fen in 5 der in de lieben, dee nur 5c danken ist , die voſ Berge ver Frau, daß und Leis 5 gilt, ſic olkes und geforden „ ſonden mer Vor die Fray es Beam 5 ſie jeh s zu el e warte lenart= wird voh die eine icht fällt Narmelg⸗ Leberklö⸗ ſten von Vollkorn. Schupf⸗ „roher rünkern⸗ Bei Beigu rtoffelg, id Aep⸗ Dampf. Apfel⸗ hlſuppe, nüſeein⸗ heißer ich mit Thürin⸗ ttentee, Zellkar⸗ el oder Zucker, r wird n gibt ldgelb. pring⸗ rüber den. itliche eee, 8 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Tages- und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang Verklindblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenhelm. Mittwoch, den 28. Februar 1940 8 8 Getarnte Profitgier Daß England ein ungeheures Kolonialreich be⸗ ſitz, weiß man. Man muß aber, um ſich eine richtige Vor⸗ ſtellung davon zu machen, immer wieder an dieſe paar Zah⸗ len denken: das engliſche Mutterland umfaßt nur ein Gebiet von rund 315 000 Quadratkilometer mit 42 Millionen Einwohnern, der Kolonialbeſitz in allen Erdteilen umfaßt 36 Millionen Quadratkilometer mit über 400 Mil⸗ lionen Einwohnern! Man erkennt an dieſen Zahlen, wie klein, ja wie winzig Gebietsumfang und Einwohnerzahl des eigentlichen Englands ſind gegenüber den gewaltigen Län⸗ dern und Menſchenmaſſen, die es in aller Welt beherrſcht. Nebenbei bemerkt: immer wieder, wenn man an dieſe Dinge denkt, muß man ſich wundern über die britiſche Frechheit, die es fertig bringt, ausgerechnet dem Deutſchen Reiche Ge⸗ lüſte nach einer Weltherrſchaft zu unterſtellen. Das wagen die Engländer, die ſich ein geradezu gigantiſches Kolonial⸗ reich erobert und eine halbe Milliarde fremder Menſchen unter ihre Fuchtel gebracht haben. Doch von dieſer geradezu grotesken britiſchen Unver⸗ ſchämtheit ſoll heute nicht die Rede ſein. Sondern davon, daß in London ſoeben ein Weißbuch— alſo eine Samm⸗ lung amtlicher Dokumente— zur britiſchen Kolonialpolitik herauskommt, und daß dieſes Weißbuch ſehr bombaſtiſch und ſehr ſelbſtgefällig die Erhöhung des Fonds zur Förde⸗ rung der Kolonialgebiete von einer Million Pfund auf 57% Millionen Pfund jährlich ankündigt. Das Weißbuch betont dabei, es ſei ganz falſch, anzunehmen— wie das namenk⸗ lich in Deuschland geſchehe— die engliſchen Kolonien ſeien für England eine Quelle des Reichtums. Nein: die Vorteile aus den Kolonien ſeien für England verſchwindend klein und„verſchwindend klein ſei auch der Kreis derer, die ſie ziehen könnten“. Für den gewöhnlichen Engländer ſeien die Kolonien mehr etwas Gefühlsmäßiges, er denke mit Stolz an das Weltreich, und er freue ſich, wenn er höre, daß jetzt im Kriege von den Kolonien nicht etwa eine Kriegsabgabe verlangt werde, ſondern daß man ſogar noch Geld in das Unternehmen hineinſtecke, weil England es ernſt meine mit der Verpflichtung,„für die ihm anvertrauten Völker zu ſor⸗ gen“ Bis jetzt hätten die Kolonien ſich nur ſolche Verbeſſe⸗ rungen leiſten können, die ſie ſelber hätten bezahlen kön⸗ nen, künftig aber könnten aus dem vergrößerten Fonds Neuerungen und Verbeſſerungen bezahlt werden, zu denen die Kolonie aus eigener Kraft nicht imſtande ſei. So ſteht es im engliſchen Weißbuch. Man weiß wirk⸗ lich nicht, worüber man ſich mehr wundern ſoll: über die zyniſche Offenheit, mit der hier erzählt wird, daß der Durchſchnittsengländer von den Kolonien nicht viel habe, oder aber die Kühnheit, mit der man verſchweigt, daß der ganze Reichtum der engliſchen Plutokraten, alſo der Beſitz der großen Geldſäcke, aus den Kolonien ſtammt. Früher war es der Sklavenhandel, der die britiſchen Geldſäcke gefüllt hat, heute iſt es die Monopoliſierung ge⸗ wiſſer Rohſtoffe aus den britiſchen Kolonien und deren Ver⸗ kauf— zu Wucherpreiſen ſelbſtverſtändlich!— an die roh⸗ ſtoffarmen Länder. Hungerlöhne der eingeborenen Produ⸗ enten und Arbeiter helfen mit, die Profite der englischen Plutokraten ins Rieſenhafte zu ſteigern. Und Steuern, Zölle und Abgaben ſaugen die armen Eingeborenen weiter aus, dieweil die engliſchen Kolonialbeamten aus dieſen Erträg⸗ niſſen ein bequemes Leben führen. Mag ſein, daß für den armen Teufel in England, für den ſchlecht bezahlten oder gar arbeitsloſen Induſtriearbei⸗ ter, der in den berüchtigten Elendsquartieren hauſt und für den es nur völlig ungenügend ſozialpolitiſche Hilfsmaßnah⸗ men gibt, die Kolonien keine„Quelle des Reichtums“ ſind. Aber die Beherrſcher der engliſchen Schiffahrt und des eng⸗ liſchen Handels, alſo die engliſchen Plutokraten, ſind es, die ihren Reichtum aus den Kolonien ſchöpfen und immer wie⸗ der erneuern. In dieſem Zufammenhange gewinnt nun auch die Nach⸗ richt, daß man von ſtaatswegen für die Kolonien jetzt jähr⸗ lich 5% Millionen Pfund— das ſind etwa 60 Millionen Mark— aufwenden will, ein eigenartiges Geſicht. Es iſt natürlich ſchon an und für ſich ein ſtarkes Stäck, daß Eng⸗ land erſt jetzt daran denkt, für die Eingeborenen ſeiner Ko⸗ lonien etwas zu tun, wo doch ſogar amtliche Berichte, die erſt vor kurzem erſchienen ſind, gezeigt haben, wie ſchlecht die unterworfene Bevölkerung behandelt wird, wie mangel⸗ haft ſie ernährt iſt und wie unzulänglich die ſoziale und die geſundheitliche Fürſorge in den Kolonien ſind. Wenn man hierin jetzt Wandel ſchaffen will, dann geſchieht dies aber keineswegs aus Mitgefühl für die Eingeborenen oder aus Menſchenfreundlichkeit. Ganz beſtimmt nicht! Es geſchieht aus ganz anderen, aus durchaus realen Erwägungen: man⸗ hat nämlich Angſt, daß, wenn die jetzigen Zuſtände fort⸗ dauern, wenn alſo für die Eingeborenen auch weiterhin ſo unzulänglich geſorgt wird, dieſe dann weniger arbeiten und produzieren wollen oder können und daß infolgedeſſen die Gewinne die aus den Kolonien in die Taſchen der bri⸗ uſchen Plutotraten fließen, ſich entſprechend vermin⸗ dern. Was natürlich eine furchtbare Sache wäre, die man verhindern muß. Profitgier und Eigennutz ſind die wenig mo⸗ raliſche Triebfeder für die neue„menſchenfreundliche“ Geſte riten gegenüber ihren Kolonien. Sie haben, wie das nun einmal ſo engliſche Art iſt, die Sache geſchickt getarnt, aber wir durchſchauen den ganzen Schwindel trotzdem und üben uns, die engliſche Tarnkappe ein wenig zu lüften, damit man erkennt, um was es ſich bei dieſer ganzen Aktion handelt! N Hier liegt alſo, wie wir in Deutſchland ſagen, der Haſe m Pfeffer! ebenen. eee eee ane Gemeinſchaſtshilfe der Wiriſchaſt Beihilfe für ſtilliegende Betriebe. DB. Berlin, 28. Jebr. Bei der Durchführung kriegswirkſchaftlicher Maßnahmen wird ſich auf gewiſſen Wirtſchaftsgebieten für einzelne Unternehmungen die Not. wendigkeit ergeben, ihre Betriebe ſtillzulegen. Um die volkswirtſchaftlichen Werte der zum Stillſtand kommenden Unkernehmungen der Geſamtwirkſchaft zu erhalten, und um ihre Arbeitsplätze für künftige Zeiten zu ſichern, hat der Miniſterral für die Reichsverkeidigung die Veroronung über Gemeinſchaftshilfe der Wiriſchaft vom 19. Februar 1940 erlaſſen. Die Verordnung ſieht vor, daß den ſtilliegen⸗ den Unternehmungen in gerechtfertigten Jällen Beihilfen An Erhaltung ihrer Betriebe gewährt werden können. Die ufbringung und Verteilung der hierzu erforderlichen Mittel wird durch die Verordnung der Wirtſchaft als Ge. meinſchaftsaufgabe überkragen. Vorausſetzung für die Gewährung von Beihilfen iſt nach den Beſtimmungen der Verordnung das durch kriegswirtſchaftliche Maßnahmen ausgelöſte Stilliegen der antragſtellenden Unternehmung Als der⸗ artige kriegswirtſchaftliche Maßnahmen kommen z. B. Nichtzuteilung von Rohſtoffen, Nichtbelieferung mit Ener⸗ ie oder Entziehung von Arbeitskräften in Betracht. Zu⸗ ſtändig für die Gewährung der Beihilfen ſind die Gliede⸗ rungen der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft und des Verkehrs ſowie für gewerbliche Betriebe, die der Reichskultürkammer angehören, die Einzelkammern in der. Reichskulturkammer und für den Betrieb der Be⸗ und Ver⸗ arbeiter und Verteiler landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe im Sinne der Reichsnährſtandsgeſetzgebung der Reichsnähr⸗ ſtand bezw. die auf Grund des Reichsnährſtandsgeſetzes gebildeten Hauptvereinigungen. Ein Rechtsanſpruch auf Gewährung von Beihilfen beſteht nach der Verordnung nicht. Die Beihilfen ſind zur Erhaltung der ſtilliegenden Unternehmungen beſtimmt. Das Ausmaß der Beihil⸗ 85 im Einzelfall beſtimmt ſich nach Richtlinien, die von en die Beihilfen gewährenden Organiſationen erlaſſen werden. Die einheitliche Ausrichtung des Verfahrens iſt dadurch gewährleiſtet, daß die Richtlinien dem jeweils zu⸗ ſtändigen Fachminiſter zur Genehmigung vorzulegen ſind. Die Mittel zur Gewährung der Beihilfen werden nach den Vorſchriften der Verordnung von den Orga⸗ niſationen der Wirtſchaft, und zwar auch von den Gruppen, in deren Bereich Stillegungen nicht in Be⸗ tracht kommen, wie z. B. auf dem Gebiet des Bank⸗ und Verſicherungsweſens, im Umlagewege aufge⸗ bracht. Die von den durch Beihilfezahlungen nicht bela⸗ ſteten Gruppen aufgebrachten Mittel werden denjenigen Gruppen im Wege des Ausgleiches zur Verfügung geſtellt, deren Aufkommen zur Beſtreitung der von ihnen zu ge⸗ währenden Beihilfen nicht ausreichen. Für das Hand⸗ werk, die gewerblichen Betriebe der Reichskulturkammer und für die Be⸗ und Verarbeiter und Verteiler landwirt⸗ ſchaftlicher Erzeugniſſe ſind in der Verordnung aus Zweck⸗ mäßigkeits⸗ und Organiſationsgründen Sonderbeſtimmun⸗ gen vorgeſehen, nach denen dieſe Gruppen den Ausgleich nur in ſich durchführen. Die Verordnung betrifft nicht die Land⸗ und Forſtwirtſchaft. Desgleichen fin⸗ det ſie keine Anwendung auf Betriebe, die auf Grund von Räüͤumungs maßnahmen oder wegen unmittelbarer Kriegseinwirkungen ſtillgelegt werden müſ⸗ ſen. Für dieſe Betriebe wird das Reich die notwendigen Hilfsmaßnahmen treffen. Ferner findet die Verordnung keine Anwendung auf den Fremdenverkehr und auf die Seeſchiffahrt, da mit Rückſicht auf die beſonde⸗ ren Verhältniſſe dieſer Wirtſchaftszweige inſoweit andere Maßnahmen getroffen werden müſſen. Schweden bleibt neutral Neue Erklärung des Miniſterpräſidenten. 