7 N* wurde. Kriegs, te eben⸗ avungs⸗ dieſen erkt dez Nonaten letzten inn auf gebung ern vor iſſig ist. 1 Markt bedeutet em An⸗ ihrem igeſichtz anderer )en an⸗ ſaldigen Haupt⸗ eſtwall, tanziert Reichs⸗ ſie hat fügung itspoli⸗ r Auf⸗ veitung tſprach, ei wei⸗ unſerer ſe, wie finan⸗ , denn zierung wirken ſamten e plan⸗ kriegs⸗ eſchrän⸗ Wirt⸗ in der hen ge⸗ niniſter n Spa⸗ Güter ndenen ern zu⸗ bun die⸗ ſtaats⸗ nöglich kriegs⸗ l dürf⸗ ig über 5t viel gegen verden. roſtes ſt da t nicht jegnen, ain der Eine it eine zierung n und at der chwüre ließlich an die an ſich der zu en mit rn un⸗ en die r odet Hände herden. in das äriſchen 2 findet Seckhen⸗ ndienſt. die Hg. — ö onder⸗ Felix Ende Miete —.— Nr. 22 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Freitag, 26. Januar 1940 Der Kain des 20. Jahrhunderts Kain erſchlug ſeinen Bruder Abel, und er tat dies ein⸗ fach aus Neid und Mißgunſt, ohne dabei den ernſtlichen Ver⸗ ſuch zu machen, ſeine wahren Motive durch Umhängung irgendeines moraliſchen Mäntelchens zu beſchönigen. Ganz anders der Engländer, der ſich in der Geſchichte der Völker zu einem Ueber-Kain entwickelt hat und ſo immer mehr zu einem wahren Fluch der Völker dieſer Erde ge⸗ worden iſt. Es ſind viele Abels, deren Blut über den nimmerſatten, mißgünſtigen und neidiſchen engliſchen Ueber-Kain gekom⸗ men iſt, und vor dem Thron einer wahren Menſchlichkeit nach Vergeltung ſchreit. Aber der hartgeſottene, mit allen Waſſern der Niedertracht gewaſchene Kain von London pfeift darauf, ſo lange er ſich im Beſitz ſeiner brutalen Macht weiß. Ueberdies aber verbrämt er ſeine Kainsfratze heuchleriſch mit der Maske einer geiſtig⸗taktiſchen und vor⸗ geblich moraliſchen Politik, unter der er der bierehrlichen Welt vorgaukelt, daß die alleinigen Leitgedanken der bri⸗ tiſchen Politik dem Wunſche nach Friedfertigkeit und alle ſeine Schandtaten ausſchließlich der Verteidigung der Menſchlichkeit und Freiheit der Völker dienen. In der Genfer Zeitung„Vie proteſtante“ erſchien zu die⸗ ſem Thema eine Meldung, die das italieniſche Blatt „Regime faſciſta“ wiedergibt und in der es heißt, Gott habe den Kain des 20. Jahrhunderts nach ſeinem Bruder be⸗ fragt: Abel, wo biſt du? Abel, der Abeſſinier, Abel, der Pole, Abel, der Oeſterreicher! Das italieniſche Blatt bemerkt hierzu, daß Gott ein gutes Gedächtnis habe und es dem Genfer Blatt daher nachhelfen wolle. Wo blieb alſo Abel, der Bure, Abel, der Indier, Abel, der Aegypter, Abel, der Araber, Abel, der Ire...? Und ſelbſt damit iſt ja nur ein ganz beſcheidener, rerſchwindend kleiner Bruchteil jener abſcheulichen Mordtaten angedeutet, die der Londoner Kain egenüber der Geſamtheit der Völker dieſer Erde auf dem Gewiſſen hat. Gibt es doch ſo gut wie keinen Staat in die⸗ ſer Welt, der im Verlauf der letzten Jahrhunderte nicht von dem britiſchen Kain in der gemeinſten Weiſe mit Hilfe von Raub und Mord beſtohlen und betrogen wurde. Mit einer geradezu diaboliſchen Meiſterſcheift ſäte er fortgeſetzt f den Zwieſpalt zwiſchen fremde Staaten, ließ ſie ſich zu ſeinem eigenen Vorteil zerfleiſchen. Es geht ein mit Blut getränkter Weg zum britiſchen Im⸗ perium. Es wurde geſchaffen durch Raub⸗ und Beutezüge, blutige Unterdrückung in jeder Form, durch Ueberfälle im tiefen Frieden, durch Erpreſſung und hinterhältig angezet⸗ telte oder vom Zaun gebrochene Kriege. Bereits die Zer⸗ fleiſchung Irlands, das ja doch zum nächſten Intereſſen⸗ gebiet der Londoner Herrſchaftskaſte gehört, iſt für deren Greuelmethoden ein Muſterbeiſpiel. Ueber die Miſſetaten der Engländer in Irland ſagt James Bryce in ſeinem Werk: „Zwei Jahrhunderte iriſcher Geſchichte“, daß gegen Ende des 18. Jahrhunderts dort unter dem General Lake Folter und Notzucht, Niederbrennung von Farmen, Zerſtörung von Lebensmitteln, völlige Vernichtung von Familien und überhaupt alle Greuel verübt wurden. Hinrichtungen durch die Kugel oder durch den Strang waren an der Tagesord⸗ nung, waren aber ein gnädiges Schickſal im Vergleich zu den furchtbaren Auspeitſchungen oft bis zu hundert Hieben, f die Fleiſch und Muskeln von den Knochen riſſon.“ Ein beſonders abſcheuliches Kapitel des britiſchen Fains ſind engliſche Seeräuberei und der Sklavenhan⸗ del. Unter engliſcher Flagge wurden um 1770 jährlich bis zu 30 000 Schwarze verſchleppt. Blut und Folter ſind die Kennzeichen aller engliſchen Raubzüge bis auf den heutigen Tag. In ungetrübter Erinnerung ſind nächſt den in Indien ſtändig verübten Scheußlichkeiten die britiſch Meltkriegs⸗ und Nachkriegsmethoden Faſt ausnahmslos ließ im Welt⸗ krieg England andere Menſchen und Völker für britiſche In⸗ ö tereſſen kämpfen und verbluten. Am niederträchtiaſten jedoch jener Hungerkrieg gegen Frauen und war 8 Kinder der damals allein etwa 800 000 Nichtkämaker in Deutſchland zum Opfer fielen. Und mit den gleichen Metho⸗ den ſucht der britiſche Kain jetzt wieder ſeinen ſchmutzigen Geſchäften nachzugehen. Daß ihm dieſes ſeit