88021 16035 79878 und n und enstag . miete tet Leon tauſch mietz Pall miete ultur⸗ Bo⸗ Ende 1 Rr. 100 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 29. April 1940 — „Engländer vor uns!“ Der Tommy kam, ſah und— lief!— Wie die erſten Englän⸗ der in Norwegen gejagt oder gefangen wurden 5 Bekanntlich haben die Engländer, nachdem ſie in⸗ folge des blitzſchnell durchgeführten deutſchen Stche⸗ rungsunternehmens ihre großangelegten Landungs⸗ abſichten in Norwegen aufgeben mußten, aus Preſtige⸗ gründen weit im Norden einige Truppen an die Küſte gebracht. Von hier aus wurde ein kleiner Verband in das Innere des Landes in Marſch geſetzt, um dem Wi⸗ derſtand leiſtenden norwegiſchen Reſtheeres Hilfe“ zu bringen. Dieſe mehr rührſelige als ernſthafte Expedi⸗ tion wurde ein wahres„Himmelfahrtskommando.“ DNB. In Norwegen, 28. April.(PK.) In einem mit be⸗ wundernswertem Tempo 8 Vormarſch haben die deutſchen Truppen das Gebiet nördlich Oslo zwiſchen Randsflord und Mioefa⸗See ſowie zu beiden Seiten dieſer großen Gewäſſir bis zur ſchwediſchen Grenze und weit weſt⸗ wärts in Beſitz genommen. Durch eigene ſchwere Waffen d durch Artillerie und Panzer verſtärkte Infanterie⸗Ein⸗ ten trieben und treiben den Gegner perfolgend vor ſich her. An einzelnen Stellen mußte feindlicher Widerſtand ge⸗ hrochen erden, während die Begegnung mit norwegiſchen Streifabteilungen eine ſchon alltägliche Begleiterſcheinung des Vormarſches iſt. Obwohl die Stadt Hamar unverſehrt in deutſche Hände fiel mußte das auf der anderen Seite des gelegene Gjoewik mit Nachdruck genommen werden. eiter nördlich kam es dann bei Asmarka erneut zu einem Jefecht, und als die Truppen ſchließlich vor Lilleham⸗ 0 zukrafen. wohin vor allem deutſche Feldhaubitzen und Panzerkampfwagen dem Gegner ſeinen Weg beſchleunigt daben, stellten ſich ihnen zum erſten Male auch Englän⸗ der entgegen. Dieſe Entdeckung war eine faſt freudig zu gennende Feſtſtellung, weiß Gokt keine Beſorgnis dabei. Denn nun hatte man endlich doch einmal den wahren Feind bor der Klinge. Das Auftauchen der olivgrünen Uniformen drüben ſteigerte den bewährten Angriffsſchwung der Infan⸗ terie und Panzerſchützen noch mehr. Infolge von ſtärkeren beſetzten Sperren vor Lillehammer ſtellte ſich das Spitzen bataillon, unterſtützt von Panzern. zum Angriff. Zügig ging es vorwärts. Einen kühnen Vor⸗ ſtoß unternehmend, gelang es einem Oberleutnant und zehn Mann, in die eigentliche Stadt einzudringen. Plötzlich ſah ſich dieſer Swoßtrupp einem Haufen fremdartig uniformier⸗ der Menſchen gegenüber. Den flachen Stahlhelm ins Auge faſſend und ſeinen Leuten laut zurufend:„Engländer bor uns!“ war für den Oberleutnant zuſammen mit dem blitzſchnellen Gedanken, ſie möglichſt gefangenzunehmen, Ent⸗ ſchluß und Handlung eines Augenblicks. Gelähmt und über⸗ raſcht folgte der Gegner dem unmißverſtändlich vorgebrach⸗ len Willen der Deutſchen. Aufgeregt und doch kraftlos ließen die Tommys ſich entwaffnen. Inzwiſchen war auch das deut⸗ ſche Gros in Lillehammer eingedrungen. Im Poſtamt wur⸗ den die Engländer unter einer Gefangenenwache feſtgeſetzt. Ueber 100 zählte man und dazu Norweger. Währenddeſſen lanm mit raſendem Motor zum Nordausgang der Stadt rängend und ſich ſtberſtürzend die anderen engliſch⸗norwe⸗ giſchen Bundesgenoſſen hinaus, die Engländer offenſichtlich voran. Denn als die deutſchen Truppen unverzüglich zur Verfolgung anſetzten und am Wege die zuſammengeſchoſſe⸗ nen Wagen der Fluchtkolonne muſterten, die vom Feuer der deutſchen Artillerie und Panzer erfaßt waren, war das erſte Fahrzeug— alſo in der Kolonne das letzte— das ſie an⸗ krafen, ein norwegiſches, und das zweite und das dritte und noch einige auch. Erſt auf gut halbem Wege nach Tretten, dem nächſten Ort der Vormarſchſtraße, fanden ſie engliſche be⸗ ladene 0 Die deutſchen Granaten, und Geſchoſſe wa⸗ ren doch ſchneller en er als die flüchtigen Tommys. In Abebammer, zwiſchen dem ſchönen Gudbrandsdal und dem Mideſaſee, endete das erſte„Hilfs“⸗Unternehmen der Brl⸗ ken für Norwegen mit der Zurücklaſſung eines Haufens ent⸗ mutigter Gefangener, und im Straßengraben des Weges nach Tretten liegen mit zerbrochenen Achſen die Kraftfahr⸗ baren des Expeditionskorps. Die gefangenen Engländer— arunter mehrere Offiziere— machten einen völlig depri⸗ mierten Eindruck. Die Mannſchaften ſind meiſtens armſelige blutjunge Kerle aus der engliſchen Provinz, Handwerker und Arbeiter vor allem. Bei dem Schritt der Gefangenenwache horchten ſie er⸗ ſchreckt auf, und fuhren ängſtlich zuſammen, wenn einmal aus Kontrollgründen beſonders des Nachts— die Tür ge⸗ öffnet wurde. Auf die erſtaunten Fragen der deutſchen Sol⸗ daten, weshalb ſie ſo ängſtlich und verſchüchtert ſeien. fam zögernd die bange fragende Antwort, ob ſie nicht er choſ⸗ ſen würden. Ihren eigenen, völlig unwiſſenden Soldaten haben die l Kriegshetzer in London die gleiche gemeine Lügen ⸗ mär erzählt wie den Polen. den Norwegern, den farbigen Die große Liebe. Roman von Emmi Lewald. 