5 Stockholm 27. Febr. Miniſterpräſident Hanſſon beſchäf⸗ tigte ſich in einer Rede mit Schwedens Neutralitätspolitik und ſeiner Stellung zum ruſſiſch⸗finniſchen Kanflifkt Au Beginn des Krieges der Großmächte habe das ſchwediſche Volk den Wunſch gehabt, das Land vor einer Einbeziehung in den Konflikt zu ſchützen. Dieſer Wunſch habe feinen na⸗ türlichen Ausdruck erhalten in der Verkündigung des be⸗ ſtimmten Willens Schwedens, die Neutralität zu wahren und zu behaupten. Auch der Ausdruck einer anderen Mei⸗ nung in der ausländiſchen Preſſe habe das Land nicht be⸗ einflußt. Schwedens Sammlung um die Neutralität habe indeſſen nichts mit Kleinmut und Verweichlichung zu tun, fe ſei Ausdruck für den Lebenswillen eines freien und elbſtändigen Volkes. Zur Finnlandfrage ſagte Hanſſon. bei Unterſuchung der Möglichkeiten, Finnland bei⸗ zuſtehen, habe ſich gezeigt, daß Einigkeit über eine Politik militäriſcher Intervention innerhalb des ſchwediſchen Vol⸗ kes nicht erzielt werden konnte. Jedoch ſei man bereit ge⸗ weſen, Finnland in dem Maße beizuſtehen, wie dies mit Rückſicht auf die Lage des eigenen Landes und die eigenen Möglichkeiten geboten erſchien. 5 Schwedens Halkung zu dem Konflikt zwiſchen Ru land und Finnland, ſo ſagte der Miniſterpräſident zum Schluß, könne nicht ohne Nückſicht auf die Allgemeinlage beſtimmk werden. Die Gefahr der Einbeziehung Schwedens und des Nordens in den Großmachtkrieg könne nicht abgetan wer⸗ den als nur eine pft unker vielen. Die R ſiken ſeien Nau offenbar. Der Miniſterpräſident brachte ſchließlich zum usdruck, daß Schweden auf dem 1 ce 5e Wege weiterge und alle Möglichkeiten zur rung der eige⸗ nen Freiheit wahrnehmen werde. e 5 Auch Portugal bekräftigt ſeine Neutralität. Liſſabon, 27. Febr. Anläßlich einer Zuſammenkunſt von ollen e Staatspartei hielt Miniſterpräſident 122 Salazar eine Rede. Einleitend gab er Richtlinien zur po⸗ litiſchen Erziehung des Volkes. Sodann wies er darauf hin, daß der neue Staat die Revolution, die Unordnung im Lande und die politiſchen Intrigen überwunden habe. Die früheren Mißſtände dürften von ſolchen Leuten, die immer im Trüben fiſchten, nicht wieder proklamiert werden. Der Miniſterpräſident kam dann auf den gegenwärtigen Krieg zu ſprechen Er bekannte ſich erneut zu der Regierungser⸗ klärung bei Kriegsbeginn, in der die Neutralität Portugals proklamiert wurde Zum Schluß wandte ſich Salazar ſcharf gegen die ſtaatsfeindlichen Kräfte und ſolche Elemente, die in Dienſten fremder Mächte ſtehen und forderte ein ſcharfes Vorgehen gegen dieſen Krankheitsherd. Nordiſche Neutralität unerwünſcht DNB. Brüſſel, 28. Febr. Der Ausgang der Kopen⸗ hagener Konferenz der drei nordiſchen Länder hat in fran⸗ zöſiſchen politiſchen Kreiſen ſtarke Verſchnupfung ausgelöſt. Mit ihrer gewohnten Ueberheblichkeit hatten dieſe Kreiſe im Stillen gehofft, daß Dänemark, Norwegen und Schwe⸗ den eine eindeutig gegen Deutſchland gerichtete Haltung einnehmen würden, die es den Weſtmächten er⸗ laubt hätte, hierin einen Anſchluß an ihre Theſe zu er⸗ blicken und erneut das Märchen von der„Gerechtigkeit“ ihrer Sache in die Welt hinauszupoſaunen. Die vernünftige Haltung, die die drei Länder eingenommen haben, löſte da⸗ her in der franzöſiſchen Preſſe eine äußerſt dreiſte Kritik aus. Der„Intranſigeant“ iſt der Auffaſſung, daß ſie beſſer 17175 hätten,„eine dem holländiſchen und belgiſchen Vor⸗ ild entſprechende“() Entſchließung zu faſſen. In ihrer Verlautbarung finde man jedoch nur Wünſche. Es ſei ver⸗ 1 daß ſie neutral bleiben wollten; aber man müſſo ich fragen, wie lange dies möglich ſei.(J „Journal“ behauptet, die Solidarität der nordiſchen Staaten gehe nicht geſtärkt aus der Konferenz hervor. Die Schlußverlautbarung ſei enttäuſchend, denn in ihr ſei nicht einmal von der Notwendigkeit der Wiederherſtel⸗ lung Finnlands die Rede. Auch das Verſprechen für eine, Unterſtützung, das ſo häufig in den Erklärungen offizieller Perſönlichkeiten zum Ausdruck gekommen ſei, ſei diesmal mit Schweigen übergangen worden. Der beſte Dienſt, den die kleinen benachbarten Staaten den Finnen erweiſen könnten, beſtehe darin, die internationale Unterſtützung zu erleichtern und zu verſuchen, ſich ſelbſt von dem Konflikt fernzuhalten. Die Zeit im Bunde mit Deutſchland Aengſtliche Ungeduld der Weſtmächte. Oslo, 27. Febr. Die in Oslo erſcheinende nakionale Wochenſchrift„ABC“ unkerſucht die Frage, für wen in die⸗ ſem Krieg die Zeit arbeite, und kommt zu dem Ergebnis, Deukſchland ſtehe im Bündnis mit der Zeit. Wenn man auch bei oberflächlicher Betrachtung zunächſt annehmen könnte, die Zeit arbeite für die Weſtmächte, die ihre Reſer⸗ ven an Menſchen, Material und KRohſioffen in Ruhe heran⸗ ſchaffen könnten, um den großen Rüſtungsvorſprung des Reiches einzuholen, ſo ſei das falſch. Man überzeuge ſich in der Welt immer mehr davon, daß nur Deutſchland den Vorteil der Zeit genieße. Beſonders ſeien alle Kalkulationen der Weſtmächte ſeit dem Abſchluß des deutſch⸗ruſſiſchen Handelsabkommens über den Haufen geworfen. Beide Länder ſeien autoritär eleitet, weshalb auch alle notwendigen techniſchen, wirt⸗ chaftlichen und ernährungspolitiſchen Umſtellungen ſofort in die Tat umgeſetzt werden könnten. Das Blatt befaßt ſich dann mit dieſer neuen Konſtellation. Bei den Weſtmächten habe man viel von einer deutſchen Offenſive orakelt. Immer wieder habe man auszurechnen verſucht, wann und wo ein deutſcher Schlag erfolgen werde. An dieſe Ungeduld der Weſtmächte knüpft das Blatt die Be⸗ merkung, Deutſchland wiſſe genau, daß es mit der Zeit im Bunde ſei. Es könne in aller Rühe ſeine Zufuhren aus⸗ bauen und ſichern, während es Englands Verſorgung durch Veh und U⸗Boote empfindlich ſtöre. „ABC“ ſchließt ſeinen Artikel mit dem Sag:„In die⸗ ſem Lichte erſcheint die Frage auch ſchon vielen leitenden und klarſehenden franzöſiſchen und engliſchen Wirtſchaft⸗ lern und Militärſachverſtändigen.“ * „Ganduhr der Neutralen abgelaufen“ Erneute engliſche Drohung. Amſterdam, 27. Febr. Seit der ſenſationellen Einladung Churchills an die Neutralen, ihre Haut für die Engländer zu Markte zu tragen, vergeht kein Tag an dem nicht die Engländer dieſen ihren Herzenswunſch in Reden, Preſſe⸗ artikeln oder ⸗zuſchriften ganz offen erörtern. Dies geſchieht je nach Temperament teils bittender, teils in drohender Form, wobei man ſich in der Hauptſache immer wieder darauf verlegt, den Neutralen klarzumachen, daß England dieſen Krieg eigentlich zur Verteidigung ihrer Unabhängig⸗ keit führe a W So erklärte dieſer Tage— laut„Porkſhire Poſt“— der Unterhausabgeordnete Sir Henry Page⸗Croft in einer Rede in Bournemcuth:„Die Sanduhr der Neutralen iſt dabei, abzulaufen. Die Ruhe der Neutralen gegenüber dem Schickſal, welches ſich ſtändig auf ihre Heimat zu bewegt, iſt verblüffend. Es iſt ſicher, daß ſich die Zeit nähert, wo alle, die an die Freiheit der Menſchheit glauben, ſich zu Ber Handeln zuſammenfinden ſollten..“ Hier⸗ ei unterſtellt der Engländer allerdings mit echt ongliſchem Cant, daß alle Welt England als den Hauptverfechter beſonders nach den kürzlichen Ereigniſſ anders hierüber denken. der„Völkerfreiheit“ anſehe. Die Neutralen dürften jedoch en im Göſteng Ford (4496 BR) im Nordatlantik geſunken. Dun Berlin, 27. