nfelden. enn ſig Lb des ahe niz die vet Grenz, über J 25 10 itz du 5polize, gung itenloſe, iſt nur g, dis zerſonen en per⸗ Grenz. treifeng iſt nur die von immteg t einem en Be riſt big bühren. Verord. zeſtraſt verboten zwar je und III ärz 1940 0 192858 . 136742 58 342859 0 95250 6 59 308600 1 0e 70 980 2 A 2 8 5 3919/6 inne zu 20 000, je 2000. 150 RM. rz 1900 4 7137 „ lee 7 48615 rel 2 chen Rußland und Schweden. Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Auzeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., eim Textteil 9o mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Sechenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich! für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hüärdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— „Jahrgang 0 Nuſſiſch⸗Ffinniſcher Friedensvertrag Weitere Einzelheiten Die ruſſiſche Regierung hat nunmehr den Wortlaut des Friedenspertrages mit Finnland veröffentlicht. Wir ent⸗ nehmen ihm noch folgende wichtige Einzelheiten, die die bereits gemeldeten Hauptpunkte des Abkommens ergänzen: Wie berichtet, wird gemäß Artikel 2 die geſamte Kareliſche Landenge mit der Stadt Wiborg, dem Territorium der Sowjetunion einverleibt. Ferner fal⸗ len an Rußland die Wiborger Bucht mit ihren In⸗ ſeln, das weſtliche und das nördliche Ufer des Ladogg⸗Sees mit den Städten Kexholm, Sortawala, Suojärvi, eine Reihe von Inſeln im Finniſchen Meerbuſen, das Gebiet öſtlich von Merkärwi mit der Stadt Kuolajärvi ſowie ein Teil der Fiſcher⸗ und Sredni⸗Halbinſel. In Artikel 3 heißt es: Beide vertragſchließeaden Par⸗ teien verpflichten ſich, ſich jeden Angriffes gegeneinander zu enthalten und keinerlei Bündniſſe abzuſchlie⸗ ßen, noch an Koalitionen teilzunehmen, die gegen eine der vertragsſchließenden Seiten gerichtet ſind.. Zur Verpachtung der Halbinſel Hang wird noch bekannt, daß auch die Inſeln, die bei Hangö liegen, an die Sowjetunion auf 30 Jahre verpachtet werden. Rußland erhält das Recht, in dieſem Gebiet eine Marinebaſis zu er⸗ richten ſowie Landtruppen und Luftſtreitkräfte zu unter⸗ halten. Finnland ſoll ſeine Truppen im Laufe von 10 Ta⸗ gen nach der Inkraftſetzung des Vertrages von der Halb⸗ inſel Hangö zurückziehen. Artikel 5, der beſtimmt, daß Finnland an ſeiner Küſte im nördlichen Eismeer nur kleine bewaffnete Schiffe unterhalten darf, legt den Finnen ferner die Verpflichtung auf, dort keine Kriegshäfen und keine größeren mi⸗ litäriſchen Reparaturwerkſtätten anzulegen. In Artikel 6 wird vereinbart: Der Sowjetunion und ihren Bürgern wird, wie das bereits im Vertrag von 1920 borgeſehen war, das Recht des freien Durchgang⸗ gerkehrs über das Gebiet von Petſamo Rorwegen und umgekehrt gewährleiſtet, Sowjetunſon auch das Recht eingeräumt wird, im Gebiet oon Petſamo ein Konſulat zu errichten. Die Frachten, die durch finniſches Gebiet geleitet werden, ſind von Zollabga⸗ ben frei. Ruſſiſche Staatsangehörige haben das Recht der freſen Durchreiſe auf Grund von Päſſen, die von den Sowjetbehörden ausgeſtellt werden. Unter Einhaltung der allgemeingültigen Regeln haben ruſſiſche un bewaff⸗ dete Flugzeuge das Recht, den Flugverkehr über das Gebiet von Petſamo zwiſchen der Sowjetunion und Nor⸗ wegen zu unterhalten. Gemäß Artikel 7 gewährt die finniſche Regierung der Sowjetunion auch das Recht des Durchgangsverkehrs zwi⸗ b Zur Entwicklung dieſes Tranſitverkehrs ſoll eine Eiſenbahnlinie zwiſchen der ruſſiſchen Stadt Kandalakſcha und der finni⸗ ſchen Stadt Kemijärvi in dieſem Jahre noch gebaut werden. 1.* Finnland bleibt lebensfähig Der Kriegsherd in Nordeuropa beſeitigt, DRB Moskau, 13. März. Nach einigen wenigen Ta⸗ gen intenſiver Verhandlungen, die naturgemäß unter dem Siegel des ſtrengſten Geheimniſſes geführt wurden, iſt mit dem vorliegenden Abkommen der Frieden zwiſchen der Sowjetunion und Finnland wieder hergeſtellt. D n Unterhändler, die am 8. März im Flug⸗ olm in Moskau eingetroffen ſind, und die vjetregierung mit Außenkommiſſar Mo⸗ lotow an der e. haben damit in kurzer Zeit ein Werk vollendet, das nicht allein dem Konflikt zwiſchen beiden Staaken ein Ende ſetzt, ſondern darüber hinaus berufen iſt, den Frieden in Nordeuropa endgültig zu konſo⸗ lidieren. Was an der nunmehr getroffenen Regelung zu⸗ nächſt ins Auge fällt, iſt die Mäßigung, die ſich die ſowjetiſche Seite bei der Feſtſetzung der Friedensbedingun⸗ gen auferlegt hat. Der Vertrag verrät die Züge der ſtaats⸗ männiſchen Auffaſſung Stalins, wonach die Sowjetunion in dem Konflikt mit Finnland nicht nachterritoria⸗ len Eroberungen ſtrebte, ſondern in erſter Linie auf die Sicherung ſeiner Intereſſen bedacht ſein mußte. Daß die Sowjetregierung aufdemkareliſchen Iſth mus die Grenzen weiter vorgeſchoben hat, als in den vor dem Ausbruch des Konfliktes ſtattgefundenen Verhandlungen vorgeſehen war, iſt das ſelbſtverſtändliche Recht der Groß⸗ macht, die in überaus harten Kämpfen und unter nicht ge⸗ ringen Opfern an Blut ihrer Soldaten die ſehr befeſtigte Landenge Schritt für Schritt erobert hat. 5 „Niemand wird jedoch beſtreiten können, daß der fin⸗ niſche Staat auch nach der Abtretung der Kareliſchen Land⸗ enge einſchließlich Wiborg lebensfähig bleibt. Es iſt nicht unbedeutſam, feſtzuſtellen, daß die neuen Grenzen, von geringen Abweichungen abgeſehen, nunmehr denjenigen entſprechen, die 1 100 Jahre lang von der Beendi⸗ gung des nordiſchen Krieges 1721 an 1 5 zum Jahre 1809 bn dem damals unter ſchwediſcher Oberhoheit ſtehen⸗ en Finnland und Rußland beſtanden. Es iſt ferner ver⸗ ſtändlich, daß die Sowjetunion von einer Gebietsab⸗ tretung in Sowjetkarelien, wie ſie urſprünglich vorgeſehen war, Abſtand nahm, da die vor dem Kon⸗ flikt vorgeſchlagene Regelung unter ganz anderen Voraus⸗ Die zeug aus Vertreter der ſetzungen ſtand als die nunmehrige. Die Sowjetregierung hat ihrerſeits Verzicht geleiſtet auf den Vertrag, den ſie am 1 Dezember 1939 mit der ſogenannten Volksregierung Kuuſinen abgeſchloſſen hat. nach wobei der Donnerstag, den 14. März 1940 Nr. 63 Im übrigen unterſcheiden ſich die Friedensbedingu nur wenig von den urſprünglichen Forderungen Mos Die pachtweiſe Einräumung Hangös als Flotten⸗ ſtützpunkt und die Abtretung der Fiſcherhalbinſel an der Murmanküſte ſind unverändert in den Friedensvertrag übernommen worden. Hierbei iſt die Mäßigung der Sow⸗ jets zu beachten, durchdie Petſamo als Zugang zum Nordatlantik den Finnen erhalten blieb. Man betont in Moskauer politiſchen Kreiſen, daß der ſowjetiſch⸗finniſche Ausgleich als das Ergebnis direkter und gleichberechtigter Verhandlungen zwiſchen den beiden Staa⸗ ten zu betrachten ſei. Die ſchwediſche Vermittlung müſſe als eine techniſche Hilfeſtellung bezeichnet werden. Mit dem jetzigen Friedensabſchluß iſt die Liquidierung des Kriegsherdes in Nordeuropa beſiegelt. Trotz aller Stö⸗ rungsmanöver der Weſtmächte, die noch in letzter Minute verſucht hatten, das Friedenswerk zum Scheitern zu brin⸗ gen, iſt die Beilegung des finniſch⸗ſowjetiſchen Konfliktes nunmehr zur Tatſache geworden. Deutſchland, das von Anfang an dem ſowjetiſch⸗finniſchen Konflikt in völlig neu⸗ traler Haltung gegenüberſtand, begrüßt den Abſchluß dieſes Friedens. „Grauſame Niederlage der Branöſtiſier“ Die„Prawda“ widmet dem Friedensvertrag zwiſchen der Sowjetunion und Finnland einen ausführlichen Leit⸗ artikel. Darin wird die Bedeutung dieſes Vertrages in zwei⸗ facher Hinſicht hervorgehoben: Der Vertrag gewährleiſte 1. die Sicherung der Grenzen der Sowjetunion und vor allem Leningrads; 2. räume er den Kriegsherd in Nordeuropa aus. Er ſtelle ſomit eine grauſame Niederlage für die eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Kriegsbrandſtifter dar. Das Blatt führt im einzelnen u. a. aus, die Aufgaben, die ſich die Sowjetregierung geſtellt habe, ſeien erfüllt. Daß die Feindſeligkeiten an der Front eingeſtellt wurden, erfülle das ruſſiſche Volk mit ungeheurer Genugtuung. Der Ver⸗ trag zwiſchen der Sowjetunion und Finnland ſchaffe zwi⸗ ſchen beiden Ländern dauerhafte friedliche Beziehungen, de⸗ ren Grundbedingung die Garantie ihrer gegenſeitigen Si⸗ cherheit ſei. Das Blatt ſchreibt, die Sowjetunion habe nie⸗ mals beabſichtigt, Finnland ſeiner Unabhängigkeit zu be⸗ rauben. Die Sowjetunion habe in dieſem Fall ſchon im Jahre 1917 Finnland freiwillig das Recht auf die eigene ſtaatliche Exiſtenz zuerkannt. „Lange genug“, ſo fährt die„Prawda“ fort,„haben die engliſch⸗franzöſiſchen Imperialiſten Finnland— wie früher Polen und andere Staaten— zum Krieg ge⸗ gen die Sowjetunion aufgehetzt, indem ſie„Garantien“ und ihre Unterſtützung in dieſem Krieg verſprachen, indem ſie die Illuſion verbreiteten, daß die mit engliſch⸗franzöſiſcher Hilfe errichteten Befeſtigungen uneinnehmbar ſeien. Die Pläne der engliſch⸗franzöſiſchen Imperjaliſten, die auf Ent⸗ fachung des Krieges in ganz Europa hinausliefen, ſind ge⸗ ſcheitert Weder die zweifelhaften Manöver der Genfer Liga, noch die Drohungen, noch Erpreſſungen haben geholfen. Als Illuſion erwies ſich auch die von einigen Staaten verſprochene Unterſtützung.. Vor aller Welt iſt klar ge⸗ worden, daß die internakionalen Kriegsprovokateure nur danach drängten, mit allen Mitteln den Zustand des Krie⸗ ges, des Kampfes und der Feindſeligkeiten im Oſten Euro⸗ pas zu verlängern. Es iſt eingetreten, was jeder nicht völ⸗ lig verblendete Menſch vorausſagen konnte: Die Sowfet⸗ union hat entgegen den hartnäckigen Beſtrebungen der Kriegsbrandſtifter durch ihre bewaffnete Macht die Sicher⸗ heit ihrer Grenzen hergeſtellt. Die Aufgabe der ruſſiſchen Außenpolitik iſt nunmehr erfüllt. Die Kriegsbrandſtifter jedoch haben eine grauſame Niederlage erlitten, denn ſie haben eine ihrer beſten Operationsbaſen verloren.