mann itlei⸗ r dag fnete der gend on ſchen 1 am hrers Dr. ktion gend räfte wer⸗ aus inien die Allen hüſſe von und hen. eine lich⸗ fc ende fred Närz pend uch lers mp⸗ zich! „ Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, 1 ber Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigen p reiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., u Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte K.. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr gun ſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlssuhe 78439. Tages- und fuzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Derain btant für den Stadtteil Mm. Sechenhelm. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hürdſe Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— ——5ð5— 40. Jahrgang Donnerstag, den 11. April 1940 Seeſieg an Norwegens Küf hriliſche Seeſtreitkt äfte Treffer auf neu Saga Berlin, 10. April. Des abt bekannt: Im Weſten keine beſonderen Ereigniſſe. Die militäriſchen Maßnahmen zum Schutz der Neuira⸗ ita von dänemark und Norwegen wurden am 9. April pon ſtarken Einheiten des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe unker dem Oberbefehl des Generals der In⸗ fanterie v. FJalkenhorſt, von Seeſtreitkräften unker dem Be⸗ ſehl des Generaladmirals Sdalwächter und des Admirals Carls und von zahlreichen Verbänden der Luftwaffe unker Jührung des Generalleuknanks Geißler in engſter Zuſam⸗ menarbeit durchgeführk. Motoriſierte Truppen und Panzerkräfte unter Führung des Generals der Flieger Kaupitſch überſchritten am Mor- eutſch⸗däniſche Grenze und beſetzten in ſchnellem Pormarſch über Apenrade und Esbjerg planmäßig Jül⸗ ſand. Vereinzelt kam es infolge mangelhafter Befehlsüber; an die däniſchen Truppen zu kurzen Gefechten. nach Au Si fklärung der däniſchen Befehlshaber über die Anordnung ihrer Regierung, keinen Widerſtand zu leiten, beendet. Gleichzeitig mit der Beſetzung von Jüt⸗ ſund landeten im Jufammenwirken zwiſchen Heer, Kriegs- marine und Luftwaffe deutſche Truppen im Kleinen Bell ei Middelfahrt, im Großen Belt bei Korſoer und Nyborg und in Gjedſer zur Beſetzung der Inſeln. Kopenhagen wurde bereits in den frühen Morgenſtunden kampflos be⸗ ſett. Die Luftwaffe klärte während des ganzen Tages über Dänemark auf und ſicherke den Vormarſch. Bei der Beſetzung der militäriſch wichtigen Stützpunkte in Norwegen wurde an verſchiedenen Stellen von der norwegiſchen Wehrmacht z chſt Widerſtand geleiſtet, ſo bor allem bei Horten Oslo und bei Kriſtianſand. Er wurde jedoch überall in vorbildlicher Zuſammenarbeit der Wehrmachtsteile gebrochen. Die Forts im Oslo- Fjord wurden im Laufe des Tages niedergekämpft und zum Schweigen gebracht. Anker anderem ſind Narvik, Dronk⸗ heim, Bergen, Stavanger, Egerſund, Kriftianſand, Arendal und Oslo feſt in deutſcher Hand. Die Kriegsmarine hat die ihr geſtellte Aufgabe gelöſt. Sie beſtand darin, die Geſamtoperalion gegen die um ein Vielfaches überlegenen britiſchen und franzöſiſchen See⸗ ſtreitkräfte zu ſichern und die Transporte und Landungen unter vollem Einſatz zu ermöglichen. die Landung der deulſchen Truppen iſt an allen Stellen von Oslo bis Nar⸗ bik gelungen, eine in der Zeekriegsgeſchichte bisher einzig daſtehende Leiſtung. 5 Beim Einlaufen in die Häfen wurde von der Kriegs ⸗ marine anfänglicher Widerſtand gebrochen. Vor Oslo brachten unſere Schiffsgeſchüte ſchwerſte Küſtenbatterien zum Schweigen. Beim Niederkämpfen einer 28cm Balteris erhielt der Kreuzer„Blücher“ ſchwere Beſchädigungen. Ei ſtieß beim weiteren Vordringen auf eine von den Norwe⸗ gern gelegte Sperre und ging durch mehrere Minentreffer verloren. Der Kreuzer„Karlsruhe“ wurde nach Ueberwin⸗ dung ähnlich ſtarken Widerſtandes in Kriſtianſand, nach dem er die Landung der Truppen ſichergeſtellt hatte ſchwer beſchädigt und ſank. Die Beſatzungen beider Schiffe ſind zum größten Teil gerettet und an Land eingeſetzt worden Die See⸗Operaklonen ſind noch im Gange. Erſt nach ihrem Abſchluß werden auch die den engliſchen und fran. zöſiſchen Seeſtreitkräften von der deutſchen Kriegsmarin⸗ . Berluſte und Beſchädigungen in vollem Am ange überſehen werden können. Die von England vorgeſehene Beſetzung wichtiger nor⸗ wegiſcher Stützpunkte ſollte ſofort im Anſchluß an die An, legung der Minenſperren in den norwegiſchen Hoheitsge⸗ wäſſern ſtattfinden. Die deutſche Aktion iſt dieſem Verſuch knapp um zehn Stunden zuvorgekommen. Die zu dieſem Zweck beſtimmlen und von Aufklärern feſt. geſtellten britiſchen Seeſtreitkräfte und Trausporllchiffe wurden geſtern in den ſpäten Nachmittagsſtunden von der deulſchen Luftwaffe angegriffen und vernichtend geſchlagen. Zaſt alle feindlichen Kriegsſchiffe erhielten Volltreffer ſchweren Kalibers. Im Einzelnen wurden getroffen: Vier Schlachtſchiffe mit je zwei oder drei Bomben, zwei Schlachtkreuzer mit ſe einer Bombe, 8 zwei ſchwere Kreuzer mit zwei bezw. einer Bombe, geſeht ſchwerer Kreuzer wurde mit Volltreffern in Brand e 5 1 Transportſchiffe wurden mit ſe einer Bombe be⸗ — Vier engliſche Zerſtörer vernichtet Angriff auf Narwik abgewieſen. Berlin, 11. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Morgengrauen des 10. April verſuchten ongliſche Seeſtreitkräfte in Narvik e Der An⸗ griff wurde von den dort liegenden Einheiten der Kriegs⸗ marine mit ſchweren Beſchädigungen und Verluſten für die ae abgewieſen. Drei britiſche Zerſtörer wurden ver ⸗ gichtel. Bei einem weiteren Jerſtörer gibt die britiſche Ad⸗ miralität ſchwere Beſchädigungen und Kampfunfähigkeit zu. Am 8. April iſt bei anderer Gelegenheil ſchon ein briti⸗ cher Jerſtörer verſenkt worden. Die Mitteilung der britiſchen Admiralität. London, 11. April. Die britiſche Admiralität teilt mit: Britiſche Zerſtörer griffen feindliche Seeſtreitkräfte bei Ta⸗ zesanbruch in Narvik an und trafen auf ſtarke Gegenwehr. Seiner Majeſtät Schiff„Hunter“ wurde verſenkt und SM⸗Schiff„Hardy“ ſtrandete. Die übrigen zogen ſich zu⸗ kück. Einzelheiten über die Verluſte auf den Schiffen ſind doch nicht bekannt, es wird jedoch eine vollſtändige Liſte zobald als möglich ausgegeben werden, und die Angehöri⸗ gen können verſichert ſern, daß ſie ſofort telegraphiſch be⸗ nachrichtigt werden.“ N — Luftwaffe richtete ſich ein Aufklärungsflüge in breiter Front. Berlin, 11. April. Die Luftwaffe nutzte den Mittwoch aus, um ſich in ihren Standorten in Norwegen und Dänemark einzurichten. Vor der däniſchen und norwegi⸗ ſchen Küſte wurden Ueber wachungsflüge durchge⸗ führt. In breiter Front klärten Fernaufklärflug⸗ zeuge über der geſamten Nordſee ſowie über Norwegen auf. Ueber der Inneren Deutſchen Bucht übernahmen in berſtärktem Maße die Jagdverbände die Sicherung gegen Feindeinflüge. An der Weſtfront keine Einflüge des Eigene Aufklärer führten Erkundungsf lüge Nord⸗ und Mittelfrankreich durch. Abgeſchoſſene Verſager Englands„unüberwindliche“ Sunderland⸗ Flugzeuge. Berlin, 11. April. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen konnte das Oberkommando der Wehrmacht den Abſchuß eines der von den Engländern ſo viel geprieſenen Fernauf⸗ klärungsflugbobte vom Muſter Sunderland, der ſoge⸗ nannten fliegenden Schlachtſchiffe melden. Am 8. April wurde eines dieſer Flugboote bei den Shetland⸗Inſeln und am 9. April ein anderes über Oslo abgeſchoſſen. Wenn es noch einer Widerlegung der don der britiſchen Propaganda behaupteten„Unüberwind⸗ lichkeit“ der Sunderland⸗Flugzeuge bedurft hätte, ſo wäre dies durch die beiden deulſchen Erfolge erbracht. Aber die don den Engländern ſelbſt gegebene Beſchreibung des Sun⸗ derland⸗Typ zeigt, daß er in keiner Weiſe den viel ſchnel⸗ leren, modernen deutſchen Kampfflugzeugen gewachſen iſt Das britiſche Flugboot iſt ein viermotoriger Fernaufklärer, der mit mehreren beweglichen Maſchinengewehren ausgerü⸗ ſtet und mit ſechs bis acht Beſatzungsmitglieder bemannt iſt. Er erreicht eine mittlere Stundengeſchwindigkeit von 329 Kilometern bei einer Geſamtflugſtrecke von ungefähr 3000 Kilometern. Aber die gute Ausrüſtung und langdauernde Seetüchtigkeit muß dennoch gegenüber einem ſchnellen und beweglichen Feind verſagen. Deutſches Memorandum an Schwe den Die Ankwork: Strikte NMeutralitätspolitik. DNB Berlin, 10. April. Die Reichsregierung hat der ſchwediſchen Regierung am Dienstag morgen aun Memo⸗ lehnen Ude ven in dem gewiſſe Erſuchen und Anfragen hinſichtlich der Haltung Schwedens zu den deutſchen Maß⸗ nahmen in Dänemark und Norwegen geſtellt ſind. Der ſchwediſche Außenminiſter hat am Dienstagabend dem deut⸗ ſchen Geſandten in Stockholm die Antwort auf dieſes Me⸗ ndum übergeben. ö e ee Regierung erklärt in dieſer Antwork, daß ſie an ihrer ſtrikten Neukralitätspolitik feſtzuhalten ge. willt ſei und keinerlei Schritte zu unkernehmen gedenke. die gegen die deutſchen Maßnahmen in Dänemark und Nor- wegen gerichtet ſeien. Die ſchwediſche Regierung bekonk in ihrer Ankwork weiterhin, daß ſie nicht beabſichtige, irgend · welche eee zu kreffen, die Anlaß zu einem Kon⸗ flikt zwiſchen der eutſchen und der ſchwediſchen Regierung geben könnten. Ruhige Beurteilung in Stockholm Stockholm, 10. April. In hieſigen politiſchen Kreiſen wird die Lage im Skandinaviſchen Norden auch weiterhin durchaus ruhig beurteilt. Unverkennbar hat die ungeheure Schnelligkeit, mit der die deutſche Gegenaktion gegen die Verletzung der norwegiſchen Neutralität durch die Weſt⸗ mächte und die Uebernahme des militäriſchen Schutzes von Dänemark und Norwegen durchgeführt wurden, in gang Schweden ſehr tiefen Eindruck gemacht. In journa⸗ liſtiſchen und militäriſchen Kreiſen verhehlt man nicht die Anerkennung für die Präziſion, Genauigkeit und blitz. ſchnelle Einſatzbereitſchaft der deutſchen Truppen. Bemer⸗ kenswert iſt die Tatſache, daß das Stockholmer Geſchäfts⸗ leben trotz der erregenden Ereigniſſe in den Nachbarlän dern vollkommen ruhig weiter geht. 8 Die ſchwediſche Regierung hat, praktiſch ge⸗ nommen, den ganzen Tag über in Beratungen zuſammen⸗ geſeſſen, jedoch fanden die Nachmittagsbeſprechungen, wie man erfährt, nicht unter dem Vorſitz des Königs ſtatt. Ir; gendwelche militäriſchen Maßnahmen ſind von der ſchwe diſchen Regierung nicht beſchloſſen worden. Nach überein ſtimmender Auffaſſung politiſcher Kreiſe beabſichtigt im üb⸗ rigen die chwediſche Regierung nach wie vor an ihrem Beſtreben feſtzuhalten, Schweden aus jedem kriegerischen Konflikt herauszuhalten und unter allen Umſtänden an der erklärten Neutralität feſtzuhalten. Gegners. über —— 2 Nr. 85 10 Etunden zuvorgekommen die Erklärung Reynauds:„Die Zeit iſt ja viel zu kurz Die Zeit iſt zu kurz geweſen? Nun, zwiſchen der Ver⸗ ſeuchung der norwegiſchen Hoheitsgewäſſer durch engliſche Minen und der Abwehr dieſer flagranten Verletzung des internationalen Rechts liegt immerhin ein ganzer Tag. Das aber war für den tolalitären deutſchen Staat Zeit ge⸗ nug, um zu handeln und ſo