mit icht. zu lau⸗ ver⸗ lich, ſen, zur zu hat. ſen, ſie nde. adt! cher Run am ehe rin die ten viß! lich rin nan gen enn ia e een Danger: Monatlich Wk. 1.40, durch die Peſt Mk 1.60. u ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe: Die 22 mm breite Miffimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Machlaſſe gemäß Preisliſte 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gülttg. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernlrecher Rr. 47216. Poftſcheck- Kontos: Karlszuhe 7889. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. wendeten kur ben Stadtteil tba Seckeubehn Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſe für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. 5 40. Jahrgang Der Führer ſprach zum deulſchen Volk Mittwoch, den 31. Januar 1940 und zur ganzen Welt Am ſiebenten Jahrestag des Siegesmarſches durch Ber⸗ lin zogen die alten Kämpfer der Reichshauptſtadt wieder in ihre Kampf⸗ und Verſammiungsſtätte, den Berliner Sport⸗ palaſt. Wieder wie einſt iſt Kampfzeit, aber nicht mehr die große Kamofzeit der Bewegung und ihrer Formationen, g ſondern die noch viel größere Kampfzeit der geſamten Na⸗ tton. Der Sieg im Inneren vor ſieben Jahren iſt uns an dieſem Tage des Gedenkens die Bürgſchaft für den Sieg im Kampf nach außen, der uns von der Weltplutokratie und ihren internationalen Helfershelfern aufgezwungen worden iſt Und ſo hatte der Berliner Sportpalast an dieſem 30. Januar 1940 an der Stelle, wo in früheren Jahren die Kampfparole aufrüttelnd in dem weiten Raum leuchtete, nur eine einzige Parole des Glaubens und der Zuverſicht aufzuweiſen:„Mit unſeren Fahnen iſt der Sieg!“ Auf ro⸗ tem Grund prangten dieſe Worte über dem goldenen Hoheitszeichen, das mit den Adlerſchwingen die Tribünen für die Ehrengäſte überwölbte. Ein Kriegstreffen der Alten Berliner Garde am ſiebenten Jahrestag des Sieges an der Stätte der entſcheidenden Kämpfe von einſt, ein Kriegstreffen des ganzen Volkes, ge⸗ ſchart um den Führer— das war dieſe gewaltige Kund⸗ gebung im Berliner Sportpalaſt, die denkwürdig bleiben wird in den Annalen der Partei und in der Geſchichte des neuen Großdeutſchen Reiches. An Stelle der Hoffnung auf alle möglichen internatio⸗ nalen Inſtitutionen, der vergeblichen Proteſte hat der Na⸗ tionalſozialismus, der damals entſtand, den Glauben an das deutſche Volk geſetzt. So erleb⸗ te man dieſen gewaltigen deutſchen Aufſtieg, der ſofort den Haß der andern hervorgerufen habe. Das habe man früh⸗ zeitig genug erkannt, und ſofort ſei darauf die Mobiliſierung der ganzen deutſchen Volkskraft vorgenommen worden. Der Führer ruft die einzelnen Etappen dieſer beiſpielloſen Wie⸗ dererſtarkung ins Gedächtnis zurück: Austritt aus dem Völ⸗ kerbund und der Abrüſtungskonferenz, 1934 Beginn der deutſchen Aufrüſtung in größtem Ausmaß, 1935 allgemeine Wehrpflicht, 1936 Wiederbeſetzung des Rheinlandes, 1937 Verkündung des Vierjahresplanes, 1938 Eingliederung der Oſtmark und des Sudetenlandes, 1939 wurde das Reich ab⸗ zuſchirmen begonnen gegen die Feinde. Alles das hätte, ſo ſtellt der Führer feſt, anders kom⸗ men können, wenn die Anderen auch nur im geringſten Verſtändnis für die deutſchen Forderungen, die deutſchen Lebensnotwendigkeiten aufgebracht hätten. Mit brauſenden Heilrufen wird der Führer empfangen, den Dr. Goebbels mit dem Hinweis auf die Bedeutung dieſer Kundgebung begrüßt; nicht nur das ganze deutſche Volk, ſondern die ganze Welt höre zu. Als Dr. Goebbels den Verſuch der Feinde erwähnt, das Volk vom Füh⸗ rer zu trennen, ſetzt eine begeiſterte Huldigung ein, gleichſam als Schwur der Treue zum Führer. Das Gelöb⸗ nis, daß das deutſche Volk wiel ein Mann in unerſchütter⸗ lichem Vertrauen zum Führer ſtehe, wird abermals mit lebhaften Zuſtimmungskundgebungen bekräftigt. Dann ſpricht der Führer. Er erinnert an die Arbeit und die ungeahnten Erfolge der letzten ſieben Jahre, die länger zu ſein ſchienen als viele Jahrzehnte der Vergangenheit. Haben ſie doch die Aufer⸗ ſtehung einer von der Vernichtung bedrohten Nation ent⸗ halten. Er erinnert an die ſchönen Phraſen von den„de⸗ mokratiſchen Idealen“, von einem neuen Europa, das er⸗ ſtehen ſollte, von Abrüſtung, wirtſchaftlicher Blüte und kul⸗ turellem Aufſtieg Das alles war 1918 auch ſchon verſpro⸗ chen worden. Mit treffendem Sarkasmus ſtellt der Führer dieſen Verheißungen die tatſächlichen Ereigniſſe gegenüber, die Zerhackung Europas, die Entrechtung großer Völker, die Reparationen, die wirtſchaftliche Verelendung Deutſch⸗ lands. Die Religion, mit der die Engländer ſtets operieren, die chriſtliche Barmherzigkeit haben ſich im Verſailler Ver⸗ trag herrlich geoffenbart. Wie haben ſie Deutſchland miß⸗ handelt! Mit gutem Recht kann der Führer darauf hinweiſen, daß alle Verſuche, die ſchwebenden Fragen auf dem Wege der Verhandlungen zu löſen, erfolglos geblieben ſind. England und Frankreich haben ſich im Augenblick der Wie⸗ deraufrichtung des Reiches entſchloſſen, den Kampf aufzu⸗ nehmen. Die frommen Kriegsziele Chamber ⸗ lains widerlegt der Führer mit beißendem Spott aus der Geſchichte Englands, das ſich immer als„Streiter Gottes aufgeſpielt habe und dafür mit einer ungeheuren Beute be⸗ lohnt worden ſei. Den internationalen Verbrüderungsapo⸗ ſteln ſei das deutſche Volk nur einmal nachgelaufen, nie wieder! Da ſei doch Churchill zu loben, der geradeher⸗ aus ſage, daß ſein Ziel die Vernichtung und Zer⸗ ſtückelung Ddeutſchlands ſei. Deutſchland ſei aber, ſo betont demgegenüber der Führer, jahrhundertelang um ſeinen Lebensanteil betrogen worden infolge ſeiner Un⸗ einigkeit; heute ſei die Uneinigkeit überwunden, es erhebe jetzt ſeine Anſprüche. Mit den Zahlen über die Ausdehnung des britiſchen Reiches und Frankreichs Kolonialbeſitz gegen⸗ über der Bevölkerungsdichte Deutſchlands weiſt der Führer die Berechtigung des deutſchen Anſpruchs auf Lebensraum nach. g 5 % Dieſes Problem müſſe gelöft werden, und es werde 1. löſt werden, wie die ſozialen Fragen im Innern geloſt worden ſind. Dieſe Verſicherung unkerſtreichen die Zuhörer mit ſtarkem Beifall. n Das Verhalten Englands und Frankreichs nach Mün⸗ chen wird vom Führer dann in das richtige Licht geſtellt. Da ſei der Augenblick gekommen, da er der Hetze in dieſen Ländern nicht mehr tatenlos habe zuſchauen können. Von da an ſei in ihm der Entſchluß gereift, wenn notwendig die Verteidigung des Reiches ſo oder ſo ſicherzuſtellen. 1939 haben die Feinde dann die Maske fallen laſſen, und heute wiſſe man einwandfrei, daß Polen nur ein Vor⸗ wand war; ſie wollten den Krieg. Nun, England habe den Kampf bekommen, den es wollte, und England werde den Kampf weiterhin be⸗ kommen. Als die erſte Phaſe des Kampfes, eine politiſche Aktion, be⸗ zeichnet der Führer neben der Freundſchaft mit Italien, die auch heute unverändert ſei, die Verſtändigung mit Rußland. Dadurch ſei Deutſchland politiſch in ſeinem Rücken frei geworden. Mit der Niederwerfung Polens, für die die Engländer ein halbes oder ein ganzes Jahr in An⸗ ſatz gebracht hatten, die aber in 18 Tagen erfolgte, haben wir auchmilitäriſch den Rücken frei bekommen. Damit ſei die erſte Phaſe dieſes Kampfes beendet. Gegenüber den brutalen engliſchen Aushunge⸗ rungsplänen, den Kampf gegen Frauen und Kinder, auf den die Engländer ſich ja beſonders gut verſtehen, gabe der Führer feſtſtellen, daß Deutſchland ſich vorbereitet abe. N Deutſchland habe auch in den fünf Kriegsmonaten nicht geſchlafen. Adolf Hitler gibt dem deutſchen Volke die Ver⸗ ſicherung, daß in dieſen fünf Monaten Ungeheures geleiſtet worden ſei, demgegenüber alles verblaſſe, was in den ſieben Jahren vorher in Deutſchland enkſtanden ſei. Die britiſche Lügen propaganda wird im weiteren Verlauf ſeiner Rede vom Führer bös heimge⸗ ſchickt. Die Feſtſtellung, daß die feindlichen Rundfunkanſpra⸗ chen zum größten Teil von Angehörigen eines Volkes ge⸗ halten werden, das ſeit weit über tauſend Jahren nicht mehr gekämpft habe, ruft lebhafte Heiterkeit hervor. Seinen Eindruck von der ausländiſchen Propaganda faßt der Füh⸗ rer in das vernichtende Urteil zuſammen, daß ſie ſein Wer⸗ trauen in unſeren Sieg ins Unermeßliche ſteigere. Heute trete jenen Mächten die erſte Wehrmacht der Welt, trete das ganze deutſche Volk in ſeiner Einſicht und Diſzi⸗ plin gegenüber, von einem einzigen glühenden Vertrauen und einem ſoldatiſchen Willen beſeelt. Unter koſender Juſtimmung ſtellt der Führer feſt, da es kindiſch ſei zu glauben, Volk und Führer, Wehrmacht un Partei, Wehrmacht und Staat trennen zu können. heute ſei die Aufgabe der deutſchen Nation, den Gegner zu beſiegen. Achtzig Millionen kreten in die Schranken mit der beſten inneren Organiſakion, der beſten Wehrmacht und der beſten Führung. Mit erhobener Stimme verſpricht der Führer zum Schluß, daß es keine Verſtändigung gebe ohne eine klare Durchſetzung unſeres Rechtes. Er ſelbſt ſei nichts als der Sprecher des deutſchen Volkes. Er gehöre nicht zu den Leu⸗ ten, die jemals die Fahnen ſtreichen. Das deutſche Volk werde nicht untergehen, es werde in Ehren beſtehen. Deutſchland werde leben, kämpfen und ſiegen. Einem Gelöb⸗ nis gleich klang die brauſende Zuſtimmung der Zuhörermaſ⸗ ſen. Mit dem hinteißenden Appell, für das deutſche Volk und ſeine Zukunft zu kämpfen, wenn es nokwendig ſei zu fallen aber niemals zu kapitulieren, ſchließt der Führer. Gieg des Lebens willens Die politiſchen Lehren der Geburkenſtakiſtik. NS. Als in den erſten Jahren nach der Machtüber⸗ nahme die bis dahin immer ſtärker abſinkende Gebur⸗ ——— 2.