der acht ich ryj. ing, hat⸗ eter ger vur⸗ itſch, auch, olen iſche mit died⸗ o ß e ſchen iefer den nur reien ung. Dazu hren ſſare und land über mys! licher ſerer angs dume eine e l. Nr. 19 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 23. Januar 1940 Wir ſtellen ſeſt. [] Erſtens: Der engliſche Außenminiſter Lord Hali⸗ fax hat in einer Rede, die er dieſer Tage in Leeds hielt, das ſehr bemerkenswerte Eingeſtändnis gemacht, daß der Grund zu dem von England uns aufgezwungenen Krieg „nicht Polen, ſondern das Geſamtbild der deutſchen Politik? geweſen ſei. Halifax ſprach dann weiter davon, daß der „Inſtinkt“ des engliſchen Volkes ſich immer dann zur Wehr geſetzt habe, wenn irgend eine Macht gedroht habe, ſich „zum Herren Europas“ zu machen. Damit iſt von autori⸗ tativer engliſcher Stelle offen zugegeben worden, daß der Krieg, den England provoziert hat, ſich vollkommen in der Richtung der alten engliſchen Politik bewegt, die ſich immer egen die jeweils ſtärkſte Macht auf dem europäiſchen Feſt⸗ fand gerichtet hat. War dieſe Macht Spanien, dann hat England gegen Spanien Krieg geführt, war dieſe Macht Frankreich, ging der engliſche Krieg gegen Frankreich, war dieſe Macht Deutſchland, dann wurde— wie ſchon im Jahre 1914— Deutſchland der Krieg erklärt. Im Jahr 1939 war die Lage wiederum ſo, daß England den weiteren Aufſtieg des erſtarkten Deutſchen Reiches hindern wollte— daher der jetzige Krieg. Von deutſcher Seite ſind dieſe Zuſam⸗ menhänge wiederholt aufgehellt worden, weil die britiſche Lügenpropaganda ſie immer wieder zu vernebeln verſucht hat. Jetzt aber hat der engliſche Außenminiſter ſelber die Katze aus dem Sack gelaſſen und zugegeben, daß der gegen— wärtige Krieg für England ein reiner Machtkampf iſt. Ein reiner Machtkampf, das will beſagen: Deutſchland ſoll vernichtet werden, damit die engliſche Vormachtſtellung in Europa und in der Welt erhalten bleibt. Das iſt ein, wie wir ſchon ſagten, recht bemerkenswertes Eingeſtändnis eines führenden engliſchen Miniſters. Wir ſtellen das feſt. ** Zweitens: Es haben außer dem engliſchen Außen⸗ miniſter in der letzten Zeit auch noch andere Leute in Eng⸗ land ihre Masken gelüftet. Bekanntlich hieß es zu Beginn des Krieges an der Themſe, man führe überhaupt nicht Krieg gegen das deutſche Volk, ſondern nur gegen deſſen Regierung.(Genau ſo wie die Engländer im Weltkrieg an⸗ geblich nur gegen die damalige kaiſerliche Regierung kämpf⸗ ten, in Wahrheit aber über das deutſche Volk die Hunger⸗ blockade verhängten!). Neuerdings aber legt man auf dieſe Tarnungsmanöver offenbar keinen weiteren Wert mehr. Da ſchreibt zum Beiſpiel der bekannte engliſche Völkerrechts⸗ lehrer Charles Sarolea in einem Artikel im„Scotsman“, es gäbe nur einen Weg zur Beſeitigung der„deutſchen Ge⸗ fahr“ und dieſer Weg beſtehe darin,„das politiſche Werk Bismarcks ungeſchehen zu machen, das politiſche Band mit Preußen zu zerſchneiden, dieſe kolaſſale und wuchtige deutſche Maſſe aufzulöſen— mit anderen Worten, an Stelle des geeinten und zentraliſierten verſprengten Reiches ein dezen, traliſiertes Deutſchland kleinerer Staaten zu ſetzen...“ „Die politiſche Neuordnung Deutſchlands auf einer Bundes⸗ verfaſſung hat genau dieſelbe Bedeutung wie im Jahre 1919, nämlich die einzige Frage zu ſein, um die ſich Frieden und Krieg dreht und die einzige Vorausſetzung für ſede zukünf⸗ tige kollektive Sicherheit“. Soweit der genannte engliſche Völkerrechtslehrer. Auch hier haben wir es: Deutſchland ſoll zerſchlagen werden. Genau das Gleiche verlangt ein Artikel in der Londoner Zeitung„Picture Poſt“ Das Blatt ſchreibt, die Heuchelei, daß England ſich nicht im Kriege mit dem deutſchen Volk befinde, müſſe aufhören Wenn die„Sache (gemeint iſt der Krieg) aus ſei, dann müſſe Deutſchland in kleine Staaten zerſchlagen werden, die Naziführer müßten erſchoſſen(1) werden uſw Wir führen von dieſem Produkt eines wilden Deutſchenhaſſes nur noch den Schlußſatz an: „Um nach dieſem Krieg wirklichen Frieden zu haben, darf auf der Landkarte Europas nichts mehr von Deutſchland übrig bleiben.