der Beſetzung wichtiger nor⸗ wegiſcher Stützpunkte, die im Anſchluß an die Anlegung der Minenſperre ſtattfinden ſollte, um zehn Stunden zuvorzu⸗ kommen, In dieſem Gegenſatz der völligen Verblüffung der demokratiſchen Weſtmächte zeigt ſich ſo recht die Ohnmacht des demokratiſch-parlamenkariſchen Apparates und die Kühnheit des nationalſozialiſtiſchen Führerſtaates. Ob man Gutes oder Böſes im Schilde führt: Zeit braucht man in den Demokratien in jedem Falle. Als England die Neutra⸗ lität der nordiſchen Länder außer Krafk ſetzte, da ſchrie man zwar in voller Lautſtärke in die Welt, daß Deutſch⸗ land damit ein vernichtender Schlag verſetzt worden ſei, auch verkündete man, daß Deutſchland irgendwie werde handeln müſſen, daß aber dieſe Antwort in einer derart kurzen Friſt erfolgen würde, damit hatten die Kriegshetzer in London und in Paris ſicherlich nicht gerechnet. Gerade dieſe Schnel⸗ ligkeit aber war notwendig, um den europäiſchen Norden in letzter Minute gegen England und Frankreich zu ſchützen. Man braucht nur die Karte zu betrachten, um zu ſehen, mit welcher Kühnheit die deutſchen Operationen zum Schutze der Neutralität Norwegens und Dänemarks ange⸗ legt und durchgeführt worden ſind. Zwiſchen der langge⸗ ſtreckten Küſte Norwegens und den deutſchen Häſen liegen Hunderte von Seemeilen. Schon Bergen, im Süden Nor⸗ wegens, iſt von dem nördlichſten deutſchen Punkt immer⸗ hin ſelbſt in der Luftlinie gut 600 Kilometer entfernt, und bis nach Narvik ſind es ſogar 1600 Kilometer. Ueberall lauerten Minen, auch waren die engliſchen Flottenſtütz⸗ punkte und Flughäfen näher als die deutſche Küſte. Und doch ſind alle Operationen planmäßig durch⸗ geführt worden, haben auch die britiſchen und franzö⸗ ſiſchen Seeſtreitkräfte trotz ihrer vielfachen Ueberlegenheit die deutſchen Transporte und Landungen in keinem Falle verhindern können. Ehrend gedenken wir hier der Männer der Kreuzer„Blücher“ und„Karlsruhe“, deren Schiffe in dieſem Kampf verlorengegangen ſind, nachdem ſie die Landung der Truppen ſichergeſtellt oder den Wider⸗ ſtand niedergekämpft hatten. Mit beſonderer Freude erfüllt es uns, daß die tapfere Beſatzung dieſer Schiffe zum gro⸗ ßen Teil gerettet worden iſt. Ein Ruhmesblatt in der beut⸗ ſchen Geſchichte bildet der Start ſtarker Einheiten der deut⸗ ſchen Luftwaffe von Dänemark und Norwegen aus gegen die britiſchen Seeſtreitkräfte und Transportſchiffe. Faſt alle feindlichen Kriegsſchiffe erhielten, wie dem Be⸗ kicht des Oberkommandos der Wehrmacht zu entnehmen iſt, ſchwerſte Volltreffer. Zwei weitere Einheiten der britz⸗ ſchen Heimatflotte, die Zerſtörer„Hardy“ und„Hunter find vor Narvik geſunken. So erfüllt uns der deutſche Einmarſch in Dänemark, die Landung deutſcher Truppen in Norwegen und die Si⸗ cherung dieſer Unternehmung, die eine der kühnſten iſt, die die Weltgeſchichte kennt, mit tiefer Bewunderung für Füh⸗ rung und Truppe. Wiederum haben Einheiten aller Wehr⸗ machtsteile durch ihren unerſchrockenen Einſatz und ihr enges Zuſammenwirken Volk und Reich geſchützt. Es iſt zu hoffen, daß nunmehr auch in Norwegen der geſunde Men⸗ ſchenverſtand ſich durchſetzt, indem Norwegen ebenſo wie Dänemark ſich auf die Seite des von Deutſchland geſicher⸗ ten Friedens ſtellt. Erſt nach dem Angriff Englands hat die deutſche Wehrmacht zum Schlag ausgeholt, um das Recht und die Freiheit Nordeuropas zu ſchirmen. Und die⸗ ſes Bewußtſein für die Gerechtigkeit unſerer Sache gibt uns auch hier wieder Kraft für den Kampf gegen die plu⸗ tokratiſchen Mächte, deren Feindſchaft gegen Europa heute längſt feſtgeſtellt iſt. Die zehn Stunden, die wir den Engländern und Fran⸗ zoſen zuvorgekommen ſind, ſind nur ein neuer Ausdruck für die Ueberlegenheit der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ führung. Es ſind die Früchte unſerer Arbeit und unſerer Opfer, die wir jetzt ernten und die mit uns auch der abend⸗ ländiſchen Kultur zuaute kommen. Sitzung des ſchwediſchen Reichstags Die Geheimſitzung des ſchwediſchen Reichstages, die um 20 Uhr begonnen hatte, war bereits kurz nach 22 Uhr zu Ende. Ueber die Sitzung wurde keine amtliche Mitteilung ausgegeben. Man erfährt, daß Miniſterpräſident Hanſſon vor dem Reichstag eine ſehr ernſte Rede hielt, in der er das deutſche Memorandum an die ſchwediſche Regie⸗ rung und die ſchwediſche Antwort hierauf bekanntgab. Der Miniſterpräſident wies nach den vorliegenden Informatio⸗ nen nachdrücklich 955 hin, daß dieſe Politik die einzig mögliche ſei, um Schweden aus dem Konflikt herauszuhal⸗ ten. Unter dem Eindruck der Rede des Miniſterpräſidenten hat ſich, wie man weiter erfährt, innerhalb des Reichsta⸗ ges kaum eine Oppoſition erhoben. Eine Abſtimmung hat offenbar nicht ſtattgefunden, d Ne* + Wie ein Keulenſchlag Niederſchmetternde Wirkung in Paris. Rom, 10. April. Ueber die Wirkung, die die erfolg⸗ reiche deutſche Aktion in Dänemark und Norwegen in der franzöſiſchen Hauptſtadt auslöſte, erklärt der Pariſer Ver- kreter der Agenzia Stefani, ſie habe auf die öffenkliche Meinung die Wirkung eines Keulenſchlages gehabt. Man ſei vollkommen benommen, da die deutſche Gegenaktion auf die engliſch⸗franzöſiſche Verletzung der norwegiſchen Neu- kralität urplötzlich und unerwarket gekommen ſei. Die Pariſer Preſſe iſt noch nicht in der Lage, die letz⸗ ten Ereigniſſe zu kommentieren. Die Blätter poſaunen vor⸗ läufig noch in höchſten Tönen die engliſch⸗franzöſiſche Ver⸗ letzung der norwegiſchen Neutralität durch die Minenle⸗ gung in den norwegiſchen Hoheitsgewäſſern in die Welt und behaupten, damit Deutſchland jede Eiſenzufuhr abge⸗ ſchnitten zu haben. Die„Epoque“ ſtellt dieſe Neutralitäts⸗ verletzung der Weſtmächte als eine wahre Heldentat hin. Das„Oeuvre“ bezeichnet den 8. April 1940, an dem die flagrante Verletzung der norwegiſchen Neutralität ſtattge⸗ funden hat, als ein großes Datum der augenblick⸗ lichen Kriegsgeſchichte. „Meſſaggero“ ſtellt feſt, daß dieſe Dinge wie ein Alp⸗ druck auf der franzöſiſchen Stimmung laſteten. Dieſe Wir⸗ kung ſei umſo lebhafter, als noch am Dienstag die Pariſer Morgenzeitungen die engliſch⸗franzöſiſche Minenſperre in morwegiſchen Hoheitsgewäſſern in den höchſten Tönen als einen ſchweren Schlag gegen Deutſchland verherrlicht hät⸗ ten. Auch der Pariſer Vertreter des„Popolo di Roma“ weiſt auf die faſſungsloſe Beſtür zung hin, die die blitzartige deutſche Aktion in Paris hervorgerufen hat. Wie recht hat das franzöſiſche Blatt damit! Der 8. April war tatſächlich ein entſcheidendes Datum dieſes Krieges. Er löſte den 9. April aus, der zu einem noch bedeutungs⸗ volleren Datum geworden iſt. Große Beſtürzung in London Man hat ſich das ſelbſt zuzuſchreiben. Amſterdam, 10. April. Der Londoner Korreſpondenk des„Amſterdamer Handelsblad“ berichtet u. a., daß über das ſchnelle Vorrücken der deutſchen Truppen in Dänemark und die Beſetzung der wichtigſten ſtrakegiſchen Punkte Nor- wegens unker der Londoner Bevölkerung große Beſtür⸗ zung und Niedergeſchlagenheit herrſche. Die engliſche Oef⸗ ſentlichkeit habe mit derartigen Folgen des„Coups der Alliierten“ nicht gerechnet. Man empfindet dort allgemein einiges Unbehagen darüber, daß das Anlegen von Minen⸗ feldern an der norwegiſchen Küſte durch die Weſtmächte eine derartige Lawine losgelöſt habe. 1 1¹ „Nieuwe Rotterdamſche Courant“ veröffentlicht aus der Hand ſeines Londoner Korreſpondenten ebenfalls eine Schilderung der Reaktion der engliſchen Oeffentlichkeit auf die deutſchen Maßnahmen in Dänemark und Norwegen. Der Korreſpondent betont, daß die Stimmung des engliſchen Publikums, das durch die neue Lage völlig überraſcht wor⸗ den ſei, ſehr niedergeſchlagen und Unbehaglich ſei. Man könne ſich auch des Eindrucks nicht entziehen, daß man ſich dieſe Entwicklung ſelbſt zuzuſchreiben habe. Einen ſchwachen Troſt ſtelle es angeſichts der Sachlage dar, daß man die Hoffnung habe, in den Norwegern Bundes⸗ genoſſen zu finden, die man lange eſucht habe. Jedenfalls werde überall in England Entſchloſſenheit darüber zum Ausdruck gebracht, daß man den Norwegern ſo weitgehend wie möglich militäriſche Hilfe zuteil werden laſſen müſſe. Veſtürzung und Ratloſigkeit verzeichnet „Meſſagero“ aus London. Das Siegesgeſchrei, in dem ſich die engliſche Preſſe noch am Dienstagfrüh erging, ſei, wie der Londoner Korreſpondent des Blaktes betont, von einer Stunde zur anderen verſtummt. In allen Aemtern ſei eine überhaſtete Unruhe zu beobachten und Chamberlain habe ſeine bereits aufgeſetzte Rede vor dem Unterhaus auf einen ganz anderen Ton als den urſprünglich geplanten umſtellen müſſen. Wie ein Blitz Die Welt unter dem Eindruck des 9. April. Rom, 10. April. Die römiſche Preſſe berichtet in großer Aufmachung über die grundſätzliche Veränderung der Lage. „Die deutſchen Truppen ſind den Angriffsplänen der Weſt⸗ mächte in Skandinavien zuvorgekomme n. Sie ha⸗ ben damit den Weſtmächten Schach geboten und die weitere Initiative feſt in der Hand“, das iſt der Tenor aller Zei⸗ tungen.„Popolo di Roma“ hebt hervor, die erfolgreiche Landung an der norwegiſchen Küſte ſei ein neuer ſchlagen⸗ der Beweis dafür, daß die deutſche Flotte die Kontrolle der Nordſee feſt in der Hand habe. Die militäriſche und po⸗ litiſche Initiative bleibe weiterhin das Monopol des Rei⸗ ches, und dder Krieg werde jetzt auf einer ganz neuen Grundlage geführt. Mit der engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Vergewaltigung Norwegens ſei Deutſchland die große Aufgabe des Beſchützers der Neutralen zugefallen. Die von den Weſtmächten planmäßig vorbereitete Aus⸗ weitung des Konfliktes ſei, wie„Tevere“ betont, durch Deutſchlands energiſches und zielbewußtes Eingreifen ver⸗ eeitelt und zum ausgeſprochenen Nachteil der Weſtmächte ins Gegenteil verwandelt worden. In 24 Stun⸗ den, ſo ſchreibt das„Giornale d'Italia“ habe Deutſchland die Lage von Grund auf geändert. Falls die Engländer und Franzoſen einen Angriff verſuchen ſollten, e ſie ſtatt dem ſchwachen Norwegen der deutſchen ehrmacht gegenüberſtehen Wie immer ſeien die imperia⸗ len Plutokratien,„die dem Gold und den Meeren gebieten“, zu ſpät gekommen, wie immer habe Deutſchland das Pri⸗ mat des raſchen Handelns beibehalten. Nunmehr habe ein neues Kapitel des europäiſchen Konfliktes begon⸗ nen, ſchreibt der Mailänder„Corriere della Sera“, deſſen Dauer im Augenblick äußerſt ſchwer vorauszuſehen ſei. Es ſei klar, daß die Verantwortung für dieſe Ausdehnung des Krieges voll und ganz bei den Weſtmächten und bei ihren Wirtſchaftsmethoden liege. Wie immer ſich die zukünftigen Ereigniſſe geſtalten mögen, und welche Haltung die norwe⸗ giſche Regierung einnehmen werde, ſicher ſei daß Deutſch⸗ land die unglaublichen Gewaltakte der britiſchen Regierung nicht habe hinnehmen können. Nachdem die Aktion durch Churchills Methoden einmal auf die Ebene der Gewalt ge⸗ ſtellt geweſen ſei, erſcheine der Entſchluß des Reiches un⸗ anfechtbar. Mit Norwegen und Dänemark verlören die Weſtmächte und beſonders England außerordentlich wichtige Lieferplätze.