hl. Wer⸗ Das Be⸗ habe für Dich tellt⸗ unſt. muß eifen den n in rüh⸗ gem die im feld venn ührt, tam⸗ cühe bos den iches die Aus⸗ der olge run⸗ nN all umt, wohl eL inen und Ar⸗ hand ſich idel⸗ gibt ädel dann 5· 5 zend, ihre craft ienſt pan⸗ rößte land auf Vett⸗ ung⸗ fh un⸗ Hit. nei, Aym⸗ diets⸗ zurei, inter⸗ achts⸗ men, impfe n bet dann irten⸗ gung 1840 aſſer⸗ wer⸗ Boche ind ahme e an jenen rfor⸗ ließ; ellen a anla- 5 bhülen enen. und * ius 2 Die Aus⸗ zund⸗ ſtim⸗ h der erbes oweiß agen. ſind die Be⸗ Nr. 14 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 17. Jar gar 1940 2 Nußland und Skandinavien Die ſowjetruſſiſche Telegrafenagentur„Taß“ berichtet von einem Noten wechſel der Sowjetregtlerung mit den Regierungen von Schweden und Norwe⸗ gen. Es handelt ſich dabei um die Haltung der ſchwedi⸗ ſchen und der norwegiſchen Regierung zum ruſſiſch⸗ finniſchen Konflikt, in dem ſich Schweden und Norwegen bekanntlich formell neutral erklärt haben. Trotz dieſer Neutralität haben aber, wie die ruſſiſche Telegrafen⸗ agentur berichtet, Preſſeorgane in Schweden und Norwe⸗ gen, die den Regierungen dieſer Länder naheſtehen, und verſchiedene amtliche Perſönlichkeiten mit Unterſtützung der genannten Regierungen einen heftigen Kampf ge⸗ gen die Sowjetunion geführt. Dieſe Handlungen find, wie der„Taß“⸗Vericht feſtſtellt, mit der von den Re⸗ gierungen der beiden Staaten proklamierten Neutralitäts⸗ politik unvereinbar. Auf Grund dieſer Tatſachen hat die ruſſiſche Regierung ihre, bevollmächtigten Geſandten in Schweden und Norwegen beauftragt, bei den Regierungen der beiden Länder Vorſtellungen zu erheben. Am 5. Januar hat der bevollmächtigte Geſandte der Sowjetunion in Schweden, Kollontai, dem ſchwediſchen Miniſter des Aeußern, Günther, eine Erklärung im Namen der Sowjetunion überbracht. In dieſer Erklärung wurde zum Ausdruck gebracht, daß Regierungskreiſe und die der Regierung naheſtehende Preſſe im ganzen Monat Dezem⸗ ber eine feindliche unzuläſſige Kampagne gegen die Sowjer⸗ union geführt haben. An der Spitze hätte die„Socialdemo⸗ kraten“ geſtanden, die als Zeitung der Regierung beſon⸗ ders nahe ſtände. Eine derartige Kampagne würde man ſich nur in dem Falle, daß Schweden ſich im Kriegsz u⸗ ſtande mit der Sowjetunion befinde, erklären können oder, wenn ſich Schweden zum Kriege mit der Sowjetunion 1orbexeite. In der ſchwediſchen Preſſe findet man direkte Appelle zum Kriege gegen die Sowjetunion. Die oben beſagte Kampagne ziele darauf hin, Verwicklungen zwiſchen der Sowjetunion und Schweden herbeizuführen. Dagegen habe die ſchwediſche Regierung nichts unternom⸗ men. Im übrigen beteiligten ſich verſchiedene amtliche Per⸗ ſönlichkeiten ganz' offen an einer militäriſchen Hilfsorgani⸗ ſation für die Regierung Ryti Tanner. Am 7 Dezember wä⸗ ren unter der Schutzherrſchaft der ſchwediſchen Behörden zirka 47 Rekrutierungsbüros ganz offen in den ſchwediſchen Städten eröffnet worden. Die Zahl dieſer Freiwilligen, die von dieſem Büro angeworben würden, zähle nach Tauſen⸗ den. Gemäß bis zum 28 Dezember eingetroffener Nach⸗ richten ſeien zirka 10 000 Freiwillige von Schweden in Finnland angekommen. Von Süd⸗ und Mittelſchweden ſeien zwei weitere Korps von Freiwilligen nach Finnland abgereiſt. Der ſchwediſche General Ernſt Linder habe das Generalkommando dieſer Freiwilligenkorps übernommen. Die oben beſagte Preſſekampagne in Schweden habe offen militäriſche Handlungen gegen die Sowjetunion gefordert, ebenſo offen die Bildung von Freiwilligenkorps mit Unter⸗ babe der ſchwediſchen Behörden. Gleichzeitig habe Schwe⸗ en die Tranſiterlaubnis jeder Art von Kriegsmaterial mit der Beſtimmung Lieferung Finnland erteilt. Die Erklärung an den ſchwediſchen Außenminiſter chloß wie folgt:„Die Regierung der Sowjetunion lenkt le Aufmerkſamkeit der ſchwediſchen Regierung auf die obengenannten Tatſachen und Akte der ſchwediſchen Behör⸗ den, die gegen die Sowjſetunion gerichtet ſind. Die Sow⸗ jetunion hält es für richtig, die ſchwediſche Regierung daran zu erinnern daß die Akte der ſchwediſchen Behörden nicht nur in Widerſpruch ſtehen mit der ſchwediſchen Neutrali⸗ tätspolitik ſondern daß dieſelben auch zu unerwünſchten Komplikationen in den Beziehungen zwiſchen Schweden und der Sowjetunion führen könnten.