„ Uogodo dend funde de eg gun Lencgeß giach zog oe dus 1 Arno„„da an cpi egg nec aue van na ili enen ee wie e eg“ uvavg 1 san n% 2 . 1 5 zu uebvz, ue usg ui aun usbaount Deengs preis! Monatkich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, m der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpteiſe: Die 22 mm heette Millimeterzeile 3 Pfg., Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr enſprecher Nr. 47216. Poftſcheck⸗Konts: Kartsruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Berbindblatt fr den Stadtteil Müm.⸗Secken beim. Erſcheent tüglich, mit Ntsnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebs ſtärungen uw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Berlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Sechenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A.. e 40. Jahrgang Nibbenttops Brief an Vonnet Frankreichs Kriegsſchuld bewieſen— Zweite amtliche deutſche Beröffenklichung zum franzöſiſchen Gelbbuch DNB Berlin, 18. Januar. Amtlich wird verlautbart: Wie vor kurzem durch die Veröffentlichung von Urkun⸗ denmaterial über den Beſuch des Reichsaußenminiſters von Ribbentrop in Paris im Dezember 1938 nachgewieſen wor⸗ zen iſt, ſchien im Winter 1938/39 ſeit langen Jahren zum ꝛrſtenmal die Vorausſetzung für eine wirkliche und dauernde deutſch-franzöſiſche Entſpannung gegeben zu ſein. Deutſch⸗ and hatte durch den ſchriftlich bekräftigten endgültigen Ver⸗ zicht auf eine KReviſion ſeiner Weſtgrenze jedes Uebergrei⸗ fen ſeiner Politik auf das Gebiet franzöſiſcher Lebensinter ⸗ eſſen ausgeſchloſſen; Frankreich hakte durch ſeinen verant⸗ wortlichen Außenminiſter erklärt, daß ſich in der Einſtellung Frankreichs zu den oſteuropäiſchen Fragen ſeit München ein rundſätzlicher Wandel vollzogen habe, und damit zu ver⸗ feen gegeben, daß die franzöſiſche Regierung in Zukunft en Lebensintereſſen Deukſchlands in Mittel. und Oſteuropa nicht mehr ſtörend in den Weg kreten werde. 5 Trotz innerpolitiſcher Widerſtände mannigfacher Art iſt die franzöſiſche Regierung bis in den März 1939 von dieſer neuen realiſtiſchen Politik nicht offen abgewichen. Erſt die ſeit dem 17. März 1939 zum politiſchen Programm erhobene engliſche Einkreiſungspolitik hat die hoff⸗ nungsvollen Anſätze zu einer deutſch⸗franzöſiſchen Verſtän⸗ digung mit einem Schlage zerſtört. Es zeigte ſich ſofort, daß die franzöſiſche Außenpolitik jede Selbſtändigkeit verloren hatte. Bedingungslos folgte Frankreich der briti⸗ ſchen Politik. Der engliſche Blanko⸗Scheck für Warſchau erhielt auch die franzöſiſche Unterſchrift, die einſeitigen engliſchen Garantien für Rumänien und Grie⸗ chenland wurden von Frankreich gegengezeichnet, der Tür⸗ kei im Intereſſe Englands das Gebiet von Alexandrette überantwortet und bei den Bemühungen, Sowjetrußland für das Einkreiſungsnetz zu gewinnen, ſpielte Frankreich eine beſonders aktive Rolle. a Somit hatte Frankreich bereits im Frühjahr 1939 durch ſeine aktive Teilnahme an der antideutſchen Einkreiſungs⸗ politik der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung die Grundlage entzogen. Trotzdem iſt der franzöſiſche Außenminiſter Mitte Juli 1939 nochmals von maßgebendſter deutſcher Seite auf ſeinen politiſchen Kurswechſel feſtgenagelt und auf die verhängnisvollen Folgen der Polen gegebenen Blanko⸗Vollmacht hingewieſen worden. Am 1. Juli war dem deutſchen Botſchafter vom fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter eine ſchriftliche Notiz zur Weiter⸗ leitung an Reichsaußenminiſter von Ribbentrop übergeben worden. Hierin hatte Bonnet behauptet, daß im deutſch⸗ franzöſiſchen Abkommen ein Vorbehalt hinſichtlich der fort⸗ dauernden Geltung des franzöſiſch⸗polniſchen Bündniſſes enthalten ſei, und gleichzeitig erklärt, daß Frankreich feſt entſchloſſen wäre, die Polen gegebenen Verſprechungen unter allen Umſtänden einzulöſen Der Reichsaußenmiaiſter beantwortete dieſe franzöſiſche Drohung mit demfolgen⸗ den Schreiben vom 13 Juli 1939 an den franzöſiſchen Außenminiſter perſönlich: „Sehr geehrter Herr Bonnet! Sie haben Graf Welczeck am 1. Juli eine für mich beſtimmte perſönliche Notiz über⸗ geben, deren Inhalt es nunmehr auch mir zur Pflicht macht, Ew. Exz klar und unmißverſtändlich die Einſtellung der deutſchen Regierung zu den deutſch⸗franzöſiſchen Beziehun⸗ gen im allgemeinen und zu der Danziger Frage im beſon⸗ deren bekanntzugeben. a Die deutſche und die franzöſiſche Regierung haben am 6. Dezember 1938 eine Erklärung unterzeichnet, wonach ſie feierlich die zwiſchen Deutſchland und Frankreich beſtehen⸗ den Grenzen als endgültig anerkennen und wonach ſie alle ihre Kräfte einſetzen wollen, um friedliche und gutnachbar⸗ liche Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ſicherzuſtel⸗ len. Dieſe Erklärung war auf Seiten der Reichsregierung die logiſche Folge der von ihr ſeit der Machtübernahme kon⸗ ſequent verfolgten Politik der Verſtändigung mit Frank⸗ reich einer Politik, an der ſie grundſätzlich auch heute goch feſthalten möchte Was Ihre Bemerkunßen über den in dem Artikel III der deutſch⸗franzöſiſchen Erklärung aufgenom⸗ menen Vorbehalt bezüglich der beſonderen Beziehun⸗ gen Deutſchlands und Frankreichs zu dritten Mächten an⸗ langt ſo trifft es keineswegs zu, daß dieſer Vorbehalt eine Anerkennung beſonderer Beziehungen Frankreichs zu Po⸗ len in ſich ſchlöſſe In den Beſprechungen, die in Berlin und Paris bei den Vorverhandlungen über die Erklärung und bei Gelegenheit ihrer Unterzeichnung ſtattgefunden haben, beſtand vielmehr volle Klarheit darüber, daß ſich der Vorbehalt auf das beſondere Freundſchaftsverhältnis Frankreichs zu England und Deutſchlands zu Italien bezöge. Insbeſondere haben wir bei unſeren Beſprechungen am 6. Dezember 1938 in Paxis übereinſtimmend die Reſpeltie · rung der beiderſeitigen vitalen Intereſſen als Vorausſetzung und als Grundſatz der künftigen Entwicklung guter deutſch⸗ franzöſiſcher Beziehungen feſtgeſtellt. Dabef habe ich aus⸗ drücklich auf Oſteuropa als deutſche Intereſſenſphäre hin⸗ 1 8 5 und Sie haben— ganz im Gegenſatz zu der Be⸗ zauptung in Ihrer Notiz— damals Ihrerſeits betont, daß ſich in der Einſtellung Frankreichs zu den oſteuropäiſchen Bande ſeit der Konferenz von München ein grundſätzlicher andel vollzogen habe. Mit dieſem von uns Anfang Dezember feſtgeſtellten 5 Standpunkt ſteht es in direktem Gegenſatz, daß Frankreich N den großzügigen Vorſchlag des Führers an Polen zur Re⸗ 7 Freitag, den 19. Januar 194 85 0 Nr. 16 gelung der Danziger Frage und die etwas eigenartige dol⸗ niſche Reaktion zum Anlaß genommen hat, mit Polen neue, verſtärkte Bindungen gegen Deutſchland einzugehen. Am Schluß Ihrer Notiz werden dieſe Bindungen dahin cha⸗ rakteriſiert, daß jedes militäriſche Eingreifen Polens hei einer Veränderung des ſtatus quo in Danzig Frankreich veranlaſſen würde, Polen ſofort militäriſch bei⸗ zuſtehen. Zu dieſer Politik der franzöſiſchen Regierung habe ich Folgendes zu bemerken: 1. Deutſchland muß, ebenſo wie es ſich niemals in vitale franzöſiſche Inkereſſenſphären eingemiſcht hat, eine Einmi⸗ ſchung Frankreichs in ſeine vitalen Intereſſenſphären mit aller Enkſchiedenheit ein- für allemal ablehnen. Die Geſtal⸗ kung des Berhältniſſes Deutſchlands zu ſeinen öſtlichen Nachbarn berührt keinerlei franzöſiſche Intereſſen, ſondern iſt ureigenſte Angelegenheit der deutſchen Politik. Die Reichsregierung ſieht ſich daher nicht in der Lage, Fragen der deutſch-⸗polniſchen Beziehungen mit der franzöſiſchen Regierung zu erörtern oder dieſer gar das Recht zu einer Einflußnahme auf Fragen zuzugeſtehen, die mik der zu⸗ künftigen Geſtaltung des Schickſals der deutſchen Stadt Danzig zuſammenhängen. 