ter des A. E.G. nderſet⸗ ausge⸗ tät, Es etſchaft⸗ Atſchei⸗ ber ere ſtmächte 5 gerne au ſeit haben ensmit⸗ ) nicht Wirt⸗ nellen g. Wir il, der S Libe⸗ Kriegs; eſe Ge⸗ rd das lex, Be⸗ en, das gelchem J8wirt⸗ ink, in enkung e Roh⸗ dieſen e ſteu⸗ talein⸗ mehr. it kein 3 ſchland bſtver⸗ nach Prü⸗ liegt Hegen⸗ ie ge⸗ e Ar⸗ Rolle: geht klären feinſte it der Jah⸗ b, der ptem⸗ rjahr Stk t 604 Vor⸗ floſſe⸗ jehal⸗ ſürde nung Ge⸗ fort⸗ dun⸗ rung 3 ttzif⸗ die onen — Ahr ßen. mann⸗ f um Febr. t iſchen Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang Generalfeldmarſchall Göring gibt die Parole für die Er⸗ zeugungsſchlacht 1940 aus. Berlin, 16. In ſeiner Rede, die über alle deutſchen Sender ver⸗ breitet wurde, ſprach Generalfeldmarſchall Göring zum deutſchen Landvolk über die Aufgaben der Landwirtſchaft bei der Frühjahrsbeſtellung und über damit zuſammen⸗ hängende Fragen der Volksernährung. Er gedachte zunächſt mit Worten tiefer Dankbarkeit der. Arbeit der deutſchen Landfrau, die es gerade in den Monaten des Kriegs außerordentlich ſchwer hat.„Wenn Deutſchland ſolche Frauen hat, dann kann und wird Deutſchland nicht untergehen“, ſagte der Jeldmarſchall und fuhr dann fort:„Und trotz all dieſer Sorgen muß ich immer wieder aufs neue euch bitten: Deut⸗ ſche Landfrauen halte! aus! Es iſt unmöglich, alle Bauern zurückzuſchicken; es iſt unmöglich, euch allen eure Männer wieder zurückzuſchicken zur Arbeit, und doch darf der Hof nicht verſagen, muß er genau ſo, als wenn der Bauer da⸗ heim wäre, alles liefern, was die deutſche Ernährung braucht. Und wenn es dann ſehr ſchwer wird, dann müſſen eben 5 rechts und links die Nachbarn zuſammenſtehen. Hier wende ich mich ganz beſonders an die Bauernführer, wende mich aber auch draußen auf dem Land an die Orts⸗ gruppenleiter und an die Bürgermeiſter. Ihr müßt mithel⸗ fen gerade dort, wo der Bauer, wo der Mann fehlt, wo keine Knechte mehr vorhanden ſind. Dort muß eure Für⸗ ſorge einſetzen, dort müßt ihr Hilfskräfte heranſchaffen und hinbringen, und wenn der Nachbarhof beſſer geſtellt iſt, der Bauer zu Hauſe iſt, vielleicht auch dieſer oder jener Knecht, dann denke er nicht nur an ſeinen eigenen Hof, ſon⸗ dern dann eile er zur Hilfe, dann helfe er einer Bauern⸗ frau, die alleinſteht. Aber noch eine Hilfe kann mobiliſiert werden: es iſt Februar. i die deukſche Jugend. Sie packt gerne zu, wenn ſie dazu aufgefordert wird. Und manche Stunde in dieſer Arbeit, in dieſer Hilfe für Hof und Stall iſt weit beſſer angelegt als totes Wiſſen. Eine ſolche Schule des harten Lebens wird ſich auf unſere Ju⸗ gend ſtärker auswirken als alle andere Art der Schulung ſonſt. Nützt den deutſchen Boden aus! Der Generalfeldmarſchall wies auf die ungeheuren Vor⸗ räte, die der Fleiß des deutſchen Bauern dem deutſchen Volke geſchaffen hat. Während dieſe Reſerven in Silos ſi⸗ cher wie in Panzerſchränken untergebracht ſind, ruhen Englands Zufuhren— denn Vorräte haben ſie ja gar keine— dank des kühnen Angriffsgeiſtes unſerer Bomber und U-Boote„ſicher“ auf dem Grunde des Meeres.„Aber, ſo wichtig auch die Vorräte ſind“, ſo führte der Feldmar⸗ ſchall aus,„für die weitere Kriegführung ſich allein auf ſie zu verlaſſen, wäre kurzſichtig und würde ſich eines Tages rächen, ſo reichlich auch die Beſtände an ſich ſein mögen. Weit wichtiger als aufgeſpeicherte Vorräte in den Silos, Lägerhäuſern und Kühlräumen iſt die laufende Erzeugung, ſind Ausſaat und Ernte. N Was an Kräften in dieſem deutſchen Boden ſteckt, muß heraus, koſte es, was es wolle. Hier liegt deine Auf⸗ gabe, deutſches Landvolk! Sie iſt groß, größer als alles, was du bisher vollbracht haſt. Aber ſie muß gelöſt werden. Das verlangt der Füh⸗ rer von euch, das verlangt die Dankbarkeit, die ihr ihm ſchuldet. Das erwartet aber auch das ganze deutſche Volk von euch. Und das ſeid ihr ſchließlich der kämpfenden Front da draußen vor dem Feinde ſchuldig. Sie ſchützt mit dem Schwerte die Heimat, ſie bewahrt auch euren Hof, euren herd, eure Wieſen und Aecker vor Krieg und Verderb. Dankt den Soldaten mit raſtloſer Ar⸗ beit und größter Pflichterfüllung. Bauern und Landwirte, Landfrauen und Landarbeiter, ruht heute doppelle Verantwortung. Setzt all eure Kräfte ein, zeigt, was ihr zu leiſten vermögt. Der Weg der vor euch liegt, iſt gewiß unendlich mühſelig und ſchioec. Aber nicht allein von euch wird in der Heimat das Aeußzerſte an Fleiß und Mühe verlangt. Blickt doch auf die deutſchen Induſtriereviere, erinnerk euch der Skälken, wo der deutſche Bergmann ſein ſchweres Tagewerk weit unter der Erde in Mühſal und ſchlechter Luft verrichtet, wo Männer von früh bis ſpäl im Lärm der großen Induſtriebekriebe unker An⸗ ſpannung aller Nerven und Muskeln ſchaffen und wirken, ununterbrochen Tag und Nacht in zwei und drei Schſchken. Sie alle ſind eure Kameraden und reichen euch die Hände. „Die Paroſe für die Erzeugungsſchlacht dieſes Jahres lau. tet: Jeder Hektar muß ausgenutzt werden. Alles iſt auf Höchſterträge einzustellen. Wer extenſive Wirtſchafk betreibt, verfündigt ſich am deutſchen Volk. 8 Für die Beſtellung hat euch der Reichsbauernführer be⸗ reits die notwendigen Richtlinien gegeben. Das Wichtigſte dabei iſt die Ausweitung des Oelfruchtanbau e 5. Zwar haben wir Del⸗ und Margarinereſerven, die für chan Jahre reichen mögen, aber wir müſſen in die Zukunft chauen Die Anhaufläche für Helfrüchte muß in dieiem Jahr auf mindeſtens 200 000 Hektar gebracht werden. Zu verſtärken iſt ferner der Hackfruchtanba u. Ich ver⸗ lange von ſedem Betrieb, daß er während des Krieges 0 bis 15 Prozent mehr Hackfrüchte als im letzten Jahr an⸗ baut. Dabei iſt neben der Zuckerrübe der Anbau der Kar⸗ toffel und vor pflegen.“ 73 etzt erſt recht! allem der Frühkartoffel ganz beſonders zu eee Auf euren Schultern, f Samstag, den 17 Februar 1940 Eine notwendige Maßnahme: Milchpreiser höhung Der Generalfeldmarſchall behandelte dann beſonders eingehend die wichtige Frage der Fettverſor gung und die hierbei entſcheidende Rolle der Milchwirt⸗ ſchaft. Dazu führte er u. a. folgendes aus: Die Milch⸗ wirtſchaft bedarf ganz beſonderer Sorgfalt. Ich habe mich entſchloſſen, die von euch mit Berechtigung vorgeſchlagene Maßnahme durchzuführen, nämlich die Milchpreiserhöhung dort, wo ſie unbedingt notwendig iſt. Vom 11. März 1940 an ſoll für die Vollmilch— aber nur für die Vollmilch, nicht für die Magermilch—, die an„Molkereien geliefert wird, ein um zwei Pfeunige erhöhter Preis je Liter ausbezahlt werden. Demenk⸗ ſprechend erhöht ſich der Bukterpreis um 20 Reichs⸗ pfennige ſe Pfund. Unverändert bleibt jedoch der Preis für Quark. Ich habe dieſen neuen Milch⸗ und nehmigt, damit ihr jetzt die Milch⸗ und Butterproduktion ſteigern könnt. Eine ſolche Steigerung ſetzt bekanntlich eine Verſtärkung der Futtermittelerzeugung voraus, Mehr⸗ erzeugung von Futter aber erfordert mehr Arbeit, ſo 3 B. beſſere Düngung und Pflege der Wieſen und Weiden. Not⸗ wendig iſt es, den Zwiſchenfruchtbau auszudehnen, um ſo in Zukunft dort, wo bisher nur eine Ernte im Jahr erzielt wurde, zwei, oder weniaſtens in zwei Jahren drei Ernten zu erreichen. Für dieſen Mehraufwand bei der Futtermit⸗ telverſorgung ſoll die Erhöhung der Milch⸗ und Butter⸗ preiſe den notwendigen Ausgleich bieten. Das iſt der Zweck dieſer Maßnahme. Gerade auch von den großen Betrieben verlange ich, daß ſie genau ſo wie der Bauernhof die Milchwirtſchaft als einen der wichtigſten Zweige ihres Be⸗ triebes anſehen. Ich werde in Zukuͤnft mir vom Reichs⸗ bauernführer melden laſſen, wie gerade in den größeren Betrieben in dieſer Richtung Fortſchritte erzielt worden ſind. In vielen Großbetrieben iſt die Zahl der Kühe viel zu gering. Außerdem erwarte ich von euch, daß ihr beim Eigenverbrauch von Milch ſehr ſparſam ſeid. Gerade von euch, dem Landvolk, muß ich dieſe Sparſamkeit bei der Milch verlangen. Ich weiß, wie hart eure Arbeit iſt, wie ſehr ihr der Witterung ausgeſetzt ſeid, wie oft ihr viele Stunden auf dem Lande mehr arbeiten müßt. Ich kenne auch das Sprichwort: Man ſoll dem Ochſen, der da driſcht, nicht das Maul verbinden. Aber gerade auf dem Gebiete der von England propagierten Fettblockade müßt ihr be⸗ weiſen, daß die zwei Pfennig⸗Zulage von euch nicht als ein Geſchenk aufgefaßt wird. Rund 3 Milliarden Liter Vollmilch werden von den ſelbſterzeugenden Bauern, Landwirtſchaftsarbeitern uſw. auch ſelbſt verbraucht. Bei⸗ nahe ebenſoviele Liter werden zur Aufzucht der Kälber be⸗ nutzt. Dieſe Milch aber iſt der Rohſtoff für die unentbehr⸗ liche Butter. Die Butter und Margarine iſt aber, wie das engliſche Wort Fettblockade euch zeigt, heute das Entſchei⸗ dende. Ich erwarte deshalb von euch gerade hier äußerſte Sparſamkeit. Ihr, die ihr alle einen Garten habt, die ihr euch daher in Kartoffeln, Obſt und Gemüſe nicht nur ab und zu, ſondern für lange Zeit verſorgen könnt, müßt die Fettfront ſo unerſchütterlich machen, wie ihr ſeinerzeit die Getreidefront unerſchütterlich gemacht habt. Denkt daran, daß jede Milliarde Liter Vollmilch 40 900 Tonnen Butter bringt. Anſere Einfuhr war jährlich 80 000 bis 90 000 Tonnen. Zwei Milliarden Liter Milch in der Eigenverſorgung, im Landwiriſchaftshaushalt und bei der Kälberaufzucht geſpart, würden prakkiſch ſoviel erbringen, wie die friedenmäßige Einfuhr bekragen hak. Dabei ver. weiſe ich noch darduf daß ihr den Erſatz für die Vollmilch, die Magermilch, in einem viel friſcheren und beſſeren Ju- ſtand zur Verfügung habt, neben der Buttermilch. Gerade die Erſparnis von 2 Milliarden Liter Vollmilch erwarke ich als Gegenleiſtung der Preiserhöhung. Wird ſie nicht er⸗ zielt, ſo iſt dieſe Preiserhöhung fehl am Platze geweſen, und ich werde keinen Augenblick zögern, ſie ebenſo raſch wieder rückgängig zu machen, wie ſie eingeführt wurde. Keine unbillige Belaſtung des Verbrauchers! Auch in der Verbraucherſchaft darf die Preis⸗ erhöhung nicht falſch verſtanden werden. Wir verlaſſen mit Magermilch und Butterpreis ge⸗ dieſer Maßnahme keineswegs den feſten zielſicheren Kurs unſerer ſtabilen Lohn⸗ und Preispolitik. Der Verbraucher f wird nicht unbillig belaſtet. Wer begütert iſt. ſoll den Mehr⸗ preis für Butter bezahlen, wer aber nur über ein kleines Einkommen verfügt, kann für den Teil ſeiner Karte Mar⸗ garine einkaufen. Jedem deukſchen Verbraucher ſteht alſo die gleiche Fett ⸗ menge zur Verfügung, er wird aber in genau feſtge⸗ legten Grenzen wählen können, ob er bei ſeiner Nation mehr Bukter oder mehr Margarine haben will. Die techniſchen Einzelheiten der Regelung für den Ver⸗ braucher werden noch bekanntgegeben. Da jeder die Preis⸗ erhöhung nun von ſſch abwenden kann, tritt auch keine Erhöhung der Lebenshaltung ein. Ich komme hier zu Beispielen. Eine dreiköpfige Familie, beſtehend aus zwei Erwachſenen und einem Kleinkind hat bisher ausgegeben für Butter und Margarine in vier Wochen 1.32 Mark und gibt nunmehr bei Bezug von Vollmilch und Margarine 7.22 Mark aus. Dazu kommt aber vor allem eine andere bereits getätigte Erſparnis. Eine fünfköpfige Familie zum Beiſpiel, die bisher im Jahre 600 Liter Voll⸗ milch verbraucht hat: Wenn dieſe Familie ſtatt 600 Liter Vollmilch im Jahre 500 Liter Vollmilch und nur 100 Liter Magermilch dafür nimmt, ſo würde ſich ergeben 500 mal 2 Pfennig Mehrbelaſtung gleich 10 Mark. und 100 Liter Magermilch für einen niedrigeren Preis gleich 10 Mark weniger. Es würde ſich alſo hier an ſich völlig ausgleichen. Nun erhält aber keine fünfköpfige Familie heute 600 Liter Vollmilch. Sie erhält nur einen Teil Vollmilch und einen Teil Magermilch. Das bedeutet, daß ſeit fünf Monaten, —— Nr. 41 ſeit Einführung der Lebensmittelkarten, bereits eine Er⸗ [parnis in allen Haushaltungen dadurch eingetreten iſt, daß die Haushaltungen gezwungen waren, zu einem Teil die billigere Magermilch zu übernehmen. Da die Preis⸗ erhöhung nur auf der Vollmilch ruht, ergibt ſich hieraus die bisher getätigte Erſparnis. Vor allem aber iſt es mög⸗ lich, daß die Minderbemittelten durch den Umtauſch von Butter in Margarine auch eine weitere Erſparnis erzielen können, jedenfalls die Möglichkeit haben, eine Vertengerung von ſich abzuweiſen. Nun