U oder wie ei an ihy iſt ke rlande beruhi⸗ tröſten ſeinem Neffen n dem rz da⸗ beſon⸗ ſchwie⸗ ſeinen mein geſagt Den t Ohm utpag varzen l, die i will Onkel leiten, o ſieh en in gſtens er an⸗ reihei habe dauſes on dei Pana venig⸗ önnen Nach in die f und n das u ver⸗ nicht hob . Wie ihret Sie ömmt. t ſich iſt du Koßf ionen klei Ent⸗ d ge⸗ nich d auf ichter Liebe ls ei Abe melte ung hiel ttlob, t ge⸗ 10 18 ff nach⸗ Nanr daf ih) Toch⸗ mi; lopf“ Stir np keim Mul iebe lb. S* 2 — 2 . 8 5 5 — S e . Dengspreis: Monatlich Ak. 1.40, durch die Peſt Mk. 1.80. mn der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Unzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Sr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Kouts: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für eim⸗Seckenheim und gebung. Verteindtalt für den Stadtteil Mm. Sechen helm Erſcheint tüglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Sechenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5 40. Jahrgang Frankreichs Wortbruch Anter engliſcher Einwirkung— Was das franzöſiſche Gelb. buch verſchweigt DNB Berlin, 16. Januar. Das franzöſiſche Gelbbuch verſucht, wie eine hierzu ver⸗ öffentlichte amtliche Verlautbarung feſtſtellt, durch kenden⸗ ziöſe Auswahl der Dokumente den Leſer über die wahren Zuſammenhänge der Vorkriegsgeſchichte zu käuſchen. 80 wird z. B. der Eindruck zu erwecken geſucht, als habe Frank- reich auch nach der Münchener Juſammenkunft niemals die leiſeſte Andeukung darüber gemacht, daß es ſich in Zukunft an den Deutſchland beſonders berührenden Fragen des oſt⸗ europäiſchen Raumes desintereſſieren werde. Dieſe franzöſi⸗ ſche Darſtellung entſpricht in keiner Weiſe den Tatſachen, wie aus bindenden Erklärungen der verankworklichen fran⸗ zöſiſchen Politiker dokumenkariſch nachgewieſen werden kann. In Wahrheit hat Frankreich nach der Viermächke⸗Juſam⸗ menkunft von München auch öffenklich eine Neuorientierung ſeiner Außenpolitik angekündigt. 1. Das neue außenpolitiſche Programm Frankreichs wurde eindeutig Ende Oktober 1938 auf dem Parteikongreß der Radikalſozialen, der führenden Re⸗ gierungspartei, in Marſeille feſtgelegt. Seine Grundzüge waren vor allem in dem vom Parteikongreß gebilligten außenpolitiſchen Bericht des Senators Berthod enthalten. In dieſem Bericht wurde angeregt, jede einzelne franzöſiſche Verpflichtung dahin zu prüfen, ob ſie lebenswichtigen In⸗ tereſſen Frankreichs entſpreche und mit welchen Mitteln ſie gegebenenfalls erfüllt werden könne Senator Berthod emp⸗ fahl, präſize und imperative Verpflichtungen auf diejeni⸗ gen Punkte zu beſchränken, bei denen lebenswichtige In⸗ tereſſen des Landes auf dem Spiele ſtehen und erklärk ins⸗ beſondere, daß keine Rede von einer Abdankung Frankreichs ſein könnte, wenn dem franzöſiſchen Volk in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als weſtlicher, ſeefahrender, afrikaniſcher und kolonia⸗ ler Nation die Valoriſierung ſeines herrlichen Imperiums für ſeine Zukunft wichtiger erſcheine als die undankbare Rolle des Gendarmen oder des Bankiers, zu der es ſich in ſeinem Siegesrauſch überall dort berufen geglaubt hätte, wohin ſeine Armeen es geführt hätte Der franzöſiſche Mini⸗ ſterpräſident Daladier hat ſich in ſeiner Rede vor dem Parteikongreß am 27 Oktober das von Senator Berthod entwickelte Programm der Selbſtbeſchränkung im weſent⸗ lichen zu eigen gemacht. g 2. Auf der Baſis dieſer neuen Politik Frankreichs iſt die deutſch⸗franzöſiſche Erklärung vom 6. Dezem⸗ ber 1938 zuſtande gekommen. Eine ſoeben amtlich veröf⸗ fentlichte Aufzeichnung über die Geſpräche, die Reichsaußen⸗ miniſter von Ribbentrop bei ſeinem Beſuch in Paris mit dem damaligen franzöſiſchen Außenminiſter Bonnet geführt hat, gibt Aufſchluß über die von Frankreich aner⸗ kannten Vorausſetzungen, unter denen das beutſch⸗ franzöſiſche Abkommen abgeſchloſſen worden iſt. Sie beweiſt, daß der Reichsaußenminiſter Herrn Bonnet deutlich zu ver⸗ ſtehen gegeben hat, daß Deutſchland die franzöſiſchen Mili⸗ täralllanzen in Oſteuropa als ausgeſproch me Ueberbleibſel des Verſailler Vertrages anſah, die ein wieder⸗ erſtarktes Reich nicht länger hinnehmen könnte. Bonnet hat dies ausdrücklich zur Kenntnis genommen und durch ſeine Erwiderung„daß ſich die Verhältniſſe ſeit München ja in dieſer Hinſicht grundlegend geändert hätten“ für Frankreich akzeptiert Auch der Feſtſtellung des Reichsaußenmini⸗ ſters daß Deutſchland den Raum als ſein ausgeſprochenes Intereſſengebiet anſähe, hat Bonnet nicht widerſprochen, vielmehr zu erkennen ge⸗ geben, daß Frankreich die der Tſchechoſlowakei anter ge⸗ wiſſen Vorausſetzungen zu gewährende Vier mäch te⸗ 1 als ein läſtiges Ueberbleibſel des verfallenen ranzöſiſchetſchechoſlowakiſchen Bündniſſes betrachte, dem eine beſondere Bedeutung nicht zukomme⸗ Jedenfalls hal ſich Bonnet durch die Erklärung des Reichsaußenminiſters, daß„Deutſchland eine fran zöſiſche Garantie der Tſchecho- Slowakei gegenüber als eine Ark Einmiſchung in ſeine Intereſſenſphären anſehen müſſe“, nicht tſchechoſlowakiſchen . Januar 1940 Mittwoch, den 17. unächſt wefſungsgemäß ſein Befremden darüber aus, daß Zonnet in ſeiner Rede von der Pflege und womöglich Er⸗ weiterung der franzöſiſchen Freundſchaften in Oſt⸗ und Mit⸗ teleuropa geſprochen und dadurch beiſpielsweiſe bei den Tſchechen und Polen den Eindruck einer Wiederaufnahme der gegen Deutſchland gerichteten Einkreiſungspolitik her⸗ vorgerufen habe. Der Bericht des Grafen Welezeck an das Auswärtige Amt fährt dann wörtlich wie folgt fort: „Bonnet widerſprach ſehr lebhaft und erinnerte an die mir vor ſeiner Rede in der Deputiertenkammer gegebenen Erklärungen. Man könne doch, meinke er, alte Freund- ſchaften pflegen und dieſe wirtſchaftlich und kulkurell aus- bauen, ohne dem ſchon durch ſeine geographiſche Lage be⸗ vorzugten Deutſchen Reich im Oſten und Südoſten in die Quere zu kommen. Dieſes gleiche gute Recht werde Deutſch⸗ land ſicherlich in Spanien für ſich in Anſpruch nehmen, ſo⸗ bald dort Ruhe und Ordnung wieder hergeſtellt ſeien. Er bitte mich, dem Herrn Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen die betreffenden Stellen aus ſeiner Senatsrede über die franzöſiſche Außenpolitik zu übermitteln, an der man; ſchwerlich etwas ausſetzen könne, In außenpolitiſchen Kammerdebatten würden oft Dinge geſagt, die offenſichtlich für das interne Forum be⸗ ſtimmt ſeien und keine darüber hinausgehende Bedeutung hätten. Wenn ein franzöſiſcher Außenminiſter gegen Sturm und Wogenbrand unſeren ſeines Erachtens gerechten An⸗ ſprüchen auf die ſudetendeutſchen Gebiete Geltung verſchafft und dann innerlich die Konſequenzen aus der Veränderung der Lage in Zentraleuropa gezogen habe, könne man nicht gut von ihm verlangen, daß er auch vor der Kammer auf der ganzen Linie abdiziere. Wenn er dies tun würde, ſo würden nur die Kriegshetzer Oberhand behalten, die ihm Schlappheit und Protzerei mit dem deutſch⸗franzöſiſchen Abkommen vorwürfen und behaupteten, er meſſe dieſem größere Bedeutung bei, als dies in Deutlchland geſchehe, wo das Abkommen in der Führerrede am 30. Januar mit keinem Wort erwähnt worden ſei. Ich antwortete Bonnet, daß wir nur nach dem Ef ⸗ fekt, den ſeine außenpolitiſche Rede im Ausland gehabt habe, urteilen könnten, und dieſer ſei unſeren Intereſſen im Oſten und Südoſten abträglich geweſen.“ 4. Schließlich hat auch der franzöſiſche Bot⸗ chafter in Berlin bei ſeiner Unterredung mit dem eichsaußenminiſter am 6. Februar 1939 deſſen Feſtſtel⸗ lung,„daß Bonnet in Paris ſich an den öſtlichen Fragen desintereſſiert habe“. niche widerſprochen und ſeinerſeits ausdrücklich erklärt,„Frankreich werde ſelbſtverſtändlich keinerlei Politik im Oſten betreiben, die —— r. daran hindern laſſen, an der deutſch-franzöſiſchen Berſtän⸗ digungspolitik feſtzuhalten und damit anerkannt, daß der a kſchecho-ſlowakiſche Raum deulſche Intereſſenſphäre gewor⸗ den war. 3. Die neue franzöſiſche Außenpolitik begegnete von vornherein erheblichen innerpolitiſchen Wider⸗ tänden. Dieſe innerfranzöſiſche Oppoſition war ſo ſtark, aß Bonnet ihr in ſeiner Rede vor der franzöſiſchen Kam⸗ mer am 26. Januar 193g erhebliche Zugeſtändniſſe machen zu müſſen glaubte, indem er das Fortbeſtehen der franzö ſiſchen Intereſſen in Oſteuropa und die volle Gültigkeit dee franzöſiſch polniſchen Bündniſſes ſtark unterſtrich. Tatſäch⸗ lich hielt ſich Bonnet indeſſen auch weiter für gebunden an die Zuſagen, die dem Reichsaußenminiſter am 6. Dezember 1938 hinſichtlich eines Desinferetaments Frankreichs in Oſteuropa gegeben worden waren. Deshalb gab der franzö⸗ ſiſche Außenminiſter vor und nach der erwähnten Rede dem deutſchen Botſchafter in Paris, Grafen Welczeck, die aus⸗ drückliche Verſicherung ab, daß ſeine Kammer⸗Erklärung nur für den inneren Gebrauch beſtimmt ſei und keine Bedeutung für