Jahrhunderten geübte ſataniſche Mordhandwerk endlich gelegt wird, dafür wird das neuerſtandene Großdeutſchland Sorge tragen. * Wie man ſich in England die Kriegsziele vorſtellt, darüber haben fle in den letzten Tagen britische Politiker mit genügender Deutlichkeit ausgeſprochen. Neuerdings ver⸗ öffenklicht der bekannte jüdiſche Pariſer Hetzer Pert'wax in der Londoner Zeitung„Daily Telegraph“ nun einen Arti⸗ kel über die Kriegsziele Frankreichs, der zeigt, daß England und Frankreich durchaus einig ſind, in dem. len, das deutſche Volk zu vernichten. Nach Pertinax will Frankreich nämlich die völlige Zerſchlagung Deutſchlands und die Bildung einer Gruppe von Kleinſtaaten in Mittel⸗ europa, die völlig von England und Frankreich abhängig ſind. Im Einzelnen haben die Forderungen des Hetzers Pertinaz etwa Folgendes zum Inhalt: 1. Beſeitigung der deutſchen Einheit und völlige Zerſchlagung des Deulſchen Reiches, 2. Bildung eines Staakenblocks„von Litauen bis Rumänien“, deſſen Mitglieder ihre Souveränität in der Außenpolitik und in Wehrfragen verlieren und deren Auf⸗ gabe der Schutz der Diktatur der Plutokraten iſt, 3. Garan⸗ tien Englands und Frankreichs für das Föderativſyſtem in Oſteuropa, 4. Beſetzung des Rheinlandes ohne zeitliche Be⸗ ſchränkung und unter Einbeziehung rechtsrheiniſcher Ge⸗ biete, 5. Herſtellung einer engen Verbindung der neutralen Staaten im europäiſchen Weſlen und Norden mit England und Frankreich, 6 Wiederherſtellung der Genfer Liga und ihre Aktivierung zur Stabiliſierung der Vormachtſtellung der Plutokratien, 7. einſeitige Abrüſtuͤng der Staaten im deut⸗ ſchen Raume. Aus dieſem Programm des ſattſam bekannten Hetzers Pertinax ſpricht zunächſt eine üppig wuchernde Phantazie, zugleich läßt es erkennen, daß England und Frankreich, was die Vernichtung des deutſchen Volkes betrifft, ein Herz und eine Seele ſind! Einige dieſer„Vorſchläge“ ſind bereits früher gemacht worden, wie es z. B. jüdiſche Emigranten waren, die für einen Staatenblock, der die Staaten von Litauen bis Rumänien umfaſſen ſoll, Reklame gemacht haben. Als getreue Geſchäftsführer des Weltjudentums wol⸗ len ſich nun anſcheinend auch die Regierungen Englands und Frankreichs dieſen Plan zu eigen machen. Immer wieder ergibt es ſich ſo, daß der ganze Haß der Plutokratien dem deutſchen Volke gilt, daß man dieſem Volke ſeine Freiheit nehmen und ſeine Entfaltun verhin⸗ dern möchte. Zugleich aber machen Projekte dieſer Art deut⸗ lich, daß den Engländern und Franzoſen auch die Exiſteng unabhängiger neutraler Staaten verhaßt iſt und daß ſie alle Hebel in Bewegung setzen um dieſe Stgaten unter ihre Ge⸗ walt zu dringen, als ein vorument maßloſer Machlgler und brutalen Vernichtungswillens verdient das Programm von Pertinax weithin Beachtung. Im übrigen aber zeigt Pertinax, daß auch Frankreich mit England darin einer Meinung iſt, daß das Diktat bon Verſailles viel zu milde iſt und nunmehr noch überboten werden muß. Weil Frankreich von dem gleichen Vernich⸗ tungswillen gegenüber Deutſchland beſeelt iſt, wie England, darum auch hat die amtierende franzöſiſche Regierung ohne jeden Gewiſſensbiß ihre Land England untergeordnet, iſt ſie nicht davor zurückgeſchreckt, gegen Deutſchland in den Krieg zu treten, obwohl Frankreich im Oſten eigene Inter⸗ eſſen nicht zu wahren hat. f Dieſen Haß gegen Deutſchland und die deutſche Einheit hat Frankreich im Laufe der letzten Jahrhunderte wieder⸗ holt bekundet. Eine Aenderung iſt lediglch inſoweit einge⸗ treten, als Frankreich jetzt nicht mehr in der Lage iſt, aus eigener Kraft oder allein mit Unterſtüzung durch England dieſe Politik zu betreiben. Darum eben ſoll ganz Eurapa vergewaltigt werden. Daß aber auch dieſer Politik der Er⸗ folg verſagt bleibt, dafür bürgt die Kraft des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchlands. Ernährungswirtſchaſtliche Amſchau Bericht des Landesernährungsamkes Baden AMscz. Das Landesernährungsamt Baden teilt mit: Vel einem Rückblick auf die Ernährungswirtſchaft der vergange⸗ nen Monate fällt als ein beſonderes Zeichen die eſicherte Verſorgung im Rahmen der Zuteilung auf. Zum Teil ſind zwar da und dort Verſorgungsſchwierigkeiten bei Kar⸗ toffeln und Gemüſe aufgetreten, die jedoch lediglich den anhaltenden ſtrengen Froſt zur Urſache haben. Es iſt verſucht worden, Kartoffeln in heizbaren Eiſenbahnwagen zu befördern, aber es war nicht durchführbar, weil die Kar⸗ toffeln nicht ohne Froſtſchäden von der Miete bis in den Waggon gebracht werden konnten. Dieſe naturbedingten Verſorgungsſchwierigkeiten verpflichten jede Hausfrau, die über einen gewiſſen Vorrat an eingekellerten Kar⸗ toffeln verfügt, dieſen jetzt anzugreifen. Es wäre falſch, lagernde Vorräte vielleicht aus gewiſſen Befürchtungen her⸗ aus liegen zu laſſen und den täglichen Bedarf zuſätzlich noch auf dem Markt einzukaufen, denn dadurch würde die Ver⸗ lorgung anderer Volksgenoſſen erſchwert, welche nicht über die zur Vorratshaltung