: Monatlich Mk. 1.4, durch die Pest Mk. 1.60, 1 der Geſchäfts ſtelle am Schalter abgeheilt monatl. Mu. 1.20 Anzeigenpreiſe; Die 22 mm breite Rültmeterzeile 3 Pfg., 88 90 mm breit 18 Pfg. Nachlaſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gülteg. Anzeigenſchluß 9 Uhr ernte recher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Koutes: Karlstuhe 78439. cee md n gegelt Seckenheim und gebung. ker den Stadtteil Mu. Se chene. Erſcheint tüglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprücher Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſteaße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſs für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Fauptſtr. 120.— D. ⸗A. f 40. Jahrgang Balkan Um ſieben Jahre verlängert.— Ergebnis der Konferenz. DNB. Belgrad, 5. Febr. Zum Abſchluß der 8. Ordent⸗ lichen Tagung des Ständigen Rates der Balkan⸗Entente, die in Belgrad unter Vorſitz des rumäniſchen Außenmini⸗ ſters Gafencu ſtattfand, wurde ein ſieben Punkte umfaſſen⸗ des Kommuniqué ausgegeben, in dem es u. a. heißt: „Der Gedankenaustauſch zwiſchen den Mitgliedern des Ständigen Rates, der in einer herzlichen und vertrauens⸗ pollen Atmoſphäre ſtattfand, erlaubte ihnen, einmütig feſt⸗ zuſtellen, 1. das gemeinſame Intereſſe der vier Staaten an der Aufrechterhaltung des Friedens, der Ordnung und der Si⸗ cherheit im Südoſten Europas, 5 2. ihre feſte Entſchiedenheit, die entſchloſſene, friedferkige politik fortzuſetzen, indem ſie ihre Stellungen im gegen. wärtigen Konflikt ſtrikt beibehalten, um dieſem Teil Euro-. bas Kriegführungen zu erſparen, 3. hren Willen, einig zu bleiben im Schoße der Entenſe, ie nur ihre eigenen Ziele verfolgl und gegen niemand gerichtet iſt. ſowie gemeinſam über das Recht jedes einzel- nen unter Men auf Schutz und Unabhängigkeit und des nationalen Territoriums zu wachen. 4. ihren aufrichtigen Wunſch freundſchafkliche Beziehun⸗ gen mit den Nachbarſtagten in einem verſöhnenden Geiß des gegenſeitigen Berſtehens und der friedlichen Zuſam, menarbeit zu unterhalten und zu entwickeln, 5. die Notwendigkeit. die Wirkſchafts- und Verkehrs⸗ beziehungen zwiſchen den Balkan ſtaaten enger zu knüpfer und zu vervollkommnen, indem ſie vor allem den Handels. auskauſch innerhalb der Entente organiſieren. 6. die Verlängerung des Balkanpaktes um eine neut periode von ſſeben Jahren, die am 9. Februar 1841 be⸗ ginnt, 7. die Entſchloſſenheit der vier Außenminiſter, unter ſich einen engen Kontakt bis zur nächſten ordenflichen Rats- lagung aufrechtzuerhalten, die im Februar 1941 in Athen ſtätkfinden wird.“ Zufriedenheit über die Ergebniſſe Im Anſchluß an die amtliche Schlußverlautbarung der Belgrader Ratstagung ſprachen die vier Außenminiſter. Der rumdniſche Außenminiſter Gafencu dementierte alle über die Konferenz verbreiteten ſenſationellen Gerüchte. Der jugoſlawiſche Außenminiſter Cincar⸗Markowitſch gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß die abgeſchloſſene Rats⸗ kagung der Balkan⸗Entente wohltätige Folgen für die künftige Entwicklung der Ereigniſſe auf dem Balkan und im Donauraum haben werde. Er unterſtrich noch einmal den Geiſt vollſtändiger und harmoniſcher Zuſammenarbeit, der in Belgrad geherrſcht habe. In politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen der jugoſlawi⸗ ſchen Hauptſtadt iſt man von den Ergebniſſen der lirei⸗ tägigen Ratstagung, wie ſie in der amtlichen Schlußver⸗ lautbarung zum Ausdruck kommen, offenſichtlich befriedigt. Der Friedenswille, welcher bei den Reden von Eincar⸗ Markowitſch und Gafencu einen klaren Ausdruck gefunden hatte, ſo ſtellt man feſt, hat ſich durchgeſetzt. Man verweiſt darauf, daß keinerlei Möglichkeiten für einen weiteren friedfertigen Ausbau der Beziehungen der Staaten auf dem Balkan und im Donauraum untereinander verſchüttet wurden, und daß die ſeitherigen Stellungen gegenüber allen von außen kommenden Drohungen und Lockungen ge⸗ halten wurden. Sehr zufrieden iſt man auf italieniſcher Seite damit, daß eine Erweiterung der Balkan⸗Entente zu einem Balkan Block, wie ſie vor allem von engliſcher und franzöſiſcher Seite propagiert wurde, in der Schlußverlaut⸗ barung überhaupt nicht erwähnt wird. Es war offenſichtlich, daß der Ratsvorſitzende und rumäniſche Außenminiſter Ga⸗ fencu in ſeinem Dementi jener ſenſationellen Gerüchte, die über die Konferenz derbreitet wurden, die Lügen meinte, die in der angelſächſiſchen Preſſe erſchienen und auch in die franzöſiſchen Zeitungen Eingang gefunden haben. s*. 2 Die Trauben hängen zu hoch Die dreitägigen Verhandlungen des Balkanbundes in Belgrad haben mit dem entſchloſſenen Bekenntnis der vier beteiligten Staaten Rumänien, Jugoflawien, Grie⸗ ſchenland und der Türkei zur Sicherung des Friedens im ſüdoſteuropäiſchen Raum geendet. Damit haben ſie zu er⸗ kennen gegeben, daß ſie aus dem in Weſteuropa herrſchen⸗ den Konflikt herausbleiben wollen und den mit verbreche⸗ rriſcher Rückſichtsloſigkeit und Gewiſſenloſiakeit betelebenen Machenſchaften der Londoner Kriegsbrandſtifter ſcharſ ab⸗ lehnend gegenüberſtehen. In den Schlußanſprachen auf der Balkankonferenz dementierte der rümäniſche Außenminiſter Gafencu ausdrücklich alle über die Konferenz verbreiteten daß er damit Preſſe erſchie⸗ Ein⸗ ſenſationellen Gerüchte. Es war offenſichtlich, die Lügen meinte, die in der angelſächſiſchen J nen waren und auch in die franzöſiſchen Zeitungen gang gefunden hatten. Die engliſche Propaganda ſucht jetzt allerdings den Eindruck zu erwecken, als ob die Weſtmächte an einer Stellungnahme des Balkanbundes in keiner Weiſe in⸗ tereſſtert wären. So wird in einer Meldung des„Daily Telegraph“ geſagt, daß England eine„abwartende Hal⸗ tung! einnehme. Die Trauben hängen eben zu hoch. Vor Tiſch las man es ganz anders. Aus dem Pariſer und Lon⸗ doner Preſſelärm, der der Belgrader Konferenz vorauf⸗ pakt als Friedensſicherung Dienstag, den 6. Februar 1940 ging, war deutlich zu erkennen, daß man auf die Balkän⸗ konferenz große Hoffnungen geſetzt hatte. Das Ziel der Weſtmächte ging dahin, die Balkanſtagten für ihre eige⸗ nen Zwecke zu mißbrauchen und in Südoſteuropa einen antideutſchen Block zu bilden, der nicht nur eine Milftärunion gegen Deutſchland darſtellen ſollte, ſondern auch wirtſchaftlich nach dem Weſten orientiert wer⸗ den ſollte, was einer Einſchränkung oder gar Sperrang des Handels nach Deutſchland gleichgekommen wäre. Es iſt ein offenes Geheimnis, daß die engliſche Diplomatie in den letzten Wochen hinter den Kuliſſen eifrig am Werke war, um dieſem Ziele näherzukommen. ö Das Ergebnis der Balkankonferenz zeigt jedoch, daß die Balkanländer ſich erfolgreich gegen die Wühlereien des britiſch⸗franzöſiſchen Kriegsblocks zur Wehr ſetzen und auf ihre eigenen Intereſſen ſowie auf die Wahrung des Frie⸗ dens im ſüdoſteuropäiſchen Raum den größten Wert legen. „Schwere Niederlage der Weſtmächte“ Moskau zum Ergebnis von Belgrad. DNB. Moskau, 5. Febr. In einer Stellungnahme zur Belgrader Konferenz erklärt der Moskauer Rundfunk, die Balkanſtaaten hätten den Weſtmächten auf der Belgrader Konferenz eine ſchwere Niederlage beigebracht. Da der ur⸗ ſprüngliche Plan Englands und Frankreichs. die Balkan⸗ ſtaaten in ein militäriſches Abenteuer gegen Deutſchland zu ſtürzen, von Anfang an fehlgeſchlagen ſei, habe der Ver⸗ treter der Türkei auf der Belgrader Konferenz einen anderen Plan vorgelegt, nach dem eine Defenſiv⸗ Allianz auf dem Balkan gegründet werden ſollte. Das jedoch wäre weiter nichts als eine andere Verſion des eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Planes und habe ebenfalls keinen An⸗ klang gefunden. Es könne kein Zweife darüber beſtehen, daß auch die Verſuche, die wirtſchaftlichen Bindungen der Balkanſtaaten zum Deutſchen Reich zu unterbrechen, ſchei⸗ tern mußten und auch in Zukunft erfolglos bleiben würden. Die enttäuſchten Kriegsbrandſtiſter Die Bemühungen um Kriegsausweitung. DNB. Moskau, 5. Febr. Die Moskauer Gebietszeitung „Moskowoſki Bolſchewik“ gibt in einem aufſchlußreichen Artikel ihren Leſern einen Ueberblick über die Grundlagen und Ziele der britiſchen Kriegspolitik. Lange Zeit hindurch, ſo ſchreibt das Blatt, hat England gehofft, Deutſchland und die Sowjetunion als die Hauptgegner ſeiner Weltherr⸗ ſchaftspläne gegeneinander aufhetzen und zum Kriege trei⸗ ben zu können Die ſtärkſten Mächte des Kontinents ſoll⸗ ten in einen Krieg geſtürzt werden, um ſo⸗ den britiſchen Imperialismus gewinnen zu laſſen. Stalin hatte jedoch ſchon im März des vorigen Jahres dieſe Abſichten Eng⸗ lands durchſchaut. Deutſchland hat ebenſo die britiſchen Kriegsprovokateure enttäuſcht, indem es ſich nach der Mün⸗ chener Konferenz nicht gegen die Sowjetunjon aufhetzen ließ. Darauf hat die engliſche Politik das Steuer herum⸗ geworfen und verſucht, nunmehr die Sowjetunion in ihre Einkreſfungsfront gegen Deutſchland einzubeziehen. Jedoch ift es Stalins Weitblick im Laufe der Verhandlungen nicht verborgen geblieben, daß England und Frankreich auch weiterhin in erſter Linie den Konflikt zwiſchen Deutſchland und der Sowſetunion wollten. So wurden mii dem Abſchluß des deutſch⸗ſowjetiſchen Nichtangriffspaktes die Pläne der Kriegstreiber dann end⸗ zülkig vereitelt, und aus dem Feldzug Deutſchlands gegen Polen entwickelte ſich nicht ein Zuſammenſtoß, ſondern ein Freundſchaftsvertrag zwiſchen Deutſchland und der Low⸗ ſetunion. Die Berechnungen der briliſchen Kriegspolitik find alſo auf Sand gebaut geweſen. England, das gon jeher alle ſeine Kriege von langer Hand und mit der gleichen Sachlichkeit wie ein belſebiges einträgliches Geſchäft vorbe⸗ reitet, hal ſich grundſätzlich verrechnet. Die franzöſiſche Armee liegt jetzt untätig über der Maginotlinie, während der Seekrieg für die Weſtmächte täglich neue Verluſte bringt. Englands Ver⸗ forgung an Nahrungsmitteln und Rohſtoffen hat ſich be⸗ deutend verſchlechtert, und die Blockade gegen Deutſchland kann als geſcheitert bezeichnet werden. Es iſt klar, daß die „wildgewordenen britiſchen Kriegsbrandſtifter“ im gegen⸗ wärtigen Moment ſich nicht die geringſten Hoffnungen ma⸗ chen können. Deshalb gehen jetzt ihre Beſtrebungen auf Erweiterung des Kriegsſchauplatzes und auf den Fang neuer Bundesgenoſſen aus, um ſo Deutſchland trotz alledem zu einem Zweifrontenkampf zu zwingen.. Die gegenwärtigen Ziele der britiſchen Kriegs⸗ politik umſchreibt das Blatt abſchließend folgendermaßen: „England will jetzt den Krieg an der Maginotlinie einfrie⸗ ren laſſen und mit ſeiner Kriegsmarine und mit Hilfe der Handelsflotten eines neutralen Staatenblockes Deutſchland mit der dürren Hand des Hungers an der Kehle packen. Schweden, Rumänen. Belgier, Griechen und Türken ſollen Kanonenfutter liefern und Deutſchland in die Flanke fallen. Jedoch unterliegt es keinem Zweifel, daß England dabei weder auf den Patriotismus ſeiner eigenen Bevölkerung noch auf die Kräfte ſeiner Kolonialreiche zählen kann. In⸗ dien. Auſtralien die Südafrikaniſche Union. Aeaypter uſw. zeigen keine beſondere Luſt ſich am Kriege zu beteiligen. Hie breiten Maſſen der neutralen Länder begreifen das Weſen der engliſchen Politik, und mit jedem Tag wächſt ihr Widerſtand gegen Englands Verſuche, ſie in den impe⸗ rialiſtiſchen Krieg hineinzuſtoßen. —.. — e — kes eines Tages, auf Deutſchlands Beiſpiel gegen das deutſche Volk zu entfeſſeln. 