die wirkliche Politik Frankreichs habe, die bei den Pariſer Beſprechungen des Reichsaußenmini⸗ 5 An feſtgelegt worden war So gab er dem deutſchen Bot⸗ ſchafter in Paris bereits am 24. Januar 1939 zu verſtehen, daß die Stellen ſeiner Rede über„das abſolute Feſthalten an der franzöſiſchen Politik im öſtlichen Europa“ nur für den inneren Gebrauch beſtimmt ſeien. Am 18 Februar be⸗ richtete Graf Welczeck über ein weiteres Geſpräch mit dem franzöſiſchen Außenminiſter. Der deutſche Botſchafter ſprach 8 8 5 8 Deutſchland ſtör e“. Die erwähnten Dokumente, deren voller Worklaut ſoeben vom Auswärtigen Amt veröffentlicht worden ſind, zeigen mit unwiderlegbarer Deutlichkeit, daß Frankreich ſowohl im Dezember 1938 als auch noch im Februar 1939 von maß⸗ gebendſter deutſcher Seite über Deutſchlands Anſprüche auf Anerkennung ſeines Lebensraumes in Europa, unterrichtet worden iſt und daß der verantwortliche Leiter der fran⸗ zöſiſchen Außenpolitik bindend zugeſagk hat, daß Frankreich dieſen Anſprüchen nicht in den Weg kreten werde. Unter engliſcher Einwirkung hal Frankreich dieſe Politik im Früh⸗ jahr 1939 aufgegeben. Es hal durch Einmiſchung in oſkeuro⸗ päiſche Fragen, die die franzöſiſchen Lebensintereſſen in keiner Weiſe berührten, der deufſch-franzöſiſchen Verſtän⸗ digung die Grundlage entzogen und England bei der Eul⸗ feſſelung des Krieges Beiſtand geleiſtet. Kein Opfer zu groß Dr. Ley in den Dürkopp⸗ Werken DNB Bielefeld, 16. Januar. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley beſichtigte die Weberei Delius und die Dürkopp⸗ Werke. Er richtete in der Weberei Delius an die Amtswal⸗ ter und den Betriebsführer einen Appell, in dem er u. a. ausführte, daß, je größer die Anforderungen des Krieges ſeien, um ſo größer auch die Betreuung der ſchaffenden Volks⸗ genoſſen ſein müſſe. Normale Zeiten ſeien nicht entſcheidend für ein Volk, erſt die Tage der Kriſen bringen die Entſchei⸗ dung. Wir erleben jetzt Tage der Belaſtung. Dr. Ley be⸗ tonte, daß niemand die Verantwortung, die ihm durch den Auftrag des Führers auferlegt iſt, auf einen anderen ab⸗ wälzen könne. Jeder Einzelne ſei dem Führer dafür ver⸗ antwortlich, daß dieſer Kampf Deutſchlands zum Siege führt. Im Hinblick auf die Aufgaben, die die Heim at zu erfüllen hat, betonte Dr. Ley, daß alle Laſten, die die Heimat zu übernehmen hätte, im Kriege nicht ſo hart ſeien als das, was man an der Front von dem Soldaten ver⸗ lange, der ſein Leben einſetzen müſſe. Es iſt kein Opfer zu groß, um den Sieg zu erringen, und am Ende unſeres Kampfes ſteht nicht das Opfer, ſondern der Sieg! Dr. Ley begab ſich nach der Beſichtigung der Weberei Delius in Jöllenbeck zurück nach Bielefeld, um in den D ür⸗ kopp⸗Werken 8 ſprechen. In der großen Halle, in der er ſprach, ſtanden die Arbeiter Kopf an Kopf. Nach dem Betriebsführer ſprach kurz Major Becker, der im Welt. krieg zuſammen mit dem damaligen Fliegerleutnant Robert Ley an der Front geſtanden hat. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ging insbeſondere auf die Aufgaben der Heimat⸗ front ein. Früher wußten wir nicht, 150 wir kämpften, Heute aber iſt jeder Deutſche in der Lage zu beſtimmen, was Volk und Vaterland heißt. 5 Wir ſind von einem fanakiſchen Willen beſeelt, den uns aufgezwungenen 5 00 iegreich zu Ende zu führen. Wir müſſen uns darüber klar ſein, daß wir vom Schickſal nichts geſchenkt bekommen, ſondern uns alles erkämpfen müſſen. eee Raſches Schweizer Dementi Gegen Nachrichten über Truppenkonzenkrationen DNB Bern, 16. Januar. Die neuen Alarmmeldungen über eine„militäriſche Bedrohung“ der Schweiz durch Deutſchland, die hier zum Teil von der„Suiſſe“ aus dem „News Chronicle“ übernommen worden waren, ſind don amtlicher Schweizer Seite bemerkenswert prompt demen⸗ tiert worden. Die Erklärung des Armeeſtabes, daß die in ausländiſchen Radio- und Preſſemeldungen veröffentlichten Nachrichten über deutſche Truppenkonzentrationen an der Schweizer Grenze jeder Grundlage entbehren, wurde bereits in den Mittagsſtunden im Nachrichtendienſt des Rundfunks verbreitet. n Die raſche Veröffentlichung dieſes Demenkis läßt erken⸗ nen, daß bei den ſchweizeriſchen Behörden die völlige Halk⸗ loſigkeit der weſtlichen Stimmungsmache klar zukage lag und ſie Werk darauf legten, dieſer Beunruhigung der Oef⸗ fentlichkeit ſofort entgegenzutreten. Englands Sorgen Anhaltende Preistreiberei— Die Ahnungsloſigkeit des Durchſchnittsengländers DNB Berlin, 17. Januar. Die jüngſte Rede des Schatz⸗ kanzlers hat die Sorgen der engliſchen Oeffentlichkeit über eine bevorſtehende Inflation keineswegs beho⸗ ben. In einer Zuſchrift an die„Times“ wird darauf hinge⸗ wieſen, daß während des Weltkrieges die Preiſe ir England bis zum Ende des Jahres 1917 jährlich nur um 27 vy geſtiegen ſeien. In den vier Monaten dieſes Krie⸗ ges ſeien ſie jedoch bereits um 24,5 vH geſtiegen. Die„Ti⸗ mes“ kritiſtert in ihrem Kommentar zu der Rede die Be. hauptung Simons, daß die Regierung„alles nur Mögliche getan habe, um Preisſteigerungen zu verhindern. Daz Gegenteil ſei der Fall. Die Kontrollbehörden haben ſogar in einzelnen Fällen ihre Vollmacht zur Beſchlagnahme dazu ausgenutzt. Rohſtoffe zu einem ſehr viel höheren Preis wieder zu verkaufen. Die Regierung habe nicht genügend getan, Preisſteigerungen zu vermeiden; es gebe Leute, die den Vorwand, daß die Koſten irgendeines Bedarfsgutes um einen Penny geſtiegen ſind, dazu benutzen, einen Extra⸗ Shilling zu gewinnen. Kriegsgewinnler ſcheinen alſo im beſten Zuge zu ſein! Auch„Daily Telegraph“ ſpricht von Symptomen, die ein inflationshaftes Steigen der Preiſe erkennen laſſen. Wenn es der Regierung nicht gelinge, die Ausgaben für Verbrauchsgüter praktiſch zu verringern, dann würden die Preiſe ſehr ſchnell ſteigen müſſen, ſodaß ſich England un⸗ verſehens in einer Inflation befinden werde. Wenn aber die Inflation erſt einmal ernſte Ausmaße angenommen hat und die geſamte öffentliche und private Wirtſchaft aus dem Gleiſe geworfen iſt, wird der Kriegserfolg ſtark in Frage geſtellt ſein. „Die Zeit ſei gekommen, ſo ſchreibt die„Porkſhire Poſt“ in ihrem Leitartikel, um zur ganzen britiſchen Nation offen über die Anſtrengungen zu ſprechen, die England in dieſem Kriege wird machen müſſen. Die meiſten Leute glaubten daß die Hauptſorge Englands die Verſenkung ſei⸗ ner Schiffe ſein werde. Kleinere Rationen und weniger Muße, ſo ſtellt das Blatt feſt, würden von der enaliſchen Bevölkerung nur als traurige Notwendigkeit hingenommen werden. Wenn es aber ſein müſſe, ſo werde man ſich darein fügen. Wenige Engländer aber, ſo heißt es weiter, wüßten wahrſcheinlich, wie weitgehend und wie drückend die Opfer ſein würden, die ihnen auf wirtſchaftlichem Ge⸗ biet vorſtehen. In den Anfangsſtadien des Krieges hätten ſich die meiſten Engländer, die in wirtſchaftlichen Dingen nicht bewandert ſind, nicht genügend die tiefe und zerſtö⸗ rende Wirkung dieſes Krieges auf alle Hilfsquellen der Nation vergegenwärtigt. Das Blatt gibt dann ſeinen Leſern einen düſteren Ausblick auf die bevorſtehenden Steuer⸗ und Preiserhöhungen und ſchließt damit, daß ſedes Mitglied der britiſchen Gemeinſchaft es voll und ganz ein⸗ ſehen müſſe, daß in Kriegszeiten der Lebensſtandart her⸗ abgeſetzt wird.. i Englands Antwort an ASA 5 Arroganke„Bedingungen“ DB Waſhington, 17. Januar. England hat jetzt auf die Noten der amerikaniſchen Regierungen geantwortet, die ſich mit Kriegshandlungen innerhalb der ſogenannten pan⸗ amerikaniſchen Sicherheitszone befaßte. Mit offenem Zynis⸗ mus wird engliſcherſeits darauf hingewieſen, daß die Er⸗ klärung von Panama die Preisgabe der natürlichen Rechte eines kriegführenden Staates bedeuten würde. Die britiſche Regierung ſei jedoch nicht bereit, ohne weiteres auf 1 Rechte zu verzichten. Mit gut geheuchelter Entrüſtung wei⸗ ſen die britiſchen Machthaber die 27 Ae daß britiſche Kriegsſchiffe etwa in einer Art und Weiſe gehan⸗ delt haben und handeln werden, die die Ergrei ng von Strafmaßnahmen gegen ſie gerechtfertigt erſcheinen ließen“. Mit einer nicht mehr zu überbietenden verlogenen Arro⸗ ganz fügt die engliſche Regierung hinzu, daß die„rechtmä⸗ ßige Tätigkeit“ ihrer Kriegsſchiffe in der panamerikani⸗ —ͤ— ſchen Sicherheitszone lediglich zur Sicherheit des amerikani⸗ ſchen Kontinents beitrage. a In der Antwortnote verſteigt ſich die britiſche Regierung dann ſogar dazu, folgende Bedingungen aufzuſtellen, unter denen ſie„großmütig“ gewillt wäre, die panameri⸗ kaniſche Sicherheitszone zu reſpektieren: 1. Die deutſche Regierung dürfe keine weiteren Kriegsſchiffe in dieſe Zone entſenden. 