geeigneten Räume verfügen. Jede Vorratshaltung hat nuͤr dann einen Sinn, wenn bei ein⸗ tretenden Verſorgungsſchwierigkeiten auf die Vorräte zurück⸗ gegriffen wird. Bei anderer Handhabung nimmt ſelbſt die gutgemeinte und vertretbare Vorratshaltung den Char ak⸗ ter des Hamſterns an. Dabei ſei beſonders darauf hingewieſen, daß häusliche Vorräte ganz allgemein laufend überwacht und vor allem gegen Froſtgefahr geſchützt wer⸗ den müſſen. Wer Vorräte beſitzt, übernimmt damit die Verantwortung dem Volksganzen gegen⸗ über, weil jedes verdorbene Nahrungsmittel und ſei die Menge noch ſo klein, der Volksernähruͤng unwiederbring⸗ lich verloren geht. Die Rationsſätze für Brot, Fleiſch, Butter, Mar⸗ garine, Schmalz, Milch, Marmelade, Zucker und Nährmit⸗ tel bleiben in der laufenden Zuteilungsperiode unter Fort⸗ fall der, wie angekündigt, nur im Dezember gewährten Weihnachtszulagen unverändert. Dagegen werden erſt⸗ malig 250 g Hülſenfrüchte auf die Abſchnitte N 28/29 der Nährmittelkarte ausgegeben. Die Verſorgung mit Brot und Mehl iſt ſtels gut. Wenn jedoch die Brot⸗ reſte in den Abfallejimern der Haushaltungen, in den Pa⸗ pierkörben der Schulen und Büros in letzter Zeit wieder erheblich zugenommen haben, ſo zeugt das nicht gerade für allzugroßes Verſtändnis der Volksgemeinſchaft gegenüber. Es iſt eine heilige Aufgabe der inneren Front, mit dieſem wichtigen Nahrungsgut ſparſam und ſorgſam umzugehen. Wer überflüſſige Vrotmarken beſitzt, ſei noch einmal an deren Verwertung über die NS zu Gunſten unſerer kinderreichen Familien uſw. erinnert. Der Ver⸗ wendung von Getreideerzeugniſſen wie Haferflocken, Hafer⸗ mark, Graupen und Grütze ſollte die Hausfrau unbedingt größere Beachtung ſchenken, denn ſie ſind beſtimmt nahr⸗ hafter als die von allzuvielen einſeitig bevorzugten Teig⸗ waren. i. Jleiſchverſorgung war bisher im Rah⸗ Allch ote men der Zuteilung geſichert und wird es auch bleiben. Das dieſer Weſtwall für das de gleiche gut ſur Butter, Nargarine und Schmalz. Wenn in der Verſorgung mit Käſe unerhebliche Schwan⸗ kungen eingetreten ſind, ſo iſt das jahreszeitlich bedingt und nur vorübergehender Natur. Durch die reiche Ernte des Vorjahres kann der Marmeladebeda rf jederzeit ſicher befriedigt werden E rhebliche Sauerkraut⸗ vorräte ſollten den Hausfrauen Veranlaſſung geben, in viel ſtärkerem Maße auf dieſes ſowohl in rohem als auch in gekochtem Zuſtande außerordentlich geſunde Erzeugnis zu⸗ rückzugreifen. Auf dem Gebiet der Fiſchwirtſchaft muß die augenblickliche Wetterlage berückſichtigt werden und wenn die Eierverſorgung durch den ſtarken Froſt mit kleinen Verzögerungen verbunden iſt, ſo iſt auch das kein Grund zur Ungeduld, weil es ſich angeſichts der bevor⸗ ſtehenden beſten Legezeit der Hühner ebenfalls nur um eine vorübergehende Erſcheinung handelt. Aus allem ergibt ſich, daß die A ll gemeinverſor⸗ gung geſichert iſt. Darüber kann kein Zweifel beſtehen und wenn jeder Volksgenoſſe die zur Verfügung ſtehenden Nahrungsmittel ſo auswertet, wie es unbedingt möglich und notwendig iſt, dann wird jeder auch bei den durch die Kriegszeiten bedingten Einſchränkungen ohne jede Nah⸗ rungsſorgen auskommen, denn in Deutſchland braucht nie⸗ mand zu hungern. Wieder bei Weſtwallarbeitern Ueberreichung von Weſtwallehrenzeichen. DNB. Vogelſang(Eiſel), 25. Jan. Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley wohnte einer Feierſtunde in einem Gemein⸗ ſchaftslager der Weſtwallarbeiter bei, in deren Rahmen die Ueberreichung von Schutzwallehrenzeichen an zahlreiche Ar⸗ beiter und beſonders verdiente Lagerführer erfolgte. Dr. Ley kennzeichnete dabei in einer kurzen Anſprache die große geleiſtete Arbeit der Männer vom Weſtwall, die ſie als ehrenvollen Auftrag des Führers durchführten. Was das deutſche Volk bedeute, ſei längſt ſchun ver ganzen Weit ſichtbar geworden. Die vorbildliche Einſatzbereitſchaft und die Pflichttreue, mit der deutſche Ar⸗ beiter den Weſtwall bauten, ſei zum vollſten Symbol des deutſchen Volkes geworden. England ſtehe faſſungslos vor der Opferbereitſchaft des deutſchen Volkes, weil es ſich nie⸗ mals ſelbſt zu einer ſolchen Opferbereitſchaft aufgeſchwun⸗ gen habe. f Im Anſchluß an dieſe Veranſtaltung ſprach Dr. Ley in Düren zu der Gefolgſchaft eines großen Betriebes, der er ein anſchauliches Bild der durch die engliſchen Gewaltmetho⸗ den entſtandenen Lage Europas entwarf. Anſchließend ſuchte der Reichsorganiſationsleiter noch zwei weitere Ar⸗ beitergemeinſchaftslager auf, wo ſein überraſchendes Er⸗ ſcheinen von den Belegſchaften mit großer Begeiſterung aufgenommen wurde In den ſpäten Abendſtunden traf Dr. Ley auf der Ordensburg Vogelſang ein, wo ihn die Gauob⸗ männer in der DAF aus den weſtlichen Gauen des Reiches erwarteten, um ihm über Fragen des Arbeitseinſatzes Ve⸗ richt zu erſtatten. Frontagaſtſpiele des Staatstheaters Das Badiſche Staatstheater im Operationsgebiet hat die durch den Krieg hervorgerufenen neuen