5 W 4 7 45 Das iſt Plutokratie! Man weiß, daß Plutokratie Geldherrſchaft be⸗ deutet. Ein Staat alſo, in dem an den maßgebenden Stel⸗ len der Regierung, Verwaltung uſw. ausſchließlich reiche Leute ſitzen, die wegen ihres Reichtums und durch ihn auf ihre Poſten gekommen ſind— ein ſolcher Staat iſt eine Plutokratſe. Das hiſtoriſche Vorbild einer ausſchließ⸗ lich von Geld und Beſitz beſtimmten Herrſchaft iſt, woran ein Artikel der„Nationalſozialiſtiſchen Partei⸗Korreſpon⸗ denz“ erinnert, der alte Stadtſtaat Karthago, in dem das Volk von jedem Einfluß auf die Führung ausgeſchloſſen war und der beherrſcht wurde von den wohlhabenden Kauf⸗ leuten, die im„Rat der Dreihundert“, einer Art Unterhaus, unnd im„Rat der Dreißig“, einer Art Oberhaus, vertreten waren. Unter den modernen Staatsformen iſt die engliſche die reinſte Verkörperung des plutokratiſchen Prin⸗ zipes. Die Bezeichnung Englands als einer Plutokratie iſt keineswegs etwa ein erſt im Kampf unſerer Tage entſtan⸗ denes Schlagwort. Sie hat ihre unbezweifelbare Gültigkeit ſeit der Zeit bereits, da England Anſpruch auf den Rang einer Groß⸗ und Weltmacht erheben konnte. Die Urſprünge des plutokratiſchen England reichen zurück bis ins Zeitalter der Königin Eliſabeth alſo bis ins 16. Jahrhundert. Die Raubfaährten eines Franeis Drake und eines Walter Raleigh in dieſer Zeit waren nichts anderes als ſtaatlich fanktionjerte und geförderte Piraterie. Die engliſche Geſchichtsſchreibung ſelbſt hat ſie nicht anders aufgefaßt. Sie ſind der Auftakt geweſen für die gigantiſchen Eroberungs⸗ fahrten in alle Teile der Welt, deren Ergebnis das Bri⸗ tiſche Weltreich iſt. Es war wahrhaftig kein lorbeer⸗ bekränzter Triumphzug von„Recht, Freiheit, Ordnung und Sitte“, für die das ſatte England von heute zu kämpfen vor⸗ gibt, ſondern eine ununterbrochene Folge von„Aggreſſio⸗ nen“, von brutalen Unterdrückungen kleiner und großer Völker, von Raubzügen, deren einziges„Recht“ Macht und Gewalt waren. N Das iſt plutokratiſche Herrſchaft: Indien gilt heute als wichtigſtes Glied des engliſchen Weltreiches. England iſt durch die Ausplünderung Indiens reich geworden. Eine Handelsgeſellſchaft hat den Grundſtein der britiſchen Macht in Indien gelegt. Engliſche Handels⸗ und Wirlſchaftskreiſe ſind der ſtaaklichen Machtentfaltung dort vorausgegangen. Die Intereſſen des engliſchen Kapitals haben die britiſche Politik diktiert— es iſt bis heute ſo ge⸗ blieben. Das iſt plutokratiſche Ger: Die Burenrepubliken ſind den gleichen britiſchen Geldintereſſen zum Opfer gefallen Der Gold⸗ und Diaman⸗ tenreichtum des ſüdafrikaniſchen Bodens hat England zur blutigen Unterdrückung der Freiheit des Burenvolkes 25 trieben. Es hält heute noch ſeine Hand über die Südafri⸗ kaniſche Union. Das iſtplutokratiſche Skrupelloſigkeit: Britiſche Opiumlieferanten haben die englische Regierung zu einem Krieg gegen Chin a, das ſich gegen die Einfüh⸗ rung des volksverſeuchenden Giftes zur Wehr ſetzte, veran⸗ laßt, in deſſen Folge England die Abtretung Hongkongs er⸗ zwang, das heute noch in ſeinem Befitz iſt. Das iſt plutokratiſcher Raub: Kleinaſiens hat Englands Ge⸗ waltpolitik in dieſem Raum beſtimmt. Den britiſchen Oel⸗ magnaten, meiſt jüdiſcher Raſſe, verdankt das arabiſche Paläſtina das engliſche Terrorregime und der Irak ſeine Abhängigkeit von London und die Ermordung zweier Kö⸗ nige, Feiſal und Ghazi, die verſuchten, ihr Land vom bri⸗ tiſchen Joch zu löſen. Dieſe Beiſpiele ſind Glieder einer faſt endloſen Kette. Im Verlauf der Geſchichte des Britiſchen Weltreiches ſind die von nackten Wirtſchaftsintereſſen diktierten Vergewalti⸗ gungen anderer Völker durch England mit Händen zu grei⸗ Der Erdölreichtum en. 2* f Dieſe Entwicklung iſt möglich geworden durch ein Regie⸗ rungsſyſtem, in dem Geld und Herkunft die ausſchließliche Rolle ſpielen. Die Verfilzung der führenden Schicht Eng⸗ lands mit wirtſchaftlichen Intereſſen, das Monopol des grundbeſitzenden Adels und der millionenſchweren Induſtrie⸗ kapitäne und ihrer politiſierenden Söhne auf die Staats⸗ ämter iſt eine Tatſache, die ſede en gliſche K a bi⸗ nettsliſte mit erdrückender Beweiskraft beſtätigt. Der Reichtum als Auswahlprinzip gilt in ähnlichem Maße vom Parlament. Das Unterhaus— vom Ober⸗ haus, dem Haus der Lords, ganz zu ſchweigen— hat mit einer wirklichen Vertretung des Volkes nichts gemein. Es ſteht im weſentlichen dem offen, der die hohen Koſten des Wahlkampfes aus ſeiner Taſche bezahlen und ſich den Luxus leiſten kann, von ſeinem Vermögen zu leben oder zum min⸗ deſten daraus einen Teil ſeines Unterhaltes zu eſtreiten. Auf die großen politiſchen Entſcheidungen hat das Un⸗ terhaus kaum einen nennenswerten Einfluß, Sie werden gefallt non einem kleinen Gremium pon Männern, die meiſt licht emmal im Vordergrund der politiſchen Bühne ſtehen. Jeder Engländer weiß, daß für die Politik ſeines Landes die feudalen Klubs Londons wichtiger ſind als die pſeudo⸗ gotiſche Schwatzbude am Themſeufer. Die ſoziale Revolution, die das Geſicht der deutſchen Bolksgemeirnſchaft geprägt hat, iſt dieſer plutokra⸗ tiſchen Herrenſchicht ein Greuel. Sie wittert Gefahr für ihre Standesnorteile, wenn die breite Maſſe des engliſchen Vol⸗ l 2 weiſend, die ſoziale Struktur Englands zu diskulieren begänne. Sie weiß daß der morſche Bau dann zum Einſturz käme Der Haß aus dieſer Angſt iſt der Antrieb geweſen, den Krieg ..—— Der Wehrmachtsbericht DNB. Berlin, 5. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Der Tag verlief ruhig. An Englands Küſte geſunken 5 5 Brüſſel, 6. Februar. Wie in Oſtende bekannt wird, iſt der 700 BRT große belgiſche Küſtendampfer Eminent an der engliſchen Küſte geſunken Die elfköpfige Beſatzung konnte gerettet werden Das Schiff gehörte. einer Antwer⸗ pener Reederei Wie es heißt ſoll das Schiff auf ein Riff gelaufen ſein Bei 0 5 modernſten belgiichen Küſtendampfer. — 7 7 Churchills neueſte Rechnung Deutſche Nachhilfe im Rechnen DB Amſterdam, 5. Februar. Die jüngſten Erfolge der deutſchen Seekriegführung, die Vernichtung von weiteren 14 bewaffneten Handelsdampfern und Vorpoſtenbooten durch die deutſche Luftwaffe und die ſtolze Bilanz von 11 Tagen mit 145 000 BR verſenkten Schiffsraum haben in England einen niederſchmetternden Eindruck gemacht. Der erſte Lügenlord der Admiralität hat ja erſt vor weni⸗ gen Tagen an die britiſche Oeffentlichkeit die Zumutung ge⸗ ſtellt, an einen engliſchen Geſamtverluſt von nur 480000 BRT in ſämtlichen vergangenen fünf Kriegsmonaten zu glauben, eine Behauptung, deren groteske Lächerlichkeit durch die deutſche Erfolgsziffer beſonders unterſtrichen wird. Zu dem Geſamtverluſt von 145 000 BR in elf Tagen erklärt Mr. Churchill, 46 000 Byte neutralen Schiffsraumes ſeien tatſächlich verloren gegangen Britiſche Schiffe werden alſo, wenn man ſeinem neuerlichen„Dementi“ Glauben ſchenken ſoll, von der deutſchen Kriegsmarine und vor allem von den Minen, die vermutlich mit einer beſonderen Appa⸗ ratur zur Unterſcheidung der Nationalitäten ausgerüſtet ſind, ſeltſamerweiſe faſt völlig verſchont. Nur ſieben engliſche Schiffe, perſichert Mr. Churchill mit frommem Augenauf⸗ ſchlag, ſeien verloren gegangen und ihre Geſamttonnage mache wenig mehr als 18000 Banter aus. Sieben Schiffe? Meint Mr. Churchill vielleicht die „Protheſilaus“(9557 BR) und die„Ferrykill“(1086 BR), die geheimnisvoll geſtrandete„Kirlpool“(4842 BR) oder die„Bancreſt“(4450 BRT), deren Sos-⸗Rufe ſogar vom Reuter-Büro gemeldet wurden, die Tankdampfer zCaroni River“(7807 BRT) und„Britiſh Triumph“(8500 BR) oder die„Baltanglia“(1523 BRT)? Sollte Mr. Churchill tatſächlich dieſe ſieben engliſchen Schiffe, deren Verluſt in der genannten Zeit von ſeiner eigenen Admirali⸗ tät oder von neutraler Seite gemeldet wurde, im Auge haben, dann hat er ſich allerdmgs leicht verrechnet; denn ihre Geſamttonna ge beträgt rund 38 000 BRT, alſo allein mehr als das Doppelte der von ihm zugegebenen Ge⸗ ſamtziffer. Wir ſind aber durchaus in der Lage, die gleiche Rechnung Herrn Churchill noch mit anderen Namen auszu⸗ machen. Aber mag man in London noch ſo dreiſt leugnen: Man kann wohl mit Lügen die ſtolzen Erfolge der deutſchen Kriegsmarine und Luftwaffe zu vertuſchen verſuchen, man kann aber nicht mit Lügen Schiffe wieder vom Meeres- grund heraufholen. M tterlichkeit zur Gee Eigene Landsleute ſtrafen Chamberlain Lügen.— Drei- faches briliſches Hurra für deutſche UA-Bookmannſchaft. In einer Frühſtuckspauſe hat Chamberlain geglaubt, die Ritterlichkeit der deutſchen Seeleute anzweifeln zu ſol⸗ len. Wir können darauf verzichten, von uns aus Chamber⸗ lains Verleumdungen zu widerlegen. Laſſen wir einfach die neutrale Preſſe und die Beſatzungen verſenkter Schiffe re⸗ den. Am 16. September 1939 brachte 5 Schlagzeilen einen Bericht, aus dem hervorging, daß die Beſatzung des engliſchen Oeltankers„Britiſh Influence“, der durch ein deutſches U-Boot verſenkt wurde, ein drei⸗ faches Hurra für den Kommandanten und die Mann⸗ ſchaft des U-Bootes ausbrachte, weil der deutſche Kom⸗ mandant die britiſche Beſatzung ſicher und mit Nahrung wohl verſorgt an Bord eines norwegiſchen Dampfers brin⸗ gen ließ. 4 „Iriſh Preß“ unter der„Eminent“ handelt es ſich um den! Oie deutſchen Luflwaffenerfolge Londoner„Demenkis“ und Teilzugeſtändniſſe. ſtammel, ein wildes Durcheinander von Dementis und Ein⸗ geſtändniſſen.. Zunächſt wurden die konkreten deutſchen Angaben ein⸗ fach beſtritten. Inzwiſchen bequemte Reuter ſich immer⸗ hin zuzugeben, daß der 3877 BRT große Dampfer„Kil⸗ ale“ von der Mannſchaft verlaſſen worden ſei, als deut⸗ ſche Flugzeuge ihn angriffen und daß ſechs Mann der Be⸗ ſatzung beim Angriff getötet wurden, während 15 das Feſt⸗ land erreichten, daß der Dampfer„Ha rley ebenfalls von der Mannſchaft aufgegeben worden ſei, die ein Fiſch⸗ dampfer dann in den Hafen ſchleppte, daß bei dem Angriff auf den Kohlendampfer„Me w dale“ eine Meile von der Küſte entfernt, der Kapitän getötet und zwei Beſatzungs⸗ mitglieder verwundet worden ſeien, daß der Fiſchdampfer „Roſe of England“ ſchwer beſchädigt worden ſei und der 3431 BRT große Dampfer„Corland“ noch einen rettenden Hafen hätte erreichen können. i 5 Der Londoner Rundfunk geht in ſeinen Einge⸗ ſtändniſſen noch etwas weiter und verſtrickt ſich dabei in ſein eigenes Lügengewebe. Noch am Samstagmorgen erklärte Radio London nämlich, es ſei„nur ein klein es nor⸗ wegiſches Schiff“ angegriffen worden, Jetzt gibt man nach den bisher vorliegenden Nachrichten immerhin zu, daß„etwa ſieben“ Schiffe angegriffen worden ſeien und man nennt auch die einzelnen Dampfer, wobei ſich ergibt, daß von dem Norweger, von dem man zuerſt phantaſierte, jetzt überhaupt keine Rede mehr, iſt. Radio London geſteht damit ein: Die„erſte Meldung“ war eine glatte Erfindung. Die Reutermeldung über den Dampfer„Kildale“ wird beſtätigt, ohne daß über das Schickſal des Schiffes etwas geſagt wird. Auf dem Damp⸗ fer„Vewdale“ meldet Radio London im Gegenſatz zu Reu⸗ ter nicht den Kapitän, ſondern den Steuermann als getö⸗ tet und drei Mann als verletzt. Von der„Harley“ wird in typiſch engliſcher Zurückhaltung nur berichtet:„Die geſamte Beſatzung iſt in England gelandet“. 8 Aus dem Kauderwelich und Durcheinander ergeben ſich jedenfalls ſchwere Verluſte der Engländer. Trotzdem hat man immer noch die Stirn, den deutſchen Be⸗ nicht als unwahr zu bezeichnen Welch kläglicher Verſuch, den Erfolg der deutſchen Luftwafke zu vertuſchen! Welch Eingeſtändnis daß die britiſchen Lügenmatadore aus Angſt vor deutſchen Fliegern völlig aus dem Häuschen geraten ſind, ſo daß ſie ſich zwiſchen ihren eigenen„Dementis“ nicht mehr zurechtfinden. Hoffentlich überanſtrengen ſich die Re⸗ chenkünſtler nicht bei der weiteren„Auswertung“ des Er⸗ gebniſſes des letzten deutſchen Luftangriffes. Sie haben ja erſt angefangen. Wachſende Arbeitsloſigkeit in Südafrika. „Nieuwe Rotterdamſche Courant“ veröffentlicht einen Bericht ſeines Kapſtadter Korrenſpondenten zu dem Thema: „Südafrika in Kriegszeiten“. In dieſem Bericht heißt es u. a. alle Geſchäftsleute in der ſüdafrikaniſchen Union klag⸗ ten, denn infolge des Krieges hätten viele Geſchäftsleute bereits im November und Dezember vorigen Jahres einen Teil ihrer Angeſtellten entlaſſen müſſen. Die Arbeitsloſig⸗ keit habe dadurch weiter zugenommen. Für die 3000 jun⸗ gen Leute, die im Dezember die Schule verlaſſen hätten, ſei es in dieſem Jahre äußerſt ſchwierig, Arbeit zu finden. Der ſüdafrikaniſche„Jugendrat“ fühle ſich dieſer Lage ge⸗ genüber ohnmächtig. Warnung vor falſcher Einſchätzung DNB Rom, 5. Februar. Der Rapport des General⸗ kommiſſars über den Fortgang der Arbeiten für die Welt⸗ ausſtellung 1942 an den Duce veranlaßt die römiſchen Blätter ſich erneut über Italiens derzeitige Haltung auszu⸗ laſſen. Einen ſchweren Fehler würde begehen, ſo erklärt der neue Direktor des„Popolo di Roma“, wer im Ausland dieſes Communiqué in dem Sinne auslegen würde, daß Italien hiermit ſeine Abſicht kundtue, ſich um jeden Preis Am 31 Oktober 1939 wurde aus London berichtet, daß ein Beſatzungsmitglied des von den deutſchen verſenkten Dampfers„Stongate“ eingetroffen ſei. Es erklärte, der Ka- pitän des deutſchen Kriegsſchiffes das das Schiff verſenkte, habe ſeme Bedenken ausgeſprochen, ob das Rettungsboot der„Stongate“ dem ſchweren Sturm gewachſen ſein werde Er habe dann die ganze Mannſchaft an Bord genommen lleber die Behandlung durch die Beſatzung des deutſchen Kriegsſchiffes könne nicht die geringſte Klage erhoben werden. 5 Am 5 Oktober meldete der Amſterdamer„Telegraaf“, daß in der Ventrybucht in der iriſchen Grafſchaft Kerry 28 Beſatzungsmitalieder des griechiſchen Dampfers„Dic⸗ mantis“ gelandet ſind Das Schiff war in der Höhe von Landſend durch ein deutſches Unterſeeboot verſenkt worden. Die Beſatzung wurde durch das Unterſeeboot an die friſche Küſte gebracht und dort an einer abgelegenen Stelle an Land geſetzt Die Beſatzungsmitglieder der„Diamantis ſtellten die Ritterlichkeit der deutſchen U- Bootbeſatzung ein glänzendes Zeugnis aus, ſie waren mit der ihnen zuteil gewordenen Behandlung überaus zufrieden. 5 Am 24 Januar 1940 wird aus Stockholm berichtet, daß das Königliche Kommerzkollegium vorgeſchlagen hat, daß der Kapitän und die Beſatzung des deutſchen Dampfers „Antares“ vom ſchwediſchen Staat eine Belohnung für die Hilfeleiſtung bei der Rettung der Beſatzung des am 23. Dezember vorigen Jahres in den Schären von Hudiks⸗ vill geſtrandeten Motorſeglers„Alf“ bekommen sollen. Das Kommerzkollegium betonte, daß die Rettungstat unter be⸗ ſonders ſchweren Verhältniſſen und großer Lebens ⸗ gefahr für die Beteiligten ausgeführt worden ſei. Alle, die ſich in der Angelegenheit geäußert hätten. hätten be⸗ zeugt, daß die Retter großen Mut und Geiſtesgegen⸗ wart bewieſen und ihr Aeußerſtes getan hätten, der in Not geratenen Beſatzung zu helfen. 