31 Monatlich k. 1.40, durch die Pest Mk 1.80, der Geſchüftsſtelle am Schalter abgetzelt mona. Mk. 1.20 KHnzeigenpreiſe⸗ Die 2 mm breite Miltmeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachlaſſe gemäß Preis kiste . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 8 3. Zt. gültig. Tazeigenſchluß 9 Uhr Saufprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Kaus: Kartszuhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Werbe er den Sesdtteil bm. Sechendelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich far die Schriftleitung, ebenſe für die Anzeigen Georg Härdle WMannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. g — 40. Jahrgang —— 2 c r N 5 Pharisäer als Greuelfabrikanten In England und Frankreich entrüſtet man ſich ge⸗ genwärtig wieder einmal darüber, daß angeblich Polen und Tſchechen von den Deutſchen mißhandelt würden. Es iſt dies das übliche Syſtem jener plutokratiſchen und füdi⸗ ſchen Schwindler, die das klaſſiſche Gebet der Phariſäer auf ihre angebliche Freiheitsfahne ſchreiben:„Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie andere Leute.“ Für den leidlich geſunden Geſchmack iſt nichts widerwärtiger und verlogener als dieſe künſtlich hervorgekehrte Entrüft ing engliſcher Politiker, Zeitungsſchreiber und ſogen. Hiſtoriker. Tatſächlich aber ſchöpfen alle dieſe Hetzer aus ihrer eigenen Quelle, indem ſie ihre ungezählten Schandtaten an faſt allen Völkern der Welt umfälſchen und ihren Zwecken ent⸗ ſprechend derartige Greuel Deutſchland zuſchieben. Um einmal von unſerem Standpunkt aus beim Näch⸗ ſten zu bleiben, darf man auf die gemeine Aus weiſung Deutſcher aus Elſaß⸗ Lothringen aufmerkſam machen Die Zahl der nach Deutſchland eingewanderten Elſaß⸗Lothringer iſt auf rund 120 000 zu ſchätzen, von de⸗ nen etwa 25—30 000 direkt gusgewieſen, die anderen un⸗ ter dem Druck der Verhältniſſe zur Auswanderung veran⸗ laß wurden Insgeſamt ſind aus dem Gebiet der Alkiier⸗ ten, aus den Kolonien und aus den abgetrennten Gebie⸗ ten etwa 1 Millionen deutſche Menſchen 1918 und in den Jahren darauf in das damals völlig verarmte Reich faſt mittellos hereingeſtrömt und mußten hier in Arbeit und Exiſtenz gebracht werden. Der engliſche Hiſtoriker Macaulay hat die nieder⸗ trächtige Heuchelei ſeiner Landsleute mit dem Satz feſtge⸗ legt:„Es iſt immer engliſche Art und Gewohnheit geweſen, jeden Krieg mit rückſichtsloſer Härte und Grauſamkeit zu führen Nur ſo iſt ein Krieg ſchnell zu beenden, ein kurzer Krieg iſt nämlich auch immer der wohlfeilſte.“ Wie zutref⸗ fend dieſes vernichtende Urteil des Engländers iſt, das be⸗ weiſen alle die Kriege, die England nicht nur auf dem europäiſchen Feſtlande und in Ueberſee führte, ſondern ge⸗ rade auch die unerhörten grauſamen und blutigen Revo⸗ lutionskriege in England Schottland und Irland ſelbſt. Fürchterlich ſind im 18 Jahrhundert die Engländer mit den Schotten umgegangen. Der Feudalis⸗ mus wurde ausgerottet, die früheren Gefolgsleute der Herren des Landes wurden praktiſch entrechtet. Das Land verödete und wurde von den Großgrundherren in Schaf⸗ weiden umgewandelt. Das Drama des iriſchen Volkes iſt hinreichend bekannt. Weil ſich die Iren nicht unterjochen ließen, wurden ſie rückſichtslos drangſaliert, zur Auswan⸗ derung gezwungen und im Laufe von noch nicht hundert Jahren um mehr als die Hälfte dezimiert. Das von den Engländern mit ſo großer Entrüſtung angefochtene Syſtem der Konzentrationslager iſt tatſächlich eine eng⸗ liſche Erfindung, die im Auguſt 1900 im Burenkrieg erſt⸗ malig angewendet wurde. Und nicht viel anders haben es auch die Franzoſen gemacht, die Algier, Marokko und Madagaskar mit geradezu ſadiſtiſchen Methoden unter ihre Herrſchaft zwangen. Die Befriedung Nordafrikas gelang den franzö⸗ ſiſchen Machthabern tatſächlich erſt durch buchſtäbliche Aus⸗ rottung aller waffenfähigen Nordafrikaner. Die Greuel in der großen franzöſiſchen Revolution ſind keineswegs als ein einmaliger Ausbruch von Roheit und Verwilderung zu bezeichnen. Was ſich in dem Mandatsgebiet Syrien bei der Niederſchlagung des Aufſtandes der Druſen zutrug, ſteht durchaus auf der gleichen Linie. Heute aber ſtellen ſich die Heuchler in London und Paris auf den Marktplatz der Weltöffentlichkeit und faſeln von ihrem ſelbſtloſen Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit. Englands„Beſchützerleiſtungen“ Amerikaniſche Warnung vor Englands Verſprechungen DNB Newyork, 6. Februar. Der ſehr bekannte Publiziſt General Johnſon, der der alliierten Propaganda in den Vereinigten Staaten bereits wiederholt entgegentrat, zer⸗ pflückt im„Newyork World Telegram“ die hierzulande oft gehörte Behauptung, daß die Alliſerten für kleine Nationen und die neutralen Länder kämpften. Johnſon ſchreibt, die bisherigen Beſchützerleiſtungen der Alliierten ſeien derartig miſerabel, daß Englands Verſprechungen kein Vertrauen mehr verdienten. Johnſon zählt alsdann Englands Zündea⸗ regiſter auf. Italien ſei mit Verſprechungen 3 1 1 — — . — in den Weltkrieg gelockt und hinterher um Beuteanteil ſchändlich betrogen worden. Dann wurde Griechenland auf die Türke! gehetzt und nach griechiſchen Mißerfolgen ſchmäh⸗ lich im Stich gelaſſen. Wenn England heute die Einkrei⸗ ſungspolitik gegen Deutſchland ableugne, ſo habe Frankreich jahrelang damit geprahlt, daß Deutſchland durch den Ring von waffenſtarrender kleiner Nationen in Schach gehalten werde. Frankreich habe der Tſchecho⸗Slowa⸗ kei und Polen Waffenhilfe verſprochen, aber Polen ſei er⸗ ledigt worden, ohne daß Frankreichs Bundesgenoſſe Eng⸗ land ſeine Hand rührte. England habe Abeſſinien nur hel⸗ fen wollen, ſolange Frankreich mitmachte, es habe Man⸗ dſchukuo kampflos Japan überlaſſen. f Johnſon erklärt erneut, er werde jedesmal als Hitler freund beſchimpft, wenn er England die Wahrheit ſage, kat. jächlich wolle er nur ſeine Kollegen veranlaſſen, hiſtoriſch⸗ Tafſachen nachzuleſen, ehe ſie fälſchlicherweiſe verſicherken, der Krieg der Alliierten komme den Vereinigten Staaten . und Amerika bedürfe des Schutzes der engliſchen lokte. Wenn ſchon die erwähnten Europa-Länder den fel⸗ ſenfeſten Verſicherungen der Alliierten nicht trauen könnken, wieviel weniger Anlaß habe Freundſchaftsbeteuerungen der Alliierten zu trauen? 8 . dann Amerika, den vagen Mittwoch, den 7. Februar 1940 Nr. 32 — Dr. Goebbels zur politiſchen Lage „Erſtklaſſiſch iſt zur Jeit nur das Problem: Wie gewinnen wir den Krieg.“ DNB. Berlin, 7. Febr. Am Dienstag verſammelten ſich die Leiter der Reichspropagandaämter in den Räumen des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda zu einer Arbeitstagung unter Leitung von Miniſterial⸗ direktor Gutterer, bei der eine Reihe von Referaten zu wichtigen Tagesfragen gehalten wurden. Unter anderem ſprachen Staatsſekretär Kleinmann über aktuelle Verkehrsfragen, Generalmajor Hannecken über Rohſtoff⸗Fragen,/ Gruppenführer Heydrich über die Aufgaben der Sicherheitspolizei und des Sicherheits⸗ dienſtes und Profeſſor Grimm über Frankreichs Friegs⸗ ziele. Im Mittelpunkt der Tagung, an der auch Vertreter des Oberkommandos der Wehrmacht ſowie Angehörige des Sicherheitsdienſtes und der Sicherheitspolizei teilnahmen, ſtand eine Rede des Reichsminiſters Dr Goebbels. In einem umfaſſenden Ueberblick über die politiſche Lage entwarf der Mtiniſter ein Bild von der Haltung bes deutſchen Volkes in den Wochen des Wartens, die die Welt durchlebt. Er ſchilderte, wie ſich überall das Gefühl durch⸗ geſetzt habe, daß die größten Entſcheidungen diesmal zum Austrag kommen müßten und wie das deutſche Volk von dieſer harten Notwendigkeit tief durchdrungen ſei. Dentſch⸗ land habe den Willen ſeiner Feinde zur Kenntnis genom⸗ men, das deutſche Volk als Machtfaktor ein für allemal auszulöſchen, und ruhig, ſicher und mit nüchterner Ent⸗ ſchloſſenheit ſehe es der Entſcheidung entgegen. Das Wiſſen um unſer abſolutes Uebergewicht über unſere Gegner auf allen Gebieten laſſe über den Ausgang dieſer Auseinander⸗ ſetzung keinerlei Zweifel aufkommen. Im einzelnen behandelte Dr. Goebbels eine Reihe von Tagesfragen, denen gegenüber er als Grundſatz aufſtellte: Erſtklaſſig iſt zur Zeit nur das Problem: Wie gewinnen wir den Krieg? Darauf iſt alles einzuſtellen und dem iſt alles andere unterzuordnen. Nichts anderes iſt heute von maßgebender Bedeutung, und alles, was wir kun, was wir denken, alles, was wir ſagen, unternehmen und vorbereiten hat nur dieſen einen Frage zu dienen. Gewiß ſei freilich, daß die Auseinanderſetzung mit der weſtlichen Plutokratie kein Kinderſpiel ſein werde. Aber das deutſche Volk habe es ja ſchon aus dem Munde des Führers gehört, daß Deutſchland in den letzten fünf Jahren nicht geſchlafen hat, und man könne hinzufügen, daß wirk⸗ lich an alles gedacht und für alles geſorgt ſei, ſo daß an unſerer abſoluten Ueberlegenheit keinerlei Zweifel mehr möglich ſeien. So könne das deutſche Volk auch jetzt