“ Am gleichen Tage, am 5. Januar, überreichte der be⸗ vollmächtigte Geſandte in Norwegen, Plotnikow, eben⸗ falls im Namen der Sowjetregierung dem Außenminiſter Norwegens, Koht, eine Erklärung. In dieſer Erklärung wird geſagt: In letzter Zeit führen gewiſſe, der norwegi⸗ ſchen Regierung naheſtehende Kreiſe ſowie die norwegiſche Preſſe eine von keiner Seite eingedämmte Kampagne ge⸗ gen die Sowjetunion, eine Kampagne, die den Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Norwegen nur ſchaden kann. Es wird in der Erklärung dann darauf hingewieſen, daß die norwegiſche Preſſe, neben direkten Aufrufen zum Kriege gegen die Sowjetunion, auch Aufforderungen dahin⸗ gehend veröffentlicht, die norwegiſche Regierung möge der Regierung Ryti Tanner militäriſche Unterſtützung gegen Gewiſſe amtliche Perſönlich⸗ Ole von 8 N Roman von Gert Rothberg. 4 Wir ſaßen in einem kleinen Zimmer und meine Freundin ſogte mir, daß Nonk ſchliefe. Wir ſprachen ziemlich unge⸗ niert von allem möglichen, denn von der Dienerſchaft durfte bloß jemand herauf, wenn geklingelt wurde. Plötzlich ſtand Nonk vor uns. Seine Augen glühten. a „Ah, du biſt es alſo! So ein gemeines Spiel haſt du getrieben! Deine Geliebte haſt du nir hierher geſchickt. Nein! Noch habt ihr nicht gewonnen. Noch nicht! Ich weiß letzt, was ich zu tun habe. Jetzt endlich weiß ich es! Mor⸗ gen kommt mein Vetter Dittmarshoven. Eeinen letzten verzweifelten Schrei hat er im Namen ſeiner Familie an mich gerichtet. Nun ſoll er das Geld haben, das er braucht, und noch etwas mehr! Ich laſſe den Notar kommen; mein Teſtament wird geändert.“ Er ging. 5 Wir ſtarrten uns an. 5 Dann aber quoll ein ungeheueter Zorn in mir empor. And— ich wußte, was ich zu tun hatte. Denn das Erbe durfte mir nicht verloren ſein. Zu ſehr hatte ich mich nun in all den Jahren in die Rolle des Baron Fulden. der ſeinen Onkel Ronk zu beerben hatte, eingelebt. Am andern Tage kam Dittmarshoven. Die beiden Herren ſprachen ſehr freundſchaftlich miteinander. Nicht, wie Nonks Wirtſchafterin ſpäter behauptete, ſehr erregt. Dittmarshoven erhielt einen hohen Scheck. Und der alte Herr lud ihn ein, mit ſeiner Familie bald einmal nach Schloß Ronk zu kommen. 5 a Ich wußte nun, was zu erwarten war, und mußte das verhindern! Ronk wähnte mich längſt fort. Aber ich war in einem Schrank verborgen, weil ich wiſſen wollte, was Ronk mit ſeinem Vetter ſprach. Ronk ging dann hinaus Ich entſchlüpfte meinem Verſteck und ſchlich hinunter. In einem Schuppen ſtand mein Motorrad. Ich raſte davon Dann ſah ich auf der dunklen Landſtraße den Wagen. 1 nehmen ſogar aktiven Anteil daran. Man organiſiert in Norwegen ganz offen Rekrutierungsausſchüſſe, um den Krieg gegen die Sowjetunion auf finniſchem Boden zu ſchüren. Er hebt hervor, daß eine beſondere„Freiwilligen⸗ Dipiſion“ der Länder de, Oslogruppen für Finnland auf⸗ geſtellt werde. Gleichzeitig erhält die Regierung Ryti Tan⸗ ner unter dem Schutze der norwegiſchen Behörden Waffen aus Norwegen, und diverjſes Kriegsmaterial wird im Tranſit durch Norwegen nach Finnland befördert. Am 6. Januar ließ der norwegiſche Außenminiſter Koht dem bevollmächtigten Geſandten der Sowjetunion in Norwegen, Plotnikow, die Antwort der norwegiſchen Re⸗ gierung zugehen. In dieſer Antwort bemerkt die norwegi⸗ ſche Regierung, daß die gegen ſie erhobene Klage über die Verletzung der Neutralität ſich auf ungenaue Informatio⸗ nen ſtütze. Die Angriffe gegen die Sowjetunion in der nor⸗ wegiſchen Preſſe gehen von Privatperſonen aus und wer⸗ den von den verantwortlichen Kreiſen nicht gutgeheißen. Was die Organiſation von Rekrutierungsausſchüſſen in Norwegen betrifft, ſo iſt der Militärdienſt in einem frem⸗ den Lande in Norwegen geſetzlich verboten und wird da⸗ her nicht geſtattet werden. Die norwegiſche Regierung be⸗ günſtigt auch nicht den Verſand von Waffen oder Kriegs⸗ material nach Finnland Wenn ſich gewiſſe Perſonen frei⸗ willig nach dem Ausland begeben, um am Kriege teilzu⸗ nehmen, ſo bildet dies nach Anſicht der norwegiſchen Re⸗ gierung keine Verletzung der Neutralität. Die Durchfuhr von Waffen durch Norwegen ſteht ebenfalls nicht im Ge⸗ genſatz zum Völkerrecht. Trotzdem hat, nach Wiſſen der norwegiſchen Regierung, bisher keine Durchfuhr von Kriegsmaterial für Finnland durch Norwegen ſtattgefun⸗ den und die Privatſendungen ſolchen Materials aus Nor⸗ wegen erreichten nur ein ganz unbedeutendes Maß. Die Antwort der norwegiſchen Regierung ſchließt mit der Ver⸗ ſicherung, daß ſie bis jetzt die Neutralität, die ſie bezüglich des Krieges in ausländiſchen Staaten erklärt habe, beob⸗ achtet habe und daß ſie beabſichtige, dieſelbe auch in Zu⸗ kunft einzuhalten. Die norwegiſche Regierung gibt der Hoffnung Ausdruck, daß die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Norwegen auch in Zukunft fortbeſtehen möchten. Der