8 Am 25 September 1939 verkündete„News Chroniele in großen Lettern unter ſenſationellen Ueberſchriften, daß der Kapitän eines deutſchen U-Bootes die Mannſchaft eines aufgebrachten engliſchen Schiffes mit Zigaretten und 24 Flaſchen Bier verlehen ließ und ſie unweit der belgiſchen Küſte mit Rettungsbooten ausſetzte 5 Dieſe Beiſpiele die nur einen kleinen Teil aus einer Fülle darſtellen, enthüllen eindeutig die durchſichtige Zweck⸗ lüge zu der ſich ein briticher Staatsmann hergegeben hat. Es ſei am Rande daran erinnert daß„Baralong“ nicht das Gütezeichen für die deutſche, ſondern für die britiſche Seekriegsführung iſt. i dem derzeitigen Konflikt fernzuhalten und desintereſſiert zeigen zu wollen als ob es ſich um eine Sache handele, die Italien nichts angehe „Italiens Nichkkriegführung iſt nicht gleichbedeutend mik unbegrenzter Neutralikät um jeden Preis, was auch mehr Auch der Direktor des„Giornale d'Italia“ betont mit Nachdruck. daß Italien in ſeiner Eigenſchaft als nichtkrieg⸗ führender Staat bei dem derzeitigen Konflikt ſtets 5 gegen ſei. Als verantwortungsbewußte Großmacht, die noch offene lebenswichtige Probleme habe, ſei Italien ſtets wachſam und betreibe eine aktive Außenpolitik, denn es wiſſe daß ein „England ohne Maske“ DNB. Amſterdam, 6. Febr. Die letzten großen Erfolge der deutſchen Luftwaffe haben der engliſchen Lügenzentrale die Sprache verſchlagen. Man hat in London geraume Zeit gebraucht, um überhaupt erſt Worte zu finden. Was bis jetzt aber an„Berichten“ vorliegt, iſt nur ein hilfloſes Ge⸗ Bücherſpende für Bulgarten Ausſtellung„Das deutſche kechniſche Buch“ DNB Sofia, 5. Februar. ſigen Feſträumen des Verbandes der bulgariſchen wird veranſtaltet von der Bulgariſchen Ingenieur⸗ und chitektenkammer und dem Bulgariſchen Ingenieur⸗ und chitektenverein im Verein mit der Bulgariſch⸗deutſchen ſellſchaft. Sie ſteht unter der Schirmherrſchaft des bul ſchen Miniſters für öffentliche Bauten und ſandten. Den Höhepunkt der Feier bildete des Deutſchen Reiches das hier ausgeſtellte tum in die Hände des Miniſters Waſſileff deutſche Geſandte erklärte hierzu, große Friedensau halb ſie nach Beendigung der Ausſt bleiben ſollten. Sie für die künftige techniſche darſtellen. daraufhin herzliche Dankesworte an den deutſ ten. Dieſe nungsfefer Die Feier wurde durch eine annprache des Praſidenten des Bulgarüſche Architektenvereins, Dimiter Criſteff, eröffnet, die Ausſtellung beweiſe die große Kul deutſchen Nation die auch in der Ringens nicht erxlahme. Der ſchen Geſellſchaft, Prof. Staniſcheff, ſprach daraufhin die vedeutſame Rolle des deutſchen Buches der erklär der bulgariſchen Profeſſorenſchaf des Landes ſeien Zögli linge deutſcher Wiſſenſchaft. Der finniſche Heeresbericht Ruſſiſche Angriffe abgewieſen. Helſinki, 5. Febr. Nach wurde ein ruſſiſcher Angriff auf dem Oſtabſchnitt von Summa zurückgewieſen; oſtwärts des Ladoga ſoll ein feindlicher Stützpunkt den Finnen erobert worden ſein, tung auf Salla ſoll ein ruſſiſcher front lebhafte Patrouillentätigkeit, Patrouillen vernichtet worden ſein ſollen. In der Nacht zum 2. Februar wurde von der ru ſchen Luftwaf (Hangö) und Tammiſaari(Ekenäs) ſſi Küſte des finniſchen Meerbuſens vorgenommen haben. und in Auf dem Kriegsſchauplatz entſtanden ſein ſollten. Die fin dungs⸗, Bomben⸗ und Jagdflüge unternommen haben. Rufſiſche Luftangriffe Helſinki, 5. Febr. Sektor auf der Kareliſchen finniſche Heeresbericht vom Februar noch an und ſollen griff oſtwärts des Muolalärvi konnte von den Finnen ebenfalls aufgehalten werden. Nordoſtwärts des Ladoga⸗ Sees ſollen finniſche Patrouillen die rückwärtigen ruſſiſchen Verbindungen geſtört haben. Bei Kuhmso haben die Finnen ihre Stellungen ruſſiſchen Die ſowjetiſche L zum 3. Februar Luftangriffe auf Hangö(Hanko), Febr Ekenäs (Tammiſaari) und Koiviſto(Bjärkö) aus Weite 6 Hyrynſalmi, riffen. An der Nordfront wurden Ivalo und Nautſi bom⸗ ardiert. Neben Materialſchäden ſollen 40 Perſo nen „ und etwa 50 verletzt worden ſei. Auch auf der areliſchen Landenge fand und Viipuri(Wiborg) wu Die finniſchen Lu Luftkämpfe verwickelt und führten Erkundungsflüge und Luftangriffe auf ruſſiſche Flugbaſen und Truppenverbände durch. Die Finnen erklären, elf ruſſiſche Maſchinen abge⸗ ſchoſſen zu haben. Der ruſſiſche Bericht. Moskau, 5. Febr. Nach dem Heeresbericht des Lenin⸗ Seon Militärbezirks vom 4. Februar ereignete ſich an der ront nichts Weſentliches. Die ſowjetiſche Luftwaffe habe erfolgreiche Luftangriffe auf militäriſche Ziele der Finnen durchgeführt. Kurzmeldungen Bewegung im Auslande, des Landesgruppenleiters Wilhelm Guſtloff, fand am Ehrenmal Kranzniederlegung ſtatt. Die Deutſche Informattonsſtelle teilt mit: Im Rahmen der Schriftenreihe„England ohne Maske“ iſt nunmehr das fünfte Heft erschienen. das unter dem Titel„Englands 6 5 a Irlande Tatſachenberichte über die Unterſochung und den Freiheitskampf Irlands enthält In dieſer Broſchüre ſtellt Werner Schaeffer, ge⸗ ſtützt von Ausſagen enaliſcher und friſcher Staatsmäaner, den Sittenrichter England. der auch heute den Krieg ge⸗ gen Deutſchland angeblich um der f 3 Freiheit der klein. tionen willen führt, ins wahre Licht.. Wachſen der Aufſtandsbewegung in Indien. berichtet, iſt die Auf⸗ Bevölkerung in Waziri⸗ 0 aus Indien zufolge— ſtändig im Anwachſen begriffen. Di ſich beſonders aktiv im Bezirk von Berlin. Zu einem Führerappell hatte der Verbandsfüh⸗ des Deutſchen Reiches nach Berlin gerufen. Auf dieſem Appell wurde insbeſondere die Zuſammenarbeit zwiſchen SA und Deutſchem Schützenverband auf dem Gebiet der vormilitäriſchen Wehrerziehung im Schießen beſprochen. Berlin. Die dreitägige Reichsarbeitstagung des Haupt⸗ ſchulungsamtes der NSA und des Amtes Werkſchar und Schulung der DAß in Berlin Rede, die Reichsleiter Alfred ſchauliche Lage hielt. Amſterdam. Nach Beratungen zwiſchen dem Ernährungs⸗ miniſterium und Vertretern der britiſchen Margarineindu⸗ ſtrie iſt der Preis für Margarine von acht auf neun Pence erhöht worden. Roſenberg über die weltan⸗ Mailand Die Deutſche Handelskammer für Italien hielt in Mailand ihr traditionelles Jahresbankett ab, bei dem der Leiter der gegenwärtig in Rom weilenden deutſchen Wirt⸗ ſchaftsdelegation, Getandter Dr Clodius, über aktuelle Fragen der deutichen Wirtſchaft und über die Entwicklung der deutſch⸗ftalieniſchen Handelsbeziehungen ſprach. 8 erfolgten am 3. 2. auf Mantyluoto und Ekenäs in Süd⸗ waren in Berlin. Zum vierten Todestag des erſten Blutzeugen der in Schwerin eine feierliche rer des Deutſchen Schützenverbandes die Gauſchützenführer fand ihren Abſchluß in einer 5 Am Sonntag fand in den hie N 5 In 0 nieure und Architekten die feierliche Eröffnung der Ales lung„Das deutſche techniſche Buch“ ſtatt Die Ausſtellum Au A Oe ar des deulſchen g, der Schenkung; akt, den der deutſche Geſandte vollzog, indem er im Names techniſche Schriſß als dem zuſtäy digen Vertreter der bulgariſchen Regierung übergab. D.. daß dieſe Bücher ein fgabe zu erfüllen hätten, wez ellung in Bulgarien den ſollten den Grundſtock einer Biblioth⸗ Fakultät der Univerſität Sof 11 10% U Der Miniſter für öffentliche Bauten, Waſſileff, richteg chen Geſanz großartige Schenkung ſei zu unendlicher Freuß aller Beteiligten die größte Ueberraſchung dieſer Erößß kurze Begrüßung n Ingenieur- un f. turkraft der Zeit ihres großen Präſident der Bulgariſch⸗deu⸗ über in der Entwich lung des geſamten bulgariſchen Geiſteslebens. Faſt 75 9 tin allen höheren Anſtalteg dem finniſchen Heeresberich an der Kareliſchen 25 er Kampf ſoll ſich in Richtung auf Summa noch in der Nach fortgeſetzt haben Auf den anderen Abſchnitten der Karel ſchen Landenge beiderſeitiges heftiges Artilleriefeuer. Nord⸗ von wobei ſie Krieasmaterial erbeutet und Gefangene gemacht haben ſollen. In der Rich⸗ Angriff zurückgeſchlaaen worden ſein. Auf den anderen Frontabſchnitten der Land⸗ wobei mehrere ruſſiſche 2 fe die Gegend von Turku(Abo), Hanko bombardiert. Am Tag ſollen ruſſiſche Luftſtreitkräfte Bombenangriffe auf verſchie⸗ dene Gebiete und Ortſchaften in Südweſtfinnland, an der Mittelfinnland ſelbſt wurde Sortavala bombardiert wo zahlreiche Feuersbrünſte niſche Luftwaffe ſoll Erkun⸗ Die ruſſiſchen Angriffe im Summa⸗ Landenge dauerten— wie der 4. Februar mitteilt— am 3. q unter ſtarken ruſſiſchen Ver⸗ luſten abgewieſen worden ſein. Ein weiterer ruſſiſcher An⸗ Nacht ee iii 2 einer n den hie Inge Ausſte ſtellun und An ind An. )en Ge. pulgarz hen Oe kung; Names Schriß, zuſtä ib. De ein , wes en dez Dliothe Soft richte Zeſanz Freuß Eröf Zunas; r- Un klärt t dez Jroßeg deu Über twick⸗ 5 0h talteg lieber Vater, ich— hauchte ſie. Mädel! Die Waffen⸗/ ruſt: Freiwillige vor! Für den weiteren Ausbau der SS.⸗Verfügungstruppen. TSG. In der Gauhauptſtadt fand dieſer Tage unter Leitung eines Beauftragten des Gauperſonalamtsleiters eine Beſprechung ſtatt, an der mehrere Gauamtsleiter ſowie die Führer der Gliederungen teilnahmen und in deren Mittelpunkt die Frage des weiteren Ausbaues der Waffen⸗SS. ſtand. SS.⸗Oberſturmbannführer Woerner von der Ergänzungs⸗ ſtelle des SS.⸗Oberabſchnitts Südweſt ſprach bei dieſer Ge⸗ legenheit über Bedeutung und Aufgabe der SS.⸗Verfügungs⸗ truppen. Die SS.⸗Verfügungstruppen— Leibſtandarte SS.„Adolf Hitler“, Standarte⸗SS.„Deutſchland“, Stan⸗ Darte⸗SS.„Germania“, Standarte⸗SS.„Der Führer“, Pan⸗ zereinheiten, Artillerie, Pionier⸗, Nachrichten⸗Sturmbann und Kradſchützen— ſind bekanntlich die unter den Waffen ſtehen⸗ den Teile der Schutzſtaffel, denen der Führer die Löſung beſonderer Aufgaben übertragen hat. Die Verbände der SS.⸗Verfügungstruppen, kurz Waffen ⸗S S. genannt, werden an der Front und für Sonderaufgaben eingeſetzt. Zur Ergänzung dieſer bewaffneten Einheiten ſtehen insbeſon⸗ dere die Angehörigen der Jahrgänge 1901 bis 1912, mit Ausnahme des Jahrgangs 1910, zur Verfügung, ſoweit es ſich hierbei nicht um militäriſch ausgebildete Männer handelt. Für die Wehrmacht Gemuſterte ſtehen daher gleichfalls für Die Waffen⸗SS. zur Verfügung. Der Dienſt in den Ein⸗ heiten der Waffen⸗SS. iſt dem Dienſt in der Wehrmacht gleichgeſtellt. Für die Ergänzung der Waffen⸗SS. kommen in erſter Linie Politiſche Leiter ſowie Parteigenoſſen und Parteianwär⸗ ter in Frage. Selbſtverſtändlich werden auch Nichtparteigenoſ⸗ gen, die den allgemeinen Beſtimmungen der SS. entſprechen, angenommen. Dabei iſt den Perſonalämtern der Partei eine beſondere Aufgabe zugefallen, die ſich aus dem Wunſch des Führers ergibt, daß die Partei die Bemühungen der Schutzſtaffel zur Ergänzung der Waffen⸗SS. aus den Reihen der Bewegung in weitgehendſtem Maße unterſtützt. Seit 1. Februar 1940 beſtehen bei den Ergänzungsſtellen der Waffen⸗SS. Kofnmiſſionen, die die Aufnahmeunterſuchungen durchzuführen haben. Die Ergänzungsſtellen haben jeweils ihren Sitz am Standort eines SS.⸗Oberabſchnitts. Wie SS.⸗ Oberſturmbannführer Woerner im Laufe der Beſprechung mit⸗ teilte, wird die Ergänzungsſtelle der Waffen⸗SS. beim SS.⸗ Oberabſchnitt Südweſt im Einvernehmen mit dem Gauper⸗ ſonalamt Baden einen Ausnahmeunterſuchungsplan aufſtellen, in dem Zeit und Ort der AUnterſuchungen feſtgelegt werden. Da im Laufe dieſer Tage weitere Beſprechungen in Heidelberg, Lahr, Lörrach und Donaueſchin⸗ gen ſtattfinden, ſind die Kreisperſonalämter aller Kreiſe unſeres Gaues, ſowie die Ortsgruppenleiter, Blockleiter ſchon heute in der Lage, allen Männern, die den Wunſch haben, ihren freiwilligen Eintritt in die Waffen⸗SS. zu erklären, Auskunft über die allgemeinen Vorausſetzungen ſowie über die Einſtellungsbedingungen im einzelnen zu geben. Es iſt damit zu rechnen, daß ſich im Gau Baden eine große Anzahl wehrfähiger Männer freiwillig zur Waffen⸗SS. mel⸗ det. Daher empfiehlt es ſich, die Bewerbungen möglichſt umgehend abzugeben, damit die Einſtellung, die nach einer Vereinbarung zwiſchen dem Reichsführer⸗SS. und dem Ober⸗ kommando der Wehrmacht erfolgt, bereits zum nächſtmöglichen Termin vorgenommen werden kann. Die Waffen⸗SS. richtet daher in dieſen Tagen an alle wehrfähigen Männer den Appell: Freiwillige vor! Reichsbankausweis zu Ende Januar Nach dem Ausweis der deutſchen Reichsbank vom 31 Januar 1940 ſtellt ſich die Anlage 1 Vat un Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren auf 11950 Millionen Mark Im einzelnen betragen die Beſtände an Wechſeln und Schecks ſowie an Reichsſchatzwechſeln 11145 Millionen Mark, an Lombardforderungen 33 Millionen Mark, an dek⸗ kungsfähigen Wertpapieren 374 Millionen Mark, an ſon⸗ ſtigen Wertpapieren 401 Millionen Mark. Der Deckungs⸗ beſtand an Gold und Deviſen beträgt 77 Millionen Mark. Der Umlauf an Reichsbanknoten beträgt 11 505 Millionen Mark Die fremden Gelder werden mit 1628 Millionen Mark Ausgewieſen. Die Faſchiſtiſche Miliz dankt der GSA Berlin, 6. Febr Der Ducke und Generalſtabschef Sta⸗ race erwiderten. wie NS meldet, die Grüße der SA die Stabschef Lutze der Faſchiſtiſchen Miliz zum 17 Jah⸗ restag im Namen der großdeutſchen SA übermittelt hatte Der Duce und der Generalſtabschef Starace brachten bei dieſer Gelegenheit die kameradſchaftliche Verbundenheit beider Formationen zum Ausdruck. 