adds d 5 . In — Rr. 102 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwsch, 1. Mai 1940 gieg der Gemeinſchaft England iſt gewiß ein reiches Land, vielleicht das reichſte unter der Sonne,— und trotzdem, ſo ſchrieb einſt j ein früherer Miniſterpräſident dieſes Lloyd George, leben in dieſem Reich Hunderte und Tau⸗ ſende von Menſchen unter Bedingungen einer Armut, eines Elends und eines Schmutzes, die die Felſen weinen machen würde. Das aber iſt nicht nur ein Flecken auf dem Banner Englands, es iſt auch eine der Urſachen des Kriegswillens der britiſchen Plutokratie. In Deutſchland haßt England den Sozialismus, wie denn auch der Führer unſern plutokratiſchen Feinden die Feſtſtellung in das Geſicht geſchleudert hat:„Sie haſſen das ſoziale Deutſchland!“. Die Machthaber an der Themſe fürchten, daß das Beiſpiel Deutſchlands ihnen Unkoſten verurſachen könnte. Aufs fürchterlichſte in Ver⸗ ſailles mißhandelt und ſchamlos ausgeplündert, hat Deutſchland trotzdem die Kraft aufgebracht, ſich frei zu machen und' ſeine inneren und wirtſchaftlichen Verhältniſſe auf gerechter Grundlage zu ordnen. Gewiß hat das Opfer gekoſtet, hat das Ich etwas von ſeiner Souveräni⸗ tät aufgeben müſſen. Aber gerade das hat uns ſtark gemacht! Wie das Einzelweſen vom Tage ſeiner Geburt an einer Gemeinſchaft angehört und wur in dieſer lebens⸗ fähig iſt, ſo entwickelt ſich auch ſpäterhin unſer Daſein und unſer Können nur in Gemeinſchaften. So iſt Deutſchland durch Diſziplin und Kameradſchaft zu einem inneren Frieden gelangt, der ſich auszeichnet durch Zuſammenhalt und ſchöpferiſche Arbeit. Wendung ſind die Streiks und die Parteikämpfe ein für allemal aus unſerm Staat verſchwunden. Und verſchwun⸗ den iſt auch die Ausbeutung, die Zwietracht und das Ge⸗ fühl der Verlaſſenheit in den Menſchen, die auf Hilfe an⸗ gewieſen ſind. Nicht mit Almoſen ſind wir den Not⸗ leidenden beigeſprungen, ſondern wir haben ein Winter⸗ hilfswerk ins Leben gerufen, das dem ſozialen Verant⸗ wortungsbewußtſein des deutſchen Volkes ein ehrendes Zeugnis ausſtellt. Die Schranke, die einſt die Arbeiter der Stirn und der Fauſt trennte und die heute in der Welt um uns herum noch rieſengroß iſt, iſt ge⸗ fallen. Endlich ziehen wir alle, gleichgültig woher wir kommen und wo wir ſtehen, an einem Strang, und ſiehe da, gerade dadurch haben wir alle gewonnen. Den plutokratiſchen Ländern freilich fehlt der Sinn für dieſes Bekenntnis zur Gemeinſchaft. Dort weiß man noch nichts von der Ehre der Arbeit, dort iſt die Arbeit noch nicht die Erfüllung einer Verpflichtung, ſondern eben nur ein Mittel, um Geld zu machen. Der Profit regiert dort das wirtſchaftliche Leben. Wie könnte man dort Rück⸗ ſicht ordern oder Einordnung. Freilich ſind die Folgen dieſer individuellen Freiheit ſchlimm genug. Die Ober⸗ ſchicht und die Unterſchicht in den plutokratiſchen Ländern ſind wie zwei waſſerdichte Abteilungen voneinander ge⸗ ſchieden. Auf der einen Seite Reichtum und Ueberfluß, in den breiten Volksmaſſen vielfach Dürftigkeit und Unter⸗ ernährung; beiden gemeinſam aber iſt das Gefühl, daß man einander nichts ſchuldig iſt. Dieſes Syſtem, dem ein konſtruktives Unver⸗ mögen zugrunde liegt, iſt überlebt. Dieſer Kampf aller gegen alle, der ſo ſchädlich iſt, iſt keineswegs eine wenn auch unſchöne„Notwendigkeit“, ſondern er hört ſofort auf, wenn man ſich in beiden Lagern darauf be⸗ ſinnt, daß ein Volk einen Organismus bildet, in dem jeder Teil eine beſtimmte Aufgabe zu erfüllen und vor allem gemeinſam zu werken hat. Die Opfer, die dafür gebracht werden müſſen, ſind, weiß Gott, gering im Ver⸗ gleich zu dem Segen, der dieſer Zuſammenarbeit ent⸗ ſpringt. Weil ſo die vom nationalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land aufgebaute Ordnung für ſich ſelbſt ſpricht, darum eben hat das plutokratiſche England Gewalt gegen Deutſchland angewandt. Der deutſche Lebenswille aber iſt ſtärker als die Verneinung blutleerer Plutokraten. Ein Symbol dieſer geſunden deutſchen Lebenskraft iſt es auch, daß auch in dieſem Kriegsjahr am 1. Mai die Arbeit ruht, daß auch dieſer erſte Maitag ein National ⸗ feiertag des deutſchen Volkes iſt. Gewiß muß das deutſche Volk jetzt hart arbeiten, gewiß wird man auch am 1. Mai auf den deutſchen Aeckern wie auch ſonſt an manchem Sonntag in der Ernte das, was keinen Auf⸗ ſchub duldet, anpacken, trotzdem aber können wir die Feſte feiern, wie ſie fallen. Wir ſtehen feſt auf unſerer Erde und ſchauen froh in die Zukunft. Denn mit uns mar⸗ ſchiert die neue Zeit, wir ſind es, die das Banner der Freiheit in der Hand halten. Die Plutokraten müfſen ſterben, undder Sozialismus wird leben und die Völker ſtark machen. Weil der Sozialismus lebendig in uns war, darum haben wir ein Aufbauwerk gigantiſchen Ausmaßes durchführen können. Und weil dieſer gleiche Geiſt auch weiterhin uns beſeelt, darum werden wir jetzt im Kampf gegen äußere Feinde unſerer Nation endgültig Leben und Entfaltung ſichern. Englands Schuld in Norwegen (Ps.). Die engliſchen Gefangenen der Kämpfe nördlich von Drontheim ſind müde und abgeſtumpft, als man ſie in das Barackenlager führt, das vor kurzem noch von nor⸗ wegiſchen Truppen beſetzt war. Die Engländer ſind unend⸗ lich dick angezogen, mit wollenem Unkerzeug, ärmelloſen Lederjacken und dicht wattierten Mänteln aus Zeltbahn⸗ ſtoff; ſie können ſich kaum bewegen, und der Kampf mit den Deutſchen muß ihnen wirklich ſchwer gefallen ſein. Jetzt wollen ſie nur ſchlafen Inzwischen wird aus den aufgefundenen Papieren die Zuſammenſtellung der gelandeten Truppen, ihre Stärke und vieles andere feſtgeſtellt. Als der juſtändige Offizier von den e die verſchiedenen Unterlagen geord. nel vorgelegt bekommt, pfeift er leicht durch die Zähne. Da kommen ſa wirklich intereſſante Dinge zum Vorſchein. In einer eiſernen Kiſte finden ſich dicke Aktenbündel, aus denen hervorgeht, daß in, monatelanger Kleinarbeit der engliſche Geheimdienſt den Einmarſch in Norwegen genau vorbe⸗ reitet haben muß. Nicht nur Aufzeichnungen über das Land, ſeine Skrukkur, ſein Klima, ſeine Verkehrsmittel, eng. liſch-norwegiſche Redewendungen werden gefunden, nicht nur die Namen aller maßgebenden Männer in Narvik und Drontheim und in den dazwiſchenliegenden Landbezirken, ndern auch ein vollſtändiger Aufmarſchplan mit genauen Truppenſtärken und Karkenfkizzen. Die Dokumente, die ver⸗ mittels einer Vervielfälkiaungsmaſchine bergeſtellt ſind. Staatsweſens, Mit dieſer gehen ſämtlich von einem„X. Tug“ aus. Ein ſchmaler an⸗ gehefteter Zettel weiſt aus:„X-Tag iſt der 6. April!