“ Man ſieht, der Artikelſchreiber macht aus ſeinem Herzen wirklich keine Mördergrube. Aber auch andere Londoner Blätter, wie etwa der in Millionenauf⸗ lage geleſene„Daily Herald“ und die„Times“ das Blatt, das ſich ſonſt ſehr gerne vornehm gibt und daher oft in diplo⸗ matiſchen Redewendungen ſchreibk, bekennen ſich ganz offen zu dem Kriegsziel, daß Deutſchland„zerſtückelt“ werden muß(„Daily Herald“) oder daß die„alten deutſchen König⸗ reiche und Fürſtentümer wieder aufgerichtet werden müßten, möglicherweiſe müſſe man an die Schaffung eines katholi⸗ ſchen ſüddeutſchen und öſterreichiſchen Staates gehen, der ſich wahrſcheinlich nicht mit ſeinem nördlichen proteſtanti⸗ ſchen Nachbarn verbünden würde!(„Times“). Iſt es gleich Wahnſinn hat es doch Methode! Aber auf alle Fälle haben ſich hervorragende engliſche Politiker und Zeitungsmänner durch dieſe Aeußerungen demaskiert. Wir wiſſen nun, woran wir ſind. Auch das ſtellen wir feſt. 0 Drittens: Wie in England, ſo auch in Fran reich. Aus den deutſchen amtlichen Veröffentlichungen zu der franzöſiſchen Aktenſammlung des Gelbbuches ergibt ſich, Mit ſichtlich zerknittertem Geſicht iſt der Chef des britiſchen Generalſtabes, General Ironſide, von ſeinem Frontbeſuch in Frankreich wieder nach London zurückgekehrt. Dem Schal nach zu urteilen, hat er ſich auf ſeiner Frühſtücksreiſe in Frankreich kalte Füße geholt. 5 Weltbild(M). —— ——ů ů— daß der frühere franzöſiſche Außenminiſter Bonnet vom deütſchen Reichsaußenmimniſter ausdrücklich auf die Gefahr aufmerkſam gemacht worden war, die die antideutſche Ein⸗ ſtellung der franzöſiſchen Politik für den europäiſchen Frie⸗ den bedeutete. Bonnet hat ſich dieſen Argumenten nicht ver⸗ ſchließen können, aber er war zu ſchwach, um ſich für eine andere Politik einzuſetzen. Er ſah das Verhängnis kommen, ſtemmte ſich ihm aber nicht entgegen. Als der Krieg dann da war, mußte Außenminiſter Bonnet zurücktreten. Aus den deutſchen amtlichen Veröffentlichungen ergibt ſich dann weiter, daß die leitenden Männer Frankreichs ſchon im April 1939 zum Kriege gegen Deutſchland entſchloſſen waren. Der franzöſiſche Marineminiſter Campinchi hat da⸗ mals einem Vertrauensmann des deutſchen Geſchäftsträgers in Paris ausdrücklich erklärt, die Mehrzahl der Kabinetts⸗ mitglieder teile ſeine Auffaſſung, daß der Krieg unvermeid⸗ lich ſei und„nicht weiter hinausgeſchoben werden dürfe“, Die führenden militäriſchen Kreiſe Frankreichs ſchreckten nicht zurück vor einem Krieg gegen Deutſchland, der fran⸗ zöſiſche Oberbefehlshaber Gamelin habe ſich bereits im Sep⸗ tember 1938 gegen eine Friedenspolitik ausgeſprochen. Das alſo erklärte der franzöſiſche Marineminiſter Campinchi. Und im„Journal des Debats“ hat dieſer Tage der politiſche Redakteur dieſes Blattes einen vielbeachteten Artikel ge⸗ ſchrieben, in dem es am Schluſſe heißt, Deutſchland müſſe ſo verkleinert werden, daß es für immer„eine Weltherr⸗ ſchaftsträume() aufgibt“ Das ſind nur einige Beiſpieſe von vielen. Aber ſie genügen, um den franzöſiſchen Vernich⸗ kungswillen gegenüber Deutſchland zu beweiſen. Auch das ſei hiermit feſtgeſtellt. Viertens Das deutſche Volk erſieht aus dieſen Zeug⸗ niſſen erneut, daß England einen Vernichtungskampf ge⸗ gen Deutſchland heraufbeſchworen hat einen Veraichtungs⸗ kampf, den auch die führenden franzöfeſchen Kreiſe mitzumachen gewillt ſind Deshalb wird das deutſche Volk nun erſt recht in ſtählerner Entſchloſſenheit zuſammen⸗ ſtehen, um für ſeine eizene Exiſtenz und die Exiſtenz ſeines Reiches ſolange zu kämpfen, bis der Vernichtungswille der Feinde gebrochen und die Zukunft des Reiches geſichert iſt! Ertragsſteigerung in der Bienenzucht Ein Aufruf des badiſchen Landesbauernführers. Die Sicherung der Verſorgung mit Honig und Wachs aus der heimiſchen Erzeugung macht eine ſorgfältige und ſachgemäße Bewirtſchaftung aller Bienenſtände notwendig. Die dem Reichsnährſtand angegliederte Landesfachgruppe Imker hat in den letzten Jahren in zahlreichen Verſamm⸗ lungen ihre Mitglieder in den Ortsfachgruppen