— tenkur ve plötzlich einen ſcharfen Knick nach oben zu ver⸗ zeichnen hatte, als die erſten Zahlen einer erfolgreichen na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bevölkerungspolitik veröffentlicht wur⸗ den, die Ueberſchüſſe von 400 000 und mehr Geburten aus⸗ wieſen, da verbreitete ſich vielfach die Meinung, daß die Gefahr einer langſamen Entvölkerung Deutſchlands über- wunden ſei. Leider vergaß man bei den Erörterungen über dieſes Thema, daß auch in den Jahren vor der Macht⸗ übernahme noch Geburtenüberſchüſſe zu verzeichnen waren, die in Wirklichkeit aber unter Berückſichtigung der ange⸗ ſtiegenen mittleren Lebensdauer(1880 wurde ein Deutſcher im Durchſchnitt 38 Jahre alt, 1932 dagegen aber mehr als 60 Jahre l!) und noch einiger anderer Faktoren ein Ge⸗ burtendefizit bis zu 34 v. H. darſtellten. Dennoch war es eine helle Freude für den Bevölke⸗ rungspolitiker, von Jahr zu Jahr feſtzuſtellen, daß ſich durch die wachſende Anzahl der Geburten dieſes Geburten⸗ defizit mehr und mehr verringerte. Die Gründe für das Anwachſen der Geburten waren mannig⸗ f 11 55 die Eheſtandsdarlehen und andere Maßnahmen ließen ie Zahl der Heiraten weit über das zu erwartende Maß anſchwellen. Gerade in den nach der Machtübernahme der Partei gegründeten jüngeren Ehen ſind vielfach ſchon die zweiten und die dritten Kinder geboren worden, in älteren Ein⸗Kind⸗Ehen meldeten ſich plötzlich, oft nach Jahrzehnten erſt, die zweiten und dritten Sprößlinge an. Auch die Steuergeſetzgebung besann ſich ſelbſtverſtändlich auf die größtenteils Nr. 26 notwendige, bevölkerungspolitiſch ausgerichtete Steuerung ihrer Maßnahmen. Von beſonderer bevölkerungspolitiſcher Bedeutung waren ferner die Hilfsmaßnahmen der Partei, wie z. B. das Hilfswerk„Mutter und Kind“ in der NS, das ſich nicht nur angelegen ſein ließ, werdende Mütter zu unterſtützen, ſondern auch dazu beitrug, die Ernte des To⸗ des unter den Säuglingen und Kleinkindern durch eine vor⸗ beugende Geſundheitsführung zu mindern. Nicht zuletzt die⸗ ſen auch die letzte erbgeſunde deutſche Familie erfaſſenden Hilfsmaßnahmen der NSW iſt das wiſſenſchaftlich einzig daſtehende Phänomen zuzuſchreiben, das ſich bei ſteigenden Geburtenziffern die- Säuglingsſterblichkeit von Jahr zu Jahr minderte, wodurch bisher ſeit der Macht⸗ übernahme weit mehr als 200 000 Kinder ihren Eltern er⸗ halten blieben. So wertvoll dieſe Erſcheinungen und Maßnahmen ſein mögen, es wäre verfehlt, ihnen mehr als die Rolle einer Hilfsſtellung zuzuſchreiben. Es iſt nicht übertrieben, wenn man ſagt, doß in den deutſchen Ehen ſich von Jahr zu Jahr eine ſtets ſtärker werdende Volksabſtimmung für das vom Führer und der Bewegung geleitete Großdeuſch⸗ land vollzogen hat, deren Ergebniſſe uns wahrhaft mit Stolz erfüllen können Zum erſten Male in der Geſchichte weißer Kulturvölker haben breiteſte Volksſchichten eine in⸗ nere Neuorientierung zum wirklichen Tatwillen zur Fa⸗ milie und zum Kind und damit zum Volke ſelbſt vollzogen, zum erſten Maſe in der Kulturgeſchichte hat ein Volk die innere Kraft gefunden, den von Jahr zu Jahr wie eine Lawine ſich auswirkenden Geburtenabſturz aufzuhal⸗ ten, ein faſt unmöglich aufzuholendes Geburtendefizit im⸗ mer geringer werden zu laſſen. Nun meldet das Statiſtiſche Reichsamt, daß 1939 im Großdeutſchen Reich(mit Danzig, ohne die neuen Oſtgebiete und das Protektorat) rund 1.64 Millionen Kinder lebend geboren worden ſind. Das bedeutet, daß außer den anor⸗ malen Kriegsfolgejahren 1920 und 1921 zum erſten Mole wieder ſeit 1914 die Geburtenrate je 1000 Einwohner auf mehr als 20 angeſtiegen iſt. Das bedeutet weiter, daß mit Ausnahme der beiden genannten Jahre zum erſten Male ſeit 25 Jahren wieder dem deutſchen Volk Jo viel le⸗ bende Kinder geboren worden ſind, wie es zur Erhaltung ſeines zahlenmäßigen Beſtandes notwendig hat, wie es not⸗ wendig iſt, ſeine Arbeitskraft und Wehrkraft zu erhalten, es vor Vergreiſung und Rückgang und den daraus reſaltie⸗ renden politiſchen and wirtſchaftlichen Erſcheinungen und Folgen zu bewahren. Wenn man, um ein ſtatiſtiſches Bild zu erhalten, mit den füngſten Jahrgängen beginnend, rechts und links von einer Mittellinie aus die weiblichen und männlichen Ge⸗ burtenjahrgänge in ſchmalen Rechtecken aufeinander türmt, ſo ergibt ſich bei einem bioblogiſch geſunden, alſo jungen Volk das Bild eines ſich nach oben zuſpitzenden Dreiecks auf breiter Baſis. Das Bild des deutſchen Volkes aber ähnelte ſeit dem Weltkrieg dem einer Urne. Der ſtarke Geburtenausfall in den Jahren 1915 bis 1919 brachte ſcharfe Einſchnitte in die bis dahin vorhandene Dreiecks. form. Die Vermehrung des Lebensalters ließ die darüber ruhenden Jahrgänge eine urnenähnliche Form annehmen, während den Sockel der Urne die Jahrgänge nach dem, Krieg darſtellen Aber dieſer Sockel ſchrumpfte infolge der ſtarken Ge⸗ burtenabſtürze bis 1933 immer ſtärker zuſammen, ſo daß der Lebensraum des deutſchen Volkes nicht nur bildlich, ſondern auch wirklich auf einem ſehr ſchwachen Fuß ſtand. Seit 1934 hat ſich dieſer Sockel wieder verbreitert, aber erſt im Jahre 1939 wurde die unterſte i wieder ſo breit, daß ſich darauf in der Zukunft wieder ei geſun⸗ des Dreieck aufbauen kann 5 In der Zukunft! Dieſe Feſtſtellung iſt ungeheuer wichtig. Sie behütet nämlich vor einem ungeſunden Opti⸗ mismus über die biologiſche Zukunft des deutſchen Volkes. Denn dieſe iſt erſt geſichert, wenn die Geburtenzahlen des Jahres 1939 nicht mehr unterſchritten werden. Seit 1914 hat das deutſche Volk bevölkerungspolitiſch von ſeiner Subſtanz gelebt und mit Verluſten gearbeitet. Im Kriegsjahr 1939 erſtmals hat es die bevölkerungspolitiſche Bilanz ohne Verluſte abgeſchloſſen und damit den Anfang zu einem ſoliden Bevölkerungsaufbau gelegt, der auch be⸗ völkerungspolitiſche Gewinnbilanzen für die Zukunft er⸗ warten läßt. Nur dann aber, wenn die Geburtenfreudig⸗ keit auch weiterhin anhält. 5 In allen Ländern germaniſcher Raſſe ſehen wir ein ſtändiges A b ſteigen der Geburten. Selbſt Winſton Chur⸗ chill mußte ein Jahr vor Ausbruch dieſes Krieges in „News of the World“ zugeben:„Am Ende des Jahrhun⸗ derts wird die Bevölkerung von England und Wales nur noch weniger als 30 Millionen betragen. Wir haben einer ungeheuren Verſchlechterung in der körperlichen Kraft Lei⸗ ſtungsfähigkeit und Zeugungskraft des engliſchen Volkes entgegenzuſehen, denn dieſe 30 Millionen werden ſich zur Hauptſache aus Menſchen über 40 Jahren zuſammenſetzen, aber aus alten ſchwachen Männern und frauen. Eine ſtetige, endloſe Erſchöpfung Englands wird die Folge ſein.“ N N Wenn wir wiſſen, daß die Geburtenzahl Deutſchlands 1939 mehr als eine Million höher als die Frankreichs war, mehr als 300 000 höher als die von Frankreich und England im Jahre 1938 zuſammen, dann ken⸗ nen wir auch die tiefſten Wurzeln des uns aufgezwungenen Krieges. Er iſt der letzte Verſuch vergreiſender ausſterben⸗ der Völker, ihre Vorherrſchaft aufrechtzuerhalten. Aber ge⸗ en dieſe politiſche Moral ſtehen die ehernen Geſetze der iologie. Weil die Geburtenziffern des Jahres 1939 als ein helles Fanal des Selbſtbehauptungs⸗ und Le⸗ willens des deutſchen Volkes leuchten darum wiſſen wir auch um die Selbſtverſtändlichkeit des deutſchen Sieges, der das Tor zu der Zukunft des nicht nur politiſch, ſon⸗ dern jetzt auch biologiſch wieder erſtarkten deutſchen Volkes öffnet. Jan Kondring. Der Geſundheitszuſtand im Krieg Rede des Stell vertretenden Reichsärzteführers DB. Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 30. Jan. Ueber ak⸗ tuelle Fragen der ärztlichen Betreuung des Volkes im Kriege ſprach der Stellvertretende Reichsärzteführer und Stellvertretende Leiter des Hauptamtes für Volksgeſund⸗ heit der NSDAP, Hauptamtsleiter Dr. Blome, vor Aerzten in Neuſtadt an der Weinſtraße. Dr. Blome gab hauptſächlich ein Bild des Geſundheits⸗ zuſtandes des deutſchen Volkes nach viereinhalb Monaten Krieg.