“ „Wie war es doch? Am 6. April liefen die engliſchen Minenleger aus, am 6. April wurden die Landemannſchaf⸗ ten in ihren Lägern in England alarmiert. Die gefangenen Engländer tragen ſämtlich neue Uniformen, an denen ſich keinerlei Abzeichen befinden. Laſſen wir einmal Engländer ſelbſt zu Wort kommen, nämlich eben dieſe Landemannſchaften, die England be⸗ wußt nicht an die Weſtfront ſchickte, ſondern im Lager in Nordengland für dieſe Aktion ſeit Monaten bereit hielt. Selbſtverſtändlich werden den Gefangenen private Dinge belaſſen, aber Tagebuchaufzeichnungen, insbeſondere, wenn ſie aufſchlußreich ſind, gehören im Kriege nicht zu priva⸗ ten Dingen. Nun aber befanden ſich gerade bei den Eng⸗ ländern, die im Namſos⸗Fjord gelandet ſind, eine Fülle in⸗ tereſſanter Aufzeichnungen, die einen ſchlüſſigen Beweis für die Schuld Englands in Norwegen liefern und deshalb der Oeffentlichkeit nicht vorenthalten werden ſollen. In den Hauptpunkten decken ſich die Aufzeichnungen der Engländer vollſtändig. Es genügt ein Tagebuch her⸗ auszugreifen, das aber in den entſcheidenden Tagen auch mit den privaten Bemerkungen wiedergegeben ſei, um das Bild vollſtändig zu geſtalten. Im nachfolgenden werden die Aufzeichnungen des Mafors R. D. S. und des Pte. H. T. wiedergegeben. Beide lagen mit einer großen Zahl von bereitgeſtellten Landetruppen in einem Lager in Ripon in Vorkſhire und gehörten dem Regiment S. M. Lincolns an. 15 April: Quartier in Ordnung. Noch immer ſteif. Ein leichter Tag. Abends geleſen im Service Club. Es geht das Gerücht, daß wir Ripon verlaſſen. 2. April: Entfernungsſchätzen in großem Ausmaß (Plan). Ich brauche nicht zu marſchieren, ſitze auf Laſt⸗ kraftwagen. Ein ſchöner Tag; nachmittags geſchlafen. abends einen Trunk mit Tock Simpſon. 3. April: Es gießt in Strömen. Verlaſſen des Quar⸗ tiers nicht möglich. Wir erwarten wieder eine Verſchie⸗ bung. 9.30 Tee mit Kuchen. Nachmittags Tee in der Kan⸗ tine. Abendſchoppen im Einhorn. Früh ins Bett. 4. April: Beunruhigender Brief von M.(ſeine Frau) Unangenehme Auseinanderſetzung mit P. wegen Redereien von ſeiner Seite. Ich bin ſehr erregt. Rugbyſpiel gegen Sigs. Ich habe C. W.'s Schweſtern kennengelernt. Kurzes Abendeſſen und früh ins Bett. 5. April: Kein Dienſt. Nachmittags Fußballſpiel. Abendeſſen nach dem Kino bei der V. Armee. Abendſchop⸗ pen im Weißen Roß mit O. 6. April: Eiliges Packen. Alles iſt zum Abricken fer⸗ tig Ich erhielt 11 Schilling Extralöhnung. Abends wüſt getrunken mit den R. S. M. Alles iſt vergnügt. Anruf von meiner lieben M. Ich bin beruhigt, nachdem die Affäre auf Th. erledigt iſt. Ich verehre meine liebe Frau. 7. April: Abrücken aus Ripon um 6.30 Uhr morgens mit unbekanntem Ziel— Zug verladen. Alles iſt ganz auf⸗ 158 in Erwartung deſſen, was da kommt. Im Zuge chreibe ich einen Brief und gebe ihn einem Eisverkäufer zur Weiterbeförderung in Edinburgh. Kurz hinter Ed. werden wir vom Zuge an Bord S. M. S.„Berwick“ unter den Klängen einer Marinekapelle verladen Alles iſt ge⸗ ſpannt. Es geht das Gerücht, daß wir nach Norwegen kommen. Ich habe Tränen in den Augen in Gedanken an meine liebe Frau. Wir ſchlafen alle auf dem Schiff, denk⸗ bar beſte Verpflegung. Zigaretten und Tabak ſind furcht⸗ bar billig. 8. April: An Bord S. M. S.„Berwick“ an Deck ge⸗ ſchlafen. Gutes Eſſen alles iſt vergnügt. Ich bin in Un⸗ ruhe wegen M. Wir brennen alle darauf fortzukommen. Bombenangriffe. Wir müſſen alle von Bord, Antreten und Abmarſchieren. Wir werden acht Meilen weiter zu einem Zeltlager in Marſch geſetzt. Wir ſind zum Umfallen müde. Hie Sonne brennt fürchterlich. Die Lager dürfen wir nicht verlaſſen. Kein Geld, keine Briefe und meilenweit entfernt von M., meiner lieben Frau. Hier muß eingeſchaltet werden, daß zu dem Zeitpunkt, da Pte. Th. T. dieſe Zeilen ſchrieb, die deutſchen Kriegs⸗ ſchiffe mit den deutſchen Truppen bereits in der Nordſee ſchwammen und hier bei einem Fliegerangriff mit Kurs nach Norden von den Engländern geſichtet worden waren. Offenbar iſt unter dem Eindruck der Meldung, daß die deutſche Flotte ſich in der Nordſee befindet, das beabſich⸗ tigte Transportunternehmen plötzlich verſchoben worden. Während Pte Th. T. an den nächſten beiden Tagen nichts Intereſſantes zu berichten weiß, ſchreibt Maſor R. D. S. in feinem Tagebuch: 9. April: Tag faul im Lager verbracht. Recht nett nach der Hetzjagd des vergangenen Tages. Die Rundfunk⸗ nachrichten waren mit Rückſicht auf das, was wir wußten. ſehr intereſſant. 10. April: Noch im Lager. Prächtiges Wetter. Der Reinfall in N.(gemeint iſt Norwegen, wo inzwiſchen deut⸗ ſche Truppen landeten) ſcheint die Pläne unſerer Unterneh⸗ mung über den Haufen zu werfen. Anzeichen von Bewe⸗ ung. 8 8 11. April: Verließen Lager um 10 Uhr morgens. Ziel Dunfernline. Von dort mit Zug nach Gournock. 7.30 Uhr nachmittags an Bord der Fähre. Wurden an Bord der „Empreß of Auſtralia“ genommen. Hatten ausgezeichnete Nacht in großer Kabine mit Bad. 5 13. April: Keine Aufregung. Ich leite die Luftab⸗ wehr. Hörten Gerüchte über 20 herannahende Dorniers. Kabel und Rundfunk erwähnen ſie. 14. April: Schöner, ruhiger, vergnüglicher Tag, zu Beſinnlichkeit geeignet. Nachmittags Karten von Narvik tudiert. 