—„Popolo d'Italia“ erklärt, alle demokra⸗ tiſchen Hoffnungen auf eine„energiſche Wiederaufnahme“ des Krieges ſeien zuffichte geworden. Die Weſtmächte hät⸗ ten wieder einmal den Zug verſäumt, um mit Herrn Chamberlain zu reden. Nachdem die Weſtmächte die Neu⸗ tralität durch ihre Minen einmal verletzt hätten, habe es ſich nur noch darum gehandelt, wer zuerſt komme. Die deutſchen Gegenmaßnahmen ſeien alſo vollſtändig rechtmäßig.„Stampa“ ſpricht von einem nicht ab⸗ zuſchätzenden Erfolg. Nicht nur die Initiative bleibe in den Händen Deutſchlands, ſondern das Reich er⸗ halte durch die neueſten Ereigniſſe einen ungeheuren Im⸗ puls von unermeßlichem Wert für die künftige Kriegsent⸗ wickelung. Weſtmächte ſuchten Kriegsſchauplatz Schweizer Stimmen zu den Ereigniſſen. Bern, 10. April. Im Leitartikel der„National⸗Zeitung“ heißt es, es gehe ſchief aus, wenn die Weſtmächde heute eine radikale kriegsrechtliche Haltung mit völkerrechtlichen Schnörkeln verbrämen und ihrem Neutralitätsbruch den Anſtrich der rechlichen Ahndung eines von der Gegenſeite begangenen Neutralitätsbruches geben wollen. Eine„tech⸗ niſche Verletzung der Neutralität“ lag ſchon bei dem Pira⸗ tenſtück auf die„Altmark“ vor. Daß ſie im großen Stile angewandt würde, um den im Schutz norwegiſcher Küſten⸗ gewäſſer fahrenden Handelsſchiffen den Weg zu verſperren und Deutſchlands Erzverſorgung auf der Narvik⸗Route zu unterbinden, ahnte man damals. Es ſei nicht einmal ſicher, ob die Weſtmächte die Erz kransporte in erſter Linie kreffen wollten, ob ſie nicht viel⸗ mehr, was die neueſten Nachrichten zu beſtätigen ſcheinen, im Norden und zur See einen Nebenkriegsſchauplatz ſuch⸗ ken, dem vielleicht bald einer im Südoſten folgen könnte. Auf Grund noch unvollſtändiger Nachrichten ſchreibt das ſozialdemokratiſche„Volksrecht“ unter der Ueberſchrift:„In Erwartung deutſcher Gegenaktion“ unter anderem: Die norwegiſche Neutralität und die norwegiſchen Souveräni⸗ tätsrechte ſind verletzt. Die deutſche Kriegsflotte wird dieſe Herausforderung der Weſtmächte nicht unbeantwortet laſ⸗ ſen können. Die Kampfhandlungen würden damit in bisher neutrale Zonen getragen. „Ans geht's nicht an“ Neukralität der As A unberührt Waſhington, 10. April Die Beſetzung Dänemarks und Norwegens rief in den Nacht⸗ und Morgenſtunden ſtärkſte Verblüffung in Washington hervor. Das Telegramm des amerikaniſchen Geſandten in Oslo traf hier nach Mitter⸗ nacht ein und wurde Rooſevelt und Hull, die beide ein verlängertes Wochenende entfernt von Waſhington ver⸗ brachten, telefoniert. Beide kehrten nach Waſhington zurück Im übrigen aber herrſche Einmütigkeit, daß Ameriko auch durch dieſe Entwicklung nichk in den Europakrieg hin. eingezogen werden wird. Das Schickſal Jinnlands, dem ſelbſt England und Frankreich nicht helfen konnen, war eine diesbezügliche gute und vor allen Abenkeuern oder Wunſchträumen abſchreckende Lehre. „Wir müſſen Ruhe bewahren, wie betrübend die Nach⸗ richten aus Europa auch ſein mögen“, erklärte Senator MeNary, der Vertreter von Oregon, gegenüber der Preſſe. Einer ähnlichen Meinung über die Haltung, die die USA angeſichts der Maßnahmen der deutſchen Truppen in Dä⸗ nemark und Norwegen einnehmen ſollte, gab noch eine Reihe von Mitgliedern des Bundesſenats Ausdruck.„Ich ſehe keinen Grund, warum unſere Regierung irgendetwas unternehmen ſollte“, erklärte Senator Pepper, das Mitglied für Florida.„Uns geht's nicht an, und wir wollen uns deshalb auch nicht einmiſchen“, war der Standpunkt, den Senator Norris vertrat. Aehnlich äußerten ſich auch Sena⸗ tor George, der demokratiſche Vertreter von Georgia, und Senator Thomas, der demokratiſche Vertreter von Utah. Er ſehe nicht, ſagte letzterer, daß die Vorgänge in Dänemark und Norwegen in irgendeiner Weiſe die amerikaniſche Neu⸗ tralitätspolitik berühren. Volles Verſtändnis in Moskau Moskau, 10. April. Die Aktion der deutſchen Wehrmacht zum Schutze der Neutralität Dänemarks und Norwegens wird in Moskau weiter mit geſpanntem Intereſſe und mit offenſichtlichem Verſtändnis für die deutſchen Beweg gründe verfolgt. Die Moskauer Abendzeitung„Wetſcher⸗ naja Moskwa“ bringt in größter Aufmachung die erſten Meldungen des deutſchen Oberkommandos über den Ein⸗ marſch der deutſchen Truppen in Dänemark und Norwegen ſowie den Inhalt der deutſchen Noten an die Regierungen dieſer beiden Länder. Die Nachrichten über die Verletzung der norwegiſchen Neutralität durch das Auslegen engli⸗ ſcher Minen werden nochmals, wie dies bereits in der Mor⸗ N geſchah, in großer Aufmachung gebracht. Die omietamtliche Agentur„Taß“ verbreitete das Memoragn⸗ dum der deutſchen 9 bas oer banichen norwegiſchen Regierung üb ben wurde, im Wortlaut.“ Die Erklärung Chamberlains im Unterhaus, nur in einem kurzen Auszug gebracht wird, fäll in der Wiedergabe der Moskauer Preſſe ſtark ab. De kündigung Chamberlains, England werde Nor „volle Hilfe leiſten“ und den entſprechenden .. g 22 ant⸗ ſchließungen der Weſtmächte legt man hier keine ernſthaſte Bedeutung mehr bei. Die geſamte Aufmachung der Nach richten zu den Ereigniſſen des Dienstag läßt— obwoſl eigene Kommentare der Sowpjetblätter bis jetzt noch fehlen gung ihrer Gründe verfolgt. „Deutſchland hat freie Hand erhalten“ Amſterdam, 10. April. Die holländiſchen bringen in großer Aufmachung die Nachrichten von der Tatſache, daß Deutſchland in Dänemark und Norwegen zun Schutze der Neutralität dieſer beiden Staaten eingegriffn hat. Zur Lage ſchreibt das„Handelsblad“: Die gegenwiz tige Entwicklung der Kriegslage habe mit dem„Altmaßl Zwiſchenfall begonnen. Das Blatt erinnert daran, daß z ſes deutſche Schiff in norwegiſchen Territorialgewäſſeg ſei der Zeitabſchnitt gekommen, Länder widerſetzt. Schließlich ſei bekannt geworden, daß England und Frankreich Minen in norwegiſchen Terri. rialgewäſſern gelegt hätten, um ſo die Eiſenzufuhr nach Deutſchland unmöglich zu machen. Hierauf habe der mor wegiſche Miniſter Koht erklären müſſen, die Weſtmächle hätten den Krieg auf norwegiſches Territorium gebrach, weil ſie glaubten, den Krieg auf dieſe Weiſe leichter ge winnen zu können. Die Antwort der Deutſchen auf dieſez Vorgehen der Alliierten ſei nun das Einrücken deutſcher Truppen in Dänemark und Norwegen geweſen. Der Ver⸗ liner Korreſpondent desſelben Blattes ſchreibt, Deutſchland habe auch diesmal blitzſchnell und unter Einhalt des tiefſten Geheimniſſes über ſeine Vorbereitiſ Grundſatzes ſeitens der engliſch⸗franzöſiſchen Regierung habe Deutſchland freie Hand erhalten. In deſ Bericht wird ferner noch die Mitteilung des Reichsaußen, miniſters an die ausländiſche Preſſe kurz wiedergegeben, und es wird beſonders hervorgehoben, der Reichsaußen⸗ werde. Eine klare Antwort an England DNB. Helſinki, 10. April. Die öffentliche Meinung in Finnland ſteht ganz unter dem Eindruck der Einbeziehung Skandinaviens in den Entſcheidungskampf der Großmächtz „Kauppalehti“ bringt einen Augenzeugenbericht aus Ko, penhagen, der hervorhebt, mit welcher Schnelligkeit, Ruhe und Sicherheit die Beſetzung der Stadt ohne Blutvergie⸗ ßen vor ſich ging.„Ilta Sanomat“ hebt hervor, daß die deutſche Aktion als eine klare Antwort auf die Minierung durch England anzuſehen ſei. Skandinavien ſei nun in daz Kriegsgebiet einbezogen, und man müſſe feſtſtellen, daß die Neutralitätspolitik gerade der Staaten, die ſich am ſtärk⸗ ſten um ſie bemüht hätten, als ungenügend erwieſen habe. Aufforderung zur Ruhe und Beſonnenheſ Die Kopenhagener Preſſe zur neuen Lage. Kopenhagen, 11. April. Alle Leitartikel der Mittwoch⸗ Morgenblätter ſind den Vorgängen des 9. April und einer Aufforderung an die Bevölkerung, Ruhe und Beſonnen⸗ heit zu wahren, gewidmet. Im Leitartikel von„Politl⸗ ken“ wird ausgeführt: Es war eine ſehr ernſte Entſche⸗ dung, die die däniſche Regierung unter Proteſt und au ihre Verantwortung treffen mußte und die ſie traf, u das Land vor einem ſchwereren Schickſal zu bewahren Ebenſo ruhig wie die Mitteilungen von der deutſchen B ſetzung habe das däniſche Volk auch die Bekanntmachungen über die Einſchränkungen in ſeinem täglichen Leben en gegengenommen, die die neuen Verhältniſſe notwendiger weiſe mit ſich führen müßten. Mit den Verſprech ungen in dem deutſchen Memorandum und dem Aufruf des deul⸗ ſchen Kommandeurs von der Bewahrung der territorialen Integrität und politiſchen Unabhängigkeit Dänemarks vor Augen, werde die däniſche Bevölkerung der Aufforderung ſeines Königs zu einem völlig korrekten und würdigen Auſ⸗ treten folgen, da jede unüberlegte Handlung oder Aeuße⸗ rung die ernſteſten Folgen haben müſſe. Im Leitartikel es, die Verletzung der Neutralität und Souveränität Nor⸗ wegens durch die Weſtmächte in der Form der Minenaus⸗ legung innerhalb norwegiſchen Seeterritoriums habe, wie vorausgeſagt, eine augenblickliche deutſche Gegenaktion zur Folge gehabt. Wie Norwegen ſei nunmehr auch Dänemark in den Mahlſtrom der Ereigniſſe hineingezogen worden, Was eine militäriſche Beſetzung bedeute, müßten ſich im Intereſſe der Geſamtheit alle klar werden. Zweifellos wer⸗ den die größten Forderungen an Selbſtdiſziplin und Cha⸗ rakterſtärke des däniſchen Volkes geſtellt werden. Manche gewohnten Verhältniſſe werden Notwendigkeitsmaßnah⸗ men aus der beſonderen Art der neuen Situation Plat machen. Der einzelne Bürger werde eine nationale Pflicht dem wenn er ſich dabei in Uebereinſtimmung mit dem Gebot der Behörden einſtelle. Mit Feſtigkeit, Würde und Ruhe müſſe den überwältigenden Schwierigkeiten der eit begegnet werden. Brüche in dieſer Hinſicht dürfen ficht vorkommen, 1 würden nur den Intereſſen ſchaden, die allen am teuerſten ſeien. — 5b vicle wieder Ja= 480 000 Sewin von je 500 000.— Rm— darum geht es ſetjt! uch während des ßrieges ſpielt die Deutſche Reichslotterie über Reichsmark aus. Alle Ge- winne ſind einkommen⸗ 8 S Beutſche Reichslotterie bewinne bietet innen die größte und günſtigfte Klaſſenlotterie der weit! ſteuerfrei. Jiehungsbeginn: 25. pril 1940. Sollen nun die anderen ge⸗ winnen, weil Sie Ihr Cos nicht erneuerten? Nein! Sehen Sie noch heute zu einer Staatlichen Cotterie- 7 einnahme— erneuern Sie Ihr 100 Millionen Cos— haufen Sie ein neues! 2 millionen Reichsmark Srößte Sewinne: en gdoftteltra fein ig 7. lil det amtlichen Spieidebingungen! illionen Reichsmark aut tig dteitacits Cet out tin Dopothtes 1 I minion Reichsmark auf ein gage te zu 500000 RmIS u 200000 Rm zu 500OOO Rm E zu 100O0OO Rm kin nchtellos nut 3. Rm je filaſſe! 