zur seitge⸗ mäßen Bewirtſchaftung der Bienenſtände, zur, Bekämpfung der Bienenkrankheiten und Bienenſchädlinge, zur Ertrags⸗ verbeſſerung durch Königinnenzucht und planmäßigen Wan⸗ derungen erzogen. Auf der anderen Seite hat aber die ſekt mehreren Jahren in Baden durchgeführte Standbegehung von vielen Ständen nichtorganiſierter Imker erhebliche Mißſtände und teilweiſe auch das Vorhandenſein von über⸗ tragbaren Krankheiten und Vorratsſchädlingen ergeben Die Sicherung der Erzeugung von Honig und Wachs erfordert die ſofortige Einordnung aller Imker in die von der Landesfachgruppe durchzuführenden Maßnahmen zur er⸗ folgreichen Ertragsſteigerung Wer in Zukunft an der Be⸗ lieferung von Futterzucker durch die Ortsfachgruppen teil⸗ haben will, hat auch die Verpflichtung zur Mitarbeit und muß jederzeit die ordnungsgemäße Bewirtſchaftung ſeines Bienenſtandes nachweiſen können. Der Jahresbeitrag für die Landesfachgruppe beträgt 2 Mark. Darin iſt die Prämie für Haftpflicht⸗, Feuer- Ein⸗ bruchdiebſtahl⸗ Frevel⸗ und Waſſerſchädenverſicherung bis 30 Völker pro Mitglied enthalten. Die Ortsfachgruppen er⸗ heben dazu einen Beitrag von 1 Mark. Das feſtgeſetzte Eintrittsgeld beträgt 3 Mark für alle Fachgruppen. Um den nichtorganiſierten Bienenhaltern entgegenzukommen und die Mitgliederwerbung zu erleichtern, hat die Landesfach⸗ gruppe für die Zeit vom 1. 12 1939 bis 29. 2 1940 das Eintrittsgeld auf 1.50 Mark und den Beitrag für Dezember 1939 bis 1 4. 1940 auf 0.50 Mark herabgeſetzt, und erhebt für dieſe Zeit für das Fachblatt„Die Biene und ihre Zucht“ nur 30 Pfennige Auch hier iſt die Prämie für obige Verſicherung enthalten Die Mitglieder erhalten für den Bezug des Fachorganes eine 20prozentige Ermäßigung Und ſind berechtigt, koſtenlos an den Lehrgängen auf den Imkerſchulen Heidelberg und Gengenbach und in den Kreis⸗ und Ortsfachgruppen teilzunehmen. Zudem erhalten ſie im Rahmen der vom Reich zur Verfügung geſtellten Mittel Beihilfen bei Auf- und Ausbau ihrer Betriebe und zur Ve⸗ ſchaffung von Zucht⸗ und Beobachtungsgeräten. Beim Zuckerbezug wird auf 15 Pfund pro Volk eine Verbilligung(letztes Jahr 64 Pfennig) gewährt, die ſich durch den reſtlos durchgeführten Gemeinſchaftsbezug um etwa 60—65 Pfennig auf 129 Mark erhöht, ſo daß bei 2 bis 3 Bienenvölkern der ganze Jahresbeitrag bereits ge⸗ deckt iſt. Nichtmitglieder erhalten die Verbilligung nur in beſonderen Härtefällen(Kriegsbeſchädigte oder ſonſtige Körperbehinderte) Die Zahl der nichtorganiſierten Bieneahalter in Baden beläuft ſich auf etwa 7000. Treten dieſe der Lan⸗ desfachgruppe noch bei, ſo erhöht ſich deren Schlagkraft. Ich erwarte daher, daß alle Bienenhalter in Baden um⸗ gehend der Landesfachgruppe Imker beitreten. Anmeldun⸗ 170 ſind an die zuſtändige Ortsfachgruppe zu richten, deren nſchrift von der Geſchäftsſtelle der Landesfacharuppe Im⸗ ker, Weinheim(Baden), Bergſtraße 113, zu erfahren iſt. — Goldatenwünſche Womit man uns Freude macht.— Natſchläge für Feldpoſt⸗ ſendungen. NSK. Gerade die vergangenen Feſttage brachten uns Soldaten eine Fülle von Liebesgaben und anderen Geſchen⸗ ken. Wir waren oft geradezu überwältigt von der Menge er Gaben und der Herzlichkeit, mit der ſie übermittelt wur⸗ en. Alles zuſammen verſetzte uns in eine Hochſtimmung, wie ſie auch eine Frisdensweihnacht nicht beſſer hätte vermitteln können. Doch trotz vieler ſchöner und mancher praktiſcher Dinge war immer noch feſtzuſtellen, daß manche oder mancher noch nicht ſo recht weiß, was neben den ſchönen Dingen gerade auch an praktiſchen Dingen draußen im Felde von einzelnen Soldaten benötigt wird. So ſeien hier einmal von einem Soldaten einige kurze Hinweiſe gegeben: Ein kleiner Spiege! iſt immer willkommen, jedoch am liebſten ein Metallſpiegel. Brillenträger werden für ein Bril⸗ lenetui, möglichſt aus Leichtmetall, ſehr dankbar ſein. Raſierklingen ſind bei allen gern geſehen, desgleichen Tempotaſchentücher. Jeder Soldat trägt Bilder, Auf⸗ nahmen ſeiner Lieben daheim uſw. bei ſich. Ein kleines, aber haltbares Album, das bequem in