“ Folgen des Friedensſchluſſes Riga, 14. März. Die Nachricht vom Abſchluß des ruſ⸗ ſiſch⸗finniſchen Friedens wird auch in der lettiſchen Preſſe, die mit brennender Aufmerkſamkeit den Verlauf des ruſ⸗ ſiſch⸗finniſchen Krieges verfolgte, in größter Aufmachung veröffentlicht. Das halbamtliche lettiſche Blatt„Rita“ hebt beſonders die Meldung der United Preß aus London her⸗ vor, die mit der Ueberſchrift„Der Moskauer Vertrag bringt die Weſtmächte in eine ſchwierige Lage“ ganz ein⸗ deutig feſtſtellt daß erſtens England und Frankreich nicht in der Lage waren, Finnland eine tatſächliche Hilfe zu gewähren, was für beide Länder einen unzweifelhaften Preſtigeverluſt bedeute, zweitens, daß die Sow⸗ jetunion nach der Beilegung des finniſchen Konfliktes jetzt in der Lage ſei, Deutſchland in noch höherem Maße die notwendigen Rohſtoffe zu liefern, drittens, daß in Zuſammenhang mit der offenen Erklärung Chamber⸗ lains und Daladiers über die Bereitſchaft, militäriſch ge⸗ gen die Sowjetunion zu intervenieren, ſich die Beziehun⸗ gen zwiſchen der Sowjetunion einerſeits und England und Frankreich andererſeits verſchärfen dürften, viertens, daß Jinnland und die kkandinaviſchen Staaten, chen Blocks orientieren dürften, fünftens, daß die Entente jetzt keinerlei Ausſichten mehr habe die Zufuhr ſchwedi⸗ ſcher Eiſenerze nach Deutſchland zu ſtören. In den Berliner Meldungen zur Lage wird darauf hin⸗ gewieſen, daß Deutſchland keinerlei Druck bei den Verhandlungen ausgeübt habe, daß es aber mit Ge⸗ nugtuung den Abſchluß des Friedens begrüße, da Deutſch⸗ land bei einer Einmiſchung Englands und Frankreichs in den finniſch⸗ruſſiſchen Konflikt nicht mehr die Rolle eines neutralen Zuſchauers hätte ſpielen können. 1 wie anzunehmen ſei, ſich jetzt in Richtung des deutſch⸗ ruſſi ⸗ Schwerer Schlag für die Weſtmächte „London vollkommen aus der Faſſung gebracht.“ DNB Rom, 13. März. Der finniſch⸗ruſſiſche Friede wird von der italieniſchen Preſſe als realiſtiſche Tat gewürdigt, die hervorgehoben zu werden verdiene, aber auch zugleich als ein ſchwerer Schlag für England und Frankreich, die ihre Hoffnungen ſcheitern ſähen, den Krieg nach dem Nor⸗ den auszudehnen. In der erſt von Chamberlain und dann von Daladier in letzter Stunde angebotenen„Hilfe“ ſehen die Blätter eine leere Geſte, mit der man offenbar einen Rechtfertigungsverſuch vor der eigenen Heffentlichkeit ma⸗ chen wollte. „Popolo di Roma“ ſchreibt, daß Frankreich und Eng⸗ land jetzt, wo der Friede abgeſchloſſen ſei, ſich bemühten, den„Beweis“ zu erbringen, daß ſie zu einer Intervention bereit geweſen ſeien, um angeblich die finniſche Unabhän⸗ gigkeit zu verteidigen Es werde den Weſtmächten nunmehr nichts anderes übrig bleiben, als ihre Preſſe auf die ſkan⸗ dinaviſchen Neutralen zu hetzen, die gewußt hätten, was man von den Verſprechungen Frankreichs und Englands zu halten habe. Der„Popolo d'Italia“ ſchreibt, die großen Demokratien hätten ein weiteres Spiel verloren. Das Blatt betont den niederſchmetternden Eindruck, den die Nachricht von der Verſtändigung zwiſchen Moskau und Helſinki in London hervorgerufen habe. Weiter wird feſtgeſtellt, daß Finnland nicht auf irgendeine Hilfe von London hoffen konnte. fried t gegen die fork⸗ hal, wo ſich eine Welle der U d 9 geſetzten Mißerfolge der weſllichen Diplomatie bemerkbar mache. London ſei vollkommen aus der Faſſung gebracht worden. Jo verſchließe ſich den Alliſerten das ſo ſehnſüchlig gewünſchke Schlachtfeld, auf welches ſie hindrängken, nach- dem ſie vor den Skahl⸗ und Bekonmauern des Weſtwalles feſtgefahren ſeien. Alle ſchönen Projekte der Weſtmächte hin⸗ ſichklich der Unterbindung der Erzzufuhr von Skandinavien nach Deulſchland, einer Bedrüngung Rußlands und einer Aus dehnung des Seekrieges in die Oſiſee ſeien nun ge⸗ ſcheitert. 5 Paris gibt Niederlage zu Wie vor den Kopf geſchlagen. Genf, 13. März. In Paris iſt man über die Meldung vom Abſchluß des ſowjetruſſiſch⸗finniſchen Friedensvertra⸗ ges wie vor den Kopf geſchlagen. Bis in die ſpäten Nacht⸗ ſtunden wollte man an die Unterzeichnung des Abkom⸗ mens einfach nicht glauben. Auch der franzöſiſche Rundfunk konnte am Mittwochmorgen die Enttäuſchung und Miß⸗ ſtimmung der franzöſiſchen amtlichen Kreiſe nicht verheh⸗ len. Das Unterfangen, der ſchwediſchen Regierung die Ver⸗ antwortung für die Vorgänge zuzuſchieben, wird weiter betrieben, wobei man ſich nicht ſcheut zu verſuchen, das i Volk gegen ſeine eigene Regierung auszu⸗ pielen. Der Pariſer Korreſpondent der„Suiſſe“ hebt u. a. her⸗ vor, daß jetzt die„beſten franzöſiſchen Köpfe“ die durch den Friedensſchluß geſchaffene neue Lage ſtudierten. Der Pa⸗ riſer Berichterſtatter des„Journal de Geneve“ ſchreibt, „man iſt zu der Feſtſtellung gezwungen“ daß das Unbeha⸗ gen über die Entwicklung der finniſchen Angelegenheiten in Paris ſehr ſtark iſt. Ueber die Stimmung in Paris gibt der Leitartikel des„Temps“ ausführliche Auskunft. Es heißt darin u. a., man dürfe nicht verhehlen, daß die letz⸗ ten Ereigniſſe auf die franzöſiſche öffentliche Meinung einen tiefen Eindruck gemacht hätten. Das Blatt ſtellt dann feſt, daß die Annahme der ſowjetruſſiſchen Be⸗ dingungen eine materielle und moraliſche Niederlage für die weſtlichen Demokratien bedeute „Schwere moraliſche Niederlage“ Amſterdam, 13. März. Die Nachricht vom Friedens⸗ übereinkommen zwiſchen Rußland und Finnland wird in Holland allgemein dahin gewertet, daß es ſich hier um eine ſchwere moraliſche Niederlage Englands und Frankreichs handele, die ſowohl in Skandinavien als auch auf dem Bal⸗ kan einen großen Preſtige⸗Verluſt erlitten Da Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ ſchreiht u. a., aß für Deutſchland dieſe Entwicklung in gleichem Ausmaß einen Erfolg bedeute, wie ſie für die Alliier⸗ ten und vor allem für das Anſehen der Alliierten einen ſchweren Schlag darſtelle. Die leere Geſte der Alliierten, Dinge e helfen zu wollen zu einem Zeitpunkt, als die inge bereits entſchieden waren, habe dieſe morgliſche Nie⸗ derlage der Alliierten noch in erheblichem Umfange ver⸗ größert. „Eine verlorene Schlacht!“ en, 13 März. Der finniſch⸗ruſſiſche Friedensſchluß konnte bisher nur von wenigen Blättern verzeichnet wer⸗ den. Die„Suiſſe“ knüpft an die Meldung einen Kommen⸗ tar, in dem es u. a. heißt der Abſchluß des Friedens zwi⸗ ſchen Rußland und Finnland ſei für England und Frank⸗ reich eine verlorene Schlacht. Das werde ſich in der Folge nur zu fehr herausſtellen. Der„Wille“ der Weſtmächte, die „Freiheit der kleinen Völker gegen den Angreifer zu ſchüt⸗ zen“, erſcheine nicht gerade in einem ſtrahlenden Licht. Der „Bund“ ſchreibt zum Friedensſchluß von Moskau, die nordiſchen Länder werden dieſe Entwicklung be⸗ Nr Sie dürfen ziemlich beſtimmt hoffen, jetzt ihre eüutralität bewahren zu können. Der Friedens⸗ ſchluß in Moskau ſtellt wirklich Schlag gegen die Weſtmächte dar. einen ſchweren Die neue Grenzlinie Die Grenze von 1721 wiederhergeſtellt. Moskau, 13. März. Die„Prawda“ veröffentlicht in der Mittwochausgabe die dem Friedensvertrag beigefügte Karte, auf der die neuen Staatsgrenzen eingezeichnet ſind. Danach verläuft die neue Staatsgrenze folgendermaßen: Sie ſetzt am Finniſchen Meerbuſen ungefähr 50 km weſtlich von Wiborg ein und verläuft dann ſo ziemlich ge⸗ rade in nordöſtlicher Richtung, ungefähr 25 km nördlich von Wiborg und 25 km nördlich von Sordavala(Sardo⸗ bol) vorbei, ſo daß die Eiſenbahnlinie Wiborg—Sordavala auf ſowjetruſſiſchem Gebiet verbleibt um dann weſtlich der ſowjetruſſiſchen Stadt Poroſoſero die alte Grenze zu errei⸗ chen. Weiter wird ein ſchmaler Streifen Finniſch⸗Kareliens an der Oſtgrenze Finnlands(gegenüber der Bucht von Kandalakſcha mit dem Hauptort Kuolojärvi) mit der Sow⸗ ſetunion vereinigt ſowie die Fiſcher⸗ und Srednij⸗Halbinſel