gspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, un der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., 2 Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte r. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und für M Anzeigenblatt f und„ Verindenant für den Stadtteil Mm. ⸗Secken helm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang Senſationelle Funde Die Hetze in ASA Die Stimmung in den Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika ſchildert Dokument 6, ein Bericht des polniſchen Botſchafters in Waſhington, Grafen Jerzy Potocki, an den polniſchen Außenminiſter vom 12. Januar 1939. Darin heißt es: „Die Stimmung, die augenblicklich in den Vereinigten Staaten herrſcht, zeichnet ſich durch einen immer zuneh⸗ menden Haß gegen den Faſchismus aus, beſon⸗ ders gegen die Perſon des Kanzlers Hitler und überhaupt gegen alles, was mit dem Nationalſozialismus zuſammenhängt Die Propaganda iſt vor allem in füdi⸗ ſchen Händen, ihnen gehört faſt zu 100 Prozent das Radio, der Film, die Preſſe und Zeitſchriften. Obgleich dieſe Propaganda ſehr grob gehandhabt wird und Deutſchland ſo ſchlecht wie möglich hinſtellt.— man nutzt vor allem die religiöſen Verfolgungen und die Konzentrationslager aus — wirkt ſie doch ſo gründlich. da das hieſige Publikom vollſtändig unwiſſend iſt und keine Ahnung hat von der Lage in Europa. Augenblicklich halten die meiſten Ameri⸗ kaner den Kanzler Hitler und den Nationalſozialismus für das größte Uebel und die größte Gefahr, die über der Welt ſchwebt. Die Lage hierzulande bildet ein ausgezeichnetes Forum für alle Art Redner und für die Emigran⸗ ten aus Deutſchland und der Tſchecho⸗Slowakei, die an Worten nicht ſparen, um durch die verſchiedenſten Ver⸗ leumdungen das hieſige Publikum aufzuhetzen. Außer dieſer Propaganda wird auch noch künſtlich eine Kriegspſychoſe geſchaffen: Es wird dem amerikani⸗ ſchen Volk eingeredet, daß der Frieden in Europa nur noch an einem Faden hängt, ein Krieg ſei unvermeidlich. Dabei wird dem amerikaniſchen Volke unzweideutig klargemacht, daß Amerika im Falle eines Weltkrieges auch aktiv vor⸗ gehen müßte, um die Loſungen von Freiheit und Demo⸗ kratie in der Welt zu verteidigen. Der Präſident Rooſevelt war der erſte, der den Haß zum Faſchismus zum Ausdruck brachte. Er verfolgte dabei einen doppelten Zweck: 1. Er wollte die Aufmerkſamkeit des amerikaniſchen Volkes von den ſchwierigen und verwickelten innerpoliti⸗ ſchen Problemen ablenken; 2. Durch die Schaffung einer Kriegsſtimmung und den Gerüchten einer Europa drohen⸗ den Gefahr wollte er das amerikaniſche Volk dazu veranlaſ⸗ ſen, das enorme Aufrüſtungsprogramm Amerikas anzu⸗ nehmen, denn es geht über die Verteidigungsbedürfniſſe der Vereinigten Staaten hinaus. der Münchener Pakt iſt dem Präſidenten Rooſevelt ſehr gelegen gekommen. Er ſtellte ihn als eine Kapitulation Frankreichs und Eng⸗ lands vor dem kampfluſtigen deutſchen Militarismus hin. Wie man hier zu ſagen pflegt, hat Hitler Chamberlain die Piſtole auf die Bruſt geſetzt. Frankreich und England hat⸗ ten alſo gar keine Wahl und mußten einen ſchändlichen Frieden ſchließen. Ferner iſt es das brutale Vorgehen ge⸗ gen die Juden in Deutſchland und das Emigrantenpro⸗ blem, die den herrſchenden Haß immer nen ſchüren gegen alles, was irgendwie mit dem deutſchen Nationalſozialis⸗ mus zuſammenhängt. Das Werk der Juden. An dieſer Aktion haben die einzelnen jüdiſchen Intel⸗ lektuellen teilgenommen. Sie wollen, daß der Präſiden zum Vorkämpfer der Menſchenrechte wird, der Religions⸗ und Wortfreiheit, und er ſoll in Zukunft die Unruheſtifter beſtrafen. Dieſe Gruppe von Leuten, die die höchſten Stel; lungen in der amerikaniſchen Regierung einnehmen und die ſich als Vertreter des„wahren Amerikanismus“ und al⸗ „Verteidiger der Demokratie“ hinſtellen möchten, ſind im Grunde doch durch unzerreißbare Bande mit dem interna, tionalen Judentum verbunden. Für dieſe jüdiſche Inter⸗ nationale, die vor allem die Intereſſen ihrer Raſſe im Auge hat, war das Herausſtellen des Präſidenten der Ver, einigten Staaten auf dieſen„idealſten“ Poſten eines Ver teidigers der Menſchen rechte ein ganz geniale: Schachzug. Sie haben auf dieſe Weiſe einen ſehr ge⸗ fährlichen Herd für Haß und Feindſeligkei auf dieſer Halbkugel geſchaffen und haben die Welt in zwe feindliche Lager geteilt. „Hitlers guter Wille“ Eingeſtändnis in einem polniſchen Geheimbericht. Einen ſehr ausführlichen,„ſtreng geheimen“ Bericht de⸗ polniſchen Bolſchufbere in Paris an den polniſchen Außen miniſter vom 1. Februar 1939 bildet Dokument 8. Er ſchildert die politiſche Lage und Stimmung in Frankreich nach der Diskuſſion über die Außenpolitik in der franzöſit ſchen Kammer und dem Vertrauensvotum für die Regie rung Daladier. Er will ein wieder regeres Intereſſe der öf fentlichen Meinung Frankreichs für Polen feſtſtellen unz bedauert. daß Außenminiſter Bonnet den polniſchen Außen miniſter Beck bei deſſen Aufenthalt in Monte Carko nicht ge⸗ ſprochen habe. Dann kommt der Botſchafter auf den Beſuch Becks bei Adolf Hitler in Berchtesgaden zu ſprechen. Er ſchreibt darüber u. a.: i „Als die Nachricht von Ihrer Abreiſe nach Berchtes⸗ gaden bekannt wurde, erſchienen nicht nur nicht in der fran⸗ zöͤſiſchen Preſſe die früheren kritiſchen Aeußerungen wei⸗ ter, ſondern im Gegenteil alle Vorwürfe richteten ſich an die Adreſſe von Miniſter Bonnet. Letzterer verſuchte, wie es ſcheint, die Angriffe unſchädlich zu machen, denn er verbrei⸗ 1 Geſprächen mit einigen Parlamentsmitgliedern die inſicht, daß in Polen die innere Lage ſehr ſchwierig ſei und 5 uns von Deutſchland Gefahren drohen. Im übrigen 9 die Reſultate Ihres Treffens, Herr Miniſter mit em Kanzler in ſich ſo beredt, daß ſie die Kritik an Mini⸗ ſter Bonnet ſehr weſentlich verſtärkten. Dienstag, den 2. April 1940 Man verſtand in Frankreich, daß nicht nur die unmik⸗ kelbaren polniſch⸗deutſchen Beziehungen keiner Verſchlechte⸗ rung unterlagen, ſondern daß wir ſogar miklelbar nicht be⸗ droht ſind, weder durch die ſogenannte ukrainiſche Aktion des Kanzlers Hitler, noch durch irgendweiche ſeiner Gewalt⸗ maßnahmen in Mitteleuropa. Obſchon das Treffen in Berchtesgaden zu einer be⸗ deutenden Entſpannung der Lage in Oſt⸗ und Mitteleuropa führte, kann die Gefahr einer expanſiven Ak⸗ tivität Deutſchlands ſich leicht in Weſteuropa fühlbar machen, und das im Zuſammenhang mit der brutalen antifranzöſi⸗ ſchen Kampagne, die von Italien geführt wird und die die Hoffnungen der Franzoſen verminderte, daß dieſes ſich in den Rahmen der ſogenannten imperialen Politik einſchlie⸗ ßen würde. Die Reſultate der engliſchen Miniſterbeſuche in Rom verminderten dieſe Beunruhigung nicht im geringſten.“ Der Bericht übt dann weiter Kritik an Außenminiſter Bonnet, der zwar in der außenpolitiſchen Debatte mehrmals poſitiv über das Bündnis mit Polen ſich geäußert habe, je⸗ doch nur als Verteidigung gegenüber der Kritik einzelner Abgeordneten und nicht aus eigener Initiative. Ueberzeu⸗ gender hätte die Erklärung Daladiers geklungen, der die Entſchloſſenheit Frankreichs betont habe, die Pakte mit Rußland und Polen aufrechtzuerhalten, wobei das Gewicht deutlich auf die Beziehungen zu Polen gelegt worden ſei, Dieſe entwickelten ſich, ſo berichtet der Bolſchafter weiter, in letzter Zeit in Form eines freundſchaftlichen informatoriſchen Kontaktes auf Grund von Unterredungen und Verhandlun⸗ gen mit Deutſchland. Der Botſchafter ſieht in dieſer Entwick⸗ lung einen weſentlichen Fortſchritt gegenüber der Lage nach München. Die deutliche Abneigung gegen Polen, die damals geherrſcht habe, werde fetzt durch ein Verſtändnis dafür er⸗ ſetzt, daß Polen auf dem Kontinent der einzige Staat ſei. der bei der Entwicklung des Problems der franzöſiſchen Sicherheit eine wichtige und poſitive Rolle ſpielen könne. Es wäre aber gefährlich und unrichtig zu behaupten, daß die franzöſiſche Regierung das Bündnis mit Polen ſchon in ſei⸗ nem vollen Wert würdige und entſchloſſen ſei, aus dieſem eim weſentliches Element ihrer Politik zu machen. Der Be⸗ richt fährt dann fort: „Eine weitere günſtige Entwicklung der franzöſiſchen Po⸗ litik uns gegenüber kann entweder dann erfolgen, wenn ſich die Gefahren, die Frankreich bedrohen, verſchärfen, oder wenn ſich unſere Lage in Oſtmitteleuropa weiterhin konſo⸗ lidiert und unſer Einfluß dort wächſt. In der franzöſiſchen Politik kämpfen zwei Tendenzen: das alte, unter dem Ein⸗ fluß der letzten Ereigniſſe merklich verringerte Streben, ihren Einflüſſen die ſogenannten kleineren Staaten des euro⸗ päiſchen Kontinents unterzuordnen bzw. ſie als Handels⸗ objekte mit Deutſchland zu benutzen, außerdem aber das immer kräftigere Beſtreben, ſich ſelbſt in Europa den Frie⸗ den zu ſichern. Es iſt natürlich, daß mit dem Augenblick, mit dem ſich im Maß der Entwicklungen der allgemeinen, und im beſonderen unſerer Situation zeigt, daß eine Zu⸗ ſammenarbeit mit Polen nicht nur vom Geſichtspunkt einer Sicherung der elementaren Sicherheitsbedingungen, natür⸗ lich auf Koſten eines gewiſſen Riſikos, von Bedeu⸗ kung werden kann, die Haltung zu dem Bündnis mit uns, welche bis jetzt noch nicht entſchieden und voll innerer Vor⸗ behalte iſt, einer poſitiven wünſchenswerten Entwicklung unterliegen kann. Hierauf wird aber immer der Standpunkt der engliſchen Regierung von Einfluß ſein, welcher ſicher noch für lange Zeit für die franzöſiſche Politik maßgebend ſein wird. Ich erlaube mir, perſönlich die Aufmerkſamkeit des Herrn Miniſters auf eine gewiſſe Veränderung zu lenken, welche anſcheinend in der franzöſiſchen Politik bei der Ausrichtung ihres Verhältniſſes zum Bündnis mit uns und zum Pakt mit Sowfetrußland eimtritt. Opwohl Miniſter Bonnet die Charakteriſierung des Verhältniſſes zu den Verträgen mit uns und mit der Sow⸗ jetunion in einer Aeußerung zuſammenfaßte, kann man mit aller Gewißheit feſtſtellen, daß unſere Lage ſowohl in der franzöſiſchen politiſchen Auffaſſung wie auch in maßgeben⸗ den Regierungskreiſen unvergleichlich beſſer 1 als die der Sowjetunion, wir ſtehen ſozuſagen an erſter Stelle. So ſehr auch vor dem September Sowjetruß⸗ land als wichtigſter Bündnispartner in Oſteuropa angeſe⸗ hen wurde, welcher eventuell auf uns einen Druck ausüben ſollte, ſo iſt die 90 doch jetzt umgekehrt. Polen tritt in die Rolle des hauptſächlichſten Partners Frankreichs, Sowjetrußland gilt jetzt mehr als ein Hilfs⸗ faktor bzw. als ein nur formaler, welcher den Rücken Po⸗ lens decken ſoll. Auch auf dieſem Gebiet ſind wir alſo Zeu⸗ gen einer wünſchenswerten und geſunden Entwicklung, di⸗ mit dem realen Kräfteverhältnis in Oſteuropa in Ueber⸗ inſtimm⸗ ſteht. e alles das Obige zuſammenfaſſen, mochter wir in unſerem Beſtreben nach einem vollkommenen Aus⸗ gleich und einer Normaliſierung der Bündnisbeziehung zu Frankreich letzthin einen recht großen Schritt vorwärts ge⸗ tan haben vor allem was die Wendung in den hieſiger Anſchauungen und der Preſſe betrifft. In der allernächſter Zukunft haben wir wahrſcheinlich mit zwei Eventuga⸗ litäten zu rechnen: d a 1. Entweder die Bedrohung Frankreichs ſeitens Ita liens und Deutſchlands wird wachſen, in dieſem Falle wer den wir das Objekt eines Druckes von Frankreich ſein, da⸗ ſich die Lage dadurch zu erleichtern ſucht, daß man Deutſch lands Handlungsfreiheit in gewiſſer Weiſe lähmt. 2. Oder aber man wird verſuchen, Möglichkeiten zu finden, um zu einer dauerhaften Entſpannung de; Lage in Europa zu kommen; dies ſtellt uns vor die ſchwie rige Aufgabe die Ergebniſſe und Möglichkeiten unſerer kon, ſtruktiven Friedensarbeit zu verteidigen und aktiv auszu werten. Meiner Meinung nach wird dieſe Aufgabe wirklick ſchwierig ſein, denn bis jetzt hat man im Weſten unſer⸗ Rolle in der Befriedung Oſtmitteleuropas noch nicht erkannt Die franzöſiſchen Politiker wie auch die hieſige Oeffend lichkeit(in England, nehme ich an, wird es genau ſo ſein ſind geneigt, die bisherigen poſitiven Reſultate unſerer Frie denspolitik als Ergebnis eines augenblicklichen guten Wit lens, oder vielmehr der vorübergehenden Pläne des Kanz lers Hitler, nicht aber als Reſulkal unſerer eigenen Aktion kät und Machtſtellung zu behandeln. N Aus eben dieſen Gründen ſcheint ihnen unſere Lag! ſtändig in Frage zu ſtehen, und unſere Möglichkeiten ihnen ſehr zweifelhaft zu ſein. Unter dem Einfluß der letzten En eigniſſe und Ihrer Maßnahmen, Herr Miniſter, nur iſt da⸗ Vertrauen zu der wirklichen Selbſtändigkeit und Unabhän gigkeit unſerer Politik gewachſen. Doch iſt das noch nich mit einem Vertrauen in unſere Chancen und Machtmöglich keiten gleichbedeutend.“ Wie Hudſon Deutſchland fangen wollte Als Dokument 10 wird ein Bericht des polniſcher Botſchafters in London, Graf Edward Raczynſki, an der polniſchen Außenminiſter veröffentlicht, der ſich mit de⸗ Wirtſchaftsmiſſion Hudſons, des britiſcher „parlamentariſchen Sekretärs für den Außenhandel“ be faßt. Der Botſchafter gibt den Inhalt einer Unterhaltun, enn die er mit Hudſon hatte. Es heißt darin unter an⸗ erem: „Dank der impulſiven Art und der Unmittelbarkeit von Herrn Hudſon war die Unterhaltung mit ihm allerding⸗ beſonders intereſſant. Er verhehlte nicht ſeine Ueberzeu gung, daß die ganze grundſätzliche Anſtrengung England von dem Geſichtspunkt geleitet iſt, ſich der deutſchen Drohung entgegenzuſtellen. Die Gefahr, di von Seiten Italiens drohen kann, ſchätzt Herr Hudſon gering. Aber auch in der Beurteilung des deutſchen Problems offenbarte er viel Optimismus. Er ſagte mir daß ſeines Erachtens„wir uns ſchon faſt hinter dem Sta dium der Gefahr befinden“. Insbeſondere wünſche Deutſch land ſehr ein wirtſchaftliches Einverſtändnis, deſſen Für ſprecher unter anderen Herr Funk ſein. Die britiſche Re gierung ſei aber entſchloſſen, von keinem europäl ſchen Markt zurückzuweichen und auf ſeinen Be ſitzſtand nicht zugunſten des Deutſchen Reiches zu verzich ten. Das bedeute jedoch nicht, daß Großbritannien Deutſch land den erſten Platz ſtreitig machen wolle, den es aus na⸗ türlichen, geopolitiſchen uſw. Gründen auf einigen mittel europäiſchen Märkten innehatte. Herr Hudſon berief ſich als er ſeinen Optimismus in Bezug auf die Ergebniſſe ſei⸗ ner Berliner Unterredungen begründete, unter anderem auf folgende Mitteilung, die ihm der neue rumäniſche Geſandte in London, Herr Tilea, machte: Von deut⸗ ſcher Seite wurde Ungarn noch vor einigen Wochen fürn eine Regulierung der gegenſeitigen Wirtſchafts beziehungen und für eine Sicherung der Abnahme der ungariſchen land wirtſchaftlichen Erzeugniſſe die Bedingung geſtellt, auf di⸗ Einrichtung neuer Werkſtätten in den Induſtrien, die die deutſche Ausfuhr intereſſieren, zu verzichten. Letzthin ſob man deutſcherſeits von der Forderung abgeſehen und di⸗ Aenderung der Haltung damit begründet haben, daß eine baldige Wirtſchaftsverſtändigung zwiſchen dem Reich und Großbritannien gewiß ſei. „Indem Herr Hudſon an dieſer Stelle in charakteriſti⸗ ſcher Weiſe ſeinem Vertrauen auf eine günſtige Entwicklung der Ereigniſſe Ausdruck gab, ſagte er:„Jetzt verhandeln wir auf wirtſchaftlichem Gebiet und werfen das deutſche Syſtem der zweiſeitigen Tauſchtransaktionen um.() Im Herbſt ziehen wir Göring nach London, in einem Jahre werden wir es zu einem die Rüſtungen beſchränken⸗ den Vertrag gebracht haben, in 18 Monaten aber werden. wir die ſchmerzhaften Kolonial⸗Rohſtoff⸗Geſchwüre reſtlos erledigt haben, und auf dieſe Weiſe ſichern wir den Frie⸗ 955 155 ſtellen das erſchütterte politiſche Gleichgewicht wie⸗ er her.“ Das ſich in dieſen Worten offenbarende Vertrauen von Herrn Hudſon auf das Ergebnis ſeiner Unterredungen iy Berlin hindert ihn nicht, an eine„Politik der Entwicklung der Widerſtandsmittel“ zu denken und davon zu reden. In⸗ dem er ſelbſt die Stellungnahme ſeines Landes charakteri- ſierle, behauptete er, die britiſche Politik habe jetzt die Me⸗ thoden und Parolen der letzten 20 Jahre aufgegeben und an die 9 Epoche zu Ende des 19. Jahrhunderte angeknüpft, d. h. an die Epoche von Joſef Chamberlain. nokwendigerweiſe an die Tradition:„Jingo()“, Die zweite Hälfte des Berichtes bezieht ſich auf So w⸗ jetrußland. Intereſſant iſt darin eine Bemerkung des ruſſiſchen Botſchafters in London, Majſki, der im Geſpräch mit dem polniſchen Botſchafter den Engländern vorwirft, daß ihnen die notwendige hiſtoriſche Perſpektive fehle und daß ſie das Gleichgewicht der Kräfte in Europa nicht zu⸗ treffend beurteilten. Er meine, daß die Engländer ſich die Macht Großbritanniens ſo wie im Jahre 18 70 vor⸗ ſtellen. Auch die übrigen Bemerkungen Maffſkis über die britiſche Politik und beſonders über die ed einer engliſchen Wirtſchaftsabordnung nach Moskau ſind ſehr kühl und zurückhaltend. Dokument 16 1 folgender Erlaß des polniſchen Miniſteriums für Handel und Gewerbe in Warſchäu an die 18955 chen Handelsräte in Paris und London vom 13. Juli 39: „Das brach dc 5 ange und Induſtrie hat in Er⸗ fahrung gebracht, daß d 1 8 N und 1 See. ſchiffahrtsunternehmungen von ihren Regierungsüberwa⸗ chungsſtellen ſchon jetzt genaue Inſtruktionen erhallen ha⸗ ben für den Fall des e e ebenſo 50 über Konſtruktionsveränderungen, Umbauten und Ergän⸗ ungsbauten ſpeziell am Bug der Schiffe, die von dieſen Ge⸗ ſellſchaften benutzt werden. Infolgedeſſen bittet das Miniſterium für Handel und Induſtrie, dieſe Angelegenheit möglichſt raſch zu unterſu⸗ chen und möglichſt genaue Informationen an das Miniſte⸗ Fkium einzuſenden. Wenn es mögli g iſt, bittet das Miniſte⸗ klum um den Wortlaut der betreffenden Inſtruktionen.