—— Samstag, 6. Januar 1940 Nr. 5 Neckar⸗Bote(2. Blatt) ö Ab⸗ vol! Gine Staffel war um 11.30 Uhr in der Nah Ge⸗ ine ian Anſere 9 fiw ffe 1 der Weſifron Saarbrücken um zwei de uch 9 age 2 5 5 f. Fe ende ö D 85 6 4 2 1 l aufzunehmen. Rar Englands 400. politische Heber age 0 4 0 beſd. e ſich in 7000 Meter Höhe und war mit den n 7771! Jad 3 1 zu— Si oi de är 5 Si 3„ rtof⸗ Ng. England, das klaſſiſche Land des Freihandels,[Jäger und Aufklärer im dauernden Einſatz Siegreiche ite uklatedn auf dem Heimflug als fünf Fairey mußte ſeit Kriegsbeginn ſeine eigenen Dogmen Lügen ſtra⸗ agst 55 Dieſer Wechſel wirtſchaftspolitiſcher Grundſätze ent⸗ upps pringt nicht der Einſicht, bisher eine falſche Handelspolitik eber getrieben zu haben— dazu wird ſich ein Engländer aus Verbohrtheit nie bekehren— ſondern der Not der Zeit. und Unſere U-Boot Waffe, unſere Flieger ſind in⸗ aten⸗ direkt die Urſache dieſes„Geſinnungswandels“. Sie tragen dazu bei, daß die mit Lebensmitteln gefüllten neutralen mit⸗ und engliſchen„Kähne“ zwar ihren Auslaufhafen verlaſſen, nder ihren Beſtimmungsort aber nur zum Teil erreichen. 5 Wenn wir gehäſſig ſein wollten, müßten wir den Eng⸗ Ge ländern heute dankbar ſein, daß ſie unſere landwirt⸗ fülle ſchaftliche Marktordnun g, die durch die Initia⸗ N tive Darres ſeit 1933 nach den nationalſozialiſtiſchen Grund⸗ lade, ſätzen des Gemeinnutzes aufgebaut wurde, ſeit Jahren ſchon im in Grund und Boden verdammt haben. Sie verſtanden es nicht und wollten es auch nicht begreifen, daß die gerechte Verteilung und eine ebenſolche Preisbildung einheitlich Kar⸗ nach gemeinwirtſchaftlichen Grundſätzen für alle Arten von ſtrei⸗ Lebensmitteln durchgeführt werden könnten. Der engli⸗ 75 g ſche Krämergeiſt war die Urſache der inneren Ableh⸗ nung dieſer neuen Wirtſchaftsauffaſſung. Heute muß England dieſe Verneinung einer gerechten rtof⸗ Marktordnung am eigenen Leibe verſpüren und dafür ſind wir nicht ganz undankbar. Daß die öffentliche Meinung in cer England allmählich zu einer gerechteren Erkenntnis kommt, und zeigen Aeußerungen engliſcher Zeitungen. So ſchrieb der„Daily Expreß“ eine Zeitung, die immer⸗ 1 kg hin zwei Millionen Auflage hat, daß der jetzige Ernäh⸗ reich⸗ rungsminiſter Morriſon der ſchlechteſte Ernährungsmini⸗ wird ſter ſei, den England je gehabt habe. Dieſe Selbſterkennt⸗ 'ocht. nis muß ſchon ſehr tiefe Urſachen, haben, wenn ſie ſo in die Man Oeffentlichkeit getragen wird. Ferner gibt man allmählich hnit⸗ die Butterknappheit in England zu und führt bereits für Bere Kartoffeln Mindeſt⸗ und Höchſtpreiſe ein. Dieſe Maßnahme, die auf dem Preisgebiet erſtmals getroffen wurde, ſtraft die bisherige Auffaſſung von der freien Preisbildung Lü⸗ 8 gen. Uns iſt bekannt, daß man bisher die Preiſe zugunſten der ſozial beſſer geſtellten Schichten und zum Nachteil der kaufkraftſchwachen Kreiſe in die Höhe klettern ließ ſo daß 8 Preisſteigerungen von 15 v. H. im Durchſchnitt gegenüber der Zeit vor dem Kriege feſtgeſtellt werden können. Man kann ſelbſtverſtändlich nach dem liberalen Grund⸗ ſatz von Angebot und Nachfrage eine Warenknappheit da⸗ durch vertuſchen daß man die Preiſe hinaufſchraubt. Dann 8 können ſich eben nur begüterte Leute das vorhandene Er⸗ zeugnis leiſten und die anderen müſſen hungern. Dieſe Auffaſſung kennt die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik nicht. Sie ging immer von dem Gedanken aus, daß— gleichaül⸗ tig, ob die Ware knapp oder im leberfluß vorhanden iſt — ein gerechter Erzeuger⸗ Verteiler⸗ und Verbrauchervreis f und ſomit Lebensmittel für alle vorhanden chat ſein ſollen Tritt eine Verknappung ein, ſo haben dieſe Verknappungen alle Bepöſkerungskreiſe gleichmäßig zu tragen gleichgültig, ob reich oder arm. Daß jeder auf die gleiche Menge von Nahrungsmitteln Anſpruch haben ſoll beweiſt die Einführung der Lebens⸗ zen mittelkarten ſeit Kriegsausbruch. In Enaland hat man ſie ſerem erſt norbereftet und will ſie nun im Januar 1940 einfüh⸗ ren Drei Monate lang hat man unſere Maßnahmen als unſozial wirtſchaftshemmend als handelstötend hingeſtellt und nun koviert man ſie nicht nur dem Sinne nach ſon⸗ 85 dern teilweiſe ſogar im Wortlaut Konſequenz kann man 0 eben von einem Engländer nicht verlangen, denn unter der 7 5 Maske des Biedermannes ſtahlser anderen immer ſchon Er⸗ 5 findungen und Gedanken. machte ſie ſchlecht, um ſie dann, wenn ſie ſich bewährten im eigenen Lande einzuführen. Ein kauler Geiſt ſtiehlt immer gern ö Wenn man in England wegen Maismangel und ent⸗ ſprechender Gerſteverfütterung das Bier rationieren muß, ſo geht man Wege die hei uns noch unbekannt ſind Und Wtw menn die„Times“ in gehöſſiger und ſelhſtironierender 5 Weiſe darguf hinweiſt daß während des Weltkrieges das engliſch⸗ Ernährungsminiſteriümm Winke für alle weſche 8 keine Maraarine»ſſen wollten herausgab und dann fort⸗ i fährt dieſe ſollen nur ihre Mutterſchnitte umgedreht in hen den Mund ſtecken ſo daß die Butter in direßte Borſihrung mit der Zunge kommt welche ia bekanntlich das Ge⸗ ahren) ſchmacksorgan iſt dann würde aue ein dünner Poſgg aus⸗ zushalt reichen“ ſo illüſtrioren dioſe Aeußerungen die Stimmung eſucht. über die ſchlocho Lage auf dem Lebensmittelmarkt zur in der Genie Monn die gaſefche Zeftſinpg ſchreiht . Denn wenn man ſich jetzt von einer freiwilligen Ra⸗ kionierung einen Erfolg verſprechen zu können glaubt, dann 8 hätte man dies um ſo eher gleich bei Aushriſch des Krieges 2 tun können“ donn muß es ſchon recht ſchlecht um die eng⸗ dein liſche Ernöhrungswirtſchaf ſtehen Mas man uns ſo ſehr ſchwer) zum Vorwurf machts wave, man tic e eber MWonau en. 8 JJT!C..b..0.ͤĩ* 5 ee i gp in der Preiſe machen die Ware unerſchwinglich und verurſachen d. Bl. ſchlechte, ungleiche Verteilung.“ —— Dieſer Satz könnte in einer deutſchen Zeitung im Jahre 1933 oder 1934 erſchienen ſein. So ſchnell auch England umlernte, ſo ſchnell zwingen unſere U-Boote und Flieger die Inſelbewohner zu einer lebensbedingten und organi⸗ ſchen Wirtſchaftsauffaſſung auf dem Ernährungsſektor. England hat bis zum Kriegsausbruch 21 Millionen Ton⸗ nen Lebensmittel pro Jahr aus dem Ausland eingeführt und hat dadurch ſeine eigene landwirtſchaftliche Produktion fe hrzehnten vollkommen vernachläſſigt. Es deckte vor dem Kriege nur 25 v. H aller Lebensmittel aus eigener Erzeugung, während Deutſchland immerhin 83 v. H. durch die eigene Produktion ſicherſtellte. Im Jahre 1934 wurde durch die Initiative Darres die landwirtſchaftliche Erzen⸗ gungsſchlacht begonnen Sie trug neben der landwirtſchaft⸗ lichen Marktordſung, deren Grundſätze heute für uns un⸗ umſtößlich ſind, dazu bei, daß Deutſchlands Ernährung auch auf lange Sicht bei gerechten Preiſen, gerechter Verteilung und entſprechender Vorratswirtſchaft geſichert iſt. EE ²˙·¹!.— r 5*** N Gedenſtage 7. Januar. Peter Viſcher der Aeltere in Nürn⸗ 1529 Der Erzbildner berg geſtorben. 1831 Der Generalpoſtmeiſter Heinrich von Stephan, Grün⸗ N der des Weltpoſtvereins, in Stolp in Pommern geb. 834 Der Phyſiker Philipp Reis, Erfinder des Fernſpre⸗ 1845 chers, in Gelnhauſen geboren. Der ehemalige König Ludwig III. von Bayern in ſünchen geboren. 