13 1940 S erer 8 26300 67 778 42 3 355258 irz 1940 1966 30 78784 368771 — ner. 29 Seckenhem en geſuch. 233 an de — d 2 e 5 eee . * U Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, im der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3;. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 2 2 4 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Sechenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdls Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 0 Jahrgang n 1 DB. Rom, 6. März. Die Aufbringung der ilalſeni⸗ ſchen Kohlenſchiffe iſt das Thema der römiſchen Blätter, die aus ihrem Unwillen gegen Englands Vorgehen kein Hehl machen, ein Vorgehen, das in Italien ſichiliche Empö⸗ rung ausgelöſt bat, was nicht zuletzt auch durch eine ver⸗ ſuchte Prokeſtkundgebung der Studenten von Florenz vor dem engliſchen Konſulat eindeutig bewieſen wird. „Meſſaggero“ weiſt auf den Ernſt der Lage hin und betont, daß die Aufbringung verſchiedener italiemſcher Schiffe mit deutſcher Kohle, deren Transport ſich durch die Unbill der Witterung verzögerte, den italieniſch⸗engliſchen Streitfall kompliziert und verſchärft habe. deſſen diplomatiſche und politiſche Tragweite durch den Proteſt der italieniſchen Regierung eindeutig definiert worden ſel. Das Problem der Verantwortung hinſichtlich der möglichen Entwicklungen der Kriſe in den Beziehungen der beiden Länder habe noch ernſtere Formen angenommen, als ſie bereits von der italieniſchen Note klar dargelegt wurden. Man müſſe feſtſtellen, daß von britiſcher Seite bisher noch keinerlei Beweis jenes Geiſtes des Verſtändniſſes und jenes Wunſches freundſchaftlichen Uebereinkommens gegeben wurde, die in den letzten Tagen wiederholt verſichert wor⸗ den ſeien. Man habe allem Anſchein nach eine vollendete Tatſache nicht vermeiden wollen, die heute mit ihrer gan⸗ zen Gewalt auf den Fortgang des Streitfalles laſte. Man könne nicht glauben, daß London ohne Beſorgnis den Schaden veranſchlage, der hieraus den wahren Intereſſen Großbritanniens erwachſen könne, das gerade in dieſem Augenblick gewiß nicht das Bedürfnis habe, vorfätzlich Schwierigkeiten oder gar weitere Feindſchaften zu ſuchen. Nach der Aufbringung der italienischen Kohlenſchifſe, die einer eindeutigen Stellungnahme Englands gleichkomme, erſchienen die immer noch in der gleichen Preſſe zu finden⸗ den Beteuerungen des guten Willens überholt. „Popolo di Roma“ unterſtreicht vor allem die über⸗ einſtimmende Zoſtimmung aller Neutra⸗ len zu Italiens Vorgehe weiſt die engliſchen Ver⸗ drehungsverſuche zurück iheit! Spitzfindigkeiten auf ein falſche 5 zu 0 gen den Mißbrauch, den England mit ſeiner on, als kriegführender Staat treibe, richte ſich der Proteſt aller Neutralen, die mit Italien vollkommen ſolidakiſch ſeien Der beſte Beweis für Englands Mißbrauch beſtehe in dem Unvgrmögen der britiſchen Regierung, ihr Vorgehen zu rechtfertigen Mit den ihm eigenen Methoden verſuche Lon⸗ don der von Italien ausgeworfenen prinzipiellen Frage auszuweichen ünd geſtehe damit zugleich ſein Unrecht ein Bereits neun italieniſche Schiffe in Deal London, 7. März. Neun italieniſche Schiffe ſind jetzt in dem Konterbandenkontrollſtützpunkt Deal verankert. Diens⸗ tag waren dort ſechs italieniſche Schiffe eingebracht wor⸗ den, und zwar die Dampfer„Irata“,„Abſirtea“,„Numi⸗ dea“,„Catarina“,„Felice? und der Tanker„Loxaſſo“. Die Namen der weiteren Schiffe, die Mittwoch morgen eintra⸗ fen, ſind noch nicht bekannt. Schwerer Schlag für Notter dam Amſterdam, 6. März. Die holländiſche Preſſe bringt in großer Aufmachung die Meldungen über das Aufbringen italſeniſcher Kohlenſchiffe durch die Engländer. Es wird darauf hingewieſen, daß die italieniſch⸗engliſchen Beziehun⸗ gen ſich ſichtlich zugeſpitzt hätten. Für die Rotterdamer Ha⸗ fenkreiſe, ſo berichtet der„Telegraaf“, die immer noch ge⸗ hofft die Durchfahrt deutſcher Kohle über Rotter⸗ dam nach Italien werde auch weiterhin möglich ſein, be⸗ deutet dieſe Entwicklung eine ſchwere Enttäuſchung, da der Tranſit deutſcher Kohle nach Italien das einzig übrigge⸗ bliebene große Tranſitgeſchäft war. Fünf italieniſche Dampfer in den Downs Amſterdam, 6. März. Fünf italieniſche Dampfer trafen in der Konterbande⸗Kontrollſtation in den Downs in der Nähe der Küſtenſtadt Deal ein. Uebergriffe in griechiſchen Hoheitsgewäſſern Amſterdam, 6. März. Die engliſche Kriegsmarine unter⸗ ſucht jetzt faſt alle griechiſchen Handelsſchiffe und Perſonen⸗ dampfer, die für den innergriechiſchen Verkehr innerhalb der griechiſchen Hoheitszone beſtimmt ſind. Dieſe Beläſti⸗ gung hat zu vielen Klagen geführt. Ohne daß hierfür eine öffigtelle Beſtätigung zu erreichen war, wird geſagt, daß die griechiſche Regierung beim engliſchen Geſandten in Athen gegen dieſe Hebergriffe proteſtiert habe. Der engliſche Geſandke ſoll verſichert haben, daß er die engliſchen Marine⸗ behörden um eine Exleichterung der innergriechiſchen Han⸗ delsſchiffahrt erſucht habe 5 Die Ausdehnung der engliſchen Blockade auf it a⸗ lieniſche Schiffe mit deutſchen Kohlen aus Rotterdam hat in der italieniſchen Oeffentlichkeit große Empörung hervorgerufen Schon ſeit Tagen erhebt die ita⸗ lieniſche Preſſe gegen die britiſchen Blockademethoden und Neutralitätsverletzungen flammenden Einſpruch. Allgemein wird der Verdacht geäußert, daß England die widerrecht⸗ liche Unterbrechung der von Deutſchland auf dem Seewege nach Italien gelangenden Kohlentransporte als Druck⸗ mittel für die ins Stocken geratenen engliſch⸗italieniſchen Wirtſchaftsperhandlungen benutzen will. Wie aus der ita⸗ lieniſchen Preſſe hervorgeht, haben die Engländer in dieſen Verhandlungen die Erſetzung der deutſchen Koh⸗ lenlieferungen durch ſolche aus Wales angeboten, Der britiſche Kohlenraub aber dafür ſtatt der bisher im engliſch⸗italieniſchen Wirt⸗ Donnerstag, den 7. jaftlichen Erzeugniſſen us Ita⸗ rial berlangt. was von Italien t nur aus wirtſchaftlichen Gründen abgelehnt wurde. Erneuerung des italieniſchen Proteſtes in London iſt ein Beweis dafür, daß die italieniſche Regierung nicht ge⸗ willt iſt, dieſe Brüskierung hinzunehmen Sie hat mit aller Deutlichkeit die brutalen Rechtsverletzungen Englands ge⸗ brandmarkt und auf die Verantwortung Londons für die kommende Entwicklung hingewieſen. In Ergänzung der juriſtiſchen Zurückweiſung der eng⸗ liſchen Erpreſſungen wird von italieniſcher Seite darauf hingewieſen, daß Italien ſchon aus wirtſchaftlichen Grün⸗ den die engliſche Kohle nicht beziehen kann. Das Meer um England iſt, wie dies gerade die beiden italieniſchen Kohlen⸗ ſchiffe, die dieſer Tage auf Minen gelaufen ſind, bewieſen haben, völlig von Minen verſeucht. Es iſt daher, ſo ſchreibt die„Tribuna“, in höchſter Weiſe un wirtſchaft⸗ lüch, engliſche Kohle zu beziehen. Im übrigen ſteht die ita⸗ lieniſche Preſſe auf dem Standpunkt, daß Italien ſich von ſeiner gradlinigen Politik nicht abbringen laſſe und des⸗ halb der unerhörte Erpreſſungsverſuch, die wietſchaftliche Waffe zu politiſchen Zwecken zu mißbrauchen, zu m Scheitern verurteilt ſei. Kriegsanleihen in England Kleinlaute Bekennkniſſe des Exporkminiſters. Amſterda m, 6. März. In London wird im Zuſam⸗ menhang mit der Auflegung einer Kriegsanleihe in Höhe von 300 Millionen Pfund angekündigt, daß noch weitere Anleihen folgen ſollen. An das bekannte Wort Chamberlains, wonach bisher er Krieg ganz anders verlaufen ſei, als Großbritannien es erwartet habe, wird man lebhaft bei der Erklärung er⸗ innert, die der britiſche Exportminiſter Hudſon abzuge⸗ ben gezwungen war. Die Maſſe der britiſchen Arbeiter und Angeſtellten mußte an dem gleichen Tage, an dem ihr mit⸗ geteilt wurde, daß ſie neben den laufenden Belaſtungen eine gewaltige Kriegsanleihe aufzubringen hat, der noch weitere folgen würden, noch die Ankündigung zur Kennt⸗ nis nehmen, draſtiſche Einſchränkungen in der Lehenshal⸗ tung ſtänden in Ausſicht. Hatte man in London beſonders bei Ausbruch des Krie⸗ ges beinahe täglich über die planmäßige Lenkung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft gehöhnt und die deutſche„Wirt⸗ ſchaftsdiktatur“ verſpottet, ſieht man ſich ſetzt, nach⸗ dem es zu ſpät iſt, zu einer plumpen Imitation der verachteten„Nazimethoden“ genötigt. Es iſt, wie in einem Weißbuch mitgeteilt und von Miniſter Hudſon er⸗ läutert wurde, in England ein Exportausſchuß gebildet worden, durch den die Ausfuhr„in einem Maße gelenkt und unterſtützt werden wird., das in Friedenszeiten nie⸗ mals ins Auge gefaßt worden iſt“. Mit ſauerſüßer Miene muß Hudſon bekennen, die notwendige Ausfuhr werde nur erzielt werden können, wenn„ein Teil der Waren dem bri⸗ tiſchen Binnenmarkt entzogen wird“. Die ſchmetternden Fanfarentöne von den„rieſigen und völlig unerſchöpflichen Hilfsquellen“ des gewaltigen britiſchen Empire ſind plötz⸗ lich in ſanfte moll⸗Töne umgewandelt. Haben ſechs Monate der„erfolgloſen“ deutſchen Kriegsführung ſchon genügt, um einen ſolchen jähen Wechſel herbeizuführen? Hudſon verſichert ſchließlich, daß England mit dieſer neuen Maß⸗ nahme keineswegs die Methoden totalitärer Staaken nachahme. Hierin hat er recht. In totalitären Staaten pflegt man nicht erſt zu prahlen und dann einen kläglichen und jämmerlichen Rückzug anzutreten, ſondern man pflegt von vornherein die als notwendig erkannten Maßnahmen ſo zu treffen, daß ſie ſoziale Gerechtigkeit ver⸗ bürgen und den Endſieg ſicherſtellen. Genau ſo wie Churchill an die Neutralen einen kläglichen Hilferuf richtet, Großbritannien militäriſch zu Hilfe zu kommen, mußte am Schluß ſeiner Rede auch Mini⸗ ſter Hudſon für den Wirtſchaftskrieg einen ſolchen Hilfe⸗ ſchrei ausſtoßen. Man ſolle doch ja, ſo appelliert Hudſon an die Neutralen, britiſche Waren ausreichend kaufen, dann helfe man England den Sieg zu erringen. Indiens Anabhängigkeitskampf „Teillöſung wäre Verrat!