“ Gewaltiges Aufſehen in ASA Leidenſchaftliche Erörterung der Veröffentlichungen über die Kriegshetze der Bolſchafker Nooſevelts. Waſhington, 1. April. Die leidenſchaftliche Erörterung des neuen deutſchen Weißbuches hält überall in den Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika in unverminderter Stärke an. So füllen die polniſchen Dokumenke nicht weniger als ſechs Spalten der beiden erſten Seiten der„Daily News“. Im Leitartikel erklärt das Blatt, ſollte Botſchafter Bullitt wirklich eine aktive Teilnahme der As A am Kriege in Ausſicht geſtellt haben, ſo habe er die Polen in ſkandalöſer Weiſe irregeführt, und wenn Chamberlain und Daladier ſich auf derartige Informakionen verlaſſen häkten, als ſie zu ihren ſchickſalsſchweren Entſcheidungen des 3. September t ſeien, dann habe man ihre Klugheit gewaltig über⸗ ſchätzt. And wenn kiennedy Chamberlain und Halifax cuf⸗ gefordert haben ſollle, Polen ſofort finanziell zu unterſtüt⸗ zen, habe er ſich in ein gefährliches Unternehmen eingelaſ⸗ ſen. das ihm nichts angebe. Daß Rooſevelt jedenfalls andererſeits entſchloſſen ſei, den Weſtmächten mit allen Mitteln außer vielleicht einer aktiven Teilnahme am Krieg zu helfen, ſtellt im gleichen Blatt der bekannte Journaliſt Clapper feſt, der als Bei⸗ ſpiele hierfür die Aenderung des Neutralitätsgeſetzes zu Gunſten der Weſtmächte ſowie die Tatſache anführt, daß die US A⸗Regierung England und Frankreich die ameri⸗ kaniſche Flugzeuginduſtrie ſo gut wie vollſtän⸗ dig zur Verfügung geſtellt habe. Rooſevelt treibe eine Po⸗ litik zu Gunſten der Weſtmächte, obwohl der Wille des Volkes immer ſtärker werde, ſich aus dem Kriege her⸗ auszuhalten. „Newyork World Telegram“ nimmt in ähnlicher Weiſe Stellung. Wenn Bullitt, ſo ſchreibt die Zeitung, vor 14 Monaten dem polniſchen Botſchafter tatſächlich den Ein⸗ druck vermittelt habe, daß Amerika im Kriegsfalle auf Sei⸗ ten Englands und Frankreichs teilnehmen werde, dann habe er einenfkandalöſen Unſinn geſchwatzt. Hät⸗ ten Chamberlain und Daladier ſich wirklich auf derartige Informationen verlaſſen, dann habe man ſich in ihrer Intelligenz gröblich geirrt. Im übrigen ſchwankt die Reaktion auf die Enthüllun⸗ gen zwiſchen empörten Rufen nach Unterſuchung der ſchul⸗ digen amerikaniſchen Diplomaten, ſcharfer Kritik Rooſevelts und Verſuchen, die ſehr peinlichen Dokumente teils als ge⸗ fälſcht hinzuſtellen, teils zu bagatelliſieren. Um ſo bedeuk⸗ ſamer iſt der große Leitartikel der Hull naheſtehenden Waſhington Poſt“ vom Sonntag. Dieſe lehnt ſogar Hulls hundertprozentiges Dementi ab, offenbar, weil ſie ebenſo gut wie jeder Kenner der amerikaniſchen Außen⸗ politik weiß daß die Behauptungen von Potocki und anderen Polen über die Anſichten Bullitts und Kennedys ae grundſätzlich ſtimmen und weil of⸗ enſichtlich Hull dieſes Dementi auf direkten Befehl ſeines Arbeitgebers abgeben mußte, Bullitt habe zwar den Inhalt des Potocki⸗Berichts dementiert und Kennedy werde ver⸗ mutlich das gleiche tun, aber leider klängen die bisher be⸗ kannt gewordenen Auszüge durchaus plauſibel. Die volle Wahrheit zwinge zu dem Verdacht, daß die behaup⸗ teten Aeußerungen ſehr gut die Anſichten und die Politik Rooſevelts, im Gegenſatz zu der des Staatsdepartements, wiedergegeben haben mögen. Das Blatt verweiſt darauf, daß man die Dokumente nicht bagakelliſieren dürfe, die erſtens den Engländern und IJranzoſen zeigten, daß Rooſevelt ſie zum Krieg anſtachelke, ohne ſelbſt etwas riskieren zu wollen, zweitens den Ame⸗ rikanern kurz vor der Präſidentenwahl bewieſen, daß Roo⸗ ſevelt im Streit zwiſchen Ddeukſchland und Polen berei war, in einer Weiſe Partei zu ergreifen, die ſich mit einer völligen Neutralität nicht vereinbaren laſſe. Man könne daher das Weißbuch nicht mit einem Lächeln abtun. Anklage gegen Bullitt gefordert Große Beachtung fand die zur beſten Hörzeit des Rund⸗ funks gebrachte ſcharfe Rede des führenden republikaniſchen Mitgliedes des Außenausſchuſſes des amerikaniſchen Abge⸗ ordnetenhauſes, Hamilton Fiſh, der erklärte, das deutſche Weißbuch beſtätige ſeine ſchon immer ausgedrückte Ueberzeugung, daß die Kriegshyſterie in den Vereinigten Staaten direkt aus dem Weißen Hauſe ſtamme. Sollte die von ihm geplante Nachprüfung die im Weißbuch enthal⸗ denen Beſchuldigungen gegen den Pariſer US A⸗Botſchaf⸗ ter beſtätigen, ſo werde er im Kongreß formell beantragen, Bullitt unter öffentliche Anklage zu ſtellen. Auch Roo⸗ ſevelt ſollte das gleiche Schickſal erleiden, falls er ge⸗ heime Abmachungen, die Amerika in den Krieg ver⸗ wickeln würden, mit ausländiſchen Regierungen getroffen habe. Fiſh zitierte alsdann längere Auszüge aus Potoc⸗ kis Bericht und erklärte, dieſe deutſchen Enthüllungen ſtell⸗ ten außerordentlich ernſte Beſchuldigungen dar, die nicht einfach lächerlich gemacht und mit einer Handbewegung beiſeitegeſchoben werden könnten. Zu ſagen, die Veröffent⸗ lichung ſei Propaganda, die mit mehreren Salzkörnchen enoſſen werden müſſe, ſei keine Antwort, denn tatſächlich tehen die geſamte Außenpolitik Amerikas und das Leben amerikaniſcher Bürger auf dem Spiel. Unter der Balken⸗ berſchrift„Bullitt und Kennedy droht Senatsunterſuchung“ meldet„Newyork Journal American“, daß der Bundes⸗ kongreß über die Enthüllungen der geheimen amerikaniſchen Intrigen in Europas Politik vor Kriegsausbruch derartig beunruhigt ſei, daß vorausſichtlich der geſamte Fall nächſte Woche im Plenum des Senats und Abgeordnetenhauſes ventiliert würde. Das demokratiſche Mitglied des auswärtigen Senats⸗ ausſchuſſes Reynold erklärte, dem gleichen Bericht zu⸗ folge, er wolle die Vorladung Bullitts und Kennedys ver⸗ langen, damit beide unter Eid alle Hintergründe der ame⸗ rikaniſchen Diplomatie in Europa ſeit Beginn der augen⸗ blicklichen Kriegskriſe aufdecken. Wir alle, ſo fuhr Reynold fort, erinnern uns, daß vor Amerikas Eintritt in den Weltkrieg von verſchiedenen eu⸗ ropäiſchen Regierungen alle möglichen Dokumente veröf⸗ fentlicht wurden, die das amerikaniſche Staatsdepartement prompt dementierte, obwohl ſich Jahre nach dem Weltkrieg ergab, daß die 1915 und 1916 erhobenen Beſchuldigungen im weſenklichen zutrafen. Bloße Preſſedementis der der⸗ zeitigen deutſchen Dokumente werden das US A⸗Volk nicht zufriedenſtellen. Die Echtheit der Dokumente Ausländiſche Journaliſten ſahen die Originale. Newyork, 2. April. Mehrere Newyorker Blätter ver⸗ öffentlichen eine United⸗Preß⸗Meldung aus London, die einem direkten Eingeſtandnis der Echtheit der deutſchen Do⸗ kumentenveröffentlichung durch polniſche Kreiſe in London gleichkommt. Auch wird in dieſem Zuſammenbang betont Sieben Morane abgeſchoſſen Großer Erfolg der deutſchen Jagdflieger.— Werkvolle Aufklärungsergebniſſe. DB. Berlin, 1. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Weſten geringe Spähtruppkäligkeit und ſchwaches Arkilleriefeuer. Südlich Saarbrückens über franzöſiſchem Boden kam es am Nachmiktag des 31. März zu verſchiedenen größeren Luftkämpfen zwiſchen deutſchen und franzöſiſchen Jagdflug⸗ zeugen. Trotz zahlenmäßiger Aeberlegenheit der Franzoſen choſſen die deutſchen Jäger ohne eigene Verluſte ſieben Morane- Flugzeuge ab. Tagsüber wurde über Oſtfrankreich und der Nordſee bis zu den Shekland-Inſeln aufgeklärk. Die eingeſetzten Flugzeuge kehrten mit wertvollen Ergebniſſen unverſehrt zurück. * Ueber die Luftkämpfe gibt eine Sondermeldung noch Einzelheiten. Danach kämpften insgeſamt 25 Meſſerſchmitt⸗ Flugzeuge gegen 36 Morane. Im einzelnen ſpielten lich folgende Kämpfe ab: Bei Püttlingen ſtanden in zwei Treffen acht Meſſerſchmitt⸗Flugzeuge acht Moranen gegen⸗ über. Dabei wurde ein Morane über dem Ort Püttlingen zum Abſturz gebracht. Auf einer weiteren Morane rettete ſich der Flugzeugführer durch Fallſchirmabſprung. Ein Luft⸗ kampf fand ſüdlich von Saargemünd ſtatt, und zwar griffen neun Meſſerſchmitt⸗Flugzeuge 20 Morane an. Ein franzöſiſches Jagdflugzeug ſchlug brennend in der Nähe Saargemünds auf, ein anderes montierte infolge der Be⸗ ſchußwirkung in der Luft ab. Ueber Mörchingen kam es zum Kampf zwiſchen acht deutſchen und acht franzöſi⸗ ſchen Jägern. Ein franzöſiſcher Flugzeugführer ſprang nach Beſchuß im Fallſchirm ab. Ein franzöſiſches Flugzeug ge⸗ riet in der Luft in Brand. Ein drittes franzöſiſches Flug⸗ zeug trudelte und ſtürzte zu Boden, da anſcheinend der Führer tödlich getroffen war. (Ps.). Am 31. März konnten unſere Jagdflieger im Weſten in mehreren Luftkämpfen mit franzöſiſchen Jägern vom Typ Morane erfolgreich bleiben, wie bereits berichtet wurde. Die Kämpfe ſpielten ſich in den ſpäten Nachmittags⸗ ſtunden des Sonntag ab. Zwei Staffeln eines Jagdflieger⸗ horſtes im Weſten waren hauptſächlich daran beteiligt, de⸗ ren erfolgreiche Flugzeugführer nach der Landung auf dem Heimatflughafen mit knappen Worten ſchilderten, wie ſte u ihren Erfolgen kamen. Oberleutnant B. glückte es, in 5 nachfolgend geſchilderten Luftkampf gleich zwei Mo⸗ rane abzuſchießen, eine Leiſtung, die beſonders anzuerken⸗ nen iſt. 5 15.30 Uhr Start. Dunſtig iſt es in Bodennähe. Oben wird es etwas beſſer. Frontwärts geht wie alle Tage der Flug. Immer mehr dringt die Sonne durch. Ob die Fran⸗ zoſen wohl noch da ſind, die beim Start durch Funkſpruch im Anflug gemeldet wurden? In mehreren tauſend Meter Höhe halten die Meſſerſchmitt Ausſchau, ſuchen die ver⸗ räteriſchen Pünktchen am Himmel.