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Die Ernennung General⸗ feldmarſchall Görings zum oberſten Leiter der deutſchen Kriegswirtſchaft gibt„Mancheſter Guardian“ Veranlaſſung zu einem Kommentar, in dem das Blatt u. a. ſchreibt, Feld⸗ marſchall Göring unterſtehe jetzt die geſamte deutſche Kriegswirtſchaft. Dieſe Ernennung Görings ſei eine ge⸗ eignete Antwort auf die Behauptungen jener ſchwächlichen, leichtgläubigen Leute im Auslande und in Großbritannien, die ihren Mut damit aufzupäppeln verſuchten, daß ſie je⸗ des Gerücht, wonach führende Deutſche in Un⸗ gnade gefallen ſeien, verbreiteten Es ſei unklug, die Stärke der deutſchen Kriegswirtſchaft zu unterſchätzen, die umſo erfolgreicher ſei, als fie verſuche, mit wenig lange auszukommen. Der deutſche Staat habe nur ein Jiel vor Augen, und das ſei der Sieg. Die ſtrenge Orgaͤniſalion des Generalfelomarſchalls Göring ſolle man nicht zum Gegenſtand von Scherzen machen. Es wäre viel beſſer, zuzugeben, daß die Deutſchen viel mehr Verſtändnis dafür aufbrächten was der Krieg an Opfern verlange, als England. Die immer wieder aufgeworfene Frage, wie dieſer Krieg engliſcherſeits finanziert werden könne, ſei bis fetzt noch nicht beantwortet worden. Wenn man in England eine Inflation vermeiden wolle, wie könne man dann die Kaufkraft in Großbritannien daran hindern, ſchneller an⸗ zuſteigen als die Anlieferung von Waren. Das ſei. B. ein Problem, das in Deutſchland mit all der Kunſt und all den Vorteilen in Angriff genommen ſei, über das ein Syſtem verfüge, das man in England nicht nachahmen könne Andererſeits werde es aber in Eng⸗ land ſehr viel Unglück geben, wenn die Regierung nicht bald zu einem Entſchluß in dieſer Frage komme. Auch ſei der deutſche Ausfuhrhandel nach den Ländern, in die er unter den gegebenen Umſtänden dringen könne, angewachſen. Wie ſtehe es aber mit dem britiſchen Aus⸗ fuhrhandel? Sei die engliſche Regierung jetzt endlich bereit, den Vielen eine Antwort zu geben, die die Regierung an⸗ geklagt hätten, daß ſie dieſen wichtigen Teil der britiſchen Kriegswirtſchaft vernachläſſige? Die deutſche Wirtſchaft dürfe man nicht gering einſchätzen. Sie ſei für den Krieg aufgebaut worden, wohingegen die britiſche Kriegswirt⸗ ſchaft nicht einmal jetzt völlig fertig ſei. 1 Die Preisſteigerung in England Soldatenfrauen können die knappen Kationen nicht kaufen. DNB Amſterdam, 7. Jan. In Zuſammenhang mit der von Montag an auf alle Gebiete ausgedehnten Lebens⸗ mittelrationierung in England ſtellt der Londoner„Daily Herald“ in ſeinem Leitartikel feſt, daß dieſe Beſchränkung nur der erſte Schritt ſei, um die Laſten des Krieges auf die Allgemeinheit gleichmäßig zu verlagern. Man ſolle ſich nicht einbilden, ſo ſchreibt die Zeitung, Daß alle Bevölkerungskreiſe es ſich leiſten können, die ganze Kation zu kaufen. Dieſe Bemerkung des Blattes zu den recht mager bemeſſenen Ralionen. insbeſondere für Speck, Butter. Zucker und verſchiedene andere lebensnotwendige Güter wirft ein grelles Schlaglicht auf die ſeit Kriegsbe⸗ ginn erheblich geſtiegenen Preiſe. Viele Arbeitsloſe, die Soldakenfrauen und viele Kreiſe des Mittelſtandes würden ihre Rationen der allgemeinen Teuerung wegen nicht aus⸗ nutzen können. Die Herren der Downingſtreet und der City haben alſo anſcheinend an den Lebensunterhalt der arbeitenden Kreiſe und der Soldatenfrauen wenig gedacht. Auch die Arbelts⸗ kloſen werden ſich ihre eigene Meinung über dieſe Art der britiſchen Kriegsführung bilden. Hühner müſſen in England abgeſchlachtet werden. Amſterdam, 8. Jan Die Knappheit an Hühnerfutter iſt nunmehr in Yorkſhire, wie die„Porkſhire Poſt“ meldet, ſo ernſt geworden, daß die Hühnerzuͤchter hätten dazu überge⸗ hen müſſen. in beängſtigender Weiſe viele junge Hühner zu löten Ein Hühnerzüchter, mit dem ein Korreſpondent des Blattes geſprochen hat, ſagte, er ſei gezwungen, infolge un⸗ zureichenden Hühnerfütters wöchentlich 1750 junge Hühner abzuſchlachten Ueberhaupt, ſo fährt das Blatt fort, ſejen im ganzen Lande die Beſitzer von Hühnerhöfen gezwungen, die noch nicht eierlegenden Hühner abzuſchlachten, weil ihnen das Futter fehle, junge Hühner heranzuziehen, Im Sommer werde es überhaupt an Legehühnern in einem großen Maß⸗ ſtabe in Großbritanien fehlen, ſo daß eine Eierknappheit zu befürchten ſei. f Viel weniger Schiffe als 1912 Die Beſchlagnahme der britiſchen Handelsflotte Amſterdam 8. Januar. Der vom britiſchen Schiffahrts⸗ miniſter Gilmour angekündigte Plan, ſämtliche britiſchen ochſeeſchiffe der Konfrolle der brftiſchen Regierung zu un⸗ terſtellen hat, wie die Londoner Finanzblätter berichten, in britiſchen Schiffahrtskreſſen grace Entrüſtung herngrgern⸗ len, So ſcyrelor„Financial News“ u. a., dieſer Plan ſei bri⸗ tiſchen Reedern wie ein wahrer Schock gekommen. Jetzt ſei die geſamte Schiffsinduſtrie Englands intereſſiert zu erfahren, in welcher Weiſe die engliſche Regierung die Schiffseigentü⸗ mer zu entſchädigen gedenke. Der Generaldirektor der britiſchen Schiffahrtskammer, Cleminſon, habe zu dem von Gilmour bekanntgegebenen Plan u. a. geſagt, es ſei wahr, daß ſich die gegenwärtige Ge⸗ Ar mit dieſer Gefahr im April 1917 nicht vergleichen laſſe, Denn die Tonnagezahl ſei heute geringer als damals. Wenn man nämlich die Tonnage der britiſchen Tankſchiffe in Abzug 8 von der britiſchen Geſamttonnage, dann verfüge Eng⸗ and heute über viel weniger Handelsſchiffe als 1917. Allein bei Fr 175 5 rf weniger big dan abe England heute zweitauſend Schiffe Die Ausbootung Hore⸗Beliſhas Beſtürzung in London und Paris. J DNB. Rom, 8 Jan. Der engliſche Propagandatrick, die Abſetzung des Juden Hore-Beliſha als„Ablöſung der Wache“ hinzuſtellen ſcheint danebengeraten zu ſein Jeden⸗ falls weiß am Sonntag der Londoner Vertreter des„Po⸗ polo di Romo“ zu berichten, daß die Wirkung der Umbildung der Regierung auf die öffentliche Meinung nicht verheerender hätte ſein können. Die Oppoſition ſtehe auf dem Standpunkt, daß man mitten im Krieg nicht ohne ſchwerwiegende Gründe einen Kriegsminiſter hinauswerfe und daß das Land das täglich ſechs Millionen Pfund Ster⸗ ling Kriegsſpeſen bezahle, ein gutes Recht habe, die Gründe zu erfahren. Die gleiche, wenn nicht noch größere Beſtürzung ſcheint die Ausbootung des jüdiſchen Kriegsminiſters bei den Ver⸗ bündeten in Paris ausgelöſt zu haben, wa man, wie der dortige Vertreter des„Giornale d Italia“ unterſtreicht, der Anſicht ſei, daß die Entfernung Hore⸗Beliſhas auf einen Konflikt mit Churchill zurückgehe, bei dem W. C. ſiegreich geblieben ſei. Die Nachricht der Kriſe ſei in Paris mit Be⸗ ſtürzung aufgenommen worden. Weitere Beſorgnis er⸗ rege die Erklärung der„Times“, daß dem Kriegsminiſter noch andere Männer höchſten Ranges wegen„Ermüdung durch außerordentliche Anſtrengungen“ folgen könnten. DNB Brüſſel, 8. Jan. Der Pariſer Sonntagspreſſe iſt die Zurückziehung Hore-Beliſhas als Kriegsminiſter aus dem britiſchen Kabinett offenſichtlich peinlich. Sein Rücktritt wird daher als„eine rein engliſche Angelegenheit“ hinge⸗ ſtellt Die Blätter wollen erſt eine Erklärung Chamberlains zu dieſem Fall abwarten, bevor ſie mit ihrem Urteil her⸗ ausrücken. i — 0 Die jüdiſche Plutokratie bedient ſich zur Erreichung ihrer Weltbeherrſchungspläne im allgemeinen willfähriger Stroh⸗ männer, während ſie ſich ſelbſt möglichſt im Hintergrund zu halten ſucht. Die Völker haben nun einmal eine Abneigung gegen die jüdiſche Raſſe und empfinden jüdiſche Miniſter als Fremdkörper, die ihrem geſunden völkiſchen Empfinden zu⸗ wider ſind. Die Juden haben ſich deshalb auch meiſt im Hintergrund gehalten. Nur vereinzelt haben ſie ſich auf die exponierten Miniſterpoſten gewagt, wie zum Beiſpiel in Frankreich, wo das Kabinett Daladier gegenwärtig zwei voll⸗ jüdiſche Miniſter zählt. Jüdiſche Miniſter ſind alſo nur Aus⸗ nahmen. Um ſo ſtärker iſt der jüdiſche Einfluß hinter den Kuliſſen der offiziellen Politik der Weſtmächte. In England hat der Volljſude Hore Beliſha der jetzt ſo überraſchend zurückgetreten iſt, im Mai 1937 bei der Bildung des Kabinetts Chamberlain das Kriegsminiſterium übernommen, ſehr zum Leidweſen der engliſchen Offiziere, die es ſchon damals höchſt unangenehm empfanden, daß ein Jude an ihre Spitze geſtellt wurde. Wenn Hore Beliſha jetzt das Kriegsminiſterium ab⸗ gegeben und auch die Uebernahme des Handelsminiſteriums abgelehnt hat, ſo will das keineswegs ſagen, daß der jüdiſche Einfluß auf die engliſche Politik nun etwa beſeitigt ſei. Hore Beliſha war offenbar für das Judentum ein ſchlechtes Aus⸗ hängeſchild. Es liegt, wie geſagt, dem Judentum aus begreif⸗ lichen Gründen nicht, ſeine Raſſeangehörigen ſo ungetarnt vor aller Oeffentlichkeit herauszuſtellen. Man hat deshalb dieſen Exponenten des internationalen Judentums, der mit an erſter Stelle für den engliſchen Krieg verantwortlich iſt, in den Hintergrund geſchoben, damit er deſto ungehinderter und fkrupelloſer zum Kriege hetzen kann. ö Auch ſonſt war Hore Beliſha auf die Dauer— 1 —— ſeinem Poſten unhaltbar. Bot er doch durch ſeine echt jüdiſche Schiebervergangenheit zuviel Angriffsflächen. er ſein Miniſteramt übernahm, hat er jahrelang die übelſten Geſchäfte gemacht. Nacheinander hat er ſieben große Firmen gegründet, in deren Leitung er dann je etwa ein halbes Jahr tätig war, Während dieſer kurzen Zeit ſchöpfte er jedesmal N beträchtliche Gewinne ab, und kurz nach ſeinem Ausſcheiden brachen dieſe Firmen zufſammen. So war er u. a. einſtmals Direktor der auch in England berüchtigten jüdiſchen Möbel⸗ firma Smarts, die durch ihre üblen Werbemethoden unter der engliſchen Arbeiterſchaft in größten Verruf kam. Man ver⸗ ſprach den Leuten den Himmel auf Erden, ließ ſie langfriſtige Abzahlungsverträge unterſchreiben, und wurde der Mann arbeitslos, ſo trieb man rigoros und ohne das geringſte Mit⸗ leid die Summen ein. Aber auch nach ſeinem Einzug in die Negierung blühten ſeine Schiebergeſchäfte. Einer ſeiner Freunde wurde Leiter des geſamten Heeresverpflegungs⸗ weſens, ein anderer Raſſegenoſfe erhielt die Verſorgung des f Heeres mit Bekleidung. Mit dem Erfolg, daß ein bn Teil der Soldaten lange Zeit ohne Wintermantel blie f f ſtand, der die inſtinktmäßige Ablehnung weiter Volkskreiſe ein Um⸗ gegen den Juden Hore Beliſha nur noch ſteigerte. Mit dem jüdiſchen Kriegsminiſter iſt auch der Informationsminiſter lies: Lügenminiſter) Mac Millan gefallen. Ein urſächlicher Zu⸗ ſammenhang ſeines Ausſcheidens mit dem Beliſhas dürfte wohl nicht vorhanden ſein. Seine Wirkſamkeit wurde in der engliſchen Oeffentlichkeit ſchon ſeit langem ſcharf kritiſtert. Wie ſollte auch für eine ſchlechte Sache ein guter Propagandiſt zu finden ſein. Ob mit dieſem Wechſel in den beiden Miniſterien die Neubeſetzung in der Regierung abgeſchloſſen iſt, läßt 10 nicht beurteilen. Nach einer Reutermeldung iſt die Möglichkei von Aenderungen in den unteren Stellen nicht ausgeſchloſſen. Irgendeinen Kurswechſel in der engliſchen Kriegspolitik arf man jedoch nicht davon erwarten, denn der für die Kriegshetze hauptverantwortliche jüdiſche Kriegsminiſter iſt ja nur aus der erſten Linie zurückgezogen worden, um deſto eifriger hinter 15 b im Dienſte der jüdiſchen Plutokratie zum Kriege zu hetzen. 5 Daß mit dem Abtreten Hore Beliſhas ſich an dem deutſch⸗ jeindlichen Kurs in London nichts ändern wird, beweiſt di Tatſache, daß mit ſeinem Nachfolger Stanley ein Mann ins Kriegsminiſterium eingezogen iſt, der einer alten Kriegs treiberdynaſtie entſtammt. Die Stanleys haben ſich ſchon in verſchiedenen Generationen als brauchbare Werkzeu 41 der engliſch⸗jüdiſchen Weltherrſchaftspoliti bewährt. Der Urgroßvater und der Großvater des neugebacke⸗ nen Kriegsminiſters waren die eifrigſten Mitarbeiter des Premierminiſters Dis raeli und haben ſich durch ihre bru⸗ e . 3 Bevor von neuem in einen Kriegsbrand hineinzuſtürzen. engliſche Regierung habe Indien zu einem auf Seiten Eng⸗ lands und Frankreichs kämpfenden Lande erklärt Als Zei⸗ chen des Proteſtes dagegen ſeſen jedoch ſofort in Indien acht Provinzialregierungen 1 und überall hätten 19 55 Organiſationen lehnen es energiſch ab. England in dieſem Krieg zu unterſtü f no perſch ſammenarbeit mit England eingeſetzt habe. talen Unterdrückungsmaßnahmen in Irland, Indien und Sud⸗ afrika würdig in das Buch der britiſchen Geſchichte eingetragen. In Oliver Stanley ſtellt dieſe judenhörige Familie dem bri⸗ tiſchen Weltreich den dritten Kriegsminiſter. Schon dieſer Hin⸗ weis genügt, um den Wechſel der leitenden Perſonen im bri⸗ tiſchen Kriegsminiſterium zu kennzeichnen. Weil der Volljude Hore Beliſha den Kriegsoberhetzern wegen ſeiner hervor⸗ ſtechenden jüdiſchen Raſſeeigenſchaften im Augenblick nicht mehr für ſeinen Poſten geeignet erſchien, hat man den Juden⸗ freund Stanley an ſeine Stelle geſetzt, der ſich ſeines jüdiſchen Vorgängers würdig zu zeigen wiſſen wird, wie ſeine Ahnen es getan haben, die durch jahrelange geſchäftliche und politiſche Verbindungen mit dem Judentum verknüpft waren. — f England pfeift auf AS A⸗Proteſte Ozeanrieſe„Manhattan“ in Gibraltar angehalken. DB. Newyork, 8. Jan. Laut Funkſpruch aus Gibral⸗ tar wurde am Samstag der amerikaniſche Ozeanrieſe„Man⸗ hattan“ von den Engländern in Gibraltar feſtgehalten und nach Bannaut durchſucht. Dies geſchah trotz des Proteſtes, den die Us A gegen die Aufbringung amerlkaniſcher Schiffe erſt am Donnerskag in London vorgebracht haben. Die„Manhattan“ befindet ſich auf ihrer erſten Reiſe der neuen Route Newyork—Neapel— Genua Sie wurde auf Grund des amerikaniſchen Neutralitätsgeſetzes aus dem Verkehr nach Irland, England und Deutſchland urückgezo⸗ gen, um die von Rooſevelt proklamierten Gefahrenzonen zu meiden Moskau warnt Skandinavien Die Suche nach neuen Kriegsſchauplätzen. DNB Moskau, 8 Jan Das Blatt der ruſſiſchen Armee, „Kraßnaja Swjeſda“ beſchäftigt ſich in einem Artikel mit den Hintergründen der von den Weſtmächten für die angebliche „Unterſtützung“ Finnlands entfachten Kampagne Jas blatt geht davon aus daß die engliſch⸗franzöſiſche Kriegspolitik ſchon Mitte Dezember bei einer Sitzung des Oberſten Rates der Weſtmächte die diplo⸗natiſche finanzielle und militäri⸗ ſche Unterſtüzung Finnlands auf die Tagesordnung geſetzt habe. Dieſe ſogenannte Unterſtützung ſei jedoch, ſo ſchreibt die Zeitung, nur ein Deckmantel für viel weitergehende Ab⸗ ſichter der Londoner und Pariſer Regierungen, welche die [kandinaviſchen Länder in den Krieg auf Weiſung des engliſch⸗franzöſiſchen imperialiſtiſchen Blockes hineinzie⸗ hen möchten. 5 In dieſem Zusammenhang beruft ſich„Kraßnaja Swjeſda“ auf maßgebliche engliſch⸗franzöſiſche Preſſeſtim⸗ men Der berüchtigte Pertinax habe z. B. noch unlängſt ge⸗ ſchrieben, daß Schweden und Norwegen, dieſe durch ihren Erzreichtum beſonders wichtigen Länder, auf die Seite der Weſtmächte übertreten müßten. Pertinax habe offen eingeſtanden, daß England und Frankreich dar⸗ auf ausgehen müßten, die ſkandinaviſchen Länder ganz ihrer Kontrolle zu unterwerfen, indem ſie Schweden und Norwe⸗ gen zur„Unterſtützung“ Finnlands aufforderten. Dieſelbe Kombination habe der militäriſche Mitarbeiter des Pariſer „Matin“, General Duval, verfochten. Dieſer ſchreibe, das Vorhandenſein der Maginotlinie erlaube es den Weſtmäch⸗ ten, den Krieg auch auf andere Schauplätze auszu⸗ dehnen. Dabei weiſe er ausdrücklich auf die ſkandinaviſchen Länder hin, welche im Zufammenhang mit dem finniſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen Konflikt zu dieſem Zweck ausgenutzt werden müßten. 5 In Sonderheit gelte die„„Aufmerkſamkeit“ der Weſt⸗ mächte, ſo fährt„Kraßnaſa Swjeſda“ fort, derzeit Schweden, dem größten und reichſten ſkandinaviſchen Staat. Die Ent⸗ ſendung von ſchwediſchen Freiwilligen nach Finnland und die Unterſtützung der finniſchen Armee mit Waffen und Munition genüge den Weſtmächten nicht mehr. Sie würden jetzt ſchon darauf hinarbeiten, Schweden zur Aufgabe ſeiner offiziellen Neutralitätspolitib und zum Abſchluß eines Beiſtandspaktes mit England und Frankreich zu Auch für dieſe gefährlichen Beſtrebungen findet„Kraßnaja Swjeſda“ einen Beweis in den Auslaſſungen des Londo⸗ ner Korreſpondenten der„Newyork Times“, Augur, welcher den britiſchen Regierungskreiſen als Sprachrohr diene. Das Blatt weiſt ferner darauf hin, daß die britiſche Politik mit olle Plänen eine„neue Front“ gegen Deutſchland ſchaffen wolle. bewegen. Indiens Freiheitskampf Gegen Teilnahme an Englands Krieg. Moskau, 8. Jan. Ein ausführlicher Artikel des Blattes 15 Kriegskommiſſariats„Kraßny Flot“ ſchildert die kritiſche Lage, befindet. Das Blatt, das ſich über Verhältniſſe in Indien gut orientiert zeigt, ſchreibt u. a.: i in der ſich zurzeit die britiſche Herrſchaft in Indien Die nationale Befreiungsbewegung habe gegenwärtig ſcharfe Formen in Indien angenommen. Alle Fürſtentümer i 5 1 en Indiens ſeien davon ergriffen. Neuen Auf⸗ trieb habe e e Krieg erhalten und insbeſondere durch die ie nationale Bewegung in Indien durch den bſicht Englands, das viele Millionen zählende indiſche Volk Die ahlreiche Streiks eingeſetzt Die wichtigſten indiſchen politi⸗ tzen Dies ſei umſo bel chtl 8 er, als . während des Weltkrieges z B eine ſo bedeuten Kör⸗ chaft wie der indiſche Nationalkongreß ſich für die Zu⸗ .. 