2. Die in amerikaniſchen Häfen befindlichen deutſchen Schiffe müßten für die Kriegsdauer feſt⸗ gehalten werden. Bis zur Erfüllung dieſer Bedingungen müßte ſich die britiſche Regierung alle Rechte vorbehalten. Serercep rev cer mnrg nerd FFF Mit fremden Augen Wer ſchimpft, hat Aurecht— Nervöſes England „Verrückte Politik der Jlugblattangriffe“ DNB Berlin, 16. Januar. Wenn jemand ganz hem⸗ mungslos ſchimpft und ſich mit unanſtändigen Vokabeln be⸗ ſudelt, iſt es ein ſicheres Zeichen, daß er ſich für eine übel⸗ ſtehende Sache dergeblich anſtrengt. So notieren wir mit Genugtuung einen Artikel der„Daily Mail“ der bei den 2Neutralen, die unglücklicherweiſe Deutſchlands Nachbarn“ ſind für England moraliſche Eroberungen zu machen glaubt, indem er die Deutichen gaſſenbubiſch beſchimpft. Sie ſeien wütende, entfeſſelte Hunde“, aber das ſelbſtloſe England, das ja nie ein anderes Ziel kannte als das Glück und Be⸗ hagen der Neutralen, und das immer nur für die Freiheit der Völker kämpfende Frankreich würden ſie„von dieſer Peſt befreien“ Bis dahin ſollten ſie ſich nicht kleinkriegen laſſen durch die raffinierte„Taktik Hitlers, die Nerven ſei⸗ ner Gegner zu zerſtören“ Eine allerdings ſehr rückſichtsloſe Taktik, ſo gar kein Gefühl zu haben für die Nervoſität Eng⸗ lands gerade jetzt, wo es doch Krieg führen möchte. Die Schimpferei der„Daily Mail“ aber ſcheint uns zu bewei⸗ ſen daß dieſe liebloſe Taktik, dem Feinde auf die Nerven 5 gehen, drüben ſchon recht beachtliche Wirkungen erzielt dt Auf andere Weiſe ſprechen für die Annahme ſolcher Wir⸗ kungen auch die Ausführungen des liberalen engliſchen Ab⸗ geordneten, der ſeinen Wählern in Nord⸗Cornſball erklärte, zwenn England den Krieg gewinnen wolle, müſ ſe Chamberlain gehen“ und der des weiteren meinte, es ſei jetzt„die Zeit gekommen, um in aller Oeffentlichkeit über die Führer der engliſchen Regierung zu sprechen dem engliſchen Volk werde ſonſt ja ein Narren paradies vorgetäuſcht; während die Deutſchen die Wahrheit wüßten werde das englische Volk mit einer irreführenden Propaganda gefüttert, als brauche England nur ſo dazu⸗ ſizen, um den Krieg zu gewinnen, weill ja angeblich die Zeit für England arbeite; nichts aber ſei weniger wahr.“ Daran könnten die„wertlosen Zuſicherungen von engliſchen Mi⸗ niſtern“ nichts ändern.— Daraus ſcheint uns in der Tat immerhin eine gewiſſe Nervenerſchütterung zu ſprechen: aber eine Nervenerſchütterung, die doch offenbar weniger durch den böſen Adolf Hitler als durch den tugendhaften Neville Chamberlain veranlaßt iſt. Auch der„Daily Expreß“ ſcheint trotz des neuen In⸗ formationsminiſteriums nicht reſtlos zufrieden mit allem, was vorgeht, nicht einmal mit dem„glän zenden Flug⸗ unternehmen des ganzen Krieges“, das mit nächtlichen Flugblattabwürfen aus ungeſehenen Höhen angeblich be⸗ weiſe, daß auch der weiteſtgelegene Teil des Reiches nicht ſicher ſei, ſobald England und Frankreich ſich entſchlöſſen, zuzuſchlagen Was wir von ſolchen militäriſch unmöglichen Flugblattpoſtflügen halten, brauchen wir nicht mehr zu ſa⸗ gen Was aber der„Daily Expreß“ davon hält, iſt vielleicht der Beachtung wert Er nennt dieſe Flüge recht lieblos „eine Zeit⸗ und Geldvergeudung“ und eine „Degradierung der britiſchen Luftwaffe zu Poſtflug⸗ zeugen“ Und er droht, die für dieſe„angebliche Errich⸗ tung der engliſchen Vorherrſchaft in der Luft“ für dieſe „berrückte Politik der Flugblgttangriffe, für dieſe blödſinnige Art der Geldvergeudung“ Verantwortlichen namhaft zu machen— aber nicht um ſie als Vaterlands⸗ retter zu verherrlichen, ſondern um ſie als Narren anzu⸗ prangern. Organiſierte Deutſchenmißhandlung Polniſcher Poliziſt zum Tode verurteilt DB Poſen, 17. Januar. Die beiſpielloſen Gewalttätig⸗ keiten, die in den erſten Septembertagen an wehrloſen Volks⸗ deutſchen während ihrer Verſchleppung in das Innere Po⸗ lens verübt wurden, fanden in einer Verhandlung des Po⸗ ſener Sondergerichts ihre erneute Beſtätigung Diesmal han⸗ delte es ſich um den Fall, daß nicht Flintenweiber oder Mitglieder ziviler Mordbanden für ihre Untaten zur Re⸗ chenſchaft gezogen werden mußten, sondern ein verant⸗ wortlicher polniſcher Beamter. Der Prozeßverlauf lieferte den deutlichen Beweis da⸗ für, daß die an Deutſchen begangenen beſtigliſchen Grau⸗ ſamkeiten nicht allein das Werk des durch den engliſchen 19 8 aufgeſtachelten polniſchen Mordgeſindels waren, ondern das Ergebnis einer von oben herab wohlvorberei⸗ keten und organiſierten Aktion, an deren Durchführung ſich guch behördliche Stellen— in dieſem Jalle die Polizei— beteiligten. Der polniſche Poliziſt Jan Luczak aus Elſenau hatte vor dem Einmarſch der deutſchen Truppen in das Poſener Ge⸗ biet vom Landrat den Auftrag erhalten, einen Zug von 52 verhafteten Deutſchen aus dem Kreiſe Wongrowitz in ein Sammellager nach Wloclawek zu führen Während des Transportes mißhandelte Luczak nicht nur ſelbſt die ſeiner Führung überantworteten Volksdeutſchen auf das ſchwerſte, ſondern er wiegelte auch den polniſchen Pöbel zu Ueberfällen auf den Verhafteten⸗Transport auf. Damit wurde dieſer„Poliziſt“ zum Urheber unvorſtellbarer Miß⸗ 0 handlungen. In den Zeugenausſagen ſpiegelte ſich noch einmal das grauenvolle Bild des Polenterrors in den erſten Kriegs⸗ tagen. In der Nacht zum 2. September ſollte der Amts⸗ walter der Jungdeutſchen Partei und Bauer in Hohenſtein, Kreis Wongrowitz Jakob Kurz, von dem Angeklagten ber⸗ Men werden Als Luczak auf dem Hofe des Deutſchen er⸗ ſchien und feſtſtellen mußte, daß Kurz ſich bereits durch die Flucht in Sicherheit gebracht hatte, ſchlu er in unmenſch⸗ licher Weiſe auf die Frau des Deutſchen und deſſen 16 Jahre alten Sohn ein, um ſie durch dieſe Mißhandlungen zur Preisgabe des Verſteckes von Kurz zu zwin⸗ gen Hierbei wurde der Junge ſchwer verletzt. Die gleiche Brutalität legte der e d auch ſpäter während des Transportes der verhafteten Volksdeutſchen an den Tag In allen Ortſchaften, durch die der Zug auf ſeinem Fußmarf kam, ließ Luczak durch ſeine Hülfspoliziſten ausrufen, da die Deutſchen eine Revolution angezettelt, zwei polniſche Frauen und mehrere Kinder erſe lagen hätten, daß ſie ge⸗ gen das polniſche Militär kämpften und nun zur Hinrich⸗ tung abgeführt würden Ueberall ſtürzte ſich die verhetzte en ee auf die Deutſchen und mißhandelte ſie. während Luezal dien Grauſamkeiten mit grinſendem Geſicht zufah Von Gneſen aus wurden die verhafteten 52 Deutſchen in einem Viehwagen weitertransportiert, deſſen Luftklappen Luczak zunggeln ließ Auf einzelnen Stationen ſtand der Waggon oft einen ganzen Tag in ſen⸗ gender Hitze Als der Weltkriegsinvalide Klock Migge der Martern wahnſinnig wurde und in Tobſuchtsanfälle verfiel, ſtieg Luezak in den Wagen und„beſänftigte“ ihn ſolange mit dem Gummiknüppel, bis er verſtummte. Kurz hinter Thorn wurde der ſtehende Zug zum erſtenmal von deut⸗ ſchen Flugzeugen angegriffen Auch dabei ließ Luczak den Waggon nicht öffnen, brachte aber ſich ſelbſt mit ſeinen Hilfspoliziſten in Sicherheit. Dasſelbe wiederholte ſich noch mehrere Male während der Fahrt. In Wloclawek ſchließ⸗ lich erreichte der Zug ſein Ziel Eine etwa 200 köpfige on⸗ ſcheinend vorher vberſtändigte Menge erwartete die Deut⸗ ſchen vor dem Bahnhof, um auf die ermunternden Winke Luczaks hin mit Eiſenſtangen, Knüppeln, Schraubenſchlüſ⸗ ſeln und anderen Hiebwaffen über ſie herzufallen. 2 Das Sondergericht verurteilte Luczak zweimal z um o de. Zwei britiſche A⸗Boote vernichtet Der Wehrmachtsbericht DB Berlin, 16. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Weſtfront keine beſonderen Ereigniſſe. Die britiſchen A⸗Boote„Starfiſh“ und„Andine“ wur⸗ den durch deutſche Abwehrmaßnahmen in der Deutſchen Bucht vernichtet. Ein Teil der Beſatzungen wurde gereltel. * Noch ein drittes A⸗Boot Britiſche Admiralität gibt weiteren Verluſt bekanut Dun Berlin, 16. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt; 5 Engliſches Vorpoſtenſchiff vernichtet Amſterdam, 16. Januar. Einer Reutermeldung aus Lon⸗ don zufolge iſt der ehemalige Fiſchdampfer„Ivery“ in der Nordſee von einem deutſchen Flugzeug angegriffen und ver⸗ ſenkt worden. Die neunköpfige Beſatzung des Schiffes iſt in einem ſchottiſchen Hafen gelandet. Großes Motorſchiff in der Biskaya verſenkt DNB Amſterdam, 16. Januar. Das holländiſche Motor⸗ ſchiff„Arendskerk“(8000 BRT), das auf dem Wege von Antwerpen nach Südafrika war, iſt einer Meldung des hol⸗ ländiſchen Telegraphenbüros„Anp“ zufolge etwa 100 Mei⸗ len von Quoſſant im Golf von Biskaya geſunken. Das Schiff hatte 4000 Tonnen Stückgut für Südafrika an Bord. Wie der Kapitän, des geſunkenen Schiffes berichtet, wurde die „Arendskerk“ durch ein deutſches U⸗Boot angehalten und Unterſucht, bevor ſie verſenkt wurde. Die Beſatzung von 65 Mann wurde von dem italieniſchen Dampfer„Fedora“ über⸗ nommen. Mit Aufräumungsarbeiten ſtark beſchäfktigt Amſterdam, 16. Januar. In England ſind, wie Reuter meldet, im Rahmen der zivilen Verteidigung beſondere Ar⸗ beitergruppen gebildet worden, die bei Aufräumungsarbei⸗ ten auf beſchädigten Schiffen eingeſetzt werden ſollen, die auf Minen gelaufen oder torpediert worden ſind. Die hier⸗ für ausgeſuchten Leute ſollen über Erfahrungen auf Schif⸗ fen verfügen und ſich ſtändig in den verſchiedenſten Häfen bereithalten, um jederzeit auslaufen zu können. 