22 Roman von Fr ietz Steinemann Von einem Liegeſtuhl mit breitem Sonnendach, auf einer grünen Raſenfläche ſeines Gartens, blickte Korten⸗ kamp ſinnend ins Weite. Seine Frau ſaß neben ihm, mit einer Handarbeit beſchäftigt. Sie hatten lange und ausführlich die Lage beſprochen, beide froh, daß nunmehr die erwünſchte Klärung erreicht war. Freilich, ein Wermutstropfen fiel in den Freuden⸗ becher, weil Renate ſich wohl nur dem Zwange der Ver⸗ hältniſſe fügte. i An das Ohr der beiden Alten drang der helle Hupen⸗ ton von Renates Auto. Sie kehrte beinahe ſo unerwartet zurück, wie ſie verſchwunden war. 5 Renate ſprang aus dem Wagen und winkte den Eltern von weitem zu. Frau Margarete ging ihr entgegen. „Wie freue ich mich, Dich wiederzuſehen, meine liebe Renate!“ begrüßte ſie ſie bewegt und ſchloß ſie in die Arme. Mutter und Tochter begaben ſich zum Vater, der ihnen mit Unruhe entgegenſah. „Herzlichſt willkommen, mein liebes Kind Renate ruhte an der Bruſt des Vaters. i „Ich bitte Dich von ganzem Herzen, zürne mir nicht, ich konnte damals nicht anders“, 17 Kortenkamp ſtrich zart über ihren Blondkopf. „Es ſoll alles vergeben und vergeſſen ſein, mein liebes ! Ich bin ja ſo froh, daß ich Dich wiederhabe!“ Frau Margarete kam den beiden zu Hilfe; ſie erkun⸗ digte ſich, ob Renate eine gute 1 gehabt habe und nach dem Befinden der Tante. Dieſe Ablenkung verhalf allen dreien zu einiger Beruhigung, und es wurde ihnen mög⸗ lich, freier zu werden. Nicht ein einziges Mal fiel der Name Ruhnau. noch wurde die leiſeſte Andeutung über das Projekt gemacht. 3 f. * Zellen⸗ und eee 7 Badiſche Chronik 5 Heidelberg.(Schwerer Arbeitsunfall.) In die hieſige Aniverſitäts⸗Augenklinik wurde ein Zuſchneiderlehr⸗ ling aus Hauenſtein eingeliefert. Er wollte ſein Zuſchneide⸗ meſſer ſchärfen und die Spitze mit einem Lederriemen um⸗ wickeln. Dabei rutſchte er mit der Hand aus und das Meſſer traf ihn in das rechte Auge. Reilingen.(Aufgeklärte Einbruchsdiebſtähle) Der Polizei gelang es, der Täter habhaft zu werden, die zum wiederholten Male in einem hieſigen Warenlager eingebrochen hatten. Sie wurden in das Gefängnis eingeliefert. Weinheim.(Vorſicht beim Annehmen von Geldſcheinen!) Eine bis jetzt noch unbekannte Frau gab in einem Weinheimer Einzelhandelsgeſchäft einen Tauſend⸗ markſchein aus dem Jahre 1910 in Zahlung. Erſt ſpäter wurde der Schaden bemerkt. Die Betrügerin wird geſucht. Tauberbiſchofsh⸗in.(Unglück beim Holzfällen.) Im Staatsforſt bei Oberaltertheim fiel ein ſtürzender Stamm auf den Landwirt und Forſtarbeiter Jakob Götzelmann und ſchlug ihm mehrere Zähne ein. Freiſprechendes Arteil gufgehoben. () Karlsruhe. Der Reichsgerichtsdienſt des DNB. mel⸗ det: Der am 27. Juni 1901 in Paris unehelich geborene Wilhelm Schn., deſſen im Jahre 1927 geſchloſſene Ehe 12 Jahre ſpäter wieder geſchieden worden war, beſuchte Oſtern v. J. eine bekannte Familie in Karlsruhe. Dort lernte er eine Jüdin, ebenfalls ein unehelich geborenes Kind, kennen und trat zu ihr in intime Beziehungen. Das Landgericht Karls⸗ ruhe, das ſich am 19. Oktober v. J. mit dieſer Sache zu be⸗ faſſen hatte, ſprach den Angeklagten Schn. von der Anklage der Naſſenſchande frei, da ſich ſeine deutſchblütige Abſtam⸗ mung nicht mit beſtimmter Wahrſcheinlichkeit habe feſtſtellen laſſen. Gegen das freiſprechende Urteil richtete ſich die Revi⸗ ſion der örtlichen Staatsanwaltſchaft vor dem Reichsgericht. In Uebereinſtimmung mit dem Antrage des Reichsanwalts hat jetzt der erkennende 1. Strafſenat des Reichsgerichts das angefochtene Urteil aufgehoben und nochmalige Verhandlung und Entſcheidung durch die Vorinſtanz angeordnet. Der älteſte badiſche Kunſtmaler. () Karlsruhe. Profeſſor Ludwig Dill iſt nunmehr 92 Jahre alt geworden. Von 1899 bis 1919 hat er auf viele Schüler der Karlsruher Kunſtakademie anregend und weg⸗ weiſend gewirkt. Profeſſor Dill ſtammt aus Gernsbach, Dachau, woſelbſt viele ſeiner beſten Landſchaftsbilder ent⸗ ſtanden, iſt ihm zweite Heimat geworden. Auch in den letzten Monoten weilte er wieder dort und iſt nunmehr an ſeinen hieſigen Wohnſitz zurückgekehrt. () Kork b. Kehl.(Verkehrsunfall mit Todes⸗ folge.) Auf der Verkehrsſtraße Odelshofen— Willſtätt fuhr ein Motorradler mit Beiwagen auf einen in entgegengeſetzter Richtung fahrenden Perſonenkraftwagen. Dabei wurde der Beifahrer auf der Stelle getötet. Der Motorradlenker erlitt ſchwere Verletzungen. Die Schuldfrage bedarf noch der Klä⸗ rung. O Kirrlach.(94 jähriger Kriegs veteran.) Vor einigen Tagen konnte Gregor Riegel ſeinen 94. Geburtstag begehen. Riegel iſt nicht nur der älteſte Bürger und Ein⸗ wohner Kirrlachs ſondern wohl auch der älteſte Veteran des 70er Krieges im ganzen Kraichgau. O Kandern.(Hohes Alter.) Die älteſte Einwoh⸗ nerin von Kandern, Frau Maria Barbara Döbelin, Witwe, konnte ihren 95. Geburtstag feiern. Trotz ihres hohen Alters iſt die Jubilarin noch ſehr rüſtig. (—) Donaueſchingen.(Zweites Todesopfer.) Wie wir meldeten, entſtand in der Wohnung des landwirt⸗ ſchaftlichen Angeſtellten Hubert Drießen in Abweſenheit der Eltern ein Zimmerbrand. Durch die ſtarke Rauchentwicklung erlitt ein acht Monate altes Kind den Erſtickungstod. Seine beiden Geſchwiſter wurden mit ſchweren Rauchvergiftungen in das Krankenhaus verbracht. Dort iſt nunmehr das zweit⸗ älteſte Kind der hart betroffenen Familie ebenfalls geſtorben. () Konſtanz.(Rangierer tödlich verun⸗ glückt.) Der 36jährige Rangierer Paul Brunner aus Kon⸗ ſtanz⸗Egg iſt während des Dienſtes auf dem Bahnhof Kon⸗ ſtanz⸗Peſe bauden tödlich verunglückt. () Konſtanz.(Die älteſte Einwohnerin ge⸗ ſtorben.) Im Alter von 94 Jahren iſt die älteſte Einwoh⸗ nerin der Stadt, Frau Berta Böhler, geſtorben. 22 ³ ccc c TTC Leitſpruch Die größte Macht, die es auf dieſer Welt gibt, iſt die Macht des Ideals. Sie ſteht über jeder anderen Gewalt. Adolf Hitler zur Eröffnung des WHW. 1937/8. Aus den Nachbaereaven — Plochingen.(Auf einem Dienſtgang tödlich verunglückt.) Als die 63jährige verwitwete Hebamme Margarete Reiher ſich auf einem Dienſtgang befand, kam ſie ſo unglücklich zu Fall, daß ſie einen Schädelbruch erlitt, dem ſie bald erlag. Groß⸗Gerau.(Im Streit erſtochen.) Junge Bur⸗ ſchen waren des Abends zwiſchen Nauheim und Königſtädten unterwegs, um ſich mit Rodeln zu vergnügen, Der 17 jährige Ludwig Fritz aus Nauheim geriet dabei mit dem 19 jährigen Ludwig Preß aus Königſtädten in einen Streit, in deſſen Verlauf Fritz dem Pretz einen Meſſerſtich beibrachte. Wal ſank kurz darauf tot zuſammen. Die Staatsanwaltſchaft ha die Ermittlungen über den Hergang der Tat aufgenommen. mitten in der Großſtadt.) iſt der nicht alltägliche Fall zu verzeichnen, daß in drei Ge⸗ ſchlechterfolgen 30 Kindern das Leben geſchenkt wurde. Oberburg(Bayer. Oſtm ü 1 mermann Martin Waffler, der dort mit Holzarbeiten be⸗ kurzer Zeit eintrat. 5 5 n Kind bei Zimmerbrand erſtickt. Als eine von ihrem Mann getrennt lebende Ehefrau in Oberhauſen in der Nacht von einem Ausgang in ihre im Dachgeſchoß liegende Woh⸗ nung zurückkehrte, ſtellte ſie ſchon auf der Treppe Brandge⸗ ruch feſt. Sie fand ihre Wohnung mit Qualm angefüllt. Ihr ſchlafendes 4 Jahre altes Töchterchen riß ſie aus dem Bett und eilte mit ihm zu einer anderen Familie im Haus. Der Arzt konnte nur noch den Erſtickungstod des Kindes feſt⸗ ſtellen. n 28 Rehe erfroren aufgefunden. Die außerordentlich ſcharfe Kälte hat das Wild in beſonders ſtarkem Maße zu ſpüren bekommen Im Hegering Bockelnhagen(Eichsfeld) wurden allein 28 Stück Rehwild als erfroren gemeldet. Ver⸗ ſuche, dies oder jenes Tier durch häusliche Pflege über die Kälte hinwegzubringen, mißlangen zumeiſt. * Dem Opium verfallen. Wegen Vergehens gegen das Opiumgeſetz verurteilte die Strafkammer Wuppertal einen 43 jährigen Wuppertaler zu zwei Monaten Gefängnis und ordnete ferner die Unterbringung in einer Entziehungsan⸗ ſtalt an. Ein tragiſches Geſchick waltete über dem 1 ten. Schwer kriegsbeſchädigt kam er aus dem Kriege zurück. Vor zwei Jahren verunglückte er bei einer Tankexploſion. Damals erhielt er ein Opium enthaltendes Medikament. An dieſes Mittel gewöhnte ſich der Mann indeſſen derart, daß er nicht mehr davon ablaſſen konnte. 3 Der„Phöntz“⸗Zufammenbruch vor Gericht 47s Millionen Schulden. Wien, 6. Febr. Vor dem Strafſenat des Landgerichts Wien hat die auf 12 Tage anberaumte Verhandlung gegen den Direktor⸗Stellvertreter der Lebensverſicherungs⸗Ge⸗ ſellſchaft„Phönix“, Max Iſreal Bretſchneider, und den Oberbuchhalter Eduard Hanny, die des verbrecheri⸗ ſchen Betruges ongeklagt ſind, begonnen Das unmittelbar nach dem Zuſammenbruch der Phönix ausgearbeitete Gutachten beziffert die Verſchuldung der Phönix mit der Rieſenſumme von 478 Millionen Schil⸗ ling Die Anklage wirft den Beſchuldigten vor, daß ſie vom Jahre 1929 bis zum Februar 1936 als leitende Beamte der damals ſchon ſtark überſchuldeten Anſtalt bewußt die Verſicherungsnehmer über die wirkliche Leiſtungsfähiakeit der Phönix irregeführt und hunderttauſende Kunden der Gefahr ausgeſetzt haben, die zur Sicherung des Alters und für ihre Familien beſtimmten Prämienbeträge einzubüßen. Um die ſtarke aufſtrebende nationalſozialiſtiſche Bewegung im Intereſſe des Judentums zu bekämpfen, gab der Phö⸗ nix mit vollen Händen„Subventionen“ an„vaterländiſche“ Verbände, wie Heimatſchutz, Oſtmärkiſche Sturmſcharen. aus, das geſchah im Sinne der Wünſche der Regierung Dollfuß und Schuſchniag. TTT Kortenkamp hatte ſeine Reiſe nach Bad Nauheim noch etwas aufgeſchoben. Doch der Arzt drängte, und ſo mußte er wohl oder übel daran denken, ſeinen Wohnſitz für die nächſten Wochen nach Nauheim zu verlegen. Vater und Tochter fuhren in dem ſchweren von Karl geſteuerten Tourenwagen. Das Wetter konnte nicht ſchöner ſein; verlockend lachte die Sonne vom Himmel, der geſtern noch ein recht trübes Geſicht gemacht, und ſogar ein paar Güſſe heruntergeſchickt hatte, was ſich vorteilhaft auswirkte: es gab keine wirbelnden Staubſäulen, überall grünte und blühte es;: lachender Frühling und Frohſinn im ganzen Land! Hoffnung und Lebensmut erwachten und machten die Augen leuchtender und das Herz friſcher und freier. Kortenkamp wenigſtens ging es ſo. Aber es war nicht das Verdienſt der frühlingsprangenden Umwelt allein; ſeine Schweſter hatte nach ihrem Beſuch mitgeteilt, daß er volles Verſtändnis gezeigt habe und bereit wäre, der Einladung nach Nauheim zu folgen, ſobald ſie an ihn er⸗ gehen würde. Renate war von einer ſtillen Fröhlichkeit, wie ſich bei ihr überhaupt ein neuer Weſenszug ſtärker ausprägte. Sie ſah ihre Hauptaufgabe darin, dem ſchwerleidenden Vater die Tage zu verſchönen, die ihm noch beſchieden ſein würden. Sie wunderte ſich nicht weiter, als nach bald zwei⸗ wöchigem Aufenthalt in dem herrlich gelegenen Nauheim Walter Ruhnau erſchien, dem die Hoffnung auf Renate durch den Beſuch von Frau Doris Oberſtädt wiedergegeben worden war. Er paßte ſich Renate an, und bemühte ſich, durch zartes, zurückhaltendes Benehmen, ihrem Herzen nahezukommen. i g Sie war ihm dankbar dafür, denn nichts wäre ihr unerträglicher geweſen, als eine betonte Liebeswerbung. Sie änderte ihr Arteil über ihn, überzeugt, daß das erſte falſch geweſen ſein müſſe. 5 5 Eines Abends ſaß ſie mit ihm auf der Hotelterraſſe ziemlich abſeits. Es war die Stunde der Enlſchetbung. „Fräulein Kortenkamp“, begann Ruhnau, und in ſeiner Stimme war ein unterdrücktes Beben, das zwar zu dem Augenblick paßte, deſſen Urſache aber darin lag, daß die nächſten Minuten über das Schickſal ſeines Anternehmens entſchieden.„Fraulein Kortenkamp, ich möchte dieſes Alleinſein mit Ihnen dazu benutzen, Ihnen von ganzem Herzen zu danken. Durch Sie iſt mir der Aufenthalt in Nauheim unvergeßlich geworden. Leider bin ich gezwun⸗ gen, ihn morgen zu beenden. Ich gehe ſehr ſchweren Herzens von hier fort, von— Ihrer Seite, denn Sie ſind die Frau, wie ich ſie mir erſehne, mit der allein ich ein glückliches Leben würde führen können. Ich bin nicht ſo zuverſicht⸗ lich, ſogleich ein Ja von Ihnen zu hören, wenn ich Sie bitte, meine Frau zu werden, aber es würde mich unſag⸗ bar glücklich machen, wenn Sie es tun würden“ Ein ſchmerzliches Lächeln zuckte um Renates Mund. Doch ſchnell hatte ſie ſich wieder in der Gewalt. Sie brauchte nichts mehr zu überlegen Ihr Ja war Beſtim⸗ mung. Die Freude trieb Ruhnau eine Glutwelle ins Geſicht. Er beugte ſich über Renates Hand und küßte ſie. In überſchwenglichen Worten, die zu dem zurückhalten⸗ den Wesen der letzten Tage nicht recht paſſen wollten, dankte er ihr. Wie herbeigerufen geſellte ſich Kortenkamp zu ihnen. Er erſah ſchon aus der Situation, in der er die beiden vorfand, was ſich ereignet hatte. Freude erfüllte ihn, aber ſie war nicht ganz ungetrübt. 