„Es iſt bewundernswert daß der Geſundheitszuſtand des geſamten deutſchen Volkes hervorragend iſt. Wir ha⸗ ben auch keinerlei Grund, für die kommende Zeit peſſimi⸗ ſtiſch zu ſein Englands teufliſche Hoffnung auf eine Unter⸗ höhlung der deutſchen Volksgeſundheit iſt genau ſo trüge⸗ riſch wie andere falſche Vorſtellungen in London und Paris. Eine ſolche Gefahr, die nach dem Polenfeldzug hätte an⸗ ſteigen können iſt erfreulicherweiſe vollkommen ausgeblie⸗ ben, ſie iſt heute geringer denn je.“ Zur Ernährungslage Deutſchlands erklärte Dr. Blome, daß man gerade vom ärztlichen Standpunkt aus die Ernährung des einzelnen Menſchen als völlig aus⸗ reichend bezeichnen müſſe Bei der Erörterung der Maß⸗ nahmen für den Geſundheitsſchutz des deutſchen ſchaffen⸗ den Menſchen betonte Dr. Blome die Notwendigkeit einer ſtörungsfreien Durchführung des vertrauensärztlichen Dienſtes beſonders in Kriegszeiten. 5 „Seit 1933 ſei die Geſundheitsführung ein Hauptarbeits⸗ gebiet der Partei Trotz des Krieges gehe die Bekämpfung der großen Volkskrankheiten zielklar und ſyſtematiſch wei⸗ ter. Im Vordergrund ſtänden zurzeit beſondere Aktionen zur Bekämpfung des Krebſes, der Tuberkuloſe, der Rachi⸗ tis und der Geſchlechtskrankheiten. Der deutſche Arzt, deſ⸗ 165 Wirken für den Ausgang des Krieges mit entſcheidend ei, wache gemeinſam mit der deutſchen Wiſſenſchaft dar⸗ über, daß alle Anſchläge des Feindes gegen die Geſundheit des deutſchen Volkes unwirkſam bleiben. Dr. Blome ſchil⸗ derte abſchließend erſchütternde Beiſpiele der Heimatliebe, die er bei der Rückkehr der Wolhyniendeutſchen und Bal⸗ tendeutſchen erlebt hatte. g g a q 1 Gruß zum 30. Januar Telegramm der Faſchiſtiſchen Partei DNB Berlin, 30. Januar. Die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz meldet:„Der Generalſekretär der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei, Miniſter Ettore Muti, hat am 30. Ja⸗ nuar 1940 das folgende Telegramm an den Stellvertreter des Führers gerichtet: i 5 »Bei Gelegenheit des ſiebenten Jahrestages der Ueber⸗ nahme der Kanzlerſchaft des Reiches durch Adolf Hitler ver einigen die Schwarzhemden Italiens ſich mit mir, um einen Fameradſchaftlichen Gruß an die ace fen Deutſchlands zu ſenden, in dem ſie die beſten Wünſche für den Führer ausſprechen.“ 2 Der Stellvertreter des Führers der NSDAP, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß hat den Gruß der italieniſchen Faſchiſten mit folgendem Telegramm beantwortet: „Für Ihre und der Schwarzhemden Italiens kamerad⸗ ſchaftlichen Grüße zum ſiebenten Jahrestag der nattonal⸗ ſozialiſtiſchen Machtübernahme danke ich aufrichtig Ihre Wünſche für den Führer erwidern wird mit beſten Wün⸗ ſchen für den Duce und ſein faſchiſtiſches Werk.“ * Fahr bares Ko ð⸗Theater Berlin, 30. Jan Um deutſche Theaterkunſt auch in die entlegenſten Teile des Reiches hinaustragen zu können, hat Reichsorganiſationsleiter Dr Ley vor fünfviertel Jahren das Amt„Schönheit der Arbeit“ beauftragt. ein vollſtän⸗ diges Kd 7 Zelttheater zu konſtruieren das in allen Teilen zerlegbar und transportabel ſein ſollte und ſowohl Bühne als auch Zuſchauerraum enthält. Das erſte dieſer Theater iſt jetzt in Borſigwalde im Norden Berlins errich⸗ tet worden und wird Anfang Februar den Spielbetrieb aufnehmen. Schon nach wenigen Vorſtellungen wird dieſes Theater zu unſeren Soldaten an die Front fahren Ein weites Theater dieſer Art wird in Fallersleben aufgebaut. eim Bau der großen Halle hat die Luftſchiffbau Zeppelin Gmbh. weſentlich mitgeholfen. Der Zuſchauerraum faßt 800 bis 900 Perſonen Die Spielfläche der Bühne iſt 719 Meter groß Da das Theater auch bei niedrigeren Tempera⸗ turen ſpielen ſoll, iſt auch für ausreichende Beheizung Sorge getragen. Für das künſtleriſche und techniſche Perſonal ſteht fü umfangreicher Laſt⸗ und Wohnwagenpark zur Ver⸗ ügung. 0 5 N Minierarbeit polniſcher Emigranten DNB. Berlin, 30. Jan. Vorgänge im Wilnagebiet — bei der Aufdeckung einer polniſchen Terrororganiſation wurden drei Viertel der Verhafteten als Nichtanſärz e feſt⸗ 5— erhöhen die Gefährdung ſelbſt neutraler Länder urch die Minierarbeit der polniſchen Emigranten, die im Auftrag Englands überall Unruhe zu ſtiften verſuchen. Der litauiſche Miniſterpräſident hat in ſeinen Erklärungen vor der Preſſe die Notwendiakeit ſcharfen Zugreifens egen dieſe polniſchen Machenſchaften eindeutig hervorgehoben. Seine Bemerkungen über das aufdrinaliche Verhalten der, polniſchen Preſſe das ſich nicht nur in L Borkbar macht, werden überall Beachtung finden, wo geſcheiterte Warſchauer Exiſtenzen ihr verantwortunasſoſes Spiel trei⸗ ben. Die von dem litauiſchen Regierungschef angekündigte ſcharfe Kontrolle der polniſchen Emigranten wird überall begrüßt werden.„ N Es wird Zeit, daß die hemmungsloſen Umſturztenden⸗ zen, die immer wieder auch in das beſetzte polniſche Gebiet hineinzuwirken verſuchen und dort natürlich ſcharfe polizeiliche Gegenmaßnahmen hervorrufen, allge⸗ mein wirkſam bekämpft werden, im Intereſſe der beteilig⸗ ten neutralen Länder und nicht zuletzt des polniſchen Ee⸗ bietes ſelbſt. 5 b Anter dem Deuck der Verluſte ee dc. 30 Jan. In einer Meldung aus London, heißt es u. g., die britiſche Regierung ſei mit der Beſchrag⸗ nahmung aller britiſchen Hendelsſchiffe und ihrer Unter⸗ ordnung, unter ſtaatliche Kontrolle noch nicht zufrieden. Am Mittwoch werde Churchill wahrſcheinlich bekannt⸗ 9 daß in der britiſchen Admiralitäf eine neue Abtei- ing geschaffen werde, der alle Schiffswerften Englands unkerſtellt ſeien. Dieſe h ſolle in erſter Linie dafür ſorgen, daß alle die britiſchen Werften, die Jahre lang nicht mehr gearbeitet hätten, wieder in Bekrieb genommen wür⸗ 0 0 ſten verurſachen. Bomben belegt und mehrere ſeien verſeukt worden. u, Das werde allerdings der englischen egierung großze Ein großer Schlag Geleitzüge verſprengt— Neun feindliche Schiffe vernichkei DnB Berlin, 30. Januar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Zm Rahmen der Aufklärungsflüge der Luftwaffe in der Nordſee wurden am 29. Januar feindliche Geleitzüge be⸗ waffneter Handelsdampfer und Vorpoſtenboote angegriffen. Trotz ſtärkſten feindlichen Abwehrfeuers und der Gegen⸗ wehr britiſcher Ae an wurden ſſeben feindliche be⸗ waffnete Handelsſchiffe und zwei Dorpoſtenſchiſ vernichtet. Ein ne cer Jäger wurde bei Harklepool abgeſchoſſen. e eigenen Flugzeuge ſind wohlbehalten zurückge⸗ ehrl. DNB Amſterdam, 30. Januar. Wie der„Telegraaf“ aus London berichtet, handelt es ſich bei den engliſchen Schiffen, die im Laufe des Montag durch deutſche Flugzeuge vernich⸗ tet wurden, u. a, um die Dampfer„Mirfam“(1903 BRT) und„Danybryn“, den Tankdampfer„Athelmonarch“(8995 BRT), die Dampfer„Imperial Monarch“(5831 BRT) und ·Wellpark“(4649 BRT), das Galliper⸗Feuerſchiff und einen franzöſiſchen Dampfer, deſſen Name noch nicht bekannt iſt. Der„Telegraaf“ weiß zu berichten, daß einige der eng⸗ liſchen Schiffe heftiges Geſchützfeuer auf die deutſchen Flug⸗ zeuge eröffneten. Auf eine Mine gelaufen Amſterdam, 30. Jan. Berichten der holländiſchen Preſſe zufolge iſt der holländiſche Dampfer„Nora“(299 BR) an der Südoſtküſte Englands auf eine Mine gelaufen. Trotz eines großen Lecks ſei es noch gelungen, das Schiff auf Strand zu ſetzen. Man nimmt an, daß die Beſatzung in Sicherheit ſei. Norwegen verlor 35 Schiffe.„ Oslo, 30 Jan. Nach der„Handels- und Schiffahrtszei⸗ tung“ hat Norwegen bis heute 35 Schiffe mit insgeſamt 79 269 BRT verloren. 8 5 „Wie ein Schwarm Adler“ „Luftangriff von ganz ungewöhnlicher Kraft“ Kopenhagen, 31. Januar. Die Erkundungsflüge der deut⸗ ſchen Luftwaffe über Nordſee, verbunden mit erfolgreichen Angriffen auf bewaffnete feindliche Schiffe haben in der Kopenhagener Preſſe eine beſonders ſtarke Beachtung ge⸗ funden Nicht nur die üblichen Agenturmeldungen über die⸗ ſen deutſchen Vorſtoß ſind abgedruckt, ſeine Bedeutung wird außerdem in eingehenden Berichten der Londoner Korre⸗ Igende nen geſchildert, die ungeachtet deſſen, daß ihnen na⸗ ürlich nur Informationen aus engliſcher Quelle, alſo av⸗ eſchwächte Auskünfte zur Verfügung ſtanden, die ſtarken Eindrücke des deutſchen Angriffs erkennen laſſen. So ſpricht der Korreſpondent der„Politiken“ von dem umfaſſendſten Angriff, den man bisher erlebt habe. Er ſchildert, daß der Luftalarm von Stadt zu Stadt über ein Küſtenſtrecke von mehr als 600 Kilometer weitergegeben würde, und ſagt, nicht weniger als 12 Schiffe ſeien 35 ie engliſchen Jagdmaſchinen, die zur Verteidigung aufgestiegen ſeien. wären mit den deutſchen Bombern nicht in Fühlung gekommen, die vor ihnen in den Wolfen über der Nordſee verſchwunden ſeien. Der Londoner Koreſpondent von„Ber- linſke Tidende“ ſchreibt, in den Vormittagsſtunden ſeien die deutichen Bombenmaſchinen wie Adler aus der niede⸗ ren Wolkendecke äber der Nordſee längs der