ſchwediſche Außenminiſter Günther überreichte am 10. Januar dem bevollmächtigten Geſandten der Sow⸗ jetunion ſeine Antwort. In dieſer Antwort erklärt die, ſchwediſche Regierung, daß das ſchwediſche Volk für Finn⸗ land warme Sympathien hege, die ſich in der Preſſe wider⸗ ſpiegelten. Nach der Verfaſſung ſeien jedoch Beleidigungen auswärtiger Mächte und ihrer Vertreter verboten. Nach Anſicht der ſchwediſchen Regierung könne weder ihre Stel⸗ lung der Preſſe gegenüber noch ihre Aktionen auf irgend⸗ einem anderen Gebiet der Sowjetunion einen Anlaß geben, Klagen gegen Schweden zu erheben. Insbeſondere berah⸗ ten die Behauptungen betreffs der Rekrutierung ſchwedi⸗ ſcher Freiwilliger nicht auf Tatſachen. Die Rekrutierung von Freiwilligen hat nur auf private Initiative ſtattgefan⸗ den und die Anzahl dieſer Freiwilligen ſtimmt nicht mit der von der Sowjetregierung genannten Zahl überein. Die ſchwediſchen Behörden unterſtützen die freiwillige Rekrutie⸗ rung nicht, und die Offiziere und Soldaten, die in Schwe⸗ den dienen, nehmen nicht als Freiwillige am finniſchen Kriege teil. Die Sendungen von verſchiedenen Gegenſtän⸗ den aus Schweden nach Finnland oder die Sendungen aus anderen Ländern, die im Tranſit durch Schweden gehen, können nicht der Anlaß zu Einwendungen ſein. Schweden bemüht ſich, ſeine Handelsbeziehungen mit anderen Län⸗ dern zu wahren. Finnland kann die von ihm gewünſchten Waren aus Schweden importieren oder im Tranſit durch Schweden beziehen. Die ſchwediſche Regierung hält es nicht für möglich, dieſen Standpunkt zu ändern und dem Wa⸗ renaustauſch zwiſchen Schweden und Finnland Hinderniſſe in den Weg zu legen. Die Antwort der ſchwediſchen Regie⸗ rung ſchließt mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß die wei⸗ ter oben auseinandergeſetzten Ueberlegungen Mißverſtänd⸗ niſſe, welche zwiſchen Schweden und der Sowjetunion ent⸗ ſtehen könnten, zerſtreuen und der Regierung der Sowfet⸗ union beweiſen werden daß ein Anlaß zu Klagen gegen die ſchwediſche Regierung nicht beſteht. Die ſchwediſche Re⸗ gierung führt keine aggreſſive Politik gegen die Sowfet⸗ union und wünſcht, jedes Mißverſtändnis in den gegen⸗ ſeitigen Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Schwe⸗ den zu vermeiden. „Die von der norwegiſchen und beſonders von der ſchwe⸗ diſchen Regierung den Vertretungen der Sowjetregierung erteilten Antworken können— ſo ſchließt der Bericht der ſowjetruſſiſchen Nachrichtenagentur— nicht als voll be⸗ friedigend angeſehen werden. Die Regierungen von Norwe⸗ gen und Schweden leugnen nicht alle Handlungen. welche e denſelben Weg hätte. Ich ſtieg auf. And am Waldrande habe ich Dittmars⸗ hoven mit einem Stein erſchlagen! Später habe ich die Pferde mit dem Wagen in den Steinbruch hineingejagt. Dann bin ich zurück! 5. s Ronk hatte einen Waldſpaziergang unternommen. Wie alle Sonderlinge liebte er die Nacht und verkroch ſich bei Tage. Für meinen Plon aber war das gut ſo! 8 Ich begegnete ihm und ſchoß ihn nieder. Jetzt hatte ich geſtegt! i Denn nun beſtand das frühere Teſtament noch und Ronks Wirtſchafterin war alleinige Erbin. Und ihr Geld war das meine. i Um mich ganz ſicher fühlen zu können, habe ich dann durch einen Bekannten bei Frau von Dittmarshoven an⸗ fragen laſſen, ob ſie einen Prozeß um das Erbe zu führen gedenke. Ihre Antwort lautete, daß dazu kein Geld vor⸗ handen ſei. Sie beſaß ja nicht einmal den Scheck, den Ronk ausgeſtellt hatte; den hatte ich dem Toten wieder abge⸗ nommen. i Nun war ich meiner Sache ſicher und lebte als Baron Fulden, der eben eine Erbſchaft gemacht hatte, wieder in Berlin. Das glaubte man mir. Mit dem Mord auf Schloß Ronk brachte man mich nicht in Zuſammenhang. Wie ſollte man denn auch! Man hielt ja Dittmarshoven für den Mörder, der ſich dann, von Gewiſſensbiſſen gepeitſcht, in den Steinbruch geſtürzt hatte! g Und dann— reichte mir der Teufel noch einmal die Hand. Ich lernte Margot von Dittmarshoven kennen. Ihre Schönheit bezauberte mich und ich beſchloß. ſie zu hei⸗ raten. Die Heirat befriedigte zugleich noch mein Rache⸗ bedürfnis gegenüber den Dittmarshovens, die ſich einmal erlaubt hakten mir in den Weg zu kommen. Margot ſagte * 2 1 1 1 ein Bewets der Verletzung der Neutralitätspolitik von ihrer Seite ſind. Dieſer verbirgt Gefahren. Er iſt der Beweis da⸗ für, daß die Regierungen von Schweden und Norwegen ſich nicht mit der nötigen Energie der Aktion der Mächte widerſetzten, die ſich bemühen, Schweden und Norwegen in einen Krieg gegen die Sowjetunion zu ziehen. Kamerad Pferd Nes.