Nr. 36 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 12. Februar 1940 Wie war der Weſtfäliſche Friede? Trotz alledem— vorwärts und aufwärks! Wir haben in den beiden erſten Artikeln die politiſchen und wirtſchaftlichen Ausrichtungen des Weſtfäliſchen Frie⸗ dens gezeigt. Die nachfolgende Schlußbetrachtung wird dar⸗ legen, wie Deutſchland dieſe ſchlimmen Folgen ſchließlich doch überwand, wie es aber auch heute wieder dafür kämpfen muß, nicht nochmals in jene verhängnisvollen Zuſtände zu⸗ rückgeworfen zu werden. Das politiſche Schickſal der Deutſchen hing von der Lö⸗ ſung der Aufgabe ab, aus der Geſtalt des mittelalterlichen Reiches zu einer nationalen Staatsbildung zu kommen, die dann bei der Zahl und der Tüchtigkeit der deutſchen Menſchen notwendig den Anſpruch auf den erſten Rang unter den. europäiſchen Großmächten zu erheben hatte. Der Weſtfäliſche Friede bedeutete den tiefſten Punkt, an welchem die Aufgabe endgültig geſcheitert erſcheinen mußte. Die nächſten fünf Menſchenalter ſahen den Triumph der anderen Großmächte, die rechtzeitig den einheitlich ge⸗ führten Nationalſtaat verwirklicht hatten. Was half es ſchon, daß die zähe Lebenskraft der deutſchen Stämme ſich langfam, mit prachtvoller Anſtrengung, von dem wirtſchaft⸗ lichen und kulturellen Niederbruch erholte, daß einzelne Städte ſich wieder zu achtbarer gewerblicher und kaufmän⸗ niſcher Blüte erhoben, daß in einzelnen Territorien kluge und tatkräftige Landesherren das Beſte für ihre Unter⸗ tanen erſtrebten, wie Karl Ludwig in der Pfalz, Ernſt der Fromme in Thüringen, der Große Kurfürſt in Branden⸗ burg. Ueber allem laſtete das Unglück der politiſchen Zer⸗ riſſenheit. 88 Die Kriege zwiſchen den deutſchen Territorial⸗ fürſten, meiſt im Bunde mit auswärtigen Mächten, die teils zu Hilfe gerufen waren, teils ſich jener bedienten, um das Reich zu ſchädigen, wurden nicht einmal mehr als Bür⸗ gerkriege empfunden— der Dünkel der Souveränität er⸗ laubte jeden Frevel an der Reichseinheit. Der ſchmähliche Verkauf von Landeskindern als Soldaten an fremde Regie⸗ rungen rief kein Entſetzen hervor. Von fremden Mächten Subſidiengelder anzunehmen, galt als erlaubt und Staats⸗ weisheit. Im Jahre 1756 ließ ſich eine kurfürſtliche Regie⸗ rung von Frankreich jährliche Zahlungen in Höhe von 360 000 Gulden verſprechen gegen die Verpflichtung: auf dem Reichs⸗ und Kreistage niemals gegen das Intereſſe von Frankreich und deſſen Alliierten zu ſtimmen; ſeine Ge⸗ ſandten anzuweiſen, ſich in allen wichtigen Angelegenheiten mit den franzöſiſchen Bevollmächtigten zu benehmen; mit keiner fremden Macht irgendeinen 5 oder eine Ver⸗ bindlichkeit ohne Wiſſen und Zugeſtändnis des franzöſiſchen Hofes einzugehen, und bei der bevorſtehenden Königswahl ſeine Stimme nicht abzugeben, ohne ſich zuvor mit Frank⸗ reich verſtändigt zu haben Allerdings hat gerade die durch den Weſtfäliſchen Frieden geſchaffene und garantierte Viel⸗ geit der„ſouveränen“ Staaten dieſe Gebilde zur politiſchen Ohnmacht verurteilt— mit Ausnahme von zweien: Bran⸗ denburg und Oeſterreich, die die letzten territorialen Beſchränkungen abſchütteln und zu Großſtaaten werden konnten. Wenn Deutſchland in den dem Weſtfäliſchen Frieden folgenden zwei Jahrhunderten nicht rettungslos der fran⸗ zöſiſchen Willkür preisgegeben war und dauernd dem Schick⸗ al der Anarchie verfallen iſt, ſo hat es dies jenen beiden Staaten zu danken. Aber Weltſtaaten wie Frankreich und England waren ſie nicht, dazu fehlte ihnen Ve. aſ⸗ ſung, Induſtrie, Seeverkehr, Reichtum. Erſt im 19. Jahr⸗ hundert, als der Reichszuſammenhang auch formell aufge⸗ löſt worden war, wuchſen ſie zu wirklichen Groß mäch⸗ ten heran. Neben das öſterreichiſche Kaiſertum, das lich auf die Maſſe der habsburgiſchen Beſitzungen ſtützte, trat durch Bismarcks ſtagtsmänniſches Werk das Deutſche Reich, nachdem Preußens Könige in gewaltiger politiſcher und mili⸗ täriſcher Leiſtung den kurbrandenburgiſchen Staat zu der territorialen Baſis erweitert hatten, die die jüngſte Groß⸗ macht tragen konnte, und durch die Schaffung des Zoll⸗ vereins auch die wirtſchaftliche Einheit der ſpäter im Reiche vereinigten Länder angebahnt hatten. So war die unſelige Erbſchaft des Weſtfäliſchen Frie⸗ dens, die„Giftpille“ der 55 