5 f 7 Eigentlich gab es nur einen, der wahrhaft glücklich war, der ſeine Freude am liebſten hätte hinausſchreien mögen. Walter Ruhnau. Nun fuhr er leichten Herzens nach Hauſe, alle Mißhelligkeiten waren aus dem Wege geräumt. f 15 Noch ein Weilchen blieben ſie beiſammen; von irgend⸗ einer Feier wurde abgesehen, die konnten ſie in drei Wochen in Kaſſel nachholen, wenn die Verlobung offiziell bekanntgegeben würde. i. Renate ſtand am Fenſter ihres Hotelzimmers und ſah hinauf in die funkelnde, glitzernde Pracht des nächtlichen Sternenhimmels. 5 Sie war Braut. Verlobt jenem anderen, um deſſent⸗ willen ſie aus dem Elternhaus geflohen war, und er, dem 175 Herz gehörte, bis in alle Ewigkeit, befand ſich in weiter erne. i 8 5 PPP 27 ͤ ͤ 85 Lalcale uud ochau. — Erwachſene Kinder und Elternwohnung. Die Ver⸗ ordnung vom 5. September 1939 über Kündigüungsſchutz für Miet⸗ und Pachträume verfolgt den Zweck, beſtehende Miet⸗ perhältniſſe ſoweit wie irgend möglich aufrechtzuerhalten. Sie Heſtimmt dagger auch u. a. in ihrem Paragraphen 6, daß im Todesfall des Mieters beſtimmte Familienangehörige, nämlich ſein Ehegatte, ſeine Eltern, Großeltern, volljährigen Kinder, Enkel und Geſchwiſter, in den Vertrag eintreten kön⸗ nen, sofern ſie beim Tode des Mieters zu deſſen Hausſtand gehört haben. In dieſem Falle iſt eine Kündigung des Ver⸗ mieters unzuläſſig. Die Angehörigen ſelbſt können die Fort⸗ letzung des Mietverhältniſſes ſedoch ablehnen und müſſen in dieſem Falle binnen einer Woche, nachdem ſie von dem Tode ihres Angehörigen Kenntnis erhielten, dem Vermieter gegen⸗ über eine entſprechende Erklärung abgeben. Für Kinder, die das 21. Lebensjahr vollendet haben und beim Ableben der Eltern noch zum Haushalt der Eltern gehörten, ohne weiteres das Eltern zu behalten. — Verlorengegangene Reichskleiderkarten werden nicht erſetzt. Es mehren ſich die Fälle, in denen von einzelnen Volks⸗ genoſſen behauptet wird, ſie hätten ihre Reichskleiderkarte verloren und benötigten deshalb eine Erſatzkarte. In dieſen Fällen kann eine neue Kleiderkarte nicht ausgeſtellt werden. Der bisherige Karteninhaber kann höchſtens bei nachgewie⸗ jenem dringendem Bedarf im Einzelfall ausnahmsweiſe einen Bezugsſchein erhalten. Recht, die Wohnung der verſtorbenen Die neuen 50⸗Pfennigſtücke. Es beſtehen vielfach Un⸗ klarheiten über das Ausſehen der neuen 50⸗Rpf.⸗Stücke aus Aluminium. Es wird darauf hingewieſen, daß dſeſe Mün⸗ zen die Jahreszahlen 1935, 1939 oder 1940, die Münzzeichen A, B. D, E. F G oder J und den Reichsadler oder das Ho⸗ heitszeichen, tragen. Vereinzelt iſt verſucht worden, die außer Kurs geſetzten 50⸗Pfennigſtücke gus Aluminium aus der In⸗ kattonszeit in den Verkehr zu bringen. Dieſe ſind vor allem deutlich an dem Aehrenbündel und der Aufſchrift„Sich re⸗ gen bringt Segen“! zu erkennen. 5— Aus dem Gerichtsſaal. Schuhe„ohne“. Durch den Richter des Amtsgerichts wurden der 43jährige Ludwig Legleitner, Geſchäftsführer einer Schuhfabrik, aus Pirmaſens zu fünf Monaten und der Z4jährige Otto Muſch aus Mangen zu acht Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Beide hatten ſich wegen Verſtoßes gegen ſtaats⸗ notwendige Verordnungen zu verantworten. Legleitner, deſſen Chef tödlich verunglückt war, übernahm das geſamte Schuh⸗ lager in Ludwigshafen. Da Gläubiger auf Zahlungen dräng⸗ ten, ſetzte er in dieſer Zwangslage Schuhe„ohne“ ab— ins⸗ geſamt 25 Paar. Muſch hörte am Stammtiſch von dem Schuhhandel„ohne“, worauf er ſich drei Paar Schuhe ver⸗ ſchaffte. Bei wiederholten Rückſprachen ſtellte er in Ausſicht, für 10000 Mark Schuhe zu kaufen und dieſe abſetzen zu laſ⸗ ſen. Er ſuchte durch ein Jiſerat einen Vertreter und ſprach zunächſt von 1500 Paar Schuhen, die vertrieben werden ſoll⸗ ten. Der Vertreter, dem die hohen Preiſe auffielen, ging zur Polizei, die dann den Sachverhalt aufdeckte. Eine heilſame Lektion. Der hier wohnhafte, aus Heidel⸗ berg gebürtige 20jährige Heinz N. beſtahl einen Arbeitskame raden mehrmals um Geldbeträge bis zu 18 Mark und ver⸗ ausgabte ſie auf dem Tanzboden. Für die vier Monate Ge⸗ fängnis, die es ihm eintrug, erhielt er Strafaufſchub, den er aber weidlich ausnutzte, weiterhin Dummheiten zu machen. Nach Schluß der Tanzabende bediente er ſich fremder Fahr⸗ räder, um nach Hauſe zu gelangen. Für vier Fälle unbefugter Ingebrauchnahme von Fahrrädern erhielt er nun vom Mann⸗ heimer Richter 14 Monate Gefängnis und muß auch die frü⸗ her„verdienten“ vier Monate abbüßen. Eßt mehr Vollkornbrot! NS. Das Landesernährungsamt Baden teilt mit: Dem Verzehr von Brot kommt beſonders in Kriegszeiten eine erhöhte Bedeutung zu. Man muß ſich immer wieder darüber wundern, beim Verbraucher ſo oft der irrigen Auffaſſung zu begegnen, daß die Qualität des Brotes unter allen Um⸗ ſtänden von einer möglichſt hellen Farbe abhängig ſei. Ueber den Wert und die Bedeutung des Vollkornbrotes für unſere Ernährung iſt aber inſofern entſchieden, als wiſſenſchaftlich beſteht alſo feſtgeſtellt iſt, daß Vollkornbrot genau die gleichen Nähr⸗ werte wie helles Brot enthält, zumal die wertvollen Be⸗ ſtandteile des Korns ſbgar dazu beitragen, Vollkornbrot dem hellen Brot ü berlegen zu machen. Dazu kommt, daß der Verzehr von Vollkornbrot den Kauvorgang im all⸗ gemein ⸗geſundheitlichen Intereſſe weit intenſiver geſtaltet als bei den weichen, leichten Brotſorten, was für die Erhal⸗ tung der Zähne z. B. von nicht unerheblicher Wichtigkeit iſt. Alle dieſe Vorteile ſprechen zweifellos für eine beſſere Beach⸗ tung und eine ſtärkere Verwendung des Vollkornbrotes. Wenn die Reichsgeſundheitsführung für eine Umſtellung unſerer Ernährung auf ſtärkeren Verbrauch von Vollkornbrot eintritt, ſo zeigt dieſe Tatſache ohne Frage, daß die alten Anſicſten über die Beurteilung des Mehles und des Brotes wirklich veraltet ſind. Um jederzeit die Sicherheit für ein ein⸗ wandfreies und gutes Vollkornbrot bieten zu können, iſt eine Gütemarke geſchaffen worden, welche die Vollkornbrot herſtellenden Betriebe perwenden dürfen, ſofern die von ihnen vorgelegten Vollkornbrotproben Anerkennung finden und die Betriebe ſich einer laufenden Kontrolle unterziehen. Dieſe Gütemarke gibt dem Verbraucher über die Gütevorſchriften hinaus die Gewähr, ſtets ein hochwertiges Vollkornbrot zu erhalten. Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 5. Febr. Amtlich notierten: Roggen, Feſtpr. per Februar 1940: Preisgeb. R 16 19.30, R 18 19,70, R 19 19,90, R 20 20,10, plus 40 Pfg. Ausgl.; Weizen, Feſtpr. per Februar 1940: Preisgeb. W'ö16 21, Wͤ' 17 21,10, Wͤ' 19 21,40, W̃ 20 21,60, W' 21 201,80, plus 40 Pfg. Ausgl.; Futtergerſte, Feſtpr. per Februar 1940: Preisgeb. G 7 17,30, G 8 17,60, G 9 17,80, G. 1¹ 18,10, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtriegerſte: Zuläſſiger Preisaufſchl. über 68 kg hl⸗Gewicht bis 2 per 100 kg; Braugerſte 20 bis 22; Raps 40; Futterhafer, Feſtpr. per Februar 1940: Preisgeb. 11 17½0, 5 14 17,70, 5 17 18, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtriehafer: Zul. Preisaufſchl. bis zu 2 per 100 kg; Mühlennachprodukte: Notierungen un⸗ verändert; Gerſtenfuttermehl, per Februar 1940: Preisgeb. 6 7 19,30, G 8 19,60, G 9 19,80, G 11 20,10; Trocken⸗ ſchnitzel 8,48, Rohmelaſſe 6,12, Steffenſchnitzel 10,68, Zucker⸗ ſchnitzel 11,68; ſämtliche anderen Futterartikel unverändert. Mehlnotierungen für Februar 1940: Weizenmehl, Type 812, Preisgeb. Baden W 16, W 17, Wü 20 und Saarpfalz W 19 je 29,55, Preisgeb. Baden W 19 und Saarpfalz W'e 20 und Mö 21 je 29,90; Type 630 je plus 1,15, Type 1600 je minus 7; bei Beimiſchung von kleberreichem Weizen plus 125, Roggenmehl ſowie Stroh⸗ und Heunotierungen unverändert. 8 Zwei nützliche Raubvögel Für die meiſten Menſchen ſind die Begriffe Raubvögel und Schädling unlösbar miteinander verbunden. Sehr zu Anxecht, denn es gibt Raubvögel, die man getroſt zu den Nützlingen rechnen kann. Aber auch die wenigen anderen Arten, die bei häufigerem Auftreten wirklich Schaden an un⸗ ſerem Singvogel⸗ und Waldbeſtand anrichten können, ſind zahlenmäßig ſo gering geworden, daß wir ſie ſchon aus Grün⸗ den der Erhaltung der Natur vor dem Ausſterbetod bewah⸗ ren ſollen. Das Reichsnaturſchutzgeſetz bietet die rechtlichen Vorausſetzungen dazu. b Ein ausgeſprochener Nützling bei der Vertilgung der ſchädlichen Feldmäuſe iſt der Turmfalk. Die Schuld oder Anſchuld eines ſolchen angeblichen Räubers läßt ſich am beſten an Hand eingehender wiſſenſchaftlich durchgeführter Magen⸗ unterſuchungen feſtſtellen. Beim Turmfalken iſt die Nützlich⸗ keit klar erwieſen. Seine Hauptnahrung ſind Feld⸗ und an⸗ dere Mäuſe, daneben auch Engerlinge, Käfer, Maulwurfs⸗ grillen und andere Inſekten. In ganz geringem Umfange wurden Kleinvögel im Magen des angeblichen Räubers feſt⸗ eſtellt. Er jagt vorwiegend auf freiem Feld und niſtet in Gemen, Felſen, Klippen und auf einzelnen Bäumen. Sein Kleid hat eine überwiegend roſtbraune Farbe. Wie bei allen Raubbögeln iſt das Weibchen größer und ſtärker als das Männchen. Der Turmfalke iſt als Stand⸗ und Zugvogel über ganz Deutſchland verbkeitet. f Ebenſo iſt uns der Mäuſebuſſard ein wertvoller Bundesgenoſſe im Kampf gegen den landwirtſchaftlichen Groß⸗ ſchädling„Maus“. Auch bei ihm haben zahlloſe Magen⸗ unterſuchungen den eindeutigen Beweis ſeiner Nützlichkeit er⸗ bracht. Gelegentlich wird auch einmal ein Vogel oder Jung⸗ haſe von ihm geſchlagen. Aber das ſind meiſt kranke oder in ihrer Entwicklung zurückgebliebene Tiere, die auf dieſe Weiſe dem harten Ausleſeprozeß der Natur unterliegen. Die Farbe des Mäuſebuſſards iſt außerordentlich wechſelnd und ſchwankt zwiſchen braun und einem hellen Grau. Küchenperſonal für den Weſtwall Reichskochſchule der DA in Frankfurt a. M. Ausbildungsſtäkke Die Heeresverwaltung hat ſchon im Frieden den aller⸗ größten Wert auf die Ausbildung geeigneten Küchenperſo⸗ nals, alſo von Verpflegungsoffizieren, Küchenbuchhaltern und Köchen gepflegt. Dieſem Zwecke dienten die Muſter⸗ küchen, die Zahlmeiſterlehrgänge, die kürzlich eingerichteten Wehrkreislehrküchen und die Heereslehr⸗ und Verſuchsküche in München. Der letzteren tritt nun— da die beſtehenden Einrichtungen für den geſteigerten Bedarf nicht mehr genüg⸗ ten— als Heereslehrküche Il die Reichskochſchule der DA in Frankfurt a. M., die am 5. Januar 1940 von Reichsorga⸗ niſationsleiter Dr. Ley der Wehrmacht zur Verfügung ge⸗ ſtellt wurde, zur Seite. Die Leitung der geſamten Lehrgänge in München ſowoht als in Frankfurt liegt in den Händen des Sachverſtändigen für Ernährungswirtſchaft und Ernährungswiſſenſchaft im Heeresverwaltungsamt, Oberregierungsrat Dr. Ziegel⸗ mayer. Das Lehrperſongl in Frankfurt ſetzt ſich aus Fach⸗ kräften der Heeresverwaltung zuſammen. Ferner hat die DA zur Unterſtützung der Wehrmacht ihr geſchultes Per⸗ ſonal zur Verfügung geſtellt. In erſter Linie iſt an die Ausbildung der am Weſtwalk eingeſetzten Feldküchen gedacht. Organiſatoriſch werd dabei in der Weiſe vorgegangen, daß nach Ausbildung der Lehrſtäbe in der Heereslehrküche dieſe weitere Lehrſtäbe ausbilden, die dann die Aufgabe haben, die Kochkunſt bis zu den kleinſten Einheiten des Feldheeres vorzutragen. Die Kurſe geben den Teilnehmern die Möglichkeit, ſich ge⸗ naueſtens mit den Grundgeboten der Feldküche vertraut zu machen. An jedem der Lehrgangstage wird praktiſches Kochen in den Feldküchen und den Kochkiſten gelehrt, nach⸗ dem eine theoreliſche Einführung in das Feldkochgericht des Tages durch den Küchenmeiſter ſtattgefunden hat. Wenn dann das Eſſen zugeſetzt iſt und in der Feldküche brodelt, werden die Teilnehmer der Lehrgänge in theoretſſchem Un⸗ terricht— ſei es über die Behandlung des Feldkochgerät ſei es über das Feldkochbuch, über die Behandlung von Ge⸗ frierfleiſch, über Vitaminfragen uſw.— ausgebildet. Ohne Austbeis NS.„Vizeihung“— Frau Kern ſtrahlte den Poſtſchal⸗ teybeamten mit ihrem liebenswürdigſten Lächeln au— Lich komme wegen der Poſtanweiſung über 50 Mark Der Geldbriefträger hat mich heute nicht angetroffen. Wo ich doch ſo lange beim Zahnarzt war.“ Frau Kerns blitzblanker Goldzahn ſchien dies zu beſtäti⸗ gen. Der Schalterbeamte faßte in ein Fach.„Wie iſt doch ihr Name? Kern? Jawohl, 50 Mark Stimmt!“ Aus ihrem Handtäſchchen neſtelte Frau Kern einen Füll⸗ ſederhalter, als wäre ihre Unterſchrift auf der Anweiſungs⸗ quittung bereits tintenſchwarze Tatſache. „Können Sie ſich ausweiſend“ „Wieſo ausweiſen? Ich bin Frau Kern!“ „Privat glaube ich Ihnen das gern“, ſagte der Beamte mit einem kleinen Stich ins Sympathiſche,„aber. als Be⸗ amter muß ich ſolange daran zweifeln, bis Sie ſich legkti⸗ miert haben!“ „Aber ich bitte Sie.. Der Abſender der Poſtanweiſung iſt mein eigener Mann! Bitte, überzeugen Sie fich!“ „Das mag ſchon ſein, ändert aber nichts an der Tatſache. daß Sie nicht die Frau des Abſenders zu ſein brauchen.“ „Ich brauche aber das Geld ſehr dringend! Hier bitte 5 ein Brief an mich.. Sehen Sies Frau Kern!“ „Leider kann ich die Anweiſung nur gegen Ausweis mit Lichtbild auszahlen!“ „„Der Geldhriefträger kennt mich perſönlich! Wenn Sie ihn rufen“ „Geht leider nicht. Er iſt von der Beſtellung noch nicht zurück! Warten Sie etwas, vielleicht kommt er gleich!! Inzwiſchen hat ſich hinter Frau Kern eine Schlange von Poftkunden gebildet. Einer⸗ ſagt:„Beeilen Sie ſich doch'n bißchen. Da könnte ja jeder kommen und Na ja, ſo geht das doch nicht! Ohne Auswefs!