Verhältniſſe er⸗ ſtaunlich ſchnell gemeiſtert und den Normalbetrieb in jeder Weiſe ſeit Mitte Oktober 1939 wiederhergeſtellt. Der erſte Gedanke galt ſelbſtverſtändlich den Kameraden an der Front und deren künſtleriſche Betreuung, wozu einmütig das ge⸗ ſamte Perſonal zuſammenſtand und mit Begeiſterung dieſe Ehrenpflicht auf ſich nahm. In zahlreichen Einzel⸗ und Ge⸗ ſamtgaſtſpielen haben die Künſtler des Badiſchen Staatsthea⸗ ters und der Staatskapelle unſeren Soldaten an der Weſt⸗ front deutſche Kunſt in Ernſt und Frohſinn vermittelt und dafür den Dank der feldgrauen Kameraden in hohem Maße geerntet. Darüber hinaus hat die Generaldirektion ſeit Beginn der Spielzeit im Gefühl treuer kameradſchaftlicher Verbundenheit verfügt, daß für jede Vorſtellung 150 Freikarten an Wehr⸗ machtsangehörige bereitgeſtellt werden, damit dieſe freien Ein⸗ tritt beim Beſuch des Staatstheaters genießen können. In vorbildlicher Weiſe reicht ſich hier Front und Heimat die Hand und das hat eine Volksgemeinſchaft ergeben, wie ſie eindrucksvoller kaum gedacht werden kann. 58 8%. 0 5 7 2 g „Weſtwall“ vor 230 Jahren Die Stollhofener Linien— Eine Schutzwehr gegen Frankreich NS.(K.) Die deutſche Selbſtzerfleiſchung des 30 jäh⸗ rigen Krieges benützte Frankreich, um dem Reich mühelos das Elſaß zu entreißen und ſeine Grenzen an den Oberrhein vorzuſchieben. Als letzter und mächtigſter Vorpoſten des Reiches mußte ſich Straßburg 1680 dem Machtgelüſte Lud⸗ wigs XIV. beugen. Den geraubten Beſitz ſicherte Frankreich durch die erſte großzügig angelegte Feſtungslinie gegen Deutſchland, das Befeſtigungswerk Vaubins, das für Ver⸗ teidigung und Ausfall in gleicher Weiſe geeignet war. Als Brückenkopf Straßburgs entſtand damals das Fort Kehl. eiter rheinabwärts gegenüber Söllingen wurde Fort Louis errichtet Geſtützt auf dieſen Rückhalt fiel in der Fol⸗ gezeit der Mordbrenner Melac ſechsmal in deutſches Land ein Heidelberg und ſein Schloß gingen damals in Flammen auf. In dieſer kriegeriſchen Zeit wuchs ein deutſcher Kriegs⸗ mann heran, der berufen war, den zügelloſen Einfällen ber Franzoſen Einhalt zu gebieten? Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden, der„Türkenlouis“ genannt, weil er in den Türkenkriegen als General des Kaiſers Sieg um Sieg erfochten hatte. Aber mit den wenigen, bunt zu⸗ ſammengewürfelten Reichstruppen, die ihm am Oberrhein zur Verfügung ſtanden, ließen ſich keine offenen Feldſchlach⸗ ten wagen. Ludwig Wilhelm erkannte daß hier im Weſten nur die Anlage feſter Verteidigungsſtellungen den feind⸗ lichen Anprall aufhalten konnte. So ließ er als Sperre zwi⸗ ſchen Schwarzwald und Rhein Schanzen und Wälle anlegen und ſeine neue A Raſtatt zu einer Feſtung aus⸗ bauen. Damals entſtande unter dem Namen„Stollhofener Linien“ Kriegsgeſchichte eingegangen ſind. Sie bildeten einen erſten „Weſtwall“, der das Rheintal gegen feindliche Ueberrumpe⸗ lung abriegeln ſollte. Es war ein genialer Plan des großen Strategen. Die Unzulänglichkeit der Ausführung war nicht ſeine Schuld.„Dieſe Schanzen“— ſo ſchreibt der Hiſtoriker Alfred Rapp—„deren Reſte heute noch jäh im Dunkel der. Schwarzwaldtannen auftauchen, damals im waldverwüſteten Gebirg auf offenem Land gelegen, ſind Dokumente des Elends des deutſchen Duodez. Sie ſind der jämmerliche deutſche Erſatz für die Vaubinlinie längs des Rheins. Erd⸗ wälle nur kann Ludwig Wilhelm aufwerfen gegen die Eifen⸗ mauern, die die Marſchälle des Sonnenkönigs ſchirmen, in Defenſive muß er ſich bergen vor der feindlichen Uebermachte Fünf Krieasigbre hindurch bat Ludwig Wilhelm dieſe Lie n jene Verteidigungsſtellungen, die in die nien gegen ſchwere Angriffe des franzöſiſchen Marſchalls Villars gehalten. Sein größter Wunſch. Straßburg wieder zu gewinnen, blieb unerfüllt nur Kehl konnte er zurücker⸗ obern. Der Durchbruch der Franzoſen nach Süddeutſchland erfolgte ſchließlich von Freiburg aus durch das Höllental. Ludwig Wilhelm wurde bald darauf in der Schlacht auf dem Schellenberg bei Donauwörth verwundet und ſtarb an den Folgen der Verletzungen 1707. Vier Monate nach ſeinem ode bereits fielen die Stollhofener Linien und die Feſtun Raſtatt in die Hände der Franzoſen. Sie täuſchten bei Ke und Stollhofen Angriffe bor und ſetzten zur gleichen Zeit im Rlicken bei Lauterburg mit 60 Pontons 1800 Mann über den Rhein, denen nur 100 Mann Uferbeſatzung gegenüber⸗ ſtanden. Wie ſtark dieſe Verteidigungsſtellung bei Stollho⸗ fen noch über 100 Jahre ſpäter eingeſchätzt wurde geht aus den Ausführungen des Generals Guilleminot, eines Generalſtabsoffiztiers Napoleons, hervor, die dieſer in einer militäriſchen Beſchreibung des Schwarzwaldes niederſchrieb, Wofern der Feind geit hat zwiſchen Bühl und Stoll. hofen mittels verſchiedener Bäche. die in dieſer Gegend vom Gebirge nach dem Rhein fließen, eine Ueberſchwemmung zuſtandezubringen, und durch die nöthigen Verſchanzungen zudecken, ſo dürften von dieſer Stellung nur die Höhen von Bühl und