300 Sowfeiflieger über Finnland Zahlreiche Luftangriffe— Der finniſche Heeresbericht Helſinki, 16 Januar. Der finniſche Heeresbericht vom 15. Januar meldet von der Kareliſchen Landenge keine nen⸗ nenswerten Ereigniſſe. An der Oſtgrenze ſei die finniſche Patrouillen⸗Tätigkeit fortgeſetzt lebhaft. Am 14. Januar ſei die ruſſiſche Flugtätigkeit beſonders aktiv geweſen, Im In⸗ nern des Landes hätten ſich die Angriffe beſonders auf Turku(Abo), Hanko(Hangö), Tammiſari(Ekenäs), Vaaſa (Helſinki), Riihimäki und Rajamäki ſowie auf eine Anzahl kleinerer Orte in Südweſt⸗ und Südfinnland gerichtet. Wie der Bericht weiter betont, ſoll die Stadt Vaaſa am ſtärkſten unter den Luftangriffen gelitten haben. Der an⸗ gerichtete Schaden ſei beträchtlich. In Nordfinnland ſei das Gebiet von Petſamo in der Nord⸗Südrichtung überflogen worden Die Zahl der ſowjetiſchen Flugzeuge, die an dieſem Tag finniſches Gebiet überflogen hätten, wird auf 309 ge⸗ ſchätzt Nach dem finniſchen Heeresbericht ſollen drei ruſſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen worden ſein. Aus Nordfinnland wird berichtet, daß in den letz⸗ ten Tagen an der Petſamofront wiederum eine verſtärkte ruſſiſche Aktivität feſtgeſtellt werden konnte. Der ruſſiſche Flugangriff auf Ivalo an der Eismeerſtraße wird als eine vorbereitende Maßnahme für einen Angriff angeſehen. Auf der ruſſiſchen Seite ſind in der letzten Zeit ſtarke Trup⸗ pentransporte beobachtet worden. Ruſſiſche Langrohrgeſchütze beſchießen Wiborg Die militäriſchen Anlagen von Wiborg werden ſeit einigen Tagen wiederum auf etwa 40 Kilometer Entfernung von ruſſiſchen Langrohrgeſchützen beſchoſſen. Durch die ſtark ſtreuende Beſchießung iſt ziemlicher Schaden verurfacht wor⸗ den 5 5 Am Montag war Abo den bisher ſchwerſten Bombenan⸗ griffen durch ruſſiſche Geſchwader ausgeſetzt. Wellenmäßig erſchienen die Bomber in der Stadt. Durch andauernden Alarm war das Erwerbsleben dort völlig lahmgelegt, Nach bisher eingegangenen Nachrichten wüten za hlrei che Feuer in allen Stadtteilen. Ruſſiſche Bomber griffen wei⸗ kerhin im Laufe des Tages bei klarem Winterwetter und ſchneidender Kälte von Über. 30 Grad Celſius eine Reihe vor allem ſüdfinniſcher Städte und Orte an, u. a. Karis, einen Bahnknotenpunkt, und Rajamäki. 5* 5. Politiſches Allerlei Engliſcher Major von Aufſtändiſchen wieder freigelaſſen Der engliſche Major der Anfang November von auf⸗ n Maſudis in Nordweſtindien entführt worden war, iſt jetzt, wie der Rundfunkſender Delhi meldet, freigelaſſen worden Die vier Soldaten, die mit ihm entführt worden waren wurden ebenfalls freigelaſſen und ſind in Ismael Khan eingetroffen Der engliſch-indiſche Rundfunk erklärt, dieſe Freilaſſung ſei durch die Blockade der Gegend. in der Aufſtändiſche wohnen und durch Entziehung gewiſſer Pribi⸗ legien der Maſudis erzwungen worden. Wahrſcheinlicher iſt jedoch daß die Mafudis nicht nachgegeben haben ſondern daß die Engländer ein ſehr hohes Löſegeld für die Freilaſ⸗ ſung zahleß mußten Skandinaviſche Proteſte in Moskau DNB Stockholm, 16. Januar. Die ſchwediſche Geſandt⸗ ſchaft in Moskau hat Anweisungen erhalten,„gegen die Bombardierung der Infel Kallix(bei Tornegh zu proteſtieren“. DNB Oslo, 16. Januar. Die norwegiſche Regierung hat ihre Geſandtſchaft in Moskau angewieſen, 8 6 r 0 verletzungen durch ſowjetruſſiſche Flieger energt proteſtieren“. e beben en 9 Rußland und Venedig Jurückweiſung durchſichkiger Gerüchte DNB Moskau, 16. Januar. Wie einer amtlichen Ver lautbarung zu entnehmen iſt, gab der ungariſche Geſandſ in Moskau dem ſtellvertretenden Außenkommiſſar Potem. kin eine offizielle Erklärung ab, die ſich gegen die tenden. ziöſen Gerüchte wendet, die von gewiſſer Seite über die in Ven edig ſtattgefundenen Beſprechungen zwiſchen dem Grafen Ciano und dem ungariſchen Außenminiſter Graf Cſaky verbreitet wurden. Dabei wurde u. a. behauptet, daß die itali miſch⸗ungariſchen Beſprechungen gegen die Sowjetunion gerichtet geweſen ſeien. Der ungariſche Geſandte konnte nunmehr im Namen der ungariſchen Regierung erklären, daß die ungariſche Regie⸗ rung dieſe Gerüchte kategoriſch dementiere. Gleichzeitig halte es die ungariſche Regierung für angebracht hinzuzufügen, daß in Venedig auch nicht die Frage der Schaffung eines Blocks aus irgendwelchen Staaten beſprochen wurde. Englands Herrſchaft in Indien. Die Deutſche Informationsſtelle teilt mit: Das dritt Heft der Schriftenreihe„England ohne Maske“ ſetzt die Berichte über engliſche Methoden zur„Beglückung dei Völker“ fort. Tätſachenberichte, belegt durch zahlreiche Do kumente, erzählen von dem Leidensweg des indiſchen Vol kes Der Autor ſchildert an Hand engliſcher Selbſtzeugnif die Eroberung Indiens durch England das als frühen reichſtes Land der Welt nun durch die„Segnungen“ de britiſchen Herrſchaft in große Armut geſtürzt wurde. Nie: dermetzelungen von Frauen und Kindern Alkohol un Opium ſind die Mittel. mit denen England den Freiheits kampf des indiſchen Volkes gewaltſam niederball ! r . 2 N 2 7 Japans Außenpolitik unverändert „Neuordnung Oſtaſiens unverkennbares Ziel“ DNB Tokio, 16. Januar. In Tokio wurde die neue Kabi nettsliſte veröffentlicht. In der Regierung Yonai iſt Kriegs, miniſter General Hata, Außenminiſter Arika, Handelsmini⸗ ſter der Großinduſtrielle Fujiwara, Mitglied des Oberhau⸗ ſes, der im Herbſt vergangenen Jahres in Deutſchland weille Miniſterpräſident Yonai gab am Dienstag im Anſchluß an die erſte Sitzung ſeines Kabinetts eine Erklärung über die politiſchen Richtlinien der neuen japaniſchen Re⸗ gierung ab Er betonte hierbei, daß die Beflegung des Chi nakonfliktes zur Schaffung einer Neuordnung Oſtafiens ge ſtützt auf den feſten Entſchluß des Volkes unverrückbates Ziel Japans bleibe. Aus dieſem Grunde werde die japa⸗ niſche Regierung den Plänen einer neuen chineſiſchen Zen⸗ tralregierung volle Unterſtützung gewähren. Die Regierung werde ſich ferner bemühen, die Beziehungen Jepene gurden anderen Mächten von Japans eigenem unabhängigen Standpunkt zu klären. Die Regierung werde alles tun, um die Lebenshaltung des Volkes ſicherzuſtellen und den Aus⸗ bau der Landesverteidigung zu fördern. 8 Zur Politik Japans gegenüber England, den Ver⸗ einigten Staaten und Rußlands erklärte Yonai u. a, doß die Außenpolitik der Regierung Abe unverändert bei behalten werde. Auf eine Frage, welche Haltung die neue Regierung gegenüber Rußland einnehmen werde, er⸗ widerte Yonai, daß die Rußlandpolitik des letzten Kabinelts ausgezeichnet geweſen ſei. Es ſei gut, alle Urſachen für Streitigkeiten mit der Sowjetunion zu beſeitigen. Als erſten Schritt zur endgültigen Bereinigung der japaniſch⸗ ruſſiſchen Beziehungen bezeichnete Honai die Löſung der Grenzfrage. 5 Der neue Kriegsminiſter, Hata, gab Dienstag einen Tagesbefehl an die Armee aus, in dem er u. a. betont, daß die erfolgreiche Beilegung des Chinakonfliktes dringend den Ausbau der Landesverteidigung, eine inner⸗ politiſche Neuordnung und die innere Geſchloſſenheit der Armee erfordere. f Der Brand in Schizuoka 1 6500 Häuſer zerſtört ö Tokio, 16. Januar. Der furchtbare Brand in Schizuokg konnte gelöſcht werden, nachdem er 15 Stunden lang gewü⸗ tet hatte 6500 Häuſer wurden zerſtört, 35 000 Menſchen ſind obdachlos geworden Die Höhe des Schadens iſt noch nicht bekannt, die Verſicherungsbeträge allein belaufen ſich jedoch auf 25 Millionen Yen Erdbeben auf der Inſel Chios Akhen, 16. Januar Die Erdbebenerſcheinungen in Klein⸗ aſien und dem Aegäiſchen Meer ſetzen ſich fort. Nach der Kataſtrophe in der Türkei und einem Erdbeben in der Nähe von Kreta am 6. Januar wird am heutigen Dienstag ein mittelſtarkes Beben von der Inſel Chios gemeldet, das abel keine ſchweren Schäden anrichtete. 3 . Berlin. Der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Rib 9 trop empfing den von Berlin ſcheidenden bisherigen ita⸗ lieniſchen Botſchaftsrat Graf Magiſtrati, der zum Ge. ſandten in Sofia ernannt wurde, in ſeinem Haus in Dah⸗ lem. 5 n 8 rag. Die tſchechiſche Korreſpondenz„Centro Preß“ u Artikel feſt, daß die Wulken ffche en Begriff der„Freiheit“ auf ihre Art und Weiſe zu erklären wiſſen, was daraus hervorgehe, daß ſie Slowaken wie Tſchechen einfach zum Militärdienſt brächten.: 2 Rom. Muſſolini hat den Führer der deutſchen Abord⸗ nung zur Durchführung der 1 der deutſchſtäm⸗ migen Bevölkerung des Oberetſch zu einer herzlichen Unter⸗ redung empfangen. 