2 Wengs preis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., LTextteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preislifte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konts: Karlseuhe 78439. ages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berbilub blatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Sechenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.„A. 5 5 eee lin bereits ſprüche geltend gemacht haben.“ 40. Jahrgang Ahenia Fal f 9 u. dokumentariſch einer politiſchen Lüge r. Die Deutſche Informations⸗ n men der Schriftenreihe„England ohne Maske“ iſt jetzt eine Broſchüre erſchienen, die unter dem Titel„Der Athenia⸗Fall“ eine Epiſode des Krieges behan⸗ dell die aus mehr als einem Grunde eine dokumentariſche Unterſuchung erfordert Die Broſchüre hat es unternommen, den Fall aus der Sphäre der Tagespolitik herauszurücken und in ſeiner grundlätzlichen Bedeukung für die Art der eng⸗ liſchen Kriegsführung überhaupt zu beleuchten. So iſt aus der knappen, aber inhaltsreichen Darſtellung die Geſchichte einer politiſchen Lüge geworden, die für alle Erzeugniſſe der britiſchen Propagandamaſchine jetzt und in Zukunft tyviſch geworden iſt Unter Verwertung aller weſentlichen und vielfach neuen Beweisſtücke wird dem Leſer ein Einblick in die Zuſammen⸗ hänge jener Meinungsdiktatur gewährt, die England auch in dieſem Krieg über den geſamten Erdball auszuüben ſucht. Neben den bekannten Einzelheiten des Falles ſelbſt bilden die Auswirkungen, die er zeitigte und der Hintergrund der engliſch⸗amerikaniſchen Beziehungen, auf dem er möglich wurde, den Gegenſtand der anſchaulichen und feſſelnden Darſtellung. In einem Schlußkapitel„Der Churchillismus und ſein Werk“ wird das klare und eindeutige Ergebnis der eingehenden Unterſuchung zuſammengefaßt: „Sämtliche Indizien, Indizien, die Beweiſe ſind, zeugen gegen Winſton Churchill als den Mann, der als Erſter Lord der Admiralität alle Vorgänge auf der„Athenig“ bis zu ihrer Berſenkung durch britiſche Zerſtörer veranlaßte und ſie damit vor der Weltöffenklichkeit zu verantworten hat. Mehr als das: ſie zeugen gegen den Churchillismus als ſene poliliſche Richtung, die mit ihrem unverſöhnlichen Haß einen dauernden Ausgleich zwiſchen Deutſchland und England ver⸗ hinderte, die für Europa und das Britiſche Reich den ge⸗ fährlichſten Krieg ihrer Geſchichte heraufbeſchworen hal und jetzt, wo er geführt wird, die infamſten und gefährlichen Mit⸗ tel zur Diffamierung des Gegners in Anwendung bringl.“ Genaue amerikaniſche Anterſuchung Engliſche Ausſagen als parkeiiſch abgelehnt. Newyork, 5. Jan. Aſſociated Preß nimmt die Tatſache, daß die„Athenia“ genau vor vier Monaten unterging, zum Anlaß, um auf Grund des bisherigen amerikaniſchen Unterſuchungsergebniſſes feſtzuſtellen, daß kein Beweisma⸗ terial vorliege, welches amerikaniſchen Amtsſtellen ermög⸗ lichen würde, die Beſchuldigung zu wiederholen, daß die Athenia“ von einem deutſchen U⸗Boot korpe⸗ diert worden ſei. In einem längeren Bericht aus Waſhing⸗ ton beſtätigt auch die Aſſociated Preß, daß die Beweiſe viel mehr auf eine innere Exploſton als auf die eines Torpedos hindeuten. Die amerikaniſchen Paſſagiere hätten hunderte eidesſtattliche Erklärungen abgegeben, doch keiner habe beſchwören wollen, daß ein Torpedo oder U⸗ Boot geſehen wurde. Die eidesſtattlichen Erklärungen der Paſſagiere deckten ſich keineswegs mit den Schlußfolgerun⸗ 5 der erſten amtlichen Depeſchen die ſowohl vom USA⸗ eſandten in Irland. Cudahy, wie auf Grund eines Ent⸗ wurfes des ſtellvertretenden Marineattachees Hitcheock durch den Londoner Botſchafter Kenmedy von London nach Waſhington übermittelt wurden. Das Staats departement, das eine eigene Unterſuchung führt, hat Aſſociated Preß zufolge die von engliſcher Seite gemachten Ausſagen, welche die Grundlagen der amerikaniſchen Diplomatenberichte bil⸗ deten, als parteitſch abgelehnt und ſich bemüht, nur Aus fachen amerikaniſcher Bürger zu ver⸗ werten. Angeſichts der Tatſache, daß die„Athenia“ vor ihrem Untergang die Häfen Glasgow, Belfaſt und Cobh anlief, wird es amerikaniſcherſeits, wie die Agentur weiter berichtet, als durchaus möglich erachtet, daß in einem der Häfen eine Höllenmaſchine an Bord gebracht und verborgen wurde. 8 5 Aſſociated Preß glaubt, daß die Unkerſuchung noch einige Monate dauert und fährt fork:„Hätte das Staats⸗ departement irgendwelche Beweiſe für die engliſche Be⸗ hauptung einer Torpedierung gehabt, ſo würde man Ber⸗ eine Note übermittelt und Schadenserſatzan⸗ 10 7 2902 1e Hore Belſſha und Mac Millan zurückgetreten . Amſterdam, 6. Januar. Wie Reuter aus London meldet, ſind Kriegsminiſter Hore Beliſha und Informationsminiſter Mae Millan zurückgetreten. Der bisherige Handelsminiſter Stanley hat das Kriegsminiſterium übernommen. Zum Handelsmini⸗ ſter iſt Sir Andrew Duncan und zum Informations⸗ miniſter Sir John Reith ernannt worden. Hore Beliſha lehnte das Haudelsminiſterium ab. Wie Reuter ergänzend mitteilt, wurde Hore Beliſha nach ſeinem Rücktritt als Kriegsminiſter das Handelsmini⸗ ſterium angeboten, er lehnte es aber ab. Dieſer Wechſel vervollſtändige die Neubeſetzung der chtigſten Regierungsſtellen, ſchließe aber die Möglichkeit Aenderungen in den unteren Stellen nicht aus, err — Deren 1 daß England DO nein England verliert viel mit ſeinem Krieg, aber es 1940 Samstag, den 6. Jan Uar Wieder dumme Lügen Du Berlin, 6. Januar. Anbekümmert um die von zuſtändiger deutſcher Seite erfolgte Enklarvung der dummen Lügen, wonach Deutſchland einerſeits Finnland mit Waffen verſorgt, während es andererſeits Rußland militäriſche Hilfe in Ausſicht ſtellt, fantaſiert der franzöſiſche Kundfunk weiter von einer angeblich ruſſiſchen Bitte an Deutſchland um mili⸗ käriſche Hilfe und von der Erwartung eines diesbezüglichen Beſuches Molotows in Berlin. Man werde, ſo ſchwindeln die engliſch⸗franzöſiſchen Lü⸗ genbolde weiter, in Deutſchland wohl nur dann der ruſſi⸗ ſchen Bitte um Hilfe entſprechen, wenn Rußland ſich dem deutſchen Wunſch auf Einräumung einer Kontrolle über die ruſſiſche Wirtſchaft beuge Deutſchland wolle Rußland ſeine wirtſchaftlichen Methoden aufzwingen. Moskau wiſſe jetzt, welchen Preis es für die deutſche militäriſche Unterſtützung werde zahlen müſſen. Wohl ſelten iſt mehr militäriſcher Unſinn und politiſches Geſchwätz auf einmal verzapft worden als hier in dieſer Sendung ders engliſch⸗franzöſiſchen Lügenküche Wer die mili⸗ täriſche Geſchichte kennt, der weiß, daß hier ausgewachſene Dummköpfe ernſthaft von einem Winterfeldzug in Oſteu⸗ ropa für weſt⸗ oder mitteleuropäiſche Staaten reden können. Es iſt überflüſſig zu wiederholen, daß Rußland Deutſch⸗ land niemals um Hilfe angegangen iſt Dagegen iſt überall hinreichend bekannt, daß- das um Hilfebetteln und Schnorren um militäriſche Unterſtüzung in der ganzen Welt grund⸗ ſätzlich die Art der Kriegführung der alltierten Demokratien iſt Was das Geſchwätz von einer deutſcherſeits erſtrebten Kontrolle über die ruſſiſche Wirtſchaft anlangt, ſo kann ein ſolcher Gedanke nur in den Gehirnen von Menſchen entſprin⸗ gen, deren Wirtſchaft ſelber von anderen kontrolliert wird. Daß die franzöſiſche Wirtſchaft heute von England kon⸗ trolliert wird und umgekehrt wiſſen wir. Und daß ſie ſich daher ein Leben ohne Kontrolle gar nicht mehr vorſtellen können, ift das einzige, was bet dieſem Lügenpropaganda⸗ geſchwätz begreiflich iſt. f Anerfüllbare britiſche Balkanwünſche Deutſchland kann nicht verdrängt werden Berlin, 5. Januar. Der Londoner Berichterſtatter der niederländiſchen Zeitung„Het Vaterland“ ſchreibt ſeinem Blatt, daß in gewiſſen britiſchen Kreiſen die Auffaſſung be⸗ ſtehe, daß der Wirtſchaftskrieg gegen Deutſchland künftig verſtärkt geführt werden müßte Dieſe Kreiſe hätten feſtge⸗ ſtellt, daß die britiſche Wirtſchaftskriegführung Deutſchland noch zuviel Gelegenheit laſſe, mit neutralen Ländern Euro⸗ pas Handel zu treiben Sie ſeien der Anſicht, daß England auf dieſen neutralen Märkten die dort benötigten Waren billiger als Deutſchland liefern und die zur Verfügung ſte⸗ henden Ausfuhrgüter