in ſtar⸗ ker Zuverſicht dem Führer folgen. Die Geleitzug⸗Legende Klägliche Londoner Lügenkunſt DNB Kom, 6. Februar. Die Londoner Verſuche, die letz⸗ ten großen Erfolge der deutſchen Luftwaffe an der engliſchen Oſtküſte hinwegzulügen, bieten nunmehr ein Bild, das man nicht anders als kläglich bezeichnen kann. Die begreifliche Beſtürzung über die Verſenkung von Schiffen, die in Geleitzügen fuhren, hat eine derartige Verwirrung geſchaf⸗ fen, daß die linke Hand nicht mehr weiß, was die rechte tut. So wird in London amtlich mitgeteilt, daß infolge des deutſchen Luftangriffes nur ein einziges Schiff, nämlich der Norweger„Tempo“, geſunken ſei. Gleichzeitig wird jedoch in einer ebenfalls amtlichen Verlautbarung eine dramatiſche Schilderung mit allen Einzelheiten vom Untergang des modernen Minenſuchers„Sphinx“ gegeben, von deſſen Be⸗ ſatzung 54 Mann ums Leben gekommen ſind. Nur noch ſoviel Beſinnung iſt den berufsmäßigen Heuchlern in Lon⸗ don geblieben, daß ſie ſich ein Hintertürchen offen ließen. um als„Ehrenmänner“ dazuſtehen, obwohl ſie lügen, daß ſich die Balken biegen. Sie erklärten nämlich, daß die Er, gebniſſe des Kampfes„bis jetzt nicht offiziell feſtgeſtellt ſeien, obwohl man„amtlich erklären müſſe“, daß nur ein norwegiſches Schiff als einziges Schiff untergegangen ſei. Trotz dieſer verzweifelten Verſuche ſickert die Wahrheit allmählich durch Der Londoner Vertreter der römiſchen Agentur Agenzia Stefani teilt den Untergang des briti⸗ ſchen Dampfers„Kildale“ mit, der übrigens in London ſelbſt in einer ſchwachen Stunde zugegeben wurde Eine deutſche Fliegerbombe hat nach dem Bericht des Londoner Vertreters der Agenzia Stefani das deck des Dampfers durchſchlagen und war im Maſchinenraum ex⸗ plodiert. Die Exploſion hatte mittelbar ſechs Tote und un⸗ mittelbar das Sinken des Schiffes zur Folge, von deſſen Beſatzung ſchließlich 15 Mann gerettet werden konnten. Außerdem ſind, der Agentur zufolge, mehrere neu⸗ trale Dampfer geſunken bezw. beſchädigt worden. Zu den beſchädigten Dampfern gehörten das griechiſche Schiff „Nicolau Zografia“(7050 BR) und eine ganze Reihe anderer Hier liegt der Haſe im Pfeffer. Nachdem die Neutralen mit allen, auch mit den ge toiſſenloſeſten Mitteln in den„Schutz“ der britiſchen Ge⸗ leitzüge hineingelockt wurden, kann und will London um keinen Preis zugeben, daß dieſer„Schutz“ reſtlos berſagt. Es iſt für England mit ſeinem Tonnagemangel eine le benswichtige Frage, ob es auch weiterhin durch die Mit⸗ hilfe neutraler Schiffe und allen unentbehrlichen Einfuhr ⸗ ütern berſorgt wird oder nicht. In erſter Linſe aus die⸗ ſem Grunde iſt London enkſchloſſen, die Neukralen auch weiterhin in den Tod zu hetzen in der Hoffnung, daß das eine oder andere Schiff doch noch durchkommt und die heißerſehnten Rohſtoffe und Lebensmittel bringt. Daß da⸗ 3 . 1 3 1 5 . i bei die neutralen Schiffe bei der Verſorgung Englands die gefährdekſten Zonen zu übernehmen haben, iſt bei der eng⸗ liſchen Geſchäftsmoral keine Frage. Nalürlich kann man den Verluſt neutraler Schiffe auf die Dauer nicht verſchweigen, denn es fällt auf, wenn ſie nicht zurückkommen Daher werden die Verluſte nach und nach auch bekanntgegeben, aber mit den harmloſeſten Be⸗ gründungen„Strandungen“,„Riffe“ und„Klippen“ müf⸗ ſen herhalten. Um keinen Preis aber wird London ge⸗ ſtehen, daß gerade der Geleitzug die Urſache ihrer Vernich⸗ tung mar und daß dieſes Syſtem überhaupt keinen Schutz gewährleiſtet. Neues engliſches Balkanmanöver Plan eines„Schwarz ⸗Meer⸗ Paktes“ Rom, 6. Februar. Bei Wiedergabe des Auslandsechos zu den„ſieben Punkten von Belgrad“ ſtellen die römiſchen Blätter Deutſchlands Genugtuung über die Belgrader Be⸗ ſchlüſſe einer Beibehaltung der Neutralität der Enttäuſchung gegenüber, die in Paris und London herrſcht, wo man bis zuletzt gehofft habe, daß ein— natürlich gegen Deutſchland gerichteter—, wenn vielleicht auch nicht militäriſcher, ſo doch zumindeſt wirtſchaftlicher Block zuſtandekäme. Hierbei habe man in erſter Linie auf den Dreierpakt von Ankara gerech⸗ net, dann aber auf die„Garantien“, auf die allerdings, wie man in Rom ironiſch erklärt, die Garanten größere Stücke zu halten ſchienen, als die Garantierten. ihrer unbeſtreitharen I Amſterdam, 7. Febr. Das holländiſche Telegra⸗ phenbüro ARP gab bekannt, daß dem Oberbefehlshaber der niederländiſchen Land⸗ und Seeſtreitkräfte, General J. H. Reynders, entſprechend ſeinem Geſuch durch die Kö⸗ nigin der Niederlande ehrenvolle Entlaſſung aus dem Mili⸗ tärdienſt gewährt worden iſt. Gleichzeitig wird dem General der Dank für die unter außergewöhnlich ſchwierigen Um⸗ ſtänden geleiſteten wichtigen Dienſte ausgeſprochen. Zum Oberbefehlshaber der Land⸗ und Seeſtreitkräfte wurde Generalleutnant a. D. H. G. Winkelmann er⸗ nannt, der gleichzeitig zum General befördert wurde. Gene⸗ ral Winkelmann war ſeit Verhängung des Mobilmachungs⸗ zuſtandes Kommandant des Luftverteidigungskreiſes Ut⸗ recht⸗Soeſterberg. Das ANT erfährt hierzu, daß der Abſchied des Gene⸗ rals Reynders hauptſächlich auf Me inungsverſchie⸗ denheiten zwiſchen ihm und der Regierung hinſichtlich militäriſcher Fragen zurückzuführen ſei. General Reynders war im September vorigen Jahres zum Oberkommandie⸗ renden ernannt worden. 5 Die holländische Preſſe beſchäftigt ſich lebhaft mit die⸗ ſem Wechſel. Im Gegenſatz zu anderen Blättern vermerkt der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“, daß über ernſtliche Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Regierung und Ober⸗ befehl bei der kürzlich ſtattgehabten Verhandlung des Mili⸗ tärhaushaltes in der Zweiten Kammer noch nichts bemerkt werden konnte. Auch bei der ſchriftlichen Vorbereitung des Militärhaushaltes in der Erſten Kammer ſei nichts zutage etreten, was auf einen derartigen Konflikt hätte ſchließen aſſen. Der plötzliche Rücktritt des Generals Reynders von ſeinem wichtigen Poſten bedeute daher für den überwiegen⸗ den Teil der holländiſchen Bevölkerung und Wehrmacht eine Ueberraſchung. Das Blatt wiederholt dann die Feſt⸗ ſtellung des Kommuniques, in der von techniſch⸗militäri⸗ ſchen Meinungsverſchiedenheiten als Grund für den Rück⸗ tritt geſprochen wird, und fügt hinzu, dieſe Fragen ließen eine öffentliche Behandlung nicht zu, und daher ſei es wohl möglich, daß die Meinungsverſchiedenheiten nur einem engen Kreiſe bekannt geweſen ſeien. Das Blatt hebt hervor, daß der Wechſel im Oberkommando keinerlei Aenderung in der erprobten Neutralitätspolitik Hollands mit ſich bringen könne. Politiſche Fragen hätten hier keine Rolle geſpielt. Das Blatt deutet an, daß es ſich möglicherweiſe um Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Verteidigungsminiſter und dem Oberbefehlshaber gehandelt haben könne, und daß die Geſamtregierung ſich hinter den Verteidigungsminiſter geſtellt haben könne. Aus dieſem Grunde Bube General Reynders die Folgerungen ziehen müſſen. Vielleicht ſind für den Rücktritt des Oberbefehlshabers der niederländiſchen Land⸗ und Seeſtreitkräfte, General J. H. Reynders aber doch auch andere Gründe maßgebend als die in der holländiſchen Preſſe diskutierten. Es iſt ſehr leicht möglich, daß man dieſe Gründe in maßgebenden Kreiſen der niederländiſchen Regierung um ſo ernſter einſchätzt, als die Befürchtung vorhanden ſein könnte, daß man auch in anderen Ländern davon Kentnis hat. Unter dieſen Umſtän⸗ den wäre es verſtändlich, daß man einen Wechſel im Ober⸗ befehl der niederländiſchen Land⸗ und Seeſtreitkräfte für opportun hielt. Auch General van Corſchot iſt— wie be⸗ kannt— vor einiger Zeit von der niederländiſchen Negie⸗ rung verabſchiedet worden. Vielleicht ſind in beiden Fällen die Gründe dieſelben. Der Wehr machtsbericht DnB Berlin, 6. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Keine beſonderen Ereigniſſe. Britiſches Minenſuchboot geſunken Bei Flugzeugangriff beſchädigt DB Amſterdam, 6. Februar. Einer Reutermeldung aus London zufolge iſt dort amtlich bekanntgegeben worden, daß das britiſche Minenſuchboot„Sphinx“(875 BR), wäh⸗ rend es in einen Hafen eingeſchleppt wurde, ſank. 54 Be⸗ ſatzungsmitglieder wurden nach den bisherigen Angaben getötet oder ſind ertrunken. Das Schiff hatte eine Friedens⸗ beſatzung von 80 Mann. Es war erſt im Jahre 1938 vom Stapel gelaufen und mit zwei 10,8⸗em⸗Flakgeſchützen ſowie zwei Maſchinengewehren bewaffnet. Wie Reuter zuſätzlich mitteilt, war das britiſche Kriegs⸗ ſchiff bei den deutſchen Flugzeugangriffen beſchädigt wor⸗ den. Bei ſchwerem Wetter habe man jetzt verſucht, die „Sphinx“ einzuſchleppen Beim Hafeneingang aber ſei das Schlepptau geriſſen und das Schiff ſelbſt umgeſchlagen. Un⸗ 125 den Getöteten befindet ſich auch der Kapitän des Schif⸗ es. Immer neue Schiffsverluſte Amſterdam, 6. Februar. Nach einer Meldung des „Maasbode“ aus Oſtende iſt man dort um das Schickſal des belgiſchen Dampfers„Charles“(516 BRT) beunruhigt, da man ſeit einiger Zeit nichts um den Verbleib des Schif⸗ fes erfahren habe Einer Havasmeldung aus London zu⸗ folge, ſollen vier der zehn Beſatzungsmitkglieder der„Char⸗ les“ in England an Land gebracht worden ſein. Die ſechs übrigen Beſatzungsmitglieder die ſich mit Hilfe eines Flol⸗ ſes in Sicherheit hätten bringen wollen, würden vermißt. Skockholm, 6 Februar. Wie das ſchwediſche Nach⸗ richtenbüro Te meldet, liegen von dem in Göteborg behei⸗ mateten Dampfer„Andaluſia“(1375 BRT), der am 17 Ja⸗ nuar Bordeaux mit dem Ziel Göteborg verlaſſen hatte, keine Nachrichten vor. Man befürchtet, daß der Dampfer verloren iſt Aus dem Geleuzug verſenkt Einer der modernſten engliſchen Dampfer. Du. Amſter da m, 7. Febr. Der 9874 BRZ große engliſche Dampfer„Beaverburn“ iſt in der Nähe der eng liſchen Züdweſtküſte aus einem Geleitzug heraus korpediert worden. Er befand ſich zuſammen mit vier anderen Ozean⸗ dampfern auf dem Weg bon Kanada nach England. Wie der Amſterdamer„Telegraaf“ berichtet, handelt es ſich bei der„Beaverburn“ um eines der ſchnellſten und beſteingerichteten engliſchen Frachtſchiffe. Es gehörte der Canadian⸗Pacific⸗Linie und verſah zuſammen mit den vier anderen Schiffen der„Beaver“⸗Klaſſe ſeit 1928 einen regel⸗ mäßigen lotägigen Dienſt nach Kanada Die Schiffe ſind mit beſonderen Kühlabteilungen zum Transport von Früchten ausgeſtattet. Nach einer Reutermeldung konnten 76 Mitglieder der Beſatzung gerettet werden Auf eme Mine gelaufen London, 6. Februar. Der britiſche Dampfer„Portelet“ (1064 BRT) iſt in der Nordſee auf eine Mine gelaufen und geſunken Neun Ueberlebende wurden von einem finniſchen Schiff aufgenommen. Griechiſcher Dampfer überfällig Rom, 6. Februar. Wie„Paleſtine Poſt“ aus Telaviv meldet, iſt man von dem griechiſchen Dampfer„Popi“(1500 BRT) ſeit über 40 Tagen ohne Nachricht. Der Dampfer war mit einer Ladung Zitronen nach Glasgow unterwegs. Zum mindeſten rechnet man damit, daß die geſamte Ladeing verdorben iſt. *ñ Amſterdam, 7. Febr. Der däniſche Schoner„Karen“ (330 BRT) wurde— wie aus London gemeldet wird in einem großen Hafen an der Oſtküſte Englands ein Raub der Flammen. Zwei Mitglieder der Beſatzung, denen der Weg aus dem Maſchinenraum abgeſchnitten wurde, er⸗ ſtickten. Neutrale Schiffe in feindlichem Geleit Eine neue deutſche Warnung. DNB Berlin, 7 Febr. Die ſchwediſche Zeitung„Da⸗ gens Nyheter“ hat am 4 2. 1940 einen Bericht der Mann⸗ ſchaft des vor der ſchottiſchen Küſte untergegangenen ſchwe⸗ diſchen Dampfers„Pajala“ veröffentlicht und dabei her⸗ ausgehoben, daß die Verſenkung dieſes Schiffes ohne War⸗ nung erfolat ſei. Hierzu wird feſtgeſtellt, daß die ſchwediſche Zeitung „Spen'ka Dagbladet“ bereits am 21. 1. 1940 einen Bericht des ſchwediſchen Kapitäns der„Pafala“ veröffentlicht hat, nach dem der Dampfer von einem engliſchen Kriegsfahrzeug begleitet geweſen iſt, als es nach Kirkwall beordert worden war Weiter heißt»s in dem Bericht, der Kommandant des engliſchen Kriegsfahr⸗ zeuges habe ſich gerühmt, das deutſche Unterſeeboot ver⸗ nichtet zu haben. Im übrigen iſt eine derartige Verſenkung eines ſchwe⸗ piſchen Dampfers hier nicht bekannt. Sie wird aber deut⸗ ſcherſeits zum Anlaß genommen er nem. einer Fahrt auf England, alſo ine Kriegsged Für Schiffe in ſeindlichem Gelelt— gleichviel welcher Nalſon ſie angehören— gill. daß ſie allen Gefahren des Krieges ausgeſetzt ſind, und zwar gut dies sowohl für Schiffe. die ſich freimillig feindlichem Geleil anſchliezen, als auch für Schiffe, die ſich ins feindliche Geleit zwingen laſſen Letztere um ſo mehr. als von dritter Seite her nicht erkannt werden kann, ob das Geleit freiwillig oder unfrei⸗ willig in Anſpruch genommen iſt. Als Sache der Neutralen darf es daher gelten, gegen eine allem Völkerrecht hohnſprechende„Kirkwall⸗Praxis“ Einſpruch zu erheben bezw. ſie zu unkerbinden. Griechiſcher 5000.t-Dampfer geſunken Amſterdam, 7. Februar Wie Reuter aus London meldet, iſt während des vergangenen Wochenendes außer den be⸗ zeits bekannt gewordenen Schiffen noch der griechische Dampfer„Ke ramiai“(5085 BRT) geſunken. Oslo, 6 Februar. Wie das Norwegiſche Tele⸗ gramm⸗Bürg mitteilt, hegen die Reeder des Dampfers Segovig“(1387 BR!) die Befürchtung, daß das Schiff mil der 22 Mann ſtarken Beſatzung und einem Ponger auf dem Wege von Portugal nach Norwegen verlorengegangen 5 Die letzte Nachricht von der„Segovia“ ſtammt vom 20. anuar. „ Preſſe angekündigt werden, Signal zum Hamſtern England kündigt weitere Rationierung an. DNB. Amſterdam, 6. Febr. Die typiſch engliſche Heu⸗ chelei, die der Führer in ſeiner Sportpalaſtrede ſo unüber⸗ trefflich gekennzeichnet hatte, zeigte ſich in einer Sendung des Londoner Rundfunks in einem geradezu klaſſiſchen Muſterbeiſpiel. Die vielgeſchmähte und verſpottete Ratio⸗ nierung wurde in dem Augenblick als weiſe Maßnahme anerkannt, als man in England ſelbſt dazu greifen mußte. Man muß aber doch aus vollem Herzen lachen, wenn man jetzt vom Londoner Rundfunk einen wahren Lobgefang auf dieſe Einrichtung hören muß, die plötzlich als die fort⸗ ſchrittlichſte Sozlalmaßnahme geprieſen wird, die die briti⸗ ſche Regierung je ergriffen hat.„Um den ärmeren Volks⸗ ſchichten zu helfen, hat die britiſche Regierung“, ſo ver⸗ kündet man nun in London,„Lebensmittelkarten für Speck und Butter eingeführt.“ Bald werden weitere Prodekte rationiert werden, verkündet man voller Stolz, und er⸗ muntert die Geldſäcke, ſich noch rechtzeitig große Vorräte einzulagern„Die Rationierung ſichert nicht nur eine gerechte Verteilung ſämtlicher Verbrauchsgüter unter allen Klaſſen des Volkes—(bei den Nazis war es noch vor we⸗ nigen Mongten laut Radio London das ſicherſte Zeichen des nahen Hungertodes)— ſondern ſie trägt außerdem dazu bei, die Preiſe von Konſumgütern erſchwinglich zu halten.“ Dies iſt den Heren in London allerdings erſt ein⸗ gefallen, nachdem das Schreckgeſpenſt der Inflation kaum noch zu bannen iſt.„Dieſe Maßnahme werde von den bri⸗ tiſchen Werktätigen mißverſtändlich aufgenommen und gut⸗ geheißen“. Hoffentlich paſſiert es Radio London nicht, daß einige der ſo begeiſterten Werktätigen in ihrer Freude darüber, daß die millionenſchweren Pfefferſäcke Gelegenheit hatten. monatelang den armen Volksſchichten rieſige Vorräte weg⸗ zuhamſtern, einige unmißverſtändliche Bemerkungen ma⸗ chen, die ſo ähnlich klingen könnten, wie gewiſſe Zwiſchen⸗ rufe in den Kundgebungen mit Churchill und Stanley, an die man in London gar nicht gern erinnert wird. Auch in Frankreich Einführung von Lebensmittelkarten gefordert DB Berlin, 6. Februar. Seit einigen Tagen fordert die geſamte franzöſiſche Preſſe immer dringender die Ein⸗ führung von Lebensmittelkarten. Angeſichts der ſonſt ſtreng durchgeführten franzöſiſchen Zenfur kann es ſich hier je- doch nur um ein Vorbereitungsmanöver der fragzöſiſchen Regierung handeln. Obwohl Frankreich auf Grund ſeiner landwirtſchaftlichen Struktut und verhältnismäßig geringen Bepölkerungsdichte durchaus in der Lage ſein müßte, ſeine Verſorgung in jeder Beziehung ſicherzuſtellen, werden die Mangelerſcheinungen in der Lebensmittelverſorgung von Tag zu Tag fühlbarer. Man hat ſchon drei fleiſchloſe Tage ſin der Woche einführen und die Abgabe von Fleiſch⸗ gerichten in den Gaſtwirtſchaften beſchränken müſſen. Auch in zahlreichen anderen Lebensmitteln, ſogar Weizen, Zucker, Speiſeöl und Kaffee kann die normale Verſorgung ſchon ſeit längerer Zeit nicht mehr aufrechterhalten werden Der durch die zahlreichen Einberufungen bedingte Arbeiterman⸗ gel in der Landwirtſchaft hat dazu geführt, daß im letzten Herbſt die Beſtellung der Felder nur zu etwa 40 oh erfol⸗ gen konnte. Da überdies durch die Beſchlagnahme und Re⸗ quirierungen von Rindern und Pferden die ländlich n Transportmittel ſehr beſchränkt ſind, ſteht man ſich alſo ge⸗ zwungen, eine Rationierung der Lebensmittel zu fordern. Es iſt dabei bezeichnend, daß man die Art und Weiſe der Einführung getreulich von dem britiſchen Bundesgenoſ⸗ ſen übernimmt. Anſtatt für alle unerwartet und überraſchend die Lebensmittelkarten einzuführen, wird erſt lang und breit in der Preſſe darüber geſchrieben, damit ſich auch der bornierteſte Reiche in Frankreich, geſtützt auf ſeine Geldmittel, rechtzeitig mit all dem verſorgen kann, was in Kürze rationiert wird. Die arbeiten⸗ den Schichten in Frankreich, deren Löhne den Preis⸗ erhöhungen nicht gefolgt ſind, haben dagegen keinerlei Möglichkeit zum Ankauf der Lebensmittel. Lächerliche Kleiderkomödie „Arme“ Sprößlinge der brilſſchen Plulokratie DB Amſterdam, 6. Februar. Mit gewaltigem Tamtam gibt die Verwaltung der bekannten britiſchen Eton⸗Schule eine Anzahl von Sparmaßnahmen bekannt, die mit der Rückſicht auf die Erfordernſſſe der Kriegslage begründet werden. Die Welt kennt die verhätſchelten Abſenker der plu⸗ tokratiſchen Clique in England, die hier künſtlich zu„füh⸗ renden“ Männern des britiſchen Reiches herangezogen wer⸗ den. Gutes geſellſchaftliches Auftreten, ein gewaltiger Schuß Skrupelloſigkeit und etwas vornehme ſporkliche Betätigung werden höher bewertet als das geiſtige Können. Sorgen haben ſie keine, ein alter Name und glänzende Beziehun⸗ gen ſorgen ſpäter für die gute Stellung. Und nun ſteht den befrackten Salonjüngelchen„Furcht⸗ bares“ bevor. Nach der Ankündigung des Ekon⸗College darf jeder Schüler in Zukunft höchſtens im Vierteljahr 50 Schil⸗ ling Taſchengeld von ſeinen Eltern erhalten. Darüber hin⸗ aus müſſen die Schüler fortan Konfektionskleidung tragen, ſie dürfen auch keine übermäßig teuren Hemden oder teure Unterwäſche kaufen. Wohlgemerkt— kaufen! Da ſie alles in Hülle und Fülle beſitzen, werden die Sorgen nicht allzu deoß ſein, und ein geheimes Bankkonto gleicht das geſchmä⸗ erte offizielle Taschengeld ſicherlich aus. Außerdem iſt es 10 im plutokratiſchen England ſo, daß alle Spar- und ſonſti⸗ gen Einſchränkungsmaßnahmen Wochen vorher von der ſodaß die reichen Leute ſtels Gelegenheit haben, ſich vorſorglich einzudecken. Die Eton⸗Boys mimen alſo theatraliſch nationale Soli⸗ darität. Die breiten Maſſen in England werden nun ver⸗ gnügt weiter hungern, und die arme Kriegerfrau, die ihren Mann im Kampfgebiet weiß, wird mit einer Träne der Rührung im Auge zukünftig ohne zu murren auf die Unter⸗ ſtützung des demokratiſchen Staates verzichten. Franzöſiſcher Proteſt von Japan zurückgewieſen. Tokio 7. Febr Der Sprecher des Außenminiſteriums erklärte auf eine Frage über das neue Bombardement der in kranzöſiſchem Beſitz befindlichen Eiſen ba hnlinie von Nün nan die japaniſche Regierung ſei völlig ſali⸗ dariſch mit der Befehlsſtelle. die das Bombardement an⸗ geordnet hat Solche Bombardements würden gemäß den militäriſchen Notwendigkeiten des Augenblicks angeſetzt und ſolange fortgesetzt, wie dieſe Notwendigkeiten vorhanden ſeien. Der Sprecher teille mit, die franzöſiſche Reaierung be eine Demarche in Tokio und Paris unternommen. die paniſche Regierung habe aber klar zu verſtehen gegeben, daß die Bombardements aus rein militäriſchen Gründen Englands Druck au Schweden Moskau, 6. Febr. Die Moskauer Abendzeitung„Wet⸗ ſchernajſa Moskama“ greift von neuem die Bemühungen der britiſchen Kriegspolitik in Skandinavien auf in einem Artikel, der die bezeichnende Ueberſchrift trägt:„Der Schat⸗ ten Englands über Skandinavien“. Der britiſche Imperialismus verſuche, ſo heißt es darin auf alle Weiſe die ſkandinaviſchen Länder und insbeſon⸗ dere Schweden in den Krieg hineinzuziehen, ſowohl auf dem Umwege über die gegen die Sowjetunion gerichtete Agitation, wie auch durch die„realeren Argumente, die der jahrhundertelangen engliſchen Praxis der Willkür, der Eroberung und der Vergewaltigung gegen die kleinen Staaten entſtammen“. Dieſe„Argumente“ beſtünden u. d. in dem derzeitigen wirtſchaftli chen Druck, den England auf Schweden ausübe, um es zu veranlaſſen, ſeine Handelsbeziehungen mit Deutſchland einzuſchränken. Gandhi gibt nicht nach London, 7. Februar. Dem Londoner Rundfunk zufolge dat Gandhi nach der Unterredung mit dem britiſchen Vize. könig eine Erklärung abgegeben. in der es heißt, der lebens wichtige Gegenſatz zwiſchen den Forderungen des Nationgl⸗ begründet, daß nach dem Angebot des Vizekönigs die end⸗ gültige Entſcheidung über das Schickſal Indiens der bri⸗ tiſchen Regferung vorbehalten bleibe Der Indiſche National⸗ kongreß jedoch fordere gerade das Gegenteil, daß nämlich Indien ſelbſt über ſein Schickſal entſcheide In dieſer Er⸗ klärung Gandhis iſt bereits der Kern der indiſchen Frage ſo deutlich wie möglich aufgezeigt. Angriff auf eingeſchloſſene chineſiſche Armee. Schanghai, 6. Febr. Die japaniſchen Truppen in Süd⸗ china eröffneten einen Angriff auf die vor zwei Tagen weſtlich Pingjang in der Provinz Kwangſi eingeſchloſſege chineſiſche Armee, deren Stärke auf über 200 000 Mam beziffert wird. Unter den chineſiſchen Truppen ſei Verwit⸗ rung ausgebrochen, die durch dauernde ſapaniſche Luſt⸗ angriffe weiter geſteigert werde. In dem gebirgigen Ge⸗ lände dürften ſich noch heftige Kämpfe entwickeln. Britiſche Läden in China geſtürmk. Schanghai. 6 Febr. Die chineſiſche Preſſe der Schan⸗ tung⸗Provinz ſpricht ſich für eine Verſtärkung der antj⸗ engliſchen Bewegung und für einen verſchärften Boykott britiicher Waren aus. In verſchiedenen Städten und Dör⸗ fern drangen Mitglieder antibritiſcher Organiſationen in die Läden ein, beſchlagnahmten engliſche Waren und ließen ſie öffentlich verſteigern. In Tſingtau bereitet der antieng⸗ liſche Ausſchuß Maßnahmen zum energiſchen Boykott bri⸗ tiſcher Waren vor. Angriff auf Gkiern Die Kämpfe auf der Kareliſchen Landenge Helſinki, 6. Februar. Nach einer Mitteilung von„Svenska Preſſen“ ſoll die finniſche Abwehr auf der Kareliſchen Land⸗ enge die Stellungen gewechſelt und dem ruſſiſchen An griff Panzerabwehr entgegengeſtellt haben. Die ruſſiſchen An⸗ griffe ſeien unter ſtarken Verluſten abgewieſen worden. Nordoſtwärts des Ladoga⸗Sees halten die Kämpfe an, wo es den Finnen gelungen ſein ſoll, kleinere ruſſiſche Abtei⸗ lungen von ihrer rückwärtigen Verbindung äbzüſchneſdeg. Nördlich im Gebiet von Kuhmo wurde— wie der finniſche Heeresbericht mitteilt— ein Angriff ſibiriſcher Ski⸗ truppen auf Saunajärvi abgewehrt. Finniſche Arbeitsdienſtpflicht in Kraft Durch öffentliche Bekanntgabe iſt das Arbeitsdienſtge⸗ ſetz in Helſinki in Kraft geſetzt worden, das alle Arbeits- dienſtpflichtigen zwiſchen dem 18. und 60. Lebensjahr zur Muſterung auffordert. Der ruſſiſche Heeresbericht DB Moskau. 7. Februar. Das Kommuniqus des Ge⸗ neralſtabes vom Militärbezirk Leningrad vom 5. Februar meldet: Aufklärungstätigkeit und ſtellenweiſe geringes Ar⸗ tilleriefeuer Nördlich des Ladoga⸗Sees wurden die Infan⸗ terieſcharmützel fortgeſetzt. Die ruſſiſchen Flieger unternah⸗ men Erkundungsflüge. f Aufklärung der Beſchießung eines eſtniſchen Flugzeuges. zur Mitarbeit zu meiden ausgeführt würden. DNB. Moskau. 6. Febr. Der ſtellvertretende Volks kommiſſar des Aeußeren, Potemkin, übergab dem eſtniſchen Geſandten in Moskau die Antwort der Sowjetregierung auf den eſtniſchen Proteſt wegen der Beſchießung eines eſt⸗ niſchen Flugzeuges im Hafen von Reval durch die dort liegenden ſowjetruſſiſchen Kriegsſchiffe In der Antwort wird darauf hingewieſen, mit dem eſtniſchen Kommando in Reval ſei eine Verſtändigung getroffen worden, daß eſt⸗ nische Flieger die in Reval liegenden ruſſiſchen Kriegsſchiffe nicht überfliegen ſollten Trotz dieſer Abmachung habe am 2. Februar ein eſtniſches Flugzeug mehrere Male die ſow⸗ jetruſſichen Kriegsſchiffe überflogen. Dieſe hätten es zu⸗ nächſt für ein fremdes Flugzeug gehalten und mehrere Schuß Flakfeuer auf es abgegeben. Die ſowjetruſſiſche Re⸗ gierung ſtellt in ihrer Antwort feſt, daß es ſich in dem vorliegenden Fall um ein Mißverſtändnis handelt und drückt ihr Bedauern darüber aus. Kurzmeldungen Aufruf an alle ehemaligen HJ ⸗Führer Berlin. 7 Febr um die Durch“! eung des geordneten HJ: Dienſtes wie er im neuen Dienſtplan geregelt wurde, auch überall dort ſicherzuſtellen wo die aktiven HJ⸗Führer zu den Fahnen gerufen wurden, hat der bevollmächtigte Ver treter des Reichsſugendführers Stabführer Hartmann Lau⸗ terbacher, einen Aufruf erlaſſen, in welchem alle ehe⸗ maligen Hitler⸗Jugendführer die noch in der Heimat ſtehen, und bie es mit ihrer beruflichen Tätigkeit vereinbaren kön⸗ den gufgeforder! werden ſiez bei den örtlichen Dienſtſtellen ee Berlin. Der Führer hat dem Kaiſer von Mandſchukuo zum Geburtstag drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. Amſterdam. Der Oberbefehlshaber der niederländiſchen Land⸗ und Seeſtreitkräfte, General Reynders, iſt entſpre⸗ chend ſeinem Geſuch aus dem Militärdienſt geſchieben. — neuen Oberbefehlshaber wurde Generalleutnant a. D. inkelmonn ernannt. 5 3 Amfterd 5 haben ſich am Dienstag in Poſtgebäuden der Städte Bir Falter und Mancheſter Exploftonen ereignet. In beiden kongreßes und dem Anerbieten des Vizekönigs liege darin K a ‚—” ˙ rr T„ r eee r — S s NS r FR herr r e eee ee „Wet⸗ ungen einem Schat⸗ darin, beſon⸗ . auf ichtete e, die r, der leinen u. g. den ſeine ufolge Vize⸗ bens iongl⸗ darin ende r bri⸗ ional⸗ imlich r Ex⸗ Frage Süd⸗ agen „iſene Nang rwit⸗ Luft⸗ Ge⸗ ſchan⸗ anti⸗ zykott Dör⸗ n in ießen jeng⸗ bri⸗ Wie war der Weſtfäliſche Friede? Vom heiligen römiſchen Reich zum Volk der„Vaterländer“ In ſeiner großen Rede am Jahrestag der Machtergrei⸗ fung hat der Führer als das Kriegsziel unſerer Feinde die Zerkrümmerung der deutſchen Einheit und die Vernichtung Jer Kraft des deutſchen Volkes bezeichnet:„Es iſt das Deutſchland von 1648, das ihnen vorſchwebt, das aufgelöſte und zerriſſene Deutſchland!“ Das deutſche Volk ſoll nach ihrem Plan und Willen wieder zur völligen Ohnmacht ver⸗ Urteilt werden; ſie möchten, daß die 80 Millionen Deutſchen, die im Herzen Europas ſiedeln,„wieder unter 200 oder 300 oder 400 Fähnchen, wenn möglich unter 200 oder 300 oder 400 Dynaſten kämen— hinter jedem Dynaſten ein paar hunderttauſend Menſchen, die dann von ſelber mundtot ge⸗ genüber der übrigen Welt ſind!