werden ſofort die Herren Meckerer kommen und werden erklären: Seht, wie unſozial iſt eure Regierung, natürlich, der Reiche, der kann wieder Butter kaufen. Er wird ſelbſtverſtändlich hinzuſetzen, der Herr Meckerer: Der Reiche kann beliebig viel Butter kaufen. Nein, meine Volksgenoſſen, der Reiche und der Arme, der Bemittelte und der Nichlbemittelte können heute nicht mehr Butter und Fett kaufen als ihnen auf den Karten vorge⸗ ſchrieben iſt. Gewiß, der Beſſergeſtellte kann ſich Butter kau⸗ fen, er ſoll ſich Butter kaufen, denn er ſoll in erſter Linie die Preiserhöhung tragen. Der Minderbemittelte kann ſich ebenfalls Butter kaufen, wenn ſie ihm aber zu teuer iſt, ſo hat er die Möglichkeit, dafür billige Margarine einzukaufen. Nun frage ich Euch, Volksgenoſſen, was iſt hier unſozial? Ich bin der Meinung, daß es weit ſozialer iſt, für die Ernährung des geſamken Volkes und das Durchhalten des Volkes zu ſorgen, daß, gleichgültig, wie lange dieſer Krieg dauern möge, jahrein, jahraus der deutſche Volksgenoſſe ſein ihm zuſtehendes Quantum Jett, ſei es in Butter, ſei es in Margarine, bekommen kann. Auf dieſe Weiſe iſt al⸗ les gekan worden, um die ganze Akkion als ſoziale Maßz⸗ nahme durchzuführen. Das deutſche Volk weiß aus den Er⸗ fahrungen der letzten Jahre: Nicht das iſt ſozial, was den bequemen Erforderniſſen des Tages enlſpricht, ſondern ſo⸗ zial iſt nur das, was dem ganzen Volke für die Zukunft dienlich iſt. Es iſt beſſer, ich erhöhe den Bukterpreis und ſchaffe damit eine für die Dauer des Krieges ausreichende Jektverſorgung, als daß ich den Preis unangefaſtet laſſe und dadurch die Fettration ſchmälere. Erfolgreich kann nur ſein, wer auf lange Sicht rechnet und dabei ſein Handeln nicht von den Tageser⸗ eigniſſen beſtimmen läßt, die auf der Oberfläche treiben, ſondern gründlich und gewiſſenhaft prüft und wirkt. Dies gilt vor allem für die Jandwirtſchaff die mit unabänder⸗ lichen Naturgeſchehen zu tun hat und an den ewigen Wech⸗ ſel von Saat und Ernte gebunden iſt.“ Die Kohlenverſorgung Allſeitig wurde dankbar begrüßt— obwohl ſich dieſe Rede ſpeziell an das deutſche Landvolk wandte— daß der Generalfeldmarſchall in ſeiner geraden und offenen Art auch die Frage der Kohlenverſorgung behandelte. „An ſich“, ſo ſagte der Feldmarſchall,„hat Deutſchland kei⸗ nen Mangel an Kohle. Deshalb kann man auch von einer eigentlichen Kohlennot nicht ſprechen“, Dank der überragen⸗ den Leiſtungen und des Heldentums unſerer Wehrmacht haben wir ig wenigen Tagen jene großen Kohlenvorkom⸗ men zurückerobert, die man uns einſt im Schandverkrag von Verſailles in Oſt⸗Oberſchleſien fortgenommen hat. Damit beſitzt heute Deutſchland ſo reichlich Kohle, daß wir alle Anforderungen an dieſen koftbaren Rohſtoff voll und ganz befriedigen können. Trotzdem weiß ich, daß mir jetzt einige— vielleicht ſogar viele entgegnen werden:„Ja, aber ich habe keine Kohle bekommen, ich habe frieren müſſen, ich habe meinen Ofen nicht heizen können!“ Ja, lieber Volksgenoſſe, das ſind nun einmal die Schwierigkeiten eines Krieges, das ſind die Transportſchwierigkeiten, die wir notgedrungen hinnehmen müſſen. Da kannſt du nicht kommen und ſagen:„Ja, das ziſt eure Schuld! Warum Transportſchwierigkeiten? Daran hättet ihr denken müſſen. Solche Schwierigkeiten müßt ihr beſeitigen. Dazu ſeid ihr da.“ Nein, lieber Volksgenoſſe: Wenn du nur einen Tag lang Gelegenheit hätteſt, in unſere Arbeit hineinzuſehen, würdeſt du ſehr wohl erkennen und verſtehen, welche Schwierigkeiten wir fortgeſetzt beſeitigen. Aber ſtärker als der Menſch iſt die Natur. Eis, Schnee und Kälte ſind eine höhere Macht. And wenn du dir heulte einmal überlegen würdeſt, wie unge⸗ heuer ſchwer gerade die deutſchen Eiſenbahner zu arbeiten und zu werken haben, um die Züge in Gang zu halten, wenn immer wieder aufs neue die Maſchinen vereiſen, ein⸗ frieren, wenn die Weichen zufrieren und immer wieder auf⸗ getauk werden müſſen, wenn die Transporkzüge nur ſchwer vorwärkskommen, wenn alle Waſſerſtraßen zugefroren ſind — dann iſt auch dir erklärlich, daß die Schwierigkeiten des Transports überragend werden. Das iſt nun aber kein deutſches Patent, ſondern— blicke um dich— deutſcher Volksgenoſſe— überall, in allen Ländern, ob bei Freund oder Feind oder bei den Neutra⸗ len, ſind dieſe Schwierigkeiten in noch weit größerem Maße vorhanden. Aber daß alles geſchieht, ſie zu beheben, das kann und darf ich mit gutem Gewiſſen euch nicht nur ver⸗ 1 ſondern ich darf auch behaupten, daß es geſchehen iſt. 5 5 Es iſt jetzt Krieg, und das bedeuket, daß man nun ein⸗ mal Schweres auf ſi loſener muß. Umſo größer wird der Sieg ſein, je entſchloſſener wir ſind, vor keinen Schwierigkeiten zu kapitulieren. Ich wollte die Gelegenheit benutzen, heute durch den Rund⸗ funk zu euch zu ſprechen, um euch auch in dieſer euch ſo be⸗ wegenden Frage klaren Beſcheid zu geben, aber nicht nur Aufklärung, ſondern eindeutiges Verſprechen: Alles was überhaupt menſchenmöglich iſt, gegen die Gewalt der Na⸗ tur zu tun, wird geſchehen. f f 5 ————— „Jetzt marſchiert.— Anſer der Gieg!ꝰ Der Feldmarſchall ſchloß ſeine einſtündige, wirkungs⸗ volle Rede mit einer Verpflichtung, die jeder Bauer und Landwirt, jede Landfrau und jeder Landarbeiter freudig aufnehmen wird:„So geht nun an die Arbeit, ſobald der Froſt aufgehört hat. Vergeßt niemals, daß von der Sorg⸗ falt und dem Umfang der Frühjahrsbeſtellung der Ertrag der Herbſternte entſcheidend abhängt. Täuſche du, deutſcher Bauer, nicht das Vertrauen all der deulſchen Volksgenoſſen, denen du das kägliche Brot zu ſchaffen haſt. Denn der deutſche Volksgenoſſe glaubt an dich und verkraut auf deine Arbeitskraft und dein Verantwor⸗ kungsbewußtſein. Seine Leiſtung baut auf deiner Leiſtung auf. Sorgt alle dafür, daß die Größe der Zeit auch ein gro⸗ ßes Geſchlecht findet. Nur wer ſich für eine hohe Aufgabe mil der ganzen Kraft ſeiner Perſon einſetzt, verdient dies Leben und hat Teil an der Freiheit und der Ehre ſeines Volkes. Ihr kennt jetzt das Ziel. Der Weg iſt euch vorge⸗ zeichnel, Jetzt marſchiert! Je feſter wir alle zuſammenhalten, je enkſchloſſener wir zur Tat ſchreiten, deſto eher wird der Sieg unſer ſein. Ich gebe die Paroke aus für die Erzeugungsſchlacht 1940: Jetzt erſt recht! Unſer der Sieg! Heil unſerm Führer!“ 1 Verkehrsaufbau im Oſten Jaſt alle wichtigen Bahnen wieder in Betrieb.— 400 zer. ſtörle Brücken wieder hergeſtellt. a DNB. Berlin, 16. Febr. Zu den wichtigſten Aufgaben im befreiten und beſetzten Oſtgebiet gehörte der ſchnelle Aufbau des Verkehrs, da von ihm der übrige Aufbau in erheblichem Maße abhängig iſt. Wie ſchnell und entſchloſſen die Verkehrsfrage im Oſten unmittelbar nach dem Polen⸗ feldzug angepackt wurde, zeigte ein Vortrag bes Reichsver⸗ kehrsminiſters Dr. Dorpmüller vor dem Wirtſchaftsrat der Deutſchen Akademie. Der Vortrag zeigte auch gleichzeitig dos Ziel, dem der Aufbau des Transportweſens im Oſten dient: 1. der wirt- ſchafklichen Höchſtentwicklung der befreiten Reichsgaue, des Danziger Hafens und der oberſchleſiſchen Bergbaugebiete und 2. der Einrichtung leiſtungsfähiger Verkehrsverbindun⸗ gen, die dem großzügigen Gükerauskauſch zwiſchen Deutſch⸗ land und der Sowjefunjon und Rumänien dienen. Was angeſichts der ſinnloſen Zerſtörungswut der Po⸗ len bisher zur Erfüllung dieſer Aufgaben geſchehen ift. iſt beſeitigt. Allein für die Eiſenbahnen mußten 400 zer- ſtörte größere Brücken wiederhergeſtellt und betriebsfähig gemacht werden. Heute gibt es keinen Korridorverkehr mehr. Zwiſchen Berlin und Oſt⸗ preußen mit Anſchlüſſen nach den baltiſchen Län⸗ dern und Moskau verkehren die D⸗Züge, ebenſo von Berlin nach Warſchau, ja von Südweſtdeutſchland über Dresden und Breslau nach Warſchau, von Poſen nach Kat⸗ towitz, von Danzig nach Wien und von Berlin nach Kra⸗ kau. Große Leiſtungen haben die Bahnen in der Beförde⸗ rung der Balten⸗ und Wolhyniendeutſchen im Oſten ſchon zu verzeichnen. Der Kohlenverkehr des großen vereinigten oberſchleſiſchen Kohlengebietes iſt in allen gro⸗ ßen Verkehrsrelationen im Gange. Der Uebergangsverkehr von der Sowjetunion nach der deutſchen Oſtbahn, die die Eiſenbahnen im Gene⸗ ralgouvernement verwaltet, und den weiteren Strecken der Deutſchen Reichsbahn iſt reibungslos im Gange, ebenſo der Korridorverkehr von Rumänien durch Oſtgali⸗ zien nach Krakau. Der Miniſter gab auch einen Ueberblick über die Organi⸗ ſation des Eiſenbahnnetzes in den neuen Reichsgauen und im Gebiet des Generalgouvernements, eine Organiſation großen Ausmaßes, die in allerkürzeſter Zeit ins Leben ge⸗ rufen wurde. Er gab ferner einen Einblick in die Maßnah⸗ men zur Zuſammenfaſſung des noch zur Verfügung ſtehen⸗ den Kraftfahrzeugparkes im Generalgouverne⸗ ment und zur Angleichung des Kraftverkehrs an die Ver⸗ hältniſſe im Altreich. Ein Gegenſtand beſonderer Fürſorge im Oſtgebiet ſind die Waſſerſtraßen. Der Polenſtaat hatte bekannt⸗ lich die Waſſerſtraßen wenig oder gar nicht gepflegt. Zu⸗ nächſt gilt es hier, die durch gewaltſame Zerſtörungen bon Brücken und Schleuſen verurſachten Schäden wiedergutzu⸗ machen und den Schiffen den verſperrten Weg wieder zu öffnen. Die alten Waſſerſtraßenverbindungen der oſtpreu⸗ ßiſchen Waſſerläufe und vor allem des Weichſelſtrom⸗ gebietes werden ſo wieder neu belebt. Aber auch hier 187 gewaltige Aufgaben zu löſen geweſen. Allein am romberger Kanal und an der kanaliſierten Netze waren etwa 100 Brücken zerſtört und ſechs Schleuſen un⸗ brauchbar gemacht worden Die Weichſel wird wie⸗ der eine wichtige Verkehrsader werden. Große Projekte harren ihrer Löſung in den neugebildeten Waſſer⸗ ſtraßendirektionen Danzig und Poſen. Auch der trotz des Krieges durchgeführte Bau des Oder— Donau⸗Ka⸗ nals und ſeine Bedeutung für das oberſchleſiſche Kohlen⸗ gebiet verdient in dieſem Zuſammenhang ſeine Würdigung. Das verkehrstechniſche Kleinod des wiedergewonnenen Oſtgebietes iſt der Danziger Hafen. Er hat vor dem Weltkriege Großes für Deutſchland geleiſtet und wurde von polniſcher Seite durch das benachbarte Gdingen, das heu⸗ tige Gotenhafen, im ſcharfen Wettbewerb aller wichtigen Betätigungsmöglichkeiten beraubt. In kurzer Friſt wurde Danzig tarifariſch mit Stettin gleichgeſtellt und dem Wider⸗ ſtreit zwiſchen beiden Häfen die Grundlage entzogen. Das Reichsverkehrsminiſterium wird alles tun, daß die neuen öſtlichen Gebiete und insbeſondere Danzig nach der ſieg⸗ reichen Beendigung des Krieges einer großen Zukunft ent⸗ egengehen und baut auch in dieſem Sinne das private erkehrsgewerbe im Oſtgebiet wieder auf. Bi Der Wehrmachtsbericht DNB. Berlin, 16 Februar. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Keine beſonderen Ereigniſſe. f Norwegiſcher Dampfer überfällig. Oslo, 16. Febr. Der Dampfer„Biſp“ aus Haugeſund, 1000 BRT groß iſt überfällig. Man befürchtet, daß er mit ſeiner Beſaßung von 16 Mann in der Nordſee verloren ging. Die letzte Meldung von dem Dampfer datiert vom 20. Januar, als er einen britiſchen Hafen verließ, um nach Norwegen zu fahren. Italieniſcher Dampfer auf Mine gelaufen. Berlin. 16. Febr. Der 5694 BRT große italieniſche Dampfer„Georgio Olſen“ iſt an der Oſtküſte Englands auf eine Mine gelaufen und geſunken. 5 5 0 * Gefangene britiſche A⸗Bootmänner Churchill läßt ſeine Wut an ihren Frauen aus. Amſterdam, 16. Febr. Von der aſozialen Geſinnung der regierenden Plutokratie Englands zeugt erneut das un⸗ menſchliche Verhalten Churchills gegenüber den Familien der engliſchen in Deutſchland gefangenen U⸗Bootbeſatzun⸗ gen. Durch gemeinſchaftliches Bemühen des Roten Kreuzes und Deutſchlands erhielten die Frauen der gefangenen Be⸗ ſatzungen der britiſchen U-Boote„Starfis“ und„Undine“ Poſtkarten und Briefe als Lebenszeichen ihrer Männer. Außerdem teilte der Hamburger Sender amtlich und ſehr überſichtlich die genauen Namen, Wohnorte, Dienſtbezeich⸗ nungen und die Militärkontrollnummer der U-Boot⸗Beſat⸗ zungen mit, was zur Vermeidung von Fehlern gruppen⸗ weiſe geſchah, ſo daß die jeweiligen deutſchen Rundfunkmel⸗ dungen in England in aller Bequemlichkeit mitgeſchrieben werden konnten. Daß das ſorgfältig geſchehen iſt, erwieſen die genauen Veröffentlichungen der engliſchen Preſſe. Nunmehr, Wochen nachdem die Familien die Gewißheit hatten, daß ihre Ernährer in Sicherheit, wenn auch in Ge⸗ fangenſchaft ſind, läßt Churchill— wie der„Daily Mirror“ berichtet— ihnen durch die Admiralität auf Poſtkarten mit⸗ teilen:„Der U⸗Bootmann X iſt vermißt, wahrſcheinlich tot. 13 Wochen nach Erhalt dieſer Mitteilung werden die Un⸗ terſtützungszahlungen eingeſtellt.