“ „Da hört doch alles auft“ machte Frau Kern ihre Hand⸗ taſche energiſch zu„S⸗o⸗o ein Amtsſchimmel!“ Im gleichen Augenblick kam der Geldbriefträger, der Hingende Freudenhote in Frau Kerns Beſtellbezirk, in den Schalterraum. Er rettete die heikle Geſchichte:„Stimmt, das iſt Frau Kern!“ Und während der Schalterbeamte die 50 Mark von der amtlichen Kette losband, ſagte der Geldbriefträger leiſe 3¹ Frau Kern:„Schaffen Sie ſich eine Kennkarte an Frau Kern daun weiß jeder, daß Sie Sie ſind! Im übrigen müſ⸗ ſen Sie ſich jederzeit ausweiſen können. Nicht nur auf der Poſt! Oft genug iſt das ſchon bekanntgegeben worden.“ Zinn. Statt Karten Danksagung. nahme beim Heimgang unserer lieben Verstorbenen. letzten Ruhestätte begleiteten. In tiefer Trauer: Mhm.-Seckenheim, 6. Februar 1940. *.. Recht herzlichen Dank für die vielen Beweise inniger Anteil- Besonderen Dank den barmherzigen Schwestern für die jahrelange aufgpfernde Pflege. Herrn Dr. Schulz und seiner derzeitigen Vertreterin, den Mitgliedern der Marianischen Jungfrauenkonęregation, welche in er- hebender Weise ihrer NMitschwester gedachten, sowie für die vielen Kranz, und Blumenspenden und allen, welche die Verstorbene zur Ludwig Transier und Angehörige. Cbang. Frauenbund, Müm.⸗Heckenheim. Das »Mäochen Geſchäftsſt. d. Bl. Salbloges,. Ortsbauernſchaft, Mhme Rd genen oder zu erwarten haben, melden ſich heute Dienstag aufg e abend ½ 8 Ahr im Büro der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ Seckenheim. Die alleinſtehenden landwiriſchaftlichen Betriebs⸗ mit führer, welche eiuen Geſtellungsbefeh erhalten und Verkaufsgenoſſenſchaft.(Wehrpaß mitbringen). g Der Ortsbauernführer. t ee eee 1 8 Wer hat aus Ver⸗—— g 5 a l. 5 9 Jede Gauulrau, dle an der echattung Ihres walchebeltandeo n. ſehen 5 Freitag 5 8 3 8 l 3 8 1 9. He e e, tereſſiert iſt, erhalt das Wehe, duc, welchen 8 1 N E e i 1 eee e ee ee e e e e eee 4*. 5 5 5 oftemlos und portofrei zugeſtellt. 5 verwechſelt. 8 ruc Ar el I I we 1 Cs wird gebeten, 5 F. 885. Dieſe he für Handel, Gewerbe und Industrie 1 8 8 8 g 1 5 i r 3 r——— W. Werden in jeder Kus führung angefertigt 8 1. 25 blenden welk tük Eb ek. N, ousselbogt. 1 4 wied. einzutauſch. in der„Neckarbote Druckerei Wee eee Ja, das war die Strafe für vaters Unachtfamhelt: die gedankenlos auf den Rich⸗ becherrand gelegte zigarre brannte welter und flel herunter. Ein hasliches Coch in der diſchdecke iſt die folge! Ein zweltes Mal wird vater das ſicherlich nicht tun! Aber nieht nur die Männer, londern auch dle Hausfrauen ſind manchmal gedan⸗ 8 5 kenlos. Sie laſſen den falk des harten waters ungehindert lein Vernichtungs⸗ 5 werk betrelben, nur well ſie die ſchädlichen folgen nicht ſofort ehen konnen. der kalß im pwaſſer vernichtet namlich nicht nur Seife, er bewirtzt auch ein vor⸗ zeltiges Vergrauen der Wäſche. wie gut iſt es da, zu willen, daß wir in Benko Slelch⸗ Soda ein bewahrtes mittel beſitzen, das dieſen nachteil verhindert. Wich⸗ tig iſt aber, daß man penko immer zo minuten vor sereltung der Walchlauge im Waller verrührt, dann iſt die weichmachende Wirkung von ßenko am gröbten. waccheſchaden verhüten in volkswirtlchaftllche pflechtl Amſtändehalber findet die Zuſammen⸗ f kunft morgen Mittwoch nicht ſtatt. ruheloser Flucht um die Welt kehrt ein Mann wieder in die Heimat zurück. Unter Mord. verdacht ist er seinerzeit aus Europa verschwunden. Die Liebe zu Frau und Kind lassen ihn alle Gefahren ver- gessen. Er weiß genau: Heute werde ich sie wiedersehen und Morgen Werde ich verhaftef. Dieser neue Tobis-Film läuft 5 heute Dienstag und mofgen Mittwoch, je abends 8 Uhr im LEA TASTE Schnell verkauft, sehnell ermietet ist alles, was e e en 1 Wissen soll.— Der einfachsie, billigsts und beste Wegweiser hierzu ist eee r 5 Nr. 31 — Neckar⸗Bote(2. Blatt) Dienstag, 6. Februar 1940 5 4 5 9 4* Der Krieg zur Gee Seekriegserläuterungen zum Wehrmachtsbericht I. RMsg„Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be⸗ kannt Zum täglichen Leben eines jeden Deutſchen gehört heute der Wehr machtsbericht, den er in ſeiner Zeitung lieſt und im Rundfunk hört. Wie in den Berichten uͤber die Tätigkeit der Luftwaffe und über die Ereigniſſe am Weſtwall finden ſich auch in den Meldungen über die Taten der Kriegsmarine Worte und Bezeichnungen, die ſehr oft wiederkehren und deswegen bekannt ſind; ſie ſollen aber auch in ihrer engeren Bedeutung allgemein ver⸗ ſtändliche Begriffe werden. Es genügt nicht, nur die Mel⸗ dung zu leſen, man ſoll ſich auch ein Bild daraus formen können. Die Schiffstypen Die Erfolge unſerer U-Boote ſprechen von torpedierten Leichten und Schweren Kreuzern, von Schlachtſchiffen, Zer⸗ ſtörern, Flugzeugträgern uſw. Sie alle fallen zwar unter den Sammelbegriff Kriegsſchiffe, ſind aber doch in ihrem Wert, in Kampfkraft und Aufgabe grundverſchieden von⸗ einander. Die größten und ſtärkſten von ihnen ſind die Schlachtſchif fe. Das Schlachtſchiff in ſeiner heutigen Geſtalt entwickelte ſich aus dem Linienſchiff, deſſen ſtarke Panzerung und ſchwerſte Artillerie es erbte, und dem Schlachtkreuzer, deſſen hohe Geſchwindigkeit es übernahm. Schlachtſchiffe haben im allgemeinen eine Waſſerverdrän⸗ gung von 20 000 bis 35 000 t(Tonnen) und beſitzen Ge⸗ ſchütze von 28 bis 40,6 em Kaliber(Kaliber: Durchmeſſer zwiſchen den Innenwänden des Geſchützrohres). Wenn die nach den Verſailler Beſchränkungen erbauten deutſchen 10 600⸗t⸗Panzerſchiffe zu den Schlachtſchiffen rechnen, ſo iſt das ein Ausnahmefall. Schwere Kreuzer ſind in ihren Abmeſſungen die Ergebniſſe der Waſhingtoner Flottenkonferenz von 1922. Ihre Waſſerverdrängung beträgt im allgemeinen 8000 bis 10000 t, das Kaliber ihrer Hauptgeſchütze nicht über 20,3 em. Sie erreichen Geſchwindigkeiten von 32 Seemeilen und mehr in der Stunde; 1 Seemeile= 1852 m. f Leichte Kreuzer— denken wir an die torpedierte „Belfaſt“— verdrängen im allgemeinen 5000 bis 8000 t, („Belfaſt“ 10 000 t); ihre Hauptgeſchütze beſitzen nicht über 15,5 em Kaliber. Was iſt ein Zerſtörer? Dieſe Fahrzeuge ſind ſehr ſchnelle Schiffe von meiſt 1000 bis 2000 t und mehr Waſſer⸗ verdrängung; ihre Artilleriebewaffnung beträgt im allge⸗ meinen bis zu 13 em Kaliber, ihre eigentliche Beſtimmung iſt jedoch der Gebrauch der Torpedobewaffnung. Man kann den Zerſtörer als einen vergrößterten Typ des Torpedo⸗ bootes bezeichnen, wenn er auch heute Aufgaben zu erfül⸗ len hat, die mit den eigentlichen Torpedobootsaufgaben wenig zu tun haben. Zerſtörer werden auch mit Vorliebe als U⸗Boot⸗ Jäger angeſetzt. Sie ſind daher mit die verhaßteſten Geg⸗ ner der U-Boote. Zur ⸗Bootbekämpfung eignen ſich auch Fiſchdampfer, die in Kuegszeiten von allen Marinen einge⸗ ſetzt werden, ferner andere Fiſchereifahrzeuge, wie Fiſchlog⸗ ger(kleinere Fahrzeuge mit Kiel, zwei Maſten mit Lugger⸗ ſegeln) und ſchnelle Motorboote. Von unſeren braven Vorpoſtenbooten wurde im Wehrmachtsbericht oft gemeldet. Vorpoſtenboote ſind in der Regel Fiſchdampfer, mit leichten Geſchützen bewaffnet, die in großer Zahl zum Wach- Sicherungs-, Minenſuch⸗ und f Geleitdienſt herangezogen werden. Zum Schluß der Betrachtung über Schiffstypen ſei noch a ein bekannter, aber häufig verwechſelter Typ genannt, der des Flugzeugträgers. Die„Courageous“ und die „Ark Royal“ ſind noch in aller Erinnerung. Flugzeugträger ſind Schiffe von meiſtens 20 000 t Waſſerverdrängung und mehr, mit artilleriſtiſcher Bewaffnung bis zu 20,3 em Kali⸗ ber Sie führen zahlreiche Radflugzeuge, die auf dem wei⸗ ten, Freien Deck dieſes Schiffes ſtarten und landen. Dagegen dienen Flugzeugmutterſchiffe der Aufnahme von Schwimmerflugzeugen, die mit Katapult ſtarten und mil einem Kran eingeholt werden. Zu den beſonderen Feinden der U-Boote gehören auch die im Wehrmachtsbericht erwähnten U⸗ Boot ⸗ F all e n Dieſe Fallen(im Weltkriege von England als Q⸗-Schiffe be⸗ zeichnet) fahren getarnt als harmloſe Handelsdampfer, Seg⸗ ler oder Fiſchereifahrzeuge unter neutraler Flagge und hal⸗ ten hinter Aufbauten und künſtlichen fin der Apſich ihre Geſchütze verſteckt. Naͤhert ſich ein U-Boot in der Abſicht, das vermeintliche Handelsſchiff nach Bannware zu unterſuchen, ſo eröffnen plötzlich die Geſchütze das Feuer auf das U-Boot . Das Priſenrecht Zur Bannware(Konterbande) gehören alle die Gü⸗ unbedingten Banngut(Kriegsmaterial, Waffen, Milttärklei⸗ dung, Transportmittel, Signal⸗ und Nachrichtenapparat⸗ Uw.) und bedingten Banngut(Nahrungsmittel, Kleidung Maſchinen, lebende Tiere uw.) erklärt wurden. werden nach Bannware auf See unterſucht und im Falle von Banngutladung als Priſe aufgebracht, alſo von dem kontrollierenden Kriegsſchiff in Beſitz genommen, wobei Priſen feindliche wie neutrale Handelsſchiffe ſein können. Die erſte priſenrechtliche Handlung, die ein Kriegsfahr⸗ zeug nach dem Sichten des fremden Handelsſchiffes ausübt, iſt die Anhaltung, d. h. der Befehl zum Stoppen. Dem folgt die Durchſuchung, die Prüfung der Schiffspapiere und Be⸗ fragen der Beſatzung nach Art und Zweck der Ladung ſowie deren Unterſuchung. Führt das neutrale Schiff(feindliche Handelsſchiffe ſind gruͤndſätzlich der Aufbringung verfallen) keine Bannware, wird es freigelaſſen. Im anderen Falle geſchieht entweder die Zerſtörung, d. h Verſenkung des Schiffes, wenn die⸗äußeren Umſtände die Einbringung n einen Hafen des eigenen Landes verhindern, oder die friſe wird beſchlagnahmt und in einen Hafen eingebracht, um dort vom Priſengericht beurteilt zu werden. Je nachdem wird das Schiff dann freigegeben oder Schiff und Ladung(oder eins pon beiden) werden eingezogen, wodurch der Staat der Eigentümer des Gutes wird. Die Einbringung geſchieht in den meiſten Fällen durch eine Priſenbeſatzung oder ein Priſenkommando, d. h eine abgeteilte Mannſchaft unter Führung eines Offiziers(Pri⸗ ſenoffiziers) oder Unteroffiziers des aufbringenden Kriegs⸗ ſchiffes, der an Stelle des Kapitäns die Befehlsgewalt an Bord der Priſe übernimmt. Rund um die Tonnage 28K Die im Handelskrieg vernichteten oder beſchlag⸗ nahmten Handelsſchiffe haben im Durchſchnitt eine Tonnage von 4000 bis 8000 Tonnen. Bei Tonnenanga⸗ ben der Handelsſchiffe handelt es ſich um Re giſterton⸗ nen d. h. Raumtonnen: eine Regiſtertonne— 2,83 ebm. Die Tonnen ſind meiſt als Bruktoregiſtertonnen (BRT) angegeben, umfaſſen alſo den geſamten Hohlraum des Schiffes, in Regiſtertonnen gemeſſen. In einigen Fällen ſind Nettoregiſtertonnen(RNRT) genannt, die ſich dann nur auf den Laderaum des Schiffes, in Regiſtertonnen gerech⸗ net, beziehen, alſo ungerechnet die Räume, die der Aufnahme von Vorrat, Brennſtoff, Ballaſt und Beſatzung dienen. Während die Größe der Handelsſchiffe in Raumtonnen gemeſſen wird, gibt man die Größe der Kriegsſchiffe in Gewichtstonnen(t) an. Da das Gewicht des Schiffes gleich dem Gewicht der vom Schiffskörper verdrängten Waſſer⸗ menge iſt, bezeichnen dieſe Tonnen(1 Tonne= 1000 kg) die Waſſerverdrängung(Deplacement) des Schif⸗ fes. Man ſpricht daher von Deplacement⸗Tonnen. Wo ſaß der Treffer? Ferner bringt der Handelskrieg den Ausdruck„Geleit⸗ zug“. Geleitzüge ſind von unſeren U⸗Booten und Ueber⸗ waſſerſtreitkräften mit Erfolg aug een worden. Dieſe Ge⸗ leitzüge, auch Konvois genannt, ſtellen eine Zuſammen⸗ faſſung von Handelsſchiffen dar, die unter dem Schutz eines Kriegsſchiffgeleits von ihrem Sammelhafen aus gemeinſam über See nach dem Beſtimmungshafen gebracht werden. Für die Geleitzugſicherung werden allgemein Zerſtörer, Kreuzer und bewaffnete Fiſchdampfer, aber auch ſtärkere Seeſtreitkräfte verwendet. Nach den vielen erfolgreichen deutſchen Angriffen auf feindliche Kriegsſchiffe, bej denen Bomben auf den Gegner niederregneten oder Torpedos die Schiffswände aufriſſen, gab der Wehrmachtsbericht meiſt an, an welcher Stelle ſie das feindliche Schiff trafen. Bald wurde das Vorſchiff(der vordere Teil des Schiffes bis zur Kommandobrücke), bald das Achterſchiff getroffen(hinterer Schiffsteil, etwa bis zum Anfang der achternen Aufbauten); telteil des Schiffes, der u. a. die Maſchinen enthält. Die Waffen Die Waffen des Seekrieges, die häufig Erwähnung fin⸗ den, ſind außer der Artillerie Minen, Torpedos, Waſſer⸗ bomben und Fliegerbomben. Die Mine hat kugelförmige oder eiförmige Geſtalt, enthält im unteren Teil des Minen⸗ gefäßes die Sprengladung, die bei Berührung zwiſchen Mine und Schiffswand(wobei durch verſchiedenartige Konſtruktionen die Zündung ausgelöſt wird) detoniert. Die Minen ſtehen als Sperren in vorher eingeſtellter Tiefe unter Waſſer verankert. 