mern ginn r ſo⸗ dann vor⸗ ckey⸗ Gi lice ratz bei nur maß zufen auch war erle- rtei⸗ für tner, mit ſeren die gner der Nach ſchen nds und t ge⸗ ſchen im yfer. ler⸗ und pfes ähig zen⸗ chen und eder und ſfel⸗ azek 1 k in des ent⸗ rr Gr Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages· und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 00 Jahrgang Eherne Worte— eherne Taten Es gibt keinen deutſchen Menſchen, dem nicht das Herz höher geſchlagen hätte, als er den Bericht des Ober⸗ lommandos der Wehrmacht über das erſte Kriegshalbjahr las! Es iſt ein ſtolzer Bericht, weil er ohne alle Phraſen und ohne jede Ruhmredigkeit pon Taten berichtet, die als ſtrategiſche, ſoldatiſche und organi⸗ ſatoriſche Leiſtungen allererſten Ranges in die Weltge⸗ ſchichte eingehen werden. Der Halbjahresbericht des Ober⸗ kommandos der Wehrmacht zählt in der fachlichen Sprache des Militärs die deutſchen Leiſtungen und Erfolge nochmals auf: den„Feldzug der 18 Tage“, der die polniſche Armee zerſchmetterte und zur Beſetzung des„ehemals pol⸗ niſchen Staates“ bis zur deutſch⸗ruſſiſchen Intereſſengrenze führte, dann die Beſetzung des Weſtwalls. den kein Feind anzugreifen gewagt hat, ſodann die hervorragenden Lei⸗ ſtungen der deutſchen Kriegsmarine, die eine große Anzahl engliſcher Kriegsſchiffe vernichtete oder ſchwer beſchädigte und außerdem noch 532 Schiffe mit nahezu zwei Millionen Bruttoregiſtertonnen feindlicher und dem Feind dienſtbarer neutraler Handelsſchiffe vernichtete und ſchließ⸗ lich die Heldentaten der deutſchen Luftwaffe, die weit vorftieß in feindliches Land und die auf See feind⸗ liche Seeſtreitkräfte, bewaffnete Handelsſchiffe und Geleit⸗ züge erfolgreich angriff. 65 Schiffe mit rund 75 000 Brutto⸗ regiſtertonnen wurden von der deutſchen Luftwaffe ver⸗ ſenkt, viele andere— darunter ſchwere engliſche Seeſtreit⸗ kräfte— ſchwer beſchädigt.„Stärkſte Reſerven an ausge⸗ bildeten Kämpfern aller Art, ſowie techniſchem Perſonal, an Waffen und Gerät ſtehen an der Front und in der Hei⸗ mat zu weiterem Einſatz bereit“— ſo lautet der lapidare Schlußſatz des Halbjahresberichts. Es ſind eherne Worte. die von ehernen Taten künden. Selbſtverſtändlich hat die ſtolze Bilanz der deutſchen Wehrmacht draußen in der Welt großes Aufſehen erregt. Die ttalieniſche Preſſe veröffentlichte den Bericht in größter Aufmachung und unterſtreicht„die Stärke des Deutſchen Reiches und ſeine militäriſchen Erfolge“. Beſon⸗ ders beeindruckt haben die Zahlen über die Schiffsverſen⸗ kungen und Flugzeugabſchüſſe.„532 Handelsdampfer mit rund 2 Millionen Tonnen verſenkt— 335 franzöſiſch⸗eng⸗ liſche Flugzeuge abgeſchoſſen“, ſo überſchreibt„Giornale d Italia“ das amtliche Kommunique des Oberkommandos der Wehrmacht, während„Meſſaggero“ vor allem noch auf die Tatſache hinweiſt, daß der„Nutzeffekt der Kriegs⸗ induſtrie trotz der Blockade geſtiegen iſt“. In politiſchen Kreiſen Italiens iſt man von den amtlichen deutſchen Zah⸗ len nicht weniger ſtark beeindruckt, die in ihrer elementaren Wucht eine Sprache redeten, die keines beſonderen Kom⸗ mentars bedürfe, da ſie unmißverſtändlich die kriegeriſche Stärke des Dritten Reiches und ſeine Ueberlegenheit ge⸗ genüber den Weſtmächten dokumentierten. Was ſchließlich die deutſchen Verluſte anlangt, ſo weiſt man in Rom ins⸗ beſondere auf die überraſchend geringe Zahl der verlorenen U-Boote hin, die noch nicht einmal zwei im Monat betrage und ein weiterer Beweis ſei für die Leichtfertigkeit, um nicht zu ſagen Lügenhaftigkeit, führender britiſcher Staats⸗ männer, die nur zu oft von zwej bis drei U⸗Bootverſen⸗ kungen ſe Woche faſelten Dieſes eindeutige Dementi von berufener deutſcher Seite ſollte— ſo meint man in Rom— zuſammen mit den jüngſten Eingeſtändniſſen oon W. C. den Neutralen die Augen über die Glaubwürdigkeit eng⸗ licher Prominenter öffnen In das gleiche Gebiet gehört auch, wie man in dieſem Zuſammenhange betont, die eng⸗ liſche Behauptung der ſoundſovielten Ueberfliegung der Reichshauptſtadt, denn alle neutralen Beobachter könnten bezeugen, daß kein britiſches Flugzeug den Luftraum von Berlin bei Tag oder bei Nacht überflogen habe. Ein norditalieniſches Blatt ſchreibt u. a, nicht ein Me⸗ ter deutſchen Bodens befinde ſich in Feindeshand. Nicht ein Scharmützel zwiſchen den beiden Linien gebe die Berechti⸗ gung zu der Annahme, daß das franzöſiſch⸗engliſche Kriegs⸗ Potenzial im Vorteil ſei Im Gegenteil: Denn hinter der Siegfriedlinie lägen die deutſchen Armeen intakt bereit, die gerade erſt den großen Sieg über Polen errungen haben und deshalb eine ausgezeichnete moraliſche Verfaſſung be⸗ ſäßen, wogegen ſich hinter der Maginotlinie das Heer der beiden Länder befinde, die gewartet hatten, bis Polen voll⸗ ſtändig beſetzt war, um keinen Krieg führen zu müſſen. Alle Italiener ſeien feſt davon überzeugt, daß der Geiſt über das Geld den Sieg erringen werde. So die Preſſe des befreundeten Italiens. Und die Feinde? Nun, ſie haben dem ſtolzen Halbjahresbericht Deutſchlands nichts anders entgegenzuſetzen als die törich⸗ ten Renommiſtereien engliſcher Nachrichtenagenturen von dem Ueherfliegen Berlins durch britiſche Flugzeuge. So dumm ſind dieſe Phantaſiemeldungen. daß man kaum mehr darüber lachen kann. Man höre und ſtaune. Die wackeren britiſchen Flieger haben, wie man an der Themſe erklärt, über Berlin ſogenannte„Fallſchirmfackeln“ abge⸗ worfen. Dieſe neckiſchen Leuchtkörper tauchten die ganze fe ue oe de ene ba n 5 s davon. Die Flakbatterien ein Berlin ſchoſſen aus allen Rohren 5 r 2 zwar zunächſt nicht etwa mut Granaten ſondern mit bun⸗ ten Leuchtkugeln.— Aber die Berliner ſchliefen und merk⸗ ten nichts davon. Dann erdröhnte der Lärm der ſchweren Kanonen, die die britiſchen Flieger verſagen ſollten.— Aber die Berliner ſchliefen weiter und merkten nichts da⸗ von. Erſtaunlich bei dieſem Krach. Dieſe Feſtbeleuchtung der Reichshauptſtadt dauerte nicht etwa ein paar Minuten oder nur eine halbe Stunde. nein, volle zehn Stunden dauerte der Kampf über Berlin, und der letzte britiſche Flie⸗ ger konnte ſich von dem Anblick der illuminierten Stadt erſt in den frühen Morgenſtunden trennen. Schweren Her⸗ ens entſchloß er ſich dann. Abſchied zu nehmen. Die erſten Berliner gingen um dieſe Zeit bereits in die Büros und Dienstag, den 5. März 1940 haben ihn trotzdem nicht geſehen. Schade! wahrſcheinlich immer noch im Halbſchlaf. . Mit dieſem und anderem dummen Zeug müſſen alſo die Engländer ihr Publikum füttern! Aber da iſt noch der engliſche Schatzkanzler Sir John Simon, der im Rundfunk eine Rede über die Bilanz der erſten ſechs Kriegsmongte hielt und dabei eine für einen Vertreter der engliſchen Plutokratie höchſt bemerkenswerte Beſcheidenheit an den Tag legte. Er ſproch nämlich davon, daß das erſte Kriegshalbſahr„von großem Vorteil für England geweſen ſei“. Ei, ei, Herr Schatzkanzler! Faſt zwei Millionen Brut⸗ toregiſtertonnen durch die Deutſchen verſenkt, mehrere Schlachtſchiffe torpediert, acht Zerſtörer auf dem Meeres⸗ grund, ein Vielfaches an Flugzeugen im Vergleich zu den deutſchen Verluſtziffern zerſtört... und Sie ſind zufrie⸗ den? Merkwürdig, höchſt merkwürdig! Aber uns kann es nur recht ſein. Wir werden dafür ſorgen, daß die Englän⸗ der auch weiterhin ſo„zufriedengeſtellt werden wie bisher. Eine bemerkenswerte Erkenntnis hat Sir John Simon dann noch geäußert: er hat nämlich geſagt, daß zwiſchen dem deutſchen Volk und ſeiner Führung keinerlei Differenz beſtehe, und daß England ſich in dieſer Hinſicht aber auch nicht den geringſten Hoffnungen hingeben ſolle. Am Schluß ſeiner beſcheidenen Ausführungen rief Simon dann den Engländern zu, daß der einzig mögliche Abſchluß des Krie⸗ ges das„Verſchwinden des Hitlerismus“ ſein müſſe. Herr Simon kann ſicher ſein, daß mit dem Kriegsende manches verſchwinden wird, in erſter Linie verſchiedene engliſche Lords, aber nicht— der Hitlerismus! Deutſchlands Seekriegsführung Ankerredung des Großadmirals Raeder mit einem ameri- kaniſchen Kundfunkberichterſtatter.— Ernſter Rat an die Neutralen. Du Berlin, 4. März. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großadmiral Dr. h. c. Raeder, gewährte einem Vertreter der National Broadcaſting Company, New⸗ york, eine Unterredung, die ſich mit grundſätzlichen Fragen des Seekrieges, insbeſondere mit dem deutſchen Standpunkt in der Führung des Seekrieges, beſchäftigte. Großadmiral Raeder ging hierbei von der britiſchen Kriegserklärung an Deutſchland aus und berührte die Methoden, mit denen England den Krieg führt. Er wies darauf hin, daß England mit der Erweiterung ſei⸗ ner Banngutliſte den Krieg gegen die deutſche Zivilbevöl⸗ kerung begonnen habe. Da ein Krieg nur auf Gegenſeitig⸗ keit geführt werden könne, habe Deutſchland das Recht, und ſeinem eigenen Volk gegenüber auch die Pflicht, mit gleich⸗ artigen Mitteln gegen England vorzugehen. Die von Deutſchland getroffenen militäriſchen Maßnahmen verfolg⸗ ten keinen anderen Zweck, als den Transport derſelben Wa⸗ ren nach England zu verhindern, die England nicht nach Deutſchland gelangen laſſen wolle. Der Großadmiral be⸗ tonte weiterhin, daß England nicht nur gegen die deutſche Zivilbevölkerung Krieg führe, ſondern daß es auch die eigene Zivilbevölkerung und ſeine zivile Schiffahrt in kriegeriſche Handlungen einſchalte. Auf die in dieſem Zu⸗ ſammenhang geſtellte Frage, ob z. B. auch die in Amerika lebhaft erörterte Verſenkung britiſcher Fiſcher⸗ boote unter dieſen Begriff falle, legte der Großadmiral die deutſche Auffaſſung im einzelnen dar, indem er drei Kategorien von Schiffen herausſtellte, bei denen eine Beteiligung an Kampfhandlungen erwieſen ſei, ſo daß ſie ihren zivilen Charakter verlieren Dieſe ſeien: 1. die be⸗ waffneten Handelsſchiffe, 2. Handelsſchiffe, die im Konvoy von Kriegsſchiffen oder Flugzeugen fahren und 3. militari⸗ ſierte Handelsſchiffe Unter letzterem ſeien ſolche Schiffe zu verſtehen, die zwar nicht offiziell zu Hilfskriegsſchiffen um⸗ gewandelt worden ſeien, vom Gegner jedoch für militäriſche Aufgaben eingeſetzt werden, u. a. zum Minenſuchen, zur Truppenbeförderung, zur Uebermittlung von Nachrichten, als Vorpoſtenboote uſw. In der Behandlung dieſer Schiffe beſtehe ein grundſätzlicher Unterſchied: Deutſchland ſtelle alle zu militäriſchen Zwecken beſtimmten Fahrzeuge in die Kriegsmarine ein, mache ſie alſo offiziell zu Hilfskriegsſchif⸗ fen, die die Kriegsflagge führten und deren Beſat⸗ ungen Angehörige der Kriegsmarine, alſo Soldaten, en England dagegen benutze zivile Fahrzeuge und Sie waren Seeleute, ohne ſie zu Beſtandteilen der Kriegsmarine zu machen. Sie leiſteten unter der Handelsflagge reine Kriegs⸗ arbeit. f f Das deutſche Rechtsempfinden erblicke hierin eine echt engliſche Heuchelei, wenn England ſich nach dem Verluſt ſolcher Fahrzeuge beklage, Deutſchland habe harmloſe zi⸗ vile Fahrzeuge angegriffen. 5 Auf die Frage des Berichterſtatters, ob ein ſolches Ver⸗ fahren nicht gegen die von Deutſchland anerkannten Regeln des Londoner U⸗Bootprotokolls verſtoße, ſtellte der Großadmiral ausdrücklich feſt, daß dies keineswegs der Fall ſei Denn die allgemeinen Grundſätze dieſes Protokolls ſagten nur ſolchen Schiffen Schutz zu, die ſich tatſächlich friedlich verhielten Dies ſeſ aber bei den genannten Schiffskategorien nicht der Fall. Unter ſolchen Umſtänden ſei es geradezu widerſinnig, erwarten zu wollen, daß ſich ein e dem erſten Schuß eines bewaffne⸗ ten Handelsſchiffes ausſetzen ſolle. s Die neutrale Schiffahrt. Der Berichterſtatter ging anſchließend auf die neutrale Schiffahrt ein, die unter dem Krieg ſehr zu leiden habe. Großadmiral Raeder wies nach, daß ſich die engliſche Poli⸗ tik nicht darauf beſchränke, die deutſche und die eigene Zi⸗ vilbevölkerung in den Kriegsdienſt miteinzuſpannen, ſon⸗ dern den Krieg ſogar auf Koſten der Neutralen und mit Hilfe neutraler Zivilperſonen zu führen trachte. Der deut⸗ Nr. 55 . ̃ ˙ wmꝛaj—ĩ—ꝓ ⅛˙Ü—¾——P% sche Standpunkt, der von den Neutralen nichts anderes ver⸗ lange als die Wahrung effektiver Neutralität, respektiere die neutralen Rechte durchaus. Der Ueberfall auf die „Altmark“ ſei ein deutlicher Beweis dafür, denn die Beſatzung des deutſchen Schiffes habe es peinlichſt vermie⸗ den, irgendwelche Kampfhandlungen zu begehen und in höchſter Diſziplin den norwegiſchen Hoheitsrechten ihre un⸗ bedingte Achtung bezeugt. Großadmiral Raeder behandelte dann die Gefahren, die neutralen Handelsſchiffen drohen, wenn ſie ſich kriegsmä⸗ ßig verhalten und damit Anlaß zu Verwechſlung mit feind lichen Schiffen geben. Hierzu gehöre auch das Fahren in gKondoy, das als nichis anderes anzuſehen ſei als ein Erſatz für die Bewaffnung von Handelsſchiffen. Die einzelnen Schiffe wehren ſich zwar nicht ſelbſt, ſie überkragen den be⸗ waffneten Widerſtand gegen die priſenrechkliche Kontrolle auf die ſie geleitenden Kriegsſchiffe und erwarteten vom geleitenden Kriegsſchiff die Vernichtung des Angreifers. Der deutſche Standpunkl laſſe ſich ganz knapp auf die Formel bringen: Wer Waffenhilfe in Anſpruch nimmt, muß Waf⸗ feneinſatz gewärtigen. Der Großadmiral erörterte dann die Krie gsgefah⸗ ren, die den neutralen Handelsſchiffen in den Küſtenge⸗ wäſſern einer kriegführenden Macht drohen. Im Küſtenvorfeld eines kriegführenden Landes ſei naturgemäß damit zu rechnen, daß von bei⸗ den Seiten, mit Einſatz aller neuzeitlichen Kampfmittel gekämpft werde. Dies gelte beſonders für die Seegebiete vor der engliſchen Küſte, zumal die britiſche Admiralität die neutralen Handelsſchiffe zum Be⸗ fahren minenverſeuchter Gebiete zwinge und durch den Mißbrauch neutraler Flaggen ſowie durch die Verwendung von Handelsſchiffen zu Kriegszwecken die Unterſcheidung von feindlichen und neutralen Handelsſchiffen nahezu un⸗ möglich mache. Bei der Erörterung der Möglichkeit häufiger Mei⸗ nungsverſchiedenheiten ging der Oberbefehls⸗ haber der Kriegsmarine auf das Verbot des amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt für die amerikaniſche Schiffahrt ein, die gefährlichen Zonen um England zu befahren Er führte hierbei aus:„Das Verbot iſt der beſte Beweis gegen das von England verübte Verfahren, das die Neutralen zum Befahren dieſer Gebiete zwinat, ohne in der Lage zu ſein, ihre Sicherheit zu gewährleiſten. Deutſch⸗ land kann allen Reutralen nur raten, die Politik Ihres Präſidenten nachzuahmen.“ Frage:„Alſo gibt es nach Lage der Dinge überhaupt keinen Schutz für die neutrale Schiffahrt in den kriegsge⸗ fährdeten Zonen?“ Antwort:„Solange England ſeine Me⸗ ihoden beibehält, wohl nicht. Denn wie geſagt, die Schuld an dieſem Tatbeſtand krägt ausſchließlich die britiſche Re gierung. f 5 Churchill als Kronzeuge Sie weiß es übrigens ſelbſt, und es läßt ſich gewiß kein beſſerer Kronzeuge dafür anführen als der heutige Erſte Lord der britiſchen Admiralität, Mr. Winſton Chur⸗ chill, der in ſeinem Buch„Die Weltkriſis 191418“ ſich folgendermaßen äußert:„Nehmen wir an, die Ereigniſſe hätten ſich auf dem Lande ſtatt auf dem Waſſer zugetragen; nehmen wir an, eine größere Anzahl von Amerikanern oder anderen Neutralen hätten den unter Geſchützfeuer ſte⸗ henden deutſchen Truppen Proviant und Munition zuge⸗ ſchoben, nehmen wir an, daß die Transportkolonnen be⸗ ſtimmte Straßen paſſieren müßten: Wer hätte einen Au⸗ genblick gezögert, ſie im Trommelfeuer zu vernichten und von der Erdoberfläche zu tilgen? Warum ſollte das Gleiche nicht auch für Torpedos gelten? Warum ſollte es geſetz⸗ mäßig ſein, einen Neutralen oder Nichtkämpfer am Lande mit Feuerwaffen umzubringen, wenn er ſich in den Weg ſtellte, und eine abſcheuliche Grauſamkeit, dieſelbe Perſon auf dem Meer durch Torpedos zu töten? Wo bliebe die Logik, wenn man einen Unterſchied zwiſchen dieſen beiden Verfahren machen wollte?“ Ich glaube nicht, daß es eine beſſere und eindrucksvollere Unterſtreichung der deutſchen Auffaſſung gibt als dieſe Worte Mr. Churchills.“ Die amerikaniſchen Schiffe a 5„Für die Neutralen, Herr Großadmiral, erſchließen ſich damit keine erfreulichen Per⸗ ſpektiven, denn ich entnehme Ihren Worten, daß ſie in den Seegebieten um England herum mit einer für ſie ſehr harten Seekriegführung rechnen müſſen. Auch für die Sn iſt dieſe Frage ernſt. Beſteht nicht die Gefahr, daß außerhalb der unmittelbaren Kriegszone die amerikaniſche Handelsſchiffahrt gefährdet ſein könnte?“ Großadmiral Raeder erteilte abſchließend folgende Ant⸗ wort:„In bewußter Unterſtützung der Abſichten der Ver⸗ einigten Staaten, die Deutſchland reſpektiert, wird die deutſche Kriegsmarine nach Möglichkeit anſtreben, Schiffe der USA grundſätzlich zu ſchonen. wo es auch im⸗ mer ſei. Ich hoffe, daß dieſe eindeutige Stellungnahme von unſerer Seite ſo verſtanden wird, wie ſie gemeint iſt: als vorbehaltlos und aufrichtig.“ Sumner Welles aus Berlin abgereiſt. Du Berlin, 4. März Der Unterſtaatsſekretär des Mi⸗ niſteriums des Auswärtigen der Vereinigten Staaten von Amerika, Sumner Welles, 1. nach dreitägigem Auf⸗ enthalt die Reichshauptſtadt in Richtung Baſel. Im Auf⸗ trage des Reichsminiſters des Auswärtigen v. Ribbentrop atlen ſich der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, v. Wi ſäcker, und der Chef des Protokolls, Geſandter v. Doernberg, auf dem Bahnhof eingefunden, Von amerikani- cher Seite waren der Geſchäftsträger der Vereinigten Frage: Staaten von Amerika, Kirk, und die Mitglieder der ame⸗ ö rikaniſchen Botſchaft erſchienen. 5 —— ————— Bravourſtück deutſcher Flieger Erkundungstätigkeit der Luftwaffe.— Der Wehrmachks⸗ . bericht. DMB Berlin, 4. März. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: „Iwiſchen Saar und Pfälzerwald wurden durch einen Spähkrupp ſieben, an einer anderen Skelle zwei franzöſiſche Gefangene eingebracht. Die deutſche Luftwaffe ſetzte in der Nacht vom 2. zum 3. März ihre Erkundungstätigkeit an der engliſchen Oſtküſte und über Oſtfrankreich fort. Einzelne Jeindflugzeuge flo⸗ gen in großer Höhe von der deutſchen Bucht her nach Nord⸗ weſtdeulſchland ein. Dabei überflog ein engliſches Flugzeug die deutſch⸗däniſche Grenze. Deukſche Jagdflugzeuge fließen bei Grenzüberwachung in Gegend Diedenhofen auf franzöſiſche Jagdflugzeuge. Es kam zu einem Luftkampf zwiſchen vier Meſſerſchmikt⸗ flugzeugen und 12 Morane- Flugzeugen. Nachdem ein fran⸗ zöſiſches Flugzeug abgeſchoſſen war, entzogen ſich die Fran⸗ 8 15 ihrer dreifachen Ueberlegenheik dem weiteren ampf. Ein deutſches Heinkel⸗Aufklärungsflugzeug mußte nach einem Luftkampf mit drei franzöſiſchen Jägern in der Ge⸗ gend von Aetz, in deſſen Verlauf beide Motore ausſetzten, mitten in der franzöſiſchen Feſtungslinie noklanden. Die Beſatzung verbrannte ihr Flugzeug. Iwei Mann, von denen einer einen ſchweren Oberſchenkelſchuß erhalten hatte, ſchlugen ſich durch die franzöſiſchen Linien bis in die deuk⸗ ſche Stellung durch. Wie ſie ſich durchſchlugen Die bei Metz notgelandeten Flieger mit dem Es Il und Es I ausgezeichnet DNB Berlin, 5. März. Zu der bereits gemeldeten hel⸗ denhaften Kampfesweiſe des bei Metz notgelandeten deut⸗ ſchen Aufklärungsflugzeuges wird uns von zuſtändiger Seite im Einzelnen noch folgendes mitgeteilt: 1 Ein Aufklärungsflugzeug des Muſters Ke. 1 ührte am 4. März 1940 einen Aufklärungsflug in über 8000 Me⸗ tern Höhe über Oſtfrankreich aus. Bei Durchführung der Erkundung in Gegend Metz wurde das Flugzeug von drei franzöſiſchen Morane⸗Jagdflugzeugen zum Kampf ge⸗ ſtellt. Die franzöſiſchen Jäger griffen in wiederholten An⸗ flügen das deutſche Flugzeug an. Dieſes nahm trotz ſeiner Unterlegenheit den Kampf an, erwiderte das Feuer mit ſeinen Maſchinengewehren und brachte einem Angreifer mehrere Treffer bei. Im Verlauf des Luftkampfes ſetzten nacheinander beide Motoren aus Der Oelkühler des linken Motors ging in Flammen auf. Inſtrumenten und Kompaß wurden getroffen. Der Bordfunker erhielt einen Steckſchuß in den linken Oberſchenkel. Zwei weitere Beſatzungsmitglie⸗ der wurden tödlich getroffen. Sprengwolken von Flak er⸗ ſchienen vor dem Flugzeug. Infolge des Ausſetzens der Motoren verlor das Flugzeug erheblich an Höhe und mußte eine Bauchlandung in derfranzöſiſchen Bun⸗ kerlinie vornehmen. 8 5 Bei der Bergung der toten Na me⸗ raden wurden die beiden überlebenden deutſchen Flieger ſowohl aus der Luft durch einen Jäger wie auch von der Erde her mit Maſchinengewehren und Gewehren beſchoſſen. Es gelang trotzdem, auch moch den Brand des Flugzeuges voll zu entfachen. Darauf⸗ hin ſuchten die beiden Flieger ſchnellſtens Deckung und ar⸗ beiteten ſich im Laufſchritt unter weiterem Beſchuß aus den umliegenden franzöſiſchen Bunkern, das Gelände geſchickt ausnützend, ins Niemandland vor. Nachdem die Ver⸗ folger von ihnen abgelaſſen hatten, pirſchten ſie ſich durch die franzöſiſchen Stellungen hindurch bis an einen Wald heran, wo ſie ausruhten und die Verwundung des Bord⸗ funkers näher unterſuchten. Nach kurzer Pauſe ſetzten ſie dann ihren Marſch in beſchleunigtem Tempo in Richtung der deutſchen Stellungen fort und wurden von einem deutſchen Offizler⸗Spähtrupp, der den Vor⸗ gang der Notlandung beobachtet hatte, und in treuer Waf⸗ fenbrüderſchaft zur Hilfeleiſtung vorgeſtoßen war, weit vor dem Weſtwall aufgenommen. Der verwundete Bordfunker befindet ſich ohne Lebens⸗ ſefahr wohl betreut im Lazarett. Der Flugzeugführer tut Nets wieder Dienſt bei ſeiner Staffel. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmar⸗ ſchall Göring, hat beide Ueberlebenden für a uner⸗ ſchrockenes Handeln mit dem E. K. 2. und 1. Klaſſe ausge⸗ zeichnet. 36000 BN verſenkt Wieder ein ſtolzer Erfolg der deutſchen Seekriegsführung Du Berlin, 5. März. Ein U-Boot meldet nach Rückkehr von Fernfahrk die Verſenkung von 36 000 BRT Britiſcher 8441 Tonnen⸗Dampfer bombardiert DNB Amſterdam, 5. März. Amtlich wird in Lon⸗ oon mitgeteilt, daß der bewaffnete Dampfer„Domala! (8441 BRT) der Britiſh India Steamſhip am 2. März im Nanal von drei Bomben eines deutſchen Flugzeuges getrof⸗ 55 worden iſt. Auf dem Mittelſchiff brach Feuer aus. on 48 Engländern werden 20 und von 255 Indern 88 15 Man befürchtet, daß ſie ums Leben gekommen ind. Engliſcher Dampfer durch Bombe vernichtet DB Amſterdam, 5. März. Wie aus Terneuzen ge⸗— meldet wird, iſt in der Gegend des Feuerſchiffes Humber ein unbekanntes engliſches Schiff durch ein Flugzeug ver⸗ 9255 worden. Hierüber berichteten Beſatzungsmitglieder es niederländiſchen Kohlenſchiffes„Sint Annaland“ das zuſammen mit dem holländiſchen Kohlendampfer„Schie⸗ land“ fuhr. Beide Schiffe hatten Newceaſtle verlaſſen, um nach Holland zu fahren. In den frühen Morgenſtunden wurden ſie durch ein deutſches Bombenflugzeug in der Nähe des Feuerſchiffes Humber angehalten. Das Flugzeug ließ jedoch die Holländer weiterfahren und wandte ſich einem engliſchen Schiff zu, das ſich in unmittelbarer Nähe befand. Der Engländer wurde zuerſt mit MG beſchoſ⸗ ſen, worauf ſich die Beſatzung des engliſchen Schiffes in die Boote begab. Als die Boote das Schiff verlaſſen hatten, wurde eine Bombe abgeworfen mit dem Erfolg, daß der Maſchinenraum des engliſchen Schiffes getroffen wurde. Es ſank in wenigen Augenblicken. Engliſche Kriegsſchiffe eilten den in den Booten befindlichen Engländern zu Hilfe. Schwediſches Mokorſchiff an der ſchoktiſchen Küſte geſunken Amſterdam, 5. März. Wie Reuter meldet, ſind 27 Mann der Beſatzung des ſchwediſchen Motorſchiffs „Lagaholm“(2818 BR!) an der ſchottiſchen Küſte an Land gebracht worden, nachdem das Schiff in der Nordſee geſunken war. 5 3 Weitere Schiffsverluſte Newyork, 4 März. Der Radioſtation Mackay zufolge wurden SOS ⸗Rufe des griechiſchen Frachtdampfers„Ma⸗ kis“(3546 BRct) gehört, der ſich auf der Fahrt nach Liver⸗ pool oder Le Havre befand. Amſterdam, 4 März. Der„Scheepvaart“ zufolge wird der belgiſche Fiſchdampfer„067“ vermißt. An Bord befan⸗ den ſich vier Mann. Brüſſel, 4. März. Nach einer Meldung des„Vingtieme Siecle“ iſt der belgiſche Fiſchdampfer„Jahn Dewaele“ nach Oſtende zurückgekehrt, der 29 Mann des ſchwediſchen Damp⸗ fers„Dalaro“(3927 BRT) gerettet habe. Am 13. Februar habe das belgiſche Schiff 130 Meilen nordöſtlich der Inſel Torry zwei Rettungsboote des Schweden bemerkt und die Inſaſſen aufgenommen. Italiens Proteſt an England Blockademaßnahmen ſchärfſtens zurückgewieſen DB Rom, 4. März. Agenzia Stefani veröffentlicht den Wortlaut der von der italieniſchen an die engliſche Regierung übermittelten Proteſtnote: „Die faſchiſtiſche Regierung bezieht ſich auf die Mittei⸗ lung der britiſchen Regierung, wonach jedes Schiff, das mit einer Ladung Kohle deutſchen Urſprungs nach dem 1. März den Hafen, an dem es dieſe Kohle an Bord genom⸗ men hat, verläßt. Kontrollmaßnahmen unterliegt. Ange⸗ ſichts dieſer Maßnahme, die die italieniſchen Intereſſen ſchwer ſchädigt, erneuert die faſchiſtiſche Regierung in der entſchiedenſten Form die Proteſte und die Vorbehalte, die ſie bereits hinſichtlich der Prinzipien äu⸗ ßerte, die die Maßnahmen der engliſchen Regierung bezüg⸗ lich des Wirtſchaftskrieges beſtimmen und die Art und Weiſe ihrer Anwendung gegenüber den nichtkriegführenden Staaten. Die auf dieſem Gebiet von der engliſchen Regierung ge⸗ troffenen Maßnahmen erſcheinen und ſtehen im Widerſpruch ſowohl mit dem Buchſtaben ſowie mit dem Geiſt des Böl⸗ kerrechts, das die Rechte der Kriegführenden in klar um⸗ riſſenen Grenzen feſtlegt, um die Intereſſen dritter Skaa⸗ ten und die Freiheit ihres legitimen Handels zu ſchützen. Im Hinblick auf die in Kraft befindlichen internatio⸗ nalen Normen iſt die heute geübte Praxis offenbar rechtswidrig, denn dieſe Praxis führt dazu, den gan⸗ zen Seehandel der nichtkriegführenden Staaten einer oſt beleidigenden Kontrolle zu unterwerfen, indem man von ihnen eine beſchwerliche und übertriebene Doku⸗ mentierung verlangt, die nicht mit dem normalen Ge⸗ ſchäftsgeheimnis des Handels vereinbar iſt und das Abweichen der Schiffe von ihrem Kurs mit oft auf Tags und Wochen ausgedehnten Aufenthalt in den Kontroll⸗ häfen zur Norm erhebt und ſo der Schiffahrt, der Regel⸗ mäßigkeit der Schiffahrtslinien und der Entwickelung des Handels ſchweren Schaden zufügt, mit dem Ergebnis, die Einfuhr der nichtkriegführenden Staaten zu behindern, zu beſchränken und oft lahmzulegen, was unmittelbare und ſofortige Rückwirkungen auf die Induſtrie und die Beſchäf⸗ tigung der Arbeiter hat. Die Beſchlagnahme der Poſtſäcke auf hoher See und die Art und Weiſe in der die Kontrolle auf die in dieſen enthaltenen Briefſendungen— auch wenn dieſe von Ita⸗ lienern an Italiener gerichtet ſind— ausgeübt wird, ſtellt eine flagrante Verletzung des Poſtgeheimniſſes dar, das die 11. Haager Konvention von 1907 ausdrücklich hat garantie⸗ ren ſollen. Gänzlich unvereinbar mit den grundiegenden Prinzipien des internationalen Rechts iſt aber vor allem die Maßnahme vom 28. November 1939, mit der die deutſchen Exporte nach neutralen Ländern getrof⸗ 5 fen werden. Die faſchiſtiſche Regierung hebt ausdrücklich hervor, wie unrechtmäßig und ſchwerwiegend der von der engliſchen Re⸗ gierung gefaßte Entſchluß iſt, die aus Deutſchland auf dem Seewege nach Italien gelangenden Kohlenimporte einer Kontrolle zu unterziehen, umſomehr als die britiſche Re⸗ gierung weiß, daß dieſe Kohlen für das Leben und die Ar⸗ beit des italieniſchen Volkes eine unbedingte Notwendig⸗ keit darſtellten. Die faſchiſtiſche Regierung will, während ſie ihren for⸗ mellen Protkeſt erneuerl, ſchon jetzt die Grundzüge und die katſächlichen Elemente der Lage im Hinblick auf die Ber- ankwortungen die ſich von ihrer weiteren Entwicklung er⸗ geben, präziſieren.