2 45 Die lange Zeit der Pflege band Herrn und Otener noch mehr aneinander. Es ergab ſich ſo natürlich, daß der Diener alle Angelegenheiten ſeines Herrn und auch ſeine Korreſpondenz übernahm, da ſowohl der kranke Arm als auch eine angeborene Abſcheu Griſtedes gegen alle Schreib⸗ arbeit das nötig machten. Und auch, als der Arm ſich beſſerte, blieb es dabei, ja, Herr von Griſtede empfand ſogar einen gewiſſen Spaß daran, daß er von ſeiner Mutter über die Länge und Ausführlichkeit ſeiner Briefe und über die verbeſſerte Handſchrift dauernd gelobt wurde. „Das iſt glänzend,“ ſagte er.„Das Tintenfaß ſieht mich nicht wieder. Mir genügt es, wie Iſolani im „Wallenſtein“, wenn ich ein Kreuz als Namenszug machen kann, für alles übrige habe nur dringende Liebesbriefe ſchreibe i ür m In den langen Stunden der een Ruhe begann er auch, die Korreſpondenz mit dem alten Onkel ſeines Vaters in Meerwarfen in Gang zu bringen. Die Antworten von dort kamen ſchnell und regelmäßig— ſelt⸗ ſame Klänge aus einer ganz fremden Welt. a 5 Einmal noch nach ſeiner Geſundung kehrte Rittmeiſter von Griſtede nach Nauplia zurück. Zum Einzug der jungen Königin von Griechenland, der mit hoffnungs⸗ freudigen e gefeiert wurde. Roſenblätter regneten von den Altanen auf die ſchöne⸗ Fürſtin nieder. Die Kanonenſchüſſe vom Palamidos klangen zuſammen mit den begeiſterten Hochrufen des Volkes. Alle Wege waren bedeckt mit Myrtenzweigen und Blüten des Oleanders und das abendliche Feuerwerk blitzte blendend zu den zahl⸗ loſen Sternen des griechiſchen Firmaments empor. Eine Fülle junger Frauen— einheimiſche Palikarentöchter und deutſche Damen des Gefolges— war verſammelt. und Rittmeiſter von Griſtede erklärte dieſe Tage von Nauplia 1 die herrlichſten ſeines Lebens, ahnungslos. daß n dieſer ſelben meerumbrandeten Bucht mit ihren Rieſenfelſen und den fernher ſchimmernden Bergen von Argos nach kurzer Zeit ſein Leben zu Ende gehen ſollte, Er wußte in dem Feſtestaumel nicht, wie gefahr⸗ Hilfsvölkern:„Wen die Deutſechn fangen, dem drehen ſie den Hals um“. Wie jedem wehr⸗ und waffenloſen gefange⸗ nen Soldaten wurde ſelbſtverſtändlich nach ritterlichem Kriegsrecht auch dieſen gefangenen Briten von den deutſchen Truppen eine anſtändige Behandlung zuteil. Man ließ die armen Teufel nicht das Verbrechen der engliſchen Plutokratie entgelten. Allmählich legten ſich denn auch ihre Nerpoſität und ihre Angſt, und zwiſchen zwei Biſſen eines kräftigen Schlages aus einer deutſchen Feldküche antwortete auf die Cat eines Feldgrauen, wie es ihm ſchmecke, ein junger chuſter aus Leſter behaglich kauend:„Allright, Very, well!, For me the war is out,(ſehr gut, für mich iſt der Krieg zu Endel) Seine Kameraden beſtätigten dieſe Meinung mit leb⸗ hafter Zuſtimmung und einem Lächeln. Was das britiſche„Hilfskorps für Norwegen“ im übrigen faſt mit den deutſchen Feldgrauen verſöhnte. waren einige nicht unerhebliche Vorräte gn leckeren Lebensmitteln, die den Truppen in die Hände fielen, und die nun in den Küchen⸗ zetteln der Gulaſchkanonen Verwendung finden. In Lille; hammer wies die norwegiſche Polizei ein großes Depot mit Konſerven, Butter, Biskuits Tee, Zucker uſw. nach, und faſt in ſedem Wagen der Engländer fanden ſich ebenſolche gefüllte Kiſten, Käſten und Kaniſter vor. Dazu gab es reich⸗ liche Beute an Waffen und Munition, Gerät und Ausrü⸗ ſtungsgegenſtänden: Granatwerfer, Panzergewehre, Kara⸗ biner, Maſchinengewehre, Geſchirre, Decken, Mäntel und vie⸗ les andere mehr. Der Mühe enthoben, den eigenen Nach⸗ ſchub in Anſpruch nehmen zu müſſen, haben ſich die Kompa⸗ nien dieſer deutſchen Vormarſchtrupps, die dem Engländer begegnete, auf 8 bis 14 Tage reſtlos„eingedeckt“. So kam der Tommy in Norwegens winterliche Berge, ſah erſtaunt und erſchreckt zwiſchen den dunklen Tannen Stahl⸗ helme auftauchen und— lief davon. wenn er nicht gefangen wurde. Kiekheben— Schmidt. Die partei beſchafft Rohſtoffe Große Papierſammelaktion vom 2. bis 10. Mai— Alte Eiſengitter müſſen entfernt werden NSG. Mit Beginn der Frühjahrsarbeiten auf dem Lande werden naturgemäß die öffentlichen Verſammlungen der Partei etwas eingeſchränkt. Dieſe Einſchränkung der bis⸗ herigen intenſiven Winterarbeit der Partei bedeutet jedoch keineswegs eine Ruhepauſe. Unaufhaltſam geht die Arbeit weiter, und zu den allgemeinen Aufgaben der Partei— die ja im Kriege noch viel umfangreicher als im Frieden ſind— tritt nun eine neue die vorwiegend im Intereſſe unſerer Kriegswirtſchaft liegt. Eben erſt wurde unter ſtärkſter Mit⸗ arbeit der Partei die