reichsſtändi⸗ ſchen Souveränität wieder aus dem politiſchen Körper des deutſchen Volkes ausgeſchieden, das politiſche Erbübel der Deutſchen, die Zwietracht, im weſentlichen überwunden, der deutſche Rame und die deutſche Kraft in der Welt wieder zu Anſehen gebracht. Aber es war noch kein Einheitsreich der Deutſchen geſchaffen worden. Denn ein Teil der deut⸗ ſchen Stämme lebte im Verband des öſterreichiſchen Kaiſer⸗ reichs. Und dieſe Deutſchen gaben zwar dem habsburgiſchen Kaiſerſtagt ihre ſtaatbauende Kraft, waren aber nur eine Minderheit und an andere Völker gefeſſelt. deren Ueberae⸗ e 8 Schicksale in Bunkern Dem früheren Wohnort gegenüber.— Valer und Sohn in der gleichen Kompanie.— Die Milchpferde von Mechtilds⸗ i hauſen. Ps. Dienſt und Pflicht beſtimmen den Tageslauf der vielen Tauſende deutſcher Soldaten, die in den Bunkern des Weſtwalls Wache halten. Ihr Leben verläuft in gleich⸗ förmiger Aehnlichkeit; ihre perſönlichen Intereſſen ſind ausgeſchaltet, ſie ſind alle Teile eines Ganzen geworden. n mag kommen wohin man will, die Aehnlichkeit des Lebensſtils in alle den vielen Bunkern des rieſenhaften Jeſtungswalles iſt auffallend. Es ſind äußerliche Dinge allein, wie Dienſteinteilung und Lebensbedürfniſſe, die dieſe Aehnlichkeit ausmachen. Es iſt vielmehr vor allem der geiſtige Gleichklang, der ſie alle zu einem feſten Ganzen zuſammenfügt. Die privaten Schickſale des Einzelnen ſind in den Hintergrund getreten; hier im Bunker leben ſie alle, ob alt oder jung, ihr gemeinſames Leben als Solda⸗ ten und Kameraden. Da kann es einem paſſieren, daß ein Bunkerkommandant mit kindlicher Freude und herzlichem Dank eine mitgebrachte Skatkarte als Geſchenk für ſeine Bunkermannſchaft in Empfang nimmt. Nach einer Stunde Unterhaltung, als die Rede gerade zufällig darauf kommt, erfährt man beiläufig, daß er im Zivilleben Direktor einer Mittelſchule iſt.—„Mittelſchuldirektor, du meine Güte! Sie müſſen die Spielkarten eigentlich konfiszieren!“— Aber die Männer, die heute unsere Kinder erziehen, ſind nicht mehr die komiſchen Figuren einer überlebten Zeit. Es ſind Kerle, die einen Bunker kommandieren, die Tag und Nacht auf dem Poſten ſind und mit ihren Leuten durch Dic und Din geben 8 Das große allgemeine Schickſal. das alle erfaßt bat. Sicht und Widerſtreben daran hinderte, den öſterreichiſchen Staat als einen echten deutſchen Staat anſehen zu laſſen. Der Weltkrieg fügte noch einmal die beiden aus dem alten Reich entſtandenen Großmächte in dem gewalti⸗ en Waffengang zuſammen, der von den beiden älteren roßmächten gegen ſie angezettelt war, um das natürliche deutſche Uebergewicht im mitteleuropäiſchen Raum zu zer⸗ ſtören. Die Friedensdiktate, die nach den Vorſtädten von Paris benannt ſind, ſollten diefes Ende beſiegeln. Aber wie wir im Weſtfäliſchen Frieden ein Ende und einen Anfang erkannten, ſo erſcheint uns jetzt auch Ver⸗ ſailles als ein Ende und ein Anfang. Wie das Diktat von Münſter die Anarchie als die dauernde Geſtalt der deut⸗ ſchen Staatlichkeit zwar wollen und durch allerhand Prak⸗ tiken und künſtliche Einrichtungen erſtreben, aber nicht für die Dauer verbürgen konnte, ſo konnte das Diktat von Ver⸗ ſailles zwar die dauernde Ohnmacht des deutſchen Volkes er⸗ ſtreben und durch politiſche Belaſtungen und Allianzen mit neugebildeten Souveränitäten zu unterbauen verſuchen, aber nicht verbürgen. Eine gnädige Vorſehung gab vielmehr dem deutſchen Volke die Kraft, nicht nur über alles Erwar⸗ ten und geſchichtliche Vorbild hinaus, na wenigen Jahren der Schwäche ſich aus der Niederlage aufzuraffen und eine neue politiſche und militäriſche Macht aufzubauen, ſondern aich die politiſche Einheit der Deutſchen zum erſten Male ſeit der Höhe des mittelalterlichen Reiches wieder zu ſchaffen. Um dieſe, um die endlich wiedergewonnene politiſche Einheit aller Deutſchen geht der Krieg, in dem wir je tt ſtehen, durch ſie iſt er hervorgerufen worden, weil die Geg⸗ ner von 1648, 1815, 1914 ſie nicht anerkennen wollen, für ſie werden wir den Kampf beſtehen und den Sieg gewinnen. Deuiſche Bauern an entſcheidender Fron Der gleiche Geiſt, der das kleine Preußen Friedrichs des Zweiten gegen die Uebermacht ſeiner Feinde zum Siege führte, beſeelt heute die ganze Nation der Deutſchen. Nicht