n e Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 8 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang Die engliſchen Seeräuber ſchoſſen wahllos alles nie raubten und plünderten. DNB. An Bord der„Alkmark“, Jöſſingfjord, 19. Febr. Der Kapitän der des engliſchen Raubüberfalles gaben dargeſtellt wird. Der Kapitän betonte eingangs, die„Altmark“ habe ſich während ihrer ganzen Fahrt längs der norwegiſchen Küſte innerhalb des norwegiſchen habe nach den Kursaufzeichnungen nie mehr als 15 meilen betragen. Als von einem britiſchen Zerſtörer die erſte Sprenggranate abgegeben wurde, habe —— län berichtet „Altmark“ gewährte dem DNB⸗Vertre⸗ ter eine Unterredung, in welcher der dramatiſche Verlauf an Hand genauer Zeitan⸗ 8 Hoheitsge⸗ bietes bewegt. Der Abſtand des Schiffes von der Küſte der, 5 5 1 See⸗ ſich die„Altmark“ ſogar nur 0.7 Meilen von der nächſten Küſte entfernt befunden. Der engliſche Uebergriff begann mit von drei Fernaufklärern. Um 15.25 Uhr am Frei⸗ tag wurden von der J dem Erſcheinen 1 „Altmark“ fünf engliſche Zerſtörer und ein Kreuzer der„Aurora“⸗Klaſſe geſichtet. Um 15.45 Uhr gab der Kreuzer mit Scheinwerfern zſteuert weſt“, was zehn Minuten ſpäter von einem das Signal Zer⸗ ſtörer wiederholt, wurde. Selbſtverſtändlich folgte das deut⸗ ſche Schiff dieſer und allen weiteren Aufforderungen nicht, weil die anmaßenden Aufforderungen unrechtmäßig unter Verletzung der norwegiſchen Hoheitsgewäſſer erfolgten und die offene See hinauszubegeben. Als um 16.25 Uhr erſte Schuß ſeitens eines Zerſtörers erfolgte, ſich der britiſche Flottenverband einwandfrei in Hlorwegiſchen Hoheitszone. Das norwegi Torpedoboot ſchen Zerſtörer heran, Ein anderer Zerſtörer verſuchte alsdann ſich „Altmark“ und Küſte zu ſchieben, ſchicktes Manöver der„Altmark“ wurde dieſer Plan hindert. Der engliſche Zerſtörer mußte ſeinen Verſuch die„Altmark“ keine Veranlaſſung hatte, ſich weſlwärts auf der befand de r ſche „Skgro“ ging daraufhin an den engli⸗ bis er ſchließlich ſeewärts abdrehte. zwiſchen um das deutſche Schiff aus den Territorialgewäſſern abzudrängen. Durch ein ge⸗ ver⸗ auf⸗ geben, und die„Altmark“ nahm ihren alten Kurs parallel zur norwegiſchen Küſte wieder auf. Um 16.56 Uhr unternahm der Zerſtörer„Intrepid“ einen Enterungs ver uch. Ein mit allerlei Seeräu⸗ berwerkzeug ausgerüſtetes Enterkommando ſtand an Bord des Zerſtörers bereit. Er verſuchte an Steuerbord ſeits der„Altmark“ zu gehen. durch ein ſchneidiges Manöver der„Altmark“ ängs⸗ Auch dieſe Abſicht Lonnte vereitelt werden. Der Zerſtörer wurde durch das Schraubenwaſſer zurückgeworfen, während die„Altmark“ den Fjord hinein. Das Innere des Fjords war einer Eisdecke bedeckt, die jedoch nicht nen norwegiſchen Torpedoboote„Skaro“ und„Kjell“ ten der„Altmark“ und blieben etwa in der Fjordes liegen. Um 20.15 Uhr machte ſchließlich ein wegiſches Vorpoſtenboot an der Brücke des inneren Fior⸗ des feſt. Damit war die erſte Phaſe bendet. Der feige Aeberfall f Unter dem Schutz der Dunkelheit drang b auf den Jöſſing⸗ Fjord zudrehte. Sobald die Gefahr beſeitigt war, ſuhr die „Altmark“ durch die etwa 180 Meter breite Einfahrt in ſtark genug war. um das deutſche Schiff zu behindern. Die beiden klei⸗ Mitte des mit folg⸗ nor⸗ ſodann um 22.28 Uhr der engliſche Zerſtörer„Coſſak“ in den Fiord ein. Was nun folgte, ſpielte ſich in einer kleinen Bucht ab, die in einer typiſch norwegiſchen Landſchaft Bergen begrenzt iſt. Auf der„Altmark“ wurde das von hohen in der Dunkelheit er⸗ ſchienene Schiff, das nur in hohen Umriſſen unklar zu er⸗ kennen war, als ein nor w egiſches angeſprochen, zu⸗ norwegiſchen Torpedo⸗ So fragte die„Alt⸗ mark“ das erſchienene Schiff an, ob es ein Norweger ſei, worauf keine Antwort erfolgte. Um 22.46 Uhr gab das un⸗ bekannte Schiff mit Signalſcheinwerfern unter Benutzung des internationalen Signalbuches an die„Altmark“ mal ſich aus dem Verhalten der boote nichts Ungewöhnliches ergab. genden Morſeſpruch: Benötigen Sie nunmehr bereit, um zu drucken. Gelegentlich des Entlanggleitens an der mark“ kam von dem Zerſtörer lein Enterkom ma an Bord des Schiffes. f e i Was nun im Rahmen dieſes ſeeräuberiſchen Ueberfalles wehrloſe deut geſchah iſt eine grauſame Ankat gegen Seeleute mitten im norwegischen Land, run meile von der Küſte enfernt. gann ſinnlos auf jeden zu ſchießen, eine der an 1 einen Schlepper? Bringen Sie eine Jakobsleiter an Backbord aus. Die„Alt⸗ mark“ erneuerte 22.50 Uhr ihre Anfrage:„Bitte um Na⸗ men!