tebſt Fein haſt, ſich „ Menaltich Wk. 1.46, burch bie Pest Wk. 1. 60. u der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt memafl. Mk. 1.20 Uazeigenpreiſe; Die 22 min breite Mültmeterzeile 3 Pfg., 83 90 mm breit 18 Pfg. RNaechlaſßſe gemäß Preisliſte N 1. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Peerlgrecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗ Noms: Kartseuhe 78439. Tages · und für Mannheim ⸗Seckenheim und gebung. Serie dee ker ben Stadtteil Nba Secbenbe bn Amgeigenblatt Erſcheint tüglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsftörungen uſm berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſe für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim-Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. 0 Volkstumskataſtrophe DNB Berlin, 12. Februar. Das Auswärtige Amt hat unter Verwertung des neuen umfangreichen Beweismate⸗ rials ſoeben die zweite ergänzte Auflage der mit umfaſſen⸗ dem Urkundenmaterial und mit zahlreichen Originalfoto⸗ kopien verſehenen Dokumentenſammlung„Die polniſchen Greueltaten an den Volksdeutſchen in Polen“ erſcheinen laſ⸗ en. 5 Hierzu wird amtlich verlautbart(weite amtliche deutſche Veröffentlichung über die polniſchen Greueltaten an den Volksdeutſchen in Polen): Die künſtliche Verſailler Gründung der polniſchen Repu⸗ blik hatte ihre geſamte Politik gegenüber dem Deutſchtum im Raume des neuen Staates von Anfang an auf eine ſyſte⸗ matiſche Ausmerzung des deutſchen Volksteiles gerichtet. So iſt in den Jahren ſeit 1919 der weitaus größte Teil des ge⸗ ſamten Deutſchtums von ſeinen uralten deutſchen Siedlungs⸗ ſtätten im Oſten von den Polen vertrieben worden. Eine beſondere amtliche Stelle iſt zurzeit damit beauftragt, das Material über den Umfang dieſer polniſchen Ausrottungs⸗ politik zahlenmäßig feſtzuſtellen. Wenn auch diese Arbeit erſt in geraumer Zeit abgeſchloſ⸗ ſen ſoin kann, ſo kann doch heute ſchon geſagt werden, daß das durch das Diktat von Berſailles über das Deukſchlum im Often hereingebrochene Unglück die größte Volksktums⸗ kakaſtrophe darſtellt, die jemals einem Volke in Europo widerfahren iſt. Ein Beweis, mit welcher Schnelligkeit und Syſtematit dieſe Vertreibung der Deutſchen vor ſich ging, iſt die Feſt⸗ ſtellung des Warſchauer Forſchungsinſtilutes für Nationali⸗ tätenfragen, daß bereits im Jahre 1931 eine Million Deutſche in Polen von Haus und Hof vertrie⸗ ben worden war. Auch das deutſch⸗polniſche Abkommen vom Januar 1934 brachte nicht die erwartete Aenderung, ſondern im Gegenteil noch eine Verſchärfung der planmäßig die ganzen Jahre hindurch betriebenen nationaliſtiſchen polni⸗ ſchen Hetze, des Terrors der polniſchen chauviniſtiſchen Ver⸗ bände und der Vergewaltigung und Quälpraxis der polni⸗ ſchen Behörden. Die polniſche Regierung betrachtete dieſes Abkommen als einen bequemen Deckmantel, hinter dem ſie ihre willkürlichen Vertreibungsmaßnahmen gegen die 19 ungeſtört fortſetzen, ja noch verſchärfen zu können glaubte. Im Jahre 1939 hatte dieſe Entwicklung in Polen eine Atmosphäre geſchaffen, die die Lage der bis dahin noch nicht verſchleppten, vertriebenen oder ermordeten Deutſchen mehr und mehr unerträglich machte, Die britiſche Blankovollmacht verſteifte die Haltung der polniſchen Regierung und Behörden und führte dazu, daß man in Warſchau ohne jedes moraliſche Veden⸗ ken nicht nur dem etwas naiven kriegeriſchen Imperialis⸗ mus gegen das Deutſche Reich freien Lauf ließ, ſondern ebenſo auch dem wilden Treiben der von Preſſe und Rund⸗ funk bis zum Wahnwitz angefeuerten Akteure der Verge⸗ waltigung gegen die deutſche Volksgruppe und gegen alles Deutſche. Die Weltöffentlichkeit hat bereits mit Entſetzen erfahren, in welchen Blutorgien ſich das Polentum bei Kriegsausbruch an wehr⸗ und waffenloſen deutſchen Män⸗ nern, Frauen und Kindern verging Die Bromberger Bartholomäusnacht bildete nur den Auftakt zu einem Terror und einer Mordgier, die ſich überall austob⸗ ten, wo noch irgend ein Deutſcher in Polen zu finden war. Die deutſchen Unterſuchungen, die ſofort nach Beendigung bes polniſchen Krieges aufgenommen wurden, ergaben be⸗ reits bis zum 7. November 5437 einwandfreie Morde, die von Soldaten der polniſchen Wehrmacht und von Angehöri⸗ gen der polniſchen Zivilbevölkerung an den Volksdeutſchen begangen worden waren Schon damals aber ſtand feſt, daß dieſe grauenhafte Mordziffer nur einen kleinen Bruchteil der insgeſamt Ermordeten darſtellte. Durch die in Polen eingeſetzten Spezialkommiſſionen der deutſchen Regierung ſind in den geſamten bis 1918 deutſchen Gebieten ſowie in dem jetzigen Generalgouvernement Polen bereits Hunderte von Maſſengräbern lokaliſiert worden. Von dieſen konnten wegen Einbruchs des Winters nur ein Teil geöffnet werden Bereits hierbei hat ſich die Zif⸗ fer der identifizierten Leichen auf 12 857 erhöht. Erſt im Frühjahr wird es möglich ſein, den geſam⸗ ten Umfang der über das Deutſchtum ſeit Kriegsbeginn her⸗ eingebrochenen Kataſtrophe feſtzuſtellen und die Ermordeten auszugraben und zu identifizieren. Die beim Chef der Zipilverwaltung in Poſen errichtete Zentrale zur Auffindung und Bergung Volksdeutſcher iſt damit beauftragt, eine genaue Statiſtik nur der ſeit Kriegsausbruch vermißten Deutſchen aufzuſtellen. Dieſe Sta⸗ tiſtik, die bisher noch nicht abgeſchloſſen iſt— täglich gehen noch weitere Meldungen über Vertriebene, Verſchleppte, Vermißte uſw. ein— umfaßt bereits eine Namensliſte von insgeſamt mehr als 45 000, die zu den bereits identifizierten 12 857 noch hinzukommen. Es iſt mit Gewißheit damit zu rechnen, daß von dieſen 45000 niemand mehr am Leben iſt, ſondern daß ſie wie die anderen Deutſchen eines grau⸗ ſigen Todes geſtorben und in den noch nicht geöffneten Maſ⸗ ſengräbern verſcharrt ſind. 8 Die Geſamtziffer der bisher ſeit Kriegsausbruch in Polen ermordeten Opfer beträgt alſo bereits heule 5 8 über 58 000. 5 ———— —— ——— . Srrereeee zeit auszuſprechen. Montag, den 12. Februar 1940 Nicht nur in den urſprünglich feſtgeſtellten Bezirken des polniſchen Terrors im Poſener Land und im Bezirk Brom⸗ berg befinden ſich dieſe Opfer, ſondern das Totenfeld des deutſchen Volkstums erſtreckt ſich auch auf den ſchleſiſchen und mittelpolniſchen Sektor. Auch in dieſen Teilen Polens wurden Tauſende und Abertauſende von Deutſchen, die bei Kriegsausbruch von ihrem Heimatort weggeholt und ver⸗ ſchleppt wurden, beim Zuſammenbruch der polniſchen Wehr⸗ macht und des polniſchen Staates haufenweiſe, wo ſie gerade auf dem Marſch waren, mit Maſchinengewehren zuſammen⸗ geſchoſſen. Das deutſche Volkstum in Polen hat in den Tagen ſei⸗ ner Befreiung vom polniſchen Joch einen ſo unerhörten Blutzoll entrichtet, daß das polniſche Volk für alle Zeilen mit dem furchtbaren Ergebnis dieſer planmäßig vorberei⸗ teten und behördlich organiſierten und aubefohlenen Mord⸗ aktion belaſtet iſt. Aber dieſes letzte und ſchauerlichſte Austoben des pol⸗ niſchen Terrors war nur der Abſchluß einer zwan⸗ zigjährigen Orgie der Vergewaltigung und Vernichtung. Die von der deutſchen Regierung mit der zahlenmäßigen Feſt⸗ ſtellung des Umfanges dieſer polniſchen Ausrottungspolitik betraute amtliche Stelle verfügt ſchon heute über Material, das den erſchütternden Nachweis liefert, daß zahlloſe der in diefen 20 Jahren von Haus und Hof vertriebenen Deutſchen elend zugrunde gegangen ſind. Ein großer Teil der aus Polen vertriebenen Deutſchen kam in Deutſchland in einem ſo heruntergekommenen Geſundheitszuſtand an, daß ſie die Flucht aus der polniſchen Hölle nur kurze Zeit überlebten. Zahlloſe deutſche Menſchen ſind in den turbulenten Jahren der polniſchen Beſitzergreifung gewaltſam beſeitigt worden, ohne daß ſich ir zend eine Stelle in der Welt um ihr Schick⸗ ſal gekümmert hat. Wenn einſt die endgültigen Ziffern über dieſe Maſſen⸗ ausroktung des deutſchen Volkskums in Polen bekannkge⸗ geben werden können, wird die Well mit Entſetzen gewahr werden, in welche verbrecheriſchen Hände ſie das Schickſal eines großen Teiles des deutſchen Volkes gelegt hal. Gewißheit des Sieges Dr. Frick über die Aufgaben der Beamten im Kriege. DNB. München, 10. Febr. In einer Beamtenkund⸗ gebung im Feſtſaal des Deutſchen Muſeums in München ſprach Reichsminiſter Dr. Frick über die Aufgaben und Pflich⸗ ten der Beamten im Kriege. Er führte aus: Es gibt keine Periode in der deutſchen Geſchichte, in der in kurzer Zeit ſo Gewaltiges geleiſtet wurde wie in den ver⸗ gangenen ſieben Jahren. Der deutſche Beamte darf ſtolz darauf ſein, bei dieſem Aufbauwerk als einer der tragenden Grundpfeiler des Staates an erſter Stelle mitgeholfen zu haben. Wir ſtehen an einer Zeitenwende. Inner⸗ politiſch hat ſich der Nationalſozialismus völlig durchgeſetzt. Nun ſtehen wir vor der entſcheidenden außenpolktiſchen Macht⸗ probe. Es treten uns außenpolitiſch dieſelben Kräfte ent⸗ gegen, die 1933 innerpolitiſch überwunden wurden. Der Kampf, der jetzt im Gange iſt, iſt nicht leicht, aber der natio⸗ nalſozialiſtiſche Kampfgeiſt gibt uns die Gewißheit des Sie⸗ ges. Dr. Frick gab einen knappen Ueberblick über die einzelnen Phaſen des nationalſozialiſtiſchen Aufbauwerkes und kam dann auf die Urſachen des gegenwärtigen Krieges zu ſprechen, den England in mutwilliger Weiſe vom Zaun gebrochen hat. Frankreich ſchloß ſich an, und es hat ſich gezeigt, daß der Haß in Frankreich nicht geringer iſt als der Haß in England. Wir werden daher zwiſchen den beiden Ländern keinen Anterſchied machen(Beifall). Wir kennen ſeit Jahrhunderten den Geiſt der Mißgunſt, der nicht dulden will, daß Deutſchland zu ſeinem Recht kommt. Wir kennen unſere Feinde, ſie wollten die alten Methoden des Weltkrieges an⸗ wenden und einen Keil zwiſchen Führer und Volk treiben. Aber niemals iſt das deutſche Volk einiger und ge⸗ ſchloſſener geweſen als heute unter Adolf Hitler.