ganzen ſchol⸗ tiſchen und engliſchen Küſte von der Tay-Mündung bis zur Oſtküſte gents iu Süden herabgeſtoßen zum Angeiff auf die bewaffnete Schiffahrt zu und von den engliſchen Häfen. n„ n Politiſches Allerlei 5 Böswillige Gerüchte in Rumänien. Bei dem Druck, den England und Frankreich gegen⸗ wärtig auf Rumänien wegen deſſen neutraler Erdölpolitik ausüben, wird vor den niedrigſten Mitteln nicht Halt ge⸗ macht. So ſehen ſich z B die rumäniſchen Regierungsſtel⸗ len in den letzten Tagen dauernd genötigt, mit amtlichen Verlautbarungen Gerüchten entgegenzutreten, die von Engländern ausgeſtreut und durch ihr williges Werkze ig, das rumäniſche Judentum, raſch überall verbreitet werden mit dem Zweck, Unruhe in der Bevölkerung zu ſtiften. Langſamere Erhöhung der AS A-Flottenſtärke. Anläßlich der Vernehmung des Chefs der Flottenlei⸗ tung, Admiral Stark vor dem Marineausſchuß des Abge⸗ ordnetenhauſes der USA empfahl der Ausſchußvorſitzende Binſon, erſt einmal die internationalen Entwicklungen des laufenden Jahres abzuwarten und bis dahin die Erhöhung der Flottenſtärke auf 10 Prozent zu beſchränken, bevor über die von der Regierung vorgeſchlagene 25prozentige Erhöhung entſchieden werde Admiral Stark ſtimmte dem ö Vorſchlag Vinſons zu Die geplante 25prozentige Flotten⸗ erhöhung ſoll ſich über ſechs Jahre erſtrecken. Daladier peitſcht Haß auf Die Wut des Enttäuſchten. DNB. Berlin, 30 Jan Daladier ſah ſich genötigt, ſich in einer Rundfunkanſprache„mit Offenheit und Brittali⸗ tät“ an das Frankreich hinter der Front zu wenden Da⸗ ladiers Unvermögen, auch nur einen einzigen neuen Ge⸗ ſichtspunkt zu finden veranlaßte ihn offenbar zur Auf⸗ peitſchung aller Haßinſtinkte gegen das deutſche Volf der Bevölkerung Frankreichs gegenüber Propagandaſchlag⸗ —— worte und Phraſen aufzuſtellen, mit denen er die übelſte Hetze der Pariſer Boulevardpreſſe mit Erfolg in den Schat⸗ ten ſtellte. Die Welt, der die unverblümten franko⸗britiſchen Dro⸗ hungen gegen die neutrolen Stagten noch in deutlichſter Erinnerung ſind, weiß es am beſten daß die demokratiſchen Weſtmächte wenn ſie von Kampf und Freiheit und Men⸗ ſchenwürde ſprechen, nichts anderes im Schilde führen als die kleinen Staaten als Landsknechte für ihre Heoemonie⸗ beſtrebungen einzuſpannen Mit der ungezügelten Win des Enttäuſchten ſprach Daladier von der deutſch⸗ruſſiſchen Zuſammenarbeit als einer materiellen Kombination und forderte angeſſchts der militäriſchen Macht Deutſchlands as franzöſiſche Volk auf ſich nicht zu Sorgloſigkeiten ver⸗ leiten zu laſſen und ungeheure Anſtrengungen als aner⸗ läßlich anzuſehen. f Seine Ausführungen zeigten deutlich wie ſich an ihm das Geſetz ſedes ſchwachen Politikers erfüllt, der. einmal vom richtigen Wege abgedrängt, nicht bemüht zur Umkehr iſt und ſeine innere Haltloſigkeit und Schwäche durch ſtän⸗ 15 aggreſſiver werdendes lautes Geſchrei zu verbergen ucht. 5 BVerkeidigung der kapitaliſtiſchen und imperialiſtiſchen Die Wahrheit vorenthalten Klagen über die Zenſur in Frankreich. Brüſſel, 30 Jan Am Freitag wird die franzöſiſche Kammer den Zeitpunkt der Aussprache über die Zenſur⸗ Interpellation des jüdiſchen Parteivorſitzenden Leon Blum feſtlegen. In politiſchen Kreiſen erwartet man, daß es zu einer ausgedehnten Debatte kommt. da eine ganze Reihe von Abgeordneten zur franzöſiſchen Zenſur Stellung neh. men wolle. Die Zenſur iſt in Frankreich das große Sorgenkind der Preſſe. Die letzte Verlautbarung der Regierung, durch die die Zenſur noch verſchärft und die freie Meinungsäußerung noch weiter geknebelt wird, hat nicht dazu beigetragen, di Verärgerung der Preſſe und der Oeffentlichkeit zu beſeitz⸗ gen Die Bevölkerung beklagt ſich insbeſondere darüber, ungenügend oder gar nicht unterrichtet zu werden, wei man ihr die Wahrheit vorenthält oder ſie entſtellt. Daz „Oeuvre“ nimmt noch einmal zu der offenſichtlichen Irre⸗ führung der öffentlichen Meinung Stellung und ſchreibt U. a., das franzöſiſche Volk müſſe aufgemuntert und begeſ ſtert werden und jeder der für die Landes verteidigung arbeite, müſſe den Eindruck haben, als ob von ſeinen Am ſtrengungen das Leben der Soldaten abhänge. Das fran⸗ zöſiſche Volk ſei zu allen Opfern bereit, aber es habe aut das Recht zu verlangen, daß man ihm die Wahrheit ſage, * Juſtände in franzöſiſchen Inkernierungslagern. Oslo, 30. Jan.„Dagbladet“ veröffentlicht eine erſchült ternde Schilderung über unwürdige Zuſtände in den fran, zöſiſchen Internierungslagern und ſtützt ſich dabei auf einen in der amerikaniſchen Wochenſchrift„The Nation“ erſchſe⸗ nenen Artikel. Das Blatt beſchreibt die Quartiere unte freiem Himmel und ohne Dach über dem Kopf, die vollkommen unzulängliche Ernährung und fährt dann fort „Die internationale demokratiſche Preſſe hat bis jetzt wenig oder nichts über die Zuſtände in den franzöſiſchen Inter nierungslagern gebracht teils wohl nur deshalb, um deut en Enthüllungen kein Material zu liefern. Aber es han⸗ elt ſich um Tatſachen, die Frankreich ſchaden werden.“ „Kapitaliſtiſcher Krieg“ Eine bemerkenswerte Juſchrift Amſterdam, 30 Januar Daß der Krieg, den die Regle⸗ rung Chamberlain„um der höchſten Ideale der Menſchhen willen zu führen vorgibt, in Wirklichkeit aus rein kapital ſtiſchen und imperialiſtiſchen Motiven betrieben wird, zeigt wiederum eine Zuſchrift aus dem engliſchen Leſerkreis, die im„Daily Herald“ erſchienen iſt. Es heißt dort unter der Ueberſchrift:„Kapitaliſtiſcher Krieg“ u. a.: „Mr Chamberlain und Sir Samuel Hoare erklärten wiederholt, daß England nur dann„zum Kriege ſchreiten' würde,„wenn unſere Lebensintereſſen angetaſtet werden“ Dieſe Regierung iſt der Vollzugsausſchuß nationaler, impe⸗ rigliſtiſcher und finanzieller Intereſſen und ſolcher der „Großinduſtrie“ Allein im Unterhaus ſitzen 700 verſchiedene Generaldirektoren. Tatfächlich iſt dieſer Krieg daher zur „In- tereſſen“ von Mr. Chamberlains Freunden unter enamen worden und nicht um internakionalem Recht Geltung zu verſchaffen...“ i * Seltſame„Erdbebenforſcher“. Iſtanbul, 30. Jan. Wie aus Ankara verlautet, trat der franzöſiſche General Weygand in Begleitung hoher türkiſcher Offiziere eine Beſichtigungsreiſe angeblich „durch das Erdbebengebiet“ von Oſtangtolien bis Erzeram an. Weiterhin ſoll die Fahrt durch ganz Anatolien bis zul Grenze von Syrien fortgeſetzt werden Gleichfalls unter dem recht fadenſcheinigen Vorwand, die in England geſam⸗ melten Gelder für die Erdbebenopfer zu verteilen, iſt aus gerechnet der engliſche General Windham Beed⸗ en worden, das kürkiſche Erdbebengebiet zu beſich⸗ igen. Der Neuaufbau Chinas. Wie Wangtſchingwei auf der Tſingtauer Konfere az in definitiver Form erklärte, wird die neue chineſiſche Natit⸗ nalregierung alle ausländiſchen Anleihen die vor Aus rat des chineſiſch⸗japaniſchen Konflikts aufgenommen wurgen gründſätzlich anerkennen. Alle während des Konflikts gu genommenen Anleihen müßten vor Anerkennung auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft werden. Die neue Nationalregle rung ſtrebe im übrigen eine Einheitswährung für gaß; China an Poſt, Telegraph, Eiſenbahn, Wehrmacht. Polizel und Zoll werden der neuen Nationalregierung unterſtellt Die Zölle ſollen für ganz China einheitlich feſtaeſetzt wer den Die neue Nationalregierung werde allmählich eine eigene Armee ſchaffen Bis zum Abſchluß eines endgültigen Friedens bleibe die Verantwortung für die Aufrechterhal kung der Ordnung in den Händen der fapaniſchen Armee. Kurzmeldungen Berlin. Die Erfolge der deutſchen Se führten dazu daß nun auch Kanada die Verknappung de den Weſtmächten verbleibenden Schiffsraumes zu ſpüren bekommt Die kanadiſche Regierung hat daher einen Schif⸗ fahrtsdirektor eingeſetzt 5 1 Berlin. Der Führer hat dem König der Bulgaren zun Geburtstag drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. N Berlin Der Londoner Rundfunk gibt bekannt, daß e von Montag ab in England nur noch einen Imporlei von Tee geben wird. nämlich die Regierung ſelbſt. Außer, dem ſieht ſich die Regierung gezwungen, noch mehr del Butterverbrauch zu droſſeln. Berlin. Stabschef Viktor Lutze veröffentlicht zum 9. Januar im„Völkiſchen Beobachter“ einen Artikel, in dem er die Erkenntniſſe aufzeigt, die den Umbruch unſerel Epoche vollziehen halfen 1 „Kattowitz Der Reichsführer/ und Chef der deutſchel Polizei. Himmler, ſtattete dem oſtoberſchleſiſchen Induſtri⸗ gebiet einen Beſuch ah„ Amſterdam. Die britiſche Antwort auf die ſapaniſch Proteſtnote wegen der Aufbringung der„Aſama Marl“ wird wahrſcheinlich erſt in einigen Tagen veröffentlicht rern, 0 Inzwiſchen werden die Besprechungen in Tokio for geſetzt. a 2 2 In Rangoon(Indien) ſind erneut Unriihel ausgebrochen, die ſechs Todesopfer gefordert haben n Belgrad. Die jugoſlawiſche Preſſe widmet den größten Teil ihres politiſchen Raumes der am 2. Februar in Bel grad beginnenden Ratstagung der Balkanſtaaten. Die B. ter geben der Hoffnung Ausdruck daß daraus der Fri und die Neutralität in Südoſten geſtärkt hervorgehen gen- nzöſiſche Zenfur⸗ n Blum 8 es zu Reihe nig neh, ind der urch die iBerung gen, die beſeitſ harüber, „ weil Daz n Irre⸗ ſchreibt ) begei⸗ idigung en An 8 fran⸗ be auch ut ſage, n erſchüt⸗ n fraß if einen erſchie⸗ unter pf, die in fort t wenig Inter n deut apitall⸗ d, zeigt eis, die ter det klärten reiten“ erden“, „impe⸗ r der hiedene her zur n„In- men Beltung rat der leitung igeblich rzerum bis zul 5 Unter geſam⸗ iſt aus⸗ Beedz beſich⸗ re az i Natio⸗ s rich bürgen, ts all uf ehre Alreale⸗ r gam Polizel erſtellt. zt wer⸗ ich eine jültigen Yterhal⸗ rmee. . 