1 Der Wehr machtsbericht Aufklärungsflüge über England und Frankreich. Berlin, 7. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: An der Weſtfront keine beſonderen Ereigniſſe. Die Luftwaffe klärte über Großbritannien und Frank⸗ reich auf. Deutſche Seeſtreitkräfte haben in letzter Zeit wiederholt Gruppen von wehrfähigen Polen, die aus den baltiſchen Ländern verſuchten, das feindliche Ausland zu erreichen, ab⸗ gefangen. Ehrenmal für deutſche Matroſen in Nyborg. Kopenhagen, 8. Jan Ueber dem Grab der deutſchen Matroſen. die, wie ſeinerzeit gemeldet, bei dem Untergang eines deutſchen Vorpoſtenſchiffes ſüdlich von Langeland umkamen und auf dem Friedhof von Nyborg beigeſetzt wurden. wird ein Ehrenmal errichtet werden. Ein Stein⸗ bildhauer Hanſen aus Nyborg hat Blättermeldungen zu⸗ folge den hieſigen zuſtändigen reichsdeutſchen Stellen das dankenswerte Angebot gemacht, ein ſolches Mal auf ſeine Koſten zu ſchaffen. Bulgariſche Schiſſe in Malta feſtgehalten Wie aus Sofia berichtet wird, wurden von den Englän⸗ dern bis jetzt vier bulgariſche Frachtdampfer im Aegäiſchen Meer aufgebracht und in Malta länger als zwei Wochen feſt⸗ gehalten. Der Dampfer„Balkan“ ſoll ſich noch heute, nach 26 Tagen, in Malta befinden. Faſt alle aufgebrachten Dampfer hatten Waren für Italien an Bord. Den bulgariſchen Reedereien ſind infolgedeſſen Verluſte von einigen Millionen Lewa entſtanden. Franzöſiſches Patrouillenboot ſchwer beſchädigt. Brüſſel, 8. Jan. Das belgiſche Fährboot„Prinz Char⸗ les“, das Oſtende am Samstag vormittag mit dem Ziel Fol⸗ keſtone verlaſſen hatte, iſt mit einem franzöſiſchen Patrouil⸗ lenboot auf der Höhe von Dünkirchen zuſammengeſtoßen. Das franzöſiſche Patrouillenboot wurde ſchwer beſchädigt, 5 das belgiſche Fährboot nach Oſtende zurückkehren mußte. ASA gegen britiſche Geer äuberei Deutliche Erklärungen des Außenminiſters. Waſhington, 7. Jan. Außenminiſter Hull gab bekannt, daß nach einer Mitteilung der amerikaniſchen Reederei Moore Me Cormick deren Schiff„Moore Mac Sun“ unter⸗ wegs nach Bergen von Engländern aufgebracht und zum Anlaufen von Kirkvall gezwungen worden ſei. Da ameri⸗ kaniſche Schiffe laut amerikaniſchem Neutralitätsgeſetz die Häfen von kriegführenden Nationen nicht anlaufen dürfen, habe er die amerikaniſche Botſchaft in London beauftragt, ſofort mit dem amerikaniſchen Kapitän in Verbindung zu treten, um eine genaue Darſtellung von allen Tatſachen zu beſorgen. Anſchließend teilte Hull mit, daß er am 14. Dezember dem hieſigen engliſchen Botſchafter eine Note überſandt habe, worin die amerikaniſche Ablehnung des engliſchen Standpunktes ganz klar zum Ausdruck gebracht werde und alle Vorbehalte bezüglich des Schadenserſatzes für Schiffsſchäden oder Verluſte durch Verzögerung, Ladungen uſw. gemacht würden Der Botſchafter erklärte im Auftrag der engliſchen Regierung, daß dieſe ſich das Recht vorbe⸗ halte, amerikaniſche Schiffe notfalls mit Gewalt zum Anlaufen engliſcher Kontrollhäfen zu zwingen. Darauf antwortete Hull am 14. Dezember, die engliſche Regierung mute den amerikaniſchen Schiffen Handlungen zu, die ihnen durch das amerikaniſche Geſetz verboten ſeien. Außerdem verkehre die amerikaniſche Schiffahrt ſeit Inkrafttreten des Neutralitätsgeſetzes nur zwiſchen neutraſen Ländern und von ihnen mitgeführte Ladung habe daher den Anſpruch, als harmlos angeſehen zu werden, ſolange nicht konkrete Beweiſe des Gegenteiles vorliegen Sollten Zwiſchenfälle einkreken, ſo würde die As A-Re⸗ gierung gezwungen ſein, ſeden einzelnen Fall genau zu un⸗ kerſuchen und ſolche Schritte zu ergreifen, die notwendig oder zweckmäßig erſcheinen. Im übrigen mache er noch⸗ mals ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß die amerikani- ebe Regierung für ſich ſelber und ihre Bürger ſämtliche iesbezüglichen Rechte ſich vorbehalten und end lich für etwaige Schäden oder Verluste enkſprechende Scha⸗ denserſatzanſprüche ſtellen werde. Opfer des englischen Krieges Aegypten ſtöhnt über die verheerenden Kriegsfolgen. Die Kairoer Zeitung„Al Misri“ führt bewegte Klage über das Darniederliegen der Geſchäfte in Aegyp⸗ ten ſeit Beginn des engliſchen Krieges. Die Zolleinkünfte ſeien um eine Million ägyptiſche Pfund geſunken, und die Steuer⸗ einkünfte lägen eine Million ägyptiſche Pfund unter dem Vor⸗ anſchlag. Die Erhöhung der Ausfuhrtaxe auf Baumwolle ver⸗ mindere die Stgatseinkünfte um ebenfalls eine Million. Auf der anderen Seite dagegen habe die„militäriſche Lage“(lies: England! Die Schriftlig.) eine Erhöhung des Rüſtungskredits von vier auf fünf Millionen ägyptiſche Pfund gefordert. Aegypten, ſo fährt das Blalt fort, verliere nur bei dieſem Krieg und gewinne nichts.„Wenn dieſer Zuſtand noch lange dauert“, fragt„Al⸗Misri“ abſchließend,„was ſoll dann aus dieſem armen Lande werden? Wir haben uns ſtets bemüht, unſere Verpflichtungen einzuhalten, aber auch unſere Freiheit 1 19 Volksvermögen müſſen uns unter allen Umſtänden eiben.“ England beschlagnahmt die handelsflotte Eine Folge von zahlloſen Schiffsverluſten. Der engliſche Handelsmarineminiſter Gilmour hat Vertre⸗ i tern der Handels- und Schiffahrtskammer von Liverpool mit⸗ eteilt, die Regierung habe in Großbritannien und in allen ei Beſchlagnuhme der Weitſtreckenſchiffahrtslinien ab 1. Februar beſchloſſen. 1 8 10 5 9 Mit dieſer Maßnahme, die eine Folge der zahllo Schiffeverkufte durch Torpedierungen und Minener ple onen iſt, ſtellt England alle in Großbritannien und den Kolonien eingetragenen Fracht⸗ und Fahrgaſtſchiffe unter ſeine Kontrolle. ar Schwere Sturmſchäden in Portugal. Ein ſchweres Un⸗ wetter mit Sturm und Wolkenbrüchen richtete, wie aus Liſſabon gemeldet wird, ungeheuren Schaden an Fluren und Gebäuden an. Der Waſſerſtand des Teſo erreichte die ſeit 20 Jahren nicht mehr verzeichnete Höhe von rund 21 Meter Über normal. Große Teile der Provinz Alemtejo ſind über⸗ flutet. Alle Poſt⸗ und Eiſenbahnverbindungen ſind unter⸗ brochen. Mehrere Menſchen wurden getötet. 5 Politiſches Allerlei Die italſeniſch⸗ungariſche Ausſprache Venedig, 8. Jan. Zum Abſchluß der venezianiſchen Be⸗ ſprechungen zwiſchen dem italieniſchen und dem ungari⸗ ſchen Außenminiſter wurde folgende amtliche Verlautba⸗ rung ausgegeben: „Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano und der ungariſche Außenminiſter Graf Cſaky hatten gelegentlich ihrer Zuſammenkunft in Venedig einen Gedankenaustauſch über die allgemeine europäiſche Lage. Sie konnten aufs neue mit Befriedigung feſtſtellen, daß die Grundlagen, auf welcher ſich die Freundſchaft und die enge Zuſammenarbeit der beiden Staaten gründet, feſt und ſicher find und daß in allen Problemen eine völlige Gleichheit der Anſichten zwiſchen den beiden Regierungen beſteht.“ Graf Cſaky reiſte Sonntag abend von Venedig direkt nach Budapeſt zurück. Graf Ciano flog nach Rom. Pierlot bleibt Miniſterpräfident. Trotz aller Schwierigkeiten iſt es dem bisherigen Miniſter⸗ präſidenten Pierlot gelungen, bis Freitagabend eine neue Regierung aufzuſtellen. Sie ſetzt ſich aus 14 Miniſtern mit Miniſterpräſident Pierlot und Außenminiſter Spaak in ihren alten Aemtern zuſammen. Rufſicch chineſiſcher Handelsbertrag ratiſtziert Das Präſidium des Oberſten Sowjets ratifizierte den im Juni 1939 in Moskau unterzeichneten Handelsvertrag zwiſchen der Sowjetunion und China. Außenkommiſſar Molotow empfing den Leiter der in Moskau weilenden japaniſchen Handelsabordnung, Matſu⸗ ſchima. Dem Empfang wohnte auch der japaniſche Bot⸗ ſchafter in Moskau, Togo, bei. Nulfiech⸗ bulgarischer Handels vertrag Die Unterzeichnung in Moskau vollzogen. Die ſomjetruſſiſch-bulgariſchen Wirtſchaftsverhandlungen wurden mit der Unterzeichnung eines auf drei Jahre gültigen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrages zum Abſchluß gebracht. Gleichzeitig wurde ein Abkommen über den Waren- und Zah⸗ lungsverkehr für das Jahr 1940 unterzeichnet. Der Handelsvextrag ſetzt die gegenſeitige Anwendung des Prinzips der Meiſtbegünſtigung feſt. Das Abkommen über den Waren- und Zahlungsverkehr für 1940 ſieht eine beträcht⸗ liche Erweiterung des Warenaustauſches vor. Antideutſcher Hetzſchriftſteller kaltgeſtellt. Die ſchwediſche Regierung hat beſchloſſen, ein von dem antideutſchen Hetzſchriftſteller Thure Nerman neu heraus⸗ gegebenes Buch„Europa 1940“ zu beſchlagnahmen. Thure Nerman, der in Stockholm die Wochenzeitſchrift„Trots