eine Seitentaſche geht, wird größte Freude erwecken. Blechhülſen für Streichholzſchachteln erſparen manchen Aerger über zerdrückte und unbrauchbar gewordene Schachteln. Schenkſt du ſchon eine Armbanduhr, dann möglichſt auch gleich waſſerdicht, mit unzerbrechlichem Glas und nachtleuchtendem Zifferblatt. Schi ab und zu auch einige Kerzen, man kann ſie draußen ſehr oft und ſehr gut gebrauchen. Eine Tube Kleb⸗ ſto ff iſt ſtets willkommen zum Aufkleben von Adreſſen und Zukleben von Briefen, bei denen oft der Leim durch Näſſe d d unbrauchbar wurde uſw. Eine kleine Schere, aber bitte mit Schutzhülle, kann jeder Soldat gebrauchen, ein neues Ta⸗ ſchenmeſſer(bitte aber mit gutem Büchſenöffner), des⸗ gleichen eine Schutzhülle für das Soldbuch(Brieftaſchengröße) werden dankbar und voll Freude angenommen; ebenſo Schreibpapier und Schreibgerät leinſchließlich ein gut ſchließbares Glas Tinte). Auch Butterbrotpapfier iſt wertvoll, man kann empfangene Wurſt⸗ und Fettportionen ſowie Stullen ſauber und haltbar darin einwickeln. Man denke auch an ein kleines Notizbuch mit Kalender. Eine Nähzeuggarnitur, möglichſt flach und aus weichem Material und mit Reißverſchluß wird gerade hier im Felde jeden Beſitzer glücklich machen. Soweit einige direkte Hinweiſe. Viele Kleinigkekten, die eben keine Kleinigkeiten mehr ſind, wenn ſie fehlen, gäbe es noch aufzuzählen. Es genügt aber ſchon, wenn jeder bei allen ins Feld geſandten Dingen darauf achtet, daß ſie mög⸗ lichſt haltbar, leicht und nicht zu groß ſind. Helft dem Sol⸗ daten Zeit, Gewicht und Raum ſparen! Er wird euch umſo dankbarer ſein. Uffz. A. Himſtedt. Arlaub in der Heimat Große Reiſen jetzt unangebracht Die Deutſche Reichsbahn hat ſich in dieſen Tagen veran- laßt geſehen eine Anzahl Tarffermäßigungen, die bisher noch 15 0 einzuſchränken. um dadurch auch eine Einſchränkung 88 Perſonenverkehrs zu erzielen. Dieſe Einſchränkung des Perſonenverkehrs foll aber eine Verſtärkung des Güterver⸗ kehrs zur Folge haben, und zwar handelt es ſich nor allem um die Varſtärkung des Verkehrs mit Kohlen, Lebensmitteln und kriegswichtigen Gütern. Schon allein dieſe Tatſache wird erkennen laſſen, daß es ſich um eine Einſchränkung handelt, ie im Intereſſe des Sieges und der Verſorgung unbedingt durchgeführt werden muß. Bisher iſt ſa der Perſonenver⸗ kehr verhältnismäßig nur geringen Einſchränkungen unter⸗ worfen geweſen und gerade um die Weihnachtszeit hat der Perſonenverkehr eine Ausweitung erfahren, die über das Normale ſehr weſentlich hinausging. Die anhaltende winter⸗ liche Kälte hat naturgemäß eine verſtärkte Verſorgung mit Brennſtoffen notwendig gemacht, und es werden alle Kräfte . e 1 zu bewerkſtelligen. Die hier ge⸗ roffenen aßnahmen gehen die feſte Gewä inn kurzem guch dieſes Niol Bonum men 5 daß binnen Es bedarf aber dazu auch der Mitwirkung jedes einzelnen Volksgenoſſen, und zwar vor allem in der Richtung, daß Reiſen, die nicht abſolut notwendig ſind fürs erſte unterblet⸗ ben. Das gilt ſowohl für geſchäftliche als auch für private Reiſen Auch der Geſchäftsmann hat zu prüfen, ob ge⸗ wiſſe Dinge nicht brieflich oder notfalls ktelephoniſch erledigt werden können ehe er ſich zu einem perſönlichen Beſuch ent⸗ ſchließt. Bei prinaten Reiſen ſind es heute naturgemäß in erſter Linie die Urlaubsreiſen, die eingeſchränkt werden müſſen. Wenn fetzt auch in nächſter Zeit der Urlaub wie⸗ der freigegeben wird ſo hat doch jeder einzelne zu prüfen, ab er ſeine Erholung nicht diesmaf auch zu Hauſe oder in der nächſten Umgebung verleben kann Für weite Luſt⸗ veiſen iſt nun einmal keine Zeit und Gelegenheſt. Wir ſind überzeugt, daß dieſer Mahn ruf nicht ungehört verhallen wird. Aber auch die Familjenbeſuche müſſen einge⸗ ſchränkt werden Bei feder Kindestgufe muß nicht die ganze Familie vollſtändig von der Urgroßmutter bis zum fünaſten Enkel vertreten ſein. Die Krieg sverhältniſſe zwingen dazu, Familienfeierlichkeiten in kleinerem und engerem Rahmon durchzuführen Auch das wird ſich ohne wefteres möglich machen laſſen Es kommt jetzt auch darauf