Metallſpende des deutſchen Volkes zum Geburtstag des Führers abgeſchloſſen und zu einem beiſpiel⸗ loſen Erfolg geführt und nun tritt die Partei in den Mo⸗ naten Mai und Juni wieder an, um auch andere für die Kriegswirtſchaft notwendigen in nerdeutſchen Roh⸗ ſtoffe zu mobiliſieren., In konſequenter Erfüllung ihrer Pflichten gegenüber Volk und Staat werden Partei⸗ Gliederungen— wie ſchon ſo genoſſen und Mitglieder der Glie 9 vie gilt, in großem Maßſtabe prak⸗ oft— dort eingeſetzt, wo es tiſche Aufgaben zu löſen. Altpapier wird gebraucht! Altpapier iſt nicht erſt im Kriege zu einem wichtigen in⸗ nerdeutſchen Rohſtoff geworden. Bereits in den Jahren por 19309 wurde das Aufkommen an Altpapier don jährlich 600 000 Tonen auf über 1 Million Tonnen durch den Einſatz der Partei geſteigert. Erfahrungsgemäß werden aber von dem Rohproduktenhandel in vielen Teilen des Gaues nur die gewerblichen Anfälle erfaßt, während die großen Men⸗ gen des in den Haushaltungen lagernden Altpapiers entwe⸗ der— wie im vergangenen kalten Jüngbolkes gebildet und arbeiten fach Anweiſungen des zul ſtändigen Hoheitsträgers. darüber hinwegſehen. Im Kriege gibt es aber kein Auswei⸗ chen mehr. Die Erforderniſſe der Zeit ſind hart, die Opfer des Einzelnen im Vergleich zum Nützen der Geſamtheit aber wirklich gering. Die Partei wird daher in Zuſammenarbeit mit den techniſchen Organiſationen ab 1. Juni 1940 alle Eiſengitter enfernen, die bis dahin von den Haus⸗ und Grundſtücksbeſitzern noch nicht entfernt wu rden. Die Partei rechnet mit der verſtändnisvollen Mitarbeit aller Volksgenoſſen, um dieſe Rohſtoff⸗Beſchaffungsaktion zu einem vollen Erfolg zu führen. Weitere Einzeleiten über die Papierſammelaktion der Partei und über die Entfernung der Eifengitter werden laufend in der Preſſe bekanntgegeben. Wirtſchaftliche Runoͤſchau. Mannheimer Gewerbebank, e. G. m. b. H. In Uebereinſtimmung mit der geſamtdeutſchen Wirt⸗ ſchaft hielt die Geſchäftsbelebung auch bei dieſem Unter⸗ nehmen im Geſchäfts⸗ und Kalenderjahr 1939 unvermindert an. Die Umſätze waren in jedem Monat höher als in denen des Vorjahres und erreichten den Betrag von 105.7(92.8) Mill. RM. Die Bilanzſumme überſchritt mit 2.05 Mill. RM. (1.73) die Zweimillionengrenze, vornehmlich dank der an⸗ haltenden Steigerung der Einlagen in laufender Rechnung: 0.8(0.7) Mill. RM. und jener der Spar⸗ und Depoſiten⸗ einlagen 0.78(0.65) Mill. RM., womit die Geſamtein⸗ lagen ſich ſeit 1933 auf das dreifache erhöht haben, was das große Vertrauen der Bevölkerung dokumentiert. Die Ausleihungen ſtiegen auf 1.3(0.99) Mill. RM., wobei die Kredite vornehmlich zur kurzfriſtigen Finanzierung von Aufträgen verwendet ſind. Gegenüber knapp 2 Mill. RRM. im Jahre 1938 konnten den Mitgliedern rund 2.5 Mill. RM. neu zur Verfügung geſtellt werden. Außerdem wurden noch für rund 1.82 Mill. RM. Wechſeldiskontkredite bewil⸗ ligt. Die Spareinlagen ſind 1939 auf 1.58(1933: 0.52) Mill. RM. geſtiegen und die Zahl der Sparkunden erhöhte ſamtertrag von RM. Dividende ſich allein im Berichtsjahr um 50 Prozent. Aus einem Ge⸗ 185 766(204 394% bleibt ein Rein⸗ gewinn von RM. 29 507(28 008), woraus wieder 5 0% verteilt, ferner RM. 9 760(12 160) an die geſetzliche Rücklage und wieder 5000 RM. an Rückſtellungen für ſoziale Zwecke gehen, der Reſt von RM. 3 065(922) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Verſammlung ge⸗ nehmigte denGeſchäftsbericht und Jahresabſchluß und ſtimm⸗ ie der Verteilung von wieder 5 9% Dividende zu. Die drei Winter— verbrannt wurden, oder noch ungenutzt in den Haushaltungen lagern. Im Einvernehmen mit dem kial⸗Verwertung, Berlin führt daher der tn für Altmaterial⸗Erfaſſung in Baden, Karlsruhe. Ritter⸗ ſtraße 22, unter verantwortlicher Leitung der Hoheitsträger der Partei und unter Einſchaltung der Hitler⸗Jugend, des Bdgn und des Reichsluftſchutzbundes im Monat Mai eine Papier⸗Sammelaktion der Partei durch. Die erſte organiſatoriſche Aufgabe fällt in der Zeit vom 2. bis 10. Mai dem Reichsluftſchutzbund und dem Bdm u. Beide Organiſationen ſorgen in Zuſammenarbeit dafür, aß das in den Haushaltungen lagernde Material an einer vom Luftſchutzhauswart zu beſtimmenden Stelle zuſammen⸗ etragen wird. In der Zwiſchenzeit ſorgen Ortsgruppen der artei und Gemeindeverwaltungen dafür, daß an paſſenden Plätzen Ortsgruppen⸗ bezw. Gemeindevorſammelſtellen zur Aufnahme des Materials hergerichtet werden. Ab 10. Mai beginnen dann die Sammelaktionen der Partei von aus zu Haus. Die Sammeltrupps werden faſt ausnahms⸗ os durch Angebörige der Hitler⸗Jugend und de Beziehung enden würde, in die voll dereinſt die leichte hemmungslos und unvor⸗ er damals bei Spiel und Tanz ſichtig ſich verſtrickte. Von dieſem Zeitpunkt an für Rittmeiſter von Griſtede in