“ Wie beſcheiden! Simon iſt mit dem Kriegsverlauf zufrieden! Amſterdam, 4. März. Schatzkanzler Sir John Simon hielt im Rundfunk eine Rede, in der er eine Bilanz der er⸗ ſten ſechs Kriegsmonate zog. Und ſiehe da, plötzlich zeigen ſich die Herren Plutokraten von der Themſe, die ſonſt den Mund ſo voll zu nehmen pflegen, von einer überraſchenden Beſcheidenheit, wenn Herr Simon erklärt, daß die erſten echs Monate„von großem Vorteil für England“ geweſen eien. Wir ſehen dabei die klaren Zahlen des Berichtes des deutſchen Oberkommandos der Wehrmacht vor uns: faſt zwei Millionen Bruttoregiſtertonnen verſenkt, mehrere Schlachtſchiffe torpediert, acht Zerſtörer auf dem Meeres⸗ grund, ein Vielfaches an Flugzeugen im Vergleich zu den deutſchen Verluſtziffern zerſtört... und faſſen uns an den Kopf, ebenſo wie die übrige Welt, und ſuchen nach dem Grund der engliſchen Zufriedenheit. Sir John Simon gibt als einen der Gründe für die engliſche Zufriedenheit an:„Heute haben wir eine Einheit des Kommandos, der Politik, der Finanzen,“ ſo meint er ſtolz. Wir hatten das ſchon vor dem Kriege, nicht erſt ſechs Monate nach Kriegsbeginn. Damals hat man uns dieſe „Diktatur“ vorgeworfen, heute macht man es uns hüben und drüben vom Kanal zu ſpät und ſchlecht nach und bil⸗ det ſich noch etwas darauf ein Wenn der britiſche Schatz⸗ kanzler fortfuhr zu ſagen, kein neutraler Staat wünſche einen deutſchen Sieg, ſo vergißt er dabei vollkommen, daß den unterdrückten Völkern des eigenen britiſchen Empires noch viel weniger an einem engliſchen Sieg gelegen iſt, der die Herrſchaft der Londoner Plutokraten fortſetzen würde. 5 In einem hat Sir John Simon allerdings ſchon recht, wenn er nämlich ſagt, daß zwiſchen dem deutſchen Volk und ſeiner Führung keinerlei Differenzen be⸗ ſtehen, und daß England ſich in dieſer Hinſicht aber auch nicht den geringſten Hoffnungen hingeben ſollte. Am Schluß ſeiner beſcheidenen Ausführungen ruft Simon dann den Engländern zu, daß der einzig mögliche Abſchluß des Krie⸗ es, das„Verſchwinden des Hitlerksmus“ ſein müſſe. Herr imon kann ſicher ſein, daß mit dem Kriegsende manches e wird, in erſter Linie verſchiedene engliſche ords b Anlaufen von Kontrollhäfen der Weſtmächte. Den neuen Der Rückzug der Finnen Auf die dritte Verteidigungslinie. ö DNB Stockholm, 4. März. Nach Meldungen von der finniſch⸗ſchwediſchen Grenze haben ſich die finniſchen Tru pen aus ihrer zweiten Verteidigungslinie auf der Karel ſchen Landenge zurückgezogen. Dieſe Linie begann 12 Ni⸗ lometer ſüdlich von Viipuri(Wiborg) im Wiborger Busen und endete am Weſtufer des Vuokſi⸗Fluſſes in der Höhe des Sees Aeyräpää. Die Finnen haben dadurch eine ſandreiche und verhältnismäßig flache Gegend aufgegeben und ſich auf die dritte Verteidigungslinie zurückgezogen, die ſich vermut⸗ lich von den Höhen bei Viipuri bis zu den Vuokſi⸗Bergen ö erſtreckt,. und zwar durch ein ſehr zerklüftetes und bergiges Gebiet. Die neue finniſche Stellung wird auf dem rechten Flügel durch die Stadt Viipuri flankiert und auf dem lin⸗ ö ken Flügel durch das Fluß- und Seenſyſtem des Vuokſi. Der finniſche Heeresbericht Der finniſche Heeresbericht meldet von der Kareliſchg Landenge ruſſiſche Angriffe zwiſchen der Wiborger Buß und dem Vuokſi⸗Fluß in Richtung auf Nuoraa und Aeyn pää, die von den Finnen abgewieſen worden ſeien. In Nic tung Saniä⸗Perijoki zogen ſich die finniſchen Truppen zu. rück. Weiter melden die Finnen verluſtreiche Kämpfe de Ruſſen bei Taipale und nordoſtwärts des Ladogaſees, 100 die 43. Panzerbrigade aus Moskau eingekreif worden ſein ſoll. Durch die Eroberung des letzten ruſſiſchen Stützpunktes ſei den Finnen reiches Kriegsmaterial in die Hände gefallen. Die finniſchen Luftſtreitkräfte melden die Vom bardierung der Eiſenbahnlinie von Leningrad zur Front. Die ruſſiſche Luftaktivität war ſehr lebhaft. Eine Anzahl ruſſiſcher Flugzeuge, ſo ſchließt der finniſche Heeresbericht ſoll abgeſchoſſen worden ſein.. Den Moskau, 5. März Auf der Kareliſchen Landenge haben die Sowjettruppen, wie der Heeresbericht des Mil tärbezirks Leningrad vom 3. März mitteilt, die Umzinge⸗ lung der Stadt Viipuri(Wiborg) fortgeſetzt und die im Norden der Stadt gelegene Meierei Saarela beſetzt. Dabei fielen den Ruſſen vier Kanonen in die Hände. Weiter wird die Eroberung der Inſel Tuppuanvaari gemeldet, wo dee Ruſſen ſechs befeſtigte finniſche Stützpunkte eingenommen haben. Von den anderen Frontabſchnitten liegen keinerle nennenswerte Meldungen vor. Die Sowjetluftſtreitkräfte haben militäriſche Ziele der Finnen angegriffen. Mehrer: finniſche Flugzeuge ſeien abgeſchoſſen worden ö Der ruſſiſche Druck hält an Helfinki, 4. März Nach dem finniſchen Heeresbericht vom 3. März dauert der ruſſiſche Druck im weſtlichen Tel der Kareliſchen Landenge an. Die finniſchen Truppen ha⸗ ben ſich ſtellenweiſe planmäßig in ihre neuen Stellungen zurückgezogen. Im öſtlichen Teil der Kareliſchen Landenge und nordoſtwärts des Ladogaſees ſowie bei Kollaanjof und Aittojoki herrſcht Kampftätigkeit. Ruſſiſche konnten hier wie auch in Richtung auf Kuhmo aufgehalten werden Von der Salla⸗Gegend wird lebhafte Feuerge⸗ fechtstätigkeit gemeldet. 0 ſen an während ſich die Flugtätigkeit der Sowjetluftwaffe Angriffe en Die finniſche Luftwaffe griff militäriſche Ziele der Ru auf das Kriegsgebiet der Kareliſchen Landenge und auf die Nordoſtſeite des Ladogaſees konzentrierte. Im finni⸗ ſchen Heimatgebiet waren verſchiedene Städte und im Kriegsgebiet die Gegend von Imatra, Hütola und Lap. peenranta ruſſiſchen Luftangriffen ausgeſetzt. Eine Anzahl ruſſiſcher Flugzeuge ſoll abgeſchoſſen worden ſein. Kurzmeldungen Berlin. In Berlin fand eine Kriegstagung der SA⸗Rel⸗ terführer ſtatt. 5 5 Berlin. Der Führer empfing heute vormittag den Zur. zeit in Berlin weilenden ſchwediſchen Forſcher Dr. Sven Hedia. e 5 5 Berlin. Der Reichsaußenminiſter empfing den Präſi⸗ denten der Mandſchuriſchen Schwerinduſtrie⸗Geſellſchaft, der ö zu einem kängeren Studiumaufenthalt in Deutſchland weil. Abſchied Sano Machs von Berlin DNB Berlin, 4. März Der Oberkommandierende der Hlinka⸗Garde und Propagandachef der ſlowakiſchen Regie, rung, Sano Mach, verließ mit ſeiner Begleitung dee Reichshauptſtadt, in der er einige Tage als Gaſt der Keichs⸗ regierung geweilt hatte Im Auftrage des Reichsminiſters des Auswärtigen, von Ribbentrop, hatte ſich der ſtellver⸗ tretende Chef des Protokolls, Legationsrat v Halem zu ſeiner Verabſchiedung eingefunden Weiterhin war der ſlo⸗ wakiſche Geſandte in Berlin, Cernak, mit Herren ſeiner Geſandtſchaft auf dem Bahnhof erſchienen. Von Berlin aus begibt ſich Herr Mach nach München, wo er nach einem Empfang durch Miniſterpräſident Siebert an den Ehrentempeln der Gefallenen der Bewegung einen Kranz niederlegen wird. NSV⸗Beauftragter von Polen ermordet Auch ſeine Ehefrau ein Opfer der Mordbanditen. Berlin, 5. März. Wie die NS. meldet, wurde am 23, Februar 1940 der NS- Beauftragte von Zeran(General⸗ gouvernement Polen) Reinhold Marieke in ſeiner Woh⸗ nung von polniſchen Banditen überfallen. Die bisher ſeine Ehefrau derart mit Meſſern, daß die Ehefrau Ma⸗ unbekannten Täter bearbeiteten ihr wehrloſes Opfer und rieke ſofort ſtarb, während Marieke ſelbſt nach Verlauf von drei Tagen in einem Warſchauer Krankenhaus ſeinen Ver⸗ letzungen erlag. Den Ermordeten wurde in Warſchau ein ehrenvolle Begräbnis zuteil, an dem die Vertreter der Bewegung, det Behörden des Generalgouvernements, der Wehrmacht und der Polizei ſowie der Volksdeutſchen teilnahmen. Am Grabe ſtand auch der einzige, 13 Jahre alte Sohn des hingemor⸗ deten Ehepaars, der