(Stürmiſcher Beifall). Wir wiſſen, um was es geht, und das/ gibt uns die Kraft, uns rückſichtslos mit der geballten Wucht des gan⸗ zen deutſchen Volkes zur Wehr zu ſetzen. Wir wiften, daß di⸗ſer Kampf nur mit einem Siege des deu'ſchen Volkes enden kann und enden wird(langanhaltender Beifall). Es kann auch kein faules Kompromiß an die Stelle eines dauernden Friedens geſetzt werden. Der Krieg muß mit einem deutſchen Frieden, d. h. mit einem dauernden und gerechten Frieden enden, in dem jedes Voll ſein Recht und den ihm zuftehenden Lebensraum erhält.(Stürmiſcher Bei⸗ fall). Der Führer ſchreitet uns voran und wir folgen ihm einmütig zum Sieg.(Beifall). 5 Daß unſere Siegeszuverſicht kein J i f leiſtet unſere Wehrmacht, wie ſie dies im polniſchen Blitz⸗ feldzug bewieſen, die Gewähr. 3 dem der Miniſter der ſtarken Beteiligung der Beamtenſchaft bei der Verteidigung der Reichsgrenzen gedachte, ehrte er, während ſich die Verſamm⸗ lung von den Plätzen erhob, in einem warmherzigen Nach⸗ ruf die gefallenen Angehörigen des öffentlichen Dienſtes. Sie ſeien zum worden. 5 5 Dr. Frick kam dann auf die Arbeit der Beam⸗ ten in der Kriegszeit zu ſprechen, die bedeutend 1 An⸗ ſprüche an den einzelnen ſtellt, da eine erhöhte Verwaltungs⸗ tätigkeit erforderlich wurde. Der Miniſter erklärte es für eine Ehrenpflicht, dem deutſchen Beamten den Dank und die Anerkennung für die bisherigen Leiſtungen in der Kriegs⸗ kein Phantom iſt, dafür i leuchtenden Vorbild der Pflichterfüllung ge⸗ Nr 36 Wieder ein Geleitzug! Sechs Dampfer und zwei Vorpoſtenboote verſenkk. Du. Berlin, 10. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: An der Weſtfront keine beſonderen Ereigniſſe. Durch deutſche Fliegerverbände, die zur bewaffneten Aufklärung über der Nordſee eingeſetzt waren, wurden ſechs britiſche oder in britiſchem Geleit fahrende Schiffe mit einer Geſamttonnage von ekwa 15 000 Tonnen ſowie zwei briti⸗ ſche Vorpoſtenboote verſenkt oder ſo ſchwer beſchädigt, daß mit ihrem Totalverluſt gerechnet werden muß. Trotz ſtar⸗ ker Flak und Jagdabwehr wird nur ein deutſches Flug⸗ zeug vermißt. In den Nachmittagsſtunden verſuchten einzelne britiſche Flugzeuge in die Deutſche Bucht einzudringen. Sie wur⸗ den, ohne einen Erfolg gehabt zu haben, durch unſere Ab⸗ wehrkräfte vertrieben. Wehrmachtsbericht vom Sonntag Ein britiſches Vorpoſtenboot verſenkt Du Berlin, 11. Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: An der Weſtfront verlief der Tag ruhig. Die deutſche Luftwaffe ſetzte krotz Schlechtwekters ihre Aufklärungs tätigkeit gegen Großbritannien fort. Ein bri⸗ tiſches Vorpoſtenboot wurde verſenkt. Alle Flugzeuge kehr⸗ ken unverſehrt zurück. Wie durch Sondermeldung bereits bekanntgegeben, hat ein von Fernfahri zurückgekehrtes deutſches U-Book die Ver ⸗ ſenkung von 38 b08 Bruktoregiſtertonnen, zum Teil wie⸗ derum aus Geleitzügen, als Geſamtergebnis ſeiner Tälig⸗ keit gemeldet. 5 Brennend an der britiſchen Küſte g 5 Amſterdam, 11. Februar. Nach einer„Telegraaf“⸗Mel⸗ dung aus London iſt das däniſche Motorſchiff„Baradran⸗ ger“ gegen 12 Uhr in der Nähe von Fraſerburgh an der ſchottiſchen Küſte in Brand geraten und auf Grund ge⸗ laufen. Ueber die Urſache des Brandes iſt allerdings noch nichts Näheres bekannt. Die Beſatzung befindet ſich in 57 Das Schiff befand ſich auf dem Wege nach Aber⸗ een. Auf„ein Hindernis“ geſtoßen Dublin, 11. Februar. Das britiſche Motorſchiff„Lady Connaught“(2284 BR) ſtieß in der Iriſchen See an der Stelle, an der vor einigen Tagen das Motorſchiff„ zunſter“ geſunken iſt, auf ein„Hindernis“ und wurde ſchwer beſchä⸗ digt. Die„Lady Connaught“ ſandte SOS ⸗Rufe aus, konnte aber ſchließlich mit großer Verspätung Dublin erreichen. hritiſcher 4500 Tonner berſenkt Glasgow, 11. Februar. Der Dampfer„Chagres“(5406 BRT) wurde durch feindliche Einwirkungen an der Nord⸗ weſtküſte von England verſenkt. Zwei Mann der aus 64 Mann beſtehenden Beſatzung werden vermißt. Ein griechiſches Schiff geſunken. 5 Amſterdam, 12. Febr. Wie die holländiſche Schiffahrts⸗ cht Scheer meldet, iſt das griechische Schiff „Keramiaj“(5085 BRT.) in der erſten Hälfte der vorſgen Woche geſunken. Das Blatt nimmt an, daß die 28köpfige Be⸗ ſatzung der„Keramiaj“ von eiſem anderen Schiff übernom⸗ men und gerettet worden iſt. Britiſcher Dampfer auf Sandbank gelaufen. Amſterdam, 12. Febr. Die holländiſche Schiffahrtszeit⸗ ſchrift„Scheeppaar“ meldet aus London, der britiſche Damp⸗ fer„Conſuelo“(4847 BRT.) ſei in der Nähe des Humber auf die Sandbank von Haila Spit gelaufen. Rettungsboote ſeien ausgelaufen, um dem Schiff zu Hilfe zu kommen. Ohnmächtige Wut in London Der neueſte Erfolg in der ununterbrochenen Kette von Angriffen der deutſchen Luftwaffe auf bewaffnete Handels⸗ ſchiffe und Vorpoſtenboote in den Gewäſſern an der bri⸗ tiſchen Oſt⸗ und Nordoſtküſte hat in London die gleiche Befſtürzung hervorgerufen wie die vorausgegangenen küh⸗ nen Vorſtöße gegen das Lebenszentrum des britiſchen In⸗ ſelreiches, Sogar der Londoner Rundfunk kann nicht um⸗ hin, wenigſtens indirekt den Schneid dieſer Angriffe zuzu⸗ geben. Er ſchildert, ein Angriff durch zwei deutſche Flug⸗ ug habe in einer ſolch unmittelbaren Nähe der ritiſchen Küſte ſtattgefunden, daß ſich eine große Menſchenmenge am Strand geſammelt und von hier aus alle Phaſen des Kampfes beobachtet habe. Selbſtverſtändlich ſind nach den Behauptungen des Lon⸗ doner Lügenminiſteriums auch bei dieſem Angriff keigerlei Erfolge erzielt worden. Nicht ein einziges Schiff wurde ver⸗ ſenkt, behauptet man in London. In gleichem Atemzug be⸗ klagt man ſich aber darüber, daß es ſich um„brutale An⸗ griffe auf kleine Fiſcherboote, leichte Schiffe und neutrale Fahrzeuge handele, was bei einer„zivilſierten Kriegsfüh⸗ rung“ natürlich nicht erlaubt ſei. Dieſes Zetergeſchrei macht ja auf keinen Menſchen in der Welt mehr Eindruck, denn jedermann weiß, daß alles ritterlich iſt, was England tut. und alles„brutal“ und„gegen die Ziviliſation“, was der Gegner unternimmt. Intereſſant iſt an der wütenden Schimpfkanonade lediglich die Tatſache, daß indirekt damit der Erfolg des jüngſten Vorſtoßes eingeſtan den wird, denn ſonſt beſtünde ja keinerlei Grund zur Aufre⸗ gung. ö. erer ener e. 3. 227 65 ie Bel ini Vrutales englisches Belenninſs „Deutſchlang und nicht nur Hitler muß vernichtet werden!“ In den Weſtdempkratien iſt zur Zeit eine eifrige Diskuſſton Über die Kriegsziele der Weſtmächte im Gange, und zwar über⸗ ſchlagen ſich nicht nur die Hetzblätter mit den tollſten Vor; ſchlägen, die ſamt und ſonders auf eine völlige Zerſtückelung Deutſchlands hinauslaufen, ſondern auch in Privatbriefen kommt dieſe geradezu ſadiſtiſche Veranlagung der Briten deut⸗ lich zum Ausdruck. So wurde kürzlich auf einem eingebrachten Danipfer ein Brief gefunden, der von einem Mitglied der briti⸗ ſchen Vertretung in Peking ſtammt' und lehrreiche Aufſchlüſſe über die wahren engliſchen Kriegsziele enthält. Dieſes nieder⸗ trächtige Dokument gipfelt in der haßerfüllten Forderung, daß Deutſchland und nicht nur Hitler vernichtet werden müſſe, daß ———— das deutſche Voll zum Wohl der ganzen Menſchheit geopfert werden müſſe. In dieſem am 2. Dezember 1939 an„Mr., Mrs. and Miß Blackwell“ in Leeds gerichteten Brief erklärt der britiſche Diplo⸗ mat, daß dieſer Krieg Probleme aufrühre, die nichts mit der unwichtigen Frage zu tun hätten, ob man Hitlers Wort Glau⸗ ben ſchenken könne oder nicht. Er ſähe in dieſem Krieg vielmehr eine ungeheure Tragödie— in dramatiſchem Sinne— in welcher das deutſche Volk zum Wohle der ganzen Menſchheit geopfert werden müſſe. Feſt ſtehe, daß zwei ſo dynamiſche Völker wie England und Deutſchland nicht in der gleichen Welt zuſammenleben könnten Die Welt ſei nicht roß geung für ſie. Einer müſſe gehen. Er ſei deshalb er Anſichk, daß Deutſchland und nicht nur Hitler vernichtet werden müſſe, ſo daß es ſich niemals wieder erholen könne. Der Verſuch, zwiſchen dem Hitlerismus und dem deutſchen Volk eine Unterſcheidung zu machen, ſei grundſätzlich falſch. „Wenn ich ſagel, ſo fährt der Diplomat fort,„Deutſchland müſſe zerſtört werden, ſo meine ich damit, es müſſe zerſtört werden als ein erſtrangiger Machtſtaat. Es wird beſtehen bleiben dem Namen nach, aber nicht länger im politiſchen Leben eine Rolle ſpielen, gerade ſo wie Spanien. Die gegen den Status quo eingeſtellten Kräfte ſind außerordentlich ſtark, näm⸗ lich Deutſchland, Rußland, Japan, Italien, Irland, Ungarn, Bulgarien, Indien, Paläſtina... Der einzig ernſthafte Rivale, der die britiſche Vorherrſchaft in Frage ſtellt, iſt Deutſchlan d, und deshalb muß es merden. Die Frage der Moral hat damit gar nichts zu tun, denn alle Nationen ſind gleichmäßig moraliſch oder unmoraliſch oder vielmehr amoraliſch. Aber da unſere in der Vergangen⸗ heit begangenen Miſſetaten uns in die glückliche Lage verſetzt haben, daß wir zur Zeit anſcheinend moraliſch handeln können, ſollten wir dieſe Gelegenheit benutzen, um die moraliſche Ord⸗ nung der Welt zu fördern. Warum hat Deutſchland nicht das bleiben wollen, was es nach Verſagilles war— warum wollte England nicht das unbedeutende kleine Eiland bleiben?! Wer weiß es!