Kappel die eine Strecke bon etwa dreiviertel Stunden einnehmen vertheidigt werden: zur Deckung der übrigen Strecke bis an den Rhein, ſind einzelne Truppen⸗ Abteilungen hinreichend. Der Angriff müßte auf der Berg. ſtraße und von den Anhöhen, die rechts derſelben herwärks Bühl und Kappel, beide Ortſchaften beherrſchend liegen ge⸗ ſchehen. Ein Fußweg, der von Ottenweyer an dem alten Bergſchloß Windeck vorbei, durch mehrere Schluchten und über mehrere Höhen in das Bühlertal, auf dſe linke Flanke des Feindes führt, könnte benutzt werden um die Stellungen zu umgehen. In ihrem dermaligen Zuſtande iſt dſeſe, unter Vorausſetzung der nöthigen Vorarbeiten ſo günſtige Stel⸗ lung, nicht ſo vorteilhaft, als jene von der Rench, die ſich von ſelbſt vertheidigt Ehedem war dieſe Stellung unter dem Namen der Stollhofener Linien bekannt“ Gemeſſen am Weſtwall von heute mit ſeiner gewalti en Ausdehnung und tiefen Staffelung erſcheint uns dieſe Ver⸗ teidigungsſtellung von einſt ſelbſt für die Waffen der dama⸗ ligen Zeit nur als kümmerliche Barriere. Dennoch zeigt ſie uns— und ſchon deshalh verdient ſie der Vergeſſenheft ent; Liſſen zu werden— den Wehrwillen des Reſches ſelbſt in den Tagen des Verfalls, ſie gt uns auch, welch wichtige Rolle deutſchen Schickſalsland am Oberrhein in der Geſchichte zufiel. Otto Steuer. Daß heute die Frauen und Mütter, und ganz be⸗ ſonders die werktätigen Frauen, vor keine leichte Aufgabe geſtellt ſind, weiß das ganze Volk und iſt beſtrebt, ihnen zu helfen— nicht erſt ſeit heute und geſtern, ſondern ſo⸗ lange die Erkenntnis von der Bedeutung einer umfaßen⸗ den Mütter⸗ und Kinderfürſorge Allgemeingut geworden iſt. Darum beſitzen wir heute eine Organiſation zur Be⸗ treuung von Mutter und Kind, deren Möglichkeiten nur den veränderten Verhältniſſen und beſonderen Anforde⸗ rungen der Kriegszeit angepaßt zu werden brauchten. Wir geben im folgenden einen Ueberblick über die Hilfsmöglichkeiten, die ſich im Zuſammenwirken vom Frauenamt der DAF. bzw. den Sozialen Betriebsarbei⸗ terinnen oder Betriebsfrauenwalterinnen und dem„Hilfs⸗ werk Mutter und Kind“ ergeben und den werktätigen Frauen teils unverändert, teils in abgewandelter Form zur Verfügung ſtehen. Mehr denn je wollen die Hilfsſtellen Mutter und Kind den Frauen das geben, was ihr Name verſpricht: Rat und Hilfe in allen Fragen, die Mutter und Kind be⸗ treffen— angefangen bei der Beratung in rein praktiſch⸗ wirtſchaftlichen Fragen, z. B. der geſetzlichen Verſiche⸗ rungsanſprüche, der Heranziehung wirtſchaftlicher Hilfe, neuerdings in Fragen der Bezugſcheinpflicht, des Fami⸗ lienunterhaltes uſw., bis zu geſundheitlicher Betreuung und Beiſtand in allen erdenklichen Nöten des perſönlichen Lebens. An erſter Stelle der Hilfsmaßnahmen ſteht die ge⸗ ſundheitliche Betreuung und Beratung, die durch ver⸗ ſtärkte Heranziehung von Gemeindeſchweſtern und Heb⸗ ammen geſichert iſt. Vor allem den werdenden und ſtil⸗ lenden Müttern wird alſo dringend geraten, dieſe Ein⸗ richtung aufzuſuchen. Ein beſondere Aktion des Staates und der Partei(NSV.) zur Verhütung der Rachitis, die alle Säuglinge vom dritten bis zwölften Lebensmonat er⸗ faßt, wird unter ärztlicher Aufſicht durchgeführt. Ernäh⸗ rungsbeihilfen können zur Zeit natürlich nur im Rahmey der Bezugſcheinpflicht gegeben werden. Die NS. über⸗ nimmt, wenn nötig, die Koſten für die den Frauen zuſätz⸗ lich zuſtehenden Nährmittel in Form von Wertgutſcheinen und hilft ihnen bei der Beantragung der Bezugſcheine bei den Ernährungsämtern. Außerdem werden Gutſcheine für bezugſcheinfreie Waren ausgegeben. Säuglingswäſche iß vorläufig bezugſcheinfrei. Hier werden, wenn notwendig, die Anſchaffungskoſten getragen. Handelt es ſich um anderen Wäſcheſtoff, der dringend für das Wochenbett ge⸗ braucht wird, ſo kann ähnlich wie bei den Nährmittelr verfahren werden. Beſonders ſoll auch noch einmal auf die Vereinba⸗ rung aufmerkſam gemacht werden, die das Hauptamt für Volkswohlfahrt mit dem Fachamt des Deutſchen Einzel⸗ handels getroffen hat, um eine bevorzugte Behandlung kinderreicher, ſchwangerer und ſtillender Mütter in den Geſchäften zu erwirken. Beſcheinigungen, die als Aus⸗ Roman von Fritz Steinemann 5 25 Der Geſchäftsführer wollte zu Selberg treten, als ihn ein anderer Gaſt in Anſpruch nahm. „War das nicht Baron Gerſtfeld, der da ſo raſch ver⸗ ſchwand?“ erkundigte ſich der rundliche, ältere Herr, dem man den wohlhabenden Gutsbeſitzer anſah. „Ganz recht, Herr von Raſchwitz.“ „Soſo. Wohnt er ſchon lange hier?“ „Zwei Tage hat er bei uns gewohnt, eben iſt er ab⸗ gereiſt, hat ein dringendes Telegramm bekommen.“ „Hmhm“, brummte Herr von Raſchwitz nickend und mit einer vielſagenden, lächelnden Miene, ſo daß der Geſchäfts⸗ führer ſtutzte. „Sie kennen ihn?“ „Hm, ja. Leider! Von der Riviera her.“ Selberg trat von einem Fuß auf den anderen. Er hatte keine Zeit. Hüſtelnd erinnerte er an ſeine Gegenwart. „Ich habe ein ſehr hübſches Zimmer im erſten Stock für Sie, Herr Selberg. Ich laſſe es gleich herrichten. Nur ein wenig Geduld.