nur dadurch dem Schickſal ſeiner El⸗ tern entging, daß er als Schüler einer deutſchen Schule in Warſchau wohnte. In Zeran und Umgebung ſind umfangreiche Verhaftun⸗ gen von verdächtigen polniſchen und jüdiſchen Elementen vorgenommen worden. As l. Schiffe dürfen nicht in Kontrollhäfen D Waſhington, 4. März. Das Handelsmmiſterium warnt Kapitäne amerikaniſcher Schiffe vor freiwilligem Inſtruͤktionen zufolge müſſen Kapitäne, welche Kontroll häfen aufſuchen, den Beweis erbringen, daß ſie militäriſch oder durch Havarie oder Unwetter dazu gezwungen wur⸗ den. Der amtierende Handelsminiſter Johnſon betonte, daß die Inſtruktion nicht die Anerkennung britiſcher Aufbrin⸗ gung von USA-⸗Schiffen bedeute. von der n Trup⸗ Kareli⸗ 12 Ki r Buſen höhe des indreiche ſich au bermut⸗ kr eif uſſiſchen in die e Bom⸗ Front. Anzahl sbericht andenge s Mili⸗ die im . Dabei ter wird wo die iommen keinerle eitkräftz Mehrere sbericht zen Teil pen ha- lungen andenge laanfoki Angriffe zehalten ſeuerge⸗ er Ruf- Iftwaffe ind auf n finni⸗ ind im d Lap⸗ Anzahl A⸗Rel⸗ en zur⸗ Spell Präſi⸗ aft, der d weilt. ide der Regie⸗ n die Reichs⸗ iniſters tellver⸗ am 23. eneral⸗ r Woh⸗ bisher er und u Ma- iuf von n Ver- nvolls ng, det ht und Grabe gemor⸗ zer El⸗ zule in haftun⸗ nenten terium illigem neuen ntroll⸗ itäriſch 1 wur⸗ te, da ufbrin⸗ 3 40 Badiſche Chronik Aus der Gaubaup f adt () Von der Techniſchen Hochſchule. Anter dem Schutz des Weſtwalls und im Vertrauen auf unſere ſtarke Wehr⸗ macht ſind mit Beginn des neuen Jahres an die Grenz⸗ und Fronthochſchule Karlsruhe die Studenten in erfreulich großer Zahl wieder zurückgekehrt, um an der altbewährten und be⸗ liebten Ausbildungsſtätte das techniſche Studium fortzuſetzen, das uns den unbedingt lebenswichtigen Ingenieurnachwuche liefern muß. Auch die Forſchungsinſtitute und Kab oratorien haben erſt recht aus der Fülle der Sonderaufgaben dieſer Zeit heute mehr Arbeit denn je, und es iſt daher auch nicht daran zu denken, daß der Betrieb dieſer Hochſchule auch nur einen Augenblick unterbrochen werden dürfte. Von dem freigeglie⸗ derten Studienjahr(das eine Verkürzung der Ausbildungs⸗ zeit ermöglichen ſoll) geht das erſte Trimeſter des Jahres 1940 in dieſem Monat zu Ende. Für das zweite Trimeſter, das am 15. April d. J. beginnt, liegen ſchon jetzt wieder zahl⸗ reiche Neuanmeldungen vor, ſodaß auch für dieſen kommenden Studienabſchnitt mit ſtarkem Beſuch, und zwar wieder aus allen Gauen des Reiches, gerechnet werden muß. * () Meldungen zum Studium für das Lehramt ar Volksſchulen. Für die geplante Wiedereröffnung der Hoch⸗ ſchule für Lehrerbildung in Karlsruhe auf Sommerſemeſten 1940 ſind Meldungen von Abiturienten und Abiturientinnen möglichſt umgehend bei der Direktion der Hochſchule für Leh, kerbildung in Karlsruhe, Bismarckstraße 10, einzureichen. Die erforderlichen Vordrucke können dort angefordert werden. Zur Vermeidung von Mißverſtändniſſen wird darauf hingewieſen, daß der Beginn des Studiums für das Lehramt an Volks⸗ ſchulen nunmehr auch zu Oſtern möglich iſt. Dies wird ins⸗ beſondere für Abiturientinnen in Betracht kommen, da dieſe von der Arbeitsdienſtpflicht vor Beginn des Studiums be⸗ freit ſind. Da von einer möglichſt baldigen Kenntnis des Umfangs der Meldungen die Wiedereröffnung der Hoch⸗ ſchule für Lehrerbildung in Karlsruhe abhängt, ſind die Mel⸗ dungen auch einzureichen, wenn noch nicht alle Unterlagen im Beſitze des Bewerbers ſind. 1 (Hohe Zuſchläge auf Tabak⸗ Vergangene Woche wurde in Heidelsheim das Tabakhauptgut verwogen. Für Geutertheimer Pflanzen würden Qualitätsprämien bis zu 18 Prozent des Grund⸗ preiſes erzielt. Die Ernte 1939 überſteigt die von 1938 mengenmäßig um 70 Zentner und erbrachte im ganzen 1046 Zentner.— In Landshauſen erbrachte die Tabakernte 1939 insgeſamt 636 Zentner. An Zuſchlägen wurden bis zu 16 Prozent des Grundpreiſes bezahlt. O Freiburg.(Verbrechen gegen die Volks⸗ ſchädlings verordnung.) Der 19jährige Auguſt Brun⸗ ner aus Waldkirch hat ſeit ſeiner früheſten Jugend einen Hang zu Diebstählen. Nun ſtand Brunner wiederum vor Ge⸗ richt und hatte ſich wegen drei Diebſtählen zu verantworten. In einem Falle hatte er für ſeine verwerfliche Tat die Ver⸗ dunkelung ausgenutzt, ſodaß das Volksſchädlingsgeſetz gegen ihn in Anwendung gebracht werden mußte. Das Gericht er⸗ kannte auf anderthalb Jahre Zuchthaus. Au a. Rh.(Deutſcher Virgintabak.) Im Jahre 1934 wurden in einigen Gemeinden des Kreiſes Raſtatt die erſten Anbauverſuche von Virgintabak durchgeführt auf⸗ grund der Vorarbeiten der Reichsanſtalt für Tabakforſchung in Forchheim. Im Jahre 1938 konnte dann in vier Ge⸗ meinden mit dem Bau von 20 Trockenkammern begonnen werden. Im Erntejahr 1939 wurden aus dieſem neuen badi⸗ ſchen Tabakanbaugebiet weit über 500 Zentner ſortierte Vir⸗ gintabake an den Trockenhäuſern abgeliefert. Auf der vor kurzem abgehaltenen Generalverſammlung der Virgintabak⸗ pflanzergenoſſenſchaft in Au a. Rh. konnte eindeutig feſtge⸗ ſtellt werden, daß die Tabakpflanzer unter allen Amſtänden den Anbau von deutſchem Virgintabak weiter fördern wol⸗ len. Die Entwicklung der Genoſſenſchaft kann bereits im erſten Jahr als ſehr günſtig bezeichnet werden. Die Induſtrie, welche dieſe Tabake erhalten hat, wünſcht auch im kommenden Jahr unbedingt erweiterten Anbau. Tabakindustrie und Roh⸗ tabakvergärer erklären, daß dieſe Tabake in Qualität und Farbe erſtklaſſig ſind und ein hochqualifiziertes Erzeugnis Darſtellen. () Bruchſal. grundpreis.) Roman von Fritz Steinemann kamps unterwegs Station, um ihr Mittageſſen einzuneh⸗ men. Sie hatten ihre Mahlzeit eben beendet, als der Kellner Kortenkamp eine Karte brachte. Kortenkamp las: Me Morriſon, New Pork. Er ſchüt⸗ telte den Kopf. Ein ihm völlig unbekannter Name, wie ihm ſchien. Auf der Rückſeite der Karte ſtand die Bitt⸗ um eine kurze Unterredung. Da kam auch ſchon ein echt amerilaniſch gekleidete; Herr mit den typiſchen Zügen des älteren, wohlſituierter Bürgers von U. S. A. auf ihn zu, ſtellte ſich vor und ba Kortenkamp, um die Damen nicht zu ſtören, an einer Nebentiſch. Kortenkamp willfahrte dem Erſuchen. Er war nicht wenig überraſcht, zu hören, daß Herr Morriſon ihm im Auftrag einer größeren Finanzgruppe den Vorſchlag einen Beteiligung an ſeinem Unternehmen zu überbringen habe „Es hieße Ihnen und mir die Zeit rauben, wenn wi! noch länger verhandelten. Ich denke nicht daran, fremdes Kapital aufzunehmen. Es tut mir leid, Sie auch ent⸗ täuſchen zu müſſen.“ Morriſon ſtutzte. Kortentamp?“ „Ich hörte vor einiger Zeit von einem Fall in meine: Branche, bei dem Sie auch nicht zum Ziel gekommen ſind.“ „Sie meinen die Verbindung mit Ruhnau?“ „Irre ich mich etwa?“ fragte Kortenkamp lächelnd. „Wenn Sie der Meinung ſind, daß der Abſchluß nich zuſtandekam, weil Herr Ruhnau ablehnte, ſo befinden Sie ſich im Irrtum. Wir waren zur Zurücknahme unſeres An⸗ gebots gezwungen— ich rechne ſelbſtverſtändlich auf ſtrengſte Diskretion Ihrerſeits— nachdem die Prüfung der beigebrachten Unterlagen ein Mißverhältnis zu den tatſächlich vorhandenen Werten ergab.“ „Trotzdem legten Sie Herrn Ruhnau einen Vertrag zur Unterſchrift vor?“ Morriſon lehnte ſich auf ſeinem Stuhl zurück. „Haben Sie den Vertrag mit eigenen Augen geſehen?“ „Warum fragen Sie mich das?“ 5 „Ich darf alſo annehmen, daß das nicht der Fall iſt. Ich verſichere Ihnen, daß wir niemals einen Vertrags⸗ 5„Dann bin ich falſch unterrichtet worden. Doch, wie dem auch ſei, Herr Morriſon ich bedauere nochmals“ Dann fragte er:„Wieſo auch, Hern entwurf an Herrn Ruhnau geſandt haben.“ Auf der Fahrt nach Benſenheim machten die Korten⸗ Aus den Nachbargauen an Deutſche Kunſt in Jugoſlawien. Hundert Mitglieder der Frankfurter Oper trafen unter Führung von General⸗ intendant Hans Meißner in Belgrad ein. wo ſie den„Ring der Nibelungen“ von Richard Wagner aufführen und ein Sinfoniekonzert geben werden. *Im Main ertrunken. Der 18jährige Richard Pfeufer ſtürzte bei Erlach in den Main und ertrank. Obwohl mehrere Perſonen den Unfall beobachteten und zur Hilfeleiſtung her⸗ beieilten, konnte der junge Mann nicht mehr gerettet werden. 70 Hühner von einem Fuchs geſtohlen. In Nieder⸗ fiſchbach(Weſterwald) wurden in der letzten Zeit einer Familie, die nahe am Walde wohnt, 31 Hühner von einem Fuchs geſtohlen. Daraufhin befeſtigte der Bauer den Stall mit ſchweren Platten und Bruchſteinen. Er beſchaffte neue Hühner, mußte aber bald feſtſtellen, daß der Fuchs in einer Nacht auch die 40 neuen Hühner geholt hatte. Meiſter Reineke hatte ſich unter der Eingangstür einen Durchſchlupf geſchaffen. an Verhängnisvoller Eſelsritt. Ein 13 jähriger Schüler aus Eiſenach, der mit zwei Kameraden die Wartburgeſel aus⸗ ritt und dabei die unvorſchriftsmäßige Straßenſeite benutzte, wurde von einem Laſtkraftwagen überfahren und ſchwer ver⸗ letzt. Das Tier hatte vor dem Auto geſcheut und den Jungen abgeworfen. Er wurde in beſorgniserregendem Zuſtand ins i gebracht, wo ihm ein Bein amputiert werden mußte. 