2. Zu Ihrer perſönlichen Orientierung über den deut⸗ ſchen Standpunkt in der polniſchen Frage will ich aber Folgendes ſagen: Die polniſche Regierung hat das hiſtoriſche einmalige Angebot des Führers zur Re⸗ elung der Danziger Frage und zur endgültigen Konſoli⸗ ierung der deutſch⸗polniſchen Beziehungen mit Kriegs ⸗ drohung beantwortet, die man nur als ſeltſam bezeich⸗ nen kann. Es iſt im Augenblick nicht zu erkennen, ob die polniſche Regierung dieſe eigenartige Einſtellung revidieren und zur Vernunft zurückkehren wird. Solange ſie aber bei dieſer unvernünftigen Haltung bleibt, kann dazu nur ge⸗ ſagt werden daß ſede Verletzung Danziger Bodens durch Polen oder eine mit dem Anſehen des Deutſchen Reiches nicht zu vereinbarende Provokation ſeitens Polens mit dem ſofortigen deutſchen Vormarſch und der 1 der polniſchen Armee beantwortet werden würde 3. Die bereits erwähnte, im Schlußſatz Ihrer Notiz ent⸗ f haltene Feſtſtellung würde nach ihrem Wortlaut bedenten, . — * daß Frankreich Polen das Recht zugeſteht, ſich jeder belie⸗ bigen Aenderung des ſtatus quo in Danzig militäriſch zu widerſetzen und daß, wenn Deutſchland eine ſolche Verge⸗ waltigung deutſcher Intereſſen nicht duldet. Frankreich Deutſchland angreifen will. 5 Sollte dies katſächlich der Sinn der franzöſiſchen Politik ein, ſo müßte ich Sie bitten, zur Kenntnis zu nehmen, aß ſolche Drohungen den Führer in ſeinem Entſchluß, die deutſchen Intereſſen mit allen ihm zur Verfügung ſtehen⸗ den Mitteln wahrzunehmen, nur noch beſtärken würden. Der Führer hat immer die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändi⸗ gung gewünſcht, und einen nochmaligen Krieg zwiſchen den beiden Ländern, die durch keinerlei vitale Inkereſſengegen⸗ ſätze mehr getrennt werden, als Wahnſinn bezeichnet. Lie⸗ gen die Dinge aber ſo, daß die franzöſiſche Regierung den Krieg will, ſo wird ſie Deutſchland ſederzeit bereit finden. Die Berantworkung für einen ſolchen Krieg würde dann ausſchließlich die franzöſiſche Regierung vor ihrem Volk und vor der Welt zu kragen haben. Angeſichts der angenehmen perſönlichen Beziehangen, die ich mit Ew. Exz. gelegentlich der Unterzeichnung der Erklärung vom 6. Dezember 1938 aufnehmen konnte, be⸗ dauere ich, daß Ihre Notiz mich zu dieſer Erwiderung ge⸗ zwungen hat. Ich möchte die Hoffnung nicht aufgeben, daß letzten Endes doch noch die Vernunft obſiegen und das ſran⸗ zöſiſche Volk erkennen wird, wo ſeine wahren Intereſſen liegen. Nachdem ich mich ſeit über 20 Jahren für die deuͤtſch⸗franzöſiſche Verſtändigung eingeſetzt habe, würde das auch für mich perſönlich die Erfüllung eines aufrichtig empfundenen Wunſches ſein. Mit den beſten Empfehlungen Ihr ſehr ergebener Joachim von Ribbentrop.“ Frankreich iſt alſo im Juli, noch ehe die polniſchen Pro, vokdtionen ihren Höhepunkt erreicht halten, eindringlich vor den Folgen der von England gewolllen aggreſſiven Haltung Polens gewarnt worden. Es wurde nicht der ge⸗ ringſte Zweifel darüber gelaſſen, daß der dringende Wunſch Deutſchlands nach Verſtändigung mit den weſtlichen Nach ⸗ barn ſeine natürliche Grenze in der Notwendigkeit der Wahrung der deutſchen Lebensintereſſen und des Schutzes des deukſchen Volkskums finden mußte. Sollte Frankreich die Einmiſchung in ureigenſte Angelegenheiten der deuk⸗ ſchen Politik bis zum Angriffskriege kreiben, ſo würde es Deutſchland bereit finden, dieſen ihm aufgezwungenen Krieg aufzunehmen. Alle dieſe Warnungen ſind in den Wind geſchlagen worden. Die franzöſiſche Regierung iſt England bis zuletzt efolgt. Somit wird ſie bor ihrem Volk und vor der Ge⸗ ſchichte die Verantwortung dafür zu kragen haben, daß am Ende aller deutſchen Bemühungen um den Frieden am Rhein wiederum der Krieg ſteht. Walther Flex's Erbe Berlin, 19. Januar. Der Bruder des im Weltkrieg ge⸗ fallenen Dichters Walther Flex, der in Schweden lebende Dr. Konrad Flex, hat für die Dauer des Krieges die Hälfte ſämtlicher Einnahmen aus den Werken des Dichters dem Deutſchen Reich zur Verfügung geſtellt. Walther Flex' Werke, die während des Weltkrieges vielen hunderttauſend deutſchen Soldaten Kraft und Glauben 9 haben, ver⸗ binden ſich ſo erneut der deutſchen Wehrmacht in einer Stunde der Bewährung. ere ender, ee Gefährliche Kredite Türkei in Schuldknechtſchaft der Weſtmächte DB Berlin, 18. Januar. Ueber den vor kurzem abge⸗ ſchloſſenen türkiſchen Handelsvertrag mit den Weſtmächten ſind nunmehr einige Einzelheiten bekannt geworden, die erkennen laſſen, daß England und Frankreich neben den unproduktiven Rüſtungskrediten der Türkei auch gewiſſe Zuſicherungen auf eine wertmäßig begrenzte Abnahme eines Teiles ihrer Ausfuhrgüter gegeben haben. Die Zukunft wird es allerdings erſt erweiſen müſſen, ob die Weſtmächte, die trotz vielfacher beiderſeitiger Bemühungen im Verlauf der letzten zehn Jahre ſtets nur einen verſchwindend geringen Anteil an der türkiſchen Geſamtausfuhr aufnehmen konn⸗ ten, jetzt unter den erſchwerten Umſtänden des Krieges in der Lage ſind, den geſteckten Rahmen des Handelsverkehrs auszufüllen. g Die Tatſache, daß der mitgeteilte Umfang dieſer angeb⸗ lich feſten franzöſiſch⸗britiſchen Abnahmeverpflichtungen für türkiſche Ausfuhrwaren bei weitem nicht den Anteil der bisherigen deutſchen Bezüge türkiſcher Waren erreicht, deutet ſchon darauf hin, daß man ſich in London und Paris der Schwierigkeiten wohl bewußt war und deshalb darauf bedacht blieb, den Rahmen nicht zu weit zu ſtecken. Die tür⸗ kiſche Preſſe, die jetzt wieder einmal wie ſchon öfter zuvor in überſchwenglichen Tönen einen glanzvollen Aufſchwung der türkiſchen Ausfuhr nach den Weſtmächten vorherſagt, hat offenſichtlich auch vergeſſen, daß die Türkei nicht nur Ausfuhr⸗, ſondern auch Cinfuhrbebürfniſſe gat. Da aber nach dem eigenen Bekenntnis britiſcher und franzöſiſcher Stellen deren Ausfuhrleiſtung ſtark geſunken iſt, wird die Türkei nicht nur wegen des Abſatzes ihrer eigenen Erzeug⸗ niſſe, ſondern überdies noch wegen der Befriedigung ihrer Einfuhrbedürfniſſe Sorgen bekommen. Es wird nunmehr auch von der türkiſchen Preſſe offen zugegeben, daß es ſich bei den Handelsabkommen nicht etma um einen Akt der wirtſchaftlichen Vernunft, ſondern um eine ausſchließlich politiſche Angelegenheit handelt. Die Iſtanbuler Zeitung„Tan“ erklärt eindeutig, daß die Türkei wegen ihrer politiſchen Gemeinſchaft nit den Weſt⸗ mächten auch ihren Handelsverkehr auf dieſe habe umſtel⸗ len müſſen. Wenn das Blatt allerdings meint, daß die Tür⸗ kei damit aus der„wirtſchaftlichen Knechtſchaft“ gegenüber Deutſchland frei geworden ſei, hat es zweifellos noch nicht erkannt, daß ſich das Land dafür in eine gewiß noch einmal recht drückend werdende politiſche und finanzielle Schu d⸗ knechtſchaft gegenüber den Weſtmächten be⸗ geben hat. Die angebliche wirtſchaftliche„Knechtſchaft“ ge⸗ genüber Deutſchland beſtand in einem auf den natürlichen Ergänzungsmöglichkeiten der beiden Länder fußenden und beiden Partnern gleichermaßen zum Vorteil gereichenden Warenaustauſch. 5 Die britiſch⸗franzöſiſchen Kredite an die Türkei bilden keine natürlichen Vorausſetzungen für einen ſich gegenſeitig ergänzenden Handelsverkehr. Sie ſind ein künſtliches Mit⸗ tel zur politiſchen Bindung und können keinen wirtſchaft⸗ lichen Fortſchritt der Türkei bewirken. Die Folgen einer derartigen Schuldknechtſchaft werden ſich zu gegebener Zeit zweifellos zeigen und im türkiſchen Volk nur größte Ent⸗ käuſchung hervorrufen können. Italien iſt bereit Es kann ſederzeit zu den Waffen greifen Rom, 18. Januar. Parteiſekretär Miniſter Muti hat anläßlich einer Gauleitertagung einige grundlegende Richt⸗ linien für die zukünftige Tätigkeit der faſchiſtiſchen Partei aufgeſtellt. Die Partei halte an der antidemokrati⸗ ſchen und antibürgerlichen Aktion unverändert feſt. Die noch überlebenden Tendenzen zum geruhſamen und bequemen Leben, zum leeren Geſchwätz und zum Paziſismus müßten mit allen Mitteln und durch das Beiſpiel der Par⸗ teiführer bekämpft werden. Die kürzlich erfolgte„Ablöſung der Wache“ dürfe keinesfalls als ein Kurswechſel ausgelegt werden. Man dürfe ſich nicht der Iluſion hingeben, daß die der ⸗ zeitige haltung Italiens gegenüber dem Konflikt ewig dauern werde.„Das faſchiſtiſche Italien kann in jedem Au⸗ genblick in die Lage kommen, aus Nolwendigkeil oder aus Pflicht zu den Waffen zu greifen. Es muß alſo maleriell und vor allem geiſtig bereit ſein. Hinzugefügt muß noch werden, daß es abſurd und gefährlich iſt, Genugtuung über kürzlich erfolgte internationale Sympathiekundgebungen zu empfinden, die weder gerechtfertigt noch e ind and auch nicht den wahren Gefühlen des italieniſchen Volfes enkſprechen, das gelernt hat, die Geſchichte, die es in lehler Zeit dramatiſch miterlebke, nicht zu vergeſſen.“ 2 Aufregung durch Hetze Spaniſches Blatt über Holland und Belgien. Madrid, 18. Jan,„Informaciones“ ſtellen feſt, daß die ö Aufregung in Brüſſel und Den Haag unbegründet ſei. Der erneute Verſuch der Weſtmächte, Unruhe in jene Länder zu tragen, werde wahrſcheinlich geſpannte Beziehungen zum Reich zur Folge haben. Deutſchland müſſe darauf beſtehen, daß Brüſſel und Den Haag den Verſicherungen Deulſch⸗ lands mehr Glauben ſchenken und nicht ſofort auf jede Hetze der Weſtmächte hereinfallen. Die in Berlin herr⸗ ſchende Ruhe ſtehe in ſchärfſtem Gegenſatz zur allgemeinen Unruhe e Reichs geenzen. . 