5 Gleichfalls zu den Unterwaſſerwaffen gehört der Tor⸗ pedo, der einen Durchmeſſer von meiſt 50 bis 55 em hat. Er beſitzt zigarrenähnliche Form und läuft nach dem Ab⸗ ſchuß aus dem Ueberwaſſer⸗ oder Unterwaſſerausſtoßrohr in eingeſtellter Tiefe mit eigener Maſchinenkraft auf das Ziel zu Die Sprengladung befindet ſich im Kopf des Geſchoſſes. Schiffe —— Die Waſſerbombe iſt zylinderförmig. In dem zylin⸗ driſchen Mantel ſind Ladung, Zeit⸗ und Tiefeneinſtellung ſowie Zündvorrichtung untergebracht. Waſſerbomben wer⸗ den gegen U-Boote verwendet und explodieren unter Waſ⸗ ſer in beſtimmter, vorher eingeſtellter Tiefe. Fliegerbomben ſind von verſchiedenſter Art und Größe. Zu den ſchweren Bomben zählen die 250⸗-kg⸗ und 500⸗kg⸗Bomben. Das Kampfgebiet Während bereits deutſche Torpedos und Fliegerbomben vielfach britiſche Streitkräfte in den Häfen und in See ge⸗ troffen haben, wurden die britiſchen Angriffe im Küſten⸗ vorfeld, alſo in dem der Küſte vorgelagerten Seegebiet, oder unmittelbar an der Küſte abgeſchlagen. Dafür ſind engliſche Bomben auf neutrales Gebiet gefallen, wie britiſche Kriegs⸗ ſchiffe auch im Weltkriege deutſche Schiffe in neutralen Hoheitsgewäſſern angegriffen haben. Die Hoheitsge⸗ wäſſer eines Landes erſtrecken ſich von der Küſte aus drei Seemeilen ſeewärts. Innerhalb dieſes Gebietes gelten die Hoheitsrechte des anliegenden Staates. * Soldaten opfern für die Gemeinſchaft Spende eines Baubakaillons für das Kriegswinkerhilfswerk NSG. Zwei Soldaten eines Baubataillons, das ſeit Kriegsbeginn ſeine ſchwere und verantwortungsvolle Pflicht an der Oberrheinfront erfüllt, hatten ſich in der Reichsſtatt⸗ halterei in Karlsruhe eingefunden, um unſerem Gauleiter im Auftrag ihres Bataillonskommandeurs und zugleich im Namen aller ihrer Kameraden den Betrag von 6629,60 Mark als Ergebnis einer am Jahrestag der Machtergreifung durchgeführten Sammlung für das Kriegswinterhilfswerk zu überreichen. Das Schreiben des Kommandeurs des Baubataillons an Gauleiter Robert Wagner hat folgenden Wortlaut: „Gauleiter! Wenn Sie dieſes Schreiben in Händen haben, ſtehen zwei Männer vor Ihnen mit dem Auftrag, die Grüße der Führer und Soldaten eines Baubataillons an der Weſtfront zu überbringen. Gemeinſam ſtehen wir hier und verſtärken den unüberwindlichen Wall, der auf Befehl des Führers erſtanden iſt, um die Heimat zu ſchützen. Bereits Anfang Oktober v. Is konnten wir dem Kriegs⸗ winterhilfswerk 4408,09 Mark überweiſen. Die zweite Sammlung im Bataillon, durchgeführt im Gedenken an den 30. Januar 1933, ergab 6629,60 Mark. Dieſen Betrag über⸗ reichen wir Ihnen, Gauleiter, mit der Bitte, denſelben an den Führer mit den herzlichſten Grüßen von ſeinen Män⸗ nern am Weſtwall weiterzuleiten. Heil Hitler! gez. Unterſchrift.“ Vor der Ueberreichung der Spende an den Gauleiter hatten wir Gelegenheit, uns mit den beiden Männern dieſes in ſeiner ſozialiſtiſchen Haltung vorbildlichen Arbeitsbatail⸗ lons zu unterhalten. Zwei Soldaten der beiden beſten Kom⸗ panien ſprachen von der hervorragenden Leiſtung ihrer Einheit, als ſei das eine Selbſtverſtändlichkeit. Die beſte Kompanie hat allein 1800 Mark geopfert. Dabei erfolgte die Sammlung innerhalb des Bataillons durchaus auf frei⸗ williger Grundlage. Die Sprecher des Baubataillons, zwei SA⸗Männer aus Oberbaden, erzählten uns mit leuchtenden Augen von dem ausgezeichneten Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt innerhalb ihrer Einheit. Nur aus einem ſolchen Geiſt echter Kameradſchaft und wahrer Opferbereit⸗ ſchaft heraus iſt auch das vorzügliche Ergebnis der am Jah⸗ restag der nationalſozialiſtiſchen Revolukion durchgeführten l 8 f Sammlung für das Kriegswinterhilfswerk zu erklären. oder der Treffer ſaß mittſchiffs, d. h. unmittelbar im Mit⸗ Als dann die beiden Soldaten vor den Gauleiter traten und ihm das Schreiben ihres Bataillonskommandeurs mit dem Geldbetrag überreichten, da ſprach Freude und Stolz aus ihren Augen. Mit herzlichen Worten der Anerkennung dankte Gauleiter Robert Wagner den beiden Soldaten und damit zugleich dem ganzen Bataillon für die ſtolze Lei⸗ ſtung, die umſo höher einzuſchätzen iſt, als ſie von Männern vollbracht wurde, die als Soldaten an der Front ſtehen. Der Gauleiter trug ihnen ſeine beſten Grüße an alle Ka⸗ meraden des Baubataillons auf und verſprach zugleich, dem Führer die Grüße der Männer von der Oberrheinfront zu übermitteln und ihm von dem vorbildlichen Geiſt der Opfer⸗ bereitſchaft dieſes Baubataillons, das ſich faſt ausſchließlich aus Badenern zuſammenſetzt, Mitteilung zu machen. Wahrhaftig: Dieſes Sammelergebnis iſt wert, rühmend hervorgehoben zu werden. Soldaten der deutſchen Wehr⸗ macht haben hier erneut gezeigt, daß ſie täglich den Sozia⸗ lismus der Tat vorleben. F. K. H. ter, die durch die Priſenordnung des jeweiligen Staates zun toffel voll und ganz zu. Berückſichtigt man ſchließlich die viel⸗ Den Erfolgen der hinter uns liegenden fünf Jahre Er⸗ zeugungsſchlacht iſt es zu danken, daß jetzt keine grundſätz⸗ lichen Umſtellungen in der Landwirtſchaft notwendig ſind. Die im Jahre 1934 ausgegebenen Parolen der Erzeugungsſchlacht ſind demnach heute genau ſo maßgebend wie damals. Es iſt lediglich notwendig, dieſe ſeit Jahren bewährten und erfolg⸗ reichen Maßnahmen auf einzelnen Gebieten auszubauen und zu verſtärken. Die erſte und wichtigſte Aufgabe aller Betriebs⸗ leiter im Kriege iſt es, die bisher erreichte Intenſität unter Einſatz aller vorhandenen Mittel und Möglichkeiten weiteſt⸗ gehend zu ſichern und wo irgend möglich noch zu ſteigern. Dazu iſt es aber vor allem notwendig, den Anbau von Hack⸗ früchten nicht abſinken zu laſſen, ſondern, ſoweit möglich, die Anbaufläche noch hier und da auszudehnen. Zu den Grundpfeilern der Kriegsernährungswirtſchaft zählt vor allen Dingen der Kartoffelba u. Daher iſt es im Rahmen der Erzeugungsſchlacht im Jahre 1940 unbeding! notwendig, alles zu tun, um die Kartoffelerzeugung in Höhe der Ernten von 1937 bis 1939 zu erhalten oder nach Möglich keit noch zu ſteigern. Die Erreichung dieſes Zieles iſt volls⸗ wirtſchaftlich beſonders deshalb wichtig, weil im Kartoffel⸗ bau im allgemeinen je Flächeneinheit das Doppelte an Nähr⸗ ſtoffen erzeugt wird als im Getreidebau. Wenn durch Um⸗ rechnung in Kalorien die Flächenerträge bei den verſchiedenen Ackerfrüchten auf einen gemeinſamen Nenner gebracht werden, ſo ergibt ſich, daß zur Erzielung der Nährwertmengen von 179 Hektar Kartoffeln 3,8 Hektar Roggen erforderlich ſind. Eine Ernte von 160 Doppelzentner Kartoffeln je Hektar bringt an reinem Stärkemehl etwa 22 Doppelzentner oder rund 75 Pro⸗ zent mehr Mehl, als bei der Beſtellung der gleichen Fläche mit Brotgetreide zu erzielen ſind. Gerade in der Kriegswirt⸗ ſchaft aber müſſen diejenigen Kulturarten verſtärkte Beachtung finden, die mit Sicherheit bei vielſeitiger Verwertungsmög⸗ lichleit hohe Nährſtoffmengen liefern. Dies trifft für die Kar⸗ gewonnenen Beobachtungen und Ergebniſſen r ſeitige Verwertungsmöglichkeit der Kartoffel— die Speiſe⸗ kartoffel zur unmittelbaren menſchlichen Ernährung, die Futterkartoffel in erſter Linie als Fleiſch⸗ und Fettlieferant, die Fabrikkartoffel als Rohſtoff für die Textil⸗ und Süß⸗ wareninduſtrie, u. ä m., ferner die Brennereikartoffel als Treibſtoff, ſo zeigt es ſich deutlich, daß keine andere Kultur⸗ art in derartigem Maße zur Sicherung der Volksernährung beitragen kann als gerade die Kartoffel, Neben der Sicher⸗ ſtellung des infolge des Krieges erhöhten Speiſekartoffel⸗ bedarfs kommt es in erſter Linie darauf an, auch genügend Futterkartoffeln zu erzeugen. Die Kartoffel kann und ſoll auf Grund ihres hohen Nährwertes die Futtergrundlage für nahezu die geſamte landwirtſchaftliche Tierhaltung darſtellen und bietet damit die Möglichkeit, die Fett⸗ und Fleiſch⸗ erzeugung bei ſtarker Entlaſtung des Getreidebaues zu er⸗ halten und zu ſteigern. Nach den in den praktiſchen Betrieben können Kar⸗ toffeln nicht nur an Schweine, ſondern mit beſtem Erfolg und ohne jegliche Leiſtungseinbuße auch an Pferde, Milchvieh und Geflügel— roh, gedämpft oder in Form von Trockenlar⸗ toffeln— verfüttert werden Dadurch läßt ſich das bisher noch in großem Umfang verwendete Getreide zum großen Teil einſparen und wird für andere wichtige Zwecke frei. Darüber hinaus wird die Kartoffel in weſentlich größerer Menge als bisher von den Stärkefabriken und Kartoffeltrocknereien benötigt. Berückſichtigt man, daß die Kartoffel über den unmittel⸗ baren Speiſeverzehr, über die Erzeugniſſe der Stärkefabriken, Trocknereien und Brennereien und ſchließlich über die Ver⸗ edlung durch den Tiermagen 30 Prozent unſeres Nahrungs⸗ bedarfs deckt, ſo können wir ermeſſen, was hohe Kartoffel- ernten unter den derzeitigen Verhältniſſen bedeuten. Die Zuckerrübe ſpielt im Rahmen der landwirtſchaft⸗ nur Zucker für den unmittelbaren Verbrauch und für indu⸗ lichen Kulturpflanzen eine beſondere Rolle. Sie liefert nicht 1 0 ſtrielle Zwecke(Marmeladenherſtellung, Süßwarenwirtſchaft), ſondern iſt Geichſantig auch die wertvollſte und maſſenreichſte Futterpflanze. Man muß alſo von dem Gedanken abgehen, die Zuckerrübe lediglich unter dem Geſichtspunkt der Zucker⸗ erzeugung zu betrachten. Vielmehr muß ſie auch als die wichtigſte Futterpflanze angeſehen werden. Es iſt bekannt, daß keine andere Pflanze derart hohe Mengen an Kohle⸗ hydraten je Flächeninhalt zu erzeugen in der Lage iſt wie die Zuckerrübe. Außerdem liefert das Zuckerrübenblatt ein äußerf wertvolles Futter für den Milchviehſtall, das weitgehend als Erſatz für fehlendes Eiweißkraftfutter herangezogen werden kann. Die anfallenden Trocken⸗ und Zuckerſchnitzel können bei der Pferdefütterung und Schweinemaſt weitgehend das Futter⸗ getreide(Hafer und Gerſte) erſetzen. Im Wiederkäuermagen, insbeſondere bei Milch- und Maſtvieh, aber auch bei Schafen. ſind Trocken⸗ und Steffenſchnitzel unentbehrlich. Da außerdem die Zuckerrübe ebenſo wie die Kartoffel das Zwei⸗ bis Dreifache von der gleichen Flächeneinheit hervor⸗ bringt als z. B. Hafer und Gerſte, der Zuckerrübenbau auch weſentlich zur Bodenverbeſſerung beiträgt und ſchließlich die Zuckerrübe als ſehr gute Vorfrucht die Erträge des nachfolgen⸗ den Getreides ſteigert, ſo erſieht man daraus, wie wichtig erade in der heutigen Zeit die Aufrechterhaltung der bis⸗ 1 85 Zuckerrübenanbaufläche iſt. Ein Rückgang der Anbau⸗ fläche würde nicht nur die ausreichende Verſorgung des deut⸗ ſchen Volkes mit Zucker, ſondern auch die ausreichende Futter⸗ verſorgung unſerer Viehbeſtände gefährden und darüber hin⸗ aus einen Rückgang in der Landeskultur bedeuten. Die größte Schwierigkeit, die ſich der Aufrechterhaltung des Hackfruchtbaues entgegenſtellt, iſt zweifellos die Beſchaf⸗ fung der notwendigen Arbeitskräfte für die Pflege und Ernte der Hackfrüchte. Dieſe Schwierigkeit wird aber dadurch be⸗ hoben, daß uns nicht allein in den Kriegsgefangenen, ſondern auch in den großen Kontingenten von Zivilpolen ſo zahlreiche Arbeitskräfte zur Verfügung ſtehen, daß die bisherigen Lücken 105 Arbeitseinſatz zu einem erheblichen Teil geſchloſſen werden önnen. 5 5 5 (24. Fortſetzung.) Im vorhergehenden Kapitel wurde erzählt: Noch während dos Santos das Geld raubt, merkt er, daß vor dem Hauſe Poſten ſtehen Er flieht durch eine Hintertür lleber Cordula iſt alles zuſammengebrochen, als lie mit Haus Haberland zuſammentrifft, iſt ſie zu einer Aus⸗ ſprache unfähig. Auch er hat noch keine Zeit, denn es gilt, dos Santos zu finden. Er erinnert ſich, daß der Wagen des Braſilianers in der Garage des Hotels untergeſtellt iſt Haus Haberland nimmt an, daß der Verbrecher mit ſeinem Wagen zu fliehen beabſichtigt und dringt vorſichtig in die Garage ein. Ehe er ſich in dem Dämmerlicht zurecht gefun⸗ den hat, iſt dos Santos ihm an die Kehle geſprungen. In ſeiner Hand blitzt ein Meſſer auf, aber MacLean, der in dem gleichen Augenblick eingedrungen iſt, kann den Bra⸗ ſilianer zurückreißen. Das Meſſer verletzt nur Haberlands Schulter. In kurzer Zeit iſt der Verbrecher gefeſſelt. „Ohne den da wäre der Ausgang vermutlich weniger glücklich für mich geweſen!“ erklärt Hans Haberland und deutet auf MacLean, der mit der Pfeife im Mund ge⸗ laſſen neben ihm ſteht. Nun ſoll Macvean über ſein rettendes Eingreifen berichten. Das ſei doch ſehr einfach! Er habe ſich auf eigene Fauſt die Bude anſehen wollen, in der der Schuft gehauſt habe, und ſei dem Boß nachgegangen, als er ihn über den Hof gehen ſah. „Gut gemacht, Alter!“ Macvean die Hand. Nun aber beſteht Frau Kurze, die Wirtin, energiſch darauf, daß Hans Haberlands Wunde unterſucht und ver⸗ bunden wird, und ſchleppt ihn durch die Schar der Neu⸗ gierigen, die ſich angeſammelt hat, in ihr Zimmer. Hier ſtellt Hans Haberland feſt, daß er mit ſeinem zerfetzten und beſchmutzten Anzug nicht gerade einen vertrauen⸗ erweckenden Eindruck macht. Aus der Schulterwunde quillt das Blut, aber es ſieht gefährlicher aus, als es iſt, und ſtellt ſich bei näherer Unterſuchung nur als ein langer, ziemlich flacher Schnitt heraus—„eine kleine Schramme!“ wie Hans Haberland ſagt—, den der herbeigerufene Arzt ſogleich näht. Hans Haberland ärgert ſich nur über den Zeitverluſt, denn es drängt ihn, jetzt ſo raſch wie möglich ſeinen Bruder aufzuſuchen und eine verſöhnende und klä⸗ rende Ausſprache herbeizuführen. . Dazu kommt es indes nicht. Karl Haberland hat ſich in ſeinem Zimmer in der Fabrik eingeſchloſſen, und kein Rufen und Klopfen kann ihn dazu bewegen, ſeine Tür zu öffnen.