“ Als die äußerſt entſetzten und durch die ganz unerwar⸗ tete Mitteilung niedergedrückten Frauen mit den Briefen, Poſtkarten und Zeitungsausſchnitten über das Schickſal ihrer Männer ſich an die Admiralität wandten, erhielten ſie die Auskunft:„Die Mitteilungen des deutſchen Senders ſind der Admiralität bekannt. Es beſteht auch kein Zweifel, daß ſie authentiſch ſind. Die Admiralität ſieht ſie aber auf An⸗ ordnung des Erſten Lords nicht als amtlich an. Veranlaſ⸗ ſung zu ihrer amtlichen Anerkennung iſt erſt gegeben, wenn das Rote Kreuz auf dem üblichen Wege die deutſchen Mitteilungen als zutreffend erklärt hat.“ Dieſe Auskunft der Admiralität veranlaßte einen mit⸗ leidigen Menſchen, drei Frauen, die Poſtkarten oder Briefe von der Hand ihrer Männer aus Deutſchland be⸗ ſaßen, auf ſeine Koſten zu einem Notar zu ſchicken. Dieſer ermittelte umſtändlich durch Schriftvergleiche die Echtheit der Karten, die er von Sachverſtändigen beſtäti⸗ gen ließ, und machte die Admiralität darauf aufmerkſam, daß ſie nach den von ihr ſelbſt gegebenen Anordnungen den Frauen von Gefangenen die volle Unterſtützung mit allen Sonderleiſtungen weiterzahlen müſſe. Als Churchill erkannte, daß er in die Enge getrieben war, ließ er ſofort eine Sonderverfügung herausgeben, daß Frauen von Kriegsgefangenen ein Drittel der Unter⸗ ſtützung abzuziehen iſt, und zwar mit ſoforkiger Wirkung. Dieſe Brutalität wurde gegen die drei Frauen, die das Vorhandenſein ihrer Männer notariell nachgewieſen hatten, ſofort durchgeführt und bei den anderen bis zum Eingehen der Benachrichtigungen des Roten Kreuzes vertagt. Von dieſer rückſichtsloſen Anordnung ließ ſich Churchill auch nicht abbringen, als ſeine Beamten ihn darauf aufmerkſam mach⸗ ten, daß ſein Vorgehen in der ganzen Welt Aufſehen er⸗ regen würde. Politiſches Allerlei Das neue bulgariſche Kabinett. Das neue bulgariſche Kabinett wurde am Freitag ge⸗ bildet. Miniſterpräſident und Miniſter des Schulweſens iſt Bogdan Filoff, Miniſter des Auswärtigen Iwan Popoff (ehem bulgariſcher Geſandter in Belgrad), Miniſter des Innern Gabrowſky(ehem. Miniſter des Eiſenbahnweſens). Die übrigen Miniſterien haben die gleiche Beſetzung wie bisher. Das neue Kabinett wurde Freitag morgen vom König empfangen. Der neue Außenminiſter Iwan Popoff iſt im April 1890 in der Donauſtadt Swichtow geboren. Er ſtudierte Philologie in Berlin und ſpäter Rechtswiſſenſchaft in Sofia. 21 finniſche Forts beſetzt Der ſowjetruſſiſche Heeresbericht. Moskau, 16. Febr. Der Heeresbericht des Leningrader Militärbezirkes vom 15. Februar meldet weitere Fort⸗ ſchritte der Sowjettruppen auf der Kareliſchen Landenge. Die Finnen wichen zurück und hinterließen Waffen und Munition. Die Sowjettruppen hätten ſich der Station Ka⸗ mara genähert. Am 15. Februar hätten die Sowjettruppen 53 für den Widerſtand wichtige Punkte beſetzt, von denen 21 mit Artillerie ausgerüſtete betonierte Forts ſeien., In den anderen Sektoren der Front habe ſich die Kampftätigkeit auf Scharmützel und Patrouillen⸗Tätigkeit beſchränkt. die Sowjetluftſtreitkräfte melden er⸗ folgreiche Angriffe auf finniſche Truppen und militäriſche Ziele. Sechs finniſche Flugzeuge ſollen bei Luftkämpfen ab⸗ geſchoſſen worden ſein. Der finniſche Heeresbericht Helſinki, 16. Febr. Der ruſſiſche Angriff auf der Kare⸗ liſchen Landenge wurde nach dem finniſchen Heeresbericht vom 15. Februar auf breiter Front fortgeſetzt. Am Ufer des finniſchen Meerbuſens verſuchten die Ruſſen a uf dem Eiſe vorzurücken, ſollen aber abgewieſen worden ſein. Von den Frontabſchnitten bei Summa und Muala⸗ järvi melden die Finnen, ruſſiſche Angriffe abgeſchlagen zu haben. Bei Teipale wurde den ganzen Tag über heftig ge⸗ kämpft. Weitere Angriffe wurden bei Vuokſi und nordöſt⸗ lich des Ladoga⸗Sees von den Ruſſen vorgetragen, die nach dem finniſchen Heeresbericht zum Stehen gebracht worden ſeien Die finniſchen Küſtenbatterien auf der Kareliſchen Landenge beteiligten ſich an der Abwehr ruſſiſcher Angriffe, die über das Eis der Finniſchen Bucht angeſetzt waren. g Von der finniſchen Luftwaffe werden Luftkämpfe und Bombenangriffe auf ruſſiſche milit riſche Ziele ge⸗ meldet. Die ruſſiſche Flugtätigkeit ſei beſonders über dem Kriegsſchauplatz ſehr lebhaft geweſen. Hinter der Front ſeien u a. Lappeenranta und Viipuri(Wiborg) mehrmals angegriffen worden. Im Innern des Landes wurde Haming(Fredrikshamm) von ruſſiſchen Bombern angegriffen. Eine Anzahl ruſſiſcher Flugzeuge, ſo meldet der finniſche Heeresbericht, ſei abgeſchoſſen worden. Räumung der erſten Verkeidigungsſtellungen. Stockholm. 16. Febr. Der Berichterſtatter der ſchwedi⸗ ſchen Zeitung„Dagens Nyheter“ meldet aus Helſinkt, daß ſich die Finnen kurz vor Mitternacht nach ſtärkſten ruſſiſchen Angriffen gezwungen geſehen haben, ihre erſten Verteidi⸗ . im Summa«⸗Abſchnitt der Mannerheim⸗ inje zu räumen. f Britiſches Spionagenetz in Schweden Vierter engliſcher Spion verhaftet. Stockholm, 16. Febr. In der ſenſationellen Spionage⸗ affäre, bei der drei für England arbeitende Spione verhaf⸗ tet wurden, iſt jetzt noch eine vierte Perſon feſtgenommen wird bisher noch nicht bekanntgegeben. Es ſcheint feſtzuſte⸗ hen, daß die von Lindh geleitete Spionageorganiſation ſich über das ganze Land ausdehnte und in allen großen Ha⸗ fenſtädten Verzweigungen hatte. In Eis und Schnee Berlin, 16. Febr. Die Folgen des wahrhaft ſibiriſchen Winters, deſſen Auswirkungen uns allen ſo fühlbar ſind, zeigen auch am Freitag wieder eine Reihe von Meldungen aus den verſchiedenſten Teilen des unter Eis und Schnee begrabenen europäiſchen Kontinents. Auch heute wieder it es gerade der ſonſt um dieſe Jahreszeit ſo milde Süden, der erneut Rekordkälte meldet. Aus Mailand wird berichtet, daß die Kältewelle, die erneut über Italien hereingebrochen iſt, Temperaturen in Erſcheinung treten ließ, die feit einem halben Jahr⸗ hundert nicht mehr verzeichnet wurden. In Ancona traten bei einem Temperaturſturz auf 7 Grad unter Null ſtarke Schneefälle ein, die den Kraftwagenverkehr vollſtän⸗ dig lahmlegten. Der Schnee erreichte ſtellenweiſe eine Höhe von einem Meter. Einzelne Ortſchaften ſind von der Außen⸗ welt vollſtändig abgeſchnitten. In Modena ging das Ther⸗ mometer ſogar auf 15 Grad unter Null zurück, während in der Umgebung 17 Grad Kälte gemeſſen wurden. Im Val di Fiemmi iſt die Queckſilberſäule auf minus 24 Grad zurück⸗ gegangen. In Alexandria platzten mehrere Waſſerleitun⸗ gen, wodurch Ueberſchwemmungen entſtanden. Auch in Mai⸗ land barſt infolge der Kälte ein großes Rohr der Waſſer⸗ leitung. Einer der größten Plätze der Stadt wurde über⸗ ſchwemmt und iſt nun von einer dicken Eisſchicht bedeckt. Selbſt Florenz hatte die außergewöhnliche Temperatur von 7 Grad Kälte aufzuweiſen. Madrid meldet gleichfalls das Fortdauern außeror⸗ dentlich niedriger Temperaturen im ganzen Land. In zwei Drittel ganz Spaniens wurden am Freitag von den Ther⸗ mometern Kältegrade abgeleſen. Während Madrid drei Grad Kälte verzeichnete, hatte Avila ſogar acht Grad unter Null. In den ſpaniſchen Küſtengewäſſern und im Atlantik herrſchende Unwetter verurſachten mehrfach Schaden. So geriet ein ſpaniſches Motorſchiff auf der Höhe der Ka⸗ nariſchen Inſeln in Seenot. Mit Schraubenbruch wurde es von dem ſpaniſchen Dampfer„Turia“ nach Las Palmas ge⸗ ſchleppt. Das Leuchtfeuer am Hafeneingang von Ferrol iſt infolge des Unwetters außer Tätigkeit. Wie aus Amſter dam gemeldet wird, macht ſich der Kohlenmangel, wie in allen europäiſchen Ländern, auch in Holland immer ſtärker bemerkbar. Beſonders gilt das für den Norden des Landes, wo die Schulen ebenfalls geſchloſſen werden mußten. Die holländiſche Preſſe verweiſt darauf, daß die Kohlenknappheit auf Verkehrsſchwierigkei⸗ ten zurückzuführen ſei. Auf den Halden der holländiſchen Kohlengruben ſeien noch genügend Vorräte vorhanden, doch ſei die holländiſche Eiſenbahn nicht in der Lage, ſie in genügendem Umfange heranzuſchaffen. Ein großer Teil der 1 Kohlenhändler hat bereits keine Vorräte mehr. B elgrad berichtet, daß die neue Kältewelle in Jugo⸗ ſlawien das Savetal abwärts wandert. So wurde in der kroatiſchen Hauptſtadt Agram mit 31 Grad Kälte die tiefſte Temperatur des Landes gemeſſen. Dalmatien und Südſerbien haben im Durchſchnitt nur 5 Grad Kälte. Durch Eisſtauung ſteigt das Wo f ler der Donau an meh⸗ reren Stellen in gefährlicher Weiſe. Von der Stadt Donjt Milanowac am Eiſernen Tor ſtehen nur noch 10 Häuſer außerhalb der eiſigen Donaufluten. Bei Semendria(Sme⸗ derevb) wurde die große Eiſenbahnwerkſtätte über⸗ ſchwemmt. In den kroatiſchen und bosniſchen Gebieten iſt erneut Schneefall eingetreten. Aus Malmö wird gemeldet, daß zwei eingefro⸗ rene ſchwediſ che Fähren auf der Strecke zwiſchen Saßnitz und Trelleborg vom ſchwediſchen Flugboot „Sweave“ mit friſchem Proviant verſorgt worden ſind. 60 Todesopfer der Kälte in Nordamerika Newyork, 16. Febr. Die am Vortage bereits gemelde⸗ ten ungewöhnlich ſchweren, zeitweiſe mit 80 Meilen in der Stunde rasenden Schneeſtürme, die im Zuge des außeror⸗ dentlich harten Winters, der auch ganz Europa und Deutſchland betroffen hat, zwei Tage lang im ganzen Nord⸗ oſten der Vereinigten Staaten von Maine bis Ohio wüteten, forderten bisher über 60 Todesopfer, davon 15 allein in der Stadt Newyork. In einzelnen Staaten wurden Hunderte verletzt. Obwohl ſich der Sturm nunmehr austobte, iſt je⸗ der Verkehr in vielen Gegenden, namentlich von Neueng⸗ land, infolge rieſiger Schneewehen noch völlig lahmgelegt. Die Schulen in Boſton und zahlreichen anderen Orten ſind geſchloſſen. Die Wiederherſtellung eines normalen Verkehrs iſt erſt nach mehreren Tagen zu erwarten Kurzwel dungen Polniſche Landarbeiter kommen ins Reich. Mit dem 12. Februar hat der Transport polniſcher Landarbeiter aus den beſetzten polniſchen Gebieten ins Reich eingeſetzt. Schon am 25. Januar hatte der Generalgouver⸗ neur, Reichsminiſter Dr. Frank, in einem Aufruf die Be⸗ völkerung des beſetzten Gebietes auf die Arbeitsmöglichkei⸗ ten in der deutſchen Landwirtſchaft hingewieſen und ſie auf⸗ gefordert, ſich freiwillig hierfür zur Verfügung zu ſtellen. Dieſe Landarbeiter werden zu Lohn⸗ und Arbeitsbedingun⸗ gen, die in einer beſonderen Tarifordnung feſtgelegt wor⸗ den ſind, beſchäftigt. b Sofia. Stabsamtsführer im Reichsnährſtand Dr. Her⸗ mann Reiſchle hielt hier auf Einladung des bulgariſchen Landwirtſchaftsminiſters einen Vortrag über die deutſche Wirtſchaftspolitik. Waſhingkon. Der demokratiſche Senator Clark ver⸗ langte im Kongreß geſetzgeberiſche Maßnahmen, um die amerikaniſchen Poſtflugzeuge zu verhindern, weiterhin den britiſchen Kontrollhafen Bermuda anzufliegen. Tſchungking. Einem Bericht von chineſiſcher militärischer Seite zufolge ſoll der ſapaniſche Vormarſch in der Provinz Kwangſi zum Stillſtand gekommen ſein. Die chineſiſchen geſetzt. dauenpen hätten ſich wieder in den Beſiß der Stabt Wünenn — worden, und zwar in Helſingborg. Der Name des Mannes Rekordkälte im Süden.