“— Aufruf zur Einigkeit. Amſterda m, 6. März. Am indiſchen Unabhängig. keitstage richtele Pandit Nehru einen eindringlichen Aufruf an das indiſche Volk, einig zu ſein in der großen Frage der indiſchen Unabhängigkeit. Indien werde erſt dann endgültig zur Ruhe kommen, wenn die Befriedung auf der Grund- lage der indiſchen Unabhängigkeit und des Rechts, ſich di⸗ Verfaſſung nach freiem eigenen Willen zu geſtalten, ge. ſchehen könne. In dieſer Jeit der großen Amwälzungen wäre es Verrat an der indiſchen Sache, ſich mit einer teil weiſen und vorübergehenden Löſung der indiſchen Frag⸗ abzufinden. i Die Führer der indiſchen nationaliſtiſchen Bewegung ha. ben ſich mit der Forderung an ihre fünf Millionen Anhän⸗ ger in Indien gewandt, im Kampf gegen England und fü, die Unabhängigkeit Indiens verſchärfte Selbſtdiziplin zu üben, Dieſe Selbſtdiſziplin werde dadurch gefördert, daß dis indien Nationaliſten die Tuche für ihre Kleider ſelbſ ſpännen. Dieſe Aktion bilde die Einleitung für die auf der Jahresverſammlung der indiſchen Kongreßpartei zu be⸗ ſchließende Verfügung einer Kampagne bürgerlicher Ungehorſamkeit in Indien, durch die erreicht wer⸗ den ſoll, daß Großbritannien dem Lande das Recht ein⸗ räume, ſich ſelbſt eine Verfaſſung zu geben, In dieſem Zu⸗ ſammenhang erklärte Gandhi vor ſeinen Anhängern, die bürgerliche Ungehorſamkeitskampagne verlange von den Indern, daß ſie ſich die gleiche ſtrenge Disziplin auferleg⸗ ten, die in einem modernen Heere notwendig ſei. Nr. 57 Im Spiegel der Zeit Gibraltar Zu den verkehrsgeographiſch und geopolitiſch bedeu⸗ tendſten Meerengen gehört die Straße von Gibral⸗ tar zwiſchen dem Atlantiſchen Ozean und dem Mittel⸗ Meer. Nofe Dieſe Völkerbrücke ſchon ſeit den ſchichtliche Rolle geſpielt. Ueber a) Kulturſtröme aus Nord⸗ afrika nach Norden vorgedrungen und ebenſo von Norden nach Süden in der Zeit der Völkerwanderung. Nach der Entdeckung der Neuen Welt ſchien es, als ſollte dieſe Meer⸗ enge von ihrer hervorragenden Bedeutung etwas einbü⸗ ßen. Als aber dann im Jahre 1869 der Suez⸗Kanal eröff⸗ net wurde, iſt die Straße von Gibraltar zu der bedeutend⸗ ſten Pforte für den Schiffahrtsverkehr geworden und ſah jährlich etwa 6500 bis 7000 Schiffe dieſe Straße paſſieren. Vor allen Dingen iſt der Beſitz Gibraltars durch Eng⸗ land immer ein Dorn im Fleiſche Spaniens geweſen. Wie faſt alle engliſchen Beſitzungen iſt auch dieſer Stütz⸗ punkt im Mittelmeer durch einen ſchnöden Raubüber⸗ fall in die Hände der Engländer gelangt. Während des ſpaniſchen Erbfolgekriegs benützte der britiſche Seeräuber Sir George Rooke am 4. Auguſt 1704 die günſtige Gelegenheit, ſich durch einen Handſtreich dieſes ſtrategiſch wichtigen See⸗ platzes zu bemächtigen. Die Verſuche der Spanier, Gibraltar wieder zu erobern, blieben erfolglos, ſo daß ſie gezwungen waren, im Utrechter Frieden des Jahres 1714 den Englän⸗ deen den Beſitz Gibraltars zu beſtätigen. Der Nationalſtolz der Spanier freilich hat ſich mit dieſem Raub niemals ab⸗ finden können, aber infolge der überlegenen Seeherrſchaft Englands blieben alle Verſuche, in den Jahren 1727 und 1779/83 Gibraltar zurückzugewinnen, erfolglos. Auch in den napoleoniſchen Kriegen vermochten die Engländer Gibral⸗ tar zu behaupten. 5 In dem völkerrechtswidrigen engliſchen Blockadekrieg der Gegenwart ſpielt die britiſche Zwingburg Gibraltar wieder⸗ um eine große Rolle. Dorthin ſchleppen die britiſchen See⸗ räuber die gekaperten Schiffe, um jeglichen Handel und Verkehr der Neutralen unter Kontrolle zu haben. Von den Briten zu einer der ſtärkſten Seefeſtungen des Mittelmeers ausgebaut, beherrſcht Gibraltar das Mittelmeer, das der Lebensraum Italiens und Spaniens iſt. Gibraltar in Englands Hand bedeutet eine ſtändige Bedrohung ihrer Lebensintereſſen. Das wiedererwachte nationale Spanien ſtellte daher die Gibraltarfrage ſogleich wieder in den Vordergrund des po⸗ litiſchen Intereſſes. So hat in Spanien die Rede des Prä⸗ ſidenten der Akademie von Italien, Luigi Federzoni, bei der Einweihung des italieniſchen Kulturinſtituts in Madrid lebhaften Widerhall gefunden, denn Federzoni erklärte: „Wenn die Vorſehung Spanien zur Brücke von Europa nach Afrika gemacht hat, dann kann und darf dieſe Brücke nicht für jeden Beliebigen als Durchgang zur Verfügung ſtehen“. Dieſe Worte vichteten ſich unmittelbar gegen England. Für England iſt das Mittelmeer nur ein Weg, während 28 für die Mittelmeervölker Spanien und Italien das Le⸗ beu bedeutet. „Nicht eine Anze Recht.“ Der weit in der Welt bekannte ſchwediſche Wiſſenſchaft⸗ ler Rudolf Kjellen veröffentlichte im Juli 1917 unter dem Titel„Studien zum Weltkriege“ Gedanken, die heute genau ſo aktuell ſind wie vor 23 Jahren.„Die Aktion“, das Kampfblatt gegen Plutokratie und Völkerverhetzung, gibt aus dieſen Aufſätzen einige ſehr intereſſante Abſchnitte wieder. So weiſt Rudolf Kjellen u. a. darauf hin, daß Eng⸗ land ſich gern in der Rolle eines Beſchütze rs des Rechts gefällt. Noch immer bildeten aber Taten den Prüfſtein für das Bekenntnis. Nachdem England zunächſt bei der Blockade Deutſchlands ſkrupellos den Abbruch des Handels der Neutralen mit Deutſchland verlangt hat, habe es ſchließlich auch, da eine Blockade in der Oſtſee über die Kraft Englands hinausging, die geographiſche Deckung der Oſtſee, d. h. Skandinavien, blockiert. Allerdings habe darunter Skandinavien zu leiden gehabt, ſo ſtellt Rudolf Kjellen feſt, und etwas noch, nämlich das Völkerrecht. Wenn man nun dieſe Blockade genauer unterſuche, ſo bleibe vom Recht im Grunde nichts mehr übrig, ſondern nur ein Bedürfnis und ein Vorteil Englands.„Nicht eine Unze Recht“, ſo ſchreibt Rudolf Kjellen wörtlich,„aber ein Pfund engliſches Intereſſe!. Wann aber ein eng⸗ liſches Intereſſe recht groß geworden ſei, dann wechſele es in den Augen Londons den Namen und nenne ſich Recht. Ironiſch wird auch die ſchon damals von England gegen Deutſchland erhobene Beſchuldigung, nach der Herrſchaft über die Welt zu ſtreben, abgetan. Was es damit auf ſich habe, erſehe man ſo recht, wenn man ſich vergegenwärtige, daß der Beſchuldigte wenig mehr als 2 v der Welt und höchſtens 5 vH der Menſchheit beſitze, während der„Anklä⸗ ger“ nahezu ein Viertel der Welt und der Menſchheit mit Beſchlag belegt habe! Sehr zeitgemäß erſcheinen ferner die Betrachtungen über das„Fair play“(deutſch etwa: das ehrenhafte Spiel), das die Engländer ſo gern im Munde führen. Tatſächlich habe England im Weltkrieg nur die Abſicht gehabt, ein Duell mit Deutſchland auszufechten, während Frankreich den Feind an einem und Rußland ihn am anderen Arm feſthalten ſollten. Geradezu prophetiſch klingen dann die 1917 geſchrie⸗ benen Sätze des ſchwediſchen Gelehrten, es ſei ein kategori⸗ ſcher Imperativ für die deutſche Politik, den Staat aus der Zwickmühle der ruſſiſch⸗engliſchen Gegnerſchaft herauszufüh⸗ ren und nicht durch falſche Schachzüge dieſes im Grunder unnatürliche Bündnis zu verewigen. Die Umklammerung za ſprengen, werde ſomit das Ziel Deutſchlands ſein müſſen. älteſten Zei ſie ſind mehrf 8 Nieder trächtige Verleumdungen Abermals hat die Londoner Preſſe der Welt fauſt⸗ dicke Lügen aufgetiſcht. Danach ſollen deutſche Flieger, die den Dampfer a bombardierten, auf die Ret⸗ tungsboote und die im Waſſer ſchwimmenden Menſchen ge⸗ choſſen haben. Empörend aber iſt, daß jetzt auch hollän⸗ iſche Zeitungen ſich dazu hergeben, dieſe niederträchtigen Verleumdungen zu wiederholen. So jammert das„Allge⸗ meen Handelsblad“, die deutſchen Flieger hätten„ihr eige⸗ nes Emblem mit Blut beſchmiert“ und„eine Grauſamkeit begangen, die gen Himmel ſchreit“! Und das wagen dieſe Schmierfinken zu ſchreiben, obwohl eine Erklärung des Erſten Offiziers der„Domala“, Brown, vorliegt, in der aus⸗ drücklich beſtätigt wird, daß alle dieſe Behauptungen un⸗ wahr ſind! Im übrigen würde— und das ſollte man gleichfalls in Holland wiſſen— ein Verhalten wie das, das deutſchen Soldaten von gewiſſenloſen Lügnern unterſtellt wird, Männern deutſchen Blutes einfach unmöglich ſein. Gewiß verſtehen wir uns darauf, dreinzuſchlagen, wenn man uns einen Krieg aufzwingt. Aber unſere Waffen⸗ ehre haben wir heute ebenſo wie in den Kriegen der Vergangenheit immer auf das gewiſſenhafteſte gewahrt! Wer mit dem Krieg Geſchäfte machen will, der muß 1 riskieren, daß er dabei Gefahr läuft. In Fragen der affenehre aber kennen wir keinen Spaß, und Halunken, die uns in dieſem Punkt wider beſſeres Wiſſen verleumden, denen werden wir gehörig auf die Finger klopfen. Auch früher ſchon haben die Hetzer an der Themſe den Verſuch gemacht, durch erlogene Beſchuldigungen ge⸗ gen Deutſchland die Welt irrezuführen. Es gibt aber nicht einen einzigen Fall, in dem ein Deutſcher ſeine Waffe ge⸗ gen Wehrloſe gerichtet hätte. Um ſo erbärmlicher ſind die Kreaturen beſchaffen, die ſich leichtfertig dazu hergeben, derartige Greuelmärchen zu wiederholen. Wer die Augen offenhält, und das gilt auch für Holländer, der muß wiſ⸗ ſen, daß, wo Grauſamkeiten gen Himmel ſchreien, die Urhe⸗ ber dieſer Schandtaten Engländer waren. lind darum verzichte man gefälligſt darauf, Behauptungen auszu⸗ ſtreuen, die frei erfunden ſind und deren Zweck zu leicht zu erraten iſt. Engliſcher Anterſtand ausgehoben Der Wehrmachtsbericht Du Berlin, 6. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Oſtwärts der Moſel hob ein Stoßtrupp einen von den Engländern beſetzten Unterſtand unter ſtarken Verluſten für den Gegner aus und nahm 16 Mann der Beſatzung gefan⸗ gen. Sonſt keine beſonderen Ereigniſſe. * 16 Engländer gefangen! Kühnes Skoßtruppunternehmen auf franzöſiſchem Boden DNB(PES) Vor faſt genau einem halben Jahr er⸗ klärten uns die Engländer den Krieg. Unſere Landſer, die ſeitdem weit vor den Bunkern des Weſtwalls, teilweiſe auf franzöſiſchem Boden, treulich Wacht halten, brannten dar⸗ auf, in Kampfberührung mit den Tommys zu kommen. Bei ihren unzähligen Spähtrupp⸗ und Erkundungsvorſtößen hielten ſie vergeblich Ausſchau, denn nirgends ließen ſich die engliſchen Soldaten in der vorderſten Linie blicken. Dies war bisher ausſchließlich ihren franzöſiſchen Waffenbrüdern und deren fremdraſſigen Trabanten, den Marokkanern, Se⸗ negaleſen und anderen Kolonialtruppen vorbehalten. Plötz⸗ lich tauchten dann vor einigen Wochen auch Engländer an der Front auf, und der erſte, der ſeinerzeit gefangen wurde, ein Offizier, ſtarb zwei Tage ſpäter an ſeiner ſchweren Ver⸗ wundung. Am Dienstag ſind nun die erſten Engländer ge⸗ fangen genommen worden, gleich 16 Mann auf einen Schlag! Im Oktober ſchon wurden ſie nach Frankreich verſchifft. Sie hielten ſich ſeither weit hinter der Front bzw. im Landesinnern auf, und vor zwei Tagen wurden ſie zum erſten Male eingeſetzt. 48 Stunden ſpäter waren ſie in deutſcher Gefangenſchaft! In einem kühnen Unternehmen brachen unſere Männer in die feindliche Stellung ein und überrumpelten die Tommys in einer Art und Weiſe, wie es ſich wohl keiner von ihnen je hätte träumen laſſen. Es war frühmorgens. Die Engländer lagen in tiefem Schlaf in ihren mit Sandſäcken ausgebauten Unterſtänden. Sie waren an Artilleriefeuer noch nicht gewöhnt, zumal ſie ſich erſt ſeit kurzem in Stellung befanden und es in den letzten Tagen vorne auch ſehr ruhig zuging. Sie fühlten ſich daher in ihrem anſcheinend ſplitterſicheren Unterſtand wohlgeborgen. Im nächtlichen Dunkel war der deutſche Spähtrupp— eine Handvoll Infanteriſten, denen Pionien und als Sicherung MGs. beigegeben waren— aus ſeinem Quartier aufgebrochen. Eine Stunde ſpäter erreichten ſie be⸗ reits das ſtark anſteigende feindliche Gelände, und eine halbe Stunde danach durchſchnitten ſie ſchon das erſte feind⸗ liche Drahthindernis. Inzwiſchen war die Morgendämme⸗ rung hereingebrochen. Die Tommys träumten dem anbre⸗ chenden Tag g ben, wiſchten ſich wohl eben den Schlaf aus den Augen, da praſſelten auch ſchon deutſche Gra⸗ maten auf ihren Unterſtand. Urplötzlich ſchien ſich die Hölle aufgetan zu haben. Unheimliches Krachen und Ziſchen erfüllte die Luft. Die Erde bebte. Im Schutze des eigenen Feuers drangen unſere Männer im Eiltempo weiter vor, verpuſteten ſich zwiſchendurch einige Sekunden in einer Dek⸗ kung bietenden Mulde, und faſt wären ſie im Eifer direkt in den Feuerhagel hineingerannt. Die Nerven aufs höchſte angeſpannt lagen unſere wackeren Männer dicht vor der gegneriſchen Verſchanzung. Jeden Augenblick mußte der Feuerüberfall beendet ſein, und dann mußte ſich im Nah⸗ kampf entſcheiden, ob das Unternehmen glückte, ob die Eng⸗ länder