1938 Der Reichs ſugenden n. f Arbeſtspfſicht des on 2 die hauswirtſchaftliche Luftkämpfe und gewaltſame Erkundungen des feindlichen Gebietes— Ein ſtolzer Leiſtungsbericht des erſten Kriegs⸗ jahres PK. Als unſere junge Luftwaffe im Polenkrieg zum er⸗ ſten Male zeigen konnte, zu welchem Kriegsinſtrument ſie in den wenigen Jahren nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit ge⸗ worden war, mit welcher dramatiſchen Wucht ſie den ſiegret⸗ chen Ausgang dieſes Feldzuges beſtimmte war ſich wohl je⸗ der darüber lar daß ihr Einſatz im Weſten mit der gleichen Schlagkraft gegen die franzöſiſchen und enaliſchen Luftſtreit⸗ kräfte ſedoch von der gleichen Wirkung ſein würde, das war die Frage, die damals noch nicht beantwortet werden konnte. Hatten doch beide Länder einen großen zeitlichen Vorſprung in der Entwicklung des Flugzeugbaues, waren 15 Jahre be⸗ ſtrebt geweſen, die deutſche Luftfahrt zu unterdrücken und die eigene Luftmacht auszubauen. Wie werden ſich die deutſchen Maſchinen gegen die eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Flugzeuge bewähren, wie werden unſere Flugzeuge mit dieſen Gegnern fertig werden? Das waren die Fragen, die beantwortet werden wollten, als uns dieſer Krieg aufgedrängt wurde. Und dieſe Antwort ließ nicht lange auf ſich warten. Bereits die erſten September⸗ tage zeigten, daß unſere Jäger im Kampf mit den ver⸗ ſchledenſten feindlichen Flugzeugtypen Si eger blieben, daß in ihrem vernichtenden Feuer die Gegner abſtürzten oder mit zerſchoſſenen Flugzeugen ins eigene Land flüchteten. Während ſo die Jäger den Einflug feindlicher Flugzeuge ab⸗ wehrten, war den Aufklärern die Aufgabe geſtellt, den geſamten franzöſiſchen Aufmarſch zu erkunden, der Artillerie wichtige Ziele anzugeben und den Bombenſtaffeln lohnende Ziele aufzuſpüren. In den letzten Wochen hatten wir Gelegenheit, die Kriegs⸗ tagebücher dieſer verſchiedenen Einheften unſerer Luftwaffe einzuſehen, erlebten noch einmal die Zeit vom September bis zum Jahresende, in der unſer Heeresbericht ſo oft melden konnte:„Am heutigen Tage wurden feindliche Flugzeuge in der Gegend von Y durch unſere Jäger abgeſchoſſen. Die Auf⸗ klärer ſetzten ihre Erkundungstätigkeit über Frankreich und England fort.“ Der erſte Abſchuß! Die erſten Septembertage ſind noch ruhig. Der Gegner weiß anſcheinend noch nicht, wie er den plötzlich vom Zaun gebrochenen Krieg in die Tat umſetzen ſoll. Sperre flie⸗ gen, das iſt der tägliche Befehl, den unſere Jagdflieger er⸗ halten. Einen ſolchen Befehl erhielt auch Leunant G. am 8. September. Zwiſchen Karlsruhe und Kehl ſollte er den Luftraum freihalten. Es war bereits am Spätnachmittag, als er einen Hochdecker ſichtete. 4000 Meter hoch. Ein fran⸗ zöſiſcher Aufklärer, ihn holte ſich der junge Staffelkapitän herunter— der erſte Abſchuß an der Weſtfront. In knappen Worten ſchildert er in ſeinem Abſchußbericht dieſe erſte Feindberührung.„... 8. September 1939— 18.10 Uhr Hö⸗ he 3500 Meter. Auftrag: In 56000 Meter Höhe zwiſchen Karlsruhe und Kehl Sperre fliegen. 18.05 Uhr ſah ich bet Karlsruhe in 3800 Meter einen nach Weſten fliegenden Hoch⸗ Ich gab ſofort das Angriffszeichen decker, einen Franzoſen. und flog nach Weſten ausholend auf ihn zu, um ihn abzu⸗ ſchneiden. Währenddeſſen gab unſere Flak zwei gute Rich⸗ tungsſchüſſe ab. Beim Näherkommen entdeckte ich deutlich die franzöſiſchen Kokarden. Den erſten Angriff ſetzte ich von links oben an, der verſchiedene Treffer dem Geaner ein⸗ brachte. Beim zweiten Angriff brach das Flugzeug ausein⸗ ander der Beobachter ſprang ab und hing ſchwer verwundet in den Gurten während der Flugzeugführer ohne Fallſchirm herausging. In der Nähe von Karlsruhe erfolgte der Auf⸗ ſchlag.“ Für dieſen erſten Waffengang unſerer Jäger an der Weſtfront erhielt Leutnant G das Ed 2., erſter von vielen weiteren erfolgreichen Kameraden! Der Anfang war getan, die Spannung gewichen. Bereits die nächſten beiden Tage brachten drei A bſchüſſe Dies⸗ mal waren es ein engliſcher Blenheim⸗Bomber und zwei Mureaux Oberfeldwebel G. der ſich an beiden Tagen je ei⸗ nen Gegner herunterholte erzählt: Am g. September erhielt ich mit einem anderen Kameraden den Auftrag Gefechtsauf⸗ klärung zu fliegen Als wir in etwa 6500 Meter Höhe in der Nähe der Grenze angekommen waren. ſchiebt ſich ein zwei⸗ motoriger Bomber zwiſchen uns. Die Abzeichen ſind kaum zu erkennen nur am Leitwerk iſt der Burſche als Englän⸗ der zu erkennen. Die Nachbarmaſchine ſcheint er plötzlich ge⸗ ſehen zu haben und ſucht nun unbemerkt über die nahe fran⸗ zöſiſche Grenze zu verſchwinden. Da ich die Sonne im Rük⸗ ken habe ſieht er mich nicht Ich ſchieße auf ihn zu. fliege bis etwa 25) Meter an ihn heran und feuere dann mit ſämt⸗ lichen Waffen zwiſchen Rumpf und rechtem Motor ſo, daß er nach wenigen Sekunden ſenkrecht abſtürzt. Am anderen Tage konnten beide je einen Gegner ahſchießen. Oberfeldwebel G. flog als Führer eines Schwarmes von fünf Maſchinen zur Grenze. Durch Funkſpruch kommt die Meldung durch daß zwei feindliche Maſchinen in erwa aha Meter Höhe anfliegen würden Es bereits knachmittag Zwei Mureaux Ut Der Rottenkamerad vom Vortag darf zu⸗ nach wenigen Sekunden den Hach⸗ decker mit ſchwe gen Treffern nach Hauſe ſchicken Obwohl ſich der andere Gegner verzweifelt wehrt gelingt es Oberfeld⸗ webel G den Erfolg des Vortages zu verdoppeln und dieſen Franzoſen ebenfalls ahzuſchießen Das waren Begegnungen mit einzelnen feindlichen Auf⸗ klärern und Bombern. Den Geaner aber im arößeren Verband zu treffen und zum Kampf zu zwingen das war die Sehnſucht einer jeden Staffel Auch dieſer Tag kam. 0 September— Is Abſchüſſe Es ſind die Staffeln unſeres erfolgteſchſten Jagdgeſchwa⸗ ders Wie an jedem Tag ſtarteten auch an dieſem Morgen die Staffeln zum Feindflug In drei Phaſen wurden die 18 feindlichen Maſcheuen der nerſchiedeuſten Typen herunter⸗ von Südweſten angeflogen kamen. ahn Minuten waren ſie faämtlich abgeſchoſſen ohne aß der Schutz der beiden Do 17 vernachläſſigf morden märe Die zweite Begegnung fand an dieſem Tage um 14 Uhr ſtatt. Wieder war eine Staffel vom Frontflug auf dem Weg zum Heimathafen, als der Staffelkapitän weit unten fün Maſchinen ſichtet. Eine Fairey Battle, zwei Morane, eine Curtiß und eine Caudron. Während zwei Maſchinen bereits beim erſten Anflug zur Erde ſtürzten, hatte ſich Oberfeld⸗ webel N, ein alter Spanienkämpfer mit vier Abſchüſſen, in einer Morane feſtgehiſſen und die Maſchine auch nach eini⸗ gen Minuten erledigt. Ihm ſelbſt ſaß aber eine feindliche Kiſte im Nacken. Wenige Sekunden nach ſeinem Sieg ſtürzte er mit einem Kopfſchuß ab. Von den Staffelkameraden wuür⸗ de er jedoch ſehr ſchnell gerächt. Die beiden reſtlichen Maſchi⸗ nen wurden vernichtet. Die dritte Begegnung war wohl am dramatiſch⸗ ſten. Acht Me 109 flogen gegen 17 Uhr zur Grenzaufklä⸗ rung in 4000 Meter Höhe, als ſie in 6000 Meter 25—30 Cur⸗ tiß entdeckten. Der Franzoſe, der gut geſtaffelt flog, war na⸗ türlich in dieſer Anzahl hoch überlegen. Als ſich die franzö⸗ ſiſchen Maſchinen auf den niedrig fliegenden deutſchen Ver⸗ band ſtürzten, kamen plötzlich noch weitere acht deutſche Jä⸗ ger von oben zu Hilfe, die nach Erkennen der Situation ſo⸗ fort nachſtießen. 20 Minuten dauerte dieſer Luftkampf, in. dem von 16 Me 109, 8 Curtißmaſchinen aus 35 Gegnern her⸗ gusgeſchoſſen wurden. Wenn nun gerade dieſes Geſchwader bis Ende des Jahres weit über 60 Abſchüſſe erzielen konnte, dann taucht die Frage auf welche Kam pfes wei ſe ſich in dieſen we⸗ nigen Monaten herausgebildet hat, um dieſen Erfolg aufzu⸗ weiſen. Im Geſpräch mit dem Kommodore des ſiegreichen Geſchwaders erfahren wir: In der Luft müſſen ſich Kame⸗ radſchaft und Disziplin noch weit mehr bewähren als drun⸗ ten auf der Erde. Rückſichtsloſe Kampfmethode, gepaart mit dem Geiſt eines Richthofen. Immelmann, Boelcke, das ſind Begriffe, die ich in meine Männer hineingehämmert habe. Kamoeradſchaft bis zum Aeußerſten, das alles hat meine Staffel von Erfolg zu Erfolg geführt. Nicht unbeab⸗ ſichtigt habe ich kürzlich am Grabe eines im Luftkampf gefal⸗ lenen Jagdfliegers die Worte geſprochen:„.. denn ſie hab⸗ ten auf ihre Fahnen geſchrieben: Du mußt, Du mußt und koſte es auch das Leben Wir, die Ueberlebenden, fliegen wei⸗ ter wir kämpfen. weiter wir ſchaffen gemeinſam an dem Werk. für das ihr ſtarbt!