(P.). Nachts, wenn man über dunkle Stra⸗ ßen fährt, kann man ſie ſehen: irgendwo vor einer Kurve um Berg glimmt plötzlich ein Lichtzeichen und ſchon iſt man heran, ſchon tauchen aus der Nacht die in der Kälte damp⸗ fenden Leiber der Pferde, ſchwer ins Geſchirr gelegt, Kolonne um Kolonne, die nach vorn fährt. Es iſt nicht leicht, auf den glatten, vereiſten Straßen. Manchmal rutſcht ein Pferd aus, ſchlägt hiſt; dann hält die Kolonne, die Männer ſprin⸗ gen hinzu, ſträngen es aus, helfen wieder hoch— und weiter geht der Marſch. Dann ſtehen ſie wieder im Stall, und Retten klirren, und ſie pruſten in die Krippe hinein und warten. Die Stute legt die Ohren an und ſchnappt ſpieleriſch hinüber zum Nachbarn. Nun ſtehen ſie hier ſchon ſeit vie⸗ len Wochen in dem fremden Stall, der luftig und trocken iſt und warm, aber doch nicht zu warm, ſodaß die Kälte nichts anhaben kann, wenn die Pferde plötzlich ins Freie kommen. Der Wachtmeiſter iſt zufrieden. Damals, als die Abteilung faſt über Nacht neu aufgeſtellt wurde, hat er manche Sorgen gehabt. Die Pferde, die von heute auf morgen zuſammengezogen waren, geſtern noch Einzelgänger irgendwo beim Bauern im Badener Land, jetzt zwiſchen hunderk anderen, eines von vie⸗ len, waren wie toll. Sie ſchlugen, ſie biſſen. Sie waren es einfach nicht gewöhnt, mit anderen Pferden zuſammen zu ſein. Dann gar, als ſie zuſammengetan wurden, immer ſechs zu einem Geſpann, in Geſchirr, das ihnen ungewohnt und fremd war, und dazu noch Fahrer, die niemals mit Pferden umgegangen waren, Männer, die noch nie auf einem Pferd geſeſſen hatten: war das eine Arbeit, bis ſie wenigſtens gelernt hatten, gleichmäßig anzuziehen. Aber es mußte gehen und es ging. Es konnte nicht gewartet werden: Am ſound⸗ ſovielten um ſoundſoviel Uhr war eben Ausrücken und es wurde ausgerückt, und wenn einer vorher noch nie auf einem Pferd geſeſſen hatte. dann tat er es eben fetzt And heute? Längſt haben ſich die Pferde an den neuen Zuſtand gewöhnk, längſt iſt der alten Herdentrieb bei ihnen wieder durchgebrochen. Viel wohler fühlen ſie ſich jetzt— man merkt es ihnen an— wenn ſie alle zuſammen ſind. Hatte es im Anfang häufiger mal Koliken gegeben, ſo ſchlägt jetzt das Futter bei allen gut an: ſie ſind rund und prall und das dichte Fell glänzt. Freilich: ſie haben es bisher gut hier getroffen. Der neue Unteroffizier, der in Polen dabei war, hat dieſer Tage erzählt: Zuſammengeſchoſſene polniſche Batterien und Kolon⸗ nen, aufgefundene Pferdeleiber, oder mitten im niedergebrann⸗ ten Dorf, zwiſchen Trümmern und langſam verziehenden Rauchſchwaden, ein müder, alter Schimmel mit geſenktem Kopf, ſtill und ſtumpf ſtehend und wartend, oder, jetzt noch, Wochen danach, am Wegesrand bleichende Skelette, nur der modernde Kopf im ſtruppigen Fell Hier dagegen haben die Gäule ihr gutes Unterkommen in den Ställen der Bauern, höchſtens hier und da in einer feſten Scheuer, hier haben ſie Wartung und Pflege, hier haben ſie gutes, reichliches Futter. Die Pferde, die jetzt bei den Soldaten ſind, dienen zudem weiter den Bauern. Erſt haben ſie geholfen, die Ernte zu bergen, Kartoffeln und Rüben; dann haben ſie den Pflug gezogen wie daheim, Furche um Furche, ſind vor Egge und Walze gegangen und jetzt, da die Winterſaat längſt in der Erde, ziehen ſie Dung und Jauche aufs Feld. Es gibt Dörfer hier am Rhein, die dank der Pferde der Artilleriſten in dieſem Jahr früher mit der Herbſtbeſtellung fertiggeworden ſind als ſonſt, und von immer weiter her ſind die Bauern gekommen, um auch für ihr Land die Tiere auszuleihen. Daneben aber geht die Ausbildung vorwärts, von Pferd wie von Mann, und heute können dieſe braven, ſchwe⸗ ren Bauerngäule exerzieren, als ob ſie nie anders gegangen wären als vor dem Geſchütz und in der Kolonne. Marſch⸗ leiſtungen von 40, 50 Kilometern ſchaffen ſie ohne ſonderliche Beſchwerden und ohne nachteilige Folgen. Auch mit dem bergigen Gelände, hügelauf und hügelab, haben ſich dis Pferde längſt zurechtgefunden. Nur traben— nein, traben lieben ſie ganz und gar nicht; das iſt nichts für Bauern⸗ gäule, und nur, wenn es ganz und garnicht anders geht, laſſen ſie ſich dazu herbei. Sie halten aus und ſie ſtehen durch, und das iſt die Hauptſache: brav, willig, der Soldaten aute Kameraden. n. Schir moi ſto x. ſich von Mutter und Schweſter los, weil ſie nichts mehr von den Dittmarshovens, an denen ſolch ein Makel klebte, wiſſen wollte. 5 Und ich freute mich darüber! Weil ſie nun gerade den wahren Mörder heiratete! 