zu höheren Preiſen als Deutſchland erwerben müſſe. In klarer Erkenntnis der tatſächlichen Lageverhältniſſe betont jedoch der niederländiſche Berichterſtatter gleich, daß bei den Erwägungen, die England im Hinblick auf ſeine wirtſchaftliche Kriegführung anſtelle, vielfach der Wunſch der Vater des Gedankens ſei Dieſes Urteil beſteht vollkom⸗ men zu Recht denn es iſt allgemein bekannt, daß die eng⸗ liſche Exportinduſtrie heute und auch künftig überhaupt nicht in der Lage iſt, die Einfuhrbedürfniſſe der für Deutſchland zugänglichen neutralen Märkte zu befriedigen. In dem an⸗ geſichts der Pfundſchwäche verſtändlichen britiſchen Streben nach einer Schonung der knappen Gold⸗ und Deviſenbeſtände und der nicht mehr allzu großen Auslandsanlagen wird von der britiſchen Ausfuhrinduſtrie heute in erſter Linie die Be⸗ ſchaffung von Deviſen gefordert, was bei einer planmäßigen Unterbietung der deutſchen Preiſe völlig unmöglich wäre. Aus den gleichen Gründen iſt naturgemäß auch eine Ueber⸗ bietung der deutſchen Preisangebote auf die Ausfuhrgüter der neutralen Märkte unmöglich wobei noch hinzukommt, daß England heute infolge ſeines außerordentlichen Mangels an Schiffsraum auch von dieſer Seite her gar nicht mehr in der Lage iſt, den mit Deutſchland im Handelsverkehr ſtehenden neutralen Ländern größere Warenmengen abzu⸗ nehmen. Englands Ausbeuter politik Von norwegiſcher Zeitung gekennzeichnet. Oslo, 5. Jan.„Die in Weſtnorwegen erſcheinende Zei⸗ tung„Samfundsliv“ nimmt in eindeutiger Weiſe Stellung zu Englands Ausbeuterpolitik und ſchreibt u. a.: England kämpft nicht einen Deut mehr für das Recht und die Frei⸗ heit der kleinen Nationen, als es ihm gerade paßt. Man müſſe nur an die Behandlung der norwegiſchen Fiſcher durch England und an das Auftreten der Engländer an norwegiſchen Fiſchplätzen denken, ſo werde man gleich ſehen, was für eine Bewandtnis es mit Englands Freundſchaft habe. 5 „Gibt es wirklich noch naive Seelen, die daran glauben, ſeinen Krieg felbſt bezahlt? ſchickt die Rechnung an uns Neutrale und verteilt die Aus⸗ gaben auf die ganze Welt. Neue Exportabgaben auf Kohle, neue Abgaben auf alles, was England uns an Waren lie⸗ fert, ind nur zu deutlich ſichtbare Zeichen dieſer Vertei⸗ lung. 5 5 a 55 5 1 8 7 2 1 3 7 1 Nr 5 Englands ſkandinaviſche Pläne „Gleichzeitig gegen Deutſchland und Rußland“. DNB. Newyork, 5. Jan. Zum 2. Male innerhalb der leßtz⸗ ten Tage meldet die„Newyork Times“ aus London, daß die Generalſtäbe Englands und Frankreichs ſich ſeit Wo⸗ chen ernſthaft mit dem Gedanken tragen, den von der fü⸗ diſch⸗plutokratiſchen Verbrecherclique planmäßig angezet⸗ telten Krieg zu einem Weltbrand auszuweiten und zu die⸗ ſem Zweck die Kampfhandlungen zunächſt einmal nach Skandinavien hineinzutragen. Das Schickſal der nordiſchen Staaten, ſo kabelt der Berkreter der genannten Zeitung, hänge jetzt davon ab, ob die Demokrakien ſich entſchließen würden, gleichzeilig Deutſchland und Rußland zu bekriegen. Unterrichkete Kreiſe geben offen zu, daß in einem ſolchen Falle England an den nordiſchen Ländern ein„ungeheures ſtrategiſches Intereſſe“ häkte. Englands militäriſches Intereſſe an Skandinavien ſei 9 55 beſonders groß, weil es ſeine Blockadeflanke decken müſſe. Der Krieg könne daher leicht eine Wendung nehmen, die die nordiſchen Staaten mit oder gegen ihren Willen zu Schlachtfeldern machen würde. „Dunkle Ziele hinter ſchönen Worten“ Ernſte ſchwediſche Bedenken DNB Stockholm, 5. Januar Der in ſchwediſchen Kreiſen viel geleſene militäriſche Mitarbeiter von„Aftonbladet“ for⸗ dert von Schweden eindeutig eine vorſichtige Beurteilung der Finnland⸗Frage. In dieſem Artikel wird erklärt, daß Schweden ſich beſonders dann einer Gefahrenzone nähere, wenn die Frage eines Tranſits von Kriegsmaterial aus dem Weſten nach Finnland aktuell werde. Man müſſe die Frage ſtellen, ob dieſes Material pon ausſchlaggebender Bedeutung für Finnland ſein werde, und weiter, ob nicht andere Trans⸗ potrtwege geſchaffen werden könnten. „Kann nicht das der Gedanke der Weſtmächte ſein“, ſo heißt es dann wörklich,„aus verſchiedenen Gründen Schwe⸗ den in den Krieg hineinzuziehen, einen Kriegsſchauplatz im Norden zu ſchaffen, Deutſchland des Erzes zu berauben und geeignete Flugzeugſtützvunkte für einen Angriff nach Süden hin zu bereiten? Wenn das der Gedanke iſt, ſo verſteht man recht gut, weiche dunklen Ziele ſich hinter den ſchönſten Wor⸗ ten verbergen!“ „Die größte Angreifernation“ Die engliſche Heuchelei am Pranger. DNB. Newyork, 5. Jan. Die Wochenzeitſchrift der Iren in USA,„The Gaelie American“, beſchäftigt ſich im Leit⸗ artikel mit der britiſchen Anmaßung, ſich als Wächter des Friedens und der Ziviliſation aufzuſpielen. Kein Menſch, der den engliſchen Imperialismus kenne, ſo ſchreibt das Blatt, werde behaupten wollen, daß England jemals um den Weltfrieden beſorgt geweſen ſei. England ſtehe es ſchlecht an, Deutſchland„Aggreſſion“ vorzuwerfen; denn es ſei ſeit Generaljonen die größte An⸗ reifernatkion der Welt. England habe ſtets die Wünſche, elange und Kechte der von ihm unterdrückten Völker miß⸗ achtet und ſeine Außenpolitik nach dem Vorbild des alten römiſchen Reiches geführl. England ſtehe dauernd unker Waffen. Die grauſame Auskilgung von Bergſtämmen in Nordweſtindien, die Bombardierung ihrer Dörfer ohne Rückſicht auf Frauen, Kinder und Greiſe, das Hinſchlach⸗ ken Tauſender von Eingeborenen in Aegypten im Sudan und Paläſtina ſei kein Beispiel friedlicher Geſinnung. In den ſechs Grafſchaften Nordirlands ſei heute noch die iriſche Nationalſprache verboten, deren Gebrauch im Süden Irlands bis zur Befreiung von den Engländern als Ver⸗ brechen geahndet wurde Noch 1912 ſeien iriſche Bauern beſtraft worden, wenn ſie ihre Eigennamen auf den Ochſen⸗ karren mit iriſchen Buchſtaben ſchrieben. England nimmt keinen Orienttabak Auch in einer längeren Zuschrift an die Londoner„Times“ ſetzt ſich ein in Athen anſäſſiger Engländer für einen Aus⸗ bau der britiſchen Handelsbeziehungen zum Balkan, beſon⸗ ders zu Griechenland ein, wobei er darauf verweiſt, daß dadurch Deutſchland erheblicher Deviſeneinkünfte beraubt und vor allem auch von ſeinen ſämtlichen Tabak⸗ lieferanten abgeſchnitten würde. Obwohl derartige Anregungen an die britiſche Wirtſchaft ſeit einigen Jahren regelmäßig und ſeit Kriegsausbruch in verſtärktem Umfang erfolgen, ſind doch alle Verſuche einer britiſchen Handelsbelebung mit dem Balkan immer miß⸗ glückt und mußten zwangsläufig fehlſchlagen weil England noch nie in der Lage war, die Erzeugniſſe der Südoſtländer in größerem Umfang abzunehmen Die Tatſache, daß ſich die Einfuhr Englands aus dem Südoſten dürch viele Jahre hindurch mit nur geringen Schwankungen zwiſchen 0,5 bis 15 der britiſchen Geſamteinfuhr bewegte, iſt ein deutlicher Beweis dafür, daß der britiſche Markt dieſe Grenze für die Aufnahme ſüdoſteuropäiſcher Waren offenbar nicht über⸗ schreiten wird. 22 8 Trotz jahrelanger Bemühungen iſt es im übrigen den griechiſchen und türkiſchen Tabakerzeugern nicht gelungen, eine auch nur einigermaßen nennenswerte Menge Tabak auf dem britiſchen Markt abzuſetzen, weil die britiſchen Verbrau⸗ cher ausſchließlich auf Virginia⸗Tabake eingeſtellt ſind und die orientaliſchen Tabake bedingungslos ablehnen. N 5 1 Der Wehrmachtsbericht Aufklärungstäligkeit der Luftwaffe forkgeſetzt DaB Berlin, 5. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Weſtfront geringe, an einzelnen Stellen eiwas lebhaftere Ar tillerietätigkeit. Die Aufklärungskäligkeit der Luftwaffe gegen Groß ⸗ britannien und Frankreich wurde planmäßig fortgeſetzt. Deutſche Flieger über Paris Das kann ſelbſt London nicht verſchweigen DNB Berlin, 5. Januar. Der Londoner Rundfunk gibt zu, daß deutſche Flieger auf ihren Erkundungsflügen über franzöſiſchem Boden bis nach Paris gekommen ſind. Um dieſe Tatſache ſchmackhafter zu machen, behauptete er, daß auch die engliſch⸗franzöſiſchen Luftſtreitkräfte ihre Erkun⸗ dungsflüge fortſetzen und auf deutſches Gebiet eingedrungen ſeien. Ihrerſeits hätten die deutſchen Flieger franzöſiſches Gebiet überflogen und ſeien dabei bis nach Paris vorge⸗ drungen. London vergaß hinzuzufügen, daß ein nach Deutſchland geflogenes engliſches Flugzeug bei Aachen abge⸗ ſchoſſen wurde. 