bei dieſem ihrem erſten Waffengang auf franzöſi⸗ ſchem Boden Sieger bleiben oder die Deutſchen. Da verſtummte die Artillerie. In Sekundenſchnelle ſtürmten unſere Männer vor, ſprangen in die feindliche Stellung, nachdem die Pioniere im Handumdreben noch das letzte Drahthindernis beſeitigt hatten. In einer kreisförmig angelegten, mit mehreren Eingängen verſehenen Verſchan⸗ zung hatte ſich der Feind verborgen. Es entwickelte ſich ein heftiger Feuerkampf. Gewehr⸗ ſchüſſe wurden gewechſelt. Schon flogen die erſten deutſchen Handgranaten hinüber. Verwundete Engländer ſchrien auf, ſtöhnten laut vor Schmerzen Ein Engländer ſtreckte zögernd die linke Hand, in der er ein entfaltekes weißes Taſchentuch hielt, aus dem Unterſtand heraus. Aber das iſt eine heim⸗ tückiſche Finte! Er hielt in der Rechten die Piſtole und knallt weiter auf die vorſtürmenden Deutſchen. Dieſe ant⸗ worteten mit Piſtolen, Maſchinenpiſtolen und Handgrana⸗ ten. Jetzt kommen die Engländer unaufgefordert einzeln heraus, zwei werfen zögernd noch Eierhandgranaten, die anderen aber legen ſich platt auf den Boden, der Reihe nach ausgerichtet. Erſt nach mehrmaligem Auffordern ſtehen ſie auf und halten die Hände hoch. Sie ſind völlig nie⸗ dergeſchlagen. In ihren Geſichtszügen ſpiegelt ſich das furcht⸗ bare Erleben der letzten Viertelſtunde wider, Sie haben ihre toten Kameraden vor Augen, die in ihrem erſten Kampf gegen Deutſchland fielen. Sie ſelbſt aber gehen in Gefan⸗ genſchaft. Schnell faſſen unſere Männer zu und bringen die Ge⸗ fangenen— es waren ein Feldwebel und 15 Mann— im Laufſchritt zurück hinter die deutſche Linie. Im Galopp ging es den Verghang hinunter. Die verwundeten Englän⸗ der wurden mitgenommen. Flankierendes Feuer der feind⸗ lichen Maſchinengewehre wurde niedergehalten durch eigene Maſchinengewehre. Auch die feindliche Artillerie vermochte den geſicherten Rückzug nicht zu vereiteln. Die gefangenen Engländer gehörten dem„Duke of Cornvall's Light In⸗ fantery Regiment“ an. 00 Die erſten Engländer Haben nicht die engliſchen Soldaten in ihrem erſten Eifer, als ſie weit im Hinterland ſtolz durch franzöſiſche Städte marſchierten, geſungen, daß ſie ihre Wäſche am Weſtwall zum Trocknen aufzuhängen gedach⸗ ten? Seitdem iſt wohl auch bei den Briten unzählige Male Waſchtag geweſen, davon aber, daß Anſtalten gemacht wur⸗ den, dieſes Vorhaben durchzuführen, haben wir nichts ge⸗ merkt. Ja, wir haben nicht einmal beobachtet, daß über⸗ haupt Engländer in der Nähe des Weſtwalls Poſten bezo⸗ gen hatten. Dafür hörte die Welt um ſo mehr von dem Treiben der Tommys im Innern Frankreichs und den Gefahren, denen ſie durch franzöſiſche— der britiſchen Raſſe unebenbürtige— Mädchen ausgeſetzt waren. Nun ſind die Engländer einmal ein wenig nach vorn gekommen, und ſchon hat man ſechzehn von ihnen vierundzwan⸗ zig Stunden nach ihrem Einſatz gefangen⸗ genommen! Anſcheinend ſind alſo die Tommys im Kampfgelände weniger zu Hauſe als dort, wo ſie bisher mehr laut als gut verweilt haben. Die Art jedoch, wie dieſe Engländer mit dem Weſtwall Bekanntſchaft gemacht haben, dürfte ſich mit ihren Erwartungen kaum vereinbaren laſ⸗ ſen. Und ſo fürchten wir, daß auch jener engliſche Flieger, von dem London behauptet, er, der ſich vor Sehnſucht nach Paris faſt verzehrt habe, weil es zu einer Reiſe dahin immer an Geld gefehlt hatte, habe nun koſtenlos Berlin überfliegen können, herbe Enttäuſchungen erleben wird. Daß er wähnt, Berlin froh und heiter über⸗ logen zu haben, hängt offenbar mit dem Gedanken⸗ chwund zuſammen, der die britiſchen Piloten nach ihrem eigenen Geſtändnis in hohen Luftlagen überfällt. Und trotz⸗ dem mag auch für dieſen Flieger dereinſt die Zeit kom⸗ men, wo er Berlin„beſichtigen“ kann— ähnlich wie jetzt ein britiſcher Feldwebel und fünfzehn Tommys durch den Weſtwall in Gefangenſchaft nach Deutſchland ſpazie⸗ cen durften! 5 Das tun nur Engländer! Amſterdam, 6. März. Die Londoner Preſſe iſt voll von Berichten, daß die deutſchen Flieger, die die„Do⸗ mala“ angegriffen haben, auch auf Rettungsboote und im Waſſer ſchwimmende Menſchen geſchoſſen hätten. Der Flottenkorreſpondent der„Times“ ſchreibt außerdem von ſich aus, daß die Deutſchen in ihrer See⸗ kriegsführung in tiefſte Barbarei verſunken ſeien. Lügen aben aber kurze Beine. Der Erſte Offizier der„Domala“, rown, erklärte nämlich Preß Aſſociation gegenüber,„es iſt nicht wahr, daß die Deutſchen Leute mit Maſchinenge⸗ wehren beſchoſſen haben, als ſie in den Booten abfuhren“, womit bewieſen iſt, daß es ſich wieder einmal um ein eng⸗ liſches Greuelmärchen handele, das noch nicht einmal neu erfunden iſt. Man will dadurch vergeſſen machen, daß die 9 allein ſolche Schandtaten tatſächlich begangen 2 2 Politiſches Allerlei Die deutſch⸗jugoſlawiſchen Wirtſchaftsbeziehungen In Vertretung des zurzeit erkrankten Reichswirtſchafts⸗ miniſters und Reichsbankpräſidenten Walter Funk empfing Staatsſekretär Dr. Landfried den auf Einladung des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters in Berlin weilenden jugoflawiſchen Handelsminiſters Andres. Die Ausſprache über den der⸗ zeiten Stand der deutſch⸗jugoſlawiſchen Wirtſchaftsbezie⸗ hungen ergab befriedigende Uebereinſtimmung in der Be⸗ urteilung aller ſchwebenden Fragen. Die deutſch⸗ſtowakiſche Freund ſchaſt Durch Sano Machs Beſuch erneut bekräftigt Preßburg, 6. März. Die ſlowakiſchen Blätter berichten weiterhin ausführlich über den Eindruck, den die Reiſe Sano Machs in der Reichshauptſtadt hinterlaſſen hat. Ge⸗ rade die große Beachtung, die deutſcherſeits dem Beſuch des Oberkommandierenden der Hlinka⸗Garde entgegengebracht wurde, wird immer wieder als ein entſcheidendes Zeichen der Herzlichkeit der deutſch⸗flowakiſchen Beziehungen ge⸗ wertet. Das Blatt„Dardiſta“ begleitet die Reiſe Machs mit nachfolgenden grundſätzlichen Ausführungen: „Es iſt kaum ein Jahr und ein paar Monate her, daß unſere führenden Politiker offen die Verbindung mit unſe⸗ rem mächkigen Nachbarn aufnahmen. Aber ſchon heute ſteht feſt, daß dieſe Verbindungen und die damit verknüpften Reiſen zu den wichtigſten Meilenſteinen unſeres jungen Staates und Volkes gehören. Auch die letzte Reiſe des bekannten ſlowakiſchen Poli⸗ tikers Sano Mach wird nur eine neue Beſtätigung dieſer Regel ſein. Das iſt aus dem freundſchaftlichen Empfang des Oberkommandierenden zu erſehen, aber auch aus der letzten Führer⸗Rede herauszuleſen, die Adolf Hitler vor ſeinen Mitkämpfern in München hielt. Worte aus der Führer⸗ rede, wie„dieſes Mitteleuropa wurde von Deutſchland er⸗ baut, in dem deutſchen Lebensraum werden wir keinerlei politiſchen Kombinationen dulden, die gegen uns gerichtet ſind“, haben große grundſätzliche Bedeutung. Heute iſt es ſchon fühlbar, daß die außenpolitiſche Lage bereits ſo weit gediehen iſt, daß jeder eindeutig dazu Stellung nehmen muß. Es iſt evident, daß Mitteleuropa in einem Umbruch ſteht, nach deſſen Ablauf es in dieſem Raume niemand mehr ge⸗ ben wird, der dem Deutſchen Reich oder dem vom Führer verkündeten völkiſchen Prinzip entgegenarbeiten 1 Bulgarien will verſchont bleiben Der bulgariſche Außenminiſter Iwan Popoff hielt vor dem Sofioter Journaliſtenverband eine Rede, in der er u. a. erklärte, die bulgariſche Regierung und Preſſe hätten ein Ziel gemeinſam zu verfolgen, nämlich Bulgarien vor einem Brand zu bewahren und im Sinne ſeiner bisheri⸗ gen Neutralität auch künftighin die Zuſammenarbeit und Freundſchaft mit allen Staaten, großen und kleinen, zu pflegen. Wieder eine Bombenexploſion in London Am Mittwoch früh explodierte außerhalb des Grosvenor Houſe, des bekannten Londoner Hotels, eine Bombe. Man nimmt an, daß die Bombe von Anhängern der JRA gelegt worden iſt. Das Hotel wurde ſchwer erſchüttert, und qu die Fenſterſcheiben der dem Hotel gegenüberliegenden Bank gingen in Trümmer. Die Bombe war in einem hölzernen Kaſten eingepackt, der auf einem Raſenſtreifen außerhaſhy G5 des Hotels abgeſtellt worden war. Griechiſche Matroſen verweigern England ⸗FJahrt Der Kapitän eines in Newyork liegenden griechiſchen Dampfers wurde von Mitgliedern ſeiner eigenen Mam ſchaft verprügelt. Die Matroſen drohten ihm an, ſie werden ihn über Bord werfen, falls er die Abſicht durchführen werde, mit Flugzeugladungen nach der engliſchen Kriegs zone auszulaufen. Die Schlägerei wurde erſt durch daz Eingreifen der Newyorker Hafenpolizei beendet, die zwei Mann verhaftete. Bereits in der vorigen Woche wurden drei Mann desſelben Schiffes feſtgenommen. Neue ASA⸗Flugzeugſtützpunktie Geheime Beſprechungen Rooſevelts. DB Newyork, 6. März.„Newyork Times“ berichtet aus Waſhington, Roosevelt habe auf ſeiner kürzlichen Pa⸗ namareiſe an Bord des Kreuzers„Tuscalooſa“ mit Ver⸗ tretern Panamas, Columbiens, Coſtaricas geheime Beſpre⸗ chungen gehabt und von dieſen Ländern Zuſicherungen er⸗ halten, daß ſie ihre Flugplätze im Kriegsfalle der USA Flotte zur Verfügung ſtellen würden. Staatsſekretär Hull, der bei der Preſſekonferenz im Staatsdepartement wegen dieſer Meldung befragt wurde, hat die Nachricht nicht de⸗ mentiert. „Newyork Times“ meldet gleichzeitig (Coſtarica), daß der neugewählte Präſident Guardia anläß⸗ lich einer für Mitte März geplanten Reiſe nach Waſhington wahrſcheinlich mit Roosevelt über die Verpachtung oder den Verkauf der Cocos⸗Inſeln und die Errichtung einer ameri⸗ kaniſchen Flottenbaſis in Salinas⸗Bucht verhandeln werde. Der demokratiſche Senator Reynolds brachte im Bun- desſenat die am 28. Februar angekündigte Entſchließung ein, die Präſident Rooſevelt ermächtigen ſoll, Verhandlun⸗ gen mit England einzuleiten zwecks Erwerbung bri⸗ tiſcher Inſeln gegen die Streichung eines Teils der britiſchen Weltkriegsſchulden. Die Ent⸗ ſchließung ſchlägt die Erwerbung Bermudas, Bimini, Naſ⸗ ſau, Jamaicas ſowie der Klein⸗Antillengruppen ſowie die Erwerbung von Britiſch⸗Honduras vor. Reynolds erklärte, er werde ſpäter eine weitere Entſchließung einbringen, die Verhandlungen mit Frankreich zwecks Erwerbung einiger ſeiner Karibiſchen Inſeln vorſehe. Reynolds ſchlug auch die Erwerbung zweier Inſeln in der Nähe Neufund⸗ lands als Transatlantik⸗Flugſtützpunkt vor. Foriſchritte der Nuſſen Jeſtung Auraa(Tromgſund) beſetzt. Moskau, 6. März. Auf der Kareliſchen Landenge haben. die Sowjettruppen, wie der Heeresbericht des Militärbe⸗ irks Leningrad vom 4. März mitteilt, die Inſel Uufaan⸗ bart mit Dorf und Feſtung Uuraag(Tromgſund), die Inſel Tejkarinſaari und die Flecken Heinlathi, Vilajoki und Mu⸗ hulahti am Weſtufer des Wiborger Meerbuſens beſetzt. Mit der Feſtung Uuraa ſeien den Ruſſen drei Batterien weit⸗ tragender Geſchütze und anderes Kriegsmaterial in die Hände gefallen. Von den anderen Frontabſchnitten werden keine beſonderen Ereigniſſe gemeldet. Die ſowjetiſche Luft⸗ waffe führte Feindflüge durch und griff militäriſche Ziels der Finnen an.. Zwei Infeln von den Nuſſen beſetzt 1 Moskau, 6. März. Nach dem Heeresbericht des Millitär⸗ bezirks Leningrad vom 5. März haben die Sowjettruppen auf der Kareliſchen Landenge die Inſeln Ravanſagrz mik dem Ort Ravanſaari und die Inſel Suunionſaari im Wi borger Buſen beſetzt, ferner nordöſtlich von Wiborg den Flecken Neetelia bei der Station Kariſalmi an der Bahn⸗ linie Wiborg⸗Serdobol erobert. An den anderen Frontab⸗ ſchnitten hat ſich kein wichtiges Ereignis zugetragen. Die Sowjetluftſtreitkräfte haben militäriſche Ziele der Finnen bombardiert. Eine große Anzahl finniſcher Flugzeuge ſe bei Luftkämpfen abgeſchoſſen worden. Finnen melden heftige Kämpfe Helſinkt, 6. März. Auf der Kareliſchen Landenge grif' len die Ruſſen— ſo teilt der finniſche Heeresbericht vom 5. 