die Waffentechnik allein oder der Beſitzſtand eines Volkes iſt im Ringen um Sein oder Nichtſein das Ausſchlaggebende,— im letzten Kampf entſcheide allein der beſſere Mann! Am bisherigen Verlauf des von England angezettel ten Krieges hat es ſich erwieſen, daß die britiſche Hungerblockade gegen Frauen und Kinder für Deutſchland in überraſchender Weiſe außer Wirkung geſetzt iſt. Ja,— mit jedem neuen Tage zeigt es ſich deut⸗ licher, daß eher die Wirtſchaft der Neutralen und ſogar Englands ſelbſt zum Erliegen kommen dürfte, als die deutſche. Dieſe Unangreifbarkelt auf wirt⸗ ſchaftlichem Gebiet iſt aber ebenſowenig ei Gnadengeſchenk des Schickſals wie etwa die Sicherhei unſerer Weſtgrenze! So wie der Führer in genialer Tat⸗ kraft die geballte Kraft der Nation einſetzte, den Weſtwal als ein Zeichen der für immer befriedigten Gebiets⸗ anſprüche und zugleich als eherne Schranke gegen jeden Ueberfall ſeitens der Franzoſen zu errichten,— ſo hat er zugleich auf wirtſchaftlichem Gebiet einen Damm ge⸗ ſchaffen, der unſer Volk für immer gegen Weltkriſen und Hungerblockaden ſchützt! Herausgenommen aus jeder Abhängigkeit von fremd⸗ ländiſcher Einfuhr, reſtlos abgeſtellt auf die eigene Kraf! und auf die Gegebenheiten der deutſchen Scholle, ſteh namentlich unſere Ernährungswirtſchaf ruhig und gefeſtigt wie ein eherner Block in der Brandung europäiſcher Geſchehniſſe. Nicht mit Methoder allein iſt ſolche Unabhängigkeit freilich zu erreichen,— auch hier entſcheidet wiederum der beſte Mann! Die Ein hei! von Bauerntum, Soldatentum und blutmäßig geſichertem Volkstum gewährleiſtet die Unverletzbarkei⸗ des Dritten Reiches an ſeiner entſcheidenden Front! Hier ſteht nun das deutſche Landvolk bereit, in der Kriegs⸗Erzeugungsſchlacht wiederum den Kampf um unſere Nahrungsfreiheit ſiegreich zu beſtehen Seit jener Rede des Reichsbauernführers R. Walther Darré, in der er am 12. Dezember 1937 in der Stadt halle zu Goslar die Parolen zur Erzeugungsſchlacht aus gab, hat ſich an den grundſätzlichen Richtlinien des Ein ſatzes für das deutſche Landvolk nichts geändert. Sowoh! jetzt im Kriege, als auch nach Beendigung desſelben bleib die Notwendigkeit beſtehen, durch allgemeine Steigerung der Ernteerträge, Verbreiterung der wirtſchaftseigenen Futtergrundlage, verſtärkten Oelpflanzen⸗, Hackfrucht⸗ und Faſerpflanzenanbau ſowie durch weitgehenden Ausbau der Milchwirtſchaft jene Lücken zu ſchließen, die uns von der Freundſchaft oder Willkür des Auslands früher abhängig Ariel bo in vem emen oper anderen ein veſonoeres er Beide tragen heute die Litzen des Unteroffiziers. ziere Rettig Vater und Sohn. Schon die Familienähalich⸗ Unteroffiziere im Kompanieabſchnitt beſonders wichtige Aufgaben zugewieſen. Die beiden liegen nicht etwa zutam⸗ men im gleichen Bunker Aber ihre MG's gewähren ſich werden. Das fordert ſchon der Familienſinn. Spiel. Da trafen wir in einem Bunker an der Ober⸗ rheinfront einen Kompanieführer, der lange Jahre fügte Lebens im Elſaß zugebracht hatte. Der Zufall ügte es, daß der ihm zugeteilte Gefechtsabſchnitt ſe nem alten Wohnort— nur durch den Rhein getrennt— gerade gegenüber lag Wenn auch das Haus, das er ehe⸗ mals bewohnte, außer Sichtweite war, ſo war ihm doch am gegenübherliegenden Ufer jede Einzelheit bekanat. Da waren die Jagdgründe, durch die ihn ſo mancher Pirſch⸗ gang geführt hatte, da ſtanden noch die Reſte der Brücke, über die er oftmals herübergekommen war. Von den El⸗ ſäſſern freilich mit denen er damals zuſammengelebt hatte, war keine Menſchenſeele mehr drüben zu ſehen, die waren mit Kind und Kegel nach irgend einem Winkel Frankreichs abgeſchoben worden, wo man ihr Elfäſſer⸗Deutſch ſchwerlich ſo gut verſteht wie herüben bei den blutsverwandten Ale⸗ mannen. Die Wehrfähigen darunter ſind aber gezwungen, heute mit der Waffe gegen uns zu kämpfen, nicht für ſich, nicht einmal für Frankreich— nein weil England es ſo D 5 Schickſale im Bunker! Ein anderer Fall. Durch einen ſonderbaren Zufall wurden Vater und Sohn zuſam⸗ men zur gleichen Kompanie eingezogen. Der Va⸗ ter Weltkriegsteilnehmer, der Sohn im neuen Heer aus⸗ eder Mann in der Kompanie kennt die beiden Unteroffi⸗ keit verrät ſie. Ihr Hauptmann hat den beiden tüchtigen beim Angriff ene Jeuerſchutz Und es iſt