“ „Ich brauche es im Augenblick nicht. Nur daß ich es haben kann, wenn ich in einer Stunde zurückkehre.“ „Ganz beſtimmt.“ N An der Hoteltür entſtand Bewegung. Wie ein Fürſt, von Trabanten umgeben, betrat, alle an Größe überragend, eine Achtung gebietende Erſcheinung die Halle. Der Ge⸗ ſchäftsführer verneigte ſich. Ein beſcheidenes Kopfnicken wurde ihm als Gegengruß. Die Geſellſchaft zog vorüber. „Wiſſen Sie, wer das war?“ wandte ſich der Geſchäfts⸗ führer an Selberg.„Herr Direktor Börner von den Kor⸗ tenkampwerken. Iſt zwar nicht Ihre Branche, aber den Namen Kortenkamp kennt ja jeder. Sehr wahrſcheinlich tragen Sie ſelbſt die berühmten Kortenkampſchuhe. Ein bedeutender Mann, dieſer Herr Direktor Börner. Nobel ſage ich Ihnen! Der repräſentiert! Na ja, Kortenkamp! Er iſt auch zu einer Tagung hier.“ Starr und ſteif ſtand Herbert Selberg, die Lippen zu⸗ ſammengepreßt. Auf ſeinem Geſicht ſtand die Qual jenen Stunden, in denen ihm ſein Schickſal zu ſchaffen machte. Er riß ſich zuſammen und verahſchiedete ſich ſchnell. Der letzte Kundenbeſuch! Wenn er den hinter ſich hatte ging es zurück zu Peter Hörlein, und dann fort aus Deutſchland. In Braſilien würde ihn nichts mehr an Er⸗ eigniſſe erinnern, an die er nicht erinnert ſein wollte. Das Geſchäft mit Schmidthammer ging nicht glatt. Auf ein paar Verhandlungstage mußte er ſich gefaßt machen Schmidthammer gehörte zu den ſchwierigen Kunden. Er feilſchte ſchrecklich und machte tauſenderlei Einwände. Dieſer erſte Beſuch endete mit einer Verabredung für den Abend Selberg kehrte in ſein Hotel zurück, kleidete ſich um, erſchien an der Abendtafel und ging mit Schmidthammer ins Theater. Bei einem Gläschen Wein ſollte dann das Geſchäftliche erörtert werden. 5 Beim Verlaſſen des Theaters erhielt Schmidthammer jedoch die Nachricht, daß ſeine Frau ernſtlich erkrankt ſei Damit war Selberg für den Abend ſich ſelbſt überlaſſen Der rührige Geſchäftsführer ſah ihn die Halle betreten und ſteuerte auf ihn zu, um in ihm einen neuen Gaſt für den kürzlich eingerichteten Tanzſalon, der eine Attraktion des Hotels war, zu werben. Halb widerwillig folgte Herbert bis zum Eingang des in Rot und Gold gehaltenen Saales mittlerer Größe, der durch indirekte Beleuchtung in ein weiches, heimliches Licht getaucht war und tatſächlich ſehr hübſch ausſah. Eine Künſtlerkapelle ſorgte für einſchmeichelnde Muſik. Der „5 . Jede Hilfe für Mutter und Kind weis dienen, erhalten die Frauen in den Dienſtſtellen der NSV. Ein brennendes Bedürfnis in Krankheitsfällen oder bei Entbindungen iſt immer wieder Entlaſtung und Hilfe im Haushalt. Deshalb wird in allen dringenden Fällen, wenn niemand aus der Verwandtſchaft einſpringen kann, für Einſatz einer Hilfe geſorgt. Sie ſoll bei der zuſtändi⸗ gen Dienſtſtelle der NSV. beantragt werden, die eine ge⸗ eignete Kraft beim Hilfsdienſt des Deutſchen Frauen⸗ werkes anfordert. Darum darf der Gedanke, Familie und Haushalt nicht allein laſſen zu können, auch kein Hinderungsgrund ſein, wenn die geſchwächte Geſundheit der Mutter dringend nach Erholung verlangt. Wir wiſſen, daß viele Frauen unter den heutigen Verhältniſſen es einfach nicht über das Herz bringen, ſich von den Ihren zu trennen. Sie ſollten be⸗ denken, daß ſie es um ihrer ſelbſt, um ihrer Familie und ſchließlich auch um der Gemeinſchaft willen nicht darauf ankommen laſſen dürfen, zuſammenzubrechen. Zwar iſt die Erholungspflege der NSV. zur Zeit gewiſſen Ein⸗ ſchränkungen unterworfen. Aber wenn eine arbeitende Mutter ſich mit ihren Kräften am Ende fühlt oder ſich nach einer Entbindung in beſonders erholungsbedürfti⸗ gem Zuſtand befindet, wird ſtets für ihre Aufnahme in einem Heim geſorgt werden. Bei allen dieſen Maßnah⸗ men wird vor allem an die arbeitenden Frauen gedacht— an ſie und die Frauen, deren Männer zum Wehrdienſt eingezogen ſind. Wichtiger noch als die Erholungspflege iſt für die Geſamtheit der Frauen die Betreuung der Kinder wäh⸗ rend der Arbeitszeit. Dieſe Aufgabe erfüllen die Kinder⸗ tagesſtätten in Stadt und Land. Sehr viele Hilfskinder⸗ gärten ſind in den letzten Monaten entſtanden, und die Kinder werden hier nicht weniger liebevoll umſorgt. Auch die Hilfskrippen entſprechen allen hygieniſchen Anforde- rungen. Dazu kommen noch die Betriebskindergärten und die„Kinderſtuben der NS.⸗Frauenſchaft“. Sollten trotzdem Frauen in ihrem Wohnbezirk über einen Mangel zu klagen haben, ſo wenden ſie ſich deshalb an die NS.⸗ Volkswohlfahrt. Es wird dann ſehr bald Abhilſe ge⸗ ſchaffen werden, denn es gibt kaum eine Frage, die mehr allgemeine Teilnahme verlangt, als die Verſorgung von Kindern, die ſonſt unbeaufſichtigt unabſehbaren Gefahren ausgeſetzt wären. Aus demſelben Grunde iſt die Aufgabe der NSV.