— Schwediſche Fähre feſtgefroren 5 I re SS ſc SA. = n„ rr 8 März von der Reichsjugendführung herausgegeben. Badiſche Chronik Abſchied von Dr. Wacker Trauerakt der badiſchen Staatsregierung Karlsruhe, 16. Februar. In beſonders eindrucksvoller und feierlicher Weiſe vollzog ſich um die Mittagsſtunde des Freitag mit einem Trauerakt der Abſchied der badi⸗ ſchen Staatsregierung von dem ſo plötzlich aus dem Leben gerufenen Miniſter Dr. Wacker. Der große Sitzungsſaal des ehemaligen Landtags hatte eine der Feierlichkeit ent⸗ ſprechende Ausſchmückung erfahren. An der Stirnſeite des ſchwarz ausgeſchlagenen Raumes war inmitten von Lor⸗ beergebüſch, weißem Flieder und Alpenveilchen der mit der Staatsflagge geſchmückte Sarg aufgeſtellt, auf dem Stahlhelm,/ Mütze und Degen des Verſtorbenen sagen, und der eingebettet war in eine überreiche Zahl pracht⸗ voller Kranzſpenden. Zu Seiten des Sarges hielten Offi⸗ ziere der ſ⸗Verfügungstruppe die Ehrenwache. Ein weite⸗ rer Offizier dieſer Truppe trug die Orden und Ehren⸗ zeichen auf Sammetkiſſen. Zur Trauerfeier waren die füh⸗ renden Männer der NSDAP des Gaues Baden, die Lei⸗ ter der Reichs⸗ und Staatsbehörden, die Rektoren der ba⸗ diſchen Hochſchulen und die Oberbürgermeiſter verſchiede⸗ ner Städte erſchienen, ferner die Vertreter von Kunſt und Wiſſenſchaft, Handwerk, Gewerbe und Induſtrie. Zu Beginn der Trauerfeier geleiteten Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner und Miniſterprä⸗ dent Walter Köhler die Gattin des verſtorbenen Staatsminiſters in den Saal. Nach der von der Staats⸗ theaterkapelle geſpielten Beethovenſchen Coriolan⸗Ouver⸗ türe ſprach Miniſterpräſident Köhler Würdigungs⸗ und Abſchtedsworte an den Entſchlafenen, denen er ein heldi⸗ ſches Goethewort voranſtellte, ſchilderte dann den Lebens⸗ gang des Abgeſchiedenen. Wie der junge, gerade aus dem Felde zurückgekehrte Student den Einbruch der Franzoſen in ſeine Geburtsſtadt Offenburg als die über Deutſchland hereingebrochene Schmach klar erkannte, ſo ſei es auch für Otto Wacker geradezu eine Selbſtverſtändlichkeit geweſen, alsbald zur Jahne Adolf Hitlers zu ſtoßen und für, die neue Bewegung in Wort und Schrift zu kämpfen. Der Miniſterpräſident verwies im weiteren auf die Tätigkeit Otto Wackers als Hauptſchriftleiter am„Führer“ und auf ſeine Berufung zum Miniſter für Kultur und Unterricht und der Juſtiz. Als die Juſtiz Ende 1934 verreichlicht wurde, konnte Dr. Wacker dem Reichsminiſter ein geord⸗ netes badiſches Juſtizweſen übergeben. Wie ſeine badiſche Tätigkeit auf dem umfaſſenden Gebiet des Kultus und Unterrichts erfolgreich war, ſo auch ſeine Tätigkeit in Ber⸗ lin im Reichsminiſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung. Dr. Wacker's Leben war Wirken und Kämpfen. Der tiefſte Grundzug ſeines Weſens war ſeine unzerſtörbare Verbundenheit mit dem Land am Ober⸗ rhein. Dr. Wacker iſt geradezu als die Verlebendigung des alemanniſchen Volkstums zu bezeichnen. Dieſes Bluterbe war in all ſeinen Handlungen gegenwärtig und machte aus ihm eine ganze Perſönlichkeit So war auch ſein Nationalſozialismus kompromißlos. Er war von einer wortkargen Treue, die das Alemannentum immer ausgezeichnet hat. Die ihm als Miniſter geſtellten Aufga⸗ ben auf dem Gebiet des Volks⸗, Mittel und Hochſchulwe⸗ ſens waren ſeinem Weſen beſonders gelegen. Daneben hatte er eine beſonders warme Ader für Künſte und Wiſ⸗ ſenſchaften, denen er ja während ſeiner Studentenzeit be⸗ ſonders eng verbunden war. Heimatſchutz und Heimatfor⸗ ſchung waren ihm nicht nur durch die Pflicht ſeines Amtes anvertraut, ſie bedeuteten ihm Freude, Entſpannung und Erholung, und ſeine Heimatforſchung hat wert⸗ volle Beiträge für die Geſchichte des Oberrheins erbracht. Der Miniſterpräſident erwähnte dann noch als beſonders auszeichnende Charaktereigenſchaften des Verſtorbenen ſeine ſelbſtloſe Freundſchaft und Kamerad⸗ ſchaft und ſeinen tiefen Humor. In ſeiner Familie fand er ein beſonderes Glück. Wir verſprechen ſeiner Gat⸗ tin, die Freundſchaft und Kameradſchaft, die Otto Wacker uns entgegenbrachte, nicht abreißen zu laſſen und dieſe edlen Gefühle auf ſie und ihre Kinder zu übertragen. Der beſondere Wunſch des Verſtorbenen, wie im Weltkriege ſo auch jetzt ſein Pflicht als Soldat zu tun, hat das Schickſal nicht erfüllt; trotzdem iſt dies ſo jung geendete Leben ſicherlich lebenswert geweſen.„So nehmen wir denn“, ſchloß der Miniſterpräſident,„Otto Wacker, von Dir Ab⸗ ſchied, wenn Du nun in Deine Heimat zur ewigen Ruhe zurückkehrſt Du haſt nicht umſonſt gelebt; Dein Name wird in der Geſchichte dieſes Landes weiterleben.“ Nach einem Bach'ſchen Muſikſtück gab Miniſterialdirek⸗ tor Gärtner dem Schmerz und der Trauer der Män⸗ ner und Frauen des badiſchen Unterrichtsmi⸗ niſteriums Ausdruck. In ſeinem dem Verſtorbenen ge⸗ widmeten Charakterbilde hob er als beſondere Prägung hervor, wie dieſer als Mann und Kämpfer in das Erzie⸗ hungsproblem des oberrheiniſchen Landes tiefe Merkmale eingegraben habe. Eine Reihe einſchneidender Maßnahmen auf dem Gebiete des Schulweſens werden mit dem Namen Wacker eng verknüpft bleiben, der in ſeinen erſt jüngſt er⸗ laſſenen Richtlinien für die wehrgeiſtige Erziehung in den Volks⸗ und Mittelſchulen den letzten großen Befehl an die Erzieher am Oberrhein gegeben hat. Seine Gefolgſchaft nimmt die ihm entfallene Fahne auf und bekennt ſich zu dem Reiche des Führers, dem der Tote jederzeit diente, Im Auftrage des Reichsminiſters Ru ſt und des Reichs⸗ miniſteriums für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbil⸗ dung überbrachte Staatsminiſter Dr. Schmitthenner letzte Grüße und wärmſte Teilnahme. Reichsminiſter Ruſt werde ſeinem Mitarbeiter und Kameraden für deſſen ent⸗ ſcheidende Leiſtungen und für den Einſatz ſeines Lebens als Soldat der inneren Front unvergänglichen Dank be⸗ wahren. Unter den Klängen des Trauermarſches aus der „Eroica“ wurde dann, während die Trauerverſammlung ehrfurchtsvoll grüßte, der Sarg aus dem Saale zu dem vor dem Gebäude wartenden Trauerwagen getragen. Hier leiſtete eine Ehrenkompanie der V Verfügungstruppe die Ehrenbezeigungen. Alle umliegenden Gebäude hatten halbmaſt geflaggt. i 8 Wochenparolen der Jugend. Jedes Arbeitsjahr der HJ ſteht unter einer Parole, die der Reichsjugendführer verkündet. In dieſem Kriegsjahr, das für die HJ das„Jahr der Bewährung“ iſt, werden außerdem„Wochenparolen der Jugend“ herausgegeben, die die HJ⸗Einheiten für beſondere und dringende Aufgaben aktivieren Die Wochenparolen, die weltanſchauliche Grund⸗ fragen mit den Anforderungen des allgemeinen HJ. Dien⸗ ſtes und des beſonderen Kriegseinſatzes verbinden, werden ein wichtiges erzieheriſches Mittel ſein. Sie kommen in 5 allen Dienſtſtellen, Heimen und Unterkünften der HJ zum Aushang Die erſte Wochenparole der Jugend wird am Führerappell des Gauktieger verbandes Heidelberg. Ein hier abgehaltener Führerappell des Gau⸗ kriegerverbandes Südweſt im NS.⸗Reichskriegerbund war in erſter Linie darauf abgeſtellt, die Kreiskriegerführer und ihre Stäbe auf die Aufgaben der inneren Front auszurichten. Ein⸗ leitend hielt der ſtellv. Gaukriegerführer, SS.⸗Oberſturm⸗ bannführer Prechter, einen Vortrag über Organiſation, Arbeitsweiſe und Aufgabengebiete des NS. Reichskriegerbur⸗ des. Im Mittelpunkt ſeiner Ausführungen ſtand der Ge⸗ danke der Aktivierung des Frontſoldatentums auf Haltung, Ausrichtung und Einſatzbereitſchaft in der inneren Front, um o— eine Selbſtverſtändlichkeit fur den gedienten und erprob⸗ ten Soldaten— der Kampffront den Rücken für ihren höchſten Einſatz zu geben. Abteilungsleiter Fortunat ſprach anſchließend über die ſdzialen und kameradſchaftlichen Leiſtungen der Gaukriegerführung gegenüber den eingeſetzten Frontkameraden. Sein Vortrag gab ein erfreuliches Bild der Opferbereilſchaft der 3600 Kriegerkameradſchaften im Gaukriegerverband. Der ſtellvertretende Gaukriegerſchießwart berichtete über die Leiſtungen auf dem Gebiet des Klein⸗ kaliber⸗Pflichtſchießens im vergangenen Jahr und richtete einen eindringlichen Appell an die Kameraden, den Schießbetrieb beſonders während des Krieges als Moment ſoldatiſcher Er⸗ ziehung zu pflegen und auszubauen. Sodann hielt Staats⸗ miniſter Dr. Schmitthenner, Rektor der Univerſität Heidelberg, einen Vortrag über die Aufgaben des alten Sol⸗ daten in der Heimat. Ein Kameradſchaftsabend ſchloß den erſten Tag. Am zweiten Tag kamen verſchiedene Sachbearbeiter der Gaukriegerführung zu Wort. Der Propagandaobmann der Gaukriegerführung, Pg. Wagner, ſprach über aktiven Pro⸗ pagandaeinſatz und die propagandiſtiſche Aufklärung der ge⸗ ſamten Front ſowie über das im NS.⸗Reichskriegerbund ſeit Jahrzehnten ausgebaute Sammeln von Altmaterial uſw. zum Unterhalt und zur Weiterführung der vom NS.⸗Reichskrie⸗ gerbund geführten Kriegerwaiſenheime. Weiterhin wurden noch eine Reihe geſchäftlicher Angelegenheiten erörtert. Der Referent für die Zuſammenarbeit mit der Hitler⸗Jugend, Pg. Dr. Martin, ſprach über den Frontkämpfereinſatz bei der heranwachſenden Generation der HJ. und Kamerad Bol⸗ ſinger berichtete über die Notwendigkeit der Wehrerziehung aller Volksgenoſſen in den Gemeinden des Gaukriegerverban⸗ des Südweſt durch ſtändige Wehraufklärung. Der ſtellvertre⸗ tende Gaukriegerführer ſchloß die erfolgreiche Tagung mit aufrichtigem Dank für den ſelbſtloſen und unermüdlichen Ein⸗ ſatz der Kreiskriegerführer, ihrer Stäbe und der Krieger⸗ kameradſchaftsführer. Eberbach.(Neun Schwarzkittel erlegt.) Aus einem Rudel Wildſchweine konnten bei der Jagd nahe bei Gammelsbach vier und bei Hebstahl fünf Schwarzkittel er⸗ legt werden. Die Rudel waren 25 bezw. 11 Stück ſtark geweſen. Mosbach.(Jägers Glück.) Innerhalb kurzer Zeit erlegte ein hieſiger Jäger 10 ſtarke Füchſe, womit unter den Schädlingen am Hühnerhof gründlich aufgeräumt iſt. Mosbach.(Todesſturz.) Im benachbarten Lohrbach fiel die 60 jährige Frau Berta Lichtenberger ſo unglücklich von der Treppe, daß ſie einen tödlichen Schädelbruch erlitt, dem ſie bald darauf erlag. () Pforzheim.(Diebes⸗ und Hehlerbande feſt⸗ genommen.) Nach monatelanger Ermittlungsarbeit gelang der Kriminalpolizei jetzt die Ueberführung und Feſtnahme einer mehre als 20 Köpfe ſtarken Diebes⸗ und Hehlerbande, die nach Geſchäftsſchluß unter dem Schutze der Dunkelheit in die Anterſtellräume einer Speditionsfirma eindrangen und Möbel, Gemälde, Beſtecke uſw. ſtahlen. Die Ueberführung weiterer hierin Verwickelter iſt zu erwarten. ) Unt groa bach.(MRaturſchutzgebiet mit ſel⸗ benen Pflanzen und Tieren.) Am Abhang des Michelberges, dem ſogenannten„Kaiſerberg“, iſt ein kleines Naturſchutzgebiet. Sein Steppenheidecharakter hat eiszeitliche Tier⸗ und Pflanzenarten bis zur Gegenwart erhalten. So exiſtiert u. a. eine Ameiſe, deren nächſter Standort erſt wie⸗ der jenſeits der Alpen im Teſſin angetroffen wird. Daß wir ſelbſtverſtändlich auch unter den Pflanzen ſeltſame Vertreter finden. wird unter dieſen Umſtänden nicht wundernehmen. Neben Orchideen und ſeltenen Gräſern blüht hier im Herbſt der gefranſte Enzian. Für den Botaniker iſt das Natur⸗ ſchutzgebiet eine wahre Fundgrube ſeltener und ſeltenſter Ver⸗ treter. Im Verein mit der ſteinzeitlichen, befeſtigten Volks⸗ burg auf der Kuppe des Berges, iſt das Unterg/ombacher Naturſchutzgebiet ein beſonders ausgezeichnetes Naturdenkmal unſerer Heimat. g Aus den Nachbarganen Worms.(Der Geburtstags baum). Es iſt gefähr⸗ lich, Weihnachtsbäume lange ſtehen zu laſſen. Das merkte ein Wormſer Wirt, der an ſeinem Geburtstag die Kerzen ſeines Weihnachtsbaumes zum letzten Male anſteckte. Plötz⸗ lich brannten auch der Baum, dann die Vorhänge. die Rolla⸗ denkäſten, ſchließlich gar einige Möbelſtücke, bis das Feuer endlich von beherzten Gäſten und Hauseinwohnern elöſcht war. Der Schaden iſt nicht gering. Als die Feuerwehr ein⸗ traf, war die Arbeit getan. Worms(Dem Spielkameraden ein Auge aus⸗ geſchoſſen). Ein J4jähriger Schüler ſchoß einem gleich⸗ altrigen Kameraden beim Spiel mit einem mit einer Blei⸗ kugel geladenen Luftdruckgewehr ins Auge. Das Auge wurde ſchwer verletzt und mußke im Stadtkrankenhaus entfernt werden. Gernsheim. fh dd ech Lag ng von Arbeits; lohn). Der 35jährige Adam W. von hier hatte von ſeiney Firma 185 Mark erhalten, um ſie zwei Arbeitern als Lohn auszuzahlen. Er behielt jedoch das Geld für ſich und unter⸗ ſchrieb zwei Quittungen ſelbſt mit dem Namen der beiden Leute. Nach ſeiner Behauptung vor der 2. Strafkammer Darmſtadt habe er noch Geld von der Firma zu beanſpruchen gehabt und deshalb den Lohn der anderen für ſich behalten. Er wurde wegen Unterſchlagung und Urkundenfälſchung zu e Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe ver⸗ urteilt. Kelſterbach.