8 unn Der Wehrmachtsbericht Aufklärungsflüge über Schokkland DaB Berlin, 18. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weſten keine beſonderen Ereigniſſe. Die Luftwaffe führte neben Grenzüberwachungsflügen an der Weſtfront Aufklärungsflüge über der ſcholtiſcher Küſte durch. Meſſer ſchmiti⸗Maſchine unerreicht Urteil eines amerikaniſchen Fachmannes Newyork, 18. Januar. Wie aus Detroit gemelde wird, bezeichnele Robert Insley, leitender Ingenieur der Pratt-Whitney-Flugzeugmokorenwerke, auf der Berlin, 19. Januar. Ein Aufſatz der„Finanzial News“ über die ungeheuren Störungen des britiſchen Wirtſchaftslebens iſt ſehr aufſchlußreich. Er beſtätigt in vol— lem Umfange ähnliche Meldungen, die aus anderer Quelle über das wirtſchaftliche Durcheinander in England vorlie⸗ gen. Rühren kann uns allerdings das Wehklagen der bri⸗ kiſchen Wirtſchaftskreiſe in keiner Hinſicht. Dieſe Herren hat⸗ ten es ja in der Hand gehabt, ihre Regierung rechtzeitig vor den Folgen eines wahnwitzig heraufbeſchworenen Krie⸗ ges zu warnen und damit das britiſche Wirtſchaftsleben vor den ſchweren Erſchütterungen zu bewahren, denen, es jetzt Dank dem ungeſtörten Treiben der verbrecheriſchen Kriegs- hetzer ausgeſetzt iſt. Aber die habgierigen Geldſäcke in den engliſchen Kontoren ſind es ſelbſt geweſen, die von einem Krieg gegen Deutſchland profitieren wollten. Sie hätten es zu gern geſehen, wenn es ihrem Kriegskabinett geglückt wäre, das ihnen durch ſeinen Fleiß und Arbeitsſinn' ver⸗ haßte Deutſchland niederzuſchlagen und die deutſchen Abſatz⸗ märkte als billige Kriegsbeute in Beſitz zu nehmen. Jetzt müſſen ſie zu ihrem Schrecken erleben, daß ihre Rechnung eine böße Fehlkalkulation war. Der britiſchen Politik iſt nicht nur die politiſche und militäriſche Einkrei⸗ ſung Deutſchlands völlig mißglückt, ſondern auch die wirt⸗ ſchaftliche Erdroſſelung Deutſchlonds war ein Schlag ins Waſſer. Ja, das Schickſal, das man uns mit der brutalen Blockade zugedacht hat, wiederfährt nun England ſelbſt. Die erfolgreiche deutſche Handelskriegführung hat die Blok⸗ kade, mit der man uns zu Boden zwingen wollte, in eine Gegenblockade gegen England verwandelt, deren ver⸗ hängnisvolle Auswirkungen England von Tag zu Tag in ſchärferer Form zu ſpüren bekommt„Ungeheure Störungen des Wirtſchaftslebens Großbritanniens“, ſo muß die eng⸗ liſche Preſſe nach vier Monaten Krieg feſtſtellen. Dieſe Schwierigkeiten werden— darauf kann man ſich in London verlaſſen—, in der Zukunft noch erheblich größer werden. Schon heute weiß England nicht mehr, wie es die britiſche Lebensmittel- und Rohſtoffeinfuhr aus den Vereinigten Staaten und den anderen Ueberſeeländern bezahlen ſoll, ſchon heute muß der britiſche Schatzkanzler das Schreck⸗ r e der Inflation an die Wand malen. Die chiffsperluſte an den engliſchen Küſten wachſen ins Un⸗ ermeßliche während neutraler Schiffsraum für die Todes⸗ fahrt nach England nicht mehr zu haben iſt. Wirtſchaftschaos, Arbeitsloſigkeit, wachſende Unzufrie⸗ denheit und im Hintergrund die drohende Revolution, das ſind die Folgen des furchtbaren Kriegsverbrechens der jüdi⸗ ſchen Plutokraten. Folgen, über deren Tragweite man ſich aber heute in London, trotz aller Stoßſeufzer über die Wirt⸗ ſchaftsſtörungen, immer noch nicht recht klar zu ſein ſcheint. An der engliſchen Küſte aufgelaufen DNB Amſterdam, 19. Januar. Wie die holländiſche Preſſe meldet, iſt infolge des ſtarken Sturmes der italieni⸗ ſche Dampfer„Premuda“ an der engliſchen Küſte aufgelau⸗ fen. Von Ramsgate aus iſt ein Rettungsboot unterwegs, um der Mannſchaft zu helfen. Das italieniſche Schiff iſt 4427 Bruttoregiſtertonnen groß Weiter verzeichnen die hol⸗ ländiſchen Zeitungen den bereits gemeldeten Untergang des 10 000⸗Tonnen⸗Tankdampfers, deſſen Name noch nicht be⸗ kannt ſei. Der holländiſche Dampfer„Virgo“(500 Tonnen) iſt in der Nähe der Weſtküſte Zeelands auf Grund gelaufen. Wieder Minenexploſion an der holländiſchen Küſte Amſterdam, 19 Januar Wiederum iſt vor Huisduinen in der Nähe des holländiſchen Kriegshafens den Helder eine Mine explodiert Bekanntlich explodierte vor Hufsdui⸗ nen bereits im Dezember eine Mine, die umfangreiche Ver⸗ wüſtungen anrichtete. Der Schaden, der durch die letzte Mine angerichtet wurde, ſoll erheblich größer ſein. „Das A⸗Boot handelte ko rekt“ DB Liſſabon, 18 Januar. Der Kapitän des von einem deutſchen U-Boot torpedierten holländiſchen Damp⸗ fers„Arendskerk“ gab dem„Diario de Lisboa“ ein Inter⸗ view Er betonte, daß die Beſatzung von dem U-Boot⸗Kom⸗ mandanten korrekt behandelt worden ſei und daß das Schiff nicht, wie engliſche und franzöſiſche Nachrichtenbüros be⸗ haupten, nach Südafrika unterwegs geweſen ſei, ſondern eine Ladung für engliſche Häfen an Bord gehabt habe. „Es iſt eine Schande As A-Dampfer feſtgehalten— Aeußerungen des Kapitäns Waſhingkon, 19. Januar. Bei der Ausreiſe mit dem Dampfer„Mormactide“ äußerte ſich der Kapitän Erie Pe⸗ zufolge entrüſtet über die britiſche Anmaßung bei der See⸗ kontrolle:„Es iſt eine Schande, wie die Engländer ameri⸗ zaniſche Schiffe geradewegs ins Kriegsgebiet hineinbrin⸗ gen“ Er erzählte, daß ſein früheres Schiff„Scanpeen“ bei der letzten leberfahrt von den Engländern nach Kirkcaldy im Firth of Forth gebracht und dort mit 80 Paſſagieren volle 29 Tage aufgehalten worden ſei, ohne daß die Briten berechtigl geweſen ſeien, den US A⸗Dampfer den Gefahren der Kriegszone auszuketzen. Wir ſahen einige deutſche Flieger über dem Firth, die jedoch keine Bomben abwarfen Wir hatten uns ſorgfältig aus der Kriegszone herausgehalten, fuhren zwiſchen Island und den Faröern, wurden aber ſtändig von britiſchen Kreuzern beobachtet und ſchließlich zur Kursänderung gezwungen.“ Helſinki mit Bomben belegt hätten. Norwegens Schlüſſelſtellung Neutralität durch England gefährdet Dun Reval, 18. Januar. In ihrer letzten Nummer beſchäftigt ſich die offiziöſe„Baltic Times“ im Zuſammen⸗ hang mit der Möglichkeit einer militäriſchen Hilfe der Alliierten für Finnland mit der Schlüſſelſtellung Norwe⸗ gens. Eine Expedition Englands und Frankreichs nach Finnland— ſo ſchreibt das Blatt— hänge nicht allein davon ab, ob ſie diplomatiſch opporkun und militäriſch durchführbar ſei. Es gäbe noch eine andere Seite der Frage, nämlich die ſkandinaviſchen Staaten ſelbſt. Das Blalt be⸗ zeichnet es als fraglich, ob dieſe Staaten ctriegs- oder Waf⸗ ſentransporte durch ihr Gebiet geſtatten würden, und be- konk, daß die Haltung der ſkandinaviſchen Staaten enk⸗ ſcheidend ſei wenigſtens ſo lange, wie die Souveränilät und Neutralität der kleinen Staaken reſpektiert werde. Das Blatt weiſt dann darauf hin, daß Norwegen in jedem Plan einer militäriſchen Expedilion die Schlüſſelſtellung innehabe und Schwedens Zuſtimmung zu einem Durchmarſch von 0 nicht enkſcheidend ſei, wenn Norwegen ſich weigern ollte. Die„Baltie Times“ geht dann auf die Außenpolitik Norwegens ein und erinnert an eine zu Beginn 1939 ge⸗ haltene Rede des norwegiſchen Stortingpräſidenten Hambro, in der er den Wunſch Norwegens unterſtrich, neutral zu bleiben, und entſchieden die Möglichkeit einer Verteidigung Skandinaviens durch irgendeine europäiſche Großmacht oder eine Gruppe von Staaten gegen irgendeinen Angriff zurückwies. Einen ähnlichen Standpunkt habe Norwegen auch in den folgenden Monaten eingenommen Nachdem ſedoch in der Zwiſchenzeit der finniſch⸗ruſſiſche Konflikt ausgebrochen ſei, der den Krieg in die unmittelbare Nähe Norwegens gebracht habe, könne es ſein, daß dieſe Tatſache Norwegens Politik emp⸗ fänglicher für die britiſchen Pläne mache und Oslo ſugge⸗ riere, daß eine Expedition zugunſten Finnlands auch dem Intereſſe der norwegiſchen Sicherheit dienen werde. Das Blatt wirft dann die Frage auf, ob Norwegen ſeinen Standpunkt geändert habe und zieht zur Beantwortung die⸗ ſer Frage einen Vergleich zwiſchen der Haltung Schwe⸗ dens und Norwegens im finniſch⸗ruſſiſchen Konflikt. Dabei kommt die Zeitung zu dem Schluß, daß die Reaktion in Norwegen nicht ſo ſtark ſei wie in Schweden. Dagegen ſeien auf die Erklärungen des norwegiſchen Außenminiſters hinſichtlich des Wunſches nach Aufrechterhaltung der Neu⸗ tralität Norwegens von der norwegiſchen Preſſe keine Wünſche nach einer aktiveren Politik in der finniſchen Frage geäußert werden. 