“ Mit dieſen Worten hat der erfolg⸗ reiche Kommodore das ausgedrückt, was jedem einzelnen Jagdflieger das Gepräge gibt. Erkundung des feindlichen Aufmarſches! Als zum erſten Mal im Heeresbericht des OKW von der Aufklärungstätiakeit über England und Frankreich herichtet wurde kraten dieſe Männer in den allgemeinen Blickvunkt. Die Männer die in wenſgen Wochen den geſam⸗ ten feindlichen, Aufmarſch von Heer und Luftwaffe reſtlos erkundet hatten. Gerade in der jetzigen Jahreszeit bedeutet ein ſolcher Flug eine hohe körverliche Beanſpruchung. In großer Höhe überflogen wir die Front. Wir ſind allein über feindlichem Gebiet Unter uns Frankreich, der erſte Punkk auf der Karte iſt erreicht. Das Bildgeräk arbeitet Gerade iſt der letzte Schnappſchuß getan als ſich unterhalb weiße Sprengwölkchen abzeichnen. Die franzöſiſche Flak ſchießt.— aber zu niedrig. Nach allen Seiten wird der Luftraum be⸗ obachtet. Vor uns ein feindlicher Flughafen Maſchinen ſind zu erkennen. Zwei Fluazeuge anſcheinend Jäger. ſtarten. Ob ſie uns verfolgen wollen? Nach ſechs Minuten heehren ſie uns mit ihrem Beſuch nachdem ſie die Flak durch Rich⸗ tungsſchüſſe eingewieſen hat Dem erſten Moran ſchießt der Funker eine ordentliche Ladung vor die Naſe. Wir kivpten über die Flügel ab Beim zweiten Anflug erhält er nochmals einige Feuerſtöße und ſchon ſtürzt er ab Auch wir haben dabei eine ordentliche Anzahl Treffer erhalten.“ Nicht immer konnten dieſe Erkundunasflüge ſo aut durch⸗ geführt werden wie es ſoeben der Beobachter einer ſolchen Beſatzung ſchilderte. Als vor wenſgen Wochen durch die deutſche Preſſe die kurze Notiz aing daß ſich die Beſa tzun g eines notgelandeten deutſchen Aufklärers in Frankreſchen a ch der Schweiz durchaeſchlagen habe ahnten vohl die wenigſten unter welchen Verhältnſſen das vor ſich ging. Der Brief eines Beteiligten an die Eltern veranſchaulicht die Stravazen dieſes Gomaltmarſches „Vorige Woche ſtarteten wir zum Feindflug. Nach einer Innerhalb von guten Stunde wurden wir von zwei franzößſiſchen Jägern angegriffen Ich verteidigte die Maſchine Nehme ſogar an. daß ich einen Jäger beſchädigte denn er mußte von uns ab⸗ laſſen Dann halten wir aber Pech Der zwefte Jäger zer⸗ ſchoß uns das Leitwerf und den Motor En dergehnfs⸗ Bruch, bums Staub Dreck und Durcheinendor Jetzt heajnnt un⸗ ſere unwahrſcheinſiche Glücksſorie Wir kamen mit dem Lo⸗ ben davon nur etwas leicht nerſtaucht Die Maſchine haßen wir ſofort verbrannt und uns in die Wälder gefljichtet Un⸗ ſer Gedanke mar: Ueber die Schweiz zurück nach Deutſchland. Dann fingen unſere Strapazen an nichts zu eſſen wir durf⸗ ten uns nirgends ſehen laſſen wir kannten keinen Weg. Orientiert haben wir uns nach Sonne Mond und Sternen. Ganz Frankreich war gegen uns alarmiert Wir ſind im Tag durchſchnittlich 15. 8 Stunden gelaufen Gegeſſen ha⸗ ben wir in der Zeit drei Schnitten Brot Hagebutten und Schnee“ Das ſind die Aufklärer Das Jahr 193g iſt abgeſchloſſen Die erſten Krieasmonate haben die Ueherlegenheit unſerer Luftwaffe be ſedem Tref⸗ fen gezeigt Was das neue Jahr auch bringen mag immer wird unſere Luffwaffe im Weſten den Feind ſtellen wo ſie ihn trifft, wird ſiegen und ſich eines Richthofen. Immelmann und Boelcke würdig erweiſen. Friedrich Mittler. „„ 5* niendeutſchen ins Rei Eine volksdeutſche Mut⸗ ter mit ihren Kindern auf dem Wagen, mit dem ſie die Fahrt bis zur deutſchen Grenze zurücklegten. Alle ſpre⸗ chen und unterhalten ſich in ihrer deutſchen a Mutterſprache. Weltbild(M). Die Rückkehr der Mech eee tee enen are er e er NN eee, eee Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Kriegs⸗Handball der Gauklaſſe. Am morgigen Sonntag empfängt die 1. Handball⸗ mannſchaft des Tv. 98 Seckenheim den langjährigen bad. Gaumeiſter Sportv. Waldhof zum fälligen Kriegsrundenver⸗ bandsſpiel. Wie auch immer hat dieſe Mannſchaft es ver⸗ ſtanden, ein beſonderes Können dem ſportliebenden Zu⸗ ſchauer darzubieten. Wenn auch derzeitig die Elf der 98er ſchwach in ſeinen Leiſtungen iſt, ſo wird dieſelbe ſich be⸗ mühen, durch Eifer und Kampf dem Meiſter äußerſten Widerſtand entgegen zu ſetzen. Das Spiel verſpricht daher intereſſant zu werden und mit Spielern Spengler, Zimmer⸗ mann uſw., welche aller Vorausſicht nach in den Reihen der Gäſte mitſpielen werden, dürfte das Treffen ſeine An⸗ ziehungskraft nicht verfehlen. Auswärtiger Spor! Mehrere wichtige Ereigniſſe geben dem erſten Sport⸗ wochenende im neuen Jahr lebhafte Akzente. In erſter Linie ſind die vier Tſchammerpokalſpiele und der Ringer⸗ länderkampf zwiſchen Deutſchland und Dänemark zu nennen. a Fußball beherrſcht wieder die Tage. In der 4. Schlußrunde zum Tſchammerpokalwettbewerb ſpielen: SV. Waldhof— Ham⸗ burger SV. in Mannheim, 1. FC. Nürnberg— Fortuna Düſſeldorf in Nürnberg, Wacker Wien— Neumeyer Nürn⸗ berg in Wien und Blauweiß Berlin— Rapid Wien in Ber⸗ lin. Favoriten ſind die beiden Wiener Vereine, der SV. Waldhof und der 1. FC. Nürnberg. Sehr leicht können aber auch die Düſſeldorfer Fortunen in die Vorſchlußrunde ein⸗ ziehen. Lebhaft iſt wieder in den Gauen Südweſt und Heſſen der Kampf um die Punkte. Die wichtigſten Spiele in Südweſt ſind: Kickers Offenbach— SV. Wiesbaden, Union Nieder⸗ rad— FSV. Frankfurt, VfR. Frankenthal— 1. FC. Kai⸗ ſerslautern. In Heſſen ſpielen: Boruſſia Fulda— Dunlop Hanau, TSV. 1860 Hanau— Kewa Wachenbuchen, Kurheſ⸗ 1— SV. Kaſſel und Sport Kaſſel— Heſſen Hers⸗ eld.. Im Handball werden in Südweſt und Heſſen die Punkteſpiele fortgeſetzt.— Auch im Hockeyſport will man wieder um die Meiſter⸗ ſchaft kämpfen, doch iſt es fraglich, ob die Platzverhältniſſe Meiſterſchaftsſpiele geſtatten.— Ihren erſten Länderkampf im neuen Jahr tragen die deutſchen Ringer in Kopenhagen gegen Dänemark aus. Von den bisherigen acht Begegnungen endeten fünf mit deutſchen Siegen. Dreimal waren die Dänen erfolgreich. Anſere Staffel mit Pulheim, Schmitz, Nettesheim(alle Köln), Schäfer(Ludwigshafen), Schweickert (Berlin), Leichter(Frankfurt) und Liebern(Dortmund) hat gute Ausſichten auf einen neuen Sieg. In den ſüddeutſchen Gauen werden die Rundenkämpfe um die Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft fortgeſetzt.— Ein überaus reges Leben herrſcht in die⸗ ſen Tagen natürlich 5 im Winterſport. Von der Veberfülle der Veranſtaltungen können wir nur die wichtigſten nennen: Das Springen auf der Kochelbergſchanze in Garmiſch⸗Partenkirchen am Samstag, den Torlauf des SC. Garmiſch am Sonntag, den Sprunglauf auf der Her⸗ wartsſchanze in Königsbronn(Württemberg), die badiſche 40 ⸗Em⸗Staffelmeiſterſchaft auf dem Schauinsland, die frän⸗ kiſchen Meiſterſchaften in Oed und Etzelwang und den Sude⸗ ten⸗Befreiungslauf der SA.