“ Einen neuen„Weſtfäliſchen Frieden“ alſo wollen ſie. Franzöſiſche und engliſche Blätter und Politiker haben das auch ſchon ganz offen ausgeſprochen Was man damals— im Jahre 1648 nach Beendigung des Dreißigjährigen Krie⸗ es— aus Deutſchland gemacht hat, das möchte man heute wieder aus dem Reich machen. Man verſteht, wenn fran⸗ zöſiſche Politiker ſich ſolch ausſchweifenden Phantaſtereien hingeben, denn in der Tat war das Jahr 1648 ein Höhe⸗ punkt der franzöſiſchen Politik, ein großer und für Jahr⸗ hunderte entſcheidend nachwirkender Sieg Frankreichs. Ein Sieg der franzöſiſchen Staatskunſt, nicht ein Sieg der franzöſiſchen Waffen. Der Dreißigjährige Krieg war ein deutſcher Bürgerkrieg geweſen, hervorgerufen durch die Zwietracht unter den Deutſchen; er hatte das deutſch Land mit allen Schrecken des Bürgerkrieges überzogen, und er hatte, wie nicht anders möglich, geendet mit der Legaliſie⸗ rung der deutſchen Uneinigkeft. Wir haben heute allen Anlaß, die Lehren der Geſchichte zu erkennen und zu beher⸗ zigen Wenn wir einſehen und wiſſen, was der Weſtfäliſche Fiiede unſer Volk gekoſtet hat, dann wiſſen wir was uns eute nach dem Plan und Willen unſerer Feinde bevorſtehen 2 und daß wir alles daran zu ſetzen haben, um dieſes Los abzuwenden. Darum: Wie was es mit dem„Weſtfäliſchen Frieden“? Er hat, wie wir zeigen werden, aus Deutſchland ein ſtaats⸗ rechllich ſo monſtröſes Gebilde gemacht, daß es unmöglich war, eine Großmacht auf national deutſcher Grundlage zu errichten— das Reich war zur reinen Tradition,„Deutſch⸗ and“ zu einem geographiſchen Begriff geworden. Die terri⸗ torialen Beſtimmungen des Weſtfäliſchen Friedens haben unter dieſem Geſichtspunkte nicht ſo entſcheidendes Gewicht wie jene andere weſentliche Beſtimmung des Weſtfäliſchen Friedens, daß unter der Bürgſchaft Frankreichs und Schwe⸗ dens die Landeshoheit aller Territorien mitſamt dem Recht der Kriegführung und des Abſchluſſes von Verträgen untereinander und mit dem Auslande reichsgeſetzlich be⸗ ſtätigt wurde Damit war die Gewalt einer wirklich herr⸗ ſchenden Reichsregierung beſeitigt. Allen Reichsſtanden ohne Unterſchied wurde die landesherrliche Souveranität zuerkannt und garantiert Wie groß die Zahl der polit'ſchen Körper war, welche im Beſitz der Reichsſtandſchaft waren, vermögen die Hiſtoriker nicht mehr genau feſtzuſtellen. Der beſte Kenner ſener Geſchichtsperiode, Erdmannsdörffer, ſetzt die Zah auf 300 bis 400. Dabei ſind nicht gerechnet die nie genau gezählten Maſſen jener gräflichen freiherrlichen und adeligen Geſchlechter, die den Vorzug genoſſen, mit ihrem kleinen Gutsbeſitz von der Landeshoheit der benachbarten Territorien ausgenommen zu ſein In den wichtigſten Atri⸗ buten der Landeshoheit ſtanden ſie den anderen Reichs⸗ ſtänden weſentlich gleich. Es waren über 1000 ſolcher klei⸗ men reichsritterſchaftlichen Herren vorhanden, deren mini⸗ male Gebiete jedes für ſich das Spottbild eines Staates dar⸗ ſtellten. Die Zahl der größeren Landesherren, die auf dem Reichstag Si und Stimme hatten, belief ſich um 1800 noch auf 309— neben dem Kollegium der acht Kurfürſten beſtand der Reichsfürſtenrat aus 100 Stimmen, 35 geiſtlichen und 65 weltlichen, die— unter Einrechnung der Kollektiv⸗ ſtimmen und der Kuriatſtimmen— zufammen 250 Landes⸗ herrſchaften repräſentierten An dritter Stelle ſtand das Kollegium der freien Städte, das in eine rheiniſche Bank 2 14 und in eine ſchwäbiſche Bank mit 37 Mitgliedern Zerfiel Alle dieſe großen und kleinen Landesherren hatten nun das Recht des Bündniſſes und der Kriegführung unterein⸗ ander und mit dem Auslande und genoſſen die Garantie dieſer gegen die zentrale Reichsgewalt gerichteten Rechte durch die ausländiſchen Mächte. Es darf nicht Wunder neh⸗ men, daß die franzöſiſche Politik ſtändig und ziel⸗ bewußt die ihr ſo gebotenen Eingriffsmöglichkeiten in die deutſchen Verhältniſſe nutzte Aber was war das für ein Staatsweſen, das durch ſeine Verfaſſung direkt zum ewigen Krieg aller gegen alle vorbeſtimmt wurde! Während Frankreich und bald nach ihm England zu Groß⸗ mächten heranwuchſen, wahrend das kleine Holland für eine geraume Zeit die Kraft einer Großmacht zu ent⸗ falten und den Rang einer ſolchen zu behaupten wußte ver⸗ ſank das ehemals ſo ſtolze Reich der Deutſchen» den Zu⸗ ſtand jämmerlichſter Ohnmacht Zur Führung einer Außen⸗ politik war es überhaupt nicht mehr fähig In der Zeit, in der ſich die moderne Wirtſchaft ent⸗ wickelt, entbehrt Deutſchland ſeder einheitlichen Führung der wirtſchaftlichen und ſozialen Ordnung— jeder große und kleine Landeshert verſucht ſich in merkantiliſtiſcher Politik für ſein eigenes Terxitorium, und wäre es noch ſo klein. Noch im Jahre 1819, als die Zahl der Landesherren in Deutſchland auf 38 zuſammengeſchmolzen war, mußte Friedrich Liſt klagen:„38 Zoll⸗ und Mautlinien in Deutſchland lähmen den Verkehr im Innern und bringen ungefähr dieſelbe Wirkung hervor, wie wenn jedes Glied des menſchlichen Körpers unterbunden wird, damit das Blut ja nicht in ein anderes überfließe Um von Hamburg nach Oeſterreich, von Berlin in die Schweiz zu handeln, hat mon zehn Staaten zu durchſchneiden, zehn Zoll⸗ und Mautord⸗ nungen zu ſtudieren zehnmal Durchgangszoll zu bezahlen. Wer aber das Unglück hat, auf einer Grenze zu N wo drei oder vier Staaten zuſammenſtoßen, der verlebt ſein gan: zes Leben mitten unter feindlich geſinnten Zöllnern und Mautnern; der hat kein Vaterland. Troſtlos iſt dieler Zu, ſtand für Männer, welche wirken und handeln möchten. Dem alio zerriſſenen Deutſchland aber ſteht gegenſber in Frankreich die geniale Leitung der induſtriellen Inter⸗ eſſen durch Colbert, in England die feſtgeſchloſſene und 1 Intereſſenvertretung der engliſchen Kaufmann⸗ aft und Regierung, in Holland das zielbewußte, zähe und krämeriſche Syſtem der öſtindiſchen Kompanie und der Generalſtaaten. a Die Uneimigkeit der Deutſchen, die es verhinderte, daß zin dem Jahrhundert der Großmachtbildung in Eurova das deutſche Volk zu ſeinem nationalen Staate gelangt, hat es Uns ſo ſchwer gemacht, nachher unſeren Platz zu beſetzen. Daß die anderen Mächte uns den Platz nicht gönnen woll⸗ ten. wurde die Urſache des Weltkrieges und des gegenwär⸗ tigen Krieges. Was für uns auf dem Spiele ſteht, kann nichts ſo klarmachen als unſere eigene Geſchichte, die mit dem Weſtfäliſchen Frieden zuſammenhängt— jenes Schickſal, das unſere Feinde uns erneut bereiten wollen. politiſches Allerlei Anerſchütterliche Treue der Slowaken DNB Preßburg, 6 Februar. In einer Rundfunkanſprache des Oberbefehlshabers der Hlinka⸗Garde, Propagandachef Sano Mach, gab dieſer beſonders der unerſchütterlichen Treue des ſlowakiſchen Volkes gegenüber dem Großdeutſchen Reich Ausdruck Gegenwärtig würden zwar, ſo bemerkte er, vom Auslande her Verſuche unternommen, das(lowakiſche Volk durch Verbreitung verſchiedener unſinniger Gerüchte zu beunruhigen und von dem Wege abzulocken, den es im Vorfahre betreten habe, als es mit Hilfe Deutſchlands ſei⸗ nen ſelbſtändigen Staat errichten konnte. Abet alle dieſe Verſuche, ſo betonte Mach mil größtem Nachdruck, ſeien von Haus aus zum Scheitern verurleill, denn diejenigen kennen das flowakiſche Volk ichlecht, die da⸗ mit rechneten, es könnte einen Verrat an ſeinem bewähr⸗ ten Freunde Deutſchland begehen. Das flordakiſche Volk werde der deutſchen Nation in guten und in böfen Tagen unerſchütterliche Treue bewahren. Neue Todesurteile gegen Araber. Die britiſchen Militärgerichte in Paläſtina ſetzen die Reihe ihrer Todesurteile gegen Araber ununterbrochen fort. Dabei werden neuerdings vorwiegend Fälle herange⸗ zogen, die ſchon längece Zeit zurückliegen und durch be⸗ zahlte Spitzel hervorgeholt ſind. Im Verlaufe einer Woche würden folgende Urteile gefällt: Von acht Angeſtellten, die einen Notabel in Lydda erſchoſſen haben ſollen, wurden drei zum Tode und drei zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Der Fall ſtammt aus dem Jahre 1938 Die Zeu⸗ genausſagen waren zweifelhaft. Das Militärgericht in Haifa verurteilte einen Araber wegen angeblichen Waffen⸗ und Bombenbeſitzes zum Tode Der Angeklagte beſtritt ſeine Schuld Die Zeugen waren zweifelhaft. Bei einem weitecen bereits am 11. Dezember vom Militärgericht in Haifa zum Tode verurteilten Araber wurde die Todesſtrafe vom bri⸗ tiſchen Höchſtkommandierenden beſtätigt. Das Jeruſalemer Militärgericht verurteilte einen Araber aus dem Dorfe Lifte wegen Waffenbeſitzes zu ſieben Jahren Zwangsar⸗ beit, obwohl der Verteidiger die Unſchuld des von Spitzeln angeklagten Arabers beweiſen konnte. Vor dem Jeruſa⸗ lemer Miſitärooricht fämpten Dart mMoitoyo funf Araßher unter der Anklage des Waffenbeſitzes und Waffengebrau⸗ ches ſowie der Erſchießung eines britiſchen Sergeanten um ihr Leben. Schließlich ſoll im Laufe der Woche noch das Urteil des britiſchen Oberkommandierenden über zwei zum Tode verurteilte Araber fallen. Kämpfe in Waziriſtan.