an der Bucht von Petſamo. Der neue Grenzverlauf erinnert— mit geringen Ab⸗ weichungen zu Gunſten Finnlands— an die mit Abſchluß des nordiſchen Krieges im Jahre 1721 geſchaffene Grenze, die faſt ein Jahrhundert lang in Geltung blieb. Der Norden vom Druck befreit Kopenhagen, 13. März. In den Kommentaren der Ko⸗ penhagener Preſſe über den Friedensſchluß zwiſchen Ruß⸗ land und Finnland kommt das Gefühl der Erleichterung darüber zum Ausdruck, daß die Beendigung des finniſch⸗ ruſſiſchen Konfliktes die Gefahr einer Einbeziehung des Nordens in den Krieg der Großmächte beſeitige. Im„Kri⸗ ſteligt Dagblad“ wird geſagt, der Krieg im Norden ſei be⸗ endet, gerade in einem Augenblick, da ſeine Verſchlimme⸗ rung und Erweiterung gedroht habe. Dem finniſchen Volk bleibe eine weitere Zerſtörung erſpart. Die ſkandinaviſchen Völker ſähen die Drohung verſchwinden, daß ihr Gebiet zu einem Kampffeld des großen Krieges werden könne. Im„Faedrelandet“ wird geſagt, der finniſch⸗ruſſiſche Friede bedeute, daß die Weſtmächte eine diplomatiſche Nie⸗ derlage erlitten hätten. Ihr Verſuch, den Kriegsſchauplatz nach dem Norden zu verlegen, ſei mißglückt. Finnland habe wie Polen erfahren müſſen, daß auf Englands Verſpre⸗ chungen zu vertrauen gefährlich ſei. Der Norden könne dem deutſch⸗ruſſiſchen Freundſchaftspakt für die Winderaufrich⸗ tung und Gewährung des Friedens danken. Erleichterung in Norwegen Oslo, 13. März. Die Nachricht vom ruſſiſch⸗finniſchen Friedensſchluß wurde in Norwegen mit ſpürbarer Erleich⸗ terung aufgenommen. Der erſte Eindruck läuft auf eine Stärkung der deutſch⸗ruſſiſchen Wirt⸗ ſchaftsfront hinaus, nachdem Rußland dieſen Konflikt beendet hat. Allgemein iſt man der Anſicht, daß das Pre⸗ ſtige der Weſtmächte durch den Friedensſchluß einen ſchweren Schlag erlitten hat. Chamberlains großes Fiasko Stockholm, 13. März. Die geſamte ſchwediſche Preſſe bringt in ſenſationeller Aufmachung die Meldung über den Friedensſchluß zwiſchen Finnland und Rußland auf Grund der DN B- Meldung. Allgemein erklären die Zeitungen, daß die Friedensbedingungen für Finnland zwar hart ſeien, daß Rußland aber die Selbſtändigkeit Finnlands anerkannt habe.„Stockholms Tidningen“ ſchreibt u. a.: „Der Friede ſtellt eine diplomatkiſche und moraliſche Niederlage für England dar, einen Kückſchlag für die Kriegsausweikungspolitik, eine Normaliſierung des deukſch⸗ ruſſiſchen und deutſch⸗finniſchen handels und insgeſamt ge⸗ nommen eine Stkabiliſierung der Lage im Oſtſeegebiek. Uebereinſtimmend melden die Blätter, daß in den weſteuro; päiſchen Hauptzenkren Enktäuſchung und Beſtürzung über den Abſchluß des Moskauer Friedens herrſche. In einer Londoner Meldung von„Stockholms Tidningen“ heißt es: Die am Montag improviſierte Szene im engliſchen Unker⸗ aus(nämlich die übereilte Hilfe-Erklärung Englands an Finnland drohe Chamberlains größtes Fiasko zu werden.“ — Die Katze aus dem Sack Daladier wollte mit 50 000 Mann in Skandinavien einfallen DNB Brüſſel, 13. März Der franzöſiſche Miniſterprä⸗ ſident Daladier hat vor der Kammer einige Erklärungen zur Lage in Finnland abgegeben, durch die er— ähnlich Die große Liebe. Roman von Emmi Lewald. 8 Der Herzog erſchien, ſeine Schweſter am Arm. Eine magere, lächelnde Dame, viel älter als er, angetan mit unendlich viel Schmuck, auf dem Kopfe einen blitzenden Aufbau, mit langer Schleppe, die ein junger Page feier⸗ lich 5 8 8 Rechts und links ſanken die Damen in die Knie, ſah man die Scheitel der Herren, dünne und volle, junge und ergraute.* N Der Oberkammerherr ſtellte Griſtede der Herzogin vor. Sie reichte ihm liebenswürdig die behandſchuhte Rechte; ſie trug Glaces, die kaum eine Falte warfen und von einer Menge Armbänder umzirkelt waren wie der Auswahlkaſten eines Juweliergeſchäftes. Der Fürſt begrüßte ihn leutſelig wie einen nahen Bekannten. Gegenüber gingen die Flügeltüren auf. Eine lange Tafel, blumenüberdeckt, mit blitzendem Kriſtall, zog ſich durch den hellen Saal. Griſtede ſaß neben der Herzogin. Er fühlte genau, wie er in dieſem durchaus an⸗ einander gewöhnten und aufeinander eingeſpielten Kreis der einzige Fremdling war— jemand, der Neugier er⸗ weckte, der die Welt jenſeits des Herzogtums kannte— ein Meerbefahrener, ein Teilnehmer an vielverſprechen⸗ den Geſchebniſſen. Er empfand ſtark, wie in dieſem Lande eine ganz beſondere Atmoſphäre derrſchte. In dieſem ernſten Men⸗ uſchlag waren die geiſtigen Bedürfniſſe ſehr ſtark, und e 8 dae ſaſt hermetiſchen Abgeſchloſſenheit, in der von der Mitte des letzten Jabrdunderts dieſe kleinen nordiſchen Staaten ſaſt wie abgeriegelte Inſelwelten ihr Daſein unter ſich dinſpaunen mit eigenen Vorrechten aller Art, war der Drang, die Schätze der Ferne geiſtig zu be. ſitzen, eine dauernde Sehnſucht. In den Familiendauſern dinter ſchoͤnen Gärten, im Einerlei des Tageswerkes ſam melte die geiſtige Elite dieſer Menſchen in den Muße 8 wie Chamberlain— eindeutig zugab, daß es den Weſtmäch⸗ ten nicht um eine Hilfeleiſtung zu tun war, ſondern einzig Und allein um die Einbeziehung Skandinaviens in die Blok⸗ kadefront gegen Deutſchland. In dem Augenblick, da in Moskau die Verſtändigung zwiſchen Rußland und Finnland zuſtandekam, hielt es Daladier zunächſt für„klüger“, eine ausgedehnte Kammerdebatte zu verſchieben. Im Anſchluß an die Hervorhebung der bereits gewährten Unterſtützung für Finnland erklärte er dann auf eine Frage:„Wir wer⸗ den auch Menſchen ſchicken“. Am 5. Februar ſei im Oberſten Rat die Entſcheidung gefällt worden. Ein Expeditionskorps habe man zuſammen⸗ gezogen und in zwei Häfen hätten ſich Schiffe zum Trans- port verſammelt. 50 000 Mann ſeien notwendig, ſagte Da⸗ ladier, um die„ſofortige“ Hilfe zu bringen— man warke nur auf den Appell Finnlands. Ein Appell Finnlands würde ſogleich wirken. Er ſei notwendig, weil Schweden und Norwegen ſich mit aller Macht der Durchfahrt franzö⸗ ſiſcher und engliſcher Truppen durch ihr Gebiet widerſetzlen. Daladier verſicherte, daß die Weſtmächte, wenn er erfolgt ſei, ſofort mit allen verſprochenen kräften Jinnland zu Hilfe eilen würden. Der Appell iſt ausgeblieben trotz der diplomati⸗ ſchen Anſtrengungen, die Frankreich Tag und Nacht gemacht habe, und auch trotz Daladiers lächerlicher Drohung:„Wenn Finnland keinen Appell an die Weſtmächte richte, könnten dieſe auf keinen Fall am Kriegsende die Verantwortung für die Gebietsregelung in Finnland übernehmen.“ Der Zorn über das Scheitern des anſcheinend ſo ſchlau einge⸗ fädelten Krioegsmanövers verleitete Herrn Daladier zu der Unvorſichtigkeit, die Katze aus dem Sack zu laſſen und den wahren Zweck dieſer angeblichen Hilfe für Finnland einzu⸗ geſtehen: Die Abſicht brutaler Vergewaltigung Schwedens und Norwegens, die ſich nicht zum Kriegsſchauplatz machen laſſen wollten. Genau ſo wenig wie ſich Churchill davon abhalten ließ, dem Piratenſchiff„Coſ⸗ ſack“ Befehl zur Verletzung der norwegiſchen Hoheitsgewäſ⸗ ſer zu geben, genau ſo wenig wollten die Kriegsverbre⸗ cher in London und Paris vor der Neutralität der nordi⸗ ſchen Staaten zurückſcheuen. Die Entwicklung iſt über ihre finſteren Pläne wieder einmal hinweggegangen, die Kriegserklärer haben eine neue Niederlage einſtecken müſſen Daladiers Erklärungen aber geben den neutralen Staaten die letzte Gewißheit, daß ſich England und Frankreich um ihre Rechte und ihren Lebens⸗ willen nicht im geringſten kümmern. An der andern Brandſt ftungsſtelle DRB Ankara, 13. März. In der Türkei wird der mehr⸗ tägige Beſuch des Oberbefehlshabers der engliſchen Flie⸗ gertruppe im Nahen Oſten, General Mitchel, und des Kom⸗ mandeurs der franzöſiſchen Fliegertruppe im öſtlichen Mit⸗ telmeer, Marſchall Jouneaud, in Ankara mit einigem In⸗ tereſſe verzeichnet. Die beiden Offiziere hatten bereits eine längere Beſprechung mit dem Chef des Generalſtabes der türkiſchen Armee, Marſchall Fewzi Tſchakmak. Der Montag war der Fühlungnahme mit der Leitung der türkiſchen Luftſtreitkräfte gewidmet. Die beiden Generale werden bis Mittwoch abend in Ankara bleiben. General Mitchel und Marſchall Jouneaud haben vor dieſem Beſuch gemeinſam die britiſchen Luftſtützvpunkte am Suezkanal und an der libyſchen Grenze ſowie militäriſche Einrichtungen in Syrien beſichtigt. Rückflug der finniſchen Delegation Moskau, 14. März. Wie von unterrichteter Seite ver⸗ lautet, haben die finniſchen Unterhändler mit Miniſterprä⸗ ſident Ryti und Staatsminiſter Paaſikivi an ihrer Spitze am Mittwoch 16 Uhr Moskauer Zeit Moskau verlaſſen. Sie fliegen mit demſelben Flugzeug, mit dem ſie am Nachmittag des 8. März in Moskau eingetroffen waren, über Riga nach Helſinki zurück. l 5 Wie der Moskauer Rundfunk mitteilt, ſind in der gan⸗ zen Sowjetunion Verſammlungen und Kundge⸗ bungen im Gange, die dem Abſchluß