⸗Gruppe Sudeten von der Heu⸗ fuderbaude nach Harrachsdorf. RNundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart Jeden Werktag wiederkehrende Programmnummern: 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Gymnaſtik; 6.30 Früh⸗ konzert, dazwiſchen: 7 bis 715 Nachrichten(deutſch), 7.50 Für dich daheim, 8 Gymnaſtik, 8 20 Volksmuſik; 8.30 Sendepauſe; 11.30 Volksmufik und Bauernkalender; 12 Mittagskonzert. dazwiſchen: 12.30 bis 12.40 Nachrichten(deutſch); 13.45 Nach⸗ richten(Franzöſiſch); 14 Nachrichten(deutſch); 15.15 Nachrich⸗ ten(franzöſiſch), 16 Nachmittagskonzert; 17 Nachrichten (deutſch): 1d Aus Zeit und Leben: 18.15 Nachrichten(fran⸗ öſiſch), 19.45 Politiſche Zeitungs⸗ und Rundfunkſchau; 20 achrichten(deutſch); 21.15 Nachrichten(franzöſiſch); 22 Nach⸗ richten(deutſch!, 2215 Nachrichten(franzöſiſch); 23.15 Nach⸗ richten(franzöſiſch): 23.45 Nachrichten(ſpaniſch): 0.15 Nach⸗ richten(franzöſiſch): 1.15 Nachrichten(franzöſiſch). Sonntag, den 7. Januar 6 Frühkonzert, dazwiſchen: 7 Nachrichten(deutſch): 8 Bau⸗ er hör zu, anſchließend: Volkslieder; 8.15 Gymnaſtik; 8.30 Morgenmuſik; 9 Kammerkonzert; 9.45 Trinkt ihr Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Ueberfluß der Welt, Mor⸗ genfeier; 10.30 Muſik am Sonntagmorgen; 12 Muſik am Mittag; 12.30 Nachrichten(deutſch); 12.40 Mittagskonzert; 13 Frontberichte, 13.20 Mittagskonzert; 13.45 Nachrichten (franzöſiſch); 14 Nachrichten(deutſch)z 14.15 Muſik nach Tiſch; 14.45 Putz, der Bär, und Kater Leiſe machen eine Winter⸗ reiſe, Märchenſpielz 15.15 Nachrichten(franzöſiſch); 15.30 Muſik am Nachmittag; 16 Großes Wunſchkonzert für die Wehrmacht, dazwiſchen: 17 Nachrichten(deutſch), 18.15 Nach⸗ richten(franzöſiſch), 20 Nachrichten(deutſch): 20.15 Sport am Sonntag; 20.30 Abendkonzert, dazwiſchen: 21.15 Nachrich⸗ ten(franzöſiſch), 22 Nachrichten(deutſch), 22.15 Nachrichten (ranzöſiſch), 23.15 Nachrichten(franzöſiſch) 23.45 Nachrichten (ſpaniſch), 24 Nachrichten(deutſch), 0.15 Nachrichten(franzö⸗ ſiſch), 1.15 Nachrichten(franzöſiſch). d 8 g Inm Eisſport iſt in Graz eine größere Veranſtaltung, bei der u. a. auch Herber⸗Baier ſtarten. 5 i Anter Verſchiedenes erwähnen wir den Start der deutſchen Tiſchtennisſpielerinnen * Trude Pritzi und Bußmann in Bukareſt und den Tennis⸗ — Städtekampf zwiſchen Mailand und Budapeſt. Se* Laßt euch verlocken! Schnee liegt auch in dieſem Jahre und lockt, die Bretter unter die Füße zu ſchnallen und die Hänge hinabzuſauſen, durch die herrliche Winter- landſchaft und Luft. Es lockt ſo manches in dieſer Zeit, das ſonſt gar keine Verlockung iſt, ſondern alltägliche Angelegen⸗ heit. Die Zeiten ſind andere, und was alltäglich war, wird unzeitgemäß und unange⸗ bracht. So können wir, da Väter, Brüder und Freunde im Felde ſtehen, nicht jenen lauten Neujahrstrubel ent⸗ feſſeln, der ſonſt in jedem Jahre üblich iſt, und wir wer⸗ den auf ein ausgelaſſenes Maskentreiben während des Faſchings verzichten, weil die⸗ ſes Treiben mit dem Ernſt der Zeit kaum vereinbar iſt. Das eine lockte, und das an⸗ dere wird manche noch locken, ohne daß es Ueberwindung koſtet, der Lockung zu wider⸗ ſtehen Anders ift es jedoch mit den harmloſen Freuden im Sport und vor allem im Winterſport. Kriegszeit heißt nicht Trauerzeit, im Gegen⸗ teil, fröhliches Lachen ſtärkt unſere Kraft. Kriegszeit ver⸗ langt auch nicht Verzicht auf alle harmloſen und noch dazu geſunden Freuden, nein, wir ſollen dieſe Freuden ſuchen, weil ſie geſund und leiſtungs⸗ fähig halten. Der Sport geht trotz Krieg allenthalben wei⸗ ter, ſogar der Kampfſport. Warum ſollen wir da den Winterſport meiden, der uns Geſundheit und Frohſinn bringt! Herrlich iſt es draußen in den verſchneiten Bergen und Wäldern. Laßt euch ver⸗ locken und ſchnallt die Bretter unter die Füge! Montag, den 8. Januar 14.15 Volksmuſik, 14.45 Aus dem Skizzenbuch der Heimat; 15 Volksmuſik; 15.30 Muſikaliſches Allerlei; 17.15 Kleine mu⸗ ſikaliſche Formenlehre; 17.30 Zur Unterhaltung; 18.25 Kon⸗ zert mit deutſcher und franzöſiſcher Muſik; 19.15 Zum Feier⸗ abend: 20.15 Der Freiſchütz(1. Akt), Oper von Carl Maria von Weber; 21.10 Abendkonzert. Dienstag, den 9. Januar 14.15 Muſikaliſches Allerlei; 15.30 Muſik am Nachmittag; 16 Hör mit mir, unterhaltſame Stunde: 17.15 Zur Unterhal⸗ tung; 18.25 Konzert mit deutſcher und franzöſiſcher Muſik; 19.15 Feierabend; 20.15 Der Freiſchütz(2. Akt), Oper von Carl Maria von Weber; 21.15 Abendkonzert. Mittwoch, den 10. Januar 8 14.15 Muſikaliſches Allerlei; 15.30 Das tapfere Schneider⸗ lein, Märchenſpiel; 1715 Zur Unterhaltung; 17.30 Cornelia, von Friedrich Schnack; 17.45 Zur Unterhaltung; 18.25 Kon⸗ zert mit deutſcher und franzöſiſcher Muſik; 19.15 Zum Feier⸗ abend; 20.15 Der Freiſchütz(3. Akt), Oper von Carl Maria von Weber; 21.05 Abendkonzert. Reichsſender Frankfurt a. M. Jeden Werktag wiederkehrende Programmnummern: 6 Morgengruß. 6.10 Weckruf der Arbeit, Gomnaſtik, an⸗ ſchließend: Programmanſage; 6.30 Frühkonzert;: 7 Nachrich⸗ ten; 8 Landvolk, merk auf; 8.10 Gymnaſtik, anſchließend: Programmanſage, 8.25 Sendepauſe; 9.15 Kleine Ratſchläge für Küche und Haus: 11.50 Stadt und Land— Hand in Hand, 12 Mittagskonzert, 12.30 Nachrichten(deutſch) 13.15 Nachrichten(franzöſiſch); 14 Nachrichten(deutſch); 15.15. Nach⸗ richten(franzöſiſch); 16 Nachmittagskonzert; 17 Nachrichten richten(deutſch); 22 15 Nachrichten(franzöſiſchhz 23.15 Nach ⸗· richten(franzöſiſch); 24 Nachrichten(deutſch)! deutſch), 1815 Nachrichten(franzöſiſch); 19.10 Berichte; 20 kachrichten(deutſch), 2015 Uebertragung vom Deutſchland⸗ fender dazwiſchen: 2115 Nachrichten(franzöſiſch); 22 Nach⸗ — Sonntag den 7. Januar 6 Hafenkonzert, dazwiſchen: 7 Nachrichten; 8 Wir ſingen den Sonntag ein; 840 Dichter unſerer Zeit; 9 Wie ſchön iſt ſo ein Feierkag, 1050 Gläubiges deutſches Herz, Stunde der Beſinnung am Feiertag; 10.55 Funkſtille; 11 Orcheſterkonzert: 12.30 Nachrichten(deutſch); 12.40 Mittagskonzert, dazwiſchen: 13.45 Nachrichten(franzöſiſch); 14 Nachrichten(deutſch); 14.15 Uns gehört der Sonntag; 14.45 Liebe Soldaten, ſchaltet ein, euch grüßt der Kinderfunk Frankfurt a. M.; 15.15 Nachrich⸗ ten(franzöſiſch), 15.25 Volkstum und Heimat; 16 Großes Wunſchkonzert für die Wehrmacht, dazwiſchen: 17 Nachrich⸗ ten(deutſch). 18.15 Nachrichten(franzöſiſch); 19.30 Berichte; 20 Nachrichten(deutſch); 20.15 Uebertragung vom Deutſch⸗ landſender, dazwiſchen: 21.15 Nachrichten(franzöſiſch), 22 Nachrichten(deutſch), 22.15 Nachrichten(franzöſiſch), 23.15 Nachrichten(franzöſiſch), 24 Nachrichten(deutſch), 0.15 Nach⸗ richten(franzöſiſch), 1.15 Nachrichten(franzöſiſch). Montag, den 8. Januar 9.30 Schulfunk; 10 Frohe Weiſen; 10.45 Sport: 11 Kam⸗ mermuſik, anſchließend: Kleine Muſikanten an großen In⸗ ſtrumenten; 11.50 Mikrophon unterwegs; 14.15 Der fröhliche Lautſprecher; 17.10 Muſikaliſche Kurzweil; 17.45 Klingende Liebesgaben; 19.10 Zur Unterhaltung; 19.45 Politiſche Zei⸗ tungsſchau. Dienstag, den 9. Januar 5 9.15 Kleine Ratſchläge für den Garten: 9.30 Schulfunk; 10 Frohe Weiſen; 11 Muſik am Vormittag 14.15 Der fröh⸗ liche Lautſprecher; 15.45 Bücher für unſere Soldaten; 16 Der Apotheker und der Doktor, Singſpiel; 17.10 Nachmittagskon⸗ zert, 18 Ruf ins Land; 18.25 Nach des Tages Arbeit, dazwi⸗ ſchen: 18.30 Aus dem Zeitgeſchehen; 19.45 Politiſche Zei⸗ tungsſchau. Mittwoch, den 10. Januar 5 9.30 Frohe Weiſen; 11 Orcheſterkonzert; 11.50 Mikrophon unterwegs; 14.15 Der fröhliche Lautſprecher; 18 Was bringen die Theater in unſerem Sendegebiet?; 18.25 Bilder und Klänge aus Moſelfranken; 19 Unterhaltungskonzert; 19.43 — 7 — 4—. 4 CCTCCCDDUDUDUDUDVDVDUDUDVCVCUVDVCVDCDCDCDCDCDCVDCDVCVDCDCVDCVCVCVCVCVCVDVDVTCVCVDCDDVDTDVTDTTTTTTTTDTDTDTVTVTVTVTVTVTTbT N 2 e 5 20 5 s C D. Familie Karl Pfundig Iſt fürwahr des Lebens kundig, N Weil ſie innerlich begeiſtert, 7. Alle kleinen Sorgen meiſtert! Wie die Pfundig's ſtets zufrieden, Stolz an ihrem Glücke ſchmieden, 5 „Geſtatten— Karl Pfundig! Und hier meine Familie——1(Unſern Hund hat der Zeichner vergeſſen.)