Allt“ herausgab, wurde vor wenigen Tagen zu drei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt, da er gegen die Landesgeſetze verſtoßen hatte. Auch ſeine Zeitſchrift„Trots Allt“ wurde beſchlagnahmt. Irland interniert Staatsfeinde. Der Präſident des iriſchen Landtages zeichnete die nötigen Vollmachten für ein Geſetz, das der Regierung das Recht geben oll, wegen ſtaatfeindlicher Tätigkeit verdächtige Bürger zu internieren, ohne ſie vorher vor ein Gericht zu bringen. Die Arreſtierten werden in Internierungslager gebracht. Stützpunkt der amerikaniſchen Luftwaffe auf Alaska. Amtlich wird in Waſhington bekanntgegeben, daß der Bau des Hauptluftſtützpunktes in der Nähe von Anchorage im Süden Alaskas ſofort in Angriff genommen werde. Das Marineminiſterium teilt mit, daß 1750 000 Dollar für Ver⸗ teidigungszwecke ausgegeben würden Weitere 2 Millionen Dollar werden für die Entwicklung von Stützpunkten für die Juftmacht der beiden Jnſeln im Pazifik zur Verfügung geſtellt. Braſilianiſcher Proteſt gegen franzöſiſchen Poſtraub. Der braſilianiſche Botſchafter in Paris hat bei der fran⸗ zöſiſchen Regierung proteſtiert, weil die franzöſiſche Kontrolle an Bord des braſilianiſchen Dampfers„Almirante Alexan⸗ drino“ zwanzig von Braſilien nach Deutſchland gehende Poſt⸗ ſäcke beſchlagnahmte. Englands„Hufe“ für Finnland Regierung erleichterk Waffenlieferungen. Amſterdam, 7. Jan Wie man in zuſtändigen Londoner Kreiſen erfährt, ſei die engliſche Regierung bereit, in Ueber⸗ einſtimmung mit dem kürzlichen Beſchluß des Genfer Ver⸗ eines Waffenlieferungen an Finnland nach Möglichkeit zu erleichtern. Die Regierung werde, wie hierzu der„Evening Standard“ meldet, Ausfuhrlizenzen ſo weitgehend erteilen, wie es ohne Außerachtlaſſung des eigenen engliſchen Bedar⸗ fes möglich ſei. Gleichzeitig meldet das Blatt, daß die bri⸗ tiſchen Rüſtungsfabriken damit begonnen hätten, Waffen nach Finnland zu liefern. Reuter meldet aus London, daß England nun auch Uni⸗ formen(), die urſprünglich für das engliſche Heer beſtimmt waren, nach Finnland ſchicken wird. Schwediſche Freiwillige für Finnland. Skockholm, 7. Jan Ein Sonderzug mit Freiwilligen für Finnland aus allen Teilen Schwedens hat Stockholm verlaſ⸗ ſen. Man bemüht ſich ferner, ein ſchwediſches Skibataillon aufzuſtellen Auch zwei Leutnante der däniſchen Luftwaffe ſind in die Dienſte Finnlands getreten. Wieder dumme Lügen Blödes franzöſiſches Geſchwätz über einen ruſſiſchen„Hilferuf“. Unbekümmert um die von zuſtändiger deutſcher Seite erfolgte Entlarvung der dummen Lügen, wonach Deutſchland einerſeits Finnland mit Waffen gegen Rußland verſorge, wäh⸗ rend es andererſeits Rußland militäriſche Hilfe in Ausſicht ſtelle, phantaſiert der franzöſiſche Rundfunk munter weiter von einer angeblich ruſſiſchen Bitte an Deutſchland um en ilfe und von der Erwartung eines diesbezüglichen Beſuchs olotows in Berlin. Wohl ſelten iſt mehr militäriſcher Unſinn und poli⸗ 5 tiſches Geſchwätz auf einmal verzapft worden als hier in dieſer Sendung der engliſch⸗franzöſiſchen Lügenköche. Wer die militäriſche Geſchichte kennt, der weiß, daß nur aus⸗ gewachſene Dummköpfe ernſthaft von einem Winterfeld⸗ zug in Oſteuropa für weſt⸗ oder mitteleuropäiſche Staaten reden können. Es iſt überflüſſig zu wiederholen, daß Ruß⸗ land Deutſchland niemals um Hilfe angegangen iſt. Tokio. Zwiſchen der japaniſchen Regierung und Wang⸗ f. iſt, wie Regterungskreiſe am Sonntagabend er⸗ klären eine grundſatzliche Uebereinſtimmung über die Pläne en der neuen Zentralregierung in China erreicht rden. i Polniſches Flintenweib verurteilt Todesſtrafe wegen Aufhetzung zur Ermordung Volksdeutſcher, Vor dem Sondergericht in Bromberg ſtand die 54jährige Buchhalterin Sophie Lonkowſka, die ſchon aks adiſtiſches Flintenweib an dem polniſchen Aufſtand in Ober⸗ chleſien teilgenommen hatte. Sie ſiedelte ſpäter nach Brom erg über Bei Ausbruch der Kampfhandlungen zwiſchen Deutſchland und Polen im September ergriff ſie als eine der erſten die Waffen gegen die Bromberger Deutſchen. In der Uniform eines polniſchen Unteroffiziers begleitete ſie die Züge der verhafteten Deutſchen und holte dieſe ſogar zuſammen mit polniſchen Soldaten aus den Wohnungen zum Erschießen ab. Hierbei hetzte ſie die Mordgeſellen zu ihren blutigen Schandtaten auf. Das Gericht verurteilte die Lonkowſka wegen gemeinſchaft⸗ lichen Mordes und Landfriedensbruches zum Tode, nachdem ihre Teilnahme an der Mißhandlung, Verſchleppung und Er⸗ mordung von Volksdeutſchen durch klare und einwandfreie Zeugenausſagen beſtätigt worden iſt. Volksſchädlinge hingerichtet DNB. Berlin. 7 Jan. Am 6. Januar iſt der am 21. De⸗ zember 1911 in Königsberg(Preußen) geborene Artur Britt hingerichtet worden, der vom Sondergericht in Kö⸗ nigsberg(Preußen) am 24. November 1939 wegen Verbre⸗ chens nach§ 4 der Verordnung gegen Volksſchädlinge ſo⸗ wie wegen fortgeſetzten Rückfallsbetrugs und fortgeſetzter ſchwerer Urkundenfälſchung zum Tode verurteilt worden war. Britt, ein erheblich vorbeſtrafter Gewohnheitsbetrü⸗ ger hat auch kurz vor dem Krieg wieder viele Darlehens⸗ ſchwindeleien begangen Nach Kriegsbeginn gab er ſich als Frontſoldat oder Militärarzt aus und erſchwindelte ſo Geld⸗ beträge unter gewiſſenloſer Ausnutzung der Gebefreudig⸗ keit zahlreicher ärmerer Volksgenoſſen. DNB Berlin, 7. Jan. Am 6. Januar iſt der am 24. Mai 1920 in Podewitten, Kreis Wehlau geborene Fritz Krauſe hingerichtet worden, der vom Sondergericht in Kö⸗ nigsberg(Preußen) am 6. Dezember 1939 wegen Verbre⸗ chens gegen die Verordnung gegen Volksſchädlinge zum Tode verurteilt worden war. Krauſe hat am 1. Dezember 1939 in Maraunen(Kreis Heiligenbeil)h aus Rache einen Stall ſeines Betriebsführers angeſteckt. Dadurch wurden Vieh, Futtermittel und Gebäude im Werte von 180 608 Mark vernichtet. DNB. Berlin.? Jan. Am 6. Januar iſt der am 17. Ro⸗ vember 1906 in Boguſchewen(Oſtpreußen) geborene Her⸗ mann Stroemer hingerichtet worden, der vom Sonderge⸗ richt in Königsberg am 30. November 1939 wegen fortge⸗ ſetzten Verbrechens nach der Verordnung gegen Volksſchid⸗ linge zum Tode verurteilt worden war. Stroemer, ein ſchwervorbeſtrafter Verbrecher, gab ſich nach Verbüßung einer dreijährigen Zuchthausſtrafe Bauern gegenüber als Flüchtling aus einem oſtpreußiſchen Grenzort aus und be⸗ Bg unter gewiſſenloſer Ausnutzung des Mitleides der olksgenoſſen Betrügereien Er erweckte dabei bewußt den Anſchein, als ob die Flüchtlinge keine ſtaatliche Unter⸗ ſtützung erhielten und daher auf Bettelei und mildtätige Gaben angewieſen ſeien. Ueberſchwemmungen in Portugal. Liſſabon, 7. Januar. Die Portugal ſeit einſgen Tagen heimſuchenden Unwetter haben kataſtrophale Ausmaße an⸗ genommen. So iſt das Gebiet des mittleren Tejo⸗Laufes überflutet, wodurch über 10 000 Perſonen obdachlos gewor⸗ den ſind Auch der Rio Douro fü Hochwaſſer, der Hafen⸗ verkehr von Porto iſt faſt völlig legt. Der Perſonen⸗ zug Porto— Tua entgleiſte infolg die Lokomotive in den Rit führer und der Heizer ertranke Kurzmeldungen Mailand In der Werft Spezia iſt am Samstag das Hochſee⸗U⸗Boot„Luigi Torelli“ vom Stapel gelaufen. Iſtanbul. Der türkiſche Poſtdampfer„Kadeſch“ wurde wiſchen Smyrna und den Dardanellen innerhalb der türki⸗ 15590 Gewäſſer von einem engliſchen Kriegsſchiff angehalten und durchſucht. 5 Wolfsrudel überfallen mazedoniſche Dörfer. Verſchiedene Dörfer in Weſtmazedonien und 1 nahe der griechiſch⸗ bulgariſchen Grenze wurden von Wolfsrudeln heimgeſucht, die zahlreiches Vieh zerfleiſchten. Mehrere Bauern wurden im Kampf mit den Tieren verletzt. Zehn Wölfe konnten getötet werden. 5 Schwierige Bergungsarbeiten im Erdbebengebiet. Aus dem mittelanatoliſchen Erdbebengebiet treffen täglich neue Meldungen über die Bergung von Hunderten von Leichen ein. Die Räumung der vernichteten Stadt Erſindſchan geht lang⸗ ſam voran. Es iſt noch längſt nicht gelungen, alle Toten zu beerdigen, woran die Witterung Schuld trägt. Die entlegenen Dorfer ſind noch immer auf ſich ſelbſt angewieſen. Ein Durch⸗ lommen mit Kraftwagen iſt ausſichtslos. In dem betroffenen Gebiet ſind neue Erdſtöße zu verzeichnen, ſo daß die Bevöl⸗ kerung ſeit Tagen im Freien in Zelten und in notdürftigen Unterſtänden kampiert. Die Flüſſe Euphrat und Tigris in Oſtanatolien führen ſeit drei Tagen Hochwaſſer. 