44 Waſhington. Staatsſekretär Hull hat den Proteſt der engliſchen Regierung wegen angeblicher ec der britiſchen Schiffahrt durch das amerikaniſche Neutrali-⸗ tätsgeſetz zurückgewieſen. i 3 3 NRewyork. Das Blatt„Newyork Enquirer“ prangert einem groß aufgemachten Artikel Englands Ränkeſpiel ge⸗ genüber Finnland an. f. 5 0 zeſandt⸗ en die Tornea) ing hat renz ziſch z U n Ver⸗ eſande Potem tenden die in n dem Graf et, daß die len der Regie g halte fügen 7 eines E. dritu gt die 10 den he Do n Vol ugniſſe ſrühen g Kabi. driegs Smini⸗ erhau⸗ weilte iſchluß ung n Re⸗ 5 Chi; ns ge⸗ bares jap. Zen⸗ erung ten igigen n, um Aus⸗ Ver⸗ U. a., t bei⸗ neue e, er⸗ inetts ſachen . Als miſch⸗ der inen u. q. fliktes inner⸗ t der zuokg gewü⸗ nſchen N noch n ſich Blumberg beſchäftigter 32jähriger Ba diſche Chronik E Heidelberg.(Alter Krieger.) Bei körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit feiert Martin Pfau ſeinen 90. Ge⸗ burtskag. Im Jahre 1867 trat er freiwillig als Tambour bei den 10 gern ein, wurde ſpäter in das Regiment 110 ver⸗ letzt, mit dem er 1870 in den Krieg gezogen war. Er hatte das Gefecht bei Lauterburg und die Schlacht bei Wörth mit⸗ 2 5 Heidelberg.(Eine Kinderſchuh⸗Austauſch⸗ ſte lle.) Wie in anderen Städten des Reiches wird nunmehr auch in Heidelberg durch das Deutſche Frauenwerk eine Kin⸗ derſchuh⸗Austauſchſtelle eingerichtet. Wertheim.(Beim Rodeln verung lückt.) Beim Rodeln fuhr der ſiebenjährige Paul Spachmann aus Mondfeld mit ſeinem Schlitten ſo heftig auf eine Haus⸗ wand, daß er einen Fuß brach. Der Junge mußte ins Krankenhaus geſchafft werden. () Pforzheim.(Vorſicht beim Wegwerfen von Streichhölzern!) Durch unvorſichtiges Wegwerfen eines Streichholzes entſtand abends im Keller eines Hauſes ein Brand. Dabei entwickelte ſich ein derart ſtarker Rauch, daß die herbeigerufene Feuerwehr nur mit Gasmasken vor⸗ gehen konnte. Schopfheim.(Gasrohrbruch gefährdet dre i⸗ Töpfige Familie.) Noch gut abgelaufen iſt ein Gas⸗ rohrbruch, der ſich in einem Hauſe der Wallſtraße ereignete. Eine dreiköpfige Familie wurde durch das ausſtrömende Gas von einem ſtarken Unwohlſein befallen und mußte das Krankenhaus aufſuchen. Die Erkrankungen waren aber glück⸗ licherweiſe nicht ernſter Natur, ſodaß die Familie bald wie⸗ der entlaſſen werden konnte. Nur der Umſtand, daß die Frau noch rechtzeitig aufgewacht war und den Gasgeruch bemerkte, iſt es zuzuſchreiben, daß kein größeres Unglück ein⸗ getreten iſt. Oppenau.(Sägewerk niedergebrannt.) In der Nacht iſt in Ibach das Sägewerk von Paul Panter nie⸗ dergebrannt. Die Feuerwehren von Ibach, Oppenau und Oberkirch konnten ein Uebergreifen des Feuers auf die be⸗ nachbarten Gebäude verhindern. Die Brandurſache iſt un⸗ In der Nähe des Bahnhofes ſcheuten die Pferde eines Fuhrwerkes und warfen den Wagen um. Der Fuhr⸗ mann, der unter den Wagen zu liegen kam, erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald nach dem Unfall ſtarb. Grimmelshofen.(Selbſtmor d.) Ein in Zollhaus⸗ Mann namens Alrich ſchlich ſich nachts in die Scheuer ſeines ehemaligen Quartier⸗ herrn ein und machte dort ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. O Lörrach.(Stadtbaurat Kerſten geſtorben.) Im Alter von 48 Jahren ſtarb nach kurzer, ſchwerer Krank⸗ heit der Dienſtvorſtand des Stadtbauamtes Lörrach, Stadt⸗ baurat Rudolf Kerſten. Der Verſtorbene hat nur knapp zwei Jahre in Lörrach wirken können. Am 1. April 1938 hatte Stadtbaurat Kerſten als Nachfolger des ſchon ſeit längerer Zeit im Ruheſtand lebenden Baurats Riotte ſeinen Dienſt 0 angetreten. In der kurzen Zeit ſeiner Wirkſamkeit war es ihm immerhin beſchieden, das wichtige Projekt des Ambaues und der Erweiterung des Robert⸗Wagner⸗Platzes in die Tat umzuſetzen und ſo einen Teil des großzügigen Planes zur . des Stadtkerns um den Marktplatz zu verwirk⸗ lichen. a O Freiburg.(Geriſſener Schwindler un ſchäd⸗ lich gemacht.) Der ledige, 29jährige Friedrich Leuen⸗ berger aus Baſel erſchien am 31. 12. 1939 zwiſchen 4 und 5 Uhr in Freiburg in einem Hotel, gab ſich als Beamter der Geſtapo aus und nahm eine Fremdenkontrolle vor. Leuenber⸗ ger wurde feſtgenommen und wird nach Verbüßung der Strafe für längere Zeit in einem Konzentrationslager unter⸗ gebracht werden. * 1* 5 . Reine Hirngeſpinſte NSK.„Liebe Frau Weſtphal“— ſo ſtand's im Brief der Frau Petermann—,„ich habe mit meinem Mann ge⸗ prochen und möchte Ihren Fotoapparat kaufen. Vielleicht können Sie ihn mir morgen bringen. Ich gebe Ihnen dann ſofort die 40 Mark!“ Frau Weſtphal brachte den Apparat. Sie weihte Frau Petermann in ſeine techniſchen Geheimniſſe ein und zog dann aus ihrer Handtaſche die Quittung über 40 Mark. a„Moment!“ ſagte Frau Petermann,„ich will nur ſchnell in meinen Geldſchrank ſteigen.“ Damit hob ſie die Bettdecke an, griff tief in die hinterſten Gründe der Matratze und zog ein in Zeitungspapier eingewickeltes Päckchen hervor: „Können Sie einen Hunderter kleinmachen““ „Mein Gott!“, ſtaunte Frau Weſtphal auf das dicke Bündel Hundertmarkſcheine.„So viel Geld im Bett? Warum bringen Sie es denn nicht zur Sparkaſſe?“ „Sparkaſſe?“ Frau Petermann ſprach das Wort etwa ſo aus, wie man heißes Eiſen mit den Ageig berührt. „Das ſchöne Geld? Nein.. ſicher iſt ſicher! Man kann nie wiſſen.. Was man im Bett hat.“ „Haben Sie ſich ſchon einmal überlegt, welche Nachteile ſo ein Safe in der Matratze bringen kann?“ * „Sie meinen die Zinſen? Mein Gott ja! Die könnte man mitnehmen. Aber 5„Abgeſehen von den Zinſen. Wie nun, wenn „Diebe? Verlaſſen Sie ſich darauf, ich paſſe auf! Dem Spitzbuben würde ſich an mein Bett zu wagen!“! „Schön, laſſen wir Diebſtahls⸗ und Feuersgefahr außer Betracht, obwohl ſchon manchem, der ſein Geſpartes im Hauſe aufbewahrte, nichts als ein Häufchen Aſche geblieben iſt. Die Sache hat aher doch einen anderen Haken. Wenn nun jeder ſeine Erſparniſſe im Strumpf aufbewahren wollte, wie würde es dann um unſere Wirtſchaft ſtehen? So geht das doch nicht, Frau Petermann. Hier im Bett iſt Ihr Geld ſchlafen⸗ des Kapital, gewiſſermaßen ein Still⸗ruht⸗der⸗See, das nicht das kleinſte Mühlrad treiben kann. Die Erſparniſſe des gan⸗ zen Volkes müſſen ſich zu einem großen Strom vereinigen, 2 Ne Mühlen der Wirtſchaft mit Vollkraft arbeiten önnen! „Tja, wenn nun aber... Sie wiſſen doch... Kriegs⸗ zeiten und ſo weiter. „Das iſt ja lächerlich, Frau Petermann! Solche Hirn⸗ geſpinſte ſchlagen Sie ſich aus dem Kopf! Wenn 855 hr Geld auf der Sparkaſſe oder Bank haben, können Sie ſeelen⸗ ruhig ſchlafen, viel ruhiger, als mit Ihrem Schatzpäckchen unterm Kopfkiſſen. Und der Volkswirtſchaft haben Sie außer⸗ dem gedient.“ Zinn. ich Beine machen, der ſich einfallen ließe, Brand aus, der alücklicherweiſe ſofort entdeckt wurde. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Verdunkelungspech) Am Pfalzbau ſtieg ein 58jähriger Mann im Dunkeln aus einem fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 3, wobei er zu Fall kam und erhebliche Verletzungen davontrug. Er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. f Ludwigshafen.(Zunahme der Raddiebſtähle.) In letzter Zeit mehren die Fahrraddiebſtähle ſich wieder erheblich. Meiſt iſt dies darauf zurückzuführen, daß die Be⸗ ſitzer ihre Räder in leichtferkiger Weiſe vor Wirtſchaften und Geſchäften längere Zeit unbeaufſichtigt und unver⸗ ſchloſſen ſtehen laſſen ſo daß es den Tätern infolge der Verdunkelung ſehr leicht gemacht wird, die Diebſtähle aus⸗ uführen, Dabei iſt es beſonders auf die Bereifung der Rä⸗ er abgeſehen, weil dieſe bezugſcheinpflichtig iſt. Mehr als 90 Prozent aller Radfahrer ſchließen ihr Rad nicht ab, wenn ſie es abſtellen müſſen, und dadurch begünſtigen ſie die Spitzbuben. Bürſtadt.(Kind trank Eſſigeſſenz.) In einem unbewachten Augenblick geriet ein zweijähriger Junge an ei⸗ ne Flaſche mii Eſſig⸗Eſſenz und trank davon. Nur dem Um⸗ ſtand, daß ſich das Kind beim erſten Schluck ſchon verſchluckte, iſt es zu verdanken, daß die ätzende Flüſſigkeit nicht in den Magen kam. Trotzdem erlitt das Kind ſchwere Brandwun⸗ den im Rachen. — SHöpfigheim, Kr. Ludwigsburg.(Der Ofen im Viehſtall.) Ein Landwirt dale in ſeinem Viehſtall einen Kanonenofen aufgeſtellt. An dieſem tierfreundlichen Verhal⸗ ten wäre an ſich nichts auszuſetzen geweſen, doch hat der Landwirt in unverſtändlicher Weiſe ein höchſt primitives Ofenrohr direkt unter dem Scheuerdach ins Freie Nip Infolge Ueberhitzung geriet zunächſt ein Balken und dann das darüberliegende Stroh in Flammen; es entſtand ein Sach⸗ ſchaden von rund 5000 Mark. Wegen ſeines grob⸗fahrläſ⸗ ſigen Verhaltens wird ſich nun der Landwirt, der ſchon durch den Brandſchaden hart betroffen iſt, auch noch vor dem Ge⸗ richt zu verantworten haben. — Eislingen⸗Fils.(Verunglückt.) Auf der Straße nach Holzheim kam in den Morgenſtunden ein Mann mit ſeinem Fahrrad zu Fall, wobei er ſo unglücklich ſtürzte, daß er ein Bein brach. Der Verunglückte mußte längere Zeit liegenbleiben, bis ihm endlich ein Vorübergehender Hilfe leiſten konnte.. — Neuſtadt, Kr. Waiblingen.