ter Salt ocken ra 5 05 eie Grießhiz e idermien Kultur 644 h on Wal Uhr. idermieh Kultig 3: De) d Wa Sonden Pucccin dermien Kultus Paln de 21 Freude“, dgrupp⸗ Uppe 9 helns, 30 Uh Freuden 20, 2 is 600, lig N. tomiſche gegen ! 0 hrgan 10 noch ngeme r L. G. n Leht⸗ helft Freilch ner. pleſeneg Nr. 77 Neckar⸗Bote(2. Blatt) 2 Dienstag, 2. April 1940 Falſche Propheten ltere Enthüllungen aus den polnischen Akten.— die Weiter 11 der Us A.— Bullitts Kriegspläne. Berlin, 1. April. Aus der Dokumentenſammlung des Aẽuswärtigen Amtes zur Vorgeſchichte des Krieges, deren eirſte Folge aus 16 Dokumenten beſteht, ſind jetzt die letzten bier der Oeffentlichkeit übergeben worden; es ſind die Do⸗ kumente Nr. 4, 7, 9 und 14. Dokument 4 iſt ein Bericht des polniſchen Botſchaf⸗ ders in Washington, Grafen Jexzy Potocki, an den polniſchen Außenminiſter vom 21. 11. 1938 über eine Un⸗ ſerredung mit dem USA-⸗Bolſchafter in Paris, Bullitt, der ſich gerade in Waſhington in Urlaub befand. Es wird darin eingangs erwähnt, daß Bullitt den Präſidenten Rooſevelt über die Situation in Europa ſtändig infor⸗ miere und daß ſeine Mitteilungen von dieſem wie auch oom Staatsdepartement mit großer Aufmerkſamkeit auf⸗ genommen werden. Bullitt, ſo heißt es weiter, zeige im all⸗ gemeinen einen großen Peſſimismus. Er ſpreche davon, daß das Frühjahr 1939 zweifellos wiederum ſehr aufregend ſein werde, verſtärkt durch das ſtändige Aufblitzen der Kriegsmöglichkeiten. Der polniſche Botſchafter berichtet dann weiter: „Er ſtimmte mit mir überein, daß der Schwer⸗ punkt der europäiſchen Frage ſich vom Weſten nach dem Oſten verſchoben habe, da die Kapitulation der de⸗ mokratiſchen Staaten in München ihre Schwäche gegen⸗ über dem Deutſchen Reiche offenbart hat. Sodann ſprach Bullitt über das vollſtändige Nichtvorbereitetſein Groß ⸗ britanniens zum Kriege und über die Unmöglichkeit, die engliſche Induſtrie auf die Maſſenkriegsproduktion, ins⸗ beſondere auf dem Gebiet des Flugzeugweſens, umzuſtellen. lleber die franzöſiſche Armee äußerte er ſich mit ungewöhnlichem Enthuſiasmus, beſtätigte jedoch, daß das franzöſiſche Flugweſen überaltert ſei. Nach dem, was die Militär⸗Experten Bullitt während der Herbſtkriſe des Jah⸗ res 1938 geſagt haben, würde ein Krieg mindeſtens 6 Jahre dauern und würde nach ihrer Anſicht mit einer völligen Zerſchlagung Europas und mit dem Kommunis⸗ mus in allen Staaten enden. Zweifellos würde Sowjetruß⸗ land am Schluß davon den Nutzen ziehen. Ueber Sowjet⸗ rußland ſprach er mit Geringſchätzung. Er redete davon, daß die letzte Reinigung, und insgeſondere die Beſeitigung Blüchers eine vollſtändige Desorientierung in der Roten Armee hervorgerufen habe, die zu keiner kriegeriſchen ak⸗ tiven Anſtrengung fähig ſei. Ueber Deutſchland und den Kanzler Hitler äußerke er ſich mit größter Behemenz und mit ſtarkem Haß. Er ſprach davon, daß nur Stärke, und zwar am Schluß eines Krieges, der wahnſinnigen Expanſion Deutſchlands in Zukunft ein Ende machen könne. Auf meine Frage, wie er ſich dieſen kommenden Krieg vorſtelle, erwiderte er, daß vor allem die Vereinig⸗ ten Staaten, Frankreich und England gewaltig aufrüſten müßten, um der deutſchen Macht die Stirn bieten zu kön⸗ nen. Dann erſt, wenn der Augenblick reif iſt(ſprach Bullitt weiter), wird man zu der letzten Entſcheidung ſchreilen kön⸗ gen, Ich fragte ihn, in welcher Weiſe die Auseinanderſet⸗ zung erfolgen könne, da Deulſchland vermutlich nicht Eng⸗ land und Frankreich als Erſter angreifen werde. Ich ſehe einfach nicht den anhakenden Punkt in dieſer ganzen Kom⸗ bination. Bullitt erwiderte, daß die demokrakiſchen Skag⸗ len abſolut noch zwei Jahre bis zur vollſtändigen Aufrü⸗ ſtung brauchten. In der Zwiſchenzeit würde Deukſchland vermutlich mit ſeiner Expanſion in öſtlicher Kichtung vor wärksſchreiten. Es würde der Wunſch der demokrakiſchen Staaten ſein, daß es dort im Oſten zu kriegeriſchen Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen dem deutſchen Reich und Kuß⸗ land komme. da das Kträfte- Potential der Sowjetunion bisher nicht bekannt ſei, könne es ſein, daß ſich Deutſchland zu weit von ſeiner Baſis entferne und zu einem langen und ſchwächenden Krieg verurteilt werde. Dann erſt wür⸗ den die demokratiſchen Staaten, wie Bullitt meint, Deukſch· land aktackieren und es zu einer Kapitulation zwingen. Auf meine Frage, ob die Vereinigten Staaten an einem ſolchen Kriege teilnehmen würden, antwor⸗ tete er„Zweifellos ja, aber erſt dann, wenn Eng⸗ land und Frankreich ſich zuerſt rührten!“ Die Stimmung in den Vereinigten Staaten iſt, wie er ſagte, gegenüber dem Nazismus und Hitlerismus ſo geſpannt, daß ſchon heute unter den Amerikanern eine ähnliche Pſychoſe herrſcht wie 190 der Kriegserklärung Amerikas an Deutſchland im Jahre 917. Bullitt erkundigte ſich dann über Polen und über unſere Situation in Oſteuropa. Er beſtätigte, daß Polen noch ein Staat iſt, der mit Waffen in den Kampf ſchrei⸗ ten würde, wenn Deutſchland ſeine Grenzen überſchritte. Sodann ſprach Bullitt über die ukrainiſche Frage und über die deutſchen Verſuche in der Ukraine. Er beſtä⸗ tigte, daß Deutſchland einen vollſtändigen ukrainiſchen Stab habe, der in Zukunft die Regierung der Ukraine überneh⸗ men und dort einen unabhängigen ukrainiſchen Staat unter deutſchem Einfluß gründen ſolle.