28 Strenger Winter in Güd⸗Gerbien Zwei Züge ſteckengeblieben 2 Belgrad, 7. Januar. Zwei Züge der ſüdſerbiſchen, im Weltkrieg von n ruppen erbauten Schmalspurbahn von Skolpfe(Uesküb)—Ochrid ſind im Schnee ſteckengebtie⸗ ben. Während man von dem einen Zug ſeit 36 Stunden kei⸗ nerlei Nachricht hat und nur weiß, daß er zwiſchen Goſtiwar und Kitſchowa auf einem 1000 Meter hohen Paß nicht ankam hat man den anderen Zug ſiehen Kilometer von Totowo aus⸗ findig gemacht. Es wurden ſofort alle Männer und Fahr, zeuge zum Hilfsdienſt mobiliſiert. um die ſeit zwan zy Stunden een 60 Reiſenden, in der Mehrzahl Frauen und Kinder, zu retten. Die Arbeiten wer? den durch das Andauern der Schneefälle äußerſt erſchwert. A Neue Erdſtöße in Anatolien. Aus dem Unglüc ien in S ras und Amaſſia werden wei⸗ von Anatolien in Samſun Kera 0 Polten ſich auch während der Nacht in der Gegend von Smyrna und be⸗ kürzlich einen Hilfspoliziſten er kannt wird, haf in der Stadt menge bereits zweimal verſu fängnis herauszuholen und zu lynchen. A Deutſcher Konſul auf Sumatra geſtorben. Wie au Meda Si gemeldet wird, iſt der dortige deutſche Konſul E Dollmann plötzlich an den Folgen einer Trom⸗ boſe geſtorben. Konſul Dollmann war bis vor kurzer Leiter der Schiffahrtsabteilung der Firma Güntzel u. macher. e chießen lutigen iſchaft⸗ achdem nud Er⸗ ndfreie 1. De⸗ Artur n Kö⸗ zerbre⸗ ge ſo⸗ eſetzter vorden betrü⸗ ehens⸗ ich als Geld⸗ eudig⸗ zerbre⸗ e zum zember einen burden 80 000 7. Ro⸗ e Her⸗ derge⸗ fortge⸗ sſchäid⸗ er, ein üßung er als nd be⸗ 5 der ßt den Unter⸗ dtätige Laufes gewor⸗ Hafen⸗ ſonen⸗ wobei motiv⸗ ig das . wurde türki⸗ halten hiedene echiſch⸗ cht, die en im getötet irftigen gris in n en, im urbahn ngeblie⸗ den kei⸗ oſtiwas Badiſche Chronik Kunſtfreudigkeit auch im Kriege In Heidelberg wurde ein„intimes Muſeum“ eröffnet. NSG. Eine bemerkenswerte Ausſtellung wurde zum neuen Jahre im Kurpfälziſchen Muſeum der Stadt Heidel⸗ berg eröffnet. Um die reichen Beſtände des Muſeums, das beſonders über wertvollen Bilderbeſitz verfügt, auch in Kriegs⸗ zeiten nicht unbenutzt zu laſſen, wurde unter Beobachtung aller notwendigen Vorſichtsmaßregeln als Sonderſchau ein zintimes Muſeum“ eingerichtet. Es wurde ein Rahmen ge⸗ ſchaffen, in dem jeweils 50 bis 60 Kunſtwerke gezeigt wer⸗ den können, die in dem harmoniſchen Zuſammenklang von Bildern, Plaſtiken, Möbeln und Teppichen eine beſonders ſtarke Wirkung auf den Beſucher ausüben. Von den gezeigten Bildern ſind beſonders bemerkenswert ein Cranach⸗Bild des greiſen Melanchton, die barocken Bilder aus dem Kreiſe der Desmarees, Hofnaas, Tiſchbein, Graff, Brinckmann, Zie⸗ ſenis, Mannlich und Lendendorff, die romantiſchen Bilder der Köſter, Iſſel. Fries, Rottmann. Von den vielen Soldaten⸗ urlaubern wurde die Eröffnung dieſes Muſeums nicht minder herzlich begrüßt als von den Heidelbergern ſelbſt. Wo wird 2—3 Jahre alter Knabe vermißt? () Karlsruhe. Am 22. 12. 1939 wurde beim Eiſen⸗ bahnunglück zwiſchen Markdorf und Kluftern, Kr. Ueberlin⸗ gen, die Leiche eines 2—3 Jahre alten Knaben aufgefunden, deſſen Perſönlichkeit bis jetzt noch nicht feſtgeſtellt werden konnte. Beſchreibung: 90 em groß, mittelblondes Haar, Pa⸗ genkopf, ovales, volles Geſicht, hellbraune Augen, ſchwache Augenbrauen. Bekleidung: Blaues Trikotjäckchen, lachsfar⸗ biges Höschen, brauner Pullover, weißes Trikotunterjäckchen, hellblaues Anterhöschen und blaue Filzſchuhe. Wer ſachdien⸗ liche Angaben machen kann, wird erſucht, dies umgehend der nächſten Gendarmerie⸗ bezw.“ Polizeidienſtſtelle mitzuteilen. Weinheim.(Hochherzige Stiftung.) Nats⸗ herr Richard Freudenberg teilte dem Bürgermeiſter der Stadt Weinheim mil, daß in Vollzug des Willens ſeiner kürzlich verſtorbenen Mutter die Schenkung anläßlich des 90. Geburts⸗ tages des Dr. F. C. Freudenberg um weitere 100 000 Mark erhöht werde. Die Freudenberg⸗Stiftung hat ſich damit auf 300 000 Mark erhöht. Das Zinserträgnis aus dieſer Stif⸗ tung wird alljährlich an hilfsbedürftige und würdige Einwoh⸗ ner der Stadt Weinheim verteilt. Bühl.(Zuchthaus für Volksſchädling.) Das Sondergericht, das in Bühl tagte, verhandelte gegen den anfangs der 30er Jahre ſtehenden, in Baden⸗Baden an⸗ geſtellten verheirateten Alfred Albert. Der Angeklagte hatte zu Be inn des Monats November unter Ausnutzung der Verdunkelung in Bühl mehrere Mädchen unſittlich beläſtigt und wurde vom Sondergericht wegen Vergehens gegen den Paragraphen 2 der Verordnung gegen Volksſchädlinge zu einem Jahr acht Monaten Zuchthaus verurteilt. 2 Schenkenzell.(Kind tödlich verbrüht.) Hier fiel ein zweijähriges Mädchen in einen mit heißem Soda⸗ waſſer gefüllten Eimer. Das Kind ſtarb im Krankenhaus an den ſchweren Verletzungen. Ortenberg b. Offenburg.(Schwerer Anfall beim Rodeln.) Auf dem Bühlerweg ereignete ſich ein ſchwerer Unfall beim Rodeln. Ein mit drei Perſonen be⸗ fetzter Schlitten ſauſte in voller Fahrt gegen eine Hauswand. Der Lenker wurde mit ſchweren Verletzungen in das Kranken⸗ haus Gengenbach eingeliefert, während zwei Mädchen nach Anlegung von Notverbänden ihren Heimweg antreten konnten. N Neſſelried.(Von ſcheuenden Pferden ſchwer verletzt.) Zwiſchen Neſſelried und Nußbach ſcheuten in der Dunkelheit die Pferde eines Fuhrwerks und riſſen den Fuhrmann zu Boden. Er mußte mit ſchweren Verletzungen in das Oberkircher Krankenhaus gebracht werden. Aach b. Singen.(Leichenländung.) Die Leiche der bei Singen am 20. November in der Aach ertrunkenen lebensmüden Frau wurde nunmehr im See zwiſchen Iznang und Moos gefunden. Die Leiche des anderthalbjährigen Kin⸗ des, das die Mutter mit in den Tod genommen hatte, konnte bis jetzt noch nicht geborgen werden. =) Bonndorf.(Badens älteſte Tanne ge⸗ fällt.) In der Nähe von Ebnet, und zwar bei Rothaus, ſtehen Badens größte Tannen. Ihre größte— ſie hatte mit 48 Metern Kirchturmshöhe— iſt jetzt bei einem Sturm um⸗ gebrochen, und nur noch 15 Meter ihres bisherigen Stammes ſtehen als Reſt da, allerdings immer noch von der Höhe eines Großbſtodthauſes. f Die von Diffmarshoven Roman von Gert Rothberg. 39 Frau Jetta Raſtenau war nach ihrem Ruheſitz Helm⸗ brügg übergeſiedelt. Das idylliſche Plätzchen in dem gro⸗ ßen, ſorgſam gepflegten Garten mochte im Sommer noch viel ſchöner ſein als im Winter. And doch, die verſchnei⸗ ten Edeltannen ſahen ſo feſtlich aus, die ſteinernen Lö⸗ wen hatten weiße Hauben auf, und von drüben ſah Schloß Wyburg herüber. Das Altenteil! 8 Klaus hatte ſie auf das Altenteil verwieſen. Niemals hätte er das getan, wenn ſie ihm nicht dieſen Streich ge⸗ ſpielt hätte. 5 Er liebte die kleine ſchöne Chriſta! Ob das Mädchen wußte, welches Glück ihr damit zuteil wurde? Stundenlang ſaß Frau Jetta am Fenſter ihres rei⸗ denden Salons und bliate in die Schneelandſchaft hinaus. Wo mochte Chriſta ſein? Ste, Jetta Raſtenau, hatte ſich gedemütigt, war ine alte Vorwerk hinausgefahren und hatte den alten Diener Heinrich gebeten, ihr Fräulein von Dittmarshovene Adreſſe zu nennen Aber der Mann hatte mißtrauiſch den grauen Kopf geſchüttelt. „Ich ſage nichts; das näd aul 5 haben.“ gnädige Fräulein ſoll ſeine Ruhe „Heinrich, es hat ſich viel geändert; ich möchte—“ Was hatte ſie nur ſagen wollen? Angeſichts der treuen Augen des alten Dieners fehlten ihr plötzlich die Worte. Und ſie war gegangen. Wenn ſie ſich nachher fragte, was ſie eigentlich in dem alten Hauſe auf Vor⸗ werk Dittern gewollt hatte, wußte ſie ſich keine Antwort zu geben. Heute aber durchleuchtete es ſie plötzlich:. ch muß Chriſta ſuchen, wenn ich mir Klaus' Achtung zurückgewinnen will!“ „Noch eine Demütigung war Jetta Raſtenau in dieſen ſebn e 5 atte 195 55 0 Aue n era Fürſtenau gehabt, in i Komteſſe hämiſch geſagt 8 5 Aus den Nachbargauen Ludwigshafen a. Rh.(Erhängt.) Ein 90 jähriger Ei⸗ ſendreher hat ſich in einem Lokal in Mörlenbach erhängt. Wie aus einem Briefe hervorgeht, ſoll Krankheit die Urſache ſeines Freitodes geweſen ſein. Neuſtadt a. d. Weinſtraße.(Die vereiſte Stra 159 Auf vereiſter Straße rutſchte der Weingutsbeſitzer Juliu Neubauer aus Winzingen aus und brach den rechten Arm. Der dem Verunglückten zu Hilfe kommende Weinkommiſſio⸗ när Eugen Geib ſtürzte ebenfalls auf der glatten Straße und trug eine erhebliche Fußverletzung davon. Bei der Jagd erſchoſſen Landau Pfalz. Bei einer Kaninchenſagd auf der Gemar⸗ kung des Dorfes Klingen ereignete ſich ein tödlicher Un⸗ fall. Der 49 jährige Händler Friedrich Cawein aus Klingen ließ zum Aufſpüren der Kaninchen eines der von ihm ge⸗ züchteten Frettchen in die Röhre ein. Als daraufhin einige Tiere ins Freie flüchteten, ſchoß ein Jäger. der Landwirt Rinck kam aber auf dem vereiſten Boden zu Fall. Die Schrotladung traf Cawein ſo ſchwer, daß er bald darauf ſei⸗ nen Verletzungen erlag. Der unglückliche Schütze wurde vor⸗ läufig feſtgenommen und in das Landgerichtsgefängnis Lan⸗ dau eingeliefert.