8. mit— den ganzen Tag die Inſeln der Wiborger Buch and ihr nordweſtliches Ufer an. Auf den Halbinſeln am Eingang der Bucht dauern die Kämpfe an. Zwiſchen der Wihorger Bucht und dem Vuokfi ſeien die ruſſiſchen An griffe abgewehrt worden. Die heftigſten Kämpfe, die noch andauern, richten ſich auf Aegräpäd und Pöllökkälä. Vom öſtlichen Teil der kareliſchen Front wird Artillerieſtörungs feuer gemeldet. An den anderen Frontabſchnitten ereignet ſich außer lebhafter Kampftätigkeit hei Kuhmo nichts Be ſonderes. Im Finniſchen Meerbuſen verſuchten die Ruſſe über das Eis Haapaſaari und die Schären von Viro lahti anzugreifen. Die Ruſſen ſeien durch finniſche Ge ſtreitkräfte mit Unterſtützung der Luftwaffe abgewieſer worden Die ruſſiſche Flugtätigkeit beſchränkte ſich auf einig, Flüge über dem Operationsgebiet der kareliſchen Fron und nordoſtwärts des Ladoga. * Gewaltiger Waldbrand in der Lombardei. Am Fuße des Saoro Monte bei Vareſe brach ein Waldbrand aus der ſich mit ungeheurer Schnelligkeit ausbreitete und eine Fla von vielen Quadratkilometern verheerte. Durch einen hef⸗ tigen Sturm genährt, griff das Feeuer auf die Hänge der 1 nachbarten Berge über und dehnte ſich bis zur Ortſchaf Ganna aus. 8 5 e Großfeuer auf Amerikas größtem Flugplatz. Auf dem neuen Flugplatz im Neuyorker Stadtteil Queens, dem grüß. ten der Vereinigten Staaten, entſtand ein Großfeuer. das. heblichen Schaden anrichtete. Der Brand war in einem Far benſchrank einer noch im Pau befindlichen rieſigen Nah- halle ausgebrochen und hatte in Teervorräten reiche des rung gefunden. Im Nu war die ganze Halle ein brodel Feuermeer. a aus San Joſe g. N eee — ——*.— Izernen C Berhatb rt chiſchen Mann werden führen Kriegs⸗ h daz ie zwei wurden richtet en Pa⸗ it Ver⸗ Beſpre⸗ gen er⸗ USA. ir Hull, wegen icht de⸗ in Joſe anläß⸗ hington der den ameri⸗ werde. n Bun⸗ ließung andlun⸗ bri⸗ 8 Teils e Ent⸗ ti, Naſ⸗ wie die rklärte, n, die erbung ö ſchlug eufund⸗ haben litärbe⸗ luraan⸗ e Inſel id Mu⸗ tt. Mit n weit⸗ in die merden e Luft⸗ e Ziele Nilitär⸗ ruppen art mil im Wi rg, den Bahn⸗ rontab⸗ n. Die Finnen uge ſeh ze grif, ht vom r Buch. eln am hen der en An⸗ örungs⸗ je See ewieſer f einig Fron n Fuße Us, der Fläche en f ie noch i. Vom ö der be⸗ rtſchaft uf dem 1 größ⸗ das er⸗ m Jug 0 Nah. delndes Badiſche Chronik Vier Forderungen unſerer Zeit NSG. Vier Forderungen nenne ich dir, Volksgenoſſe Wir müſſen ſie erfüllen, ſoll uns der Durchbruch gelingen u einem neuen, ſtärkeren und ſchöneren Leben. Die erſte heißt: Vertrauen au f den Führer. Du erinnerſt dich des völkiſchen Elendes, in dem wir nach 1918 waren, leiblich, ſeeliſch und geiſtig Der übermenſchliche Wille und die Macht des Führers hat uns hochgeriſſen aus der Armut und Knechtſchaft. Er hat uns den Sinn des Lebens wieder gegeben. Er hat uns von einem Sieg zum andern geführt. Was er unternahm, gelang und wird gelingen. Du haſt die große Vergleichsmöglichkeit zwiſchen heute und damals, dem Weltkriege. Alle Fehler, die einſt gemacht wurden, ſiehſt du heute in ihr Gegenteil verkehrt. Immer kannſt du die Gewißheit haben, daß durch den Führer und ſeine Mitar⸗ beiter nichts verſäumt wird, getan wird, was notwendig iſt, möge es leicht ſein oder ſchwer. Denn es geht bei dem Führer nicht um eine Hausmachtpolitik und den Beſtand einer Dynaſtie, ſondern um den des Volkes. Die zweite heißt: Glaube an das Schickſal. An das Schickſal des Reiches, auf das die Einſichtigen und Be⸗ ſten der Erde ihre Hoffnung ſetzen. Ueberprüfe die Geſchichte, und du wirſt finden, daß trotz Rückſchlägen ſich ſtets eine Stufe über die andere fügt im deutſchen Werden und daß deine Generation nun die ſtolze Berufung hat, einen Schlußſtein zu ſetzen und zu vollenden, was die Edelſten der Vergangenheit tief und ſehnſüchtig zu Herzen trugen. Glaube an dein eigenes Schickſal und weiſe die Furcht von dir, die eines Menſchen nicht würdig iſt. Wiſſe, keiner wird je hinweggenommen, der nicht den Kreis ſeines Daſeins ausgeſchritten hat und irgend ein Fertiger iſt, ſei er noch ſo jung. Auch iſt es immer ſo geweſen, daß es eher den Aengſtlichen, Unſicheren, Wankenden traf als den Tapfe⸗ ren, Kühnen. Was aber wäre dir ein Leben, das du durch Feigheit erhalten hätteſt! Vor künftigen Geſchlechtern wird nicht die Dauer, ſondern die Größe eines Lebens gemeſ⸗ ſen, wie du auch verworfen wirſt, wenn du mit dem, was an Beſitz in deiner Hand iſt, gegeizt haſt. Gibſt du aber freimütig und großzügig, was die Nation zu ihrem Kampf braucht, welch ſchönere Freude könnteſt du dir ſelbſt berei⸗ ten und wie erhebſt du dich vor den Augen der Zukünf⸗ kigen! Gehörte es nicht zu den Köſtlichkeiten deiner Jugend, als du hörteſt von jenen tapferen Männern und Frauen der Befreiungskriege, die ihre perſönlichſte Habe bis auf die Ringe ihrer Hand freiwillig auf den Altar des Vater⸗ landes niederlegten?! „Die dritte heißt: Der Wille zum Sieg. Du kennſt die Macht des Gedankens. Er kann einen Geſunden krank und einen Kranken geſund machen. Meine nicht, es komme auf dein Gefühl, dein Wollen nicht an! Du biſt ein Glied des Ganzen und unſichtbar mit dieſem verbunden. Es kommt alſo darauf an, daß du an jedem Tag und zu jeder Stunde die Kette, den Stromkreis ſchließeſt. Bedenke, welch ungeheure Kraft aus dem Willen der Gemeinſchaft ſprießt. Sie iſt kriegsentſcheidend. Die Deutſchen ſind zu den gewal⸗ tigſten Taten fähig, ſind ſie einig im Willen. Stelle dir die Hölle einer Niederlage vor, die deiner und deines Volkes warten würde und verbeiße dich unerbittlich in das Ziel des Krieges; habe den Willen zum Sieg als heiße Leiden⸗ ſchaft in dir und ordne ihm dein ganzes Selbſt unter. Die vierte heißt: Der Stolz vor dem Feinde. Könnteſt du ertragen, daß der Feind Triumphe über dich feiert? Die erſchütterndſten Bilder der menſchlichen Ge⸗ ſchichte ſind die, wenn deutſche, germaniſche Menſchen ge⸗ feſſelt vor dem Sieger defilieren mußten in die perſönliche Knechtſchaft, die heilloſe Unfreiheit für immer, auf Gnade und Ungnade den Peinigern preisgegeben. Dies wird nicht wiederkommen! Aber es kann dir der Feind Wunden ſchla⸗ gen, er kann uns Verluſte beibringen, Schmerzen bereiten. Derjenige überwindet noch leichthin ſelbſt den Tod, deſſen Stolz vor dem Feinde noch wächſt. Und eine Gewißheit bat er, daß ſeine großartige Haltung den Mut des Kameraden bderdoppelt deſſen Auge ſicherer macht und ſein Schwert ſchärfer, mit dem er endlich dem Gegner das geben wird, was ihm gebührt, die Vernichtung! Friedrich Roth. . 5 Oberalpfen b. Waldshut.(Von ſtürzen dem Baum tödlich getroffen.) Bei Arbeiten im Wald⸗ wurde Landwirt Joſef Flum von einem ſtürzenden Baum ſo unglücklich getroffen, daß er mit ſchweren Verletzungen ins Waldshuter Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo en Fe Zeit ſpäter ſtarb. Aus den Nachbareaven Ludwigshafen.(Wochenmarktdiebin.) Die 37 Jahre alte verheiratete Eliſe Balbach hat unter ihren zahl⸗ reichen Vorſtrafen nicht weniger als zwölf wegen Dieb⸗ ſtahls. Dies hinderte ſie aber nicht, am 14. Oktober auf dem hieſigen Wochenmarkt erneut einen Taſchendiebſtahl auszu⸗ führen. Vor dem Ludwigshafener Amtsgericht beteuerte die Angeklagte während der ganzen Verhandlung ihre Un; ſchuld, wurde aber durch die Zeugenausſagen überführt. Während der Staatsanwalt eine Zuchthausſtrafe von 17 Monaten beantragte, billigte das Gericht der Angeklagten letztmals mildernde Umſtände zu und ſproch eine Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr aus Der Richter ließ die Ange⸗ klagte nicht darüber im Zweifel, daß ſie bei einem erneuten Vergehen mit Zuchthaus und Sicherungsverwahrung zu rechnen hat. Für die Schuld der Angeklagten ſprach auch noch der Umſtand, daß ſeit der Dingfeſtmachung der Ange⸗ klagten die Diebſtähle auf den Wochenmärkten aufhörten. Burgaiben. Vom Zug getötet) Die Einwohnerin Frau Lina Groh wollte auf der Heimkehr von ihren ir Thaleiſchweilen wohnenden Eltern trotz geſchloſſener Schranke den Bahnübergang nahe beim Bahnhof Thaleiſch⸗ weiler—Fröſchen überſchreiten, wurde dabei aber von dem daherkommenden Zug, den ſie offenbar nicht bemerkt hatte erfaßt, ein Stück geſchleift und ſchlug beim Sturz ſo un⸗ glücklich mit dem Kopfe auf den Boden, daß ſie auf der Stelle tot war. a Schiffweiler.(Rind von Auto erfaßt.) Ein auf dem Bürgerſteig ſpielendes Kind lief hier plötzlich in die Fahrbahn eines Autos und wurde trotz deſſen ſofortigen Bremſens erfaßt und zu Boden geſchleudert. Bewußtlos und mit erheblichen Verletzungen wurde es vom Platze ge⸗ tragen. Frankfurt a. M.(Das war ein Likörchen.) Vor dem Gericht für Minderjährige in Frankfurt wurde ein Fall verhandelt, der— ſo ernſt er für die 19 jährige Angeſchul⸗ digte lag— eines humorvollen Beigeſchmacks nicht entbehr, te. Das Mädchen war bei einer Likörfirma beſchäftigt. Schon bald nach der Einſtellung kam der Verdacht auf, daß das Mädchen heimlich Likörflaſchen mit nach Hauſe nehme. Tat: fächlich erwiſchte man die Diebin eines Tages, als ſie ſich eine Flaſche angeeignet hatte. Trotzdem ſah man von einer Ent⸗ laſſung ab. Nach einiger Zeit glaubte man annehmen zu müſſen, daß ſich das Mädchen wieder am Likör vergreife, und man beſchloß der Täterin eine Falle zu ſtellen. Der Ge⸗ ſchäftsinhaber füllte eine Anzahl Flaſchen mit Waſſer und ſtellte ſie in den Keller an jene Stelle wo das Mädchen öf⸗ ters hinkam Es nahm eine Flaſche und brachte den„guten Tropfen“ nach Hauſe. Als der Vater an Neujahr davon koſtete,— er war wohl einen beſſeren Stoff gewöhnt— ent⸗ rüſtete er ſich derart über das wäſſerige Zeug, daß die Toch⸗ ter Anzeige erſtatten mußte! Und ſo gef ah es. Bei der che Vernehmung des Geſchäftsinhabers ergab ſich dann der wah⸗ re Sachverhalt. Das Mädchen wurde wegen Mundraubs zu 40 Mark Geldſtrafe, eventuell 10 Tagen Haft verurteilt. Sich jelbſt in die Luft geſprengt. Der Fuhr g ö mer Fritz Heberlein von Gzenrlcht Bayern) Rahm ic gräßliche Weiſe ſelbſt das Leben. Er ſprengte ſich mit Hilfe eines Sprengkörpers in die Luft. . Sturz vom Dach. Einen lebensgefährlichen Unfall er⸗ litt an einer Bauſtelle in Regensburg der 38 Jahre alte Zimmermann Max Seltenwanger. Er ſtürzte aus etwa 20 Meter Höhe ab und zog ſich dabei außer einem Beckenhruch einen Schädelhruch zu. — Nuud schau Den 75. Geburtstag kann heute in noch körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit Frau Eva Weber, Zähringer⸗ ſtraße 86 begehen. Der Hochbetagten, die auch eifrige Leſerin unſeres Heimatblattes iſt, die beſten Wünſche. . — Meldepflicht für Abiturienten mit Studiumabſichten. Nach einer Vereinbarung des Reichsarbeitsführers mit dem Reichserziehungsminiſter haben ab 1. April 1940 ſämtliche Abiturienten und Abiturientinnen mit Studiumabſichten vor Beginn ihres Studiums den Reichsarbeitsdienſt abzuleiſten. Die Einberufung erfolgt zum 1. April 1940. Für die ar⸗ beitsdienſtspolluntauglichen Abiturienten und Abiturientinneſt wird ein Ausgleichsdienſt durchgeführt. An alle Abiturienten mit Studiumabſichten ergeht daher der Aufruf, 105 möglichſt ſofort, ſpäteſtens bis zum 15. 