0 3 3 Und ger — klar erkennen, daß man ſowfetiſcherſeits die deutſche Ak. tion weiter mit vollem Verſtändnis und gerechter Würd. Zeitungen N durch einen engliſchen Zerſtörer geentert wurde, und dana) als die Alliierten durch Skandinavien nach Finnland einrücken wollten. Dagegen hätten ſich ſowohl Deutſchland als auch die ſkandinaviſchen gen gehandelt. Durch flagrante Verletzung des neutrale miniſter habe erklärt, Deutſchland beabſichtige nicht, Dane mark und Norwegen zur Operationsbaſis gegen England und Frankreich zu benutzen, falls es nicht dazu gezwungen von„Berlinſke Tidende“ heißt 2 Weſtn europ ſchon den lichen des de die V dermo 15 mächt dürfe möge. 2 Neutr böswi ſchließ A einen eines unter tegiſch pläne deht der ſogar die ventic von 2 * die d meer gens Mög! gen durch gie d eſſiert digun tion d Ru m Heil f hinter Alpen hinter zu ko kiſcher Südoſ not l 30 2 Well e 15 kutſch kichten in Fr 2 deuag bract chla uft. 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Der Beſitzer des Blattes, der den täg⸗ lichen Leitartikel ſchreibt, Maurice Sarraut,— der Bruder des derzeitigen Unterrichtsminiſters Albert Sarraut— faß! die Verſchärfung der Blockade in einem Leitartikel folgen⸗ dermaßen zuſammen: 1. Die Verſchärfung der Blockade werde für die Weſt⸗ mächte nunmehr zu einer Lebensnotwendigkeit. Daher dürfe es kein Zögern geben, was auch immer eintreten möge. 8 e 2. Hierfür gebe es zwei Mittel:„Die Einladung der Neutralen“()) geſtützt auf Handelsabkommen und für die böswilligen Neutralen die Anwendung aller Mittel ein⸗ ſchließlich des Zwanges. Am 6. April veröffentlichte die„Depeche de Toulouſe“ enen Artikel„Europas Kriegsſtrategie“ aus der Feder eines gewiſſen Jean de L Air, deſſen Ausführungen gerade unter den Ereigniſſen in Skandinavien eine beſondere ſtra⸗ tegiſche Beleuchtung erfahren und die Kriegsausweitungs⸗ pläne der Plutokraten völlig eindeutig enthüllen. Die Aus⸗ dehnung der Kampfzo ne ſei unvermeidlich, ſchreibt der Verfaſſer, ja, ſie ſei für die Entſcheidung des Krieges ſogar unerläßlich. Die Weſtmächte müßten möglichſt raſch die Türkei dazu bringen, die engliſch⸗franzöſiſche Inter⸗ vention im varzen Meer zu geſtatten, um ſo die Straße von Baku a chneiden Die Weſtmächte würden ſich in Kürze dazu entſchließen, die deulſch⸗ruſſiſchen Seeverbindungen im nördlichen Eis⸗ meer und in den territorialen Hoheitsgewäſſern Norwe⸗ gens zu unkerbrechen, ja noch mehr, ſie hälten auch die Möglichkeit, ihre Luftwaffe einzuſetzen, um die auswärti⸗ gen Verbindungen Deutſchlands in der Oſtſee und quer durch Skandinavien zu unkerbrechen. Die wachſende Ener ⸗ gie der Kriegsführung bilde hier den Anfang des Weges zum Siege. Dieſer Weg führt in der Folge durch die neu⸗ kralen Länder, und damit würden die Neukralen„zu un⸗ geſtraften und ſiegreichen Helfern bei der Niederlage Hit⸗ lers“. Zunächſt müſſe einmal eine Südoſtfront geſchaf⸗ ſen werden, die durch keine deutſche Offenſive gebrochen werden könne. Dies ſei möglich, wenn man die Inter⸗ eſſierten veranlaſſe, eine nalürliche und befeſtigte Vertei⸗ digungslinie zu bauen, die in der Reichweite der Interven⸗ tion der Weſtmächte liege. Es handele ſich ſodann darum, Rumänien und Jugoſlawien zu überzeugen. Das Heil für Rumänien würde in der Konzentrierung des Gros hinter der unteren Donau, Galatz und den Transſylvaniſchen Alpen liegen. Für Jugoſlawien gelte es, die Truppenmacht hinter der Donau, Belgrad und in den dinariſchen Alpen zu konzentrieren. Dann würden die engliſch⸗franzöſiſch⸗tür⸗ liſchen Streitkräfte eintreffen. Es ſei höchſte Zeit, hier im Südoſten eine Sperre zu errichten, eine regelrechte Magi⸗ notlinie des Oſtens. Wenn dieſe Linie ſtandhält, dann werde der Brand überall anderswo auf⸗ flammen, im Kaukaſus, in Belgien, in Holland, in Jüt⸗ land, in Finnland und ſchließlich auch am Brenner. Auf dieſer Linie müßten die Weſtmächte die Balkanländer in kürzeſter Friſt mit engliſchen, franzöſiſchen und türkiſchen Dioſſionen verſtärken und vor allem mit den dringend not⸗ wendigen Luftdiviſionen. 5 SD — Oie polniſchen Dokumente ſchreckten! Große Aktenvernichtung in den Geſandtſchaften der Weſt⸗ mächte in Oslo. Berlin, 11. April. Nachdem Oslo durch die deutſchen Truppen beſetzt worden iſt, werden nunmehr auch inter⸗ eſſante Einzelheiten über das Verhalten der Angehörigen der engliſchen und franzöſiſchen Geſandtſchaften in der Nacht vor dem Einmarſch bekannt. Wie uns aus Oslo berichtet wird, herrſchte vom frü⸗ hen Abend an bis tief in den Morgen hinein in beiden Ge⸗ ſandtſchaften ein äußerſt lebhaftes Treiben. Alle Zimmer waren hell erleuchtet und ein ſtändiges Kommen und Gehen war zu beobachten. Gegen 5 Uhr morgens wurden, wie deutlich zu bemerken war, in den Kaminen der beiden Häu⸗ ſer Feuer angezündet und hunderte von Dokumen⸗ ten und Schriftſtücken bis in die frühen Vormit⸗ tagsſtunden hinein Stück für Stück verbrannt. Nach dieſen bezeichnenden letzten Amtshandlungen haben die di⸗ Die große Liebe. Roman von Emmi Lewald. 30 Der Anfang des Jahres 1848 warf immer unruhigere Wellen auch in das abgelegene Land. Über die weiten, ſandigen Wege brachten die Poſt⸗ tutſchen oder reitende Stafekten die alarmierenden Nach⸗ richten vom Sturz des Julikönigtums, von der Republik in Frankreich. Die neuen Botſchaften wurden an der Poſt an⸗ genagelt. Das Anſchwellen der ſüddeutſchen Bewegung brachte ſelbſt phlegmatiſche Gemüter zu ſchnellerem Puls⸗ chlag. Das Gefühl einer drohenden Gefahr lag in der uft. Forderungen des Volkes wurden immer lauter Kundgebungen aus dem Lande und Rufe nach Freiheit mehrten ſich von Tag zu Tag. In feierlichem Aufzug ſtrömten Bauern vor das Schloß.„Proletarier“, ein Be⸗ griff, den die wenigſten genau erfaßten, drangen abends ohne weiteres ins Theater ein, während man Goethe ſpielte und der Herzog in der Loge ſaß. In der allgemeinen Erregung dieſer in den Fugen ſchwankenden Zeit gingen die Menſchen in ſeltſamer Un⸗ ruhe hin, ſo, als ſei ihr eigenes Daſein unwahrſcheinlich geworden und in Frage geſtellt. Und in dieſen Tagen ſpielte ſich ganz plötzlich und ſchnell das ab, was als„der Fall Griſtede“ wie ein ſonderbares Erlebnis in der Chronik der Stadt für lange Zeit als vielbeſprochenes Ereignis beſtehen blieb. Ein glasklarer Februarmorgen war es. e . Die Luft, mit lanz geſättigt, zog rein und herb wie belebender Winterhauch über Türme und Dächer. Auf der Front des alten Rathauſes lag helle Sonne. 9 8 bunt gemalte Fachwerk leuchtete farbig. Die breite forte ſtand weit offen. plomatiſchen Vertreter der Weſtmächte dann fluchtartig Oslo verlaſſen. Aus den polniſchen hiven und der gen der deutſchen Amtsſtellen weiß die Welt, mit welchen Mitteln die Diplomaten der weſtlichen Plutokratien zu ar⸗ beiten pflegen. Durch den deutſchen Blitzſieg in Polen war es erſtaunlicherweiſe möglich, der Welt einenn Einblick in dieſe Machenſchaften zu geben und einmal hinter die Ku⸗ liſſen dieſer organiſierten Kriegsbrandſtifter zu ſchauen. Was mag noch alles in den zahlreichen Archiven und di⸗ plomatiſchen Aktenſammlungen der Hauptſtädte Europas verborgen ſein! Wenn es möglich wäre, ſie ans Tageslicht zu ziehen, dann würde ein Schrei der Empörung alle ehr⸗ lichen Menſchen erfaſſen über die Anſchläge und Verbrechen, die hier gegen den Frieden der Welt begangen wurden! Schon die wenigen Akten, die aus den Geheämarchiven des Kriegsbrandſtifter und Völkerverderber der Weltöffent⸗ lichkeit zur Kenntnis gebracht werden konnten, haben ge⸗ nügt, um bei den ſchaffenden Menſchen aller Nationen der Erde Entſetzen und Abſcheu gegenüber einem ſolchen Trei⸗ ben auszulöſen. War würden ſie tun, wenn ihnen einmal die ganze Größe dieſer plutokratiſchen Weltverbrechen klar zum Bewußtſein kommen würde Die Völker würden auf⸗ ſtehen, um dieſe gewiſſenloſen Friedensbrecher und Kriegs⸗ brandſtifter, die ein Volk nach dem anderen auf dem Schlachtfelde des Mammons verbluten laſſen wollen, zur Rechenſchaft zu ziehen! Das raſche Eingreifen des Führers hat in dieſen Tagen das norweagiſche Volk davor bewahrt, das nächſte Schlacht⸗ opfer der imperialiſtiſchen Plutokratien zu ſein. Nach den Funden in Warſchau kann kein Zweifel darüber ſein, wel⸗ cher Art die Dokumente geweſen ſind, die die Vertreter der Weſtmächte in den frühen Morgenſtunden des Dienstag in Oslo beſeitigt haben— welchen Zwecken die Kamine in den engliſchen und franzöſiſchen Geſandtſchaften in dieſer Nacht gedient haben. „Harte Niederlage“ Die Quittung für die heuchleriſche Hilfeleiſtung für Skandinavien. Rom, 11. April. Der kläglich geſcheiterte engliſche An⸗ griff gegen Narvik ſteht im Mittelpunkt der römiſchen Abendpreſſe, die außerdem die Ankündigung des 12 Veröffentlichun⸗ großen deutſchen Luftſieges bei Bergen unterſtreicht und dabei her⸗ vorhebt, wie nutzlos die verſpätete Reaktion der Alliierten auf die deutſchen Maßnahmen in Skandinavien erſcheine Die Niederlage der Alliierten ſtehe— wie der Direktor der „Tribuna“ unter der Ueberſchrift„Harte Niederlage“ be⸗ tont— in ihren moraliſchen, militäriſchen und wirtſchaftli chen Auswirkungen in der Geſchichte einzig da. Wenn man bedenke, daß England und Frankreich 100 000 Mann vorbe⸗ reitet hätten und unter dem Vorwand, Finnland zu Hilfe zu eilen, den Krieg nach Skandinavien tragen wollten, ſo klinge es wie eine bittere Ironie, wenn Chamberlain ver; künde, die Alliierten würden Norwegen zu Hilfe eilen, deſ⸗ ſen Souveränität man noch am Vortage mit Füßen getreten habe. Während man aber die 100 000 Engländer und Fran⸗ zoſen wohlweislich zu Hauſe gelaſſen habe, ſeien die deut. ſchen Truppen marſchiert, und nachdem ſie Norwegen beſetz' hätten, ſei die Angelegenheit, was Skandinavien betreffe erledigt. Das angeſehene römiſche Blatt hebt dann die Tatſache hervor, daß, während die norwegiſchen Territorialgewäſſer angeblich völlig unter der Kontrolle 2 ſtehen, es Deutſchland gelungen ſei, innerhalb von 24 Stunden in allen norwegiſchen Häfen bedeutende Truppenkontingente, die ſo⸗ gar mit Artillerie ausgerüſtet ſeien, auszuſchiffen. Dies ſei offenbar ebenfalls ein großer Erfolg— der engliſchen Kriegsflotte, die auf ihre Seeherrſchaft poche und behaupte, das Recht und die Macht zu haben, den geſamten euro- päiſchen Kontinent zu blockieren. Die genial vorbereitete und durchgeführte deutſche Aktion beweiſe noch einmal den hohen Grad der Bereitſchaft der Macht des Reiches, das nicht wie die Demokratien mit Worten, ſondern mit den Waffen in der Hand kämpfe. Die Verbindungen zwiſchen England und Skandinavien ſeien abgeſchnitten, die Blockade ſei zu einem weſentlichen Teil und zum Schaden derer zunichte gemacht. die ausgerechnet ihre Verſchärfung angekündigt hatten und der endgültige Beweis erbracht, daß die Initiative nach wie vor in den Händen Deutſchlands liege. Bericht über die Lage des italieniſchen Imperiums. 