1 he ing dez ſpüren Schi, en zun 55 f daß ez porte Außer ehr den um 90 in den Unseren eutſchel duſtrie⸗ a paniſch Marul cht rer. io or. Inruhen Der harte Winter Der Große Belt zum Teil zugefroren. Kopenhagen, 30 Jan. Mit der Feſtſtellung, daß die Ver⸗ kehrsſchwierigkeiten von Stunde zu Stunde zunehmen, be⸗ ginnen oder ſchließen alle Berichte die über die Schiffahrt und den Bahnverkehr in Dänemark eingelaufen ſind Ein nordöſtlicher Wind und anhaltender Froſt laſſen auch nicht erwarten daß irgend eine Erleichterung bald zu erhoffen iſt Im Gegenteil haben z. B die däniſchen Staatsbahnen den fahrplanmäßigen Verkehr über den Großen Belt nun endgültig aufgehoben. Angeſichts der Tatſache, daß Sonz⸗ tag und Montag bis zu drei Fähren gleichzeitig mit Gütern und Paſſagieren im Eis feſtlagen iſt beſtimmt worden, daß von jetzt an mit einem Eisbrecher nur eine Fähre ausgeſandt und erſt nach ihrer Ankunft am Ziel die Rächſte auf Fahrt geſchickt wird. Der weſtliche Teil des Großen Belt iſt völlig von Eis bedeckt Die proviſoriſche Flugverbindung zwiſchen Seeland und ffünen iſt verdoppelt worden Vor den nordöſtlichen Häfen des Landes häufen ſich die Eisſtauungen Die Durchfahrt durch den Oereſund iſt nur mit Eisbrechern möalich 5 Auf Bornholm hat ein neuer Schneeſturm die Hoffgun⸗ gen daß es möglich ſein werde. den Verkehr wieder aufzu⸗ nehmen, enttäuſcht Die Bahnen liegen nun ſchon den drit⸗ ten Tag ſtill. der Autoverkehr ruht ebenfalls. Die Lebens⸗ mitteltransporte werden mühſam mit Schlitten durchge⸗ führt. Zuge im Schnee ſteccengeblieven. Stockholm, 30. Jan. Nach einer Meldung des Londoner Korreſpondenten des„Spenska Daabladet waren die Eiſen⸗ bahnverbindungen zwiſchen London und Schottland durch ſchwere Unwetter völlig abgebrochen. Nördlich don Leeds ſaßen die Züge hoffnungslos im Schnee feſt Aber auch in Weſtengland ſind durch die Schneeverhältniſſe ſtarke Ver⸗ kehrsſtörungen entſtanden In Cardiff war der elekteiſche Strom unterbrochen In der Nähe von Swindon war die Ehenbahnlinie durch Entgleiſung eines Poſtwagens blok⸗ kiert Sechs Kilometer von der gleichen Station entfernt fuhr ein Güterzug in einen Perſonenzug, der im Schnee teckengeblieben war. Auch in London ſelbſt kam es zu leren Verkehrsſtörungen. Vielfach konnte die Hochbahn nicht fahren. Die holländiſche Küſte vereiſt. DNB. Amſterdam, 30 Jan Der anhaltende Froſt hat weiter zu ſtarken Eisbildungen an den holländiſchen Küſten eführt So iſi ſeit Sonntag der Schiffsverkehr zwiſchen em holländiſchen Feſtland und der Inſel Texel unterbro⸗ chen In verſchiedenen Flüſſen haben ſich ſchwere Eisbar⸗ rieren gebildet ſo daß man befürchtet, daß beim plötzlichen Tauwetter Ueberſchwemmungen eintreten können. Verkehrsbehinderungen auch in Holland. Amſterdam, 30 Jan Die ſchweren Klagen über ernſt⸗ liche Verkehrsbehinderungen durch Froſt und Schnee neh⸗ men in Holland kein Ende Die Blätter richten ſchwere Vorwürfe an die Adreſſe der Stadtverwaltungen und fra⸗ gen, warum die Arbeitsloſen noch immer nicht zum Schnee⸗ räumen eingeſetzt worden ſeien. Der Zuſtand in den Städten ſei unmöglich Inzwiſchen nimmt die Verkehrs⸗ kalamität ſolche Formen an, daß z. B. in Rotterdam ſelbſt der Brotpreis erhöht werden ſoll, da die Transportſchwie⸗ rigkeiten erhöhte Ausgaben verurſachen. Unglaubliche Zuſtände in England. DB. Amſterdam, 30. Jan. Ueber die Schwierigkeiten, die die Kälte und das außergewöhnlich ſcharfe Winterwetter in England ausgelöſt haben, berichtet der„Telegraaf“, daß während des Wochenendes Hunderte bon Reiſenden ihr Ziel Kicht hätten erreichen können, weil Eiſen bahnen feſt⸗ gelegen hätten. So hätten Reiſende in Stations gebäuden übernachten müſſen, andere wiederum ſeien in Schulen untergebracht worden oder in den Wohnungen der Eiſenbahnheamten. Tauſende von Eiſenbahnbeamten ſeien mit Decken und Lebensmitteln für die zahlloſen Gäſte an⸗ gekommen, Seit Menſchengedenken ſei im engliſchen Verkehr keine ſo große Desorganiſation feſtzuſtellen geweſen, wie fetzt. Der Eiſenbahnverkehr nach und von Schottland und nach Nordirland ſei völlig ſtillgelegt worden. Auch der Londoner Korreſpondent vom„Het Volk“ be⸗ richtet über das Durcheinander im Verkehr Großbritanniens. Ueberall auf den Bahnhöfen leſe man Ankündigungen, daß die Züge zwiſchen vier bis acht Stunden zu ſpäl eintreffen. Hunderte von Dörfern ſeien von der Lebensmit⸗ telnerſorgung abgeſchnitten. Fabriken und Schulen müßten schließen. Selbſt der Telefon⸗ und Poſtverkehr leidet. In Blackburn hätten 33 Schulen ſchließen müſſen, da weder Leh⸗ rer noch Schüler eingetroffen ſeien. An verſchiedenen Stellen habe die Polizei eingreifen müſſen, um Fahrgäſte aus Autobuſſen und anderen Fahrzeugen zu befreien. Aerzte hät⸗ ten die größten Schwierigkeiten, um ihre Patienten zu errei⸗ chen, in vielen Fällen müſſen ſie ſich mit telefoniſchen Rat⸗ ſchlägen begnügen. i Der finniſche Geſandte und ſeins Frau befänden ſich „irgendwo in England“. Sie ſeien aus London abgefahren, zum an einem Eſſen in Glasgow teilzunehmen, ſeien bisher Aber noch nich, eingetroffen. Drei Züge, die verloren ge⸗ ga: ſeien, hätten am Montag früh wieder zu ihrer Ausgangsſtation zurückgefunden. Darunter habe ſich auch der Zug befunden, der alle Zeitungen für Schottland mit ſich geführt habe. Hunderte von Dörfern in Weſtſchott⸗ land ſeien ohne ausreſchende Lebensmittelperſorgung. In Oer fmniſche Heeresbericht Ruſſiſcher Einkreiſungsverſuch vereitelt. DB helſinki. 30 Jan Der finniſche Heeresbericht vom 29 Januar meldet vom Nordoſten des Ladoga⸗Sees heftige Kämpfe, bei deren Verlauf die ruſſiſchen Angriffe unter Erbeutung von Kriegsmaterial zurückgewieſen werden konnten Auch ein ruſſiſcher Einkreiſungsverſuch bei Aitt.⸗ joki konnte von den Finnen abgewieſen werden. Von den anderen Frontabſchnitten und von den Seeſtreitkräften werden keine nennenswerten Ereigniſſe gemeldet. Die Sowfſetluftwaffe unternahm Luftangriffe auf Kotha. Loviſſa. Hanko(Hangö) und Rauma. In Nordfinn⸗ land waren Hyrynſalmi ausgeſetzt. Die finniſche Luftwaffe unternahm Jaad⸗ und Aufklärungsflüge ſowie Luftangriffe auf militäriſche Ziele. Im Laufe des Tages wurden ſo teilt der Heeresbericht mit, ein ruſſiſcher Feſſelballon und zwei Flugzeuge abge⸗ ſchoſſen. 5 . Der ruſſiſche Heeresbericht Moskau, 31. Januar Das Kommuniquee des General⸗ ſtabes des Militärbezirks Leningrad vom 29 Januar lautet: Kein wichtiges Ereignis zu berichten Die Sowfetluftſtreit⸗ kräfte führten Aufklärungsflüge und Bombardements aus. Sſeben finniſche Flugzeuge wurden an verſchie⸗ denen Stellen abgeſchoſſen. und Kuhmoniemi Luftangrikfen Badiſche Chronik Sinsheim.(Vom Tode ereilt.) Der 48jährige Erwin Steiner aus Sinsheim geriet an ſeiner Arheitsſtelle heim Portland⸗ Zementwerk Obergimpern an die Hochſpan⸗ nungsleitung und war ſofort tot. () Flehingen b. Bretten.(Zu Grabe getragen.) Die Beiſetzung von Pfarrer Senn fand unter ſehr ſtarker Teilnahme ſtatt. Im Auftrage des Gauleiters und Reichs⸗ ſtatthalters Robert Wagner würdigte Kreisleiter Worch⸗ Karlsruhe die Verdienſte des Verſtorbenen um die NSDAP. und legte einen Kranz nieder. Dieſer Kranzniederlegung folg⸗ ten weitere, darunter auch eine ſolche des Bürgermeiſters Bek⸗ ker, der damit den verſtorbenen Ehrenbürger der Gemeinde ehrte. ö () Pforzheim.(Trauriges Vorhaben.) Eine 50⸗ jährige Frau verſuchte in ihrer Wohnung ſich und ihren 14 jährigen Sohn mit Leuchtgas zu vergiften. Die von den Nachbarn herbeigerufene Polizei fand Mutter und Kind in den Betten im Schlafzimmer bewußtlos auf. Beide wurden ſofort ins Städtiſche Krankenhaus gebracht, wo der Knabe das Bewußtſein wiedererlangte, während bei der Mutter dies bisher noch nicht der Fall war. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. ö (), Pforzheim.(Nähnadeln nicht in den Mund nehmen!) Im benachbarten Eiſingen hielt ein 19jähriges Mädchen beim Nähen zwei Nähnadeln zwiſchen den Lippen und beteiligte ſich an der Unterhaltung. Plötzlich mußte es lachen und verſchluckte dabei beide Nadeln. Man brachte das Mädchen ſoſort ins Pforzheimer Krankenhaus. i () Wagshurſt.