3. 1940, bei der Reichsſtuden⸗ tenführung, Sozialpolitiſches Amt, Abteilung Arbeits⸗, Wehr⸗ und Ausgleichsdienſt, Berlin W 35, Friedrich⸗Wilhelm⸗Str. 22, zu melden. Der Ausgleichsdienſt iſt Pflicht. Der Aus⸗ gleichsdienſt der arbeitsdienſtuntauglichen Abiturientinnen wird wie bisher bei der NSV. im Rahmen des Hilfswerkes„Mut⸗ ter und Kind“ abgeleiſtet. Der Einſatz beginnt am 1. 4. 1940 und endet am 31. 8. 1940. Meldungen zum Ausgleichs⸗ dienſt der Studentinnen ſind ſofort an folgende Dienſtſtelle zu richten: Reichsſtudentenführung, ee Amt, Ab⸗ teilung Betreuung und Förderung für Studentinnen, Berlin, Charlottenburg 2, Hardenbergſtr. 34. i Verbeſſer ung für Militäranwärter Das neue Aenderungsgeſetz zum Beſoldungsrecht, das eine reichseinheitliche Beſoldung der Volksſchullehrer gebracht hat, enthält außerdem auch noch weitere weſentliche Beſtim⸗ mungen von allgemeiner und grundſätzlicher Bedeutung. Hierzu äußert ſich Miniſterialrat Bommel vom Reichsinnen⸗ miniſterium in der NS.⸗Beamtenzeitung. Es handelt ſich ins⸗ beſondere um weſentliche Verbeſſerungen für Militäranwärter. Während nach dem bisherigen Recht den Verſorgungsanwär⸗ tern bei der erſten planmäßigen Anſtellung im allgemeinen günſtigſtenfalls fünf Jahre der aktiven Dienſtzeit angerechnet werden konnten, wird nunmehr beſtimmt, daß den Militär⸗ anwärtern, je nach der Lage des Einzelfalles, eine beträcht⸗ liche Mehranrechnung zuzubilligen iſt. Die Verbeſſerung iſt, wie der Referent hervorhebt, ſehr weitgehend und ringt auch auf dieſem Gebiete eine Gleichſtellung der aus dem Militär⸗ anwärterſtande bezw. aus dem Reichsarbeitsdienſt Hhervor⸗ gegangenen Beamten mit den aus den Zivilanwärtern her⸗ vorgegangenen. f Der Soldat, der ſich auf 12 Jahre verpflichtet hat, hat nunmehr die Gewißheit, daß er nach Beendigung der Dienſt⸗ verpflichtung in ſeinem erſtrebten Zivilberuf finanziell ſich in keiner Weiſe mehr ſchlechter ſtellt, als wenn er ſich ſchon früher ohne 12jährige Dienſtverpflichtung dem gleichen Zivilberuf zugewandt hätte. Geht man davon aus, daß der junge Deutſche im allgemeinen mit 19 Jahren in die Wehrma t oder den Reichsarbeitsdienſt eintritt, ſo ergibt ſich im Durch⸗ ſchnitt für den Militäranwärter uſw. in ſeiner Eingangs⸗ ſtelle im gehobenen Dienſt ein Beſoldungsdienſtalter vom 26. Lebensjahr ab und im mittleren und einfachen Dienſt vom 25. Lebensjahr. Dieſe Regelung gilt für die am 1. 10. 1938 und ſpäter zur planmäßigen Anſtellung gelangten und kom⸗ menden Beamten. Aber auch für die vor dem 1. 10. 1938 planmäßig angeſtellten Beamten aus dem Verſorgungsanwär⸗ terſtand bringt das neue Geſetz noch eine Verbeſſerung, in⸗ dem es die beſonderen Härten beſeitigt, die ſich in der Ver⸗ gangenheit vielfach daraus ergaben, daß die Verſorgungs⸗ anwärter oft viele Jahre warten mußten, bis ſie Überhaupt als Beamte einberufen wurden. Endlich iſt noch die Ver⸗ längerung der Ausgleichszulagen aus der Anpaſſung der Be⸗ züge der Länder und Gemeinden an die des Reiches bis Ende März 1942 hervorzuheben. e — Die große L 2*. iebe e Roman von Emmi Lewald. 2 Paſtor Bardenwiek war ein echter Waterkant. Sein Vater war Deichgraf geweſen. das Moor waren ſeine Jugendwelt. Er Meer; daß er ſterben müßte, wenn ihn über die Deiche war und nicht mit Sturmwinden Himmelsraum; er kannte jeden alten, verſchütteten Kirchen des barn“ der rote ewige Faden ſeiner Geſchichte war. hatte die ſtarken ſeeliſchen Bedürfniſſe nordiſcher Menſchen. Denn es lag in den ſchwerlebigen Gemütern dieſer weltabgelegenen Marſchgegenden oft eine ſtarke Sehnſucht, eine ideale, mit dem Reiz des Unerfüllbaren. Viele der Gebildeten unter ihnen lebten ja ein doppeltes Daſein. In den ſpitzgiebligen Häuſern, im Einerlei des Tages⸗ werkes, das früh begann und früh zur Rüſte ging, ſam⸗ melten ſie viel Wiſſen an, laſen und grübelten, ſahen zu den Sternen und dachten nach über Zweck und Sinn der Welt. Und gar nicht zu verwundern war es, daß zwiſchen den verſchnittenen Akazienbäumen am grünen Kloſterplatz das Denkmal eines Denkers ſtand, eines großen Gelehrten und Forſchers, der hier die erſten Kinderſchritte in die Welt getan hatte. Und ſolch ein Mann, Hin und vielfältig in ſeinem Innenleben, e dber sparsem damit umgehen! Der Würfel ist kochfertig, also kein Fett zusetzen! zum Strecken, Binden und Verbessern anderer Sohgen genügt off schon ein Teilchen des Wörfels! Nur 3 Minuten durchkochen, damit nichts verkocht! Sohn der Die Deiche und meinte, nirgends leben zu können als am vorgeſchobenen Poſten gegen das das Schickſal ins Binnenland trieb, in eine Atmoſphäre, die ohne N Er kannte ſein Land bis in die entlegenſten Moorſtrecken, wo nichts mehr war als dunkelſchwarze Erde und weiter Steinheiligen, der aus Landes gegraben war, jede wilde und kühne Vergangenheitstat eines Volks⸗ ſtammes, in dem das„Sichwehren gegen habgierige Nach⸗ tüchtig und einfach nach außen voll unerfüllter auf Meerwarfen plötzlich bei ihm erſchien. lichem Ordnungsſinn. Er brauchte räumen, weil vornehmer Beſuch kam. Er konnte Oh, dieſer junge Heinrich von Griſtede! er ihn immer beneidet, wenn von der zarten, kränklichen Frau von der ſo viel erlebte und ſo beredt zu ſchildern verſtand. den Berichten a ſchwere Mann eine Art Begeiſterung, im Blute dieſer bedächtigen Menſchen lag. ſeeſtrande berühmten Küſten Griechenlands. Und nun in wenigen Minuten Stadt, der ein neues Reis an dem alten, denen Stamme war. f a Draußen tönte Hufſchlag; ein Reiter ſprang ab. ewigt wurden. 5 5 5 *Silt guch för Knorr Sehnſucht nach ferner Schönheit, war Pastor Bardeumtet, und der Gedanke, mit jemand zu ſprechen, der aus Athen kam, von dieſer Hochburg ſeiner ewigen Sehnſucht, das hatte für dieſen nie gereiften Mann etwas ſo verführeriſch Verlockendes, daß ſein Puls ſchneller ſchlug, als der Bote mit der Anſage vom Nachmittagsbeſuch des neuen Herrn Eine alte Schweſter führte ihm das Haus mit pein⸗ nichts zuſammen⸗ die Vorfreude genießen, die Erwartung auf das Kommende. Wie hatte der alte Oheim aus ſeinen Briefen vorlas, die direkt von Griechenland kamen oder Griſtede aus dem bayeriſchen Damenſtift, die ſo ſtolz auf den Sohn war, Er hatte geiſtig teilgenommen an dem Glanz jener Fahrt— wenn ein Wort wie Salamis an ſein Ohr ſchlug, wenn Namen wie Platon und Perikles aufklangen aus jenes fernen Daſeins, dann fühlte der wie ſie ſonſt nicht Dann war es ihm, als führe eine direkte Beziehung vom nebligen Nord⸗ unmittelbar über Länder und Meere zu den ſollte er bei ihm ſein! Der Erbe des alten Freundes und Gönners, der letzte Griſtede, der nun Heimatrecht beſaß im Weichbilde ſeiner morſch gewor⸗ Und nun trat er ein, die Reitgerte in der Hand, blond und groß mit breiten Schultern und ſchmalen Hüften, tadellos gebaut wie ein griechiſcher Athlet, wie ſie einſt von den größten Bildhauern aller Zeiten in Marmor ver⸗ Wer mehr verbraucht“, mehr abs in Sriedenszeiten muß mit gioh gebbat⸗ nicht mit dem Kaufmann!- atreiten. Bratensoße— duch sie ist nicht e unbeschränkt zo haben N Heinrich von Griſtede ſaß vor Paſtor Bardenwiek im hellen Fenſterlicht— ſehr anders im Grunde, als er ihn geglaubt hatte, und er trank dem Fremden jedes Wort von den Lippen. Er konnte es kaum erwarten, bis das Ge⸗ ſpräch von der Krankheit des Onkels und ihren Einzel⸗ heiten übergehen konnte zu des Gaſtes perſönlichem Er⸗ leben— ihn verlangte von den Tempeln und Statuen und den ſchwer durchforſchbaren, unſicheren Bergen des Pelo⸗ ponnes, von den geheiligten Gipfeln und Quellen der Sage und der Orakel zu hören. Und der Gaſt erzählte. Er wußte ſehr genau Beſcheid. Er verſagte auch keine Frage. „Sie ahnen gar nicht, Herr von Griſtede,“ rief der Paſtor begeiſtert,„was Ihre Briefe für uns alle geweſen find! Wie ſie von Hand zu Hand gingen, wie ſtolz Ihr Onkel auf den klugen Neffen war, der mit ſo offenen Augen in einem ſo intereſſanten Stück Geſchichte lebte. Und dann dieſe größte Märchenwelt für uns alle! Die Ausgrabungen. Oh, wir ſuchen ja auch eifrig in unſeren Mooren— und viel Seltſames gibt die Erde heraus. Sie aber ſahen das Herrlichſte, und keiner könnte es Ihnen ver⸗ denken, wenn Sie zurückſtreben ſobald als möglich! Und doch lebt in uns allen die Hoffnung, daß Sie b eiben, daß Meerwarfen wieder einen Herrn hat, daß dies alte Ge⸗ ſchlecht nicht ausſtirbt und wieder Leben und Jugend das ſtille Haus füllen! Daß ein kluger Mann mit feſter Hand, der kundig und erfahren iſt, unſere Angelegenheiten in Herz und Hirn miterwägt und fördert und uns hilft!“ aſtor Bardenwiekl legte ſich geſpannt in den ge⸗ ſchnitzten Armſtuhl zurück. 5 „Ich weiß es heute noch nicht, ſagte Griſtede zö⸗ gernd.„Ich kam mit keinem feſten Plan. Man hält mir in Athen meine Stellung noch offen. Ich bin nur pro⸗ viſoriſch durch einen Kameraden erſetzt. Es iſt nicht ſo leicht, wenn man plötzlich an einem Kreuzweg im Leben ſteht und die Weiſer nach ſo verſchiedenen Polen weiſen. auf meine Nähe rechnet.“ Ich habe Pflichten anderswo. Einen kranken Freund, der Mädel in Markelſingen Die Haushaltungsſchule des Obergaues Baden. NS. Jahr um Jahr haben in unſeren badiſchen Haus⸗ haltungsſchulen Mädel aus dem ganzen Reich an den Jah⸗ reskurſen teilgenommen. Dieſe Teilnahme bedeutet für jedes einzelne Mädel ein Jahr härteſter Arbeit an ſich ſelbſt, ein Jahr fachlicher Schulung und körperlicher Ertüchtigung, ein Jahr, das jedem Mädel die Möglichkeit gibt, ſich die Grund⸗ lagen für die weitere Berufsausbildung zu ſchaffen. Der Lehrplan der Haushaltungsſchule iſt umfaſſend und vielſeitig. Wenn auch die gründliche Ausbildung auß fachlichem Gebiet im Vordergrund ſteht, ſo nimmt doch di weltanſchaulich⸗geſchichtliche und kulturelle Schulung ſowie des Sport einen weſentlichen Teil der Zeit ein. Zur fachlicher Ausbildung, die erſten Lehrkräften obliegt, gehören auße⸗ kochen und Nähen vor allem Haushalts⸗ und Rechnungsfüh rung, gehören Ernährungs⸗ und Kochlehre ebenſo wie Haus haltspflege, Material⸗ und Stoffkunde. Dazu kommt Kran, ken⸗ und Säuglingspflege. Einen beſonderen Platz nimm! die Gartenarbeit und die Hühnerzucht ein. Es iſt uns heut allen klar, wie weſentlich und dringend erforderlich es iſt daß unſere Mädel auf allen dieſen Gebieten eine vollkom mene Ausbildung erhalten, zeigt ſich doch gerade jetzt imme wieder, wieviel von dem Verantwortungsbewußtſein und dem laren, ſicheren Können abhängt, das unſere Frauen un! Mädel heute den wirtſchaftlichen Gegebenheiten entgegenzuſet zen im Stande ſind. Wieder verläßt ein Jahrgang nach be⸗ ſtandener Prüfung unſere Haushaltungsſchulen und das neu⸗ Schuljahr 1940 beginnt. In Markelfingen am Bodenſe— ſteht die Haushaltungsſchule des Obergaues Baden. Dis Mädel haben ſo Gelegenheit, eine der ſchönſten Gegenden um ſeres Gaues mit all ihren Eigenheiten, ihren Weinbergen Wäldern und Burgen, den Bodenſee mit