“ Hier wird mit zyniſcher Offenheit das wahre Kriegsziel der Briten enthüllt. Deutſchland ſoll zerſtört werden, das iſt die brutale Forderung, die die engliſchen Kriegshetzer in die Tat umſetzen wollen. Aus dieſem Grunde hat man dem deutſchen Volke das Verſailler Diktat aufgezwungen, mit dem man Deutſchland endlich für immer geknebelt zu haben glaubte. Nachdem Adolf Hitler das deutſche Volk von den Ketten dieſes Schandvertrages wieder frei gemacht hat. iſt die ganze Politik Englands darauf gerichtet, Deutſchtand erneut in Feſſeln zu ſchlagen und endgültig unſchädlich zu machen. London ſieht in dem ſoizalen Deutſchland den„einzig ernſthaften Rivalen“, weil es befürchtet, daß die vorbildliche Führung und wahrhaft ſo⸗ zialiſtiſche Politik der nationalſozialiſtiſchen Regierung, die alle Volksgenoſſen ohne Ausnahme gleichmäßig betreut und in ihren Schutz nimmt, die breiten Maſſen des engliſchen Volkes aufhorchen laſſen und die ganze Brutalität der britiſchen Plu⸗ tokratie erkennen laſſen könnte. England will ſeinen Willen der ganzen Welt aufzwingen, und alle Völker, die ſich dem Machtſpruch der Londoner Geldſäcke nicht beugen, ſollen ver⸗ nichtet werden. Dieſem Gewaltſyſtem hat das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland den Kampf angeſagt, den es bis zum Siege entſchloſſen durchführen wird. Nicht Deutſchland wird „gehen“ müſſen, ſondern der brutale britiſche Machtſtaat, von deſſen Beſeitigung der Friede Europas, ja der ganzen Welt abhängt. 462 Oeulſche aus Oſtaft ika Von den Engländern ausgewieſen DNB Trieſt, 10. Februar. Mit dem Dampfer„Urania“ trafen 462 in Deutſch⸗Oſtafrika anſäſſige deutſche Volksge⸗ noſſen in Trieſt ein. Die Engländer hatten ſie des Landes verwieſen, nachdem alle Männer ſeit Beginn des Krieges in Konzeßtrationslagern gefangengehalten worden waren. Während der langen Haftzeit der Männer mußten die deut⸗ ſchen Frauen und Kinder die ſchwerſte Strapazen erdulden. Am 18. Januar verließ der Transport, beſtehend aus 316, Erwachlenen und 146 Kindern, Dareſalam, um auf dem italieniſchen Schiff in die Heimat zurückzukehren. Die Lan⸗ desgruppe Itauen der Auslandsorganiſation der NS DA empfing die Kolonialdeutſchen bei ihrer Ankunft in Trieſt und nahm ſie in ihre Obhut. Vor der Ausſchiffung ver⸗ ſammelten ſich die Ausgewieſenen in den Sälen des Schif⸗ fes. wo ſie von dem deutſchen Generalkonſul in Trieſt, von Druffel, im Namen des Auswärtigen Amtes vor dem Be⸗ treten des gaſtfreundlichen italieniſchen Bodens herzlich will⸗ kommen geheißen wurden. Sodann richtete Landesgruppenleiter Dr. Ehrich gn die Oſtafrika⸗Deutſchen eine kurze Anſprache, in der er die harte und ſchwere Aufbauarbeit dieſer Deutſchen hervor⸗ hob Viele von ihnen ſeien, ſo betonte er, zum zweiten⸗ male von ihren Beſitzungen vertrieben worden. Viele von ihnen kämen jetzt zum erſtenmal in das neue Deutſchland, das im Kampf um ſein Daſein ſtehe und das auch für ſie den Kampf durchfechte damit ſie nach dem ſiegreichen Ende des Krieges in ihre überſeeiſche Wahlheimat als freie deut⸗ ſche Menſchen wieder zurückkehren können. Die Auslands⸗ organiſation bemühe ſich mit allen Kräften, den Vertrie⸗ benen im Rahmen der deutſchen Volksgemeinſchaft einen Ausgleich für ihre erduldeten Leiden und Entbehrungen zu bieten Man werde alles tun, um ihnen das ſchwere Los zu erleichtern In gläubigem Vertrauen und feſter Zuver⸗ ſicht grüßten mit einem dreifachen Sieg⸗Heil die Oſtafrika⸗ Deutſchen den Führer. 5 Hierauf verließen die deutſchen Volksgenoſſen das gaſt⸗ che Schiff Dank dem Entgegenkommen der italieniſchen Hafenbehörde ging die Ausſchiffung mit größter Schnellig⸗ keif vor ſich Die große Anzahl der Kinder— allein 80 von ihnen ſteben im Alter von unter vier Jahren— ließ den Oſtafrika⸗Deutſchen die weite Reiſe nicht leicht werden. Je⸗ doch die ausgezeichnete Verpflegung und die liebevolle Be⸗ handeung der Kolonioldeutſchen für welche die Italiener in vorbildſich kgmeradichaftlicher Weite geſorgt hatten, tru⸗ gen das ihre dazu bei den vertriebenen Deutſchen ihre Sorben weſentſich zu erleichtern. Sehburg, I Febr. Der 38 jährige Joſeph Sigl aus Odette s een wide e Landgerichts Salzburg wegen des Abhorchens fremder Sen⸗ der zu drei Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus verur⸗ tei't. Sigl hakte auch noch zwei Bauern— allerdings vergeb⸗ 5— zu überreden verſucht, feindliche Sendungen zu emp⸗ angen. zerſtört Die unſichtbaren Tommies Ueberraſchende„Löſung“ eines Rätſels. Berlin, 12. Febr. Die Tatſache, daß franzöſiſche Trup⸗ pen bisher allein die Laſt des Kampfes im Weſten zu tra⸗ gen hatten, während die Engländer trotz aller Frühſtücks⸗ beſuche bei den engliſchen Truppen„irgendwo in der Magi⸗ not⸗Linie“ bisher nur bei einer einzigen Patrouille in Ge⸗ fechtsberührung mit dem Feinde gelangt waren und ſich im übrigen in der vorderſten Front nicht blicken ließen, iſt dem Londoner Rundfunk ausgeſprochen unangenehm und pein⸗ lich. Am Samstag fiel den britiſchen Rundfunkmärchenerzäh⸗ lern endlich eine Ausrede ein, die die Unſichtharkeit der Engländer in der Maginot⸗Linie erklären ſoll. Allen Ern⸗ ſtes berichtete Radio London, die Engländer ſeien infolge ihrer vorzüglichen Tarnung„ſo gut wie unſicht⸗ bar“, denn ſie hätten weiße Mäntel angezogen und Schnee guf ihren Stahlhelm gerieben, ſo daß der Feind ſie über⸗ haupt nicht erkennen könne und die Tommies„völlig unge⸗ hindert“ ihre erfolgreiche Spähtrupptätigkeit durchführen könnten. Das iſt alſo des Rätſels Löſung! Die Tarnung iſt aller⸗ dings ſo vorzüglich, daß ſelbſt die franzöſiſchen Zundesge⸗ noſſen die Tommies lediglich in der ſicheren Etappe und nicht in der vorderſten Linie erkennen können, ſo ſehr ſie auch nach ihnen Ausſchau halten mögen. Starke ruſſiſche Angriffe Der finniſche Heeresbericht Helſinki, 12. Februar Nach dem finniſchen Heeresbericht vom 10. Februar haben die Ruſſen ihren Angriff auf der Kareliſchen Landenge am 9. Februar, durch ſtarkes Artil⸗ leriefeuer und Tanks unterſtützt fortgeſetzt. Der ruſſiſche Druck ſei am ſtärkſten bei Sume, auf dem Abſchnitt Krkko⸗ järvi—Punnusjärvi—Vuckſi ſowie am Taipaleenjoki zu ſpüren geweſen Die Angriffe ſollen zurückgeſchlagen wor⸗ den ſein Die Verluſte der Ruſſen an Gefallenen, Waffen und Material ſollen in den Kämpfen nordoſtwärts des Ladoga erheblich geweſen ſein. In den finniſchen Meldungen heißt es weiter, daß die finniſchen Truppen in Richtung auf Kumo rufſiſche Stützpunkte erobert und in Richtung auf Suomuf⸗ ſalmi ruſſiſche Vormarſchverſuche zurückgewieſen hätten. Außer mit Erfolg ausgeführten Luftkämpfen habe die fin niche Luftwaffe, einen ruſſiſchen Stützpunkt bombardiert. Bei den Luftkämpfen ſollen einige ruſſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen worden ſein. i Nach den letzten in Stockholm eingetroffenen Meldungen von den finniſch⸗ruſſiſchen Fronten ſoll ſich der ruſſiſche Druck auf der Kareliſchen Landenge beſonders bei Summa anhaltend fortſetzen. In finniſchen Kreiſen würden die klei⸗ nen Gefechte bei Sallo und Kumo ſowie bei Suomuſſalmi Raate nur als Ablenkungsmanöver angeſehen, damft durch ſie ein Durchbruch vor dem Einſetzen der Ende Februar auftretenden Winterſtürme erzwungen und die Lage der ruſſiſchen Diviſionen auf dieſe Weiſe erleichtert werde. Das in dep letzten fünf Tagen erfolgte Nachlaſſen der Tätigkeit der ruſſiſchen Luftwaffe be⸗ ſonders auf das Hinterland trotz teilweiſe günſtiger Flug⸗ wetterverhältniſſe werde mit Reorganiſationsmaßnahmen der Luftwaffe in Verbindung gebracht und eher als ein Zeichen der Ruhe vor dem Sturm angeſehen. Der ruſſiſche Heeresbericht Moskau, 11. Febr. Wie der Gems ralſtab des Militärbe⸗ zirks Leningrad bekannt gibt, habe ſich an den finniſchen Fronten kein wichtiges Ereignis zugetragen Die Ruſſen hätten die wiederholten Verſu che der ßlunen, die verlorenen Stellungen an der Kareliſchen Landenge wieder zu erobern, abgeſchlagen und ihnen ſchwere Verluſte zugefügt. Die Sow⸗ 5 hätten mit Erfolg militäriſche Ziele bom⸗ ardiert. Schwedens Neutralität Es läßt ſich nicht abbringen.— Erklärung des Außen⸗ a miniſters. a DNB Stockholm. 