doch klar, daß Vater und Sohn ſich im Notfall nicht im Stich laſſen machten. Wohl ſind wir durch rechtzeltfge Vor ratswirtſchaft auf Jahre hinaus mit Getreide ver⸗ ſorgt, aber trotzdem ſichern wir uns weiter durch ver⸗ mehrte Produktion gegen jede unliebſame Ueber⸗ raſchung. So iſt die Ausrichtung der Arbeit des Landvolks ein für allemal gegeben, und wir ſind im Gegenſatz zu England in der glücklichen Lage, keine Umſtellung nötig zu haben. Damit iſt der ſchlüſſige Beweis für die Richtigkeit der deutſchen Agrarpolitik ge⸗ S8 die durch Erbhofgeſetz und Marktordnung ein freies andvolk und eine volkswirtſchaftlich geſunde Ernährungs⸗ grundlage ſchuf. f 8 Der Ausfall an Arbeitskräften durch Ein⸗ berufung zum Waffendienſt bildete die Bewiä hrungs⸗ probe für das Landvolk, das durch kameradſchaftliches Zuſammenſtehen in ſtiller Selbſtverſtändlichkeit die Reihen ſchloß. Ob im Felde der Waffen oder auf ſeinem Felde,— immer ſteht der deutſche Bauer gläubig vertrauend und tatbereit in vorderſter Front! So folgt er auch fetzt der Weiſung, den vermehrten Anbau von Oel⸗ früchten nach Kräften zu fördern, wobei jeder Konjunktur⸗ anbau von vornherein entfällt und die Geſamtſtruktur des Betriebes für die Heranziehung weiterer Nutzflächen zum Anbau von Raps und Rübſen entſcheidet. Auf der Grundlage von An bau⸗ und Lieferungsver⸗ trägen wird eine Prämie von 10 v. H. des feſtgeſetzter Preiſes gewährt, zuſätzliche Stickſtoffzuteilung ſichert di⸗ ausreichende Düngung. Ganz allgemein wird auf eine Steigerung de Hackfruchterträge hinzuwirken ſein, wobei durch Auswahl ertragſicherer Sorten und durch planmäßiger Einſatz geeigneten Düngers viel getan werden kann. Auch der Pflege des Wirtſchaftsdüngers iſt erhöhte Aufmerk ſamkeit zuzuwenden. Sommergerſte muß im Notfall zu rückſtehen, zumal wir hiervon infolge der Herabſetzung des Stammwürzegehaltes im Bier weniger benötigen Unangetaſtet bleibt die Nutzfläche für Brotgetreide Zuckerrüben und für Hafer, den unſere Wehrmach braucht! Die Ausweitung der wirtſchaftseigenen Fut termittelgrundlage und die hieran angepaßt Aufzucht eines geſunden Viehbeſtandes ſtellt der Landwirt vor eine Reihe wichtiger Aufgaben. Die Steigerung unſerer Milcherzeugung iſt zur, Stützung der Fettwirtſchaft unerläßlich, wobei es darauf ankommt, die Eigenerzeugung von Milchleiſtungsfutter⸗ zu ſteigern, wenn irgend möglich nur Magermilch zu verfüttern. Körnermais als wertvolles Futtermittel tritt an die Stelle von Gemenge, ebenſo wird die Sommer⸗ gerſte durch die ertragreichere Wintergerſte abgelöſt. Be⸗ ſonders wichtig aber iſt der Anbau der Süßlupine, die in der Schweinemaſt das Fiſchmehl erſetzt. Süß⸗ lupinengärfutter mit hochwertigem Heu vexmengt, kann ohne die mindeſte Herabſetzung der Milchleiſtung ver⸗ füttert werden. Bei dem gleichfalls notwendigen An bau. von Feldgemüſen entſcheidet für die Auswahl der Sorten die Lagerfähigkeit und die Eignung zur Ver⸗ arbeitung als Trockengemüſe. So gibt es Aufgaben in Hülle und Fülle, und der Erfolg dieſer Kriegs-Erzeugungsſchlacht wird abermals zeigen, daß das deutſche Landvolk unermüdlich iſt, ſeine beſten Kräfte nach der Forderung der Stunde rückhaltlos einzuſetzen! 5 N Im Vorfeld. Wenige 100 Meter voraus liegt der Feind, dem Poſten entgeht keine Bewegung im Vorfeld. Pek.⸗Ulrich⸗Weltbild(M). Een anderes Mal trafen wir unter der Bedien ings⸗ mannſchaft eines Geſchützes zwei Brüder. Nicht etwo Zwillinge; trotz des verſchiedenen Geburtsſahrgangs wa⸗ ten ſie zur gleichen Zeit und zur gleichen Waffe ausgeho⸗ ben worden Jetzt ſind ſie ſehr glücklich, miteinander das gleiche Geſchütz bedienen zu dürfen, denn ſie fühlen ſich urch zahlloſe gemeinſame Jugenderlebniſſe ungertyennlich miteinander verbunden. Wenn ſie an Mutter nach Hauſe 1 1 11 0 12. als alle anderen, ein e genügt für alle Beide. Wenn ſie an ihr Mä i⸗ ben iſt es freilich anders. 