den Schönheiten ſeiner Ufer und Inſeln kennenzulernen. Mädel! Komm in die Haushaltungsſchule des Obergaue⸗ Baden in Markelfingen am Bodenſee! J 5 Die Eibe im Volksglauben Wenn man nicht genau hinſieht, kann man die Eibe mit der Edeltanne verwechſeln. Aber ſie wächſt ungleich langſamer und hat darum auch ein härteres und wertvol⸗ leres Holz als dieſe. Die Eihs iſt leider faſt völlig ausgerot⸗ tet, und nur vereinzelte Eibenbäume ſtehen noch da und dort, wo ſie dem Naturdenkmalſchutz ihr Daſein verdanken. Und dabei hat gerade die Eibe von allen Nadelbä. des deutſchen Waldes die meiſten volkstümlichen Bezieyn.. Sie ſtand von ihnen allen unſeren Vorfahren dereinſt a. nächſten. Die heute als„Weihnachtsbaum“ volkstümlich ge⸗ wordene Fichte iſt in dieſer Eigenſchaft bei uns früher un⸗ bekannt geweſen. Die Föhre hat im Volksglauben nie eine beſondere Rolle geſpielt. Die Eibe hingegen war nach Cäſars, des römiſchen Feldherrn, Bericht zur Römerzeit bei uns weit⸗ verbreftet und kam auch im Mittelalter noch in großer Zahl vor. Funde aus den Schweizer Pfahlbauten zeigen, daß das Eibenholz ſchon zur Steinzeit zu allerhand Geräten verwendet wurde. Allerdings gilt ſie zu allen Zeiten für giftig, und man glaubte, daß Weintrinken aus Eibenholzbechern tödliche Ver⸗ giftung bewirke, ja, wer unter einer Eibe ſchliefe, erwache nie mehr. Dies und die dunkle düſtere Färbung der immergrünen Nadeln hat ihr wohl die Bezeichnung„Totenbaum“ ein⸗ getragen. Er wird heute noch, beſonders in Irland, auf Friedhöfen häufig gepflegt. ö Im Volksglauben und in Sagen und Märchen ſpielt die Eibe die Rolle des ſchutzgebenden Baumes. In Thüringen werden an manchen Orten aus dieſem Grunde Eibenzweige in allen Räumen von Haus und Stall angenagelt. Es iſt bedauerlich, daß heute dieſer mit dem Leben unſerer Vorfah⸗ ren ſo eng verwachſene Baum, deſſen Nutzwert übrigens un⸗ beſtritten iſt, faſt völlig ausgerottet iſt. Die Speiſekarte der Nutzvögel Der Geſamtſchaden, den Inſekten, Raupen uſw. verur⸗ ſachen, wird auf etwa 2 Milliarden Mark berechnet. Im Kampf gegen dieſe Schädlinge wird die Landwirtſchaft durch die Vögel kräftig unterſtützt. Einige Beiſpiele ſeien hierfür angeführt. Der Star iſt ein wirkſamer Vertilger von Enger⸗ lingen, Aclerſchnecken, Wieſenſchnaken, Kohlweißlingen und beſonders auch des für die Hackfrüchte ſo gefürchteten Draht⸗ wurms. Eine Schwalbe braucht täglich rund 500 Stubenflie⸗ gen, von kleineren Inſekten noch viel mehr. Eine Meiſen⸗ familie vertilgt je Jahr Kerbtiere, die ein Geſamtgewicht von 1 bis 1,5 Zentnern ausmachen. Es ſollte alſo für jeden in der Landwirtſchaft Tätigen eine r ſeine ſo fleißigen Mithelſer nicht irgend einem Schickſal zu überlaſſen, ſondern ſie zu hegen, zu ſchützen und für ihre Seßhaftmachung Sorge zu tragen. Dies läßt ſich ohne nen⸗ nenswerte Koſten bewerkſtelligen. Jetzt, in der ruhigeren Zeit des Winters, ſollte daran gedacht werden, für die Vögel Frühjahrsmode nach Punkten NS. In einer ernſten Zeit von Mode zu sprechen, ſcheint wenig angebracht, denn dem Begriff„Mode“ haftet nun einmal etwas von Reichtum und Sorgloſigkeit, von Leich⸗ tigkeit, ja Leichtfertigkeit an, das mit dem Wort„Krieg“ nicht zuſammenpaſſen will. Aber Mode entſteht keineswegs nur aus Laune und Ueberfluß: als der im Kleid verkör⸗ perte Ausdruck der Zeit hat ſie auch in der Beſchränkung die Möglichkeit, ihre ſchöpferiſchen Kräfte zu erproben. Ja, der Wille, trotz der Begrenzung zu ſchaffen, vermag ſie erſt recht zu hervorragenden Leiſtungen anzuſpornen. Zwar iſt es natürlich, daß die Beſchränkung des Roh⸗ ſtoffverbrauches auch eine Beſchränkung in der Formgebung nach ſich zieht, daß der Zweck im Vordergrund ſteht.— Schmückende Tändelejen werden ſeltener, die eigentliche Form wird ſchlichter werden, mehr darauf abgeſtellt, verſchiedenen Anforderungen zu dienen und dadurch der Zeit gemäßer zu ſein. Dieſe Wandlung vollzieht ſich uns ſelbſt faſt unbewußt. Das Erlebnis der Kleiderkarte hält uns noch im Bann. Wir berechnen alles und jedes nach Punkten und ſehen vorläufig nur, daß wir weniger Kleider mit weniger Stoffverbrauch haben werden als bisher. Hinzu kommt außerdem die Be⸗ ſchränkung des Seifenverbrauches, die es uns auferlegt, bei der Wahl der Stoffe und Farben die größte Vorſicht und Ueberlegung walten zu laſſen. Und bei all dieſen Hinderniſſen ſoll man von Früh⸗ lingsmode reden?— Als Antwort darauf wollen wir uns ein wenig im Bereich der diesjährigen Frühjahrsmode umſehen. Wir finden das gute alte und doch immer wieder neue Schneiderkoſtü m, den flotten, ſchon faſt unentbehrlich gewordenen Anzug für den Tag mit der Bluſe, wie bisher ein⸗ oder zweireihig geknöpft. An dieſer Form verändert mehr ſportliche Schneiderkoſtüm. Da iſt das Jäckchenkleid, deſſen Rock weiter aus⸗ ſchwingt, mit einer weniger ſtreng geſchnittenen Jacke, zum Beiſpiel mit leicht ſchwippendem Schößchen, anderem Aus⸗ ſchnitt als bei der Schneiderjacke und ſchmückenden Teilungs⸗ linien. Gelegentlich iſt es zweifarbig, auch kakiert oder ge⸗ ſtreift mit einfarbig. Dieſe Zuſammenſtellung kommt unſeren Beſtrebungen, bereits getragenes Material weiterzuverwenden, auf das vorteilhafteſte entgegen. Mänte! gibt es ebenfalls wie bisher: anſchließend mit doppelreihigem oder mittlerem Knopfverſchluß oder, wenn ſie gelegentlich über dem Jackenkleid getragen werden ſollen, lok⸗ ker mit Rückenweite. Zum letzteren tragen beſonders funge Mädchen gern die feſtangearbeitete oder abknöpfbare Kapuze. Auch das ſogenannte„kleine Kleid“, das für den ganzen Tag tragbar ſein ſoll, ſtellt ſich in wenig veränderter Form vor. Es behält für Jugendliche das anliegende oder leicht bluſige Oberteil, meiſt hochgeſchloſſen mit dem aus⸗ ſchwingenden Rock bei. Für die reifere Frau dagegen iſt man vielfach zum glatten, von der Hüfte gerade abfallenden Rock zurück⸗ gekehrt. Das gleiche iſt auch bei den Nachmittagsklei⸗ dern zu beobachten, für die das junge Mädchen die ſport⸗ liche Form des Tages gern in ein eleganteres Material über⸗ ſetzt trägt, während die reifere Frau zum geraden, oder nur partienweiſe erweiterten Rock— meiſt vorn, weil das die Hüften nicht verbreitert— gern das drapierte, manchmal aſymmetriſche Oberteil wählt. Was die Hüte anbetrifft, ſo unterſcheiden ſich die ſport⸗ lichen nicht weſentlich von denen des Vorjahres; daneben ſieht man kleine Formen, betont gerade, mit ſcharf nach unten ge⸗ bogenem Rand und hohem nach oben leicht verjüngtem Kopf mit geringem Durchmeſſer. Sicher wird ſich auch der gewik⸗ kelte kleidſame Turban behaupten, da er leicht aus einem Stoffreſt hergeſtellt werden kann. Das Kennzeichen der dies⸗ jährigen Frühjahrsmode iſt vorläufig darin zu finden, daß in jeder Beziehung ſparſamer gewirtſchaftet wird, ſowohl was die Grundform wie das ſchmückende Beiwerk betrifft. Das letztere beſchreitet dafür jetzt wieder Wege, die entweder neu ſind(neue Werkſtoffel) oder lange nicht ausgenutzt waren. Seien wir nicht ſo einſeitig, dabei immer nur an die weiße Garnitur zu denken, die allein uns von ſo unvergleichlicher frühlingsmäßiger Kleidſamkeit erſcheint. Auch die Paſtell⸗ farbe iſt reizvoll und bedeutend weniger ſchmutzempfindlich; und viele Krägelchen, Schleifen und Jabots, denen man jetzt aus praktiſchen Gründen eine leichte Tönung gibt, werden uns durch ihr nettes Ausſehen überraſchen. Viele Dinge gibt es noch, die— ſonſt wenig beachtet jetzt zu neuen Löſungen anregen. Zum Beiſpiel der Knopf, der in den letzten Jahren möglichſt unauffällig behandelt wurde und, mit dem Stoff des Kleides bezogen, nur ſeiner ende Funktion zu dienen hatte. And welche ſchmük⸗ kende Wirkung kann er ausüben, die im einzelnen der Findig⸗ zweckmäßige Niſthöhlen herzuſtellen. keit jeder Frau überlaſſen bleiben ſoll! ſich ja ſtets nur wenig, und das gleiche gilt auch für das die uber ter geradezu z Wir haben Phantaſie— Mitteln auch in dieſem Jal n Löſungen reizen. higen, mit weniger gsmode zu ſchaffen, N wird uns be eine Frühlin — — Der Haſelſtrauch als Frühlingsgruß. Noch ehe Unter den Strahlen der Vorfrühlingsſonne die Birke im Moor erwacht, noch ehe auf den Wieſen Schlüſſelblumen herauskom⸗ men und das Märzveilchen ſeine blauen Augen aufſchlägt grüßt uns als einer der erſten Vorboten des kommenden Len. zes der Haſelſtrauch, der an ſeine Zweige lange, goldene Troddeln hängt. Dieſer Strauch ſpielte einſt im Glauben N und Brauchtum unſerer Vorfahren eine gewichtige Rolle, war doch die dem Donar geweihte Haſel nicht nur Sinnbild des Frühlings, ſondern auch ein Zeichen des Lebens und der Fruchtbarkeit. Haſelruten galten als Schutzmittel gegen Feu und Blitz. Nach alter Rechtsſatzung durfte im Gemeindewaß jeder Abholzen ſo viel er wollte, nur Eicheln und Haſeh mußten geſchont werden. Auch Kampf⸗ und Gerichtsſtäteg wurden einſt durch Haſelgerten geweiht. Selbſt im Toten fand die Haſel Verwendung und in den Händen von See, ten fand man wiederholt Haſelnüſſe, auch Haſelſtäbe. Da und dort haben ſich noch verſchiedene bis in die heutige 3 Bräuche mit der Haff e Zeit erhalten. 1 eine rohe Mütter, gebt euren Kindern Mohrrübe. ichslotterle Flaſſe 2 Nachdruck verboten. Klaſſe 2. Ohne Gewähr Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwa ße ö eiuer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen f, II und Il 2. März laß 4. Zlehungstag In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 300000 RM. 183241 3 Gewinne zu 10000 NN. 10496 b 15 Gewinne zu 5000 NM. 141897 173129 188536 202449 281924 4 5 Gewinne zu 4000 RM. 1205358 3224/0 330283 334437 375016 1 21 Hewinne zu 3000 N. 152370 92424 219186 251601 316821 352818 3668 29, Gewinne zu 2000 RM. 7054 4097/5 1265915 142275 143268 147861 n 194022 220584 282649 252499 31/97 319603 9 105, Gewinne zu 1000 N. 14155 15823 28425 33879 81566 88290 914 111952 127581 12506 14254 151128 161925 203612 209/75 211984 219855 29% 299427 270807 706 281410 285228 33453 323456 32/239 331379 350270 35006 378375 382135 386112 387898 3503609 395202 0 284 Gewinne zu 500 RM. 1951 7138 11448 19388 23288 25885 42675 53183 56309 57468 552 63085 90420 95324 102758 104782 108500 107147 1007 115030 116102 1178/ 120081 131885 154461 165504 181463 182657 184278 18837 191244 1973% 184% 216431 219484 220466 221955 227930 230215 221175 231838 232852 238014 244410 247182 248406 255575 288288 271085 27% 286982 299154 393215 303229 304578 305404 305698 307104 307748 455. 516770 325181 827/183 341878 3452/0 347/267 357686 354344 359417 36812 378643 380750 381038 381455 ö 5a Gewinne zu 300 NM. 912 ggez 1174 126% 12727 14772 16512 24005 27650 2804 5 32 380% 355% 40354 4323 48132 817 842% 5 [III 95858, 87 890 pig 970 97501 944 104550 113325 116464 118557 12242 12257 127772 2511s 29571 130% 15 136087 45 175% Jö 195357 07% 287% Je 252466 5555 265319 J 205 2%/% 50000 24252 J 353057 N 367158 367925 388992 389153 389/92 150 RM gezogen. ö u je 500 000 RM, 3 Gewinne zu ſe 386404 Außerdem wurden 6561 Gewinne zu je m Gewinnrade verblieben: 3 Prämien 90 000 R, 3 zu je 200 009. 