5 Soweit dies von dem Wunſche Norwegens abhänge, könne daher angenommen werden, daß Norwegen ſich dem Durchmarſch fremder Truppen widerſetzen werde, der direkt im Gegenſatz zu der erklärten Neutralität ſtehen würde. Es könne ſich aber eine Entwicklung ergeben, in der Norwegens Wünſche nicht die enkſcheidende Rolle ſpielen. Großbritan⸗ nien könne durch ſeine unmiktelbaren Intereſſen gezwungen werden, die unerbetene Verteidigung des einen oder ande⸗ ren ſkandinaviſchen Landes zu übernehmen. Gchwediſche Neutralitätserklärung „Schweden wird ſeine Anabhängigkeit verteidigen“ DB Stockholm, 18. Januar. Der ſchwediſche Reichstag nahm ſeine Tätigkeit mit einer großen Ausſprache wieder auf. Miniſterpräfident Hanſſon betonte in einer Rede, daß die ſchwediſche Außenpolitik keine Aenderung erfahren habe Schweden werde ſeine Unabhängigkeit und ſeine Neutrali⸗ tät verteidigen. Jeder Verſuch dieſe Neutralität zu ver— letzen, werde mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln zurucgewieſen werben. Von Akten, die im Gegenſatz zur Neutralität ſtünden, wie etwa die Durchmarſcherlaubnis für kriegführende Truppen oder die Bereitſtellung von Stütz⸗ punkten, könne keine Rede ſein. Schweden halte an der Zu⸗ ſammenarbeit mit kleinen bündnisfreien Staaten feſt, die nach einem Frieden der Sicherheit und der Gerechligkeit ſtrebten. Das Ziel der Zuſammenarbeit der nordiſchen Staa⸗ ten, ſo erklärte er weiter, beſtehe in der Sicherung der Neu⸗ tralität und Unabhängigkeit. Von einer militäriſchen Koalition ſei niemals die Rede geweſen. Für Schweden beſtehe auch keinerlei Verpflichtung, ſich an die Seite Finnlands zu ſtellen. Das ſchwediſche Volk ſei zwar von einem Gefühl der Wärme gegenüber Finn⸗ land getragen. was aber keine Feindſeligkeit gegen das ruſſiſche Bolk bedeute. Die ſchwediſche Regierung, ſchloß Hanſſon, bringe der Frage der Hilfe für Finnland lebhalte Sympathie entgegen, es ſei aber Vorſicht geboten, wenn Schweden nicht ein Teil des Kampffeldes werden wolle. Der finniſche Heeresbericht Keine Lufkangriffe bei 40 Grad Kälte. DNB helſinki, 18. Jan. Der finniſche Heeresbericht vom 17 Januar meldet von der Kareliſchen Landenge lebhafte Störungstätigkeit und von der Oſtgren ze am Ladogaſee Patrouillengefechte. In Lappland ſollen fin⸗ niſche Truppen erfolgreich in der Gegend von Salla ge⸗ fochten haben. Von den anderen Frontabſchnitten wird von Patrouillen- und Artillerietätigkeit berichtet. Am 16. Januar war die ruſſiſche Flugtätigkeit mit Ausnahme der Kareliſchen Front und der Gegend von⸗ Kajaani gering die finniſche Luftwaffe hat im Laufe des Tages militäriſche Ziele der Ruſſen angegriffen. Auf Helſinki und Südfinnland fanden bei ſcharfer Kälte bis zu 40 Grad unter Null keine Luftangriffe ſtatt. Ruſſiſches Dementi.— Helſinki nicht angegriffen. Moskau, 18. Jan. Der Stab des Leningrader Militär⸗ bezirks verbreitet ein Dementi, das ſich gegen die Behaup⸗ tungen der Londoner Zeitung„Daily Herald“ richtet, wo⸗ nach ſowjetruſſiſche Bombenflugzeuge Arbeiterviertel in Demgegenüber wied feſtgeſtellt, daß ſowjetiſche Bombenflugzeuge Helſinki über⸗ haupt nicht angegriffen und noch weniger ihre Angriffe trolius von den„Moore Maccormack-Lines“ United Preß gegen Arbeiterviertel der Stadt Helſinki gerichtet hätten. Oer ruſſiſche Heeresbericht Elf finniſche Flugzeuge abgeſchoſſen DNB Moskau, 19. Januar. Der Heeresbericht des Lenin⸗ grader Militärbezirks meldet vom 17. Januar Spähtrupp⸗ Tätigkeit und von einzelnen Frontabſchnitten Gewehr und Artilleriefeuer. i a Die ſowjetiſche Luftwaffe habe eine Reihe von Erkun⸗ dungsflügen und Luftangriffen auf Eiſenbahnen und mili⸗ täriſche Objekte durchgeführt. In den dabei ſich entwickelnden Luftkämpfen ſollen— wie das Kommunique mitteilt— elf kinniſche Flugzeuge abgeſchoſſen worden ſein. Starker Froſt in Dänemark Kopenhagen, 18. Januar. Der nun ſchon ſeit zwei 9 gen andauernde ſtrenge Froſt beſchleunigt die Vereiſung d däniſchen Gewäſſer. Infolgedeſſen ift eine Einziehung 00 die Schiffahrtsſtraßen kennzeichnenden Leuchtboſen n Feuerſchiffe in den Sunden und Belten notwendig gewn den Die Suche nach treibenden Minen in den Gewäſſern g die Sperrfelder vor allem auch in der Koge⸗ und Fakſe⸗Bucht mußte eingeſtellt werden. Die größten Schi rigkeiten für die Schiffahrt beſtehen im weſentlichen Limford⸗ und im Oere⸗Sund Der weſtliche Teil des In ford⸗ und vor allem der Ager⸗Sund ſind völlig zugefror ſodaß Poſt und Güter über das drei Meter dicke Eis Schlitten befördert werden können. Treibendes Eis auch über dem ganzen Oere-Sund. Die Dampfbootverg dungen zwiſchen Kopenhagen und Malmö werden un dieſen Umſtänden von bisher täglich je vier auf je eine beiden Richtungen eingeſchränkt. Auch für die Staatsbg fähre zwiſchen Helſingör und Helſingborg werden Scho rigkeiten befürchtet. Wie im Oere⸗Sund ſo nimmt auch Eisbildung ſchnell zu in den verſchiedenen Baſſins des penhagener Hafens. Die Eisbrecher der Hafenverwalth haben bereits verſchiedentlich zur Befreiung von Schiß eingeſetzt werden müſſen. 5 Als ganz ungewöhnlich wird endlich die Eisbildung der weſtjütiſchen Küſte gemeldet, wo in der Jammerby die Nordſee zum erſten Male ſeit Jahren über drei Kü meter hinaus ins offene Meer mit Packeis bedeckt iſt. Fiſchfang mußte eingeſtellt werden. Von Südlolland w den ſchwere Eisſtauungen bei Errindley berichtet, die im Hafen liegenden Boote zerquetſchten und ſich bis die Krone des Sturmflutdeiches hinaufſchoben, was ſeit! Sturmfluten von 1872 nicht mehr geſchehen iſt. Moskauer Kälterekord ſeit 100 Jahren Moskau, 18. Januar. Seit 100 Jahren iſt in Mos das Thermometer nicht mehr ſo tief gefallen wie in! letzten Tagen. Dienstag nachmittag wurden in Moskau Grad minus gemeſſen, am Abend 44 Grad. Für das em päiſche Rußland iſt das ein ſeltener Kälterekord. Um ein Vergleich zu finden, muß man ſchon bis in die 40er Jah des vorigen Jahrhunderts zurückgehen, wo das Thermon ter jedoch auch nur bis auf 42 Grad unter Null fiel. Schwere Exploſion bei London Eine Fabrik in die Luft geflogen? Amſterdam, 19. Januar. Wie Reuter mitteilt, wil den Donnerstag vormittag unn 10.45 Uhr faſt gleichzell zwei Exploſionen in der nördlichen Umgebung von Lond⸗ vernommen. Die Exploſionen waren ſo heftig, daß in d meiſten Häuſern dieſes Bezirks die Fenſter klirrken. gu danach bedeckte ein ſchwerer Rauch einige Minuten lang Gegend Viele Fenſter wurden zertrümmert, und eine. zahl von Decken ſtürzte ein. Der Luftdruck wurde in ein ſehr großen Umkreis gefühlt. Bis ſetzt iſt die Arſache Exploſionen noch unbekannk. Die Exploſionen ereigneten in einer Fabrik und wurden noch in einer Enkfernung über 30 km geſpürk. i N Bei dem Exploſionsunglück ſollen, wie Reuter zuſätzlt meldet,„verſchiedene Perſonen getötet und ve wundet worden ſein“. Wieder Erdbeben in der Türkei Iſtanbul, 18. Januar. Um 21.15 Uhr wurde die Tü abermals von einem ſtarken Erdbeben heimgeſucht, dies im ſüdlichen Anatolien. Im Kreis Nigde wurden 2 Häuſer zerſtört, 5 Perſonen wurden getötet und verletzt. 5 Außerdem wurden in den letzten 24 Stunden in de von dem kürzlichen großen Erdbeben zerſtörten Gebiet Nordanatolien erneut acht Erdſtöße verſpi Verluſte an Menſchenleben wurden aus dieſer Gegend nicht gemeldet. Kurzmeldungen Die Gauwirtſchaftsberater kagten 1 DNB Berlin, 19 Januar Unter dem Vorſitz von Reit leiter Bouhler fand geſtern, wie die NSK meldet, im groß Saal des Reichsluftfahrtminiſterium eine Zuſammenkl der Gauwirtſchaftsberater der NSDAP ſtatt, bei der akt Wirtſchaftsfragen beſprochen wurden. Der Reichsbankausweis vom 15. Januar Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichsbank vom 1 Januar 1940 hat ſich die Anlage der Bank in Wechſeln Schecks, Lombards und Wertpapieren weiter auf 117 Millionen Mark ermäßigt Der Deckungsbeſtand an 6ʃ4 und Deviſen beträgt 77 Millionen Mark Der. Umlauf! Reichsbanknoten hat ſich weiter auf 11040 Millionen Mi. vermindert Die fremden Gelder werden mit 1641 Millio Mark ausgewieſen 8 Przemyſl. In Przemyſl, dem Hauptgrenzübergang! 10 vertraglich zwiſchen Deutſchland und Rußland vere barten Uebergangsſtellen. kommen in ununterbrochen Folge deutſche Rückwanderer aus Wolhynien und Galiß über die Grenze. Bisher dürften bereits mehr als 350 1 Deutſche durch das Auffanglager gegang ein. Sofia. Anläßlich der Ratifizierung des bulgariſch⸗n ſchen Handelsvertrages durch die bulgariſche Regiern wird u. a. gemeldet, daß ſich eine Abordnung der bulgen ſchen Baumwollinduſtrie nach Moskau begibt, um dor! über die Durchführung der Lieferungen von rue Baumwolle nach Bulgarien zu verhandeln.. Amſterdam Zu den zurzeit in London geführ en el liſch⸗ſchweizeriſchen Verhandlungen meldet der ndoß Korreſpondent des Amſterdamer„Telegraaf“, dieſe. handlungen würden einen nur ſehr langſamen Forta⸗h nehmen. Auch die britiſch-niederländiſchen Verhandlung ſind noch zu keinem Abſchluß gekommen. 