5 15. April: Beſtimmungsort geändert,— wahr⸗ 5 1 5 Namſos. Vorgeſehene Landung verzögert. Wir ampfen wieder 100 Meilen nach Norden zurück ins ark⸗ tiſche Gebiet. 5 16. April: Wache auf, als wir im Little⸗John⸗FJjord liegen. Großartiger Anblick. Ich ſteige 1 Zerſtörer über. 17. April: Bombenangriff! Viel Aufregung, Spät in der Nacht in Namſos gelandet, dann Zua nach Grong. 3 5 Hier enden beide Tagebücher, wie auch die vieler ande⸗ rer engliſcher Soldaten. Sie ſind klar und eindeutig, wie ein Beweis überhaupt nur ſein kann. Noch erhärtet durch die Ausſagen Gefangener, ſind ſie die beredteſten Zeugen für Englands Abſichten in Norwegen. Wie wenig Zeit Deutſchland blieb, um dieſe Abſichten zu durchkreuzen, geht aus den Daten hervor; aber immerhin, es iſt gelungen, wir ſind den Engländern zuvorgekommen. Wir werden immer ſchneller ſein als unſere Feinde, dies ſollte England aus der mißglückten„Unternehmung N“ lernen. Sedlatzek. Das Eg für Frontarbeiter Hoffmann 160 000 Liter Ben chtung( hrt.— Ge⸗ neraloberſt v. Brauchitſch ehrt den Man en Fronkarbeiters. (3B. 8.) Auf einem großen Güterbahnhof eines Htädt⸗ chens im geräumten Gebiet wird draußen im Vorfeld des Weſtwalls Wagen um Wagen entladen. Die Baumateria⸗ lien rollen auf zahlloſen Laſtkraftwagen ununterbrochen zu den Riegelſtellungen der Feſtungszone, um einmal unter Wäldern und Aeckern einen undurchdringlichen Panzer zu bilden. Die Männer, die dort den Zement verladen, ſind in eine graue Staubwolke eingehüllt. Von fern hört man die dumpfen Einſchläge der feindlichen Artillerie, und die Luft iſt ab und zu erfüllt von dem Summen der Motoren eige⸗ ner wie feindlicher Flieger. Frontarbeiter, die hier unter Lebensgefahr am Schutzwall des Reiches mitwirken, ſind wirklich ohne jede Phraſe Soldaten der Arbeit. Einer von vielen ſteht oben in der Staubwolke, beugt ſich und richtet ſich wieder auf. Ueber ſeine Stirne perlen Schweißtropfen. Er iſt mit ſeiner Arbeit ſo beſchäftigt, daß er kaum unſeren Anruf vernimmt. Franz Hoffmann heißt er und ſtammt aus Eſſen. Seit zwei 1 ſteht dieſer Maurer am Weſtwall. Mitzuhelfen, das Reich zu befeſti⸗ gen, iſt ſein Lebensinhalt geworden.„15 4 Bunker habe ich perſönlich mitgegoſſen“ ſagt er mit einem gewiſſen Stolz, und ein zufriedenes Lächeln huſcht über das wetterharte Geſicht, aus dem uns zwei blaue Augen entgegenleuchten. Zwei Jahre und 154 Bunker— das heißt Entſagung und Opfer, Pflichttreue und Arbeitsfreude. Wie ein ſtarker, ge⸗ ſunder Baum ſteht dieſer Mann vor uns, ein Typ der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Zeit, ein Vorarbeiter nicht nur der Ko⸗ lonne der Vierzig, die er hier führt, nein mehr noch ein Vor⸗ arbeiter des jungen Deutſchland. Vor wenigen Tagen hat Franz Hoffmann vor dem Ge⸗ neraloberſt von Brauchitſch geſtanden. Ein Telegramm hat ihn zu einer Kommandoſtelle der OT gerufen, ein Flugzeug ihn nach Berlin befördert. Irgendwelche guten Geiſter ha⸗ ben ihn dann völlig neu eingekleidet, ihm ein Paar erſt⸗ klaſſige Stiefel verpaßt, ihm auch eine anſtändige Vörſe in die Hand gedrückt, und dann ging es mit einigen weni⸗ gen Kameraden, die aus anderen Richtungen gekommen waren, zu Dr. Dodt, der ſie zu Generaloberſt v. Bra u⸗ chitſich führte. Dem Maurer Franz Hoffmann, dem Front⸗ arbeiter im Weſten, heftete der Generaloberſt das Eiſerne Kreuz an die Bruſt. Und Franz Hoffmann hatte ſich dabei noch gewundert und gedacht, daß er doch nichts anderes als ſeine Pflicht 1 habe. Vor einigen Wochen war es geweſen. Auf dem Güter⸗ bahnhof hatte dicht bei einer großen Fabrikanlage eine ſtattliche Anzahl Tankwagen auf den Gleiſen geſtanden. Um einen Wagen ſtanden drei bis vier Mann und füllten die Kaniſter ihres Laſtwagens mit neuem Brennſtoff⸗ Durch einen Schlauch von etwa drei Metern Länge gluckern die koſtbaren Tropfen. Irgendwer hatte nicht acht gegeben. Eine ganze Menge Benzin war übergelaufen, überdies der Haupthahn unter dem wuchtigen mit Benzin gefüllten Leib des Waggons nicht zugeſchraubt. Und nun geſchah das Ent⸗ ſetzliche: Einer hatte ſein Feuerzeug gefüllt ſeine Zigarette angebrannt. Irgendein Funke in der vom Benzin erfüllten Luft war auf den noch feuchten Boden geſchlagen. Eine rieſige Flamme ſchnellte plötzlich über Menſchen und Wagen hinaus in den Himmel. Im Nu waren die Schuldigen vom Tatort verſchwunden. So groß ihr Leichtſinn geweſen, ſo klein waren jetzt ihr Mut und ihre Geiſtesgegenwart. Auf der Rampe eines Lagerſchuppens ſtand ein Eiſenbahner. Laut ſchrie er den näher ſtehenden Arbeitern zu, den Haupthahn des Tankwagens zuzudrehen. Aber von der lo⸗ dernden Flamme war das Fünkchen Mut in der Bruſt der meiſten aufgezehrt. In heilloſer Flucht glaubten ſie, ihr Leben vor der drohenden fürchterlichen Exploſion zu ret⸗ ten. Nur einer beſann ſich nicht lange, ſtürzte durch die ho⸗ hen Flammen. Schon brannte der Schlauch zum Tank lich⸗ terloh, gleich mußte die Flamme durchſchlagen und den Wa⸗ gen zerreißen. Aber griffſicher wurde der Haupthahn ge⸗ packt und von einer kräftigen Männerfauſt zugedreht. Franz Hoffmann hatte 160 000 Liter Benzin gerettet, die Fabrikanlagen, die Gleisanlagen und den Güterbahnhof, die Häuſer des kleinen Städtchens und vor allem das Le⸗ ben von vielen Kameraden. Aufſchwung des Filmes trotz Krieg Ueber die Lage des Films gibt im„Völkiſchen Beobach⸗ ter“ Dr. Fritz Hippler, der Leiter der Filmabteilung im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda einen Ueberblick. Trotz der beſonderen Anforderungen kann feſtgeſtellt werden, daß der Krieg— im Gegenſatz zu England und Frankreich— für das geſamte deutſche