(Brand im Farren⸗ ſtall.) Auf noch ungeklärte Weiſe brach im eee ie bereits unruhig gewordenen Tiere konnten noch rechtzeitig aus dem Stall befreit werden und die raſch herbeigeeilte Feuerwehr vermochte ein Uebergreifen auf die mit großen Heuvorräten angefüllte angebaute Scheuer gerade noch ver⸗ hindern. — Wittlensweiler, Kr. Freudenſtadt.(Der Rauch⸗ [peck verbrannte.) Ein in einem Backhaus aufgeſtellter Rauchkaſten fing Feuer. Dabei ging ein großer Teil des zum Räuchern aufgehängten Fleiſches zweier Schweine in Flam⸗ men auf, während der Reſt ſtark anſchmorte. 5 — RNeinerzau, Kr. Freudenſtadt.(Zwei Verletzte bei Zuſammenſtoß.) In einer Kurbe auf der Straße nach Vortal ſtießen ein Laſtkraftwagen und der Lieferwagen eines Obſthändlers zuſammen. Zwei auf dem Lieferwagen ſitzende Perſonen mußten mit erheblichen Verletzungen ins Schiltacher Krankenhaus verbracht werden. I Zwei Buchſtaben— ein Jahr Zuchthaus. Als Buchhal⸗ ter in einer Remſcheider Firma hing ein Mann von 51 Jah⸗ ren auf einem Scheck über 195 Mark an den Namen zwet Buchſtaben an, nachdem der Scheck bereits von dem Firmen⸗ inhaber unterſchrieben war, ſo daß ein Name herauskam, den der Betrüger ſich bei der Anlage eines eigenen Kontos bet einer Bank zugelegt hatte. Von dem fingierten Konto hob er das Geld ab und verbrauchte es für ſich. Der Strafrichter verurteilte den Angeklagten zu einer Zuchthausſtrafe von ei⸗ nem Jahr. A Kindsmörderin nach 0 Jahren zum Tode verurteilt. Im Dezember 1928 gebar die heute 34 Jahre alte Anna Oſter⸗ maier auf einem einſam gelegenen Hof in Galgenpoint bet Tacherting ein uneheliches Kind. Die heute 44 jährige The⸗ reſe Helm aus Neuötting ſchnitt dem Kinde nach der Geburt mit einem Raſiermeſſer die Pulsadern durch und wickelte das Opfer feſt in ein Tuch. Die Kindsmörderin führte das Ver⸗ brechen gegen ein paar Pfund Butter aus. Nun fand das Verbrechen vor dem Landgericht Traunſtein ſeine Sühne. Es verurteilte die Helm zum Tode, die Kindsmutter erhielt zehn Jahre Zuchthaus. A Katze als Lebensretter. Im Goslarer„Zwinger“ hat⸗ ten ſich die Wirtsleute zur Ruhe begeben, wurden aber ge⸗ gen Morgen von dem lauten Rufen ihrer Katze geweckt, die ſich abends in ihr Schlafzimmer eingeſchlichen hatte und nun miauend an der Tür kratzte und ſich aufgeregt gebärdete. Es währte ziemlich lange, bis die Rufe des Tieres von den Schlafenden gehört wurden. Als der Wirt endlich aufwachte, bemerkte er eine ſonderbare Uebelkeit. Er zwang ſich zum Aufſtehen und merkte, daß im Zimmer eine Rauchſchicht ſtand. Der Schornſtein des Ofens, der durch das Zimmer führte, hatte Kohlengaſe durchgelaſſen. Die Katze hatte die Gefahr bemerkt und noch rechtzeitig geweckt. Richtlinſen für die Baubelriebe Eine Anſprache Dr. Todts DBB Berlin, 16. Januar. Auf der Arbeitstagung des Beirats der Geſchäftsführung der Wirtſchaftsgruppe Bau⸗ induſtrie, die unter dem Vorſitz des Leiters der Wirtſchafts⸗ gruppe, Generaldirektor Dr. Vögler, vor kurzem ſtattfand, ergriff der Generalbevollmächtigte für die Regelung der Bauwirtſchaft, Generalinſpektor Dr. Todt, das Wort und gab richtunggebende Anweiſungen an die deutſchen Bau⸗ irmen.. 5 . Es ſei eine natürliche Folge des Krieges, ſo führte er u. d. aus, daß die Zahl der improviſterten Baubetriebe zu⸗ nehme. Im Hinblick auf die Notwendigkeiten des Krieges, die eine weitere Leiſtungsſteigerung der deutſchen Bau⸗ wirtſchaft in ſtärkſtem Ausmaß erfordern, müſſe dHerlangt werden, daß die Leiftung der impropiſierten Baubetriebe hinter der der geordneten Betriebe nicht zurückſtehe. Dies könne durch Verordnungen allein nicht erreicht werden. Je⸗ der einzelne Bauunternehmer müſſe mithelfen, aus dem Ei⸗ genen dazu beizutragen, daß der richtige Weg gefunden werde Techniſches und organiſatoriſches Können müſſen G in Hand arbeiten mit planvoller Menſchenführung. erade auf letzterem Gebiet ſei ſtärkſte Erziehungsarbeit notwendig Wenn man mit Erfolg beſtrebt ſei, zu verhin⸗ dern, daß ſich ein Bürokratismus entwickele, ſo müſſe das⸗ ſelbe Beſtreben für den Bauunternehmer innerhalb ſeiner eigenen Firma liegen. Jeder Unternehmer habe ſich wie bis⸗ her weiterhin in verſtärktem Maße vor Augen zu halten, daß ſeine Aufgabe nicht nur in der rein materiell⸗techniſchen Erledigung ſondern auch in der a an ſeiner Pflicht als Betriebsführer liege. Verſäumniſſe auf dieſem Gebiet dürfe es nie geben g 1 Lalcale ſeuud schlau Ein geſtrenger Winter. Und nun nach überaus kalten Tagen, Schnee wie noch nie. Zwar iſt es die gegebene Zeit für Eisbahn und Schnee⸗ ballenſchlachten, aber ein derartiger Schneefall iſt doch des guten zu viel. Für Schneeballenſchlachten wird vorläufig die Munition nicht ausgehen. Schneeverwehungen bis zu einem Meter ſind an der Tagesordnung. Es kam daher heute früh allgemein zu Verkehrsſtockungen. Rechtzeitig hatte es die OEG. erfaßt, die heute Nacht noch das Dampf⸗ hähnchen über die Strecke paſſieren ließ, ſodaß heute früh der Betrieb nur mit geringen Verſpätungen ſich abwickeln konnte. Eigenartig iſt, daß ſich dieſer Dauerſchneefall bei minus 10—13 Grad vollzog. * Die Einſchränkung der Warmwaſſerverſorgung Die Einſchränkung der. im Be⸗ reich des Wehrwirtſchaftsbezirkes XII. iſt eine kriegswirt⸗ ſchaftlich bedingte, vorübergehende Maßnahme, die in näch⸗ ſter Zeit gemildert bzw. wieder aufgehoben wird. Zur Ver⸗ meidung von Härten iſt eine Ausführungsanweiſung des Bezirkswirtſchaftsamtes ergangen, die bereits jetzt die Warmwaſſerverſorgung in beſonderen Fällen ermöglicht. Hierunter fällt insbeſondere auch die Verſorgung der Haus⸗ halte an jedem Samstag mit Warmwaſſer. Dieſe Erleich⸗ terungen ſowie weitere geplante Milderungen können aller⸗ dings nur dann durchgeführt werden, wenn jeder einzelne ſich im Intereſſe einer geſicherten Hausbrandverſorgung der Bevölkerung die größte Beſchränkung von Warmwaſſer auferlegt und jeden unnötigen Verbrauch vermeidet. Unter dieſen Umſtänden kann in naher Zukunft mit einer weit⸗ 11 Milderung dieſer Einſchränkung gerechnet wer⸗ en. 8* Kteiskunſtturnertag in Mannheim⸗Seckenheim. Trotz des beſtehenden Kriegszuſtandes wird die tur⸗ neriſche und ſportliche Tätigkeit im NSR. mit allen vor⸗ handenen Kräften aufrecht erhalten. Als ſichtbarer Aus⸗ druck für dieſe Arbeit finden Wettkämpfe in den verſchie⸗ denſten Formen ſtatt, die ſich vor der breiten Oeffentlichkeit abwickeln. So finden im Monat Januar in allen Gauen des NSgis. Kreiskunſtturnertage ſtatt, bei denen in fünf Schwierigkeitsſtufen turneriſche Wettkämpfe an den Geräten und in Bodenübungen ausgetragen werden. Die Kunſttur⸗ nertage find gleichzeitig die Ausſcheidungswettkämpfe für die Gaumeiſterſchaften. Auch in den Kreiſen des Grenz⸗ landgaues Baden finden dieſe Kämpfe ſtatt. Für den Kreis 3 Mannheim, der die früheren Amtsbezirke Mannheim⸗ Schwetzingen und Weinheim umfaßt, findet dieſer Kampf am kommenden Sonntag, den 21. Januar, und zwar hier in der Turnhalle des Turnvereins 1898, beginnend um 14 Uhr, ſtatt. Damit iſt allen Freunden einer hochſtehenden Turnkunſt eine ſchöne Gelegenheit geboten, der Austragung dieſer Wettkämpfe beiwohnen zu können. Es iſt bekannt, daß der Kreis 3 auf einer hohen Stufe turneriſchen Könnens ſteht. Es werden daher ſpannende Kämpfe zu er⸗ warten ſein. Auf den Inhalt und die Form der Kämpfe werden wir noch beſonders eingehen. * Trio⸗Abend Laugs, Baltz, Spitzenberger. Wie bereits berichtet, ſpielen die drei Künſtler am Donnerstag, den 18. Januar drei der ſchönſten Werke der Kammermuſik⸗ literatur und zwar das H⸗Dur⸗Trio von Brahms, das Klavier⸗Trio in G⸗Dur von Mozart und Tſchaikowskys großes Werk in a⸗Moll. Reſtliche Karten an der Abendkaſſe in der Hochſchule. * Sicherung der Butterqualität. Die bereits angekündigte Sicherung der Butterqualität auch im Kriege iſt nunmehr durch eine Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Milch⸗ und Fettwirtſchaft geregelt worden. Danach haben die Molke⸗ reien die in ihrem Betriebe hergeſtellte Butter, bevor ſie in den Verkehr kommt, darauf zu prüfen, ob die Qualität mit der Kennzeichnung übereinſtimmt. Eine gleiche Prüfung haben die Großverteiler vorzunehmen. Auch die Kleinverteiler werden verpflichtet, von jeder Tonne, Kiſte und jedem Karton minde⸗ ſtens eine Probe zu prüfen. Merkbare Qualitätsabweichungen haben ſie innerhalb von 24 Stunden zu beanſtanden. Freiplätze in SA.⸗Familien für elternloſe Frontkämpfer. Anläßlich der Sonnenwende 1939 hat die SA. ihrem Oberſten SA.