“ Rooſevelts Anſicht Dokument 7 iſt ein weiterer Bericht des polniſchen Votſchafters in Washington an den polniſchen Außenmini⸗ ſter vom 16. Januar 1939 über eine zweite Unterredung mit Botſchafter Bullitt, der mit„einem ganzen Koffer voll Inſtruktionen und Direktiven von Präſident Rooſevelt' nach Paris zurückkehrte. Es heißt dann in dem Bericht: „Der Inhalt dieſer Direktiven, die mir Bullitt im Laufe ſeiner halbſtündigen Unterhaltung anführte, iſt wie folgt: 1. Eine Belebung der Außzenpolikik unter Führung des Präſidenten Rooſevelt, der arf und unzweideutig die kokalifären Staaten verurteill. 2. Die Kriegsvorbereilungen r Vereinigten Staaken zur See, zu Lande und in der Luft, die in beſchleunigtem Tempo durchgeführt werden und die koloſſale Summe von Dollar 1 250 900 000 ver⸗ ſchlingen. 3. Die entſchiedene Anſicht des Präſidenten. daß 0 reich und England ſeder Kompromißpolitik mit den okalſtaaken ein Ende machen müſſen. Sie ſollen auf keine Disku ſionen mit ihnen eingehen, die irgendwelche Gebiets⸗ veränderungen bezwecken. 4 Eine moraliſche Verſicher nig, daß die Vereinigten Staaten die Jſolierungspolitik verlaſ⸗ ſen und bereit ſind, im Faile eines Krieges akkio auf Seiten Englands und Frankreichs einzugreifen. Amerika ist bereit. ſein ganzes Material an Jinanzen und Rohſtoffen zu ihrer Verfügung zu ſtellen. i. Auf meine Frage, welches Horoſkop für 1939 Bullitt vorherſieht, antwortete er, daß er im Frühjahr die Gefahr eines Konfliktes zwiſchen Frankreich und Italien wegen der Kolonien befürchtet. Auf meine Frage, ob denn Deutſchland Muſſolini bei dieſem Unternehmen helfen wird, antwortete Bullitt, er ſei der Anſicht, daß es recht zweifelhaft wäre, ob Hitler ſich dazu verleiten ließe, außer moraliſcher Unterſtützung auch tatſächlich an einem ſolchen Unternehmen teilzunehmen, denn dann iſt es klar, daß ein Weltkrieg unvermeidlich ſei. Bullitt behauptete mit voller Beſtimmtheit, Frankreich dürfe überhaupt keinerlei Abkom⸗ men mit Muſſolini eingehen. Seit einigen Monaten hätte ſich die Lage in Frankreich ſo weit gebeſſert, daß es ſogar ſelbſt das italienſſche Heer und die italieniſche Flotte be⸗ ſiegen könnte. Im weiteren Geſpräch kam Bullitt auch auf Oſt⸗ europa und Deutſchland zu ſprechen. Er erklärte dabei, daß die polniſche Außenpolitik unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Miniſters eine Prüfung ihrer Zweck⸗ mäßigkeit beſtanden hätte; aus der vorjährigen Herbſtkriſe wäre Polen nicht nur mit der Waffe in der Hand, ſondern als Sieger hervorgegangen. 5 Er meinte ferner, daß Deutſchland jetzt wohl kaum einen Angriff auf Oſteuropa unternehmen würde, denn einerſeits iſt Polen zu ſtark, andererſeits iſt die Sache mit Ungarn, Rumänien und Jugoflawien noch nicht ſo weit geklärt. Es müſſen noch gewiſſe Vorbereitungen durchge⸗ führt und die Stellungen gefeſtigt werden. Uebrigens wäre er überzeugt, daß Deutſchland ſeinen Plan mit der Ukraine durchführen werde, aber erſt im Jahre 1940. Ich habe mit Bullitt über dieſe Aktion nicht diskutiert. Ich fragte nur, ob die Weſtmächte in einem ſolchen Falle aktiv auf⸗ treten würden und ob ſie das Reich zum angeblichen Schutz Sowjetrußlands angreifen würden. Bullitt antwortete, daß die demokratiſchen Staaten ein für allemal alle imaginären bewaffneten Interventionen zum Schutze irgendeines Staa⸗ tes, der zum Opfer eines deutſchen Angriffs werden ſollte, aufgegeben hätten.“ And abermals Bullitt Dokumentg ſtellt einen Bericht des polniſchen Bot⸗ ſchafters in Paris, Lukaſiewicz, vom Februar 1939 an den polniſchen Außenminiſter, ebenfalls über eine Unterredung mit dem inzwiſchen wieder nach Paris zurückgekehrten ame⸗ rikaniſchen Botſchafter Bullitt dar. Dieſer hat dem polni⸗ ſchen Boiſchafter einen Ueberblick über die Politik Wa⸗ ſhingtons gegeben, der u. a. wie folgt skizziert ward: „Die internationale Situation wird von den offiziellen Kreiſen als ungeheuer ernſt und unter der Gefahr eines bewaffneten Konflikts ſtehend betrachtet. Die maßge⸗ benden Faktoren ſind der Anſicht daß, wenn es zwiſchen England und Frankreich einerſeits und Deutſchland und Italien andererſeits zum Kriege kommen ſollte, in dem England und Frankreich eine Niederlage erleiden könnten, dann würden die Deutſchen den realen Intereſſen der Ver⸗ einigten Staaten auf dem amerikaniſchen Kontinent geſähr⸗ lich werden Aus dieſem Grunde könne man die Teil⸗ nahme der Vereinigten Staaten am Kriege„uf Seiten Frankreichs und Englands von vornherein voraus⸗ ſehen, natürlich erſt eine gewiſſe Zeit nach Ausbruch des Konfliktes Botſchafter Bullitt drückte das wie folgt aus: „Sollte ein Krieg ausbrechen, ſo werden wir ſicheelich nicht zu Anfang an ihm keilnehmen, aber wir werden ihn beenden.