“ Neun Minuten ſpäter antwortete das unbekannte Schiff:„Drehen Sie bei oder ich eröffne Feuer auf Sie.“ Dann ging die„Altmark noch weiter den Flord hinein, der etwa 1½ Seemeilen lang und 250 bis 350 Meter breit iſt. Als das unbekannte Schiff um 23.12 Uhr ſeine Feueran⸗ drohung wiederholte, konnte kein Zweifel mehr beſtehen, daß es ſich nicht um ein neutrales, ſondern um ein geg⸗ neriſches Schiff handelte. Die„Altmark“ hielt ſich einem Längſeitskommen des Geg⸗ ners durch entſprechendes Manöver zu begegnen, um ihn nach Möglichkeit durch Ra m m ſtoß zu treffen. Sobald ſich der Zerſtörer hinter dem Heck des deutſchen Schiffes befand, ging die„Altmark“ mit äußerſter Kraft zurück, um den Zerſtörer zu rammen und nach Möglichkeit auf 1 Das Enkerkommando be⸗ Deck ſichtbar wurde. Auch der britiſche Zerſtörer beteiligte ſich an dieſem Hifieſemer Spiel. Bon ihm aus wurde u. a. auf den erſten zie fol⸗ n do ee: Aer geſchoſſen, der auf der Mitſchifflaufbrücke ſtand. . Dienstag, den 20. Februar 1940 Die Enkermannſchaft verteilte ſich über das ganze Schiff und trieb die Beſatzung zu einzelnen Gruppen zu⸗ ſammen. Sechs deutſche Seeleute wurden dabei wie Frei⸗ wild abgeſchoſſen. Ihre Schußwunden zeigen, aus welcher Nähe dieſer Maſſenmord an wehrloſen deut⸗ ſchen Seeleuten geſchah. In einer kleinen ſchnell hergerich⸗ teten Ehrenhalle ſind die ſechs Opfer der britiſchen Seeräu⸗ berei unten im Schiff aufgebahrt. Die„Altmark“ hatte keine Waffen an Deck. Der Kapi⸗ ktän halte bewußt auf jegliche Gegenwehr mit Feuerwaffen verzichtet. Er benutzte ausſchließlich das Mittel des Ramm⸗ ſtoßes. So iſt auch von der„Altmark“ kein einziger Schuß gefallen, dagegen hal ſowohl der Zerſtörer„Coſſak“, als auch das Enterkommando das Feuer auf alle ſichtbar wer⸗ denden Deutſchen eröffnet, jedoch gleich, ob ſie ſich im Waſ⸗ ſer ſchwimmend oder über das Eis kriechend retten wollten. Auch ein zu Waſſer gebrachtes Reltungsbool der„Altmark“ wurde von Backbord des britiſchen Zerſtörers aus mit Ge⸗ wehrfeuer beſchoſſen. Es wurden auch die Seeleute, die ſich eiks an Land gerettet halten, vom engliſchen Feuer ver⸗ folgt. Dieſe unmenſchliche Roheit ſetzt der engliſchen Bru⸗ kalität die Krone auf. Der einzige engliſche Verlu ſt bezieht ſich auf ein Mitglied des Enterkömmandos, das ins Waſſer fiel, wie der leitende Ingenieur der„Altmark“ beobachten konnte. Ein Offizier des Enterkommandos wurde von einem britiſchen Geſchoß verſehentlich ſchwer getroffen. Ein an Bord befind⸗ licher deutſcher Arzt leiſtete ihm erſte Hilfe. Der Zufall wollte es, daß der vierte Offizier der„Altmark“ in dem Augenblick, als er in ritterlicher Weiſe für den verwunde⸗ ten Engländer Verbandszeug herbeiſchaffte, von einer eng⸗ liſchen Kugel angeſchoſſen würde. Die freigelaſſenen en gliſchen Gefangenen be⸗ dankten ſich in großer Zahl beim Kapitän, beim Gefange⸗ nenoffizier und beſonders bei dem Arzt für die gute Be⸗ handlung. Das hinderte aber einige Gefangene nicht, ge⸗ meinſam mit Leuten des Enterkommandos die Offiziers⸗ und Mannſchaftsräume in übelſter Wei ſe auszu⸗ plündern, während die Beſatzung durch Gewehr⸗ und Piſtolenfeuer in Schach gehalten wurde. Geſtohlen wurden Kleidungsſtücke in großer Zahl, Wäſche, Uhren und ſil⸗ berne Wertgegenſtände. Die in den Meſſen und Kammern hängenden Bilder des Führers wurden entweder zerſtochen oder zerriſſen. Die Seeräuber machten einen äußerſt nervöſen Ein⸗ druck. Sie hatten es ſehr eilig, das deutſche Schiff wieder zu verlaſſen. Deshalb haben ſie auch darauf ver⸗ zichtet, Beſatzungsmitglieder der„Altmark“ gefangen ab⸗ 1 Sobald die britiſchen Gefangenen an Bord ge⸗ racht und die Entermannſchaft zurückgekehrt war, dampfte die„Coſſak“ gegen halb 1 Ühr nachts ſeewärts. Norwegiſche Zeugen berichten Die Piraten warfen auch Handgranalen. Die Osloer Tageszeitungen bringen weitere ausführ⸗ liche Berichte von Augenzeugen über die Seeräuberei im Jöſſing⸗ Fjord. So ſchreibt der„Aftenpoſten“⸗Sonderbe⸗ richterſtatter:„Der Krieg hat ſeine erſten blutigen Spuren auf norwegiſchem Boden hinterlaſſen. Auf dem ſteilen Ufer des Jöſſing⸗Fjords, 15 bis 20 m lang bis zum Wege hin⸗ auf, ziehen ſich die Blutspuren hin. Aber auch weit draußen auf dem Eiſe 1 dunkle Flecken zu