„Feindliche Flug⸗ euge vor uns!“ Von der Führermaſchine wird die Meldung durch Funkſpruch weitergegeben. Sieben Punkte ſind es, die ſich am Himmel abzeichnen, harmloſen Inſekten gleichend. Franzöſiſche Jäger. Sie fliegen anſcheinend den gleichen Kurs. Jetzt eine große Linkskurve, und der Gegner kommt auf Gegenkurs heran. Angriff!— Abſchwung nach unten, um den Gegner von hinten zu ſaſſen. Die Sonne ſteht genau im Südweſten— günſtig für die An⸗ griffspoſition. Schon hacken MG⸗Feuerſtöße durch die Luft. Der Führer der deutſchen Jagdſtaffel hat als erſter den An⸗ griff auf die mittlere Maſchine des franzöſiſchen Schwarms begonnen. Der Franzoſe iſt nach kurzer Feuerfolge ſo von MöG⸗Treffern und Kanoneneinſchlägen durchſiebt, daß er als rauchendes Rad ſenkrecht abſtür zt und ain Rande eines kleinen franzöſiſchen Dorfes aufſchlägt. Nun fliegt Oberleutnant B. an Greift ſich den nächſten aus dem Schwarm heraus. Auf 100 Meter Entfernung erfolgt ber erſte Feuerſtoß. In die vorgehaltene Feuergarbe fliegt die Morane hinein. Dann haut die Kanone los. Jeder Schuß ſitzt. Auf der rechten Rumpfſeite fliegen die Fetzen, ſpritzen die Teile ab. Knapp über die feindliche Kiſte kann er das eigene Flugzeug ziehen, aus der Kurve heraus ſieht er die Maſchine abſtürzen, ruckartig nach vorn kippend— wie der Flugzeugführer ausſteigt— das führerloſe Flugzeug noch einen Ueberſchlag macht und dann nach unten ſtürzt. Der iſt erledigt. Im Hochgehen kann Oberleutnant B. aber noch⸗ mals auf die Knöpfe drücken, den nächſtliegenden Franzoſen mit einem kurzen Feuerſtoß beharken. Die nachf genden Meſſerſchmitt ſtoßen ſofort zu, um dieſen„angekratzten Gegner weiter zu bearbeiten, ſo daß auch er rauchend in der Tiefe aufſchlug. Noch fliegt die Führungskette der Franzoſen ſtur „Drauf! Drauf!“ brüllt Oberleutnant B. ſeinen Män⸗ nern durch Funkſpruch zu. Jetzt ſcheint man gemerkt 30 haben was vor ſich geht. Eine große, weit ausholende Linkskurve, nun ein Abwehrkreis— auch das hilft nichts Die deutſchen Jäger ſitzen ſchon im Nacken. Von hinten her greift Oberleutnant B. den linken Rottenmann an. Schon nach ein paar Feuerſtößen mit dem MG und acht Schuß aus der Kanone fällt das Fahrgeſtell heraus, flieg die Maſchine ab. Auch hier glückt es dem Piloten noch aus⸗ zuſteigen, ſich im blähenden Fallſchirm zu retten. Der zweite Abſchuß dieſes Angriffes von Oberleutnant B. Als die erfolgreiche Staffel wieder auf dem Heimat⸗ bün aha en gelandet iſt, kann ſie zur Freude ſeſtſtellen, aß auch die andere Staffel zwei Abſchüſſe an dieſem Nach⸗ mittag aufweiſen kann. Mit neun Flugzeugen war ſie etwas früher geſtartet und traf über der Grenze auf etwa 20 Mo⸗ rane, aus denen ein Feldwebel und ein Unteroffizier je einen Gegner abſchoſſen. Obwohl der Franzoſe auch bei dieſer zweiten Begegnung ſo zahlenmäßig überlegen war, war er nicht imſtande, dem Angriff der deutſchen Jagdma⸗ ſchinen ſtandzuhalten, ſondern zog es vor, das Weite zu ſus chen. Es ſcheint bei ihm bereits bekannt geworden zu ſein, daß mit deutſchen Jagdfliegern und ihren Meſſerſchmit! nicht zu ſpaßen iſt. Erfahrungen haben es gelehrt, dieſer neue lag wird es erneut eindringlich vor Augen führen. Fritz Mittler. daß einige Berliner Korreſpondenten ausländiſcher Blätter die Originaldokumente im Berliner eee Amt ge⸗ Gchwediſche Enthüllungen England und Frankreich waren enkſchloſſen, den Arſeg gegen Deutſchland von Schweden aus zu führen. Stockholm, 2. April. Die ſchwediſche Regierung hat am Montag in den beiden Kammern des Reichstages eine Er. klärung über die politiſchen und diplomatiſchen Ereignſſz während des finniſch⸗ruſſiſchen Konfliktes und über die Hal⸗ tung Schwedens hierzu abgegeben. Die Regierungserſli⸗, rung enthält im weſentlichen einen hiſtoriſchen Rückblick au die Ereigniſſe, die zumeiſt bekannt ſind. Ueber die Halkung der Weſtmächte enthält die Elf rung jedoch eine Reihe außerordentlich intereſſanter neuen Mitteilungen, ſo über die Tatſache, daß der franzöſiſche niſterpräſident Daladier am 2. März, alſo zu einer Zeit, a bereiks Geſpräche über den Frieden zwiſchen Finnland und Rußland geführt wurden, dem ſchwediſchen König eine Mil keilung über die Stärke der franzöſiſchen und engliſchen Truppen zugehen ließ, die nach Finnland geſchickt werden ſollten, ſowie über die Frage der Durchfahrt dieſer Truppe durch Schweden. Der ſchwediſche König ſprach in ſeiner teleg phiſchen Antwort den Wunſch aus, die von den Weſtmic ten geplante Aktion möge nicht zuſtandekommen, da er We gen ihrer Konſequenzen äußerſt beſorgt ſei. Der König fügte hinzu, daß nach wie vor Verſuche gemacht werden einen für Finnland annehmbaren Frieden zu erzielen. Ai gleichen Tage, alſo am 2. März, richtete der britiſche Ge ſandle in Stockholm im Auftrage ſeiner Regierung eine mündliche Anfrage an den ſchwediſchen Außenmp niſter, in der er erklärte, die Regierungen in London und Paris ſeien der Auffaſſung, daß die einzige Weiſe, in den ſie Finnland wirkſame Hilfe leiſten könnten, die Entſendung engliſcher und franzöſiſcher Truppen ſei. Dieſe Truppen müßten norwegiſches und ſchwediſches Gebiet paſſieren. Die britiſche Regierung beabſichtige, um förmliche Genehmigung des Durchmarſches zu bitten. i Die britiſche Regierung ſei ſich deſſen bewußt, daß die ſchwediſche und norwegiſche Regierung befürchten könnlen, daß dieſes Vorgehen zu einer ſtarken Reaktion von deu ſcher Seite ſich auswirken werde. Für dieſe Evenkualitäſ ſeien die engliſche und die franzöſiſche Regierung bereif Schweden und Norwegen weitgehende militäriſche Hilfe zy leiſten und die Vorbereitungen ſeien ſchon weit vorgeſchritlen Dieſe britiſche Darlegung wurde am ſelben Tage vom hieſigen franzöſiſchen Geſandten im Auftrage ſeiner Regie⸗ rung unterſtützt. Jedoch wurde die Anfrage von der ſchwe⸗ diſchen Regierung am 2. und 3. März mündlich a b ſchlä⸗ gig beſchie den. Am 5. 5 die finniſche Re⸗ gierung über die ſchwediſche Regierung und deren Ge ſandten der Moskauer Regierung mitteilen, daß ſie die be⸗ reits früher übermittelten ruſſiſchen Vorſchläge im Prinzip annehme und eine Mitteilung über Zeit und Ort für di Erörterung der Verhandlungen erwarte. Am 6. März wur⸗ de die Sowjetregierung dahin unterrichtet, daß die finni⸗ ſche Regierung beſchloſſen habe, eine Abordnung von fün Perſonen nach Moskau zu ſchicken. Am 8. März wurden der hieſige britiſche und franzöſiſche Geſandte durch deny ſchwediſchen Außenminiſter über Schwedens Beitra zut Eröffnung der Friedensverhandlungen informiert. Dabei wurde hervorgehoben, daß ein deutſch⸗ſchwediſcher Kontakt in dieſer Frage nicht vorgekommen ſei. Rationierung der Neutralen Brukale Vergewaltigung durch England. Stockholm, 2. April Die Rede Churchills wird in Stockholm als ein neuer Beweis dafür angeſehen, daß mit einem noch rückſichtsloſeren Vorgehen Englands gegen, die Neutralen zu rechnen iſt. Darüber können auch die Worte des Bedauerns nicht hinwegtäuſchen, die der verlogene Ma⸗ rineminiſter für die Neutralen bereit hatte.„Svenfka Dag⸗ bladet“ ſchreibt u. a.: „England und Frankreich ſtehen ſetzt im Begriff, die Neukralen zu zwingen, die Berſorgung Deutſchlands mi Waren einzuſtellen, die es für die Foriſetzung des Kriege⸗ braucht. Dies geht mit aller wünſchenswerken Deutli hieſl aus Churchills Rundfunkrede hervor.