5 5 5 525 Auch vom Kamerad Pferd. dem im Soldatonle⸗ ben von jeher eine beſondere Rolle zukommt, erzählt man ſich mitunter abſonderliche Geſchichten. Bei einer Infan⸗ te rie eſchütz⸗Kompanie warsſes“ Unter dem Pferdebeftand der ompanie wurde eines zum Schrecken der Fahrer Es war ſtörriſch, ungezogen, biſſig, kurz aller edlen Tugenden bar. Man ſchenkte ihm zunächſt kein beſonderes Augen⸗ merk, da man dachte es werde ſich mit der Zeit ſchon fü⸗ gen. Aber als es ſchließlich der Kompanie durch ſeine wohl⸗ gezielten Hufſchläge die erſten Verwundeten ſchaffte, nahm man es doch etwas genauer unter die Lupe. Und ſiehe da, ennem aus der Kompanie fiel etwas auf Er gab den Rat man ſolle doch die Beſtie einmal mit einem beſtimmten fees einen e Beſpannung zuſammenſpannen.„Ich reß einen Beſen, wenn die zwei nicht zuſammengehören. Es ſind die Milchpfer de von M echtildshauſen. Die kennt bei uns daheim jedes Kind!“ Der Erfolg war durchſchlagend Das Pferd war plötzlich wie umgewandelt, handſam gefügig, zuvorkommend. kurz es ſtrafte mit einem Male ſämtliche obengenannten Eigenſchaften Lügen. Die i des Pferdepgares wurde in der Kompanie geradezu ſprichwörtlich:„Sie halten zuſammen, wie die Milchpferde von Mechtildshauſen“. i 3 Spert umd Spiel Fußball Gau Südweſt: e Mainheſſen: Kickers Offenbach— FSV. Frankfurt 10 Gau Baden: Endſpiele: 5 Freiburger FC.— SV. Waldhof 11 Mittelbaden: N VfB. Mühlburg— FC. Birkenfeld 4: 1. FC. Pforzheim— Fc. Raſtatt 5 Gau Württemberg: Staffel 1: SSV. Alm— VfB. Stuttgart 0·3 Stuttgarter SC.— SBV. Feuerbach 12 Staffel 2: Stuttgarter Kickers— Sfr. Stuttgart 3·1 Gau Bayern: 5 Neumeyer Nürnberg— SVg. Fürth: Jahn Regensburg— 1. FC. Nürnberg 225 FSV. Nürnberg— BC. Augsburg * Fußball im Gau Südweſt Das einzige Fußballmeiſterſchaftsſpiel der Gruppe Main der Südweſt⸗Gauklaſſe führte auf dem„Bieberer Berg“ in Offenbach die beiden Spitzenmannſchaften zuſammen. Die Kickers Offenbach gewannen gegen ihren alten Rivalen, den FSW Frankfurt, knapp mit 1:0(1:0) und beendeten damit die Vorrunde ungeſchlagen mit einem klaren Punkt⸗ vorſprung. Kickers Offenbach 6 25:4 11:1 FSV Frankfurt 5 10:5 6:4 SW Wiesbaden 6 13:10 6:6 Eintracht Frankfurt 5 5:9 33 Rotweiß Frankfurt 4 5:12 4·4 Opel Rüſſelsheim 5 611 2:8 Union Niederrad 5 5:18 2:8 0 Die Saarpfalz ohne Spiel. In der Gruppe Saarpfalz war nach der Abſage der drei vorgeſehenen Meiſterſchaftsſpiele in Frankenthal, Worms und Darmſtadt die Begegnung zwiſchen FK. Pirmaſens und 1. FC. Kaiſerslautern neu angeſetzt worden. Aber auch dieſes Treffen konnte nicht durchgeführt werden, 925 die ſaarpfälziſche Gruppe am Sonntag ohne Punktekämpfe blieb 1 Kickers Offenbach— FSV. Frankfurt 1:0. Rund 4000 Fußballfreunde hatten ſich auf dem Bieherer Berg zu dem immer wieder zugkräftigen Treffen zwiſchen Kickers und den Bornheimern eingefunden. Sie erlebten einen großen Kampf, dem ſie von Anfang bis Schluß mit lebhafter Anteilnahme folgten. Die Kickers traten in beſter Beſetzung mit Staab als Sturmführer an, hatten aber das Pech, gleich in der erſten Minute ihren bekannten Torſchützen Feth, der auf dem glatten Boden zu Fall kam und ſich eine Knieverletzung zuzog, zu verlieren und die ganze 1 8 mit zehn Mann durchſtehen zu müſſen. Wenn die Gaſtgeber trotzdem zu einem verdienten Erfolg kamen, ſo muß das be⸗ ſonders anerkannt werden. Die Kickers hatten eine unüber⸗ windliche Hintermannſchaft, in der ſich Torhüter Eigenbrodt, Verteidiger Harter und die Läufer Nowotny und Lehr beſon⸗ ders auszeichneten. Der Sturm tat unter den gegebenen Umſtänden was er konnte und war ſtets gefährlich. Der FSV., der nach langer Pauſe wieder einmal Fauſt und Schultheiß zur Stelle hatte, ſpielte im Sturm ſchwach, allein der alte Kämpe Heldmann wurde hier allen Anforderungen gerecht. Mit etwas mehr Entſchloſſenheit und Konzentration hätte die Fünferreihe die eine oder andere der zahlreichen Gelegenheiten ausnützen müſſen. Gut waren die. Rei⸗ hen der Bornheimer. Das Tor des Tages fiel nach etwa 20 Minuten durch Mohndorf auf Vorlage von Staab. „ des kampfbetonten Treffens war Piroth(Frank⸗ rt). f Heræen in Nat Roman von Fritz Steinemann 21 In dem ſaalaxtigen Geſellſchaftsraum der Villa herrſchte Feſtſtimmung. Frau Eveline hatte Wort gehalten und war zum erſten Male nach Benſenheim gekommen. Teils neidiſche Frauenblicke, teils bewundernde Männeraugen betrachteten ſie ſtändig. Sie war aber auch eine fabel⸗ hafte Erſcheinung, von herrlichem Wuchs, ausgezeichneter Haltung und abgerundeten Bewegungen. Läſſig in ihren Seſſel zurückgelehnt, ließ ſie ihrerſeits die Blicke über die Anweſenden gleiten. Dann und wann ſchaute ſie mit