⸗Führer Adolf Hitler durch den Stabschef 50 000 Freiplätze zur Verfügung geſtellt. Mit Hilfe dieſer Spende werden ſich 50.000 Frontſoldaten, denen das Glück eines Elternhauſes ver⸗ ſagt iſt, während ihres Urlaubs in den Familien von SA. Kameraden und Anhängern der SA, heimatlich geborgen wiſſen. Verwundete und erholungsbedürftige Soldaten wer⸗ den bevorzugt in den Genuß dieſer Spende kommen. Beamtenſtellen für Militäranwärter bleiben reſerviert, Eine Verordnung des Miniſterrats für die Reichsverteidigung ſtellt ſicher, daß Beamtenſtellen, die den Militäranwärtern, den Anwärtern des Reichsarbeitsdienſtes und den Verſorgungs⸗ anwärtern alten Rechts vorbehalten ſind, für die Dauer des beſonderen Einſatzes der Wehrmacht nicht anderweitig mit Be⸗ amten beſetzt werden dürfen. Dieſe Stellen bleiben vielmehr den berufenen Militäranwärtern uſw. reſerviert. Sie dürfen nur verläufie mit Angeſtellten oder Arbeitern beſetzt werden. Die Beſetzung mit einem Beamten kann der Reichsinnen⸗ miniſter jedoch aus: eilſe dann genehmigen, wenn es aus Gründen der Ste cherheit geboten iſt. Ilie Volle Anſchrift auf Stückgüter Um die Bewältigung des Eiſenbahnſtückgutverkehrs zu er⸗ leichtern und zu beſchleunigen, hat der Reichsverkehrsminiſter angeordnet, daß vom 20, Januar 1940 an der Abſender die Stückgüter mit ſeiner Anſchrift und mit der Anſchrift des Empfängers zu verſehen hat. Die bisher faſt ausſchließlick übliche Bezeichnung der Verſandſtücke mit Zeichen und Nummern kaun außerdem beibehalten werden. Iſt die Sendung mit Nachnahme belaſtet, ſo iſt üher der Anſchrift des Empfängers der Nachnahmebetrag(volle Reichsmark in Buchſtaben] zu vermerken und daneben in Rot ein gleich⸗ ſchenkliges Dreieck mit der Spitze nach oben anzubringen. Alle Bezeichnungen müſſen deutlich und haltbar ſein und mit den Angaben im Frachtbrief übereinſtimmen. Es iſt be⸗ abſichtigt, für den Beklebezettel einen einheitlichen Vordruck einzuführen, der ſpäter bei den Güterabfertigun⸗ gen käuflich bezogen werden kann. Bis dahin haben die Ver⸗ frachter behelfsmäßige Klebezettel, die die geforderten An⸗ gaben enthalten, zu verwenden. 5* —: 8 1 — Abkürzung der Kündigungs friſten. Wenn ſich um⸗ ſtellende Betriebe den notwendig ausſcheidenden Gefolgſchafts⸗ mitgliedern während der vielfach langen Kündigungsfriſten die Gehälter weiterzahlen müßten, würde ſich ihr Betriebs⸗ kapital ſo mindern, daß die Weiterführung oder Wiederauf⸗ nahme ſolcher Betriebe zu gegebener Zeit unmöglich wäre. Ein ſolches Ausbluten der Betriebe kann aber weder im Intereſſe der Gefolgſchaft noch der Geſamtheit liegen. Die Möglichkeit der Abkürzung von Kündigungsfriſten iſt nicht zuletzt deshalb geſchaffen worden, um in den betreffenden Fäl⸗ len die ſonſt etwa aus„wichtigem Grunde“ gegebene Mög⸗ lichkeit der friſtloſen Entlaſſung zu vermeiden. Auch die Ankündigungsfriſt für die Einführung von Kurzarbeit kann vom Treuhänder abgekürzt werden, ebenfalls ein Mittel um durch rechtzeitige Einführung von Kurzarbeit den Arbeits⸗ platz länger zu erhalten. Endlich könnten Abgangsentſchä⸗ digungen vom Treuhänder herabgeſetzt oder bei zwingender Notwendigkeit ganz geſtrichen werden. Andererſeits kann die Friſtverkürzung von der Erfüllung von Auflagen zugunſten der Gefolgſchaft abhängig gemacht werden, etwa einer Geld⸗ entſchädigung oder bevorzugten Wiedereinſtellung. Opfer der Friſtverkürzung von den Gefolgſchaftsmitgliedern ſollten nur gefordert werden, wo zwingende Notwendigkeiten dafür vor⸗ liegen. Die Schlußſcheingebühr für Wein herabgeſetzt Der durch den Krieg veränderten Wirtſchaftslage hat die Hauptvereinigung der Deutſchen Weinbauwirtſchaft Rech⸗ nung getragen indem ſie die mit Wirkung vom 1. Januar 1940 ab ſeither erhobene Gebühr für ſchlußſcheinpflichtige Verkäufe von Weinhauerzeugniſſen aus dem Betrieb des Er⸗ zeugers auf 0,8 v. H. feſtgeſetzt hat. Bis dahin betrug die Gebühr 1 v. H. 254** 7 Vom Erleben der bäuerlichen Arbeit Das Pflichtjahr für unſere Mädel. NSch. Zur Sicherſtellung unſerer Ernährung muß jede zur Verfügung ſtehende Kraft herangezogen und an entſpre⸗ chender Stelle eingeſetzt werden. Auch die Hilfe des deutſchen Mädel iſt daher wichtig und erforderlich. Dieſer Arbeitsein⸗ ſatz der weiblichen Jugend iſt Aufgabe des Arbeits dienſtes, aber auch die Schaffung des Pflichtjahres hat zum umfaſ⸗ lenden Arbeitseinſatz der weiblichen Jugend in der Land⸗ wirtſchaft und im Haushalt beigetragen. Es iſt erſtaunlich und erforderlich zugleich, wie unſere badiſchen Mädel aus den. Städten allmählich in den Arbeitskreis auf dem Lande hineißtwachſen. Sie erzählen und berichten, wie ſie morgens und abends die Kühe melken, wie ſie in der Erntezeit das Heu mit aufladen und das Korn mit gebunden haben und jetzt in der Winterzeit beim Schlach⸗ ten helfen. Sie haben den Kreislauf des bäuerlichen Jahres einmal wirklich miterlebt. Sie werden dadurch für immer Verſtändnis für den Bauern und für ſeine Arbeit haben. 5 Nach Ableiſtung des Pflichtjahres ſollten die Mädel möglichſt im hauswirtſchaftlichen Beruf bleiben. Hier können unſere Mädel in der heutigen Zeit einen der wertvollſten Dienſte leiſten. Aber es ſteht ihm jetzt auch der Weg offen, in den Beruf zu gehen, für den es die Neigung und Eignung verſpürt. Nach Ableiſtung des Pflichtjahres kommt das Mädel nicht nur geſund und kräftig, ſondern auch reifer in den gewählten Beruf. Das Fflichtjahr iſt für das deutſche Mädel alſo ein Dienſt am Volke und gleichzeitig eine wertvolle Vorbereitung für das Leben.— 1 ö Bücherſchau. Die Einkommenſteuer. Was jeder davon wiſſen muß. Von Steuerinſpektor Dr. W. Sinzig. 9. Auflage. Verlag Wilh. Stollfuß in Bonn. RM. 1.25. Es iſt Pflicht jedes einzelnen, ſich über die weſent⸗ lichſten Grundzüge der neueſten Steuerbeſtimmungen zu unterrichten. Durch das Studium dieſes Bändchens werden häufig beſtehende Unklarheiten behoben. Da erfährt man u. a., welche Vorausſetzungen vorliegen müſſen, um ein⸗ kommenſteuerfrei zu werden und ſo manches andere Wiſſens⸗ werte. Durch die zahlreichen Beiſpiele und die gemeinver⸗ ſtändliche Darſtellung wird jeder Nutzen aus dieſer Schrift ziehen können. Die eingetretenen Aenderungen ſind berück⸗ ſichtigt und jedem Steuerpflichtigen kann daher das prak⸗ tiſche Bändchen, das unter den Steuerſchriften der volks⸗ tümlichen Sammlung„Hilf dir ſelbſt!“ erſcheint, empfohlen werden. Tee für Hitze betriebe Verteilung durch das Amt für Volksgeſundheit NS. Die Deutſche Arbeitskorreſpondenz ſchreibt: In den Betrieben mit großer Hitzeentwicklung iſt die Getränke⸗ frage von außerordentlicher Wichtigkeit. Die Beſchränkung in der Kaffee⸗ und Teezufuhr hat leicht ein ſtärkeres Anſtet⸗ gen des VBierkonſums zur Folge. Damit beſteht aber auch die Gefahr, daß die geſundheitliche Gefährdung durch Unfälle und Minderung der Leiſtungskraft wächſt. Das Reichsernährungsminiſterium hat daher mit dem Amt für Volksgeſundheit in der Deutſchen Arbeitsfront eine größere Menge von ſchwarzem Tee zur Verfügung geſtellt, der dieſem Mangel abhelfen ſoll. Dieſer Tee, der in der vom Ernährungsamt ausprobierten Tablettenform an die Betriebe verteilt werden wird, ſoll in den kommenden Som⸗ mermonaten zuſätzlich an dieſenigen Arbeitskameraden abge⸗ geben werden, deren Arbeit ſich in großer Hitze vollzieht. Es kommen vom Fachamt„Bergbau“ der DA ungefähr 40 000 Arbeitskameraden in Frage, die an beſonders heißen Ar⸗ beitsplätzen ſtehen. In der Eiſen⸗ und Metallinduſtrie ſind etwa 200 000 Männer zu berückſichtigen, während beim Fach⸗ amt„Steine und Erden“ 40 000 beliefert werden müſſen. Es muß alſo insgeſamt rund 300 000 Arbeitern eine Sonderzu⸗ teilung von Tee zugebilligt werden. Das Amt für Volksgeſundheit in der DAß weiſt aus⸗ drücklich darauf hin, daß es ſich bei dieſer Zuteilung um eine einmalige handelt, und daß die Ausgabe während der heißen Monate erfolgen ſoll. Die Verteilung ſoll über die Fachämter erfolgen, die ihrerſeits die Gewähr für eine ein⸗ wandfreie und gerechte Verteilung in den Betrieben über⸗ nehmen. Damit der zugeteilte Tee gut ausgenutzt wird, wer⸗ den genaue Vorſchriften über die Herſtellung herausgegeben werden. Ebenſo ſind für die Trinktemperatur und die not⸗ wendige! Zuſätze wie Zucker und evtl. kleine Mengen Salz Vorſchriften des Amtes für Volksgeſundheit ausgearbeitet worden. Wenn dieſer Vorrat aufgebraucht iſt, werden den Arbeitskameraden deutſche Tees zur Verfügung ſtehen. Während im Sommer 1039 ſich niemand mit dem Sammeln der deutſchen Teeſorten befaßt hat, wird im Sommer 1949 eine rege Sammeltätigkeit entfaltet werden, ſo daß es möglich ſein wird, im kommenden Winter ausreichend gute wohl⸗ ſchmeckende deutſche Tees zur Verfügung zu ſtellen. — 2 46 „Kälte wie noch nie O So wird manch einer gedacht haben, wenn er in den letzten Tagen— inzwiſchen iſt das Thermometer ja wiederum um einige Grade hinaufgeklettert— aus der Haustür in das Freie getreten iſt. Und doch unterſcheidet ſich auch die letzte Kälteperiode von den früheren nur durch ihre Dauer, nicht aber durch die erreichten Minus⸗Grade. Und vor allem gab es auch in den harten Tagen vergangener Winter erheb⸗ liche Erſchwerungen in der Kohlen- und Kartoffelverſorgung! So blieben z. B. in dem ſchlimmen Winte 1928/29, obwohl wir damals mitten im Frieden lebten, in Berlin