“ Das Blatt macht dann darauf aufmerkſam,„Sunday Times“ habe erklärk daß eine der Maßnahmen der do die Verhinde⸗ rung der Erzktransporke durch norwegiſches nach Deutſchland ſein werde. Es gebe aber Veranlaſſung zu glauben, ſo heißt es in der meldung weiter, daß die Weſtmächte ſich damit nicht begnügen würden. Es würde nicht verwunderlich ſein, wenn die Weſtmächte auch Jor⸗ derungen hinſichklich der Erztransporke durch die Oſtſee tellen würden. Es ſei überhaupt vorauszuſehen, daß die lockade ſo weit verſchärft werde, daß die neutralen Nach. barn Deutſchlands in derſelben Form auf Rationierung ge⸗ chen wie es am Schluſſe des vorigen Krieges ge⸗ n ſei. Wie ſie„aktiver“ werden wollen London faſelt von einem„neuem Stadium“. Amſterdam, 1. April. Die Forderung nach einer„akti⸗ veren Politik“ der Weſtmächte wird auch in der Londoner Preſſe wieder mit allem Nachdruck geſtellt oder aber wird der Vermutung Ausdruck gegeben, daß dieſes Aktiverwer⸗ den der engliſch⸗franzöſiſchen Politik unmittelbar bevor⸗ ſtehe. In einem„Balkan⸗Kaleidoſkop“ des„Obſerver“ heißt es, daß die Weſtmächte auf dem Balkan kühn und kühl ihre Karten ſpielen müßten. Sollten ſie„aufgerufen werden die Freiheit auf dem Balkan aufrechtzuerhalten“() ſo würden ſie nicht zögern. „People“ meint, daß der diplomatiſche Krieg in dieſer Woche in ein neues Stadium einkreten werde, in dem die Weſtmächte„nicht die zweile Geige hinter den Nazis ſpielen würden“. Das Blatt behauptet, daß die engliſchen Ge⸗ Jah rwaſſet ſandten auf dem Balkan den Auftrag bekommen haben, vor ihrer Abreiſe nach London die Regierungen, bei denen ſie akkreditiert ſeien, zu„warnen“(5, den deukſchen„Dro⸗ 8 nichl nachzugeben. der„Sunday Expreß“ mein, aß die entſcheidende Phaſe des Krieges ſetzt beyorſlehe. Sie beginne mit dem Entſchluß Englands und Frankreichs, jeden rechtmäßigen Schritt zu kun, um die Blockade zu ver⸗ ſchüärfen und zwar auf See und auf Land. 5 Wie der Londoner Nachrichtendienſt aus Paris berich⸗ tet, fand eine dreiſtündige Sitzung des franzöſiſchen Kriegs“ kabinetts unter Vorſitz Lebruns ſtatt, worauf Miniſterprä⸗ ſident Reynaud eine lange Unterredung mit General Wey⸗ gand hatte. * Wir Deutſche ſehen dieſer„aktiveren Politik“ höchst nervös gewordener Plutokraten mit der Ruhe entgegen, die die Pocſt der zielſicheren und erfolgreichen Führung unſerer Politik iſt. Tro 2 in W tär auf 9 deſſer rung ſeine haup von tend fig! ten o den ben bevöl weit nung Volk ben, fell ! völli Krie⸗ in di gung breit herei fäl! ben auf ra Mill dieſe Fein cus vollt 0 ſond leic 90 24 50 über brock uns meh s auch Stad 1936 pel Dei recht auch lich teten zahl ten kei Arſeg n. hat am ine Ex⸗ elgniſſe ie Hal, serlli, lick auf Erkla neuei he Mü rinzip ir di⸗ wur⸗ finni. fün Urden den zut Dabei cher nie Stolze Bilanz der Volkskraſt niedrigſter Seuchenſtand.— Rückgang von Diphtherie und Tuberkuloſe. Auf zwei überfüllten Großkundgebungen in Münſter in Weſtfalen hat der Reichsgeſundheitsführer, Staatsſekre⸗ tar Dr. Conti, die neueſten reichsſtatiſtiſchen Ergebniſſe 70 eſundheitlichem Gebiet bekanntgegeben. Dr. Conti, in Ne Händen die Verantwortung für die Geſundheitsfüh⸗ rung der Partei und des Staates vereinigt liegt, erklärte ſeine Ausführungen ausdrücklich als Antwort auf die Be⸗ hauptungen der Auslandspreſſe, wonach das deutſche Volk von Seuchen und Krankheiten heimgeſucht werde. Einlei⸗ tend wies er nach, daß die Geſchicke der Völker ſehr häu⸗ durch Volkskrankhei⸗ der Unterhöhlung der Lebensſubſtanz entſchieden wor⸗ Trotz Krieg fig mehr durch blutige Schlachten iir erbog ung e, en den ſind. Heute iſt die Bevölkerungspolitik entſcheidend ne⸗ ben die kriegeriſchen Auseinanderſetzungen getreten. Auch bevöl erungspolitiſch ſind wir unſeren Feinden bekanntlich weit überlegen, und ſo bleibt ihnen nur noch die Hoff⸗ nung auf den geſundheitlichen Zuſammenbruch des deutſchen Volkes. Wie die Dinge ſich bis jetzt wirklich entwickelt ha⸗ ben, gab der Staatsſekretär durch die nachfolgenden Feſt⸗ ſtellungen bekannt. Die kriegeriſchen Ereigniſſe haben Deutſchland bisher züllig ohne Seuchen gelaſſen. Waren 1914 in den erſten 21 Kriegswochen Typhus⸗ und Ruhrerkrankungen ſchlagartig in die Höhe geſchnellt, ſo haben die planmäßigen Vorbeu⸗ gungsmaßnahmen der Reichsgeſundheitsführung jeder Aus⸗ breitung dieſer Krankheiten im jetzigen Krieg von vorn⸗ herein die Grundlage entzogen. 1914 kamen 13 Typhus⸗ fälle pro Woche auf eine Million Einwohner, 1940 ha⸗ ben wir in derſelben Vergleichszeit einen Krankheitsfall auf eine Million Einwohner pro Woche. Ruhr⸗Er⸗ krankungen gab es 1914 23 Fälle pro Woche auf eine Million Einwohner. Heute werden im Höchſtfall drei für dieſelbe Vergleichszahl feſtgeſtellt. Auch die Hoffnung des Feindes, durch eine Einſchleppung von Flecktyphus aus Polen die deutſche Wehrkraft unterhöhlt zu ſehen, iſt vollkommen fehlgeſchlagen. Wie ſteht es mit der Diphtherie? Sie iſt ein be⸗ ſonderes Lieblingslied der Feindpropaganda. Auf die Ver⸗ gleichszeit von Januar bis März berechnet ergeben ſich fol⸗ gende Zahlen: 1938 32 400 Fälle, 1939 29 200 und 1940: 24500 Erkrankungen. Die anſteigende Welle, die ſeit 1925 überall feſtzuſtellen war, iſt alſo in Deutſchland längſt ge⸗ brochen. Die Diphtherie iſt ſtark rückläufig und das, obwohl uns die deutſchen Mütter ſeit 1933 zwei Millionen Kinder mehr geſchenkt haben. Man möge in Paris und London immer wieder, wenn auch nur ungern, daran erinnert ſein, daß allein eine Stadt wie Berlin in vier Jahren, nämlich von 1932 bis 1936, khre jährliche Geburtenzahl verdop⸗ pelt hat. Für das letzte Jahr können wir für ganz Deutſchland mit einer Geburtenzahl von über 1 640 000 rechnen. Und wir dürfen uns der Hoffnung hingeben, daß uch das Kriegsjahr 1940 dieſe Entwicklung nicht weſent⸗ lich ſtören wird. Wir wollen es als ſchönen, hart erarbei⸗ teten Erfolg nochmals feſtſtellen: Trotz ſteigender Kinder⸗ zahl ſinken in Deutſchland die Kinderkrankhei⸗ ken, Es iſt auch gelungen, die Säuglingsſterblich⸗ keit weiter von 6,7 v. H. auf 6 v. H. herabzudrücken. Auch das iſt bei der geſtiegenen Kinderzahl ein außeror⸗ denklicher Erfolg. In der ausländiſchen Preſſe war auch zu leſen, daß an⸗ geblich in Deutſchland die Tuberkuloſe ſo ſtark zuge⸗ nommen bak. In Wirklichkeit hat die Tuberkuloſe ſich nicht vermehrt, ſondern es iſt gelungen, die Sterblichkeitsziffer der Tuberkuloſe ganz erheblich zu ſenken. Deutſchland hat in ſchlechteſten Zeiten 20 Tote durch Tuberkuloſe auf 10 000 Einwohner, 1933 waren es 6,3 Tote auf 10 000 Einwohner und 1939 nur noch 5,3 Tote. Die franzöſiſchen Großſtädte haben doppelt ſoviel Todesfälle in dieſer Krankheit zu ver⸗ zeichnen. Spaltenlang wird in der Feindpreſſe auch über die an⸗ gebliche Zunahme der Geſchlechtskrankheiten in Deutſchland gefaſelt. Aber auch die Geſchlechtskrankheiten ſind zurückgegangen. Eine neue Reichszählung iſt in Vor⸗ bereitung; ſie wird ohne Namensnennung der Erkrankten durchgeführt. Einige Zahlen auch hierzu: 1927 wurden 346 9000 Anſteckungen gemeldet, 1934 war die Zahl bereits auf 225 000 zurückgegangen. Ein glänzendes Beiſpiel plan⸗ mäßiger Geſundheitsführung auf dieſem Gebiet hat die Reichshauptſtadt geliefert. In Berlin wurden 1932 in einer Woche 857 neue Krankheitsfälle gemeldet. Von Jahr zu Jahr iſt es gelungen, dieſe Krankheitsziffer ſyſtematiſch her⸗ abzudrücken. Sie betrug 1939 nur noch 484 Fälle in einer Woche. Mit der Unterſtützung der Sozialverſicherung wird es möglich ſein, ſchon in nächſter Zeit einen Ausbau der Maßnahmen zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten in größtem Umfang vorzunehmen. Noch einige Erfolgszahlen für das Ohr der Auslands⸗ hetzer: 1932 hatte Deutſchland noch 1800 Todesfälle an fie⸗ berhaften und ſonſtigen Fehlgeburten; 1934 hatten wir nur noch 1000 derartige Todesfälle zu verzeichnen. 1933 entfie⸗ len weiter auf 10000 Entbindungen 53 mütterliche Todes⸗ fälle, 1937 war dieſe Zahl auf 42 herabgedrückt, und das, obwohl wir die Ein⸗ und Zweikinderehe überwunden haben und auch noch ältere Frauen wieder dem Volke neues Le⸗ ben ſchenken. 1931 kamen auf 1000 Entbindungen 50 To⸗ desgeburten. 1937 aber kommen auf 1000 Entbindungen nur noch 24 Totgeburten. Die Mütterſterblichkeit und auch die Totgeburten ſind alſo um je ein Fünftel zurückgegangen. 1 5 Reichsgeſundheitsführer faßte ſeine Darlegungen 9 zin zuſammen, daß das Rechenexempel der engliſchen al auf geſundheitlichem Gebiet ebenſo falſch iſt wie in doenderen Gebieten unſeres völkiſchen Lebens. Jeder habe eindieſen Zeiten mehr als bisher noch die Pflicht ſich durch ine vernünftige Lebensweiſe geſund zu erhalten. in Menetekel ſei allerdings die ungeheure Zunahme es Zigarektenkonſums. Geſundheitliche Schädi⸗ gegen eien auf die Dauer unvermeidbar, wenn dieſem ebel nicht geſteuert würde. Berlin. Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium, Sa- Obergruppenführer Fritz Reinhardt, begeht am 3. April ſeinen 45. Geburtstag. Er ſteht ſieben Jahre auf ſei⸗ 155 verantwortungsvollen Poſten im Reichsfinanzminiſte⸗ Berlin. Der Führer hat dem König von Thailand(frü⸗ her Siam) zum N Neujahr ſeine Glückwünſche drahtlich übermittelt. 1 Prag. Am Sonntag wurde die A Prager 5 Ferdlahremeſſe eröffnek. Bereits am erſten Tage war ein Rekordbeſuch zu verzeichnen. Es ſind auch viele ausländi⸗ ſche Intereſſenten eingetroffen. — Badiſche Chronik Erzellenz von Reichenau geſtorben. Heidelberg. Im Alter von faſt 83 Jahren ſtarb der Wirkliche Geheimrat Franz von Reichenau, Inhaber des Goldenen Ehrenzeichens des Gaues Baden und der Silbernen Ehrennadel des Badiſchen Studentenbundes, Ehrendoktor der Univerſität Marburg. Geboren in Wiesbaden als Sohn des Verwaltungsgerichtsdirektors von Reichenau ſchlug er nach Ab⸗ ſchluß ſeines Studiums die diplomatiſche Laufbahn ein. Auf dem Höhepunkt ſeines beruflichen Schaffens vertrat er die Intereſſen des Reiches in Italien, Chile und Schweden. Nach dem Weltkrieg lebte er auf Burg Rotenberg bei Wies⸗ loch im Ruheſtand und widmete ſeine ganze Kraft dem Neu⸗ aufbau des Reiches und Volkes. In der Kampfzeit der Be⸗ wegung ſtand er in vorderſter Linie. Er half tatkräftig mit am Aufbau des auf Anordnung des Gauleiters Ende 1930 gegründeten„Heid ger Beobachter“ und rief mit ſeinen jungen ſtudentiſchen Kameraden dis Deutſche Studentenſchaft Heidelberg ins Leben, als die Heidelberger Studentenvereini⸗ gung im Januar 1931 von der badiſchen Syſtemregierung aufgelöſt wurde. — Badiſche Schulnachrichten. In eine Stelle für Rektoren der Beſoldungsgruppe A 3 b (Anhang) wurden die Rektoren Emil Geiß in Plankſtadt. Neureuther in Heidelberg, Eduard Schäfer in Mosbach, Paul Schmidt in Mannheim eingewieſen, in eine Stelle für Haupt⸗ lehrer als Erſter Lehrer(Oberlehrer) der Beſoldungsgruppe A 4a(Anh.) der Oberlehrer Wilhelm Drollinger in Berg⸗ hauſen bei Durlach, in eine Sonderſtelle für Hauptlehrer der Beſoldungsgruppe A 4 a(Anh.) die Hauptlehrer Ottmar Bender in Mannheim und Alfons Joos in Heidelberg.— In das Beamtenverhältnis berufen wurde Studienaſſeſſor Dr. Karl Wollenſchläger an der Ritter⸗Götz⸗von⸗Berlichin⸗ gen⸗Schule(Oberſchule für Jungen) in Mosbach.— Zum Hauptlehrer ernannt: Lehrer Walter Mahle in Pforzheim. „Philippsburg.(12pfündiger Hecht gefangen.) Ein auf Urlaub befindlicher Soldat hatte das Glück, beim Fiſchen am Rhein einen Hecht von 12 Pfund Gewicht zu erbeuten. (J) Pforzheim.(Dachdecker tödlich abgeſtürzt.) Ein auf dem Dache eines Hauſes der Rudolfſtraße beſchäf⸗ tigter Dachdecker ſtürzte aus erheblicher Höhe in den Hof 5 zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er bald danach tarb. () Pforzheim.(Herzſchlag beim Sport) Bei einem Uebungslauf auf einem Sportplatz im Würmtal erlitt ein 37jähriger Mann, der ſich gerade auf Arlaub befand, einen Herzſchlag. () Buggingen.(mam mutzahn gefunden.) Bei landwirtſchafklichen Arbeiten in den Lößwänden in der Baderhohlgaſſe“ wurde ein Mammutzahn ausgegraben. Er 9 wurde zum Rathaus geſchafft. Aus den Nachbargauen Frankenthal.(Selbſtmord einer Frau) Der Einwohner Göbel, Marktſtraße 5 fand bei der Heimkunft nach Mitternacht ſeine fünfzigjährige Ehefrau Emma Göbel geb. Beier erſchoſſen auf Die Tote hatte eine Schußwunde oberhalb des rechten Auges. Gerichts⸗ und Mordkommiſſion ſind nach dem erſten Eindruck der Anſicht, daß es ſich um Selbſtmord handelt Bad Dürkheim.(Er ſchämte ſich des„Iſrael 29 Wegen Vergehens gegen das Geſetz über die Anordnung von Famtlienvornamen erhielt der 64jährige David Iſrae Dornberger aus Bad Dürkheim vom Amtsgericht eine Geldſtrafe von 25 Mark. Dornberger hatte in ſeinem brief⸗ lichen Geſchäftsverkehr die Bezeichnung„Ifrael“ weggelaſ⸗ ſen und auch ſonſt den Namen des Weingutes mißbraucht. Bensheim.(Leichtſiunniges Heiratsverſpre⸗ chen.) Der 35 jährige Karl R. von hier, der bereits fünfmal vorbeſtraft iſt, ſtand vor der Darmſtädter Strafkammer un⸗ ter der Anklage des Betrugs. Er hatte es verſtanden, durch ſeine Verſprechungen auf eine zukünftige Ehe und ſeine Be⸗ hauptung, er befinde ſich in feſter, gutbezahlter Stellung von einem Mädchen, mit dem er einige Wochen befreunde! war, nahezu 200 Mark zu ergattern Ein Schaden war inſo⸗ fern nicht entſtanden, als der Vater des Angeklagten für deſ⸗ ſen Schulden eingeſprungen iſt. In der Verhandlung konn⸗ te eine betrügeriſche Abſicht nicht einwandfrei nachgewieſen werden, ſo daß Freiſpruch mangels Beweiſes erfolgte. Ein Mitarbeiter Zeppelins geſtorben Dresden, 2. April. In Dresden ſtarb nach längerem Krankenlager der Geheime Regierungsrat Prof. Dr. ing. Joh. Schütte, ein verdienter Mitarbeiter des Grafen Zeppelin. Geheimrat Schütte, der am 26. Februar 1873 in Oldenburg geboren wurde, galt als eine anerkannte Auto⸗ rität auf dem Gebiete des Schiffbaues. Von ihm ſtammen verſchiedene Verbeſſerungen der Stromlinienform der Schiffe. Das Zeppelinunglück bei Echterdingen eranlaßte ihn zum Studium der damaligen Starrluftſchiffe. Mit dem Großinduſtriellen Lanz gründete er die Firma Schütt e⸗ Lanz in Mannheim, die ihr erſtes Luftſchiff nach den Erkenntniſſen Schüttes in der bekannten Stromligienform baute, wodurch ſein Name in der ganzen Welt bekannt wurde. Nach den Entwürfen von Profeſſor Schütte, die ſpäter in ihren Einzelheiten auch vom Luftſchiffhau Zeppe⸗ lin übernommen wurden, ſind bis 1918 20 Luftſchiffe ge⸗ baut worden, die im Kampfe gegen England und Frankreich erfolgreich eingeſetzt wurden. Ueber 1000 Flugzeuge gingen damals aus der Schütte⸗Lanz⸗Werft hervor. Größtes ſoziales Werk aller Zeiten Berlin, 2. April. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſprach am Montag auf Einladung des Reichs preſſechefs Dr. Dietrich im Rahmen der vom Amt Preſſe betreuten, in der Reichspreſſeſtelle der NSDAP regelmäßig durchgeführten Nachmittagsbeſprechungen vor führenden Berliner Scheift⸗ leitern über die bisherigen Vorarbeiten und Maßnahmen gur Schaffung einer nationalſozialiſtiſchen Altersver⸗ for gung für das deutſche Volk, womit Dr. Ley bekannt⸗ lich an ſeinem 50. Geburtstag vom Führer beauftragt raur⸗ de. Dr. Ley legte in einer ausführlichen Rede die Voraus- ſetzungen und Aufgabeſtellungen für dieſes größte ſoziale Werk aller Zeiten dar und gab ſeinen Hörern einen intereſ⸗ ſanten Einblick in die Gedankengänge, die ihn bei der Er⸗ füllung dieſer Aufgabe leiten. Gewaltverbrecher hingerichtet. Berlin, 2. April. Der am 25. März 1910 in Wien ge⸗ borene Thomas Janovſky iſt hingerichtet worden, den das Sondergericht in Wien als Gewaltverbrecher wegen Meu⸗ chelmordverſuch zum Tode verurteilt hatte. Janovſky, ein vielfach vorbeſtrafter, gewalttätiger Verbrecher, hat einen hilfloſen Schwerkriegsbeſchädigten. dem er perſönlich zu Dank verpflichtet war, beſtohlen und nach der Entdeckung des Diebſtahls mit Gas zu vergiften berſuücht. Von allen Monaten des Jahres iſt der April derſer mit dem meiſten Wetterwechſel. Oft gebärdet er ſich 8 recht toller Burſche.„Bald trüb und grau, bald licht mild, iſt der April des Menſchenlebens Bild“ heißt es in einem alten Spruch. Der Bauer aber iſt dem April gar nicht ſo unhold, wenn er ſeinen Launen richtig die Zügel ſchießen läßt, denn„der April treibt ſein Spiel, treibt er's toll, wird die Tenne voll“. Andere Bauernregeln für dieſen Monat, der namentlich als für die Witterung während der Erntezeit maßgebender Monat ſchon immer eine beſondere Rolle ſpielte, lauten:„April recht ſonnig und warm, macht den Bauern auch nicht arm“.—„Gedeiht im April die Schnecke und die Neſſel— füllt ſich im Herbſt Speicher und Fäſſel“.—„Bau'n im April ſchon die Schwalben, gibt's viel Futter, Korn und Kalben“.—„Bringt der April viel Regen, ſo deutet das auf Ernteſegen“.—„Je früher im April der Schlehdorn blüht, deſto früher der Schnitter zur Ernte zieht“. Man ſagt auch: ſteht es gut mit Heu ſpricht der Früchte viel, „Wenn der April bläſt rauh ins Horn, und Korn“— oder„Naſſer April ver⸗ April windig und trocken, macht alles Wachstum ſtocken“.—„Donnert's im April, ſo hat der Reif ein Ziel“—„Beſſer Waſſersnot im April, als der Mäuſe luſtiges Spiel“.