ſehen. Deut⸗ ſche Seeleute haben verſucht ſich vor den engliſchen Kugeln zu retten. Die„Altmark“ liegt mit dem Achterende ganz dicht an Land. Die Hakenkreuzfahne weht auf Halbmaſt. reren: — An Bord liegen ſechs Tote und in den Krankenkabinen fünf Verletzte. Auf der ganzen Steuerbordſeite des Schiffes iſt die Farbe abgeſchabt, ein Zeichen des heftigen Zuſammen⸗ ſtoßes mit dem engliſchen Kriegsſchiff An Land ſtehen nor⸗ wegiſche Marineſoldaten mit aufgepflanzten Bajonetten. Drei kleine norwegiſche Marinefahrzeuge wachen draußen im Fjord. Die„Altmark“ war bereits Freitag mittag in den Jöſſing⸗Fjord eingefahren. Eine norwegiſche Zollwache wurde an Bord geſetzt. Um 23 Uhr lief das britiſche Kriegsſchiff in den Jöſſing⸗Hafen ein. Ein norwegi⸗ ſches Torpedoboot ſuchte es zu ſtoppen. Ein norwegiſcher Offizier ging an Bord, vermutlich, um zu proteſtieren. Aber das engliſche Schiff fuhr mit großer Geſchwindigkeit weiter. Die„Altmark“ verſuchte ſich nun mit Hilfe ihres großen Schikksrumpfes den Angreifer vom Leibe zu halten. Durch em bewunderungswertes Manöver gelang es auch beinahe, den britiſchen Torpedobootsjäger auf Land zu ſchieben, aber das Eis war zu dick, die„Altmark“ konnte nicht ſchnell genug ſchwenken, und ſo gelang der Ueberfall der Engländer. Die Augenzeugen berichten ferner, daß die Engländer nicht nur ſchoſſen, ſondern auch Handgranaten warfen. Als das engliſche Kriegsſchiff nach dem Aeberfall wieder aus dem Fjord herausfuhr, beſchoß es, wie Augenzeugen ge⸗ ſehen haben, die deukſchen Seeleute auf dem Eiſe weiter. Man hörte die Schreie der Gelroffenen bis in die Häuſer von Jöſſinghavn. Die Beſatzung der„Altmark“ brachte die Token und Berwundeten an Bord und fiſchte noch lange nach einem Bermißten. Ein koker Seemann wurde morgens auf einer treibenden Eisſcholle gefunden. In einem anderen 1 heißt es, daß ſeitens der Engländer mit automatiſchen Waffen geſchoſſen worden iſt. Eine kleine Fabrik, welche ſich dicht am Strande befindet, trägt in ihren Mauern deutliche Schußſpuren, die von Maͤſchinengewehrfeuer herrühren. Der norwegiſche Zollbeamt e, der 25jährige Odd Egnas, der ſich beim Einlaufen der„Altmark“ in den jord an Bord begab und ſich im Geſpräch mit einem deut⸗ 1 Schiffsoffizier befand, wurde, wie der Korreſpondent von„Aftenpoſten“ aus Flekkefjord meldet, von den Eng⸗ ländern an die Wand geſtellt und mit erhobener Schußwaffe befragt, wo ſich die gefangenen Engländer be⸗ fänden. Er verſuchte ſich als norwegiſcher Zollbeamter zu legitimieren, doch ſchenkten die Engländer ihm keinen Glau⸗ ben. In einem unbewachten Augenblick ließ er ſich an einem Tau an der Schiffsſeite herab und flüchtete über das Eis. Die Engländer hielten ihn, wie„Tidens Tegn“ ebenfalls nach Berichten von Augenzeugen weiter meldet, für einen Feind und ſchoſſen hinter ihm her. Nur ſeiner gu⸗ ten Ortskenntnis habe er es zu verdanken gehabt, daß er mit dem Leben davonkam. Bei der Schießerei wurde fer⸗ ner eine Reihe von Häuſern des kleinen Ortes Jöſſinghavn von Kugeln getroffen. Die Bewohner flüchteten landein⸗ wärts, wobei eine Perſon von einer Gewehrkugel in die Hand getroffen wurde. Die Opfer der Mor dtat Ein Schwerverletzter geſtorben. Oslo, 19. Febr. Bei dem völkerrechtswidrigen Ueberfall der Engländer auf die„Altmark“ im Jöſſing⸗Fjord ſind folgende Mannſchaften des wehrloſen deutſchen Handels⸗ dampfers ermordet worden: 8 Otto Stender, Fritz Bremer, Ralph Steffen, Waldemar Path, Walther Roten, Fritz Schiermann. Tödlich ver⸗ wundet und inzwiſchen während der Nacht im Kranken⸗ haus in Kriſtianſand geſtorben iſt der Steward Ernſt Meyer. Chriſtian Elauſen und Walther Auguſtin liegen noch ſchwer verwundet in dem Krankenhaus. Hans Bernd⸗ ſen wird vermißt und iſt wahrſcheinlich im Waſſer ſchwimmend von den Engländern abgeſchoſſen worden Heinrich Schüler, Hugo Horſt und Wilhelm Richert liegen ſchwer verwundet im Penſionat von Hauge Dalane bezw. an Bord der„Altmark“. Englands Schurkenſtreich Heuchleriſche Rechtfertigungsverſuche der Mordpiraten. DnB Berlin, 19. Febr. Nachdem die britiſche Admira⸗ lität ſich in einer Reuter⸗Verlautbarung des beiſpielloſen und menſchenunwürdigen Piratenüberfalles auf das unbe⸗ waffnete deutſche Han alle„Altmark“ gebrüſtet und mit zyniſcher Offenheit aller Welt verkündet hatte, daß die brutale Verletzung der norwegischen Hoheitsgewäſſer