5 Muſſolini hat in Anweſenheit des Miniſters für Italie⸗ niſch⸗Afrika den Vizekönig von Aethiopien, Herzog von Aoſta, empfangen, der ihm eingehend über die Lage und die Probleme des Imperiums Bericht erſtattete. Der Duce hat dem Vizekönig, der demnächſt nach Addis⸗Abeba zurück⸗ kehren wird, genaue Direktiven erteilt und ihm ſeine leb⸗ hafte Anerkennung ausgeſprochen. Auf dem Platz vor dem Rathaus war Wochenmarkt. Im Schatten der hohen Backſteinkirche drängten ſich die Stände; alles ſchien emſiges Leben zu ſein, zuſammen⸗ gezwängt auf allzu engem Raum. Die Gefährte, die von den Straßen der inneren Stadt kamen mußten ſehr lang⸗ ſam am Rathaus vorbeifahren. Ein herzoglicher Be⸗ reiter, der ein ſchönes Pferd des Marſtalls zu„bewegen“ hatte, hielt mit angelegten Ellbogen ſein unruhiges Pferd feſt am Zügel. Aus der engen Seitenſtraße drängte ſich ein Auflauf heran. Zwei Poliziſten ſchleppten einen dunkel und unheimlich ausſehenden Geſellen durch das Gedränge zwiſchen laufenden Straßenjungen quer über das Trottoir dem Rathauseingang zu. Gerade als die Schutzleute mit dem Delinquenten die unteren Rathausſtufen erſtiegen, erſchienen oben an der Treppe in eifrigem Geſpräch vier Herren, feiertäglich ge⸗ kleidet, wie man es von beſonderen Tagungen oder Aus⸗ ſtellungseröffnungen her zu kennen pflegt. Dem war auch ſo; man hatte im oberen Saal des Rat⸗ hauſes, der günſtigſtes Licht zu ſolchen Zwecken bot, die Fresken des Wettbewerbes ausgeſtellt, die für das neu⸗ erbaute Muſeum der Stadt gewählt werden ſollten. Der Bürgermeiſter ging eifrig redend neben dem Theaterintendanten her. Kammerherr von Leeven, der gar nichts von Kunſt verſtand, aber ſich in jeden Vorſtand und jeden Ausſchuß hineinzudrängen pflegte, horchte in das Geſpräch, um kompetente Kunſturteile für weitere wendung zu erhaſchen. Die drei hielten ſich dicht nebeneinander auf der breiten Treppe. Und ſchweigend ſchritt neben ihnen der Herr von Griſtede treppab, wie immer alle anderen über⸗ ragend um eines halben Hauptes Länge, wie immer der Auffallendſte durch ſeine gerade und gemeſſene Haltung und den ſtreng gemeißelten Kopf, der hell und bartlos wie eing antike Cäſarenbüſte im Licht des nordiſchen Wintertages erſchien. 5 nun begab ſich etwas, das durch ſeine unerwartetg Außergewöhnlichkeit alle Anweſenden ſtillſtehen und auf⸗ r————ñ ———— Badiſche Chronif Weinheim.(Beſtrafter Verkehrsſünder.) Ein aus Vöckelsbach im Odenwald ſtammender Radler, der an der Kreuzung der Schul⸗ mit der Luiſenſtraße einem Per⸗ ſonenkraftwagen das Vorfahrtsrecht nicht einräumte, ſtürzte ſo erheblich, daß er mit Verletzungen an Händen und Füßen ins Krankenhaus mußte. () Bruchſal.(Zur Förderung der Kleintier⸗ zucht.) Die Landesgruppe Baden im Reichsverband deut⸗ ſcher Kleintierzüchter veranſtaltete im Bürgerhof eine Klein⸗ tierzuchtausſtellung, verbunden mit Vorträgen über Ziegen⸗ zucht, Kaninchenzucht und Geflügelhaltung. Die Ausſtellung hatte einen guten Beſuch aufzuweiſen. () Neuweier b. Bühl.(Schwerer Sturz auf der Treppe.) Der verheiratete 62jährige Karl Lierhofer ſtürzte in der Dunkelheit auf der Treppe und zog ſich einen ſchweren Schädelbruch zu. Freiburg.(Drei mehrfache Lebensretter in einer Familie.) Der Sohn des ſtädtiſchen Bademei⸗ ſters Paul Baldiſchweiler, Alfons, rettete Ende März einen 21jährigen Mann, der ſich zu weit auf das Eis der Oſtſee hinausgewagt hatte, vom Tode des Extrinkens. Alfons Bal⸗ diſchweiler wurde dadurch ſechsfacher Lebensretter, ſein Bru⸗ der Karl rettete bisher vier und Vater Baldiſchweiler zwei Perſonen vom Tode des Ertrinkens. Von der Familie Bal⸗ diſchweiler wurden damit insgeſamt 12 Perſonen dem naſſen Tod entriſſen. O Riechen.(„Sold“⸗Wäſcherinnen.) Hieſige Jung⸗ mädels buddelten in ihrem Eifer zur Beſchaffung von Metall für die Geburtstagsſpende an den Führer die Rückwand des hieſigen Schießſtandes aus und wuſchen aus dem Lehm Blei⸗ kugeln von mehr als einem Zentner Geſamtgewicht aus. (— Frickingen b. Konſtanz.(Den Verletzungen erlegen.) Die 17jährige Tochter des Bürgermeiſters Walk wurde vor einiger Zeit von einem ſtürzenden Telefonmaſt ſo unglücklich getroffen, daß ſie ſchwere Kopfverletzungen davon⸗ trug. Das Mädchen iſt nun im Aeberlinger Krankenhaus dieſen Verletzungen erlegen. (- Müßhlhofen a. Bodenſee.(Todesſturz einer Greiſin.) Die in den 70er Jahren ſtehende Frau Dora Bos fiel ſo unglücklich die Treppe hinunter, daß ſie einen Schädelbruch erlitt, an deſſen Folgen ſie bald darauf ſtarb. Aus den Nachbargauen Mainz.(Der Gashahn war nicht ganz ge⸗ ſchloſſen.) Durch ſtarken Gasgeruch aufmerkſam gemacht, fand man einen Einwohner eines Hauſes in Mainz⸗Koſt⸗ heim bewußtlos auf. Die ſofort herbeigerufene Sanitäts⸗ wache konnte nur noch den Tod des Mannes feſtſtellen. Der Mann hatte den Gashahn ſeiner Lampe nicht ganz geſchlof⸗ ſen und fand durch das ausſtrömende Gas den Tod. — Ellwangen.(Radfahrer tödlich überfah⸗ ren.) Auf der Straße von Jagſtzell her ſchob ein Mann ſein Fahrrad neben ſich her die ſteile Steige hinauf. Hinter ihm fuhr in derſelben Richtung ein Omnibus. Aus unbegreif⸗ licher Veranlaſſung begab ſich der Radfahrer unmittelbar vor dem herannahenden Kraftfahrzeug auf die rechte Fahrbahn⸗ ſeite. Er wurde von dem Omnibus erfaßt, zu Boden ge⸗ ſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er wenige Stunden nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. * Acht Söhne im grauen Ehrenrock. Die Landwirtswit⸗ we Scharr in Heidnersbrunn(Schwaben) hat zehn Kindern das Leben geſchenkt und vier Kinder aus erſter Ehe ihres e ar großgezogen. Von den noch lebenden 13 Kindern ſtehen acht unter den Waffen. Vier der Söhne haben den Po⸗ lenfeldzug mitgemacht. u Unglücklicher Hochzeitsſchütze. In Langenleiten wollte der 18 jährige Joſef Metz für das Hochzeitsſchießen anläßlich der Hochzeit ſeiner Schweſter einen Zimmerſtutzen herrichten. Auf ungeklärte Weiſe entlud ſich dabei ein Schuß durch den der junge Mann ſo unglücklich in den Kopf getroffen wurde, daß der Tod auf der Stelle eintrat. ** Die Pferde in der Güllengrube Als in Neuried bei Ronsberg der Bauer Trunzer mit einem ſchwerbeladenen Kieswagen in ſeinen Hof einfuhr, brachte er ſeine beiden Pferde gerade über einer mit einer Betondecke üherdeckten Güllengrube zum Stehen. Die Betondecke, die im Laufe des Winters Riſſe bekommen hatte, konnte die Laſt nicht mehr tragen und die Pferde brachen in die viereinhalb Meter tiefe Grube ein. Mit Hilfe einer Feuerwehrpumpe gelang es nach mehrſtündiger Arbeit, die beiden Pferde zu retten. r Nüchtlicher Raubüberfall. Der 23 jährige Anton Stein⸗ mann von Au in der Hallerten überfiel nachts den auf dem Heimweg befindlichen landwirtſchaftlichen Arbeiter Haslauer Und beraubte ihn ſeiner Barſchaft. Steinmann ſchlug ſein Opfer mit einem Wagſcheit zu Boden. Bald nach der Tat konnte der Wegelagerer gefaßt werden. Bei ſeiner Verhaf⸗ tung unternahm er einen Fluchtverſuch; dabei erhielt er einen Schuß 1 horchen ließ. Im ſelben Augenblick, als die Herren die unteren Treppenſtufen erreichten, riß ſich der eingebrachte Strolch aus den Fäuſten der Poliziſten los, die ihn, um für die Herankommenden Platz zu machen, zur Seite gezerrt hatten, nach dem tiefliegenden Kellergeſchoß zu, wo die erſten Vernehmungen vor ſich zu gehen pflegten, ſtürzte auf Herrn von Griſtede los und rief mit lauter Stimme: „Zum Teufel, Franz Glanegg, wie kommſt du denn hierher?“ 5 Die Treppenſteigenden blieben ſtehen. „Was ſoll das heißen!“ rief der Bürgermeiſter ärger⸗ lich den Poliziſten zu.„Macht Platz, bringt den Kerl weg, ihr habt da wohl einen Verrückten zu faſſen gekriegt?“ Dieſer aber, mit Rieſenkräften ſich in den Armen der beiden Uniformierten windend, ſchlug eine helle Lache auf „Verrückt?“ ſchrie er.„Jawohl, das könnte euch be⸗ quem ſein!“ „Halts Maul!“ rief der eine Poliziſt.„Das iſt ja der Kammerherr von Griſtede!“ „Der?“ höhnte der Strolch,„der? Mein Gott, der iſt vor ſechzehn Jahren mit mir auf Wanderſchaft geweſen, ohne Geld und Brot, gerade wie ich, nach der großen Keilerei am Bau des Fellatunnels herausgeſchmiſſen, gerade wie ich. Den ſollt' ich nicht wiederkennen? Ja⸗ wohl, Franz Glanegg, du ſcheinſt ja ein vornehmer Herr geworden zu ſein, biſt mir damals ja einfach davon⸗ gelaufen im Hafen von Trieſt! Ich dich nicht wieder⸗ erkennen?“ Die Poliziſten wurden jetzt wild, ſie packten den Ker und ſchleppten ihn kellerwärts in das proviſoriſche Ge⸗ wahrſam, aus dem ſein Fluchen und Schimpfen noch lange heraufdrang. Der Intendant hatte die Situation höchſt komiſch gefunden und lachte hell auf. „Den Kerl möchte man faſt engagieren!“ ſagte er „Das wäre ja eine Phyſiognomie für die gedungenen Mörder in Shakeſpeares Königsdramen.“ Fußballvereinigung 1898. Liebesgaben für unſere Soldaten Erſte Sammlung im Gau Baden vom 10. bis 14. April. NSG. Es gibt Dinge, die ausſchließlich vom Herzen her beſtimmt werden. Es gibt Aufgaben, an deren Durch⸗ führung jeder gerne und freudig ſeinen Anteil nimmt. Das liegt uns Deutſchen ſo. Dieſes deutſche Gefühl verband uns mit dem Führer, mit ſeinem Werk, ſchenkte uns das neue Reich, ließ uns einig und ein- großes Volk werden. deutſche Gefühl drängte nach den Volksgenoſſen jenſeits der Grenzen und brachte ſie heim. Ob der Richtigkeit unſeres Wollens waren wir auch von guter Zuverſicht, als die Feinde uns den Krieg anſagten. Jeder brachte einſatzbereit ſeine Opfer an der Front und in der Heimat. And nun gilt es einen neuerlichen Beweis der Unzerſtör⸗ barkeit unſerer Volkskameradſchaft zu ſchaffen. Die Lie⸗ besgabenſammlung der NS D A P. wir lebendiges Band zwiſchen Heimat und ſein. Zum Erfolge dieſer Sammlung wird jed gerne ſeinen Beitrag leiſten, an ihr Anteil ne dafür einſeen. Wenn im Gau Baden die 9 tte erſtmals vom 10. bis 14. April von Familie zu Familie gehen, werden ſie beſtimmt Erfreuliches in ihre Sammelliſten hineinſchreiben können. Für unſere Soldaten opfern wir hilft mit zu einem vollen Erfolg! Dieſes gerne, jeder Badener Das Krankengeld der Kurzarbeiter Die Barleiſtungen der Krankenverſicherung bei Kurz⸗ arbeitern waren oft unzulänglich, weil für die Bemeſſung dieſer Leiſtungen bisher lediglich das gekürzte Arbeitsentgelt zugrunde gelegt wurde. Der Reichsarbeitsminiſter hat dieſe Zuwendungen jetzt durch eine Verordnung über die Barlei⸗ ſtungen der Krankenverſicherung bei Kurzarbeit erhöht, Nach dieſer Verordnung bemeſſen fich künftig bei Perſonen, die vor Eintritt des Verſicherungsfalles Kurzarbeiterunter⸗ ſtützung bezogen haben, die Barleiſtungen der Kaſſen nach einem Grundlohn, der außer dem Kurzlohn auch die Kurz⸗ arbeiterunterſtützung umfaßt. 5 5 N Die neue Regelung, die am 15. April 1940 in Kraft tritt, gilt für alle Leiſtungen der geſetzlichen eee alſo für Krankengeld, Hausgeld, Wochengeld, Stillge d und Sterbegeld und erſtreckt ſich von dem genannten Tage ab auf die laufenden Fälle. Die Mehrkoſten, die den Kaſſen durch erhöhte Leiſtungen entſtehen, werden ihnen von den Arbeitsämtern aus Mitteln des Reichsſtockes für Arbeitsein⸗ ſatz erſtattet.