(Feldpoſtpäckchen beraubt). Der aus ehrbarer, kinderreicher Familie ſtammende 18 Jahre alte R. H. hatte in einem hieſigen Großbetrieb die Poſt einzu⸗ holen und fortzubringen. Dabei vergriff er ſich an Feld⸗ poſtpäckchen, die Axbeitskameraden ins Feld ſchickten. Zuerſt entwendete er Zigaretten und Gebäck. Dann aber beging er ſolche Unterſchlagungen regelmäßig, bis der Lagerbuchhalter eine leere Kognafflaſche entdeckte, Verdacht ſchöpfte und den Burſchen zur Rede ſtellte. Nach anfänglichen Ausreden gab er die Beraubung der Päckchen zu. Da er zu Hauſe wohnte und von ſeinen Eltern auch mit Taſchengeld verſehen wurde, ſcheint er durch ſeine Raucherleidenſchaft zu dem er⸗ ſten Fehltritt gekommen zu ſein. Später verkaufte er auch Schokolade aus den Liebesgaben und ſtellte von den unter⸗ ſchlagenen Sachen ſelbſt Feldpoſtpäckchen für an der Front ſtehende Verwandte zufſammen. Das in Mainz tagende Heſ⸗ ſiſche Sondergericht konnte nur in der Jugend des Ange⸗ klagten einen Milderungsgrund erblicken und verurteilte ihn als Volksſchädling zu einem Jahr Zuchthaus. — Baiersbronn, Kr. Freudenſtadt.(Bierauto ge⸗ gen Langholzwagen.) Beim Bahnhof ſtreifte ein Bier⸗ auto das hintere Querholz eines leeren Langholzfuhrwerks. Der Begleitfuhrmann Haiſt aus Mitteltal, der auf dem Quer⸗ holz⸗ſaß, wurde herabgeſchleudert und ſo ſchwer an der Wir⸗ belſäule verletzt, daß ſeine Arme und Beine gelähmt wurden. Der Verletzte ſchwebt in Lebensgefahr. Obwohl der Lenker des Bierautos den Unfall beobachtet haben mußte, fuhr er, ohne anzuhalten, weiter, — Schwenningen a. N.(Krähe überfällt Hah n.) Offenbar vom Hunger getrieben, ſtürzte ſich in der Siedlung Sauerwaſen eins Krähe auf einen ſtattlichen Hahn. Sie hielt ſich am Rücken feſt und bearbeitete den Hahn mit ihrem ſpit⸗ zen Schnabel. Wenn nicht Kinder die angriffsluſtige Krähe verſcheucht hätten, ſo wäre es dem Hahn jedenfalls ſehr übel ergangen.. e Selbſtmord vor dem Spiegel. In Schwarzenmoor (Weſtfalen) wurde eine 28jährige Ehefrau mit durchſchnitte⸗ ner Kehle und ſchwerer Kopfverletzung vor ihrem Wohn⸗ haus tot aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben. daß die Frau Selbſtmord begangen hat. Dabei hat ſie ſieß zunächſt, vor einem Spiegel ſtehend, mit einem Küchenmeſſer den Schnitt in die Kehle beigebracht. Sie iſt dann aus dem Fen⸗ ſter geſprungen. Die Tat iſt allem Anſchein nach in einem Irrſinnsanfall begangen worden. Rückgeführte Südliroler herzlich empfangen. Villach, 16. Febr. Mit dem Nachmittagsſchnellzug kamen 71 rückgeſührte Südtiroler in Villach an, wo ihnen ein herzlicher Empfang zuteil wurde. Es handelt ſich um Be⸗ wohner des Kanal⸗Tales, die vorläufig in Villach unterge⸗ bracht werden. Auf dem geſchmückten Bahnſteig hatten ſich neben den Spitzen der Partei Hunderte von Villachern ein⸗ gefunden. Nachdem Landarchivar Dr. Starzacher, der den Transport von der Grenze abgeholt hatte, dem Gauleiter Meldung erſtattet hatte, hieß dieſer die 71 Rückgeführten mit warmen Worten willkommen. Der vielen Kinder nah⸗ men ſich ſogleich, die Frauen des NSV⸗Bahnhofsdienſtes an. Geführt vom Gauleiter, dem Kreisleiter und dem Ober⸗ bürgermeiſter von Villach zogen die Rückgeführten durch ein Spalier von vielen Tauſenden, die ihnen einen herzli⸗ chen Willkomm bereiteten, in ihre Quartiere. Fiſcher zw ſchen den Fronten Eine Skizze von Oskar Jung. NSG.(MP.).„Ich könnte mir eigentlich ganz gut den⸗ ken“, meinte der Gefreite Schlüter neulich,„daß der Seppl von der„Aferhöhle“ auch jetzt noch auf dem Rhein ſeine Fiſche fängt. Denn, wie ſollte ihn das Eis, und mag es auch noch ſo dick ſein, daran ſtören, da ihn nicht einmal der Krieg von ſeiner Gepflogenheit abbringen konnte.“ „Ja, wirklich“, fuhr Schlüter auf die Bitten ſeiner Kameraden hin, zu erzählen, fort,„dieſer Seppl, kann ich euch ſagen, iſt ein ganz koller Kerl. Sechzig Jahre mag er wohl haben, obgleich es ſchwer iſt, ihn zu ſchätzen. Denn zu arg verwittert und zu ſehr mit Folten durchfurcht iſt ſein ſommerſproſſiges Geſicht, als daß es einen Aufſchluß geben könnte. Wie ein richtiger Rheinfiſcher ſieht er aus: Nie iſt er ohne Tabakspfeife, nie ohne die charakteriſtiſche ſchwarz⸗blaue, verwaſchene Schildmütze. Er hat beſtimmt viel erlebt, ob⸗ gleich er eigentlich mit Ausnahme der Weltkriegsjahre nie von ſeinem Haus, das hart ans Ufer des Rheins heranreicht, fortkam. Ja, im Weltkrieg war er die ganzen vier Jahre hindurch, nicht weit von ſeiner Heimat weg hat er gelegen, und wenn von den Vogeſen her der Schlachtendonner rollte, ſagte die Frau des Seppl zu den beiden Buben, auf die er ſo ſtolz war:„Horcht, der Vater ſchießt wieder“. Als das Elſaß drüben über dem Rhein wieder franzöſiſch wurde und er einen Paß brauchte, wenn er über den Steg zu ſeinem Bruder wollte, fing auch für ihn eine ſchlimme Zeit an. Nur ſelten beſuchten ihn die Bekannten von drüben noch, zu groß waren die Schwierigkeiten. Nur zuwinken taten ſie dem Seppl noch, wenn ſie drüben vorbeikamen... Gerne wären ſie gekommen und hätten ſeine Fiſchgerichte gekoſtet, die er immer zubereitete und die bekannt waren landauf, landab. Das alles erzählte uns der Seppl“, ſo ſprach Schlü⸗ ter weiter,„wenn wir an heißen Sommerfonntagen uns in Paddelbooten den Rhein heruntertreiben ließen und bei ihm anlegten. Wir hockten uns dann in den Schatten, packten un⸗ ſere Brote aus dem Beutel und knuſperten die gebackenen Fiſche, die uns der Seppl vorſetzte. Allemal ſetzte er ſich zu Ans und wartete bis einer aus unſerer Mitte zu einer Lob⸗ rede über ſeine Fiſche anhub. Denn ſo etwas hörte er gern. 1 Und wenn wir wenig Geld hatten, der Hunger dafür aber umſo größer war, lobten wir beſonders eifrig ſeine Gerichte. Wenn es dann aus Bezahlen ging und er unſere Aßſicht ge⸗ merkt hatte, fluchte er ein paarmal, machte die von uns er⸗ ſehnte Handbewegung und ſchubſte uns braungebrannte Kerle mit ein paar derben Worten aus der Stube. Ihr könnt verſtehen, warum ich neulich, als wir in die Gegend kamen, mich alsbald aufmachte und nach der„Ufer⸗ öhle“ ging. Seppl trat auf mich zu, erſchrocken vor Freude. ie früher ſchaute er aus: mit der Tabakspfeife und der ſchwarzblauen Mütze. Na, jetzt iſt's aus mit dem Paddeln und dem Luderleben, jetzt ſind andere Zeiten, meinte er. Aber ſchön war's halt immer, wenn ihr gekommen ſeid mit der Ziehharmonika, den Mädeln und den Liedern. Immer werde ich drandenken, wie ihr drinnen geſeſſen ſeid und meine Fiſche gegeſſen habt. Uebrigens, ja wirklich ſo ſprach er weiter, willſt du ein paar davon haben? Kameraden, glaubt, da mir das Waſſer im Munde zuſammenlief. Ich lachte. Brauchſt nicht lachen, überraſchte mich der Seppl. Willſt welche haben, ja, Fiſche vom Rhein drunten? Als ich ihn dann fragte, ob es denn wahr ſei, daß er noch fiſche, da lachte er hell heraus. Warum auch nicht, meinte er. Wegen den Franzoſen drüben? Die kennen mich. Die ſchießen nicht auf mich. Die wiſſen, daß ich nichts von ihnen will. Ich hab' all die Wochen her meine Angeln in den Fluß gehängt, g'rad als ob's Frieden wär'. Ueberhaupt: was heißt hier ſchon Krieg? Die drüben ſehen unſere Panzerwerke und ſind ſich längſt klar darüber geworden, daß ein Angriff über den Strom ein wahnſinniges 5 Anternehmen wäre. Die ſchießen nicht herüber. Und auf den Seppl von der„Uferhöhle“, ſo prahlte er, ſchon garnicht. Tatſächlich, der Seppl ging Tag für Tag fiſchen. An⸗ getan in 9 ſpeckigen Hoſen, mit der Tabakspfeife und der ſchwarzblauen Mütze, ſtapfte er unbekümmert um die Fronten, zwiſchen denen er wohnte und lebte, ans Ufer hinab, ſetzte ſich auf das Brekt und fiſchte. Ja, wirklich, er fiſchte. Grad als ob kein Krieg wäre. Und nichts geſchah ihm. Ihr wun⸗ dert euch, Kameraden? Ich wunderte mich auch, loſtver⸗ ſtändlich“, ſo ſchloß der Gefreite Schlüter ſeine Erzählung, ſchied ich nicht vom Seppl, ohne eine Portion Fiſche ver⸗ ſpeiſt zu haben..“. i 4 * Lalcale Ruud ocliau Der„Tag der deutſchen Polizei“ in Mannheim Der„Tag der Deutſchen Polizei“ wird in dieſem Jahre im Rahmen des Kriegswinterhilfswerkes am 17. und 18. Februar 1940 durchgeführt. Dem Ernſt der Zeit Rechnung tragend, muß dieſesmal von den ſonſt bei der Bevölkerung ſo beliebten Veranſtaltungen Abſtand genommen werden. Es wird deshalb lediglich eine Straßenſammlung. bei der ſich jeder einen„Miniaturſchutzmann“ vom Reiter“ bis zum„Verkehrsſchutzmann“, oder einen/ Mann. Feuer⸗ wehrmann und Mann der Techniſchen Notbilfe erwerben kann, durchgeführt. Zur Ausgeſtaltung des Tages trägt das Muſikkorps der Schutzpolizei durch Veranſtaltung von Platz k onzerten bei und zwar finden dieſe am Samstag in der Zeit von 16.15 bis 17 Uhr und am Sonntag in der Zeit von 11 bis 12 Uh: am Waſſerturm ſtatt. Am Samstag ab 16 Uhr ſam: Zolizeipräſident am Wafferkurm und das Offizierskorf Schutzpolizei, ſowie die Führer der an der Sammlung teiligten Formationen und Gliederungen in den Hauz ſtraßen der Innenſtadt. Wie alljährlich gedenkt die Polizei an ihrem Ehren tage der im Dienſt und im Weltkrieg gefallenen Kame durch eine Kranzniederlegung am Grabe des 1923 65 Kommuniſten erſchoſſenen Polizei⸗Oberwachtmeiſters; cher, ſowie einer Ehrung an der im Polizeivräſidiun gebrachten Gedenktafel. Zum Zeichen der Verbund zwiſchen Feuerſchutzpolizei und Polizei werden gl auf dem Hauptfriedhof ſeitens der Stadtverwaltt Oberwachtmeiſter Böttcher und den 1928 bei dem 2 Delfabrik tödlich verunglückten Feuerwehrmann 8 Kränze niedergelegt. Für den während der Beſatzu von den Franzoſen erſchoſſenen Polizeiwachtmeiſter Tr der in Ektlingen beerdigt iſt, erfolgt die Ehrung dur doptige Polizei. Trotz der einfachen Geſtaltung des diesjäoric der Polizei“ darf erwartet werden, daß auch dieſe Tag einen vollen Erfolg bringt und daß jeder ſeinem Scherflein zum guten Gelingen beiträgt. mit gern Mit Erfolg beſtanden. Bei der jetzt ſtattgefun Abiturientenprüfung hat Erich Seitz, Hauptſtr. mit Er; beſtanden. Wir gratulieren. * J. S. Bach⸗Abend 0 in der Hochſchule für Muſik und Theater, Mannheim. Für die Freunde Joh. Seb. Bachs bereitet die Hoch⸗ ſchule für Mufik für den kommenden Donnerstag im Kammermuſikſaal der Hochſchule ein Kammerkonzert mit auserleſenem Programm vor: das ſelten zu hörende, hrillan⸗ de Tripelkonzert a⸗moll für Cembalo, Violine und Flöte und Streichorcheſter wird den Abend eröffnen. Karl v. Baltz wird ſodann das E⸗Dur Violinkonzert— ſchönſten Werke Bachs— zum Vortrag bringen. Nach der reizvollen Kantate„Von der Vergnügſamkeit“ wird das Programm mit dem zweiten„Brandenburgiſchen Konzert“ in F⸗dur beſchloſſen, einem Werk, das mit ſeinen glanz⸗ vollen inſtrumentalen Effekten und ſeiner Muſizierfreudig⸗ keit zu den leicht eingängigen Schöpfungen des Meiſters zählt. Die muſikaliſche Leitung liegt in Händen von Direk⸗ tor Chlodwig Rasberger. Karten ſind in der Verwaltung der Hochſchule, E 4, 17 zu haben. * — Durchführungsbeſtimn ungen zum Gewerbeſteuergeſetz. Der Reichsminiſter der Finanzen veröffentlicht im Neichsgeſe⸗ blatt Teil 1 Nr. 26 vom 9. Februar 1940 eine Dritte Ver⸗ ordnung zur Durchführung des Gewerbeſteuergeſetzes, in der auf Grund der Reichsabgabenordnung im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern Durchführungsbeſtimmungen zum Gewerbeſteuergeſetz erlaſſen werden. Die Verordnung gilt erſtmals für das Rechnungsjahr 1940; die Beſtimmungen über Gewinn, Gewerbeverluſt, Wareneinzelhandels⸗ und ge⸗ miſchte Unternehmen ſowie für Wohnungs⸗ und Siedlungs⸗ unternehmen ſind bereits für 1939 anzuwenden. 1 * In die Reichsliſte der Höheren Techniſchen Lehranſtalten aufgenommen. Die Städtiſche Ingenieurſchule— Fachſchule für Maſchinenbau und Elektrotechnik— in Mannheim iſt mit Wirkung vom 1. Januar 1940 in die Reichsliſte der Höheren Techniſchen Lehranſtalten, deren Abſchlußzeugnis zum Eintritt in die Laufbahn des gehobenen techniſchen Dienſtes berechtigt, aufgenommen worden. 