5 Neutrale Opfer.— 20 koke Schweden. kockholm, 5. Jan. Von der 30köpfigen Beſatzung des ſchwediſchen Dampfers„Svartoe“ der, wie gemeldet, vor zwei Tagen an der Oſtküſte Englands nach einer Ex⸗ ploſion geſunken iſt, werden 19 Mann vermißt. Ebenſo wird ein norwegiſcher Lotſe vermißt, der ſich an Bord be⸗ funden hat Man rechnet damit, daß dieſe 20 Mann ums Le! bommen ſind. Im Weltkrieg 811 neue A⸗Boote Möglichkeiten der deulſchen Seekriegsführung Rom, 5. Jan. Die großen Erfolge der deukſchen See⸗ kriegsführung unterſtreſch!„Tevere“ durch die Veröffent- lichung einer Liſte engliſcher und franzöüiſcher Schiffsver⸗ luſte. die die Geſamktonnage mit 1 039 657 Tonnen angibt. Das Blatt erinner an die verzweifelte Lage, in dſe die Engländer im ſekten Krieg geraten waren. und an die we⸗ nig bekannte Tatſache daß es 1917 eine Noriode gab, in der das engliſche Heer nur noch für zweſ Tage Nroviant hbefaß 1914 ſeien in den erſten vier Kriegsmongkten nur 67 954 Tonnen korpedierf worden, beute ſei die Million be⸗ reits überſchritten. Damals habe Deutſchland im Verlauf des ſtrieges 811 neue Unkerſeebooke auf Stapel gelegt. Dieſe Zahlen genügen an ſich ſchon, um ſich einen Begeiff von den künftigen Möglichkeiten des deutſchen Seekrieges zu machen 1 Wie beſorgt man übrigens im Lager der Demokratien über dieſe Auswirkungen ſei, beweſſen aufs neue die von der„Times“ über angebliche Lebensmittelrationſerungen in Italien und Ungarn in Umlauf geſetzten Märchen, die offenbar den Zweck haben die engliſche Bevölkerung über 9 ſtrengere Rationierung im eigenen Lande zu „tröſten“. Der finn iſche Heeresbericht Kuſſiſche Angriffe bei Kuhmo Helſinki, 5. Januar Mit Ausnahme von Artillerie- und Patrouillentätigkeit verlief wie der finniſche Heeresbericht vom 4 Januar mitteilt, der geſtrige Tag auf der Kare⸗ liſchen Landenge ruhig Nordöſtlich des Ladoga ſt die Lage unverändert In Richtung auf Kuhmo ſollen ruſſiſche Trup⸗ pen, von Artillerie und Tanks unterſtützt, angegriffen haben. Der Angriff ſoll abgewieſen worden ſein Oeſtlich bon Suo⸗ muſſalmi wird am Weg nach Raate gekämpft, ebenſo wei⸗ ter nördlich in Richtung auf Salla. An den anderen Front⸗ abſchnitten waren keine nennenswerten Ereigniſſe zu ver⸗ zeichnen. Am Ladogaſee haben ruſſiſche Seeſtreitkräfte 1 8 finniſche Forts und Küſtendörfer mit Artillerie beſchoſ⸗ en Die finniſchen Batterien haben die ruſſiſchen Stellungen mit Feuer belegt. Am 3 Januar unternahmen ruſſiſche Flie⸗ ger Luftangriffe auf Turko(Abo) und Hanko Gangö), ſowie auf einige Orte in Nordfinnland. Der ruſſiſche Heeresbericht Moskau, 5. Januar. Auch am Donnerstag, dem 4. Ja⸗ nuar, war, wie der Stab des Leningrader Militärbezirks mitteilt, an den finniſchen Fronten kein wichtiges Ereignis zu verzeichnen. Engliſche Waffen für Finnland Amſterdam, 5. Januar. Wie man in zuſtändigen Lon⸗ doner Kreiſen erfährt, ſei die engliſche Regierung bereit, in Uebereinſtimmung mit dem kürzlichen Beſchluß des Genfer Vereins, Waffenlieferungen an Finnland nach Möglichkeit zu erleichtern Die Regierung werde, wie hierzu der„Eve⸗ ning Standard“ meldet, Ausfuhrlizenzen ſo weitgehend er⸗ teilen, wie es ohne Außerachtlaſſung des eigenen englischen Bedarfs möglich ſei Gleichzeitig meldet das Blatt, daß die britiſchen Rüſtungsfabriken damit begonnen hätten, Waffen nach Finnland zu liefern. Die verlorenen Rußland⸗Milliarden Brüſſel, 5. Januar. Ein ſehr bezeichnendes Licht auf die ſeit einigen Tagen immer ſtärker werdende Kampagne der dem franzöſiſchen Finanzkapital hörigen Pariſer Rechtszei⸗ tungen gegen Rußland wirft der Leitartikler des Pari⸗ ſer Blaktes„Jour“, wenn er ſchreibt, das Problem Finnland eröffne Frankreich in Rußland„ungeheure 5 Perſpektiven“ Dazu gehöre insbeſondere auch die„Aus⸗ ſicht“, die 18 Milliarden Goldfranken der ruſſiſchen Anleihe aus der Vorkriegszeit ſowie die 10 Milliarden Goldfranken ür Waffen⸗ und Munitionslieferungen an das zariſtiſche ußland wiederzubekommen. Antergang eines ſpaniſchen Paſſagierſchiffes DNB Madrid, 5. Jan. Die Madrider Preſſe bringt Nach⸗ richten über den Untergang des ſpaniſchen Paſſagierſchiffes „Cabo San Antonio“, das 400 Seemeilen weſtlich Las Pal⸗ mas in Brand geriet. Das Schiff war eines der modernſten Motorſchiffe Spaniens und vermittelte den Fahrgaſtverkehr zwiſchen Spanien und Südamerika. Es war 17 000 Tonnen groß, in Bilbao erbaut und 1931 in Dienſt geſtellt worden. etzt befand ſich das Schiff auf der Rückreiſe von Buenos Aires mit dem Ziel Cadiz wo es am 2. Januar erwartet wurde. Das Feuer brach im Laderaum aus, wo eine große Getreidefracht lagerte Da der Brand ſofort großen Umfang annahm, gingen die 250 Fahrgäſte und die Beſatzung in die Rettungsboote. Auf die SdS⸗Rufe eilten eine große Zahl von Schiffen herbei Ein franzöſiſcher Zerſtörer über⸗ nahm die Schiffbrüchigen und brachte ſie nach Dakar. * Politiſches Allerlei Terror in Paläſtina wieder verſchärft. Nach den neueſten aus Paläſtina in Rom eingetroffe⸗ nen Nachrichten hat ſich der britiſche Terror gegen die frei⸗ heitsliebende arabiſche Bevölkerung in der letzten Zeit wie⸗ der verſchärft da die Engländer offenbar eingeſehen haben, daß die nach Kriegsausbruch zur Abwechflung einmal an⸗ gewandte Politik des Zuckerbrotes völlig erfolglos geblieben iſt. So meldet der„Tevere“ aus Jeruſalem, daß in den letzten Tagen in verſchiedenen Städten Paläſtinas zahl⸗ reiche Araber verhaftet worden ſind. Die Mandatspolizei überwache die arabiſchen Vereinigungen gegenwärtig auf das ſtrengſte, um jede nationale Regung mit der gewohn⸗ ten Brutalität zu unterdrücken. As A-slowaken begrüßen Selbſtändigkeit der Slowakei Der flowakiſche Abgeordnete Konſtantin Culen, der in den letzten Monaten zu Beſuch bei den Slowaken in den Vereinigten Staaten von Amerika weilte, äußert ſich jetzt im„Slovakaß“ über verſchiedene Eindrücke, die er auf ſei⸗ ner Reiſe gewonnen habe. Culen unterſtreicht das einmütige Bekenntnis der USA⸗Slowaken für den ſelbſtändigen ſlo⸗ wakiſchen Staat und ſeine Politik. Dies habe ja auch die auf dem Kongreß der amerikaniſchen Slowaken gefaßte Ent⸗ ſchließung klar zum Ausdruck gebracht. Sie wünſchten nur, daß die Slowaken in der Heimat alles für die Erhaltung ihres ſelbſtändigen Staates tun. Der ſogenannten„tſchecho⸗ ſlowakiſchen“ Emigration, die ja den Beſtand einer ſlowa⸗ kiſchen Nation beſtreitet, werde jedes Recht abgeſprochen, etwa im Namen des flowakiſchen Volkes zu ſprechen. Größenwahnſinnige Pläne Jetzt wollen ſie auch Rußland vernichten DNB Brüſſel, 6. Januar. Die ſeit Auguſt angeſtaute Wut der für die Weiterführung des Krieges verantwort⸗ lichen Kreiſe Frankreichs, die durch die Wiederherſtellung der traditionell begründeten deutſch⸗ruſſiſchen Freundſchaft zwar einen ſchweren Schlag erlitten hatten, aber immer noch hofften, durch irgendwelche dunklen Manöver doch noch wie⸗ der Zwietracht zwiſchen den beiden, den Frieden des euro⸗ päiſchen Oſtens garantierenden Mächten ſtiften zu können, bricht ſeit einigen Tagen in der Pariſer Preſſe mit voller Wucht durch. Zähneknirſchend wird zunächſt zugegeben, daß die Hoffnung auf eine Trennung Rußlands von Deutſch⸗ land abwegig ſei, da keinerlei Breſche in das deutſch⸗ruſſiſche Freundſchaftsverhältnis, mehr geſchlagen werden könne. Um aber die Kriegsbegeiſterung des franzöſiſchen Vol⸗ kes, das ſich allmählich der Sinnloſigkeit des Krieges gegen das durch den Weſtwall unverwundbar gewordene Deutſch⸗ land bewußt wird, nicht ſinken zu laſſen, verſuchen die un⸗ verbeſſerlichen Pariſer Preſſeeinpeitſcher nunmehr ihrem Volk die„glänzenden“ Möglichkeiten einer Kriegführung gegen Rußland vorzugaukeln. So ſieht der„Figaro“ die Finnen mit franzöſiſch⸗britiſcher Unterſtützung bereits Petſamo wieder erobern, den ruſſiſchen Hafen Murmanſk beſchießen und ſiegreich auf Leningrad marſchieren. Dieſe Stadt werde dann, ſo meint der„Figaro“ großſprecheriſch, wieder Petersburg heißen, und das ruſſiſche Reich werde durch einen ſolchen Schlag in ſeinen Grundfeſten bis nach Wladiwoſtok und bis zu den Karpathen hin erſchüttert wer⸗ den.