bezauberndem Lächeln zu dem neben ihr ſtehenden Börner auf, der ihr beglückt Erklärungen über dieſen und jenen zuflüſterte. Gerdas Zorn über Herberts Verhalten war durch das Erſcheinen des Barons von Gerſtfeld abgelenkt worden. Er kam ihr wie gerufen, war der vollendete Kavalier, als den ſie ihn an der Riviera kennengelernt hatte, und trug ſeine Zuneigung zu ihr ſtärker als je zur Schau. Sie fühlte ſich ſehr geſchmeichelt. Wenn nur Herbert erſt da wäre! Sie wollte ihn ſchon merken laſſen, daß ſie es nicht nötig hatte, auf ſeine Huldigungen zu warten. Der Diener trat zu Börner. „Herr Direktor, ich ſoll Ihnen mitteilen, daß Fräulein Kortenkamp ſoeben angekommen iſt.“ „Nanu!“ erſtaunte Börner. Sofort aber ſagte er ſich, daß die Tochter ſeines Chefs auf einer Autofahrt ſei und lediglich hier zu übernachten wünſche. Der Oberſtock war ja für Beſucher der Familie Kortenkamp reſerviert. Er entſchuldigte ſich bei Frau Eveline, um das 1 Mädchen willkommen zu heißen, das ihm im Augenblick garnicht willkommen war. In der Halle traf er Renate und Selberg. Seinen zu- Barons Gerſtfeld. künftigen Schwiegerſohn überſah er. „Guten Abend, mein gnädiges Fräulein! Außerordent⸗ 101„ hier zu ſehen! Darf ich Sie bitten, näher⸗ zutreten.“ ö „Wie ich hörte, geben Sie heute abend ein Feſt 8 1 0 beſcheidenen geſellſchaftlichen Abend, gnädiges räulein.“ „Ich glaube trotzdem nicht, mit meiner einfachen Klei⸗ dung zu Ihren Gäſten zu paſſen, auch bin ich nicht in der Stimmung, fröhlich zu ſein. Mi 75 eine ernſte An⸗ gelegenheit her. die Papa eigentlich ſelbſt erledigen wollte. Badiſcher Fußball Auch in Baden konnte am Sonntag nur ein Teil des Meiſterſchaftsprogramms durchgeführt werden. Die zum Teil ſtark ieee Plätze ließen eine Austragung der Spiele VfR Mannheim— VfR Achern und SpVgg Sandhofen— Vfe Neckarau nicht zu. So gab es an dieſem Sonntag alſo wiederum nur ein Endſpiel um die Badiſche Meiſterſchaft, Der SV Waldhof mußte erneut reiſen, er ſtellte ſich beim Freiburger FC vor. Die Breisgauer, die letzthin nie recht überzeugen konnten, zeigten ſich von ihrer beſten Seite und erkämpften gegen die walohofer ein verdientes Unent⸗ ſchieden von 1:1(1:0) Toren. Die beiden Begegnungen in Mittelbaden brachten die endgültige Entſcheidung über die Teilnahmeberechtigung an den Endſpielen. VfB Mühlburg ſchlug den bisher un⸗ beſiegten Tabellenführer FE Birkenfeld ſicher mit 4:1(2:0) Toren und qualifizierte ſich damit endgültig neben den Bir⸗ kenfeldern für die Schlußſpiele. Dem 1. Fc Pforzheim nutzte ſomit der klare 5:2(2:0)⸗Erfolg über den ſich tapfer und ver⸗ biſſen wehrenden FC Raſtatt nichts mehr. Die Raſtatter ga⸗ ben ſich erſt zum Schluß geſchlagen, nachdem ſie vorher ein⸗ mal auf 2:1 und ſpäter auf 3:2 herangekommen waren.— Die Tabelle: Mittelbaden: VfB Mühlburg 9 24:10 1323 FC Birkenfeld 10 28:14 1575 1. FC Pforzheim 10 33:24 14:6 Phönix Karlsruhe 9 16:19 6:12 Karlsruher FV 9 20:38 4-14 FC RNaſtatt 7 227 0.14 Freiburger FC— S8 Waldhof 1:1(1:0). Der Freiburger FC griff am Sonntag zum erſten Male in die Endkämpfe zur badiſchen Fußballmeiſterſchaft ein. Im Freiburger Mösle⸗Stadion war der SV Waldhof der favoriſiertecegner der Einheimiſchen. Die Freiburger, die Möller und Scherer zur Stelle hatten, ſpielten bedeutend beſſer als in der letzten Zeit und konnten vor der Pauſe das Spiel offen geſtalten. Vor allem die beiden Verteidiger Kel⸗ ler und Zeltner verhinderten einen Waldhöfer Torerfolg. Scherer ſchoß in der 25. Minute auf Vorlage von Roſer das Führungstor für Freiburg. Nach dem Wechſel waren dann die Mannheimer klar überlegen, aber Tore ſtellten ſich vorerſt nicht ein. Erſt als Mittelläufer Heermann in den Sturm vorging, wurde es gefährlicher vor dem gegneriſchen Tor. Seine Flanke konnte dann endlich der Linksaußen ſpie⸗ lende Siegel zum Ausgleich verwerten. Obwohl beide Mannſchaften verſuchten, noch eine Entſcheidung herbeizu⸗ führen, blieb es bei dieſem Ergebnis, das auch den gezeig⸗ ten Leiſtungen einigermaßen gerecht wird. Schiedsrichter Schneider, Offenburg. Handball Meiſterſchaftsſpiele: wau Waben: 1 C. Freib 85 TV. Zähringen— Freiburg B. Lörrach 7:12 TV. Hauingen— T Karlsruher Hallenhandball⸗Turnier Das Karlsruher Hallen⸗Handballturnier in der ausver⸗ kauften Feſthalle endete am Sonntag vor 1500 Zuſchauern mit einem knappen Endſieg des SV. Waldhof gegen Neufag⸗ Allianz Frankfurt. Zur Pauſe lagen die Frankfurter noch 4:1 in Front, am Schluß der regulären Spielzeit hatten die Mannheimer aber auf 5:5 aufgeholt und ſiegten in der Ver⸗ längerung 615. Badiſche Jugendmeiſterſchaften. In Karlsruhe werden am 2. und 3. März die badiſchen Gebietsmeiſterſchaften der HJ. im Geräteturnen, Ringen, Gewichtheben, Fechten und Boxen entſchieden. Weiter find eine Mannſchafts⸗ und eine Einzelmeiſterſchaft auf Flo⸗ rett für den Obergau Baden des BdM. und das BdM.