5 Ich wollte aber, da mir der Zufall nun einmal ſo ge⸗ fällig geweſen war, auch noch die Jüngere vernichten. Ich bediente mich dazu der Waldhütersleute, die für Geld zu allem bereit waren. Die beiden Frauen in Dittern wur⸗ den des Diebſtahls, das heißt der Schlingenlegerei, bezich⸗ tigt. Ich wollte ſie nämlich aus jener Gegend fort haben. Es kommt aber anders. 5 2 Sie intereſſierten ſich für die kleine Dittmarshoven. Wenigſtens trafen Sie ſich mit ihr. Ich hatte ſte mir einmal zeigen laſſen. Und ich wußte wenn Sie Chriſta heirateten und vielleicht einmal den Wunſch in ſich ſpür⸗ ten, den Makel von ihres Vaters Namen zu beſeitigen, daß dann alles an den Tag kommen konnte. Denn Sie waren reich! Und Geld kann alles. Das wird ja immer ſo bleiben auf der Welt. Alſo die Gefahr für mich war da und damit der Wunſch, Sie unſchädlich zu machen. Daß die Waldhütersleute ne⸗ benbei noch einen Handel mit Wild betrieben, ging mich nichts an. Ich brauchte ſie für andere Sachen. Der Ruf der kleinen Dittmarshoven ſollte i dann würden die Frauen ſchon fortgehen. An jenem Morgen war ich gekommen, um den Wald⸗ hütersleuten einen wichtigen Auftrag zu erteilen Sie waren nicht daheim. Und ſo bummelte ich ein Stückchen durch den Wald. Da wurde ich Zeuge, wie Sie den Wald⸗ hüter und den Wildabnehmer belauſchten und habe Sie niedergeſchoſſen, weil Sie mir im Weg waren. Ganz ein⸗ fach! Es war Zufall, daß Sie mir in den Weg liefen, wie ja überhaupt der Zufall in meinem ganzen Leben eine olle geſpielt hat. Ich hatte immer das Gefühl, daß ich in Ihnen den letzten Gegner zu überwältigen hätte. Mein Gefühl hat mich alſo nicht betrogen. Ich habe verloren! Aus alſol a 5 8 N 8 Schluß folat. ruiniert werden und 9 1 5 5 1 Die erſte Felödbuchbruckerei 1813 mit zwei Wagen und acht Pferden in Marſch geſetzt. NS. Auf verſchneiten Straßen rumpeln zwei Wagen nach Freiburg im Breisgau. Verwundert blicken Frauen und Kinder in den kleinen Dörfern am Oberrhein auf den ſeltſamen Zug. In der letzten Zeit haben ſie zwar viel geſehen: Truppen auf Truppen ſind immer wieder vor⸗ übergezogen, denn der geſchlagene Franzoſenkaiſer iſt in die⸗ ſen Dezembertagen des Jahres 1813 über den Rhein zurück⸗ gegangen und die daten der Verbündeten folgten ihm. Aber nun dieſer W r Wagen! Sieht er nicht von weitem aus, als fahre er das Schreckengeſpenſt der franzöſiſchen Revolu⸗ tion durch das Land? Sind das dort nicht die Umriſſe e * 9 einer Guillotine? Die Sorge der Badener iſt unbegründet. Auf dem Wagen fährt die Preſſe der preu ßiſchen Felddrucherei, die im Gefolge des Staatskanzlers Har⸗ denberg nach Freiburg unterwegs iſt, um dort für den Drud der preußiſchen Feldze ttung zur Verfügung zu ſtehen. Im zweiten Wagen— ein gewöhnlicher Reiſe⸗ wagen iſt es, wie der andere auch mit vier kräftigen Pferden beſpannt— reiſt der preußiſche Feldbuchdrucker Gottfried Hayn mit ſeinen Gehilfen und einem Schreiber des Kom⸗ miſſionsrats Carl Heun. Seit Beginn des Feldzuges iſt die Druckerei unterwegs und jetzt geht es nach Freiburg, nachdem man eine Zeitlang in Frankfurt a. M. ſo manche Ausgabe der Zeitung hergeſtellt hat. 1793 hatte Gottfried Hayn, nachdem er aus dem Oſt⸗ wien ſchen Regiment verabſchiedet worden war, in Berlin eine Druckerei eröffnet und bald gute und lohnende Aufträge er⸗ halten. Selbſt zu dem Staatskanzler hatte er gewiſſe Be⸗ ziehungen, waren doch in ſeinem Verlage Gedichte Harden⸗ bergs erſchienen, für die der junge Graf Pückler⸗Mus⸗ kau als Herausgeber zeichnete. Auch bei Gottfried Hayn war ein Sonderdruck des Aufrufs„An mein Volk!“ erſchienen, als er in Maſſen hergeſtellt werden mußte. Der Kommiſſionsrat Heun, der aus Drobrilugk in der Niederlauſitz ſtammte und eng mit dem Staatskanzler zu⸗ ſammenarbeitete, war eines Tages zum Buchdrucker Hayn in die Berliner Zimmerſtraße gekommen und hatte geheim⸗ nisvolle Andeutungen über einen beſonderen Auftrag des Staatskanzlers gemacht. Was ſollte das ſein? Der General von Scharnhorſt war von dem Ge⸗ danken nicht ſehr erbaut geweſen, aber der Staatskanzler hatte an ihm feſtgehalten: Es mußte eine Feldzeitung geſchaf⸗ fen werden, die— im Gefolge des Staatskanzlers heraus⸗ gegeben— ſchnell und ſicher über alles Wiſſenswerte unter⸗ richtete. Am ſie herauszubringen, benötigte man eine Druk⸗ kerei, die ſofort in der Lage war, dieſe Zeitung an den ver⸗ ſchiedenſten Orten herzuſtellen. So ſchrieb dann der Kom⸗ miſſionsrat am 19. März 1813 aus Breslau an den Buch⸗ drucker Hayn einen Brief, in dem er anfragte, ob er die Einrichtung und Leitung einer Felddruckerei übernehmen wolle. „Daß ich Ihnen gerade, und keinem anderen den Auftrag zu machen befehligt bin“, hieß es darin zum Schluß,„iſt ein Beweis, daß Ihre Liebe zur gegenwärtigen Angelegenheit von den höheren Behörden nicht verkannt wird, daher man auch vorausſetzt, daß Sie die Ehre, auf den heutigen Zweck unſeres National⸗Glückes einwirken zu können, höher achten werden, als pekuniären Vorteil.