—„Ein Wind, der von Oſtern bis Pfingſten regiert, im ganzen Jahr ſich wenig verliert“ * Aeberführung des Jungvolks und der Jungmädels in die H. J und B. d. M. Auch hier fand am Sonntag Vormittag in einer Feierſtunde in der Turnhalle die Ueberführung der älteſten Jahrgänge des Jungvolkes und der Jungmädels in die H. J., bezw. B. d. M. ſtatt. Die Feier wurde mit einem feierlichen Muſikſtück und zwei von Mitgliedern der H. J. und des B. d. M. vorgetragenen Vorſprüchen eingeleitet. Mit ermahnenden Worten übergaben W. Erny u. J. Fiſcher ihre bisher betreuten älteſten Jahrgänge den Führern der H. J. und des B. d. M. Hierauf verabſchiedeten ſich R. Höllſtin und B. Wolpert, wegen Ableiſtung ihrer Arbeits⸗ dienſtpflicht als Führer von ihren Abteilungen und ernann⸗ ten ihre Nachfolger und zwar zum Führer der H. J., W. Nonnenmacher und zur Führerin des B. d. M. M. Gehrig. Das Amt des Standortälteſten übernahm für die Zeit des Krieges im Auftrage des RS DAP. Karl Volz. In grundſätzlichen Ausführungen, gleichzeitig auch in Vertretung für den verhinderten Ortsgruppenleiter, führte er der Jugend ihre künftigen Aufgaben unter Hinweis auf den Kampf, den Deutſchland zur Zeit um ſeinen Beſtand und für eine beſſere Zukunft der heutigen Jugend zu führen genötigt iſt, vor Augen und gab der Erwartung Ausdruck, daß ſie durch Diſziplin, Selbſtzucht und vor⸗ bildliches Verhalten ſich der Bewegung für würdig erwei⸗ ſen. Mit einem Sieg⸗Heil auf unſeren Führer und den beiden Rationalliedern fand die würdig verlaufene Feier ihren Abſchluß. Auf der Bauſtelle tödlich verunglückt. Der 49jährige Max Joſef Sämmer verunglückte auf einer Bauſtelle dadurch tödlich, daß ihm ein aus der Höhe fallender Stein die Scha deldecke zertrümmerte. i 0 — Verfallene Bezugskarten find abzugeben. Die per, fallenen Lebensmittelbezugskarten für die abgelaufenen Vers ſorgungsabſchnitte ſind bis zum 5. April bei den Hauselgen⸗ tümern oder Verwaltern abzugeben. Soweit Verſorgungs⸗ berechtigte die auf den Nährmittelkarten zugeteilten ülſen⸗ früchte noch nicht erhalten konnten, ſind die in Frage kom⸗ menden Nährmittelkarten nicht mit abzuliefern. — Pflichtmäßiger Fabrikdienſt der Studentinnen. Nach⸗ Ablauf des erſten Trimeſters des Studienjahres 1940 geht kit einigen Wochen eine große Anzahl aller in den erſten bis dritten Trimeſtern ſtehenden Studentinnen zum erſten Male pflichtgemäß in den Fabrikeinſatz. Erfaßt werden die Juriſtin⸗ nen, die Volks⸗ und Betriebswirtſchaftslehrerinnen, die weib⸗ lichen Studierenden der Naturwiſſenſchaft, der Technik und der Zeitungswiſſenſchaft. Die Philologinnen nehmen auch weiterhin freiwillig am Fabrikdienſt teil. Für die Medizi⸗ nerinnen iſt bereits im Rahmen einer Studienordnung ein be⸗ ſonderer wöchentlicher Land⸗ und Fabrikdienſteinſatz vor⸗ geſehen. Der pflichtmäßige Fabrikdienſt ſoll der Vorbereitung eines planmäßigen Fabrik- und Sonderdienſtes von Studen⸗ tinnen unter Berückſichtigung fachlicher Vorkenntniſſe dienen. — Zucker ſparen für die Einmachzeit!„Jetzt ſchon für die Einmachzeit ſparen? Wir haben doch eben erſt angeſangen, unſere Vorräte vom vorigen Jahr zu verbrauchen“ ſo wer⸗ den manche Hausfrauen denken, denen man den Vorſchlag macht, Zucker für die Einmachzeit zurückzulegen. Aber mit dem Sparen von Zucker iſt es ſchließlich nicht anders als mit dem Geld zurücklegen. Man kann nur dann ohne Entbeh⸗ rungen ſparen, wenn man ſo früh wie möglich damit be⸗ ginnt. Wenn eine ganze Anzahl von Hausfrauen in frühe⸗ ren Jahren nur wenig oder gar keine Vorräte an Ohſt ein⸗ machte, ſo lag das nicht immer an mangelnder Einſicht ſondern vielfach auch an der Tatſache, daß das Einmachen erhöhte Ansprüche an das Wirtſchaftsgeld ſtellt. Wie oſt hörte man Hausfrauen die Anſicht äußern, daß ſie zwar gern einkochen würden, da das Obſt recht preiswert ſei, wenn nur nicht der Einkauf von Zucker ihre Wirtſchaftskaſſe ſo ſtark belaſtete. Wenn wir nun jetzt ſchon damit anfangen, jede Woche etwas Zucker für die Einmachzeit zu ſparen, ſo ſam⸗ melt ſich im Laufe der Monate ein ganz beachtlicher Vor⸗ rat an. Die uns zur Verfügung ſtehende Zuckermenge iſt ſo bemeſſen, daß wir tatſächlich von jeder Zuteilung etwas zu⸗ rücklegen können, ohne uns Entbehrungen aufzuerlegen. Dabei wird es becksäßig fein, dieſen Vorratszucker in lee⸗ ren Einmachgläſern aufzubewahren. Gemeinſchaftsempfang der Rede Görings in den Schulen. Berlin, 2. April. Wie bereits bekanntgegeben, findet am Mittwoch, dem 3. April, die Uebertragung der Rede des Generalfeldmarſchalls Göring vor der Jugend ſtatt Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung hat angeordnet, daß in denjenigen Schulen, die an dem betreffenden Tage Unterricht haben und denen Rundfunkgeräte zur Verfügung ſtehen, Gemeinſchaftsemp⸗ fang der Sendung ſtaktfindet. Dieſe Anordnung gilk auch für die Berufsſchulen, Berufsfachſchulen und die Landwirk⸗ schaftlichen Schulen, für diejenigen Klaſſen, die zu den Zei⸗ ten der Sendung Unterricht haben. Großes Werk aus kleinen Opfern Haushalte und Betriebe wetteifern in der Metallſpende des deutſchen Volkes NS. Die Deutſche Arbeitskorreſpondenz ſchreibt: Ge⸗ neralfeldmarſchall Göring hat das deutſche Volk aufgerufen, dem Führer zu feinem Geburtstag alle entbehrlichen Gegen⸗ ſtände aus Kupfer, Meſſing, Rotguß, Bronze, Neufilber (Alpakka), Nickel, Blei und Zinn zur ſiegreichen Beendigung dieſes Krieges zur Verfügung zu ſtellen. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß in dem von uns be⸗ herrſchten Raum nicht genügend Metalle gefunden werden, um den Geſamtbedarf der deutſchen Wirtſchaft zu decken. Im Zuge des Vierjahresplanes haben daher unſere Wiſſenſchaft⸗ ler ſich an die Aufgabe gemacht, durch Schaffung neuer Werk⸗ ſtoffe dieſe Metalle entbehrlich zu machen. Im weiten Um⸗ fang iſt dieſe Arbeit gelungen. Elektron, Alumi ni u m und ihre Legierungen, ſowie viele andere Stoffe, die für uns den Vorteil haben, daß wir ſie aus eigenen Rohſtoffen in beliebig großer Menge herſtellen können, haben in vielen Erzeugungsſtätten den Bedarf an den obengenannten Me⸗ tallen auf eine Mindeſtmenge herahgeſetzt, oder ſogar über⸗ haupt entbehrlich gemacht. Immerhin gibt es aber noch eine anze Menge Dinge, insbeſondere in unſerer Kriegswirt⸗ ſchaßl, die noch nicht durch den Einſatz gleichwertiger oder beſſerer Werkſtoffe in der gleichen Güte, wie bei der Ver⸗ wendung von Kupfer, Meſſing usw. hergeſtellt werden kön⸗ nen. Oberſtes Geſetz aber iſt für uns, unſeren Soldaten, die unter Einſatz ihres Lebens und ihrer Geſundheit uns alle vor den Uebergriffen unſerer neidiſchen Nachbarn ſchützen, das Beſte zur Erringung des Sieges zur Verfügung zu ſtellen. Zu allen Zeiten iſt das deutſche Volk bereit geweſen, Opfer zu bringen. 1813 gab das Volk Gold für Eiſen um Preußen eine ſchnelle Aufrüſtung und Niederwerfung des in das Land eingebrochenen Feindes zu ermöglichen. Heute iſt unſere Lage eine weſentlich günſtigere als ſie vor 130 Jah⸗ ren geweſen iſt. .... 5 en 60 Zentner Metalle in einer Ortsgruppe geſpendet! n dem lurzen Zeitraum von drei Tagen wurden in einer inzigen Berliner Ortsgruppe rund 60 Zentner Metall im Rahmen der Sammelaktion abgeliefert. Unſer Bild zeigt jnen Teil der geſpendeten Metallgegenſtände in der Gammelſtelle der Ortsgruppe„Sybel“ in Berlin⸗Charlotten⸗ Tag Das Opfer, das heute verlangt wird, iſt ja nur ein kleines, denn es werden nur die Gegenſtände verlangt, die tatſächlich entbehrlich ſind, wie zum Beispiel Metallaſchenbecher, Me⸗ tallſchreibzeuge, Vaſen, überflüſſige Lampen, Metallſervice aus Großmutters Zeit uſw., von denen zu trennen dem ein⸗ zelnen ſicherlich nicht ſehr ſchwer fallen wird, auch dann, wenn es ſich vielleicht um ein Andenken irgendeines Ver⸗ wandten oder einen Preis, der in einem Wettkampf gewon⸗ nen worden iſt, handelt. Für die Betriebe iſt beſonders zu beachten, daß in die⸗ ſer Metallſpende nicht der normale fabrikbedingte Abfall der aufgerufenen Metalle erfaßt werden ſoll, ſondern dieſer wird ſelbſtverſtändlich nach wie vor dem zuſtändigen Altme⸗ tallhändler zur Verfügung geſtellt, der für eine beſchleunigte Weiterlieferung an die Bedarfsträger von ſich aus ſorgt. Auch in den Betrieben ſollen nur Gebrauchsgegenſtände bei dieſer Sammlung erfaßt werden, die für die Aufrechterhal⸗ tung des Bürobetriebes nicht unbedingt erforderlich ſind, oder leicht durch Gegenſtände aus anderen Stoffen erſetzt werden können. Auch dieſe Metallſpende ſoll in ihrem Erfolg und Um⸗ fang unſeren Feinden beweiſen, daß der Siegeswille des deutſchen Volkes unerſchütterlich iſt und daß dieſes Volk be⸗ reit iſt, ſich auch in einem langen Krieg bis zum endgültigen Siege zu behaupten. Wir Deutſchen, die wir das Glück ha⸗ ben, in der heutigen Zeit leben und ſchaffen zu können, wif⸗ ſen, daß wir unſerem Führer das größte Geburtstagsge⸗ ſchenk in unſerem Willen, in einer opferbereiten Ge⸗ meinſchaft den Sieg zur Sicherung der Zukunft unſeres Vol⸗ kes zu erzwingen, bepeiten. 