Athen. Reichskommiſſar für Altmate⸗ Gaubeauftragte 8 Deutſchen vegann die feſtliche Periode Er ſtürzte ſich nach dem langen Krankenlager mit einem wahren Heiß⸗ hunger in das geſellige Treiben. ging das Leben am Hofe doppelt berauſchend für In leuchtenden Bildern hin, und der farbige Glanz war alle Beteiligten, weil rings um das neugebaute Marmorſchloß die Stadt Athen in arm⸗ ſeliger Dürftigkeit mit ihren Hütten dalag, eine Welt von Herabgekommenheit und Ungepflegtheit, aus der aber die berühmteſten Ruinen ſtiegen. Die königliche der Vergangenheit märchenhaft auf⸗ Reſidenz mußte erſt aus dem Nichts geſchaffen werden, denn nur der Glanz des Namens Athen hatte es vermocht, daß die Wahl der Hauptſtadt auf diefe Ruinenſtätte fiel, nicht aber auf Argos oder Nauplia oder Korinth. Gerade die Schwierigkeiten des Überganges waren es aber, die das Lehen phantaſtiſch und ſeltſam machten für jeden, den ſein Geſchick in dieſen Jahren nach Attika verſchlug.— Die alte Frau von Griſtede in Ansbach aber war in dauernder Sorge um den Sohn. Der Diener lieferte Bericht auf Bericht; der Herr gab nur die Stichworte an, und da der Diener von allen Erlebniſſen jedes Tages gänger in Herzensdingen, und Beſcheid wußte und als Zuſchauer aus der Nähe das Daſein ſeines leicht für ihn, die Sehnſucht der befriedigen. Sie flehte von Jahr zu ein Wiederſehen, um einen Heimatsurlaub. aber war angekettet Herrn ſo genau ſich abrollen ſah, war es Mutter um Nachricht zu Jahr dringender um Der Sohn durch ſeine wechſelnden Romane mit ſchönen Phanariotenfrauen und Palikarentöchtern, ein ſehr gefährliches Spiel, um das man ihn mehrfach von oben her verwarnte. Staatsweſen ſich entfaltete, war unberechenbar. Die glänzenden Erſcheinungen, den Abenden im Schloß den Denn der Boden, auf dem das neue voller Schwierigkeit und die bei weſteuropäiſchen Damen durchaus gleichartig erſchienen, waren zuweilen in ihrem eigentlichen Sein gefährlich und halbaſiatiſch. Es war aber Herrn von Griſtedes Gefahr zu bedenken. Art, nur den Genuß und nie die Wie er für den tollkühnſten Reiter bei Hofe galt, galt er auch für den tollkühnſten Drauf⸗ turnusmäßig ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder Bären⸗ klau, Bergkemper und Dr. Hartmann aus Mannheim wur⸗ den wieder gewählt, und beſchloß in Abänderung der Sta⸗ tuten, wongch bisher mindeſtens ſieben, höchſtens neun Mit⸗ glieder des Aufſichtsrats vorhanden ſein mußten, daß künf⸗ tig mindeſtens fünf, höchſtens neun Mitglieder zu wählen ſeſen, und zwar auf längſtens vier Jahre, angeſichts der außerordentlichen Entwicklung des Umſatzes des Inſtituts wurde weiter der Höchſtbetrag für fremde Gelder mit 5 ſtatt bisher 2 Millionen feſtgeſetzt. Die Verſammlung ſtimm⸗ te dem Vorſchlage zu, der ſeinerzeit bei der Sanierung ge⸗ machten Zuſage gemäß, den Altmitgliedern je 50 Mark auf ihren Anteil gutzuſchreiben oder bei bereits erfolgter Auf⸗ füllung, auszuzahlen.— Die außergewöhnlich große Zu⸗ nahme der Einlagen hat ſich auch im 1. Quartal des neuen Geſchäftsjahres fortgeſetzt. Immer noch ſteigt der Umſatz und auch das Kreditgeſchäft iſt lebhaft und kaum merkbar rückläufig. Der Kreis der Sparkunden vergrößert ſich noch ſtändig. Im 1. Vierteljahr beträgt der Zugang an Einlagen eine Viertelmillion. Die Liquidität des Unternehmens iſt bemerkenswert Ungeſtörte deutſche Kulturarbeit im Kriege.— Ausbau des Sozialwerks. Der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, hat die Abteilung für beſondere Kulturaufgaben, wie deren Leiter, Staatsrat Hinkel, vor der Preſſe bekauntgab, beauftragt, im Rahmen der vorbildlichen ſozialen Maßnahmen für alle Kulturſchaffenden auch die⸗ jenigen zu betreuen, die durch kriegsnotwendige Umſtellungen in eine Zwangslage geraten ſind. Ihnen ſoll anderweitige Beschäftigung und für die Zeit des Ueberganges wirtſchaftliche Hilfe aus den Mitteln des Künſtlerdanks, der Dr.⸗Goebbels⸗ Künſtler⸗Spende, der Künſtler⸗Altershilfe oder anderen Unter⸗ ſtützungsfonds gewährt werden. 4 o kam es, daß der junge Diener um ſeinen älteren Herrn ſehr oft in ſchwerer Sorge war. Der gelehrte Nachbar aus Nauplia war mit nach Athen gezogen. Die drei führten ihr verſchiedenartiges Daſein unter demſelben Dach in einem ſchön gelegenen Hauſe am Hange des Lykabettos. „Ein Weltkind zwiſchen zwei heiligen Männern!