— Die Gärung in Indien. Wie der„Tevere“ berichtet, nimmt der Aufſtand gegen die engliſche Zwangsherrſchaft in Waziriſtan derartige Ausmaße an, daß die britiſchen Behörden ſich genötigt ſahen, Truppenverſtärkungen anrücken zu laſſen In der Gegend von Bonnu an der indiſchen Nordweſtgrenze wur⸗ den anglo⸗indiſche Truppen von den Anhängern des Fa⸗ kirs von Ipi umzingelt. Der Kampf dauerte mehrere Stun⸗ den, und die anglo⸗indiſchen Truppen hatten, wie die Nach⸗ richten lauten, zahlreiche Menſchen⸗ und Materialverlufte. Die ſich gegen die engliſche Unterdrückung auflehnenden Stämme haben drei Kraftwagen des Gegners zerſtört. In der Gegend von Rahmaz iſt nach der gleichen Zeitung ein indiſches Fort von rebellierenden Stämmen überfallen worden. Die mißglückten Balkanpläne Jeſtſtellungen eines ruſſiſchen Blattes. Moskau, 6 Febr. Das Blatt der Roten Armee, die „Krasnaja Swjesda“, veröffentlicht einen ausführlichen Artikel, der den Sowjetleſer über die Probleme der Bal⸗ kanpolitik informieren ſoll. Das Blatt ſchildert ausführlich die Beſtrebungen der Weſtmächte, die Staaten der Balkan⸗ Entente für ihre Kriegspläne auszunutzen. Die Weſtmächte hätten dabei ihre größten Hoffnungen auf die Türkei geſetzt, der die Aufgabe zugeſchoben würde, Bulgarien und Ungarn zu einem Ausgleich mit den Ländern der Balkan⸗ Entente zu bewegen Das„große Programm“ der enaliſch⸗ franzöſiſchen Diplomatie beſtehe darin, die Länder der Bal⸗ kan⸗Entente zu einem Eintritt in den Krieg gegen Deutſchland zu veranlaſſen Daneben gebe es duch ein „Minimalprogramm“, das darauf hinauslaufe, daß die Balkanſtaaten ihre Neutralität den Plänen der Alliierten anpaſſen d. h. insbeſondere ſich der Wirtſchafts⸗ blockade Deutſchlands durch eine Einſchränkung ihres Handelsverkehrs mit Deutſchland anſchließen Jedoch die Balkanſtagten wüßten wohl, daß ihre Anab⸗ ſeausöſſſc und Freiheit mit den Abſichten der engliſch⸗ ranzöſiſchen Kriegsbrandſtifter nicht vereinbar ſeien. Die Intereſſen der Balkanvölker fordern vielmehr— ſo ſchließt das Militärblatt— die Bereinigung ihrer Kräfte zu einem wirklichen Kampf für den Frieden und gegen die engliſch⸗ franzöſiſchen Pläne auf Erweiterung des Krieges. Seibſt den Engländern unerträglich! Schärſſte Kritik an dem Lügengeſtammel der Londoner Amksſtellen. DNB. Amſterdam, 7. Febr. Die engliſche Wochenſchrift „New Statesman and Nation“ greift in ihrer letzten Aus⸗ gabe die amtliche engliſche Berichterſtattung über die letz⸗ ten deutſchen Luftangriffe auf die engliſche Oſtküſte auf das ſchärfſte an. Das Blatt ſchreibt wörtlich:„Am Montag in der vorigen Woche wurden 13 Schiffe von den Deutſchen angegriffen. Unzere Jäger ſtiegen zur Verfolaung auf, aber ſie konnten keinen der Angreifer abſchießen. Am Dienstag wiederholten 20 deutſche Bomber die Taktik des vorher⸗ gehenden Tages und griffen jedes Schiff an, das ſie ſich⸗ teten. An dieſem Tage brachten unſere Flugzeuge mit Si⸗ cherheit nur einen deutſchen Apparat zum Abſturz. Die Berichte über dieſe Luftangriffe, die bon unſerem Luftfahrtminiſterium veröffentlicht werden, ſind eine röh⸗ rende und gut erzählte journaliſtiſche Arbeit. Aber ſie drücken ſich um die weſentlichen Tatſachen herum. Wieviel Schiffe von denen die angegriffen wurden, ſind verſenkt worden? Das erzählt man uns nicht. Aber die Deutſchen berichten, daß ſie allein am Dienstag in der Vorwoche ſie⸗ ben bewaffnete britiſche Schiffe und zwei Vorpoſtendoote ö verſenkt haben.“ 3 Aus Baden und den Nachbargauen Aus der Gauhauptſtadt () Karlsruhe, 6. Februar. r„Mann vom Fernſprechamt“.— Warnung. In Zeit erſchien verſchiedentlich in den Wohnungen von Fernſprechteilnehmern ein junger Mann unter der Vorgabe, er ſei vom Fernſprechamt mit der Nachſchau des Apparates beauftragt. Nach Vornahme einiger belangloſer Handgriffe verlangte er dann dafür einen Reparaturvorſchuß in Höhe don 45 Mark. Irgendwelche Ausweiſe beſitzt er nicht. Als Täter kommt in Frage der ledige 20jährige Hausburſche Stefan Hörmann aus Eſchenlohe, der früher in einem hieſigen eſchäftigt war. Hörmafn iſt flüchtig. Bei weiterer prache wird gebeten, die Kriminalpolizei, Telefon 6093, oder die ſäichſte Polizeiwache zu verſtändigen. f * (890 De letzter Zeit chte () Obergrombach b. Bruchſal.(Steinzeitliche Prunkſchüſſel gefunden.) Im Anſchluß an die in den vergangenen Jahren vorgenommene Anterſuchung des Obergromba Reihengräberfeldes wurden auch ſteinzeitliche Siedlungsreſte gefunden. Unter anderem ſind aus drei Gru⸗ benwohnungen eine Menge verzierter und unverzierter Scher⸗ ben von Gebrauchsgeſchirr geborgen worden. Aus einigen Scherben konnte ein Prachtgefäß, eine Schüſſel mit flachkugeli⸗ gem Boden, ergänzt werden. Das Stück, das ſchon durch ſeine Größe, beſonders aber durch ſeine Verzierung auffällt, weiſt ſich als Erzeugnis einer Miſchkultur aus, die aus der Vereinigung zwiſchen norddeutſchen(Rüſſener) Stilelementen und ſüddeutſchen Miſchkulturen(Großgartach und Hinkel⸗ ſtein) entſtanden iſt. Heppenheim(Die Kartoffelquittungen) Eine hieſige Bäuerin, deren Mann eingezogen worden war, ſchätz⸗ te ſich glücklich als ſich ein junger Arbeitſuchender vorſtellte, den ſie gut brauchen konnte und der ſich auch ganz geſchickt anstellte. Bald hatte der aus der Karlsruher Gegend ſtam⸗ mende 19 jährige Wilhelm B. ihr volles Vertrauen. Eines Tages ſchickte ſie ihn mit einer Fuhre Kartoffeln nach Worms. R. brachte auch richtig die Empfangsauittungen der verſchie⸗ denen Kunden. Aber darauf, daß erſt ſpäter bezahlt werden ſollte, baute er ſeinen Plan. Er fing mit der Bäuerin Krach an und lief weg, und zwar nach Worms, um im angeblichen Auftrag die Gelder zu kaſſieren. In ſieben Fällen wurde es ihm auch ausgehändigt. Fünf der Quittungen unterſchrieb er mit falſchem Namen, jede mit einem anderen. Das wurde ihm zum Verhängnis, denn zufällig trafen ſich zwei Bekann⸗ te, die Kartoffeln erhalten und bezahlt hatten und denen die Verſchiedenheit der Unterſchrift auffiel. Eine Frau hatte ſich das Geld wieder zurückgeben laſſen, als ihr Bedenken kamen, und in drei anderen Fällen wünſchte man Qufttungen mit der Unterſchrift der Bäuerin. Einmal war der junge Betrü⸗ ger frech genug, mit der Polizei zu drohen, als er kein Gold bekam. Mit den erſchwindelten 148 Mark fuhr er nach Karlsruhe, wo er verhaftet werden konnte. In der Ver⸗ handlung vor der Mainzer Strafkammer eraab ſich. daß er ſeinem Stiefvater davongelaufen und nach kleineren Unre⸗ elmäßigkeiten in einer Erziehungsanſtalt untergebracht wor⸗ en war. Spätere Strafen wegen eines Fahrraddiebſtahls waren unter die Amneſtie gefallen. Unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände wegen ſeiner trüben Jugend und ſeiner jetzigen Reue ſah das Gericht von einer Zuchthausſtrafe ab und verurteilte ihn wegen fortgeſetzten Betrugs und Urkun⸗ denfälſchung zu einem Jahr Gefängnis Nierſtein.(Der verdächtige Scheck.) Eine 21 fäh⸗ vige Schneiderin von hier, die ſich mit ihrer Stiefmutter ſchlecht vertrug, zog vor einigen Monaten unter Mitnahme des väterlichen Scheckbuchs nach Mainz. Als ſie Ende No⸗ vember einen von ihr mit dem Namen ihres Vaters unter⸗ zeichneten Scheck bei der Nierſteiner Kaſſe einlöſen wollte, fiel der Betrugsverſuch auf. Vorher hatte ſie in einem Main⸗ zer Warenhaus verſchiedene Kleinigkeiten entwendet. Sie wurde wegen Urkundenfälſchung, Betrugsverſuchs und Diebſtahls zu zwei Monaten und zwei Wochen Gefängnis verurteilt. 