8 Madrid Ein Handelsvertrag über Warenaustauſch ein Zahlungsabkommen wurde zwiſchen Bulgarien und nien mit einem Jahr Gältigkeit in Madrid abgeſchloſß Schanghai.„Engliſche Preſſeagenturen hüllen ſich Stillſchweigen“ iſt die Ueberſchrift eines hier aroßes W 8 erregenden Artikels der amerikaniſchen enalah reundlichen Zeitſchrift„China Weekly Review“, in ſcharfe Anklage gegen die Vogelſtraußpolitik engliſch Nachrichtenagenturen zu den Ereianiſſen in Indien erholl wird. g g* Tokio. Die japaniſchen Truppen haben die algen Offenſive gegen die chineſiſchen Truppen im Gebiet Hilly zwiſchen Singyang im ſüdlichen Teile der Prog Honan an der Eiſenbahn Peking Hankau und Seihſ in der Provinz Hupei eröffnet. ö 8 f zwei reiſung g. iehung 'ojen n dig gewg väſſern g und en Schw lichen des dh zugefron cke Eis Eis 1 bootverg den un je eine taatsbg n Schi it auch) is des berwalte n Schiff bildung mmerbu drei K ckt iſt. lland w et, die ch bis as ſeit! 1 Mos hie in! Moskau das eum Um ein 10er Jah Thermon fiel. 1 eilt, wu gleichzeil n onde aß in de ten. Ku n lang) eine N. in eint rſache gneten mung . zuſätl t und va — die Tür t, dies den 2 et und n in di Gebiet verſpl gend g on Reich im groß mmenklh her aktu⸗ r vom! chſeln uf 119 an G Imlauf! nen Mi Million ergang! nd vere⸗ erbrochen d Galiz als 350 gegang zriſch⸗all auf einem Hügel unweit von Lowitſch Raſt. beträgt fünf Schilling in der Woche. Weitere polniſche Mörder zum Tod verurten! Bromberg, 18. Jan. Das Sondergericht in Bromberg hat den Mörder des Chirurgen Dr. Stämmler zum Tode verurteilt. Es handelt ſich um den 39 Jahre alten Hilf; poliziſten Wladislaw Borkowoſki, der die Deutſchen auf ihrem Leidenswege nach Lowitſch begleitete und ſpäter in Bromberg geſtellt werden konnte. 5 f Die Verhandlung enthüllte grauenvolle Einzelheiten über die Leiden der Deutſchen auf dem ſiebentägigen Höl⸗ lenmarſch. Bis zur letzten Minute hatte der in Bromberg allgemein beliebte und hochgeſchätzte deutſche Arzt Dr. Stämmler ſeinen Leidensgenoſſen, aber auch den erkcank⸗ ten Polen der Begleitmannſchaft ärztliche Hilfe erteilt. In aufopfernder Selbſtloſigkeit, obwohl er ſelbſt unter den ſchweren Strapazen ſehr zu leiden hatte, ſorgte er für die Erkrankten. Am 9. September trafen die gefangenen Deut⸗ ſchen in Lowitſch ein, das zu gleicher Zeit von deutſchen Truppen beſetzt wurde. Eine Gruppe der Volksdeutſchen in Stärke von etwa 800 Mann wurde abgetrennt und machte Auf dieſem Hügel wurde Dr. Stämmler von dem polniſchen Hilfspoli⸗ iſten Borkowſki wenige Minuten vor der Befreiung durch die deutſchen Truppen feige ermordet. 1 In einer weiteren Verhandlung wurden der 52jährige Andreas Wienckoſki und der 26jährige Bernhard Zakrzeſki wegen gemeinſchaftlichen Mordes an Volksdeutſchen zum Tode verurteilt. Die beiden hatten aus eigener Machtvoll⸗ kommenheit Hausſuchungen bei Deutſchen durchgeführt, ſelbſtherrlich Verhaftungen vorgenommen und mehrere Volksbeutſche berſchleppen und erſchießen laſſen. Die Amtriebe der Habsburger Entſchiedene Ablehnung in Prag DNB Prag, 18. Januar. Gegen die Umtriebe der Habsburger in London und Paris und das Liebäugeln der Weſtmächte mit einer Reſtauration dieſes Geſchlechtes in den Donauländern nimmt die tſchechiſche Preſſe immer wie der Stellung. „Lidove Noviny“ ſchreibt:„Die ganze Habsburger Frage iſt nichts anderes als der Verſuch zu einer künſt ⸗ lichen Vergreiſung Mitteleuropas, mag ſie auch ein junger Doktor der Philoſophie nach den. Weiſungen einer ehrgeizigen Matrone durchführen. Ehemalige Verhältniſſe kann man nicht lebendigen Organismen von neuem auf⸗ zwingen Dazu iſt ſchon zu viel Blut für neue Gedanken ge⸗ floſſen, als daß die Intereſſen einer einzigen Familie und einiger engliſcher Bankhäuſer, die bereit wären, etwas Ka⸗ pital in ein monarchiſtiſches Unternehmen zu inveſtieren, verwirklicht werden könnten.“ Brniſche Krämerſeelen — Alkersrenkner und Soldatenmükter dürfen hungern. DNB. Amſterdam, 18. Jan. Die britiſchen Behörden ha⸗ ben, wie„News Chronicle“ in größter Aufmachung mit⸗ teilt, den Altersrentnern, die zu Weihnachten aus pri⸗ vaten Wohltätigkeitskreiſen Geſchenke erhielten. die Rente auf die Dauer von einigen Wochen geſtrichen. Die Rente Bemühungen der Altersrentner um eine wenigſtens geringfügige Erhöhung ihrer Bezüge angeſichts der immer ſtärker werdenden Preisſteigerungen blieben ergebnislos. Wie aus Ottawa verlautet, beſchuldigte der Vorſitzende der konſervativen Partei Kanadas die Zentralregierung in einer öffentlichen Erklärung, Tauſende kanadiſcher Müt⸗ ter, die durch Einberufung ihrer Söhne bitterſte Not litten, ohne jede Familienunterſtützung zu laſſen. Miniſterpräſt⸗ 5 King müßte dieſen Schandfleck unverzüglich be⸗ eitigen. Zyniſche Offenheit Chamberlains Britiſche Intereſſen gehen vor Neutralitätsachtung DRB Amſterdam, 18. Januar. Die Erklärung, die der engliſche Premierminiſter im Unterhaus zu den militäriſchen Maßnahmen der belgiſchen und der hollandiſchen Regierung abgab, iſt geeignet, den Eindruck zu verſtärken, daß der Grund für die Maßnahmen beider Lander in eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Zweckinformationen zu ſuchen iſt. Im übrigen gab ſich Chamberlain dazu her, noch einmal die längſt eindeutig widerlegten Lügen über engliſche Erkun⸗ dungsflüge bis nach der Oſtmark und Böhinen und die deutſchen Luftangriffe au!„unbewaffnete Fiſchkutter“ auf⸗ zufriſchen. 5 Von den ſonſtigen, keine neuen Geſichtspunkte auſwei⸗ ſenden Ausführungen Chamberlains ſind nur die mit zyni⸗ ſcher Offenheit ausgeſprochenen Worte des Miniſterpräſi⸗ denten feſtzuhalten, wonach England die Verletzung der In⸗ tereſſen neutraler Mächte nur inſoweit zu dermeiden ge⸗ iſt, als dies mil den engliſchen Kriegszielen vereinbar ſei. Wieder Exploſionen in England Urſache„völlig ungeklärt“ Amſterdam, 17. Januar. Wie„Mancheſter Guardian“ berichtet, haben ſich in einer Schiffswerft in Northwich(Graf⸗ ſchaft Chechire) mehrere Exploſionen ereignet, durch die er⸗ heblicher Schaden angerichtet wurde. Alle Fenſterſcheiben der im Umkreis von einer Viertelmeile liegenden Gebäude der Werft wurden eingedrückt, eiſerne Träger und Behäl⸗ ter aus Wellblechplatten zu einer unentwirrbaren Maſſe zu⸗ ſammengepreßt. Während das infolge der erſten Exploſion ausgebrochene Feuer bekämpft wurde, hatten ſich zwei wei⸗ tere Exploſionen ereignet, und zwar durch Einwirkung der Hitze auf Orygen⸗Zylinder Die Exploſionen ſeien ſo heftig geweſen daß die Bewohner der Stadt aus dem Schlaf ge⸗ weckt wurden und an einen Luftangriff glaubten Obgleich amtlich mitgeteilt worden ſei daß es ſich bei den Exploſio⸗ nen nicht um Sabotageakte gehandelt habe ſei die Urſache der erſten Exploſion noch völlig ungeklärt. April 1920 in Schweinfurt geborene Hans Nickel Badiſche Chronik Weinheim.„ aus dem Leben.) In Reiſen 1225 der 72jährige Adam Schütz aus unbekannten Gründen eiwillig aus dem Leben. UI Lutzerſachſen.(Schwerer Einbruch.) Am hellen Tag wurde bei dem Kohlenhändler Peter Hörr ein Ein⸗ bruchsdiebſtahl verübt. Dem Täter, der mittels Nachſchlüſſel mehrere Türen öffnete, fiel ein größerer Geldbetrag von über 1000 Mark in die Hände. Wie man hört, iſt man dem Dieb auf der Spur. U Mudau.(Der letzte Strohdachdecker ge⸗ ſtorben.) Mit dem Tode des Strohdachdeckers Valentin Sennert, der durch ſeinen Humor in der ganzen Gegend be⸗ kannt war, iſt nunmehr ein altes Gewerbe im Odenwald gänz⸗ lich ausgeſtorben. U Eberbach.(Die älteſte Einwohnerin ge⸗ ſtor ben.) Im Alter von 93 Jahren ſechs Monaten iſt die älteſte Einwohnerin unſerer Stadt, Frau Suſanna Oes, Witwe, zur ewigen Ruhe eingegangen. Zeitlebens war Frau Oes von geiſtiger und körperlicher Geſundheit, ſodaß ſie bis in die letzten Tage noch häusliche Arbeiten verrichten konnte. Eine beſondere Freude war es für ſie, als ihr das vom Füh⸗ rer geſtiftete Mütter⸗Ehrenkreuz in Gold überreicht wurde. Zell i. W.(Die Zunge angefroren.) Seinen Uebermut hatte dieſer Tage ein Schüler in Zell bitter büßen müſſen. Allen Warnungen zum Trotz hielt er ſeine Zunge an den gefrorenen Eiſenſtab des Schultores. Die Zunge fror ſofort an und der durch das Schreien des Knaben aufmerk⸗ ſam gewordene Schulleiter mußte erſt den Eiſenſtab mit Hilfe eines Feuerzeuges erwärmen, worauf der Junge ſeine ſtark blutende Zunge wieder vom Eiſen löſen konnte. Eine ärztliche Behandlung war erforderlich geworden, da ſich der Schitler bei ſeinen Verſuchen, wieder loszukommen, die Zunge ernſtlich verletzt hatte. Aus den Nachbargauen Germersheim.