“ wartet!“ „Ich bin Mutter Pfundig— viel Zeit zum Reden habe ich nicht— mein Haushalt Ungeſtört von leinen Dingen, Wollen wir in Bildern bringen. e Was die Pfundig's noch erleben, Brüder Mar und Fritz!“ „Ich heiße Inge Pfundig und find's enorme, mal in der Zeitung(und nicht hinterm f Ladentiſch) zu ſtehen. Und das ſind meine Gilt auch für dein eignes Streben! auch nen mis⸗ ö 1 ſem tter llen ſen, ter⸗ ockt das iſt, zen⸗ ere, ird ige⸗ da Ude nen ent⸗ dem ber⸗ nes des die⸗ rnſt iſt. an⸗ ken, ung der⸗ doch den im eißt ſen⸗ ärkt ber⸗ auf azu wir hen, AS⸗ geht vei⸗ 01. den uns inn zen . f ber⸗ tter .. erer bree, all die Quälereien die Was kann der Papagei dafür? Eine Skizze von K. R. Neubert. Es war ein Sonntag. Vor vier Wochen hatte ich meinem Freunde Erich verſprochen, ihn demnächſt in ſeiner neuen Wohnung zu beſuchen. An dieſem Sonntag wollte ich mein Verſprechen nun endlich einlöſen.„Ich wohne ziemlich hoch“, hatte er geſagt. Ich mußte ſechs Stockwerke erklimmen, ehe ich an ſeiner Tür klingeln konnte. „Nett, daß du kommſt“, begrüßte er mich erfreut, wo⸗ bei mir auffiel, daß er mich prüfend anſah. Nanu, hab ich was?“ fragte ich erſtaunt. Er lächelte.„Du keuchſt nämlich gar nicht!“ Es klang anerkennend.„Warum ſoll ich keuchen?“ fragte ich.—„Na, die ſechs Treppen“, meinte er.„Alle Leute, die zu mir kommen, keuchen. Der Bote mit der Zeitſchrift, der Mann, der den Luftſchutzbeitrag kaſſiert, ſogar der Geldbriefträger, der das Treppenſteigen doch gewohnt iſt.“ „Ja, ja, du gehörſt zu den„oberſten Zehntauſend“, neckte ich ihn. Er lachte und klopfte mir auf die Schulter: Jedenfalls mußt du eine ausgezeichnete Lunge haben.“ Ich ſteckte das Lob auf meine Lunge ein. Wir traten ins Zimmer, das einen wirklich reizenden Eindruck machte. „Ich muß ſagen“, ſtellte ich feſt, während ich mich um⸗ blickte,„du haſt es recht nett hier, viel hübſcher als in deiner letzten Wohnung.“ „Dein Urteil freut mich, dabei haſt du das Netteſte noch gar nicht geſehen.“ Er führte mich ans Fenſter, und wir ſahen weit über die Dächer der Stadt, keine Mauer engte den Blick ein, der Himmel ſpannte ſich wie zum Greifen über uns.„Wunderbar“, gab ich zu,„natürlich ſchöner als irgendwo im erſten Stock.“ „Und erſt nachts“, begeiſterte ſich mein Freund, der Sternenhimmel, die geheimnisvollen Silhouetten der Giebel und Türme im Mondſchein...“ Er verſtummte, als wäre er im Anblick dieſes nächtlichen Bildes ver⸗ ſunken. 0 Mir fiel auf, daß ſein träumeriſcher Blick auf ein Jenſter des gegenüberliegenden Hauſes gerichtet war. Dieſes Fenſter lag ungefähr ein Stockwerk tiefer und führte auf einen Balkon, der mit einem großen, bequemen Liegeſtuhl auf jemand zu warten ſchien. In dieſem Augen⸗ blick erſchien ein junges, blondes Mädchen auf dem Balkon. „Iſt ſie nicht reizend?“ flüſterte Erich. Ich habe nicht ſo gute Augen wie mein Freund, doch mit gutem Gewiſſen konnte ich ſeine Feſtſtellung beſtätigen. Wir blickten noch eine Weile hinüber, obwohl das Mädchen keine Notiz von uns genommen hatte. Es lag im Liegeſtuhl und ge⸗ noß die Sonne. Wir traten wieder ins Zimmer zurück und Erich geſtand ſeufzend, daß er in das Mädchen ver⸗ liebt wäre.„Es muß doch eine Kleinigkeit für dich ſein, ſie näher kennenzulernen“, ſagte ich. Er griff nach feinem Glas.„Ich habe ſchon einen Verſuch gemacht. Es war vielleicht zu kühn von mir. Angeſprochen habe ich ſie, auf der Straße.“ — l eee 5 Roman von Gert Rothberg. 38 Margots Augen blickten mit Grauen auf ihn, der ihr längſt unheimlich geworden war. 5 Was meinte er? Was hatte er denn mit den Ditt⸗ marshovens? Aufrecht und voll Treue und Liebe für die Seinen erſchien ihr in dieſem Augenblick ihr Vater. Was war denn zwiſchen ihrem Vater und jenem Teufel dort drüben? Wer hatte Onkel Ronk erſchoſſen und wer hatte — Vater—! Margot rieb ſich die Augen. Was ſah ſie denn plötzlich für furchtbare Bilder? Wurde ſie vielleicht wahnſinnig? Denn das konnte nie⸗ mals wahr ſein, was ſie da zu ſehen glaubte. Dort drüben ſtand der Mann und blickte grauſam lächelnd zu ihr herüber. f „Du haſt dich gerächt? Ja, haſt du die Dittmars⸗ hovens denn gekannt?“ fragte ſie mit ſchwerem Seufzer. „Laß das meine Sache ſein! Reden wir lieber von deiner Zukunft. Willſt du zu deiner Schweſter zurück⸗ kehren?“ 5 „Nein! Das—— kann ich wohl niemals wieder.“ „Warum nicht? Du kannſt hier nicht allein bleiben; kranke Leute ſind immer am beſten bei ihren Angehöri⸗ gen aufgehoben.“ 5 Margot wollte etwas entgegnen, ſchwieg aber; man⸗ cherlei Gedanten durchzuckten ſie. All die Demütigungen, 10 ſes letzten Jahres erſtanden vor ihr. a Alles hatte ſie getragen, nur um ihre Rolle als reiche Baronin Fulden nicht als ausgefpielt betrachten zu müf⸗ ſen. Vielleicht keimte in ihr der Wunſch, ſich ſpäter von dieſem Manne zu trennen. Aber bis dahin mußte ſie einen anderen kennengelernt haben, der auch reich war und ihr einen guten Namen zu bieten vermochte. Nun war auch dieſe Hoffnung auf immer voruver. Sie war ein hilfloſer Krüppel, ſie, Margot von Ditt⸗ marshoven, jetzige Baronin Fulden, die immer ſo ſtolz auf ihre Schönheit und Eleganz geweſen war. Und ihr eigener Mann wandte ſich von ihr fort; kein Freund würde ihn erwarten, ſondern eine Frau! Letzteres ſchmerzte ſie nicht, weil ſchon immer, auch während ihrer Ehe, andere Frauen bei Fulden eine Rolle eſpielt hatten. Aber es war bitter, daß er ſich ſeiner zu ſo hart und beſtimmt entledigen wollte. Hatte ſie res erwarten können? „Ich wäre dir für eine Antwort dankbar und möchte wiſſen, was du zu tun gedenkſt. Ich werde dir eine monat⸗ liche Rente von tauſend Mark ausſetzen.“ „Ich danke dir; davon kann ich bequem leben. Wo ich mich niederlaſfen werde, weiß ich jetzt noch nicht. Es braucht dich ja auch nicht zu kümmern. Ueberweiſe die Rente an die Deutſche Bank und ſtelle mir eine Beſchei⸗ nigung aus, dann iſt alles in Ordnung.“ a Ich denke, daß du mich nach ruhiger Ueberlegung verſtehen wirſt.“ ö „Leb wohl, Margot! „Leb wohl!“ Kaum hörbar hatte ſie es geſagt. Da ging er raſch hinaus. Auffallend ſchlank und ju⸗ gendlich wirkte er in der letzten Zeit. Nun, er würde neue Abenteuer ſuchen und finden. Aber—— von einer Scheidung hatte er nichts geſagt. Wollte er ſich nur von ihr trennen? Das war vorerſt ganz gleich. Viel wichtiger was nun aus ihr werden ſollte. a Gelähmt auf Lebenszeit, mühſam auf Krücken ſi egend! War das Entſetzliche denn auszudenken? ann nicht beſſer, ſie wäre tot?— —— Die von Dillmarshoven „Und ſie?“ fragte ich. Er trank erſt das Glas leer, ehe er erwiderte:„Sie meinte, daß ſie auf der Straße keine Bekanntſchaften zu machen pflege, und ließ mich ſtehen.“ i „Dann mußt du es anders anfangen. Weißt du über⸗ haupt, wie ſie heißt?“ Er nickte. „Ich weiß ſogar, daß ſie hier ganz in der Nähe in einem Geſchäft als Verkäuferin angeſtellt iſt.“ „Glänzend“, rief ich,„dann betrittſt du eben den Laden, kaufſt etwas bei ihr ein, und mit der Zeit...“ „Das iſt es eben“, unterbrach er mich düſter,„ja, wenn ſie in einem Tabakladen angeſtellt wäre, aber ſie iſt ausgerechnet in einer zoologiſchen Handlung tätig.“ Ich mußte lachen, und er warf mir einen gekränkten Blick zu. „Willſt du mir etwa vorſchlagen, für zehn Pfennige Waſſerflöhe bei ihr einzukaufen?“— i „Warum nicht? Du kannſt ja ein Aquarium haben. Aber müſſen es Waſſerflöhe ſein? Du kannſt dir ja einen Kanarienvogel zulegen.“ „Einen Kanarienvogel?