— Ein ähnlicher Unfall trug ſich bei Ro hr⸗ bach zu. Dort wurde ber der Kaninchenſagd der aus Stein⸗ weiler ſtammende Friedrich Schloß durch einen unglücklichen Schuß erheblich verletzt, ſo daß er in ein Landauer Kranken⸗ haus gebracht werden mußte. 0 Edenkoben.(Den Oberarm gebrochen.) Infolge der Bodenglätte ſtürzte der 83 jährige Winzer Johannes Müſel aus Siebeldingen ſo unglücklich, daß er den linken Oberarm brach. Kirchheimbolanden.(Vom Tode ereilt.) Der 26 jäh⸗ rige Hans Butz verunglückte nachts auf einer Dienſtfahrt Und iſt kurze Zeit darauf geſtorben. a(Der falſche Steuerberater.) Das Reichs⸗ gericht hat die von dem 36 Jahre alten Florian Kluczka ge⸗ gen das Urteil des Landgerichts Mainz vom 18. November vorigen Jahres eingelegte Reviſion als unbegründet verwor⸗ fen. Nunmehr iſt der Beſchwerdeführer wegen fortgeſetzten Rückfallbetrugs in Tateinheit mit ſchwerer Urkundenfäl⸗ ſchung und wegen Amtsanmaßung rechtskräftig zu ſechs Jahren Zuchthaus 500 Mark Geldſtrafe und 10 Jahren Eh⸗ kenrechtsverluſt verurteilt. Darüber hinaus wird der ge⸗ fährliche Gewohnheitsverbrecher nach verbüßter Freiheits⸗ ſtrafe in Sicherungsverwahrung genommen. Der Angeklag⸗ te, der bereits 12 Jahre ſeines Lebens in Strafanſtalten zu⸗ gebracht hat, hatte nach ſeiner letzten Strafe wieder etwa 80 bis 100 Betrugsfälle begangen. Er gab ſich in verſchiedenen Städten als Steuerberater aus und kaſſierte mit gefälſchten Quittungen in Privathaushalten rückſtändige Einkommen-, Bürger⸗ und Kirchenſteuern. Auch als Kaſſierer der ſtädti⸗ ſchen Elektrizitäts⸗ und Gaswerke trat er auf. Durch ſein ſicheres Auftreten gelang es ihm in zahlreichen Fällen, die Wohnungsinhaber zur Hergabe des Geldes zu veranlaſſen. — Calw.(Fuß bei Verkehrsunfall einge⸗ büßt.) In Wart ſtieß an einer Straßenkreuzung der Schrei⸗ nergehilfe Andreas Großhans aus Oberhaugſtett, der mit dem Motorrad fuhr, mit einem Laſtzug zuſammen. Dabei wurde der Motorradfahrer ſchwer verletzt. Im hieſigen Kran⸗ kenhaus mußte ibm ein Fuß abgenommen werden. A Rätſelhafter Tod. In Kellershub hei Lindenberg ver⸗ ſchwand in den Abendſtunden plötzlich die jüngſte, erſt l6⸗ jährige Tochter einer Familie auf rätſelhafte Weiſe in der Dunkelheit und wurde nach langem Suchen am anderen Vormittag an einem Baum tot aufgefunden. Das lebens⸗ luſtige Mädchen hatte noch einen kleinen Einkauf beſorgt, um ſich dann raſch noch auf die Tenne zu begeben. Man wartete vergebens auf die Rückkunft des Mädchens. Der rätſelhafte fall iſt noch in Dunkel gehüllt; die Angehörigen nehmen as Vorliegen eines Verbrechens an. * Erfroren aufgefunden. Der 40 jährige ledige Schuh⸗ macher Alois Wurzer von Pilſting bei Landau a. J. wuroe erfroren aufgefunden. Er war auf dem nächtlichen Heimweg von der Straße abgeirrt vermutlich ſtundenlang umherge⸗ laufen und hatte vor Erſchöpfung den Erfrierungstod er⸗ litten. Eine Gendarmerieſtreife fand den Erfrorenen an einen Strohhaufen gelehnt auf freiem Felde. a Felsſturz fordert elf Todesopfer. Durch einen Fels⸗ ſturz wurden in Cividale bei Udine zwei Häuſer zerſtört und elf Perſonen getötet. 2000 Tonnen Geſteinsmaſſen ſtürzten von einem Bergabhang und bearuben die beiden Häuſer voll⸗ ſtändig in Schutt und Geröll. Bisher konnte von den To⸗ desopfern noch niemand geborgen werden. A Im Schnee tot aufgefunden. Bei Pfalzdorf(Kreis Kleve) wurde der als Verſicherungsagent noch am Abend vor⸗ her in Pfalzdorf tätig geweſene Jakob Sauereſſig tot aufge⸗ funden Auf dem Weg zum Autobus iſt der Verunglückte wahrſcheinlich einem Herzſchlag erlegen Am Morgen wurde ſeine Leiche eingeſchneft auf einem Feldſtück gefunden. „Ah, das Lumpenpack von Dittmarshoven faßt wieder Fuß in der Geſellſchaft! Wiſſen Sie, daß die älteſte Toch⸗ ter in Berlin mit einem Baron Fulden verheiratet iſt? Und nun bekommt die Jüngſte den Gutsherrn von Wy⸗ burg und Dittmarshoven. Wirklich, das Pack verſteht es. Man kann es nicht anders bezeichnen. Ha, ha, meine herzlichſten Wünſche zu dem Abſtieg, liebe Frau Raſte⸗ nau!“ 5 Und Vera war gegangen. Ohne jedes freundliche Ab⸗ ſchiedswort. Das hatte aber Frau Jetta eigentlich gar nicht berührt. Innerlich völlig aufgewühlt war ſie von dem Gedanken, daß der Gatte der älteſten Dittmars⸗ N Baron Fulden, ihr, Jettas, Jugendfreund ſein önne. And ſollte er, der früher ſo arm war, zu Vermögen gekommen ſein? Aber das war natürlich Anſinn. Es konnte mehr Fulden geben. Hatte nicht Fulden ſelbſt ein⸗ mal erzählt, daß es eine ganze Menge Barone dieſes Namens gäbe? 8 a 8 Aber wenn er es doch wäre? Welch ein ſonderbarer Zufall!. Frau Jetta horchte in ſich hinein. Tat ihr das Be⸗ wußtſein, daß es ſich doch um ihren Jugendfreund han⸗ deln könne, weh? Nein, durchaus nicht! Nur der Zufall, der hier ge⸗ ſpielt, gäbe ihr dann zu denken. a Wieder ſaß Frau Jetta ſtill da. Klaus war ſeit vier⸗ zehn Tagen fort. Und ſie hatte nach ſeiner Abreiſe mit fieberhafter Eile den Umzug nach Helmbrügg in An⸗ griff genommen. Vergeblich hatte ſte auf ein freundliches Wort gewartet. Klaus war an ihr vorübergeſchritten wie an einer Fremden. 8 Und nun ſaß ſie verlaſſen in Helmbrügg, außer eini⸗ gen Dienſtboten niemanden um ſich. 85 Sie war ſchon einige Male bei Maja geweſen. Aber ſie wurde den Gedanken nicht los, daß man ihr auch dort feindlich gegenüberſtehe, ohne daß auch nur ein Wort über Chriſta von Dittmarshoven gefallen wäre. Und Benno hatte nie Zeit; der ſteckte jede freie Minute im Hauſe ſeines zukünftigen Schwiegervaters. Frau Jetta fühlte, daß ſie eine müde, alternde Frau darſtellte. nicht. Womit kann ich dienen?“ CLalcale Ruud ochiau Der erſte Januar⸗Sonntag war gleich ſeinem Vorgänger ein kalter Wintertag. In Schnee und Eis ſind Feld und Flur erſtarrt. Dichter Rauh⸗ reif und Eisblumen an den Fenſtern zeigten an, daß wieder die Temperaturen ſich um 10 Grad unter Null in den frühen Morgenſtunden bewegten. Erſt tagsüber machte ſich ein leichter Temperaturanſtieg bemerkbar. Der Winterſport ſtand auch geſtern in voller Blüte. Auf den Eisbahnen konnten ſich wieder die Schlittſchuhläufer nach Herzensluſt tummeln. Wer einen Abſtecher in die winterliche Welt unter⸗ nahm, konnte ſich an der verzauberten Winterlandſchaft erfreuen und wer zu Hauſe in der warmen Stube blieb, der hatte ſicher bei dem Wehrmachts⸗Wunſchkonzert keine Langeweile. In den Vormittagsſtunden wurde auch hier die Gau⸗ ſtraßenſammlung durch Handwerker und Beamte durchge⸗ führt. Die Abzeichen, die im Grenzgau Baden gleichſam eine Kolonialſchau darſtellten, ſowie die Weſtwallringe fanden reſtlichen Abſatz und für das Kriegs⸗Winterhilfswerk konnte wieder ein guter Erfolg erzielt werden. Aber auch der Sport kam geſtern zur Geltung. Im Vordergrund ſtand im Mannheimer Stadion das Spiel in der vierten Schlußrunde zum Tſchammerpokalwettbewerb: SV. Waldhof— Hamburg. Vor über 15000 Zuſchauern konnte der Nordmarkmeiſter geſchlagen werden. Unſere 98er Handballer hatten hier SV. Waldhof als Gegner. Das Un⸗ entſchieden zeigt, daß der Gegner hier keine leichte Auf⸗ gabe hatte. In Friedrichsfeld ſpielten die Ilvesheimer Ale⸗ mannen unentſchieden. 5 Ihren 78. Geburtstag feiert heute Barbara Rohr Wtw. Die beſten Wünſche. Frau Selbſtmord aus Angſt vor der Operation. Ein in Quadrat C 4 wohnhafter 52jähriger Mann erhängte ſich, weil er den tödlichen Ausgang einer bevorſtehenden ſchweren Operation befürchtete. Zuvor ſchrieb er Abſchiedsbriefe und bat- auch ſeine Frau ſchriftlich um Verzeihung. Entmündigt. Durch das Amtsgericht Mannheim wur⸗ den der 1908 geborene Heinrich Hochlenert aus Mannheim und der 1873 in Medenſcheidt geborene Peter Sauereſſig wegen Trunkſucht entmündigt. 0 Hoteldiener, ein neuer Anlernberuf. Die Ausbildungsricht⸗ linien für den Anlernberuf Hoteldiener ſind jetzt fertiggeſtellt worden. Die praktiſche Ausbildung dauert ein Jahr, und nach dem Berufsbild können nicht nur Jugendliche, ſondern auch Erwachſene ausgebildet werden. Zu den Fertigkeiten, die dem Hoteldiener vermittelt werden ſollen, gehören der Umgang mit Gäſten, Botengänge, Gepäckbeförderung, Fahrkartenbeſorgung, Kennenlernen der Verkehrspläne und Tarife, Reinigen und Inſtandhalten der Hotelräume und der Hotelanlagen, Pflege von Schuhen, Kleidungsſtücken und Sportgeräten, Heizen, Fernſprech⸗ und Fahrſtuhldienſt. Darüber hinaus ſind Kennt⸗ niſſe im Garagen- und Ausſpanndienſt ſowie in Fremdſprachen erwünſcht. 