(Turnhalle niedergebrannt.) In Freisbach iſt die Turnhalle, die zurzeit als Lager⸗ raum dient, vollſtändig abgebrannt. Waldmohr.(Eigenartiger Unfall.) Die Frau des Feldhüters Otto Blum hatte ihren Arm auf den Tiſch geſtützt, während ſie in der Hand einen Strickſpieß hielt. Dabei rutſchte ſie mit dem Arm auf dem Tiſch aus und ſtieß ſich dabei mit dem Spieß ins Ohr. Frau Blum erlitt ſo erhebliche Verletzungen, daß ſie in ſpezialärztliche Be⸗ handlung nach Neunkirchen gebracht werden mußte. Neunkirchen.(Auf der Berghalde verun⸗ glückt.) Beim Umkippen eines beladenen Bergewagens brach eine Schiene und der Wagen fiel auf den 48jährigen Bergmann Paul Wieprecht aus Höcherberg-Mittelberbach. Mit Rippenbrüchen und ſonſtigen ſchweren Verletzungen mußte der Verunglückte ins Krankenhaus geſchafft werden. Mainz.(Laſtzug reißt zwei Häuſerfronten fort.) An der gefährlichen Kurve der abſchüſſigen Brücken⸗ abfahrt der Mainbrücke bei Mainz⸗Koſtheim in die Haupt. 9855 kam gegen 21 Uhr ein Laſtzug ins Rutſchen. Er geriet abei gegen die der Brückenabfahrt gegenüberliegenden Häu⸗ ſer und riß deren Fronten fort, ſo daß die Decken abgeſtützt werden mußten. Der Fahrer des Laſtzuges blieb unverletzt, Der Sachſchaden iſt ſehr erheblich. Mainz.(Nächtlicher Brand.) In Laubenheim am Rhein brach nachts in der Scheuer eines Kohlenhändlers ein euer aus, das die Scheuer mit dem angrenzenden Kelter 1 5 einäſcherte. Auch die Keltern, Bütten und Futtervor⸗ räte wurden ein Opfer der Flammen. i — Murrhardt.(Fabrikgebäude durch Feuer zerſtört.) In den Fabrikationsräumen der Firma Noth⸗ wang u. Co. in Klingen brach Feuer aus, das in den Holz⸗ vorräten reiche Nahrung fand. Obwohl mehrere Wehren gegen den Brand ſofort einſchritten, fiel das Gebäude den Flammen zum Opfer. Der Brand, deſſen Arſache noch nich' geklärt iſt, richtete erheblichen Schaden an. — Bochingen, Kr. Rottweil.(Nächtliches Schaden, feuer.) In dem Anweſen des Alfred Diegiſer brach nachts Feuer aus, das raſch um ſich griff und das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude bis auf die Grundmauern zerſtörte. Nu; das Vieh konnte gerettet werden. Der Schaden iſt beträcht⸗ lich. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht völlig geklärt — Schorndorf.(Durch Hufſchlag getötet.) In der Stallung der Ziegelwerke Schorndorf wurde der ſchon ſeit langer Zeit in den Dienſten dieſer Werke ſtehende Fuhr⸗ mann Alfred Wiedmann von einem ausſchlagenden Pferd ſchwer verletzt. Als man den Verunglückten in das Kranken⸗ haus einlieferte, war der Tod bereits eingetreten. — Wittlensweiler, Kr. Freudenſtadt.(Das Heizkiſ⸗ ſen falſch geſchaltet.) Ein Einwohner von Wittlens⸗ weiler hatte ſich zur Vertreibung ſeines Herenſchuſſes ein Heiz⸗ ——U— kiſſen aufgelegt. Nach dem Verlaſſen des Bettes ſchaltete er das Heizkiſſen verſehentlich auf„heiß“ und verließ das f S in der Meinung, das Kiſſen ausgeſchaltet zu haben. ö päter bemerkte ſeine Frau Brandgeruch und mußte beim Nachſehen zu ihrem Schrecken die Feſtſtellung machen, daß ihre beiden Betten vollſtändig verbrannt waren. Durch raſches Zugreifen gelang es ihr zwar, den Brand zu löſchen, doch war bereits ein Schaden von etwa 600 Mark entſtanden. 4 Tod durch eine Katze Auf traurige Weiſe hal der Ein⸗ wohner J. Salzmann in Gröben ſeinen dreiviertel Jahr al⸗ ten Sohn verloren. Schuld daran war eine Katze, die ſich kn einem unbeobachteten Augenblick über das Geſicht des Klet⸗ nen gelegt hatte und ſo die Atmung unterband. Das Kind erſtickte. Volksſchädling hingerichtet i DNB. Berlin, 18 Jan. Am 18. Januar iſt der am 4. hinge⸗ richtet worden Nickel iſt vom Sondergericht Bamberg we⸗ 95 dreier Verbrechen gegen die Verordnung gegen Volks⸗ chädlinge zum Tode verurteilt worden. Der Verurteilte, ein vielfach vorbeſtrafter unverbeſſerlicher Gewohnheitsver⸗ brecher, hat am 21. November in Schweinfurt unter Aus⸗ nutzung der Verdunkelung Diebſtähle begangen. Locale Ruud ocliau Muß das alles gefragt ſein? Ohne Uebertreibung können wir ſagen, daß ſich die deut⸗ ſchen Hausfrauen mit dem Syſtem der Lebensmittelverteilung nach kurzen Uebergangswochen vorzüglich abgefunden haben. Alle einſichtigen Hausfrauen ſind ſich darüber einig, daß ihnes ihre Kriegspflichten auf dem Ernährungsgebiet erheblich er⸗ leichtert worden ſind durch die hervorragende Mitarbeit des Einzelhandels, der ſich als ein Berater und Freund der viel⸗ eplagten Hausfrau erwieſen hat. Die Hausfrauen, die an⸗ 1 5 vielleicht etwas ſorgenvoll auf das Bündel Karten in ihrer Taſche geblickt hatten und ſich dabei fragten, ob ſie wohl alle Mengen und Termine im Kopf behalten und friſtgerecht einhalten würden, merkten bald, welch verläßliche Stütze ihr Kaufmann für ſie war. So hat ſich eine ganze Reihe von Hausfrauen, von dem freundlichen Entgegenkom⸗ men ihres Kaufmannes verwöhnt, allmählich dazu verleiten laſſen, ihm gewiſſermaßen die Verwaltung der Karten zu überlaſſen und ſich ſelbſt kaum mehr über alle den Haushalt betreffende Zuteilungsfragen zu intereſſieren. Das Phe bei einigen Frauen ſehr weit. Morgens im Milch⸗ und But⸗ tergeſchäft fängt es ſchon an mit der Frage, was es denn in diefer Woche auf Karten gebe, wieviel man noch auf ſeine Karten zu bekommen habe, wann die Sonderzutei⸗ lung anfinge und ſo fort. Später beim Metzger iſt es nicht anders. Er muß nachzählen, wieviel Wurſtmarken noch vorhanden ſind, wieviel Fett er abwiegen kann. Das Gleiche geſchieht beim Kolonialwarenhändler. Und da das nicht einige wenige Frauen ſo machen, ſondern täglich eine ganze Anzahl, ſo wird ein beträchtliches Maß von 1 5 arbeit ohne böſe Abſicht rein aus Bequemlichkeit auf ohnehin ſtark belaſteten Geſchäftsleute abgewälzt, das nun wiederum dazu führt, daß die Kundenabfertigung langſames vonſtatten geht. Wenn das Fragen nur auf die Karten beſchränkt bliebet Aber nein, es hat ſich bei einigen Frauen geradezu eine Fragemanie herausgebildet. Sie kommen zum Fiſch⸗ oder Geflügelhändler, der an der Ladentür für ſeine Kundſcha eine Tafel aufgehängt hat, auf der groß und deutlich die Zif⸗ fern der Kundenliſte angekreidet ſind, die an dieſem Tag be⸗ dient werden. Deſſen ungeachtet fragt man ihn ein Loch in den Kopf, welche Nummer dran ſei, ob die und die Nummes morgen drankäme, warum die Nummer nicht bald wieder dran ſei und anderes mehr. Andere Frauen wurden beob⸗ achtet, die von Laden zu Laden geen und immer von neuem fragten, ob Lebkuchen frei zu kaufen ſei. Es iſt nicht nur eine Pflicht der Rücksicht gegenüber dem mit Arbeit über⸗ reichlich verſehenen Geſchäftsmann, es iſt auch eine Forderun der Kameradſchaft gegenüber allen andern Hausfrauen, daß heute eine jede vor dem Einkauf ſich gründlich ſelbſt mit ihren Karten auseinanderſetzt, ſich klar wird über Art und Men⸗ gen der Ware, die ſie zu kaufen beabſichtigt oder die ihr auf Karten zuſtehen und ſich umſieht, wann und wo ſie dieſe Waren erhält. Mit jeder überflüſſigen Frage, die eine ſchlecht vorbereitete Hausfrau heute beim Einkauf ſtellt, be⸗ anſprucht ſie nicht nur die ohnehin geſpannten Nerven ihres Kaufmanns, ſie ſtört auch ungewollt den Geſchäftsablauf. Aus dem Gerichtsſgal J Sie fanden reißenden Abſatz. Die beiden Brüder K. erhielten vom Mannheimer Einzelrichter wegen Diebſtahls in fortgeſetzter Handlung je ſechs Monate Gefängnis. Der jüngere hatte auf ſeiner Arbeitsſtätte, in einem Verkaufshauſe, Damenſtrümpfe und Herrenſocken, Seife und Schokolade ver⸗ untreut und ſeinem älteren Bruder zugeſteckt, die wegen der Bezugsſcheinpflichtigkeit reißenden Abſatz fanden. Sträfliches Heimweh. Der 28jährige, aus Vogſtadt im Sächſiſchen gekommene Otto H. hat im Dezember als Dienſtverpflichteter ſeine Arheitsſtelle bei einer Baufirma ohne vorherige Kenntnisgabe verlaſſen, da ihn das Heimweh nach dem Elternhaus gepackt hatte und ihn die Nähe der Kriegszone ſchreckte. Mit wenigen Kupferlingen landete er in Mannheim. Der ſichtlich geiſtesſchwache junge Menſch war nicht zur Rückkehr an den Arbeitsplatz zu bewegen und geht nun dafür ins Gefängnis, wobei er ausnahmsweiſe mit zwef Monaten Strafe davonkommt, weil der Gerichtsarzt ſich für Anwendung des Paragraphen 51, Abſatz 2, ausſprach. U Darl⸗hensbetrüger kommt ins Zuchthaus. Zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt wurde der 27jährige Wilhelm Schmadel aus Scheuern wegen vier Fällen des Betruges im Rückfall verurteilt. Außer zwei Darlehens⸗ betrügen beging er noch zwei Mietbetrüge. 