“ Nach Meinung Botſchafter Bullitt's iſt die obige Ein⸗ ſtellung der maßgebenden Waſhingtoner Kreiſe feglicher ideologiſcher Elemente bar und ergibt ſich ausſchließlich aus der Notwendigkeit, die realen Intereſſen der Vereinig⸗ ten Staaten zu verteidigen, die im Falle einer franzöſiſch⸗ engliſchen Niederlage ernſtlich und unmittelbar zugleich vom Pazifik wie vom Atlantik her bedroht wären. Botſchafter Bullitt ſtellte feſt, das Gerücht, als ob Prä⸗ ſident Rooſevelt geſagt habe, die Grenzen der Vereinigten Staaken liegen am Rhein, eei falſch. Er gab dagegen ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, der Präſident habe beſtimmt geſagt, er verkaufe Frankreich Flugzeuge, da die franzöſiſche Armee die erſte Verteidi⸗ gungslinie der Vereinigten Stgaten ſei. Dieſes entſpräche nämlich vollkommen ſeinen Anſichten. Eine ſchwache Seite der Vereinigten Staaten iſt es na⸗ türlich, daß ſie, obwohl ſie ſchon heute ihren Standpunkt im eventuellen Konfliktsfalle beſtimmt haben, gleichzeitig jedoch an der poſitiven Löſung der europäiſchen Probleme keinen aktiven Anteil nehmen können, da die iſolationiſtiſch eingeſtellte amerikaniſche Meinung dieſes nicht geſtatten würde. Das Verhältnis der maßgebenden amerikaniſchen Fak⸗ toren zu Italien und Deutſchland iſt negativ hauptſächlich deshalb, weil ſie der Anſicht ſind, daß die neuen Erfolge der Achſe Rom— Berlin, die das Preſtige wie die Autorität Frankreichs und Englands als Imperial⸗ mächte unterhöhlten, faſt ſchon unmittelbar die realen In⸗ tereſſen der Vereinigten Staaten bedrohen. So wird auch die Außenpolitik Waſhingtons einer eventuellen Weiterent⸗ wicklung der Situation in dieſer Richtung entgegenwirken. Die Vereinigten Staaten verfügen in ihren Beziehungen zu Italien und Deutſchland über verſchiedene Zwangsmit⸗ 7 0 die heute ſchon ſehr ernſtlich geprüft und aufgeſtellt werden. Nach einigen weiteren Ausführungen über mögliche Einwirkungen der USA auf die europäiſche Politik ſchließt der polniſche Botſchafter ſeinen Bericht mit dem Satze: „Eines aber ſcheint mir ſicher, nämlich, daß die Politik Präſident Rooſevelts in der nächſten Zeit dahin gehen wird, den Widerſtand Frankreichs zu unterſtützen, den deutſch⸗ italieniſchen Druck zu hemmen und die Kompromißtenden⸗ zen Englands zu ſchwächen.“ Kriegstreiber Churchill Dokument 1 endlich iſt ein Bericht des polniſchen Bot⸗ ſchafters in London. Grafen Raczynſki, an den polniſchen Außenminiſter vom 26 April 1939. Er äußerte ſich darin ehr ausführlich über die Entwicklung der Beziehungen zwi⸗ ſchen Großbritannien und der Sowjetunion. Es geht daraus klar hervor, daß die britiſche Regierung, obwohl ſie„keine Sympathie für das Sowjetregime hegte“, doch Sowjietrußland in die Einkreiſungsfront gegen Deutſch⸗ land einzugliedern verſuchte und ihrer Sache ſich dabei durchaus ſicher glaubte. Die Oppoſition in England habe immer ſtärker zwecks Bildung einer„antiaggreſſiven“ Front der„demokratiſchen“ Staaten eine größere Annähe⸗ rung an Rußland verlangt; derartige Tendenzen ſeien ſo⸗ dar bei einigen Mitaliedern der konſervativen Partei vor⸗ handen, die einen Entſcheidungskampf mit Deutſchland wünſchen(Churchill, Duff⸗Coo⸗ per werden in dem Bericht hier namentlich genannt). Der Bericht enthält dann größere Stellen aus Regierungser⸗ klärungen und Miniſterreden im britiſchen Unterhaus. Her⸗ vorgehoben zu werden verdienen da folgende Sätze des Mi⸗ niſters John Simon:„Die Vorwürfe, daß wir es vermei⸗ den wollten, Rußland in das Syſtem, das wir gerade als Syſtem des Friedens im Gegenſatz zur Aggreſſion auf⸗ bauen wollen, einzubeziehen, ſind ungerechtfertigt.. Wenn wir die Gefahr, in der ſich augenblicklich freie Staaten in der Welt befinden, berückſichtigen, wären wir dumm, wenn wir uns nicht klar darüber ſein würden, wo die Quellen der Hilfe liegen und ſie nicht benutzen würden.“ Schließlich weiſt der Botſchafter noch auf die vielen Hin⸗ derniſſe hin, auf die die zwiſchen England und Rußland lau⸗ fenden Verhandlungen ſtoßen, und ſchließt: „Eine zuſätzliche Schwierigkeit iſt die Haltung der Oppo⸗ ſition und eines gewiſſen Teiles der konſervalſden Parkei mit Churchill an der Spitze, die ſich deutlich auf einen Krieg vorbereiten und in den Sowjets einen Staat mit graßen Reſerven und potenkiellen militäriſchen Kräften ſehen. Die Schwierigkeiten mit der Oppoſition können noch mehr mit den Angriffen wachſen, die der Entſchluß über die Militärdienſtpflichk hervorrief. Denn die Re⸗ gierung wird in Betracht ziehen und ſich möglicherweiſe Argumenten entgegenſtellen müſſen, daß eine, Allianz“ oder eine andere Form der Verbindung mit Rußland eine ſo draſtiſche Beſchlußfaſſung hätte verhindern können.