5 Reichsdeutſche Flüchtlinge aus dem Ausland erhalten Beihilfen. Durch eine Vereinbarung zwiſchen dem Reichs⸗ finanzminiſterium und der Auslandsorganiſation der NSDAP. können hilfsbedürftige Auslandsdeutſche nunmehr regelmäßig Unterſtützt werden. Außer einer angemeſſenen Beihilfe für den Lebensunterhalt können gewährt werden: a) Mietbeihilfen, b), Krankenhilfe, e) bei Minderjährigen das Schulgeld ſowie Beihilfen zur Fortſetzung von begonnenen Studien, d) Sonder⸗ beihilfen zur Deckung des Unterhaltbedarfs, ſoweit der Unter⸗ ſtützungsſatz zur Deckung von etwa auftretendem Sonder⸗ bedarf nicht ausreicht. Mit der Auszahlung der Beihilfen ſind die Zweigſtellen des Rückwandereramtes der Auslandsorgani⸗ ſation der NSDAP. beauftragt. ö 5 5——— 1 75. Wegfall eines Eilzuges. Der Eilzug 306 Mannheim— Heidelberg Karlsruhe Freiburg, Karlsruhe ab 7.15 Uhr, der urſprünglich bis 20. Januar des Jahres vorgeſehen war, verkehrt nur noch bis Dienstag, 9. Januar, einſchließlich. Der wegfallende Eilzug wird ab 21. Januar durch einen anderen, ſpäter gelegten Eil⸗ zug erſetzt, der ſtatt über Heidelberg über Schwetzingen ge⸗ fahren wird und bei einer auf 7.50 Uhr vorgeſehenen An⸗ kunftszeit in Karlsruhe hier den Anſchluß an den Tages⸗ ſchnan aß D 37 Karlsruhe— München— Wien für Mannheim vermittelt. 7 õD D SPPPFPPFPFTbPpbPFPFPbPbPbPbPbPGPFPGPGPGTVTGPGPGPVTPTPFPbPTPTPTVPVTPVPVTVTVTVTVTVTVTVTVTVVVVVV—V—VVv „Ich will Chriſta ſuchen. Sie wird vielleicht bei ihrer Schweſter ſein. Es kann mir nicht ſchwer fallen, die Adreſſe der Baronin Fulden zu erfahren.“ Das blieb das Ergebnis der jagenden Gedanken. Frau Jetta erhob ſich. Sie mußte Chriſta alles erklären. Viel⸗ leicht konnte ſie ſie nach Helmbrügg nehmen. Dann würde ſie Klaus bei ſeiner Heimkehr ſtill ſagen, daß ſie Chriſts zu ſich geholt habe. Er würde ihr gewiß verzeihen. Frau Raſtenau hatte plötzlich wieder ein Ziel, eine heilige Pflicht. Drei Tage ſpäter war ſie reiſefertig, und der Schlit⸗ ten brachte ſie zur Station. Luſtig klingelten die Schellen der zwei feurigen Pferde. Als dann der Zug abfuhr und Sand Jetta den Helmbrügger Schlitten drüben auf der andſtraße noch einmal ſah, lehnte ſie den Kopf an die Polſter. a „Laß mich Chriſta finden, lieber Gott! Ich muß etwa⸗ tun, was mir Klaus zurückgibt!“ In Berlin ſtieg ſie im„Kaiſerhof“ ab. Dort erhielt ſie ein ſehr gutes Zimmer. Nachdem ſie ſich vom Reife, ſtaub befreit hatte, ſchlief ſie einige Stunden. 1 5 Am anderen Morgen war ſie ſchon zeitig auf. Nach dem 5a 0 fuhr ſie zum Polizeipräſidium. Nach kurzer Zeit atte ſie die Adreſſe der Baronin Fulden geborenen von Dittmarshoven. Dahin fuhr ſie. Sie wurde ſofort zu der Baronin geführt. Aber Frau Jetta Raſtenau prallte doch erſchrocken zurück, als ſie ſich einer Dame im Rollſtuhl gegenüber ſah, deren einſt gewiß ſehr ſchönes Geſicht gelb und eingefallen war. 5 „Guten Tag! Frau Baronin ſind krank? Wenn ich das hätte ahnen können——“ i „Herzlich willkommen! Sie kommen aus meiner Hei⸗ mat? Richtig, die Raſtenaus haben doch unſeren alten Beſitz gekauft. Aber— hatte meine Schweſter ſich nicht mit einem Raſtenau verlobt?“ g 5 8 Frau Jetta erſchrak aufs neue. Hier war Ehriſta nicht. 75 17 8 der Baronin Fulden hatten das bereits klar⸗ 5 geſtellt. i N 5 „Ich wollte gewiß nicht ſtören. Wie ich ſehe „Von mir wollen wir nicht reden. Von Menſchen, die nur noch ein Stück Vergangenheit darſtellen, ſpricht man — Geſundheitsſchutz in der Jugenderholung Der Reichsinnenminiſter hat Durchführungsbeſtimmungen für die Richtlinien zur Verhütung übertragbarer Krankheiten im Kinderheimen erlaſſen. Danach haben die Geſundheitsämter nicht nur die Kinderheime zu überwachen, ſondern auch die Familienpflegeſtellen auf ihre Eignung vom geſundheitlichen Standpunkt zu prüfen. Die Richtlinien erſtrecken ſich auf ſämt⸗ liche Verſchickungen im Rahmen der Jugenderholungspflege, auf die Entſendung von Kindern und Jugenolichen. Die zwei⸗ malige Unterſuchung vor der Entſendung iſt für ſämtliche Entſendungen in Heime und Familienpflegeſtellen durchzu⸗ führen. Um die Gefahr der Ausbreitung von Krankheiten in Heimen zu beſchränken, iſt die Anhäufung der Kinder in großen Gruppen zu vermeiden. Die Kinder ſind möglichſt in kleineren Schlafräumen und nicht in Schlafſälen unterzu⸗ bringen. Jedes Kind muß ein eigenes Bett haben. Schulkinder ſind von Kleinkindern abzuſondern. Eine Ueberbelegung von Heimen iſt unzuläſſig. Man kann, wenn man will Warum einen roten Kopf bekommen? Manche Frau, Hausfrau und Mutter, iſt nun allein daheim oder doch allein mit den Kindern. Die Zeiten ſind ernſter als ſonſt. Es bedarf großer Energie, um ſich durch⸗ zuſetzen. Man hat hier und da ſchwierige Situationen zu überwinden, um deren Ueberwindung ſich früher der Mann oder der große Sohn kümmerte. Nun— nur nicht verzagt. Es geht alles, wenn man den Kopf hoch trägt und auf ſich ſelbſt vertraut. Eine Frau kann— wenn ſie will— ihren Mann ſtehen. Aber es gibt eine Menge Frauen, die ſich befangen fühlen, wenn ſie etwas unternehmen ſollen, wenn ſie mit fremden Perſonen ſprechen müſſen. Auf einmal wiſſen ſie dann im richtigen und oft entſcheidenden Augenblick gar nicht mehr, was ſie ſagen wollten. Sie beginnen zu ſtot⸗ tern, bekommen vielleicht gar einen roten Kopf wie ein kleiner Puter und ſtecken rettungslos in Verlegenheit und Befangenheit. Man kennt dieſe Erſcheinungen bei beiden Geſchlech⸗ tern— aber bei der Frau ſind ſie meiſt in ſtärkerem Maße ausgeprägt. Der Verluſt des Gedächtniſſes im entſchei⸗ denden Augenblick beruht meiſt darauf, daß die Frau nicht daran glaubt, daß ſie mit ihrem Anliegen durch- kommt. Ihr fehlt mit anderen Worten das Selbſtvertrauen, das unbedingt nötig iſt, um einen Erfolg auf dieſer ſchönen Welt davonzutragen. Vielleicht hat ja jemand anders ge⸗ ſagt oder geunkt, ihr Vorhaben werde nicht durchgehen, das werde nicht klappen. Und das menſchliche Gemüt reagiert dann ſo, daß es ſich ſchon im voraus eine Ent⸗ ſchuldigung zurechtlegt: wenn ich nicht richtig geſagt habe, was ich wollte, kann mir keiner vorwerfen, falls ich einen Fehlſchlag erleiden ſollte. Oft iſt dieſe Befangenheit nur beim erſten Male zu beobachten und legt ſich ſpäter, wenn man jemanden zwei⸗ oder dreimal geſehen hat. In der Regel iſt es ſo, daß ſich vielleicht ganz früher einmal ein Fremder über uns luſtig machte oder Dinge ſagte, die uns verlegen machten. Und gleich bleibt in einem jungen und aufnahmefähigen Gemüt die Vorſtellung haften, jeder Fremde könne ſo lachen, ſo fragen, ſo ſprechen. Bei einer Frau hilft es meiſt, daß ſie ſich einmal auf einem Zettel genau aufſchreibt, was ſie an poſitiven und negativen Seiten bei ſich feſtſtellt. Die negativen Poſten ſind meiſt gar nicht ſo erheblich. Aber das, worauf eine Frau ſtolz ſein kann und worauf ihr Selbſtvertrauen zu fußen vermag, bleibt im Uebergewicht. Weiß eine Frau das alles genau, dann tritt ſie den Fremden mit der Gewißheit über ihre eigene Perſon entgegen, die im All⸗ tag heute erforderlich iſt. Sie läßt ſich nicht mehr ſo leicht bluffen und nicht ins Bockshorn jagen, ſondern weiß, was ſie will und was ſie ſoll und kann. Ja, ſie ſagt ſich mit Recht: Der Fremde, der da kommt, hat jedenfalls genau ſoviel und ſowenig Gründe wie du, um verlegen zu ſein. Wir ſtehen uns doch beide als Neulinge gegenüber. Mit einer kleinen Doſis Selbſtvertrauen wird jede Klippe überwunden und jedes Hindernis überbrückt. Sonnengufgang 8.36 Mos daßfeavg 7.13 Sonnenuntergang 16.27 Monduntergang 15.48 22. 3 7 0 5 Eigener Herd Sinuſprüche am deutſchen Haufe. Jene ſchlichten und oft naiven Verſe, die Häuſer unter dem Giebel tragen, ſind ein ſchönes Stück Volksweisheit, Ausdruck der ehrlichen Art, rechtlich zu denken und aus ſeiner Meinung kein Hehl zu machen. Sie muten an wie Leit⸗ und Lebensſprüche, zeugen von der Treue zur Scholle, dem Stolz auf das meiſt mühſelig, wirklich unter Mühen ſelig Geſchaffene, und der Liebe zur Heimat. Und wie häufig leſen wir unter den Sprichwörtern das eine oder das andere, dem wir einmal unter einem verwitterten Giebeldach wiederbegegnen, ohne zu bedenken, daß viel- leicht erſt der Hausſpruch war und dann erſt die einfache Weisheit zum Sprichwort, zum Allgemeingut von Sprache und Volkswiſſen, wurde. Jahrhundertealt war ein Bremer Haus, das jene drei mageren und doch ſo inhaltsreichen Worte trug:„Klein, aber mein“, Darin liegt mehr, als man beim alltäglichen Gebrauch dieſes Ausſpruches emp⸗ findet! Von gleicher Art iſt der Sinnſpruch an einem Land⸗ haus in Friedrichroda:„Eigener Herd— iſt Goldes wert; — iſt er ſchon arm,— iſt er doch warm.