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Keine beſonderen Ereigniſſe. Spitzenleiſtung der A⸗Bootwaffe Kapitänleutnant Herbert Schultze hat, wie der Heeresbericht mitteilte, 16 Schiffe mit insgeſamt 114 510 Tonnen verſenkt. Dies iſt eine Spitzenleiſtung der U⸗Boot⸗ waffe, die Schritt hält mit den Taten der erfolgreichſten U⸗Bootkommandanten im Weltkrieg. Zum Vergleich ſeien 1 9 5 aus dem Weltkrieg angeführt, und zwar aus der Zeit, da die deutſchen U-Boote es ſo wie heute faſt aus⸗ ſchließlich mit bewaffneten oder in Geleitzügen fahrenden Dampfern zu tun hatten. Kapitänleutnant Wünſche in fünf Monaten 101 516 Tonnen, Kapitänleutnant Steinbrink in elf Monaten his Ende 1917 200 000 Tonnen, Oberleutnant Roſe von Februar bis September 1917 124000 Tonnen, Kapitän⸗ leutnant Arnold de La Perere auf zwei Fahrten im Mittelmeer 113 000 Tonnen. Däniſcher Dampfer vermißt Amſterdam, 28. Februar. Nach Meldungen aus Kopen. hagen gilt der däniſche Dampfer„Maryland“(4895 BRT) Als vermißt.. Ferner ſanken Amſterdam, 27. Febr. Nach einer Reutermeldung iſt der in Glasgow beheimatete Dampfer„Loch Maddy 1 8 35 Ueberlebende wurden von einem Kriegsſchiff aufgenommen; vier Beſat⸗ 10 wurden getötet.— Reuter berichtet, der chwediſche Dampfer„Santos“(3840 BRT) ſei im nördlichen Teil der Nordſee untergegangen. 30 Perſonen hätten ſich an Bord befunden, unter ihnen einige Fahr⸗ 205 Bis jetzt ſeien 12 Ueberlebende gerettet worden.— er„Telegraaf“ meldet, die däniſche Reederei Torm habe jetzt die Nachricht erhalten, daß ihr Frachtſchiff „Freya“(1207 BRT) 100 km nördlich von Göteborg leck geworden und auf Grund geſetzt worden ſei. Das Schiff habe ſich auf dem Wege von England nach Kopenhagen befunden. Die 17köpfige Beſatzung habe von Fiſchern ge⸗ rettet werden können. Das Amſterdamer Blatt meldet wei⸗ ter, das ſeit dem 28. Januar vermißte norwegiſche Frachtſchiff„Start“(1168 B Rr) ſei nunmehr als verloren aufgegeben worden. Reval, 27 Febr. der eſtniſche Dampfer„Arcturus“ (1682 BRT) iſt an der engliſchen Küſte mit einem unbe⸗ kannten Dampfer zuſammengeſtoßen und ſchwer beſchädigt worden. Die aus 18 Perſonen beſtehende Beſatzung ſoll an Land gebracht worden ſein. Der Zuſammenſtoß iſt dar⸗ auf zurückzuführen, daß die Schiffe an der engliſchen Küſte ohne Licht fahren. Das Schiff iſt nicht zu verwechſeln mit dem norwegiſchen Dampfer„Arcturus“(1800 BRT), der am 1. Dezember auf eine Mine gelaufen und geſunken iſt. Liſſabon, 27. Febr.„Diario da Manha“ berichtet, der engliſche Tankdampfer„Britiſh Endeavour“(4580 BRT) ſei 20 Meilen von Junchal entfernt untergegangen. 33 Be⸗ ſatzungsmitglieder ſeien jetzt in Madeira eingetroffen. Fünf Mann würden vermißt. Jür mehrere Tage Butter und Fleiſch verſenkt. Amſterdam, 27. 1 55 Die Torpedierung des größten Frachtdampfers der Blue Star Line,„Sultan Star“, hat in die engliſche Lebensmittelverſorgung eine beachtliche Lücke geriſſen. Es iſt bezeichnend, daß in der engliſchen Preſſe zugegeben wird, daß allein die Torpedierung dieſes einen, 12 000 BR großen Schiffes, das mit Fleiſch und Butter für England beladen war, den Ausfall von zwei⸗ einhalb Tagen der Butterration des geſamten engliſchen 1 und den Verluſt der Fleiſchration für mehr als drei age für ſämtliche Engländer bedeutet. Norwegiſche Seeleute verweigern Englandfahrt. Oslo, 27. Febr.„Bergens Tidende“ meldet, daß ſich die Beſatzung des norwegiſchen Tankdampfers„Vav“(6400 BRT) geweigert hat, von Conſtanza aus mit einer Ladung rumäniſchen Benzins nach England zu fahren. Die Beſat⸗ zung beſteht aus 29 Mann. Auf eine Mine gelaufen. Amſterdam, 28. Febr. Reuter zufolge iſt der engliſche Dampfer„Clan Morriſon“(4936 BRT) in der Nord⸗ 277 auf eine Mine gelaufen. Das Schiff trieb noch, als die Beſatzung in die Boote ging. Ein Mitglied der Beſatzung wurde getötet, 15 verletzt. Das holländiſche Motor⸗ 9 5 0„Ida“(208 BRT) iſt an der Weſtküſte Englands geſunken. Die Beſatzung wurde gerettet. Das Schiff hatte eine Erzladung an Bord. Ueber die Urſachen des Schiff⸗ Unterganges iſt bisher noch nichts bekannt. Neuer Neutralitätsbruch Britiſche Flugzeuge über norwegiſchen Häfen. Du Berlin, 27. Febr. Die Weltöffentlichkeit, in der be der Entrüſtungsſturm über die völkerrechtswidrige und beſtigliſche Piratentat gegen den deutſchen Dampfer„Alt⸗ mark“ noch nicht gelegt hat, verdankt der Indiskretion des franzöſiſchen 1 eine bemerkenswerte Mitteilung. Indem ſich der franzöſiſche Rundfunk in ſeiner Sendung ausdrücklich auf eine Bekanntmachung des britiſchen Lufk⸗ fahrkminiſteriums bezog, meldele er, daß am Sonntag drei engliſche Flugzeuge verſchiedene norwegiſche Häfen überflo⸗ gen hätten, um die Poſition der„Altmark“ auszumachen. Die Engländer laſſen alſo ihren unverblümten Drohungen die Tat folgen, und ſetzen die Serie ihrer jeglichem Völker ⸗ recht hohnſprechenden„Aktionen“ ſkrupellos forl. Tatſäch⸗ lich haben alſo die Engländer von neuem einen unerhörten Neukralitätsbruch begangen. Gefecht an der indiſchen Nordweſtgrenze Kabul, 28. Februar. Trotz ſchärfſter engliſcher Zenſur ſickern ab und zu Nachrichten durch, aus denen hervorgeht, ß ſich die indiſchen Stämme in iriſtan mit Erfolg den 3 liſchen Truppen entgegenſtellen, die den Aufſta in 5 hat erſticken ſollen. Die ſogenannten Säuberungstruppen „ baben im erſten Gefecht gegen die Freiheitskämpfer ſchlecht abgeſchnitten und einen Toten ſowie zahlreiche Verwun⸗ dete zu i beklagen. Japaniſches Milikärflugzeug abgeſtürzk. Tokio, 28 Febr. Das japaniſche Kriegsminiſterium gibt bekannt, daß bei Kyoto ein Militärflugzeug abgeſtürzt ſei. Unter den ſechs Inſaſſen, die getötet wurden, befanden ſich Generalleutnant Hozoji, Generalmajor Okada und Oberſt⸗ leutnant Tſuji. Das 115 zeug iſt vollkommen verbrannt, ſo daß die Identifizierung der Opfer nur durch Uniformreſte möglich war. Hozofi war ein bekannter Flieger und In⸗ ſtrukteur der japaniſchen Luftwaffe. 525 Allmählich dämmert's Wachſende Sorgen über den Handelskrieg. Amſterdam, 27. Febr. Wie der„Daily Herald“ feſt⸗ ſtellt, macht ſich die engliſche Oeffentlichkeit immer mehr Sorgen um die Wirkſamkeit der britiſchen Blockade. Es ſollen daher erneut peinliche Anfragen im Unterhaus ge⸗ ſtellt werden. Daß man auch in Frankreich allmählich merkt, mit wem man es als Gegner zu tun hat, zeigt ein Artikel von Lucien Romier im Pariſer„Figaro“, der die Gefah⸗ ren behandelt, die der Handelskrieg für England und Frankreich bildet. Es ſei wichtig, daß die Weſtmächte dieſe Gefahren genau erkennten. Man dürfe ſich nicht der Illuſion hingeben, anzunehmen, daß es ſich für Deutſchland bei dem Handelskrieg um einen Zeitvertreib oder um eine Verzweiflungstat handle. Das Ziel ſei die Schädigung der engliſchen und franzöſiſchen Verſorgung in dem Maße, wie dieſe beiden Länder ihre Tonnage für die Einfuhr von Rohſtoffen und Lebensmitteln benötigten. Ohne von den ausländiſchen Schiffen zu ſprechen, die die alliierten Hä⸗ fen aus Gründen der Kriegsgefahren mieden, müſſe man berückſichtigen, daß die verſenkte neutrale Tonnage nicht erſetzt werden könne. Daher ſei der Erfolg Deutſch⸗ lands größer, wenn es ein neutrales Schiff zerſtöre, weil hier keine Ausſicht auf Erſatz ſei. Man dürfe nicht ver⸗ geſſen, daß Deutſchland 1917 ganz dicht vor ſeinem Ziel geſtanden habe. Den Briten zu verdanken. Kopenhagen, 27. Febr. In der däniſchen Wirtſchaft häu⸗ fen ſich die bitteren Folgen der engliſchen Blockade. So ha⸗ ben jetzt die Baumwollſpinnereien in Kopenhagen⸗Valby ihren Betrieb einſtellen müſſen, da ſie nicht mehr über die nötigen Rohſtoffe verfügen. Damit ſind mit einem Schlage 700 däniſche Arbeiter arbeitslos geworden. Die däniſche Zei⸗ tung„Faedrelandet“ ſtellt hierzu feſt, der Rohſtoffmangel ſei darauf zurückzuführen, daß däniſche Schiffe gezwungen werden, einen der Kontrollhäfen der Weſtmächte an⸗ zulaufen und daß ſie daher mit ihren Baumwoll⸗Ladungen nicht rechtzeitig in Kopenhagen ankommen könnten.„Damit iſt wieder ein Beiſpiel dafür gegeben,“ ſo ſagt das däniſche Blatt,„daß der Handelskrieg der Weſtmächte nicht Deutſchland trifft, ſondern däniſche Arbeiter in die Not der Arbeitsloſigkeit bringt.“ Davids Thron— in London Die Engländer das„Volk Ifraels“. Mailand, 27. Febr. Das„Regima Faſciſta“ zeigt mit unwiderlegbaren Tatſachen erneut den Einfluß auf, den das Judentum in England beſitzt. Schon der Geſchichtsſchreiber Michelet habe in einer gänzlich unverdächtigen Zeit geſchrie⸗ ben:„Die Juden haben ein Vaterland, nämlich die Londo⸗ ner Börſe“. Außer der Preſſe und den Nachrichtenagenturen hätten ſich die Juden in England auch in den heikel⸗ ſten Poſten des Staates feſtgeſetzt; vor allem aber in der Finanz und in der Wirtſchaft ſeien ſie an erſter Stelle Juden ſeien die Herren in Auſtralien und Südafrika, Juden beherrſchen die Wirtſchaft Kanadas, Juden trieben England in eine Gegnerſchaft zu Japan, um ihre monopoliſtiſcher Intereſſen in Mandſchukuo, Schanghai, Kanton und Nan⸗ king zu ſchützen. Die Juden hätten auch niemals ein Geheimnis aus die⸗ ſen Sachen gemacht. Am 1. Oktober 1937 ſchrieb die„Ti⸗ mes“:„Das Reich Iſraels iſt nichts anderes als Großbritannien. Der engliſche Thron iſt nichts an⸗ deres als die moderne Umbildung des Throns Davids. Pa läſtina muß das glanzvollſte Diadem der engliſchen Krone werden. Solange die Engländer nicht begriffen haben, daf ſie das Volk Iſraels ſind, wird kein wahrer Friede in der Welt herrſchen. Das Problem des Zionismus iſt das größt, aller politiſchen Probleme. Das zukünftige Schickſal Palä⸗ ſtinas wird das zukünftige Schickſal der engliſchen Raſſe be⸗ ſtimmen.