(Beim Tabakabhängen töd⸗ lich abgeſtürzt.) Der Landwirt und Arbeiter Franz Ber⸗ ger ſtürzie beim Tabakabhängen vom Heuſchopf, wobei er ſich einen ſchweren Schädelbruch zuzog. Der Bedauernswerte, Vater von vier unmündigen Kindern, von denen das jüngſte erſt drei Wochen alt iſt, verſchied noch am gleichen Abend im Acherner Krankenhaus. () Eiſingen:(Vorſicht beim Auftauen!) Hier wollte ein Landwirt ſeine Waſſerleitung mit einer Lötlampe auftauen. Dabei fing ein im Keller liegender Strohballen Feuer. Auch das Gebälk des Kellers wurde in Mitleidenſchaft gezogen. Unter tatkräftiger Mithilfe einiger Nachbarn gelang es aber, das Feuer zu löſchen, bevor es einen größeren Um⸗ fang angenommen hatte. O Zell i. W.(100. Geburtstag.) Am 30. Januar konnte Frau Joſefine Abenſtein ihren 100. Geburtstag fei⸗ ern. Nahezu 30 Jahre lebte die Jubilarin in Zell i. W., im Jahre 1932 ſiedelte ſie mit ihrer Tochter nach Bad Rap⸗ penau über. Waldkirch.(Tödlicher Unfall.) Hauptlehrer Wilhelm Brüchle, der mit dem Fahrrad unterwegs war, wurde bei Emmendingen von einem überholenden Laſtauto geſtreift. Er ſtürzte vom Rad und trug beim Aufſchlag auf die Straße ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er wenige Stunden nach der Einlieferung in das Krankenhaus Emmendingen ſtarb. Der Verunglückte ſtand im Alter von 55 Jahren. U Aus den Nachbargauen * Unter den Omnibus gedrängt. Der 12 Jahre alte Schüler P. Ziegler von Rimpar, der morgens zur Schule nach Würzburg fahren wollte, wurde von den wartenden und ſich an den herankommenden Omnibus drängenden Fahrgästen unter die Räder des Fahrzeuges gedrückt. Der unge erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat, s en Erfrieren der Füße führte zum Tod Das neun Jahre alte Mädchen Auguſta des Maurers und Landwirts Röhrl von Aicha bei Kirchdorf(Bayer. Oſtmark) hatte ſich die Füße erfroren. Das fleißige Mädchen iſt nun den Folgen einer Blutvergiftung und Lungenentzündung erlegen. en Am 99. Geburtstag geſtorben. In Bayreuth iſt die go⸗ jährige Anna Birner an ihrem 99, Geburtstag geſtorben. Die Greiſin war bis zu ihrem Todestag noch außerordentlich rüſtig und gab wiederholt ihrer Hoffnung Ausdruck, noch den 100. Geburtstag zu erleben. * Kind durch eine Katze erſtickt. In Kleve hatte in der Nacht eine Frau deren Mann zur Wehrmacht eingezogen iſt. ihr drei Wochen altes Kind wie gewohnt im Betlchen an den warmen Ofen geſtellt. Während der Nacht wollte die Frau zur gewohnten Stunde nach dem Kinde ſehen Zu ihrem Schrecken gewahrte ſie, daß die Hauskatze ſich auf den Kopf des Kindes gelegt hatte. Als ſie die Katze beſeitiat hatte, mußte ſie feſtſtellen daß das Kind bereits erſtickt war. Von der Bierreiſe in den Tod. Bei Germeter unter⸗ nahmen einige lunge Leute eine Bierreiſe. Auf dem Heim⸗ wege machten ſich hei einem 17 jährigen Jungen aus Com⸗ merſcheid infolge des Alkoholgenuſſes ſtfarke Ermüdungser⸗ cheinungen bemerkbar Sein Burder ſchleppte den Schlafen⸗ en nach eine Zeitlang mit mußte ihn jedoch niederlegen um Hilfe aus dem nahen Com merſcheid herbeizuholen. Als die Commerſcheider Bauern den Jungen fanden war er bereits erfrören. a r Waſſerleitung— elektriſch geladen. Ein Einwohner von Mühlhauſen(Thüringen) wollte abends aus dem Keller Waſſer holen fand aber einen Leitungsbruch vor und beab⸗ ſichtigte, den Schaden ſogleich zu beheben. Durch noch nicht aufgeklärte Umſtände war die Leitung jedoch mit elektriſchem Strom geladen. Der Mann wurde durch einen elektriſchen Schlag getroffen und am anderen Morgen kot aufgefunden. Zwei Verbrecher hingerichtet DNB Berlin, 30 Januar Heute iſt der am 2. Februar 1898 in Niederſimten Kreis Pirmaſens, gebo⸗ rene Heinrich Haber hingerichtet worden der vom Son der⸗ gericht in Kaſſel am 18 Dez 1939 nach der Verordnung gegen Volksſchädlinge vom 5 September 1939 zum Tode verurteilt worden war Haber, ein Schwerverbrecher der bereits 22 Jahre in Strafanſtalten zugebracht hatte, hat zahlreiche Einprüche, teilweiſe unter usnutzung der Ver⸗ dunkelung begangen Ferner wurde der am 24 Januar 1916 geborene Walter Löſer hingerichtet, den das Sondergericht in Haſſel als Volksſchädling zum Tode verurteilt hatte Löſer, der be⸗ reits einſchlägig vorbeſtraft war hat am Abend des 4 No⸗ vember 1939 in Kaſſel einen 11 Jahre alten Knaben unter Ausnutzung der Verdunkelung in einen abgelegenen Schrebergarten gelockt und ſich dort an ihm ſchwer ver⸗ gangen. 8 Berlin. 30 Jan Heute iſt der am 9 Oktober 1919 in Gleiwitz geborene Ernſt Gonſior hingerichtet worden. den das Sondergericht Breslau am 20 Dezember 1939 als Volksſchädling zum Tode verurteilt hatte Ernſt Gonſior hatte in der Nacht zum 2 Dezember, 1939 in einer Gaſt⸗ wirtſchaft in Gleiwitz beobachtet daß ein Gaſt einen arö⸗ ßeren Geldbetrag mit ſich führte Er folate ihm daraufhin unbemerkt zuſammen mit einem weiteren von ihm nerlei⸗ teten Mittäter überftel ihn in dem verdunkelten Hausflur ſeines Wohnhauſes und entriß ihm die Brieftaſche. Locale ſeuud schau Der Februar „Wir treten nun mit dem Hornung— wie der Februar mit ſeiner deutſchen Bezeichnung heißt— in den letzten Win⸗ termonat ein. Februar iſt eine römiſche Bezeichnung:(von februare gleich reinigen). Er ſoll ſtreng und ſchneereich ſein, weil er ſonſt keine gute Ernte verſpricht. Der Hornung bringt uns eine beachtenswerte Verlängerung des Tages, darum ſa⸗ gen die Bauern;„An Mariä Lichtmeß(2. Februar)— ſpinne vergeß— bei Tag z'Nacht eß!“ In vorchriſtlicher Zeit wa⸗ ren die heutigen Fasnachtstage von großer kultiſcher Be⸗ deutung an ihnen wurde eine Säuberung von Feld und Flur durchgeführt, bei der es beſonders darauf ankam aner⸗ wünſchte dämoniſche Kräfte zu vertreiben. Für die germani⸗ ſche Bauernſchaft zählte der Februar noch zur ſogenannten koten Jahreszeit, da ſie den Jahresbeginn am 1 März feierte und nür eine Zweiteilung in Sommer und Winter kannte. Auch im alten römiſchen Kalender begann das Jahr mit dem Monat März und zählte im ganzen nur zehn Monate, da Januar und Februar fehlten. Mit der Einführung des Gre⸗ gorianiſchen Kalenders wurde der Februar der kurzlebigſte der zwölf Geſchwiſter, deſſen Lebenszeit ſich aber alle vier Jahre um einen Tag verlängert, wie es 1940 wieder der Fall iſt. Da haben die am 29. Februar Geborenen wieder einmal Geburtstag. Im Vorausſagen des Wetters ſpielen einzelne Tage eine beſondere Rolle. Zum Beiſpiel iſt zu Lichtmeß hell und rein, wirds ein langer Winter ſein, wenn es aber ſtürmt und ſchneit, iſt der Frühling nicht mehr weit.“ Kürzer ausge⸗ drückt.„Lichtmeß im Klee, Oſtern im Schnee“. Die Bauern warnen vor den ſchönen Tagen, da ſie frühe Hoffnungen gern enttäuſchen, und ſagen deshalb,„Wenn im Hornung die Mucken ſchwärmen, muß man im Märzen die Ohren war⸗ men“ oder„Sonnt ſich der Dachs zur Lichtmeßwoch', geht er auf vier Wochen wieder zu Loch“. Allzu milde Witterung iſt im Februar unerwünſcht, weil man's im März wieder bü⸗ ßen könnte. Nachdem aber ſchon der Januar ſich mit einem ſo ſtrengen Regiment eingeführt hat, mag es der Hornung ruhig etwas gelinder treiben, Nach den ſtrengen Tagen freut ſich alle Welt auf die Wohltat des zunehmenden Lichts und damit der an Wärme gewinnenden Sonne. Das iſt zugleich die beſte Empfehlung, mit der ſich der Hornung für feinen kurzen Aufenthalt bei uns einführen kann. Seinen 70. Geburtstag feiert heute Herr Heinrich Schuhmacher, Vehntner, Kloppenheimerſtr. 