“ zu intereſſieren. „Natürlich, ſo ein Kanarienvogel koſtet ſchließlich kein Vermögen! So kannſt du dann doch Vogelfutter bei deiner Angebeteten kaufen.“ Sein Geſicht ſtrahlte.„Und da ſie beſtimmt ſehr kier⸗ lieb iſt“, fuhr ich fort, die Möglichkeiten, auszumalen, „wird ſie ſich um ihr krankes Hänschen kümmern wollen. Ich ſage dir, ſie wird eines Tages hier erſcheinen. Ich höre ſchon ihre wohlklingende Stimme:„Mein armes, krankes Hänschen! Was hat denn mein armes, gutes Hänschen?!“ Er war gerührt. Nächſten Sonntag ſtieg ich wieder die ſechs Treppen zu ſeiner Wohnung empor. Ich ſchüttelte meinem Freund die Hand. Er ſchien etwas geiſtesabweſend zu ſein. Ich hatte einen Verdacht.„Störe ich etwa?“ fragte ich und zwinkerte mit den Augen. Vielleicht war ſein Kanarien⸗ vogel ſchon krank? Aber Erich ſchüttelte den Kopf.„Du ſtörſt gar nicht, komm nur.“ Er führte mich ins Zimmer. Ich blieb überraſcht ſtehen. Was ſtand dort in der Ecke? Ein Vogelkäfig! Was war in dem Vogelkäfig? Nein— kein Kanarienvogel, ſondern ein Papagei! „Gratuliere!“ rief ich und eilte näher, mir den Vogel zu beſehen.„Ein Prachttier.“ „Unerhört!“ rief der Papagei. Ich mußte lachen. „Hat er das ſchon von dir. Erich? Erzähl doch mal, eigentlich wollteſt du doch nur einen Kanarienvogel kaufen.“ 5 „Wollte ich“, nickte er düſter,„ich ging gleich am letz⸗ ten Montag hin. Sie war ſehr liebenswürdig, nicht wie⸗ derzuerkennen. Ich ließ mir ein Dutzend Kanarienvögel vorführen, es zwitſcherte und trillerte nur ſo um mich her⸗ um, und dazu das Lächeln des Mädchens, ihre freundlichen Augen, ihre Stimme, es begann ſo verheißend! Wir ſprachen ſchon über ganz andere, private Dinge. Ich er⸗ zählte von meiner neuen Wohnung. Daß es dort ſehr ge⸗ mütlich wäre.„Dann müſſen Sie einen Papagei nehmen. Zu einem Atelier paßt beſſer ein Papagei“, meinte ſie. Mein Einfall ſchien ihn Einſam war es nun um ſie. Aber war der Frieden nicht beſſer als das, was jetzt um ſie geweſen war? Täg⸗ lich Beſuch, girrendes Frauenlachen, das bis zu ihr ins Zimmer drang. Und niemand hatte ſich um ſie geküm⸗ mert, außer den Dienſtboten, und dieſe auch nur, wenn ſie klingelte. 35 5 Niemand liebte ſie! Das hatte ſich am beſten während der traurigen Monate ihres Krankſeins herausgeſtellt. Margot dachte an ihre Mutter, der alle Dienſtboten ergeben geweſen waren. Die Mutter! Tot war ſie! Aus den Zeitungen hatte ſie es erfahren. Und ſie hatte ſich nicht darum gekümmert. Wie in einem Taumel war ſie von einem Tage in den anderen hineingegangen, nur an ſich und ihr großes ver⸗ meintliches Glück denkend. Ihr Mann hatte ſich gerächt! Er hatte die Dittmars⸗ hovens gekannt! Die furchtbaren Gedanken, daß er dann auch mit all den traurigen Vorgängen in Verbindung ſtehen könne, kamen wieder. Margot hüllte ſich fröſtelnd in das warme Tuch, das ihr die Pflegerin umgehangen hatte. Wo war dieſe Perſon überhaupt fetzt? War ſie nicht ausſchließlich zu ihrer Pflege engagiert worden? Draußen hörte die Kranke die befehlende Stimme ihres Gatten, der mit eiligen Schritten an ihrer Tür vor⸗ überging. Wahrſcheinlich wurden Koffer gepackt und zum Bahnhof transportiert. Vielleicht kam Baron Fulden nie mehr nach Berlin zurück. Seine Worte vorhin, daß er fta beſtimmten Gründen abreiſe, hatten das offen be⸗ tätigt. Und was— was würde da aus der Villa hier, dieſem prunkvollen Hauſe, das ſie ſo ſehr geliebt hatte? Sie konnte nicht hierbleiben. Die Rente von tauſend Mark im Monat reichte zum Unterhalt der Villa und der Dienerſchaft nicht. Sicherlich wurde hier alles aufgelöſt. Das war vielleicht ſeit Wochen bereits geregelt worden, während ſie erſt heute durch ihren Gatten erfuhr, daß er abzureiſen und ſich von ihr zu trennen beabſichtige. Margot lehnte den Kopf müde zurück. Das—— war das Leben in Glück und Reichtum; ſo hatte es enden müſſen! And wo waren denn die vielen Bekannten, die ihr ſo oft in ihrem Hauſe Geſellſchaft ge⸗ leiſtet hatten, als ſie noch ſchön und ſtrahlend unter ihnen ſtand und die zahlloſen Schmeicheleien anhörte? Fort waren ſie. Hatten ſie vergeſſen; ſuchten bereits neue, angenehmere Räume auf. Wenn ſie wenigſtens ihre Geſundheit wieder hätte! Aber auch dieſes letzte, koſtbarſte Gut war fort! Endgül⸗ tig verloren! Und es war doch noch nicht lange her, daß ſie im Tiergarten ritt und die eleganteſten Kavaliere ſich nach ihr umwandten. Vorbei!— Auch Baron Fuldens angebliche Liebe. Ich ſah ihr in die Augen.„Würde es Ihnen beſſer gefallen?“ Sie lächelte hinreißend.„Es iſt ſtilvoller“, behauptete ſie. Alſo ich nahm einen Papagei. Zwar war ich über den Preis ein wenig erſchrocken, aber was hätte ich nicht noch alles getan, um ihre Sympathie zu er⸗ ringen.“ „Und biſt du nicht auf dem Wege, ſie zu erringen? Warum biſt du ſo gedrückt?“ Er führte mich ans Fenſter. Drüben auf dem Balkon ſtand das Mädchen mit einem jungen Mann. Gerade legte der junge Mann ſeinen Arm um das Mädchen, und ſo gingen ſie ins Zimmer hinein. Leiſes Lachen klang herüber.„Tja“, ſtellte ich tiefſinnig feſt,„einer, der ſcheinbar früher als du einen Papagei bei ihr gekauft hat.“ „Ich dreh ihm den Hals um“, knirſchte mein Freund. „Dem jungen Mann?“ fragte ich erſchrocken.„Beiden!“ knurrte er. „Unerhört!“ krächzte der Papagei aus ſeiner Ecke. Ich entwand meinem Freund ein Kiſſen, das er nach dem Käfig werfen wollte.„Was kann der Papagei dafür?“ „Du haſt recht“, ſagte er und nickte vor ſich hin,„außerdem iſt er noch nicht ganz bezahlt. Ich muß noch drei Monate abſtottern.“ „Vielleicht iſt der junge Mann nur ihr Bruder?“ kam mir ein rettender Einfall.„Bruder?“ Er goß ſich einen Schnaps ein. Demnächſt iſt drüben Verlobung. Sie hat es mir ſelber geſagt, als ich zum zweitenmal Vogelfutter holte.“ Sprengtrupp arbeitet ſich durch feindliches Drahthindernis vor PK.⸗Gutjahr⸗Wel Haube hervor, und die braunen Augen bildeten dazu einen ſeltſamen Kontraſt. „Frau Baronin, ich bitte um ſofortige Entlaſſung. Meine Mutter iſt erkrankt, ich muß ſie pflegen. Erſchrocken zuckte Margot zuſammen. Jetzt begriff ſte: Baxon Fulden reiſte in Geſellſchaft dieſes Mädchens nach dem Süden. Und das Geſchöpf wagte es, ihr noch einmal unter die Augen zu treten? „Sie können gehen, um ſo mehr, als ich ſowieſo auf Ihre weiteren Dienſte verzichten müßte“, ſagte die Ba⸗ ronin. Etwas ſchuldbewußt ſah das Mädchen an ihr vorüber. fehl. aber ſtrahlte doch wieder das Glück aus ihrem Ge⸗ icht. 5 Mit einem höflichen Wort ſchied ſie von Margot. Draußen hob ſie beide Hände empor: „Eine reiche Frau werde ich, iſt denn das Glück aus⸗ zudenken!“ 5 Drinnen ſaß die Kranke und ſtarrte mit umflorten Augen auf die Tür und dachte: „Deine Zeit kommt auch. Baron Fulden kennt keine Treue. Er braucht nur wieder ein Mittel zum Zweck.“ Margot klingelte und einer der älteren Diener kam herein. 1 „Meine Zofe, bitte!“ N „Die Zofe iſt geſtern auf und davon. Nur die Martha iſt noch da, ſie möchte gern bei der Frau Baronin bleiben.“ i „Schön, Jean, ſchicken Sie mir Martha! Und— wiſ⸗ ſen Sie, wann hier der Haushalt aufgelöſt wird?? „Er wird nicht aufgelöſt, Frau Baronin; Bankier Frieder hat das Haus mit der Einrichtung übernom⸗ men.“ 8 „Danke, Jean!