“ Dieſe Worte, ſo ſchließt das„Regime Faſciſta“, ließen nicht den geringſten Zweifel offen: Wer England dazu geführt hat, Deutſchland den Krieg zu erklären, ſei Iſ⸗ rael geweſen. politiſches Allerlei Hauptſache ſind die Diäten.— Parlament mit 40 Abgeord⸗ neten. Die franzöſiſchen Abgeordneten müſſen ſich vom„Oeuvre“ energiſch zur Ordnung rufen laſſen, weil ſie es an Arbeits⸗ willigen fehlen laſſen. Von den 520 Abgeordneten waren auf einer der letzten Sitzungen ganze 40 erſchienen, obgleich es ſich um eine vom politiſchen Standpunkt aus wichtige Sitzung handelte, nämlich die Organiſierung des Informa⸗ tionsdienſtes. Skandinavien ſoll Genf verlaſſen.— Ein Ankrag. Die Fraktion der däniſchen Nationalſozialiſten hat fol⸗ genden Antrag zur Beſchlußfaſſung im Folketing einge⸗ bracht:„Unter dem Eindruck der für unſer Vaterland und den ganzen Norden ſchickſalsſchweren Ereigniſſe, die ſich in den letzten Monaten zugetragen haben, fordert das Folke⸗ ting die Regierung auf, mit den Regierungen von Norwe⸗ gen und Schweden in Verbindung zu treten, mit dem Ziel, eine gemeinſame Austrittserklärung aus der Genfer Ligo in der Erkenntnis herbeizuführen, daß es in der augenblick⸗ lichen Lage für die nordiſchen Völker von entſcheidender Not; wendigkeit iſt, in einem unbedingt neutralen Verhältnis zv allen Staaten in Europa zu ſtehen.“ Nordirland muß zum Freiſtaat! Der Präſident des JIriſchen Freiſtaates, de Valera, ge⸗ währte„Herald Tribune“ ein Inkerview, in dem er erklärte, der Anſchluß Nordirlands an den Freiſtaat ſei unvermeid⸗ lich. Allein die Wiedervereinigung ganz Irlands könne die Beziehungen zu England freundſchaftlicher geſtalten. Wäh⸗ rend es vorgebe, ſich für die Rechte kleiner Völker einzuſet zen, unterſtütze es die Zerreißung Irlands, de Valera be tonte, nichts werde Irland bewegen, von ſeiner Neutralb tätspolitik in dieſem Krieg abzuweichen. feindlicher Einfall.— In Liverpool wurde ein junger Ir⸗ länder zu drei Jahren Arbeitshaus verurteilt. Der erſt ſech⸗ zehnjährige Junge quittierte das Urteil mit dem Ruf:„Es lebe Irland!“. As A-Bolſchafter Kennedy gegen Kriegsbeteiligung. Nach dreimonatigem Aufenthalt in den Vereinigten Staaten trat der amerikaniſche Botſchafter in England, Ken⸗ nedy, an Bord des US A⸗Dampfers„Manhattan“ die Rück⸗ reiſe nach London an. In einem Interview erklärte Ken⸗ nedy, es ſei zweifellos, daß ſich die Vereinigten Staaten aus dem 5 heraushalten ſollten. Die Wirtſchafts⸗ lage in Europa„ver chlechtere ſich ſtetig!. 2 es ſei denn ein Der Geldſack der Volksvertreter Wenn die„Times“ am 1. Oktober 1937 erklärte, daß das Reich Iſraels nichts anders ſei als Großbritannien 10 gehört⸗dieſes ſchöne Bekenntnis einmal ausnahmsweiſe 1 den unbeſtreitbaren Wahrheiten, mit der die britiſche Plu⸗ tokratie ſonſt auf feindlichſtem Fuße ſteht, und wenn weiter dan das„Regime Faſciſta“ feſtſtellt, daß die Juden in England in den heikelſten Poſten feſtſitzen, ſo iſt das dazu die ſchönſte Ergänzung. Denn längſt unterſcheiden ſich Jude und Engländer allenfalls noch durch die verſchiedene Form der Naſenlinie. Wie ſchmutzig verjudet die herrſchende Eli que Englands heute iſt, das zeigt auch eine kürzliche Pu⸗ blikation des engliſchen Schriftſtellers Simon Haxey, deſſen Buch„Tory m. p.“ auch in England ſenſationelles Aufſehen erregte. Haxey ſtützt ſich auf authentiſches amtliches Male rial und die Mitteilungen der britiſchen Induſtrie, wenn er i wie„verjudet“ die britiſche Volksvertretung iſt. Ah. olut einwandfrei ergibt ſich hiernach, daß von 219 Unten ausabgeordneten und 131 Mitgliedern des Oberhaß ſes wie von mehr als 170 weiteren Perſönlichkeiten des 9 fentlichen Lebens, deren Einfluß auf die britiſche Politik un deren privaten Wirtſchaftsintereſſen unlösbar verknüpft it nicht weniger als 44 v. H., und zwar 181 Mitglieder der konſervativen Regierungspartei angehören. Auch iſt dit engliſche Wirtſchaft mit 775 Direktorenpoſten ver⸗ treten. Dabei ſind noch nicht einmal die Mitglieder beden⸗ tender induſtrieller Familien in dieſer Zahl enthalten, wie U. d. Außenhandelsminiſter Hudſon. Nahezu reſtlos ſind nach Haxey ſämtliche Mit⸗ glieder der konſervativen Partei Aktien, beſitzer So beſaß z. B. Baldwin in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Premierminiſter von der Firma Baldwin's ld, die über große Kohlengruben verfügt, 194 526 gewöhnliche und 37 591 Vorzugsaktien. In den Banken, Verſicherungz ien de in Eiſenbahn⸗ und Schiffahrtsgeſellſchaften pielen die ſogen.„Volksvertreter“ Englands eine beherr⸗ ſchende Rolle. Auch Verſicherungskapital und verliehene „blaues Blut“ gehen vorzugsweiſe Arm in Arm miteln⸗ ander. So weiſt die britiſche Plutokratie unter den 90 Ge⸗ adelten ſeit 1931 nicht weniger als 35 Direktoren der Nun ſicherungsbranche aus. Im Gegenſatz hierzu iſt ron den 600000 Angeſtellten, welche die Eiſenbahngeſellſchaften b. ſchäftigen, nicht ein einziger Angeſtellter Parlamentsm glied, ausgenommen allerdings 9 Direktoren, die gleich zeitig konſervative Abgeordnete ſind. Dieſe ganz kleine Ausleſe aus den Veröffentlichungeg des engliſchen Publiziſten genügt, um aufzuzeigen, m wem die britiſche Plutokratie verſippt und verſchwägert iſy mit Paläſtina. Der finniſche Heeresbericht Verluſt von Björkö zugegeben. DNB. helſinki, 27. Febr. Der finniſche Heeresbericht vom 26. Februar beſtätigt, daß die finniſchen Truppen auf der Kareliſchen Landenge die Inſel Koiviſto(Björkö) aufgegeben haben. Am 25. Februar ſetzten die Ruſſen ihre Angriffe im weſtlichen Teil des Kareliſchen Iſthmus 5 die durch finniſche Artillerie und Infanterie abgewie⸗ en ſein ſollen. Weitere Angriffe ſeien bei Salmenkaita nach 8 1 Kämpfen zurückgeſchlagen worden. Im öſtlichen eil der Landenge und nordoſtwärts des Ladoga⸗Sees verlief der Tag verhältnismäßig ruhig. Während die Fin⸗ nen vor Kuhmo die Eroberung eines Stützpunktes melden, beſchränkte ſich die Kampftätigkeit an allen anderen Frönt⸗ abſchnitten auf kleine Gefechte und Patrouillen. Die finniſche Luftwaffe habe Bombenflüge hinter den ruſſiſchen Linien durchgeführt und ſei mehrmals in Luftkämpfe verwickelt geweſen. Auf dem Kriegsſchauplatz habe ſich die Tätigkeit ſa 4„ e eee . 8 Erkundungs⸗ und der ſowfetiſchen Luftwaffe beſonders auf Nordfinnland und auf das Gebiet nordöſtlich des Ladoga⸗Sees meldet der finniſche Heeresbericht den Abſchuß einiger ruſ⸗ ſiſcher Flugzeuge. Iriſcher Geheimſender ruft zum Kampf. 8 Amſterdam, 27. Febr. Wie der„Daily Herald“ zu b richten weiß, haben die jriſchen Nationaliſten zu einem neuen Kampfmittel gegriffen. Große Kalkaufſchriften auf den Straßen in Belfaſt, das bekanntlich noch unter der engliſchen Unterdrückung leidet, kündigten an, im Laufe des Nachmittags mit Sendungen beginnen werbe. Zur angekündigten Zeit erklärte der Sprecher des Geheim⸗ ſenders, daß die iriſchen Nationaliſten bei dem Ueberfall auf Ballykinla 200 Gewehre, 50 Maſchinengewehre und viel Munition erobert hätten. Sie zählten ferner einen Brand in der Flugzeugfabrik in Romford(England) zu ihren Erfolgen. Das dankbare England.— 25 000 Mark für die Poilu. Amſterdam, 27 Febr. Seit einigen Wochen läuft in England eine große Werbeaktion, die und Rundfunkgeräten zukommen zu laſſen. Ganz offenbar hatten einige Männer in England das Gefühl, daß man dem franzöſiſchen Soldaten, deſſen Blut man für England zeigen ſollte. Mentalität ihrer verlangt, mindeſtens ein gewiſſes Intereſſe Dieſe Männer haben aber fraglos die Landsleute überſchätzt. die wochenlangen Sammlungen aben nämlich die erſchütternde Summe von genau 284 fund ergeben, des ſind rund 25 000 Mark! So viel alſo at das plutokratiſche England für die franzöſiſchen Solda⸗ en übrig, die für die Geldſäcke der Briten ihr Leben opfern ſollen. Kurzmeldungen Berlin. Der Führer hat dem Präſidenten der Domini⸗ kaniſchen Republik zum Glückwünſche übermittelt. Berlin. der Oberkommandant der Hlinka⸗Garde und Propagandachef, Alexander Mach, wird ſich auf Einladung der Reichsregierung zu einem Beſuch nach Deutſchland be⸗ geben. Potsdam. Unter baroßer Anteilnahme der Bevölkerung rtillerie von Gronau im Rahmen N wurde der General der eines feierlichen Staatsbegräbniſſes zu Grabe getragen. Waſhington. Gegenüber dem Vorjahre erhöhte ſich der. etwa 400 Millionen Fehlbetrag im Staatshaushalt um Dollar. Die Staatsſchuld erreichte damit einen neuen Höchſtſtand. Sie beläuft ſich auf 42.345 Milliarden Dollor en Schmuggler von Wölfen zerriſſen. ſchmuggler wurden, wie aus Belgrad gemeldet wird, in den weſtmontenegriniſchen Bergen von einem Rudel hungrige Wölfe überfallen und zerriſſen. 