl. Aei Lord Clifford von ſeinen bevorſtehenden doch von dieſer Möglichkeit wenig Gebrauch gemacht, da Marjorie ſich nur ſelten in ihrem väterlichen Hauſe auf⸗ hält und er ſich mit ihr faſt immer in London trifft. Nach dem Eſſen gehen die beiden Herren hinüber in Cliffords Arbeitszimmer und ſetzen ſich an den Kamin. Lord Clifford iſt nachdenklich geworden und ſieht ſchwei⸗ gend in die Flammen, die die großen Buchenkloben ver⸗ zehren. Hans Haberland überlegt, ob er ſich bald beur⸗ lauben laſſen könne, um das Telegramm an Braumüller aufzugeben. Da beginnt Clifford: „Ich halte jetzt den Zeitpunkt für gekommen, mit Ihnen über die Zukunft zu ſprechen, Mr. Haberland. Und zwar über Ihre und meiner Tochter Zukunft. Meine Ein⸗ willigung haben Sie ja bereits. Nun möchte ich Ihnen noch verſchiedene Vorſchläge unterbreiten.“ „Ich bitte darum!“ Lord Clifford lehnt ſich in ſeinen Seſſel zurück und ſieht dem Rauch ſeiner Zigarette nach. Sein Geſicht iſt un⸗ beweglich, faſt ſteinern. Hans Haberland fühlt, wie fremd ihm dieſer Mann iſt, der im Begriff ſteht, ihm ſeine ein⸗ zige Tochter anzuvertrauen. „Ich möchte vorausſchicken“, ſagt Lord Clifford,„daß ich von der Probefahrt des Silberdrachen— ſo ſoll Hans Haberlands Lokomotive heißen—„nicht etwa Ihre Heirat mit meiner Tochter abhängig mache. Meine Tochter wünſcht, Sie zu heiraten, ich habe ja geſagt, und dabei bleibt es. Ich wünſche nur aus begreiflichen Gründen Ihre Stellung im Werk zu ändern. Nach der Probefahrt treten Sie in die Zentralleitung ein. Schlägt der„Silber⸗ drache den Weltrekord, ſo erhalten Sie fünfundzwanzig⸗ tauſend Pfund. Sie können das Geld bei mir anlegen oder nach Belieben anderweitig. Ich wünſche ausdrücklich, Ihre wirtſchaftliche Unabhängigkeit von meiner Tochter ſicherzuſtellen. Ich habe meine Gründe dafür.“ Ohne daß Lord Clifford ſie ausſpricht, ahnt Hans Haberland die Gründe. Der Vater kennt ſeine Tochter. Marjorie wird auf die Dauer nur den Mann achten, der über genügend Geld verfügt, um unabhängig von ihr zu ſein. Und es iſt nun einmal ſo in der Welt, daß wirtſchaft⸗ liche Unabhängigkeit auch moraliſche Unabhängigkeit be⸗ deutet. Hans Haberland murmelt etwas, das wie:„Sie ſind ſehr gütig, Sir!“ klingt. Lord Clifford macht eine abwehrende Handbewegung. „Es iſt keine Großmut von mir und bedeutet auch kein Geſchenk. Wenn der Silberdrache' die an ihn geſtellten Anforderungen erfüllt, iſt er mir ſoviel wert. Ich hoffe auf eine lange und erfolgreiche Zuſammenarbeit mit Ihnen, und ich hoffe, in Ihnen den Mann gefunden zu haben, dem ich mein Lebenswerk dereinſt beruhigt über⸗ laſſen kann. Aber eines muß ich noch zur Bedingung ſtellen. Ich bin Engländer, die Cliffordwerke ſind engliſch. Nur ein Engländer kann mein Nachfolger werden. Daß Sie nicht engliſchen Blutes ſind, kann ich leider nicht än⸗ dern. Aber Sie müſſen ſich einbürgern laſſen, und ich muß vorausſetzen dürfen, daß Sie auch mit dem Herzen Eng⸗ länder werden.“ Hans Haberland iſt bei den Worten Cliffords auf⸗ geſprungen. Dann ſteigt ihm langſam die Röte ins Geſicht wie eine glühende Welle. Er fühlt ſein Herz in der Bruſt hämmern, und es iſt ihm, als verſetze ihm etwas den Atem und erſchwere ihm das Sprechen. Dann ſagt er feſt:„Das iſt unmöglich, Lord Clifford.“ Clifford bleibt ruhig und unbewegt. Vielleicht hat er eine ähnliche Antwort erwartet. Er ſagt: „Mr. Haberland, ich will Ihre Ablehnung nicht ge⸗ hört haben. Sie müſſen mir das Recht zugeſtehen, zum mindeſten eine reifliche Ueberlegung von mir zu verlangen. Ein Mann wie Sie hat ſich über die Folgen ſeiner Hand⸗ lungsweiſe klar zu ſein. Sie haben ſich meiner Tochter genähert. Sie ſind mit ihr einig geworden, und ich bin bereit, Sie als Schwiegerſohn und Nachfolger anzuerken⸗ nen. Von nun an iſt ihr Platz in England. Ihre Lebens⸗ aufgabe liegt hier. Sie werden Mitglied einer engliſchen Familie, Ihre Kinder werden einſt Engländer ſein. Wie aber könnte das alles ſein, wenn Sie Deutſcher bleiben wollen? Fragen Sie ſich das ſelbſt, und dann erſt ant⸗ worten Sie mir.“ Damit erhebt ſich Lord Clifford als Zeichen, daß er die Unterredung für beendet anſieht. Hans Haberland er⸗ hebt ſich ebenfalls. Nein— tauſendmal nein! Er iſt ein Deutſcher, wenn er ſich auch in der ganzen Welt herumgetrieben hat. Und 515 er Kinder haben wird, ſollen es deutſche Kinder ein! Sein Deutſchtum aufgeben— nein, das kann er nicht! Wenn Marjorie ihn wirklich liebt, wird ſie mit ihm gehen, wird alles mit ihm teilen. Er muß beinahe lachen bei dem Gedanken. Ja wäre Marforie eine ſolche Frau, dann könnte alles gur werden. Dann könnte er jeden Kampf aufnehmen. Aber er kennt ſie jetzt— er kennt ſie vielleicht noch beſſer als ihr eigener Vater Kleine, verwöhnte Prinzeſſin! Sehr reizend iſt ſie, ſehr reizvoll, voller Launen, ein entzücken des Spielzeug. Aber eben nur ein Spielzeug und für d Ernſt des Lebens nicht brauchbar. 5. Er muß zu ihr, ſofort, er muß mit ihr ſpreche⸗ leicht— ach, vielleicht iſt ſie bereit, den richtigen ihm zu ſuchen! 5 5 (Fortſetzung folgt.) Gedenktage 4. Januar. 1785 Der Sprach- und Altertumsforſcher Jakob Grimm in Hanau geboren. 1839 Karl Hümann, Leiter der Ausgrabung von Perga⸗ mon, in Steele im Rheinland geboren. 1849 Der Begründer der deutſchen Kurzſchrift Franz Xaver Gabelsberger in München geſtorben. 1880 Der Maler Anſelm Feuerbach in Venedig geſtorben. 1913 Der preußiſche Generalfeldmarſchall Alfred Graf von Schlieffen in Berlin geſtorben. 5 1914 Der Volkswirt Guſtav Ruhland in Bad Tölz geſt. 1915 Der Historienmaler Anton von Werner in Berlin geſtorben. 8 5