“. Mit einem mitleidigen Blick auf die Frau ſchloß der Diener die Tür. Er hatte die Baronin nicht geliebt, weil ſie immer hochfayrend und ſchroff geweſen war. Aber wie man ſtie jetzt, wo ſie ſo krank war, behandelte, das war ein großes Unrecht. Nun, er würde ſich, ſo gut es ging, um ſie kümmern. Er war ja auch entlaſſen. Bankier Frie⸗ der brachte ſeine eigene Dienerſchaft mit. Martha, die gleich darauf vor Margot ſtand, war ein nettes älteres Mädchen. „Ich würde gern bei der Frau Baronin bleiben“, ſagte ſie einfach. Und Margot, die ſtolze, ſelbſtſüchtige Margot, war dieſem Mädchen unendlich dankbar, weil es ſo treue Anhänglichkeit bewies. Ja, ſie mußte eine Art Vertrauensperſon um ſich haben; die konnte Martha nun ſein. 5 i „„Ich danke Ihnen, Martha, weil Sie mir Anhäng⸗ lichkeit bewahren wollen. Ich denke, daß wir eine kleine Wohnung mieten werden. Könnten Sie das beſorgen? . 9 Die war nie dageweſen, davon war ſie jetzt überzeugt. Hatte Fulden ſie wirklich nur aus einem ganz beſonderen Grund geheiratet? Wie ihr Kopf ſchmerzte! Sie durfte nicht mehr ſoviel denken und grübeln. Sie wollte nur überlegen, wohin ſie gehen konnte. „Mutter, wenn du wüßteſt, wie hart mich Gott für meine Liebloſigkeit geſtraft hat!“ 8 Margots dunkler Kopf ſank tief auf die Bruſt; die erlöſenden Tränen kamen. 5 Stunde um Stunde verging. Endlich ließ ſich die Pfle⸗ gerin ſehen; mit ſtrahlendem Lächeln trat ſie ein. Und wohl erſt in dieſem Augenblick ſah die unglückliche Frau im Lehnſtuhl, wie herausfordernd ſchön die Kranken⸗ pflegerin war. Golden quoll das Haar unter der weißen Augen ſtarrte ſie in das Dunkel. Vielleicht eine moderne Dreizimmer⸗Wohunng am Kur⸗ fürſtendamm? Wenn wir uns täglich eine Aufwartefrau halten, dann kommen Sie vielleicht mit meiner Pflege und Sehe 9 zurecht?“ „Selbſtverſtändlich, Frau Baronin; ich bin fr 0 lden„ „Dann machen Sie das fertig, Martha. Sie ſchreiben alles auf, und wir rechnen nachher ab.“ 5 Sehr wohl, Frau Baronin!“ 8 Martha blieb für heute bei der hilfloſen Margot. Morgen wollten ſie in ein Hotel überſiedeln. Von dort e ſie dann die Wohnungsangelegenheit Margot ſchlief in dieſer Nacht nicht, mit brennenden eee ee Fortſetzung ſolgt.. min re egrrcenrercer eu. bene ebene,: went x Die Ueberraſchung Groteske von Hans Riebau. Hennebaum iſt ein Menſch mit ſeltſamen Einfällen. Außerdem iſt er Ingenieur der Bowag⸗Spezialwerke für transportable automatiſche Dampfturbinen. Dieſe transportablen Dampfturbinen gehen auf eine Erfindung zurück, die niemand anders als Hennebaum gemacht hat. In einem ſchwarzen Kaſten, nicht größer als ein Schrank, ſind Dampfkeſſel, Turbine, Dynamo, Schalt⸗ tafel, Heizöltank und vieles andere untergebracht. Ein Druck auf einen Hebel, und die ſchwarze Kiſte breitet ſich gewaltig aus. Die blitzenden Maſchinen und Apparate ſtehen betriebsfertig da, und niemand kann ſich vorſtellen, wie dieſe unheimliche Kraftzentrale in einer ſo kleinen ſchwarzen Kiſte Platz finden kann. Bismarckſtraße 35, dritte Etage, wohnt Pontſchak. Pontſchak iſt mit Hennebaum leicht befreundet. Außer⸗ dem iſt er Exportvertreter und intereſſiert ſich ein wenig für Hennebaums transportable Dampfturbinen. Henne⸗ baum iſt beſtrebt, dieſes Intereſſe zu ſteigern, und, ori⸗ ginell wie er iſt, fährt er eines Sonntags vor Pontſchaks Wohnung mit einem Laſtwagen vor, ſteigt die Treppen hinauf und klingelt. Aber niemand öffnet. „Lächerlich“, denkt Hennebaum,„ich werde doch mit meiner Turbine nicht wieder nach Hauſe fahren!“ Er läßt die Tür durch die mitgebrachten Monteure öffnen, die ſchwarze Kiſte hinauf und in das Badezimmer tragen, und eine halbe Stunde ſpäter ſind Badeofen und Bade— wanne verſchwunden. Der Schornſtein wird mit dem Verbrennungsraum des Dampfleſſels verbunden, und die Dampfturbine fängt an zu pfeifen, das Dynamo ſummt, und auf der Schalttafel blitzen die roten Lampen auf. Bismarckſtraße 35, zweite Etage, wohnt Hillſtröm, Tabakwaren en gros. Hillſtröm iſt am Sonntag aufs Land gefahren. Abends aber, um ſechs Uhr, kommt er zurück, öffnet die Wohnungstür und bleibt lauſchend ſtehen. Ein leiſes Vibrieren geht durch ſeinen Körper. Auch die Wände zittern. Die Scheiben der Tür klirren, und in der Luft liegt ein gleichmäßig ſingendes Pfeifen. Hillſtröm geht durch alle Zimmer. Ueberall vibriert es. Ueberall pfeift es. Ueberall ſingt es“„Sonderbar“, mur⸗ melt er und öffnet die Tür zu ſeinem Badezimmer. Zwei Minuten ſpäter, nachdem Hillſtröm ſeine Be⸗ ſinnung wiedergefunden hat, raſt er ans Telephon. „Ueberfallkommando!“ röchelt er.„Feuerwehr!“ „Worum handelt es ſich?“ fragt die Polizei zurück. „In meinem Badezimmer“, röchelt Hillſtröm weiter, „ſteht eine fauchende Dampfmaſchine und ein Elektrizi⸗ tätswerk. Heute morgen, als ich wegging, ſtanden da noch eine Badewanne und ein Gasofen.“ Der Polizeibeamte ſchweigt einen Augenblick.„Da müſſen Sie“, ſagt er dann,„da müſſen Sie den Nerven⸗ arzt anrufen.“ Hillſtröm ruft von neuem an. Immer wieder. Aber vergeblich. Um acht Uhr iſt er auf dem Rathaus.„Den Polizeipräſidenten“, flüſtert er dann,„ich muß ſofort den Polizeipräſidenten ſprechen.“ 227 „Hallo, Herr Pontſchak? Hier iſt Hennebaum. Was ſagen Sie zu der Ueberraſchung?“ „Zu welcher Ueberraſchung?“—„Waren Sie noch nicht in Ihrem Badezimmer?“ „Jawohl, ich war gerade dort.“—„Und was ſagen Sie zu der Turbinenanlage?“ „Was reden Sie da für einen Unſinn?“—„Ich habe doch während Ihrer Abweſenheit eine Dampfmaſchine in Ihrem Badezimmer montiert.“ a „In meinem Badezimmer? Bismarkſtraße 35, dritte Etage?“—„Dritte Etage? Um Gottes willen, ich habe die Anlage in der zweiten Etage montiert.“ Hennebaum nimmt ſeinen Laſtwagen, ſeine Mon⸗ teure und ſauſt nach Bismarckſtraße 35.„Nur gut“, mur⸗ melt er,„die Wohnung iſt noch immer leer.“ 5 Die Monteure ſchuften. Die Turbinenlage wird zu⸗ ſammengeklappt. Das Zimmer wird gefegt, gelüftet, und zehn Minuten ſpäter iſt Hillſtröms Badezimmer wieder ein Badezimmer wie jedes andere auch. Vor dem Hauſe Bismarckſtraße 35 halten ein Polizei⸗ auto und ein Gerätewagen der Feuerwehr. Hillſtröm ſteigt die Treppen hinauf. Hillſtröm öffnet die Woh⸗ nungstür. Hillſtröm öffnet die Badezimmertür. Die Beamten gucken ihm über die Schulter. Sie ſehen eine weiße Badewanne und einen roten Gasofen. Hillſtröm ſieht überhaupt nichts. Kalter Schweiß ſteht ihm auf der Stirn. Er taumelt, und die Beamten fangen ihn auf. Er dreht den Waſ⸗ Und wieder auf. Und zu. Nach Hillſtröm ſitzt im Badezimmer. ſerhahn auf. Und zu. einer Stunde ſtreicht er ſich über den Kopf, ſeufzt, geht ans Telephon, und dann endlich ruft er den Nerven⸗ arzt an. 8 Rasieren ein Hochgenuß? 8 Gew/ iß nichil Aber wir können mit ruhigem Ge- wissen sagen: Niyed· Creme, vor dem Einseifen eingerieben, macht das Rasieren angenehmer, und- Sie tun ewas für hre Hout! Niveo- Creme: Dosen und Toben 22 bis 90 Ff. Seelig= Rauf vef COH — ͤ— Rütſel Silbenrätſel. Aus den Silben be be bo de der e e en er ef ga gat ge gel gie gie im in lau le le ma me mie min mit na na nei nen ni on re ren ſe ße ßen ter ter ti tin tu u wan ſind 18 Wörter zu bilden, deren erſte und dritte Buchſtaben, von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort ergeben. 1. Synonym für Backe, 2. Klagelied, 3. ſportliche Ver⸗ anſtaltung, 4. ſpaniſche Weinſchänke, 5. Einſiedler, 6. Ehe⸗ frau, 7. Synonym für Biene, 8. Fluß im Odergebiet, 9. Volksgemeinſchaft, 10. Farbenbehälter, 11. Kleidungs⸗ ſtück, 12. Anteilnahme, 13. Zahlungsfriſt, 14. Garten⸗ häuschen, 15. türkiſcher Rechtsgelehrter, 16. himmliſches Weſen, 17. Stadt in Oberheſſen, 18. Oper von Verdi. Kreuzworträtſel. 1 + 5 ge/ 8 9 10 77 ö 72 18 7 e 77 78 5 20 23 2 27 2 Waagerecht: 1. Lobrede, 4. Hunderaſſe, 8. Sportaus⸗ druck, 10. portugieſiſche Kolonie, 11. Landſchaft am Roten Meer, 13 widerwärtiges Empfinden, 15. Geiſtlicher, 17. Kleidung, Anzug(Mehrzahl), 19. Schiffsunglück, 21. ris⸗ kantes Unternehmen, 23. Längenmaß, 25. Farbe, 27. Mäd⸗ chenname(Kurzform), 28. Nebenfluß des Rheins, 29. Zahl, 30. Feſt⸗ oder Lobgeſang.