“ Die Schuldigen Die Veröffentlichung der polniſchen Doku⸗ mente durch das deutſche Auswärtige Amt hat in der Welt ungeheuren Eindruck gemacht. Kein Wunder: für uns in Deutſchland war es von allem Anfang an klar, wo die Schuldigen an dem jetzigen Kriege ſitzen, aber draußen in der Welt gab es noch immer allzu viele, die die Wahrheit nicht erkannten, vielleicht auch nicht erkennen wollten. Und jetzt ſtehen auch dieſe Leute vor der Tatſache eines geradezu erdrückenden dokumentariſchen Beweismaterials für die Schuld Englands, Frankreichs und Polens am Ausbruche des Krieges. f Wohlgemerkt: das deutſche Auswärtige Amt hat in ſei⸗ nem neuen Weißbuch keine deutſchen Dokumente ver⸗ öffentlicht, ſondern ausſchließlich polniſche, die in den Akten des polniſchen Außenminiſteriums zu Warſchau ent⸗ halten waren. Man kann auch nicht den Vorwurf erheben, die Veröffentlichung enthalte Schriftſtücke, die von deutſcher Seite irgendwie zurechtgemacht worden ſeien— nein, es ſind durchweg Dokumente polniſchen Urſprungs und in ihrer Originalfaſſung, es ſind Aufzeichnun⸗ gen von Leuten, denen man auch wahrhaftig keine Deutſch⸗ freundlichkeit zum Vorwurf machen kann, ſondern die man als ausgeſprochene Deutſchfeinde bezeichnen muß. Dieſe Leute, die als Diplomaten des damaligen polniſchen Staates auf den wichtigſten ſeiner Auslandspoſten ſaßen, haben ihre Beobachtungen, amtlichen Unterredungen uſw. an das polniſche Außenminiſterium nach Warſchau berich⸗ tet, ihre Berichte ruhten in den Geheimarchiven des polni⸗ ſchen Außenminiſteriums und wurden jetzt von deutſcher Seite veroffentlicht. Sie ergeben ein geradezu unheimliches Bild von der mit Vorbedacht und aller ee durch⸗ geführten engliſch⸗franzöſiſchen Kriegshetze gegen Deutſchland. 555 3 Die Dokumente klären alſo die Ereigniſſe und Zuſam⸗ menhänge, die zum Kriege geführt haben und nach dem Willen ihrer Urheber auch führen ſollten, vollkommen auf: die Kriegspartei Englands mit den Chamberlain, Churchill, Eden und Genoſſen an der Spitze, hat ſich die denkbar größte Mühe gegeben, nicht nur die Stimmung in England für den Gedanken eines Krieges gegen das na⸗ tionalſozialiſtiſche Deutſchland zu gewinnen, onde hat darüber hinaus auch alle Minen ſpringen laſſen, um Frankreich an der Seite Englands in dieſen Krieg hin⸗ einzuziehen. Beide Ziele haben die engliſchen Kriegshetzer erreicht. Man erſieht aus den polniſchen Dokumenten ins⸗ beſondere, wie es England gelungen iſt, den Verſtändi⸗ ungswillen gegen Deutſchland, der im Herbſt 1938 und im Früßſahr 1939 in Frankreich zweifellos vorhanden war, gründlich zu zerſtören und ſchließlich in ſein Gegenteil zu verkehren Der damalige franzöſiſche Außenminiſter Bonnet wollte zwar die Verſtändigung, und die franzöſiſche Oef⸗ fentlichkeit wollte ſie auch, aber Bonnet war zu ſchwach, um den Kampf dafür aufzunehmen gegen zwar zahlenmäßig nicht ſehr ſtarke, aber ihrem Emflüſſe nach doch mächtige Gegner. Deshalb mußte er gehen, und der Weg für die Kriegshetzer und für den Krieg ſelber war krei. Sehr bemerkenswert iſt auch, was die polniſchen Doku⸗ wente über die deutſchfeindliche Propaganda in den Ver⸗ einigten Staaten von Nord amerika und ins⸗ beſondere über ihre Urheber berichten. Der polniſche Botſchafter in Waſhington wies dabei ganz offen und un⸗ ter Nennung ihrer Namen auf die Beherrſchel des ameri⸗ kaniſchen Rundfunks des Films und der Preſſe hin und ſtellte feſt, daß es ſich durchweg um Juden handele. Das iſt deshalb bedeutungsvoll, weil man es bisher immer ſchamhaft zu verbergen geſucht und häufig auch zu verbergen verſtanden hat, daß die antideutſche Propaganda des Aus⸗ landes in allererſter Linie von Juden ausgeht. Jetzt ha⸗ ben wir auch dafür dokumentariſche Beweiſe in der Hand und zwar, um es nochmals zu wiederholen, Beweiſe, die von polniſcher, alſo von deutſchfeindlicher Seite ſtam⸗ men. Im übrigen ſprechen die Dokumente für ſich ſelbſt. Man leſe ſie, und man wird erſchüttert ſein von der Leichtfer⸗ tigkeit, mit der die Hetzer in London und in Paris ihre Völ⸗ ker in einen Krieg hineingetrieben haben. Es ging ihnen nicht um Polen, aber Polen war ihnen ein willfähriges Werkzeug— auch das zeigen die Dokumente aus Warſchau. Um die Niederwerfung des nationalſozialiſtiſchen Reiches ging es den Herrſchaften in London und in Paris. Wir in Deutſchland haben das von vornherein gewußt. Aber, roie ſchon geſagt, die Welt draußen wußte es nicht, oder wollte es nicht wiſſen. Jetzt ſind die Schuldigen vor aller Welt enklarvt. Darin liegt die große Bedeutung der Dokumente für die Weltpolitik. Uns aber ſind ſie ein neuer Beweis für die Gerechtigkeit der deutſchen Sache. Weil man den weiteren deutſchen Aufſtieg hemmen wollte, machten die Feinde dieſen Krieg, der recht eigentlich ihr Krieg iſt. Wir werden dafür ſorgen, daß an ſeinem Ende der deutſche Sieg ſteht!.. Land dienſt— und was dann? Eine Antwort auf zahlreiche Fragen. NS. Manche Jungen aus unſeren Städten möchten wohl auf das Land gehen, zumal ſie durch den Landdienſ der Hitler⸗Jugend ja ſehr gut dazu Gelegenheit hätten. Abe dann tauchen doch wieder die Bedenken auf, ob es auf den Lande für ſie überhaupt eine Möglichkeit zum Weiterkom, men, zu einem richtigen Beruf gibt. And dieſe Frage wollen wir hier einmal klar beantworten. Wir wollen auch die Mög lichkeiten aufzeigen, die dem Jungen heute auf dem Land⸗ offenſtehen. Die zweijährige Landdienſtzeit ſchließt ab mit der Land arbeitsprüfung. An dieſe beſtandene Prüfung ſchließ ſich eine nochmals zweijährige Sonderlehre an, in der dei Junge auf dem landwirtſchaftlichen Gebiet geſchult wird, fü, das er ſich entſchieden hat. Für welche Berufe kann mar ſich nun entſcheiden, und wie ſieht die Lehrzeit aus? An erſte⸗ Stelle ſteht immer der Beruf des Landwirts und Bauern Nach beſtandener Landarbeitsprüfung kommt der Junge alf Landarbeitsgehilfe zwei Jahre auf einen