an, dem Eiſenbah⸗ ner die Arbeit ſo leicht wie möglich zu machen Es iſt keine Kleinigkeit, bei winterlichem Wetter in der Nacht als Ran⸗ gierer katig zu ſein da gibt es keine Unterſtandsmöglichkeften hei Regen Schuee Wind und Kälte, und ehenſo müſſen die Bremſer auf den Güterzügen auch bei ſtärkſtem Winterwet⸗ ter ihre Pflicht tun. Und was für dieſe beiden gilt gilt für viele andere Reichshahner, die in Deutſchland in den neu gewonnenen Oſtgebieten in der Oſtmark oder im General- guunernement lätig ſein müſſen. Dazu kommt wefter, daß vor allem die Reichsbahn auch den Verkehr zu unſeren Soldaten zum Weſtwall durchzuführen hat, und gerade hier darf es an nichts fehlen Bei einer Einſatzübung im Weſten.. 1 ö 0 N . . 5 —ůů— — (22. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Hans Haberland erzählt dem Juſtizrat in kurzen Wor⸗ ten MeLeans Enideckung und zeigt den Steckbrief gegen dos Santos. Braumüller weiß, daß Santos von der Bank am gleichen Tage weitere 50000 RM. als Kredit erhalten ſoll. Ein Anruf ſperrt den Kredit, gleichzeitig wird der Bankdirektor veranlaßt, dos Santos mit einer Ausrede zu vertröſten, falls er noch vor ſeiner Verhaftung kommen ſollte. Dann benachrichtigt Haberland die Polizei. Je näher der Tag der Hochzett rückt, um ſo verzweifelter wird die Stimmung Cordulas Sie verſuch ſich einzureden, daß ihr Einfluß ihren Verlobten ändern wird. Es gelingt ihr ſogar, freundlicher gegen dos Santos zu ſein. Wenn er jedoch zärt⸗ lich wird, iſt es ihr jedesmal, als müſſe ſie ihm ins Geſicht ſchlagen. Ohm Tiedemann iſt zur Hochzeit gekommen, der Braſilianer iſt nicht nach ſeinem Geſchmack. Am Tage vor der Hochzeit ſucht Cordula noch einmal Troſt bei der Mut⸗ ter, ſie findet keine Hilfe. Cordula drückt die Mutter mit Heftigkeit an ſich, ſpringt auf und läuft aus dem Zimmer. Bevor ſie in ihren Wagen ſteigt, wirft ſie einen letzten Blick auf das Haus. Nie mehr! denkt ſie. Nie wieder! Dann fährt ſie fort. Ruiz dos Santos erwartet ſie bereits Hotel und ſteigt zu ihr in den Wagen. „So ſtill, mein Süßes?“ fragt er, als er an ihrer Seite ſitzt und ſie ſchweigend durch die zu dieſer Stunde ziemlich belebten Straßen lenkt. vor ſeinem Sie runzelt leicht die Stirn, und er lacht.„Ach ſo! Ich ſoll dich nicht mein Süßes nennen! Das liebſt du nicht, du herbe Mädchenknoſpe! Aber warte nur! Ich werde dir die Herbheit ſchon abgewöhnen, wenn du meine Frau biſt!“ „Mußt du nicht heute noch zur Bank?“ fragt Cordula, um ihn abzulenken. „Freilich! Ich muß mir ja den Kreditbrief holen für unſere Reiſe. Und dann will mir Körner heute auch die fünfzigtauſend Mark auszahlen.“ „Warum ſchon jetzt? Warum nicht lieber, wenn wir zurückkommen?“ „Es ſollen gleich Anzahlungen gemacht werden, und den Reſt kann dein Vater in Verwahrung nehmen“, ſagt dos Santos leichthin. „Soll ich dich jetzt bei der Bank abſetzen und dich nachher mit Ohm Tiedemann abholen?“ „Nicht nötig! Ich kann ſpäter noch zur Bank fahren. Zuerſt wollen wir zuſammen zu der alten Fregatte.“ Cordula beißt ſich auf die Lippen. Nun gut— es ſoll nicht ſein! Was hätte es auch noch für einen Zweck! Ohm Tiedemann kann ihr nicht mehr helfen. Ohm Tiedemann empfängt das Brautpaar im Gaſt⸗ zimmer des„Schwarzen Adlers“ mit lautem Hallo und beſteht darauf, daß ſie zur Stärkung gemeinſam ein Gläs⸗ chen Portwein trinken. Das Gaſtzimmer iſt leer. Ohm Tiedemann hat einen Fenſterplatz ausgewählt, von dem aus man die Straße überſehen kann. Ohm Tiedemann widmet ſich Cordula. Er nennt ſie „mien Deern“ und tätſchelt ihre Hand. Dabei haben ſeine Augen einen aufmerkſamen Blick, wenn er ſie auf das blaſſe Mädchengeſicht heftet. Von der Anweſenheit des Braſilianers nimmt er nur ſo viel Notiz, wie die Höf⸗ lichkeit unbedingt erfordert. Währenddeſſen trinkt dos Santos ſeinen Wein und ſieht zerſtreut zum Fenſter hinaus. Was kann ihm jetzt noch geſchehen! Morgen iſt er mit Cordula über die Grenze, und ſie iſt ſeine Frau und in ſeiner Hand. Mag Böttcher die Heirat auch einen unnötigen Blödſinn nen⸗ nen— es iſt die einzige Möglichkeit, Cordula