durch engliſche Seeſtreikkräfte mit voller Billigung und auf Be⸗ fehl der britiſchen Regierung erfolgt iſt, macht Reuter jetzt einen Rechtfertigungsverſuch, der in ſeiner Art nur als jämmerlich und damit höchſt aufſchlußreich für die Methoden der britiſchen Lügenpropaganda bezeichnet werden kann. Reuter erklärt nämlich, Deutſchland habe norwegiſche Gewäſſer andauernd benutzt, um der Verfolgung durch bri⸗ tiſche Schiffe zu entgehen, und verſucht hierdurch vor der Welt als tugendhafter Wiederherſteller eines rückſichtslos gebrochenen Rechtes aufzutreten. Nach allen anerkannten Geſetzen des Völkerrechts aber iſt die Schiffahrt in den Küſtengewäſſern der neutralen Staaten frei, und England hat von dieſer Freiheit ausgiebig Gebrauch ge⸗ macht. Nach dieſer höchſt blamablen Heuchelei bemüht ſich Reuter weiter, den flagranten Bruch der primitipſten Re⸗ geln des Völkerrechts durch England dadurch abzuſchwächen, daß es im Zuſammenhang mit dem Untergang der engli⸗ ſchen Dampfer„Thomas Walton“ und„Deptford“ ſowie des griechiſchen Schiffes„Garoufaila“ innerhalb norwegf⸗ ſcher Hoheitsgewäſſer die lügneriſche Behauptung auf⸗ ſtellt, Deutſchland habe norwegiſche Gewäſſer dazu benutzt, Kriegsmaßnahmen gegen England und andere Staaten durchzuführen. 5 Um ſein eigenes Bubenſtück zu decken, verſüucht man alſo, Deutſchland die Schuld am Untergang dieſer Schiffe anzudichten. Dieſe ſchon oft angewendete, aber längſt durchſchaute Spielregel der engliſchen Propa⸗ ganda iſt ebenſo durchſichtig wie dumm. Denn daß deutſche Unterſeeboote zur Zeit des Unterganges der drei genannten Schiffe ſich überhaupt nicht auf dem in Frage kommenden Seegebiet befunden haben, daß alſo der Untergang Lieſer Dampfer keinesfalls auf Maßnahmen deut⸗ ſcher U⸗Boote zurückgeführt werden kann, wurde be⸗ veits in einem Notenwechſel zwiſchen Deutſchland und Norwegen eindeutig klargeſtellt, über den der norwe⸗ iſche Außenminiſter Koht am 20. Januar vor dem Stor⸗ ing erklärte, daß in keinem Falle erwieſen ſei, ob dis drei Dampfer torpediert worden ſind. 5 2885 Die ahrnegiſſe Regierung habe die euch Regie rung gebeten, dieſe Fälte auf die Möglichkeit hin zu unker beche ob es ſich hierbei vielleicht um Vorſenkungen ſeitens ulſcher U-Boote gehandelt habe. Unter ausdrü lichem Hinweis auf die Behaupkung franzöſiſcher und briliſcher Zeitungen, die geſchrieben hälten, Deukſchland hätte den Krieg auf norwegiſches Gebiet ausgedehnt und Frankreich und Großbritannien würden das Gl kun, ſtellte der norwegiſche Außenminiſter nachdrücklich 85 daß für eine ſolche Anſicht kein Anlaß beſtehe. Die ulſche Regierun habe geantworket, daß ſich deutſche U-Boote in keinem al 10 der norwegiſchen Hoheitsgewäſſer befunden häk⸗ en. 5 Keine noch ſo verzweifelten Verſuche des engliſchen Lü⸗ genminiſteriums, durch ſolche Spiegelfechtereien den un⸗ erhörten Völkerrechtsbruch engliſcher Seeſtreit⸗ kräfte zu decken, dürften auf Norwegen als Opfer der bri⸗ tiſchen Neutralitätsverletzung auch nur den geringſten Ein⸗ druck machen. f 5. 8 8 i a Deutſchland iſt im Recht! Schärfſte Verurteilung Englands in Norwegen. Oslo, 20. Febr. Die norwegiſchen Blätter betonen ein⸗ ſtimmig, daß der Neutralitätsbruch Englands die bei wei⸗ tem ernſteſte und ſchwerwiegendſte völkerrechtswidrige Handlung einer kriegführenden Großmacht gegenüber dem neutralen Kleinſtaat Norwegen, nicht nur im Laufe des gegenwärtigen Krieges, ſondern durch Jahrhunderte zurück in der Geſchichte des Landes ſei.„Aftenpoſten“ ſchreibt, es ſei eine Neutralitätskränkung ſeitens des deutſchen Schiffes nicht begangen worden. England müſſe man aber beſtätigen, daß ſeine Flotte bei dieſer Gelegenheit zweifel⸗ los aus der zyniſchen Erwägung heraus gehandelt hat, daß Norwegen eine kleine Nation iſt, auf die man keine Rück⸗ ſicht zu nehmen brauche, wenn es ſich um eine ſo ſchwer⸗ Kränkung der Neutralität handelt. Wenn der Jöſſing⸗Fjord einer Großmacht gehören würde, ſo hätte die„große Tat“ wahrſcheinlich nicht ſtattgefunden. In„Morgenpoſten“ heißt es: Die„engliſche See⸗ ſchlacht“ im Jöſſing⸗Fjord iſt die aufſehenerregendſte, bru⸗ talſte Verletzung unſerer Hoheitsgewäſſer und ein Angriff auf unſere Neuͤtralität. Man übertreibt nicht, wenn man ſagt, daß dieſer englische Angriff in ganz Norwegen einen ſehr peinlichen Eindruck hinterlaſſen hat. Eine große Hel⸗ dentat der