“ ſagte zuweilen der Rittmeiſter. Der junge Gelehrte übte einen immer ſtärkeren Einfluß auf den Diener Franz aus. Er nahm ihn mit auf ſeine Pilgerfahrten zu den Tempeln der Vorzeit, zu den be⸗ rühmten Stätten des Altertums. Raſtlos trieb es ihn durch das griechiſche Land. Er litt an tiefer Schwermut. Er verſchwand zuweilen für länger zu ſeinem Oheim, dem Biſchof von Naxos. Wenn er wiederkam, war er jedes⸗ mal verzweifelt und zerriſſen. Irgendeine Gewiſſenslaſt drückte ihn. Er hing mit Leidenſchaft an Gelehrſamkeit und Wiſſen. Er war für Franz wic eine fremde ſeltſame. immer reiche Welt. Er war für ihn wie eine Fortſetzung jener unvergeßbaren Stunden, da er als kleiner, eben gefirmter Knabe ſcheu und andächtig aus der Ode des Waiſenhauſes heraus über die Schwelle des geiſtlichen Stiftes in St. Veit getreten war. Aber das Glück zerſtob plötzlich. Der Hausgenoſſe verſchwand. Ein kurzer Abſchiedsbrief lag da, ein verzweifelter, kurzer, er könne nicht weiterleben mit dem Bewußtſein ſeiner Schuld; er ſage der Wiſſenſchaft Valet, er verlaſſe Griechenland und trete in den Orden der Barmherzigen Brüder in Genua ein. Nur im Samaritertum glaube er Ruhe zu finden, er ſage für immer Lebewohl. „Armer Franz!“ rief Herr von Griſtede.„Nun biſt du deinen Freund los. Nun mußt du vorliebnehmen mit deinem Herrn, der nichts von klaſſiſchen Dingen verſteht.“ Aber das Schickſal, das dem armen Wanderburſchen ſo gnädig geweſen war, ſtellte in ſeinem Daſein immer wieder die Rechnung auf Gewinn und Verluſt. Die guten Stunden waren nur auf Zeit gegeben und entglitten nur zu bald. Und ganz plötzlich nach fünf Jahren gemeinſamen Lebens verlor er auch ſeinen Herrn. 1 Einheimiſcher Sport. Fußball der Bezirksklaſſe. 07 Mannheim 1— 98 Seckenheim J 2:0 Das Reſultat beſagt mehr als der Spielverlauf zu zeigen vermochte. Seckenheim war dem Gegner in jeder Beziehung gleichwertig, nur im Fußballgluck waren die 67 Leute beſſer geſtellt. Mit 2 Zufallstoren holten ſie ſich zwei billige Punkte, während die Seckenheimer Mannſchaft nur den Torpfoſten, aber nicht ins Schwarze traf, Zu allem Uebel hat ſich Würthwein frühzeitig verletzt und war nicht mehr voll aktionsfähig. Das Feldſpiel zeigte in der Tat recht viele ſchöne und ſpannende Momente. Dazu hatte Hildebrand im 07 Tor einige mal recht viel„Duſel“, ſonſt hätte man beſtimmt ein Unentſchieden herausgeholt. Vor wenigen Zuſchauern leitele Seltſam⸗Heidelberg zufriedenſtellend. Die Spieler zeigten ſich dazu auch ſehr anſtändig, ſodaß er vor keine ſchwierige Aufgabe geſtellt war. 4 ch. Alemannia Ilvesheim— VfT. u. R. Feudenheim 371 Den ſchweren Gang gegen Feudenheim vermochte Ilves⸗ heim diesmal ſiegreich zu beenden. Ausſchlaggebend hierfür war die Möglichkeit, die Soldaten Maier, Lohnert, Zeh und ö vor allem Hartmann ſtellen zu können. Hartmann war es auch, der mit ſeinen 3 Treffern den Sieg für Alemannia holte. Zunächſt konnten die beiderſeitigen Hintermannſchaften jeden Torverſuch der Stürmer verefteln. Dann aber ging Sport und Spiel Alemannia durch Hartmann in Front. Doch ſchon kurz dar⸗ nach gelang dem Feudenheimer Rechtsaußen am heraus⸗ gelaufenen Torwart vorbei mühelos der Ausgleich 111. Bei auch weiterhin im allgemeinen gleichwertigen Lei⸗ ſtungen kam Ilvesheim auf Flante des Rechtsaußen Ad. Feuerſtein mit einem ſchönen Schrägſchuß von Hartmann erneut zur Führung 2:1. Vollkommen unnötige Sachen der Ilvesheimer Verteidigung mit Torwart führten zu einem Elfmeter zugunſten Feudenheim's, der jedoch die Querlatte traf. Halbzeit ſomit 2:1 für Ilvesheim. Im Verlauf, der zweiten Hälfte flaute das Spiel ſehr ab. Ein Lichtblick und den Höhepunkt der zweiten Halbzeit bildete dann das von Hartmann mit gänzlich unhaltbarem Bombenſchuß aus über 30 Meter erzielte 3. Tor. In aus⸗ ſichtsreicher Stellung, allein vorm Feudenheimer Torwart, verſchenkte W. Zeh ein ſicheres 4. Tor. Gegen Schluß zu bot Ilvesheim eine leichte Feldüberlegenheit. Alois Herre mußte verletzt vorzeitig ausſcheiden.— Schiedsrichter Lauer⸗ Plankſtadt leitete einwandfrei. Handball. Ty. 98 Schüler: Turnierſieger im Hallenhandball. Tv. 98 Jugend— Reichsbahn 815 20 Tv. 98 1— Reichsbahn 1 10:3(3183) Am geſtrigen Spieltag brachten alle Mannſchaften überlegene Siege unter. Die Schülermannſchaft, welche ſich am Hallenhandballturnier in der Reichsbahnſporthalle be⸗ teiligte, ſchlug alle Gegner mit ſicherer Manier und blieb am Schluß der Spiele gegen die Mannſchaften Reichsbahn JI und 1 zuletzt Poſtſportverein 1 mit 9:0, 12:2 und 4:3 Toren überlegener Turnierſieger. Zu dieſem Erfolg darf man dieſen Spielern gratulieren. Die Jugendmannſchaft der 98 er behauptete ſich trotz Erſatz gegen Reichsbahn Jugend und ſiegte mit 8:5 Toren Im Enbverbandsſpiel der Senioren gegen die Reichs⸗ bahn blieben die 98er mit 3:10 Toren Sieger. Vom Anſpiel weg ſuchten beide Mannſchaften den 1. Treffer zu buchen. Dieſe Abſicht verwirklichten auch bald die Gäſte und ein wohlgezielter Abwurf ſchlug den Torwächter des Gaſt⸗ gebers. Kurze Zeit darnach hieß es aber ſchon 111. Auf beiden Seiten werden Torgelegenheiten herausgearbeitet, aber die beiden Schlußmänner laſſen es nicht zu, daß eine oder die andere Partei davonziehen kann. Bis zur Pauſe