Filmweſen nicht nur keine rückläufige Tendenzen, ſondern im Gegenteil eine un⸗ erwartet große Aktivierung herbeigeführt hat. Seit Kriegs⸗ beginn weiſen die Filmtheater eine Beſucherſteige⸗ rung von 14 v. H. und eine Umfatzſteigerung von 12 v. H. auf. Für das Jahr 1940 dürfen wir mit einer Beſucher⸗ zahl von 700 Millionen und einem Umſatz von 500 Millio⸗ nen rechnen Was den Export anbelangt, ſo ſind wir auf dieſem Gebiet nicht untätig geweſen. Der in vielen Ländern mit Kriegsbeginn zu verzeichnende Mangel an Spitzenfil⸗ men franzöſiſcher, engliſcher und amerikaniſcher Provenienz iſt von uns planmäßig zum vermehrten Einſatz geeigneter deutſcher Spitzenfilme ausgenutzt worden. Viele unſerer . liefen in den Hauptſtädten der betreffenden Länder wochenlang vor ausverkauften Häuſern; oft waren die Hauptdarſteller bei den Premieren perſönlich anweſend. Seit Kriegsbeginn gehen außerdem weit über Wochenſchauen in 19 2 1 15 Sprachen hinaus, wo⸗ durch ſich die von den deutſchen Wochenſchauen erfaßte Zahl ausländiſcher Filmtheater überall um mehrere hun⸗ dert Prozent vervielfacht hat. Die Inlandswochen⸗ ſchauen, die bis Kriegsbeginn ungefähr acht Wochen Laufdauer hatten und in einer Länge von durchſchnittlich 320 Metern erſchienen, wurden mit Kriegsbeginn derart aktualiſiert, daß unter Verdoppelung ihrer Kopienzahl ihre Laufzeit auf vier Wochen abgekürzt wurde; ihre Durch⸗ ſchnittslänge wurde zudem auf 600 Meter heraufgeſetzt. Die Ateliers in Berlin, Wien, München und Prag arbeiten nicht nur nicht eingeſchränkt, ſondern in rationell⸗ ſter Ausnutzung mit Hochtouren. Seit Kriegsbeginn waren bezw. ſind 63 deutſche Filme in Arbeit. Mütter, gebt euren Kindern auch rohes Sauer⸗ kraut. 9 75 Abſchüſſe eines Geſchwaders 52 Franzoſen und 23 Engländer. (PS.). In dieſen Tagen erreichte ein erfolgreiches Ge⸗ ſchwader eine Erfolgsziffer von 75 Abſchüſſen. Dieſe her⸗ vorragende Leiſtung findet erſt ihre volle Würdigung, wenn man weiß, daß im Weſten bisher Einflüge ſtärkerer Ver⸗ bände des Feindes nicht ſtattfanden. Die Jäger des Ge⸗ ſchwaders mußten dieſe hohe Zahl von Abſchüſſen meiſt durch harte Luftkämpfe gegen feindliche Jäger größtenteils über franzöſiſchem Boden, erringen. Darüber vermittelt uns eine Unterredung mit dem Commodore des Geſchwa⸗ ders einen intereſſanten Einblick! Gefragt nach der Zuſammenſetzung dieſer Abſchußliſte, teilt uns der Commodore mit, daß das Geſchwader den Franzoſen zwei Bomber, 17 Aufklärer, zwei Ballone und 31 Jäger, den Engländern ſechs Bomber, drei Aufklärer und 11 Jäger herunterſchoß. Bei den Aufklärern oder bei den zu Aufklärungszwecken verwandten feindlichen Kampf⸗ flugzeugen handelt es ſich um Maſchinen vom Typ„Mo⸗ redux“,„Potez 63“,„Amiot“,„Bloch“ und„Caudron“, „Fairey Battle“ und„Briſtol Blenheim“, während ſich die abgeſchoſſenen Jäger nach ihren Typen wie folgt zuſam⸗ menſetzen:„Curtis“.„Morane“ und„Hurricane“, 52 Franzoſen und 23 Engländer, dieſe beiden Zahlen ſprechen für ſich und zeigen, daß die Franzoſen auch hier für die Briten die Kaſtanien aus dem Feuer holen müſſen. Ihre Verluſte ſind in der Abſchußliſte des Geſchwaders weit über 100 Prozent größer als die der Engländer! Auffällig erſcheint uns die hohe Anzahl abgeſchoſſener Jäger. Damit wird aber zugleich die Eigenart der Luftkämpfe im Weſten charakteriſiert. Dazu ſagt der Commodore Folgendes: Zu Beginn des Krieges, im Herbſt und im Winter, ſchoſſen wir hauptſächlich Aufklärer bezw. Kampfflugzeuge ab. Später ließ die feindliche Aufklärung nach. Nur ganz we⸗ nige noch waren zu Beginn dieſes Jahres in unſerem Be⸗ reich zu ſehen. Seit Anfang März fanden nur noch Luft⸗ kämpfe mit feindlichen Jägern ſtatt. Der Commodore betonte noch, daß neun Maſchinen auf deutſchem und 66 abgeſchoſſene Flugzeuge und Ballone auf franzöſiſchem Gebiet heruntergingen. Dieſe Angaben ſind inſofern außerordentlich aufſchlußreich, als daraus hervor⸗ geht, daß die Jäger des Geſchwaders bei den Grenzüber⸗ wachungsflügen ihre Gegner über feindlichem Gebiet ſtel⸗ len und abſchießen mußten. Wenngleich die Zahl der ſicheren Abſchüſſe 75 Ma⸗ ſchinen beträgt, ſo muß hervorgehoben werden, daß die tatſächliche Abſchußziffer wahrſcheinlich noch weſentlich höher iſt. Bei den hohen Geſchwindigkeiten, mit denen ſich die Luftkämpfe abſpielen, konnten die Abſchüſſe nicht immer bis zum Aufſchlag beobachtet werden. Der Commodare ſchloß ſeine Ausführungen über die hervorragenden Ab⸗ ſchußergebniſſe von 75 feindlichen Maſchinen mit dem Be⸗ merken, daß dieſer ſtolze Erfolg des Geſchwaders dem flie⸗ geriſchen Können, der ſoldatiſchen Unerſchrockenheit und Kampfgemeinſchaft in ſeinem Geſchwader und nicht zuletzt auch der überlegenen Leiſtungsfähigkeit und Qualität der Meſſerſchmitt⸗Maſchinen zu verdanken ſei. Für uns aber er⸗ härtet ſich die Gewißheit, daß unſere Luftwaffe im Weſten genau ſo pflichtbewußl und einſatzbereit den deutſchen Luft⸗ raum ſchützt, wie die Kameraden in Norwegen und Ddäne⸗ mark beldenmütig und kroftvoll ihren Einſatz fliegen. Eugen Preß Die große Liebe. Roman von Emmi Lewal v. 4⁴ Da war eine Bant am Canal grande von Trieſt uver dem leiſen Anſchlagen der Flut. Er lag voll von Schiffen die ihre Waren verluden. Das laute Hafenleben klang i endloſen Rufen durch die Stille. Die Schiffsmaſten ſtanden charf umriſſen vor der blauen 1 05 Ein Dampfer des ungen Oſterreichiſch⸗Ungariſchen Lloyds, neu und farbig, wiegte ſich wie ein blankes Rieſenſpielzeug auf dem aſſek. Dinter den 1 en Bergen, die das weite Hafenrund umſtanden, lag in der nächſten Bucht um die Biegung der Felſen herum jenes Sevola, wo damals im Abend⸗ chein der ſtellenloſe Wandergeſell dahinging im Staub des Weges, den das dürchgehende Pferd von Herrn von Griſtedes Diener aufwirbelte. Auf dieſer Bank am Waſſer ſaß an