⸗Jugendhilfe in Ausnahmezeiten, wenn Väter, Brüder, Pfleger und Vormünder zum Heeresdienſt ein⸗ berufen ſind, beſonders wichtig. Zuſammenfaſſend darf man ſagen: Es gibt keine Sor⸗ gen, keine Schwierigkeiten, keine Bedürfniſſe, in denen nicht mit vereinten Kräften eine Löſung gefunden werden könnte. Bei den geringſten Anzeichen einer Gefahr für Mutter und Kind hat jede Frau die Pflicht, die Hände zu ergreifen, die ſich ihr entgegenſtrecken. Beſuch ließ nichts zu wünſchen übrig. „Na, Herr Selberg, finden Sie es hier nicht entzückend? Dort drüben iſt noch ein ſehr guter Platz frei.“ Vom Konzertpodium verkündete die Stimmungs⸗ kanone', daß es das gute Recht der Damen ſei, ſich für den nächſten Tanz den Partner ſelbſt zu wählen. Selberg wollte ſich mit den Strapazen der Reiſe ent⸗ ſchuldigen und ſich zurückziehen, als ein zierliches Perſön⸗ chen in elegantem Abendkleid ſchnellen Schrittes auf die beiden Herren zukam. Der Geſchäftsführer trat, ſich verbeugend, raſch zur Seite, in dem Glauben, die junge Dame wünſche den Sag! zu verlaſſen. Sie blieb jedoch vor Selberg ſtehen. Tem⸗ perament verratende Augen blickten ihn aus einem vor ſchwarzer, ſchön gewellter Haarfülle umrahmten Geſicht an Es war etwas eigenwilliges in ihren Zügen, das jedoch durch die jugendliche Zartheit verſchleiert wurde. Sie ba Selberg um den eben beginnenden Tanz. Herbert wußte nicht, ob er annehmen oder ablehnen ſollte. Als Kavalier durſte er nicht nein ſagen, alſo blieb ihm nichts weiter übrig, als den Wunſch der kleinen Schönheit zu erfüllen. „Gratuliere!“ flüſterte der Geſchäftsführer ihm ins Ohr und machte eine bedeutungsvolle Miene. Herbert ahnte den tieferen Sinn nicht, er bezog die Bemerkung darauf, von dem reizenden Geſchöpf beachtet worden zu ſein. Die junge Dame erwies ſich als vorzügliche Tänzerin. Weich ſchmiegte ſie ſich in ſeinen Arm und ſchwebte mit il graztos uber das Parkett. Er fühlte ſich derpflichter, ein paar gleichgültige Worte an ſie zu richten. Sofort iahm ſie den Geſprächsfaden auf und bald befanden ſich beide in einer, beſonders von ihrer Seite munter geführten Unterhaltung. 5 5 Sie nahm die Hand von ſeiner Schulter und winkte irgendwem hinter ſeinem Rücken zu. Der Tanz war zu Ende. Wohl oder übel mußte er ſich revanchieren, und, am die Sache ſchnell hinter ſich zu bringen, erbat er ihre Erlaubnis, mit ihr den folgenden Walzer zu tanzen. „Sehr gern! Nur einen kleinen Moment Geduld Herbert hörte eine ſonore Stimme hinter ſich ſagen: „Püppchen, ich möchte Dich doch dringend erſuchen, nicht zu übertreiben! Zu vieles Tanzen iſt Dir nicht gut!“ Als Selberg den Kopf nach dem Sprecher wandte, ſah er Direktor Börner vor ſich. 5 g „Gut, daß Du kommſt, Papa. Ich wollte Dir ſagen, daß Du auf mich nicht zu warten brauchſt, falls Du müde ſein ſollteſt.“ Sie wandte ſich zu Selberg.„Mein Vater, Direktor Börner, Herr „Selberg“, vervollſtändigte Herbert und machte dem großen Mann eine Verbeugung. „Freut mich“, ſagte der Direktor obenhin, und ſprach gleich wieder zu ſeiner Tochter.„Denke an Deine Geſund⸗ heit und mache öfters eine Pauſe. Wir ſind drüben im Geſellſchaftszimmer. Es iſt ſehr gemütlich dort. Du wirſt Dich ſicherlich auch bei uns nicht langweilen.“ 5 „Wenn ich mich müde getanzt habe, komme ich.“ Sie nickte ihrem alten Herrn zu und gab Selberg zu verſtehen, daß ſie zu tanzen wünſche. Börner ging davon und die beiden waren wieder ſich ſelbſt überlaſſen. Herbert war entſchloſſen, ſich ſofort nach Beendigung dieſes Walzers zurückzuziehen. Doch dann erging es ihm genau wie während des erſten Tanzes; ſeine Abneigung gegen das Vergnügen ſchwand. Er war jung, ihn ver⸗ langte nach den Rechten der Jugend, die er in ſich unter⸗ drückte, weil er glaubte, keinen Anſpruch mehr darauf zu haben. Sollte er auch jetzt die Flucht ergreifen? Sie wußte ja nicht, wer er war, er hatte nichts zu befürchten, 174 er brachte ſich lediglich um eine Stunde des Vergeſſens alles deſſen. was hinter ihm lag. Allem Verhängnis zum . Kannga Moss Laß mich ein Weilchen allein Jeder Menſch braucht Ruhe und Entſpannung. Zuweilen braucht der Menſch Ruhe, nicht nur körper— liche, ſondern auch geiſtige. Dann erwacht in ihm der Wunſch:„Laßt mich ein Weilchen allein!“. Dieſe Bitte iſt nur zu berechtigt. Gerade vielbeſchäf— tigte Menſchen benötigen Entſpannung. Dafür muß die Umgebung volles Verſtändnis haben. Hat ſie das, ſo wird es ihr der Ruhebedürftige gewiß nachher durch dop— pelte Friſche und Leiſtungsfähigkeit danken. Es tut unſe⸗ rer Hausfrau wirklich gut, einmal ein Weilchen allein zu ſein. Dann entſpannt ſich alles in ihr. Wie köſtlich iſt es, in ſolchen Augenblicken die Augen zu ſchließen und ein biſſel vor ſich„hinzudöſen“. Solch eine kleine Erholung vermag wahre Wunder zu vollbringen. Man fühlt ſich darnach wie neu belebt und vermag ſeinen vielfältigen Aufgaben doppelt gerecht zu werden. Die Bitte um ſolch ein zeitweiliges Alleinſein iſt natürlich und verſtändlich. Denn nur, wenn der Menſch ſich völlig unbeobachtet fühlt, kann er ſich entſpannen. Das ſollten ſich auch vor allem junge Ehefrauen merken; unter ihnen gibt es manche, die in dieſer Bitte eine Unfreund⸗ lichkeit ſehen. Wie der Mann, den man liebt, ſoll Ver⸗ langen nach Alleinſein haben? Da meint die junge Frau dann gleich:„Dann liebt er mich ja nicht mehr ſo wie im Anfang! Wie kann er nur das Alleinſein meiner Geſell⸗ ſchaft vorziehen!