brachte der ausgeglichene Kampf ein 313 Remi. Nach Wiederanſpiel kommen die 98 er Hinterleute in Schwung und warfen unaufhörlich ihre Stürmer nach vorn. und erzielten Tor auf Tor in gleichmäßigen Abſtänden, Als der Schlußpfiff des Schiedsrichters ertönte, lagen die Gäſte mit 103 im Rückſtand. Obwohl dieſer Erfolg am Tabellenſtand nichts mehr ändert, haben doch die letzte Spiele der einheimiſchen Mannſchaft eine merkliche Spiel⸗ verbeſſerung gezeigt. * Auswärtiger Sport Fußball Tſchammerpokal-⸗Endſpiel. in Berlin: 1. FC Nürnberg— SV Waldhof 2:0 Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Gruppe 3: in Kaſſel: SC 03 Kaſſel— Schalke 04 225 in Köln: Mülheimer SV— Fortuna Düſſeldorf 211 Südweſt:(Tſchammerpoka Hertha, Wel 1— FSW Frankfurt 14 Gau Baden Endrunde 3 8 Freiburger FV— VfB Mühlburg. 00 Bau Württemberg: 5 Endrunde i 3 Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart i 3•1 Gau Bayern: Meiſterſchaftsſpiel: 1860 henne 8 b 05(Sa) 0¹¹ Bayern München— Schweinfurt 05 0˙8 f SC 03 Kaſſel— Schalke 04 225. Heſſens Meiſter SC 03 Kaſſel wehrte ſich vor rund 000 Zuſchauern auf dem Kaſſeler Kurheſſenplatz gegen den deutſchen Meiſter Schalke 04 mit allen ihm zur er⸗ gagung. tehenden Mitteln, unterlag aber ſchließlich in em raſſigen Kampf doch verdient mit 2:5(2:3). Die „Knappen“ mußten ſich gewaltig ſtrecken, denn die Heſſen waren von einem großen Kampfgeiſt beſeelt. Hervorragend ſpielte die Läuferreihe, die ſich ſowohl im Aufbau als auch in der Abwehr hervortat. Im Angriff wollte es ſo recht nicht klappen. Der Torhüter konnte manchen gefährlichen Schuß der Schwäger Szepan und Kuzorra und des wieſel⸗ flinken Mittelſtürmers Eppenhoff unſchödiich machen. Die jungen Schalker Kräfte fügten ſich gur An. Die erſten zehn Minuten wurden in einem Höllentempo geſpielt, wobei Kaſſel die Gangart beſtimmte. Der etwas angeſchlagene Kalwitzki erhielt den Ball in guter Stellung und ſchoß ein. Kaſſel verſtand es nicht, einige günſtige Gelegenheiten aus⸗ zuntaen, dagegen erhöhte Eppenhoff auf 2:0. Markert holte ein Tor auf, aber Kalwitzki war erneut erfolgreich. Jordan verringerte noch vor der Pauſe auf 2:8. Epßenhoff jagte einer Steilvorlage Szepans nach und erzielte den vierten Schalker Treffer, dem Kuzorra noch einen weiteren Torerfolg anreihte. Der Tſchammerpokal⸗Sieger 1. IC Nürnberg gewann gegen Waldhof 2:0 Das ſechſte Endſpiel des großdeutſchen Vereinswett⸗ bewerbs um den Tſchammer⸗Pokal wurde am Sonntag im Berliner Olympiaſtadion in dem ſchon gewohnt großen und feſtlichen Rahmen abgewickelt. Reicher Fahnenſchmuck der herrlichen Kampfſtätte und flotte Marſchmuſik erhöh⸗ ten die Stimmung der rund 50 000 Zuſchauer. Beide Mannſchaften traten in etwas geänderter Aufſtellung wie folgt an: 1. FC Nürnberg: Luber, Sold, Carolin; Pfänder, Kund. SV Waldhof: Fiſcher; Schneider, Siegl; Maier, 1 Ramge; Eberhard, Fanz, Erb, Pennig, Gün⸗ eroth. Nürnberg hatte den Windvorteil gewählt und begann ſofort mit zügigen Angriffen auf das Tor der Badener, die zunächſt etwas aufgeregt und befangen ſpielen. In die⸗ ſer erſten ſtarken Viertelſtunde des Clubs ſetzte Uebelein einen Kopfball knapp über die Latte. In der 14. Minute wurde auch die erſte Ecke erzielt, doch griff der Verteidiger Siegl rettend ein. Gelegentliche Vorſtöße der Waldhöfer laſſen Unſicherheit der Nürnberger Abwehr erkennen, doch ſteht Sold und Uebelein 1 in dieſen Augenblicken das Glück zur Seite. Köhl hatte große Mühe, einen Bomben⸗Freiſtoß Köhl; Billmann, Uebelein 1, Gußner, Eiberger, Uebelein 2, von Schneider aus 20 Meter Entfernung zu meiſtern. Die Mannheimer beginnen ruhiger zu arbeiten und kommen dadurch beſſer ins Spiel. Die Bayern begehen hin und wie⸗ der kleine Regelwidrigkeiten, und beſonders der Angriffs⸗ führer Uebelein 2 iſt wiederholt ſehr ruppig, aber der Düſſeldorfer Schiedsrichter Schütz iſt auf dem Po⸗ ſten und ahndet jedes kleine Vergehen. Waldhof entwickelt ſich immer freier und kommt gleichfalls zur erſten Ecke. Ein von Günderoth kraftvoll geſchoſſener Ball wird gehal⸗ ten, auf der anderen Seite macht Fiſcher eine Flanke von Gußner unſchädlich Das Spiel verlagert ſich aber doch mehr in den Strafraum der Badener. In der 35. Minute gibt es einen wundervoll geſchloſſenen Angriff der Waldhöfer, doch ſchießt Eberhard zum Abſchluß da⸗ neben, und das gleiche Mißgeſchick hat wenig ſpäter Fanz. Böſe Augenblicke vor dem Waldhof⸗Tor werden durch einen Fehlſchuß von Gußner glücklich überſtanden. Dann ſetzte abermals Schneider einen ſeiner pfundigen Freiſtöße erneut über die Latte. Heermann muß zur zweiten Ecke für den Club ausſchlagen, und ſo geht der erſte Ab⸗ ſchnitt torlos aus. Beide Mannſchaften lieferten ſich in den erſten 45 Minuten einen ſchönen und ſchnellen Kampf, wobei allerdings