jenem Morgen und er wußte kaum wie lange— der ſtellenloſe Maurer⸗ eſell von damals und überdachte ſein Geſchick und las mmer wieder in den Briefen vom Konſulat. Und wie er alles überſann, aneinandergereiht all die dinzelnen Umſtände, da ſtieg plötzlich ein Gedanke in ihm ah verlockend und waghalſig wie eine überſtarke Ver⸗ führung. n Und er dachte ihn erſt nur, ſo wie man Geſchichten gusdenkt, ein Spiel der Phantaſte, aber eigentlich nichts F— ein Wunſchtraum ohne Sinn. Wie war es enn? Niemand in Griechenland wußte etwas von des Ritt⸗ meiſters Tod. Die Leute auf dem Segler nach Antipaxos hatten nach keinem Namen, nur nach Geld und Gut gefragt. Was in der Dunkelheit jener Nacht zwiſchen Lern und Nauplia geſchehen war, war für niemand feſtſtellbar. Wanz ohne Zeugen ging das alles hin in der Haſt, der Zufallseile der gefährlichen Augenblicke. Zeuge war nur er— er, der all die Papiere hatte, den Paß des toten Herrn—, er, der von jenem plötzlich abgebrochenen Daſein jede Einzelheit kannte, genau wie das eigene Daſein. Frau von Griſtede in Ansbach lebte nicht mehr. Wenn das nur in München ſein. Und was faſt die größte Sicherheit war, keine Beziehung riß ab, da niemand die n des Herrn kannte und nur ſeine Handſchrift. Er konnte jeden Faden in Briefen weiterſpinnen wie bisher. So, als wäre ihm dieſer Weg beſtimmt, griffen alle Einzelheiten ineinander, und faſt war es ihm, als ſei von dem Augenblick an, als der junge Menſch im Konſulat ihm die Briefſchaften zuſchob—„bitte, Herr von Griſtede!“—, ſeine Möglichkeiten ſchon hingebreitet geweſen waren wie ein Vorſchlag vom Schickſal. Und es war da noch ein anderes in ſeiner Bruſt, ein arker, n en Drang, nicht hinabzumüſſen in Lebens⸗ ampf und Dienſtbarkeit, Herr zu ſein, Herr über die Dinge und über das Schickſal ſelbſt. Und wenn er ſogar eine Art Recht konſtruteren wollte, das Erbe des toten Herrn ſo ohne weiteres an ſich zu der Sohn an das Grab der Mutter treten wollte, konnte Das Langemarckſtudium Seine Idee, ſeine Ziele und ſeine Aufgabe (Von Othmar Ehmann, ſtellv. Lehrgangsleiter, Lehr⸗ gang Heidelberg, des Langemarckſtudiums der Reichsſtudenten⸗ führung). NSG. Es iſt das Ziel des Nationalſozialismus, aus allen Schichten und Berufen unſeres Volkes den Begab⸗ teſten und Tüchtigſten den Weg zu verantwortlichen Stellen zu erſchließen, wie es auch der Programmpunkt 20 der NSDAP. beſagt:„Um jedem fähigen und fleißigen Deut⸗ ſchen das Erreichen höherer Bildung und damit das Einrücken in führende Stellung zu ermöglichen, hat der Staat zu einem gründlichen Ausbau unſeres geſamten Volksbildungsweſens Sorge zu tragen.“ Aus ſozialen und wirtſchaftlichen Gründen war in den Jahren des Niederganges bis 1933 zahlreichen Volksgenoſſen dieſer Weg, den ſie auf Grund ihrer Anlagen und Gaben ſowie ihres Könnens verdient hätten, verſperrt. Viele mußten einen ganz anderen Beruf ergreifen, als den, den ſie erſtreb⸗ ten und für den ſie geeignet geweſen wären, nur weil es ihnen am Geld mangelte. Das Langemarckſtudium hat es ſich zur Aufgabe gemacht, aus allen Schichten und Ständen des geſamten Vol⸗ kes den Tüchtigſten und Fähigſten den Weg zur Hochſchule freizumachen. Ausſchlaggebend iſt dabei nicht die Vermögens⸗ lage der Eltern, ſondern einzig und allein die Haltung und die in ihrem Beruf bewieſene Leiſtung. Das Langemarck⸗ ſtudium iſt die Vorſtudienausbil dung begabter und tüchtiger junger Männer. Diſziplin und Treue, Härte und Gehorſam, Sauberkeit und Wahrhaftigkeit, das ſind die Tugenden, die von den Männern im Langemarck⸗ ſtudium immer wieder neu bewieſen werden müſſen. Es gilt, alle diejenigen aufzufinden, denen eine hervorragende Be⸗ gabung gegeben iſt. Es geht deshalb der Ruf an alle Betriebsfüh⸗ rer, Meiſter, kurz an alle Leiter von Arbeitsſtätten, an die Führer der Partei und ihrer Formationen, der Wehrmacht, des Arbeitsdienſtes und der Berufsorganiſationen, in ihrem Kreis nach ſolchen jungen Leuten Ausſchau zu halten und ſie für das Langemarckſtudium vorzuſchlagen. Es ſei an dieſer Stelle gleich darauf hingewieſen, daß die jungen Leute durch das Langemarckſtudium dem Betrieb nicht entzogen werden, ſondern nach Abſchluß ihres Hochſchul⸗ ſtudiums wieder in den Betrieb, aus dem ſie hervorgegangen ſind, zurückkehren ſollen, um dann einen ihrer Ausbildung ent⸗ ſprechenden Arbeitsplatz einzunehmen. Aber auch jeder, der glaubt, den Anforderungen eines Hochſchulſtudiums wirklich zu genügen, möge ſich ſelbſt ver⸗ trauensvoll an ſeinen Betriebsführer, an ſeinen Meiſter oder ſonſt ſeinen Vorgeſetzten in ſeiner Arbeitsſtätte oder ſeinem Berufsverband wenden. Sie alle ſind durch die Organiſatio⸗ nen der Mirtſchaft und durch die Deutſche Arbeitsfront genau unterrichtet, in welcher Weiſe die Vorſchläge einzurei⸗ chen ſind. Wer in den Gliederungen der Partei ſteht, wende ſich an ſeinen HJ.⸗Führer, an ſeinen Führer in der SA., SS., im NS. und NSF§a. Junge Soldaten ſollen mit ihrem Kompanieführer, Männer vom Arbeitsdienſt mit ihrem Führer Rückſprache nehmen. Schließlich ſtehen für die Volksgenoſſen die Ortsgruppenleiter der NS D A P. zur Verfügung. Denn die Partei hat das Vorſchlags⸗ recht für das Langemarckſtudium der Reichsſtudentenführung. Es iſt klar, daß ſich jeder ernſthaft prüfen muß, wenn er darum nachſuchen will, für das Langemarckſtudium vorgeſchla⸗ nehmen, ſo gab es auch dafur im Verhaltnts der beiden etwas wie mildernde Entlaſtung. 