11. Febr Der, ſchwediſche Außenmini⸗ ſter Günther ſprach über das Thema„Kriegführende und Neutrale“ und erinnerte in dieſem Zuſammenhang an die Erklärungen Churchills vom 20, Januar ſowie die Behaap⸗ tung der franzöſiſchey Preſſe, die Neutralen ſeien Feiglinge, die nicht zu kämpfen wagten. a 8 Es ſej richtig ſo erklärte Günther, daß Schweden ſich weder durch Lockungen noch durch Droßungen von der Neutralität abbringen laſſe. Es ſei vor allem wichtig, daß es bereit ſei ſeine Neutralitäl mit allen notwendigen mi⸗ litäriſchen Mitteln zu verteidigen. das bedeute für ein Sand, das ſich in einer ſo delikaten Lage befinde wie Schweden, eine ſehr extenſive Verteidigung und einen Dauerzuſtand höchſter Bereitſchaft. Cemvincht übertrifft Churchill DNB. Berlin, 12. Febr. Der franzöſiſche Kriegsmarine⸗ miniſter Campinchi, der, wie ſich auch aus den deutſchen Ver⸗ öffentlichungen zum franzöſiſchen Gelbbuch ergibt, einer der notoriſchſten Kriegshetzer des franzöſiſchen Kabinetts iſt, hat eine Rundfunkanſprache gehalten, die beweiſt, daß ſeine Fähig⸗ keiten den'enigen Churchills nicht nur gleichkommen, ſondern ſie gelegentlich ſogar noch weit übertreffen. g Er, der wirklich ſein Beſtes kat, um Frankreich in dieſen Krieg zu ſtürzen, hatte die Stirn, von dem Frankreich„auf⸗ gezwungenen“ Kriege zu ſprechen und zu erklären, Frankreich kämpfe lediglich für den Wohlſtand der kleinen Völker. Gleichz⸗itig dichtete er als würdiger Kollege Chur⸗ chills der deutſchen Führung unſinnige Pläne gegen die neutralen Staaten an. Auch den neutralen Staaten di fte ſedoch— wie ihre ſeinerzeitige Reaktion auf die Rede Churchills gezeigt hat— inzwiſchen zum Bewußtſein gekom⸗ men ſein, wo in Wahrheit die unentwegten Hetzapoſtel ſitzen, deren einziges Ziel die Kriegsausweitung um jeden Preis iſt. Amſterdam. Aus einem vom Präſidenten der Oberrech⸗ nungskammer im britiſchen Schatzamt ausgegebenen Bericht über die Gasmaskenverteilung in England ergibt ſich, wie ver⸗ ſchiedene Londoner Morgenblätter berichten, daß nicht weni⸗ ger als dier Millionen Gasmasken ſpurlos verſchwunden ſind. Dublin. Die ſtarke Erregung über die Hinrichtung der beiden iriſchen Freiheitskämpfer hält in Dublin und im gan⸗ zen Lande unvermindert an. Es fanden Maſſenverſammlun⸗ gen ſtatt, auf denen Entſchließungen gefaßt wurden, die die ungeheure Verbitterung über dieſen neueſten engliſchen Ter⸗ rorakt zum Ausdruck bringen. Wer Kurs auf England nimmt Neue Warnung für die Neutralen.— Norwegiſcher Tanker vor den Downs auf eine Mine gelaufen. Amſterdam, 12. Febr. Wieder hat ein neutrales Schiff die bittere Erfahrung machen müſſen, daß eine Fahrt nach England einer Todesfahrt gleichkommt. So berichtet oer Amſterdamer„Telegraaf“ aus London, daß der norwegiſche Tanker„Gallia“(9968 BRT.) in der Nacht zum Sonntaz in er Nähe der Downs— den engliſchen Kontrollhäfen— auf eine Mine gelaufen ſei. Das Schiff ſei am Bug be⸗ ſchädigt worden. Die Schiffswand weiſe ein Loch von drei Meter Durchmeſſer auf, wodurch einer der Schiffsräume vol Waſſer gelaufen ſei. Das Schiff treibe noch auf der Waf⸗ ſeroberfläche. Von der Beſatzung der„Gallia“, die der Texas-⸗Company in Norwegen gehört, ſei niemand verletzt. England, das immer heuchleriſch behauptet, den Schutz der Neutralen allein für ſich gepachtet zu haben, zwingt die neutralen Schiffe, zur Unterſuchung ein die britiſchen Häfen einzulaufen, ohne daß die britiſche Admiralität irgendwie in der Lage iſt, die Sicherheits der eingebrachten Schiffe zu ge⸗ währleiſten. Alſo wieder: Wer Kurs auf England nimmt, fährt in den Tod i 5 Ein Teilge ändnis Amſterdam, 12. Febr. Die Admiralität teilt am Sams⸗ tag im Gegenſatz zu den bisherigen Behauptungen mit, daß die beiden britiſchen Vorpoſtenboote„Robert Browns“ und „Fort Royal“ Freitag in der Nordſee bei dem Angriff deut⸗ ſcher Flieger verſenkt worden ſind Vier Offiziere und 18 Mann ſind dabei ums Leben gekommen. Damit hat Lon don einen gllerdings kleinen Teil der erlittenen Verluſte zugegeben, während es ſich hinſichtlich der Handelsdampfer noch immer blind und taub ſtellt Wie albern dieſe Methode allerdings iſt, kann am beſten daraus ermeſſen werden, daß noch am Freitag die Verſenkung der Vorpoſtenſchiffe mit denſelben Beteuerungen und Schwüren wie der Verluſt der Handelsdampfer geleugnet wurde. 0 Europareiſe eines amerikaniſchen Ankerſtaatsſekrekärs Waſhington, 11. Februar. In einer Preſſekonferenz gab Präſident Rooſevelt bekannt, daß ſich der Unterſtaats⸗ ſekretär im Staatsdepartement Sumner Welles nach Eu⸗ ropa zur Verichterſtattung über die Verhältniſſe in Deutſchland, Italien, Frankreich und England begeben wird. bſammenſtoß eines holländiſchen Dampfers. k, 12. Febr. Die Funkſtation Mackay fing Not⸗ ſignale des holländiſchen Frachtdampfers„Burgeraydk(6853 BRT.) auf. Danach iſt der Dampfer infolge eines Zuſam⸗ menſtoßes 60 Meilen ſüdlich von Bishop Rock(Seilly In⸗ ſeln) geſunken. Einzelheiten über den Zuſammenſtoß wurden nicht angegeben. Der Frachtdampfer verließ Newyork am 30. Januar.. Dänemark total eingefroren Aber Vorfrühlingswärme auf Island. Kopenhagen, 12 Febr. Dänemark erlebt den ſtrengſten Froſt ſeit vielen Jahren. Die gegenwärtige Klimalage wird von dem Leiter des ſtaatlichen Eisbrecherdienſtes mit dem Satz bezeichnet:„Dänemark iſt nun total eingefroren“ Die in der Nacht zum Samstag gemeſſene Kälte von minus 25 Grad iſt ſeit den Wetteraufzeichnungen des däniſchen Me⸗ teorologiſchen Inſtitutes, das 1860 gegründet wordeg iſt, nur einmal, im Jahre 1893 am 17. Januar, mit 30 Grad überſchritten worden. Dagegen erfreuen ſich gegenwärtig Island und die Fa⸗ röer⸗Inſeln einer richtigen Vorfrühlingswärme. Der Ber⸗ kehr zwiſchen den Inſeln und dem fütiſchen Feſtland wird nach der Stillegung der Schiffahrt durch den Flugdienſt be⸗ ſorgt. So ſind am Samstag zwiſchen Kopenhagen und Odenſe in 18 Doppelfuhren 16 000 Kilogramm Poſt befördert wor⸗ den. Kurzmeldungen 2. Landesverrä ter hingerichte DNB. Berlin, 11. Febr. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: Der vom Volksgerichtshof wegen Landesverrat zum Tode verurteilte Heinz Müller aus Höhr⸗ Grenzhauſen iſt hingerichtet worden. Der Verurteilte hat aus Gewinnſucht auf mehreren Erkundungsreiſen Angelegenheiten der deutſchen Wehrmacht ausgeſpäht und ſeine Beobachtungen dem Nachrichtendienſt einer fremden Macht mitgeteilt. f Volksſchädling hingerichtet. i Berlin, 11. Febr. Am 10. Februar iſt der vom Sonder⸗ gericht Nürnberg wegen Verbrechens gegen die Verordnung gegen Volksſchädlinge zum Tode verurteilte 34jährige Eugen Hörndler aus Schwabach hingerichtet worden! Der wieder⸗ holt vorbeſtrafte Hörndler hak im Oktober 1939 in Schwa⸗ bach unter Ausnutzung der Verdunkelung in drei Fällen Frauen in räuberiſcher Abſicht überfallen. Brüſſel. Das„Journal“ berichtet über eine„ergreifende Zeremonie“, die in einer Schule in Verſailles ſtattgefunden habe, wo mit dem üblichen franzöſiſchen Pathos die Ueber⸗ gabe von 20 Tonnen Alteiſen, die von den Schülern geſam⸗ melt wurden, an die Behörden ſtattfand. Amſterdam. Der„Daily Worker“ hat„aus beſtmög⸗ licher Quelle“ erfahren, daß der finniſche Geſandte in 81 amtlich Erlaubnis erhalten habe, in England Feiwillige an⸗ zuwerben. Die kanadiſche Regierung ſei über dieſen wichtigen politiſchen Schritt amtlich unterrichtet worden. 7 Madrid. Unter der Ueberſchelſt„Anse! Bruder Kain“ etzt ſich die Zeitung„Madrid“ in einem Artikel mit der franzöſiſchen Doppelzüngigkeit gegenüber Spanien praktiſch auseinander. 5 45 Rom. Der Oberſte Verteidigungsausſchuß hat in einer wisde um dreiſtündigen Sitzung ſeine Arbeiten fortgeſetzt und ſich dann auf Montag vertagt. 8 3 Preßburg. Das lowakiſche Blatt„Slovenſka Prawda“ betont, daß die ganze flowakiſche Nation unter allen Am⸗ ſtänden an der Seite des kämpfenden deulſchen Volkes ſteht. Idſtanbul. Der rumäniſche Poſtdampfer„Transſilvania“, der von Athen kam, wurde vor ſeiner Einfahrt in die Dar⸗ danellen innerhalb der kürkiſchen Hoheitszone von einem eng⸗ liſchen Torpedoboot angehalten und zwei Stunden nach deuk⸗ ſchen Waren und Fahrgäſten durchſu cht. Waſhington. In der Sitzung des amerikaniſchen Senats fand eine Aussprache über die Vorlage einer 20⸗Millionen⸗ Dollar⸗Anleihe an Finnland ſtatt. Dabei ſetzte ſich ein Far⸗ mer dafür ein, daß man ſich erſt einmal um die Not der eigenen Bevölkerung kümmern ſolle. 285 r. ü ——— letzt. chutz t die äfen ie in . ge⸗ umt, — 5 8 7 be⸗ enſe wor⸗ eben dadurch nicht auf, Nationalſozialiſt zu ſein. Nun erſt recht Parteigenoſſe Der Gegner und die„Nazis“. Zu Beginn des Feldzuges gegen Polen, der ſich nach dem Willen der Plutokratien zu einem europäiſchen Lebenskampf ausweitete, rief der Führer die volks⸗ u ud gemein ⸗ ſchaftsbildende Kraft der Partei in ganz beſon⸗ ders eindringlicher Form auf. Die Parteigenoſſenſchaft ent⸗ nahm aus dieſem Appell das ſtolze Bewußtſein des großen Vertrauens, das der Führer zu ſeiner Bewegung hat, und richtet ſich danach. Es wäre eine ſehr laienhafte Vorſtellung, die von grober Unkenntnis unſeres geſamten Volksgefüges zeugen würde, wollte heute ſemand annehmen, die Aufgaben der Partei er⸗ füllten ſich im Frieden, während die Probleme des Krieges ausſchließlich mit dem Schwert gelöſt würden. Eines iſt ſicher, daß jeder Nationalſozialiſt glücklich iſt, wenn er im Kriege das Braunhemd mit dem Waffenrock vertauſchen darf,. hört Wo er auch heute ſteht, ſteht der Parteigenoſſe auf der Probe, die in dem folgenden Wort des Kriegs- dichters Walter Flex umriſſen iſt, der ſelber kurze Zeit nach dieſen Worten auf dem Felde der Ehre blieb:„Man muß die ſittlichen Forderungen an ſich vollſtrecken, um ihnen Leben zu geben.