der Club durch ſeine harte Note ſchon bald die Zuſchauer gegen ſich aufbrachte. Die zweite Halbzeit. f Das Spiel bekam nach der Pauſe die erwartete ent⸗ ſcheidende Wendung Die Mannſchaft des 1. Fc Nürnberg zeigte in der zweiten Hälfte einheitlichere Leiſtungen und erkämpfte ſich durch zwei Tore von Eiberger den verdienten 2:0⸗Sieg und trug ſich damit als erſte deutſche Vereinsmannſchaft zum zweiten Male in die Siegerliſte des Tſchammer⸗Pokals ein. Bereits zwei Minuten nach Wiederbeginn kamen die Nürnberger durch einen ſchnellen geſchloſſenen Angriff zum erſten Treffer. Der Ball kam von Villmann zu Kund, deſſen Flanke Uebelein 2 mit dem Kopf nehmen wollte, geriet aber ins Stolpern, Eiberger erwiſchte das Leder in Tor⸗ nähe und ſandte unhaltbar ein. Bald darauf erzielten die Nürnberger ein zweites Tor, das jedoch wegen Abſeits nicht gewertet wurde. Dann hatte Waldhof Glück, Heermann ſchob Uebelein 2 das Leder vor die Füße, dieſer ſchoß, aber der Ball prallte knapp über die Latte. Bei einer weiteren Ecke für Nürn⸗ berg ſah es äußerſt gefährlich vor dem Waldhoftor aus, doch Uebelein verſchoß erneut. Immer ſtärker lagen die Bayern im Angriff, Waldhof war einem weiteren Verluſt⸗ tor ſehr nahe. Heermann wurde von Eiberger angeſchoſſen, doch der Ball prallte von der Torlatte ins Aus. Die Bade⸗ ner zeigten jetzt nur noch wenig Zuſammenhang, es wollte nicht mehr recht klappen. Selbſt Fiſcher im Tor machte einige Schnitzer, die aber weiter keinen Schaden hervorriefen. Bei einem weiteren prächtigen Vorſtoß der Nürnberger, wobei der Ball von Mann zu Mann lief, verfehlte Kund zum Schluß das Leder. Dann verſchaffte ſich Waldhof endlich etwas Luft, aber die meiſten Vorſtöße kamen bereits vor dem gegneriſchen Strafraum zum Stehen. Bei einem wei⸗ teren Eckball Nürnbergs gab Fiſcher den Ball gut heraus. Durch einen ſelbſtverſchulbeten Freiſtoß geriet der Elub in Nöte. Dann ſpielte ſich der Kampf zeitweiſe im Mittelfeld ab, aber Nürnbergs Stürmer erzwangen eine weitere Ecke. In der 41. Minute wird mit dem zweiten Tor der Sieg endgültig ſichergeſtellt. Nach einem guten Zuſammenſpiel des geiomten Angriffs gab Kund den Ball zur Mitte, wo Uebelein 2 uneſeennützig dem beſſerſtehenden Eiberger den Torſchuß überließ. Der Halbrechte knallte beſonnen und un, haltbar ein. Ein ſchöner Pokalkampf Beide Mannſchaften haben in dieſem Spiel recht gute Leiſtungen gezeigt, und es muß dem 1. J C Nurn⸗ berg beſcheinigk werden, daß die guten kämpferiſchen Lei⸗ ſtungen der Mannſchaft und das techniſche Können den zwei⸗ ten Sieg im Tſchammer⸗Pokal⸗Wettbewerb im großdeut⸗ ſchen Vereinswettbewerb als gerechtfertigt erſcheinen laſſen, auch durch den allzu hart betonten körperlichen Einſatz wird dieſer Erfolg nicht geſchmälert. Die Abwehr erreichte eine gute Form. Hervorragend wirkte Uebelein 1 und Sold zu⸗ ſammen Billmann als rechter Verteidiger kam 19 85 ur Geltung als in der Nationalmannſchaft. Die Stärke 55 Angriffs lag auf dem linken Flügel, während auf der rech⸗ ten 2 85 Eiberger mit ganz vorzüglichen Leiſtungen auf⸗ wartete. 8 Beim SV Waldhof ſcheinen die letzten ſchweren Kämpfe an der Mannſchaft nicht ſpurlos vorüberge angen zu ſein. Der Torwart Fiſcher machte ſeine Sache 0 5 gut. Ebenſo ſicher waren die Verteidiger, die von dem Mikkel“ läufer Heermann in ſeiner Rolle als Stopper noch wirkſam unterſtützt wurden Lediglich der linke Läufer Ramge fiel etwas ab. Im Sturm war der junge Halblinke Fans vorn von 1074 erzielen. und hinten unermüdlich tätig, was jedoch auf Koſtenſefnier Kraft ging. Der Mittelſtürmer Erb wurde von Sold ſchar bewacht, ſo daß dem Angriff viel von ſeiner urſprünglichen Schlagkraft genommen wurde und eine einheitliche Leiſtun nicht immer zuſtande kam. 9 Badiſcher Fußball Die badiſchen Endkämpfe konnten auch am Sonntag nur mit dem Freiburger Treffen zwiſchen dem Freiburger FC und VfB Mühlburg gefördert werden. Auf beiden Sei⸗ ten ſah man recht gute Abwehrleiſtungen, ſo daß es ſchließ⸗ lich zu einem torloſen Unentſchieden kam Die Entſcheidung in der Meiſterſchaft fällt erſt, wenn der SV Waldhof wie⸗ der eingreift. Die Tabelle hat jetzt e 8 SW Waldhof 11: 3 VfB Mühlburg 5 9 14:10 10: 8 VfR Mannheim 8 27:14 9· 7 Freiburger FC 9 12:14 9:9 FC 08 Birkenfeld 17:22 9· 9 Freiburger JC— Bf Mühlburg 0:0. Der Freiburger Fc beſtritt ſein letztes Heimſpiel in der Runde der badiſchen Endkämpfe gegen den VfB Mühlburg. Die Freiburger hatten eine klare Vorſpielniederlage wett⸗ zumachen, was ihnen jedoch nicht gelang. Mit 0:0 wurde ſchließlich eine Punkteteilung vorgenommen, die auch dem Spielverlauf und den Leiſtungen entſprach. Die Freiburger hatten wohl im Verlaufe des Kampfes die beſſeren Tor⸗ gelegenheiten, doch ſcheiterten ſämtliche noch ſo gut ge⸗ meinten Vorſtöße an der ſicheren Abwehr der Mühlburger. Auch Mühlburgs erſatzgeſchwächter Sturm ſchuf mehrere recht gefährliche Situationen vor dem Freiburger Tor, doch wie auf der anderen Seite waren auch hier die Ab. wehrſpieler auf der Höhe. Die Mannſchaften lieferten ſich ein faires und ſchönes Spiel, das verdientermaßen uneni⸗ ſchieden ausging.