“ Hayn ſagte zu und bald waren die Vorbereitungen ge⸗ troffen. Für 1700 Taler war die geſamte Ausrüſtung, die Preſſe, Papier, Typen, zwei Wagen, acht Pferde, Stall⸗ gerät, Bekleidung für die Knechte und ſonſtiges Zubehör be⸗ ſchafft. Am 24. April wurde der Reiſepaß für den Buch⸗ drucker Hayn ausgeſtellt und nun begann die Fahrt in das Hauptquartier. Vorweg fuhr der Reiſewagen und hinter ihm der Vierſpännige mit der Druckerei, auf dem Kutſcher⸗ bock ein 16jähriger Bengel, Friedrich Schanze, auf den ſein Meiſter große Stücke hielt und der nun mit auf die Fahrt durch weites deutſches Land geht. Ein halbes Jahr ſind ſie nun ſchon unterwegs, als ſie — in dicke Mäntel gehüllt— Freiburg entgegenfahren. Was hatte Friedrich Schanze nicht inzwiſchen alles erlebt? In Ausgaben vom 25. und 26. Oktober hatten ſie aus Leipzig von der großen Völkerſchlacht berichtet, von Weimar aus hatten ſie Meldung vom Empfang des Königs nach der Schlacht in ſeiner Reſidenzſtadt Potsdam gebracht, ſie hatten von Auszeichnungen und Verlusten berichtet. Wie war es doch gleich kürzlich in Frankfurt a. M. geweſen, als ſie ge⸗ rade mit dem Druck begonnen hatten? Kommiſſionsrat Heun, der die Zeitung im Auftrage des Staatskanzlers her⸗ ausgab, war aufgeregt hereingekommen:„Halt! Hören Sie auf! Eine neue Nachricht: Stettin iſt gefallen!“ Schnell wurde mit dem Drucken aufgehört und als allerletzte Meldung in kleiner Schrift auf das Schlußblatt geſetzt:„Während des Abdrucks dieſes Blattes läuft die Nachricht ein, daß die Feſtung Stettin ſich ergeben hat. Die Beſatzung iſt kriegs⸗ gefangen.“— Daran denkt der junge Buchdrucker Friedrich Schanze, als es nun nach Freiburg hineingeht. Im Reiſewagen ver⸗ ſucht fei Hayn etwas zu ſchlafen und das Rattern des Wagens muß das Schlaflied dazu ſein. Vielleicht träumt der erſte preußiſche Feldbuchdrucker von ſeiner Offizin in Ber⸗ lin, der jetzt ſeine Frau vorſtehen muß, vielleicht auch von dem Aufſtieg ſeines Hauſes, deſſen Name noch heute an den Druckereien in der Zimmerſtraße in Berlin und der Kaiſerſtraße in Preußens Reſidenzſtad Potsdam zu leſen iſt! Walter Grauer. 0 5 ale Goltfried Das Denkmal am Nordpol Nordenſkjöld erſchloß den„Eiskeller des Nordens“. Am 12. Januar jährt ſich zum 100. Male der Geburts⸗ tag von Nordenſkjöld, des Forſchers, der Nanſen das Tor zum„Eiskeller des Nordens“ öffnete. „Ein Mann wie Nordenſkjöld“, ſo ſagte einmal Frith⸗ jof Nanſen,„braucht kein Denkmal aus Stein oder Bronze, obwohl er ein ſolches mehr als mancher andere verdient hätte. Sein unſterbliches Verdienſt um die Schiffahrt iſt ſein herrlichſtes Denkmal. Die Straße, die er im Norden gezogen hat, iſt ſein Denkmal, jedes Schiff, das über ſie nach ihm gefahren iſt, bedeutet eine Ehrung für ihn.“ Wer es je unternimmt, die heroiſche Geſchichte des gigantiſchen Kampfes um den Nordpol zu ſchreiben, wird in ihr ein großes Kapitel dem Forſcher Nordenſkjöld ein⸗ räumen müſſen. Er war es, der von einem toten Punkt ab, der jedes weitere Vordringen zu verbieten ſchien, über⸗ haupt erſt die moderne Polarforſchung ermöglicht hat. Wenn jetzt wieder ſein zu Unrecht vergeſſener Name ge⸗ nannt wird, denken wir in erſter Linie an die nordöſtliche Durchfahrt über das Kariſche Meer nach dem aſiatiſchen Feſtland. Bevor Nordenſkjöld ſeine berühmte Expedition unter⸗ nahm, war man der feſten Ueberzeugung, daß das Kariſche Meer niemals eisfrei ſei. Darum wurde es jahrhunderte⸗ lang als der„Eiskeller des Nordens“ bezeichnet. Lenge Zeit führte Nordenſkjöld gegen dieſe Meinung in Wort und Schrift mit guten Gründen einen Kampf, doch ver⸗ mochte er ſeine Gegner, insbeſondere die Wiſſenſchaft, nicht von ihrem ſtarren Standpunkt abzubringen. Das Kariſche Meer, das auch Kariſcher Golf genannt wird, iſt ein Teil des Nördlichen Eismeeres zwiſchen Nowaja Semlja, der Inſel Vajgatch und dem nordweſtlichen Vor⸗ läufer Sibiriens. Drei der größten Flüſſe der Welt mün⸗ den in den Kariſchen Golf, und zwar die Petſchorg, der Ob und der Jenniſſei. Sie treiben gewaltige Eismengen ins Meer und verſtopfen damit die Schiffsſtraßen monate⸗ lang vollkommen. Bis dahin war das Kariſche Meer nur im arktiſchen Sommer befahren worden, zu welcher Zeit man es aber nie ganz eisfrei