überlegenen britiſchen Kriegsſtreitkräfte gegen⸗ über dem deutſchen Schiff iſt dies auch nicht geweſen. Die „Altmark“ hatte ebenſo wie britiſche defenſiv bewaffnete Schiffe— heute iſt dies ja die geſamte britiſche Handels⸗ flotte— ein Anrecht auf Durchfahrt durch norwegiſche Hoheitsgewäſſer. In dem Leitartikel von„Tidens Tegn“ wird die völkerrechtliche Seite des Ueberfalles mit dem glei⸗ chem Ergebnis unterſucht, daß das deutſche Schiff freie Jurchfahrt hatte, die Engländer einſeitig das Völkerrecht gebrochen hätten. „„Morgenbladet“ ſchreibt: Es war wirklich kein Kunſt⸗ ſtück, eine große britiſche Floklenabteilung auf das deutſche Schiff loszuhetzen. Daß die Tat auf direkten Befehl des engliſchen Marineminiſters Churchill ausgeführt wurde, macht dieſe Kränkung norwegiſcher Neutralität um ſo ſchwerwiegender. Es wird in Norwegen überhaupt nicht as geringſte Verſtändnis finden, daß dieſer Ueberfall in der britiſchen Preſſe, aber auch offiziös, als eine Heldental auspoſauni wird. Es wirkt ſehr niederſchmetternd, daß ge⸗ rade die Weſtmächte dieſen Uebergriff begangen haben, denn ſie behauplen ja offiziell ſtels, daß ſie auch für die neukralen Staaken, für deren Freiheit und Selbſtändigkeit kämpfen. Durch dieſe Handlung haben ſie die ideologiſche Grundlage für dieſe Behauptung geradezu zunichte ge⸗ macht. England hat hier viel mehr verloren, als es gewon⸗ nen hat. „Arbeideren“ ſchreibt, die britiſche Regierung hat die Maske als Beſchützer der kleinen Nationen abgewor⸗ fen. Dieſe Handlung hat die untadelige Kleidung eines engliſchen Gentlemans vom Leibe Feen größte Gefahr für die Neutralität unſeres Landes droht uns heute von Seiten Englands. England und ſein Verbündeter Frankreich haben das größte In⸗ tereſſe daran, Norwegen und Schweden in derſelben Weiſe in den Krieg hineinzuziehen, wie ſie dies mit Polen und Finnland getan haben. Entrüſtung bei den Neutralen Der britiſche Schurkenſtreich hat bei allen neutralen Ländern ohne Ausnahme Beſtürzung und Empörung aus⸗ gelöſt, die in den Zeitungen ganz offen, zum Ausdruck kommt. Es ſeien hier nur einige herausgegrffen. Dänemark: Für alle kleineren neutralen Länder enthalte die„Altmark“ ⸗Affäre eine erſchütternde War⸗ nung, was ſie erwarten können.— Eine ſehr ernſte Lage wurde geſchaffen.— Es handelt ſich um eine bewußte Kränkung der Neutralität Norwegens. Schweden: Durch den Vorfall iſt eine bedrohliche Lage entſtanden.— Man iſt ſich vollkommen klar darüber, daß man ſich auf ähnliche Vorfälle immer wieder gefaßt machen müſſe, wenn die neutralen Staaten ſich nicht ernſt⸗ lich zur Wehr ſetzen. Riga: England hat bewußt die internationalen Be⸗ ſtimmungen über neutrale Gewäſſer verletzt. Ungarn: Die Rechtsverletzung durch das engliſche Schiff ſteht über jedem Zweifel. ulgarien: England, das heuchleriſch von völker⸗ rechtlichen Forderunghen faſele, habe hier wieder einmal gezeigt, wie brutal es ſich über die primitipſten Regeln des Völkerrechts hinwegſetze. Griechenland: England hat ſich hier einen der ien und noch nicht dageweſenen Neutralitätsbrüche geleiſtet. . en Die Verantwortung für den Zwiſcchenfall fällt ausſchließlich auf den Chef der britiſchen Marine, Churchill— Auf jeden Fall ſtehe feſt, daß dieſe Aktion der engliſchen Flagge keins Ehre mache. 5 Genf: Der britiſche Gewaltakt löſte in den neutrolen Kreiſen Genfs Entſetzen aus. Jugoſlawien: Größte Empörung. Man iſt über⸗ raſcht, daß man in London nicht einmal an eine Entſch al⸗ digung denkt, ſondern im Gegenteil dieſen feigen Piraten⸗ treich noch als eine„Heldentat“ hinzuſtellen verſucht. apan: Politiſche Kreiſe erklären, daß durch das Vorgehen Englands das internationale Recht grundſätzlich in Frage geſtellt worden ſei. 5 Auch ein norwegiſcher Zollbeamter verleht. Oslo, 19. Febr. Aus Stavanger eingetroffene Nachrich⸗ ten beſagen. daß auch ein Norweger bei dem britiſchen Ueberfall auf die„Altmark“ eine Kugel durch die Hand erhielt. Ein Zollbeamter aus Egerſund, der ſich bei Be⸗ ginn der Schießerei an Bord befand mußte ſich in Sicher⸗ heit bringen. Keiner der mordgierigen britiſchen Piraten kümmerte ſich um ſeine Uniform. Es gelang ihm die Schiffstreppe zu erreichen und ſich quer über das Eis zur Küſte zu retten 5— „Schlimmſte Neutralitäts ver letzung“ Norwegens Außenminiſter zum briliſchen Verbrechen. Oslo, 19. Febr. Außenminiſter Koht ſprach in Trond⸗ heim über die gegenwärtige Lage und erklärte, daß ſie für Norwegen vielleicht gefährlicher als die im Weltkriege ſei. „Wir ſind“, ſo ſagte er,„zwar in den meiſten Kriegszwi⸗ ſchenfällen nicht in der Lage geweſen, entſcheidende Be⸗ weiſe für die Verantwortungspflichtigen zu erbringen. Der ſchlimmſte Fall der„„ aber iſt der der„Altmark“ geweſen. Wir haben energiſch gegen dieſe ſchwere Neutralitätsverletzung prokeſtierk.