“ Deine liebe Geſellſchaft, junge Ehefrau, in Ehren— aber deine Auffaſſung iſt dennoch töricht! Auch der Mann braucht manchmal die Ausſpannung, die nur völliges Alleinſein ſchenken kann. Darum ſoll, wer den anderen liebhat, ihm öfters ſolch ein einſames Erholungsſtünd⸗ chen gönnen. Das Geſchenk iſt klein, und es beſitzt noch den Vorteil der Preiswürdigkeit. Es gehören dazu nur ein biſſel Taktgefühl und Selbſtbeherrſchung— ohne die aber wird man überhaupt ſchlecht fertig im Leben und vor allem auch in der Ehe! Smada. Baden bei Erkältung? „Mein zeind hat den Schnupfen, es kann nicht gebadet werden.“ Wie viele Mütter wehren ſich gegen die Zumu⸗ tung, das erkältete Kind in ein warmes Bad zu ſtecken, Der Arzt iſt gegenteiliger Anſicht, er weiß, daß ein Bad erkälteten Kindern nicht nur nichts ſchadet, ſondern gerade⸗ zu nutzt. Bei einer Waſſertemperatur von 35 bis 36 Grad kann der Patient ruhig ins Waſſer geſteckt werden Das wirkt durchaus günſtig, wenn die nötige Vorſicht be⸗ obachtet, nämlich wieder plötzliche Abkühlung vermieden wird Dem Kinde ſchadet alſo weder die Wärme, noch die Kälte direkt, ſondern nur der jähe Wechſel. Dieſen zu vermeiden, iſt notwendig bei geſunden Kindern, vor allem aber bei kranken. RRR EEC ͥͥ ³·³³601wjẽ 0 7 Trotz wollte er fröhlich ſein, und dieſes Fräulein Börner war die geeignete Partnerin dafür. a Ihr machte er damit eine große Freude. Sie blieb mit ihm zuſammen, auch wenn ſie nicht tanzten, hatte ſie doch den ganzen Abend auf dieſe Gelegenheit gewartet. Er hatte ihr vom erſten Augenblick an gefallen, als ſie ihn das von Baron Gerſtfeld innegehabte Zimmer be⸗ ziehen ſah. Er war im rechten Augenblick aufgetaucht, um den leider zur Abreiſe gezwungenen Baron zu erſetzen. Gerſtfeld hatte ſie an der Riviera kennengelernt und ſeine reizende Art, ihr den Hof zu machen, hatten es ihr ange⸗ tan. Nach Angabe des Geſchäftsführers vertrat Selberg eins der bedeutendſten Sägewerke, er war alſo Kaufmann, Reiſender, an ſich nichts beſonderes, ihr Vater war Direk⸗ tor der berühmten Kortenkampwerke. Dafür hatte Selberg andere Vorzüge. Er ſah noch beſſer aus als Baron Gerſt⸗ feld, wenn er auch nicht ſo elegant wirkte. Er war männ⸗ licher, ernſter. Vor allem aber glaubte ſie, in ihm den Mann gefunden zu haben, der ihr Typ ſei. Sie gab ſich gar keine Mühe, ihm das zu verbergen. Er ſchaute herab auf das„Püppchen“, wie ihr Vater ſie treffend genannt hatte, und drückte ſie zart an ſich. Sofort hob ſie den Kopf und ſah ihn fragend an. Er lächelte ihr zu. Da ſenkte ſie ſchwach die Lider, aber um ihre lirſch⸗ roten Lippen ſpielte ein glückliches Lächeln. Pauſierend ſaßen ſie am Tiſch. Sekt perlte in ihren Gläſern „Trinken wir auf das, was wir lieben!“ ſagte er in einem Taumel von Lebensluſt, und hielt ihr das Glas entgegen. N „Ich trinke auf das Wohl deſſen, der mich liebt und den ich liebe!“ „Und wer iſt das?“ fragte er übermütig. „Wie kann man ſo indiskret ſein!“ antwortete ſie kokett, deutlich gab ſie ihm aber zu verſtehen, daß er es ſei. „Proſit!“ ſetzte ſie ſchnell hinzu und leerte ihr Glas bis zur Neige.„Kommen Sie, laſſen Sie uns tanzen!“ Sie liebte ihn! Und er? Ach was! Nur darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Sie war ein allerliebſtes kleines Mädel, das eine frohe Stunde mit ihm verlebte. „Schrecklich heiß iſt mir. Ich muß unbedingt noch ein bißchen friſche Luft ſchöpfen“, ſagte Gerda Börner, und nahm den Ausgang nach dem Gartenſaal. So nannte man einen größeren, anſchließenden Raum, in dem Pflanzen⸗ gruppen aufgeſtellt waren. Sie promenierten und ſetzten ihre heitere Anterhaltun fort. Als ſie gegen fremde Sicht gut gedeckt waren, bli Gerda ſtehen. Heißes Verlangen ſtand in ihren ſchwarzen Augen. Einen herrlichen Abend hatte ſie verlebt, ſo ſchön, wie ſie es garnicht für möglich gehalten hätte. Nur leider ſtand das Ende bevor. Vorbei alſo? Sie reckte ſich ihm entgegen.. Auch in ſeinen Adern ſtedete das Blut, auch ihn hatte der Rauſch der Stunde gepackt. „Werden Sie noch länger in Erfurt bleiben?“ fragte er mit leiſe bebender Stimme. eee Sie bewegte nur ſchwach den Kopf und ſah ihn unver⸗ wandt mit brennenden Blicken an. „Morgen geht die Tagung zu Ende, derentwegen wir hier ſind, morgen reiſen wir wieder ab.“ „Wie ſchade! Es war ſo ein entzückender Abend 8 8 8 „Ja, ſchön wie— ein Traum!“ Sie hatte die Lider halb Mund. „Traum einer Nacht!“ „Morgen iſt alles vorbei!“ liebe! Da riß er Leidenſchaft. —.—.— N——— 3————— ſie in ſeine Arme und küßte ſie in heißer geſchloſſen, es zuckte um ihren ging es ihm durch den Kopf. f Alles an ihr bettelte, flehte: Liebe mich, wie ich Dich N ere 1 5 gere rte n