des Friedensvertra⸗ ges mit Finnland gewidmet ſind. Dabei wird die Freude und Genugtuung über die erfolgreiche Beendigung des Krie⸗ ges und die Sicherung des Friedens an der Nordweſtgrenze der Sowjetunion zum Ausdruck gebracht. In den Kundge⸗ bungen wird der Friedenswille der Sowjetunion, die Finn⸗ land das Recht auf unabhängige ſtaatliche Entfaltung nicht ſtreitig mache, ſtark hervorgehoben. ſtunden Wiſſen auf Wiſſen. So war es ſeit Generationen geweſen— aber erſt in dieſer Zeitſpanne waren neue, be⸗ lebende Möglichkeiten aufgetaucht. Endlich öffnete ein ſtändiges Theater ſeine Säulenfront am eichenbeſtandenen Wall, Dichter und Literaten, neugegründete Zeitungen und neuerſtandene Kunſtſchätze, alles gab Leben und Be⸗ wegung. Wenn er die Männerköpfe an der langen Tafe! betrachtete, ſah er, daß es keine leeren Höflingsgeſichter waren— Charakterköpfe, landecht und ſelbſtbeherrſcht; dies war ein ſtabiler Boden, auf dem ſie alle lebten, und nicht die romantiſche, unſichere Erde, auf der der griechiſche Königsthron unter der herrlichen Sonne Homers proble⸗ matiſch ſtand. Und nach der Umgetriebenheit des eigenen Daſeins fühlte er faſt eine Art Neid auf dieſe eingeſeſſenen Männer, die wie erdgewachſene Stämme auf dem Heimat⸗ boden ſtanden, hingehörig mit verbrieftem Recht. „Wie weltfern Ihnen unſer Land erſcheinen muß,“ ſagte die Herzogin gnädig und muſterte ihn immer wieder mit ihren kurzſichtigen Augen.„Und doch iſt es gut, Wurzel zu ſchlagen in dieſem feſten Erdreich. Wir ſind ſo ſelbſtändig. So durchaus für uns. Und,“ ſie lächelte, „ſo ganz abgelegen ſind wir ja auch nicht mehr. Endlich wird ja der große Kanal zum Meer gebaut. Dann kann man zu Waſſer bis an unſere Deichtore und iſt nicht mehr ganz auf die Poſtkutſchen angewieſen, die ſo endlos lange Zeit brauchen, um durchzukommen auf unſeren Sand⸗ wegen. Wir ſind dann nicht mehr ganz ſo abgeſchloſſen von der übrigen Welt!“. „Ich kann mir nichts Wohltätigeres denken als Ein⸗ ſamkeit.“ „Das ſagen Sie, der aus ſo lautem, buntem Getriebe kommt?“ „Ich bin nicht undankbar gegen das Erlebte. Aber das erſte, was mich bei der Landung in Trieſt empfing, war eine Trauernachricht— der Tod meiner Mutter! Ich kam zu ſpät.“ Die Herzogin nickte teilnehmend. „Eine ſo ſchöne Frau in ihrer Jugend. Ich verſtehe, daß Sie ſich einſam fühlen. Aber Sie ſind jung. Ihr Leben iſt voll Möglichkeiten.“ Und ſchließlich hob ſie ihre Lorgnette nach der unteren Diſchſeite, wo Karen Holger neben dem Kammerfunker von Leeven ſaß. 7* 2„ Genügend Kohlen für Italien Deukſchland liefert auf dem Landweg faſt den geſamen Einfuhrbedarf. 0 DRB. Ro m, 13. März. Im Verfolg der Beſprechungen die zwiſchen dem Keichsminiſter des Auswärkigen v. Rib. benkrop und dem Duce ſtattgefunden haben, haben der deutſche und der italieniſche Regierungsausſchuß für die Regelung der deutſch⸗italieniſchen Wirkſchafksbe zſehungen eine außerordenkliche Tagung abgehalten mit dem Ziel die erforderlichen Maßnahmen zu vereinbaren, um die Ko. lenlieferungen aus Deukſchland nach Italien vollſtändig auf dem Landwege durchzuführen und auf dieſe Weiſe faſt den gelamten italieniſchen Einfuhrbedarf an Kohlen n desen Der Vorſitzende des deutſchen Regierungsausſcchuſſez Geſandter Clodius, und der Vorſitzende des italieniſchen. gierungsausſchuſſes, Senator Giannini, haben das entſpr chende Protokoll unterzeichnet. Bei der Verabſchiedung des Voranſchlages des Korph rationsminiſteriums für das Haushaltsjahr 1940/41 h Korporationsminiſter Ricci in der faſchiſtiſchen und i porativen Kammer eine Anſprache. Es ſei ganz klar, das Korporationsminiſterium ſich vor allem mit der Au kie und den mit ihr in Verbindung ſtehenden Fragen denen auch die Preisfrage gehöre, beſchäftigt habe. dieſem Zuſammenhang erinnerte der Miniſter an die von Zentralausſchuß der Korporationen beſchloſſenen Maßnah men inbezug auf die Preiſe und Löhne, deren Zweck es ge. weſen ſei, ſoweit wie möglich die Kaufkraft der Konſumen ten dem Stand der Warenpreiſe anzupaſſen. Man habe außerdem die notwendigen Vorkehrungen getroffen, um die Widerſtandskraft des Landes zu garantieren, falls die 2 i vom Auslande nicht mehr möglich ſein ſollten er Miniſter unterſtrich ferner die Leiſtungen der jtalien ſchen Induſtrie, die trotz der Schwierigkeiten der Rohſtoff verſorgung vollauf und in geradezu bewundernswerter Weiſe den Erforderniſſen des Augenblickes gerecht werden konnte. Der Aufſchwung der Induſtrie habe aber keines wegs eine wirtſchaftliche oder ſoziale Vernachläſſigung de Landwirtſchaft zur Folge gehabt. Die vom Duce für daß italieniſche Volk vorgezeichnete Autarkie werde unbein und mit eiſerner Diſziplin verwirklicht. Der Wehrmachtsbericht DB Berlin, 13. März. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: l 5 13 In der Gegend des Pfälzer Waldes überfiel ein deu ſcher Spähkrupp auf franzöſiſchem Boden einen auf den Marſch befindlichen feindlichen Trupp mit Tragkieren, zer/ ſprengte ihn und brachte mehrere Gefangene ein. ö 8 Luftwaffe ſetzte ihre Aufklärung über Jrankreich Ferner ſanken „Amſterdam, 13. März. Wie Reuter meldet, iſt der brü⸗ tiſche Trawler„Halifax“(165 BR) in der Nordſee ge⸗ ſunken. Die Beſatzung iſt gerettet worden. Das Schiff el auf eine Mine gelaufen ſein.— Der britiſche Fracht dampfer„Gardania“(3745 BRT)) iſt, wie Reuter meldel, nach einer Exploſion geſunken. 33 Beſatzungsmit⸗ glieder wurden durch einen Trawler gerettet und in enen Hafen an der Oſtküſte gelandet. Engliſche Reparaturdocks vollgeſtopft. Amſterdam, 13. März. Sämtliche englischen Docks ſind zurzeit vollkommen mit gusbeſſerungsbedürkfkigen Schiffen vollgeſtopft. Auf dem größten Trockendock am Beiſtol⸗Kanal iſt auf Monate hinaus bereits jeder Reparaturraum vergeben Obwohl man unter Bruch der geheiligten Sitte des Wochenendes ununterbrochen durcharbeitet, gelingt es nicht mehr, die notwendigen Reparaturen durchzuführen Viele beſchädigte Schiffe liegen bereits bis zu acht Wochen vor dem Dock, ohne daß bisher mit Ausbeſſerungen über haupt begonnen werden konnte. Die engliſche Schiffahrts⸗ zeitung„Lloyd Liſt“ beſchäftigt ſich ausführlich mit dieſen Entwicklung und fordert von der Regierung„ſchärfſte Maß nahmen“, ohne allerdings zu verraten, woher England ge⸗ nügend Reparaturdocks nehmen ſoll, um die Erfolge der deutſchen Seekriegführung auszugleichen. Däniſches Fiſcherbook auf Mine gelaufen. Kopenhagen, 14. März. Aus Rudköping wird gemelk det, daß ſechs Seemeilen füdlich der Südſpitze der Inſel Langeland ein Fiſcherboot aus Bagenkop auf eine treibende Mine ſtieß und ſank. Die beiden Fischer, die ſich an Vord befanden, wurden von einem anderen Boot geborgen. 1 „Iſt ſie nicht reizend, Ihre Nachbarin?“ fragte ſee 5 Ihr teurer verſtorbener Onkel hat ſie ſo geliebt! Del junge Leeven betet ſie an. Er hat ſehr viel Hintergrund ⸗ im materiellen Sinne meine ich. Seine Mutter war eine der größten Erbtöchtef im Lande. Aber mir gefällt ſeinn Naſe nicht, und der ganze Leeven iſt gewiß nicht der Traun eines jungen Mädchens. Ihr, die ſelbſt ſo beſonders i möchte ich auch ein beſonderes Los wünſchen. Meine Hof fräulein haben alle geheiratet. Immer war ich Patin be dem erſten Kind. Ich liebe die Jugend. Das Leben if ſonſt ſo ſchwierig überall.“ Und ſie lächelte freundlich und ſah Griſtede fon ſchend an. 5 Aber an ſeiner unperſönlichen Miene ſcheiterten ihn ſchnell gefaßten Kombinationen. 27 „Man hört, die Palikarentöchter ſind ſehr ſchön, fuhr ſie fort.„Man hört manchmal allerhand romantiſch Geſchichten aus Athen. Aber welche ganz unkontrolliel baren Stammbäume! Es muß für deutſche Herren unh haglich ſein, ſich mit Familien zu liieren, deren Mitglied“ wie man hört, in den Wäldern und Bergen Moreas 4 halbe Räuber leben und ſo furchtbare Dinge wie Blu rache als oberſtes Geſetz proklamieren.“ 5 „Die ererbten Gebräuche des fremden Landes ſind die Neulinge unabänderlich. Man muß mit ihnen ut! mit dem Fatum rechnen. Die Politik in ſolchen Fällen erheiſcht viel Geduld.“ 5 Ich ſorge mich manchmal ſehr um meine ſchönt Nichte, die Königin.“ ü „Sie trägt ſehr viel Segen in das Land,“ ſage Griſtede.„Sie gibt dem dürren attiſchen Boden das, was ihm vor allem fehlt: Bäume! Zur Erinnerung an 2 b Landung ſteht eine Reihe Platanen am Rande der Buch. Und neben dem Athener Schloß mit dem kakten Ton penteliſchen Marmors läßt ſie einen Schloßgarten ent ſtehen, der ihr Andenken im Land rühmlich erhalten 1 3 Viele Kinder im Land tragen ſchon ihren Namen, und di 5 Gründung eines Krankenhauſes beſchäftigt ſie ſehr.“ Die Herzogin nickte begeiſtert.. „Ja, ja, ſo muß man es machen. Dann gewinnt man 1 Immer etwas gründen und immer etwas die Herzen. einweihen.