“ 1 Zerſtörer korpediert worden iſt. g „Britanniens Beruf iſt Mord“ Aufruf Bohles an die Handelsmarine. DNB. Berlin 19. Febr. Der Leiter der Auslandsorga⸗ niſation der NSDAP, Gauleiter Bohle, als Hoheitsträger der deutſchen Seefahrt und der Leiter der Reichsberkehrs⸗ gruppe Seeſchiffahrt, Staatsrat Eßberger, erlaſſen gemein⸗ ſam aus Anlaß des engliſchen Verbrechens im Jöſſing⸗ Fiord einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: „Der Angriff des engliſchen Zerſtörers„Coſſak“ auf den unbewaffneten deutſchen Handelsdampfer„Altmark“ in⸗ nerhalb der norwegiſchen Hoheitsgewäſſer, in deſſen Ver⸗ lauf unbewaffnete und damit wehrloſe Kameraden von den Engländern auſ beſtialiſche Weiſe niedergeknallt wurden, iſt die jüngſte Heldentat der britiſchen Marine. Sie ſtempelt britiſche Seeleute zu Piraten und ſtellt ſie außerhalb der Reihen aller anſtändigen Seeleute der Welt. Die neueſten Berichte ſagen uns, daß die Briten mit den ſchiffbrüchigen Seeleuten des verſenkten Handelsdampfers„Wakama“ in derſelben Weiſe wie im Jöſſing⸗Fjord verfahren haben. Dieſe beiden Verbrechen offenbaren dieſelbe niedrige Geſinnung wie die Ermordung wehrloſer deutſcher See⸗ leute und Luftſchiffer durch die Beſatzung der„Baralong“ und der„King Steffens“ im Weltkriege. Sie ſind Ausfluß des jüdiſchen Geiſtes, dem das britiſche Krämervolk im Laufe ſeiner Geſchichte immer gedient hat und mit dem es ſich ein Weltreich zuſammenſtahl. Kameraden! Das ganze deutſche Volk und beſonders die a deutſchen Seeleute wiſſen was von England zu erwarten iſt: Kein ritterlicher Kampf, ſondern Meuchelmord. Die Empörung der Kulturſtagten dieſer Erde wird ſich gegen England richten. Britanniens Beruf iſt Mord. Das hat uns der Erſte Lord der britiſchen Admiralität erneut bewieſen. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung und die deutſche Seeſchiffahrt ſenken die Fahnen vor den braven deutſchen Seeleuten der„Altmark“ und der„Wakama“. Seeleute, Kameraden! Ihr fahrt weiter mit Euren Schiffen unter dem Siegeszeichen. Die Seeſchiffahrt übernimmt das Ver⸗ mächtnis der letzten Toten auf See. Es heißt: Pflichterfül⸗ lung bis zum letzten Einſatz für unſer großes, herrliches Volk. Es lebe der Führer.“ Engliſche Frechheit auf dem Gipfel Halifax proteſtierk bei Norwegen! DNB. Amſterdam, 19. Febr. Um das durch den un⸗ menſchlichen völkerrechtswidrigen Anſchlag auf die„Alt⸗ mark“ ſchwer belaſtete internationale Anſehen Großbritan⸗ niens zu retten, wird jetzt plötzlich eine Attacke gegen ü Norwegen inſzeniert Die Londoner Preſſe ſucht mit einzig daſtehender Frechheit den völkerrechtswidrigen An⸗ griff auf die„Altmark“ wenigſtens nach außen hin damit zu rechtfertigen, daß Norwegen der Vorwurf gemacht wird, ſeinen Verpflichtungen als neutraler Staat nicht nachge⸗ kommen zu ſein. 0 Der Außenminiſter Lord Halifax hal ſogar bei der nor⸗ wegiſchen Regierung einen formellen Proteſt erhoben, der 0 85 die Androhung britiſcher Repreſſivmaßnatmen ingt. Die Völkerrechtsbrecher, die den gemeinſten Mord auf dem Gewiſſen haben, entblöden ſich alſo nicht, jetzt auch noch papierne Proteſte loszulaſſen. Damit wollen ſie ihr blutbeflecktes Gewiſſen entlaſten. Aber eine ſo plumpe Me⸗ thode, durch verlogene Vorwürfe und unverſchämte Dro⸗ hungen ſich nachträglich reinwaſchen zu wollen, kann nir⸗ gends verfangen England hat ſich, wie die Stimmen aus aller Welt beweiſen, burch den feigen Ueberfall auf die „Altmark“ bloßgeſtellt und dürfte bald überall als der brutale Feind der kleineren Staaten er⸗ kann ſein. 5 Angriffe auf Geleitzüge Dampfer, Tankſchiffe und ein Jerſtörer verſenkt. Berlin, 19. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weſten geringe örkliche Arkillerietätigkeit. In verſchiedenen See⸗Gebieten wurden wiederum vier eindliche Geleitzüge von U-Booten erfolgreich angegriffen. 