22 in guter Rüſtigkeit. Die beſten Wünſche. N * — Pflichtjahr gehört zur Berufsausbildung. Nach einer grundſätzlichen Entſcheidung des Reichsfinanzminiſters wird die Teilnahme am weiblichen Pflichtjahr als Ausbildung für einen künftigen Beruf anerkannt. Dieſer Grundſatz erhält auch für die Berechnung des Schulgeldes Geltung, das für Ge⸗ ſchwiſter von Pflichtjahrteilnehmerinnen beim Beſuch höherer Schulen zu entrichten iſt. Ein Kind, das das Pflichtjahr ab⸗ leiſtet und deſſen Einkommen weniger als 40 Mark monat⸗ lich beträgt, kann bei der Feſtſtellung der Zahl der Geſchwiſter berückſichtigt werden, nach der ſich die Ermäßigung des Schul⸗ geldes berechnet. Dieſe Entſcheidung umfaßt jedoch nicht die Kinder, die das Landjahr beſuchen, das im Anſchluß an die Volksſchule abſolviert werden kann. — Ausreichende Freizeit für berufstätige Frauen. In einem ausführlichen Begleiterlaß zur neuen Arbeitsſchutzver⸗ ordnung gibt der Reichsarbeitsminiſter auch Richtlinien für die Verkürzung der Arbeitszeit. Das Gewerbeaufſichtsamt kann Verkürzungen anordnen, wenn der Arbeitsſchutz dies dringend erfordert. Verkürzte Arbeitszeiten an einzelnen Werk⸗ tagen können u. a. angeordnet werden, um verheirateten Frauen, insbeſondere Frauen mit Kindern, die Verſorgung ihres Haushaltes zu erleichtern. Den Frauen muß auf jeden Fall genügend Zeit zur Beſchaffung von Bezugsſcheinen und zu einem geordneten Einkauf zur Verfügung ſtehen. Der Miniſter empfiehlt als Beiſpiel die Regelung, die für ver⸗ heiratete Frauen in jeder zweiten Woche einen freien Werk⸗ tag, ſogenannten Waſchtag, oder ähnliche Freizeiten vorſieht. Pflichtjahr trotz Arbeits dienſt Iſt es Ihnen auch ſchon aufgefallen, daß über das Pflichtjahr bei Eltern und Töchtern häufig ganz entgegen⸗ geſetzte Anſichten beſtehen? Wenn das Mädel ſich darauf freut, nach der Schulentlaſſung einmal den friſch⸗fröhlichen Wind des Lebens um die Ohren zu ſpüren und darauf brennt, den Eltern zu zeigen, daß es auch in der Fremde ſeinen „Mann“ ſtehen wird, iſt es da nicht oft genug die ängſtliche Mutter, die ihrem Kind die Gefahren ausmalt, die es außer⸗ halb des Elternhauſes etwa erwarten könnte, und die dem Mädel durch ihre Worte oft den Mut und die Freude nimmt? Gewiß entſpringt das Verhalten der Mutter haupk⸗ ſächlich der Sorge um ihr Kind. Sie ſollte ſich aber gleich⸗ zeitig einmal klarmachen, welche Vorteile ihrem Mälel durch die Ableiſtung des Pflichtjahrs erwachſen, wie es für ſein ſpäteres Leben praktiſche Erfahrungen ſammeln und wieviel wertvolle Kenntniſſe es in der Land⸗ und Hauswirtſchaft er⸗ werben kann. Wenn ſie ſich außerdem noch vorhält, daß es heute wehr denn je für jedes funge Mädel eine Ehrenpflicht iſt, ein Jahr im Dienſt des Vaterlandes ſtehen zu dürfen, ſo wird ſie ſicherlich ihrem Mädel die Freude am Pflichtjahr. nicht nehmen wollen durch ängſtliche Reden und Darſtellungen. Vielfach berrſcht in Elternkreiſen auch noch die Meinung, daß ſeit Einführung der Arbeitsdienſtpflicht die Pflichtjahr⸗ anordnung hinfällig geworden ſei, oder es wird verſucht, die Ableiſtung des Pflichtjahrs im Hinblick auf die ſpätere Arbeitspflicht unter Angabe aller möglichen Gründe hinaus⸗ zuſchieben. Demgegenüber möchten wir noch einmal klarſtel⸗ len, daß ſchulentlaſſene Mädchen die Zuſtimmung zum Antritt einer handwerklichen oder kaufmänniſchen Lehrſtelle oder einer gewerblichen Arbeitsſtelle erſt dann erhalten, wenn ſie ihr Pflichtjahr in der Land⸗ oder Hauswirtſchaft abgeleiſtet haben. * Gauverbindungef hrer Baden des NS. ⸗Reichskriegerbundes. Wie der Gallktiegerführer Südweſt des Ne. Reichskrie⸗ gerbundes ekoangkaißt, bat der Reichskriegerführer Oberſt⸗ arbeitsführer i. R. Mafor a. D. Krapp, Karlsruhe, mit der Vertretung des zum Wehrmachtsdienſt eingezogenen Gau⸗ verbindungsführers Baden beauftragt. Der ſtellvertretende e Baden hat ſeinen Dienſtſitz in Karls⸗ ruhe. — Sonderbetreuungen des 5 DB Berlin, 30 Januar Anläßlich des Tages der Na⸗ tionalen Erhebung gibt das WHW an alle Betreuten des Winterhilfswerkes Sonderbetreuungen in Form von Wert⸗ gutſcheinen im Geſamtbetrage von rund 19 Millionen Mark aus Die Ausgabe erfolgt ab 30 Januar durch den Orts⸗ beauftragten für das Kriegs⸗Winterhilfswerk. 5 f Aus dem Gerichtsſaal Reichsgericht beſtätigt Urteil. Am 19. Januar vorigen Landſtraße gegen 5.30 Uhr morgens ein bedauerlicher Verkehrsunfall ereignet, ſieben ſchwer verletzt wurden. Ein von dem 19jährigen Werner Strubel geſteuerter der ziemlich auf der Mitte der Fahrſtraße mit Stundengeſchwindigkeit dahinbrauſte, fuhr in eine Soldaten. Erſt 60 Meter hinter der Unfallſtelle vermochte der Autolenker den ſeinem Vater gehörenden Wa⸗ gen zum Halten zu bringen. Wie eine Unterſuchung ergab, hatte der Laſtkraftwagen erhebliche Mängel und das Fahr⸗ zeug war deshalb verkehrsunſicher. Während Werner Stru⸗ Pel ſich mit der gegen ihn vom Landgericht Mannheim am 21. März vorigen Jahres verhängten Gefängnisſtrafe von neun Monaten einverſtanden erklärte, griff ſein Vater das gegen ihn ergangene Urteil, das ihn wegen berufsfahrläſſiger Tötung in zwei Fällen, wegen berufsfahrläſſiger Körper⸗ Jahres hatte ſich auf der Feudenheimer zwei P bei dem Perſonen getötet und Laſtkraftwagen, 45 km Gruppe verletzung in ſieben Fällen und wegen einer Uebertretung der Straßenverkehrsordnung zu fünf Monaten Gefängnis ver⸗ urteilte, vor dem Reichsgericht an. Mit einer auf das Straf⸗ maß einflußloſen Maßgabe hat jetzt jedoch der erkennende 1. Strafſenat des Reichsgerichts das angefochtene Urteil be⸗ ſtätigt, ſodaß es damit Rechtskraft erlangt hat. Sühne nach 15 Jahren. Die 576 Vl Betrug zu anderthalb — die Tat liegt 15 Jahre zurück— nutzte der Angeklagte, damals als Beamter bei einer Bank tätig, die herrſchende Inflationszeit aus. Indem er die Belaſtung des Kontos eines ausländiſchen Kunden unterließ, führte er ſeiner Bank⸗ firma einen Schaden von 50000 Mark zu, die er zum Kauf eines Landhauses benutzte. Bald verkaufte er ſein Gebäude und flüchtete mit dem Bargeld nach Italien. Als er ein Jahr ſpäter wieder nach Deutſchland kam, überredete er ein Braut⸗ paar zur Gründung einer Gemüſekulturanlage in Italien. Die Braut, eine Kontoriſtin, konnte ſich in ihrer Firma einen Wechſel verſchaffen, bei deſſen Einlöſung Frey 18 642,10 Mark ausbezahlt bekam. Auch ein zweites Mal gelang es ihm, die Kontoriſtin zu überreden, die dann nochmals einen Barſcheck über 3685,25 Mark bei ihrer Firma entwendete. Da ſich die Gemüſekultur in Italien nicht bezahlt machte, kehrte das Brautpaar nach Deutſchland zurück, wo es gefaßt und vom Gericht zu je einem Jahr zwei Monaten Gefängnis verur⸗ teilt wurde. Frey, der das Brautpaar zu dieſen Machenſchaf⸗ ten anſtiftete, kam mit einer milderen Strafe davon. 3„ 3 Briefmarken—im Oienſte der Propaganda In den letzten Jahren hat man im Durchſchnitt 2000 neue Briefmarken pro Jahr erlebt. Ein Sammler mußte alſo recht fleißig ſein und über erhebliche Barmittel ver⸗ fügen, um jeden Tag 5 bis 6 Marken kaufen zu können— darunter viele von hohem Wert. Es fehlte ja auch nicht an Stimmen aus den Sammlerkreiſen, die gegen dieſen „Unfug der ewigen Neuausgaben“ und ſtändig neuen Serien proteſtierten. Aber die Poſtbehörden aller Länder ließen die Sammler klagen und druckten weiter neue Mar ken, von denen ſie ja wußten, daß ſie in Millionen Exem⸗ plaren in die Albums wanderten. Doch nicht nur im Intereſſe der Poſtkaſſen und der Staaten wurden neue Marken gedruckt, ſondern vor allem auch— aus Grün⸗ den der Propaganda. Dieſes Moment darf nicht unter⸗ ſchätzt werden. Bekanntlich ſind wegen kleiner Brief⸗ marken Kriege entſtanden. Weshalb ſollte man ſie nicht in den Propagandadienſt ſtellen? Die Marken werden be⸗ trachtet, und die darauf enthaltenen Bilder, Loſungen und Zeichen prägen ſich ein, wandern in alle Länder und wer⸗ ben für das Ausgabeland. Ein neuer großer techniſcher oder ſportlicher Erfolg eines Landes, ein Sieg in der Luftfahrt— bildeten Anlaß genug, eine neue Serie her⸗ auszugeben. Italien fing eigentlich damit an, durch Briefmarken Propaganda zu treiben und zwar recht ge⸗ ſchickt. Dann folgte Rußland. Und heute ſind eigentlich alle Länder mit von der Partie. Das wird ſich im wei⸗ teren Verlauf des Krieges beſonders deutlich zeigen. Kriege haben immer zwar nicht zu viele Neudrucke ge⸗ bracht, aber doch Veränderungen, die für das Sammler⸗ herz Senſationen bedeuteten. In beſetzten Gebieten gab es Ueberdrucke, oder ſchnellentworfene neue Marken zeigen intereſſante Fehler in Bild und Schrift, Fehldrucke er⸗ ſcheinen— kurz, die Haſt, mit der in Kriegszeiten oft Briefmarken hergeſtellt wurden, machte ſich bemerkbar. Mannheimer Strafkam⸗ mer verurteilte den 40jährigen Auguſt Frey aus Ludwigs⸗ hafen wegen erſchwerter Arkundenfälſchung in Tateinheit mit Jahren Gefängnis. Im Jahre 1924 Von El Salvador über Kuba bis Dänemark— über Luxemburg bis Mexiko, Bulgarien und China.. über⸗ all wurden neue Marken herausgebracht und Sonder⸗ ſerien gedruckt, von den Ländern in Zentraleuropa gar nicht zu reden. Die Sammler, deren Bezugsquellen jetzt oft begrenzt ſind, werden nach dem Krieg viel zu tun haben, die Marken herbeizuſchaffen, die inzwiſchen auf dem Markt erſchienen ſind. Das Gutenberg⸗Jahr 1940 In dieſem Jahre iſt ein halbes Jahrtauſend ſeit der Er⸗ findung der Buchdruckerkunſt vergangen. Alle Kulturvölker der Erde ſprechen einen Namen mit tiefer Ehrfurcht aus, den des Mainzer Patriziers Johann Gensfleiſch zum Gutenberg. Unvergänglich iſt der Ruhm dieſer deutſchen Leiſtung, denn es war ein urdeutſcher Mann, der mit unveraleichlichem Wa⸗ gemut und zäheſter Tatkraft die Erfindung vollendete, und (S, waren deutſche Männer, die mit kühnem Mut und feſtem Glauben in vielen Städten ihre Preſſen aufſchlugen und Tauſende und Abertauſende die neue Kunſt lehrten und ſie e über die ganze Erde verbreiteten. Dieſe neue Kunſt des Buchdrucks ſchuf ſchnell einen neuen Beruf und heute gib: ſie Millionen Menſchen Arbeit und Brot. Der Erfinder ſelbſt, Johann Gensfleiſch zum Gutenberg, der vor 500 Jahren den Letternguß und die Druckkunſt er⸗ funden hatte ſtarb 1468 arm, vergeſſen und in den letzten Jahren faſt erblindet in ſeiner Vaterſtadt Mainz. Nur der Mainzer Kurfürſt Adolph von Naſſau hatte ihn als einziger drei Jahre vor ſeinem Tode geehrt und zum Hofmann erho⸗ ben. Schon hundert Jahre ſpäter war das Grabmal Guten⸗ bergs verſchwunden und tiefe Vergeſſenheit über ihn gebrei⸗ tet, bis erſt im 19. Jahrhundert die Welt ſich anſchickte, die tiefe Dankesſchuld an den großen Erfinder abzutragen. 