zu beſitzen. Und dies kühle, blonde Mädchen muß ſein werden. Er wird ſie ſeine Macht fühlen laſſen! Heimzahlen wird er ihr ihre Kälte, ihre Abwehr mit Zins und Zinſeszins. Sobald er ſeiner Frau überdrüſſig iſt, wird er ſich ihrer zu entledigen wiſſen, darüber macht er ſich keine Sorgen. Alſo die Sache mit Cordula iſt in Ordnung und die Sache mit dem Geld ebenfalls. Der größte Teil des Kapi⸗ tals iſt bereits im Ausland, dank ſeiner und Böttchers Geſchicklichteit. Es wird auch noch glücken, die letzten fünfzigtauſend über die Grenze zu ſchmuggeln. Niemand wird zunächſt Vedacht ſchöpfen, denn ſie ſind ja auf der Hochzeitsreiſe. In acht Tagen iſt der Erſte. Dann kann Böttcher die Stadt verlaſſen, ohne Aufſehen zu erregen. Noch einmal überſchlägt dos Santos in Gedanken den ganzen Plan, ob auch nirgends ein Fehler gemacht iſt. Man könnte faſt bange werden vor dem Neid der Götter, wenn man bedenkt, wie bisher alles geglückt iſt, Wie Karl Haberland aus Bequemlichkeit und Gleichgültig⸗ keit ſeinem Teilhaber blindes Vertrauen geſchenkt, ihm freie Hand gelaſſen und es dadurch dos Santos und Bött⸗ cher ermöglicht hat, den weitaus größten Teil des Geldes, der für die Fabrik beſtimmt war, in die Taſche zu ſtecken und den Betrieb nur auf die oberflächlichſte und billigſte Art aufrechtzuerhalten. Nun iſt es allerdings höchſte Zeit, Vor Cordula hätte es ſich nicht länger verheimlichen laſ⸗ ſen, ſelbſt wenn Karl Haberland noch eine Weile blind geblieben wäre. Der Kredit bei der Bank iſt ebenfalls erſchöpft, der richtige Augenblick, die Mine ſpringen zu laſſen, iſt alſo gekommen. Da ſieht Ruiz dos Santos plötzlich etwas, das ſeine Nabe ſchöne Berechnung über den Haufen zu werfen roht. Draußen auf der Straße hat der Hotelportier einen Wagen herangewinkt. Das iſt nichts Außergewöhnliches Doch nun tritt ein Herr aus der Tür des„Schwarzen Adlers“, der die Aufmerkſamkeit des Braſilianers erregt Dieſer lange Menſch in einem Ulſter von ausländiſchem Schnitt kommt dos Santos merkwürdig bekannt vor. Jetz: nimmt er eine Pfeife aus der Taſche und ſteckt ſie gemäch⸗ lich in den Mund, holt ſein Feuerzeug hervor und ſetzt ſie in Brand, während der Portiet mit dem Kraftfahrer ſpricht. Einen Augenblick wird es dos Santos ſchwarz vor den Augen— er hat Maevean erkannt. Der Schotte ſteigt in den Wagen und fährt davon. Der Portier bleibt vor der Hoteltür ſtehen und genießt ———— DNN vo IIIEA — den Frühlingsſonnenſchein. Drinnen im Gaſtzimmer ſchildert Ohm Tiedemann der ſtillen Cordula, wie ſeine „Germania“ von außen und innen beſchaffen iſt. Nur ein paar Sekunden dauert der Zuſtand von Be⸗ ſinnungsloſigkeit, in den der Schreck dos Santos verſetzt hat. Keiner ſeiner beiden Tiſchgenoſſen hat etwas davon gemerkt. Dann hat dos Santos ſich wieder gefaßt, und ſein Gehirn beginnt eine fieberhafte Tätigkeit. Iſt Macveans Hierſein nur ein Zufall, ſo wird ſich ein Zuſammentreffen bis morgen vermeiden laſſen. Aber er darf nicht nur die günſtigſte Möglichkeit annehmen. Die braſilianiſche Regierung hat eine Belohnung auf ſeine Ergreifung geſetzt. Kann Macvean ſeinen Aufenthalt er⸗ fahren haben und ſich den Preis verdienen wollen? Dann iſt nicht eine Minute zu verlieren— dann nichts als fort! Aber muß er ſchon Cordula aufgeben, kann er ſich nicht vielleicht wenigſtens das Geld ſichern? Jedenfalls muß er ſofort handeln und verſuchen zu retten, was noch zu retten iſt. „Ich habe es mir überlegt“, wendet er ſich an Cordula mit mühſam erzwungener Ruhe.„Es iſt wohl doch beſſer, wenn ich jetzt gleich zur Bank gehe, fahre du inzwiſchen mit Ohm Tiedemann zur Fabrik, ich komme nach.“ Aber Ohm Tiedemann ſagt gemütlich:„Zur Bank? Da komme ich gleich mal mit. Ich habe ein paar Deviſen einzuwechſeln, da könnt ihr euch dann das Hochzeits⸗ geſchenk von kaufen. So n alten Junggeſelle als wie ich weiß nich, was ihr junges Volk gern haben möchtet.