anerkannten Lehrhof beſucht während dieſer Zeit auch eine Landwirtſchaftsſchul und legt dann die Prüfung zum Landwirt ab. Der Ausbildungsweg zum Landarbeiter ſieht nad beſtandener Landarbeitsprüfung eine zweijährige Lehrzeit al, Landarbeitsgehilfe vor. Dann erhält der Bewerber dei Landarbeiterbrief und iſt ſo ein gelernter hochwertiger Fach arbeiter, der als Großknecht im bäuerlichen Betrieb, ode als Maſchinen⸗, Geſpann⸗ oder Schlepperführer, als Hof oder Leutevogt in einem landwirtſchaftlichen Großbetrieb auß einen verantwortlichen Poſten geſtellt werden kann. Ein weiterer Beruf iſt der des Winzers. An di Landarbeitsprüfung ſchließen ſich zwei Jahre Winzerlehre be einem anerkannten Lehrherrn an. Ded Beſuch einer Wein bauſchule kann während dieſer Lehrzeit erfolgen. Den Ab, ſchluß der Lehrzeit bildet die Winzergehilfenprüfung. Nad ſechsjähriger Gehilfenzeit, auf die Arbeitsdienſt und Heeres dienſt voll angerechnet werden, iſt die Winzermeiſterprüfung zu beſtehen. Aehnlich ſieht es bei den Berufen Melker Schäfer, Schweinewärter, Geflügelzüchter un Imker aus. Immer reihen ſich an die Landarbeitsprüfung zwei praktiſche Lehrjahre mit der Gehilfenprüfung, der dan nach ſechsjähriger Gehilfenzejt die Meiſterprüfung und de Meiſterbrief folgen. Etwas anders ſieht das ber den landwirtſchaftlichen Tech nikerberufen aus, wie Milchkontrollaſſiſtent, Melklehrer Saatguttechniker, Grünlandtechniker. Die Berufsausbildung zu dieſen Zweigen der Landwirtſchaft ſetzt die Landwirtſchafts prüfung und Landwirtſchaftsſchulbeſuch voraus. Eine dritte Gruppe ländlicher Berufe ſind die des land. wirtſchaftlichen Rechnungsführers, des Buchfüh, rers und des Genoſſenſchaftsrechners. Als vierte Gruppe wären noch die Berufe des Baumwartes, des Auf, ſehers und Inſpektors, ſowie auch der Beruf de; Förſters zu nennen, denn die Ausbildungswege all dieſe! 1 5 führen zunächſt zum praktiſchen Arbeitseinſatz auf den nde. All dieſe Berufe ſtehen den Jungen offen, und in jedem dieſer Berufe gibt es Aufſtiegsmöglichkeiten. Die Tüchtigkei des Einzelnen iſt hier entſcheidend! Auch dich ruft der Land, dienſt der Hitler⸗Jugend!. Wie der Bauer den Landoͤienſt ſieht! NSG. Ueber ein Jahr iſt das Landdienſtlager nun ſchor im Dorf. Zuerſt haben die Bauern der Entwicklung der Sach ziemlich ſkeptiſch zugeſehen, und nur wenige entſchloſſen 110 ſo einen Jungen,„der doch von nichts eine Ahnung hat“, auf den Hof zu nehmen. Aber dieſe wenigen haben damals woh gewußt, was ſie taten, und ſie haben keine Mühe geſcheut, aus dem Stadtjungen einen kräftigen Arbeiter für das Land zu machen, der wohl weiß, wo er anzupacken hat. 8 K Die große Liebe. Roman von Emmi Lewald. 22 Sein letzter Abend! Er ſah ſchon aus einer Art Entfernung auf das feſt⸗ liche Treiben, ſah die rieſigen Reiterbildniſſe an den Wän⸗ den, die Ahnen des Herzogshauſes auf köſtlichen Pferden mit langen Mähnen, banddurchflochten und von Steinen blitzend. Überall dieſe Vergangenheit! dachte er. Überall dieſe gewiſſe Kontrolle derer von einſtmals! überall die Vor⸗ fahren über den Lebenden! Als ob der Menſch nicht ſelbſt⸗ gültiger ſei aus ſich heraus, kraft eigenen Rechts und eigener Stärke! Immer nur Glied in einer Kette, nach automatiſch wirkendem Geſetz in eine Reihe geſtellt mit unzähligen anderen. Ja, er ging, aber nur er allein wußte, daß er für immer gehen wollte, daß ſein e e war. Keine Wiederkehr! Er hatte abgerüſtet in teerwarfen. Seit drei Tagen wohnte er im Stadthaus und arbeitete noch an den 935 Verordnungen. Er hatte ſein Teſtament gemacht. Es war Ordnung in all ſeinen Büchern. Die griechiſchen und die bayeriſchen Schulden bis aufs letzte bezahlt. Mit 155900 Genauigkeit alle Beſtimmungen ausgearbeitet, wieviel von dem Ertrag Meerwarfens für Wohltätigkeit verwendet werden ſollte und wieviel für die Deiche. a Er 1 bi ſeiner Nachfolgerin, Karen Holger, in beredten Worten ans Herz gelegt. Er hatte alles vorbedacht, falls er nicht wiederkam. Er hatte ihr geraten, ſich an Paſtor Bardenwiek zu halten, mehr als an die Ratgeber und Freunde am Hof; ihm ganz zu vertrauen, dieſem Mann von ſo unbeſtechlicher Rechtlich⸗ keit und Geradſinn; er hatte ſie ihm gewiſſermaßen wie einem Vater ans Herz gelegt, dann, wenn Karen Holger die Erbin von Meerwarfen würde und die Freier kamen, dieſe Beute zu gewinnen, Karen— die dann ſo reich war als ſchön. Ihm, der ſo kühl zwiſchen ſeinen Mitmenſchen ſtand, wurde der Abſchied von dem alten Gottesmann ſchwer. Er hatte lange bei ihm geſeſſen wie am Tage ſeiner Ankunft, dunkel fühlend, daß der kluge geiſtliche Herr ſeine Abſicht, auf lange, vielleicht auf immer zu ſcheiden, ihm von der Stirn las. Auch er ſchien enttäuſcht, ſchien beinahe vorwurfsvoll zu ſein. Es war, als ob alle hier⸗ zulande ihn als berechtigte Beute des Landes anſahen. „Niemals war Meerwarfen ohne Herrn,“ ſagte Bar⸗ denwiek.. „Ich habe Pflichten zu erfüllen anderswo.“ „Unſere Welt hat Sie enttäuscht, Herr von Griſtede.