— 8 Die Erhöhung der Kaſſenleiſtungen wird von den kran⸗ kenverſicherten Kurzarbeitern und Kurzarbeiterinnen umſo mehr begrüßt werden, als ſie nicht mit einer Erhöhung der Beiträge verbunden iſt Erzeugerhöchſtoreiſe für Gemüſe Der Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter— Preis⸗ bildungsſtelle— hat durch Anordnung vom 8. April 1940 für das Land Baden unter Aufhe ing fr l 5 ſtehender Anordnungen ſolgende Erzeugekhöchſtpreiſe für alle feſtgeſetzt:. 01 Blattſpinat 25, Foldſalat, kleinblättrig, geputzt 80, un⸗ geputzt 50; Lattichſalat 100; Kreſſe 70 Pfg. je 500 Gramm. DTieſe Erzeugerhöchſtpreiſe gelten für Ware der Güteklaſſe A. Für Waren geringerer Güteklaſſen ermäßigen ſich die Höchſt⸗ preiſe entſprechend der Wertminderung. W e—. r ee 3 4 2 . 2. Alle helfen mit! Die Zeit dee Frühjahrsſaat iſt da. Auf dem Lande erſchöpfen ſich Mann, Frau und Kinder in reſtlofer Arbeit, um die Ernte des Jahres ſicherzuſtellen. Wir wiſſen, die deutſche Landwirtſchaft wirb es wieder ſchaffen. Allen Schwie⸗ rigkeiten zum Trotz wird ſie die Ernährung des Volkes ſichern. Aber wir wollen gerne und müſſen mithelfen, der Land⸗ wirtſchaft die Arbeitslaſt zu erleichtern. Jeder Zentner Kar⸗ toffeln, jedes Gericht Gemüſe, jedes Pfund Beeren und Obſt, das neben der landwirtſchaftlichen Produktion erzeugt wird, entlaſtet die Landwirtſchaft und ſpart zugleich Kohlen und Benzin durch Entlaſtang der Transportmittel. Es muß daher der Ehrgeiz jeder Familie ſein, was immer möglich iſt auch an Lebensmitteln ſelbſt zu erzeugen. In jedem Garten finden ſich Teile, die man neu oder ſtärker für die Ernährung nutz⸗ bar machen kann. Brachliegende Bauplätze ſollen unter die benachbarten Familien als Kleingärten aufgeteilt, Ziergärten, Raſenflächen, unbenutztes Induſtriegelände, entbehrliche Sport⸗ plätze ſollen gartenmäßig bebaut werden und Ernte bringen. Staat, Gemeinden und Wirtſchaft haben die Pflicht, mit gutem Beiſpiel voranzugehen. t alle mit! Ihr dient Euch ſelbſt und dem ganzen Vol Walther Köhler, Miniſterpräſident, Finanz⸗ und Wittſchaftsminiſter. — Ein Wort an unſere badiſchen Bauern Steigert die Erträge und erweitert die Anbaufläche im Karkoffelbau! NSG. Im Volksintereſſe muß ſich jeder badiſche land⸗ wirtſchaftliche Betrieb bemühen, im Kartoff elbau die Erträge zu ſteigern und die Anbaufläche zu erweitern, denn ein ſtarker Hackfruchtbau iſt bekanntlich das Fundament der Hofintenſität und der Schlüſſel zur allgemeinen Erhal⸗ tung und Erhöhung der Bodenfruchtbar⸗ keit. Trotz Krieg und Arbeitskräftebeſchränkung muß und wird es geſchafft werden. Als neue Kartoffel⸗ bezw. Hack⸗ fruchtflächen kommen nicht eingeſäte Winterungsſchläge in Frage. Gemeinſchaftsſinn und Gemeinſchaftsarbeit in Be⸗ zug auf Geſpanne, Schlepper uſw. meiſtern auch beim Stallmiſtdüngen und Pflügen die harte Arbeit. Pflügt aber nur abgetrocknete Böden und keine zu tiefen Furchen, denn die Kartoffel braucht gut gelockerten, luftigen und möglichſt auch leichten und winterfeuchten Boden. b Zum erfolgreichen Kartoffelbau iſt eine gründliche Düngung notwendig, beſtehend aus mittlerer Stallmiſt⸗ gabe 3—4 dz je ha 50proz. Kaliſalz, 3—5 dz je ha 20proz. Stickſtoffdüngers und wenn möglich noch aus 11,5 dz je ha Thomasmehl. Die Handelsdünger ſind vor dem Aus⸗ pflanzen gut eingeeggt zu geben, für kalkhaltige Böden kommt ſchwefelſaures Ammoniak, für kalkarme Kalkſtick⸗ ſtoff in Frage. Nun aber nicht übereilt Kartoffeln auspflanzen, ſondern richtigen Bodenzuſtand und Boden wärme abwarten und würde es Ende April oder gar Anfang Mail Sorgfältig verleſenes eigenes Pflanzgut iſt noch be⸗ reitzuhalten und dabei auch nötigenfalls noch an den Nach⸗ barn zu denken. Große Knollen ſollen ausnahmsweiſe rich⸗ tig— vom Nabel⸗ bis zum Kronenende— geſchnitten wer⸗ den, geſchnittenes Pflanzgut muß jedoch vor dem Auspflan⸗ zen angewelkt ſein. Nur jetzt nicht auf einer beſtimmten Sorte herumrei⸗ ten, denn alle zugelaſſenen Sorten ſind gut und leiſtungs⸗ fähig. Hauptſache iſt, daß mehr Kartoffeln gepflanzt wer⸗ den. Heute tritt die Sortenfrage zurück, einzig und allein entſchefdet der Ertrag und die Sicherheit des Anbaues! Die Pflanzkartoffel kann eingepflügt oder mit Spa⸗ ten, Hacke oder Pflanzlochmaſchine gelegt werden. Wo Viel⸗ fachgeräte vorhanden, iſt dieſe Frage gelöſt. Aber auch das Hacken und Häufeln beſorgt als wahrer Stoßtrupp im Kartoffelbau das Vielfachgerät. Beſonders die Ortsbauern⸗ führer und Hofberater haben dafür zu ſorgen, daß kein Vielfachgerät auch nur einen halben Tag unbenutzt bleibt. Beweiſt euren Gemeinſchaftsgeiſt und berückſichtigt dabei evtl. auch das Nachbardorf. Kein Landſtück ungenutzt Die Brachlandaktion der Partei NSK. Ein Erlaß des Stellvertreters des Führers zur Brachlandaktion war no wendig geworden, da trotz der all⸗ gemeinen Aufrufe eine große Anzahl von Brachlandflächen nur deshalb nicht einer zweckmäßigen Nutzung zugeführt wurde, weil einerſeits die Grundſtücksbeſitzer, die ihr Land nicht ſelbſt bearbeiten konnten, nirgends geeignete Volksgenof⸗ ſen nachgewieſen bekamen und andererſeits Volksgenoſſen, die gerne ein Stück Land bearbeiten wollten, nicht wußten wohin ſie ſich wenden müſſen. Zur Regelung dieſer Frage iſt daher vom Stellvertreter des Führers die Durchführung einer beſonderen„Brachlandaktion“ angeordnet worden, zu der auch Ausführungsbeſtimmungen erxſchienen ſind. Die Partei bat nunmehr auch dieſe wichtige Aufgabe in die Hand genommen und wird ſie zur Erfüllung führen. Die Hoheitsträger(Kreis. und Ortsgruppenleiter) ſind angewieſen, als Beauftragte für die Brachlandaktion den Heimſtättenwalter der DA oder einen geeigneten Politi⸗ chen Leiter einzuſetzen. Zur Unterſtützung ſeiner Arbeit owie zur fachlichen Beratung bedient ſich der Beauftragte der verſchiedenſten e und Dienſtſtellen: des Irtsbauernführers, des Beauftragten der Gemeinde, der Organiſation des Deutſchen Siedlerbundes und des Reichs⸗ bundes Deutſcher Kleingärtner, der Haus⸗ und Grundbeſit⸗ 1 und der Siedlerberaterin der NS⸗Frauenſchaft. eſonders die Organiſationen der Kleinſiedler und Kleingärt⸗ ner werden in der Lage ſein geeignete Siedler und Klein⸗ gärtner zur Uebernahme von Pachtland nachzuweiſen und die fachliche Beratung zu übernehmen. Dieſe Organiſationen ſind gegebenenfalls auch in der Lage, größere Landflächen in Generalpacht zu übernehmen und ihren Mitgliedern zur Be⸗ arbeitung zuzuteilen. Beſitzer von Brachlandflä chen, die dieſe ſelöſt nicht in Bearbeitung nehmen können und noch keinen geeig⸗ neten Pächter gefunden haben, melden die Grundſtücke unter Angabe der Lage und Größe dem zuſtändigen Ho⸗ heitsträger der Partei an. Die Partei vermittelt dann dem Beſitzer einen geeigneten Volksgenoſſen, der in der Nähe des Grundſtückes ſeinen Wohnſttz hat. Zwiſchen dem Beſitzer als Verpächter und dem Volksgenoſſen als Pächter wird dann ein kurzer Pachtvertrag abgeſchloſſen. Der Pachtvertrag regelt die gegenſeitigen Rechte und Pflich⸗ ten und beſtimmt, daß der Verpächter das Grundſtück im In⸗ tereſſe unſeres ernährungswirtſchaftlichen Kampfes koſten⸗ los zur Verfügung ſtellt, während der Pächter eine kleine Anexkennungsgebühr von 2 Pfennia pro Quadratme⸗ ter im Jahr an die NS zahlt. Volksgenoſſen, die zur Gartenarbeit di nung und auch Zeit beſitzen, melden ſich heitsträger, der ihnen dann im Rahmen des Lan 5 Brachland nachweiſt. Volksgenoſſen, die bereits bishe tenland bearbeitet haben und über die notwendigen Garten“ geräte verfügen, werden den Vorrang genießen, weil einen, ſeits zur intenſiven Gartenausnutzung umfangreiche genen niſſe notwendig ſind, andererſeits neues Gartengerät b wünſchenswerten Umfange nicht mehr zur Verfügung sen „Die„Brachlandaktion“ wird unter der Führung der 1 tei den letzten unbebauten Winkel unſeres Vaterlandes ar. kaſſen und in den Dienſt der Ernährungswirtſchaft ſteller Auch auf dieſe Weiſe wird wieder eine neue Breſche 8 91 ſchon heute vereitelte Blockade gegen das Leben des der 0 15 Volkes geſchlagen werden. ischen notwendige g ebenfalls 1 90 Eierverteilung. Wie das Landesernährungsamt Baden bekanntgibt, wer⸗ den auf die vom 8. 4. bis 5. 5. 1940 gültige Reichseierkarte für jeden Verſorgungsberechtigten vorerf jeden f 8 ſt auf Abſchnitt g zwei Eier in der Zeit vom 12. 4. bis 5. 5. 1940 ausgegeben 210000 Bücher für unſere Soldaten In allen Kreiſen unſeres Gaues wurde hervorragende Arheſt gelefſtet.— Viele Dankſchreiben unſerer Soldaten. NSG. In dieſen Tagen wurde im Gau Ba den die Bücherſammlung für die deutſche Wehrmacht ab⸗ geſchloſſen. Eine Unterredung mit dem Gauſchrift⸗ tumsbeauftragten der NSDAP., Pg. Belz, ber⸗ mittelte uns einen Einblick in die geleiſtete Arbeit. Anfang Oktober 1939 wurde zu als Alfteh Roſenberg⸗Spen de bezeichneten Bücherſammlung fü die deutſche Wehrmacht aufgerufen. Die Sammlung fand in allen Kreiſen des Gaues Badeſt einen lebhaften Widerhalf Mehrere tauſend Politiſche Leiter und die Einheiten der Hitler⸗Jugend führten die Sammlung durch. Die eingebrach⸗ ten Buchſpenden wurden in den Kreisleitungen geſichtet, g ordnet und zu Soldatenbüchereien zuſammengeſtellt. 2 Kreisleiter, Kreisſchulungsleiter und tragten wurden in ihrer nicht leichten Kräften der öffentlichen Büchereien, von Buchhändlern und von Lehrkräften aller Schularten unterſtützt. Die aufgeſtell ten Büchereien wurden ſofort an die Truppenteile, Sammel. lager, Lazarette uſw. verteilt. In dieſer Beziehung hat der Gau Baden beſonders ſchnelle Arbeit geleiſtet. 14 Tage nach Aufruf zur Bücherſammlung waren bereits 140 Büchereien zuſammengeſtellt und in den erſten Novembertagen des leczten Jahres vor allem den verwundeten Soldaten der Lazarette unſeres Heimatgaues in die Hände gegehen. Bis zum Abſchluß der Sammlung konnten der deut⸗ ſchen Wehrmacht vom Gau Baden 1127 Büchereien zur Verfügung geſtellt werden. Alle Büchereien befinden ſich bereits bei den Einheiten unſerer Soldaten. Den Umfang und Erfolg des Sammelergebniſſes veranſchaulicht eine Bücherſäule von 6000 Meter Höhe, alſo die viermalige Höhe des höchſten Berges unſeres Schwarz⸗ waldes, des Feldberges. An erſter Stelle im Sammelergebnis ſteht der Kreiz Konſtanz, der allein 200 Büchereien(mit je rund 100 Büchern zuſammenſtellen konnte. Es folgen der Kreis Heidelberg, Frei⸗ burg, Mannheim und Kreisen iſt das Ergebnis als ausgezeichnet zu bezeichnen. Neben dieſen in ſich abgeſchloſſenen Büchereien erhielten unſere Sol⸗ daten noch zahlreiche Einzelbuchſpen den durch die. Feldpoſt zugeſandt. Inhaltlich ſind die Büchereien ſo geſtaltet, daß ihre Werke unſeren Feldgrauen die Vertiefung der weltanſchau⸗ lichen Erkenntniſſe ermöglichen. Aber auch Bücher, die welt⸗ und wirtſchaftspolitiſche Fragen und Zuſammenhänge erläu⸗ tern, ſind enthalten. Vergeſſen wurden auch nicht wehrwis⸗ ſenſchaftliche Abhandlungen und allgemein verſtändliche Ge ſchichtswerke und Lebensbeſchreibungen führender Perſönlich⸗ keiten, Schriften von der deutſchen Heimat, von Grenz⸗ und der Die Kreisſchrifttumsbeauf⸗ Auslandsdeutſchtum, von den Kolonien, ergänzen die Büche⸗ reien. Werle unſerer Klaſſiker und großer Erzähler nehmen mit guten Romanen und Novellen einen großen Raum in den Büchereien ein, aber auch beliebte Reiſefahrten und Abenteuer⸗ romane, wie gut geſchriebene deutſche Kriminal⸗ und Sport⸗ romane. Schließlich hat auch das humoriſtiſche Schrifttum einen gebührenden Platz. Daß unſeren Soldaten mit dieſen Büchereien eine große Freude bereitet wurde, beweiſen die vielen Dankſchreiben an die Dienſtſtellen der NSDAP. Der gegenwärtige Krieg iſt ein Kampf zwiſchen zwei gegneriſchen Weltanſchauungen und politiſchen Syſtemen. Das weiß feder Soldat und jeder Deutſche. In dieſem Exiſtenz⸗ kampf des deutſchen Volkes gegen die plutokratiſchen Weſt⸗ mächte und das mit ihnen verbündete Weltjudentum die geiſtige Waffe des deutſchen Frontkämpfers geſchärft zu haben, iſt der ſchönſte Erfolg dieſer Bücherſammlung. Sonnenaufgang 6.36 Sonnenuntergang 20.17 Mondaufgang 9.12 Monduntergang 0,55 Verſammlungs⸗ Kalender f Umſtändehalber muß das für heute abend angeſetzte Training ausfallen. Die angekündigte Spieler⸗ verſammlung findet dagegen zur gewohnten Zeit im Vereinslokal ſtatt. Reſtloſes Erſcheinen iſt erwünſcht. Sterbekaſſenverein Einigkeit, Mhm.