5 Denn er war im Verlaufe der Jahre nur noch den Namen nach Diener geweſen, und je leichtſinniger ſein Herr zu leben beliebte, um ſo mehr war er zu einer Art Mentor für ihn aufgerückt. Er allein hatte das Daſein des leichtſinnigen Griſtede wenigſtens noch etwas in Ordnung ehalten. Und wenn der junge Gelehrte, der ſo lange mit ihm gehauſt hatte, ihn lächelnd den„Schutzengel des Rittmeiſters“ tituliert hatte, ſo war die Bemerkung nicht ohne Richtigkeit. Nur zuletzt hatte er ihn vergebens beſchworen, den Ritt über Lernä am Abreiſetag hatte er nicht zu hindern vermocht. Bedenkenlos hatte ſein Herr ihn hineingeriſſen in das waahalſige Abenteuer, und als es dann in Untergang und Tod gegangen war, da empfand er es wohl bewußt, daß es ja nur ein Zufall war, wenn nicht er, ſondern der andere nun ſo früh hinabſank in die griechiſche See. Warum ſollte er nicht zu Beſſerem beſtimmt ſein, als wieder zu wandern auf Landſtraßen, als Schreiberdienſte zu ſuchen irgendwo, als heimzukehren in das Waiſenhaus von Sankt Veit, ſtellenlos und brotlos, wie zu einer letzten Zuflucht? War er nicht nach dieſer nächtlichen Kataſtrophe wie aufgeſpart für ein neues Geſchick, einen neuen Lebens⸗ abſchnitt? Da lag fern im Norden, weit getrennt von all den Regionen, in denen ſich ſeine Vergangenheit abgeſpielt Herr dies fremde Stück Erde und wartete des neuen Herrn. Meerwarfen, die Silben, die er ſo oft auf die Briefe 13 905 die er ſo oft geleſen hatte auf den ſeltſam gefalteten ogen der Antwortſchreiben, die im großen Siegel tadellos den das Wappen der Griſtedes trugen, den Anker und en Stern. Und wenn er auch heute noch nicht feſt entſchloſſen war, heute in dieſen ſchwindlig machenden Stunden neuer Ausſichten, wer in ſeiner Lage hätte denn ſo leicht darauf verzichtet, als Ritter des Glücks das Spiel nicht wenig⸗ ſtens zu verſuchen? Nur ſo auf Zeit! Denn das Ende lag wie das ganze Geheimnis doch jederzeit in ſeiner Hand. Und nach langem Erwägen— da, wo die grüne Kuppel ſich hob über den dichtgedrängten Dächern von Trieſt— trat er aus der blendenden Sonne über die Kirchenſchwelle von San Niccolo. Kühl und weihrauch⸗ ſchwer, prunkvoll und glänzend lag das Gotteshaus, und er glitt auf eine Bank und legte die Stirn auf den Arm und grübelte weiter. Er, nun ſo Pier allein mit ſich, der nie einen Ratgeber oder Verwandten gehabt, der vater⸗ und mutterlos immer ſein eigen Los ſich geſchaffen hatte. Aber gab nicht gerade ſeine Einſamkeit ihm jetzt die Kraft? Er, ſo ganz auf ſich geſtellt, konnte Gewalt be⸗ halten über ſein Geheimnis. i Und mit einer Art Trotz fragte er ſich: Wem wird ge⸗ ſchadet, wenn ich alſo handele? er bin ich? Wo komme ich her, ich, deſſen Fähigkeiten ſo manchmal die der anderen übertrafen? Wenn ich nicht zu denen gehöre, die in ein bequem geſichertes Leben hineingeboren ſind, darf ich mir dann ein Recht ans Leben nicht nehmen überall, wo an keinem anderen Raub begangen wird? f 6 NI. gen zu werden. Erſte Vorausſetzung iſt ü berdurchſchuft liche Begabung für geiſtiges, wiſſenſchaftlichez Arber ten. Wir verlangen aber auch eine hervorragende charakterliche Haltung und eine politiſche 1 8 weltanſchauliche Bewährung. Es kommt ung 1 darauf an, irgendwelche Einzelne zu fördern, ihnen Aufſter ö möglichkeiten zu verſchafſen, die ſie vielleicht nur um materiel ler Vorteile willen anſtreben. Auch körperliche Gesundheit und Leiſtungsfähigkeit iſt nötig, um der großen Anforderun, zu genügen, ſich in anderthalb Jahren ſo weit vorzubilden daß ein Hochſchulſtudium mir Erfolg aufgenommen und durch⸗ geführt werden kann.* Zu den Einrichtungen der NSDAP. und des S der NSDAP. zu verwirklichen kein ſchönerer Name gefunden werden als der Name„Lange vorragend Begabten aus dem Heer der deutſchen Schaffen⸗ den, alſo auch den Söhnen von Arbeitern der Fauſt, das Stu⸗ dium völlig koſtenlos ermöglicht. Das Langemardſtudium als Vorſtudfenausbilhung eröffnet allen fähigen und tüchtigen jungen Volksgenoſſen das Hochſchulſtudium. 17 19⸗Jährige, meldet euch bis zum 15. Mai 1940 beim Langemarckſtudium der Reichsſtudenten⸗ führung, Lehrgang Heidelberg, Marſtallhof 5. Gedenktage 1. Mai. Rudolf J. von Habsburg auf Schloß Limburg geb. Der Forſchungsreiſende David Livingſtone in Afrika geſtorben. Koburg kommt an Bayern. Reichsminiſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung unter Bernhard Ruſt errichtet. 1218 1873 1920 1934 1937 Stiftung des Verdienſtordens vom Deutſchen Adler. Sonnenaufgang 5.55 Sonnenuntergang 20.50 Mondaufgang 3.36 Monduntergang 14.28 2. Mai. 1519 Leonardo da Vinci auf Schloß Cloux bei Amboiſe an der Loire geſtorben. i 1772 Der Dichter Novalis(Friedrich Freiherr von Harden⸗ berg) in Oberwieſenſtedt geboren. 1798 Sieg der Schweizer über die Franzoſen am Mor⸗ garten. 1892 Der Kampfflieger Manfred Freiherr von Richthofen in Schweidnitz geboren. 1915 Beginn der Schlacht bei Gorlice. 1933 Die Nationalſozialiſtiſche Betriebszellenorganiſation übernimmt die Gewerkſchaften. 1936 Der Negus flieht aus Abeſſinien und überläßt ſein Land den italieniſchen Siegern. 1938 2.—9. Mai Staatsbeſuch des Führers in Italien. Sonnenaufgang 5.53 Sonnenuntergang 20.52 Und er hörte in ſeine Träume hinein ein Murmeln vom Hochaltar. Ein barmherziger Bruder lag dort auf den Knien, mit dem breiten ſchwarzen Kragen, die Hüfte gegürtet mit dem Roſenkranz. Und der verlorene Gefährte kam ihm in den Sinn mit ſeinen aſzetiſchen Idealen. Ja, ſo etwas mag der höhere Weg ſein, dachte er, ein Samariter und Pilgersmann. 