die Kohlen⸗ und Kartoffellieferungen ganz aus. Die Folge waren vielſtündige Verſpätungen im Eiſenbahnverkehr, die Schließung der Schu⸗ len,„Verdunkelungen“, denn auch die Lampen gingen damals aus, und nicht ſelten wurde das Waſſer nur literweiſe abge⸗ geben. Gewiß, Kohlen haben wir noch und noch, und zwar nicht nur unter der Erde, ſondern auch auf den Halden. Und die Kartoffelmieten draußen im Lande ſind gleichfalls bis oben hin voll. Schwierig allerdings geſtaltet ſich in den Un⸗ bilden dieſes Winters— ebenſo wie in den Froſtperioden der Vergangenheit— der Transport, wie es auch unmöglich iſt, bei 18 Grad unter Null die Kartoffelmieten zu öffnen. Inter⸗ eſſant an dieſen froſtigen Erinnerungen iſt jedoch, daß diesmal die Schwierigkeiten etwas geringer ſind, trotzdem wir uns im Kriege befinden. Rücken wir alſo froher Zuverſicht getroſt etwas enger zuſammen, im Vertrauen darauf, daß gerade durch die unter Beweis geſtellte Energie ſehr bald wiederum in allen Oefen hell die Kohlen glühen werden. Als der Bodenſee zugefroren war. In den Jahren 1830 und 1880 war der Bodenſee total zugefroren, ſodaß man mit Schlittſchuhen und Schlit⸗ ten zum anderen Ufer gelangen konnte. Ueber das Ereignis im Jahre 1830 liegt ein Bericht des Meersburger Spital⸗ verwalters Joſef Waldſchütz vor. Darin heißt es, daß an Lichtmeß der Bodenſee zwiſchen Meersburg und Konſtanz ganz zugefroren war. Eine Geſellſchaft wagte den Gang von Hagnau nach Konſtanz. Des anderen Tags hieben die Schiffsleute einen Kanal in die zugefrorene Strecke nach Staad aus, aber einige Tage ſpäter fror ſie wieder zu. Nach⸗ dem die Tragfähigkeit des Eisfeldes von Fiſchermeiſter Koch von Reichenau erprobt worden war, ſteckte derſelbe mittels Tannenreiſig die paſſierbare Bahn nach Konſtanz aus. Was will ich werden? Einige Ratſchläge für die bevorſtehende Berufswahl. NSG. Wir haben die alte Frage„Was ſoll ich wer⸗ den?“ bewußt umgeformt in„Was will ich werden?“ Das bedeutet, daß Du Junge und Du Mädel Dir vor der Be⸗ rufswahl zwei Fragen ſtellen mußt: Welche Fähigkeiten habe ich? Wo kann ich dieſe Fähigkeiten am nutzbringendſten für alle einſetzen? e Nur der Beruf bringt Dir volle Befriedigung, der Dich gan; ausfüllt. der höchſte Anforderungen an Dich ſtellt, in dem Du aber auch Dein Beſtes leiſten und geben kannſt. Da iſt der uralte Beruf des Bauern. Dazu muß einer berufen ſein, die Saat zu hüten, daß die Ernte reifen möge. Die Sorge um das Wachſen und Blühen auf den Feldern, um Haus und Hof und Vieh liegt gleichermaßen in den Händen des Bauern wie der Bäuerin. Wenn im Früh⸗ ling der Bauer über die Felder ſchreitet und in gleichmäßigem Schwung der Erde das Saatkorn anvertraut, müht ſich die Bäuerin im Garten um die jungen Pflänzchen, wenn im Sommer der Bauer die Senſe durch das reife Kornfeld zieht, die Bäuerin bindet Garbe um Garbe hinter ihm, wenn im Herbſt der Bauer den Pflug über das Stoppelfeld führt, ſorgt die Bäuerin für den Winkervorrat in Keller und Kam⸗ mer. So geht Jahr um Jahr dahin in Arbeit und Mühe und in der Freude am gemeinſamen Schaffen. Ein leichtes Brot iſt es nicht, Tag für Tag am Ambos zu ſtehen, zu ſchweißen, zu nieten, den Hobel zu führen, den Hammer zu ſchwingen, aber eiſerner Fleiß und unermüdliches Vorwärtsſtreben macht hier den Meiſter, auch wenn die Lehrzeit einmal ſchwarze Tage hat. Hervorragendes Können, deutſche Gründlichkeit, Aus⸗ dauer und höchſte Verantwortungsfreudigkeit haben der deutſchen Wiſſenſchaft auf allen Gebieten Erfolge geſichert, die weit über die Grenzen des Reiches hinausgedrun⸗ gen ſind. Darum: Wer das Zeug dazu hat, ſoll ſtudieren, denn wir brauchen alademiſchen Nachwuchs, der einmal alk die geſammelten Erkenntniſſe und Erfahrungen übernimmt, um auf ihnen weiterzubauen. And das Mädel? Welche Aufgaben wären wohl ſchöner und geeigneter für ein Mädel, als die der Kin der⸗ gärtnerin, der unſere ſchaffenden Mütter ihre Kleinen anvertrauen, froh, ſie in guter Hut zu wiſſen. Wie groß und weit, wie freudenreich und dankbar iſt aber auch das Ar⸗ beitsgebiet der NS.⸗Schweſter, die als helfende Hand in ihrer Gemeinde überall dort iſt, wo Not und Sorge ſich breitmachen wollen. Nicht, daß damit die Reihe der Mädel⸗ berufe erſchöpft wäre, es gibt ihrer noch viele, aber es gibt keine, die mehr den natürlichen Eigenſchaften des Mädel entſprechen. Nun, Jungen und Mädel, prüft Euch ſelbſt und dann entſcheidet! 3 Ekiweitkämpfe der badiſchen H Am 27. und 28. Januar in Neuſtadt im Schwarzwald. NSG. Am 27. und 28. Januar führt die Hitler⸗Jugend, Gebiet und Obergau Baden 21, in Neuſtadt i. Schw. ihre Gebietsſkiwettkämpfe durch. Es iſt ein Zeichen der Kraft der Jugend Adolf Hitlers, wenn ſie im Krieg ihren Dienſt wie in Friedenszeiten durchführt. Dies iſt nur unter Anſpan⸗ nung aller noch berfügbaren Kräfte msglich, denn der größte Teil der Führer dient heute im grauen Rock dem Vaterland Zwei Tage lang wird Badens Jugend im Kampfe auß den Brettern die Kräfte meſſen. Ausgetragen werden Wett⸗ kämpfe im Geländelauf, Abfahrtslauf, Torlauf und Sprung⸗ lauf für HJ. und DJ. und Abfahrtslauf und Torlauf für BdM. In dieſen Wettkämpfen werden die Ausſcheidun⸗ gen getroffen für die Winterkampfſpiele der Hit ler⸗Jugend und für die deutſchen Jugendmei⸗ fer ch die vom 18. bis 25. Februar in den Olym⸗ pia⸗Kampfſtätten in Garmiſch⸗Partenkirchen ſtattfinden. Es gilt in dieſem Jahr, den Erfolgen unſerer Gebiets⸗ mannſchaften des vergangenen Jahres neue Erfolge anzurei⸗ hen. Deshalb ſind allenthalben eifrig Vorbereitungen unter⸗ nommen worden. In Skilagern während der Weihnachts⸗ ferien faßten die Banne und Untergaue ihre Leute zuſammen, um planmäßig die Beſten ihres Bereiches für die Wettkämpfe vorzubereiten. 8 Nun werden ſie ihr Können in harten Wettkämpfen bei den Gebietsmeiſterſchaften beweiſen. Die Beſten werden dann das Gebiet bei den Winterkampfſpielen in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen vertreten dürfen. Kress J Mannen Ned. 1 Sonntag, 21. Januar, nachmittags 2 Uhr 1 f in der Turnhalle des Turnverein 98, Seckenheim ö Kreisturnertag, verbunden mit den 1 für die Gaumeiſterſchaften f an den Geräten. 0 f Hierzu iſt die geſamte Einwohnerſchaft herzlich f eingeladen. Eintrittspreis 50 Npfg. 1 S= Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen . Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtatlung. Veckaur- Bote- Druckerei Ausſcheidungswettkämpfen Zur Führung eines Haushaltes wird tagsüber 8 unabhängige, unbedingt zuverläſſige Frau geſucht.(3 erwachſene Perſonen). Zu erfragen in der Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. Brennholz eingetroffen. Val. Kunzelmann Wtw. NebKaf-Bote-Ofuckerel. Fiume Unterktütze git Zimmer 180 Arbei an berufst. Herrn 0 0 2 Y liefert zu vermieten. Ilvesheim, Adolf Hillerſtr. 324 Ta ges⸗ mädchen zu zwei Perſonen bei guter Bezahlg. ſofort od. 1. Febr. geſucht. Oberreicher, Reu⸗Oſtheim, Feuerbachſtr. 38. Ausführungsanweiſung Bom 16. Januar 1940 zur Anordnung über die Stillegung von Warmwaſſerverſorgungsanlagen vom 12. Januar 1940 § 1. In Wohnungen die durch eine Warmwaſſer⸗ verſorgungsanlage nach§ 1 der Anordnung verſorgk wer⸗ den, kann aus einer Zäpfſtelle am Samstag jeder Woche Warmwaſſer enknommen werden. Weitere Zapfſtellen ſind in der Weiſe ſtillzulegen, daß eine Warmwaſſerentnahme nicht möglich iſt(3. B. durch Entfernen det Handgriffe an den Waſſerhähnen). Das Gleiche gilt für die zugelaſſenen Zapfſtellen in der Zeit von Sonntag bis Freitag. § 2. Gaſtſtätten können die Warmwaſſerverſor⸗ daa aan ege inſoweit aufrechterhalten, als ſie ausſchließ⸗ lich zum Geſchirrſpülen dienen. Alle ſonſtigen Japfſtellen ſind ſtillzulegen. a § 3. Hokels können die Warmwaſſerverſorgungsanla⸗ 5 gen inſoweit aufrechterhalten, als ſie zum Geſchirrſpulen und zur Berſorgung eines Baderaumes ſe Hotel dienen. Alle ſonſtigen Japfſtellen insbeſondere in Zimmern und weiteren Baderäumen, find ſtillzulegen.* § 4. Aerzte können in ihren Behandlungsxräumen in- geſamt eine Warmwaſſerzapfſtelle aufrechterhalten. Die Warmwaſſerentnahme dieſer Zapfſtelle darf nur zur Aus⸗ übung der ärzklichen Praxis erfolgen. Soweit ſich Behand⸗ lungsräume in Wohnungen befinden, bleiben die Beſtim⸗ mungen des§ 1 der Ausführungsanweiſung hinſichtlich der ſonſtigen Japfſtellen unberührk. § 5. Friſeure können zur Ausübung ihres Gewerbes eine Warmwaſſerzapfſtelle in Betrieb halten auch ſoweiß ſie an betriebsfremde Warmwaſſerverſorgungsanlagen, B. Hotels, angeſchloſſen ſind. Sonſtige Japfſtellen ſind Fanz en Für die Japfſtellen in den Wohnungen, die mit den Bekriebsräumen verbunden ſind, gelten die Be⸗ ſtimmungen des§ 1 der Ausführungsanweiſung. 5 Wiesbaden, den 16. Januar 1940. Der Regierungspräſidenk Das Bezirkswirtſchaftsamt für den Wehrwirtſchaftsbezirk XII. .„ V DE t 5 „ 5 5 5 5 8 D. 1 1 5 2 8 13— 2— 1 7 N .