⸗Cechendeim. Einladung Madchen für Geſchäft und Haushalt geſucht. Wilchhandlung, Gengenbacherstr. 4 à. eee . Aelteres Land Ein und Verkaufsgenoſſenſchaft Mannheim⸗Seckenheim. Anmeldungen zur Lieferung von Numkelrüben werden in unſerem Lager entgegengenommen. 5 e Z Hiblenen egen veflost be, Ge. Oeutschen Nefchs Lorterie H. Bürgy, füh- zu der am Sonntag, den 21. April, uachm. 3 Ahr in der Wirtſchaft„Zur Pfalz“ ſtattfindenden brdentlichen Hauptversammlung. Maschinen aller Syſteme Räheres Zürn, werden repariert. zwiebel (kleine runde) ½% kg 60 Pfg. Jab. Würthwein 1. 5 1. Geſchäftsbericht.—..— 2. Vechenſchaftsbericht. 8 Ein Paar 3. Veviſionsbericht und Entlaſtung des Vorſtandes. Tagan Zettel Lellor- 4. Reuwahl der Vorſtandſchaft. Bauhandwerker 5. Reuwahl der Reviſoren.(nach Jumaſschen 6. Wünſche und Anfragen. 3d Puste) 5 46. a eee 5 J. Herdt. Gg. Bauer. Beckarbote-Druckerel(Laden). Had gt ge wn Segeq, i. b. 20.. 8 2. A2. 2. Jgd Corr MAN NH ELN Ffeaame O Zweckmäßige Kunden⸗Werbung durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren ⸗Preiſe weil durch die 5 Zeitungsanzeigen größerer Amſatz erzielt wird Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dofnlerstrag, 11. April: Miete G 19 und 1. Sonder⸗ miete G 10 und für die RS.„Kraft durch 9 135 Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 101 bis 119, 160, Jugendgruppe Nr. 1826 bis 3075: Zum erſten Male: Der kluge Mann. Schauspiel von Paul Sarauw. 19 19.30, Ende etwa 22 Uhr.— Freitag, 12. April: Miete F 19 und 1. Sondermiete F 10: Die Primanerin. Luſtſpiel von Sigmund Graff. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. 8 5 Samstag, 18. upril: metere H 18 und 2. Sondermiete H 9 und für die NS.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 139 bis 141, 159, 201 bis 204: Cavalleria ruſtfcana, Oper von Pietro Mascagni; hierauf: Der Bajazzo, Oper von R. Leoncavallo. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Sonntag, 14. April: Miete A 19 und 1. Sondermiete A 10. Zar und Zimmermann. Komiſche 5 von Albert Lortzing. Anfang 19, Ende gegen 22 Uhr. (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). 5 .————— r Druckarbeiten werden in jeder Ausführung angeferticst in der-Aecharbete-Druckerer- Dr Pforzheim. Aber auch in allen Übrigen Arbeit von fachlichen N 1940 Nr. 15 Was der Hausarzt ſagt die es aus ihrem in f i de lang werden. den Wintermonaten, wenn die Aben VVV N 5.—. 5 ego up oled ur bubgzerevac uten Ino uz 28 ueqelne f vu veg r icpom gmcphucd refer uehege mung send asqn 101 scan so usfegav cn gun usgeſun gun pie nenen zue nu Srl c ei ino noc za eig u Rola uzequcf Jogus gabe meg Sou cps 1 gun uspock zel sagt eil san uuvc uelloue ne music meg sn oi eig 2 dun vg gemuuec oi gog usb! meguebepag) zegusllock jeg unpich uebunl aeg eganc 1 eil ebeiteqn eq usbpis nz eig inen i 900 qun duppus üsqpg usg uv omedura oi eiſvg usbunceeß Buvbsnzz uieg nd 5 oi gpg zoqzuvdg uzeuug u vlops zv 10 udhplesqo 201 uda uupg ue fel 81 8 zva vos nagut uezeſseg Ude ieee enn nee age oc e ne gn use e e een ehen ee r gun inv uemetusmonck use enen e ea ele un 551 go nem 10 Inv dale in ei eune n e gojcksn zap us uebi eig Gang oi si spin! ei eipdut Bupbzeseoct e oeanz zog gun eng usbenepnane uennec uva veqz ue bog argue ue een P „tuobnus Loch leid ono ung uda ujackcknng dig sneneg vunou „510 1 gen uuvg gun gezunuig oejv uv ub uepp nie ue zu opnagz duse zen uud buvffsus allo) 18“ tec pfeeß a0 bol vlog„ Hqaunen eig zolloch eipulcpf due Inv zugzlzefuic aeg uv onolcß usuten asd sn ueanec uva vogz jpaf keſpckk uefnu ng geg. „Büpbsnwusgbzig und vulaoubig eig dan o u jeguoch ei nepnvag zi uten ui dun eee one oh ute uf ob boot uteufe u uso used ho ui din ue odepjvogz mur zom: Fb ee eee eee ne e ene ee sgi neun vog t ona dug uupbeg gun anch ug ane ei Secplang urs uc evg vlons 2914J1 10 42915 „löl ee eee neun en eg er e“ „Inb zogefq sono 311 uso gun undd Bog ued uns neue eu eee un bello ug zune nde un veevigß 10 Ino ebugg sog zig Hupbaezevcc e uebuvz ueugcpf uuf Appuu hupu zie de ug re e e uneubns eig el og“ „olf gut 6. pen eh een uelcppceb Jiu bunheſc reg piu eien b vfois edel f une zelleg og in 88 „Juegos anz zeug ueuggqeb nv cn quia vufzoudie i zune uva ug e eee ee S funazech re ie eee eee eeuc enz“ a que dach eher vlan uuppbeg ueuseqm ne oil gog ol ei eee eng een ne bon od zefun Fepiu plz oi d eee ee eee ene e Ind dun vag us bulagzea uehplec) utengt Sou ug ddgu aun en ssbo ß se fers und anf 100 ei uebof vufzou big 0 otgeif lvach zac 100 ei cd e eee ee eee eee eee eee use Uitzec eig fem usſecebpg fe fe; ze ales 200 plaps uda ac dan Auge e uach eg de den usbpal Hoanlbur uequnſs Sou vag si asm ac u uinſoch dure önzz lach ioc gun usuutwvng zun vlezez „eines ou pia ollpea r doch ve ee nee ein zun ueleſq iu inv agg“ javg ze doof„ecco“ e bene dun unden uss leg npag guzel lvach zog epock v ene enten ple „aan q in ogg nec fuv flun use munu blend“ „ Aofgr e fee ee eee eee de deen n i n ele ꝙ n ab spa gun ola noa eig soch uengg spru eino! 1 eh Ag: neui aug uv big seguscltezg spleaeß Invuig ockcba did on ebol jgegeb Ueand ga eig uobokespnan snoch suf uelvach seg zuigß naue znv Sil oog ves „uogllab usanec uva uejnpag uello: oi? 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Thea verſpürte Hunger. Roſa hatte ihr das Mit⸗ tageſſen auf ihr Zimmer gebracht, aber ſie war zu erregt geweſen, um etwas genießen zu können. Sie entſchloß ſich, mit Kaffee und Kuchen ihren Appetit zu ſtillen, und ſah ſich nach einem freien Platz um. Aber alles war beſetzt. Männeraugen folgten neugierig dem jungen, hübſchen Mädchen, und Thea wurde verlegen. Da erſpähte ſie an einer Säule einen kleinen Tiſch, an dem eine einzelne Dame ſaß. Thea ſchritt darauf zu. Die Dame, offenbar eine Fremde, die der Landesſprache nicht mächtig war, drehte ihr den Rücken zu und redete eifrig auf einen höflichen Kellner ein. „Kaffee und Sandwiches, Ober!“ Das verſtand der Ganymed. „Und den Kaffee will ich mit Milch!“ Dieſer Wunſch machte Schwierigkeiten. „Milk, Signorina?“ „Milch, jawohl! Geben Sie mir nicht immer ſchwarzen Kaffee. Den vertrage ich nicht.“ Thea lächelte und griff helfend ein. 1 7 Dame wünſcht Kaffee con latte“, ſagte ſie auf ita⸗ ieniſch. Die Fremde drehte ſich um. „Ah, ſchönen Dank, Fräulein“ Und dann ſtieß ſie einen Jubelſchrei aus. „Thea, welch ein Zufall!“ Thea van Deuren ſtarrte in Blondine Wittes Antlitz. Es war eine ſehr veränderte Blondine. Roſig, hübſch ge⸗ kleidet, mit heiteren Augen ſaß ihre ehemalige Chefin hier unter den frohen Menſchen. Sie ſprang auf und fiel dem verblüfften Mädchen angeſichts einer amüſierten Zuſchauer⸗ ſchar um den Hals. „Welch ein wundervoller Zufall, daß ich Sie hier treffe, liebe Thea!“ rief Fräulein Blondine begeiſtert.„Sie ſehen, daß ich Ihrem Ratſchlag gefolgt und nach Venedig ge⸗ fahren bin.“ „Wo es Ihnen hoffentlich gut gefällt, Fräulein Witte“, ſagte Thea. „Die Stadt iſt wundervoll, aber ich habe nur den halben Genuß, weil ich immer allein bin. Doch nun habe ich Sie 1 und kann mich einmal nach Herzensluſt aus⸗ chwatzen. Ich bin geradezu glücklich! Sie müſſen mein Gaſt ſein. Einen Korb nehme ich nicht an.“ „Sie bekommen von mir auch keinen“, lächelte Thea, die beim Anblick Blondines ganz heiter wurde. Der Kellner brachte Kaffee, eine große Kanne der be⸗ gehrten Milch und einen Berg Kuchen. Fräulein Witte redete dem jungen Mädchen eifrig zu, von allem zu nehmen. Dabei erzählte ſie wie ein Waſſerfall. „Aber was machen Sie denn in Venedig?“ fragte ſie endlich.„Haben Sie etwa auch ein Glückslos gezogen?“ Das konnte Thea nun auf keinen Fall behaupten. „Ich bin hier bei der Gräfin Marken in Stellung“, er⸗ klärte ſie. „Ach, und wir haben immer gedacht, daß Frau von Haller Sie als Zofe engagieren würde! Das heißt, ich Gene nie, denn die hat ja kein Geld. Aber die alte räfin Marken iſt wohl noch immer recht vermögend, wie?“ „Das weiß ich nicht“, wehrte Thea die neugierige Frage ab.„Ich lebe im Haufe ihrer Schwiegertochter, der Con⸗ teſſa Belloni.“ „Den Palazzo Belloni hat mir der Gondelführer gezeigt, mit dem ich eine Fahrt durch die Kanäle machte. Ein impo⸗ ſantes Haus. Kann man es einmal von innen ſehen?“ „Ich glaube nicht, daß der Palazzo Belloni zur Beſichti⸗ gung ſteht, da er von der Familie bewohnt wird. Aber andere Häuſer kann man ſicher anſchauen.“ „Ach, ich habe immer mit der Sprache Schwierigkeiten“, klagte Fräulein Blondine.„Ein bißchen Italieniſch habe ich ja ſchon gelernt, aber es reicht nicht hin noch her, und die Leute verſtehen mich auch oft nicht. Das muß wohl an meiner Ausſprache liegen. Wiſſen Sie was, Thea, es tut mir leid, daß ich Sie nicht auf die Reiſe mitgenommen gabe. Dann hätte ich viel mehr Spaß von der ganzen che. Wenn Sie frei wären, würde ich Sie vom Fleck engagieren.“ Das geht nun leider nicht“, lächelte das junge Mädchen. Gie beiden hatten ihre Kaffeeſtunde beendet, und Fräu⸗ lein Blondine ſchlug einen Weg durch die Merceria, das Beſchäftsviettel, vor. 1 0 „Ich möchte mir verschiedenes kaufen, jagte ſie,„getrau⸗ mich aber nicht allein in die Läden. Bitte, Thea, kommer Sie doch mit!“ Das junge Mädchen machte mit der eifrigen Blondin⸗ eine richtige Einkaufsreiſe. Fräulein Witte erſtand Seide Parfüm, Seife und einen hübſchen Toilettenkoffer. Als ſi⸗ wieder auf den Platz zurückkehrten, dunkelte es bereits. „Wollen Sie nicht mit mir zu Abend eſſen, Thea?“ fragte Blondine. „Vielen Dank, aber ich muß jetzt heimgehen. Vielleicht braucht mich meine Herrin.“ „Aber ſo viel Zeit, mich in mein Hotel zu begleiten haben Sie hoffentlich noch? Ich wohne in der Caſa Leone.