5 5 daß ein neue Rundfunkſtation der Iriſchen Republikaniſchen Arme groß. unter dem Motto ſteht, dem Poilu eine Spende von Büchern, Schallplatten nabhängigkeitstag drahtlich ſeine Vier Tabak konzentriert. Abſchließend — ter rte, da nien, 0 veiſe zu he 5 1 weiter uden in as dazu ich Jude E Form nde Cli⸗ che Pu⸗ „ deſſen lufſehen wenn en iſt. W. ö Unter. ö berhaß dess 0 1 litik üpft it, der der iſt dis en ver⸗ f bedeu⸗ en, wie 8 M i t; f 15 i en. Eigen⸗ in's ld, zöhnliche eruUngz⸗ ſchaflen beherr⸗ liehenes mitein- 90 Ge⸗ er Ven. on den ften b. entsmſ gleich chungen en, mil gert ish sbericht den auf Björk) Ruſſen ſthmus bgewie⸗ ta nach ͤſtlichen ja⸗Sees ie Fin⸗ Front⸗ s und hrt und uf dem eliſchen Gebiet ließend ger ruſ⸗ zu bel einem en auf ter der iß eine Armee werde. zeheim⸗ eberfall e und einen nd) zu zoilu. äuft in Motto platten ffenbar ß man ongland mſollte. it ihrer mungen u 2840 iel alſo Solda⸗ opfern )omini⸗ h ſeine e und J ladung ind be⸗ kerung ahmen agen. ſich der illionen neuen Dollor, Tabak in denn ngriger ä Badiſche Chronik Wiſſenſchaſt im Dienſte der Nation Heidelberger Univerſitätsinſtitute feiern Jubiläum. ahlreiche weltberühmte Inſtitute, Kliniken und wiſſen⸗ ſchaftliche Anſtalten der Univerſtität Heidelberg können in dieſem Jahre Jubiläum feiern. Aus der Vielzahl derſelben ſeien die wichtigſten herausgegriffen. An erſter Stelle wäre die Univerſitätsbibliothek zu nennen, die auf ein 550 jähriges Beſtehen zurückblicken kann, denn 1390 ſchufen ihre Grundlage der erſte Kanzler der Univerſität, Konrad von Gelnhauſen, und der erſte Rektor, Marſilius von Inghen, indem ſie ihre privaten Büchereien der Arti⸗ ſtenfakultät zur Verfügung ſtellten. Durch Vereinigung der kurfürstlichen und heilig⸗geiſtlichen Bibliothek im Jahre 1556 entſtand dann die unter dem Namen bibliotheca pa⸗ latina weltberühmt gewordene Bibliothek, unter deren Handſchriften die Maneſſiſche die berühmteſte iſt. Heute um⸗ faſt die Heidelberger Univerſität als eine der größten und bedeutendſten wiſſenſchaftlichen Bibliotheken des Großdeut⸗ ſchen Reiches über 1,2 Millionen bibliographiſche Bände, die laufend ergänzt werden. Beſondere Pflege gilt heimat⸗ lichem, kurpfälziſchem und badiſchen Schrifttum. Unter den Inſtituten und Seminaren der philoſophiſchen Fakultät verdient das Hiſtoriſche Seminar beſon⸗ dere Beachtung, das vor fünf Jahrzehnten— im Jahre 1890— von den Profeſſoren Erdmannsdörfer und Winkelmann ins Leben gerufen wurde. Die Ausrich⸗ tung auf Staatsgeſchichte gibt der Bibliothek im allgemei⸗ nen ihr Gepräge, ohne daß die kultur⸗ und geiſtesgeſchicht⸗ liche, ſozial⸗ und wirtſchaftliche Literatur vernachläſſigt würde. Eine neuaufgebaute landeskundliche Sonderabtei⸗ lung dient der volkspolitiſchen Betrachtung und der noch engeren Verbindung der Heidelberger Geſchichtswiſſenſchaft mit ihrem badiſch⸗pfälziſchen Lebensraum. Das Sprachwiſſenſchaftliche Seminar ver⸗ dankt ſeine Entſtehung den Bemühungen von Prof. Dr. Bartholomae der im Jahre 1910— alſo vor 30 Jah⸗ ren— zu ſeiner Gründung ſchritt. Galt früher die Haupt⸗ arbeit dieſes Seminars etymologiſchen und morphologtſchen Studien und ſpeziell der Iraniſtik, ſo ſteht ſeit etwa fünf Jahren die geſchichtlich⸗kulturgeſchichtliche Seite der Sprach⸗ forſchung und ihre Verknüpfung mit Nachbardiſziplinen im Vordergrund der Inſtitutsarbeit. i In der mediziniſchen Fakultät und unter den Kliniken muß die Kinderklinik(Luiſenheilanſtalt) hervorgeho⸗ ben werden, die ſeit 80 Jahren beſteht. Gegründet im Jahre 1860 von Prof. Dr. Th. von Duſch, erfuhr die Klinik ge⸗ rade in den letzten Jahren einen bedeutſamen Ausbau und 21 zu den modernſt eingerichteten Krankenhäusern dieſer Art. Entſprechend dem großen Aufſchwung, den die ſoziale Fürſorge im verfloſſenen Jahrzehnt genommen hat, wuchs der Aufgabenkreis der Kinderklinik raſch und weit über den Rahmen ihrer urſprünglichen Beſtimmung hinaus. Sie dient nämlich nicht nur der Behandlung und Pflege kranker Kin⸗ der vom Säuglingsalter bis zum 14. Lebensjahr, dem Uni⸗ verſitätsunterricht, der Ausbildung von Fachärzten und der Forſchung, ſondern ſie nimmt zugleich weſentlichen Anteil an den Aufgaben des öffentlichen Kinderſchutzes. Beſonders intereſſant iſt ihre Säuglingspflegerinnenſchule. Weiter muß unter den mediziniſchen Inſtituten das Hygieniſche Inſtitut erwähnt werden, das ſeit fünf Jahrzehnten beſteht. Neben der Lehr⸗ und Forſchungsar⸗ beit, die ſich auf dem Gebiete der Hygiene, Seuchenlehre, Raſſenhygiene und der experimentellen Mikrobiologie er⸗ ſtreckt, erfüllt das Inſtitut noch praktiſche Aufgaben für die Pflege der Volksgeſundheit. Seit 1903 iſt dem Inſtitut auch das Unterſuchungsamt für anſteckende Krankheiten angeglie⸗ dert, das im Dienſte der ſtaatlichen Seuchenbekämpfung in Baden ſteht. Ebenfalls ſein 50jähriges Beſtehen feiert das Phar ⸗ makologiſche Inſtitut, deſſen großer Kräutergar⸗ ten beſondere Beachtung verdient. Dem Inſtitut iſt in er⸗ ſter Linie die Pflege und der Ausbau des Arzneiſchutzes an⸗ vertraut. In den letzten Jahren hat ſich aber das Arbeits⸗ ebiet weſentlich erweitert, und nicht zuletzt betrachtet es das delberger Radiumſole und die der badiſchen Heilquellen ein⸗ gehend zu ſtudieren und zu überwachen. Iſt die Arbeit dieſer wenigen Inſtitute und wiſſenſchaft⸗ lichen Anſtalten nur ein ganz kleiner Ausſchnitt aus dem ebenſo vielſeitigen und verantwortungsvollen Arbeitsge⸗ biet der Wiſſenſchaft und Forſchung, die in Heidelberg un⸗ ter dem Loſungswort ſteht„Dem deutſchen Geiſt!“, ſo er⸗ ſehen wir doch ſchon an dem Dargeſtellten, wie Wiſſenſchaft⸗ ler und Forſcher immer beſtrebt ſind, im Dienſte des Volks⸗ ganzen und damit der Nation tätig zu ſein. Mosbach.(Föhrenwald unter Naturſchutz.) Unter das Reichsnaturſchutzgeſetz geſtellt wurde der in den Gemarkungen Mosbach und Neckarburken auf dem Heppenſtein liegende Föhrenwald. h. Pforzheim.(Mit Küchenmeſſer und Eis⸗ pickel.) In der Nacht kam es zwiſchen einem in angetrun⸗ kenem Zuſtand nach Hauſe kommenden Mann und ſeinem Z0⸗ jährigen Sohn zu ſchweren Tätlichkeiten. Nachdem der alko⸗ holiſierte Radaubruder zunächſt zwei Türen eingeſchlagen und ſeinem Sohn mit dem Küchenmeſſer gedroht hatte, ſetzte ſich dieſer mit einem Eispickel zur Wehr, mit deſſen Stil er dem Alten auf den Kopf ſchlug. Mit einer erheblichen Wunde mußte das Oberhaupt dieſer„ſchlagkräftigen“ Familie in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert werden. 99 Münzesheim.(Güte verbeſſerung des Ta⸗ baks.) Bei der Tabakverwiegung, die für 1939 die ſchöne Menge von 1100 Zentnern ergab, zeigte es ſich, wie günſtig der im vergangenen Sommer erſtellte Trockenſchuppen ſich auf den Tabakpreis auswirkte. Ohne ihn dürften die erreich⸗ ten Zuſchläge kaum erzielt worden ſein. Der Trockenſchuppen wird dieſes Jahr weiterausgebaut. 2 Freiburg.(Ein Lehrerveteran geſtor ben.) Einer der älteſten Lehrer Badens, Oberlehrer a. D. Otto Angſt, iſt im 90. Lebensjahr in die Ewigkeit eingegangen. Ueber 50 Jahre wirkte er als Erzieher der Jugend in ver⸗ ſchiedenen Orten Badens, zuletzt in Burkheim a. K., wo er im Jahre 1936 mit ſeiner Gattin das Diamantene Jubiläum feiern konnte. 5 Aus den Nachbargauen ö Homburg.(Im Dienſt tödlich verunglückt.) Im Bahnhof Homburg⸗Weſt wurde der Reichsbahnwagen⸗ meiſter Karl Lukas aus Homburg tödlich überfahren. Lu⸗ kas ſtand im 58. Lebensjahr. Bildſtock.(maubüberfall) Ein Verbrechen, das in ſeinen Einzelheiten noch nicht reſtlos geklärt iſt, trug ſich in einer Wohnung in Bildſtock zu. Als in den Morgen⸗ ſtunden eine ältere Frau von ihren Einkäufen in ihre Wohnung zurückkehrte, fand ſie ihre im Hauſe befindliche Schwiegertochter bewußtlos auf. Nachdem nun dieſe aus ihrer Ohnmacht erwacht war, erzählte ſie, daß in der Abweſenheit der Wohnungsinhaberin ein ihr unbekannter Mann in das Haus gekommen ſei, ſie angegriffen und ſo lange gewürgt habe, bis ſie das Bewußtſein verlor. Im Anſchluß daran hat der Mann die Wohnung durchſucht, wobei ihm 500 Mark in die Hände fielen. Die Polizei hat ſich inzwiſchen dieſes Verbrechens angenommen und iſt be⸗ müht, des Täters habhaft zu werden. 4 Acht und ſechs Söhne unter den Fahnen. Acht Söhne der Schuhmacherswitwe Maria Reſch in Anger(Bayern), die 15 Kindern das Leben ſchenkte, tragen den feldgrauen Rock. Mehrere von den Brüdern haben bereits den Polen⸗ eng mitgemacht.