5 Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt v. 1. April. Amtlich notierten: Roggen, Feſtpr. per April 1940, Preisgeb. R 15 19,70, R 18 20,10, R 19 20,30, R 20 20,50, plus 40 Pfg. Ausgl., Qualitätszu⸗ und„abſchläge lt. Marktordnung; Wei⸗ zen, Feſtpr. per April 1940, Preisgeb. W 16 21,40, W 17 21,50, W 19 21,30, W 20 22, W' 21 22,20, plus 40 Pfg. Ausgl., Qualitätszu⸗ und ⸗abſchläge lt. Marktordnung; Fut⸗ tergerſte, Feſtpr. per April 1940, Preisgeb. G 7 17,50, G 8 17.80, G 9 18, G 11 18,30, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtriegerſte zuläſſ. Preisaufſchl. über 68 kg hl⸗Gewicht bis 2 per 100 kg; Braugerſte 20 bis 22; Raps 405 Futter⸗ hafer, Feſtpr. per April 1940, Preisgeb. 5 11 17,0, S 14 17,90, H 1 718,20, plus 40 Pfg. Ausgl.; Induſtrie⸗ hafer zuläſſ. Preisaufſchl. bis zu 2 per 100 kg; Mühlennach⸗ produkte: Weizenfuttermehl, Preisgeb. Baden W 16, 13,20, W'̃ 17 13,25, W 20 13,50, Preisgeb. Saarpfalz W 19 13,40, W' 20 13,50, W 21 13,60, plus 30 Pfg. Ausgl.; Weizenkleie Preisgeb. Baden We 16 10,70, W 17% W e, Preisgeb. Saarpfalz W 19 10,90, W 20 i ee e plus 30 Pfg. Ausgl., Weizenvollkleie plus 50 Pfg.; Roggen⸗ futtermehl Preisgeb. Baden R 15 12,65, R 18 12,95, R 19 13, Preisgeb. Saarpfalz R 18 12,90, R 19 13, R 20 13,10, plus 30 Pfg. Ausgl.; Roggenkleie Preisgeb. Baden R 15 10,15, R 18 10,45, R 19 10,50, Preisgeb. Saarpfalz R 18 10,40, R 19 10,50, R 20 10,60, plus 30 Pfg. Ausgl., Roggenvollkleie plus 50 Pfg.; Gerſtenfuttermehl, Preisgeb. G 719,50, G 8 19,80, G9 20, G 11 20,80. Sonſti ge Fut⸗ terartikel: Biertreber 14, Malzkeime 13,40, plus 30 Pfg. Ausgl.; Trockenſchnitzel, Fabrilpreis, loſe, per April 1940, 8,78, Rohmelaſſe 6,24, Steffenſchnitzel 10,96, Zuckerſchnitzel vollw. 11,96; Pferdemiſchfutter, per 100 kg Parität Mannheim, 17 bis 17,50, Schweinemaſtmiſchfutter 19 bis 19,50, Milchlei⸗ ſtungsfutter 17 bis 17,50, Amidmiſchfutter 18 bis 18,50, Kälbernährmehlmiſchfutter 20,50 bis 21; Mehlnotierungen, per April 1940: Weizenmehl, Type 812, Prefsgeb. Baden W'᷑ 16, 17, 20 und Preisgeb. Saarpfalz W 19 je 29,75, Preisgeb. Baden W 19 und Preisgeb. Saarpfalz W 20 und 21 je 30,10; Type 630 plus 1,15, Type 1600 minus 7 je Preisgeb.; mit kleberreichem Weizen plus 1,25 je 100 kg; Roggenmehl, Type 997, ab 1. Auguſt 1939: Preisgeb. Baden R 15 22,80, R 18 23,35, R 19 23,60, Preisgeb. Saarpfalz R 18 23,30, R 19 23,50, R 20 23,50, Type burg. Melthbild(Mu. 1150 minus 50 Pfg., Type 815 plus 50 Pfg. per 100 kg. Notierungen für Stroh und Heu unverändert. Wochenküchenzeitel für Kleinkinder Eine Anregung für unſere Mütter. 5 1. Frühſtück: Kaba oder Milchkaffee oder Butterbrot. 5 2. Frühſtück: Obſt oder gertebene Möhren mit! 1 einen Zwiehg Dienstag: Mittageſſen: Kartoffeln, Möhren aun gekochtes Fleiſch; Abendeſſen: Einen Becher Milch, eine Scheif, Quarkbrot. ale Mittwoch: Mittageſſen: Kartoffeln, gedünſteter Sa Zitronencreme; Abendeſſen: Rohkoſtbrei(Haferflocen u mit Obſt, Milch und Kunſthonig). a 0 Donnerstag: Mittageſſen: Quarkkartoffeln Marmelade gefüllter Apfel in Nanilletunke; Abendeſſen, a Streichwurſtbutterbrot mit milder Leher⸗ oder Blutwu. Freitag: Mittageſſen: Kartoffeln mit Apfelkompug Abendeſſen: Zwiebackauflauf mit Obſt. 5 ; 5 g: 1 Kalbsbrühe mit Eigelb, Mai ten und Apfelgemüſe, Kartofſeln; Abendeſſen: Grießflarl mit Dörrobſt. i a 5 i 8 debftamg Sonntag: Mittageſſen: Fleiſchbrühe, Kartoß Kalbfleiſch. Salat, Marmeladenſchaumſpeiſe; Abendeſſen brei mit Aepfeln, oder Pudding und Himbeerſaft. Montag: Mittageſſen: Dicke Kartoffelſuppe, a Apfelſine; Veſper: Wie Frühſtück; Abendeſſen: Grieſſn mit Obſt. s 1 Maunheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 2. April: Miete B 17 und 1. Sondern Bu 9 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur gemeinde Mannheim, Platzgruppe 154 bis 156, 644 ö 647: Der Erbe ſeiner ſelbſt. Komödie von Wel ter Gilbricht. Anfang 19.30, Ende nach 21.30 Uhr. Mittwoch, 3. April: Miete M 18 und 2. Sondermie⸗ Meg und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulte gemeinde Mannheim, Platzgruppe 321 bis 323: Den fliegende Holländer. Oper von Richard Way ner. Anfang 19.30, Ende gegen 22.15 Uhr. Donnerstag, 4. April: Miete D 18 und 2. Sonde miete D 5: Die Boheme. Oper von G. Pucci Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Freitag, 5. April: Miete A 18 und 2. Sondermien Au 9 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultu gemeinde Mannheim, Platzgruppe 233 bis 244: Pal A von Walter Oſterſpey. Anfang 20, Ende 214 r. Im Neuen Theater(Roſengarten): Dienstag, 2. April: Für die NSG.„Kraft durch Freude Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe: Jugendgruppe Nr. 1 bis 1700, Gruppe E Nr. 1 bis 600, Gruppe d freiwillig Nr. 1 bis 900: Das Land des Lächelns Operette von Franz Lehar. Anfang 20, Ende 22.30 Uh. Freitag, 5. April: Für die NSG.„Kraft durch Freude Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 7 bis 20, 2 bis 51, 70 bis 86, 88 bis 90, 220, 259, 591 bis 60) Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E freiwillig N. 1 bis 900: Zar und Zimmermann. Komiſch Oper pon Albert Lortzing. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. 5 2 Achtung, Luftſchutzſchule 1 Am 4. April d. Js. beginnt ein Ausbildungslehrgang an dem alle teilnehmen können, die 1939 und 1940 nog keinen Lehrgang beſuchten. Wer ſich noch nicht angemel det hat, kann dies am Donnerstag, 4. April in der Le, Schule„Zur Linde“, 20 Uhr erledigen. Zu ſßäteren Leh gängen wird durch Karte aufgefordert. Die Laienhelft die noch keine Fachausbildung haben, kommen am Freiſch 5. April, 20 Uhr in„Zur Linde“. J. A. Hörner, CCC 5 N N a, dle uns anlaſlleb unserer Da einberufen, übernimmt ab heute 2 Termablung erwiesenen Nufmerſtsamſceſten 5 i die Vertretung 2 5 danſcen wir herælicb Die nächſte Fiſchvertellung nach der neuen Kundenliſte erfolgt an Pau Aelerſing u. deu Mane Dr. Auckelshausen achſte F er ung nach der neuen e erſolg 1 8 1 0 10 a 1 waffen fee geb. Vachle M hm.- Sandhofen Fernsprecher 50122. karte zum Einkauf von Seefiſchen in der jeweils zuſtändigen Ver⸗ 0 5 kaufsſtelle. Zum Ankauf werden zugelaſſen die Kunden der pm.-Gectenbeim, 2. April Id. Dr. Hinderer, Tierarzt Verkaufsſtelle Name mit den Ausweiskarten Nr. 8 3 Rr. 1 Appel, Eliſe 33 8 731— 1330 5 8 1 i d e e en ce 8 4 Geſchw. Keilbach 1431— 2360**— 15 ö 75 i F l b ö Ein Hatt, VBerſammlungs-Kalender 6 aĩ 3 1001— 1770 Mayer, Heinz 1631— 2840 N 2 Kleingärtnerverein Mhm.⸗Seckenheim. Heute Dienstag, an 8 Müller, Auguſt 931— 1740 Donnerstag und am Samstag iſt von 15—17 Uhr im Sommer 9 Nordſee“ 588110040 2 damm das Lager geöffnet. Es wird nochmals dringend gebele, 11. 12115 2110 N ſich ſofort mit Samen, Torf, Huminal und Kunſtdünger einzudetken. pich, 5— 12 Vogelmann, Heinri 176¹ 3140 ö Parteiamtliche Mitteilungen. 13 Willig, 80585 5 1041— 1860 NöS.⸗Frauenſchaft(Jugendgruppe). Heute Dienstag 20 Uhr Ge 14 Zeilfelder, Wilhelm 341— 660 meinſchaftsabend im Kaffee Schladt. Liederbücher mitbringen, 15 Söller, Klara 681— 1270 Hitler⸗-Zugend. Am Mitwoch, 3. April treten die neu überwieſenn 16 dler, Mich.(Butſch) 1011 1660 Hitlerſungen um 19.30 Uhr am HJ. Heim an. 17 Eder, Franz 8 421— 720 18 Erdmann, Georg 5 421— 760 5 1 19 Faul 1 d„535 10 8 Jüng., ſauberes 20 Droll, Joſe 8 8 381— 620— 2 21 Betz, Emilie. 81— 180 7 ir fh Halbtags⸗ 22 Hoffmann, Hermann 8 151 270 Henn ur fahren oder Tages⸗ 23 e Joan Segen 151— 280 gegen Engelluand 7 1 24 Schreiber, Johann, Seckenheim 261— 430 11 25 Schreiber, Johann. Sandhofen 201 540 Heute eee Mittwoch Mädchen 26 N 5 eim Aae 0h 281— 440 J i geſucht. 27 reiber, Johann, Mittelſtr. 68 121— 180 1 28 Schreiber, Johann, Kronprinzenſtr. 52 101— 200. 2 A LA ST 85 Bruttel, 29. Johann, 1 220 1511 2 Zähringerſtr. 10 a 30 VBerbrauchergenoſſenſch. Ahlandſtr. 29 101— 140 5 31 Weben e 5 3 100 Maisfachſchaft, Mhm ⸗Seckenheim. D 32 erbrauchergenoſſenſch. Lanzſtr.— 33 Verbrauchergenoſſenſch, Mittelſtr, 107 101 180 Ab kommenden Mittwoch, vormittags 7 Ahr Junges Ehepaar 34 Schreiner, Nikolaus 3 5711140 muß im Lager der Ein⸗ u. Berkaufsgenoſſenſchaft ſucht 35 Koch 3 9911470 u. 15701850(Kiſtenfabrik) der diesjährige Mais gerebelt — 5 werden. Es iſt darauf zu achten, daß nur geſunde 3-4 Zimmer⸗ ... Kolben zu Saatzwecken verwendet werden können. Beſonders wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Haushaltungen, deren Rummern aufgerufen ſind; am Dienstag die Ware aber nicht Diejenigen Pflanzer, welche Elite mais an⸗ Wohnung abholen, am nächſten Tage keinen Anſpruch mehr auf Belieferung haben. bauen wollen, mögen dies im Lager unter Angabe per ſofort des Grundſtückes,(Gewann und Arzahl) ſofort] oder ſpäter. Städt. Ernährungsamt. anmelden. Faeggen ande Gebr. weißer Herd eint u zu verkaufen. Zähringerſtr. 5. Gewinn—— „ 3 7=——— 280——————.— 2— —— 2— 3