() Der„Jour“ ſeinerſeits träumt von einem gemein⸗ ſamen offenſiven türkiſch⸗engliſch⸗franzöſiſchen Vorgehen ge⸗ gen die Erdölquellen im Kaukaſus und von der Unterbin⸗ dung der ruſſiſchen Petroleumtransporte über das Schwarze Meer. Wenn auch die Haupklaſt der zu vollbringenden Helden⸗ taten von den Pariſer Strategen großmükigerweiſe den Finnen und Türken überlaſſen wird, ſo- macht ſich, wie neu · krale, hier aus Paris eingetroffene Beobachter berichten, in den Kreiſen der franzöſiſchen Bevölkerung eine ſichkliche An · ruhe bemerkbar. Das Gefühl greife um ſich, ſo bemerken dieſe neutralen Beobachter, daß das franzöſiſche Volk von unverantwortlichen, dem Größenwahn ſtändig mehr ver⸗ fallenden Politikern, denen der Gedanke der Kriegsauswei⸗ kung zu einer fixen Idee geworden iſt, in immer unüber⸗ ſehbarere und uferlos werdende Abenkeuer geſtürzt zu werden droht. Engliſche Handelsflotte beſchlagnahmt Du. Amſterdam, 5. Jan. Der engliſche Handelsmarine⸗ miniſter Gilmour hat Verkretern der Handels. und Schiff⸗ fahrkskammer in Liverpool mitgeteilt, die Regierung habe in Großbritannien und in allen Kolonien die Beſchlag⸗ sch e der Weitſtrecken⸗Schiffahrtslinien ab 1. Februar be⸗ oſſen. Mit dieſer Maßnahme, die eine Folge der zahlloſen Schiffsverluſte durch Torpedierungen und Minenexploſio⸗ nen iſt, ſtellt England alle in Großbritannien und den Ko⸗ lonien eingetragenen Fracht⸗ und Fahrgaſtſchiffe, die auf den großen Linien verkehren, unter ſeine Kontrolle. Die Beſchlagnahme findet an dem Tage ſtatt, an dem die Schiffe zum erſten Male nach dem Inkrafttreten des Pla⸗ nes im Vereinigten Königreich ihre Ladung löſchen. Der Plan ſoll, wie es in der Mitteilung des engliſchen Schiff⸗ e heißt, nicht auf Schiffe ausgedehnt wer⸗ en, die in den Regiſtern der Dominien oder Birmas ein⸗ getragen ſind. Die engliſchen Reeder ſollen ihren Betrieb auf normale Weiſe fortſetzen. Das Riſiko für den Verluſt von Schiffen und Ladungen wird aber zu Laſten der Re⸗ gierung gehen. Die britiſche Regierung beanſprucht dafür das Recht. Schiffe nach ihrem Gutdünken auflegen zu kön⸗ nen, beſtimmte Routen vorzuſchreiben und die Schiffe mit Ladung zu befrachten, die für engliſche Staatsintereſſen am dringlichſten benötigt werden. g AS A⸗Proteſt auch in Paris Amerikaniſche Oeffentlichkeit verſtimmt Waſhington, 5. Januar. Hulls Proteſt gegen die eng⸗ liſchen Eingriffe in die amerikaniſche Poſt wird für weiter⸗ hin aufmerkſam verfolgt. Wie verlautet, iſt ein ähnlicher Proteſt auch an die franzöſiſche Regierung gerichtet worden. Aus Fragen in den Preſſekonferenzen des Außenamtes, ob England auf den Proteſt geantwortet habe, wird das In⸗ tereſſe der amerikaniſchen Oeffentlichkeit erſichtlich. t Auch die Zeitungen beſchäftigen ſich mit dem engliſchen Affront So weiſt„Waſhington Poſt“ darauf hin, daß Amerikg im Neutralitätsgeſetz auf weſentliche Rechte neu⸗ traler Staaten verzichtet habe, umſo energiſcher aber ver⸗ lange, daß die legitimen amerikaniſchen Intereſſen wie der Poſtverkehr mit dem Ausland nicht verletzt werden Eng⸗ land begehe einen Fehler wenn es die amerikaniſchen Proteſte mißachte; denn dadurch werde es ſich die Sym⸗ pathien in USA weſentlich verſcherzen. daß die enteigneten ausländiſchen Oelgeſellſchaften jetzt kei⸗ das Expeditionsſchiff„Sedow“ aus der gung von Hunderten von Leichen ein. Die Inflationsgefahr in England Das Volk muß die Zeche bezahlen Du Amſterdam, 5. Januar. Daß die Gefahr den Inflation für England in bedrohliche Nähe gerückt iſt, hal Schatzkanzler Sir John Simon fetzt ſelbſi beſtätigt. Nach einer Reutermeldung wurde eine Beamtenabord⸗ nung bei ihm wegen Erhöhung der Beamtengehälter vor⸗ ſtellig Simon erklärte dieſer Vertretung, eine automatiſche Erhöhung der Bezüge angeſichts der erhöhten Lebenshal⸗ tungskoſten führe zu der ſchweren Gefahr einer Inflation. Die Regierung prüfe die Bezahlung der öffentlichen Beam⸗ ten im Hinblick auf andere Gehaltserhöhungen. man ſolle aber die enormen finanziellen Laſten des Krieges bedenken und die ſchwere Inflationsgefahr, die eine automatiſche An⸗ paſſung der Gehälter an die Preiſe mit ſich bringen würde. Schließlich verſuchte Simon, die Beamtenabordnung durch vage Andeutung einer künftigen Gehaltserhöhung bei wei terem Anſteigen der Preiſe und die billige Verſicherung, daß die Regierung alles tue, um„unnötige Erhöhungen“ der Lebenshaltungskoſten zu verhindern, zu tröſten. Ein beachtlicher Zynismus dieſes leitenden Herrn der Plutokratenkaſte! Erſt bricht eine Clique ſatter Verdiener friſch⸗fröhlich den Krieg vom Zaun, und wenn die Sache ſchief zu gehen beginnt und man mit den heraufbeſchworenen Schwierigkeiten nicht fertig wird dann wälzt man die Laſten ab auf die Schultern der Irregeführten. Expeditionsſchiff„Sedow“ im Packeis Moskau, 5. Januar. Der Eisbrecher„Joſef Stalin“, der Packeiszone im Nordweſten von Spitzbergen herausführen ſoll, bahnt ſich gegenwärtig durch ſchwerſte Eismaſſen hindurch in lang⸗ ſamem und nicht ungefährlichem Vorſtoß den Weg. Nach den letzten Meldungen von Bord des„Joſef Stalin“ iſt noch eine Strecke von 20 Seemeilen zurückzulegen, bis die beiden Schiffe ſich begegnen Die ungewöhnlich ſtarken Widerſtände der gewaltigen Eismaſſen ſind jedoch ſo groß, daß— nach dem Urteil von Fachleuten— bis zur Vereinigung der bei⸗ den Schiffe noch einige Tage vergehen können. Erdbebengebiet ohne Hilfe Transporte kaum möglich— Schwierige Aufräumungs⸗ arbeiten Iſtanbul, 5. Januar. Aus dem mittelanatoliſchen Erd⸗ bebengebiet treffen täglich neue Meldungen über die Ber⸗ Die Räumung der vernichteten Stadt Erſingjan geht langſam voran Nach allen Städten des Landes werden Sammeltransportzüge mit Ver⸗ wundeten und Obdachloſen abgefertigt. Dieſe Züge verkeh⸗ ren Tag und Nacht Es iſt noch längſt nicht gelungen, alle Toten zu beerdigen, woran die Witterung Schuld trägt. In den am meiſten betroffenen Bezirken iſt die Wetterlage fort⸗ geſetzt ſo ungünſtig, daß ihnen auch am zehnten Tag nach dem Erdbeben noch keine ausreichende Hilfe gebracht wer⸗ den konnte Es iſt bekannt, daß allenthalben Not und Man⸗ gel an allem groß iſt. Die entlegenen Dörfer ſind noch im⸗ mer auf ſich ſelbſt angewieſen. Ein Durchkommen mit Kraftwagen iſt ausſichtlos. Man ſtellt daher Pferde⸗ und Kameltransporte zuſammen, die Lebensmittel, Decken und ärzliche Hilfe heranſchaffen ſollen. In dem betroffenen Gebiet ſind immer noch neue Erdſtöße zu verzeichnen, ſo⸗ daß die Bevölkerung ſeit Tagen im Freien in Zelten und in notdürftigen Unterſtänden kampiert. Die Flüſſe Euphrat und Tigris in Oſtanatolien führen ſeit drei Tagen Hochwaſſer. Im Gebiet der Stadt Diarbekir haben Ueberſchwemmungen ſtattgefun⸗ den, die großen Sachſchaden angerichtet haben. Ueber Ver⸗ luſte an Menſchenleben verlautet noch nichts Der Tigris ſoll um ſechs Meter geſtiegen ſein Weitere Einzelheiten fehlen, „Jüdiſche Liebespakete“ aus Jugoſlawien. Belgrad, 5 Jan. Die genehmigungsfreie Verſchickung von Lebensmittelpaketen aus Jugoflawien iſt nur noch bis zum Gewicht von einem Kilogramm und einem Wert von 50 Dinar erlaubt Die jugoſlawiſchen Behörden ſahen ſich zu dieſer Einſchränkung veranlaßt, da auch hier die Juden, ähnlich wie in Ungarn, unter dem Deckmantel, Liebespakete an Angehörige im Ausland zu ſchicken, rieſige Mengen Salami. Schinken und Käſe an„Geſchäftsfreunde in der Schweiz“ verſchickt hatten, die ſie dann regulär weiterver⸗ kauften Die Juden verſchoben auf dieſe Weiſe ihr Geld nach dem Ausland. Kurzmeldungen Brüſſel. Das belgiſche Geſamtkabinett iſt zurückgetreten. Der Rücktritt erfolgte, um die Umbildung des Kabinetts durch Pierlot zu erleichtern. Mailand.„Popolo d'Italia“ kündigt an, daß der unga⸗ riſche Außenminiſter Graf Cſaky während ſeines Aufent⸗ haltes in Venedig mit dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano zuſammentreffen wird. Rom.