“ 0 — 55— Zeichnung: Näthe— M. Mit bebenden Händen ſtopft er die Beutel mit den Lohngeldern in ſeine Taſchen Und das läßt Ohm Tiedemann ſich nicht ausreden Dos Santos hat auch keine Zeit dazu. Mögen die beider mitkommen! denkt er. 8 . Unter dem Vorwand, das Herannahen elner Erkäl⸗ tung zu ſpüren, beſteht er darauf, das Verdeck des Kabrio— letts, das Cordula des ſechönen Wetters wegen geöffne: hatte, wieder zu ſehließen. Er überläßt auch Ohm Tiede mann den Platz an Cordulas Seite und drückt ſich au dem Rückſitz möglichſt in die Wagenecke, den Hut tief in die Stirn gezogen. Dabei beobachtet er mit ſcharfem Blic jeden Vorübergehenden, an dem ſie vorbeifahren. Dor ſteht ein Sehupo an der Ecke. Hat er nicht ein beſonders aufmerkſames Auge für Cordulas Wagen, den alle ken nen? Dos Santos bricht der Angſtſchweiß aus. Unſinn ſagt er ſich beruhigend. Geſpenſter! Wenn MacLean ſchon Schritte unternommen hätte, würde er, dos Santos bereits verhaftet ſein. Noch iſt es Zeit, dem Schotten zuvorzukommen. Sie fahren bei der Bank vor und ſteigen aus. Dos Santos hält argwöhniſch Umſchau, ohne etwas Verdäch⸗ tiges zu bemerken. Sie gehen hinein und werden wie immer als gute Kunden höflichſt empfangen. Während Ohm Tiedemann mit einem der Beamten die nötiger Formalitäten erledigt, wendet ſich dos Santos an der Kaſſierer und reicht ihm ſeinen Scheck. Herr Lohmann, der Kaſſierer, bittet ſehr um Entſchul, digung. Durch ein Verſehen ſei im Augenblick nicht ge⸗ nügend Bargeld vorhanden, aber der Kaſſenbote könne am Nachmittag die Summe bringen. Herr dos Santos möge nur angeben, zu welcher Stunde und wohin. Es klingt ganz harmlos und iſt an ſich glaubhaft— wenigſtens für jeden, der über ein gutes Gewiſſen ver⸗ fügt. Aber dos Santos hat kein gutes Gewiſſen, und er weiß ſofort, was die Glocke geſchlagen hat. Doch will er icht gleich den Kampf verloren geben. Er wird ſehr üUngnädig und wünſcht, den Direktor zu ſprechen. Den Faſſierer bedauert, der Herr Direktor ſei nicht anweſend Wut und Angſt erfüllen dos Santos. Er hat geſterr hond ſeinen Schneider bezahlt und ſich dabei ſo veraus⸗ gabt, daß ihm nur wenige Mark geblieben ſind. Ohne Geld aber kann er nicht weit kommen. Geld muß er haben— um jeden Preis. Aber es nützt ihm nichts, daß er mit vor Zorn er⸗ ſtickter Stimme dem Kaſſierer droht, er werde der Bank ſein Guthaben kündigen. Der Kaſſierer hebt nur in höf⸗ lichem Bedauern die Schultern. Cordula, die bis dahin teilnahmlos danebengeſtanden hat, wird aufmerkſam. Es ſei doch ganz gleich, ob das Geld am Vormittag oder am 1 ELENA Nachmittag ausgezahlt werde, meint ſie. Ein Ausdruck verächtlichen Staunens kommt in ibr Geſicht, als ſie die Aufregung ihres Verlobten und die geſchwollene Zornes⸗ ader auf ſeiner Stirn bemerkt. Was tue ich? Was tue ich nun? denkt er fieberhaft beim Hinausgehen. Als ſie wieder auf die Straße treten, jagen ſeine Augen unter der Hutkrempe angſtvoll umher. Noch iſt der Weg frei! Niemand tritt auf ihn zu und legt die Hand auf ſeinen Arm. Aber wie kann er ſich raſch das nötige Geld verſchaffen, um über die Grenze zu kommen? Da blitzt ein Gedanke in ihm auf. Die Lohngelder! Heute iſt Freitag, und die Lohngelder liegen im Geld⸗ ſchrank ſeines Büros bereit. Wenn ſie jetzt auf ſchnellſtem Wege zur Fabrik fahren, kann er ſich unauffällig der Lohn⸗ gelder bemächtigen und damit verſchwinden. „Warum fährſt du ſo langſam?“ drängt dos Santos nervös.„Wir kommen heute ohnehin zu ſpät in die Fabrik.“ Gleich darauf lenkt Cordula in den Fabrikhof, wo Karl Haberland ſie bereits erwartet, um den Schwager zu begrüßen. Karl Haberland ſieht ſchlecht aus und iſt noch müder als ſonſt. Botmäßigkeit, zu der ſein Teilhaber ihn gezwungen hat! Wie erniedrigt er ſich fühlt durch die ſklaviſche Abhängig⸗ keit, in die er geraten iſt, weiß nur er allein. Was jetzt in ſeiner Fabrik vor ſich geht, iſt ihm in tiefſter Seele zu⸗ wider. Er iſt nicht ſo blind, wie dos Santos glaubt. Auch daß er Cordulas Heirat mit dos Santos befür⸗ wortet hat, belaſtet ſein Gewiſſen. Wenn Cordula auch nicht ſein eigenes Kind iſt, ſo fühlt er ſich ihr doch ſehr zugetan und liebt ſie ſchon um ihrer Mutter willen. Doch um ihrer Mutter, um Elfriedes willen hat er