0 Die Fronkberichte der Woche Ab Sonntag, 18. Februar, bringt der Deutſchlandſender leden Sonntag von 11 bis 11.30 Uhr eine Zuſammenſtel⸗ lung der intereſſanteſten Frontberichte unter dem Titel „Die Frontberichte der Woche“. Die Sendung des Deutſch⸗ landſenders wird von allen Reichsſendern übernommen. eines der klang⸗ 40 jähriges Dirigenten⸗Jubiläum. Dieſes ſeltene Feſt begeht am Sonntag, den 25. Febr. der in Geſangskreiſen weit bekannte Chormeiſter und Kom⸗ poniſt, Herr Emil Landhäußer. Schon mit 18 Jahren hat er, trotz ſeines Lehrerſtudiums, den Männerchor in Karlsruhe übernommen und hat ſich ſeither immer tat⸗ kräftig für das deutſche Lied eingeſetzt. Der freudige Taten⸗ drang weckte in ihm ſogar den Entſchluß, ſeinen Beruf als Lehrer an der Schule in Mannheim aufzugeben, um ſeine ganze Kraft dem Männergeſang zu wid Sein großes muſikaliſches Können n Namen ins Land hinein; nicht nur a auch als erfolg⸗ reicher Kom; 1d Märſche. Einige* nen g. n D 1 ö 1 4 5 D n An 7 J dieſes ſo verdienſtyr t hat unter der Leitung tuße ſchöne Erfolge aufzu⸗ weiſen. Er verſtand es immer meiſterhaft, ſeine Sänger zuſammen zu halten und für das ſchöne Ideal des deutſchen Liedes zu erwärmen. So ſtand der Verein in geſanglicher Hinſicht wie auch an Stärke immer auf beachtlicher Höhe, ſelbſt bis in die jüngſte Zeit hinein. Das eigentliche Jubiläums⸗Konzert ſollte am hieſigen Platze ſtattfinden. Die Vereinsführung hat aber mit Rück⸗ ſicht auf die derzeitigen Raumverhältniſſe von der Durch⸗ führung Abſtand genommen. Nun hat der Namensbruder, der„Sängerbund“ Sandhofen, der ebenfalls unter der Stabführung von Herrn Landhäußer ſteht, das Jubiläums⸗ Konzert übernommen, das, wie ſchon erwähnt, am Sonntag, den 25. Februar dort ſtattfindet. Der hieſige„Sängerbund“ wird ſelbſtverſtändlich dabei auch mit einigen Chören auf⸗ warten. Ebenſo die anderen Vereine, die noch unter ſeiner Leitung ſtehen. e Dem Jubilaren ſtehen beſonders aus Sängerkreiſen ſicher beſondere Ehrungen bevor. Auch wir übermitteln dem erfolgreichen Dirigenten und Komponiſten die beſten Wünſche. Filmſchau. Die Emil Jannings⸗Produktion der Tobis„Robert Koch“ gilt als das gewaltigſte Filmwerk deutſchen Schaffens. Robert Koch, der große deutſche Arzt, deſſen Forſchertätig⸗ keit der Medizin neue Wege gewieſen, der Sieger über die größte Geißel der Menſchheit, die Tuberkuloſe, erſcheint auf der Leinwand und läßt uns einen Blick tun in dieſes Leben voller Opfer um das Wohl der Menſchheit. Das Daſein Robert Kochs war trotz Glück und Erfolg reich an tragiſchem Schickſalsſpruch, an Gegnerſchaft und Anfein⸗ dungen. Natürlich iſt es nicht die Aufgabe des Films, eine getreue Lebensbiographie zu geben, das iſt Aufgabe der Hiſtoriker. Die Filmdichtung will in einer Handlung voller Spannungen und Höhepunkte die bleibenden Züge dieſes Heldenbildes, über Alltägliches und Allzuvergängliches hinaus, dem deutſchen Volke ins Herz brennen und der Nachwelt erhalten. Die künſtleriſche Geſtaltung des Men⸗ ſchen, Arztes und Kämpfers Robert Koch legte man in die Hände unſeres großen Schauſpielers Emil Jannings, wäh⸗ rend Kochs Gegner auf dem Gebiete der mediziniſchen Wiſſenſchaft, Geheimrat Virchow, auch eine unbeſtrittene Weltautorität der Medizin, durch Werner Kraus darge⸗ ſtellt wird. Gr. Beſoldung der Militär anwärter und Lehrer Ergänzung des Reichsbeſoldungsrechtes. Zwei große Beamtengruppen im öffentlichen Dienſt haben eine reichsrechtliche Neuordnung ihrer Beſoldung erfahren; Die Beamten, die aus dem Stand der Berufsſoldaten hervor⸗ gegangen ſind(Militäranwärter), und die Volksſchullehrer, Ils W̃ Ein gleichfalls wichtiges Werk iſt mit der reichsrechtlichen Neuordnung der Beſoldung der Volksſch ullehrer für geſchaffen wor⸗ In jedem Land des Reiches galt bisher für die Volks⸗ hrer ein beſonderes Beſoldungsrecht. Die tiefgehenden ſchiede der Beſoldung waren gleichmäßig nachteilig für ligten Verwaltungen, für die Lehrer ſelbſt und für Schulweſen. Sie wurden unerträglich in dem in dem das Reich in den wiedergewonnenen Ge⸗ bieten ſelbſtändig ſein eigenes, gewiſſermaßen reichsunmittel⸗ bares Schulweſen einrichtete. Anſtelle der verſchiedenen Son⸗ Derrechte der Altreichländer, ferner der adminiſtrativen bruch⸗ ſtückhaften Behelfslöſungen für das Saargebiet, für den Sudetengau, für die Oſtmark und für die neuen Reichsgaue Weſtpreußen und Wartheland iſt nunmehr eine einheit⸗ liche Geſetzesordnung für das Altreich und für alle neuen Gebiete getreten. Nachdem bisher ſchon ſchrittweiſe die Rechte und Inter⸗ eſſen der jüngeren Lehrer in den Vordergrund der Uebergangsmaßnahmen geſtellt worden ſind, berückſichtigt das Geſetz die volklichen Notwendigkeiten der Gegen⸗ das ganze Gebiet des Großdeutſchen Reiches No! Dent. ganze wart auch in anderen Richtungen. Der Landlehrer ſoll mehr als bisher dafür gewonnen werden, aus eigener Nei⸗ gung auf dem Lande zu bleiben und dort zu verwurzeln. Der Lehrer in den neugewonnenen Gebieten ſoll der großen ſtaats⸗ politiſchen Aufgabe der Feſtigung des deutſchen Volkstumes dienen; er iſt als Erzieher der Jugend früher und ſtärker als alle anderen öffentlich⸗rechtlichen Amtsträger dazu be⸗ rufen, den Keim des Deutſchbewußtſeins im neuen Geſchlecht zu pflanzen und zu pflegen. Die Beſoldung dieſer Lehrer iſt ebenſo wie die Beſoldung der Leiter der kleinen, mitt⸗ leren und großen Volksſchulen ſtärker als bisher auf das Ziel abgeſtellt, den Leiſtungsgedanken durch gehaltliche Her⸗ aushebung zu fördern. Das Geſetz enthält im übrigen eine Reihe kleinerer Ergänzungen, die aus den Bedürfniſſen des Neuaufbaues der Wehrmacht, des Vierjahresplanes und der Verwaltung der wiedergewonnenen Gebiete erwachſen ſind. Die Beſol⸗ dungsordnungen ſind— mit den alten Gehaltsſätzen— aus techniſchen Gründen in neuer Faſſung gebracht worden; die bisherigen Gehaltskürzungen bleiben auch weiter in Kraft. Gedenktage 17. Februar. 1600 Der Philoſoph Giordano Brund aus Nola Rom von der Inquiſition verbrannt. 1673 Der franzöſiſche Luſtſpieldirektor Jean Baptiſte Mo⸗ liere in Paris geſtorben. 1819 Der Dichter der„Wacht am Rhein“, Max Schnecken⸗ burger in Thalheim geboren. 1823 Der preußiſche General Graf Kleiſt von Nollendorf in Berlin geſtorben. 1827 Der Pädagog Johann Heinrich Peſtalozzi in Brugg im Aargau geſtorben. 1854 165 Großinduſtrielle Friedrich Alfred Krupp in Eſſen eboren. 1934 Albert J., König der Belgier, bei Namur abgeſtürzt. PPTCCCC000T0TC0T0T0TGCébbbbb Nannheimer Theaterſchau Im Nationalthegter⸗ Samstag, 17. Februar: Miete E 13 und 1. Sondermiete CI: Maske in Blau. Operette von Fred Raymond. Anfang 19.30, Ende gegen 22.15. Uhr. Sonntag, 18. Februar:“ Vormittags: 3. ſtädtiſches Konzert mit dem Nationaltheater⸗Orcheſter. Anfang 11.15, Ende etwa 12.45. Uhr.— Nachmittags: Freier Verkauf: Die Primanerin. Luſtſpiel von Sigmund Graff. Anfang 14.30, Ende 17 Uhr.— Abends: Miete G 13 und 1. Sondermiete G7: Die B ohe me. Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. wird in Awlliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim Abgabe der Steuerkarte 1939. Deer Verpflichtung, die Steuerkarten pp. für 1939 bis 15. Februar 1940 an die zuſtändigen Finanzämter abzuliefern, ſind ſeither zahlreiche Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht nachgekommen. Dieſe werden daher hierdurch ter die Steuerkarten pp. nunmehr längſtens innerhalb einer Woche an die zu⸗ 5 Generalverſammlung, wozu alle aktiven und paſſiven Mitglieder eingeladen ſind. Anſchlteßend(14 Ar zu verpachten. in d. unteren Hall) Alter ſtändigen Finanzämter abzugeben. Die Ablieferung kann durch Geldſtrafe erzwungen werden. Mannheim, 15. Februar 1940. Die Finanzämter Mannheim⸗Stadt Mannheim⸗Neckarſtadt. Wir suchen noch eine gewandte und 5 Kontor is fin. Deutsche Steinzeugparen-fabrik Mannheim Friedrichsfeld. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund 1865. Morgen Sonntag, 13 Uhr, Singſtunde. Parteiamtliche Mitteilungen. S A⸗Sturm Pi 3/171. Betr. Wehrmannſchaft. Morgen Sonntag vorm. 8 Ahr Antreten an den Plauken zum Schießen. HJ. 47/171. Die Gefolgſchaft 47/171 tritt morgen Sonntag vor⸗ mittag 8.30 Uhr am H.⸗Heim in Uniform zur vormilitäriſchen Ausbildung an. Deutſches Jungvolk. Heute Samstag treten außer der Schieß⸗ mannſchaft des Fähnlein 47/171 ſämtliche Jungenſchaftsführer punkt 2.30 Uhr am Heim an. 1 Bonndorferstr. 3. Gottesd leuft Ordnung Evangel. Kirche: Sonntag, 18. Februar. 5 Gollekte für den Umbau der Kirche in Singen). gottes dienſt. 1 Turuſchuh an der Haupſtraße verloren. Abzugeben gegen Belohnung in der Geſchäftsſt, d. Bl. — Fummi- stempel liefert in jeder Größe Schnell verkauft und vermietet iſt alles, was die große Oeffentlich⸗ keit wiſſen ſoll. — Der einfachſte billigſte und beſte Weg hierzu iſt das Neckarbote-Druckere! Zellungsinſerat „Zum Deutschen Hof“. Morgen Sonntag ab 19 Uhr Elerzu ladet treundlichst ein 5 Frau Valt. Kunzelmann Wtw. Wirlschaft„Zur Purnhalle. Morgen Sonntag ab 19 Uhr Tanzmusik. Hierzu ladet freundlichst ein Ernst Nudolph u. Fra. mn ½10 Uhr Hauptgottesdienſt(Pfarrer Füller). Anſchließend Kinder⸗ zbꝛubringen haben.“ as will ich Ihnen gern ſagen. Nr. 41 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 17. Februar 1940 Leidensweg in polen Zwanzig Jahre polniſche Ausroltungspolitik DNB Berlin, 15. Februar. Amtlich wird verlautbart Dritte amtliche deutſche Veröffentlichung über die polni⸗ ſchen Greueltaten an den Volksdeutſchen in Polen): Mit Erſchütterung und Abſcheu hat a und mit ihm die ganze Weltöffentlichkeit erfahren, welche furchtbare Höhe die von dem verbrecheriſchen polniſcher Banden dem deutſchen Volkstum Blutopfer bis heute bar, daß die letzten amtlichen Feſtſtel auferlegten ergeben haben. Wohl iſt der polniſche Volkscharakter langem durch ſeinen Fanatismus, die Orgien ſinnloſen Wütens gegen alles Deutſche lönnen nicht mehr als ſpontane Aktion plötz⸗ lich ausbrechender Leidenſchaft begriffen werden. vielmehr nur die letzte Folge und der jahrzehntelangen Politik ſyſtematiſcher kung und Verfolgung, die von der ſogenannten poluiſchen Oberſchicht, vom polniſchen Klerus und vor allem von den polniſchen Behörden ſelbſt gegen das geſamte Deutſchtum betrieben worden iſt. Durch das Diktat von Verſailles ſind Millionen von Deutſchen unter flagranter Mißachtung des feierlich zuge⸗ ſicherten Selbſtbeſtimmungsrechtes der Völker zwang⸗weiſe der neugeſchaffenen polniſchen Republik eingegliedert wor⸗ den. Selbſt einzelne Vertreter der damaligen alliierten Mächte hatten Bedenken, deutſche Menſchen bedingungslos Trägern eines Staatsexperimentes zu über⸗ antworten, deren Kulturniveau um Jahrhunderte hinter dem deutſchen zurückſtand und deren zipiliſatoriſche Lei⸗ ſtungsfähigkeit ſelbſt von den Schöpfern dieſes Erperi⸗ mentes mit größtem Mißtrauen angeſehen wurde. Infolge⸗ deſſen wurden Polen bei Verteilung des Raubes deutſchen Gebietes im Jahre 1919 dieſe deutſchen Länder nur unter der ausdrücklichen Bedingung zugeſprochen, daß es den Deutſchen ganz beſtimmte Garantien für ihr Leben, ihr Eigentum, ihre Sprache und ihre Kultur geben würde, denn man nahm mit Recht an, daß Polen ohne eine ſolche Bindung den zwangsweiſe eingegliederten Deut⸗ ſchen die primitipſten Rechte verweigern würde. Das neue Polen wurde alſo von ſemen eigenen Schöpfern nicht als ein vollberechtigter und voll ziviliſierter Staat angeſehen. Der Minderheitenſchutzvertrag vom 28. Juni 1919, dem Tage der Unterzeichnung des Verſailler Diktates, iſt ein wertloſer Fetzen Papier geblieben. Sofort nach der Inbeſitznahme der deutſchen Gebiete durch Polen ſetzte eine ſyſtematiſche Austreibung und Aus⸗ rottung aller Deutſchen ein, die eine wahre Völkerwanderung herbeiführte. Hunderttauſende von bodenſtändigen Deut⸗ ſchen wurden unter Berufung auf den Wechſel der Gebiets⸗ hoheit ſofort zur Auswanderung gezwungen. Drohungen gegen alle Deutſchen, die ſich nicht ſofort zur Abreiſe anſchick⸗ ten, waren an der Tagesordnung und erfreuten ſich der Dul⸗ dung, ja der Förderung durch polniſche Behörden. Darüber hinaus ſetzte in vielen Teilen Polens ein blutiger Terror gegen die Volksdeutſchen ein. Unzählige Deutſche fielen den polniſchen Mordbanden zum Opfer; aber keine Stelle der Welt kümmerte ſich darum, keinerlei Statiſtik berichtet von ihnen. Bereits 1929 hatte dieſe ſyſtematiſche Enkdeutſchungs⸗ politik das Ergebnis, daß das Deutſchtum in den Skädlen des abgetretenen Gebietes auf 14,5 v. 9. ſeines früheren Beſtandes zuſammengeſchmolzen war. a Hand in Hand mit der Entdeutſchung der Städte ging die Entdeutſchung von Grund und Boden. In völ⸗ kerrechtswidriger Weiſe nahm man auf Grund des Ver⸗ ſailler Diktates die Enteignung des geſamten Beſitzes aller Reichsdeutſchen vor. Man entzog ferner in ausdrück⸗ lichem Gegenſatz zu einem Rechtsgutachten des Haager In⸗ ternationalen Gerichtshofes vom 10. September 1923 zahl⸗ loſen deutſchen Siedlern ihr Eigentum an Grund und Bo⸗ den und vertrieb ſie von Haus und Hof. Durch ähnliche ille⸗ gale Maßnahmen hat Polen ſich ein Wiederkaufs⸗ und Vor⸗ kaufsrecht für deutſchen Landbeſitz angemaßt, durch das ſogar der Erbgang von Vater auf Sohn, erſt recht aber jede Eigentumsübertragung unter Deutſchen ver⸗ hindert wurde. Im Jahre 1926 ſchuf ſich Polen ſodann durch das ſogenannte Agrarreformgeſ etz eine neue Waffe im Kampf gegen den deutſchen Landbeſi Jahraus, jahrein wurde das Geſetz ganz einſeitig gegen die deutſche er Sie ſind Höhepunkt einer Junge Heræen in Mat 3 Roman von Fritz Steinemann 26 Ruckartig drehte er ſich von ihr weg und ging in das Zimmer. 