3 zu ze 100 000, 9 zu je 50 000, 9 zu je 40 00h, 15 zu je 30 000, 33 zu je 20 000, 123 zu je 10 000, 270 zu je 5000, 345 zu je 4000, 792 zu je 3000, 1497 zu je 2000, 4275 zu je 1000, 9930 zu je 300, 971 zu je 300, 262 722 Gewinne zu ſe 150 RM. 5 4. März 1940 5. Ziehungstag In der Vormittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu Jooooo RM. 354953 3 Gewinne zu 30000 RM. 168887 5 Gewinne zu 20000 RM. 328407 343575 8 12 Gewinne zu 5000 RM. 22183 75% 26424 350752 12 Gewinne zu 4000 NM. 13355 20833 71231 316087 21 Gewinne zu 3000 NM. 27) Gewinne zu 2000 RM. 39649 50096 90398 90308 150106 239883 272633 307808 355972 ö 87 Gewinne zu Jodo RM. 3085 16889 23329 24171 24212 43867 45854 73030 4 851], 87712 88439 53517 126506 165802 155535 182940 156107 203629 22889 244356 264/11 28507 288985 757710 298431 309702 3464/7 37/09 389216 25) Gewinne zu 500 RM. 807 2128 5947 18862 18994 22382 25115 25373 298533 36128 45989 4/50 6296s 84312 68696 69481 73989 78082 78187 79963 96582 977% 102467 105579 110888 112383 112903 116307 1616 117217 121407 128430 1340 185551 1427/8 145805 145908 14754 145787 153593 167/568 170485 170620 173218 12303 182463 151533 198538 205217 209714 212558 214793 220903 221814 25 228689 228735 229088 236454 233835 244336 247517 248483 257345 258308 265007 9 274409 272205 27647] 285492 291503 255471 295493 305313 31070 320853 3255%5 334/104 345052 346/98 345885 350470 351878 35368 357% 359598 360852 362351 364003 364439 367684 37260 87/25 376631 380007 381115 381550 381620 353925 455 Gewinne zu 300 RM. 9 2376 3234 4151 7955 10991 12849 16829 J722ʃ 21250 31386 444 5517 55885 le 62555 8860 68617 69003 71321 751 785% 79489 79999 81030 81478 97632 887/35 8978 91928 924 100737 J 107859 107781 852 113527 11489 126381 1288% 129280 132/52 133013 4 134999 140819 14674 147927 148734 151615 168130 165272 167632 176145 179156 181653 182359 19094%%%% 194873 201878 203811 206142 207868 218971 29754 225037 227507 9274 28443 285184 242910%% 247230 283312 25035 264517 265844 272212 279 274712 280661 282751 288146 285777 297ꝰ189 297255 299448 303927 304708 305789 308784 322564 328402 327225 340831 341103 341950 344286 351047 3817 260122 35307] 35348 356401 367630 85900 373485 378940 745 376053 376815 281404 382562 390229 394509 Außerdem wurden 6573 Gewinne zu je 8 Statt besonderer Anzeige. Nach langem, schwerem Leiden verschied am Dienstag mittag meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwieger⸗ mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante geb. Kräckmann im Alter von nahezu 64 Jahren. Richard Trinkmann. Mannheim-Seckenheim, 7. März 1940. i * Frau Johanna Trinkmann Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet morgen Freitag, nachmittags 3 Uhr 5 vom Trauerhause, Offenburgerstraße 16 aus statt. Laubſts eu⸗Verſteigerung Stefanienpromenade. Amtliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim. in der Stefanienpromenade und im Waldpark am Samstag, 9. März, 8 Ahr, gegen Barzahlung, Zuſammenkunft an der Bedürfnisanſtalt in der Hochbauamt, Abt. Gartenverwaltung. Mannheim⸗Sechenheim. Waaghalle vorgenommen. 5 Die Verwiegung wird wie folgt eingeteilt: um 16 Uhr. Gruppe 23—25 um 11 Uhr. Tabakpflanzerfachſchaft Die Verwiegung des reſtlichen Tabaks (loſe Blätter und gebüſchelter Abfall) wird am kommenden Freitag und Samstag in der Freitag: Gruppe 1 u. 2 um 8 Uhr; Gruppe 3—5 um 9 Uhr; Gruppe 6 u. 7 um 10 Uhr; Gruppe 8 u. 9 um 11 Uhr; Gruppe 10 u. 11 um 13 Uhr; Gruppe 12 u. 13 um 15 Uhr; Gruppe 14 u. 15 Samstag: Gruppe 16— 18 um 8 Uhr; Gruppe 19 u. 20 um 9 Uhr; Gruppe 21 u. 22 um 10 Uhr; * Verſammlungs⸗Kalender ußballvereinigung 1898. Heute Donnerstag abend ab 6 Uhr 5 5 55 78 Schulturnhalle für alle Aktiven einſchl. der Schüler und Jugend. Anſchließend Spieler⸗Verſammlung. Da ab kommenden Sonntag wieder geſpielt wird, werden die Spieler gebeten zu erſcheinen. 8 i 2 Der Fachſchaftsvorſitzende. Gummi-—5 stempel Rückgeführter Dipl. Kaufmann sucht liefert 5 2 l 2 V 2 in jeder Größe 3 Zimmer Wohnung Druckerei f. und Küche. des Angebote an die Geschäftsstelle ds, Blattes. Neckar- Bote“.. 5 Aufruf von Futtermitteln. Auf den bereits aufgerufenen Abſchnitt 4 der Futter⸗ mittelſcheine für nichtlandwirtſchaftliche Pferdehalter können je Pferd weitere 3 a 5 60 kg Pferdefutter, ſomit insgeſamt bis zu 210 ung Pferdefutter, für die Verſorgung im Monat März 1940 entnommen werden. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt ne Fer Fon bes Wohnung Küthen⸗ Hoh v. Main⸗Reckar⸗ bahn bis Seckenh. Abzug. g. Belohn. Zähringerſtr. 39. Stück 2.50 Mk. f ſolange Vorrat, zu verkaufen. Schreinerei Büßler, Säckingerſtraße 16. gerſteaß 5 T Tag lehn· Zettel für Bauhandwerker in Seckenheim oder Ilvesheim geſucht. Adreſſen an die Geſchäftsſt. d. Bl. erbeten. Konftrmanden⸗ Anzug (dunkelblau) billig 3. verkaufen. Ilvesheim,.(nach vorgeschriebenem städtischen luste Schlageterſte. 1. au haben in der Druckerei des Neckar- Bote 21516 48562 607/60 24% f 27745 299075 3167 1940 8 f 0 8 2 b Nr. 10 offſaann denon Sar Jan Narfanf an Nn inut eqn lei ioc uda noa gun pu uebi up „e unlvach nos uspoan udugeugenan! zug eie une eue dpgren due asg 01 30 l Abu aun— zusene unfamilczes un nu zusuunznlug 50 pr eng surgzenv Uefeid 55186) ius use uuvg 08 eee veg. f„Uszerellnum svanſe uudg uezuugz auc lusjeick meunaznug ue dis gg dap ei 8, a„epd zł& v ung 0e zun oe 08“ „dvsg/ dqen np valse sog eig aul bling aun rep ee eee“ „ bo„ugog uteulem Usage ofusunalug 210 S deen zog unpach ei Raoſe bur eee eee aid utequof gaggebung eu eng Uecpapzcs bun sog 5„2 vog T'of pnv ueuhg se gag fuzelp zd use ue pu een lee e ee; p ltqhock zul ol unzve dabzeb i 10 d&g“ Di cp„eee gun zog ges u piu ouune ppiucloch ze! oll zeaghr up gickchu zepoch uda nog eigne doueimzquegurg d dane dong gun eee eee i een ene en e ie uehlvz mougch! ui obloch aue aun uesnvog auegercplaea eig aue anne nanu dusgerchplaea zugabe pi usch uleuze inv usb gupgz zue uz jedi ue ubif seuun vz Sog dec leg us gon roc; Teluueginzcs sda n= „uenm fle Asi 00 un uenqusgug ze A usgteig Uleu ulez6“ 15 Joilogul senegup svaue vag zoda nd uus ac“ uegapd uach eig er„eineg np sgqid ue“ „abb deſusmfqusgurg mum: Uelle ⸗ueq ute ou se gog uu geuulae p eq An loch nd Joque gabe Inv o gg ad mehr aul abane 11 0 aehoc uda nog peu„auen eee Sog ueiſplae usunpaqie uind eue 100 81 Allr dig oo„nene dene et ee us oqog a egcpoch savzuog usa vuueg z sog ĩoqo gefunea usburc uspubgut uenv uoa zehvch uda nva“ oled ⸗nojck suellz) seg quezgpgß ueheinea fespnbogeg zan; ueprezigvs gun jseggzch us goa 10 ueguvſldolgz Uojeia 210 ad% weg iunvzz a0 hhojvolſ ue roa deutung sog udaqninsgvurg oi uin ollie mung unde une nean u ung un egi! ollog mut epo uod nvag oeſphpick uvus genes sn lg bh uscpigueqo usg u: gp gun aeulusg suv zva 1 eqtehheßtun ueinurce uten e een eee, uva vog⁊ 8 Alpa oi ebf„efog ne ee nung ne uin Fellgids puuigz gungen raus 1 „nevunch zqvg 6 1 81 og Agellsno uso wenge u se e Tu groen 55 e Uelte ausge sv in sun un une Uns .— Aenbcz ua nag ofursut„unge o gugoceb bung“ „Apomeb ol uonluagz ad u nec nc eg ec“ len eig pen„eben Aeschi ue bea euere wee; pu nd ignu 1085 1„ueb911 18 dur uc ue ͤ eee uefgdene hau sun zict usuugz uud ved ue a elle! 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Dann fuhr ſie prüfend mit dem Bogen über das Inſtrument. Aber was Gräfin Mar⸗ ken und ihre Freundin dann zu hören bekamen, war weit entfernt von„muſikaliſcher Hausmannskost“. Es war hohe Künſtlerſchaft. Thea van Deuren ſpielte auf dem wunder⸗ vollen Inſtrument in ſo vollendeter Weiſe, daß die beiden Damen ſich verblüfft anſahen. Als ſie den Bogen ſinken ließ, brachen die Gräfin und ihre Freundin in begeiſtertes Klatſchen aus. „Aber Thea, Sie ſind ja die geborene Künſtlerin!“ rief Frau von Haller. Die Gräfin ſtrich ſich über die Stirn. Ihr Blick ſuchte die dunkelblauen Augen des Mädchens. „Mir war's, als hörte ich Greta ſpielen!“ flüſterte ſie. „Kind, wenn Sie ſo ſingen können, wie Sie Geige ſpielen, dann gehören Sie aufs Podium“, ſagte Frau von Haller mit Nachdruck.„Los, nicht geziert, laſſen Sie uns ein Lied hören!“ Thea van Deuren fiel es gar nicht ein, ſich zu zieren. Dazu muſizierte ſie viel zu gern. Sie dachte einen Augen⸗ blick nach. Welches Lied ſollte ſie ſingen? Dann huſchte ein kleines wehmütiges Lächeln um ihren Mund. Sie trat an an Flügel. „Auf dem Flügel bin ich weniger gewandt“, entſchuldigte ſie ſich,„aber zur Begleitung reicht mein bißchen Können aus.“ 5 Ein kurzes Präludieren, und dann ſchwang eine weiche, warme Stimme durch den Raum: „Alle Tage iſt kein Sonntag, Alle Tag' gibt's keinen Wein, Aber du ſollſt alle Tage Recht lieb zu mir ſein. Und wenn ich einmal ſterbe, Sollſt du denken an mich... In dieſem Augenblick hob Thea die Augen, die bisher auf den Taſten geruht hatten. Ihr Blick fiel auf ein großes Bild, das jenſeits des Flügels hing und das bisher ihrer Aufmerkſamkeit entgangen war, weil es im Schatten lag. Wie ein Schlag fuhr es durch den Körper des jungen Mädchens. Ihre Stimme brach ab. Das Gemälde ſtellte einen großen blonden Mann dar, und dieſen Mann kannte ſie— es war ihr Fremder! „Was iſt, Thea! Weshalb ſingen Sie nicht weiter?“ rief Frau von Haller. Die Gräfin, die das junge Mädchen wanken ſah, eilte herbei und legte die Arme um die ſchmalen Schultern. „Iſt Ihnen nicht gut, Thea?“ fragte ſie erſchrocken. „Ich— doch— eine kleine Schwäche...“ „Sie iſt von der Reiſe überanſtrengt. Mach' den Flügel zu, Adele! Kommen Sie, Thea, ſetzen Sie ſich!“ Das junge Mädchen wurde zu einem Seſſel geführt. Das 1 drehte ſich vor ihr im Kreiſe. Sie fühlte, wie ein Glas an ihre Lippen gehalten wurde, und nahm alle Kraft zuſammen, um nicht ohnmächtig zu werden. Endlich hatte ſie ſich wieder in der Gewalt. „Ich habe mich wohl recht dumm benommen?“ fragte ſie mit mühſamem Lächeln. „Sie werden jetzt zu Bett gehen, liebe Thea“, ſagte die Gräfin.„Es iſt ſchon ſpät, und Sie ſind einfach über⸗ müdet.“ Thea nickte ſtumm. Sie erhob ſich und ſtand unſicher auf den Füßen. Der Boden ſchien unter ihr zu wanken. Frau von Haller ſchob ihren Arm unter den des Mädchens und führte ſie hinweg. Die Gräfin folgte. Der Weg ging an dem Bilde vorbei, und unwillkürlich hob Thea die Augen. Ihr Fuß ſtockte. „Das iſt mein Sohn Konrad“, ſagte die Gräfin Marken. „Das Bild wurde vor zwei Jahren gemalt und ſieht ihm ſehr ähnlich.“ Ja, es ſah dem Fremden wirklich ſehr ähnlich! Wie Thea in ihr Zimmer hinaufgekommen war, wußte ſie ſpäter nicht mehr. Frau von Haller half ihr beim Ent⸗ kleiden, redete ihr gut zu, ſtellte Fragen über Fragen, auf die ſie aber nur einſilbige Antworten bekam. Endlich ſchloß Thea die Augen. Frau von Haller, die das Mädchen ſchla⸗ fend glaubte, ſchlich ſich in ihr Zimmer. Während ſie ihre Nachttoilette machte, zerbrach ſie ſich über Theas plötzliches Unwohlſein den Kopf. Das Mädchen war doch ganz friſch und munter geweſen! Was war nur 0 ö 1 ö rr e S »lötzlich mit ihr geſchehen? Uebermüdet? Ach was, wenn man zwanzig Jahre zählt, ermüdet einen eine fünſſtündige Bahnfahrt nicht bis zur Ohnmacht! Frau von Haller witterte ein Geheimnis. Inzwiſchen lag Thea van Deuren ſtill in ihrem Bett. Sie wagte nicht, ſich zu rühren, wagte nicht, ein ſchmerzliches Stöhnen über ihre Lippen zu bringen, denn die Tür zwiſchen den Zimmern ſtand offen, und ſie wollte nicht, daß die alte Frau da nebenan etwas von ihrem Geheimnis erführe. g Sie, Thea, hatte ihren Fremden wiedergefunden. Kon⸗ rad Marken war es, der Verlobte der Conteſſa und in wenigen Tagen ihr Gatte! Ein hohnvolles Schickſal hatte beſtimmt, daß ſie bei ſeiner Hochzeit anweſend ſein mußte. 