“ Die Partei hat viele ſittliche Forderungen aufgeſtellt, ſolange ſie als oppoſitionelle Bewegung um die Macht rang, und nicht umſonſt beginnen die meiſten Sätze des Parteipro⸗ gramms mit der eindringlich wiederholten Wendung:„Wir ordern“ Alle dieſe Forderungen richteten ſich an die dreſſe des Staates, an ſeine Geſetzgebung, ſeinen Wehrwil⸗ len, ſeine Vollzugsgewalt. Ein Staat, der dieſe Forderungen erfüllte, mußte alſo folgerichtig zuvor ein nationalſozialiſtiſcher Staat ſein. Dieſe Vorbedingung war für die Weimarer Repu⸗ blik ſchlechterdings unerfüllbar. Die nationalſozialiſtiſchen Pro⸗ grammpunkte waren daher nicht Wünſche einer außenſtehenden Oppoſitionsgruppe an die Inhaber der Verantwortung, ſon⸗ dern Forderungen der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft an ſich ſelbſt für den Augenblick der Uebernahme der Macht, Die Partei begann ſittliche Forderun⸗ gen an ſich zu vollſtrecken, als ſie den Staat übernahm. So wie der Staat zur Erfüllung nationalſozialiſtiſchen Ideengutes nationalſozialiſtiſche Männer brauchte, ſo brauchen in alle Zukunft die Träger der deutſchen Verantwortung die NMationalſozigliſtiſche Idee als einzigen Kraftquell ihrer Leiſtung. Nicht die nüchterne Erkenntufs der Zweckmäßigkeit unſerer Forderungen, ſondern die inſtinktmäßige Gebundenheit an ſie, der kämpferiſche und politiſche Trieb derbürgen allein ihre Erfüllung Dieſe Kraft iſt rein idealiſtiſch, ſie verwirklicht ſich aber auf dem Felde der realen Tatſachen. Deshalb iſt es gut, daß unſere Politik ſehr realiſtiſch und nüchtern die wirk⸗ lichen Gegebenheiten prüft, um ſie dann an der richtigen Stelle in den Idealbau unſerer Vorſtellungen einzubauen. Wir können uns ſo niemals vom Leben ſelber entfernen. Heute finden es unſere Gegner richtig, für die Deutſchen insgeſamt den Sammelbegriff„Nazis“ zu gebrauchen. Er taucht nicht nur in der landläufigen Agitation emigrierter Hebräer auf, ſondern wird ſelbſt von Chamberlain und Dala⸗ dier als Schimpfwort gebraucht Eine größere Freude können dieſe Herren der Partei allerdings gar nicht machen Denn ſo lange iſt die Kampfzeit gar nicht her, als daß wir uns nicht mehr jener Jahre erinnerten, da unſere innenpolitiſchen Geg⸗ ner das gleiche Wort verächtlich gegen uns ſchleuderten, bis wir es aufgriffen, auf den Schild erhoben und zum abgekürz⸗ ten Ehrentitel einer kompomißloſen Kampfbereitſchaft prägten. Wenn man die ganze deutſche Volksgemeinſchaft nach den vergeblichen Verſuchen, ſie zu ſprengen, heute vom Weſten her als Nazis anſpricht, dann wünſchen wir denen viel Glück, Die mit mehr als achtzig Millionen„Nazis“ anzubinden wag⸗ ten, und wir quittieren dieſe Sammelbezeichnung gleichzeitig mit aufrichtigem Dank als das Ein geſtändnis der ver⸗ geblichen Verſuche, einen Keil zwiſchen deutſches Volk und deutſche Führung zu treiben N In den letzten ſieben Jahren hat die gegneriſche Propa⸗ ganda nur zu gern die Auffaſſung nach Deutſchland zu kragen verſucht, eigentlich ſei die Partei doch überflüſſig geworden, nachdem man nun einen nationalſozialiſtiſchen Staat hätte; nun ſähe man ja die Teilung in Volksgenoſſen erſter und zweiter Klaſſe, und wo damit wohl die vielgerühmte Volks⸗ gemeinſchaft bliebe? Unſer Volk hat auf dieſe Einflüſterungen ſo reagiert, daß ſeine damaligen wohlwollenden Berater aus London und Paris heute ſelber alles als naziſtiſch begeifern, was deutſch iſt Denn welches Intereſſe hätten auch wohl die gleichen Leute, die damals ſchon den Krieg gegen Deutſchland ſhürten, dargn gehabt. eine ſolche angebliche Zweiteilung zu beſeitigen? ö Im Gegenteil, ſie hätten ſich unbändig gefreut, wenn es ſo geweſen wäre, und ſie wollten ja mit ihren Verdächtigungen den Zwieſpalt erſt in unſer Volk hineintragen und würden es heute, wäre es ihnen gelungen, nach alter Praxis auch ſchamlos zugeben Und weshalb überſchlägt ſich nun ihr gren⸗ zenloſer Haß gegen uns? Weil das deutſche Voll einig und nationalſozialiſtiſch iſt! Weil entgegen ihrem frühe⸗ ren weiſen Rat die Partei nicht aufgelöſt, ſondern als Sauer⸗ teig im ganzen Volle wirkſam wurde Das iſt ein Erfolg, der die Paptei berechtigt, den Kopf aufrecht zu tragen. Am Haß der Gegner ſtärker zu werden, iſt ihr eine alte Kampftraditkon. Weil der Feind in dieſem Kampf auf Leben und Tod den Nationalſozialismus ſo unergründlich haßt, iſt ſeine Richtig⸗ keit und Lebensnotwendigkeit entſcheidend bewieſen. Das iſt ein lohnender Anſporn, nun erſt recht Parteigenoſſe zu ſein. Ein Heer bildet die Waffe am vordringlichſten aus, mit der es dem Feind am meiſten ſchaden kann Auf dem politiſchen Kampffeld iſt es nicht anders. Die volksbildende Kraft der Partei iſt vom Führer aufgerufen worden und bewährt ſich an tauſend Stellen des Einſatzes. Schon erlehen ſie die Hunderttauſende. die aus dem Oſten in ihr Vaterland Deutſchland, zurückkamen, als großes Wunder. Die Heimat ſpürt ſie in ungezählten Kleinigkeiten tagtäglich, — die volksbildende iſt auch eine glaubensbildende Draft it⸗ dat. b 5 a Die Sieges zuverſicht iſt eines der ſchönſten Erb⸗ teile aus unſeker Kampfzeit Sie reißt heute ein ganzes Volk mit. Dieſe volksbildende Kraft befähigt Mann, Frau und Kind, die Laſten des Alltags als unweſentlich gegenüber dem gemeinſamen Geſchick zu empfinden und macht die Verzichte des Krieges leicht Wenn heute im Innern Deutſchlands alles klappt, dann vollſtreckt der Nationalſozialismus die von ihm ſelbſt aufgeſtellten ſittlichen Forderungen 5. E. G. Dickmann. n Ein Rückg⸗führter vermißt. 8 Der Landwirt Franz Michael Adam, geb. am 16. 12. 1850 in Altenheim, Kr. Kehl, und daſelbſt zuletzt wohnhaft, wurde am 4. 9. 1939 nach dem Kurhaus Bad Peterstal bei Oberkirch rückgeführt. Adam litt an Schlaganfall, war beim Transport bewußtlos und konnte daher über ſich ſelbſt keine Angaben machen. Von Bad Peterstal wurde er wieder we tertransportiert, und fehlt ſeitdem jede Spur von ihm. Es iſt nach ſeinem damaligen Zuſtand kaum mehr anzuneh⸗ men, daß er noch am Leben iſt.— Beſchreibung: 165 em groß, ſchwächlich, weißes Haar, bartlos, blaue Augen, zahn⸗ los, an der linken Hand fehlt Mittelfinger; er trug ſchwarzen Nock und ſchwarze Hoſe, keine Weſte, graue Socken und hatte einen blaugeblumten, neuen Wollteppich bei ſich. Wer irgend⸗ welche ſachdienliche Angaben über den Aufenthalt bezw. Tod die ſes Rücko führten machen kann, wird gebeten, dies der Kri⸗ minalpolizeiſtelle Karlsruhe mitzuteilen. * 1 Badiſche Cbrontif 5 N 5(), Karlsruhe, 10. Februar. () Im Dienſt tödlich verunglückt. Der 28jährige Ran⸗ gierarbeiter Auguſt Hippler iſt bei der Arbeit im Rangier⸗ bahnhof tödlich verunglückt. () Senotsvräſident Dr. Engelhardt geſtorben. Senats⸗ präſident am Oberlandesgericht i. R. Dr. Richard Engelhardt iſt im Alter von 67 Jahren zur letzten Ruhe beſtattet worden. Slaube und Kameradſchaſt Der Leiter des Hauptſchulungsamtes der NSDAP., ſtellv. Gauleiter Schmidt, ſprach in Karlsruhe. NSG. Im kleinen Saal der Städtiſchen Feſthalle in Karlsruhe ſprach der Leiter des Hauptſchulungsamtes der SD AP. ſtellv Gauleiter Friedrich S chmi dt, zu den Män⸗ nern des Gauſtabes, des Kreisſtabes Karlsruhe und den Orts⸗ gruppenleitern und Ortsamtsleitern des über die weltanſchauliche Lags. Gauſchulungsleiter Hartlieb konnte zuvor zahlreiche führende Männer des Gaues Baden begrüßen. Dann ging der ſtellb. Gauleiter Schmidt in ſeiner oft von ſtürmiſchem Beifall unterbrochenen Rede von den weſentlichen Problemen der politiſchen Auseinanderſetzung aus, die im September vorigen Jahres ſchließlich zu einem Krieg geführt haben, der ein Kampf gegen eine Idee und gegen ein Volk dar⸗ ſtellt. England und Frankreich führen gegen uns Krieg, weil das nationalſozialiſtiſche Deutſchland das Judentum ausge⸗ ſchaltet hat und weil die Plutokratien ihren Führungsanſpruch in Eurbpa ſchwinden ſehen, ja überhaupt nicht mehr in der Lage ſind, europäiſche Politik zu treiben. Wir kämpfen dagegen für den neuen Sittlichkeitsbegriff im Völkerleben. Darum geht es heute auch um die größte Entſcheidung der letzten Jahrhunderte. Unſere Feinde wollen— wie einſt im Jahre 1648— das deutſche Volk auslöſchen und das Reich zerſchlagen. Wir haben keinen Krieg gebraucht, denn junge Ideen benötigen keinen Krieg, um ſich erfolgreich durchzuſet⸗ zen. In dieſem uns aufgezwungenen Kampf werden wir aber nunmehr das vollenden, für das wir einſt unter die Fahnen Adolf Hitlers getreten ſind. 8 Der Leiter des Hauptſchulungsamtes der NSDAP. be⸗ faßte ſich im weiteren Verlauf ſeiner