5 „Sie haben mich zu ſprechen gewünſcht, da bin ich!“ ſagte er rauh. 8. Börner machte eine halbe Wendung auf ſeinem Stuhl. „Allerdings. Ich möchte von Ihnen wiſſen, was Fräu⸗ lein Kortenkamp feſtgeſtellt hat.“ 1 5 „Das fragen Sie mich? Ich kann Ihnen darüber keine Auskunft geben. Sie hat ſich von mir Aktenſtücke beſchaffen Sadismus erreicht haben. Es erſcheint kaum faß⸗ N gte lungen eine vorläu⸗ fige Zahl von faſt 600060 volksdeutſchen Toten ſch ſeit durch ſeinen ſeine Zügelloſigkeit und ſeine ſprichwörtliche Grauſamkeit unrühmlich bekannt. Aber Aufhetzung, Bedrük⸗ Volksgruppe angewendet. Allein im Korridorge⸗ b wurden von 1925 bis 1938 an deutſchem Grundbe⸗ ſitz 72 vH der enteigungsfähigen Fläche, an polniſchem 1 biet Grundbeſitz dagegen nur Elemente aus Kongreßpol ö Erwerbes von Grundbeſitz in den an benden Gebieten eingeführt wurden. Die Bilanz dieſes Vernichtungskampfes ö deutſchen Grundbeſitz, der im tiefſten Friede Zeit ehrlicher deutſcher Bemüh mit Polen ſtattfand, ergibt, gegen n Und in einer daß in den Jahren 1919 bis 1939 Millionen von Morgen des Nea Beſitzes geraubt worden ſind. Mit anderen Methoden, insbeſon⸗ dere mit Boykottaktionen und Steuerſchikanen, wurde auch der Lebensnerv der deutſchen gewerbli chen Unter nehmungen in Polen zugrunde gerichtet. Dadurch wurde z. B. die geſamte deutſche Induſtrie Oſtoberſchleſien⸗ im polniſche Hände geſpielt, Maſſenentlaſſungen von deutſchen Angeſtellten und Arbeitern durchgeführt und auf dieſe Weiſe eine ſtändige Abwanderung erzwungen. Schon im Jahre 1931 gibt eine Unterſuchung des War— Jchauer Forſchungsinſtituts für Nationalitätenfragen die Zahl der bis dahin aus Polen vertriebenen Deutſchen auf ktundeine Million an. In Wirklichkeit war die Zahl weit höher, das Schickſal der Vertriebenen weit tragiſcher Eine große Zahl der Vertriebenen iſt an den Folgen der Austreibung elend zugrundegegangen, ein beträchtlicher Teil der heimatlos Gemachten ſchon in Polen gewaltſam beſeitigt worden. Eine unvorſtellbare Summe von vernich⸗ teten Exiſtenzen und Menſchenleben; Not, Elend und Ver⸗ zweiflung ſind das Ergebnis dieſer eiskalten und verbreche⸗ riſchen Vernichtungspolitik Polens. Aber auch die Zurückgebliebene n konnten ihres Lebens nicht froh werden. Trotz aller internationaler Ga⸗ rantien wurden ihre primitivſten Rechte mit Füßen ge⸗ treten. Bis auf einen geringen Reſt wurden faſt ſämt⸗ liche der mehreren tauſend deutſchen Schulen in Poſen und Weſtpreußen geſchloſſen. Der Kampf ums tägliche Brot wurde von Jahr zu Jahr verzweifelter. Die deu tſche Arbeiterſch aft in Oſtoberſchleſien war zu 60 bis 80 vH erwerbslos. Was behördliche Maßnahmen nicht erreichten, das ſetzte der antiden tiche Boykott des chauviniſtiſchen Weſtmarkenverbandes unter Duldung und Förderung der Behörden durch. Kam man nicht auf ſolchem Wege zum Ziel, ſo ſetzte der offene blutige error ein. Insbeſondere das Deutſchtum Oberſchleſiens hatte immer wieder die blutigſten Opfer zu bringen. Die beſtialiſchen Morde der unter Anführung Korfantys ſte⸗ henden polniſchen Banden während der Abſtimmungszeit haben damals die ganze Weltöffentlichkeit erregt. Unter polniſchem Druck haben in jener Zeit 120 000 Deutſche die angeſtammte oberſchleſiſche Erde ve rlaſſen müſſen. Die Volksabſtimmung des Jahres 1921 fiel trotzdem zu Gunſten Deutſchlands aus Allerdings wurde dann das Reſultat der durch brutalen polniſchen Terror in unzähligen Fällen ge⸗ fälſchten Volksabſtimmung von den Alliierten bei der Tei⸗ lung Schleſiens gegen jedes Recht einfach übergangen. Trotz aller akademiſchen Beteuerungen der Humanität und des Minderheitenſchutzes haben die Weſtmächte nichts ge⸗ tan, um das Los dieſer armen und damals hilfloſen Deut⸗ ſchen zu verbeſſern. Der Grund war klar: man wollte Po⸗ len als öſtliche Baſtion des engliſch⸗franzöſiſchen Einkrei⸗ ſungsſyſtems gegen Deutſchland nicht ſchwächen, ja, nicht einmal verſtimmen. Aber auch die mit jahrelanger Geduld fortgeſetzten Be⸗ mühungen des Führers, mit Polen zu einer Verſtän⸗ digung zu kommen und damit auch das unglückliche Los unſerer Volksgenoſſen zu beſſern, ſind von den Polen nur als ein Freibrief für ihre Entdeutſchungsmaßnahmen an⸗ geſehen worden Die Polen lehnten den deutſchen Vorſchlag auf Abſchluß eines deutſch⸗polniſchen Minderheitenvertra⸗ ges ſtrikt ab Statt deſſen kam es am 5. November 1937 lediglich zu einer Veröffentlichung einer deutſch⸗polniſchen Erklärung, durch die beide Regierungen die Verpflichtung übernahmen, den auf ihrem Gebiet lebenden Minderheiten Rechtsſchutz, wirtſchaftliche Gleichberechtigung und ein Min⸗ deſtmaß kultureller Betätigung zu gewähren. Auch dies⸗ mal brach Palen ſein Wort. Unmittelbar nach Ver⸗ öffentlichung diefer Erklärung ſetzte eine neue Terror⸗ und Entlaſſungswelle ein rr Fremder behandelt werden, muß ich Sie um eine klipp und klare Antwort erſuchen, wie Sie zu Fräulein Kortenkamp ſtehen.“ „Darüber habe ich Gerda bereits hinreichend Aufſchluß mir nicht glaubt und gegeben; mir ſcheint aber, daß ſie daß Sie ſich ebenfalls zu der irrigen Meinung verleiten laſſen, die Gerda hegt.“ 5 „Herr Selberg, ich darf Sie wohl daran erinnern, daß Sie es nur uns zu verdanken haben, wenn Sie in einem erſten Unternehmen eine daß es Ihre Pflicht iſt, auch durch Taten Ihre Dankbarkeit zu beweiſen. Statt deſſen hat es für mich den Anſchein, als ob Sie die Ver⸗ bindung mit uns nur als Sprungbrett zu einer noch höheren Poſition anſehen.“ laſſen, mir aber nie geſagt, zu welchem Zweck ſie ſie be⸗ nötigt, und ich fühlte mich nicht berechtigt, ſie danach zu fragen: „Sie hat doch wohl gewiſſe Fragen an Sie gerichtet, die einen Schluß zulaſſen.“ e „Nein, es waren nur rein ſachliche Auskünfte, die ſie von mir verlangte.“ 5 Börner machte eine ungläubige Miene. 5 2 „Ich finde Ihre Antwort ſehr merkwürdig, ebenſo, daß ſie ausgerechnet Sie herangezogen hat. Des weiteren iſt nir aufgefallen, daß ſie Sie behandelt, wie einen guten Bekannten.“ 1 e „Ich möchte wirklich wiſſen, was daran Auffälliges iſt! antwortete Herbert erregt. 8 „Nicht ſo aufbrauſend, Herr Selberg. Wenn ich dieſes Verhör mit Ihnen anſtelle, ſo tue ich das mit voller Be⸗ rechtigung, denn Ihr Verhalten iſt tatſächlich ſehr zwei⸗ deutig, ja, es macht auf mich den Eindruck, als ob ſich Dinge vorbereiteten, die ich nicht ruhig hinnehmen könnte. „Sie ſprechen für mich in Rätſeln. Ich bitte dringend, mir offen und frei zu erklären, was Sie gegen mich vor⸗ Nach den Beobach⸗ tungen, die meine Tochter gemacht und mir mitgeteilt hat, Herbert bebte vor Empörung. „Es iſt eine ungeheuerliche Verleumdung, meine Liebe zu Gerda als ausgeklügeltes Anternehmen hinzuſtellen.“ ein Beweis mehr, daß die von mir vorgebrachten Tat⸗ ſachen den Nagel auf den Kopf treffen.“ „Tatſachen nennen Sie Ihre Vermutungen? Hirn⸗ geſpinſte ſind es, geboren aus ſinnloſer Eiferſucht!“ ſchrie Herbert, außer ſich vor Zorn, und ſchlug mit der Fauſt auf die Schreibtiſchplatte.. Gerda riß die Tür auf. Sie hatte natürlich gelauſch- und eilte zur Unterſtützung ihres Vaters herbei. „Sinnlos bezeichneſt Du, was ich mit eigenen Augen geſehen! Habe ich Dir nicht vorgeſtern abend Vorhaltun⸗ en gemacht, die Du nicht widerlegen konnteſt? Und heute? Ich bedauere nur, daß ich keine Aufnahme von Euch machen konnte. Rein aufgefreſſen hat ſie Dich mit ihren Augen!“ i Gerda unterlaß dieſe wahnwitzigen Vorwürfe, Du redeſt uns ja gewaltſam auseinander! Du übertreibſt alles ins Maßloſe, das harmloſeſte Geſchehen wird in Deinen Augen zur Tragödie. Ich habe es ſatt, mich mit Dir zu ſtreiten! Laß mich ausreden! Ich erkläre Dir, daß ſich bis und die mich zu der vorhin geäußerten Bemerkung veran⸗ laßten, daß Sie von Fräulein Kortenkamp nicht wie ein l 28 v. H., aufgeteilt, ähnlich ir Poſen; zin Oſtoberſchleſien betrug dieſes Verhältnis im Fe⸗ bruar 1939 ſogar 98,7 v. H. gegen 1,3 v. H. Auf dem ent⸗ das dente Na, eigneten Boden wurden ausſchließlich landfremde polniſch. e che Von 6. 5 en und Galizien angeſiedelt. Dem⸗ ſelben Zwecke diente das ſogenannte Grenz⸗Zonengeſetz von 1927, durch das Beſchränkungen des Aufenthaltes und des ö Deutſchland angren⸗ den hungen um einen Ausgleich mordeten ſind nur die letzten bis zum Ende konſequent und hemmungslos Die Bemühungen des Führers Im Winker 1938/39, als der Führer Polen in großzü⸗ giger Weiſe die Hand zu einer endgültigen Regelung aller deulſch-polniſchen Probleme bot, verſchärfte ſich der Druck der Behörden immer mehr. Im Januar 1939 begannen er⸗ neut die Verhaftungen unter den Deukſchen. Im Februar kam es in allen größeren Städten zu antideutſchen Kund⸗ gebungen und Ausſchreitungen. Es iſt immer das gleiche Bild: alle deukſchen Ausgleichsbemühungen wurden von Polen als Schwäche ausgelegt und mit wachſenden Unker⸗ drückungsmaßnahmen gegen das Deutſchfum beantwortet So war der Boden vorbereitet für die letzten Tage des deutſchen Leidensweges. Hatten die Weſt⸗ mächte bisher dem polniſchen Verhalten tatenlos zugeſehen, ſo begannen ſie nunmehr, nach offener Erklärung ihrer Einkreiſungsabſichten gegen das Reich, das verbrecheriſche Treiben der Warſchauer Machthaber direkt zu ermutigen. Am 7. Juni berichtet das deutſche Konſulat in Lodz:„Die Bedrohung der Volksdeutſchen mit Totſchlag, Folterung uſw. ſind zur täglichen Selbſtverſtändlichkeit geworden.“ Ganze Familien brachten wegen der ſtändigen Morddro⸗ hungen die Nächte in den Wäldern zu. Die engliſche Regierung, die ſich in den Monaten des Unglaublich⸗ ſten Polenterrors mit heuchleriſchen Phraſen und Rak⸗ ſchlägen für einen deutſch⸗polniſchen Ausgleich nicht genug tun konnte, iſt von dieſen Zuſtänden durch die deutſche Botſchaft in London laufend unterrichtet wor⸗ den Aber in London hat ſich keine Hand gerührt und keine Stimme erhoben, um dieſem unmenſchlichen und frie⸗ denſtörenden Treiben Einhalt zu gebieten. Dem Wüten der aufgehetzten polniſchen Maſſen folgte die ſyſtematiſche Aktion der Behörden. So ſetzte eine regel⸗ rechte Maſſenflucht aller derer ein, die trotz der ſtrengen polniſchen Grenzſperre die rettende Grenze erreichen konn⸗ ten. Ueber 70 00 0 Flüchtlinge wurden allein in den deutſchen Durchgangslagern gezählt. Zahlloſe andere mußten Haus und Herd verlaſſen und in die Wälder flüch⸗ ten. Wieviele davon ſchon damals dem polniſchen Terror zum Opfer gefallen ſind, läßt ſich heute noch gar nicht über⸗ ſehen. Den Zurückbleibenden ſtand Elend und Tod bevor. Ende Auguſt beginnt der Todesmarſch der Volksdeutſchen aus den Grenzgebieten. Auf ihren Verſchleppungszügen in die berüchtigten Konzentrationslager haben ungezählte Deutſche die Treue zu ihrem Volkstum mit dem Tode be⸗ ſiegelt. Die bisher ſchon feſtgeſtellten weit über 58 000 Er⸗ Blutzeugen des ver⸗ brecheriſchen Weges, den Polen vom Diktat von Verſailles gegangen iſt. —— —.— Den wahren Umfang dieſer 20jährigen polniſchen Ausrottungspolitik aber wird die Welt erſt nach Abſchluß der eingeleiteten umfaſſenden Ermittlungen erkennen. Das neue Infanterte-Sturmabzeichen. Das vom Oberbefehlshaber des Heeres geſtiftete Infanterie Sturmabzeichen, das als beſondere Auszeichnung durch die F ſo hohe Stellung bekleiden, und nicht nur durch Worte, ſondern „Warum erregen Sie ſich denn ſo? Gerade das iſt mir zur Stunde in meinem Verhältnis 9 Dir nichts geändert hat. Das muß Dir genügen. Wenn Du aber fortfährſt...