„Ich wünſche, allein zu ſein!“ iſt alles, was er von ſich hören läßt, auch auf die Bitte ſeines Bruders um Einlaß. Es bleibt Hans Haberland nichts anderes übrig, als ſich inzwiſchen mit Ohm Tiedemann, den er mit freudiger Ueberraſchung begrüßt hat, in das Nebenzimmer zu ſetzen und zu warten. Gleich darauf erſcheint Herr Kiepert, der Buchhalter, und meldet zwei Abgeſandte der Arbeiterſchaft, 9 Herrn Haberland dringend um eine Unterredung äten. „Mein Bruder iſt jetzt nicht zu ſprechen, wiſſen, Herr Kiepert.“ Herr Kiepert erklärt, die Leute wünſchen, mit dem Herrn Doktor Haberland zu ſprechen, nicht mit dem Chef Und er ſchlöſſe ſich ihrer Bitte an. Es ſei von höchſter Be⸗ deutung. „Alſo, herein mit ihnen!“ Die beiden Arbeiter kommen, drehen ihre Mützen und ſetzen auseinander, es ſei wegen Böttcher. Herr dos San⸗ tos wäre doch immer gut Freund mit Böttcher geweſen. Böttcher ſei heute nur ein paar Minuten in der Fabrik geſehen worden, gerade, als die Poliziſten da waren, und nun wäre er fort, und es ſtände wohl zu vermuten, daß er ein Helfershelfer von Herrn dos Santos wäre und ſich in Sicherheit gebracht habe. „Und das ſagt ihr erſt jetzt?“ ruft Hans Haberland und ſpringt auf. Sie hätten es gleich melden wollen, aber Herr Haber⸗ land habe ſich ja nicht ſprechen laſſen, entſchuldigen ſich die Arbeiter. 5 g Hans Haberland telephoniert ſofort an die Polizei, aber zuviel koſtbare Zeit iſt verlorengegangen. Trotz aller Schritte, die unternommen werden, läßt ſich nichts mehr 5 der Tatſache änderen, daß Böttcher ſpurlos vrſchwun⸗ en iſt. Hans Haberland ſchüttelt wie Sie *. Nach Verlauf einer Stunde verſucht Hans Haberland abermals, mit ſeinem Bruder durch die Tür zu verhandeln und ihn zum Oeffnen zu bewegen. Aber er bekommt keine Antwort. Eine Zeitlang hat man Karl Haberland herum⸗ kramen hören, nun iſt es ſtill. 5 Dieſe Stille beunruhigt Hans, und auch Ohm Tiede⸗ mann meint beſorgt:„Das gefällt mir nicht, mein Sohn!“ Sie beſchließen, ohne weiteres Zögern die Tür gewaltſam zu öffnen. Herr Kiepert wird ſortgeſchickt, um geeignetes Werkzeug zu holen, nach deſſen Erhalt Hans Haberland mit wenig Mühe das Schloß aufbricht. In ſeinem Lehnſtuhl am Schreibtiſch ſitzt Hans Haber⸗ land, den Kopf auf die Bruſt geſunken, die Arme ſchlaff herabhängend. Vor ihm auf dem Schreibtiſch liegen meh⸗ rere Briefe, und ein kleines, weißes Schächtelchen ſteht neben einem leeren Glas. Durch das offene Fenſter ſcheint die Frühlingsſonne auf ſein ergrautes Haar, Er ſieht ſie nicht mehr. Er hört nicht mehr den Ruf ſeines Bruders, der an ſeine Seite geeilt iſt und die ſchlaffe Hand ergreift. Noch iſt die Hand nicht erkaltet, aber auf den erſten Blick erkennt Hans Haberland, daß ſein Bruder Karl Schluß gemacht und freiwillig den Weg beſchritten hat, von dem es keine Rückkehr gibt. d Zwei Abſchiedsbriefe hat Karl Haberland hinter⸗ laſſen, einen an ſeine Frau und einen an ſeinen Bruder Hans. In dem Schreiben an ſeinen Bruder bittet er ihn in ſchlichten, männlichen Worten um Verzeihung.„Ich hinterlaſſe Dir einen befleckten Namen,“ ſchreibt er,„denn wer wird mir glauben, daß ich von den Betrügereien dos Santos', den ich nicht nur zu meinem Teilhaber gemacht, ſondern auch zu meinem Schwiegerſohn machen wollte, nichts gewußt habe! Und das iſt es, was ich nicht er⸗ tragen kann. Bei allen Fehlern, die ich begangen haben mag, war es immer mein Beſtreben, als Menſch und als Kaufmann ehrenhaft zu ſein. Nun habe ich nicht mehr die Kraft, den Kampf auf mich zu nehmen, um der Welt meine Schuldloſigkeit zu beweiſen. Mein letztes und ein⸗ ziges Nor äck 18 Dick ii 81 Bi 7 9 N 8 ziges Vermächtnis an Dich iſt die Bitte, unſeren Namen von der Schande zu reinigen und Dich meiner armen Frau anzunehmen.“ Und das gelobt Hans Haberland dem toten Bruder. . Beiſtand an ihre Seite ge⸗ rufen hat, ſchickt er MacLean nach England zurück. Der Schotte hat es übernommen, Lord Clifford von den Ge⸗ ſchehniſſen in Kenntnis zu ſetzen und ihn zu bitten, den kt der öffentlichen Probefahrt des Silberdracheit ge Tage aufzuſchieben, bis Hans Haberland ſeinen beerdigt und die dringendſten Angelegenheiten duet hat. Angenehm iſt dieſer Auftrag nicht, und der Sch hätte ſich weit lieber noch mit einigen Verbrechern herumgeſchlagen, als dem mächtigen Gebieter der Clifford⸗ werke lange Reden zu halten. Doch weit härtere Anforderungen werden in den näch⸗ noch e Ar Nor Bruder ſten Tagen an Hans Haberland geſtellt. Was er mit Be⸗ ſtimmtheit erwartet hat, erweiſt ſich nun als Gewißheit. Die braſilianiſchen Staatspapiere ſind vom erſten bis zum letzten Blatt gefälſcht. Wieder iſt es eine ſo geſchickte Fäl⸗ ſchung, daß ſelbſt die Sachverſtändigen ſtaunen. Die Bank iſt faſt um eine Million geſchädigt und ſteht vor dem Zu⸗ ſammenbruch. Die Haberlandwerke ſtellen die Arbeit ein. Hans Haberland ſitzt vom frühen Morgen bis in die ſpäte Nacht hinein entweder in der Fabrik oder in der Bank. e 0* V. Zeichnung: Näthe— M. „Du biſt ein tapferes Mädchen, Cordula! Ein tapferes, liebes, großartiges Mädchen!“ In der Fabrik findet Hans Haberland eine heilloſe Verwirrung und Unordnung vor. Die korrekt geführten Bücher des alten Kiepert ſind wertlos, denn dos Santos hat vollkommen ſelbſtherrlich mit den Geldern geſchaltet, falſche Angaben gemacht, die Einnahmen für ſich behalten, Rechnungen verſchwinden laſſen und überall Schulden hinterlaſſen. Die Maſchinen ſind in einem noch weit ſchlim⸗ meren Zuſtand, als Haus Haberland ſie vor Jahresfriſt vorgefunden hat. Die guten Arbeiter ſind bis auf wenige Ausnahmen von Böttcher entlaſſen worden und durch billige, ſchlechte Kräfte erſetzt. Es ſieht noch viel troſtloſer aus, als Hans Haberland gefürchtet hat. Jetzt iſt es ein Glück für ihn, daß er vor einem Jahr auf ſeinen Anteil an der Fabrik verzichtet hat. Nach Recht und Geſetz iſt er für den Schaden nicht mehr verantwort⸗ lich. Doch moraliſch fühlt er ſich aufs tiefſte bedrückt bei dem Gedanken, daß der Name Haberland vor der Oeffent⸗ lichkeit mit dem Betrüger dos Santos zuſammengebracht und mit Schande bedeckt wird. Um im Trauerhaus nicht zu ſtören, iſt Hans Haber⸗ land im„Schwarzen Adler“ wohnen geblieben. Es for⸗ dert ihn auch niemand auf, in ſein Vaterhaus zurückzu⸗ kehren. Frau Elfriede weigert ſich, ihn zu ſehen. Auch Cordula läßt ſich nicht blicken, und ſelbſt wenn Hans Haberland es wollte, ſo fehlte im doch die Zeit wie die Sammlung, um eine Stunde der Ausſprache für ſie zu erübrigen.“ Am Abend vor der Beerdigung Karl Haberlands ſitzt Hans mit Ohm Tiedemann und Juſtizrat Braumüller in ſeinem elterlichen Hauſe im Arbeitszimmer des Bruders, um Schreibtiſch und Schubfächer einer Sichtung zu unter⸗ ziehen. Auch jetzt bleibt Cordula unſichtbar, aber ſie ſchickt den Herren einen mit Sorgfalt zubereiteten Imbiß. Karl Haberland hat zwar peinlichſte Ordnung ge⸗ halten, doch da es ſeine Gewohnheit geweſen war, alles aufzuheben, ſo haben ſich im Laufe der Jahre Berge von Briefen und Papieren angeſammelt. Um Mitternacht ſchickt Hans Haberland die beiden alten Herren fort. Er elbſt bleibt am Schreibtiſch ſitzen, um vor ſeiner Abreiſe, die gleich nach der Beiſetzung erfolgen muß, wenigſtens das Nötigſte zu erledigen. Mitten in ſeiner Arbeit überkommt ihn ein ſolches Gefühl der Oede, daß er die Papiere ſinken läßt und den kopf in die Hand ſtützt. Mit Schmerz und Reue denkt dans Haberland daran, daß es ihm nicht mehr vergönnt war, ſich mit dem lebenden Bruder auszuſöhnen. Doch 8 „ amel. . 2 des toten Bruders Vermächtnis ſoll ihm heilig ſein, welche Opfer er dafür auch zu bringen haben mag. Da öffnet ſich geräuſchlos die Tur, und Cordula tritt zin. Sie iſt ſehr ſchlank, ſehr blaß in dem ſchwarzen Kleide. Ihr Geſicht iſt ſtill, von einer ernſten, gefaßten Schönheit, die Hans Haberland tief zu Herzen geht. Er ſpringt auf und ergreift ihre Hand, die ſie ihm nicht entzieht. Ruhig ſteht ſie ihm gegenüber und blickt ihn mit klaren Augen an. „So ſpät auch noch auf, Cordula?“ „Ich kann doch nicht ſchlafen“, ſagt ſie leiſe.„Und ich wollte gern mit dir ſprechen. Es wird wohl die einzige Gelegenheit ſein.“ Er führt ſie zum Sofa und ſetzt ſich neben ſie, ihre Hand in der ſeinen behaltend. „Wie ich von Ohm Tiedemann hörte, reiſt du morgen wieder ab“, fährt ſie mit derſelben leiſen Stimme fort, „Ich wollte dir vorher danken für das, was du für mich getan haſt. Du haft dein Leben dabei aufs Spiel geſetzt, Ich weiß, es galt eigentlich deinem Bruder und nicht . „Du irrſt, Cordula“, unterbricht Hans Haberland ſie ernſt.„Was ich getan habe, war ſelbſtverſtändlich und bedarf keines einzigen Wortes. Aber⸗ich tat es in erſter Linie für dich. Aber nun laß uns nicht mehr davon reden, liebes Mädchen. Es gilt jetzt, Wichtigeres ins Auge zu faſſen. Ich weiß nicht, ob du dir klargemacht haſt, wie es hier ſteht.“ „Wir haben alles verloren, nicht wahr? Meiner Mut⸗ ter bleibt nichts mehr?“ „Leider! Leider! Wie wird deine Mutter es tragen?“ Cordula ſieht vor ſich hin.„Sie iſt jetzt gleichgültig gegen alles andere, lebt nur ihrer Trauer um Vater. Und mich ſchreckt die Armut nicht. Ich werde für Mutter und mich arbeiten, dann hat mein Leben wenigſtens noch einen Sinn.“ „Du biſt ein tapferes Mädchen, Cordula! Ein tapfe⸗ res, liebes, großartiges Mädchen! Es iſt jetzt noch zu früh, um mehr zu ſagen. Nur das eine: kannſt du mir verzeihen, Cordula? Und willſt du mir ein Freund und Kamerad ſein, wenn ich wiederkomme?“ „Du kommſt wieder?“ flüſtert ſie, ohne ihn anzuſehen. „Ich komme wieder!“ wiederholt er feſt.„Und dann werde ich alles tun, um dein Vertrauen zurückzugewinnen.“ . Drei Tage ſpäter ſind alle engliſchen Zeitungen voll von der Rekordſahrt des Silberdrachen. Die Cliffordwerke haben die ſchnellſte Lokomotive der Welt herausgebracht Daß ein deutſcher Ingenieur ſie gebaut hat, wird zwar meiſtens verſchwiegen oder nur ſehr nebenbei erwähnt, doch in eingeweihten Kreiſen iſt man unterrichtet und mit engliſcher Fairneß bereit, Hans Haberland nach Gebühr anzuerkennen und zu feiern. Mit dem Hinweis auf den Todesfall in ſeiner Familie entzieht ſich Hans Haberland allen Feſtlichkeiten. Von Marjorie haß er nichts geſehen und erfährt nur von dritter Seite, daß ſie an her Riviera ſei, und zwar, wie ihm mit ein wenig verſteckter Schadenfreude zugetragen wird, nicht allein, ſondern in Begleitung des ſchönen Filmhelden Lennard Dean. Merkwürdig, wie gleichgültig ihn das jetzt läßt! Nicht einmal ſeine verletzte Manneseitelkeit regt ſich. Marjorie könnte ihm nicht ferner ſein, wenn ſie auf einem anderen Planeten ſäße. Der Zauber, den ſie auf ihn ausgeübt hat, iſt gebrochen, und zwar ſo vollſtändig, daß er kaum noch an ſie denkt, nicht im Guten und nicht im Böſen. Wie ein glänzendes Feuerwerk hat ſie in ſein Leben gefunkelt Das Feuerwerk iſt erloſchen, und es iſt nichts geblieben — nichts. „Wie ſie ſelbſt über ihre Beziehungen zu ihm denkt, ob ihr Schweigen, ihre Rivierareiſe ein Abſchied für immer bedeuten— darüber iſt ſich Hans Haberland nicht klar. Weiß man bei Marjorie Clifford jemals, woran man iſt? Es iſt nichts zwiſchen ihnen vorgefallen, kein Zank, kein offener Bruch. Dies ſtillſchweigende Auseinandergehen wäre ganz in Hans Haberlands Sinn, aber er traut dem Frieden nicht recht. Es ſieht Marjorie wenig ähnlich, ſo vernünftig zu ſein. Zunächſt iſt er Lord Clifford eine offene Erklärung ſchuldig, und wenn Hans Haberland auch nicht ſo leicht vor etwas auf der Welt Angſt hat, ſo hätte er dieſe Aus⸗ ſprache doch ſchon gern hinter h Spät in der Nacht kehrt Hans Haberland nach Elms⸗ wood zurück. Als er die Tür ſeines Arbeitsraumes, in dem er nach wie vor hauſt, aufgeſchloſſen und das Licht einge⸗ ſchaltet hat, bemerkt er, daß auf dem Sofa unter einer großen Wolldecke ſich etwas bewegt. Ueberraſcht bleibt er 157855 8 5 5 195 ein Kopf aus der Decke, ein ver⸗ hlafenes Geſicht taucht auf, und Marj i i und reibt ſich die Augen. f. 8 Bei Gott, es iſt Marjorie! Und Marjorie hat rote Haare! Hans Haberland fühlt ſich verſucht, ſich ebenfalls die Augen zu reiben. Aber ſo angeſtrengt er auch hinſtarrt, 5 und bleibt Marjorie mit einem Kopf voll roter Locken. „Ach!“ ſagt Marjorie kläglich.„Sieh mich nicht ſo an, als wäre ich der Geist deiner Gloßmutters Sch war ſo müde, und da bin ich eingeſchlafen.“ (Fortſetzung folgt.) Sie hatte unter das Bett geſchaut. In Dallas in Texas iſt in dieſen Tagen ein gewiſſer John Wyatt ver⸗ urteilt worden, dem man 50 Jahre Gefängnis gab, weil er unter das Bett ſeiner Braut eine Bombe gelegt hatte. t gerechnet, daß dieſe Braut, eine ſehr ängſtliche Natur, jeden Abend unter das Bett ſah, ehe ſie ſich hineinlegte.— So wurde die Bombe mit Zeit⸗ zünder entdeckt, ehe dieſe überhaupt explodieren konnte. Die Braut erſtattete gegen den Bräutigam Anzeige, wohl nicht ahnend, daß ſie ihn auf 50 Jahre ins Gefängnis ſchicken werde. Die Bombe war von dem Bräutigam als Rache dafür gedacht, daß die Braut ſeine zärtlichen An⸗ näherungsverſuche ſchroff zurückgewieſen hatte. 5 55 . e 3 0 e 2 F„