5 0 Volksſchädling vor dem Sondergericht Heereslieferungsverträge nicht eingehalten Pforzheim. Vor dem Sondergericht Karlsruhe, das in Pforzheim tagte, hatten ſich wegen Vergehens gegen die Ver⸗ ordnung gegen Volksſchädlinge zu verantworten: der 41 Jah⸗ re alte Metzgermeiſter Friedrich Klink, deſſen 35 Jahre alte Ehefrau Amalje Klink, der 61 Jahre alte Metzgermeiſter Jo⸗ hann Finn und der 52 Jahre alte Angeſtellte Friedrich Röm⸗ mele. Dem Angeklagten Klink wurde zur Laſt gelegt, in der i 155 vom 30. September bis 9 Oktober vorigen Jahres auf rund von Lieferungsverträgen mit der Heeresverwaltung mindeſtens 155,5 kg Fleiſch und Wurſtwaren verkauft zu ha⸗ ben. Die Heeresverwaltung lieferte das Fleiſch unter der ausdrücklichen Vereinbarung daß es reſtlos zu Wurſt verar⸗ beitet werden ſoll. Deſſen ungegchtet ſetzte Klink gleich am erſten Lieferungstage mit der Wegnahme von Fleiſch das ihm nicht gehörte ein. Er hat ſtets die ſchönſten Stücke ab⸗ geſchnitten und entſprechend für ſich verwertet. Die übrigen Angeklagten waren der Beihilfe beſchuldigt. In ſpäter Abendſtunde fällte das Sondergericht folgendes Urteil: es erhielten Fr. Klink 8 Jahre, deſſen Ehefrau 5 Jahre, Johann Finn 6 Jahre und Fr. Römmele 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus. Den Angeklagten Friedrich Klink, Frau Klink und Johann Finn wurden die bürgerlichen Ehren rechte für die Dauer von ſe 5 Jahren und dem Angeklagten Friedrich Römmele auf drei Jahre aberkannt. 5 An jedes Waschbecken gehörk eine Flasche ATA. reinigen(allein oder auch in Verbindung mit eas Seife) ein ganz aus- 8 gezeichnetes Mittel, Seife 20 sparen. 8 8 qdosfrab, b 2 greif e: ATA Ss P⁰a rt 8 fe! . AfA sst beim Hönde. Gtreit und Krieg um Briefmarken Kleine bedruckte Papierchen— ſehr wertvoll. In den Ländern der Erde wurden im Laufe des Jahres 1938 2820 neue Briefmarkenſorten ausgegeben, was bedeutet, daß an jedem Tag im Jahr mit einem Weltmarkenzuwachs von ſieben bis acht neuen Brief⸗ marken gerechnet werden kann. Eine Ueberſicht dieſer Fülle, die alljährlich zu der vorhandenen Fülle der Brief⸗ marken noch hinzukommt, ſtellt ſelbſt den erfahrenen Fachmann vor eine ſchwierige Aufgabe. Aber dieſe Zah⸗ len ſind gering gegen die faſt unvorſtellbaren Maſſen von Briefmarken, die im Deutſchen Reich täglich das Licht der Welt erblicken. Allerdings ſind es größtenteils die üb⸗ lichen Gebrauchs-Poſtwertzeichen; aber die Zahl, in der ſie hergeſtellt werden, kann ſich ſehen laſſen: es ſind jeden Tag rund zwanzig Millionen Briefmarken der verſchieden⸗ ſten Werte! Um die kleinen, bunten Papierſtückchen, die auf der ganzen Welt eine ſo bedeutſame Rolle ſpielen, hat es ſchon viel Streit, ſogar Krieg gegeben. Bei uns freilich uicht, wenn auch im Jahre 1875 die Aufſchrift deutſcher Brief⸗ marken einige Sprachforſcher in Aufregung verſetzte, weil auf den Marken„Zehn Pfennige“ ſtand, was ſie in „10 Pfennig“ umgewandelt haben wollten. Weitaus kri⸗ tiſcher wirkt es ſich dagegen aus, wenn ein geographiſches Markenbild eine nicht ganz richtige Darſtellung bringt. So wurden vor mehr als zehn Jahren in Paraguay Brief⸗ marken ausgegeben mit der Abbildung der Landkarte vor Paraguay, und auf dieſem Kartenbild lag weit aus⸗ gedehnt das Gebiet„Chaco Paracuayo“. Auf den nörd⸗ lichen Teil dieſes Chacogebiets machte jedoch Bolivier Aulſpruch, daher bald hernach ein bolivianiſches Gegen⸗— ſtück zu der paraguayiſchen Marke erſchien, auf dem die Grenzen des Chaco anders gezogen waren, nämlich weiter ſüdlich, alſo zugunſten Boliviens„korrigiert“. Dieſ— Briefmarken waren tatſächlich der Auftakt zu den nich' lange darauf einſetzenden Grenzſtreitigkeiten zwiſchen der Ländern und dem blutigen Krieg. Wegen der vor zwei Jahren in Nikaragua gedruckter Flugpoſtmarken entſtand ebenfalls eine Verwicklung, di bei einem Haar fatale Folgen gezeitigt hätte, deshalb weil das Landkartenbild der Marken Teile des im Norder angrenzenden Staates Honduras zu Nikaragua gehörig zeigte. Nur durch die ſofortige Einziehung dieſer Brief. marken konnte damals ein Konflikt vermieden werden Ganz ähnlich kam es auch, als der Zeichner einer Brief marke von Santo Domingo auf dein Kartenbild eine Marke ſein Heimatland auf Koſten des Nachbarſtaates Haiti etwas vergrößerte; denn auch in dieſem Fall muß: ten dieſe Poſtwertzeichen eingezogen werden, brachten e⸗ aber, wie alle derartigen„Verzeichnungen“, zu einem ver hältnismäßig großen Sammlerwert. Ein Briefmarkenſtreit ganz anderer Art entſpann ſich im Jahre 1937 in Valparaiſo in Chile. Man hatte dor 6000 Stück einer Wohlfahrts⸗Briefmarke ausgegeben, au der ein ſchönes Mädchengeſicht dargeſtellt war. Das Ge ſich! hatte man unter einer ganzen Anzahl von Licht bildern ausgewählt, die auf Aufforderung der Poſtbehörd, von Photographen eingeſandt worden waren, weil es di— für die chileniſche Frau charakteriſtiſchen Züge am klarſter zeigte. Bald nach dem Erſcheinen der Marken meldete ſich jedoch eine junge Lehrerin aus Valparaiſo und fordert, von der Poſt, dieſe Wohlfahrts-Briefmarke ſogleich wiede! aus dem Verkehr zu ziehen, da die Marken ihr Bild trü⸗ gen. Ein Photograph hatte das Bild nämlich, ohne ſi⸗ vorher um ihre Einwilligung zu fragen, der Poſt ein geſchickt. Sie habe erſt davon erfahren, als die Marker bereits zum Verkauf gelangten. Zugleich verlangte ſi⸗ einen hohen Schadenerſatz. Die ſeltſame Klage führte zi einem Prozeß, der den Juriſten beſonders viel Kopfzer brechen machte, weil ſich ein ſolcher Fall in Chile bis dahin noch nicht zugetragen hatte. Nach eingehender Beratung wurde die Klage abgewieſen. Der Richterſpruch lautet dahin, daß es ſich bei dem Markenbild keineswegs um einen dem jungen Mädchen zugefügten Schaden gehandel hätte, ſondern um eine Ehrung, auf die es als Chilenir ſtolz ſein könne. Mit dieſem Beſcheid mußte ſich die ge kränkte Schönheit zufriedengeben. i M. A. von Lütgendorff. Mannheimer Großviehmarkt vom 16. Januar. Amtliche Notierungen: Ochſen 40,5 46,5; Bullen 34,5 44,4; Kühe 10 bis 44; Färſen 35.5— 45.5; Kälber 40—65; Schafe 48 Hammel geſtrichen; Schweine 51.5— 55.5. Marktverlauf: alles zugeteilt —— Die Blutdruckſteigerung Phlegma und Askeſe gegen Nierenkrankbeit „Der berühmte Nierenſpezialiſt Profeſſor Dr. Volhard blärt auf Grund langjähriger Forſchungen und zahl reicher Verſuchsanordnungen die eziehungen zwiſchen der krank haften Blutdruckſteigerung und der Nierenerkrankung. Als eigentliche Urſache der Blutdruckſteigerung bei Nierenerkran⸗ zungen bezeichnete Profeſſor Dr. Volhard eine allgemeine Verengerung der Gefäße. Lange Zeit war man ſich über die Urſache dieſer Verengung der Gefäße im Unklaren. Es iſt das unſchätzbare Verdienſt des Frankfurter Forschers. nun 1 au haben, daß ein chemiſcher Stoff aus der Niere ieſe Veränderung hervorruft. Der Blutdruckſteigerung bei Nierenkranken liegt ſomit eine Arterienverengerung zu⸗ runde, die auf dem Blutwege erzeugt wird. Mit diefer Enk⸗ eckung, die Profeſſor Dr. Volhard in zahlreichen Verſuchs⸗ anordnungen reſtlos beweiſen konnte, wurde das bisherige 1 Denken in weſentlichen Punkten völlig umge⸗ ſtaltet. 8 Nachdem ſo die Nierenkrankheit in ihrem Weſen erkannt war, konnte die Wiſſenſchaft auch die geeigneten Heilmetho⸗ den entwickeln. In erſter Linie empfahl Profeſſor Dr. Vol⸗ hard eine mehrtägige Hunger⸗ und Durſtkur, die auch in den ſchwierigſten Fällen ſtets ſicher geholfen habe und mit der er Tauſenden das Leben retten konnte. Insbeſondere ſei es möglich geweſen, mit dieſer Therapie die im vergangenen Kriege häufig aufgetretene Kriegsnierenerkrankung ſehr er⸗ folgreich zu bekämpfen. Tauſende und Abertauſende nieren⸗ erkrankte Soldaten ſeien im vergangenen Kriege mit dieſer 1919 angewandten Hunger⸗ und Durſtkur vor dem Tode bewahrt worden. In vielen Fällen iſt die krankhafte Blut⸗ druckſteigerung erblich. Wer damit belaſtet iſt, muß ſein Le⸗ ben danach einrichten. Er kann, wie Profeſſor Volhard ver⸗ ficherte, ſehr alt werden. Der Grundgedanke des Verhaltens ſolcher Kranken und auch der Grundgedanke der Behand⸗ lung heißt Erziehung zu Phlegma und Askeſe. Ganz beſon⸗ ders empfahl Profeſſor Dr. Volhard als ein weſentliches Mittel das nerven beruhigende Angeln. Wer in dieſem Sin⸗ ne ſein Leben ändere, könne auch mit einer krankhaften Blut⸗ druckſteigerung 80 und 90 Jahre alt werden. Der ſoldatiſche Woriſchatz Eine ſprachgeſchichtliche Plauderei von Kurt Maßmann