5 1 Tore dieſer Tempel ſtanden jedem offen— und och! Er hörte den Laut inbrünſtig murmelnder Lippen, 5 einen Lichtſtrahl ſchräg und ſtaubdurchtanzt von der Kuppel niedergleiten über die hellen Flieſen und den betenden Mann. zZ Habt nicht lieb die Welt und was in der Welt iſt—“ Er erhob ſich langſam und trat wieder in das Licht, fühlte die friſche Briſe wie Lebensatem nach dem Weih⸗ raucho' aſt. Seine Zweifel verflogen. ein Entſchluß war gefaßt. Er wohnte nicht im Hotel Delorme, wo damals der Rittmeiſter von Griſtede wohnte. Er nahm ein Zimmer in einem kleinen Hotel, eine beſcheidene Stube mit weitem 259 5 e 55 Denn er wußte, 1985 war für ihn ickſalsort, damals und jetzt. Hier 0 ſich der Ring. N e 1d letzt. Die Ichloß Die Erlebniſſe der letzten Woche rückten in Ent⸗ fernung. Tod und Meerſturm, das verſunkene Griechen⸗ land, alles ſchwand leiſe hinter die Möglichkeit des Morgens. Er blieb drei Tage. Eine große Ruhe kam allmählich über ihn und ſein Glaube an ſeinen Stern. Hier an den offenen Fenſtern, in der Briſe der See, in der wohltätigen Kraft, die vom Anblick des Meeres ausging, ſchrieb er einen Brief nach Meerwarfen und kündigte ſeine Ankunft an. Dann ſchrieb er an die Baronin Hailsheim nach Ansbach, daß es ihm leider unmöglich ſet, perſönlich die geſtellten Fragen zu erledigen, da er nach kurzem Aufent⸗ halt in München ſofort nach Norden reiſe, um das Erbe ſeines Oheims anzutreten und ſeine griechiſchen Verbind⸗ lichkeiten möglichſt ſchnell zu regeln. Die hinterlaſſenen Sachen ſeiner ſeligen Mutter bitte er ganz nach Ermeſſen zu verteilen und lege dieſe Miſſion mit vielem Dank in ihre Hände. Und zuletzt ſchrieb er einen Brief nach Athen an die, Hofdame der Königin, Lydia von Mahrenhof, die nächſte Vertraute unter den deutſchen Landsmänninnen ſeines toten Herrn, ſchrieb ganz kurz von Frau von Griſtedes Tod und der Notwendigkeit, ſofort nach Meerwarfen zu fahren, wo unaufſchiebbare Fragen der Erledigung warteten, und bat aufs dringendſte, ihm möglichſt bald in die neue Heimat Nachricht zu geben, wie es ginge und wie alles in Athen geſchehen ſei ſeit ſeiner Abfahrt. Mit dieſen drei Briefen war alles geregelt, was es 10 ſein neues Leben vorzubereiten gab. es andere lag n ihm ſelbſt beſchloſſen und in den Möglichkeiten jener fremden Welt, die da droben im Norden ſeiner wartete. a 1940 Nr. 18 Stangen werde ern Erw Net u 3 kern befreiteff 7 e ee ee wee eee e „ueüngt neue bun— ue potute pan pr eh one usgleig ano uu a0 dcin udn 18 uegelſpang dend ehe e Dol ic) une] pnane lvach 0 gin anz! ua eee ehe e piops Pang uaugg „een ee ente deen en eee Inv die usem ⸗uio 1400 8 uegseg gun e 200 Ind 218 use)“ uin jvpuufe ou aeqv uung en een ag ane Gi ce one. „uebi uc ae uta ese sog„ee e eee Keen le FFF 50e e e eint ee e Usunuozpnane i g eee Hosch ung: G„ren mb du e ieee ben ee ue eg ee anut„Aleagebznol ici dap ue wach oscplunm 8“ „awgusppezequn F elpgz udsug chf reusem 120 usq ug ocphungz ennleun“ oanlsur vlezeg ebval„esvg dis usufem DN „pig meet e eee leu ung e o 111 Ua uteg ada oni id nu 85 og gie gun ail guns p de ee ne een Uezlcppu dig an! bunſckgſp! za 0 zcanck no qi gun uvazc uieg zn 1 28“ „Laar 86 fe ee „gg usqeizjebsno gngeeeeg Rut jelnaz used anu c gg uf ꝛeqv igel ohe ech eguemegv svaiſe ua unu— uda bee ung ee en e e uzeueß ins se oog Aegi nba J lc at ede neut e dete en pnv uupz uu ae“ uellves z 5755]„usqug uegunſge Aiabegz uber ee ene ee eee ee gnviß“ un oerpone be be ee ee ee pehT eib„ueſſoh ng ogg ufel Achilc aue in e ee eee ee „un sog suuoz rpg ue ande ebe pz vlog ae 3 Sojpoact ue 1 9 5 helles a0 u Gland se v0 Au 601. zog uegaoß lvach 460 Aedapznduv ol ich ap usonzſz ueugch ene een ee uspnvig di sobuic eig usben o ue eee e eg“ uv usbnſz upon ⸗gusgehhue uu juonog on oo udn uva veg. „Usceiuiea ai zo zn acht aa ueq oh sva gun uebuzaggezſun Apflupnech zeuse uf en dan jezz zou use doch mee ec e gen ain uehbea fcb ureſeig usul iel il g zou Ulleg ois ulld ueuutozeg jezanenv Uohpl log guseut zog udapc uebb] jgom eig ue noc acute ound“ ef e ed „4010 Jen sBunbiqnzegz ue uflpach ae 40 nud uelnz eas usufe emol uv uupz ulis san 1 do uebolt emo f 1 Cas ust dd wöcpbm sbgg“ u e ef Umbatogz un vegß i au! 1 ne 1% Si Taue a e ae en ee ed eee eite ne obo ue uu sio gezung snezeq zom 88 une n eee enn ena jequoch ane i gen 218 Hunſckgpla zennpf za zeqv nv uus vlene ju so „Usbianzeq uc i een ee eee en een enn een ed sn jpmufe Tegen in eie uche obe died e“ ind leguv zue i eee eehte ee? 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Na, iſt auch nicht nötig, ereines Medchen. Jeden falls habe ich zum Irrenwärter kein Talent. Das iſt Sache des beneidenswerten Ehemannes, tja.“. Tito verſchwand, und Thea ging auf ihr Zimmer. Später kam Roſa, brachte das Abendeſſen und Konni, den Hund, mit dem ſie einen Spaziergang gemacht hatte. Das Mädchen ſah Thea mitleidig an, ſetzte die Speiſe zu⸗ recht und verſchwand, ohne ein Wort zu ſagen. Das war ganz gegen ihre Gewohnheit. Der Hund begrüßte Thea mit Gebell und Schweifwedeln. Er bettelte um ſeine Mahlzeit. Thea fütterte das Tier. Sie ſelbſt rührte nichts an. Sie vermochte keinen Biſſen zu genießen. Noch immer in Hut und Jacke, zog ſie einen Stuhl ans Fenſter und ſtarrte auf den Canale Grande hinaus. Gondeln, Motorboote und Dampfer zogen vorüber. Drüben leuchtete das matte Gold der Kirchenkuppel. Von der Lagune tönte Geſang herüber. Wenn Thea ſich vorneigte, ſo konnte ſie das ſchwimmende, von bunten Lampions erleuchtete Podium ſehen, auf dem die Serenata ſtattfand. Die Gondeln, mit fröhlichen Men⸗ ſchen beladen, umdrängten die Muſikanten. Sanft wehte der Abendwind 10 dem warmen Tag zum Fenſter herein. Der Geſang, das Summen in der Luft, ein paar ferne Kirchenglocken und das Plätſchern der Wellen, die gegen das Haus ſchlugen, vereinigten ſich zu einem einſchläfernden Geräuſch. Theas Kopf neigte ſich auf die Fenſterbank. Sie ent⸗ ſchlummerte. Plötzlich fuhr ſie empor. Ein Laut, der von der Tür kam, hatte ſie geweckt. Sie ſtand auf und ſah ſich in dem dunklen Zimmer um, von einer entſetzlichen Furcht gepackt. Da war das Geräuſch wieder. Kein Zweifel, hier machte ſich jemand an der Tür zu ſchaffen. Thea hörte von draußen murmelnde Laute. Es war Te⸗ reſas Stimme, die drohende Worte hervorſtieß. Thea war von Entſetzen gelähmt. Für einen Augenblick ſetzte ihr Denkvermögen aus. Sie wollte ſich gegen die Tür lehnen, ſie zupreſſen, konnte ſich aber vor