⸗ Werk„Glaube und Schönheit“ ausgeſchrieben. Börner warf einen ſcheuen Blick zu Selberg hinüber. Sein zukünftiger Schwiegerſohn hatte alſo recht gehabt, wenn er die Angelegenheit als ſehr dringlich bezeichnete. „Iſt bereits von mir in die Wege geleitet worden, gnädiges Fräulein. Ihr Herr Vater häkte Sie deshalb nicht zu bemühen brauchen. Es iſt mir ſehr peinlich, daß er durch dieſen unſinnigen Brief offenbar in den Glauben verſetzt worden iſt, im Werk ſei nicht alles in Ordnung.“ „Ich danke Ihnen für dieſe beruhigende Antwort und werde ſie Papa unverzüglich übermitteln. Und nun möchte ich Sie bitten, mir ein Zimmer für die Nacht herrichten zu laſſen.“ „Das wird ſofort geſchehen, gnädiges Fräulein. Wollen Sie nicht ſo lange eintreten und eine Erfriſchung zu ſich nehmen?“ fragte er mit einer liebenswürdigen Geſte nach dem Saal hin. Renate blickte zu Herbert hinüber.— „Alſo gut, ich nehme Ihre freundliche Einladung an und danke Ihnen dafür.“ 1 betraten ſie den Raum und zogen aller Blicke auf ſich. „Wer iſt denn der junge Mann?“ erkundigte ſi rau Eveline, die ſich ſchon denken konnte, daß das 7 5 Med 955 an Börners Seite Fräulein Kortenkamp war, bei erda. „Herr Selberg, der Stellvertreter von Papa“, antwor⸗ tete Gerda, ohne die Gruppe, die ſich dem Büfett zuwandte, aus den Augen zu laſſen. „Aha! Sehr netter, junger Mann! Gut gewachſen. Sieht brillant aus. Gratuliere, liebes Kind!“ „Bitte, leiſe, es ſoll doch niemand wiſſen“, flüſterte Gerda der ſchönen Frau zu, beſorgt wegen der Nähe des Herbert ſuchte Gerdas Blick, um ihr aus der Ferne einen Gruß zu ſchicken, da er von Renates Seite nicht gut fortkonnte. Sie tat, als ſehe ſie ihn nicht, und verfolgte doch jede ſeiner Bewegungen. Sie beobachtete wie Renat unausgeſetzt mit ihm plauderte, Mies 20755 l deren Miene ſich dabei immer mehr aufhellte, in deren Augen ein Glücksſchimmer leuchtete, und deren Lächeln ſich von innen heraus ent We ek cet anſah. 5 „Mir ſcheint“, ſagte Frau Eveline, die die gleiche Be⸗ obachtung machte. ſich an Gerda wendend. und 5 15 ein 1 Im Mannheimer Eisſtadion Badiſche Eislaufmeiſterſchaften der HJ. Bei den badiſchen Eislaufmeiſterſchaften der H J. erlebte man am Wochenende im Mannheimer Friedrichspark⸗Eis⸗ ſtadion zwei Hochtage für den Nachwuchs. Schon am Sams⸗ tagvormittag, als die Spreu vom Weizen geſondert wurde, war zu erkennen, daß die Meiſterſchaften zu einem Zwei⸗ kampf Mannheim—Konſtanz werden würden. Höhepunkte bei⸗ der Tage, die jeweils von 5000 SJ.⸗Angehörigen beſucht waren, bildeten die Eishockeyſpiele. Am Samstag ſtanden ſich die Bann⸗Mannſchaften von Mannheim und Konſtanz im Kampf um die Gebietsmeiſterſchaft gegenüber. Die Mannhei⸗ mer ſiegten verdient mit 4:1(0:1, 2:0, 2:0). Mannheim und Konſtanz kombiniert traten am Sonntag gegen die niederrhei⸗ niſche Gebietsmannſchaft an. Die Düſſeldorf⸗Krefelder Kom⸗ bination gewann ganz überlegen mit 8:1(1:0, 2:0, 5:1). Die Eislaufmeiſterſchaft der HJ. in der Klaſſe A gewann Kurt Sönnig(Meg. Mannheim) mit 202 Punkten vor Kurt Ludwig(Mannheim), bei den Mädeln ſiegte Inge Summ Gonſtanz) vor Poppen(Freiburg). Im Paarlaufen fiel der Titel an die Mannheimer Deißler⸗Ludwig. Deuiſche Schwimmermeiſterſchaflen Beginn mit einem neuen Rekord. Die erſten deutſchen e in der Halle begannen am Samstag im dichtbeſetzten Wilhelmsbad in Magdeburg gleich mit einem deutſchen Rekord. Nachdem in der einleitenden 4 mal 100⸗m⸗Kraulſtaffel für Männer der Poſt⸗SV. Breslau in 4:15,3 Min. gegen die NS.⸗Tgd. Schreckenſtein(4:19,8) geſiegt hatte, ſchlug im erſten Meiſterſchaftswettbewerb, dem 100 ⸗m⸗Rücken⸗ ſchwimmen für Frauen, Liſl Weber(Bayreuth) in der neuen deutſchen Rekordzeit von 1:17,1 Min. an. Sie hatte ſelbſt die alte Beſtleiſtung mit 1:17,9 Min. inne. Weit abgeſchlagen endete Urſula Pollack(Spandau) mit 1:21, auf dem zweiten Platz.