„Azione Coloniale“ meldet aus Kairo, daß dort 6 weitere indiſche Truppen angekommen ſeien. Sie ſollen die bisher in Aegypten ſtationierten Truppen ablöſen, die nach England zurückbefördert würden. Stockholm. Großadmiral Dr. h. e. Raeder hat dem Chef der ſchwediſchen Marine in ſeinem Namen ſowie im Namen der geſamten deutſchen Marine ſeinen aufrichtigen Dank für die Hilfe bei der Rettung der Beſatzung des deutſchen Vorpoſtenſchiffes ausgeſprochen. Reval. In Reval fand die Gründungsverſammlung eines eſtniſch⸗ſowjetruſſiſchen Vereins ſtatt, tiefung der Freundſchaft zwiſchen den beiden Völkern des gegenſeitigen Verſtehens, beſonders auf kul und wirtſchaftlichem Gebiet bezweckt. 8 Moskau. Wie die Agentur„Taß“ mitteilt, iſt die Reſt⸗ umme von 5.8 Millionen Pen für den Kauf der Oſtchineſi⸗ ſchen Bahn von der mandſchuriſchen Regierung auf das Konto der ſowſetiſchen Botſchaft in Tokio eingezahlt wor⸗ den Damit ſind die mit dem Verkauf dieſer Bahn zuſam⸗ menhängenden bisher ſtrittigen Fragen endaültia geregelt. Moskau. Der Vorſitzende des Volkskommiſſariates und Außenkommiſſar Molotow empfing den Leiter der zurzeit Moskau anweſenden bulgariſchen Wirtſchaftsdelegation. Fi⸗ nanzminiſter Bojffloff. N Mexiko-Stadt. Durch Gerichtsbeſchluß wurde feſtgelegt. nerlej Berufungsmöglichkeiten mehr haben. Präſident Car⸗ denas wird ganmehr Treuhänder für Rechnung der aus⸗ ländiſchen Intereſſen beſtimmen. i i der die Ven r den , hat bord⸗ iich iti shal⸗ ition. eam⸗ ſolls enken An⸗ ürde. durch 5 da der der iener Sache enen aſten der im ſich ang⸗ den eine iden ände nach bei⸗ er eee d eee. F Babdiſche Chronik Alle Kräſte für die Wehrerziehung Großappell aller Wehrmannſchaften des Gaues Baden am 138. Februar. NS. In einer Beſprechung, die dieſer Tage bei dem ſtellvertretenden Gauleiter Hermann Röhn ſtaktfand und an der die Führer bezw. die Beauftragten der SA.⸗Gruppen Südweſt und Kurpfalz, der Motorgruppen Südweſt und Kurpfalz⸗Saar des RS., ſowie der NSF K.⸗Gruppe 16 (Baden⸗ Saarpfalz) teilnahmen, wurde die Durchführung der vom Führer verfügten vormilitäriſchen Erzie hung der noch unausgebildeten Jahrgänge im Gau Baden be⸗ ſprochen. Bei dieſer Gelegenheit wurde als Termin für einen Großappell aller Wehrmannſchaften des Gaues Baden der dritte Sonntag im Februar feſtgelegt. Am 19. Januar fährt ſich der Tag, an dem der Füh⸗ rer durch eine 2e das SA.⸗Sportabzeichen zum SA.⸗ Wehrabzeichen erhob und es zur Grundlage der vor⸗ und nachmilitäriſchen Wehrerziehung machte. Zum Träger dieſer Ausbildung hat der Führer die SA., die älteſte und größte Kampfformation der Bewegung, beſtimmt. Bereits vor Be⸗ Zinn des Krieges iſt man in allen Gauen des Reiches daran⸗ gegangen, die erſten Wehrmannſchaften aufzustellen. Der Krieg ſelbſt hat zwar die Verhältniſſe grundlegend geän⸗ dert; der Auftrag vom 19. Januar 1939 aber hat ſeitdem an Bedeutung nur noch gewonnen. Bereits Anfang Dezember trafen der gegenwärtige Füh⸗ rer der SA.⸗Gruppe Südweſt, SA.⸗Obergruppenführer Mergenthaler, und der Führer der Motorgruppe Süd⸗ weſt des N SA., Obergruppenführer Wagener, eine Ver⸗ einbarung, nach der SA. und NS. die vormilitäriſche Erziehung der noch unausgebildeten Jahrgänge gemein⸗ ſam durchführen. In dieſer Vereinbarung heißt es u. a.: „Um dieſe große Aufgabe der vormilitäriſchen Wehrerziehung heſonders fetzt im Kriege erfolgreich durchführen zu können, iſt der Einſatz aller verfügbaren Kräfte not⸗ wendig.“. Da die beſonders gelagerten Verhältniſſe in unſerem Grenzgau Baden eine frühere Inangriffnahme dieſer Auf⸗ gaben nicht erlaubte, wird nunmehr mit Beginn des neuen Jahres die Aufſtellung der Wehrmannſchaften in allen badi⸗ ſchen Kreiſen durchgeführt. Während im Januar die Erfaſ⸗ ſung in den einzelnen Kreiſen ſyſtematiſch erfolgen wird, ſol⸗ len am Sonntag, den 18. Februar, in einem großen Appell in allen Kreiſen Badens vom Bodenſee bis zum Main die Wehrmannſchaften erſtmals vor die Oeffentlichkeit treten. Wie außerordentlich ſtark das Intereſſe iſt, das die Partei der vormilitäriſchen Wehrerziehung beimißt, zeigt die Tatſache, daß dieſe Großaktion auf Anregung des ſtellvertretenden Gau⸗ leiters Röhn und unter Mitwirkung aller Hoheitsträger des Gaues zur Durchführung gelangen wird. Damit leiſtet die Partei erneut einen weſentlichen Beitrag zur Wehrertüch⸗ taung aller wehrfähigen Deutſchen, die in der Heimat ihre Pflicht für Führer und Volk erfüllen. K. H. Heidelberg.(Wegen Trunkſucht entmün⸗ digt.) Hoteldiener Adam Sauer, geb. am 21. 4. 1874 in Eichel bei Wertheim, wohnhaft in Heidelberg, wurde wegen Trunkſucht entmündigt. Weinheim.(Todesfall.) Durch einen tragiſchen Anglücksfall iſt im Alter von 62 Jahren Adam Randoll 7. von hier geſtorben. Wertheim.(Eine 97⸗ Jährige.) Noch verhält⸗ nismäßig rüſtig konnte die Witwe Ehler das 97. Lebens⸗ jahr vollenden. 5 f Wertheim.(In der Tauber ertr unken.) Der 46jährige Schiffsführer Trunk aus Lautenbach am Main, deſ⸗ ſen Schiff zurzeit an der Tauber vor Anker liegt, fiel abends, als er das Schiff betreten wollte, in die Tauber und ertrank. Die Leiche wurde geborgen. ) Pforzheim.(Bezugsſcheine unterſch lagen.) Wegen Amtsunterſchlagung erhielt der verheiratete 29jährige Karl Faaß aus Ludwigsburg, der bei einer hieſigen Behörde angeſtellt war, durch die Strafkammer ein Jahr drei Monate Gefängnis. Faaß, der mit der Ausgabe von Bezugsſcheinen betraut war, nahm eine Anzahl in ſeine Wohnung mit, um 155 damit gute Beziehungen zur holden Weiblichkeit zu ver⸗ en. 2 Schapbach b. Wolfach.(Vermißte erfroren aufgefunden.) Die ſeit dem 26. Dezember vermißte ledige 39jährige Hausgehilfin Lina Herzog wurde jetzt in der Nähe des Dorfes erfroren aufgefunden. Sie war offen⸗ bar in einem Zuſtand geiſtiger Störung umhergeirrt, hatte ſich zum Ausruhen niedergeſetzt und in der Kälte den Tod gefunden. Lörrach.(Sich ſelbſt gerichtet.) Im hieſigen Amtsgerichtsgefängnis hat ſich ein 27jähriger Mann aus Köln erhängt. Er war dieſer Tage an der: Grenze feſtge⸗ nommen worden, als er verſucht hatte, einen größeren Geld⸗ betrag nach der Schweiz zu ſchmuggeln. Gauſtraßenſammlung im Zeichen der Gemeinſchaſt Ein Aufruf der ſammelnden Organiſationen. NS. Der Gau Baden wird am 6. und 7. Januar im Zeichen der diesjährigen Gauſtraßenſammlung fuͤr das Kriegs⸗W HW. ſtehen, aus deren Anlaß künſtleriſch wertvolle 115 handwerklich ſchöne Intarſienabzeichen zum Verkauf ge⸗ angen. Beamte, Handwerker und Männer der Tech⸗ niſchen Nothilfe werden an den beiden Sammeltagen durch gemeinſamen Einſatz der Gauſtraßenſammlung zum Er⸗ folg verhelfen. Sie werden hier am Weſtwall und am Ober⸗ rhein ein Beiſpiel unermüdlicher Tatbereitſchaft geben. Deutſche Volksgenoſſen! Kommt auf die Stra⸗ ßen und Plätze! Die Sammelbüchſen und prächtige Abzei⸗ chen warten auf Euch. Zeigt Euch im Opfergeiſt der Kamera⸗ den im feldgrauen Rock würdig. Heil Hitler! Robert Roth, Landeshandwerksmeiſter Baden, MdR. L. Mauch, Gauamtsleiter der NS DAP. und Leiter des Amtes für Beamte, Gauwalter des Reichsbundes der Deutſchen Beamten, Gau Baden. Hölzle, Bezirksführer und Landesgruppenführer Südweſt der Techniſchen Nothilfe. Wenzel, Landesführer und Landesgruppenführer Weſtmark der Techniſchen Nothilfe. Badiſcher Komponiſt im Rundfunk. Der Münchner Rundfunk hatte zu einer Sendung das Motto gewählt:„„Muſikaliſcher Streifzug durch deutſche Gaue“. Als Muſik aus dem Gau Baden hatte er ein neues Werk von Ludwig Baumann(Baden⸗Baden) gewählt: „Schwarzwald ⸗Suite“, für Orcheſter, aus fünf Sätzen be⸗ ſtehend: 1. Morgenfeier im Hochwald; 2. Schwebende Wie⸗ ſenfalter; 3. Wichtelmännchen am Waſſerfall; 4. Lied der Wellen; 5. Bauerntanz unter der Dorflinde. In einer Be⸗ urteilung der Re ſikkammer über dieſes Werk heißt es:„Dieſe„S Suite“ iſt eine liebenswürdige Un⸗ terhaltungen aungenu meſche die programmatiſchen Vorwürfe ſinn⸗ gemäß illuſt. iert.“ Edesheim bei Landau.(Aus dem Schweißappa⸗ rat ſchlugen Flammen.) Während der Schmied Karl Bechtold damit beſchäftigt war, einen autogenen Schweißapparat in Tätigkeit zu ſetzen, ſchlugen ſtarke Flam⸗ men aus dem Apparat hervor. Bechtold erlitt im ganzen Geſicht ſo ſchmere Verbrennungen, daß er in ein Kranken⸗ haus verbracht werden mußte Büdingen.