— Senkrecht: 1. Haushaltsplan, 2. Teil des Auges, 3. Verwandter(Kinderausdruck), 5. einäugiger Rieſe(Märchenfigur), 6. geographiſcher Be⸗ griff, 7. lateiniſch: heilig, 9. Sportleidenſchaft, 12. Stär⸗ kung, Erfriſchung, 14. Monarch(oe), 16. Briefverſchluß, 18. wiſſenſchaftliche Lehre, 20. Glühbirnenfabrit(bekannte Firma), 21. europäiſche Hauptſtadt, 22. Abſchnitt des Ko⸗ rans, 24. Mädchenname(Kurzform), 26. Vorfahre. Fehlaufgabe. 8 Unter Hinzufügung der Silben„ge“ als zweite in jedem Worte ſollen aus nachſtehenden 14 Silben 7 Wör⸗ ter gebildet werden, deren Anfangsbuchſtaben, richtig zu⸗ ſammengeſtellt, einen aſtronomiſchen Wendepunkt er⸗ geben. an bung er ha ja lo mann na ner now ro tier tüm un. Such⸗ und Schüttelrätſel. Die eins iſt nur für arme Leute, und in ihr ſchauſt du, hoch, ins Weite. Auf zwei macht man beim Tanze Raſt, und ruht ſich aus von inn'rer Haſt. In drei gieß' Flüſſiges hinein, den Inhalt braucht das Dichterlein. Hier kaufſt du oft zum Ueberdruß, dar nen ſteckt ein deutſcher Fluß. Ein Kartenwerk am fünften Ort: ſein Inhalt trägt ſich ſehr ſchwer fort. Geräuſch kann man dies kaum noch nennen; den Schlachtort ſollteſt du wohl kennen. Der erſte Buchſtab' in den Reih'n, das ſoll ein Vogel= Langbein ſein. Nach obiger, gereimter Erklärung ſind Wörter mit fünf Buchſtaben zu ſuchen, in deren letzten vier Buch⸗ ſtaben wieder ein anderes Wort, eigener Bedeutung, ent⸗ halten iſt.— Die Anfangsbuchſtaben der Fünfbuchſtaben⸗ wörter nennen einen anderen Namen für Storch. Auflöſung aus voriger Nummer: Immer der gleiche Schluß: Erker, Hannover, Rhabarber, Eimer, Neger, Berber, Rapier, Einſiedler, Iſer, Torniſter, Stör, Trainer, Exzenter, Indianer, Nat⸗ ter.— Ehrenbreitſtein.. Schachaufgabe: 1. es—e4, beliebig, 2. DT oder S matt. Buchſtabenrätſel: Erbſe Filet Kreis Stich Eiger Spion Oheim Beſen Bizet Spelz Tenor.— Blei⸗ gießen. Silbenrätſel: l. November, 2. Ebro, 3. Un⸗ ſtrut, 4. Heiduck, 5. Adreſſe, 6. Lehrer, 7. Dementi, 8. Eng⸗ land, 9. Nebel, 10. Sumatra, 11. Liter, 12. Eidechſe, 13. Bengalen, 14. Energie, 15. Nanking.— Neuhaldensleben, Generaldirektor. Geſchüttelt: Jacht, Nacht, Wacht, Macht. Doppelſinnrätſel: Naſe, Eis, Ufa, Sau, Chor, Herd, Weide, Arve, None, Stein, Tafel, Eger, Ilmenau, Note.— Neuſchwanſtein. Humor „Iſt es wahr, Frau Doktor, was man ſich erzählt. Ihr Herr Vater ſoll Roßſchlächter ſein?“ „Gewiß, Frau Biedermann! Ihre Eltern waren ja ſeine beſten Kunden!“ * Zimmermannswilli wußte immer wieder etwas Neues. „In England wird das Holz jetzt ſchon knapp!“ „Wirklich?“ „Ja. Sie brauchen ſoviel für die Holzwege, auf denen ſie ſich befinden.“ „Sagen Sie einmal, Steward“, fragte die alte Dame in Erwartung der Seekrankheit,„was raten Sie mir zu trinken?“ „Gnädige Frau“, erwidert dieſer,„in dieſem einen Fall iſt das Billigſte das Beſte!“ 8* „Denk' dir an, Schampes, auf der letzten Kirmes hat der Pitter, wie gewöhnlich, mächtige Hiebe erhalten. Vier⸗ zehn Tage nachher ſagt ſei' Kathrin zu ihm: Jetzt mach' mol endlich, Pitter, dat de nohm Doktor kümmſt, und loß dir die Schirbeln(Scherben) aus dem Kopp machen, du zerreißt mer jo alle Koppkiſſen!“ * Gedenktage 5 6. Januar. 1412 Die Jungfrau von Orleans, Jeanne d' Are, in Dom⸗ 1775 11 21 er preußiſche Major und Freiheitskämpfer Ferdi⸗ nand von Schill in Wilmsdorf bei Dresden N (gefallen 1809). 5 1822 Der Altertumsforſcher Heinrich Schliemann in Neu⸗ buckow geboren. 1827 Charlotte von Stein, Goethes Vertraute, in Eiſenach 1883 1 5 Der Vererbungsforſcher und Auguſtinerabt 8 Mendel in Brünn geſtorben. 8 5 8 1906 Der Dichter Eberhard Wolfgang Möller in Berlin geb. Sonnenaufgang 837 Sonnenuntergang 16.25 Mondaufgang 5.21 Monduntergang 14.04 Kleine Lebensweisheiten Wer über ſeine Mittel lebt, wird ſehr bald ohne Mittel leben. Die Sparſamteit iſt die Mutter des Wohlſtandes und die Tochter der Lebensklugheit. i Wer es nicht lernt, ſeine Ausgaben nach ſeinen Einnahmen u richten, wird ſich ſchneller, als er denkt, nach ſeinen Schul⸗ en richten müſſen 5 Ein Gradmeſſer für den Familienſinn unſeres Volkes wird das Sparen durch Lebensverſicherung bleiben— in ihr offen⸗ bart er ſich am reinſten 5 In hundert Jahren wird man über einen unverſicherten Menſchen den Kopf ſchütteln; in Kriegszeiten verſteht man ihn wohl ſchon heute nicht mehr Bis ſich der Zweifler zur Lebensverſicherung entſchließt, * Sasch: bereits ſeine Verſicherungsſumme in er Taſche⸗ f 5 Der Lebensverſicherungsſchein iſt ein Schein— der be⸗ ſtimmt nicht trügt. ſich in der fjeimat am feſteſten ngsfahig keit nnen Ne Slelgeln: e mehr Freude am Leben Und längeres leben! Me Leistu fämatopan pecg. 60 Doppolp. M 3, Nine fordern Sie kostenlose Broschüre von Ot. X Wolff, Bielefeld Bezugscheinfreles Nährmitte fluch hier werden wir Ddeutſche im Deutſchel Für den Jieg iſt ausſchlaggebend, welches Volk Machen auch Sie einma mit der front verbunden fünlt. 100 und 50 cem) vorrätig. frau⸗Meliſſengeiſt wird e bei Erkältungskrankheiten angewandt. Obwohl hier ziemlich ſtark die Grippe ſind wir im vergangenen Winter verſchont geblieben. Wir nehmen darauf zurlickzuführen iſt. daß wir einige Male in der Wo liſſengeiſt als„Heißtrank“ 84 50 b e e. 8 11 5 1 0 eee 8 inen Verſuch mit dem bekannten. ſt f ltlich in in Flaschen zu Jing. 2 30 und 1.65 Inhalt it den drei Nonnen erhältlich in Apotheken und u RN. 5 100 und 50 cem Vergeſſen Sie ihn nicht bei Ihrem nächſten Einzanz Die Wirkung von Kloſter⸗ Gutes Rezept bei Erkältungen: Kurs por dem Zubettgehen oder im Bett möglichſt heitz 1 bis 2 Eßlöffel Kloſter⸗ frau Meliſſengeiſt und ein bis zwei geſtrichene Eßlöffel 3 doppelten Menge kochenden Waſſers gut verrſihrt trinken und darna ſchwitzen. Zur Nachkur und zur Vermeit 1 0 einige Tage, und zwar 2—3 mal täglich. einen Teelöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt in einer Taſſe heißem i oder ſchwarzem Tee So haben ſchon viele ihre 00 1 Urteilen dafür einige Beiſpiele: Frau Anna Blind(Bild nebenſtehend), Drogiſtin. Bremen Nordſtr. 224 ſchreiht am 6. 12. 39:„Seit Jahren gebrauche ich Kloſter⸗ kkältungen mit gutem Erfolg, Einen Grippeanfall habe ch mit der„Schnellkur“ in 0 Tagen überwunden. N 5 Herr Hugo Scherf ucker mit etwa der Vermeidung von Rückfällen nehme man no hre Erkältungen erfolgreich behandelt! Wie Verbraucher 5 Kaufmann. Rheinhauſen⸗Norh., Viktoriastr. 6 gw 39:„Meine Frau und ich baben Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt mit Erf daß dies erfrau⸗Me⸗ rank ein!“ r blauen Packung Drogerien in Flaſchen ie gewiß befriedigen. firfegs⸗WIfjW. 1939.40 ſtärker ſein, als unſere feinde es ſich vorjuſtellen vermögen. Ein Ua Wadde CC — ——— Volk Hilft ſich ſelbſt N r KRIEGSWIN TESTS WERK 2 Werde Mitglied der NSW. Rete Fusse Froſibeulen,Erftterungsetſcheinungenß werden beſtens behandelt mit Efaſit⸗ Fußbad Ibte Füße werden unemp⸗ ſindlicher und widerſtandsſählger Un⸗ entbehrlich wahrend derüübergangszeit. 90 „Zum Wochenende? und„Zum Zeitvertreib? Nr. erſcheinen als Beilage Pl.⸗Nr. 3.— Für die auf dteſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zettung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für den Anzeigenteil Carl Görg Verlag Sönntagsblau Deutſcher Provinz⸗Verleger, ſämtlich in Berlin SW 68. Lindenſtraße 101/102. Denke an das Hilfswerk „Mutter In Avpolbeken. Drogerien und Fachgeſchäften auch und Kind Efkaſu-Puder, Freme und Hübneraugen⸗Tinktur erhältlich