— Von der 8 des Schwerkriegs⸗ beſchädigten Kümmerling in Her kadt hei Königshofen i. Gr. ſtehen ſechs Söhne im Feld. Ein Sohn iſt Hauptfeld⸗ Reer einer Feldwebel, drei Unteroffiziere und einer Ge⸗ reiter. 5 5 * Von einem Block erſchlagen. Der 36 Jahre alte Faß gerführer Johann Rudingsdorfer wurde bei der Arbeit in der Kiesgrübe eines Quetſchwerkes in Waldrudering von einer einſtürzenden Schrägwand getroffen und von einem 15 em ſchweren Block erſchlagen. * Doppeltes Jägerpech. Aus Holthauſen wird eine böſe Jagdgeſchichte bekannt. Ein auf dem Weg zur Jagd befind⸗ licher Jäger hatte das Pech, daß ſein Hund von einem Kraftwagen überfahren wurde. Während er ſich um das verletzte Tier kümmerte, wurde ihm ſein wertvolles Gewehr geſtohlen, das er für einen nſtitut als beſonderen Ehrendienſt, die Wirkung der Hei⸗ Gebäudes geſtellt hatte. Augenblick an die Mauer eines Lolcale Nuudocliau Schneeglöckchen Wenn die Macht des Winters gebrochen iſt, wenn lin⸗ dere Lüfte zu wehen beginnen, dann ſteckt das Schneeglöckchen als erſtes Blümlein das Köpfchen aus der kalten Erde 5 vor. Es läutet mit ſeinen weißen Glöckchen den Frühling ein. Wenn das erſte Schneeglöckchen ſich hervorwagt, dann iſt es mit des Winters Herrſchaft nicht mehr weit her, went auch der eiſige Wind noch ſein Köpfchen zerzauſt. Das Schnee⸗ glöckchen iſt ein Fremdling bei uns, wie viele Blumen, die unſeren Blick erfreuen, und die einſt ein wärmeres Land ihre Heimat genannt haben. Das beſcheidene, weiße Blümchen iſt aus dem ſüdlichen Europa zu uns gekommen. In der Schweiz nennt man es Amſelblümli, weil bald nach ſeinem Erſchei⸗ nen auch die Amſel ihre Lieder wieder ertönen läßt. In ganz Mitteleuropa weiß man es zu ſchätzen. In einzelnen Gegen⸗ den des Nordens aber fürchtet man es, man glaubt dort, man bringe mit ſeiner blei Schönheit den Tod ins Haus, und rührk es nicht an. Wir aber ſind dem weißen Blümchen dankbar, daß es die rauhe Luft des Vorfrühlings nicht ſcheut und ſich kühn hervorwagt aus dem dunklen Schoße der Erde. Das Schneeglöckchen liebt die friſche Luft, den kühlen Wind, darum darf man es nicht in die warme Stube verpflanzen wollen, um ſeinen Anblick immer zu genießen, dort würde es gar bald traurig das Köpfchen hängen laſſen. Wer darf hausſchlachten? NS. Zahlreiche an die Ernährungsämter gerichtete An⸗ fragen geben Veranlaſſung, nochmals auf den Erlaß des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft über Haus⸗ ſchlachtungen vom 14. November 1939 hinzuweiſen. Danach dürfen nichtlandwirtſchaftliche Selbſtverſorger nur unter ganz beſtimmten Vorausſetzungen erſt dann Hausſchlachtungen vor⸗ nehmen, wenn ihnen eine Genehmigung vom zuſtän⸗ digen Ernährungsamt erteilt worden iſt. Die Ernährungsämter dürfen eine Genehmigung nur dann erteilen, wenn der Antragſteller die Erfüllung von zwei Vorausſetzungen nachweiſen kann: 1. daß er das Schwein ſelbſt mindeſtens drei Monate lang im eigenen Stall gehalten und gefüttert hat und 2. daß er auch bereits in der Hausſchlachtungsperidde 1938⸗39 eine Hausſchlachtung vor⸗ genommen hat. Wer dieſen Nachweis nicht führen kann, muß, falls nicht ganz beſonders ſchwerwiegende Gründe, die eine Ausnahmegenehmigung rechtfertigen können, vorliegen, mit der Ablehnung ſeines Antrages rechnen. Mit dieſen Maßnahmen wird erreicht, daß der Kreis der Selbſtverſorger ſich nicht beliebig ausdehnen kann. Wer alſo bisher nicht Selbſtverſorger war, wird es auch nicht dadurch, daß er ſich in dieſem Jahre erſtmalig ein Schwein kauft und mäſtet, um es hauszuſchlachten. Vor Ankauf eines Schweines ſollte man ſich vorſorglich erſt bei ſeinem Ernährungsamt vergewiſſern, ob auch mit einer Genehmigung zur Haus⸗ ſchlachtung gerechnet werden kann. — Auch Pelzmäntel ſind— Mäntel! Mit der etwas lendenlahmen Erklärung:„Pelzmäntel könne man doch nicht alle Tage tragen, folglich ſeien ſie auch nicht als Mäntel im engeren Sinne anzusehen“ ſuchte ſich eine 47jährige Frau aus Haan vor dem Mettmanner Strafrichter von dem Vorwurf reinzuwaſchen, den Bezugsſchein für einen weiteren Winter⸗ mantel erſchlichen zu haben. Die Frau, die gegen einen ihr zugegangenen polizeilichen Strafbefehl in Höhe von 70 Mark Einſpruch bezw. richterliche Entſcheidung beantragt hatte, kam mit dieſer Entſchuldigung jedoch nicht durch. Der Einſpruch der Frau wurde verworfen, denn es ſtand einwandfrei feſt, daß die Frau bei der Beantragung des Bezugsſcheins die Frage nach dem Beſitz weiterer brauchbarer Wintermäntel verneint hatte, obwohl ſie im Beſitz eines wertvollen Pelz⸗ mantels war. Aber Pelzmäntel ſind nun eben auch Mäntel. — Die Abonnementspreiſe in Gaſtſtätten. Der Reichs⸗ kommiſſar für Preisbildung weiſt darauf hin, daß ein früher im Abonnement oder gegen Entnahme von Zehnerkarten ge⸗ währter Preisnachlaß für Speiſen in Gaſtſtätten auch jetzt nicht wegfallen darf, weil ſonſt ein Verſtoß gegen die Preis⸗ ſtoppverordnung vorliegen würde. Soweit bisher ſolche Preis⸗ vergünſtigungen fortgefallen ſind, müſſen ſie wieder einge⸗ räumt werden. 0 Bedenken Sie beim Waſchen folgendes das Waſchpulver kann nicht die ganze Arbeit leiſten; es muß durch gründliches Einweichen der Wäſche unterstützt werden. Gründlich einweichen mit Roman von Fritz Steinemann 35 Ich war dabei, machen, die mich die letzten Aufnahmen von mir zr in Tätigkeit an verſchiedenen Werk maſchinen zeigen ſollten, da wurde die Tür aufgeriſſer und in total betrunkenem Zuſtand torkelte mein Onke herein. Als er mich erblickte, ſtieß er ein Wutgeheul aus Ich trat auf ihn zu und warf ihm ſein an mir begangene Anrecht vor. Ich hatte ihn an der Schulter gepackt un; rüttelte dieſen durch und durch morſch gewordenen Men ſchen. Es war die häßlichſte Szene, die ich je erlebt habe Der Ekel überkam mich, ich wandte mich ab. Sekunden ſpäter hörte ich hinter mir einen dumpfe all; ich drehte mich um und ſah meinen Onkel am Bode; tegen. Sein Kumpan und Freund Bertram lugte zu halbgeöffneten Tür herein. Ich ſtürzte zu meinem Onke hin, verſuchte ihn aufzurichten und bemerkte, daß er ſie am Kopf eine klaffende Wunde zugezogen hatte. Die Ver letzung war ſo ſchwer, daß er bald darauf verſchied, ohn die Beſinnung wiedererlangt zu haben. So iſt der wahre Hergang geweſen! Ich ſchwöre es Ihnen, Herr Kortenkamp. Ich habe es vor Gericht nicht einmal, ſondern zehn, hundert Mal beteuert. Auf Bert⸗ ams eidliche Ausſage hin und. des Zerwürf⸗ iſſes mit meinem Onkel, das als Begründung für meine bandlungsweiſe angeſehen wurde, glaubten die Geſchwore⸗ en, daß ich meinen Onkel, zwar nicht mit der Abſicht, ihn ju köten, wohl aber um ihm eins auszuwiſchen, mit Ge⸗ bealt zu Boden geſchleudert hätte und dadurch ſchuld an einem Tode ſei. Ausgeſprochen. Vor der Welt bin ich ſchuldig, aber nur, weil ich den zegenteiligen Beweis nicht zu erbringen vermochte; ich kedoch fühle mich frei von aller Schuld.. Demgemäß wurde meine Verurteilung Genko-Bleichſoda iſt halbes Waſchen! Das Urteil über mich lege ich in Ihre Hände. Sie haben mich unbeeinflußt kennengelernt, nun möchte ich Sie um Ihre Entſcheidung bitten. Sollten Sie zu der Ueberzeugung kommen, daß es Ihnen unter den gegebenen Umſtänden nicht möglich iſt, mich auf meinem Poſten zu belaſſen, ſo werde ich mich ihne Groll beugen. Ich weiß, es gibt ungeſchriebene Ge⸗ etze, die mächtiger ſind als das edelſte Herz.“ Langſam ſenkten ſich Renates Hände, die den Brief hielten: Ihr Blick ging ſtarr ins Leere. Frau Margarete, befürchtend, Renate werde umſinken, Wollte zu ihr. „Keine Angſt, Mutter, ich bleibe feſter Stimme. 5 Sie erinnerte ſich des Augenblicks, als Herbert plötzlich ſtark!“ ſagte ſie mit in ſeinem Geſicht. Sie hatte ſich übertriebener Gefühle bezichtigt, jetzt wußte ſie, daß ſie ſich nicht getäuſcht hatte. Noch etwas anderes ſtand vor ihr: ſeine Unſchuld! „Selbſt wenn die ganze Welt gegen ihn ſteht, ich glaube und vertraue ihm! Er iſt unſchuldig! Ich werde es Euch und allen beweiſen!“ „Renate!“ riefen die Eltern wie aus einem Munde, die dei dieſer fanatiſchen Bekundung ihrer Tochter erſchraken. „Jawohl, ich werde es beweiſen!“ i a „Fräulein Kortenkamp“, wagte der alte Juſtizrat einen Einwurf,„Ihre Abſicht mag edel und groß ſein, aber be⸗ denken Sie „Nichts bedenke ich! Für Sie, Herr Juſtizrat, mögen Paragraphen Wälle ſein, über die Sie nicht hinweg⸗ zeſtanden als künſtliche Dämme, die Gelehrſamkeit an zrünen Tiſchen aufgebaut hat. Verſchonen Sie mich bitte mit Einwendungen, wie Einſpruchsfriſt erloſchen, Ver⸗ lährung, und was weiß ich alles, was ſonſt noch in Ihren Feſetzbüchern ſteht. Zum letzten Male: Ich kenne nur noch ein Ziel, und dem widme ich mein Leben: Herberts An⸗ ſchuld zu erweiſen!