gefunden hatte. Nordenſkjöld war nun der Anſicht, daß die gewaltigen Eismaſſen, die ſich in dieſem Meere anſammeln, erſt gegen Ende des Sommers, wenn alſo die Schiffe bereits wieder auf dem Heimweg ſind, ſchmelzen und die Durchfahrt frei⸗ geben. Nordenſkjöld konnte ſich auf Berichte nordiſcher Walroßfänger, wie Johannſen und Karlſen, berufen; aber niemand glaubte ihm. Mit Hilfe eines befreundeten Kaufmanns, Oskar Dickſon in Gotenburg, rüſtete er die kleine Schaluppe„Pröwen“ aus und fuhr am 31. Juli 1870, obwohl man dieſe ſpäte Abfahrt allenthalben als Wahnſinn bezeichnete, durch die Jugorſtraße ins Kariſche Meer ein. Nach wochenlanger Fahrt fand er ſeine Vor⸗ ausſage aufs glänzendſte beſtätigt: Das Meer war eisfrei, und es war ein Triumph ohnegleichen, als er ſchließlich die Mündung des Jenniſſei erreichte. Der Ort, an dem zum erſtenmal ein europäiſches Schiff an der Mündung des Jenniſſei ankerte, trägt noch heute zum Dank an den Mäzen Nordenſkjölds den Namen„Dickſon⸗Bay“. Es war eine Entdeckung ohnegleichen, die nicht nur in wiſſenſchaftlichen Kreiſen, ſondern auch in der Handels⸗ welt mit Recht das größte Aufſehen erregte. Es fehlte Uatürlich nicht an Neidern und Zweiflern aller Art. Viel⸗ ſach wurden Stimmen laut, die den Erfolg Nordenſkjölds nur einem einmaligen Zufall zuſchrieben. Deshalb, und um ſeinen Feinden ein für allemal den Mund zu ſtopfen, rüſtete Nordenſkjöld eine zweite Expedition aus und be⸗ wies durch das glänzende Gelingen der nordöſtlichen Durchfahrt auch im Jahre 1876/78, daß er ſeinen Erfolg weder dem Glück noch dem Zufall zu danken hatte. Nordenfljölds Entdeckung war, wie ſchon erwähnt, bon entſcheidender Bedeutung für alle folgenden Polar⸗ expeditionen. So wäre zum Beiſpiel Nanſens berühmte Fahrt mit der„Fram“ im Jahre 1893 undenkbar, wenn ihm nicht Nordenſkjöld den Weg gewieſen hätte. Als der Hanamakanal gebaut wurde Lumpenhändler Georg Goethals' Aufſtieg.— Der Vulkan fuf der Nikaragua ⸗Marke. Der Panamakanal iſt beſonders in Kriegszeiten von größter ſtrategiſcher Bedeutung. Jeder weiß, daß dieſer Kanal den Atlantik mit dem Pazifik verbindet. Man ha in den letzten Jahren oft davon geſprochen, wie notwendig ein Nikaragua⸗Kanal als Paralleleinrichtung ſei. Aber dieſen Gedanken hat man ſo lange erörtert, bis der Krieg ausbrach. Und nun iſt man zufrieden, es mit dieſem einen Kanal allein zu tun zu haben, um ihn zu ſichern, um die Durchfuhr, die Beachtung aller internationalen Vorſchrif⸗ ten und die guten Beziehungen zu anderen Ländern garantieren zu können. Wenn auch die letzten Hinderniſſe für den Durchſtich ſchon im Jahre 1913 fielen, ſo wurde es doch 1914/15 darüber, ehe dieſer Kanalbetrieb richtig in Gang kam. Das ſind alſo jetzt etwa 25 Jahre. Mit dem Panamakanal iſt für die Kenner der genaue⸗ ren Geſchichte dieſes Durchſtichs der Name George Goethals unmittelbar verbunden. Freilich ſchien Goethals anfangs für keine große Rolle auserſehen zu ſein— da⸗ mals jedenfalls nicht, als er noch in New York herumzog und Lumpen und altes Eiſen aufkaufte. Eines Tages jedoch war aus dem kleinen Lumpenſammler ein Buch⸗ hälter geworden. in Abendkurſe, in denen er Und der Buchhalter fand ſeinen WW „ en ſo viel von der Mathemag und den ſonſtigen Wiſſenſchaften aufgriff, daß er eine Tages als Muſterſchüler in der Militärakademie von Vo Point ausgezeichnet wurde. Nun gab es in ſeinem Weiterkommen kein Halte mehr. Er ſtach die Söhne der reichſten amerikaniſchg Familien aus und wurde vor ihnen Major. Und nun tie ein Ereignis in ſein Leben, das beſtimmend werden ſoll. für ihn und— für die Zukunft Amerikas. Alle Verſu einer Verbindung des Pazifik mit dem Atlantik waren g organiſatoriſchen Komplikationen geſcheitert. Sogar c Mann wie Leſſeps hatte übergroße Schwierigkeiten geſih den. Aber man hatte in den US. erkannt, daß dies Durchſtich von Wichtigkeit ſein werde. Nur wußte man noch nicht ganz genau, was m eigentlich wollte. Panama, Nikaragua— die Geograpß und Politiker ſtritten ſich Argumenten zu erſchlagen. Beinahe hatten die Bef worter der Nikaragua⸗Idee das Sberwaſſer gewonne als auf einmal einer der Senatoren, die hier etwas g zugeben hatten, einen Briefumſchlag mit einer Briefmaß von Nikaragua vorlegte. Und darauf ſah man eine rauchenden Vulkan. Kanal und rauchende Vulkane— dien beiden Dinge paßten nicht gut zueinander. Dieſe Briefmarke war ſchuld daran, daß die Nil kagua⸗Idee endgültig aufgegeben wurde und die Panamg Idee den Sieg davontrug. Aber damit war der Panamg kanal noch nicht fertig, trotz aller Anfänge. So entſchlo