(Eine rohe Ta t.) in Rommelhauſen wurde der Wirt, als er einen Gaſt zum Verlaſſen des Lokals aufforderte, derart heftig ins Geſicht geschlagen, daß er ſofort in ein Krankenhaus gebracht wer— den mußte. Bei der Operation ſtellte ſich heraus, daß durch den Schlag die Sehkraft des einen Auges vernichtet wurde. Verletzte im Welt⸗ In einer Gaſtwirtſchaft Der Fall iſt umſo bedauerlicher, als der krieg das Sehvermögen des anderen Auges faſt ganz einge⸗ büßt hat ſo daß er nunmehr faſt völlfa erblindet iſt. Stuktgarter Skiläufer tödlich verſchüttet DNB St. Ankon, am Arlberg, 5. Januar. Oberhalb von Warth beim ſogenannten Hörndle iſt durch ein Schneebrett eine Lawine losgegangen die vier Skiläufer aus dem alten Reichsgebiet verſchüttete. Ein fünfter konnte ſich rechtzeitig durch ſeitliche Abfahrt in Sicherheit bringen Von den vier Verſchütteten befreiten ſich drei ſelbſt aus den Schneemaſſen, dagegen konnte der 30 Jahre alte Ernſt Hechler aus Stutt⸗ gart nur als Leiche borgen werden. Göring beglückwünſcht Hundertjährige. Miniſterpräſi⸗ dent Generalfeldmarſchall Göring hat Fräulein Amalie Charlorte Hochheim in Misdroy, Kreis Swinemünde Regie⸗ rungsbezirk Stettin anläßlich ihres 100. Geburtstages am 5. Januar 1940 ein Glückwunſchſchreiben, eine in der ſtaat⸗ lichen Porzellanmanufaktur in Berlin hergeſtellte Ehrentaſſe, ſowie ein Geldgeſchenk überreichen laſſen.. A Todesſprung aus Liebeskummer. Eine 35 jährige An⸗ geſtellte ſtürzte ſich von der Großheſſeloer Brücke in Mün⸗ chen in das mit Schnee bedeckte Trockenbett der Iſar. Sie ſtarb nach einer halben Stunde. Aus einem Abfchiedsbrief geht hervor, daß Liebeskummer ſie zu dem Verzweiflungs⸗ ſchritt getrieben hatte. Beim Skifahren tödlich verunglückt. Der 29 ährige Gaſtwirtsſohn Joſef Kerber aus Breitenwang kam bei einer Abfahrt von der Moosberger Hütte durch die Fahrt in einem Graben ſo unglücklich zu Fall, daß er einen ſchweren chä⸗ delbruch erlitt und ſofort tot war. Kerber galt als einer der beſten Läufer ſejner Hefmat. At Der Petroleumofen in der Scheuer. In einer Scheuer bei Bamberg brach verurſacht durch großen Leichtſinn. in den Abendſtunden ein Großfeuer aus In der mit Heuvorräten gefüllten Scheuer hatte ein Kraftwagenbeſitzer ſeinen Perfo⸗ nenwagen mit Anhänger eingeſtellt Der Wagenbeſitzer ſtellte unter das Gefährt einen Petroleumofen um damit den Küh⸗ ler aufzutauen Dabei geriet der Anhänger in Brand und die Scheuer mi ihren ganzen Vorräten wurde reſtlos ein Raub der Flammen. 5 Reifen bewirtſchaftung. Den Beſitzern von Kraftfahrzeugen mit beſonderer Kennzeichnung(roter Winkel) wird letztmals Gelegenheit gegeben, Antrag auf Ausſtellung einer Reifenkarte zu ſtellen. Kraftfahrzeugbeſitzer, welche dieſer Aufforderung bis zum 15. Januar nicht nachkommen, werden künftig keine Tank⸗ ausweiskarten mehr erhalten. Das Gleiche gilt für Fahr⸗ zeuge, die noch nicht zur Schätzung vorgefahren ſind. Die Schätzung erfolgt bei den bekannten Schätzungsſtellen in der Zeit von 8—12 und 14.3017 Uhr. * Neues Programm für das 4. Akademie⸗Konzert. Die Vortragsfolge des 4. Akademiekonzertes(Montag den 8. und Dienstag, den 9. Januar) mußte aus tech⸗ niſchen Gründen geändert werden. Anſtelle der 2. Sinfonie von Franz Schmidt dirigiert Karl Elmendorff Beet ovens achte Sinfonie, die urſprunglich für das 5. Akademiekonzert vorgeſehen war.(Wir werden die zweite Sinfonie von Schmidt im 5. Akademiekonzert im Februar 1940 hören). Die neue Vortragsfolge des vierten Akademiekonzertes be⸗ ginnt mit der Ouvertüre zu„Kätchen von Heilbronn“ von Hans Pfitzner. Dann folgt Beethovens 8. Sinfonie. Alfred Hoehn, der auch in Mannheim gut bekannte Frankfurter Konzertpianiſt ſpielt Tſchaikowskys mächtiges Klavierkonzert. Mit dem reizvollen ſinfoniſchen Kolo des jugoflowakiſchen Komponiſten Gotovae, der unlängſt in dem erſten Städt. Konzert unter Elmendorffs Leitung die Hörer zu ſtürmi⸗ ſchem Beifall hinriß, klingt der vielſeitige und anregende Abend aus. Gotovaes ſinfoniſcher Kolo wird auf vielſeitigen Wunſch geſpielt. * Klavierabend Friedrich Schery. Der bekanntlich an der Hochſchule für Muſik in Mannheim als Lehrkraft tätige Pianiſt Friedrich Schery gibt am 11. Januar im Kammer⸗ muſikfſaal der Hochſchule einen Klavierabend. Es gelangen Klavierwerke von Schubert, Schumann, Liſzt u. a. zum Vor⸗ trag. Karten ſind in der Verwaltung der Hochſchule zu haben. 1. Verkürzung des Lehrer⸗ Studiums Zu den Kriegsmaßnahmen auf dem Gebiet des Erzie⸗ hungsweſens gehört eine Verkürzung der Studiendauer für eine ganze Reihe von Berufen Der Nachwuchs wird da⸗ durch in die Lage verſetzt, ſeine wiſſenſchaftliche Ausbil⸗ dung— ohne Minderung der Anforderungen— raſcher ab⸗ zuſchließen. Dieſe Verkürzung iſt nicht nur für Aerzte, Tech⸗ niker und andere Naturwiſſenſchaftler ermöglicht worden. ſondern auch für die Lehrer der höheren Schulen. 8. Durch einen Erlaß vom 3. Januar hat der Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung eine entſprechende Ktudienverkürzung nunmehr auch für Volksſchulleh⸗ rer und für die Haus wirtſchafts⸗ und Turn lehrerinnen an Volksſchulen, mittleren Schulen und Berufsſchulen auf dem Lande eingeführt. Die Anwärter für dieſe Berufe mußten bisher vier Semeſter lang an den Hochſchulen für Lehrer- oder Lehrerinnenbildung ſtudieren. Ein Semeſter wird nunmehr geſtrichen, und das Geſamt⸗ enſum wird unter Neuregelung der Semeſterdauer auf drei Semeſter, alſo anderthalb Jahre, zuſammengedräugt. Bis auf weiteres können ſich die Studierenden an den Hoch⸗ ſchulen für Lehrerbildung ſchon zu Beginn ihres dritten Semeſters für die Prüfung melden; wer zurzeit bereits das dritte Semeſter hinter ſich hat, kann ſich ebenfalls ſofort, d. h. bis zum 15. Januar, zur Prüfung melden. f Fümſchau. Der neue Terrafilm„Flucht ins Dunkel“ erzählt uns von Menſchenſchickſalen aus der Nachkriegszeit, von den an⸗ ſtändigen Charakteren, die ſich den Mächten des Nieder⸗ gangs entgegenſtemmten. Nach Carl Unſelts vielgeleſenem Roman„Geſpenſt im ſpäten Licht“ wird hier in einem Film außerhalb des alltäglichen Geſchehens gezeigt, was der Menſch vermag, der von einer großen Idee bewegt wird. Muß der Menſch, der die„Flucht ins Dunkel“ ergreift, ein Verbrecher ſein, auch wenn er ſich außerhalb der Ge⸗ ſetze ſtellt? Es handelt ſich um eine kriegswichtige Erfin⸗ dung einer Aluminiumlegterung, die man nicht in Feindes⸗ hände geraten laſſen will. Zwei ehemalige Arbeitskame⸗ raden, die Ingenieure Engelbrecht(Joachim Gottſchall) und Geldemeiſter(Ernſt v. Klipſtein) werden zu vermeint⸗ lichen Konkurrenten, und zwei Frauen ſtehen mitleidend und mitkämpfend im dramatiſch bewegten Ablauf des Films, wobei die erfolgreiche Filmnachwuchsdarſtellerin Herta Feiler als Barbara Wrede, Schweſter des Chefs der Aluminium⸗ werke Dr. Wrede(Paul Hoffmann), durch ihr ausgezeich⸗ netes Spiel in die vorderſte Reihe unſerer Filmlieblinge aufrückt. den Trick. ſchweigt aber und Kitty verliebt ſich in ihn, er anſcheinend ſich auch in 175 Denn der 2. Akt ſieht beide llaſſen Kitty auf den Gedanken verfallen, zur Prima als „Die Primanerin“ Erſtaufführung im Nationaltheater Mannheim Wäre das Neue Theater im Roſengarten in Betrieb, ſo wäre dieſer leicht gebaute, wenn auch mit fünf Akten unge⸗ wöhnlich umfangreiche Schwank dort am richtigen Platze. So aber ging er eben trotz ſeiner Anſpruchsloſigkeit über ie Bühne des Nationaltheaters und bereitete einem lach⸗ eudigen Publikum einen vergnügten Abend. Den Stoff, der auch bereits verfilmt wurde, lieferte eine Novelle; er iſt keineswegs alltäglich: Kitty Krüger, eine Primanerin hat ſich eines Morgens auf die lateiniſche Stunde nicht borbereitet und beſchließt die Kranke zu ſpie⸗ len Profeſſor Theſing wird vom benachbarten Krankenhaus geholt; er durchſchaut nach einem kleinen Mißverſtändnis ſchon als ein glückliches, ſoeben von der Hochzeitsreiſe zu- rückgekehrtes Paar im eigenen Heim Der Beſuch einer ehe⸗ maligen Schulfreundin und deren Bericht über das Treiben der Prima, verbunden mit der Langweile der jungen Frau, Schülerin zurückzukehren und noch das Abitur zu machen. Häufige