1827 wurde in Mainz das erſte Guten berg⸗Denkmal enthüllt das von der Caſino⸗Geſellſchaft in Mainz im„Hof zum Guten⸗ berg“ ihrem unvergeßlichen Mitbürger geſetzt worden war. Das Denkmal ſtammt von dem Mainzer Bildhauer Joſeph Scholl und iſt in gelblichem Sandſtein angefertiat. Es wurde am 4. Oktober 1827 feierlich enthüllt. Seine lateiniſche In⸗ ſchrift lautet in Ueberſetzung:. „Dem Mainzer Patrizier Johann Gensfleiſch ge⸗ nannt Gutenberg, der als erſter von allen die Kunſt erfand mit gegoſſenen Buchſtaben zu drucken und ſich dadurch um die ganze Erde hochverdient machte, haben zum unſterblichen Ruhm ſeines Namens der Mainzer Kunſtverein und die Beſitzer des Hofes zum Gutenberg dieſes Standbild geſetzt am 4. Oktober 1827.“ Bei der Enthüllungsfeier hatten die Mainzer das Ver⸗ ſprechen abgelegt, noch vor der 400⸗Jahrfeier der Druckkunſt, die in das Jahr 1840 falle, ein großes Gutenbera⸗Denkmal auf einem öffentlichen Platz zu errichten. Zehn Fahre ſpäter wurde dann unter Anteilnahme der ganzen Welt mit den 1 Feierlichkeiten das Gutenbera⸗Denkmal von Thor⸗ waldſen enthüllt. Heute befindet ſich das erſte Gutenberg⸗ Denkmal im Mainzer Gutenberg⸗Muſeum. Als im Jahre 1900 die geſamte Kulturwelt den 500 jähri⸗ gen Geburtstag Gutenbergs in Mainz mit nie geſehener Pracht feierte, wurde als lebendiges Denkmal in Mainz das Gutenberg⸗Muſeum gegründet, das alle Erinne⸗ rungen an den großen Meiſter und ſeine Erfindung ſam⸗ melt und aufbewahrt. Das Gutenberg⸗Muſeum war zunächſt in der Stadtbibliothek im Kurfürſtlichen Schloß und ſpäter im eigenen Gebäude der Stadtbibliothek in der Rhein⸗Allee untergebracht. Im Sommer 1927 konnte ein Teil des Mu⸗ ſeums in das Haus„Zum römiſchen Kaiſer“ überſiedeln. Hier hat es in den ehrwürdigen Räumen dieſes architekto⸗ niſch koſtbaren Gebäudes eine würdige Heimſtätte gefunden. In dieſem Jahre wird man allerorten des Meiſters ge⸗ denken, der vor fünf Jahrhunderten die Druckkunſt erfand. Die Theater in Mainz und Leipzig werden Gutenberg⸗Dra⸗ men aufführen. Der Rundfunk wird in zahlreichen Hörſpie⸗ len den Meiſter und ſein Werk dem Volk nahebringen., Elt⸗ ville, wo Gutenberg aus der Hand Adolphs von Naſſau die einzige Ehrung empfing wird im Grafenſaal des Schloſſes eine Gutenberg⸗Gedenkſtätte eröffnen, Frankfurt mird aus Anlaß des Gutenberg⸗Jahres ein Schriftgießerei⸗Muſeum eröffnen und Mainz wird mit einer Huldiaungsfeier den Reigen der zahlreichen Gutenberg⸗Feiern in vielen großen und kleinen Städten des deutſchen Reiches eröffnen. Gedenktage 3 1. Jenuar. 1797 Tondichter Franz Schubert in Wien geboren. 1850 Preußen erhält eine Verfaſſung. 1866 Dichter Friedrich Rückert in Neuſes bei Koburg geſt. 1866 Schriftſteller Emil Strauß in Pforzheim geboren. 1933 Der engliſche Schriftſteller John Galsworthy geſt. Sonnenaufgang 8.12 Sonnenuntergang 17.06 Mondaufgang 0.53 Monduntergana 10 51 Auf Wachpoſtenfſug Mit Flugzeug und Kamera über dem deutſchen Meer. DNB(PS.) Tag um Tag ſuchen wir nun auf unſeren Aufklärungsflügen den Feind. Doch wir wiſſen, er wagt ſich nur ſelten aus ſeinem Schlupfwinkel. Bei kräftiger Wolkenbildung fliegen wir in. Höhe übers Meer der engliſchen Küſte zu. Die uns haben Schaumkämme und ſcheinen uns von Weſten entgegenzukommen Ein Tief ſoll über Irland ſtehen, ruft der Funker ins Bordmikrophon. Wir ſitzen nebeneinander, eng eingequetſcht. Ich bin als Kameramann eine zuſätzliche Belaſtung für Maſchine und Beſatzung. Doch ſind alle be⸗ reit, den Raum kameradſchaftlich zu teilen Der Oberfunk⸗ maat rutſcht jetzt ſogar noch ganz vom Platz, um ſich auf meinen kleinen Apparatkoffer zu ſetzen, weil mir ein Wol⸗ kenmotiv ſo gut gefiel und ich ein paar Meter davon drehen möchte Kaum ſitzen wir wieder da faßt mein Nebenmann an ſein Auge und zieht ſein unteres Augenlid herunter. n geringer Wogen unter Dies bedeutet in der Fliegerſprache:„Achtung!“ Meine Filmkamera wird wieder ſchußbereit gemacht, um einen auf eine Mine gelaufenen Frachldampfer aufzunehmen. Es handel; ſich um das engliſche Handels⸗ ſchiff„Mount Ida“ Kurze Verſtändigung mit dem Kom⸗ mandanten und Piloten, und die Maſchine verliert an Höhe, um den, wie jetzt deutlich erkennbar, auseinanderge⸗ brochenen Dampfer anzufliegen. Gleichmäßig läuft der Motor meiner Kamera mit aller Kraft verſuche ich, mich zu halten, um nicht auf meinen Platz wieder zurückzufinken. So ſtark iſt der Druck: und es iſt gut daß ein Windſchutz vorhanden iſt.(Ich bin überzeugt, ein Film aus der Hand wäre ſonſt ganz unmöglich.) Das menſchenleere Wrack iſt bis zu den hochgelegenen Bullaugen verſackt, und die Wo⸗ gen brechen ſich hoch aufſpritzend an den Aufbauten, eine noch weit ſichtbare Giſcht hinterlaſſend. ö Noch eins, zwei 19 und die Aufnahmen von dieſem Objekt ſind be⸗ endet. Wo Himmel und Waſſer ſich treffen, liegt vor uns kaum erkennbar die engliſche Küſte. Dann verſchwindet unſer Vogel in den Wolken. Da, da iſt ja ein Leuchtt irm, es muß der von Flamborough ſein, hören wir die Stimme des Kommandanten. Langſam drehen wir ab. Einige Me⸗ ter laufen noch durch, dann iſt bei mir Kaſſettenwechſel. Eine neue Ueberraſchung erwartet uns. Dicht an der Küſte zieht ein Konvoi Etwa 30 Schiffe, zwei Flak⸗Kreuzer und mehrere Zerſtörer Schlagartig ſetzt auch ein Ab⸗ wehrfeuer ein, das gleichzeitig aus allen Rohren kommt. Doch— John Bull— beſſer zielen. 100 Meter zu⸗ geben, dann reichts wohl! Weiße Wolken der Flak und Waſſerſäulen der Sprenaſtücke ſind mit dem Auge gut er⸗ kennbar Ich bedaure ſehr, wegen der großen Entfernung keine weiteren Filmaufnahmen machen zu können, doch ein Troſt bleibt mir: Meine Feuertaufe habe ich weg! Unſere Aufgabe heißt aufklären! Wir funken den Standort des Geleitzuges an die Hei⸗ mat, und unſer Auftrag iſt erfüllt. Menſch und Maſchine gaben zur Durchführung ihrer Aufgabe ihr Beſtes! Gerhard Garms. Mannheimer Theaterſchau Todes-Anzeige. Großmutter geb. Müller sich in die ewige Heimat abzurufen. In tiefer Trauer: Mhm.-Seckenheim, 29. Januar 1940. Gott, dem Allmächtigen hat es gefallen, liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter und Frau Anna Theurer schnell und unerwartet, im Alter von 65 Jahren zu Johann Theurer nebst Angehörige. r Danksagung. meine schwestern für ihre liebevolle Pflege. Familie Otto Reuther. Mhm.-Seckenheim, 31. Januar 1940. Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unsern innigsten Dank. Be- sonderen Dank Herrn Vikar Adelmann für seine trostreichen Worte, sowie den evang. Kranken- Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Acht 9 7 1 Verkaufszeit von 11 18 Ahr durchgehend. Et. Beſchluß des Wirtſchaftsminiſteriums iſt während der Dauer der Kälte die Einzelhandel ecen heim mit Ausnahme der Lebens mittel⸗ und Rauchwaren⸗Händler. N eee N* Wir suchen zum möglichst baldigen Eintritt Kontoristin mit guter Auffassungsgabe, Gewandtheit im Rechnen und Fertigkeit im Bedienen der Schreibmaschine; ferner: Die Beerdigung findet morgen Donnerstag, 1. Febr., nachm. 3 Uhr vom Trauerhause, Zähringerstraße 69 aus statt. 5 Kieingär nerve ein, Mhm.⸗Oeckenheim. Am Sonntag, 4 Februar, nachmittags 3 Ahr findet im Gaſthaus„Zum Stern“(Saal) eine. Mitglieder⸗Verſammlung (Jahres⸗Hauptverſammlung) 5 ſtatt. Tagesordnung: 1. Rechenſchaftsbericht für das Jahr 1939. 2. Lichtbildervortrüg durch Landesſchulungsleiter Kaiſer. Es wird vollzähliges Erſcheinen erwartet. ö a Der Vereinsleiter: Herr. Ordentliches Tages⸗ mädchen oder Monatsfrau zum bald. Eintritt für kl. Haushalt (Eigenheim) ge ſucht. Reu⸗Oſtheim, Dürerſtraße 122.3 TTT 9 Verſammlungs⸗Kalender CC ⁰˙⁰// A A Kleingärtnerverein Ahm.⸗Seckenheim. Am Freitag Abend 7.30 Uhr Vorſtandsſitzung mit den Wegwarten im„Stern“. Parteiamtliche Mitteilungen. 5 NS.⸗Frauenſchaft. Der Heimabend fällt bis auf weiteres aus. Tauſche träöchiige 1 Was Milchziege Schlitten der eine ſucht, will der andere ür 8 Pferde geſpannſ los ſein und beiden wird für N ede ſpreisw. z. verkauf wenig Geld durch eine kleine 2 Zentner Heu. Schäfer, Anzeige geholfen im erfragen in der] Feudenheim, Telefon 43467. Gesche d. Bl.] Reckarſtraße 67. Vechaur- Bote! dewandte, weibl. 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