“ Beide verſtummten. Paſtor Bardenwiel ſah ſehr „Ja“, ſagt der Ortsbauernführer,„heute weiß es das ganze Dorf, was es heißt, einen Landdienſtjungen auf dem Hof zu haben. Die Jungen gingen mit wahrer Liebe und ſtarkem Willen an die Arbeit und es dauerte nicht lange, ſo waren ſie tadellos eingearbeitet. Und dieſe Jungen wiſſen nun, daß uns Bauern nichts von ſelber zuwächſt, und daß unſer Beruf ſehr vielſeitig iſt und viel Kenntniſſe erfordert And wenn das einmal erreicht iſt, dann werden wir auch dahin kommen, daß gerade die Jugend den Weg wiede zurückfindet.“ „And was ſägen nun die anderen Bauern des Dorfeg dazu, die bisher keinen Landdienſtjungen hatten?“—„Nun, die wiſſen ſchon, wohin ſie ſich zu wenden haben, wenn ſie Hilfe für ihren Hof brauchen. Die Hilfe, die uns die Jun⸗ gen gebracht haben, war für uns außerordentlich wertvoll, zumal zwei von ihnen ſchon ſeit Monaten den Hof mit det Bäuerin allein bewirtſchaften, weil der Bauer eingezogen wurde. Und das will etwas heißen, für ſo einen ehemaligen Großſtädter. Wir freuen uns jedenfalls, daß ſo viele davon ein zweites Jahr dableiben und daun ihre Landarbeitslehre machen ſollen, denn die Zucht, das Soldatiſche, das in dieſen jungen Kerlen ſteckt, und dazu der rege Arbeitseifer und die Kameradſchaft, das iſt der Nachwuchs, den das Land braucht, um die Aufgaben der Zukunft zu meiſtern.“ J. Hz. Altmetall auf dem Bauernhof Auf jedem Bauernhof konzentriert ſich jedes Hirn jetzt allf den Beginn der Kriegserzeugungsſchlacht. Wir haben aber noch bis zum 6. April eine zweite gewaltige Schlacht zu führen: Die Sammlung aller kriegswichtigen Metalle, alſo Kupfer, Bronze, Meſſing, Zinn, Nickel, Neuſilber und Blei. Was hier überall im Reich zuſammengetragen wird, wollen wir dem Führer zum Geburtstag ſchenken. Er hat Uns unendlich viel geſchenkt, ſo viel, daß wir es an Werten überhaupt nicht zu errechnen, zu erfaſſen und annähernd zu beurteilen vermögen. Denken wir daran, wie es 1933 vor der Machtübernahme bei uns ausſah, und ziehen wir dazu den Vergleich mit den heutigen geordneten Verhältniſſen im Reich Nun hat der Führer am 20. April Geburtstag. Sein ſehnlichſter Wunſch und ſein Wille iſt es, dem deut⸗ ſchen Volke den Platz an der Sonne, ihm ſein Recht in der Welt zu erkämpfen. Dazu braucht er alle Rüſtungsmit⸗ tel an Metallen, die irgendwo verſteckt und ſeit Jahren un⸗ benutzt in den Ecken und Winkeln ſchlummern. Was iſt das alles? Wir brauchen nur mal etwas nachzudenken. Da ſteht in einer Ecke eine alte Petroleumlampe aus Großvaters Zeiten, die mal für den„Notfall“ aufgehoben wurde, oder weil man ſich von ihr nicht trennen konnte. Man denkt dabei an glückliche, ſorgloſe Kinderzeiten am runden Fami⸗ lientiſch. Der Sockel und das Kuppelgeſtell dieſer Lampe ſind aus Meſſing. Und dann iſt da ein Aſchenbecher aus Meſſing und einer aus Kupfer. Beide werden längſt nicht mehr benutzt. Sie ſind unpraktiſch, weil ſie immer geputzt werden müſſen. Im Stall hängt altes Geſchirr von der Lieſe, die längſt das Zeitliche geſegnet hat und die früher immer vor den Milchwagen geſpannt wurde. Das Leder⸗ zeug iſt auch nicht mehr brauchbar, aber die Meſſingbeſchläge ſind für den Kampf des Fuͤhrers wertvoll und unentbehr⸗ lich. Auf dem Speicher liegt ganz verſtaubt und längſt ver⸗ geſſen eine alte Wanduhr. Sie kann— ſelbſt wenn ſie noch zu reparieren ginge— wirklich nicht mehr als Zimmer⸗ chmuck angeſehen werden. Pendel und Uhrwerk ſind Meſ⸗ ſcben And dann liegen in Vaters Schreibtiſch noch zwei alte Taſchenuhren, die nicht mehr zu reparieren ſind. Gehäuſe aus Nickel, Uhrwerk aus Meſſing. So kommt eines zum andern. Gerade, weil dieſe Samm⸗ lung eine freiwillige iſt, muß das Ergebnis umſo größer ſein. In jedem Haushall hängt ein Führerbild. Am Geburtstag des Führers hängt die Urkunde, die wir bei der Ablieferung der Metalle erhalten, unter ſeinem Bild, und je mehr wir abgeliefert haben, je mehr wir unſere Gedanken auf die Sammlung konzentriert haben, deſto größer iſt das Geſchenk, das wir dem Führer brachten. langem nicht mehr in den Familienſtuhl gegangen war, ſondern im Schiff zwiſchen den. Bauern geſeſſen hatte, im Schatten des Häuptlingsgrabmals, wo man vom Griſte⸗ deſchen Platz aus das blonde Haar Karens und ihren ſingenden Mund nicht ſah. Er wußte, daß ſie die Kirche erſt verließ, wenn der Nachbar gegangen war. Dann erſt ſchritt ſie einſam fort. Vielleicht war es ihr Schickſal, ein⸗ ſam zu ſein. Weshalb, was ſo einfach erſchien, ſo ſelbſtverſtändlich und wünſchenswert, weshalb konnte es nicht geſchehen? Vielen zur Freude und dem ſtillen Haus von Meerwarfen zum Segen? Er war nicht ſo leicht durchſchaubar, dieſer Heinrich von Griſtede, wie es die blonde Karen war. Er hatte ſeine Pflichten als Gutsherr wohl erfüllt. Er konnte mit reinem Gewiſſen ſcheiden— ſein Haus war beſtellt. Dieſes Haus zwiſchen den Eichen, an das er immerfort zurückdachte wie unter geheimem Zwang. Wohin er ſich wenden mochte, würde das Bild mit ihm ſein,— mit den Seeſchwalben, die ſo oft land inwärts zogen, dem Tuten des kleinen Regenpfeiferks, dem Ge⸗ krächz der Reiher,— den Pferdekoppeln im Glanz des hinabgegangenen Sommers, in dem das braune Fell der Tiere glatt und leuchtend blinkte wie die Schalen reiner Kaſtanien,— mit den Winterſtürmen, die wie Rieſen⸗ fittiche über das Land ſchlugen, und jenem herben, blaſſen Vorfrühling des Ankunftstages, als er zum erſtenmal Meerwarfens Erde betrat, Und ſo, faſt ſchon im Scheiden, faſt ſchon den Fuß im Steigbügel, verſonnen und gedankenſchwer, ſtand Heinrich von Griſtede zum zweitenmal an einem Scheide⸗ wege ſeines Lebens, ahnungslos noch, was die nächſte Stunde brachte. 