— Schiedsrichter Unverſehrt⸗Pforzheim. 2500 Zuſchauer. SA Frankfurt Südweſt⸗Handballmeiſter „Durch zwei ſichere Siege über den ſaarpfälziſchen Meiſter Bf Haßloch hat ſich die Elf der SA⸗Kampfſpielgemeinſchaft die Handballmeiſterſchaft des Gaues Südweſt geſichert. Die Leiſtung der Frankfurter SͤaA⸗Männer, in deren Reihen man in den letzten Treffen auch einige Spieler der Polizei Frankfurt ſah, verdient heſondere Anerkennung, ſtiegen ſie doch erſt in dieſer Spielzeit zur Gauklaſſe auf. Nach ihrem 10:6⸗Sieg in Haßloch galten die Frankfurter auch im Rück ſpiel als Favoriten. Mit 915(312) Toren gab es auch einen zahlenmäßig glatten Sieg, der allerdings gegen die kampf⸗ freudigen Pfälzer hart erkämpft werden mußte. In der er ſten Hälfte lagen die Gäſte ſogar einmal in Führung, aber ſchon bei der Pauſe hatte Frankfurt einen knappen Vor⸗ ſprung, der nach dem Seitenwechſel dank vorzüglicher Mann⸗ ſchaftsarbeit noch ausgebaut werden konnte. Meiſterſchaſt im Mannſchaftsringen Wieder 5:2⸗Sieg von Siegfried Ludwigshafen Auch den zweiten Zwiſchenrundenkampf um die deutſche Meiſterſchaft im„ der Gruppe Süd konnte der Südweſtmeiſter Reichsbahn/ Siegfried Ludwigshafen mit 312 gegen den württembergiſchen Meiſter S Stuttgart⸗ Münſter ſiegreich geſtalten und damit ein Geſamtergebnis Ludwigshafen beſtreitet nun den End⸗ kampf der Gruppe Sid gegen Baverns Meiſter Reichsbahn München⸗Neuaubing. Während Münſter im Rückkampf auf ſeinen ausgezeichneten Leichtgewichtler Gefreiten Weidner verzichten mußte, hatte Siegfried ſeine Mannſchaft durch die Einſtellung des Mittelgewichtlers Henze noch verſtärken können. So kamen die Stuttgarter auch in heimiſcher Um⸗ gebung nur zu zwei Punkten, die Bandel im Bantam⸗ und Baitinger im Mittelgewicht durch knappe Punktſiege heraus⸗ holten. Siegfried kam durch Freund zu einem Punkterfolg und durch Schäfer, K. Vondung, Ehret und Gehring zu ent⸗ ſcheidenden Siegen. Die Ergebniſſe: Bantam: Bandel(M) beſiegt Ca⸗ vallar(L) nach Punkten; Feder: K. Vondung(0) beſiegt Herbert(M) nach 2 Minuten; Leicht: Freund(IJ beſiegt Eberle(M) nach Punkten; Welter: Schäfer(O) beſiegt Faz⸗ ler(M) nach 11,30 Minuten; Mittel: Baitinger(M) beſiegt Henze() nach Punkten; Halbſchwer: Ehret( beſießt Mayer(M) nach 11:30 Minuten; Schwer: Gehring(d) be⸗ ſiegt Oechsle(M) nach 2:30 Minuten. Großer deutſcher Erfolg in Brescia Deufſche BMW. Wagen allen überlegen. Der erſte Große Preis von Brescia, der einen neuen Abſchnitt im italieniſchen Sportwagenrennen um die Mille Miglia einleitete, geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg für die deutſche Automobilinduſtrie. Diesmal erfochten nicht die Rennungeheuer mit ihren ſtarken Motoren den Sieg; in Brescia waren ſchnittige Sportwagenlimouſinen in Strom⸗ linienform mit dem Sportwagenmeiſter Huſchke von Hau⸗ ſtein und der Nachwuchsrennfahrer Walter Bäumer am Steuer. Mit über 14 Minuten Vorſprung gewannen von Hauſtein⸗Bäumer das über 1485 Kilometer führende Ren⸗ nen in 8154:46 mit einem Stundenmittel von 166,723 Kilo⸗ meter vor dem von Farina⸗Manb elli gefahrenen 2,5 Liter Alfaromeo ſowie Reeſe⸗Brudes. Dieſer Erfolg macht uns ungeheuer ſtolz, denn er wurde zu einer Zeit errungen, in der die deutſche Induſtrie bis zum letzten angeſpannt iſt, und er wurde zugleich auf ausſchließlich deutſchem Material, deutſchen Reifen ohne Reifenwechſel von zwei Fahrern er⸗ zielt, die gegen die Elite der italieniſchen Rennfahrergilde angetreten waren. v. Hauſtein fuhr die ſchnellſte Runde mit 174,102 gegen nur 164 Stundenkilometer des Alfaromeo Farina. 5 Ergebniſſe: 1. Großer Preis von Brescia über 1485 Ki⸗ lometer: 1 v Hauſtein⸗Bäumer BMW⸗NScc⸗Mann in 8:54.46. 166,723 Stundenkilometer, 2. Farina⸗Manbelli Al⸗ faromeo in 9.10.16, 3. Reeſe⸗Brudes NS in 9.13.27, 4. Biondetti⸗Stefani Alfaromeo 9713.37, 5. Brien⸗Richter BM We 916708 6. Wenſcher⸗Scholz BMW 9.1715, 7. Pin⸗ tacude⸗Saneſieli. Mannſchafts wertung: NS Reeſe⸗Brudes⸗ Brien⸗Richter⸗Wenſcher⸗Scholz; 2. Alfaromeo mit Biondetti⸗ Pintacuda. 5 3 5 Das Rennen ſah die deutſchen und italieniſchen Fahrer in ihrer ſchon jahrelangen Sportfreudigkeit erneut in rit⸗ terlichem Zwefkampf um die Siegespalme, und wieder er⸗ wieſen ſich Deutſchland und Italien mit ihren Wagen i internationalen italieniſchen Rennſport als Spitzenfahrer. Die beiden franzöſiſchen Delage erreichten gar nicht das 1 5 dieſes großen Sportwagenrennens des Kriegsjahres * Jr re