Abweſenheit ihres Gatten begünſtigt zwar dieſen Plan, das Geheimnis mit ſemen täglichen Schulſtunden und ausaufgaben läßt ſich aber doch nicht ſo verbergen, daß Herr Profeſſor nichts merkte Kitty verſtrickt ſich ſchließ⸗ ſogar die Scheidung einleiten will Daß es Geflunker daß dieſer mißtrauiſch und eifer⸗ die jüngeren weiblichen Figuren mit den modernſterl und Theſing als angeblicher„Vormund“ Kittys vor dem Schul⸗ kollegium erſcheint das gegen die„Schülerin Kitty Krüger“ eine hochnotpeinliche Unterſuchung wegen„leichtſinnigen Lebenswandels“ veranſtaltet hat, iſt das mit Spannung erwartete glückliche Ende da. Sigmund Graff hat dieſen Stoff mit Routine und ſei⸗ nem erprobten Inſtinkt für Theaterwirkſamkeit zum Büh⸗ nenſtück geſtaltet Es wäre nach unſerer Meinung freilich beſſer geweſen, wenn er dies unter einem Pfeudonym ge⸗ tan hätte. Denn dieſes ſehr nahe an den Schwank herankom⸗ mende Luſtſpiel liegt glücklicherweiſe außerhalb der Linie der dichteriſchen Entwicklung ſeines Verfaſſers, dem wir ſo wertvolle Stücke wie„Die endloſe Straße“ und„Die Heim⸗ kehr des Mathias Bruck“ verdanken Möchte uns bald auch ſein letztes Werk,„Die Prüfung des Meiſters Tillmann“, das im April 1939 in Berlin uraufgeführt wurde, in Mann⸗ heim Gelegenheit geben uns von dem Stand ſeines Schaf⸗ fens zu überzeugen.„Die Primanerin“ wollen wir nicht mitrechnen, das iſt ein Stück, das ſicher nur„ſo nebenbei“ geſchrieben worden iſt Es iſt nur erſtaunlich, wie hier mit einem Mindeſtaufwand von Geiſt ein Höchſtmaß von Hei⸗ terkeit erzielt werden konnte. 5 Die Aufführung für die Rudolf Ham macher verantwortlich zeichnete, glitt unter die Abſichten des Ver⸗ faſſers weit hinab ins Schwankhafte und ſpekulierte mit allzu billigen Mitteln auf den Lachreiz der Zuſchauer, Es iſt un⸗ möglich, als Oberlehrer und Lehrerinnen Witzblattfiguren aus dem Anfang des Jahrhunderts hinzuſtellen, anderſeits kommt, iſt ia klar, und als schließlich Profeſſor eleganteſten Errungenſchaften der Mode auszustatten. Solche Lehrer haben wir nie kennen lernen, und in der Gegenwart, in der das Stück ſpielen ſoll, gibt es die erſt recht nicht mehr. Wie wir hören, iſt die Aufführung im Badiſchen Staaks⸗ theater dieſen Figuren bei all ihrer Schrulligkeit mehr gerecht worden Daß man verſchämt als Ort der Auffüh⸗ rung„eine Stadt in der Schweiz“ bezeichnet, ändert an die⸗ ſer Auffaſſung nichts. N. Den Darſtellern, dieſem guten Enſemble, verdankt die Aufführung zum größten Teil ihren Erfolg. Anne⸗ marie Collin wirkte durchaus natürlich als Prima⸗ nerin Kitty und rührend in ihrer neuen Mürde als blut⸗ junge Ehefrau Menſchlich fein gab Walter Kiesler als Profeſſor Theſing den älteren Gatten. Weachtvoll in ihrem Spiel war wieder Hanſi T ho ms; wann werden wir dieſe temperamentvolſe und originelle Schauspielerin einmal in einer größeren Rolle ſehen? Er nſt Lang ⸗ heinz und Lene Blankenfeld waren als älteres Ehepgar ſehr glaubhaft Ria Roſe informierte als Frau des Rechtsanmalts Aßmann die junge Frau Profeſſor ſehr überzeugend über den Umgang mit Ehemännern Im übri⸗ gen iſt es unmöglich auf die zahlreichen anderen Rollen ein⸗ zeln einzugehen. Joſef Offenbach ſuchte durch die Karrikatur hindurch ſeinem Oberlehrer Dr. Splittſtößer einen warmen menſchlichen Zug zu geben a 8 Der Beifall war ſehr lebhaft: oft durften ſich die Dar⸗ ſteller, denen er wohl vor allem galt zeigen Das Stück wird unbeſchadet der von der Kunſtbetrachtung zu machen⸗ den Einwände ſein Publikum finden und des Sous füllen. * 5 e)) CC Reiſenkarten berechtigen nur in dringenden Fällen zur Beantragung von Erſatzreiſen. Mit der Anordnung Nr. 51 der Reichsſtelle für Kaut⸗ ſchuk und Asbeſt, Berlin, vom 11. 9. 1939 iſt die Ab⸗ lieferungs⸗ und Bezugsregelung für Fahrzeugkautſchukbe⸗ reifungen wirkſam geworden. Seitdem darf ein Fahrzeug⸗ halter nicht mehr ſelbſtändig über ſeine Reifen verfügen. Bisher wurde lediglich von der Ablieferung der loſen, d. h. nicht auf Fahrzeugen aufmontierten Reifen Gebrauch ge⸗ macht. Deshalb wurden in den einzelnen Gemeinden Reifen⸗ ſammelſtellen errichtet, deren Beſtände nunmehr ſortiert werden, um die noch brauchbaren Reifen den Verbrauchern wieder zuzuführen. Die Zuweiſung von Reifen erfolgt bekanntlich mittels einer Reifenkarte, die von den Wirtſchaftsämtern am Wohn⸗ ſitz oder gewöhnlichen Aufenthaltsort des Verbrauchers aus⸗ gegeben wird. Zu dieſem Zweck muß das Kraftfahrzeug vor⸗ geführt werden. Die Aushändigung der Reifenkarte wird auf dem Kraftfahrzeugſchein vermerkt. Die Ausſtellung dieſer Reifenkarte ſollte bis zum 31. 12. 1939 beendet ſein, damit jeder Fahrzeughalter wenigſtens zu Beginn des neuen Jahres im Beſitz einer Reifenkarte iſt und für ſeine unbrauchbar gewordenen Reifen rechtzeitig Erſatzanträge ſtellen kann. Vielfach ſehen Fahrzeughalter in der Aushändigung der Reifenkarte einen Anlaß, ſchleunigſt die Zuweiſung von Erſatzreiſen zu beantragen, obwohl die am Fahrzeug befindlichen Reifen noch brauchbar ſind. Zu dieſer Eile be⸗ ſteht keinerlei Anlaß; denn derartigen Anträgen kann und wird ſo lange nicht ſtattgegeben werden, als nicht erwieſen iſt, daß Erſatzreifen zur Aufrechterhaltung der Fahrbereit⸗ ſchaft unbedingt notwendig ſind. Durch die Eintragung der am Tage der Ausſtellung der Reifenkarten am Fahrzeug befindlichen Reifen Nummern, Größen, Fabrikat und Ab⸗ nutzungsgrade iſt nämlich erſichtlich, ob der Antrag berech⸗ tigt iſt oder nur vorſorglich geſtellt wurde. Eine Häufung ſolcher vorſorglich geſtellter Anträge erſchwert lediglich die Entſcheidung über tatſächlich berechtigte Anträge. Derjenige Fahrzeughalter, der ſeine Reiſenkarte er⸗ halten hat, aber in abſehbarer Zeit keine Erſatzreifen be⸗ nötigt, handelt alſo in ſeinem eigenen Intereſſe, wenn er ſo lange von der Geſtellung von Anträgen auf Zuweiſung Erſatzreifen Abſtand nimmt, bis der Zeitpunkt ge⸗ von kommen iſt, daß der eine oder andere Reifen erſatzbedürftig wird. Die enigen Fahrzeughalter, die über runderneuerungs⸗ fähige Reiſen verfügen, können dieſe mittels der Reifen⸗ karte bei einem Runderneuerungsbetrieb ſelbſt in Auftrag geben. In derartigen Fällen wird die Ablieferung an den Runderneuerungs⸗Betrieb und Wiederaushändigung auf einem auf der Reifenkarte vorgeſehenen Antragsvordruck vermerkt. Der Mahnruf großer Männer NS. Neben den alljährlich herauskommenden Win⸗ terhilfs⸗Briefmarken hat die Reichspost in dieſem Jahre auch eine Poſtkartenſerie herausgebracht, auf denen ſechs großen deutſchen Männern ein Denkmal geſetzt wird. Dieſe ſechs Poſtkarten ſind mit einem Zuſchlag von vier Pfennig bei allen Poſtämtern des Gaues Baden erhältlich. Von Hein⸗ rich I., der ein großes Reich der Deutſchen ſchuf, führt die Serie über Ullrich von Hutten, dem Kämpfer für ein freies Deutſchland, über Martin Luther, der mit hoher Kraft natio⸗ nalen Empfindens den Deutſchen neue Wege wies, über Fried⸗ rich den Großen, deſſen Leben ein Dienen und Opfern für ſein Volk bedeutete, zu Karl Peters, der den Grundſtein zu Deutſchlands Kolonialreich legte und ſchließlich zu Bismarck, dem Eiſernen Kanzler und Schmied des zweiten Reiches. Die geſchmackvollen Poſtkarten tragen Zeichnungen dieſer geſchicht⸗ lichen Perſönlichkeiten, ihre Unterſchrift und einen ihre deut⸗ ſche Lebenshaltung kennzeichnenden Ausſpruch. a Das Erſcheinen dieſer Poſtkarten hat überall in unſerem Gau ein freudiges Echo ausgelöſt. Hoffentlich machen alle Volksgenoſſen hiervon reichlich Gebrauch, zumal der Ueber⸗ ſchuß für das Kriegs⸗Winterhilfswerk beſtimmt iſt. — Keine Kartoffeln erfrieren laſſen. Bei der Kälte hat jeder, der Kartoffeln eingelagert hat, die Pflicht, ſich davon zu überzeugen, ob der Keller auch nicht zu kalt iſt. Die Tatſache, daß die Temperatur im Keller noch nicht unter den Nullpunkt geſunken iſt, iſt kein Beweis dafür, daß die Kar⸗ toffeln nicht leiden. Im Kartoffelkeller dürfen die Tem⸗ peraturen plus 3 Grad Celſius nicht unterſchreiten und ſol⸗ len möglichſt auch nicht über plus 8 Grad liegen. Liegt die Temperatur unter plus 3 Grad, ſo werden die Kartoffeln ſüß, liegt ſie über plus 8 Grad, ſo beſteht die Gefahr des vorzeitigen Keimens, Welkens oder auch Faulens. Wochenküchenzettel Anregungen für die Zeit vom 3. bis 14. Januar 1940. Montag: morgens: Mehlbrei mit Obſt; mittags: Ah⸗ geſchmelzte Kartoffelſchupfnudeln mit Feldſalal, ene 8 bratene Schupfnudeln, Krautſalat. a Dienstag: morgens: Malzkaffee, Brot, Butter, Mar⸗ melade; mittags: Wirfinggemüſe, Fleiſchküchle, Schalkartof⸗ 3 Luiſenſpeiſe, deutſcher Te. 5 ittwoch: morgens: Gebrannte Mehlſu e; mittags Ag Nen i Schaake 9 Sup aus Reſten vom Mittag mit dem Abkochwaſſ r Leber⸗ ſpätzle, Butterbrote. 