5 i Er fühlte eine Hand an ſeinem Arm— faſt zuckte er zuſammen aus ſeinen Träumereien er ſah den Miniſter neben ſich ſtehen, den Freund des Herzogs, der ſo lange ſchon mit kraftvoller Hand durch die ſchweren Probleme der gärenden Gegenwart das Staatsſchiff ſteuerte; der alte Herr ſah ihn erſtaunt durch die ſcharfen Brillen⸗ gläſer an. 5 „Ich komme eben erſt,“ ſagte er,„ich hatte tun und zu erledigen. Herr von Griſtede.“ „Ich bin in der Abreiſe.“ a „So, ſo, ich weiß, daß Ihre H Friederike es durchaus nicht liebt, wenn man mit be⸗ unruhigenden Nachrichten ſtört. Aber ich fühle mich doch verpflichtet, Ihnen zu ſagen, daß es ſchlecht an der Küſte ſteht. Sie kennen ja die Tücken unſerer Winter noch nicht. Es iſt heute morgen ein heftiger Sturm aufgekommen. Einer von den plötzlichen Stürmen, die hier im Lande in ſo furchtbarer Erinnerung ſtehen. Man fürchtete heute zuviel zu Ich bin erſtaunt, daß Sie hier ſind, oheit die Herzogin ſcharf. Er wußte, weshalb Karen Holger Sonntags ſeit , 23. Ziehungstag In der Vormittagsziehung wurden gezogen 5 Gewinne zu 10000 RM. 17733 126767 2 Gewinne zu 5000 RM. 74922 95363 189803 5 Sens zu 3200 0 15 2 82 283663 4 Gewinne zu RM. 2734 73234 202180 219629 5023 3 e 2000 17 1635 30673 5 10 1% 42 Gewinne zu NM. 9673 56552 106367 146609 193115 224834 190 26567 2698%9 309421 359817 8 2 75h 47 Gewinne zu 1000 RM. 12586 23269 45520 48745 51537 63180 67806 68765 86000 85912 90188 95353 96692 103805 120 215 220574 301246 314 3270 S4iss 335284 346526 854% 543248 37570 37559 350560„18 J 227 Gewinne zu 500 RM. 4928 3040 12429 14008 15229 15733 16497 2605 27053 37810 43693 44/6 46314 55789 72065 83183 95898 96867 103138 10420 125597 133224 140483 143720 49544 154600 157395 160271 166277 171477 173050 185517 187710 192777 193143 194016 125518 20063“ 215014 2 219613 15 Nezug 237400 237994 249013 250753 251792 252622 7 259780 2 251842 28550 det 259656 272372 287327 28765 292970 254637 7 250704 30044 3015⁵³0 303590 1 311340 316778 318625 324/741 343920 348894 350493 352943 355 367143 37160 Anze 376153 350530 392424 357632. Fe 513 Gewinne zu 300 NM 810 2/77 4a? 6535 9137 16991 17277 9290 0 22261 75281 75578 28/1 30170 30351 30758 3502 37864 39263 357 I Nx. 3. 40844 46024 47035 50429 51316 53307 54550 55620 57289 64080 65888 90 f f ern 102588 105833 106101 108467 110743 111599 111848 113026 1130665 114505 115789 117584 11920 121932 1285/0 J87555 1755 25 15% 0 5 145557 145955 148750 151382 155648 165163 17496 176797 177478 1 40 182723 185027 18567 185808 3575 355470 285550 595400 255888 20 287274 210402 271254 272019 21717 22259/ 224409 22731] 228328 2 N 234661 28570 237050 237988 29570 240700 247451 24720 27073 2 251771 255408 855952 259827 2% 86820 288/% 28310 00 5% 271551 274010 275987 276809 275520 282101 224% 2 215/ 25510 2 2806/4 291700 307183 309085 914558 318378 328512 325883 323489 3 387007 338718 34323 344862 r 358434 358593 359407 361672 9774 37048 370683 87/3588 373624 5% 3763/6 3/7748 381238 381705 385195 387936 5 Außerdem wurden 6513 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Die In der Nachmittagsziehung wurden gezogen 9 Gewinne zu 5900 RM. 101229 258781 353515 8 9 Gewinne zu 4000 RM. 177397 180319 288325 15 Gewinne zu 2000 99 12555% 0 e b ewinne zu M. 12868 7 48940 21856 124866 20 ö j 2522 l 4 7000 95 7585 5 78 i weil a ewinne zu NM. 054 20982 45062 48680 54498 55537 10186 ö 88907 5 125 185553 18844 170585 19%, 210046 216226 22489 2000 und 2573635145 301 8960 8% 38864 38564 356082 3/4546 30305 d Ite 55, Cevinne zu 800 RR. 5751 20273 29228 22019 24515 29689 38874 40185 ſchaf 100550 45 5, 888 c cee ee be, 880 880 3052 19399 0% 19702] 147 112798 17 121807 124355 127969 125) 12975 ben. 21707 57% 8 16776 315 168358 172076 178263 186710 153575 205817 29033 71892 555777 550880 27 24275 255046 277506 285844 277720 2 299667 28855/ 255755 390585 504085 21137 314896 5775 375// 26276 21560 näch 35550 308580 82 3/%/ 3447 848654 358021 358837 383822 35055 393400 land 347/02 355200 37515 5 an J) Gewinne zu 300 Ren. ga 320) 3888 11281 1285) d ler) geg 1535 5 28758 2552 27555 2804 31838 33819 37338 40934 284 V]! ß Ber 19264 700 060,894 8570 87258 8940 98335 58881 95700 10130 10180 F ame 164858 158167 155704 15865“ 55515 18757/ 145/59 1430 14707 154261 Je i ,,. dru⸗ 206975 293807 598555 Jdc 7057 21088 217559 272157 2192 2141 2005 die 215907 245700 580755 516%) 7805 52850 257255 50% 24012 22% 28 27774 768006 57700 555840 54502 285254 286889 22869 285870 265534 2885 Retz 255004 755880 28437 2855855 5555 175 21880 28984 2844 28746 2880 rika 37599, 357550 Jess 30,583 30501) 811551 814% 5757, 57754 2181 319 398760 37770 524500 35.505 32684) 829777 820579 338952 34241 343257 305 pro⸗ 365,0 357% 37 5 05 38405 359652 375854 7708 3/0607 J 388740 39129 355/68 39/65/ 307676 309578 5 Außerdem wurden 6636 Gewinne zu je 150 RM gezogen. Deu 24. Ziehungstag 29. März 1940 Geh In der Vormittagsziehung wurden gezogen 5 ſcha 2 Gewinne zu 10000 RN. 15951 132336 394497 5 Gewinne zu 5000 RM. 189496 37485 ſer 3 Gewinne zu 4000 NM. 385296 auf 302 gige zu 3000 JM. 17078 74404 11543 278350 282316 285805 32240 266% 2100 den 8 ewinne zu 2000 RM. 7984 48116 100814 175 e 1584 175913 221014 252061 303760 nal Vewinne zu N95, 13536, 5827/7 74216, 79032 92389 87099 122850 251025 3054 J 17% 481760 15445 217502 227543 24400 246040 Der 2251 Cebeze dsc 01e 36879 8844 385500 387 3573 bler 9% Oba ne, de 500 dd 76e 83d 0155 183% 20533 25258 94 7 72504) 0% 21 e esd 7% szgl 86686 52530 10080 1041 12250 Ver 182257 1559 63055 188585 156540 14050 148535 805! 