“ auf dem Stöberhai vor ihr ſtand, und des tiefen Schmerzes kommen; Menſchenrecht hat aber zu allen Zeiten höher —— „Halloh, können Sie mir ſagen, wo ſich die Schuhfabrik don Uſchler befindet?“ fragte Renate aus ihrem Wagen heraus einen des Weges kommenden Mann. 5 5 „Die gibt es nicht mehr. Aſchler iſt ſchon lange tot“, bekam ſie zur Antwort. 5 „Das weiß ich wohl, aber die Werkſtatt wird doch noch deſtehen und einen Befitzer haben.“ „Allerdings. Frau Uſchler hat wieder geheiratet und chr jetziger Mann, Merkens heißt er, führt das Geſchäft weiter.“ 8 Und wie gelange ich dorthin?“ „Danke ſchön! ſich Beſcheid ſagen und rollte mit dem Renate ließ Wagen davon. 5 l Vor einem zweiſtöckigen Häuschen hielt ſie an und betrat den dahinter befindlichen Hof, auf dem ſich die Werkſtatt befand. Es war aber wohl beſſer, A. begab ſich zur früheren Frau Uſchler, die allein ihr uskunft zu geben vermochte. 5 5 Ein Dienſtmädchen öffnete ihr und führte ſie in ein mit Mahagonimöbeln ausgeſtattetes Zimmer, das noch all den Zierat einer verblichenen Zeit aufwies. Auf dem Sofa ſaßen eine nicht mehr junge Frau und ein Mann in den beſten Jahren, die Renate mit neugierigen Blicken muſterten. 1 g „Ich bitte um Verzeihung, wenn ich ſtöre. Mein Name iſt Renate Kortenkamp.“ 5 Die Frau rührte ſich nicht. Für ſie war der Name be⸗ deutungslos; der Maänn jedoch erhob ſich ſchnell, kam auf ſie zu und machte ihr eine un eholfene Verbeugung. „Bitte, womit kann ich Ihnen dienen?“ „Sie würden mich zu Dank verpflichten, wenn Sie mir eine Auskunft über Herrn Herbert Selberg geben würden.“ Jetzt wachte die Frau aus ihrem Gleichmut auf. Doch die Miene ihres fleiſchigen Geſichts war alles andere als freundlich. e 45„Der iſt ja ſchon lange hier fort!“ wehrte ſie die Frage Forkſetzung folgt. 322VTTTCCTCTCTTT7T+TXTT—TVT—V—T7TTTVT—————— für Seckenheim u. Ilvesheim rr 3... Fraueneinſatz im Kriege. Das Arbeitsamt Mannheim gibt auf eine diesbezüg⸗ liche Anfrage folgende Antwort: Viele Männer, die vor dem Kriege produktiv ange⸗ ſetzt waren, tun heute Dienſt im grauen Ehrenkleid. Ihe Platz muß durch Mehrarbeit der Zurückbleibenden oder durch vermehrten Einſatz aller noch irgendwie arbeitsfähigen Männer und Frauen erſetzt werden. Dies erfordert die reſtloſe Ausſchöpfung aller Reſerven in dieſem großen Kampf. Wenn auch in einer Friedenswirtſchaft der Einſatz der Frau aus biologiſch⸗völkiſchen Geſichtspunkten nur ber einer typiſchen Frauenbeſchäftigung erwünſcht ſein kann, ſo iſt doch im Kriege vorübergehend der Einſatz der Frau auch an anderen Plätzen nicht zu umgehen. Die Zerglie⸗ derung der Arbeit in viele Einzelvorgänge geſtattet heute auch ſtärker wie früher, der Frau ein ihr entſprechendes Arbeitsfeld zu erſchließen. Es iſt daher gerade den Frauen in beſonderem Maße zu danken, die trotz der für eine Frau beſonders empfundenen Schwierigkeiten durch die Einwir⸗ kungen des Krieges(Verkehr, Verdunkelung, Einkaufsver⸗ hältniſſe uſw.) ihre Verpflichtung zum Einſatz anſtelle zum Heeresdienſt einberufener Männer erkannten. So ſehr auch das Beſtreben der Frauen, möglichſt ſich ganz ihrem Haus⸗ halt zu widmen, Verſtändnis erfordert, ſo unberechtigt erſcheint es angeſichts der gerade im Kriege zu fordernden Wirtſchaftskraft, ohne zwingende Not derartige Beſtrebungen in einem Zeitpunkt zu verwirklichen, in dem jede Kraft zur direkten oder indirekten Landes verteidigung dringend gefordert wird. Es erſcheint vollkommen unbegreiflich, daß es kaum möglich iſt, einige hundert Frauen für vordringliche und wichtige Arbeiten aus dem dicht bevölkerten Arbeitsamts⸗ bezirk Mannheim zum Einſatz zu bringen. Man ſieht auf den Straßen und in Kaffeehäuſern zahlreiche kinderloſe oder ledige Frauen ihre Zeit mit unwichtigen Dingen ver⸗ plembern, während tauſende von Frauen unter Entbehrun⸗ gen in den Betrieben dem Führer durch eine tatkräftige Mitarbeit helfen. Es ſcheint, daß ſehr viele des Glaubens ſind, der Appell an die Einſchaltung in der Kampffront ſei lediglich an die Anderen gerichtet. Wenn auch viele Mädchen und Frauen ſich für eine Arbeit in der Fabrik nicht bereitfinden wollen, ſo gibt es doch, wenn ſie Umſchau halten, für ſie zahlreiche Möglichkeiten, denen, die aus häuslichen Verhältniſſen heraus von einer Fabrikarbeit abgehalten ſind, durch Führung oder Hilfe im Haushalt, Pflege und Beaufſichtigung der Kinder zu helfen, um wenig⸗ ſtens indirekt eine Arbeitskraft für die Wirtſchaft freizu⸗ machen. Ganz beſonders betrüblich iſt die Einſtellung zur Hausarbeit. Da ſtand doch kürzlich in einer Zeitung fol⸗ gende Anzeige:„Tüchtige Hausgehilfin in Dauerſtellung geſucht für kleinen, modernen Haushalt— 1 Kind—. Kinderſchweſter vorhanden, ebenſo noch Monatsfrau.“ Eine derartige Geſinnung gehört eigentlich heute unter Straſe geſtellt. Nicht nur, daß eine Ehe abſolut unmodern iſt, wenn ſie nur ein Kind hat, erſcheint es unglaublich, in einen kleinen Haushalt mit 1 Kind, in dem bereits eine Kinderſchweſter und eine Monatsfrau vorhanden ſind, noch eine Hausgehilfin hinzuzunehmen, in einem Zeitpunkt, in dem der Einſatz der Arbeitskräfte für die Rüſtungsinduſtrie weſentlich um Sein oder Nichtſein des ganzen Volkes mit entſcheidet. Es gibt zahlreiche Familien mit 5, 6 und noch mehr Kindern, für die ſich eine Hausgehilfin nicht findet, weil ſie dort nicht die Bezahlung bekommt wie in einem „modernen kleinen“ Haushalt mit einem Kind. D. h. die Faulenzerei einiger Weniger, die Geld haben, ſoll begün⸗ ſtigt werden auf Koſten der volkswirtſchaftlich wertvollen Familien, ein Zuſtand, der jeder geſunden Auffaſſung ins Geſicht ſchlägt. Die wahre Volksgemeinſchaft zeigt ſich jetzt im Verzicht auf Annehmlichkeiten und in der freiwilligen Uebernahme von Verpflichtungen, die im übrigen 95 v. H. aller deutſchen Frauen als ſelbſtverſtändlich von jeher an⸗ geſehen haben. Es gibt auch viele Haushaltungen, die glauben, ſich eine billige Hausgehilfin in Form eines Pflichtjahrmädchens zulegen zu können. Sie inſerieren ſogar in den Zeitungen und wiſſen garnicht, daß das völlig zwecklos iſt, denn Pflichtjahrmädchen können nur in kin⸗ derreiche(mindeſtens 4 kleine Kinder) Haushaltungen ein⸗ gewieſen werden. Die Mannheimer Bevölkerung und insbeſondere die Frauen haben in den letzten 7 Jahren bei den verſchieden⸗ ſten Anläſſen ihre Einſatz⸗ und Opferfreudigkeit unter Be⸗ weis geſtellt. Ich habe daher keinen Anlaß anzunehmen, daß dieſer Appell an die Volksgemeinſchaft ungehört ver⸗ hallt. Ich würde es außerordentlich bedauern, wenn das Arbeitsamt ſich gegenüber verſtändnisloſen Volksgenoſſen zu Maßnahmen veranlaßt ſehen müßte, die dem Betroffenen dann weder einen Anlaß noch eine Berechtigung geben, ſich allzu hart angepackt zu fühlen. Volksgemeinſchaft heißt Opfer⸗ und Verzichtbereitſchaft durch die Tat und nicht durch Kaffeehausgeſchwätze. 8 Manmhein Brandmauerdurchbrüche innerhalb 8 Tagen durchzuführen. Der Herr Polizeipräſident von Mannheim ordnet als örtlicher Luftſchutzleiter des Luftſchutzortes Mannheim⸗ Ludwigshafen in Ergänzung ſeines Aufrufs vom 13. Fe⸗ bruar 1940 über die Kellerdurchbrüche als Notausgänge auf Grund des Luftſchutzgeſetzes an, daß die Brandmauer⸗ durchbrüche innerhalb 8 Tagen vom Tage der Veröffent⸗ lichung an reſtlos durchzuführen ſind. Bei Nichtbefolgung dieſer polizeilichen Anordnung werden die Brandmauer⸗ durchbrüche auf Koſten der Pflichtigen vom örtlichen Luft⸗ ſchutzleiter durchgeführt. Aufforderung an Wehrpflichtige der Geburtsjahrgänge 1908 und 1909. Die Wehrpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1908 und 1909 im Stadtgebiet Mannheim mit den Vor⸗ orten, die bis jetzt keine Beorderung zur derzeit ſtattfin⸗ denden Muſterung erhalten haben, werden hiermit aufge⸗ fordert ſich am Freitag, den 1. März zwiſchen 8 und 12 und 15 bis 18 Uhr im Polizeipräſidium Mannheim, L 6, 1 (Militärbüro, Zimmer 67) nachträglich unter Vorlage eines Geburtsſcheines oder des Familienſtammbuchs zu melden. Neuregelung der Verkaufszeiten Der Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat mit Wirkung ab 1. März eine Neuregelung der Verkaufszeiten in offenen Verkaufsſtellen, für den Sommer geltend, an⸗ geordnet. Für Ladengeſchäfte(auch Warenhäuser) wird die Verkaufszeit für die Wochentage auf 7 bis 19 Uhr mit einer Mittagspauſe von 13 bis 15 Uhr feſtgelegt. Während der Pauſe ſind die Läden geſchloſſen zu halten. Die Laden⸗ öffnung muß ſpäteſtens um 9 Uhr erfolgt ſein. Die Läden der Bäcker, Metzger und Milchhändler können ſchon um 6.30 Uhr früh geöffnet werden. Offene Verkaufsſtellen in Orten mit weniger als 3000 Einwohnern und überwiegend länd⸗ licher Bevölkerung dürfen in den Monaten April bis ein⸗ ſchließlich September bis 21 Uhr geöffnet ſein. Der Erlaß vom 26. Juli 1938 über den Ladenſchluß an Werktagen in ländlichen Gemeinden bleibt in Kraft. Apotheken dürfen 1 in der Pauſe von 13 bis 15 Uhr nicht ab⸗ geben. Die Kriegsopfer ſammeln Ihnen helfen die Kinderreichen und die Mitglieder des Reſchs⸗ 5 luftſchutzbundes. NSG. Die Durchführung der 5. Reichsſtraßenſammlung für das Kriegs⸗WH W. am 2. und 3. März liegt, wie üblich, in den Händen der Beauftragten für das WH W. Es ſam⸗ meln an dieſen Tagen die Mitglieder der NS.