14¹5 1 2 Am nächſten Tag war Thea van Deuren äußerlich wieder die alte. Ihr blaſſes Geſichtchen ſprach zwar von einer durchwachten Nacht, aber ſie verſicherte auf alle Fragen, daß es ihr ausgezeichnet gehe. Einen Augenblick lang hatte ſie zwar daran gedacht, Markenhof zu verlaſſen. Aber das konnte ſie der Gräfin nicht antun, und Frau von Haller hätte ihr ſicher mit allerlei Fragen zugeſetzt, denen Thea ſich nicht gewachſen fühlte. Der Tag brachte neue Gäſte. Der Landauer war zur Bahn gefahren und brachte zwei Herren nach Markenhof, den Onkel Tereſas, Conte Carlo Belloni, und ſeinen Sohn Tito. Carlo Belloni war ein weißhaariger Herr mit freund⸗ lichen Augen in einem nervöſen ſchmalen Geſicht. Sein Weſen war angenehm und ruhig. Tito Belloni dagegen war ein ganz anderer Typ. Aeußerlich ähnelte er der Con⸗ teſſa, und auch ſeine Art war laut, anmaßend. Er war ein ſchöner Menſch und ſich ſeines guten Aeußeren bewußt. Offenbar war er es gewohnt, auf Frauen Eindruck zu machen. Bei den Mahlzeiten hatte er Thea van Deuren als Gegenüber und hofierte das junge Mädchen in auffallender Weiſe. Ihre ablehnende Haltung reizte ihn. Beide Herren ſprachen ein gutes, nur etwas fremdklin⸗ gendes Deutſch. Im Lauf der Unterhaltung ſtellte es ſich heraus, daß Conte Carlo in ſeiner Jugend in Heidelberg 1 hatte. Der alte Herr ſprach voller Entzücken von er maleriſchen Stadt und ihren hübſchen Mädchen. „In eine junge Dame hatte ich mich ganz ernſt aft ver⸗ liebt und wollte ſie durchaus een 859 920 95 einen Korb. Sie war bereits verlobt“, erzählte er lächelnd. „Ich glaubte damals, daß mein Herz brechen würde, aber heute weiß ich nicht einmal mehr ihren Namen, trotzdem ich ihr einſt ewige Liebe geſchworen habe.“ „Hört, hört!“ lachte Frau von Haller, der der alte Herr gefiel.„Na, Männerherzen ſind bekanntlich trügeriſch!“ „Verzeihung, das ſagt man von Frauenherzen!“ rief 15 55 e erinnere ich mich, daß die junge ame blond war. Eine blo önheit i. Keie nde Schönheit iſt etwas Unver „Unſinn, Papa!“ fuhr Tito Belloni dazwi en.„Man ſagt zwar, daß wir Italiener die Blonden 1 7237 da mache ich eine Ausnahme. Ich habe immer eine Schwäche für dunkelhaarige Mädchen gehabt. Fräulein van Deurens dunkler Lockenkopf hat mich in Flammen verſetzt.“ „Brr, es riecht ſchon ganz ſengerig!“ ri f 9015 ſpottend. e„ ie empfand Tito Bellonis Art, Schmeicheleie geſchmacklos. 9 e Der junge Mann klemmte ſich das Einglas ins Auge und ſtarrte die alte Dame impertinent an, aber die ließ ſich nicht aus der Faſſung bringen, ſondern ſagte vergnügt: „Sie gehören wohl zu den jungen Herren, die immer den Hof machen müſſen, Conte? Aber bei Thea haben Sie damit kein Glück. Wie wär's, wenn Sie es einmal bei mir verſuchte?“ „Oh, ich habe bei Damen immer Glück gehabt“, ſagte Tito eitel.„Wenn es mir gelungen ſein wird, Fräulein van Deuren von meiner aufrichtigen Anbetung zu über⸗ zeugen, werden ihre ſchönen blauen Augen bald weniger kühl blicken. Nicht wahr, meine Gnädige?“ „Ich glaube nicht“, war Theas kurze Antwort. „Ich wette das Gegenteil. Kein Mädchen kann den Hul⸗ dögungen eines Mannes widerſtehen. Alle ſind zu er⸗ obern!“ A en 2 4 4 4 l ern Wadherr von einer Feſtung“, lachte Frau voll Haller“ ö „Ein Mädchenherz iſt auch eine Feſtung. Ich erkläre das gnädige Fräulein in Belagecungszuſtand!“ e welch ein proſaiſcher Vergleich!“ kicherte die alte ame. Gräfin Marken hob die Tafel auf und machte damit Tito Bellonis Geſchwätz ein Ende, aber leider nicht ſeiner Hofmacherei. Er heftete ſich an Theas Ferſen, riß die Türen vor ihr auf, ſchob Stühle für ſie zurecht und“ redete wie ein Waſſerfall auf ſie ein. Bis das junge Mädchen ver⸗ zweifelt auf ihr Zimmer floh. Ihre Nerven waren am Zerreißen. Sie zitterte vor einem Wiederſehen mit Konrad Marken, und Tito Bellonis aufdringliche Art raubte ihr den Reſt ihrer Faſſung. 3 Frau von Haller kam und redete ihr gut zu. „Dieſer Tito Belloni iſt einfach ein alberner Narr, Thea“, ſagte ſie.„Laſſen Sie ſich von dem Burſchen nicht die Laune verderben. Nach der Hochzeit fährt die ganze Geſellſchaft nach Italien, und dann haben wir den Marken⸗ hof für uns allein. Kommen Sie jetzt, Kind, wir wollen die Kapelle für die Trauung ſchmücken.“ Thea folgte der alten Dame. Für den Reſt des Nachmittags arbeitete ſie in dem kleinen Gotteshaus, brachte Tannengrün und Blumen an — alles für die Hochzeit des geliebten Mannes. Sie war oft dem Weinen nahe. N Der nächſte und übernächſte Tag vergingen. Am dritten Tag trafen Konrad Marken, ſeine Braut und Fräulein Wilder ein. Das Wiederſehen mit„ihrem Fremden“ fand in der Halle ſtatt und kam für Thea van Deuren ganz über⸗ raſchend. Sie hatte der Gräfin allerlei kleine Arbeiten ab⸗ enommen und im rückwärtigen Garten Blumen für die afel geſchnitten. Dabei überhörte ſie das Vorfahren des Wagens. Als ſie ins Haus zurückkehrte, waren alle in der Halle verſammelt. Konrad und Tereſa waren ſoeben angekommen, und der Graf beugte ſich gerade über die Hand ſeiner Mutter. Als er Thea erblickte, wurde ſein Geſicht zu Stein. Das Madchen dre, am guntzen Kbrper und war leichenblaß. „Lieber Konrad, dies iſt Fräulein van Deuren, eine junge Freundin Frau von Hallers, die ich eingeladen habe.“ g Der Graf brachte kein Wort hervor. Die Farbe kam und ging auf ſeinem Geſicht. f 35 Tereſa bemerkte die Szene nicht, weil ſie gerade ihren Oheim und den Vetter begrüßte.„ Thea ſtreckte dem Grafen die Hand hin. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Garf Marken“, murmelte ſie.. In dieſem Augenblick wandte ſich Tereſa um. Ihr Blick fiel auf Thea. Da ſie kurz vor dem Ziel ſtand, Markens Gattin zu werden, war ſie glänzender Laune, und Tante Hallers„kleine Schneiderin“ bekam ein gnädiges Kopf⸗ nicken. „Ah, wir ſind uns ja bereits einmal begegnet“, meinte ſie mit läſſiger Freundlichkeit.„Uebrigens nett, daß Sie da ſind! Im Modenſalon hat man an meinem Brautkleid die Rüſchen ſehr läſſig angenäht, weil alles in gräßlicher Eile ging. Sie könnten mir das nachher in Ordnung brin⸗ gen, nicht wahr?“ Graf Marken wurde rot. „Aber Tereſa, Fräulein van Deuren iſt doch Gaſt meiner Mutter. Könnte nicht Fräulein Wilder f „Nein, die gute Wilder iſt ſo ungeſchickt mit der Nadel, und die paar Stiche wird das kleine Fräulein wohl machen können, nicht ie ö „Gewiß, Conteſſa“, ſagte Thea ruhig. „Na alſo. Und nun will ich auf mein Zimmer geführt werden. Ich möchte mich umkleiden.“ Den Reſt des Tages verbrachte Thea van Deuren in einem Stübchen, das neben Tereſas Gemächern lag. Um ſie herum lagen Kleider und abermals Kleider. Es waren nicht nur die Rüſchen am Brautkleid zu befeſtigen, o nein, die Conteſſa hatte auch ſonſt allerlei Wünſche. Obgleich alle ihre Toiletten neu waren, verlangte ihre nervpöſe, ſprunghafte Art ſtets nach Veränderungen. Wenn eine Bluſe zweimal getragen war, mußten Patten und Kragen anders gerichtet, mußte mindeſtens irgendwo eine neue Schleife angebracht werden. (Fortſetzung folat! eee eee eee Brautwahl Skizze von Walter Perſich. NS. Söhne hatte der Bauer genug gehabt, ſieben an der Zahl. In den Jahren, als alles drunter und drüber ging, als man die Bauernarbeit nicht mehr zählte, waren ſechs von ihnen davongegangen, ihr Glück in der Fremde zu machen. Einige waren ganz und gar außer Landes gegangen, andere hatten ſich in den großen Städten feſtgeſetzt, Weib und Kind hielten ſie dort feſt. Nur Carſten war auf dem Hof geblieben, und dann kam alles anders. Es ging wieder bergauf, ein neuer Wind wehte. Da zeigte ſich, daß Carſten ein richtiger Kerl war, und des⸗ halb ließ der Alte, als es mit ihm ſelbſt anfing, klapprig zu werden, für ſeinen Jüngſten das Erbe eintragen. Breit wurde der Carſten und ſtark. Der Alte mochte ſich mit dem Zipperlein quälen, der Hof blieb dennoch in Ord⸗ nung. Knechten und Mägden war der junge Bauer ein guter rr. 5 Aber nicht immer geht es ſo weiter, wenn etwas zum Guten ſteht. Der Krieg griff in das friedliche Land und rief die Männer von ihren Plätzen ab. Da mußte der Alte wie⸗ der mit zupacken, wo es ging, und der Junge hatte doppelte Arbeit zu leiſten. Es war eine Freude, ihm zuzuſehen. Dann paſſierte das Unglück. Ein junger Hengſt ſcheute, er war vor die Egge ge⸗ ſpannt, der Jungknecht ſtürzte, verlor die Leine— und die ſpitzen Eiſen riſſen Carſten einen Fuß faſt ganz ab. Monate um Monate mußte er liegen und warten. Die Ungeduld brannte ihm im Blut. Längſt hätte auch er Sol⸗ dat ſein ſollen. Wollte man ihn nicht in den grauen Rock ſtecken, ſo hätte er gewußt, was auf dem Hofe zu ſchaffen war. Stattdeſſen mußte er feiern. Er ſah, wie der Rücken des Alten ſich immer mehr duckte. Nur der angejahrte Großknecht war noch da. Sonſt mußten die Weiber die Arbeit tun. Sie nahmen es auf ſich. Nur eine lachte immer, nichts wurde ihr zuviel: die Magd Elſa. Einſt hatte der Alte ſie als 001 fe a aus der Waldkate 1 und noch immer war ſie auf dem Hof, ein veſches d 135 „Weiß wohl“, murrte der Alte am Bett ſeines Sohnes, ⸗haſt mit der Elſa ſo ein bißchen ſchön getan. Geht aber nicht. Dein Erbe ſollſt du vergrößern. Die Tochter des Munkbauern wartet nur auf deine Werbung. Wirſt ſie freien.“ „Tut die Elſa nicht alles, was man verlangen kann 7 „Ja doch. Kätnerstochter bleibt Kätnerstochter. Bringt dir nicht eine Koppel zu.“ Allmählich konnte Carſten die erſten Schritte durch die Stube humpeln, dann ſchon einmal im Stall nach dem Rechten ſehen. Und er ſah auch, daß die Elſa weniger lachte. Auf dem Hof waren des Alten Pläne kein Geheimnis. Am Sonntagmorgen nahm er den Sohn beim Arm. „Heute geht's zur Freite, Carſten. Der Munk hat mir die Hond dia gegeben—“ Langſam kamen ſie nur voran. Der Junge humpelte am Stock. Es war ein ſchönes Stück Weges quer durch ihre eigenen Felder, an die die Ländereien des Bauern Munk an⸗ ſtießen. 0 B e blieb Carſten ſtehen. Er deutete mit dem Stock hinüber auf eine hinter dem Pfluge wandernde Geſtalt. „Die Elſa“, nickte der Alte. f f „Heute? Drüben läuten die Kirchenglocken—“ „Sie ſagt, einer muß die Arbeit tun. Der Großknecht wird allein nicht mit dem Pflügen fertig. und ich— je nun, meine Knochen ſind hin, Junge.“ Meint, Vater, daß Munks Tochter das auch fertig bringt?“ ö „Niemals! Das Mädel weiß, was es wert iſt. Der Vater hat jetzt ſogar ein richtiges Konto auf der Bank.“ i i Verdutzt blickte der Alte ſeinem Sohn nach, der mit ſei⸗ nem dick umwickelten Fuß aufs Feld humpelte, der Pflügen⸗ den zuwinkte und dann mit der Elſa am Arm zurückkam. „So, Alter!“ ſagte er ruhig.„Ich habe gefreit und die Elſa hat ja geſagt. Welche andere Frau könnt) ich wohl brauchen? And wenn das je wieder heil wird—, er zeigte auf ſeinen Fuß,„und ich gehe in den Krieg, dann will ich wiſſen, wer für mein Erbe ſorgt.“ Da mußte der Alte die Elſa als Tochter annehmen. Und jetzt tat er's ſogar gern.