Rede mit den Auf⸗ gaben der Partei, die im Kriege größer ſind denn je. Die neue Führungsordnung wird in dieſem Kampf ihre Feuerprobe beſtehen. Ihre Grundlagen ſind die gemeinſame Ehre von Führung und Gefolgſchaft und die gemeinſame Treue zum Führer. Aus den alten Tugenden der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung iſt das deutſche Volk, mobiliſiert worden. Einſt waren die alten Parteigenoſſen ſo vermeſſen, zum Kampf um ein neues Deutſchland anzutreten, weil ſie gläubig waren. Heute können wir alles bezwingen, wenn dioſer Glaube wach bleibt. Wann die Würfel des Schickſals rollen, wiſſen wir nicht. Das eine aber wiſſen wir, daß ſich dann die alten Tugenden der Partei bewähren werden. Für einen billigen„Hurra-Patriotismus“ iſt unſer Volk heute zu nüchtern. Unſer Appell an die Einſatzbereitſchaft aber iſt von allen Deutſchen verſtanden worden und wird auch in der Zukunft verſtanden we ven. Dieſe Zukunft wird uns das große germaniſche Reich deutſcher Nation bringen. Dahei werden Glaube und Nameradſchaft die Vor⸗ ausſetzungen dafür ſein, daß Bir die Fahne des Sieges auf⸗ pflanzen können. Wir alle ſind glücklich, in einer ſo großen Zeit als Soldaten Adolf Hitlers Handlanger ſein zu dürfen am Bau des ewigen Deutſchland.. f 6 Die Schlußworte des ſtellv. Gauleiters Schmidt wurden von minutenlangem Beifall begleitet. Sein Appell an die Kampfbereitſchaft der Partei hat in gläubigen Herzen ſtärk⸗ ſten Widerhall gefunden. Kompromißlos und unbeirrt wird die Partei im Grenzgau Baden in die Entſcheidungen, die die Zukunft bringen wird; hineinſchreiten, weil die alten Tugenden in allen Soldaten Adolf Hitlers wach und lebendig ſind. Dioſe Tudenden aber verbürgen den Sieg— heute un d in der Zukunft! ö F K. O. Bad Nippoldsau.(Der Tod im Walde.) Im Stadtwald kam plötzlich ein ſchwerer Baumſtamm ins Rut⸗ ſchen und verletzte den 35jährigen Waldarbeiter Gottlob Mutſchler aus Baiersbronn derart, daß der Mann nach kur⸗ zer Zeit ſtarb. Er hinterläßt die Frau und drei unmündige Kinde. 5 i 5 Neichol⸗hz im.(Diamantene Hochzeit.) Hier fei⸗ erten der Schäfer David Wachter und ſeine Ehefrau Maria geb. Blos das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit. Beide Jubilare ſtehen im 86. Lebensjahr. ( fezheim.(25 Silberfüchſe abgeſchlach⸗ tek.) Dei Zefjährige verheiratete Zuchtleiter der hieſigen Pelztierfarm, Kurt Gläſer aus Bebra, hatte in der Zeit vom November 1938 bis Dezember 1939 25 Silberfüchſe abge⸗ ſchlachtet und die Pelze für 3250 Mark nach Leipzig verkauft. Mit dem veruntreuten Gelde bezahlte er Schulden und machte luxuriöſe Anſchaffungen. Wegen Diebſtahls und Antreue erkannte das Amtsgericht gegen Gläſer auf eine Gefängnis⸗ ſtrafe, oon 10 Monaten und 50 Mark Geldſtrafe. () Pforzh in.(Ein Unhold.) Der wiederholt wegen 5 Erregung öffentlichen Aergerniſſes vorbeſtrafte ledige 42fäh⸗ rige Richard Gerwig in Pforzheim erhielt wegen gleicher Straftat durch Urteif der Strafkammer eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr. Außerdem wurde Entmannung und Siche⸗ rungsvermahrung angeordnet. (). Baden⸗Baden.(Konzert um Mitternacht.) Das letzte Sinfoniekonzert des Sinfonie⸗ und Kurorcheſters ba k i Sie Der ei deer Geek vervflichtate Pianiſt Claudio Arrau hatte unterwegs den Zuganſchluß ver⸗ fehlt und mußte nun von einem hieſigen Muſikliebhaber im Kraftwagen unter ſchwierigen geverhältniſſen beigeholt werden. Anderthalb Stunden nach Beendigung des übrigen Programms traf Arrau ein, ſetzte ſich im Straßenanzug an den Flügel und gab der geduldig harrenden Zuhörerſchaft ein „Sonde 1. F i Freiburg.(Fahrläſſige Tötung.) Die Straf⸗ kammer befaßte ſich mit der Doppelanklage der Abtreibung und der fahrläſſigen Tötung, welche ſich gegen eine in Frei⸗ burg praktizierende Aerztin richtete. Im Herbſt 1929 behan⸗ delte die Angeſchuldigte eine Ehefrau, bei der ſie zur Feſt⸗ ſtellung einer etwa vorhandenen Schwangerſchaft eine metal⸗ lene Sonde benützte. Die vom Gerichtshof zugezogenen Sach⸗ verſtändigen waren der übereinſtimmenden Anſicht, daß die Einführung der Sonde eine Infektion hervorrufen und damit ere i zur Blutvergiftung führte, woran die Patientin, Mutter von ſteben Kindern, bald darauf ſtarb. Es wurde die Angeklagte der fahrläſſigen Tötung für ſchuldig angeſehen und an Stelle einer verwirkten Gefängnisſtrafe von zwei Monaten zur Geldſtrafe von 1000 Mark verurteilt, die durch die An⸗ kerſuchungshaft für getilgt angeſehen wird. Die Beſchul⸗ digung der Abtreibung war nicht nachzuweiſen. Kreiſes Karlsruhe Aus den Nachbargauen n Zahlreiche Wildgänſe am Niederrhein. Die große Kälte im Oſten hat zahlreiche Wildgänſe nach dem Nieder⸗ rhein gebracht, wo ſie in den Entwäſſerungsgräben, die durch die umfangreichen Meliorationsarbeiten entſtanden ſind und die neben einem üppigen Pflanzen reichtum auch bel Enten⸗ grütze aufweiſen, einen idealen Aufenthaltsort finden. Die Wildgänſe treten in noch nie beobachterem Umfange auf, und ſogar auf der offenen Nette trifft man ſie an. *Das Reh in der Straßenbahn. Ein nicht alltägliches Erlebnis hatten die Benutzer der Fernlinie O der Rheini⸗ ſchen Bahngeſellſchaft auf der Strecke zwiſchen Hilden und Benrath. Morgens wechſelten plötzlich zwe Rehe über die belebte Straße. Während es einem der Tiere gelang, vor dem Straßen bahnwagen die andere Seite zu erreichen wur⸗ de das zweite Reh von dem Wagen erfaßt. Das Perſonal bemühte ſich um das Tier, nahm es als„Fahrgaſt“ auf und brachte es zum Staatlichen Forſtamt nach Benrath. Hier wurde es gepflegt, und heute erfreut es ſich ſchon wieder der goldenen Freiheit.. ** Zwei Perſonen ertrunken. In den Fluten des Vicht⸗ baches bei Stolberg(Rheinld.) ertranken zwei Menſchen: mit⸗ tags in der Nähe der Kläranlage ein ſtädtiſcher Kanalmei⸗ ſter, der mit Aufräumungsarbeiten beſchäftigt war, und kurz darauf im oberen Stadtteil ein Junge, der abtreibendes Holz aus dem Vichtbach auffriſchen wollte. Im letzten Augenblick erwacht. Die Frau eines im Duisburger Hafen vor Anker liegenden Schleppers erwachte in der Nacht durch eint eigentümliches Geräuſch. Als der von der Frau geweckte Mann der Arſache nachging, ſtellte er feſt, daß das Schiff ſchon zur Hälfte mit Waſſer angefüllt war. Die Schifferfamilie brachte ſich ſofort in Sicherheit, wäh⸗ rend das Schiff vollſtändig abſackte. Vom herabfallenden Geſtein getötet. In Nammen bei Minden(Weſtf.) gerielen drei Bergleute unter herab⸗ fallendes Geſtein. Zwei von ihnen konnten nur noch als Lei⸗ chen geborgen werden, während ſich die Verletzungen eines dritten Bergmannes als geringfügig herausſtellten. * Im Kinderwagen erſtikt aufgefunden. In Hannover wurde ein drei Monate altes Kind von der Mutter im Kin⸗ derwagen tot aufgefunden. Vermutlich liegt Erſtickungstod vor. Wildkatze tötet 30 Legehühner. In Harzungen bei Nordhauſen hat der Bouer Carl Ite eineſt ſchweren Verluſt dadurch zu beklagen, daß ihm eine Wildkatze nachts 30 der beſten Hühner tot biß. Der Näuber konnte bei ſeinem zweiten nächtlichen Beſuch tokgeſchlacen werden. 2 2 66 2* Ein„froſtiger“ Rückblick Kälteſorgen in ſtrengen Wintern. Der Winter hat in ganz Europa ein außergewöhnlich ſtreu⸗ ges Regiment angetreten. In manchen Ländern iſt die Queck- ſilberſäule ſogar noch erheblich tiefer geſunken als hierzulande. Was iſt das aber alles gegen den Winter 1928/29 Da hatte uns eine wirklich„ſibiriſche“ Kälteperiode heimgeſucht. Da ver⸗ mochten ſelbſt Kapuze und Ohrenwärmer dem grimmigen Froſt nicht ſtandzuhalten. Flüſſe und Seen waren lange Zeit mit einer dicken Eisſchicht bedeckt, und die Schulen blieben— der Jugend zur Freude— vielfach geſchloffen, weil es an Heiz⸗ material fehlte. Auch daheim ſaß man bei„klirrender“ Kälte, und Kohlen wurden knapp und immer knapper. Und das zu einer Zeit, da kein Krieg tobte. Krieg und Kohlenmangel haben heute niehts miteinander zu tun Wenn jetzt Schwierigkeiten auflreien, weil die Kohlenmengen nicht ſo prompt einlaufen, wie wir es ſonſt gewohnt find, oder wenn vorübergehend eine Stockung in der Anfuhr der an ſich aus⸗ reichend varhandenen Vorräle an Kartoffeln, Kohl und Mohr⸗ rüben ſeſtzuſtellen iſt, ſo kommen dieſe Unannehmlichtelten ein⸗ zig und allein auf das Konto winterlicher Unbill. Vor elf Jah⸗ ren wurde maän dieſer Schwierigkeiten Herr, und heute wird man ihnen auch zu begegnen wiſſen. Eine bis ins Letzte reichende ſtraffe Organiſation wird dafür ſorgen, daß ſehr bald ſchon das winterliche Regiment ſich ir unſeren vier Wänden nieht mehr unangenehm bemerkbar macht. Wieviel ſchwerer haben es unſere Alworderen gehabt! Als Berlin vor zweihundert Jahren von einer ſibiriſchen Kälte heimgeſucht' wu de, ſchwand ſede Hoffnung auf ſchnelle Beſſe⸗ rung der Verhäliniſſe. Kaum, daß es Transportwagen gab, die ſich bei den grimmigen Temperaturen auf die holpeigen Landſtraßen wagten So ſchauerlich auch die Berichte jener Tage klingen,„daß die Kälte den Haustieren in die Ein⸗ geweyde, in die Gebeine und das Mark gedrungen, die Lunge a verzehret und einem geriebenen Erdkloß gleichgem icht at“— es ſteht feſt, daß die Kälte damals tatſächlich ungemei⸗ nen Schaden am Leben und an der Geſundheit der Menſchen angerichtet hat. ————. Sonnenaufgang: 7.51 Uhr Sonnenuntergang: 17.29 Uhr Mondaufgang: 9.04 Uhr Monduntergang: 22.01 Uhr ——— Mannbeemer Theaterſchau 8 Im Nattonaltheater:. Montag, 12. Februar: Miete A 13 und 1. Sondermiete A'; und für die NSG. Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 330 bis 335 und für die Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 111 bis 112: Was kam denn da ins Haus? Komödie von Lope de Vega. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Dienstag, 13. Februar: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 87, 261 bis 268 291, 336 bis 359, 361 bis 369, 391 bis 510, 529, 540, 580, 605 bis 606, 620, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Die Pri⸗ manerin. Luſtſpiel von Sigmund Graff. Anfang 20, Ende 22.30 Uhr. 1 Mittwoch, 14. Februar: Miete M 13 und 1 Sondermiete M7 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 327 bis 329: Si⸗ mone Boccanegra. Oper von G. Verdi. Anfang 19.30, Ende nach 22 Ahr. 2111 Donnerstag, 15. Februar: Miete D 14 und 2. Sonder⸗ miete D 7 und für die NScö.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 321 bis 323: Der Erbe ſeinet ſelbſt. Komödie von Walter Gilbricht. Anfang 20, Ende etwa 22 Ahr. Freitag, 16. Februar: Miete F 13 und 1. Sondermiete Fe und für die NScö.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 53: Fidelio. Oper von Beethoven. Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr. Samstag, 17. Februar: Miete C 13 und 1. Sondermiete C7: Maske in Blau. Operette von Fred Raymond. Anfang 19,30, Ende gegen 22.15 uhr.. Sonntag, 18. Februar: Vormittags: 3. ſtädtiſches Konzert mit dem Nationaltheater⸗Orcheſter. Anfang 11.15, Ende etwa 12.45 Uhr.— Nachmittags: Freier Verkauf: Die Primanerin. Luſtſpiel von Sigmund Graff. Anfang 14.30, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete G 13 und 1. Sondermiete G 7: Die Boheme. Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Locale Nuudocliaui Der geſtrige Sonntag. Der 2. Sonntag im Februar fällt ſchon in die Faſten⸗ zeit. In der vergangenen Woche ging Faſtnacht ſozuſagen „ſpurlos“ an uns vorüber. Die meiſten Hausfrauen hatten ſogar das„Küchlebacke“ vergeſſen. Im Gegenſatz zu ſeinen Vorgängern konnte man trockenen Fußes geinen Sonn— tagsſpaziergang machen, wenn auch ein eiſiger Wind einem um die Ohren pfiff. Zum geſtrigen Opferſonntag ſtiftete jeder wieder ſein Teil, ſodaß der Erfolg nicht aus⸗ bleiben konnte. Sonſt war es im allgemeinen ruhig; auch ſportlich war hier kein Treffen. * 7 nt a Aan uso g 2 Wie kommt man an der Erkältung vorbei? Der bevorſtehende Witterungsumſchwung bringt auch mancherlei Exkältungserſcheinungen, Huſten, Schnupfen, Heiſer⸗ keit, vielleicht auch einmal eine Grippe mit ſich. Die Schutz⸗ maßnahmen gegen derartige Erkältungsanfälle ſind relativ ein⸗ fach: man muß vor allem immer den Hals und die Bruſt gut bedeckt tragen— das gil! beſonders, wenn ſich bereits die erſten Anzeichen einer Erkältung bemerkbar machen. Ob Mann oder Frau: man ſollte bei dieſem oft ſo naßkalten Wetter einen Hut tragen und darauf ſehen, daß man an windigen und kalten Tagen etwas Watte in den Ohren hat— um auf dieſe Weiſe zu ſtarke Abkühlungen zu verhindern. a Gurgeln mit Salzwaſſer— lauwarm oder kalt— iſt immer ein gutes Vorbeugungsmittel, beſonders wichtig bei geſchwollenen Mandeln und bei Entzündung des Kehlkopfes. Soyſel wie möglich ſoll man ſich natürlich in friſcher Luft und um Sonnenſchein aufhalten. Gerade in den Perioden der Er⸗ kältungskrankheiten muß man genügend Flüſſigkeiten zu ſich nehmen. Die meiſten Menſchen trinken zu wenig. Einige Gläſer heißen Getränkes am Tag ſind keineswegs zuviel, wenn man die Krankheitsſtoffe auf dem Weg über die Niere aus⸗ ſchwemmen will. Fieber und rauhe Kehle ſind immer ein Ge⸗ fahrzeichen. Man muß ſich damit ganz beſonders ſorgfältig beobachten. i 5 Aber wenn wir ſchon von Erkältungen ſprechen, dann muüſſen wir aber auch einen Unterſchied erwähnen, der von den Menſchen viel zuwenig beachtet wird: das Naſeputzen. Die Mehrzahl der Menſchen putzt ſich die Naſe vollkommen falſch. Man darf nicht mit dem Taſchentuch vorn die Naſe zuhalten und dann einen kräftigen Luftſtrom in das Riechorgan ſchicken. Denn dadurch erreicht man im Grunde nur eine Erhöhung des Drucks auf die inneren Gefäße. Sehr oft werden die Er⸗ kältungskeime in das Ohr von innen her hineingetragen, Er⸗ lältungskrankheiten des Mittelohrs uſw. können unler Um⸗ ſtänden die Folgen ſein. 1 8 * Anderthalb Jahre Zuchthaus für Abhören ausländiſcher Sender. Das Mannheimer Sondergericht befaßte ſich erſt⸗ mals mit einem Falle des Abhörens ausländiſcher Sender. Der 39jährige Georg Kaiſer aus Wyhlen hat ſolche nicht nur vier- oder fünfmal abgehört, ſondern auch dazu aufge⸗ fortert und Greuelnachrichten in ſeinem Betrieb weiterverbrei⸗ tet. Kaiſer hatte von dem Verbot Kenntnis, er wurde auch durch ſeine eigene Frau nachdrücklichſt gewarnt, Auslands⸗ ſender abzuhören. Die Zeugen bekundeten, daß Kaiſer als Nörgler bekannt ſei; er iſt auch ſchon vorbeſtraft. Das Son⸗ dergericht verurteilte ihn gemäß dem Antrage des Ober⸗ ſtaatsanwaltes zu anderthalb Jahren Zuchthaus und zwei Jahren Ehrverluſt. Das Rundfunkgeräk wurde eingezogen. Poltzeibeamten mißhandelt.— 20 Monate Zuchthaus. In einer Dezembernacht zogen der 31jährige Karl Schr. aus Neckarhauſen und ſein Freund, aus Edingen kommend,„an⸗ geheitert!“ und gröhlend in Neckarhauſen ein. Der Polizei⸗ beamte trat ihnen auf völlig verdunkelter Dorfſtraße mit „Halt, Polizei!“ entgegen, gebot Ruhe und ſchaltete ſeine Lampe ein. Aber ſchon erhielt er Fauſtſchläge ins Geſicht. Der Beamte drohte zu ſchießen, worauf beide Burſchen ver⸗ ſchwanden. An der Stimme war Schr. aber erkannt worden. Das Mannheimer Sondergericht verurteilte ihn wegen er⸗ ſchwerter Körperverletzung im Sinne der Verordnung gegen Vo eksſchädlinge, Abſatz 2, zu einem Jahr acht Monaten Zuchthaus und wegen groben Unfugs zu einer Woche Haft. 8 973 12 Tee anſtelle von Kaffee⸗Erſatz Nucl den clie Woche Wieder Kinder⸗Landverſchickung.— Man muß Treuhän⸗ der ſein.— Propagandiſt der inneren Front.— Bei uns iſt das Vertrauen. Auf, dem Tiſch ſo manchen deutſchen Hauſes liegen ſchon jetzt Benachrichtigungen darüber, daß der eine oder andere Junge oder ein Mädchen aus der Familie in die⸗ ſem Sommer verſchickt werden ſollen. Es handelt ſich dabei nicht etwa um Kinder, die ſchon in dem Alter wären, um auf dem Lande eine wirkſame Hilfe zu ſein, ſondern um eine reine Verſchickung zur Erholung. Man hat in vielen dieſer Familien gar nicht an die Möglichkeit einer ſolchen Verſchickung gedacht und iſt plötzlich überraſcht, daß in dieſem Jahre ein Antrag wieder aufgegriffen wird, der im vorigen Jahr, als es noch Frieden war, geſtellt wurde. Wir erleben es immer wieder, daß die national⸗ Wie das Reichsernährungsminiſterium mitteilt, kön⸗ J nen während der Zuteilungsperiode vom 12. Februar bis 10 März 1940 die Verbraucher nach ihrer Wahl anſtelle von je 125 Gramm Kaffee⸗Erſatz oder⸗Zuſatzmittel je 10 Gramm Tee auf die Abſchnitte N 23, N 32 und N 33 der Nährmittelkarte beziehen. Es wird darauf hingewieſen, daß nicht jeder hierfür in Betracht kommende Verteiler über Tee vorrätig verfügt. Die Freizügigkeit der Nährmittelkarte ge⸗ ſtattet aber dem Verbraucher, innerhalb des Bezirks des Er⸗ nährungsamtes bei jedem Verteiler zu kaufen. Von der Wahlmöglichkeit kann nur im Rahmen der vorhandenen, beim Einzelhandel lagernden Beſtände Gebrauch gemacht werden. Ein Anſpruch auf Lieferung von Tee beſteht alſo nicht. Diejenigen Abſchnitte, auf welche Tee ausgegeben wird, dürfen vom Verteiler nicht abgetrennt, ſondern müſ⸗ ſen entwertet werden und am Stammabſchnitt verbleiben Die für den Bezug von Tee vorgeſehenen Abſchnitte der Nährmittelkarte ſind unabhängig von ihrem Aufdruck wäh⸗ rend der ganzen Zuteilungsperiode gültig. ſozialiſtiſche Staatsführung mit allen Kräften beſtrebt iſt, auch alle diejenigen Aufgaben weiterhin zu erfüllen, die nicht nur durch den Krieg bedingt ſind. Selbſtverſtändlich iſt es, daß bei den Kinderverſchickungen in dieſem Jahre die Kinder der Wehrmachtangehörigen beſonders bevorzugt werden. In den Familien, die davon betroffen wurden, herrſcht große Freude. Man erkennt, es wird geſorgt, und es wird an alle gedacht. Und wo irgendeine Einſchrän⸗ kung notwendig wird, kann für keinen Deutſchen auch nur der geringſte Zweifel beſtehen, daß ein zwingendes Muß dahinterſtand. Dieſe Tatſache gibt uns allen eine gewal⸗ tige Sicherheit des Gefühls. Man iſt zu jedem Opfer gern bereit, deſſen Notwendigkeit man einſieht. Was wir in der Gegenwart opfern, iſt uns ſicherer Gewinn für die Zukunft, und die Einſchränkungen harter Kriegstage er⸗ ſcheinen uns geringfügig gegenüber allen Nöten, die kom⸗ men müßten, wenn unſeren Feinden ihre dunklen Pläne gelingen würden. Den ſchwerſten Kampf haben wir wohl gegenüber dem Kohlenmangel auszufechten gehabt. Natürlich