5 5558 Donnerstag: morgens: Geriebene Gelbrüben und Aepfel, Butterbrot; mittags: Graupenauflauf mit Tomaten⸗ beiguß, Salat; abends: Senfkartoffeln, Feldſalat. Freitag: morgens: Grünkerngrütze, friſches Obſt; mit⸗ tags: Kartoffelſuppe, Apfelkuchen mit Hefenteig; abends: Reſte der Suppe, Friſchkoſtbrote. Samstag: morgens: Milch, Bröt hen; mittags: Ge⸗ müſegulaſch, Obſt; abends: Kartoffelhörnle mit Fleiſchfülls und Salat. e Sonntag: morgens: Malzkaffee, Butter, Marmelade, Brot; mittags: Grünkernſuppe, eingemachtes Kalbfleiſch im Reisrand; abends: Wurſtaufſchnitt, Kartoffelſalat. 0 Luiſenſpeiſe: Zutaten: 1 kg gekochte, geriebene Kar⸗ toffeln, 25099 Mehl, etwas Salz, etwas Fett zum Ausſtrei⸗ chen der Form, 750 3 Aepfel und Birnen oder auch 375 9 Dörrobſt, 50g Zucker.— Aus Kartoffeln, Mehl und Salz knetet man einen Teig, den man zu zwei runden Platten aus⸗ ſticht. In eine gefettete Auflaufform gibt man eine Kartof⸗ felplatte, legt um den Rand Kartoffelteig und füllt das im eigenen Saft gargemachte Obſt hinein, das mit dem Zucker gemiſcht iſt. Obenauf gibt man die zweite Teigplatte und überbäckt im Ofen eine halbe Stunde. Gemüſegulaſch: Zutaten: 1 kg. Kartoffeln, 1 kg allerlei Gemüſe, 40 g Fett, 60 g Mehl, Abkochbrühe, reich⸗ lich Peterſiſte und gewiegte Kräuter.— Das Gemüſe wird entſprechend klein zerteilt und in wenig Salzwaſſer gargekocht. Die Kartoffeln werden wie Salzkartoffeln zubereitet. Man bereite einen hellen Beiguß, den man mit reichlich geſchnit⸗ tenen Kräutern und Peterſilie würzt, dann gibt man die vor⸗ bereiteten, gargemachten Gemüſe und Kartoffeln zu 777 8 5 N Männergesapgverein 1861, HMhm.-Seckenheim. 0 Landw. Eln⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaßk Mannheim⸗Seckenheim. Frühjahrs⸗Beſtellungen auf Unserem treuen und ältesten Sdngerłameraden GEORG TAHKOB u seinem heutigen 67. Geburtstag ie herzlichsten Glüdcwünschèe. Die Sanger. ww Aufruf von Fultermittelſcheinen. Auf den Abſchnitt 2 der Futtermittelſcheine für nichtlandwirtſchaftliche Tierhalter werden an dieſe für den Monat Januar 1940 je Schwein bis zu 15 les Schweinefutter je Pferd bis zu 150 lig Pferdefutter ausgegeben. Abſchnitt 2 des Futtermittelſcheines wird hiermit aufgerufen. Die Futtermittelſcheine ſind ſofort zwecks Abtrennung des Abſchnitts 2 dem ſeitherigen Futter mittellieferanten einzureichen. Ausgabe der Lebensmittelkarten für die Zeit vom 15. Januar 1940 bis 11. Februar 1940. N Die Lebensmittelkarten für die Kartenperiode vom 15. Januar 1940 bis 11. Februar 1940 ſind in der unten ge⸗ nannten Ordnung bei den dort angegebenen Ausgabe⸗ ſtellen abzuholen. Bei der Abholung iſt der rote Perſonalausweis für die Abholung der Lebensmittelkarten vorzulegen. Ohne Vor⸗ zeigen des Perſonalausweiſes werden die Lebensmittel- karten nicht abgegeben. Bei Zuckerkranken, die auf ärztlichen Antrag Zulagen an Fleiſch üſw. erhalten, werden bei der Abholung der Abſchnitt 1 des Futtermittelſcheines iſt verfallen. Eintagsküken und Junghennen Lebensmittelkarten von der Reichskarte für Marmelade, Auf dieſen Abſchnitt erfolgt keine Lieferung von müſſen bis Montag, 8. Januar in unſerem Zucker und Eier die Beſtell⸗ und Lieferabſchnitte für Zucker und Marmelade einbehalten. Selbſtverſo ger in Brot, Milch, Fleiſch, Schmalz und Eiern erhalten die Karten oder Ab⸗ ſchnitte für die Verſorgung mit dieſen Lebensmitteln nicht mehr. Sollten trotzdem ſolche Karten oder Abſchnitte an Selbſtverſorger oder Zuckerkranke verſehentlich abgegeben werden, ſo ſind ſie ſofort bei der Abholung zurückzugeben. Kinder von 3—6 Jahren erhalten ſtatt einer Karte über ½ Liter Vollmilch 2 Karen über je ¼ Liter Voll⸗ milch. Die Aufteilung in 2 Karten von je ¼ Liter erfolgt, um für Kinder, die in Kindertagesſtätten untergebracht ſind, die Verſorgung mit Milch durch Abgabe einer Karte in der Tagesſtätte ſicherzuſtellen. Die Lebensmittelkarten ſind abzuholen für die Haus⸗ halte mit den Anfangsbuchſtaben Futtermitteln. Für Rinder werden zunächſt keine Futtermittel⸗ ſcheine ausgegeben In welcher Weiſe und Höhe für Rinder eine Zuteilung erfolgt, wird noch mitgeteilt. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt. Lager aufgegeben werden. „Zum Deutschen Hof“. Morgen Sonntag abend ab 7 Uhr Tanz. Hierzu ladet freundlichst ein Frau Valt. Kunzelmann Wtw. Verſammlungs⸗Kalender b Liedertafel. Heute Samstag abend 8.30 Uhr Probe. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. A, B, C, D am Montag, den 8. Januar 1940 Sängerbund 1865. Morgen Sonntag nachm. halb 1 Uhr 1 1 H Junges E, F, H am Dienstag, den 9. Januar 1940 Singſtunde. allzs0 U b alnmer Mädchen Mittwo e 1940 ini 1 NAhm.-Seckenheim ä 15 1 O,. P., 15 3. 0 Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Achernerstraße 31. 5 ſeeeckeg Hatha * 1 1 1— erslag, 1. 8 8 1 3 1 inf. 8 R, T, U, V. W, XV, Z am Freitag, den 12. Januar 1940 i Samstag abend findet im Vereinslokal unſer Kursbeginn: A tagsüber geſucht. — am Samstag, den 13. Januar 1940 g 4 Zu erfragen in der Kumeradschaftsabend am o. a Geſchäftsſt. d. Bi. Die Ausgabeſtellen befinden ſich für Seckenheim mit Suebenheim im Gemeindeſekretariat Seckenheim Rheinau mit Pfingſtberg im Ortsgruppenheim, Relaisſtr. 144 Friedrichsfeld mit Alteichwald und 11. Januar, abends 8 Uhr. Einzelunterricht ſederzeft. Anmeldungen erbeten. init Tanz ſtatt, wozu unſere Mitglieder und deren Angehörigen hiermit herzlichſt eingeladen werden. Beginn ½ 8 Uhr. Den unterhaltenden Teil beſtreitet der bekannte Vereinshumoriſt Einleg⸗ ſchwein (180 Pfd. ſchwer) N im Gemeindeſekretariat Friedrichsfeld Herr Froſch und ſeine Partnerin Frl. 5 e Reklame, die treibende Kraft.. ae 1 ie Sge l ſi is Sams 5 1!: u erfragen Die Ausgabeſtellen ſind von Montag bis Samstag ſlie immer wieder Umsate Schafft Geſchtſtest. d. Bl. von 8— 12 Uhr und von 14.30— 17 Uhr geöffnet. Die Verbraucher werden dringend erſucht, die Beſtell⸗ abſchnittle bei den einſchlägigen Geſchäften bis ſpäteſtens Dienstag, den 16. Jaunar 1940 abzugeben, damit die recht⸗ zeitige Zulelung der Waren ſichergeſtellt iſt. Mit Rück icht auf die Juanſpruchnahme unſerer Zweig⸗ ſtellen durch die Lebensmittelkartenausgabe können Ant äge auf Ausſtellung von Bezugſcheinen für Spinnſtofſwaren in der Woche vom 8.—13. Jauuar 1940 nicht entgegen⸗ genommen werden. i a Turnverein 98 e. VB., Mannheim⸗Seckenheim. Morgen Sonntag vormittag 11 Ahr auf dem Wörtelſport⸗ platz des Turnvereen 98 Kriegsmeiſterſchaftsſpiel Turnverein 98 I.— Spy. Waldhof J. Zu zahlreichem Beſuch ladet ein Die Leitung. Turnerbund, Jahn“, E. B., Nhm.⸗Seckenhelm. a e vormittag 10 Uhr im Wörtel Handball⸗ Städt. Ernähr ungsamt. Verbands ſpie 8 Turnerbund„Jahn“ I.— V. f. B. Neckar au J. . V eee. Parteiamtliche Mitteilungen. 5 2 g Sal.⸗Sturm Pi 3/171. Der nüchſte Dienſt zur vormilitäriſchen Ausbildung für die Jahrgänge 1906/1907 und 1911/1912 findet am Sonntag. den 7. Januar ſtatt. Antreten: Planken Secken⸗* el heim 8 Uhr vormittags. Aentbehrle — iſt die neue Reichslohn⸗ Eleuerlabelle für Bauhandwerker zu haben in der Neekarbote-· Druckerei Taglohn-Lette am Freitag, 12. Januar 1940, vormittags 11 Ahr 5 K en aa h ee e eee 2 Gottesdienſt⸗ Ordnung — iir Sacteehn. J bon eiwt 25. al bock erden Kügen und Anden 0 Evangel. Kirche: Sonntag, 7. Januar(Miſſtons ſonntag), 6 en 5 5 aber 2 e ee eee 5 8. 5 Kollekte für die äußere Miſſion. ½ 10 Uhr Hauptgottesdienſt(Pfarrer Dr. Gocker).“ ½ 1 Uhr Kindergottesdienſt(Pfarrer Dr. Gocker). *— f 81— , een en Alle Tiere ſind auf Grund von Blutunterſuchung frei von. 9* 5 eee ee