keinen ande⸗ ren Ausweg gewußt. Er iſt zu müde, um zu kämpfen, Er kann nicht noch einmal von vorn anfangen. Und wie Cordula verſucht auch er ſich einzureden, daß die Ehe dos Santos zum Beſſeren wandeln, daß der Einfluß ſeiner jungen Frau ihn zu einer rechtlicheren Geſchäftspraxis bekehren und den Haberlandwerken ihren alten guten Namen zurückerobern werde. Doch in klaren Augenblicken ſieht er Cordulas Un⸗ glück und die Vergeblichkeit aller Hoffnungen. Ach ja, Katl Haberland iſt müde. Die Lebensunluſt wächſt in ihm wie eine freſſende Krankheit. Nur noch das Pflichtgefühl, für ſeine Frau da ſein zu müſſen, hält ihn aufrecht. Dos Santos hat ſich unter dem Vorwand dringender Arbeit von dem Rundgang durch die Fabrik beurlaubt und iſt in ſeinem Büro verſchwunden. Bei der Einfahrt in den Fabrikhof war ſeinen argwöhniſchen Augen ein frem der Mann nicht entgangen, der mit ſcheinbar harmloſer Miene vor dem herumtungerte. Was hatte elf Fremder hier draußen zu ſuchen? Wie, wenn er bereits unter Beobachtung ſtünde? Der Gedanke iſt nicht un⸗ wahrſcheinlich. Dos Santos iſt gut genug unterrichtet, um zu wiſſen, daß man ihn nicht ohne weiteres verhaften kann, ſolange ihm keine Verfehlungen in Deutſchland nach zuweiſen ſind. Aber ein Beobachtungspoſten vor der Fabrik iß 1 5 genug, und vermutlich wird es nicht nur einer ein. Dos Santos muß ſich ſehr zuſammennehmen, um iy ruhiger Haltung ſein Büro zu erreichen. Unglücklicher⸗ weiſe iſt Böttcher noch nicht da. Würde ihre gemeinſame Fahrt nicht noch mehr auffallen und früher entdeckt wer⸗ den? Böttcher wird rechtzeitig Lunte riechen und ſich in Sicherheit bringen. Sie haben ein Warnungszeichen ver abredet. Wenn Gefahr im Anzug iſt, ſoll der eine dem andern ein Buch auf ſeinen Tiſch legen, ein ganz harm⸗ loſes Buch über Motorpflüge. Das bedeutet: verſchwinde ſo ſchnell du kannſt! Auf dem Gang vor ſeinem Büro wird dos Santos von dem alten Buchhalter Kiepert aufgehalten, der einen geöffneten Brief in der Hand hält und ihn dringend zu ſprechen wünſcht. Dos Santos iſt am Ende ſeiner Selbſt— beherrſchung.„Laſſen Sie mich in Ruhe! Ich habe jetz keine Zeit!“ fährt er den Buchhalter an. f 85 Herr Kiepert macht ein gekränktes Geſicht.„Herr dos Santos, dann muß ich zu Herrn Haberland gehen. Ich kann es nicht länger verantworten, daß Herr Haberland im ungewiſſen bleibt über...“ „Gehen Sie zum Teufel, wenn Sie wollen!“ ſchreil Tor dos Santos und ſchlägt dem alten Kiepert die Tür ſeines Büros vor der Naſe zu. Er dreht den Schlüſſel herum und ſtürzt zum Geld⸗ ſchrank. Mit bebenden Händen ſtopft er die Beutel mi den Lohngeldern in ſeine Taſchen und kramt dann in ſei⸗ nem Schreibtiſch nach dem bewußten Buch für Böttcher, wobei in der Eile Schriftſtücke und Broſchüren auf den Schreibtiſch und auf die Erde fliegen. auf den Zehenſpitzen, als belauſche ihn jemand, zum Fen⸗ ſter und ſpät, hinter der Gardine verſteckt, hinunter, Er kann von hier aus den Eingang und die Straße fa 4 Brücke überblicken. Der fremde Mann von vorhin iſt ſchwunden oder doch nicht ſichtbar. Aber ein anderen Fremder ſtehr ſtatt ſeiner am Tor und ſchwatzt, die Hände in den Taſchen, mit einem der Arbeiter. Und während dos Santos dieſen zweiten beobachtet, kommt Nummer eins um die Ecke der Fabrikmauer, geſellt ſich den beiden am Tor zu und läßt ſich Feuer für ſeine Zigarette geben. (Fortſetzung folgt.) —— erer eee — 228 1 Ein Mann iſt nur der, der als Mann ſich auch wehrt und verteidigt, und ein Volk iſt nur das, das bereit iſt — wenn notwendig— als Volk auf die Walſtatt zu treten. Dies iſt nicht Militarismus, ſondern Selbſt⸗ erhaltung. Adolf Hitler. 23. Januar. 1002: Otto III., römiſch⸗deutſcher Kaiſer, geſt.(geb. 980).— 1840: Der Phyſiker und Sozialpolitiker Ernſt Abbe geb.(geſt. 1905).— 1930: Dr. Wilhelm Frick wird Innen⸗ und Volks bildungsminiſter in Thüringen, der erſte nationalſozialiſtiſche Länderminiſter. Sonne: A. 7.57, U.: 16.27; Mond: U.: 6.10, A.: 15.11. Wie er innerlich leidet unter der Dann ſchleicht en Err S * S A= S *——— e 2e SR 2 — eee* ——.— 2 2 T 9