2 drei Geleitzügen heraus wurden Dampfer und Tank⸗ ſchiffe, aus dem vierten ein Zerſtörer verſenkt, der zu den Sicherungskräften dieſes Geleitzuges gehörte. Stockholm, 19. Febr. Nach einer Londoner Meldung ſind in der Nordſee die beiden ſchwediſchen Dampfer„Liana“ und„Osmed“(1646 und 1545 BRct) geſunken. Einzelhei⸗ ten fehlen bis jetzt noch. Amſterdam. 19. Febr. Der holländiſche Dampfer„Ame⸗ land“(4537 BRT) iſt kurz nach der Abfahrt aus Hoek van Holland in der Nordſee auf eine Mine gelaufen. Das Schiff wurde in ſinkendem Zuſtande von der Beſatzung verlaſſen, die von dem Dampfer„Montferland“ gerettet wurde. Die„Ameland“ befand ſich auf dem Wege nach Niederländiſch⸗Oſtindien. Nach den letzten Berichten iſt das Schiff inzwiſchen geſunken. Einige Mitglieder der Beſatzung ſollen leicht verwundet ſein. Amſterdam, 19. Febr. Die britiſchen Frachtdampfer „Greyſtone Caſtle“(5853 BRT) und„Cheldale“(4218 BR) ſtießen— wie aus Durban(Südafrika) über Lon⸗ don gemeldet wird— kurz vor Mitternacht zuſammen. Die „Cheldale“ ſank innerhalb drei Minuten. Der Kapitän, der erſte und zweite Offizier und 13 Mann der Beſatzung der „„Cheldale“ werden vermißt. Der dritte Offizier, der Bord funker und 17 Mann konnten das Land erreichen. Verſenkung des britiſchen Jerſtörers zugegeben. Amſterdam, 19. Febr. Die Engländer haben jetzt die im deutſchen Wehrmachtsbericht gemeldete Verſenkung eines britiſchen Zerſtörers zugegeben. Wie aus London gemeldet wird, handelt es ſich dabei um den Zerſtörer„Daring“. Ex war ein Zerſtörer der„Defender“ ⸗Klaſſe und wurde 1932 fertiggeſtellt. Der Zerſtörer war hewaffnet mit vier 12⸗em⸗ Geſchützen, ſechs kleineren Geſchützen und acht Torpedo⸗ rohren. Die„Daring“ war ein Schweſterſchiff des Zerſtö⸗ rers„Durcheß“, der im Dezember bei einem„Zuſammen⸗ ſtoß“— wie die Engländer behaupteten— mit einem anderen Schiff der Flotte verloren ging. Die„Darina“ * hatte eine Geſchwindigkeit von 35.5 Knoten, jedoch wurde dieſe Geſchwindigkeit bei Probefahrten um 2.7 Knoten überboten. Der Kommandant des Schiffes Cooper befindet ſich unter den Vermißten. 5 5 i 152 Tote Beim Ankergang des Zerſtörers„Daring“. „Amſterdam, 20. Jebr. Nachdem die britiſche Admirali⸗ kät bereits den Verluſt des Zerſtörers„Daring“ zugegeben hakte, teilt ſie nunmehr mit, daß der 1375 Tonnen große Neun Offiziere und 148 Mann werden vermißt und als verloren bekrachtek. Ein Offizier und vier Mann wurden gerelket. N Einbruch in die Mannerheim⸗Linie Die ruſſiſchen Angriffe und ihre Jolgen. Moskau, 19. Febr. Die ſowjetruſſiſchen Heeresherichte der letzten Tage zeichnen ungefähr folgendes Bild der Kampfhandlungen an der Kareliſchen Front: Seit dem 11. Februar habe Sowjetrußland den Angrif auf die ſogenannte Mannerheim⸗Stellung auf der Kareli⸗ ſchen Landenge konzentriert. Die Vorſtöße der Sowjettrup⸗ pen ſeien in drei Richtungen erfolgt: Im Abſchnitt von Summa(im Weſten der Landenge), im Abſchnitt von Muola(in der Mitte der Landenge) und in dem ſchon frü⸗ hert hart umkämpften Abſchnitt am Taipaleen⸗Joki unweit des Ladoga⸗Sees. Im Abſchnitt von Summa habe der offenbar mit ſtärkſtem Einſatz von Truppen und Material durchgeführte Angriff alsbald wichtige Erfolge zu verzeichnen gehabt. In kurzer Zeit ſei es den Sowjetruſſen gelungen, auf einer Breite von ungefähr 10 Kilometern die vorderſten Stellungen der Mannerheim⸗Linie zu durchbrechen und un⸗ gefähr 10 Kilometer tief in Richtung auf Wiborg(zunächt bis zu der Eiſenbahnſtation Kamärä) vorzuſtoßen. Nach den letzten ſowjetiſchen Heeresberichten habe die im Ab⸗ ſchnitt von Summa operierende Sowjetarmee ihren Vor⸗ ſtoß ſowohl in der Breite wie auch in der Tiefe beträcht⸗ lich erweitern können. Es dürfe daher kein Zweifel mehr darüber beſtehen, daß im Rayon zwiſchen Summa und Wi⸗ borg die Mannerheim⸗Linie von den Sowjettruppen durch⸗ brochen worden ſei. Damit ſeien die im Weſten der Kareli⸗ ſchen Landenge(ſüdlich von Wiborg entlang dem Wiborger Meerbuſen) vermutlich noch operierenden finniſchen Trup⸗ penteile abgeſchnitten. Ferner ergäbe ſich für die Sowjet⸗ truppen nunmehr die Perſpektive, den Verteidigern der Mannerheim⸗Stellung von Wiborg aus in den Rücken zu fallen und auch die finniſche Armee, die nördlich des La⸗ doga⸗Sees ſtehe, zwiſchen der Kareliſchen Landenge und der Zentralfinniſchen Seenplatte einzukreiſen. Die Witterungsverhältniſſe ſeien im Gebiet der militäri⸗ ſchen Operationen in den letzten Tagen