65 Weſtwallarbeiter ausgezeichnet Jeierſtunde im Weſtwall⸗Erholv-n DB Kulmbach, 6. Februar Im Weſtwall⸗Erholungs⸗ heim) aſſenburg in Kulmbach fand eine Feierſtund ett, in deren Mittelpunkt die Auszeichnung von 65 Weſtwolſ⸗ arbeitern mit dem Weſtwall⸗Ehrenzeichen durch den Gene⸗ ralinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Generalmajor Dr Todt, ſtand Der Generalinſpektor hielt eine die Be⸗ deutung des Weſtwalls charakteriſierende und Linſatz⸗ bereitſchaft der Arbeiterſchaft und der Bauwirtſchaft hervor⸗ hebende Anſprache, in der er, ſich an ſeine Arbeiter wen⸗ dend, u a erklärte:„Jeder von Euch kann ſtolz ſein am Weſtwall eingeſetzt zu ſein Ihr habt ein g⸗„ vollbracht eine Arbeit geleiſtet, die der Führer in beiyn⸗ derer Weiſe anerkannt hat und für die er ſeſbſt den ſchön⸗ ſten Dank bekundet hat durch die Stiftung des Weſtwall⸗ Ehrenzeichens“ Er freue ſich, ſo ſagte Dr Todt weiter, 65 Arbeitern das Ehrenzeichen überreichen zu können. Zum Schluß der Feier hielt Gauleiter Wächtler eine Anſprache, in der er den Sinn der hohen Auszeichnung, die der Führer geſchaffen hat herausſtellte und den Weſt⸗ wallarbeitern die Glückwünſche des Gaues der Partei und ſeine eigenen Glückwünſche ausſprach Das Ehrenzeichen ſei nicht nur eine Auszeichnung für den Fleiß und die Einſatz⸗ bereitſchaft, ondern vor allem auch für die Treue, die die Weſtwallarbeiter Führer und Volk gegenüber nicht mit Worten, ſondern mit der Tat bewieſen haben. — Polniſche Berbrecher zum Tode verurkeilt. Lodſch, 6. Febr. Das Sondergericht Lodſch verarteilte die Brüder Felir und Adam Kmiec. Eduard Sakura, Eduard Calla zum Tode Eugenius Choronzy zum 12 Jah⸗ ren Zuchthaus. ſieben weitere Ange agte zu zwei bis vier Jahren Gefängnis und einen mindeſährigen Angeklagten zu ſechs Monaten Gefängnis Außerdem wurden zwer An⸗ geklagte freigeſprochen Die Angeklagten hatten am 2. Sep⸗ tember 1939 in dem Dorfe Wola Zaradzynſka deurſche Wohnungen demoliert und ausgeplündert und die volks⸗ deutſchen Familien in ihren Wohnungen auf das brutalſte terroriſiert Die zum Tode Verurteilten waren die Anfüh⸗ rer einer Bande, die aus Pabian nach dem genannten Dorf gekommen waren, um die wehrloſen Volksdeutſchen wegen ihres Deutſchtums zu überfallen und aus zuplün⸗ dern. Mehrere volksdeutſche Familien entaingen ſchweren Mißhandlungen nur dadurch daß ſie in den Wald zu flüch⸗ ten verſuchten. Der volksdeutſche Bauer Karl Jäger, der von den polniſchen Verbrechern ergriffen worden war, wurde mehrere Stunden lang in der ſchwerſten Welſe miß⸗ handelt und unter Drohworten, man müſſe ihn umbringen und ſeine Eingeweide an den Zaun hängen, völlig zuſam⸗ mengeſchlagen. i e Die Kleider ſeiner Frau verbrannt. In Linden⸗Dahl⸗ hauſen wurde von der Poltzei ein gewiſſer Fritz Svensan eſtgenommen, der in einem Wutanfall ſeine Frau mißhan⸗ ſelte, das Porzellan zerſchlug und dann noch Nie Klelder ſei⸗ ner Frau verbrannte. 2 5 e 5 Lalcale Ruud ochiau ergibt ſich aus der Anzeige dieſer Ausgabe. — DAF. hilft bei außergerichtlichen Vergleichen. Be⸗ Tanntlich verlangt der Richter auf Grund des Paragraphen 11 der Vertragshilfeverordnung, daß zunächſt eine außer⸗ gerichtliche Einigung anzuſtreben iſt. Zu dieſem Zweck hat die Fachgruppe„Haus⸗ und Grundſtücksweſen“ im Gau⸗ heimſtättenamt der DAF. eine Schlichtungsſtelle unter Mit⸗ wirkung der Fachämter errichtet. Will nun ein Mieter oder Pächter von Geſchäftsräumen, der durch die Auswirkungen des Krieges in Mitleidenſchaft gezogen worden iſt, einen An⸗ trag auf Vertragshilfe beim Gericht ſtellen, ſo nimmt er zweckmäßigerweiſe zuvor die Güteſtelle der DAF. in An⸗ ſpruch und ſtellt dort einen eingehend begründeten Antrag. Aber auch dem Hauseigentümer wird empfohlen, ſich dieſer Schlichtungsſtelle zu bedienen, ſofern er— ebenfalls auf Grund des Paragraphen 11— eine außergerichtliche Eini⸗ gung mit ſeinen Hypothekengläubigern anſtrebt. Die Hilfe⸗ ſtellung der DAF. wird in dieſen Fällen zur Aufrechterhal⸗ tung des ſozialen Friedens einen weſentlichen Beitrag liefern. — Winterauskehr vor Frühlingseinkehr. Wenn der Lenz kommt, dann ſoll er ein ſauberes Haus beziehen. Darum gilt es jetzt ſchon, ſobald es die Witterung erlaubt, in Flur und Garten zu ſäubern, was zu ſäubern iſt. Dazu gehört, daß abgeſtorbene oder im Abſterben begriffene Obſtbäume, dann auch ſolche, die von Blutläuſen, Borkenkäfern, Krebs oder anderen Schädlingen und anderen Krankheiten unxettbar ſtark befallen ſind, beſeitigt werden, ebenſo Kirſchenherenbeſen, dürre, abſterbende oder vom Borkenkäfer befallene Zweige oder Aſtſtümpfe aus den Obſtbaumpflanzungen. Alle Obſt⸗ bäume müſſen von Mosgſen, Flechten und alten Rindenſchup⸗ pen befreit werden. Miſtelbüſche ſind aus den Obſtbäumen zu entfernen, einzelne kleinere dabei tief aus den Aeſten her⸗ auszuſchneiden, ſolche Aeſte, die ſtärker von Miſtelpflanzen be⸗ fallen ſind und kropfartige Auswüchſe zeitigen, gänzlich zu entfernen. Obſtbäume, deren Aeſte ſtarken Befall von Miſtel⸗ pflanzen aufweiſen, ſind bis auf die geſunden, alten Aſtteile zurückzuſchneiden(zu verjüngen). Oberflächliches Abſchneiden oder bloßes Abbrechen der Miſtelbüſche iſt nutzlos. Die an den Obſtbäumen befindlichen Raupenneſter des Goldafters und des Baumweißlings ſind von den Zweigen der Obſt⸗ bäume, Gebüſche und Hecken abzuſchneiden und durch ſorg⸗ fälliges Verbrennen zu vernichten. Wildfütterung auch im Kriegswinter Für das Wild herrſcht eine ausgeſprochene Notzeit. Nicht nur nach dem Geſetz iſt jeder Jäger verpflichtet, für Fütterung des Wildes zu ſorgen, ſondern auch aus menſchlichen Grün⸗ den. Die Entſchuldigung, daß die üblichen Wildfuttermittel heute nicht verfüttert werden können, iſt nicht durchgreifend. Es gibt Mittel genug, um allen Wildarten über die ſchlimmſte Not hinwegzuhelfen. Im Walde ſind Beerkräuter und das Heidekraut mit Hilfe des Schneepfluges freizulegen. Abfälle von Rüben und Kartoffeln ſind geeignet, um im Felde un⸗ ſerem Schalenwild zu helfen, aber auch etwas Wieſenheu ſoder Kleeheu wird ſich für das Wild erübrigen laſſen. Man darf es aber nicht in den Schnee werfen, fondern muß es auf Stangen in Bündeln in guter Reichhöhe aufhängen. Für Faſanen und Rebhühner ſind Unkrautſamen und Druſchabfall ein ſehr wertvolles Futter. Sie können auch heute unbedenk⸗ lich dem Wild zur Verfügung geſtellt werden. Fällung von Aſpen, Liegenlaſſen der aus den Obſtalleen ausgeſchnittenen Obſtbaumzweige ſind für Haſen, Kaninchen und für Rehwild gut geeignet. Der Eigenjagdbeſitzer, der draußen auf dem Lande wohnt, hat es verhältnismäßig einfach, ſein Wild zu füttern. Der Jagdpächter, der infolge Fehlens des Kraftwagens und der Schwierigkeit der Verkehrsverhältniſſe häufig ſein Revier nicht erreichen kann, muß einen Vertrauensmann damit be⸗ auftragen, falls ſein Jagdſchutzbeamter eingezogen iſt, für das Wild zu ſorgen. Die nun einmal vorhandenen Schwierig⸗ keiten laſſen ſich in gemeinſamer Arbeit überwinden, wenn der Wille dazu da iſt. Wer in einem harten Winter nicht für ſein Wild ſorgt, der zeigt, daß ihm das Herz für die frei⸗ lebende Tierwelt fehlt, und er beweiſt, daß er nicht würdig iſt, ſich deutſcher Jäger zu nennen. Die Städt. Sparkaſſe Mannheim weiſt im Inſeraten⸗ teil darauf hin, daß ihre Schalterſtunden ab ſofort vor⸗ übergehend eine Aenderung erfahren müſſen. Das nähere achtet, daß die gebrachten Schuhe auch noch in Rotes Kreuz vermittelt Sendungen an Kriegsgefangene und Zivilinkernierte. Das Präſidium des Deutſchen Roten Kreuzes teilt mit: Neben dem Verſand von Briefen bis zu 2 kg und Paketen bis zu 5 kg, die nach den bei jedem Poſtamt zu erfragen⸗ den Beſtimmungen an Kriegsgefangene und Zivilinter⸗ nierte im feindlichen Ausland abgeſchickt werden können, vermittelt das Deutſche Rote Kreuz außerdem den Ver⸗ ſand von Typen-Paketen, die ſolche Gegenſtände enthalten, deren Abſendung den Angehörigen im allgemeinen nicht möglich iſt. Dabei handelt es ſich um Taßak, Seife, Süß⸗ waren, verlagsneue Bücher und Noten Merkblätter und Beſtellkarten ſind bei den DRK⸗Stellen ſowie bei dem Präſidium des Deutſchen Roten Kreuzes, Berlin SWö 61, Blücherplatz 2, erhältlich, Schuhaustauſchſtellen Alte Schuhe gegen alte Schuhe. NSch. Die Verſorgung der Bevölkerung, insbeſondere der Kinder, mit Schuhen und Schuhwerk iſt— nicht zuletzt auch im Hinblick auf die gegenwärtige Wetterlage— ein dringliches Gebot der Stunde. Deshalb ſind auf beſondere Anregung des Bezirkswirtſchaftsamtes Vb, Karlsruhe, von den Wirtſchaftsämtern in Verbindung mit der NS⸗ Frauenſchaft Kinderſchuhaustauſchſtellen eingerichtet wor⸗ den, um die allgemeine Verſorgungslage mit Schuhwerk günſtig zu ſteuern. Dieſe Anregung iſt beiſpielsweiſe in der Gauhauptſtadt auf fruchtbaren Boden gefallen. In der Tauſchſtelle in der Kaiſerſtraße 101(Beratungsſtelle des Deutſchen Frauenwerks) werden alle Mittwoch und Freitag, nachmittags von 3—5 Uhr, getragene Kinder⸗ ſchuhe der verſchiedenſten Art gegen größere eingetauſcht und umgekehrt. Es wird allerdings beſonders darauf ge⸗ einiger⸗ maßen guter Verfaſſung(und geputzt!) ſind. Die Verſorgungslage gebietet, daß nun nicht nur in den großen Städten, ſondern auch in allen größeren Gemeinden des Gaues Baden ſolche Kinderſchuhaus⸗ tauſchſtellen eingerichtet werden. Zur Förderung dieſer Austauſchſtellen ſind die örtlichen Wirtſchaftsämter(Land⸗ räte und Oberbürgermeiſter) angewieſen worden, die Aus⸗ gabe eines Bezugsſcheines für ein Paar Kinderſchuhe, nö⸗ tigenfalls davon abhängig zu machen, daß der Antragſtel⸗ ler ein Paar gebrauchte Kinderſchuhe an die Austauſch⸗ ſtelle abliefert. Es iſt zu wünſchen, daß weite Kreiſe ſich den Nutzen dieſer Schuhaustauſchſtellen zu eigen machen, ſo daß der beabſichtigte Zweck, Leder zu ſparen und dennoch eine aus⸗ reichende Schuhverſorgung der Bevölkerung zu gewähren, ſich erfüllt Selbſtverſtändlich iſt die Austauſchſtelle auch für Ueberlaſſüng von Kinderſchuhen ohne daß andere Schuhe eingetauſcht werden müſſen, dankbar. Vielſeitiger Brotaufſtrich Das Landesernährungsamt teilt mit: In der heutigen Zeit gilt es für die Hausfrau mehr denn je, beſonders aber für die Mütter kinderreicher Familien zu