55 Mit dem Fuhrwerk in den Fluß. In der Nähe der Eichenmühle bei Neuhof geriet ein mit drei Pferden beſpann⸗ tes Langholzfuhrwerk in die zurzeit Hochwaſſer führende Zenn. Die auf dem Fuhrwerk befindliche Dienſtmagd des Beſitzers und die Pferde wurden von der Strömung erfaßt und ertranken ehe ihnen Hilfe gebracht werden konnte. Leipziger Meſſe wie im Frieden Lebhafter Beſuch, auch aus dem Ausland Leipzig, 4. März. Die erſte deutſche Kriegsmeſſe, die ir Leipzig durch Reichsminiſter Dr. Goebbels eröffnet wurde, hat einen guten Auftakt genommen. Eine ungehe are Zah! von Fremden traf ein, ſodaß der lebhafte Verkehr in ein⸗ zelnen Meſſehäuſern an gute Tage einer Friedensmeſſe er⸗ innert. Es gab recht viele Stände, an denen die Intereſſen⸗ ten dichtgedrängt ſtanden. Die geſchäftlicher Verhandlungen ſetzten gleich in der erſten Stunde ein und hielten auch im Laufe des Tages an. Unter den Beſuchern überwog der deutſche Einzelhandel, der namentlich in den bewirtſchafteten Artikeln große Kaufluſt zeigte, andererſeits ſich aber auch über die neuen Wandlungen in Form, Material und Muſter orien⸗ tieren wollte. Allgemein iſt feſtzuſtellen, daß die deut⸗ ſchen Roh⸗ und Werkſtoffe auch auf den Gebie⸗ ten, wo ſie neu eingeſetzt worden ſind. ſich als äußerſt praktiſch erwieſen und oftmals in Formſchönheit und Farbgebung ſowie Haltbarkeit die Erzeugniſſe aus den bis⸗ her gewohnten Materialien übertreffen. Die große Ge⸗ ſchäftigkeit, die in den großen Meſſehäuſern herrſchte, hat die Ausſteller auf die weitere Entwicklung der Frühfihrs⸗ meſſe zuverſichtlich geſtimmt. Schon am erſten Tage trat auch das neutrale Ausland in verſchiedenen Branchen recht befriedigend in das Meſſegeſchäft ein Man glaubt, daß dies in den nächſten Tagen noch mehr der Fall ſein wird; denn es iſt eine alte Erfahrung daß die Auslandskundſchaft den zwei⸗ ten und dritten Meſſetag bevorzugt, da ſie dann eine ruhi⸗ gere Wahl der Muſter vornehmen kann als an dem im Zeichen lebhaften Andranges ſtehenden Eröffnungstag. Wer den engen Zuſammenhang zwiſchen Zähnen und Körper kennt, weiß, wie wichtig die Zahnpflege für die Geſundheit iſt. „Wenn jemand Grund zum Bedauern hat, Herr Kor⸗ tenkamp, dann bin ich es.“ Kortenkamp kehrte auf ſeinen Platz zurück. Er gedachte noch an dieſem Abend Ruhnau den Beſcheid zukommen zu laſſen, den dieſer Herr verdiente.. Jetzt erſt empfand er wahrhaft reine Freude über Renates Wahl, der er auf der Weiterfahrt irgendwie Aus⸗ druck geben mußte. Renate wunderte ſich im ſtillen über die beſondere Zärtlichkei: ihres Vaters und war darüber ſehr beglückt. Als der Wagen vor der Benſenheimer Villa hielt, trat Herberg Selberg ſchnellen Schrittes aus dem Hauſe. Nach herzlicher Begrüßung begaben ſich alle in den Wohnſalon. Kortenkamp nahm Herbert auf die Seite. Wenig ſpäter rief er ſeine Frau und ſchließlich auch Renate herbei, die ſich nun mit Fug und Recht als Herberts Braut betrachten durfte. Es gab ein bißchen Rührung und herzliche Freude über den glücklichen Ausgang. „Nun ſag mir mal, Junge“, ſagte Kortenkamp ſpäter⸗ hin zu Herbert,„wie konnteſt Du nur den Apparat und die Aufnahmen ſo gänzlich vergeſſen?“ „Ich hatte ihn keineswegs vergeſſen, nur war und blieb er unauffindbar. Mein Verteidiger hat in dem Prozeß auf die Möglichleit angeſpielt. daß der Apparat meine Unſchuld erweiſen könnte, nur half das nicht viel, weil der Apparat nicht da war. Außerdem wußte ich nicht genau, ob ich ihn überhaupt eingeſtellt hatte und die aus⸗ ſchlaggebende Szene ſich auf dem Filmſtreifen befand.“ „Der Apparat war alſo geſtohlen worden?“. „Es muß ihn jemand entwendet haben, denn ſonſt hätte ich ihn gefunden“ 5. „Und wie erklärſt Du Dir nun, daß er ſich jetzt unter Deinen Sachen befand?“ ö 8 „Ich bin auf eine Vermutung angewieſen, die aber zu⸗ treffen dürfte. Der Dieb wird infolge der angeſtellten Nachforſchungen ängſtlich geworden ſein und hat ihn unter meine Sachen geſchmuggelt. An einen Verkauf war ja nicht zu denken.“ a „Ja, ſo könnte es geweſen ſein. 0 Und nun darfſt Du dem Dieb noch dankbar ſein, daß er den Apparat nicht einfach vernichtete.“ 5 i „Dem Dieb?“ miſchte ſich Renate ein.„Ich glaube eher, es war das Schickſal, das ſich bewogen fühlte, ſein Ver⸗ gehen wieder gutzumachen.“.. „Damit wir uns des Glückes erfreuen können, das uns dieſe Stunde ſchenkt“ antwortete ihr Herbert mit einem ſtrahlenden Blick.„And Du warſt die Auserwählte des Arbeit an den Obſtbäumen zuſammendrängen. Schickſals. die aütige Fee. die ſegensvoll waltete.“ Laltale Nuud cui au Der Verräter wacht! Wir lagen im Weltkrieg irgendwo an der Weſtfront. Unweit unſerer Stellung befand ſich ein einzelnes zerſchoſſenes Gehöft. Es hieß Judasfarm. Ob es dieſen Namen erhalten hat, weil es ſo verräteriſch im Gelände lag, daß es vom Feind leicht eingeſehen werden konnte, oder ob es tatſächlich einmal zum Verräter geworden war oder Verräter in ſich ge⸗ borgen hatte, danach haben wir nie gefragt und nie geforſcht. Wir wußten lediglich, daß der Gegner auf die Judasfarm gut eingeſchoſſen war und hatten Wege genug, in unſere Stel⸗ lung zu gelangen, ohne ſie berühren zu müſſen. So blieb die Judasfarm einſam und verlaſſen, und nur hin und wieder zerfetzten feindliche Granaten ihr verfallenes Mauerwerk um ein weiteres Stück. Das Bild dieſer Judasfarm iſt mir wieder lebendig ge⸗ worden in dieſem Krieg. Ich ſehe ihr verräteriſches Geſicht, wohin ich gehe. Und das iſt gut ſo. Es mahnt mich immer, daß mir überall ein Verräter begegnen kann, der Schmeichler und Leiſetreter, der da iſt, ohne daß man es merkt, der mit harmloſer Miene ſeine Verführungskünſte ſpielen läßt, als Horcher an der Wand, als Horcher am Tiſch, als Nachbar in der Eiſenbahn und in der Tram, der falſche Kamerad, der ſich in das Vertrauen einſtiehlt und dem Argloſen entlockt, was er nicht ſagen darf. Ich trage gewiß keine großen Geheimniſſe mit mir herum, aber in Beruf und Leben begegnet uns allen etwas, das ein anderer nicht zu wiſſen braucht. Denken wir daran, daß dieſer Andere, dem wir uns bedenkenlos anvertrauen, der Feind ſein kann, der Verräter, der immer wacht, ſich tarnt mit liebenswürdigen Geſten und höflichem Weſen, um ſein teuf⸗ liſches Werk umſo ſicherer zum Ziele führen zu können. Ein einziges, unvorſichtiges Wort, unbedacht geſprochen, kann ihm ein wertvoller Fingerzeig ſein, jagt auf Schleichwegen hin zum Feind und kehrt wieder zurück als Lawine des Anheils. Hin⸗ terher iſt es zu ſpät, daß wir es nicht ſo gemeint haben, daß wir nicht wiſſen konnten... Da hilft keine Reue mehr, da folgt auf Schuld die Sühne, und wir tragen das Kains⸗ zeichen des Verbrechens auf uns. Geſchwätzigkeit iſt Sünde wider Volk und Vaterland. Hütet Euch, ein Wort zuviel zu ſagen, der Verräter wacht! — Keine Unbedenklichkeitsbeſcheinigung bei der Ver⸗ gebung öffentlicher Aufträge. Wer ſich bisher an öffent⸗ lichen Aufträgen, die den Wert von 100 Mark überſtiegen. beteiligen wollte, hatte eine ſteuerliche Unbedenklichkeits⸗ beſcheinigung des zuſtändigen Finanzamts vorzulegen, aus der hervorging, daß gegen die Vergebung öffentlicher Auf⸗ träge an die betreffende Firma ſteuerliche Bedenken nicht beſtehen. Der Auftragnehmer mußte ferner bei der Aner⸗ kennung der„Beſonderen Vertragsbedingungen“ bei Er⸗ teilung des Auftrages eine Erklärung abgeben, daß er ſeine Landesſteuern, ſozialen Beiträge uſw. ſtets regelmäßig ent⸗ richtet habe. Der Reichsminiſter der Finanzen hat dieſe Re⸗ gelung für die Kriegszeit aufgehoben und ſich durch einen Erlaß damit einverſtanden erklärt, daß bei der Vergehung öffentlicher Aufträge davon abgeſehen wird, von den Auf⸗ tragnehmern dieſe ſteuerlichen Unbedenklichkeitsbeſcheini⸗ gungen zu fordern. Das gleiche gilt auch für die nach den „Beſonderen Vertragsbedingungen“ abzugebende Erklä⸗ rung. Lediglich die Regelung, nach der die erteilten Auf⸗ träge an das für den Auftragnehmer zuſtändige Finanz⸗ amt mitzuteilen ſind, bleibt beſtehen. — Nur anerkannte Pflanzenſchutzmittel verwenden! In wenigen Wochen beginnt die Frühjahrsarbeit im Garten. Je länger der Winter anhält, um ſo mehr wird ſich z. B. die Beſonders ſorgfältig muß aber die Winterſpritzung ausgeführt wer⸗ den, wenn nicht nachteilige Folgen für den. Baumbeſtand eintreten ſollen. Die Verwendung der Spritzbrühen muß in der vorgeſchriebenen Konzentration genau nach den ge⸗ gebenen Anweifungen erfolgen, ebenſo müſſen die richtigen Mittel angewendet werden. Neben der eigenen ſorgfältigen Arbeit bieken die ſicherſte Gewähr für einen vollen Erfolg der Spritzungen die Pflanzenſchutzmittel, die von der Bio⸗ logiſchen Reichsanſtalt geprüft und anerkannt ſind. Eine Liſte dieſer Mittel iſt von dort und von den Pflanzenſchutz⸗ ämtern der zuſtändigen Landesbauernſchaft zu beziehen. Ver Diener meldete, daß das gnädige Fräulein aus München am Apparat verlangt werde. „Aus München? Das kann nur Rudi ſein!