etwas günſtiger ge- worden. Zwar herrſche immer noch ſtrenge Kälte, doch werde nicht mehr dieſelbe Rekordtemperatur verzeichnet wie vor einigen Wochen. Ein klares Wetter begünſtige die Operationer der ſowſetiſchen Luftwaffe. Aus den Be⸗ platz konzentrierte ſich die ruſſiſche Lufttätigkeit beſonders richten der ietzten Woche ergebe ſich, daß die Sowjettrup⸗ pen an der Mannerheim⸗Linie nunmehr insgeſamt 162 befeſtigte Verteidigungspunkte und 41 ei⸗ ſenbetonierte Artillerieſtellungen(Bun⸗ ker) erobert haben. Man dürfe wohl annehmen, daß die Führung der ſowjetiſchen Armeen vor allem beſtrebt ſei, die Kampfhandlungen im Süden Finnlands vor einem Wit⸗ terungsumſchlag, vor dem Einſetzen des Frühjahr⸗Tau wet⸗ ters, zu einem erfolgreichen Abſchluß zu bringen. Der Rückzug der Finnen Nach dem Kommuniquee des Generalſtabes für den Militärbezirk Leningrad ſoll es den Sowjettruppen gelun⸗ gen ſein, die Finnen auf der Kareliſchen Landenge zurück⸗ zuwerfen. Dieſe zögen ſich in Richtung Wiborg ſowie in das Gebiet öſtlich dieſer Stadt in großer Eile zurück. Die Dörfer, durch die die Finnen bei ihrem Rückzug kämen, ſeien von ihnen in Brand geſteckt worden. Die Stadi Oinola am Nordufer des Muola⸗Sees ſei von den Sowfet⸗ truppen beſetzt worden, ebenſo die Station Oainio, 6 Kilo⸗ meter ſüdöſtlich von Wiborg, ferner der befeſtigte Knoten⸗ punkt Karhula öſtlich von Summa und die Städte Naria und Munrila. Auf der ganzen Kareliſchen Front werde die Verfolgung des ſich zurückziehenden Feindes fortgeſetzt. In den anderen Gebieten der Front habe ſich kein wichtiges Ereignis begeben. Die Sowjetluftſtreit⸗ e hätten Truppen und miliäriſche Ziele mit Bomben elegt. 5 b Helſinki, 19. Febr. Nach finniſchen Meldungen ſei ſeit langer Zeit Helſinki zum erſten Male wieder von einem Geſchwader ſowjetruſſiſcher Flugzeuge überflogen worden Der Fliegeralarm habe 35 Minuten gedauert, und bei kla⸗ rer Sicht und Sonnenſchein habe man deutlich etwa 30 ruſ⸗ ſiſche Bomben⸗ und Kampfflugzeuge erkennen können, Bomben ſeien nicht abgeworfen worden. Die ſowjetruſſi⸗ ſchen Flugzeuge, die die finniſche Hauptſtadt von Oſten nach Weſten überflogen, hätten dann mit Wahrſcheinlichkeit Tavaſtehus, Tammerfors und Aboe bombardiert. Die finniſchen Meldungen geben zu, daß bei den hefti⸗ gen Kämpfen auf der Kareliſchen Landenge es den Ruſſen gelungen ſei, weiteren Geländegewinn in den Abſchnitten von Summa ferner zwiſchen dem Muola⸗See und am Vuckaſen⸗Fluß und bei Taipale zu erzielen. In Helſinki ſehe man fetzt die Lage in zunehmendem Maße als ernſt an. Der fingiſche Heeresbericht Die Kämpfe auf der Kareliſchen Landenge. Helſinki, 20. Febr. Wie der finniſche Heeresbericht vom 18. Februar mitteilt, hat der ruſſiſche Druck zwiſchen dem Finniſchen Meerbuſen und dem Vuokſen⸗Fluß auf der Ka⸗ reliſchen Landenge nachgelaſſen. Abgeſehen von kleineren örtlichen Gefechten und lebhafter Lufttätigkeit verlief der Tag ruhig. Am Supanto und bei Taipale herrſchte Artille⸗ rietätigkeit. An der Nordoſtküſte des Ladoga⸗Sees ſoll es 5 finniſchen Truppen gelungen ſein, ruſſiſche Angriffe abzu⸗ weiſen. Von Richtung Kuhmo werden Patrouillenkämpfe emeldet. An den anderen Frontabſchnitten der Oſtgrenze anden keine nennenswerten Ereigniſſe 255 Die Tätigkeit der finniſchen uftwaffe war ſehr aktiv, und finniſche Jagdflugzeuge ſollen mehrfach in Luftkämpfe verwickelt geweſen ſein. Außer Erkundungsflü⸗ l gen habe die finniſche Luftwaffe Luftangriffe auf militä⸗ riſche Ziele der Ruſſen durchgeführt. Auf dem Kriegsſchau⸗ auf die Kareliſche Landenge. Ruſſiſche Flu zeuge haben die finniſchen Linien bombardiert und die e Ver⸗ bindungen angegriffen. Die Bombenflüge ſeien bis in die ſpäten Nachtſtunden durchgeführt worden. Im Heimatge⸗ biet waren beſonders Süd⸗ und Südweſtfinnland ruſſiſchen Luftangriffen ausgeſetzt. Eine Anzahl ruſſiſcher Bomber ſoll abgeſchoſſen worden ſein. 8 Vangkfeöffnung noch unbeſtimmk. Der japaniſche Kriegsminiſter erklärte am Montag im Unterhaus zur Mitteilung der Regierung an den amerika⸗ niſchen Botſchafter Grew vom 18. Dezember über die be⸗ abſichtigte teilweiſe Freigabe des Vangtſe für die Schiff⸗ 5 fahrt, daß„die Wehrmacht wird entſcheiden, ob und wann 0 der Hangtſe freigegeben werden kann und war unter Be⸗ rückſichtigung der militäriſchen Lage“. Der Zeitpunkt könne noch nicht beſtimmt werden. a. n