Noc. Jede geſprochene Sprache iſt lebendig, in ſtetiger Entwicklung begriffen, ihre Formen verändernd und fremde Anregungen teils übernehmend und teils verarbeitend. Der Umfang, in welchem die Sprache fremde Anregungen über⸗ nimmt und verarbeitet, ſteht in unmittelbarem Zuſammen⸗ hang mit den Bezirken menſchlicher Tätigkeit, auf welche ſich der ſeweilige Sprachſchatz des Bauern, der ſeßhaft die Scholle bearbeitet und kaum Berührung mit fremden Völkern und Sitten hat, kaum Anregungen aus anderen Sprachen über- nommen hat. Anders iſt es— und das ſoll uns heute beſon⸗ ders beſchäftigen— mit dem Sprachſchatz des Soldaten. Es iſt verſtändlich, daß deſſen Sprachſchatz Namen ünd Aus⸗ drücke aus den verſchiedenſten Sprachen enthalt, denn im Kriege— zumal in der Vergangenheit mit ihrem Söldner⸗ weſen und ihren weiten Kriegszügen— haben die Krieger, die Soldaten, Gelegenheit, andere Völker, andere Syrachen, und beſonders zum Kriegsweſen gehörige Ausdrücke aus fremden Sprachen kennenzulernen und zu übernehmen. „Das erſte Wort, das uns bei dieſer Betrachtung auffällt, iſt das Wort Soldat, das vom italieniſchen ſoldo gleich Gold herkommt, alſo den„Sold“ bezeichnet. Daß der Sold dieſes Wort geprägt hat, beweiſt, daß es in einer Zeit ent⸗ 1115 ſein muß, in der nicht Volksheere um die Freiheit er Nation kämpften, ſondern in der„Söldner“(das alſo ei⸗ gentlich das gleiche Wort wie Soldat iſtl) ſich für Gold an⸗ werben ließen. Heute hat das Wort Soldat länaſt einen an⸗ deren Klang erhalten; der Begriff Soldatentum bedeutet uns heute die Geſamtheit der körperlichen und geiſtigen Tu⸗ genden des wehrhaften deutſchen Mannes, und in dieſem Sinne ſind wir ſtolz darauf, ein im beſten Sinne ſoldatiſches Volk zu ſein und das heute wieder unter Beweis ſtellen zu können! Entſtanden iſt das Wort Soldat allerdings im Geiſt der Zeit der Landsknechte, das heißt, der„Knechte aus den Landen“(des Kaiſers nämlich) und der ſchweizeriſchen Reisläufer. Das Wort Reisläufer kommt her von dem mittelhochdeutſchen Wort Reiſe, das ſoviel wie Aufbruch, Zug und im beſonderen Kriegszug bedeutet. Erſt ſpäter be⸗ kam das Wort Reiſe den durchaus friedlichen Sinn einer bloßen Ortsveränderung, in dem wir es heute anwenden. Aber in dem Wort Reiſiger, das einen fahrenden Kriegs⸗ mann bedeutet ſehen wir noch die alte Bedeutung erhalten. 1 iſt alſo jemand, der in(fremde) Kriegsdienſte Auft. Da wir das Wort Soldat aus dem Italieniſchen ableiten, wollen wir zunächſt bei denjenigen Worten aus der Kriegs⸗ ———Uä—ä—᷑ pra drerpen, dm dent e entlehnt n. Der Korporal zum Beiſpiel kommt vom italieniſchen tapo⸗ rale gleich Hauptmann. Wir ſehen bei dieſem Wort alſo eine erhebliche Herabminderung des militäriſchen Ranges! Von dem italieniſchen Wort caſa gleich Haus kommen Kaſematte gleich lichtloſes Haus, und ebenſo Kaſerne, entſtanden aus eaſa und arma gleich Waffen, alſo eigentlich Waffenhaus. Das Wort Marketender iſt eine entſtellte Form des italieniſchen mercatante gleich Händler. Fafchinen lent⸗ 8 8 aus dem lateiniſchen fasces gleich Rutenbündel), von den römiſchen Liktoren zuſammen mit einem Beil getragen 9585 Zeichen ihrer Gewalt, körperlich zu züchtigen und durch has Beil vom Leben zum Tode zu bringen. Faſchinen alſo ſind Reiſigbündel, die zur Befeſtigung von Erdanlagen die⸗ nen. Eine Brigade(vom italieniſchen briga gleich Streit, Kampf— Briganten!) iſt urſprünglich die geſamte Streit⸗ macht, ſpäter dann Ausdruck für eine Heereseinheit. Die Ausdrücke urſprünglich lateiniſcher Herkunft find meiſt durch italieniſche, franzöſiſche oder ſpanſſche Abwand⸗ lungen in den allgemeinen militäriſchen Sprachſchatz gebom⸗ men. So kommt Kavallerie vom lateiniſchen caballus gleich Pferd(Kavalier, Caballero), Kompagnie vom la⸗ teiniſchen companium(eum und panis gleich Brotl und be⸗ deutet alſo ſoviel wie Brotgemeinſchaft. Zum ſelben Stamm chen: das Wort Kumpan. Kommiß kommt vom lateini⸗ chen commiſſum gleich(übertragen) anvertrautes Staats⸗ gut. Der Ma for iſt einfach das lateiniſche maſor gleich der Größere, Höhere und alſo der Vorgeſetzte. General kommt vom lateiniſchen generalis gleich allgemein; General iſt alſo der, der die allgemeine Befehlsgewalt ausübt. Der Waffenruf Alarm kommt vom italieniſchen all'ar⸗ me! gleich zu den Waffen! Die im Deutſchen gebräuchliche Form der Landsknechtzeit war, wie auch in einigen Lands⸗ knechtliedern erhalten: Lerman. Daraus ergibt ſich daß das eingedeutſchte Wort Lärm nur eine abgewandelte Form von Alarm gleich all'arme iſt! Es erſcheint auf den erſten Blich verwunderlich, daß das ſo franzöſiſch klingende Wort Ba⸗ gage germaniſchen Urſprungs iſt. Und doch kommt es vom germaniſchen baggi gleich Bündel. Garde aber kommt vom germaniſchen warda gleich Wache. Die Salve, aus dem Kriegsgebrauch der Landsknechtzeit ſtammend, hat wieder la⸗ teiniſchen Urſprung, und zwar kommt das Wort vom latei⸗ niſchen ſalvere gleich begrüßen. Die Salve iſt alſo die erſte gemeinſame„Begrüßung“ aus allen Musketen. Nach der Salpe prallten die Landsknechtshaufen aufeinander und ge⸗ brauchten im Nahkampf u. a. die Hellebarde. eigentlich Helmbarte, entſtanden aus den germaniſchen Wörtern holm gleich Stiel und barta gleich Beil, Axt. Einem ausgedien⸗ ten Soldaten wurde früher der Laufpaß gegeben, ein Papier, das ihn als rechtmäßig entlaſſen und abgemuſtert auswies. Das Lauffeuer dagegen ſtammt von der frü⸗ heren Art der Fernzündung, indem man einen Streife Schießpulver ausſtre und angebrannt wurd der als Lunte zu einer Mine Der Leutnant iſt der lieu⸗tenant([franzöſiſch lieu gleich Stele, Platz, und tenant gleich halten), alſo der Stell⸗ vertreter, des Hauptmannes nämlich. Das Bajonett hat ſei⸗ nen Namen von dem Ort ſeiner Herſtellung erhalten, von der Stadt Bayonne. Dagegen verbirgt ſich in dem, Wort Biwak das alte deutſche Wort Beiwacht. Was aber iſt ein Stabsoffizier? Altes Zeichen der oberſten Befehlsge⸗ walt iſt der Feldherrnſtab. Wer alſo„zum Stab“ gehört, gehört zur Umgebung des Oberbefehlshabers! Beſchloſſen werden ſoll dieſer Ausflug in den ſoldatiſchen Sprachge⸗ brauch, wie es ſich gehört, mit dem Zapfenſtreich. Die⸗ er Ausdruck ſtammt wieder aus der Zeit der Landsknechte, die oft eine ſo durſtige ausgepichte Gurgel hatten, daß man ſogar, hierauf abzielend von einer rauhen alten„Kriegsgur⸗ gel“ ſpricht, wenn man einen alten rauhbeinigen und nicht eben ſanften Kriegsmann meint. Da aber auch in den La⸗ ern der Landsknechte aus dem Grunde der Manneszucht em Zechen ein Ende geſetzt werden mußte, wurden zu einer beſtimmten Stunde die Bier⸗ und Wefnfäffer duch eſſeg Schlag oder Streich auf den Zapfen verſchloſſen. Später be⸗ zeichnete man das nal, das dieſen Vorgang bezeichnete und das dann als Zeichen der Lagerruhe und der Kaſernen⸗ Duds 915 1er 0 ſchließung beſtehen blieb, als Zapfenſtreich. Eignet ſich der Normalmenſch zum Film? In den USA. macht zur Zeit eine Filmgeſellſchaft rieſige Geſchäfte, die bei Privatleuten Aufnahmen macht unter dem Titel„Eine Stunde meines Lebens im Film]“. Zur eigenen Erinnerung ſoll ſich jeder in einer beſonders glücklichen Epoche filmen laſſen, damit er ſich ſpäter noch daran erinnert. Heute arbeiten 17 Ateliers mit drei Dutzend Regiſſeuren in den USA. und bringen ein Bombengeld ein. Aber es ergab ſich ein unerwarteter Umſtand. Die Menſchen ſind gar nicht in der Lage, ſich wirklich und natürlich filmen zu laſſen. Sie fallen immer aus der Reihe, ſchneiden ungewollt Geſichter und ſind nicht imſtande, auch nur zehn Worte richtig zuſammenhängend zu ſagen. Das zeigte ſich vor allem, als man ſie aufforderte, ein paax Worte zu ſprechen, die auch in 50 Jahren noch Geltung haben würden. V 3 Anu uu au glu 2 8 Eingemummt bis öber die Ohren hilft nicht allein. Die kalte Loft trifft trotzdem die Schleimhäute der oberen Atmungsorgane. Aber Wenn man dann immer wieder so ein malzbraunes Hustenbonbon, die echten G Wu Lou nubbun, störungen, vor Knoblauch- Beeren „Immer jünger“ machen froh und frisch! 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An⸗ fang 18, Ende 22.30 Uhr.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). ontag, 22. Januar: Für die NSG.„Kraft dutd Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 37, 504 bis 520, 541 bis 570, 581 bis 590, 681 bis 60 Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900: Das Land des Lächelns. Operette von Franz Lehar. Anfang 20. Ende 22.30 Uhr. — Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ der Ausſtattung. Weckur- Bete Druckerei