“ 8 Sie hob die Tafel auf. 3 r r ee e 7 —— 24 a . e * ö eſamfen u decken Sſchuſſez ſchen ge entſprt⸗ Korp, 41 f und gh lar, r Auth Agen, 1 ibe. f die vom Maßnah⸗ ick es ge⸗ zuſumen an habe ffen, um falls die i ſollten, italien; Rohſtoff, nswerter werden keines; zung der für daz unbeirrt r Wehf⸗ ein dell auf den ren, zer rankreich der brl⸗ dſee ge. chiff fl Fracht⸗ meldet, ungsmit⸗ n einem ocks ſind Schiffen ol⸗Kanal turraum en Sitte ·lingt es uführen. Wochen en über⸗ iiffahrtz⸗ it dieſen ſte Maß⸗ land ge⸗ rfolgt gleichen, ) gemeb er Inſel treibende an Bord N. — agte ſie bt! Del rund— var eine illt ſein r Traun ders il ine Hoß zatin be geben i ede for tten ihn ſchön, nantiſch itrollien en und“ itgliedd reas dd ie Blul f ſind fil nen wi 1 Fällen Zwei Jahre im Reich Die Oſtmark feiert ihre Wiedervereinigung. Wien, 13. März. Heute feiert die Oſtmark den zweiten Jahrestag ihrer Heimkehr in das große Deutſche Reich. Je⸗ des Haus, jedes einſame Gehöft vom Hochgebirge bis zu den weiten Donauebenen haben feſtlichen Flaggenſchmuck angelegt, und wenn auch die Zeit dazu zwingt, daß an die⸗ ſem Tage die Räder nicht ſtillſtehen dürfen, ſo tragen die Menſchen doch das feierliche Gefühl in ihrem Herzen. Ueber⸗ all wo Menſchen zuſammenkommen und miteinander ſpre⸗ chen, taucht die Erinnerung an das gewaltige Ereignis vor zwei Jahren auf. i a Die Blätter veröffentlichen einen Aufſatz des Reichs⸗ kommiſſars Gauleiter Bürckel, in dem er daran erinnert, was in dieſem zwei Jahren alles geſchehen, in wie unglaub⸗ lich kurzer Zeit die oſtmärkiſche Wirtſchaft in den auf vol⸗ len Touren gehenden Wirtſchaftsgang des Reiches einge⸗ ſchaltet war, wie ſich in dem außerordentlichen Anwachſen der Geburten und Eheſchließungen die ſeeliſche Stärkung der Oſtmärker widerſpiegelt. Keine Oſterreiſen! Appell des Reichsarbeitsminiſteriums und der DAs. Das Reichsarbeitsminiſterium und die Deutſche Arbeits⸗ front teilen mit: Die umfangreichen Aufgaben, die die Deutſche Reichsbahn in Kriegszeiten zu meiſtern hat, ver⸗ langen ſehr weitgehende Entlaſtung des Verkehrs gerade in den Zeiten, in denen üblicherweiſe beſonders viele Rei⸗ ſen unternommen werden. Während des Oſterfeſtes muß von jedem deutſchen Arbeiter, Angeſtellten und Betriehs⸗ führer erwartet werden, daß er ſich durch Zurückſtellung jeder aufſchiebbaren Reiſe der hier gebotenen Diſziplin un⸗ terwirft. Urlaub nach auswärts ſoll nach Möglich⸗ keit nicht in den Oſterwochen genommen werden, in de⸗ nen erfahrungsgemäß die Reichsbahn beſonders belaſtet iſt. Familienheim fahrten, auf die im Bauge⸗ werbe, Metallgewerbe und in der chemiſchen Induſtrie im Rahmen der hierzu ergangenen Tarifordnungen die dort beſchäftigten, von ihren Angehörigen getrennten Arbeiter einen Anſpruch haben, dürfen in der Woche vor und nach Oſtern nur in dem Umfange angetreten werden, der ſich bei gleichmäßiger Verteilung aller fälligen Fahrten auf ein Vierteljahr ergibt. Wir erwarten von der ſtets vorbildlichen Diſziplin des deutſchen Arbeiters, daß er ſich dieſen im Intereſſe der deutſchen Wehrwirtſchaft liegenden Einſchränkungen willig unterwirft. Wir erwakten von den deutſchen Unterneh⸗ mern, daß ſie an einer Entlaſtung der Reichsbahn in der Oſterzeit mithelfen durch genaueſte Beachtung der tarif⸗ lichen Vorſchriften und durch ein planvolles Verteilen der einzelnen Familienheimfahrten auf den Zeitraum eines Viertelfſahres. Perſönliche Wünſche müſſen im Imtereſſe eines geordneten und wichtigen kriegswirtſchaftlichen Be⸗ langen dienenden Verkehrs zurücktreten. Wir bitten daher die Gefolgſchaften und Betriebsführer, von der Möglichkeit billiger Urlaubsreiſen und Familienheimfahrten in der Woche vor und nach Oſtern nur in ſparſamſtem Umfange Gebrauch zu machen. Wer die hier geforderte Diſziplin hält, hilft mit, den uns aufgezwungenen Kampf ſiegreich zu beſtehen. Es ſoll niemand ſein Anrecht auf Ur⸗ laub⸗ und Familienheimfahrten verlieren, es ſoll nur jeder dieſe Reiſen dann antreten, wenn es die Verkehrsverhält⸗ miſſe geſtatten. Reremeldungen Berlin. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Rib⸗ Jenkrop traf am Dienstag abend, gegen 22.30 Uhr, von Rom kommend mit den Herren ſeiner Begleitung wieder N in der Reichshauptſtadt ein. Zwei Volksſchädlinge hingerichtet Berlin, 14. März. Die Juſtizpreſſeſtelle Berlin teilt mit: Am 12. März iſt der am 31. Juli 1920 in Czerſk, Kreis Konitz, geborene Heinz Völlger hingerichtet worden, den das Sondergericht am 6. Januar als Volksſchädling zum Tode verurteilt hatte. Völlger hat in Spiegelhagen(Weſt⸗Prieg⸗ nitz) aus Rache das Anweſen eines Landwirts angezündet und dadurch für die Volksgemeinſchaft im Kriege beſonders wertvolle Gebäude, Erntevorräte und Maſchinen vernich⸗ bet.— Gleichzeitig iſt der 27 Jahre alte Horſt Milchmeyer hingerichtet worden, den das Sondergericht in Berlin als Volksſchädling zum Tode verurteilt hatte. Milchmeyer, der ſeit ſeinem 20. Lebensjahr ununterbrochen Verbrechen be⸗ gangen hat, nutzte vom Oktober bis Dezember 1939 die Verdunkelung zu zahlreichen ſchweren Diebſtählen und Ein⸗ brüchen aus. Tokio. Der Sprecher des Außenamtes teilte mit, daß der Generalkonſul in Hanoi die Herausgabe der auf dem Dampfer„Bangkok Maru“ von den Franzoſen beſchlag⸗ nahmten deutſchen Poſt gefordert habe. Budapeſt. Anläßlich der diesjährigen Tagung der deutſch⸗ungariſchen Regierungsausſchüſſe für kulturelle Fragen iſt ein Zuſatzabkommen zu dem zwiſchen den bei⸗ den Ländern im Jahre 1936 geſchloſſenen Kulturabkommen unterzeichnet worden. Moskau. Die„Prawda“ berichtet in einer ausführlichen Meldung aus London über die„wachſende Streikbewegung in 18 britiſchen Kolonien“. die das ganze Imperium durch⸗ ziehe. Kopenhagen. Nach monatelangen Verhandlungen iſt etzt ein däniſch⸗engliſches Handelsabkommen für die Kriegs⸗ zeit paraphiert worden Sein Ziel iſt, wie es heißt, den znormalen Handelsverkehr“ zwiſchen Dänemark und Eng⸗ land ſoweit das unter den herrſchenden Verhältniſſen mög⸗ lich iſt, zu fördern La Paz. General Penſaranda wurde mit überwältigen⸗ der Mehrheit zum Staatspräſidenten Boliviens gewählt. Badiſche Chronir Heidelberg.(Mmaturſchutz für das Siebenmüh⸗ lental.) Der Bereich des Mühlbachtales(das Siebenmüh, lental) in der Gemarkung Heidelberg iſt jetzt unter Natur, ſchutz geſtellt. Jede Beeinträchtigung oder Verunſtaltung de⸗ Landſchaftsbildes iſt unter Strafe geſtellt. ) Eutingen.(Erhängt.) Aus unbekannter Arſach, erhängte ſich hier ein Kinderreicher, der erſt 39 Jahre zählte 2. Singen a. H.(Der Tod im Bahnhof.) Der 18jährige Arbeiter Georg Durgch aus Wangen wurde auf dem Bahnhof während eines Rangiermanövers von eine! Lokomotive erfaßt und dabei ſo ſchwer verletzt, daß er im Krankenhaus ſtarb.— Der Hilfsſchaffner Richard Kromer aus Konſtanz erlitt auf dem hieſigen Bahnhof einen Schlag⸗ anfall, der ſeinen raſchen Tod herbeiführte. Im Dienſte der Volksgeſundheit Fünf Jahrzehnte Landesverſicherungsanſtalt Baden. NS. Die Landesverſicherungsanſtalt Baden, die in die⸗ ſem Frühjahr auf ihr 50 jähriges Beſtehen zurückblicken kann, hat die Aufgabe, den ſchaffenden Volksgenoſſen im Alter oder bei eintretender Invalidität eine Rente zu ſichern und ſie vor Not und Sorge zu bewahren. Schon früh hat man ſich daneben auch ſozialhygieniſchen Aufgaben zugewandt. Ins⸗ beſondere hat die LVA. Baden einer Volkskrankheit ihre Aufmerkſamkeit geſchenkt: der Tuberkuloſe. Wir dürfen mit Stolz ſagen, daß Baden auf dieſem Gebiet führend und beiſpielgebend vorangegangen iſt. Rund 5000 Tuberkuloſekranke werden jährlich in den badiſchen Lungen⸗ heilſtätten betreut und ſehen unter der hingebenden Pflege hervorragender Fachärzte ihrer Heilung entgegen. Beſonders ſeit der Machtübernahme hat man immer deutlicher erkannt, wie wichtig es iſt, die an Tuberkuloſe erkrankten Volksgenoſſen wieder zu geſunden, leiſtungsfähigen Menſchen zu machen und ſo der Nation wertvolle Arbeitskräfte zu erhalten. Heute im Kriege wird dieſe Aufgabe zu einer wichtigen ſtaatspolitiſchen: Geſundheit iſt kriegswichtig! Unter der Führung des Heilſtattenreferenten der LVA. Baden, Oberregierungsrat Pg. Fritz Plattner, beſuchte ein Mitarbeiter des NS.⸗Gaudienſtes zwei dieſer von der LVA. Baden betreuten Lungenheilſtätten, welche zu den modernſten und beſteingerichteten Deutſchlands zählen. Heilſtätte Nordrach⸗Kolonie. Im nördlichen Schwarzwald, am Ende des langgeſtreck⸗ ten Nordrachtales, in einer Höhenlage von 430 bis 560 Metern, am Südhang des 800 Meter hohen Mooswaldes liegt die Heilſtätte Nordrach⸗Kolonie. 1889, alſo ſie⸗ ben Jahre nach der Entdeckung des Tuberkelbazillus, richtete der praktiſche Arzt Dr. Walther hier ein Privatſanatorium für Lungenkranke ein, das 1908 in den Beſitz der LVA. Baden überging. Vier kleinere Gebäude mit zuſammen 107 Betten dienten zunächſt der Aufnahme von Kranken. 