überlegen, mie ſie nicht nur die verſchiedenen Mahlzeiten mit dem Vor⸗ handenen kräftigend, ſättigend und wohlſchmeckend zuſam⸗ menſtellen, ſondern vor allem auch, welchen Brotaufſtrich ſie Kindern und Erwachſenen bieten kann. Der Brotauf⸗ ſtrich, beſonders für das Schulfrühſtück gedacht und für die Brote, die zur Arbeitsſtätte mitgenommen werden, ſpielen im Rahmen der geſamten Ernährung eine ſo bedeutende Rolle, daß es ſchon lohnt, ſich mit dieſer Materie zu be⸗ faſſen. Es würde zu weit führen, alle Möglichkeiten zur Her⸗ ſtellung von Brotaufſtrichen im einzelnen zu behandeln. Feſt ſteht, daß man bei gutem Willen und etwas Findig⸗ keit vieles machen kann. Nach Möglichkeit gibt man neben den Broten Obſt oder Gemüſe aller Art(der Jahreszeit entſprechend) mit. In einer Frühſtücksdoſe laſſen ſich olche Dinge— wenn es nötig ſein ſollte, ſogar in geriebenem Zuſtand— mitnehmen, ſogar ſchon„angemacht“ als Friſch⸗ koſtgericht. Die erfinderiſche Hausfrau wird es fertig brin⸗ gen, immer ausgehend daron, was ihr gerade zur Ver⸗ fügung ſteht, eine ganze Reihe von Brotaufſtrichen„herz⸗ haft oder ſüß“ herzustellen, ohne die Fettration allzuſehr anzugreifen Die Beratungsſtellen des Deutſchen Frauen⸗ werks, Abteilung Volks⸗ und Hauswirtſchaft, geben hier⸗ über bereitwillig nähere Auskünfte. Dort ſind auch ent⸗ ſprechende Rezepte, die gemeinſam mit dem Reichsnähr⸗ ſtand ausgearbeitet ſind und die Gewähr des Geliagens bieten, koſtenlos zu erhalten. Wir ſparen für die Einmachzeit NSG. Das Landesernährungsamt Baden teilt mite Es iſt zwar im Augenblick noch reichlich früh, vom Einkochen zu ſprechen, aber es ſoll hier nicht in erſter Linie die Rede vom Einmachen ſein, ſondern vielmehr davon, wie man ſich die Zuckervorräte ſchafft, die zur gegebenen Zeit benötigt werden. Wenn auch der Zucker zu den bewirtſchafteten Nah⸗ rungsmitteln gehört, ſo kann man doch mit Recht behaupten, daß die gegen Karten abgegebenen Mengen pro Kopf ſeht reichlich ſind, was ſich beſonders in größeren Haushaltungen in entſprechendem Maße auswirkt. Von dieſen Mengen kann wohl in den meiſten Fällen eingeſpart werden, ohne daß der laufende Bedarf beſonders einzuschränken iſt. Viele — Hausfrauen haben ſich ſchon im vergangenen Jahr den Ge. danken der„Zuckerſparkaſſe“ zu eigen gemacht und ſind dabei nicht ſchlecht gefahren. beſcheidene Vorratswirtſchaft, die mit Hamſtern nicht das geringſte zu tun hat, hilft ſich die Hausfrau ſelbſt am allerbeſten ſchon deshalb, weil dieſe die Wirtſchaftskaſſe be⸗ laſtenden Ausgaben gleichmäßig auf einen längeren Zeit abſchnitt verlagert werden. Aus dieſem Grunde ſei ſchon jetzt an die„Zuckerſparkaſſe“ erinnert, die darin beſteht, daß man, ſobald ein Einmachglas geleert iſt, dieſes mit Zucker als Vorrat füllt. Jede kluge Hausfrau wird ſo verfahren! Wenn in einigen Monaten die Einmachzeit heranrückt, wird ihre Freude dann umſo größer ſein! Neue Werkſtoffe für die Mode Das Modeamt der Stadt Frankfurt, das ſich ſeit ſeiner Gründung mit Modeſchöpfung beſchäftigt und ſchon zahl⸗ reiche Modelle geſchaffen hat, die die Anerkennung der ganzen Welt gefunden haben, hat auch heute die beſonde⸗ ren Aufgaben, die der Mode im Kriege zufallen, richtig erkannt und ſeine Arbeit auf dieſe neuen Aufgaben um⸗ geſtellt. Es konnte insbeſondere der Mode neue Werkſtoffe zuführen. Schon ſeit vielen Jahren hatte eine Offen⸗ baſcher Gerberei ein Verfahren entwickelt, Fi ch häute zu hochwertigem Leder zu gerben. Das Frankfur⸗ ter Modeamt hat nun zuſammen mit der Offenbacher Le⸗ derinduſtrie die Verarbeitungsmöglichkeit für Fiſchhäute geſchaffen und damit die bisher kaum verwendete Fiſchhaut in die Bekleidungsinduſtrie eingeführt. Verwendet wurden in erſter Linie Seelachshäute für Bluſen und Jacken, teils ganz aus Fiſchhaut, teils in Verbindung mit Stoffen. Eine weitere von der Frauenwelt ſicherlich begrüßte modiſche Neuerung iſt die Ferſenſpange ein in der Mitte ſich verbreiterndes Band, das ſo um Feſſel und Ferſe ge⸗ ſchlungen wird, daß die breiteſte Stelle die Ferſe bedeckt und damit diejenige Stelle, an der der Damenſtrumpf am häufigſten ſchadhaft wird. Als weiterer neuer Werkſtoff wurde Plexiglbas in die Mode eingeführt. Das Frank⸗ furter Modeamt hat ſehr ſchöne und gefällige Fächer aus Plexiglas entworfen. Auch Verſchlüſſe aus Plexiglas wir⸗ ken an Kleidern Bluſen und Mänteln elegant und reizvoll. Als weitere Ueberraſchung wird man im Frühjahr den Damenſchuh aus Plexiglas auf dem Markt fin⸗ den. Damit dürften nicht allein punktfreie Werkſtoffe in die Mode eingeführt, ſondern zugleich auch ein neues aus⸗ fuhrfähiges Produkt geſchaffen ſein. Vom Weingartener Moor Es iſt erfreulich, daß in Deutſchland auch während der Kriegszeit die wiſſenſchaftliche Forſchung weitergeht. Die Ba⸗ diſche Landesſammlung für Naturkunde hat in ihrer neueſten Veröffentlichung eine Arbeit über das Weingartener Moor abgedruckt, die von dem Dozenten der Hochſchule für Lehrerbildung, Emil Wehrle, ſtammt und der Kenntnis der Algen in dieſem Moor gewidmet iſt. Die ſorg⸗ fältige Arbeit, die ſich auf Beobachtungen über mehrere Jahre hinweg erſtreckt, bringt als Ergebnis über 500 Algen im Weingartener Moor zur Kenntnis. Wehrle rechnet mit der Möglichkeit, daß der faſt„500 m lange und bis 250 m breite Doppelſee des Weingartener Moors als letzter Reſt des nicht verlandeten, offenen Waſſers aus der Zeit des Kin⸗ zig⸗Murgfluſſes darſtellt“. Die günſtigen klimatiſchen Bedin⸗ gungen des im Sommer ſehr warmen Moorwaſſers(bis zu 33 Grad Celſius!) haben eine Ueppigkeit der Algenvegetation hervorgebracht, der Wehrle in ſeiner Arbeit beſondere Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt hat. 19 Sonnenaufgang: 7.58 Uhr Sonnenuntergang: 17.21 Uhr Mondaufgang: 7.34 Uhr Monduntergang: 17.47 iht Neumond: 8.45 Uhr Fur die uns anle blich unserer goldenen Jlochzeii erwiesenen Hufmerltsamſrelten ganſten wir herælich Aar. Vol II. fall. . 2. Februar 1940. Tabakpflanzerfachſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Diejenigen Tabakpflanzer, welche Agaadunanana gde neee e 5 Me Stat. Sharlcasot Mauulieim Die Schalterstunden der Städtischen Sparkasse Mannheim und ihrer Hauptzweigstellen Neckarstadt und Rheinau werden mit sofortiger Wirkung vorübergehend wie folgt festgesetzt: Wir bitten um gefällige Beachtung. 8 Montags bis freitags: vormittags von 9-12 Uhr nachmittags von 14-15 Uhr an Samstagen: von 9-12 Uhr. 7 im Jahr 1940 mehr oder weniger — n. an arte —— f Ta bak als in den Vorjahren anbauen wollen, mögen dies ſofort beim Fach⸗ ſchaftsvorſitzenden melden Druckarbeiten Szeged Nedterbet. Ferkel zu verkaufen. Freiburgerſtr. 21. 2 Zum möglichst baldigen Eintritt Jüngere Ronforiſtin mit guter Allgemeinbildung gesucht. Verlangt wird: Gewandtheit im Maschinen- schreiben, möglichst auch in Kurzschrift. Anfängerinnen kommen nur in Frage, wenn schulfrei. Angebote mit kurzgefaßtem Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Bild und Gehaltsan- sprüchen erbeten an i Deutsche Steinzeug warenfabrik Mannbeim- Friedrichsfeld. erbeten an zum möglichst baldigen Eintritt für unsere Zeichnungsregistratur und zur Anfertigung von Lichtpausen Zuveflässige, gewandte Kraft. Schriftliche Angebote mit Lebenslauf, Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen Deutsche Steinzeugwarenfabrik Mannhbeim- Friedrichsfeld. Wir suchen liefert 8— Neckar-Bote- Druckerei. Kreis bauernſchaft umgelegte Hafer morgen in unſerem Lager abgeliefert werden muß. 1 werden in unſerem Lager ſofort entgegengenommen. Landwirtſchaftlche Ein und Verkaufsgenoſſenſcha Mannheim⸗Seckenheim. Wir geben hiermit bekannt, daß der von der 7 . 1 1 Beſtellungen auf N Stickstefſdlunger Naunheimer Theater ſchau 8 Im Nationaltheater: e f ö Mikt wach, 7. Februar: Außer Miete und für die NS), „Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platz⸗ gruppe 301 bis 310, 324 bis 326, 384 bis 386 und fil die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434,. Jugendgruppe Nr. 1101 bis 1300: Italieniſcher Opern⸗ abend: Zum erſten Male: Die Willis, Oper mit Ballett von G. Puccini; hierauf: Uraufführung: Der eingebildete Kranke, komiſche Oper von Jacopo Napoli. Anfang 19.30, Ende etwa 21.45 Uhr. Donnerstag, 8. Februar: Miete D 13 und 1. Sonder⸗ miete D 7 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 419 bis 423: Nor⸗ ma. Oper von V. Bellini. Anfang 20, Ende nach 22 Uhr. Freitag, 9. Februar: Miete E 12 und 2. Sondermiete E 6 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 103 bis 105, 435 bis 437: Die ſanfte Kehle, Komödie von Felix Timmermans und Karl Jacobs. Anfang 19.30. Ende 22 Uhr. Samstag, 10. Februar: Miete H 13 und 1. Sondermiete 5) und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 11 bis 18, 51 bis 52, 438: Araufführung: Der Erbe ſeiner ſelbſt. Komödie 191 Walter Gilbricht. Anfang 19.30, Ende etwa 21.30 . Durch eine ſolche, wenn auch 7 — . 222