152229 55522 5577 1 162251 162962 168989 163209 172884 178095 182374 203975 205053 212520 2¹³⁵/ die 254577 2557 528052 224% 2825 2185 24571 244595 248128 252050 2750 255197 S8 58076 Jede sds 26750 285% 275125 286043 255905 270 228044 390450 39530 88004 52755 35279 3758ʃ) 332215 33482 33501 24700 358% 270 868851 554550 775199 387564 888412 833438 386758 386792 3515 7 24858 Genen ne zu 300 RM. 7670 8199 12271 16208 19750 20881 21370 23450 W 3550 57596 5168 87500 3871 38253 J602 48558 3 450% 426 4555 ch 58390 84557 34906 54937 56435 58555 36860 57056 57078 58398 3529 8888 706⁴¹ 77366 79036 80012 90444 81248 84051 8430086874 88354 100880 100651 2 192073 102453 104452 106122 106133 106722 119375 119883 216% 28710 124739 ſie 127354 127416 130048 134496 136779 139116 141535 144871 45050 147669 152592 159285 159396 159927 164354 169138 17309 176312 179822 181057 18144 181% D 527577 5580 888, 8820s 19715J 19294 19357 19788 205780 201% 2% 1 14851 D080 225205 225 230459 231238 23147 233580 235709 286211 235352 28750 25788, 24087%% 2/02 2655 856959 25889/ 280851 257271 282201 ſc 26770 286800 786708 705% 5% Tse /e doe 0 485 840% 0 90 205% 288890 25710 577 22851 30057 300356 305518 305592 30793 3% 5 314540 888518 517357 318577 398/ 319574 325116 324225 325040 327842 329505 lo 329692 839358 88472 3 347845 381835 354128 355/74 356365 352083 3646 be 358605 385805 365887 3/16 3761015 378408 378692 378831 379073 375738 361520 383% 364031 385607 551768 3588 357243 357328 38018 358084 35506 le Außerdem wurden 6558 Gewinne zu je 150 RM gezogen. be »Es iſt fieberhaft gearbeitet worden, die Leute 8 hinter dem Deich aus ihren Wohnungen rechtzeitig zu 8 retten. Es iſt ja nun einmal ſo: auch bei Todesgefahr weichen die Alten nicht gern von ihrem Beſitz; die Gräfin ge Holger hat Frauen, Greiſe und Kinder in ihr Haus ge⸗ nommen. Die Männer ſind ſeit Stunden am Werk mit N Ihren Leuten aus Meerwarfen. Die Bollwerke von Sand⸗ ze ſäcken ſchützen vielleicht doch noch. Die letzte Nachricht, die ve ich bekam, lautete etwas günſtiger. Es iſt eine unerbitt⸗ al liche Macht, das Meer im Sturm.“ Der alte Herr ſchob 55 ſeine Brille unruhig hin und her.„Ich bin in großer 7 A Sorge. Ich warte jede Minute auf Nachricht von meinen Herren, die ich hinausſchickte. Man hörte ja immer ſchon, daß bei den Holgerſchen Verhältniſſen nicht genug für die Deiche geſchah. Die Ihren ſtehen feſt und ſicher, aber Man ch weiß ja auch, wie jeder Herr von Meerwarfen ſein Teil a1 dazu getan hat Die junge Gräfin Holger ſoll heldenhaft ei mitgeholfen und kranke Frauen und kleine Kinder ſelbſt ins Schloß getragen haben in den Stunden der höchſten fl Gefahr, als man die Kataſtrophe in jeder nächſten Minute 10 erwartete. Gebe Gott, daß das Schlimmſte vorbei iſt.“ D „Ich verſtehe nicht, daß ich nicht benachrichtigt Wurde „Dann glaubte man Sie wohl ſchon abgereiſt, Und ſchließlich war wohl auch kein Mann für Botenritte zu entbehren, wo es für Stunden ſo hart auf hart ging.“ „Ich muß ſofort hin,“ ſagte Griſtede. i „Es iſt ſchwierig, Wagen zu bekommen, gerade jetzt. Meine Herren müſſen in kürzeſter Zeit zurück ſein, dann fährt der Kutſcher gleich mit neuen Pferden hinaus.“ Griſtede griff ſich an die Schläfe.„Es iſt mir un⸗ möglich, zu warten; ich will reiten, ſofort.“ „Der Marſtall iſt ja gegenüber,“ ſagte der Miniſter, „Es braucht ja nur ein Wort. Bis Sie umgekleidet ſind, iſt ein Pferd zur Stelle.“ 5 „Nein, nein, ich reite ſo, ich habe zuviel verſäumt. Ich N will keine einzige Minute mehr verlieren.“ 5 Der Miniſter ſah Griſtede billigend an. Der meiſt ſ n kalte Mann war plötzlich wie verwandelt, wie von Leiden⸗ ſchaft gepactt Er winkte dem Adjutanten und gab ihm Order. „Ich werde Sie höchſten Ortes entſchuldigen. Es 5 niemand ſein, Herr von Griſtede, der Sie nicht be⸗ griffe.“ N 5 Seltſamer Mann, dachte der Miniſter, lau und heiß, „Der Adjutant, froh, Griſtede einen Dienſt zu erweiſen, geleitete ihn eilig über den gepflaſterten Schloßhof, über deſſen Dunkel die Reihe der hellen Fenſter mit den ſchwe⸗ stal hi 5 der Tänzer magiſch erglänzte, zum Mar- all hinüber. 5 N „Faſt bewundernd ſah er als Sachkenner zu, wie raſch Griſtede in ſeinen dunklen Mantel gehüllt in den Sattel D 2 2—— 2 2— mittag, der Außendeich vor der Holgersburg werde brechen.. N 5 und barhaupt hinausjagte in die eiſige, wind⸗ urchheulte Winternacht. Seinem Schickſal entgegen