— Ja, hallo,“ rief Renate in den Fernſprecher.„Hier bin ich, Renate. Was iſt denn, Rudi?“ Sekundenlange Stille. a „Aber das iſt ja wundervoll! Meine herzlichſte Gratu⸗ lation, mein lieber Rudi! Die Goldene Medaille haſt Du bekommen? Ja? Wir ſind alle hier in Benſenheim. Ich habe mich eben mit Herbert Selberg verlobt. Danke ſchön! Natürlich kannſt Du kommen! Auf ſchnellſtem Wege ſelbſt⸗ verſtändlich! Auf Wiederſehen und alles Gute!“ „Was iſt denn das für eine merkwürdige Geſchichte?“ erkundigte ſich Kortenkamp.„Wofür hat denn Rudi eine Goldene Medaille bekommen? Seit wann gibt es denn cute ſolche Auszeichnungen auf der Handelshoch⸗ chule?“ Da trat Renate entſchloſſen vor ihren Vater hin. Was ſie ihm bisher verſchwiegen, bekannte ſie ihm fetzt. Ja, was ſollte der alte Herr zu dieſer neueſten Ueber⸗ raſchung ſagen? Er tat das Vernünftigſte, was er tun konnte: er begrub für immer eine Hoffnung, die ſchon längſt keine mehr geweſen. „Ich danke Dir von ganzem Herzen, mein lieber Natter ſagte Renate und umarmte und küßte ihn. In Frau wlargareres Augen ſchimmerte es feucht, als ſte ſich zu ihrem Mann beugte und ihm die Hand drückte. Für ſie bedeutete die Nachricht und das Einverſtändnis ihres Gatten eine Ca denn niemand wußte beſſer als ſie, wie Rudi unter dem Gedanken gelitten hatte, einen ungeliebten Beruf ergreifen zu müſſen. Während die beiden Alten ſinnend vor ſich hinſchauten, erzählte Renate Herbert leiſe von Rudi. „Du, Dein Bruder gefällt mir! Er iſt ein ganzer Kerl! Es mag nicht richtig ſein, wie er gehandelt 91 aber im Leben kommt es darauf an, daß man ſich des rechten Weges bewußt iſt.“ Renate ſtimmte ihm aus vollem Herzen zu. Auch ſie hatte zuerſt ſcheinbar falſch gehandelt, aus der Not ihres Herzens heraus, heute aber ſtand die Richtigkeit außer allem Zweifel. Obwohl es kaum noch eines Wortes bedurfte, verſtän⸗ digte Kortenkamp ſeine Tochter davon, daß er an Ruhnau im Sinne der eingetretenen veränderten Verhältniſſe ge⸗ ſchrieben habe. a 4. Auch Selberg ſaß noch ſpät abends am Schreibtiſch. So leid es ihm tat, er mußte Kontek und ſeiner Frau für immer die Hoffnung nehmen, ihn jemals in Braſilien als Farmer zu ſehen. 5 8 — Ende! * 0 5 8.— . 10 13 * 7. 3 1 f 114 5 9 0 1 5 1 ö 1 0 1 5 Mannheim waren bezw. werden füllig ſpäteſtens am: Lehranſtalten für März 1940. Handels⸗Lehranſtalten und der Mittelſchule(Luiſenſchule) für März 1940. gebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ debate im Februar 1940 ein⸗ Säumniszuſchläge. ülberſteigt. 2 v. H. des rückſtändigen Steuer mit hohen einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Alle Werktätigen werden unterſucht Eine vorbildliche Aktion des Gauamkes für Volksgeſundheit der NSDAP. NSG. Die ſtete Arbeit an der Stärkung der Volksge⸗ ſundheit trägt nicht nur zur Erhaltung der Schaffenskraft der deutſchen Menſchen bei, ſondern hebt zugleich die Lei⸗ ſtungsfähigkeit aller Schaffenden. Rechtzeitig hat ſich— um heute nur ein Beiſpiel von vielen herauszugreifen— das Gauamt für Volksgeſundheit der NSDAP für die Rönt⸗ gen⸗Reihenunterſuchungen intereſſiert und ſich zuſammen mit der Landesverſicherungsanſtalt Baden da⸗ für eingeſetzt, daß die zur Anſchaffung entſprechenden Rönt⸗ gen⸗Aufnahmegeräte, die nach dem bekannten Verfahren des Prof. Dr. Abreu⸗Holfelder konſtruiert ſind, notwendigen Mittel aufgebracht wurden, wobei ſich Gauärzteführer Pg. Dr. Pychlau und Chefarzt Dr. Dieterich- Mannheim beſondere Verdienſte erworben haben. So kann nun der Röntgentrupp des Gauamtes, der ſich aus fachlich geſchulten erſtklaſſigen Kräften zuſammenſetzt, ſeit 3. Mai 1939 ſeine ſegensreiche Arbeit im Dienſte der Volksgeſundheit im ganzen Gauge⸗ biet durchführen. Baden iſt der erſte Gau in Suͤd⸗ deutſchland, der dieſe Reihenunterſuchungen in den Betrie⸗ ben und Behörden durchführt. Wir hatten nun dieſer Tage einmal Gelegenheit, unter der Führung von Oberregierungsrat Fritz Plattner, der in ſeiner Eigenſchaft als Heilverfahrensreferent der Landesverſicherungsanſtalt Baden zugleich mit dieſem gro⸗ ßen und verantwortungsvollen Sondergebiet des Gauamtes beauftragt iſt, mit dem„weißen Wagen der mediziniſchen Wiſſenſchaft“ durch das Land zu fahren und den Reihen⸗ unterſuchungen in zahlreichen Betrieben beizuwohnen. Wir konnten uns davon überzeugen, von welch großer Bedeu⸗ tung dileſe Geſundheits⸗Beſtandsaufnahmen, die ſich auf Herz und Lunge erſtrecken, gerade für die Schaffenden an der Werkbank und am Schrauͤbſtock ſind und wie dieſe Män⸗ ner und Frauen für dieſe in jeder Hinſicht einwandfreien Unterſuchungen aber auch dankbar ſind. „Wir hatten“, ſo berichtet uns Oberregierungsrat Platt⸗ ner,„auf dieſe Weiſe in einem Zeitraum von 7 Jahren annähernd 90000 Werktätige jeglichen Alters und aller Berufsſchichten in Stadt und Land und zwar in ganz Baden und noch dazu in zahlreichen Betrieben der be⸗ nachbarten Saaarpfalz unterſucht. Weitere 300 000 Anmeldungen liegen bereits vor und wir hoffen, daß unſer Röntgentrupp, der durchſchnittlich in der Stunde 600 ein⸗ wandfreie Aufnahmen durchzuführen imſtande iſt, dieſe ge⸗ waltige Arbeit in wenigen Monaten reſtlos erfüllt hat!“ Oberregierungsrat Plattner kommt dann auf den Koſten⸗ punkt ſolcher Unterſuchungen zu ſprechen und hebt hier beſonders die Betriebe hervor, die ſich ſofort bereiterklär⸗ ten, planmäßig ihre geſamte Belegſchaft durchleuchten zu laſſen und die erforderlichen Mittel dazu bereitzuſtellen. Es kann aber auch in der Tat jedem Betrieb zugemutet wer⸗ den, die eine Mark, die die Unterſuchung eines Gefolg⸗ ſchaftsmitglieds koſtet, aufzubringen. Steht doch dieſer ge⸗ ringe Betrag in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, der daraus entſpringt, wenn man weiß, wie es um den Ge⸗ ſundheitszuſtand und damit um die wirtſchaftliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Gefolgſchaft beſtellt iſt! Aber nicht nur ſämtliche Werktätigen in Betrieben und Behörden, auch die geſamte Bevölkerung des Gaues Baden wird im Laufe der Zeit erfaßt werden. Das iſt das größte Ziel. das ſich das Gauamt für Volkageſund⸗ heit geſteckt hat. Von Nord nach Süd und umgekehrt wird den Röntgenzug das Land am Oberrhein durchfahren und überall ſeine Standorte aufſchlagen, um dieſe Reihenunter⸗ ſuchungen durchzuführen. So wurde bereits ein ganzes Dorf unterſucht und zwar vom ſchulpflichtigen Kind bis zum älteſten Einwohner. Hier ging das bekannte mit⸗ telbadiſche Tabakdorf Friedrichstal mit leuchtendem Beiſpiel voran. Mit dem Hinweis, daß erſtrebt werden muß, jeden deuk⸗ ſchen Menſchen, gleich welchen Alters und welcher Berufs⸗ ruppe, einmal vor den Röntgenſchirm zu bringen, ver⸗ indet abſchließend Pg. Plattner den Wunſch, daß ſich jeder gewiſſenhafte badiſche Betriebsführer baldigſt in die Reihe derer ſtellt, die bereits die Reihenunterſuchung für ihre geſamte Belegſchaft angeordnet haben. Denn nur auf dieſe Weiſe wird man in der Geſundheitsführung unſeres Vol⸗ kes große Fortſchritte erzielen und dem geſteckten Ziele näher kommen! Aufgaben der badiſchen Landſugend Im Rahmen einer zweitägigen, von der Landesbauern⸗ ſchaft Baden veranſtalteten Gauarbeits⸗ und Schulungs⸗ tagung in der Bauernführerſchule Scheibenhardt, an der die Kreisabteilungsleiterinnen, die Kreisgefolgſchafts⸗ warte, die Kreisjugendwarte und wartinnen zuſammen mit ſämtlichen Bannführern der HJ, den Untergauführerin⸗ nen des BDM, dem weiblichen Arbeitsdienſt und dem Landdienſt der HJ teilnahmen und die unter der Leitung von k. Stabsleiter Pg. Dr. Klotz ſtand, erhielt die Land⸗ jugend Badens die Richtlinien für die Arbeit in den kom⸗ menden Monaten, die vollkommen im Zeichen der Kriegs⸗ und Erzeugungsſchlacht ſtehen wird. In ſeiner Begrüßungsanſprache gab Landeshauptabtei⸗ lungsleiter I. Pg. A. Roth, Mog, einen Abriß der deut⸗ ſchen Bauerngeſchichte, die ſich immer wieder ſpiegelt in der großen deutſchen Volksgeſchichte. Heute, im Schickſalskampf der Nation, ſteht das deutſche Bauernvolk nicht abſeits, ſon⸗ bern leiſtet einen äußerſt wertvollen Beitrag zum gewalti⸗ gen Aufbauwerk Großdeutſchlands. Seine nationalſoziali⸗ ſtiſch⸗weltanſchauliche Verpflichtung müſſe klar erkannt wer⸗ den, ſeine erſte und große Aufgabe aber ſei in jeder Hin⸗ ſicht die Ernährung unſeres Volkes aus eigener Scholle ſicherzuſtellen. Mit einem flammenden Appell wandte ſich der Redner an die Landjugend Badens, das Ihre zu die⸗ ſem Gelingen beizutragen. Ueber das Thema„Unſere Gegenwartsaufgaben in der Betreuung der bäuerlichen Menſchen“ ſprach der k. Stabs⸗ leiter J der Landesbauernſchaft Dr. Klotz, während die Landesjugendwartin Pgn. Steiert die Aufgaben der Landjugend im Kriege umriß. Einen intereſſanten Einblick in die Siedlungsmaßnahmen gab Abteilungsleiter Pg. Dr. Baur.