1909 wurde der ſog.„Liegehallenbau“ erſtellt, 1911 eine biologiſche Kläranlage und ein neues Trinkwaſſerreſervoir. 1913 baute man das angrenzende Gemeindeſchulhaus für die Zwecke der Heilſtätte um. Der heutige ſchmucke Hauptbau wurde 1922 in Angriff genommen und 1927 eingeweiht. Er iſt der größte und modernſte der zahlreichen Baulichkeiten und umfaßt neben der Krankenabteilung eine Verwaltungs⸗, Betriebs⸗, eine thera⸗ peutiſche ſowie eine Wirtſchaftsabteilung und einen beſon⸗ deren Wirtſchaftsbau mit Keſſelhaus, Maſchinenraum, Wä⸗ ſcherei, Werkſtätten und Desinfektionsraum. 1939⸗40 wurden die Küchenräume weſentlich erweitert und die mediziniſche Einrichtung erneuert und moderniſiert. Helle, luftige Zimmer nehmen die bettlägerigen Kranken auf, überall geſtatten ge⸗ räumige Balkone das Verweilen in der heilkräftigen Luft, mit allen Bequemlichkeiten ausgeſtattete Liegehallen dienen den Liegekuren, die einen wichtigen Beſtandteil der Tages⸗ einteilung der Kranfen bilden. Durch Veranſtaltung von Studentenkurſen dient die Heilſtätte Nordrach der Heran⸗ er ießung eines tüch'ſoen Tußerkuloſefachärzte⸗Nachwuchſes. Fri⸗deichs⸗ und Luiſenheim— die älteſte Lungenheilſtätte. Die älteſte und größte Lungenheilſtätte Badens, das Friedrichs⸗ und Luiſenheim, liegt am Südabhang des Hochhlauen, oberhalb Badenweiler, mit dem Blick nach dem Kandertal, auf Baſel und die Schweizer Alpen. 1898 wurde der erſte Hauptbau der Männerheilſtätte Friedrichs⸗ heim mit 115 Betten eingeweiht, 1908 folgte die Frauenheil⸗ ſtätte Lufſenheim, welche von der Männerheilſtätte durch einer bewaldeten Hügel getrennt iſt; heute ſind die beiden Anſtal⸗ ten durch einen 208 Meter langen Tunnel unterirdiſch mit⸗ einander verbunden. Hier befinden wir uns wirklich auf einer Großkampf⸗ ſtätte gegen die Tuberkuloſe! Ueber 50000 Kranke haben während der letzten 40 Jahre hier Geneſung geſucht. Es ähnelt ſchon einer kleinen Stadtgemeinde, was hier an Ge⸗ bäudekomplexen, Neben⸗ und Wirtſchaftsbaulichkeiten beiein⸗ ander iſt. Von 1925 bis 1932 entſtanden allein 12 Neu⸗ oder Erweiterungsbauten, 1938⸗39 wurde die mediziniſche Abteilung völlig moderniſiert und für die chirurgiſche Be⸗ handlung eincerichtet. Die Heilſtätte ſat ihre eigene Bäk⸗ kerei, rieſige Waſchanlagen, Maſchinengebäude, eigene Oeko⸗ nomie mit Mäſterei, umfangreiche Magazine, eine große An⸗ zahl Liegehallen mitten im Tannenwald mit dem Blick in die herrliche Schwarzwaldlandſchaft. i Die Krankenbehandlung iſt in beiden Anſtalten die gleiche. Im Vordergrund ſteht die Freiluftliegekur, bei der durch die Einwirkung der kräftigen Luft ſich die Krank⸗ heitsherde der Lunge allmählich ſchließen, dazu kommt die nahrhafte Koſt ſowie hygieniſch⸗diätetiſch⸗medikamentöſe Maß⸗ nahmen. 125 ernſteren Fällen ſchreitet man zu operativen Ein⸗ griffen mit denen man heute Fälle heilt, die früher als aus⸗ ſichtslos galten. Von großer Wichtigkeit bei der Erkennung der Tuberkuloſe ſind die Röntgenverfahren. Darum ſind un⸗ ſere Heilſtätten mit großzügigen Röntgeneinrichtungen aus⸗ geſtattet, welche die genaue Diagnoſe ſowie die fortwährende Beobachtung des Heilverlaufs ermöglichen. Durch das neueſte ſog. Schichtverfahren dringt das Auge des Arztes bis in die geheimſten Tiefen der Lunge ein. Nach dieſen Operatio⸗ nen erfahren die Geneſenden eine heilgymnaſtiſche Behand⸗ lung, welche für die Arbeitsfähigkeit von entſcheidender Be⸗ deutung iſt. In allerjüngſter Zeit tritt die ſog. Arbeits⸗ therapie in den Vordergrund; beſondere Werkſtätten geben den Kranken Gelegenheit, leichtere Arbeiten zu verrichten, die eine weſentliche ſeeliſche Stütze darſtellen. Auch für die Anter⸗ haltung der Kranken iſt beſtens geſorgt. Große Büchereien bieten guten Leſeſtoff, ein eigener Theaterſaal gibt Gelegen⸗ heit zu Kino⸗ und künſtleriſchen Vorführungen. Heilerfolge in 15 Jahren mehr als verdoppelt. Bei ſolch gewaltigen Anſtrengungen können auch die Er⸗ folge nicht ausbleiben. Die Heilerfolge haben ſich z. B⸗ gegenüber 1925, als die heutigen Verfahren noch unvollkom⸗ men entwickelt waren, mehr als verdoppelt! Die In⸗ validiſierungen wegen Lungentuberkuloſe haben ſich im Bereich der LBA. Baden ſeit 1925 um mehr als die Hälfte, ſeit 1901 um zwei Drittel vermindert! Das ſind Ergebniſſe, die für ſich ſelbſt ſprechen. Auch heute im Kriege wird alles darangeſetz werden, um die erreichten Fortſchritte in der Tuberkukoſe⸗ bekämpfung zu halten, ja weiter auszubauen. Dieſem Ziel, dient die opfervolle Arbeit der Aerzte, der Schweſtern und des techniſchen Perſonals in unſeren badiſchen Lungenheil⸗ ſtätten. H. R. * 7* Auch die„Fünfte“ war erfolgreich Das Geſamtergebnis der 5. Reichsſtraßenſammlung im Gar Baden. NSG. Acht Tage nach dem„Opfertag des Grenzgaues Baden“, der mit dem überwältigenden Ergebnis von nahezu 1,5 Millionen Mark für das Kriegs⸗Winterhilfswerk ab⸗ ſchloß, traten die Kriegsopfer mit der Sammelbüchſe auf die Straßen unſerer Städte und Dörfer am Oberrhein. Die Männer der NS.⸗Kriegsopferverſorgung ſetzten ſich zuſam⸗ men mit den Mitgliedern des Reichsbundes der Kinderreichen und des Reichsluftſchutzbundes dafür ein, daß auch dieſe 5. Reichsſtraßenſammlung zu einem vollen Erfolg wurde. Wie der Gaubeauftragte für das Kriegs⸗Winterhilfswerſ mitteilt, beträgt das Gefamtergebnis dieſer am 2. und 3. März durchgeführten Sammlung im Gau Baden 249 282,30 Mark, was gegenüber der gleichen Sammlung im Vorfahre eine Steigerung um 21,73 Prozent bedeutet. Während die Durchſchnittsſpende bei dieſer Sammlung im Winterhilfswerk 1938-39 8,48 Pfg. je Einwohner betrug, iſt diefe im Kriegs⸗ jahr 1940 auf 10,39 Pfg. geſtiegen. Wiederum ſteht an der Spitze der 27 badiſchen Kreiſe der Kreis Donaueſchingen mit einer Durchſchnittsſpende von 21,27 Pfg. Es folgen mit erheblichem Abſtand die Kreiſe Pforzheim mit 15,57, Konſtanz mit 14,36, Villin⸗ gen mit 13 und Stockach mit 12,58 Pfg. Auch dieſo Reichsſtraßenſammlung ſtraft die kapitaliſti⸗ ſchen Kriegshetzer in den plutokratiſchen Demokratien Lügen. Das deutſche Volk ſteht geſchloſſen wie ein Mann hinter ſei⸗ nem Führer. Im Grenzland aber— das hat erſt vor wenigen Tagen Reichsminiſter Dr. Frick in Freiburg aus⸗ geſprochen— iſt die Opferfreudigkeit und Einſatzbereitſchaft der ganzen Bevölkerung beſonders augenfällig und deshalb beiſpielhaft. Die letzte Reichsſtraßenſammlung am kommenden Samstag und Sonntag ſoll die Männer und Frauen unſeres Grenzgaues Baden wiederum bereit finden! F. K. H. Aus den Nachbargauen Dudweiler.(Bei lebendigem Leib ver⸗ brannt.) Eine ältere Frau, die blind und taub war, erlitt einen gräßlichen Tod. Beim Feuerſchüren gerieten ihre Kleider durch herausfallende Glut in Brand. Ihr 13jäh⸗ riger Enkel übergoß ſie mit Waſſer, wodurch die Verletzun⸗ gen noch ſchlimmer wurden. Nach Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus iſt die Frau geſtorben. 5 — Stein am Kocher.(Neunjähriger beim Spie ertrunken.) Der neunjährige Sohn des Arbeiters Otto Glaſer fiel beim Spiel in den See am Trächtenecker Waſſer⸗ ſchloß. Sein ſechsjähriger Bruder, der ihm zu Hilfe eilen wollte, fiel ebenfalls in den See. Es gelang, die Beiden aus dem Waſſer zu ziehen, doch blieben die Wiederbelebungsver⸗ ſuche an dem Neuniährigen obne Erfolg. n Dachdecker abgeſtürzt. D. Köln ſtürzte ein Dachdecker; meiſter bei Ausführung von Dachreparaturen von einer Lei ter und mußte mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus geſchafft werden; er iſt kurz nach der Einlieferung geſtorhen. Nach dem Ermittlungsergebnis iſt der Meiſter mit der Lei⸗ ter abgerutſcht. 1 5 n Fremde Briefe geöffnet und geleſen. Das Amtsgerich Vieles hatte den 33 Jahre alten Karl T. aus Bünde we⸗ gen Verletzung des Briefgeheimniſſes zu 100 Mark Geldſtrafe verurteilt Der Angeklagte hatte Berufung eingelegt. Die Die Beweisaufnahme ließ keinen Zweifel, daß T. in mehre⸗ ren Fällen Briefe an weibliche efolgſchaftsmitalieder wi⸗ derrechtlich geöffnet und geleſen hat, Die Strafkammer hielt für dieſes infame Verhalten— es handelt ſich zum Teil um Feldpoſtbriefe— die vom Amtsgericht verhängte Geldſtrafe für durchaus angebracht und verwarf deshalb die Berufung. r Fünfmarkſtück verſchluckt. Ein eigenartiger Unfall brachte das drei Jahre alte Töchterchen Tilde des Krämers Müller von Abensberg in Mainfranken in eine gefährliche Lage. Das Kind ſpielt mit einem Fünfmarkſtück ſteckte es in den Mund und verſchluckte die Münze. Das Geldſtück blieb in der Luftröhre ſtecken, ſo daß die Kleine dem Erſticken nahe war. Glücklicherwejſe gelang es, das Geldſtück aus der Luft⸗ röhre zu entfernen. e Bekannter Berliner Schauſpieler geſtorben. Der be⸗ iebte Berliner Schauſpieler und bekannte Bühnenleiter Ralph Arthur Roberts iſt einem Herzſchlag erlegen. Ralph Arthur Roberts ſtand im 56. Lebensjahr. ** Kibitzſchwarm in den Wupperbergen. Eine große Ueberraſchung war es für die Bewohner der Wupperberge, als in den letzten Tagen ein großer Schwarm Kibitze— etwa biuſt 50. wurden 1 21 5 e 1 ge⸗ hloſſenen Schwarm auf den Wieſen auf Futterſuche ging. Im Bergiſchen Land find Kibitze ſehr ſelten. 