“ Wie ein Sinn⸗ bild volkstümlichen Wiſſens und Glaubens mutete ein Bild an auf einem jetzt abgriſſenen Hauſe in Ulm: Da waren nebeneinander zu ſehen Papſt, König, Juriſt, Bauer und Weib. Ueber dem Papſt ſtand:„Der betet für die Vier“, über dem König:„Der beſchirmt die Vier“, über dem Juriſten:„Der zwackt von allen“, über dem Bauern:„Der ernährt alle Vier“, und über dem Weib: „Die überliſtet alle Vier“. Dieſe fünf einfachen Bildchen, dieſe fünf ſchlichten Zeilen, enthielten nichts weniger als die Grunderkenntniſſe weſentlicher Fragen. i Die Bayern haben es immer mit der Offenherzigkeit gehalten, davon zeugt eine oberbayeriſche Hausinſchrift: „Schimpfen kann jeder Bauer,— Beſſer machen fällt ihm ſauer,— Jeder baut nach ſeinem Sinn,— Keiner kommt und zahlt für ihn.“ Gegen Neid und Mißgunſt und ab⸗ fälliges Urteil des lieben Nächſten wenden ſich— in er⸗ zieheriſchem Sinne nachhaltig und wirkſam— viele Giebel⸗ ſprüche. So lieſt man noch heute an einem Hildesheimer Hauſe aus dem Jahre 1611:„Wer bawen will an freier ſtraßen, muß ſich viel unnütz gewetz nicht irren laſſen“. In ſchwäbiſchen Landen begegnet man vielfach dieſem Zweizeiler:„Wer bauen will, was allen gefällt, verſchwen⸗ det Zeit und Müh und Geld“, Tiefe innerliche und ver⸗ innerlichte Zufriedenheit ſtrahlen Verſe aus, die einen guten Teil des wahren Gefühls des Hausbauers enthalten. In Kaſſel kann man leſen:„Das größte Haus iſt klein,— das kleinſte Haus iſt weit,— wenn dort regiert der Schein und hier Zufriedenheit“. Eine alte, ſchon baufällige Bauernkate in Crailsheim trägt dieſe ſchönen Worte: „Hab ich ein Haus und etwas Feld,— ſo iſt es gut um mich beſtellt,— nehme den Pflug und Spaten dazu,— arbeite fleißig und lebe in Ruh“. In Görlitz findet man über der Tür eines Vorſtadt⸗ hauſes:„Kraft im Arm,— Herz ohne Harm,— Herd, traut und warm— bracht kein Erbarm“. Weltweiſe Er⸗ kenntnis der Herrlichkeit der eigenen vier Wände ſpricht aus der oldenburgiſchen Inſchrift, die in alten ſtrengen gotiſchen Buchſtaben, die wie aus einer uralten Bibel geſchnitten anmuten, unter dem Giebel ſtehen:„In Nord und Süd,— de Welt is wit,— in Oſt und Weſt,— dat Hus is beſt“. 5 Das Gefühl, das Haus nicht nur für ſich ſelbſt zu bauen, ſondern für diejenigen, die nachher kommen, die künftigen Geſchlechter, lieſt man aus der alten Tiroler Hausinſchrift heraus:„Wir bauen Häuſer groß und feſt, — darin wir ſein nur fremde Gäſt,— und da wir ſollen ewig ſein,— da bauen wir gar wenig ein.“ Mit leiſer Bitterkeit und Ironie ſtellen die Bauherren oft feſt, daß Bauen und Haus⸗Erhalten nicht immer ganz ohne Schmerzen iſt. In Aichelberg lieſt man kurz, bündig und klar:„Mit dem Herrn wird das Haus gebaut— und mit Verſtand erhalten“. In Hannover entdeckt man den Hausſpruch:„Willſt du den Bau nicht weinen,— bau nur mit eignen Steinen...“. Ebenſo rundheraus klingt es 37 991 Jugendgruppe 22 Uhr. ich nicht gewußt;— wer der proceſſet und baut viel.“ Dieſe Beiſpiele Stümlicher fachen Dichtens und Fühlens, kann jeder überall finden, wenn er nur offenen Auges durch Städtchen und Gäßchen wandert. Die Groß ſchriften nicht auf,— einen das Gefühl des 7 Dachte! Mannheimer Theate Im Nationaltheater: Montag, 8. Januar: Für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 1 bis 4, 22 bis 25, 61 bis 64, 119, 121 bis 123, 133 bis 156, 160, 260, 348 bis 358, 360, 521 bis 540, 571 bis 580, 630, Gruppe D freiwillig Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Friſch verloren— halb gewonnen! Luſtſpiel von Karl Zuchardt. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Dienstag, 9. Januar: Miete A 10 und 2. Sondermiete A 5 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen: Die Primanerin. Luſtſpiel Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 10. Januar: Miete M 10 und 2. Sondermiebe M a5: Der Troubadour. Oper von G. Verdi. An⸗ fang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Donnerstag, 11. Januar: Miete C 10 und 2. Sonder⸗ miete C 5 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 43 bis 45 und 901 bis 1100: Schauſpiel von Friedrich Forſter. Anfang 20, Ende von Sigmund Graff. von einem ſchmucken Landhauſe im waldeckſchen Freien⸗ hagen:„Bauen iſt eine Luſt,— wer Geld hat und die Koſt“. Ganz deutlich wird eine Erfahrung kundgetan an einem großen alten Hauſe in der Faſſergaſſe in Hall:„Das Bauen iſt ein ſchöne Luſt,— daß es ſo viel koſtet, hab z ſchleunig arm werden will,— Spruchweisheit, ein⸗ ſtädte weiſen ſolche Zeichen und In⸗ da mag ſich keiner vor dem anderen „entblößen“ und jeder lehnt dieſe„Gefühlsſeligkeit“ ab. oder tut wenigſtens ſo. Und dennoch iſt zu ſagen: entdeckt man an einem fremden Hauſe Worte ſolcher Art, ſo weht Verſtehens und des Heimatlichen an, man weiß: hier baute einer, der nicht nur ſeine tauſend Mark verbauen wollte, ſondern einer, der ſich 18 Peter Om m. 2 2 rſchau Rheinsberg. Freitag, 12. Januar: Miete F 10 und 2. Sondermiete F 5: Maske in Blau. Operette von Fred Raymond. Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr. Samstag, 13. Januar: Miete E 10 und 2. Sondermiete E 5: Der Freiſchütz. Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Sonntag, 14. Januar: Nachmittags: König Droſſel⸗ bart. Weihnachtsmärchen von A. Groß⸗Denker. Anfang 14.30, Ende 16.45 Uhr.— Abends: Miete G 10 und 2. Sondermiete G 5: In neuer Inszenierung: Mon a Liſa. Oper von Max von Schillings. Anfang 19, Ende etwa 21.30 Uhr(Eintauſch don Gutſcheinen aufgehoben). Im Neuen Theater(Rofengarten): Donnerstag, 11. Januar: Für die NS.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 20, 28 bis 36, 49 bis 51, 67 bis 72, 86, 88 bis 90, 267 bis 271, 281 bis 286, 291 bis 293, 301 bis 303,310 bis 312, 319, 601 bis 607, 621 bis 623, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Der Barbier von Bagdad. Komiſche Oper von Peter Cornelius. Anfang 20. Ende 22 Uhr. werden 9. Januar, 20 Uhr in der neuen Ausbildungsſtätte Gaſthaus„Zur Linde“ einzufinden. Be⸗ Ffreiungen können nur auf dem Polizeirevier, Meßkircher⸗ ſtraße 1, beantragt werden. Achtung, Luftſchutzſchule! Alle ſ. Zt. auf den 18. 12. 1939 einberufenen Lehr⸗ gangsteilnehmerinnen morgen Dienstag, den hiermit aufgefordert, ſich Der Reviergruppenführer: J. V.: Hörner. Todes-Anzeige. Nach kurzer, schwerer Krankheit ist heute früh mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Groß- vater, Urgroßvater, Schwager und Onkel Herr Paul Krüger Hg., Gefolgſchaft 47/171. in Zivil an. des geſtrigen Sonntags. Parteiamtliche Mitteilungen. Heute Montag treten ſämtliche Kame⸗ radſchaftsführer der Gefolg ſchait 47 171 um 20 Uhr am HZJ.⸗Heim Mitzubringen ſind die unterſchriebenen Befehle — V S 3 n- Sechk en Weihnadchisspende fur zuruckgeführte Familien. Ausgabe Dienstag, 9. Januar, vorm. von 9—10 Ahr im Rathaus. III. Stock. Der Orts beauftragte. 8 liefert in jeder Größe 5 5 25 III Epe Dluckerel des„Neckar-Bote“. 8. Werkmeister a. D. im Alter von nahezu 77 Jahren sanft entschlafen. Die trauernden Hinterbliebenen: Frau Luise Krüger nebst Angehörigen. Mhm. Friedrichsfeld, 6. Januar 1940. Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag ½ 4 Uhr von der Leichenhalle Friedrichsfeld aus statt. W a ä * 8 5 N Für die Woche vom 6. bis 14. Januar 1940 werden folgende Abschnifle der Lebensmitteſcarten auigerufen: valle anmer De n 9 g f Karte Normal verbraucher„% Kinder bis zu 6 Jahren Kinder über 6 Jahre Achernerstraße 31. 2 5 b 1 Zusatzkarten i i 5 5 Fleisehkarie 12-15 und ad a- d 4. Fl 1 und d Wie Normalverbraucher Kursb eginn b Sch b.)](Schwerstarb.)] 4 und 8 für Brot, die mit Brotfkarte 4, 8, 12 und b 1 f 1 5 4 8, 12 und b“ versehenen Abschnitte für 4. 8, 12 und b 5 „ S8, Kindernährmittel kineelunterniolt jederzeit. 5 5 Nr 5 5 Butter 4f. Schweine- 4f. Schweine e* e 8 Anmeldungen erbetey. i ö N N 3 schmalz usw. schmalz usw.. a Nr. 4 für Butter 14 i Feitkarte Abschn. b 2 f. Margarine usw. a 4 für Mar- a 4 für Mar- V»kcXsnß 5 5 Achtung, Feldpoſt 1 9 f Larine usw. garine usw. Die Feldgrauen freuen ſich, wenn 5 e i f ſie täglich ihre Heimatzeitung, den Karte für Marmelade, Abschnitt 4 Marmelade: je nach Bestellung entweder 100 K Marmelade oder 40 f Zucker ai 3 55 7 8 Zucker und Eier Abschnitt 4 Zucker: 250 f Zucker Abschnitt e: 1 Ei 8 5„Neck ar⸗Bote 3 1 . J f f 5 9 erhalten. Sie können für nur 1 Nährmittelkarte U. Seitenkarte 5 5 Wie in der Vorwoche* 92 150 für den Monat die Ver⸗ 5 5 22* 5 2 f 2 5 z ei d Front 3 rat- Ernährungsamt Abt. B bindung zwiſchen Heimat un. 8 Städt. Ernährungsamt Mannheim— Der Land rnährung. 635