„Die Bäuerin als Hüterin bäuerlicher Art und bäuerlicher Geſinnung“ war das Thema, das die Sachbe⸗ arbeiterin in der Landesbauernſchaft Baden, Pan. Weiße behandelte, während über den Einſatz des weiblichen Arbeitsdienſtes im allgemeinen und beſonders in Baden Maidenhauptführerin Pgn. Weiß ſprach. Im Be⸗ zirk 18 Baden⸗Saarpfalz, wo zurzeit 40 Lager beſtehen, die am 1. April auf 60 erhöht werden, wurden im Außendienſt bei den Bauern in den letzten Monaten über 80 000 Tage⸗ werke abgeleiſtet, woraus die Bedeutung dieſes Einſatzes deutlich zu erkennen iſt. Den Abſchluß des erſten Tages bildete ein großer Gemeinſchaftsaben d, der die Schulunasteilnehmer kamoradſchaftlich norointo Die Tagung erreichte ihren Höhepunkt und Abſchluß mit vier fachlichen und politiſchen Referaten am Samstag Nach einleitenden Worten des Tagungsleiters, k. Stabs⸗ leiters Pg Dr. Klotz, verbreitete ſich Pg. Nüter über den bäuerlichen Arbeitseinſatz im Kriege und hob in dieſem ſammenhang die unter den beſonderen Verhältniſſen in den Septembertagen des vorigen Jahres geleiſtete un heure Arbeit des Bauernvolkes am Oberrhein hervor, 55 Arbeit, bei der die Bäuerin beſondere Anerkennung ver⸗ diene. Die Bergung der Ernte ſei nur möglich geweſen durch den reſtloſen Einſatz der Partei und ihrer Gliederun⸗ en, denen dafür beſonderer Dank gebühre. Auch in dieſem Jahre würden wieder alle Kräfte mobilgemacht werden, um die Ernte zu bergen und damit die Volksernährang ſicherzuſtellen. Der ſtellvertretende Gebietsführer der HJ, Pg. Eſohl ab einen Einblick in den Landdienſt der Hg. Auch Reer ſtehe im Vordergrund die Weltanſchauung des Natio⸗ nalſozialismus. Es ſei ein Unterſchied zwiſchen Landhilfe und Landdienſt. Stelle erſtere der Bevölkerung Kräfte zum Arbeitseinſatz zur Verfügung, ſo werde der Landdienſt dazu beitragen, den Bauerntumsgedanken in der Jugend zu wecken und damit der Landflucht Einhalt zu gebieten. Auf beiden Gebieten ſeien in Baden ſchon ſchöne Erfolge er⸗ zielt worden und in engſter Zuſammenarbeit mit denn Reichsnährſtand gelte es, in dieſem Jahre den Landdienſt weiter auszubauen. In ſeinem Vortrag„Die weltanſchauliche Idee des Ng⸗ tionalſozialismus“, zog Gauſchulungsleiter Pg. Hart lieb einen Vergleich zwiſchen den Ideologien der alten und neuen Welt, zwiſchen den ſterbenden plutokratiſchen Län⸗ dern und den jungen aufwärtsſtrebenden Völkern. Daraus ergebe ſich auch das jetzige Kriegsziel unſerer Feinde: Die Vernichtung des Nationalſozialismus und damit Unſerez Volkes. Die nationalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft her biete die Gewähr für einen ſiegreichen Kampf Großdeutſch⸗ lands. Das Schlußreferat hielt der Sonderbeauftragte dez Reichsbauernführers, Landeshauptabteilungsleiter Pg. Roth, der allen Rednern für die aufklärenden Vortrage Dank ſagte und dann nochmals in oft von ſtürmiſchem Bei⸗ fall unterbrochener Rede den Schickſalskampf des deutſchen Volkes aufzeichnete und abſchließend an die badiſche Lanz, jugend den Appell richtete, nach ihren Kräften mitzuhelfen, dieſen Kampf ſiegreich zu beſtehen. — Jetzt Niſtkäſten reinigen! Jetzt iſt es an der Zeit, Niſtkäſten aufzuhängen, das muß aber ſo geſchehen, daß Schutz gegen Neſträuber geboten iſt. Man ſoll ſie dabei öffnen. Vogelfreunde ſollen die Niſtkäſten möglichſt bis Ende Februar aufhängen, damit ſie noch in dieſem Jahr durch Vögel bezogen werden. Aufhebung von Tariften zigungen. 5 Folgende Tarifermäßigungen werden bei der b e Haardtbahn⸗Geſellſchaft ab 1. März 1940 auf⸗ gehoben: Für ki eiche Familien, Theaterbe ucher, Sonn: tags⸗ und Zehnerkarten, Ferienkarten, Geſellſchafts⸗, Schul⸗ und Judendrflegekarten und Reichsarbeitsdienſt. Parteiamtliche Mitteilungen. NS.⸗Frauenſchaft, Abt. Jugendgruppe. Heute Dienstag, 20 Uhr, Gemeinſchaftsabend im Kaffee Schladt.(Liederbüchet mitbringen. 17 — Deutſches Jungvolk. Am Mittwoch tritt der Jungzug 1 um 18 Uhr in Uniform am Heim an Amtliche Bekauntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadttäaſſe 4. 8. 1940: Schulgeld d. Höheren 4. 3. 1940: Schulgeld d. Höheren 5. 3. 1940: die von den Arbeit⸗ Blumenspenden. ehaltene Bürgerſteuer. 11. 3. 1940: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer. 11. 3. 1940: die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben Ent- schlafenen sagen wir allen denen, die ihm das letzte Geleit gaben, herzlichen Dank. Besonderen Dank dem Gesangverein Liedertafel für den erhebenden Gesang, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Geflügelzüchterverein für die Kranzniederlegung, sowie für alle Kranz- und Frau Franziska Blümmel Wtw. Mannheim-Seckenheim, 5. März 1940. Unseres In tiefer Trauer: Danksagung. Für die Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange lieben Entschlafenen Gs. Jakob Hartmann sagen wir innigen Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Füller für die tröstenden Worte, der Kameradschaft ehemaliger Soldaten, sowie für alle Kranze und Blumenspenden. Die trauernden Hinterbliebenen. Mannheim Seckenheim, 5. März 1940. und Angehörige. Innerhalb einer Woche nach Zu⸗ ſtellung des Forderungszettels: Gebäudeverſicherungsumlage für das Geſchäftsjahr 1939, die Jahres⸗ An dieſe Zahlungen wird erinnert.] Schleuſe(Tieraſyh). Wird eine 1 nicht Nutz⸗ und Brennholz⸗Verkauf 3 8 0 im Waldpark am Donnerstag, 7. März, 8 Ahr, 5 e 0 1 gegen Barzahlung(gemäß Verordnung über die Preis⸗ Ausſagen über 5 der Nehesbelrag 20. RM. bildung für Rohholz im Forſtwirtſchaftsjahr 1940) 8 g Zuſammenkunft auf dem Rheindamm an der Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. Warnung! Ich warne hiermit, die unwahren meine Tochter Mathilde weiter zu verbreiten, da ich Verleumder gerichtlich be⸗ langen werde. Karl Heißler. rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ keitstages ein einmaliger Zuͤſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von betrages verwirkt. 1 Der Schuldner hat außerdem die Koſten verbundene wangsvollſtreckung zu erwarten. ne beſondere Mahnung jedes Stadtkhaſſe. Achtung, Feldpost! ſie täglich ihre Heimatzeitung, den „Neckar⸗Boie“ erhalten. Sie können für nur NM. 1 50 für den Monat die Ver⸗ bindung zwiſchen Heimat und Front innig geſtalten und Freude bereiten mit: Paul Hörbiger, Theo Lingen, Die Feldgrauen freuen ſich, wenn! IAEA Heute Dienstag und morgen Mittwoch, je abends 8 Uhr Hochzensreise 3 Drill. Der neueste große Lachschlager Maria Andergast Joh. Riehmann usw. liefert in jeder Größe und Ausführung Anmeldungen für den Bezug von Einlegſchweſnen werden ſofort in unſerem Lager entgegengenommen. nnn: Nähere Auskunft wird daſelbſt erteilt. Londwirtſchaftl. Ein⸗ und Ver kaufsgenoſſenſchaft. Inſerieren Leutſchemo 8 und portofrel zugeſtellt. 5 Iname: Woher ſtammen dieſe Löcher? Erfahrene fachleute haben ſich darüber lange Zeit den fopf zerbrochen, aber das Ruͤtlel wurde gelöſt: die Löcher wurden Wälcheſchäden verhüten iſt volkswirtichaltliche Pflicht! Nockar-Bote-Druckerel. 2 Gleuertabelle 25 e gede ſausfrau, die an der erhaltung ihres Waͤcchebeſtand Manschelt (dunkelblau) für Kinder⸗ Mäntelchen am Samstag verloren an der Haupt. Abzugeben Hauptſtr. 114 —— 8 Land wirſchaftl, Maſchinen und Geräte, Pferdegeſchſt, Jagdwägelge uſw. abzugeben. durch ſchadhaſte Stellen an der Innenwand eines Walchtelſels beim Umrühren Feudenheim, der Walche hervorgerufen! Reckarſtr. 67. Sin merkwürdiger Waͤſcheſchaden- aber man kann ihn verhüten! Schlimmer aber 28 ſind ſchon die Schäden, die das Zuge zunächſt nicht wahrnimmt Schäden, wie— ſie 3. G. der ſtalzgehalt des Waſſers verurlacht. der alk im Waſſer zerſtört bekannt⸗ 8— lich einen deil der zum Waſchen benutzten elfe und lagert ſich auf der Gewebe⸗ 5 e faler ab, die dadurch hart und brüchig wird. Glücklicherweile kann man ſich vor Für die den Hachteilen des harten Walſers ſchützen, indem man immer zo Minuten vor 1 1 Bereſtung der Waſchlauge einige andvoll ßenko Gleich⸗Soda im Walchwaſſer L ohnzah U 9 verrührt. das aller wird dadurch weich wle Regenwaller, die Seife im Walchmittel di neue geht nicht verloren und die Waſche blelbt rel von ſchädigenden falkablagerungen. e Reichslohne e dwreremneroan erpan dos ſoftlnende olehlene wache für Wochenlohn, ichäden-wie ſie entſtehen- und wie man ſie verhütet gegen Einlendung dleles Taglohn, i Stundenlohn 1 od. Monats lohn Straße: u haben in det . bringt e. Gewinn! I eden an: fIFRUEEIL& ci.. 6. bus sEDOgH. N rr nn 1 eſchüftsſt. d. 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