“ Thea brachte Fräulein Witte nach Hauſe. Die Caſa Leone war ein ſauberes Hotel, lag an einem Seitenkanal und wurde von einem Schweizer Ehepaar geführt. Thea mußte noch Blondines Zimmer beſichtigen, bekam zum Abſchied einen Kuß und als Geſchenk einen hübſchen Seidenſchal. „Ich habe mich ſchrecklich gefreut, mit Ihnen ſchwatzen zu können, Thea“, ſagte Fräulein Witte.„Wenn ich länger in Venedig bleiben würde, könnten wir uns öfter ſehen. So aber fahre ich übermorgen früh mit dem Dampfer nach Trieſt. Auf jeden Fall werde ich Ihnen ſchreiben.“ Thea van Deuren kehrte in den Palazzo Belloni zurück. Sie betrat das Haus von der Seitenſtraße. Als das Tor hinter ihr zufiel, kam die alte angſtvoll bedrückte Stim⸗ mung über ſie. Roſa empfing das junge Mädchen mit der Meldung, daß die Herrin bereits nach ihrer Geſellſchafterin gefragt hätte, und Thea eilte in die unteren Räume hinab. Mit Herzklopfen betrat ſie Tereſas Zimmer, die ſie mit zornfunkelnden Augen empfing. „Wer hat Ihnen erlaubt, auszugehen?“ fragte ſie ſcharf. „Der Herr Graf war ſo freundlich, mir freizugeben“, ſtammelte Thea. Befehl Antwort war ein höhniſches Lachen, dann kam der efehl: „Kleiden Sie mich zum Abendeſſen um!“ Mit zitternden Händen verſah Thea ihren Dienſt. Te⸗ reſa machte ihr das Leben dabei nach Kräften ſchwer. Dreimal wurden Kleid, Schuhe und Friſur geändert. Te⸗ reſa hantierte mit der Brennſchere und dem Spiritus⸗ apparat. Plötzlich fuhr ſie herum. „Wiſſen Sie, wozu ich Luſt hätte, Sie Intrigantin? Brennenden Spiritus möchte ich über Sie gießen!“ Das Mädchen fuhr zurück. „Frau Gräfin...“ „Halten Sie den Mund! Glauben Sie, ich ſei eine När⸗ rin, die keine Augen im Kopf hat? Sie lieben meinen Gatten, und er bebt, wenn Sie ins Zimmer treten. Er wirft ſich zu Ihrem Ritter auf, wenn Tito einen Scherz mit Ihnen macht. Sie haben ſich in mein Haus geſchlichen, um „Bitte, ſprechen Sie nicht weiter, Frau Gräfin! Ihre Beſchuldigungen treffen mich nicht! Ich erſuche Sie um meine Entlaſſung und werde noch morgen heimreiſen.“ Die Antwort war ein ſchallendes Gelächter. „Damit Konni hinter Ihnen her fährt, nicht wahr? Das haben Sie ſich hübſch ausgedacht, Sie ſchlaue Perſon! Aber daraus wird nichts. Sie bleiben im Palazzo Belloni unter meinen Augen, und ich ſchwöre Ihnen, daß ich dieſe Augen gebrauchen werde!“ „Sie können mich hier nicht gegen meinen Willen zu⸗ rückhalten“, ſagte Thea van Deuren ruhig. „Das werden wir ja ſehen“, lachte Tereſa gellend.„Jetzt gehen Sie auf Ihr Zimmer, kleiden ſich um und erſcheinen in zehn Minuten zum Abendeſſen!“ Thea gehorchte. Als ſie in die unteren Räume zurück⸗ kehrte, war die Familie bereits am Tiſch verſammelt. Das junge Mädchen murmelte eine Entſchuldigung, von der, mit Ausnahme Konrad Markens, niemand Notiz nahm. Er nickte ihr freundlich zu und ſagte: „Hoffentlich hat der freie Nachmittag Ihnen Freude ge⸗ macht, Fräulein van Deuren?“ „Ja, beſten Dank“, murmelte Thea. Tereſa klopfte mit der Gabel auf den Tiſch. „In Zukunft wünſche ich über Ihre freien Tage zu ent⸗ ſcheiden, Fräulein“, ſagte ſie ſchrill.„Sie ſtehen in meinem Dienſt und nicht in dem meines Gatten. Oder doch etwa, Konni?“ (Fortſetzung folgt.) Der Anterricht iſt viel leichter als die Erziehung. Zu jenem braucht man nur etwas zu wiſſen und es mit⸗ teilen können, zur Erziehung muß man etwas ſein. Adalbert Stifter Ie Aadlaneneeemnnummmmunmeeeeeeeeeneeeeeeuunununnun Hans wirft die Windjacke durch das Fenſter Von Kurt Stein Hans ſoll ſeiner Großmutter die friſch gewaſchene, ge⸗ rollte und geplättete Wäſche bringen. Er freut ſich ſchon darauf, denn es iſt ein ſchöner Weg über die Wieſen, durch den Wald und über die Felder ins Nachbardorf. Zudem hat Großmutter immer eine Ueberraſchung für ihn, ein Spielzeug, eine Tafel Schokolade oder irgend eine andere Herrlichkeit. Er iſt alſo überglücklich, und nur eines dämpft ſeine Freude, und das ift der unumſtößliche Wille ſeiner Mutter, daß er, Hans, die Windjacke anziehen ſoll. Frau Krüger packt die friſch gewaſchene Wäſche in Hans' Ruckſack. Dann nimmt ſie die Windjacke aus dem Schrank. Doch Hans zieht einen Flunſch und widerſpricht.„Bei dem ſchönen Wetter, Mutter? Die Leute lachen mich ja aus, wenn ich derart eingemummelt gehe!“ Frau Krüger aber bleibt unerbittlich.„April, April, kann machen, was er will“, ſagt ſie.„Wenn jetzt auch die herrlichſte Sonne ſcheint, ſo kann es in Kürze dennoch regnen, ſchneien oder gar hageln. Der April hat ſeine Launen, und vorgebeugt iſt bekanntlich beſter als nach⸗ getan.“ Hans muß alſo ſchweren Herzens gehorchen. Er zieht die Windjacke an, ſchnallt den Ruckſack über und macht ſich auf den Weg. Als er aber draußen iſt und über den Hof schreitet, ſieht er das Schlafſtubenfenſter offen ſtehen. Im ſelben Augenblick auch kommt ihm ein guter Gedanke. Schnell entledigt er ſich der Windjacke, wirft ſie durch das offene Fenſter in das Zimmer zurück und läuft davon, als wären alle Teufel hinter ihm her. Es iſt ein herrliches Wetter. der Himmel iſt blau, und die Sonne ſtrahlt warm auf die Erde herab. Nur ganz in der Ferne ziehen ein paar Wolken dicht über dem Horizont dahin. Hans iſt überglücklich. Er trottet über die Wieſen, ſtrolcht durch den Wald und macht hier wie dort ſeine Entdeckungen. Er ſieht einem bunten Schmetterling hinterher, findet einen ſchwarzen Käfer im erſten ſprießenden Gras und hört einer Lerche zu, die hoch über ihm den ſchönen Tag beſingt. Nach zwei Stunden iſt Hans im Dorf. Er gibt die Wäſche ab, bekommt von ſeiner Großmutter eine große Tüte mit Süßigkeiten und macht ſich, nachdem er ein großes Stück Roſinenkuchen gegeſſen hat, auf den Heimweg. Er 0 noch nicht weit gekommen, als ein ungeſtümer Wind durch die Kronen der Kiefern fährt. Im ſelben Augenblick auch wird das ſtrahlende Sonnenlicht von düſte⸗ ren Wolken verſchluckt, und es beginnt empfindlich kalt zu werden. Hans blickt 0 zum Himmel und beginnt zu laufen, denn die ſchwarze Wolkenwand rückt immer näher heran. Und als Hans den Wald verläßt und auf die Wieſen hin⸗ ausrennt, fährt der Wind noch ſchärfer auf, um gleich danach einen wilden Hagelſchauer vor ſich herzutreiben. Hans läuft, was er laufen kann. Doch der Weg iſt noch viel weit. Schon nach wenigen Minuten iſt er bis auf 5 t i Er beginnt erbärmlich zu frieren, und 8 die Kleider auf Schritt und Tritt gegen die Glie⸗ der Natſchen, das iſt abſcheulich. Wie Hans eine halbe Stunde ſpäter nach Hauſe kommt, denkt art Hätte ich doch nur die Windjacke mitgenommen! — 1 15 er Angſt. Seine Mutter wird ſehr böſe auf ut ſein und wird ihn, wie er es ja auch verdient hat, ge⸗ rig verprügeln. Doch nichts dergleichen geſchieht. Die tter lächelt nur recht ſeltſam und ſagt, als wäre nichts eſonderes geweſen:„Nun aber ſchnell das naſſe Zeug vom delt und andere Kleider angezogen!“ und kümmert ſich dann nicht weiter um ihren Sohn. g Einen Tag ſpäter aber geſchieht es, daß Frau Krüger abermals ſo ſonderbar lächelt, und daß ſie ihren Jungen beauftragt, noch einmal ins Dorf zu gehen.„Wir haben geſtern vergeſſen, Großmutters Handtücher einzupacken“, ſagt ſie und reicht ihrem Sohn den fertig verſchnürten Ruckſack. 5 Doch Hans zögert. Dann meint er kleinlaut:„Iſt es nicht beſſer, Mutter, wenn ich die Windjacke anziehe?“ „So?!“ tut Frau Krüger erſtaunt.„Es iſt doch herrliches Wetter! Die Sonne ſcheint! Es iſt warm! Wozu alſo die Windjacke?!“ „Da blickt Hans auf.„Weil“, ſagt er laut,„weil der April ſeine Launen hat, und weil du's für richtig hältſt, Mutter!“ 5 Peler belommt eine Ohrfeige f Heulend kommt der 12jährige Peter nach Hauſe. Von ſeinen ſonſt ſo blaſſen Backen iſt die eine leicht geſchwollen und rot wie eine Mohnblume. Unter Schluchzen berichtet er der erſchockenen Mutter, daß er von der Nachbarin Schulze eine derbe Ohrfeige bekommen habe, weil er ſie, wie übrigens öfters ſchon, wegen ihres hinkenden Ganges gehänſelt hatte. Mutter iſt außer ſich. Denn wenn der unge ſicherlich auch die Ohrfeige verdient hat, ſo iſt ſie doch äußerſt erboſt, daß die fremde Frau ihr Kind geſchlagen hat und möchte ſich das unter keinen Umſtänden gefallen laſſen. Sie geht auf die Polizei, um eine Anzeige zu er⸗ ſtatten, wird aber mit der Begründung abgewieſen, daß die Frau ja lediglich den Jungen wegen einer Ungezogenheit geſtraft hat, was ihr niemand verdenken könne und daß, wenn ſie überhaupt etwas unternehmen wolle, ſie bzw. ihr Mann als geſetzlicher Vertreter Privatklage beim Amts⸗ ericht wegen Körperverletzung erheben könne. Auf dem Amtsgericht wohin ſie ſich wendet, verweiſt man ſie an den Friedensrichter, der zunächſt vermitteln müſſe. Der alte Friedensrichter aber wiegt bedenklich den Kopf und klärt ſie darüber auf, daß die Frage, ob Frau Schulze ihrem Peter eine Ohrfeige geben dürfe, durchaus nicht mit einem glatten„Ja“ oder„Nein“ zu beantworten ſei, vielmehr ganz von den Umſtänden des Falles abhänge. Denn an ſich kann man auch fremde Kinder wegen grober Unart zü tigen, falls Ahndung auf der Stelle erfoderlich iſt und der geſetzliche Vertreter nach Lage des Falles pflichtgemäß zu⸗ ſtimmen müßte. Etwas kleinlaut geht die Mutter nach Hauſe und be⸗ ſchließt, von ihrer wenig befriedigenden Erkundungsreiſe Vater lieber nichts zu ſagen, denn ſie fürchtet nicht ohne Grund, daß dann Peter unter Umſtänden noch etwas extra auf den Hoſenboden bekommt. Und Mutter iſt ja eigentlich auch ſchon ſelbſt davon überzeugt, daß er es verdient hat. „Alſo viel Lärm um nichts“ wird der Leſer ſagen. Aber vielleicht war 0 0 kleine Plauderei trotzdem ganz an⸗ gebracht. Nämlich für die Fälle, in denen es nicht bei einer Ohrfeige bleibt, ſondern regelrechte Hiebe ſetzt, durch welche das Kind vielleicht einen körperlichen Schaden davonträgt. Dann kann keine Rede mehr davon ſein, daß es ſich um eine Züchtigung gehandelt habe, die geboten war und welcher auch der Vater ohne weiteres hätte zuſtimmen müſſen. In derartigen Fällen iſt aber die Züchtigung von fremder Hand ſtrafbar und begründet außerdem unter Um⸗ ſtänden auch die Verpflichtung zum Erſatz des durch ſie dem Kinde etwa entſtehenden Schadens. U Pflegt das Vorleſen Letzthin beobachtete ich in einer einfachen Handwerker⸗ familie eine alte Familienſitte, die wert iſt, daß ſie Nach⸗ ahmung fände! Während die beiden männlichen Familien⸗ mitglieder— Vater und Sohn— ihr Handwerkszeug aus⸗ beſſerten, waren die Mutter und zwei erwachſene Töchter damit beſchäftigt, ihre Winterſachen in Ordnung zu bringen. Die jüngſte Tochter Hilde aber hatte Fritz Reuters„Ut mine Stromtid“ in der Hand, aus dem ſie den Familien⸗ mitgliedern vorlas. Mich hat dieſes Familienidyll nach⸗ denklich geſtimmt. Wenn doch dieſe alte ſchöne Sitte des Vorleſens Nachahmung finden möchte: das war maln ſtiller Wunſch, den ich im * ſeit Jabren. wie mir verſichert wurde. Allerdinas nur