ſich der Präſident der USA., an George Goethals, de Lumpenhändler von einſt, ein Telegramm zu ſenden un ihm den Poſten eines Bauchefs anzubieten. Goethals überlegte die Sache einige Stunden un nahm dann an. Doch nun begann ein ſchweres Leben fü ihn und für alle, die er als Mitarbeiter heranzog. wollte ſich durchſetzen. Er wollte ſich nicht durch die G eigniſſe erdrücken und durch Baufehler aus dem Felz ſchlagen laſſen. a Für die Bauarbeiter richtete er ganze Dörfer ein. 9 zog einen Stab tüchtiger Aerzte heran, ſo daß zum Schl 1500 Menſchen allein für den Geſundheitsdienſt der Bau leute vorhanden waren. Goethals hatte aus den früheren Berichten erſehen, daß die Menſchen hier wie die Fliegen im Herbſte ſtarben und eigentlich dieſes Maſſenſterben di Fehlſchläge heraufbeſchworen hatte. 500 Pfund Chinin wurden Woche für Woche ge ſchluckt, bis endlich die letzten Hinderniſſe fielen und bi 25 Jahren die Schleuſen die Arbeit aufnehmen konnten die ſie dann 25 Jahre hindurch getreulich ausführten abgeſehen von den kleinen Verzögerungen, die zeitweill durch Erdrutſche oder dergleichen auftraten. Aber ſouſt hat alles verhältnismäßig gut geklappt Goethals ſagte ſpäter, er verdanke ſeinen Erfolg, gen genommen, der Nikaragua⸗Marke. Denn mit dem Nilz⸗ 1 würde auch er ſehr viel zu ſchaffen geha haben. — Nundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart f Jeden Werktag wiederkehrende Programmnummert 6 Morgenlied, Zeit, Nachrichten, Gymnaſtik; 6.30 Früh konzert, dazwiſchen: 7 bis 715 Nachrichten(deutſch); 7.50 Fil dich daheim; 8 Gymnaſtik, 8 20 Volksmuſik; 8.30. Sendepatlſe 11.30 Volksmufik und Bauernkalender; 12 Mittagskonzei Donnerstag, den 18. Januar 14.15 Muſikaliſches Allerlei; 15.30 Nachmittagskonzei 17.15 Zur Unterhaltung; 17.30 Perfides Albion, Zwiegz ſpräch; 17.45 Zur Unterhaltung; 18.35 Konzert mit deutſchg und franzöſiſcher Muſik; 19.15 Zum Feierabend; 20.15 Buß iſt die Welt der Operette. 8 Freitag, den 19. Januar 14.15 Volksmuſtk, 14.45 Aus dem Skizzen buch der Heimat 15 Volksmuſik; 15.30 Dreißig bunte Minuten; 17.15 Kultuß kalender; 17.30 Zur Unterhaltung; 18.25 Konzert mit den ſcher und franzöſiſcher Muſik; 19.15 Zum Feierabend; 20 Abendkonzert. Samstag, den 20. Januar 14.15 Eine Stund' ſchön und bunt; 15.30 Gruß aus Stut gart, bunte Stunde; 17.15 Zur Unterhaltung: 17.45 A Zeit und Leben; 18.25 Konzert mit deutſcher und franzöſiſch Muſik, 19.15 Zum Feierabend; 19.30 Sportvorſchau ii Württemberg Baden und Vorarlberg; 20.15 Abendkonzei Reichsſender Frankfurt a. M. Donnerstag, den 18. Januar 1 9.15 Was wir Frauen heute wiſſen müſſen; 9.30 Schi funk, 10 Frohe Weiſen; 11 Chor⸗ und Klaviermuſik; 145 Der fröhliche Lautſprecher; 15.45 Bücher für unſere Soldg ten; 18 Ruf ins Land, 18.25 Herz, aufglühe dein Blut, be⸗ ſinnliche Sendung; 19.10 Nach des Tages Arbeit. a Freitag, den 19. Januar a 915 Mutter turnt und ſpielt mit dem Kind: 9.30 Schul⸗ funk; 10 Frohe Weiſen; 10.50 Sport; 11 Orcheſterkonzert 11.50 Mikrophon unterwegs; 14.15 Der fröhliche Lautſpee cher; 15.45 Heimatſprache— Mutterlaut; 17.45 Klingend Liebesgaben; 19.10 Nach des Tages Arbeit. b Samstag, den 20. Januar 9.5 Deutſchland— Kinderland 9.30 Schulfunk: 10 Frohe Weiſen; 11 Konzert; 14.15 Der fröhliche Lautſprecher; 5 Bühne und Film im Rundfunk; 18.25 Zum frohen Wochen ende, dazwiſchen: 18.30 Aus dem Zeitgeſchehen. 1 5 4. — 5 2 7 2 7 2. f VTVDVTbGbVVbCbbCbTTTCCbCCCCTCTCCVTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTDTTTTTDTDTDTDTTDTDTDTDTDTDTDTTb 7 E J e N 4 „s 8— — * Und hier das Rezept: i. b Pfundig's„Schmick⸗ Schmack“ 500—750 g gekochte Kartoffeln(Reſte), 200 g Fleiſch⸗ oder Wurſtreſte*, 1 ſein⸗ gehackte Zwiebel, 10 g Butter, 1 Ei, 20 g Mehl, 4—½ 1 Milch, 2 Eßlöffel Semmel⸗ mehl oder gerieb. Käſe, 20 f Butter. Feingehackte Fleiſchreſte werden mit den in Butter gedünſtelen Zwiebelwürſeln gut vermiſcht. Geriebene Kartoffeln wer⸗ den mit dem Fleiſch in die Form gegeben, dabei bilden die Kartoffeln die erſte und letzte Schicht. Über alles gießt man die mit dem Ei verquirlte Milch und läßt den Auflauf im Ofen backen. 5 Backzeit 30—40 Minuten. e * Statt der Fleiſchreſte kann man aue „Kinder, da bin ich aber. wie's Euch ſchmeckt— heute iſt„Reſte⸗Tag⸗!“ „Alſo, ſo gut hat's mir lange nicht mehr geſchmeckt— aber „Reſte⸗Tag'?“ was meinſt Du mit 6 0 0 mich, daß es Euch ſchmeckt!“ Ganz einfach, ich habe das Eſſen aus den 3 7855 Reſten der letzten Tage zubereitet— freut N 5 kleingeſchnittene gedämpfte Gemüſe ein⸗ ſchichten. e 8 5 und ſuchten ſich wechſelſeitig n N 2 r