5 aber sparsam damit umgehen! Der Würfel ist kochfertig, also kein Feit zusetzen! Zum Strecken, Binden und Verbessern anderer soßen genügt off schon ein Teilchen des Würfels! Nur 3 Minuten durchkochen, damit nichts verkocht! Bie guten Dinge teibt man heute ein- Auch mit Knorr Gratengoße aparganm gein! Sparsam so Wohl in der Zobereitung als doch im Verbrauch. — * 5 8 ö a 1 ö 1 5 1 6 1 2 1 1 5 221 N 8 7 5 1 5 20 4 1 8. 34 1 Aufnahme⸗Appell der Jungmädels. Heute nachmittag 3 Uhr findet hier im Jungmädelsheim in der Zähringer⸗ ſtraße der Aufnahmeappell der Jungmädels ſtatt. Der Schuljahrgang 1929/30 wird antreten, um in die Reihen der Jungmädels aufgenommen zu werden. 8 Kleider⸗Sammlung. Wir weiſen auch an dieſer Stelle auf die Kleider Sammlung hin, die dieſe Woche hier von der Jugendgruppe der NS.⸗Frauenſchaft und von den BdM.⸗Mädels durchgeführt wird. 2 Hochſchule für Muſik und Theater. Die Leiſtungspru⸗ fung für Schauſpiel⸗Bühnenreife haben folgende Schauſpiel ſchülerinnen beſtanden: Marianne Fichelſcher, Hertha Fuchs Ingeborg Hüther, Urſula Schindehütte, Hildegard Standfuß und Doris Wochomurka. Zum Landeskommiſſar ernannt. Wie amtlich mitgeteil wird, wurde kommiſſariſcher Landeskommiſſär Dr. Guſtar Bechtold in Mannheim zum Landeskommiſſär daſelbſt ernannt Dr. Bechtold war vor Jahren als Landrat in Wertheim tätig. * — Begünſtigungen für ſtudierende Kriegsteilnehmer. Nachdem kürzlich die erſten Verwundeten aus dem Polenfeld⸗ zug an die Aniverſitäten und Hochſchulen zum Studium zurück⸗ gekehrt ſind, hat das Reichserziehungsminiſterium den Rek⸗ toren empfohlen, im Rahmen der beſtehenden Möglichkeiten zur Gewährung von Gebührennachlaß die Anträge von Kriegsteilnehmern und insbeſondere von ernſtlich Verwun⸗ deten mit größtmöglichem Entgegenkommen zu behandeln. —Verbraucher⸗Höchſtpreiſe für Erſatz⸗Seifen. Der Reichs⸗ kommiſſar für die Preisbildung gibt bekannt, daß alle Erſatz⸗ Seifen, Erſatz⸗Waſch⸗ und Putzmittel, die neu in den Handel kommen, für jedes Erzeugnis einen amtlich genehmigten Ver⸗ braucher⸗Höchſtpreis haben müſſen, welcher auf die Ware oder ihre Verpackung aufgedruckt werden muß. Alle Erzeug⸗ niſſe, die dieſen Aufdruck nicht tragen, verſtoßen gegen die Preisbeſtimmungen. Erhöhter Viehbeſtand trotz Krieg Günſtiges Ergebnis der Viehzählung. Nach Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamtes hal die Viehzählung vom 4. Dezember 1939, wie das Reichs⸗ miniſterium für Ernährung und Landwirtſchaft mitteilt, ein ſehr günſtiges Ergebnis gehabt, Es wurde im Groß⸗ deutſchen Reich folgender Viehbeſtand feſtgeſtellt(in Mil⸗ lionen Stück): Rindvieh 23.9(davon: Milchkühe 11.9), Schweine 29.1, Schafe 5.2, Ziegen 3.0, Federvieh 111.7(davon: Hühner 03.3), Bienenſtöcke 3.6. Der Schweinebeſtand iſt nach dieſem abſchließen⸗ den Ergebnis mit 29.1 Millionen Stück um faſt 500 000 Stück größer als bei der vorläufigen, bereits veröffent⸗ lichten Ermittlung, die 28.6 Millionen Stück ergab. Beim Rindpieh ſind die im vergangenen Jahr durch die Maul⸗ und Klauenſeuche verurſachten Verluſte durch verſtärkte Nachzucht bereits wiede rausgegli⸗ chen worden. Unſer Rindpiehbe ſt an d, die wichtigſte Quelle unſerer Fettverſorgung, iſt alſo voll leiſtungsfähig. Der Milchkuhbeſtand allein iſt um über eine Million Stück, der Geſamtrindviehbeſtand um faſt 1.5 Millionen Stück größer als vor dem Weltkrieg. Auf das günſtige Er⸗ gebnis der Schweinezählung wurde bereits bei Ver⸗ öffentlichung des vorläufigen Ergebniſſes hingewieſen. Eine Steigerung des Beſtandes iſt weiterhin trotz der ſich im Krieg für die Viehhaltung ergebenden Schwierigkeiten ein⸗ getreten bei den Schafen, Hühnern und Bienenſtöcken. Der Schafbeſtand liegt nunmehr um 1.5 Millionen Stück höher als vor der Machtübernahme im Jahre 1932. Die Zahl der Hühner iſt ſeit 1932 ſogar um 5.5 Millionen Stück geſtiegen, davon allein im letzten Jahr um faſt eine Million Stück. Die Grundlage unſerer Verſorgung mit vieh wirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſen, unſer Viehbeſtand, iſt alſo durch den Krieg in keiner Weiſe beeinträchtigt, ſondern im Gegenteil weiter geſtärkt worden. W̃᷑ Tag der Wehrmacht“ 8 eitrag zu krön ind am 16. und „ genügend vor⸗ Am„Tag der Wehrmacht“— Samstag, 16. und Sonn; tag, 17. März— ruft die Wehrmacht das deutſche Volk zu einer ſozialen Tat der Volksverbundenheit aller Deutſchen auf Sie wirkt an dieſem ihrem Ehrentage aber nicht für ſich, ſon⸗ dern für die unter uns, denen geholfen werden muß. Sie fordert ein Opfer, aber nicht für ſich, ſondern für die, für die die deutſche Volksgemeinſchaft in der heutigen Zeit dop⸗ pelt ſorgen muß. Da ſind zunächſt die 20 verſchiedenen Fahnen und Standarten der Wehrmacht, die von der DAF. Abt. Wehrmacht, den Männern des NS.⸗Reichskrieger⸗ und Marinebundes, den Mitgliedern der NSK OV. und des Reichstreubundes ehemaliger Berufsſoldaten ſowie den An⸗ gehörigen des Deutſchen Roten Kreuzes verkauft werden. 20 Fahnen und Standarten gehören zu einer Serie. Man kann alſo 20mal ſeine 20 oder mehr Pfennige in die Sammelbüchſe tun, bis man ſie vollſtändig beiſammen hat. Da iſt ferner die vom Wehrkreiskommando V heraus ebrachte Poſtkarte, die am„Tag der Wehrmacht“ erſtmalig, ebenfalls für 20 Pfennige, verkauft wird. Sie zeigt vor dem Adler der Wehr⸗ macht mit der Zahl/(Wehrkreis V) eine Silhouette der Stadt Stuttgart als dem Sitze des Wehrkreiskommandos V und im Vordergrund die Wappen Württembergs und Ba⸗ dens. Auch dieſe Karte wird zweifellos ſehr begehrt ſein. Eine beſondere Anziehungskraft wird ferner das in vielen Standorten im Wehrkreis V durchgeführte öffentliche Eintopfeſſen bilden, zu dem man ſich allerdings die Eſſenmarken für 50 Pfennig vorher bei der durch die Orts⸗ preſſe bekanntgegebenen Stelle beſorgen muß. Auf den erſten Blick wird vielleicht im Zeichen der heutigen Lebensmittel⸗ ö rationierung dieſes markenloſe Eintopfeſſen etwas merkwürdig erſcheinen. Aber die Erklärung iſt leicht gegeben: Unſere Sol⸗ daten haben in den letzten beiden Monaten ſich je ein Eſſen buchſtäblich vom Munde abgeſpart. Sie haben alſo ihr Opfer für den„Tag der Wehrmacht“ im Sinne der Volksverbun⸗ denheit bereits im Voraus gebracht. Dabei darf allerdings geſagt werden, daß ſie bei der guten Verpflegung des deut⸗ ſchen Soldaten trotzdem nicht zu hungern brauchten. Das öffentliche Eintopfeſſen wird, ſoweit die Möglichkeit dazu ge⸗ geben iſt, durch Vorträge von Muſikkorps und Chören ſowie durch ſonſtige Darbietungen umrahmt ſein. Aber ein Tip ſei hier gleich noch gegeben: es wird zweckmäßig ſein, ſich ſei⸗ nen Löffel zum Eintopfeſſen mitzubringen. Für Eſſenſchüſſeln iſt aber in genügender Anzahl geſorgt. Im übrigen wird in zahlreichen Standorten wieder Ge⸗ legenheit gegeben ſein, einzelne Kaſernen zu beſichtigen, wobei auch„Bunte Kompanie⸗Nachmittage“ durchgeführt werden, da und dort auch Veranſtaltungen am Vorabend. Auch ein Klein⸗ kaliberſchießen ſowie die Vorführung von Lehr⸗ und An⸗ ſchauungsfilmen der Wehrmacht iſt für verſchiedene Stand⸗ orte geplant. Daneben kritt auch das Deutſche Rote Kreuz mit verſchiedenen Veranſtaltungen hervor. Was machen wir Oſtern? NS. Die Sekretärin reichte dem Chef den Telefon⸗ hörer:„Privatwohnung! Ihre Gattin, Herr Kunze!“„Ja, Liebling?“„Ich habe ſoeben mit Lindemanns telefoniert. Wir ſind zu heute abend eingeladen. Wir beiden Frauen wol⸗ len unſere geliebten Ehemänner mit einem weitreichenden Vor⸗ ſchlag überraſchen!“„Was heißt weitreichend, Liebling? Wollt ihr verreiſen?“„Erraten. Du mußt wirklich mal ein paar Tage ausſpannen. Lindemann auch. Wir kaufen uns eine Eisenbahn und rutſchen zu Oſtern in eine nette Gegend. Ein⸗ verſtanden?“„Tfa. hm Ich glaube...“„Natür⸗ lich, habe ich mir gleich gedacht! Wieder keine Zeit! Ge⸗ ſchäfte gehen vor! Wir Frauen können hier in unſeren vier Wänden verſauern“ So ging das noch eine ganze Weile, bis Kunze tatſächlich keine Zeit mehr hatte und mit ein paar ſanften Redewendungen die Entſcheidung für den Abend in Ausſicht ſtellte. Abends bei Lindemanns! Die beiden Frauen ſchmollten, die Männer hielten ſich ratlos an ihren Zigarren feſt. Wenn Frauen etwas auf der Seele haben, ruhen ſie nicht eher, bis es heruntergerollt iſt. Frau Kunze machte einen blitzſchnellen Vorſtoß.„Sie, Herr Lindemann“, ſo ſchloß ſie,„haben doch ein Herz für uns Frauen. Legen Sie ihr Jawort in die Waagſchale! Bitte, bitte!