“ * 5 Kommandeure der Infanterieregimenter an Infanteriſten ver⸗ liehen wird. die dreimal beim Sturmangriff in die feindlichen Linien eingebrochen find ader ſich dreimal im Nabkampf he. währt haben Gerda überſchrie ihn 5 „Och werde nie aufhören, die Wahrheit zu behaupten!“ „Ich ſtreite mich nicht länger! Ich biete Dir meine Hand zur Verſöhnung, Gerda, und erkläre Dir nochmals feierlichſt, daß Du nicht den geringſten Grund haſt, eifer⸗ ſüchtig zu ſein. Damit iſt es aber genug! Ich bin nich, Euer Untergebener, mit dem Ihr ſpielen könnt. Du ſchlägft nicht ſofort ein? Gut, ſo will ich Dir bis morgen Bedenk— zeit geben. Dann aber verlange ich von Dir eine end⸗ gültige Antwort. Entweder Du glaubſt an mich, oder wir müſſen uns trennen!“ Ohne Gruß verließ er das Zimmer. Er hatte ſich die ganze Zeit über gewaltſam beherrſcht, jetzt vermochte er es nicht länger. Er ſtürmte nach Hauſe. Renate fand er nicht mehr vor. nach ihm gegangen. Wie ſeltſam, überlegte ſie unterwegs, daß Börner ſeine Tochter ins Haus Selbergs ſchickte, um ihn zu ſich zu rufen Das erſtaunlichſte aber war Gerdas Auftreten ſelbſt. Wie Sie war nicht lange eine zürnende Göttin hatte ſie ihn behandelt. Eigentlich noch ſchlimmer. Merkwürdig war auch ſein Benehmen geweſen. Sie hatte einen Blick von ihm an Gerda auf⸗ gefangen, der ſie recht bedenklich ſtimmte. den beiden vielleicht zu Ende denken. Sie mußte an Börners Arbeitszimmer vorüber, hörte die laut geführte Unterhaltung der drei und blieb' wider Willen ſtehen. 5 Als Selberg die Tür ins Schloß warf, ging ſie leiſe auf ihr Zimmer. Jetzt hatte ſie die Antwort auf den fragen⸗ den Gedanken bekommen, den ſie nicht hatte zu Ende denken mögen. Jetzt war ihr vieles in ſeinem Weſen verſtändlich Sie ſtreifte alle Ueberlegungen ab und begab ſich zu Börner. Sie fand ihn allein in ſeinem Arbeitszimmer und teilte ihm mit, daß ſie unverzüglich nach Hauſe fahre. Ihre kurzangebundene Art hinderte ihn daran, ſich nach Einzelheiten über ihre Arbeiten zu erkundigen. Eine halbe Stunde ſpäter jagte Renate mit ihrem Wagen in den ſcheidenden Tag.. 8 Sollte zwiſchen Sie mochte den Gedanken nicht Sperrt und Spiel Drei große Ereigniſſe krönen das Sportprogramm des kommenden Wochenendes: Die Deutſchen Skimeiſterſchaften in den nordiſchen Wettbewerben in Ruhpolding, die erſten Deut⸗ ſchen Radmeiſterſchaften in der Halle und der erſte Ringer⸗ länderkampf zwiſchen Deutſchland und Italien in Dresden.— Alle bekannten deutſchen Skiſportler haben zu den Skimeiſterſchaften in Ruhpolding gemeldet. Titelverteidiger in der Kombination iſt Weltmeiſter Guſtl Berauer. Im Langlauf ſiegte im letzten Jahr Feld⸗ webel Burk, im Sprunglauf Weltmeiſter Sepp Bradl. Alle drei werden wieder am Start erſcheinen. Zu ihnen geſellen ſich Weltmeiſter Jennewein, der nicht nur in den alpinen Wettbewerben ein hervorragender Könner iſt, die Tiroler Demetz, Baur, Kaſebacher, Wöß, der Salzburger Höll, der 1 leg, Schleſier Leupold, Lt. Günther Meergans, Sepp Weiler uſw. Die Titelkämpfe in den alpinen Wettbewerben werden am 9. und 10. März in St. Anton veranſtaltet.— Ueberaus groß iſt die Teilnahme an den Hallenmeiſterſchaften der Radamateute in der Berliner Deutſchlandhalle. Vier Wettbewerbe ſind ausgeſchrieben: ein 1000⸗m⸗Zeitfahren, ein 1000 ⸗m⸗Malfah⸗ ren, ein Verfolgungsrennen über 4000 m und ein 30⸗km⸗ Paarfahren für Bereichsmannſchaften. Anter den Nennungen finden mir ſehr viele Straßenfahrer, ſo Hörmann(München), Kropp(Aachen), Richter und Preiskeit(Chemnitz) uſw., die es allerdings gegen die Bahnſpezialiſten, wie die Gebrüder Purann, Haſſelberg(Bochum), Aeymans(Krefeld), Kneller (Bonn) uſw., ſehr ſchwer haben werden.— Zum erſten Male ſtehen ſich am Sonntag in Dresden die Mannſchaften von Deutſchland und Italien im Ringerländerkampf gegenüber. Gelämpft wird im klaſſiſchen Stil. Unſere Staf⸗ fel mit Mühlich(Wieſental), Schweikert(Wieſental), Nettes⸗ heim(Köln), Fink(Göppingen), Schweickert(Berlin), Leich⸗ ter(Frankfurt) und Müller(Bamberg) weiſt zwar zahlreiche Nachwuchskräfte auf, trotzdem darf man mit einem deutſchen Sieg rechnen. Wenn es die Witterung geſtattet, ſoll wieder auf breiter Baſis Fußball „In Süd weſt ſind folgende Spiele geplant: 9— Eintracht Frankfurt, FSV. Frankfurt — Rotweiß Frankfurt, Opel Rüſſelsheim— Union Nieder⸗ rad, 1. FC. Kaiſerslautern— FK. Pirmaſens, TSG. Lud⸗ wigshafen— Wormatia Worms, VfR. Frankenthal— Boruſſia Neunkirchen. In Heſſen ſollen ſpielen: VfB. Großauheim— Dunlop Hanau, Hanau 1860— Hanau 93, Boruſſia Fulda, Heſſen Hersfeld Kewa Wachenbuchen Kurheſſen Kaſſel, SV. Kaſſel— Tura Kaſſel, Sport Kaſ⸗ 0 1 5 Kickers U ſel— SC. 03 Kaſſel. Die Meiſterſchafts⸗Endſpiele im Gau Baden werden mit folgenden Begegnungen fortgeſetzt: SV. Waldhof— Fc. Birkenfeld, VfB. Mühlburg VfR. Mannheim, BfR. Achern — Freiburger FC.— ball iſt es 55 N Im Hand⸗ ziemlich ruhig. Für den Gau eee e eee N 1 eſſen ſind einige 05 Spiele angeſetzt, dagegen wird in Südweſt vorausſſchtiſch nicht geſpielt werden.— Unter Verſchiedenes Berufsradfahrer am Samstag Abfahrtsläufe auf dem wir die Kämpfe der 8 tſchlan dhalle, die . Cranz, ig der Drei Fußball⸗Endrundenſpiele in Baden. Badens Fußball⸗Endrunde wird am kommenden Sonn⸗ tag mit folgenden drei Begegnungen fortgeſetzt: SV. Wald⸗ hof— Fc. Birkenfeld, VfB. Mühlburg— VfR. Mann⸗ heim, VfR. Achern— Freiburger FC. S Ba Die badiſchen wald), die am ver ten, finden nun be ens Skimeiſterſchaften. imeiſterſchaften in Hinterzarten(Schwarz; genen Sonntag abgeſagt werden muß⸗ mmt am 25. Februar ſtatt. Große Skikämpfe auf dem Feldberg. Am 18. Februar findet im Skiſtadion auf dem Feldberg im Schwarzwald eine große Skiveranſtaltung ſtatt, zu der U. a. im Torlauf Rudi Cranz, Walter Clauſing, Will Walch und der in München lebende Norweger Sörenſen ge⸗ det haben. Bei den Frauen ſind von den bekannten zen Chriſtel Cranz und Hildeſuſe Gärtner am Start, N Kreuzworträtſel, 1 3 6 7 8 9— 5— 10 75 8. 12 i—— N N 14 78 16 2 Y 77 18 79 20 0 27 Y 22 2 2 i. 2⁵ 2⁵ D 2 28 2 30 J— 31 Waagerecht: 1. männlicher Vorname, 9. inhalts⸗ los, 10. uneben, ungehobelt, 11. Drahtzaun in Amerika, 12. Angehöriger eines Volksſtammes, 3. männlicher Vor⸗ name, 14. Teil des Geſichts, 17. Meerenge der Oſtſee, 20. Hauptſtadt in Afrika, 21. Nadelbaum, 23. Raubtier, 24. Strom in Rußland, 25. Radteil, 27. Stoffart, 30. Nebenfluß der Donau, 31. Küchenpflanze, 32. Nebenfluß der Rhone. — Senkrecht: 1. Märchenſigur, 2. Verneinung(Ber⸗ liner Mundart), 3. Abkürzung für Genoſſen, 4. Bergbau⸗ unternehmen, 5. Erzieherin, 6, ſtudentiſcher Ausdruck, 7. Kopfbedeckung, 8. Platz in einer Kulturſtätte, 15. verweſen⸗ des Fleiſch, 16. engliſche Anrede, 18. Name einer euro⸗ päiſchen Exkönigin, 19. norwegiſcher Schriftſteller, 22. Fut⸗ terpflanze, 26. Trinkſtube, 28. Bier, 29. Heilverfahren. Städte⸗Zahlenrätſel. — 9— 5— 10 — 7— 5— 10— 8— 11 1 8 2— 3 2 00 S Def * 1— 8— 3— 3— 5 5— 11— 12— 2— 10 9. 2— 5— 10— 8 10. 7 2— 10— 4 5 10 Die waagerechten Reihen ergeben die Namen von deutſchen Städten, und auch die Anfangsbuchſtaben dieſer Städte von oben nach unten geleſen, ergeben den Namen einer deutſchen Stadt(In Nr. 9 iſt i j.) 0 Silbenrätſel. ar bei ben ben ber bor braun halb ka kan kol la land lau le mais me mes mi mün na ne ſa ſa ſal ſee ſer ſing ſol ſpei ſpin ſter ſter ſtri ta ter ti ti tin ton tril turn gus vet we we zin. Aus den 64 Silben ſind 24 Wäkter zu bilden, deren bierte und fünfte Buchſtaben, wortweiſe von oben nach unten geleſen, einen Ausſpruch von Goethe ergeben(ch iſt cher en lei lein ler ne nen ni o fal ge gen les lit lö pa ren ein Buchſtabe). Die Wörter bedeuten: J. Robbe, 2. Ge⸗ webe, 3. Bodenraum, 4. Kleidungsſtück, 5. Verwandter, 6. Baumwollgewebe, 7. Stadt in China, 8 muſikaliſche altertümlicher er, 4, Republik Verzierung, 9. Oper, 10 däniſche Inſel, Vorname, 12. Arzneipflanze, 13. Handw in Südamerika, 15. Sundainſel, 16 7„17 Pia⸗ net, 18. Betriebsſtoff, 19 Stadt in Weſtfalen, 20. Erho⸗ lungsort im Harz, 21. Vermeſſungsbeamter, 22. Mädchen⸗ game, 23. deutſcher Dichter, 24 Gliederfüßler. 11 1 — Auflöſung aus voriger Nummer: Schachauf gabe: 1. Sb ca, dö cc, 2. Dg4 87, Kd es oder ea—es, 3. Dgra7 oder Thö- ha matt, ar 1.„„e 32. 2. c e-egt, Kda ca. 3. Ogg e? matt. b: 1......„ beliebig anders, 2. Dga4 deaf uſw. Silbenrätſel: 1. Eremit, 2. Worpswede, 3. Antenne, 4. Bezirk, 5. Ahle, 6. Gaſtmahl, 7. Enkel, 8. Chineſe, 9. Waſchlüche, 10. Fulda, 11. Senſe.— Mit Worten bezahlt man keine Schulden. Verſchmelzungsaufgabe: 1. Sekunda, 2. Cholera, 3. Heinrich, 4. Weberei, 5. Aeſthetik, 6. General, 7. Engadin, 8. Regatta.— Schwager. Einſchalträtſel: Le ar ſen, la de, Ker ze der, Turm uhr werk, eber, Ru in ſel, Sef ſel ma, Bau er ker, Sa is lam, Ba ſe dan, Rat te gel, Win ter min, Leo der, Nau en te, Ba ron do, Koka in ka, Kü che mie, Na he rold, Ot to go.— Allzu weiſe iſt töricht. Zweierlei: Weſel, Eſel. Zahlenrätſel: 1. Admiral, 2. Dame, 3. Marder, 4. Ideal, 5. Rad, 6. Alma, 7. Lade. Kel le der, El Ne wa gen, Lai e „Vater, hier ſteht, Was heißt das?“ „Daß er das Geld ſchneller verdient hat, als Familie es ausgeben konnte.“ „Urſula hat Stimmwechſel.“ „Iſt nicht möglich, wieſo denn?“ „Sie hat den Tenor laufen laſſen und geht jetzt mit dem Bariton!“ er ſei ein Finanzgenie geweſen. ſeine ** „Herr Doktor, wenn ich das Biertrinken würde „Das hätten Sie früher tun müſſen, zu ſpät.“ „Gott ſei Dank!“ Kleine Schnurren Erzählt von Cheiſtoph Walter Drey. NS. Karl Wilhelm Friedrich, Markgraf von Ans⸗ bach, hatte den Poſten eines Stadtvogtes von Gunzenhauſen zu beſetzen. An einem beſtimmten Tage beorderte er alle Kandidaten, dortſelbſt zu erſcheinen. Im Rathausſaal erwar⸗ tete er die Männer. Bei ihrem Eintritt— ſie hatten alle wohlgepuderte, prächtige Perücken der Zeitſitte gemäß auf den Köpfen— ſagte er halblaut zu ſeinem Kämmerer:„Haben die Hundsfötter doch alleſamt Perücken auf!“ Ein Kandidat, der füngſte, beſaß ein feines Gehör und schnelle Entſchlußkraft. Während des entſtehenden Gedrän⸗ ges ſtopfte er ſeine Perücke eilig in die Hoſentaſche. Der Markgraf ging die Reihe entlang und blieb plötzlich dem Perückenloſen ſtehen. „Ei— was hat Er denn gemacht?“ „Eure Durchlaucht!“ entgegnete der Angeredete tapfer, „ich habe nur den Hundsfott in die Taſche geſteckt.“ Der Markgraf muſterte ihn von Kopf bis Fuß, winkte allen anderen, zu verſchwinden und reichte dem Schlagfertigen die Hand. „Ich gratuliere— Herr Stadtvogt!“ * aufgeben dazu iſt es jetzt vor Als Jean Paul dem Geheimrat Goethe ſein Leid über ungerechte Angriffe klagte, ſagte Goethe: „Was wollen Sie? Wer raſch durch ein Dorf reitet, den bellen die Hunde an. Warum? Weil er hoch ſitzt und raſch vorwärts kommt. Das Hochſitzen und das Vorwärts kommen können Hunde und Menſchen oft nicht vertragen.“ Zum Wochenende! u.„Zum Zeitvertretb“ Nr. 7 erſcheinen als Beilage. Pl.⸗Nr. Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorliegenden Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler für Anzeigentefl Car! Görg. Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Provins⸗Verleger ſämtlich in Berlin SW.68, Lindenſtraße 101/102. 5 F r nenen Aae teneteegttusettnn alan Unfere tapferen Zoldaten an der Front erwarten non Luch, daß Ihr dem Widd. in dieſem Jahre ee e 5 8 f Stage %. ͤ ͤ v gie wollen 5 bei Stuhlträgheit und chronischer JEECRRRTTTTTTTTTTTCTTC wirkt Purginol! Diese Fragen beantwortet ein kleiner, aber ausführlicher Prospekt, der außerdem einen neu- gen in einer artigen, leicht verständlichen Plan über die Verdauungs- großen Ichick⸗ vorgänge enthält, der Sie sicher interessieren wird. Wir 8 stellen Ihnen diesen Prospekt gern gratis und unver- ſalsge mein dindlich zur Verfügung. s Purginol normal und Purginol verstärkt. 20 Longetten ſchaft RI.74, 40 Longetten RI 1.12. geborgen As Abteilung Purginol Fromonta G. m. b. 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