— Joachim Balke(Kriegsmarine Wilhelmshaven) überholte im 200 ⸗-m⸗Bruſtſchwim⸗ men ſeinen harten Widerſacher, den Magdeburger Köhne, erſt auf der letzten Bahn, ſiegte aber dann ſicher in 2:89,9 gegen ſeinen zum Schluß ſtark nachlaſſenden Gegner in 2:44, Min. Werner Plath, nach langer Pauſe wieder am Start zu einem wichtigen Rennen, bewies über 200 m Kraul ſeine alte Klaſſe. Er ſchlug in 2:14, 4 den deutſchen Meiſter Las⸗ kowſki(Stettin) in 2:14,38 Min. In der Klaſſe 1 ſiegte hier Sobotta(Breslau) in 2:23,7 Min. Ueber 400 m Kraul der Frauen konnte ſich die frühere langfährige Meiſterin Ruth Halbsguth(Spandau) nicht durchſetzen. Sie mußte auf der Hälfte der Strecke auf⸗ geben und den Sieg an die Eimsbüttelerin Rannow(8:50, 2) überlaſſen. Zweite wurde Bachmeier(1. FC. Nürnberg) in 5:53,38 Min. Im letzten Meiſterſchaftswettbewerb des erſten Tages, dem Kunſtſpringen fur Frauen, holte ſich Gudrun Hartenſtein(Chemnitz) mit 99,98 Punkten den Titel vor Flemming(Hamburg) mit 92,06 Punkten. In den ab⸗ ſchließenden Staffeln blieb über 4 mal 100 m Bruſt der Männer Hellas ee 500,8 Min. erfolgreich, und über 3 mal 100 m Kraul der Frauen ſchnitt der ASB. Breslau in 3:43,5 Min. vor Nixe Charlottenburg in 350,8 Min. am beſten ab. Auch der zweite Tag der erſten Hallen⸗Kriegsmei⸗ ſterſchaften im Schwimmen brachte am Sonntag im ausver⸗ kauften Magdeburger Wilhelmsbad ausgezeichnete Ergebniſſe. Hervorzuheben ſind die Ergebniſſe von Fiſcher über 100 m Kraul in 1:00, 4, von Plach über 400 m Kraul in 450,5 und von Schröder über 100 m Rücken in 1:09,3 Minuten. Württembergiſche Geräteturnmeiſterſchaften. Württembergs Meiſterſchaften im Geräteturnen wurden in Geislingen entſchieden. Bei den Männern ſetzte ſich in Abweſenheit von Göggel, der wegen einer Handverletzung nicht antreten konnte, der Stuttgarter Weiſchedel mit 194 Punkten überlegen gegen Strobel mit 190,5 und Kammer⸗ bauer mit 188,2 Punkten durch. Meiſterin der Frauen im 1 wurde Frl. Finkeiſen(Göppingen) mit 153 Punk⸗ N. 8 b ibt jetzt nicht mehr nur einen Mob⸗Befehl für den Soldaten zwiſchen dem und dem Jahpgang ſondern eutſchen, ſobald er ſechzehn Jahre alt geworden iſt, Mädchen wie Junge.(Hermann Göring.) 1 eee eee eee. Vergnügen in ihrer Stimme,„Fräulein Kor⸗ tenkamp hat denſelben Geſchmack wie Sie.“ „Unverſchämtheit!“ entfuhr es jetzt Gerda, der Renates freundliches Verhalten zu Herbert auf die Nerven ging. „Was haben Sie denn, liebes Kind?“ Gerda antwortete nicht. In ihr kochte es. Nicht nur, daß Herbert ſich nicht ſofort zu ihr begab und ſich bemühte, ſein Ausbleiben wieder gutzumachen, nein, ſie mußte auch noch zuſehen, wie Renate mit ihm ſchön tat. Eniſchloſſen ging ſie auf die Gruppe zu. „Guten Abend, Fräulein Kortenkamp“, ſagte ſie in ſcheinbar herzlicher Freude. Herbert exiſtierte nicht für ſie. Sie drehte ihm einfach den Rücken zu, nachdem ſie ihn mit einem ſchwachen Kopfnicken abgetan hatte. e 5 Doch jetzt übernahm ihr Vater Renates weitere Be⸗ gleitung. Gerda blieb mit Herbert zurück, „Verzeih, Gerda, daß es ſo ſpät geworden iſt“, ſagte er ſchuldbewußt. i „Du hatteſt uns ja genügend darauf vorbereitet. Ein Wunder, daß Du überhaupt gekommen biſt.“ „Bitte, zürne mir deshalb nicht. Sieh mal.“ „Ich will davon nichts mehr hören!“. „Ach, Herr Selberg, darf ich Sie mal einen Augenblich zu mir bitten“, erklang da Renates Stimme. „Bleib hier! Geh nicht zu ihr! Ich will es nicht!“ flüſterte Gerda leidenſchaftlich. 8 Da hörte er Renates Ruf von neuem. Gerda wollte Herbert am Arm feſthalten, da hatte er ſich ſchon von ihr abgewandt und ging 51 Renate, die ſich mit Börner über ielt und von Herbert einige Aus⸗ 1 12. Februar röffnung der Univerſität Roſtock. f a 1804 Der Philoſoph Immanuel Kant in Königsberg i. Pr. eſtorben. ‚ er engliſche Naturforſcher Charles Darwin in 1515 Ar e 8 5. 5 5 er Dichter Otto Ludwig Eisfeld geboren. 1934 Der Theologe Friedrich 92855 ſtorben. 1870 Der Induſtrielle eboren. 1809 Hugo Stinnes in Mülheim an der Ruhr g f 5 4894 Der Müſtker Hans v. Bülom in Kairo gestorben. Schleiermacher in Berlin ge- Nr e Add —————— 2—— 2 2