hat es ein⸗ zelne gegeben, die alles beſſer wiſſen und ihre Weisheit in der Nachbarſchaft breitmachten. Aber die meiſten Men⸗ ſchen lächeln nur über ſolche Zeiterſcheinungen. Aber ge⸗ rade bei dem hekrſchenden Kohlenmangel hat man auch erkennen können, welche Bedeutung dem Kohlenhändler als Verteiler zukommt. Ueberall, wo ſich die Kohlenhänd⸗ ler lediglich als Treuhänder ihrer Kunden empfunden haben, wo ſie aus der genauen Kenntnis ihrer Kundſchaft heraus ſelbſt die Verantwortung für eine gerechte Ver⸗ teilung übernahmen, da hat es auch am beſten geklappt. Was für den Kohlenhändler gilt, iſt für alle Einzelhändler maßgebend. Sie müſſen die gerechten Betreuer und Er⸗ zieher ihrex Kundſchaft ſein. Der verſtändige Einzelhändler beſitzt eine ungeheure Macht in bezug auf die richtige Be⸗ darfslenküng. Er kann aufklärend wirken und kann mit ſeinen Ratſchlägen ſo mancher Hausfrau das Wirtſchaften in dieſer Zeit erleichtern. Es muß für jeden Einzelhändler eine Ehrenpflicht ſein, als Propagandiſt der inneren Front zu wirken. Er wird auf dieſe Weiſe zugleich die beſte Kun⸗ denpropaganda betreiben, denn es gibt keine beſſere Re⸗ klame als die Gerechtigkeit ſelbſt. In heutiger Zeit hat keiner irgendwelchen Anſpruch, nunmehr beſonders bevorzugt zu werden. Und ſo, wie der Einzelhändler in dieſer Hinſicht ſich in keiner Weiſe beein⸗ fluſſen laſſen ſoll, ſollte auch jeder Volksgenoſſe zu ſtolz und zu deutſch ſein, um für ſich ein Sonderrecht zu bean⸗ ſpruchen. Wenn man ſich ſo verhält auf beiden Seiten, dann wird alles reibungslos vonſtätten gehen, auch im Handel mit den Warengattungen, die noch keiner Ratio⸗ nierung unterworfen ſind. Wir dürfen heute ſchon davon ſprechen, daß es bei uns in weiteſtgehendem Maße klappt. Die Tatſache, daß wir von allem Anfang an das Volk darüber aufgeklärt haben, daß wir ſparſam und vorſorglich wirtſchaften müſſen, und der Hinweis darauf, wie dieſe Dinge in England und Frankreich liegen, laſſen erkennen, wie richtig bei uns gehandelt worden iſt. Wir ſind ganz beherrſcht von dem Vertrauen in die gerechte Verteilung aller lebenswichtigen Güter. Dieſes Vertrauen iſt aber noch weit höher zu ſchätzen, als die vorzügliche Organiſation, auf der die Verteilung unſerer Waren beruht. 5 Mellior. Rohrbruchreparaturen ſind vordringlich. Da auch zahl⸗ reiche Rohrleger⸗- und Klempnermeiſter im Felde ſtehen, häuft ſich bei den in der Heimat verbliebenen Meiſtern gerade in dieſen Wochen die Arbeit in ungeahntem Maße, denn der ſcharfe Winter hat zahlreiche Vereiſungen an Waſſerleitungen und Abflußrohren gebracht Hierauf nimmt das Publikum oftmals nicht die nötige Rückſicht und verlangt jetzt von unſeren Rohrleger- und Klem onermeiſtern unmögliche Dinge. Jeder Hauswirt und Mieter, deſſen Waſſer⸗ und Abflußrohre nicht durch Froſt gelitten haben, müßten Verſtändnis dafür aufbringen, in wie peinliche Situationen die Volksgenoſſen ftecken, die ſich ihr Waſſer aus der Nachbarſchaft teekeſſel⸗ und eimerweiſe herantragen müſſen, oder noch peinlicher, denen wegen der vereiſten Abflußrohre die Benutzung der Kloſetts und Badezimmer unmöglich iſt. Es müſſen deshalb alle weniger wichtigen Reparaturwünſche an Rohrleger⸗ und Klempnermeiſter zur Zeit zurückgeſtellt werden, damit dieſe ihre Arbeitskraft für die notwendigſten Arbeiten in der ge⸗ nannten Art zur Verfügung haben. Es wäre gut, wenn ſich die Volksgenoſſen das ſelber ſagten und die Meiſter nicht immer wieder in die Verlegenheit brächten, von ſich aus zur Zeit unmöglich erfüllbare Wünſche ablehnen zu müſſen. und Doſendeckel Leitſpruch ö 2129 Ceed Wie Siegfried rennt das national Reichsminiſter Dr. Frick in Weimar am 23. 1. 1940. —— —. Zureden hilft Wenn es zur rechten Zeit kommt Ein altes Sprichwort ſagt: Zureden hilft. Es hilft aber nur dann, wenn man im richtigen Augenblick das rechte Wort zu finden weiß und unſer Ratſchlag von Klugheit, Güte und Mitgefühl diktiert iſt. Zureden iſt ſinnlos, wenn man einem Mädel eine Herrenbekanntſchaft vermittelt und ihr nun dauernd in den Ohren liegt: Dieſer und kein anderer iſt der Richtige für dich. Das ſchöne Kind wird uns auslachen und ſagen: Ich ſuche mir meinen Mann ſchon ſelber— Auch ein Mann, der nicht bei Appetit iſt, wird krötig werden, wenn wir ihm dauernd in den Ohren liegen, er ſoll den ganz kleinen Reſt von dem herrlichen Fleiſch doch⸗ Koch aufeſſen. Das Kind, dem wir einreden wollen, daß es müde iſt, wird laut und ungemütlich, wenn dieſe Worte eben nicht zur rechten Zeit geſprochen werden. Zureden vermag Wunder zu wirken bei einem Men⸗ ſchen, der von Sorgen und Kummer bedrückt iſt. Verſtehen wir es da, in gütiger, liebevoller Art ſein Selbſtvertrauen zu ſtärken und den Glauben anſ ein gütiges Schickſal wieder wachzurufen, ſo retten wir manch ein Herz vor der Ver⸗ zweiflung. Auch ein Menſch, der wohl den guten Willen hat, irgendein Unternehmen zu beginnen, dem aber die Kraft zum fröhlichen Anpacken fehlt, wird durch herzliche und verſtändnisvolle Worte ſehr häufig zur Tat ge⸗ wonnen. 5 Es gibt Menſchen, deren Gutzureden wie ein Segen iſt. Sie verſtehen es, immer das rechte Wort zu finden und müde, kranke Herzen aufzurichten und zu tröſten. Sie wecken ungeahnte Kräfte im Menſchen, ſie überwinden Zorn, Trotz, Eigenſinn und Schwäche in dem anderen durch ihre gütigen und aufrichtigen Worte, ſie verſtehen es, aus einem zaghaften Menſchen einen fröhlichen Drauf⸗ gänger zu machen, ſie ſchenken dem Verzagten Selbſt⸗ bewußtſein und neue Lebensluſt, weil ihr Herzenstakt ihnen immer zur rechten Stunde das rechte Wort eingibt. Die Axt im Haufe Mit Leim und Kleiſter gegen kleine Schäden In einer alten Vaſe ſammeln ſich ſeit langer Zeit ſchon die abgeſtoßenen Schnitzereien, kleine Holzleiſten, abgebrochene Henkel und andere Verzierungen an. Für ein paar Pfennige beſorgen wir Kaltleim und rühren eine Meſſerſpitze davon in einer kleinen Büchſe oder Taſſe mit etwa acht Tropfen Waſſer an. Aber, bitte, erſt, nach⸗ dem wir die Wundſtelle durch Säubern von Leimreſten und durch ſorgfältiges Aufrauhen mit Sandpapier vor⸗ bereitet haben. Als Verband wird ein Bindfaden um⸗ gelegt, und ein paar recht ärgerliche Schäden ſind behoben. Die häßlichen Löcher in der Tapete ſollen auch ver⸗ ſchwinden. Auf dem Boden finden wir beſtimmt noch Reſte der Tapetenrollen, die wir einige Zeit in das Licht legen, damit ſie nicht durch allzu leuchtende Friſche von der übrigen Wand abſtechen. Kleine Löcher füllen wir mit Plaſtelin aus, abgeſtoßene Stellen werden mit Waſſer⸗ farben übertuſcht und die großen Flecke oder Riſſe mit den paſſend geſchnittenen neuen Tapetenſtücken be⸗ klebt. Abſtempelung der Beſtellabſchnitte. Wir haben in unſerer Bekanntmachung vom 4. 2. 1940 die Verbraucher aufgefordert, die Beſtellabſchnitte der Fleiſchkarten, Fettkarten und der Karten für Marmelade, Zucker und Eier bis ſpäteſtens 12. Februar 1940 bei den Kleinverteilern abſtempeln zu laſſen. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß dieſer Termin unbedingt ein⸗ gehalten werden muß, da die Kleinverteiler verpflichtet ſind, die bei ihnen eingegangenen Beſtellabſchnitte un⸗ mittelbar darauf bei uns abzuliefern. Verbraucher, die die rechtzeitige Abſtempelung verſäumen, laufen Gefahr, daß ſie die auf die Beſtellabſchnitte zu liefernden Waren garnicht oder mindeſtens nicht rechtzeitig erhalten. Städt. Ernährungsamt Der Landrat— Ernährungsamt Abt. B Doſen Für die Woche vom 12.18, Febr. 1940 werden folgende Abschnitte der Lebensmittelkarten aufgerufen: Schwer- u. Schwerstarbeiter 8 Normalverbraucher 5 Kinder bis zu 6 Jahren Kinder über 6 Jahre Abschnitte J Abschnitte J Abschnitte J Abschnitte 1 1. 5, 9 und a (Abschnitt 5 gilt wahlweise über 375 K Mehl) (Sehwerarb.) 1. 5 und a Schwerstarb.) 1. 5, 9 und 4 1 und 5 für Brot, die mit versehenen Abschnitte für 1, 5, 9 Und a Kindernährmittel 1 f. Schweine- Schmalz usw. a 1 und b für blarsarine uswW. je Nr. 1 für Butter, Käse u. Schweineschmalz Abschn. a u., d(9 Abschn.) für Margarine usw. 1 f. Schweine. Schmalz usw. a 1 u. b 1 für Margarine usw. * bis zu 3 Jahr. v. 36 jahr. —Kleinstk. KIK. Nr. 1 für Butter und Käse F für Kunsthonig F 5 für Kakaopulper Nr. 1 für Butter, Käse und Margarine F! für Marmelade FP für Kunsthonig F 5 für Kakaopulver Abschnitt 1 Zucker: 250 E Zucker Abschnitt 1 Marmelade: je nach Bestellung entweder 100 · Marmelade oder 40 g Zucker 8 für 750 f Mehl NI No für je 25 g Nährmittel(Graupen, Grieg, Reis, Haferflocken. Hafermehl, Teigwaren) N23 für 125 g und N24 für 25 8 Kaffee-Ersatz oder Kaffeezusatzmittel N3 N 7 1 g 10. März 1940 28ʃ20 für zus. 250 f Hülsenfrüchte gegen Vorlage auch der Nährmittelkarte für die Zeit vom 20. 11.17. 12. 30 8 l gültig bis Karte für Hausſchlachtungen— 5 treffen in den nächſten Tagen ein. Fleischkarte Beſtellungen ſofort bei i Nichard Nath, Brotkarie Eiſenhandlung. Fettkarte Karte für Marmelade, Zucker und Eier Nährmittelkarte Selfenkarte Wie in der Vorwoche liefert Städt. Ernährungsamt Mannheim— Ber Landrat. Ernährungsamt Abt. Neckar-Bote- Druckerei,