“ Lindemann blies eine dicke Rauch⸗ wolke vor ſich hin:„Tia, meine liebe Frau Kunze. wenn der mal„Aha, Komplott!“ ereiferte ſich Frau Linde, mann.„So ein alter Spielverderber!“„Nun ſeld doch maß vernünftig,“ ſchaltete ſich Kunze ein.„Unnbtige Oſterreif haben eben zu unterbleiben! Die Reichsbahn hat ſede Ach für Kohlen, Lebensmittel und ſonſtige wichtige Transport nötig! Was die... Laßt mich doch mal ausreden] Alſo was die Eisbarrieren des ſibiriſchen Winters feſtgeleimt haben muß jetzt erſt mal auf die Beine gebracht werden! Da muß es ſelbſtverſtändlich ſein, auf Vergnügungsreiſen zu verzichten, Mein Vorſchlag: Wir ſtrolchen Oſtern ein wenig in der Um. gegend umher, pumpen uns die Lungen voll Ozon und ſtellen uns vor, wir hätten je zehn Stunden Eiſenbahnfahrt hintet und vor uns. Ich glaube, dabei ſpannen wir aus, ohne die Kräfte der Reichsbahn anzuſpannen!“ 0 Wenn Frauen lächeln, iſt die Wucht der Unmutswog; gebrochen. So war es auch hier, denn ſie waren nicht nut ideenreiche, ſondern auch vernünftige Frauen. Marktberichte Ohne Gewähr. Mannheimer Großviehmarkt v. 12. März. Es notierte 36,5 bis 46,5, Bullen 35,5 bis 44,5, Kühe 10 b 34,5 bis 45,5, Kälber 40 bis 65, Schafe 40 Marxktverlauf: alles zugeteilt. g Verſtand das Wort hat, müß das Herz ſchwekaen Seben 55.5 Gewinnauszug 5 5. Klaſſe 2. Deutſche Reichslotleri Ohne Gewähr Klaſſ e e Nachdruck verboteg Auf jede gezogene Nummer ſind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer in den drei Abteilungen I, II und. 7. Ziehungstag 6. März 1940 In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 3 Gewinne zu 10000 RM. 151334 2 Gewinne zu 5000 RW. 170241 239885 338364 2 Gewinne zu 4000 RM. 156823 350635 360551 387757 2 Gewinne zu 3000 RM. 156116 221984 24666 264167 266322 255874 Jie 36 Gewinne 40 2000 RM. 47225 64199 7954 89174 90586 153735 22⁰⁰ 264691 27 70 344521 357745 372507 99 Gewinne zu 1000 RM. 2836 24271 51525 64926 65580 84175 94950 1081 126889 132983 134694 135518 15247 172380 177248 178753 182363 190938 20816. 219219 22834 228923 236997 252381 258014 258261 267978 268151 31868 3470 348605 372323 389488 255 Gewinne zu 500 NM. 2781 4% 15514 22720 29011 30240 32828 3570 36559 40952 41614 43885 58999 61824 63250 69289 71434 75597 94369 95⁰⁰ 96135 10111? 110755 171311 118659 121655 126451 131004 13204! 138313 1355] 142216 142914 144248 144539 167121 171951 173165 176617 178462 180761 186390 120316 199005 205180 210385 216131 217305 219022 221337 224143 225759 23004 230832 235503 239499 249777 256118 260558 260830 255377 258407 270881 778 274201 278240 287298 292971 319486 322750 331580 338053 338760 343690 34¹ 34/35 359994 363863 356506 370025 370404 370645 370940 383556 394289 79 Gewinne zu 300 RRR. 2251 2759 4611 7895 10481 2/70 18363 8801 20086 21070 21074 21655 26700 25820 30599 21958 33762 3388 35327 377 27398 391% 39384 40402 40853 4554 44855 45972 46468 47333 50844 51202 52846 57822 54571 84550 56316 58480 61557 5962 62542 62960 670 50381 71977 789 75835 78586 83965 84079 84188 8584 86331 8719 875 79746, 94/9 95845 99182 100379 10424 105320 109256 120713 121046 121214 123261 125455 12624 13018 141394 14775 142937 143458 14476 46318 149081 163625 14369 166220 168000 169857 72036 174778 182415 184840 185553 185918 194067 194058 199939 278318 218180 217770 217551 221502 222688 225393 23367 258309 239715 239989 241450 24781 242008 247852 2435 248759 2498/4 253017 253702 25437 258241 252064 259880 275357 278664 278032 27813“ 27870 287242 294205 299743 301452 306893 315752 31584 35458 3 331402 888032 339834 341045 341680 344950 345787 359462 350984 361525 359914 370199 370254 376489 392191 392301 3923/2 394029 399028 Außerdem wurden 6486 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Im Gewinnrade verblieben: 3 Prämien zu je 500 000 RM., 3 Gewinne zu je 500 000 RM, g zu je 200 000, 6 zu je 50 000, 9 zu je 40 000, 9 zu je 30 000, 27 zu 20 000, 117 zu je 10 000, 216 zu je 5000, 294 zu je 4000, 672 zu je 3000, 1802 zu je 2000, 3651 zu je 1000, 8238 zu je 500, 18 914 zu je 300 und 223 539 Gewinne zu je 150 RM. 5 23393] 235/42 27786 273276 246800% 267579 26797 0 288937 28754 2 23 323927 328620 320297 253973 357635 358017 381867 385212 38828 8. Ziehungstag 7. März 1940 In der Vormittagsziehung wurden gezogen Gewinne zu 10000 RM. 14275 153737 15 Gewinne zu 5000 RM. 13740 240907 255718 326626 398279 3 Gewinne zu 4000 RM. 14793 12 Gewinne zu 3000 RM. 43080 5351 37968 181028 36 Gewinne zu 2000 RM. 18413 25858 174516 192659 205323 208875 220500 292285 304067 306364 38642 390291 9 Gewinne zu Joo RM. 5091 8805 12229 246! 22935 31380 88698 87584 156573 1568856 1593 162584 179727 198250 18795 205452 205840 21539 226201 230978 252834 254554 273159 300274 306181 314604 319611 323132 342573 3664I4 369095 37/6345 381537 257 Gewinne zu 500 RM. 3195 17822 19930 38127 41380 42838 52009 536²⁰ 63283 64492 6/829 87234 87757 9/0 10878 10901 112846 12224 126617 1292%7 129753 181979 132206 134546 137028 145602 151323 152591 154895 156740 1578486 157989 167686 168586 170946 173105 17534 187187 185743 1907 192300 202889 211083 213339 219385 219880 225254 227350 235252 229280 243157 245101 248420 251790 2641099 254573 254708 259759 270701 274053 281748 788196 290550 222229 301419 303528 304868 306638 317845 324118 324442 325953 328633 332271 234629 335233 348887 356212 369603 370430 373768 377359 378248 380319 381336 384118 388793 392810 396/42 554 Gewinne zu 300 NI. 167 1657 5837 6272 70% ge 8280 13126 15518 1854 1968 22% 23551 28505 30181 3105“ 32003 323686 34519 4213 45259 48351 53409 58653 8479 34802 55451 61054 63587 84810 55183 65442 69745 7028 31374 4482 74850 75 80203 80809 82538 833/90 88685 94520 55712 97710, 98103 99583 1071 f 10720 10701 110485 111021 111959 11222 121444 122091 132397 137833 144077 148428 148808 14544 150658 155/29 158052 165520 187140 701% 172258 172342 172755 17359 180582 180778 181666 185880 187885 188750 192363 195532 198224 198520 20148 202418 20456 207988 208707 298779 213075 218364 212753 222422 224591 275400 225595 236489 225/30 225“ 225722 282097 232762 2/14 288895 28701 22% 23507 245318 246/50 710 245 28l04] 254573 280904 257598 283959 255484 268718 7703/4 274037 7714 282190 290592 290873 292% 292807 253643 258184 300158 300326 303355 30% 3117 315314 318803 320554 321583 325256 328261 355688 332002 332019 235294 836286 3387/40 3333“ 343972 346085 346091 348315 345126 351705 55005 35215 355799 388833 389075 365403 364/75 357832 367502 36520 369% J 37295 3/6926 3775708 387400 387579 392558 353804 355702 356584 3994 395589 399764 Außerdem wurden 6528 Gewinne zu je 180 RM gezogen. Statt besonderer Anzeige. Polizeiwachtmeister a. D. zu sich zu nehmen. Mannheim-Seckenheim, 13. März 1940. von der hiesigen Leichenhalle aus statt. Gott, dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen lieben Mann, unseren guten, treubesorgten Vater Großvater, Schwiegervater, Bruder und Onkel Georg Philipp Hartmann im Alter von 61 Jahren, nach langem, schweren Leiden Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Freitag, nachmittags 3 Uhr Lan dw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaf Mannheim⸗Seckenheim. Die beſtellte Satfrucht muß fofort in unſerem Lager abgeholt werden. Anmeldungen für den Bezug von Sinlegschweinen werden ſofort in unſerem Lager entgegen⸗ genommen. Oebrauchter[ Vorrätig: Starkes Kinder- 8 Einleg⸗ Spolwagen Cc ſchwein zu verkaufen, kartoffeln 7 zu verkaufen. Flava(mittelfr.) Zu erfragen in der]& n Geſchäftsſt. d. Bl Alex. Schmich] Waldshuterſtr.! Fiſch⸗Kundenliſte. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß die Kundenliſte für Fiſche noch bis einſchl. 16. März 1940 offen liegt. Spätere Anträge auf Ein⸗ tragung können nicht mehr berückſichtigt werden. Städt. Ernährungs⸗ und Wirtſchaftsamt. Verſammlungs⸗Kalender Fußballvereinigung 1898. Heute Donnerstag abend ab 6 Uhr Training in der Schulturnhalle für ſämtliche Aktiven einſchl. Schüler und Jugend in üblicher Zeiteinteilung Anſchließend Spielerverſammlung im Lokal. Parteiamtliche Mitteilungen. S A⸗Sturm Pi 3/171. Betr. Wehrmannſchaft: Am Sonntag 17. März, vormittags 8 Ahr Antreten an den Planken zum Schießen. 5 NG.⸗Frauenſchaft. Die Jugendgruppe der RS.⸗Frauenſchaft und der BdM. führen gemeinſam dieſe Woche eine Sammlung in Kinderwäſche, Kleidern und alten Spielſachen durch. Wir bitten, die Sachen bereit zu legen und hoffen auf guten Erfolg. Rich. Rath/ Eiſenhandlung Beſtellungen auf Luftschutz- Hand- Feuersppitzen Goliat VI 1 mit 3 m Schlauch frei Haus Nm. 18.— Einrelshahen per Stück Rm. 1.10 werden auch während meiner Abweſenheit entgegen⸗ genommen bei R. 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