⸗Kriegsopfer⸗ verſorgung, des Reichsbundes der Kinderreichen und des Reichsluftſchutzbundes. Sie ſetzen ſich dafür ein, daß auch dieſe Sammlung, wie die bisherigen, alles übertrifft, was auf dieſem Gebiete geleiſtet wurde. Wiederum kommen hübſche Abzeichen zum Verkauf. Wenn die Abzeichen abgeſetzt ſind, wird die Sammlung bis zum Ende der Sammelzeit fortgeſetzt. Wir richten ſchon jetzt an alle Volksgenoſſen des Gaues Baden den Appell, auch am 2. und 3. März reichlich zu opfern und den Soldaten des großen Krieges ihre Spenden zu geben. Schont die Holunderſträucher! Im Spätwinter pflegen Bauern und Winzer vielfach an das Aushauen und Abbrennen der Wildſträucher zu gehen. Manch ſchöner Hollerbuſch fällt dabei leider dem Abbren⸗ nen zum Opfer. In manchen Gegenden allerdinas iſt der Hollerbuſch noch geſchätzt und das mit Recht, denn aus den Holunderbeeren läßt ſich mancherlei Schmackhaftes bereiten, o die Holunderſuppe, die Holundermarmelade, der Holun⸗ ertrunk und der Holunderſaft. Bekannt iſt das alte Sprich⸗ wort„Holunder tut Wunder“. Die gute Wirkung von häu⸗ figem Genuß der Holunderbeeren im Winter und im Früh⸗ Nor war ſchon unſeren Vorfahren bekannt, wenn ſie auch ie Urſache nicht kannten. Heute wiſſen wir, daß alles dunkelſchalige Obſt reich an Vitaminen, beſonders Vitamin C iſt. Holunder hat ferner wertvolle baſiſche Mineralſtoffe. Noch einen großen Vorteil hat der Holunderſtrauch. Seine Blüte ſetzt nach den Maifröſten ein. Schädlinge befallen die Beeren nie. Die Reifezeit liegt zu den dringendsten Arbeiten auf dem Felde günſtig. Bei Zeitmangel können die reifen Beeren getrocknet werden. Die Holunderblüten, zu Tee ge⸗ kocht, helfen, ſchlechte Stoffe auszuſchwitzen. Faſt alle Teile, Rinde, Wurzel uſw., können irgendwie heilſam, oder wie der Fruchtſaft vorbeugend wirken. Die nieverſagende reiche Holunderernte erſpart Einfuhr von Obſt und manchem Heilmittel. Man ſoll darum keinen Holunder unnötig aushauen. Junge Pflanzen ſind in zeitigem Frühjahr auf Oedland zu ſetzen, wenn ſie dort nicht ſchon von ſelbſt erſcheinen. Wo aber Holunder an Rainen, Wegen, über Steinbrüchen und Sandgruben wächſt, laſſe man ihn ſtehen. 184000 Schweine aus Abfällen Fleiſch für 746 000 Perſonen durch das EH W. Die Erfaſſung aller bisher ungenutzten Küchen⸗ und Nahrungsmittelabfälle durch das Ernährungshilfwerk (EH W) und ihre Verwertung für Schweinemaſt ſtellt einen weſentlichen Beitrag zur Förderung und Sicherung der deutſchen Ernährungswirtſchaft dar. Heute betreibt das EHW. wie Reichshauptamtsleiter Hilgenfeldt in der„Wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Parole“ mitteilt, ſchon 1037 Mäſtereien und für die Erſtellung weiterer 250 Mäſtereien ſind die er⸗ forderlichen Mittel bereitgeſtellt. In dieſen Mäſtereien kön⸗ nen die Küchenabfälle von 28,5 Millionen Volksgenoſſen in Fett und Fleiſch umgewandelt werden. Das edeutet die Verarbeitung eines täglichen Futteranfalls von 34 000 Zentnern Küchenabfällen. Dieſe Futtermenge geſtattet die Ausmäſtung von 184000 Schweinen einer Fett⸗ und Fleiſcherzeugung von 28,3 Millignen Kilo⸗ gramm jährlich entſpricht. Damit hat das EHW 5560 Prozent der überhaupt möglichen Leiſtung erreicht. Die praktiſche Bedeutung des CH für die Verſorgung des deulſchen Volkes von heute laſſen die Verkäufe der von ihm 1939 gemäſteten Schweine erkennen. Mit dem Fleiſch dieſer Tiere können unter Zugrundelegung der jetzigen Zu⸗ im Halbjahr, was * teilung von Fleiſch und Fleiſchwaren bereits 746 000 Er⸗ wachſene ein Jahr hindurch verſorgt werden. In der Kriegszeit hat die dem EH W geſtellte Aufgabe größte Bedeutung gewonnen. Es gilt heute, die Vorausſetzungen für die Verwertung der Küchenabfälle der 5 0 b noch nicht erfaßten 21,8 Millionen Volksgenoſſen beſchleu⸗ nigt zu ſchaffen Dabei wird neben dem Ausbou beſtehen⸗ der Anlagen auch an die Schaffung behelfsmäßiger Ein⸗ richtungen gedacht In ſeinem Runderlaß hat deshalb auch der Reichsinnenminiſter den Gemeinden gegenüber betont, daß die weitere Durchführung des EHW eim Hinblick auf ſeine ernährungspolitiſche Bedeutung bevorzugte Be⸗ achtung verdient Wie faſt alle Einrichtungen des Vierfah⸗ resplanes iſt auch das EHWim Ausland zunächſt be⸗ lacht und oerſ[pottet worden. Nun ſetzt ſich aber, wie Hilgenfeldt zum Schluß feſtſtellt, auch im feindlichen Aus⸗ lande die Erkenntnis durch, welche große Bedeutung die Auswertung der Küchenabfälle beſitzt. Als Beiſpiel wird der Vorſchlag der„Times“ zitiert, die Küchenabfälle in Eng⸗ land darch Schulkinder() einſammeln zu laſſen. Sporinachrichten. Nun doch Auf⸗ und Abſtieg! Neuregelung im Fußballſport a Das Reichsamt Fußball hat beſchloſſen, in der Kriegs meiſterſchaft nun doch Auf⸗ und Abſtieg einzuführen, und zwar in allen Klaſſen. In der Bezirks⸗ bzw. Gauklaſſe ſtei⸗ gen zwei Mannſchaften ab, wenn in einer Gruppe zu zehn Vereinen geſpielt wird. Sind zwei Gruppen zu je ſieben Vereinen gebildet, müſſen jeweils zwei Vereine abſteigen. Beſtehen die beiden Gruppen aus je ſechs Vereinen, krifft je einen Verein das Schickſal des Abſtiegs. Durch die Ein⸗ führung des Auf⸗ und Abſtiegs will man den Meiſter⸗ ſchaftskämpfen einen größeren Reiz und den Vereinen ein erſtrebenswertes Ziel geben. Dabei bleibt aber die Anord⸗ nung beſtehen, daß nach Beendigung des Krieges für die erſte Meiſterſchaft im Frieden der Stand vom 15. Auguſt 1939 für die Bildung der einzelnen Klaſſen maßgebend iſt. Infolge der zahlreichen Spielausfälle in der letzten, Zeit ſah ſich das Fachamt gezwungen, den Meldetermin für die Bezirks⸗ und Gaumeiſter, den 51. März, aufzuheben. Gleich⸗ zeitig wurde beſtimmt, daß in dieſem Jahr die Som mer⸗ pauſe in Wegfall kommt, daß alſo ununterbrochen ge⸗ ſpielt wird. Badens Fußball⸗Elf gegen Mitte. Badens Fußball⸗Gauelſ zum Freundſchaftskampf gegen Mitte am 3. März in Mannheim ſoll wie folgt ſtehen: Drayß(SV. Waldhof); Schneider(SV. Waldhof), Jakob (BfR. Mannheim); Ramge, Heermann(beide SB. Wald⸗ hof), Feth(BfR. Mannheim); Eberhard(SV. Waldhof), Franke(BfB. Mühlburg), Erb(SB. Waldhof), Sing(BfR. Mannheim), Günderoth(SV. Waldhof). Badiſche Skimeiſterſchaften In Hinterzarten wurde am Sonmtag die ü Slimeiſterſchaft in der Kombination entschiedene ee ſicherte ſich für ein weiteres Jahr der einheimiſche Auguſt Geiger, der dieſe Meiſterſchaft auch im Vorjahr gewann Die Eutſcheidung fiel im Springen, wo Geiger, der den Lang⸗ lauf als Zweitbeſter„Kombinierter“ auf dem vierten Platz beendet hatte, mit zwei prächtigen Sprüngen von je 40 m die Tagesbeſingte erhielt. Zweiter in der Kombination wurde der Schwarzwälder Altmeiſter Richard Morath(Freiburg) vor wörer(Hinterzarten), während der Sieger des Langlaufs, 601(SS. Karlsruhe), zur Kombination nicht gemeldet Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Anteil- nahme an dem Heimgange unserer lieben Entschlafenen sagen wir hiermit unseren herz- lichsten Dank. Besonderen Dank den kathol. Krankenschwestern für ihre liebevolle und aufopfernde Pflege, sowie für alle Kranz und Blumenspenden. Familie Fried Raule. f Mhm.-Seckenheim, 27. Februar 1940. — BOA Was der eine ſucht, will der andere los ſein und beiden wird für wenig Geld durch eine kleine 5 Anzeige geholfen im zum Austragen einer illustr. Wochen-Zeitung ge- sucht,. Fahrrad erforderlich). Zu erfragen in der Ge- schäftsstelle ds. Bl. Nechau- Bote. —— 1— Verloren a. Samstag abend dunkelblaue Lederhandſchuhe mit bunter Ver⸗ zierung. Abzug. gegen Belohnung Offenburgerstr. 49 Aelteres Ehepaar ſucht zuverläſſige Hausgehilfin eventl. Tugesmädchen. 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Februar: Nachmittags: Schülermiete B 4: Prinz Friedrich von Homburg. Schau⸗ ſpiel von Heinrich von Kleiſt. Anfang 14, Ende 16.30 95— 5 1 5 10 95 15 115 12 eee Prinz Friedrich von Homburg. Schauſpiel vo i 0 von Kleiſt. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Freitag, 1. März: Nachmittags: 2. Schüler⸗Vorſtel⸗ lung für die Vo erz Mannheim: Der Freiſchütz. Oper von Carl Maria von Weber. Anfang 13.30, Ende 16.15 Uhr.— Abends: Miete F 15 und 1. Son⸗ dermiete F 8: Was kam denn da ins Haus Komödie von Lope de Vega. Anfang 19.30, Ende 22 Abs. ö Samstag, 2. März: Miete E 14 und 2. Sondermiete . 7 Der fliegende Holländer. Oper von Richard Wagner. Anfang 19.30, Ende etwa 22.15 Uhr. * reude“, sos E ng BO. e eee .