Grauen nicht be⸗ wegen. Und jetzt wurde die Tür um einen Spalt geöffnet. Vom Gang kam eine matte Helle herein. Thea erkannte Tereſa, die in ein ſchleppendes helles Gewand gekleidet war. Nun polterte irgend etwas mit hellem Klirren zu Boden. Thea ſah, wie die Kranke ſich bückte, etwas vom Hoden aufhob und es prüfend betrachtete. Es war ein Meſſer 2 Vor Schrecken haſh von Sinnen, preßte ſich das Mädchen gegen die Wand. Was ſollte ſie tun? Aus dem Fenſter konnte ſie nicht entfliehen. Das Zimmer lag hoch über der Lagune. Sie ſaß hier wie eine Natte in der Falle Thea ſah, wie Tereſa ſich aufrichtete. Jetzt hielt 5 ein Licht in der Hand, das ihre verzerrten Züge ſchlagſchatten⸗ haft beleuchtete. Die Lippen murmelken Worte, immer wieder die gleichen. J ea verſtand ſie nicht, aber ſie fühlte, daß die Wahnſinnige ren Tod beſchloſſen hatte. Das Mädchen wollt ſchreien da fiel ihr Blick auf den Mann mit dem Gol! elm. Er ſchien aus ſeinem Rahmen herauszutreten, dem Mädchen ein Zeichen zu machen— mit einem Satz war Thea bei dem Bilde. Ste lag auf den Knien, drückte gegen die Arabeske und hörte das Knacken der Feder. Der Rahmen ſchob ſich von der Wand. Thea zerrte mit aller Kraft, bis die Oeffnung groß genug war, um hindurchzuſchlüpfen. Sie wandte den Blick zur Tür. Gemach. g In dieſem Augenblick heulte der Hund auf. Sein wütendes Gekläff miſchte ſich mit einem Zornes⸗ ſchrei Tereſas. Thea vernahm das alles nur im Unter⸗ bewußtſein. Ihr einziger Gedanke war Flucht. Sie taſtete ſich auf die Steintreppe und zog die Bildertür hinter ſich zu. Die Feder ſchnappte laut. Hatte ihre Verfolgerin das Geräuſch gehört? Es mußte ſo ſein, denn Thea vernahm dumpf zorniges Gekreiſch, Möbelrücken, Hundebellen. Dann haſtete ſie die Treppe hinab. Aber bald mußte ſie langſam gehen. Es war ſtockfinſter um ſie herum. Sie dappte vorſichtig weiter, um nicht zu fallen. Die Laute in ihrem Zimmer waren jetzt nicht mehr hörbar. Totenſtille umgab ſie. Immer tiefer ſtieg ſie hinab. Es war eine Wendeltreppe mit ſehr engen Kreiſen, und Thea wurde faſt ſchwindelig von den ſich immer wiederholenden Drehungen. Mein Gott, nahm denn dieſer Weg kein Ende? Und wo⸗ hin führte er? Gelangte ſie in die alten unterirdiſchen Verlieſe des Palgzzos. Die aräßlichen Gelängniſſe des Tereſa betrat das N Dogenpalaftes, die Thea einmal beſichtigt hatte, tauchten vor ihrem geiſtigen Auge auf. Hatte ſie ein Gefängnis verlaſſen, um es mit einem anderen, noch gräßlicherem zu vertauſchen? Plötzlich machte das Mädchen halt. Die Treppe mündete auf 5„ 5 ging nicht weiter. Ringsherum war Mauerwerk. Aber jetzt ſtieß ihre taſtende Hand ge Holz. War es eine Tür“ 16 f e Then beuge ſich vor und lauſchte. Dumpfes Gemurmel ſchlug an ihr Ohr. Eintönig, entnervend klang es. Das Mädchen war nahe daran, den Verſtand zu ver⸗ lieren. Sie wußte nicht, was ſie tat, als ſie die Hände hob und mit den Fäuſten gegen die Tür trommelte. Das Mur⸗ meln verſtummte. Schritte ſchlurrten herbei. Die Holz⸗ füllung bewegte ſich, und— dann taumelte Thea in ein niederes Zimmer. Die alte Santuzza ſtand vor ihr. Ueber das hexenhafte Geſicht der Greiſin glitt ein 1 0 dich „Hat er dich heruntergeführt, Mädchen?“ wiſperte ſie. „Wer? Von wem ſprechen Sie?“. 5 „Von dem namenloſen Ritter! Dem Mann mit dem Goldhelm, hi, hi.“ Die Alte kannte alſo das Geheimnis des Bildes. Thea wankte an der Frau vorbei und fiel auf einen Stuhl. Auf einem Tiſch lagen ein Gebetbuch und ein Roſenkranz. „Um Gottes willen, laſſen Sie mich aus dem Palaſt hinaus!“ flehte ſie. Die alte Frau nickte. „Hab's ja gleich am erſten Abend geſagt, daß Sie fort⸗ gehen ſollen“, ſagte ſie, und der Ausdruck ihres verwitter⸗ ten Geſichtes wurde düſter.„Sah ja den Tod hinter Ihnen ſtehen. Er hielt ein Meſſer „Führen Sie mich hinaus, Santuzza!“ bat Thea mit bebender Stimme. „Sie dürfen mich aber nicht verraten und nie, nie wieder zurückkommen!“ „Niemals, ich ſchwöre es. Und ich werde ſchweigen.“ Die Alte hatte ein Tuch über die Schultern gehängt. Jetzt ergriff ſie die Hand Theas. „Kommen Sie, Mädchen!“ „Wenn— wenn wir jemand treffen?“ ſchauderte Thea. „Uns wird niemand ſehen. Ich kenne den alten Palazzo wie meine Taſche. Und die Belloni auch, hi, hi.“ Thea wurde durch winklige Gänge, unter Bogen und über Treppen geführt. Man befand ſich offenſichtlich in den Kellerräumen des Palaſtes, denn die Grundmauern waren feucht und rochen nach Moder. Nirgends war ein Laut zu hören. Nur einmal, als man an einem vergitter⸗ ten Fenſter vorüberkam, gluckſte Waſſer in unheimlichen Tönen. Dann ging es eine ſchmale, gewundene Stiege hin⸗ auf, und ſchließlich ſtand man vor einer engen Tür. Die Alte kramte einen Schlüſſel aus ihrer Taſche, ſchob ihn in das roſtige Schloß, und die Pforte drehte ſich kreiſchend in den Angeln. Thea ſpürte den Abendwind, drehte ſich zurück und wollte Dankesworte ſtammeln. Aber die alte Frau ſtieß ſie ein⸗ fach hinaus, und dann fiel die Tür zu. Verwirrt ſah Thea ſich um. 5 Rechts und links dehnte ſich eine ſchmale Gaſſe, die ſie nie geſehen hatte und die in Dunkelheit dalag. Zwei Schritte von ihr entfernt begrenzte ein niedriges Eiſen⸗ gitter einen Waſſerarm. Im Schein einer matten Laterne war eine Brücke erkenntlich. Thea lief auf die Brücke zu, überquerte ſie und rannte, wie von Furien gepeitſcht, durch Straßen, Gaſſen, über Plätze. Endlich blieb ſie, vor Erſchöpfung außer Atem, ſtehen. Aus einer Trattoria erklangen— o wie tröſtend— Gi⸗ tarrenklänge und Geſang. Jetzt wurde die Tür geöffnet, und ein Mädchen kam heraus. Es trug das venezianiſche Franſentuch, hochhackige Pantoffel und in der Rechten eine ſtrohumflochtene Weinflaſche. Als ſie Thea erblickte, machte ſie halt. „Iſt die Signorina krank?“ fragte ſie mit der freund⸗ lichen Teilnahme der Südländerin. „Ich— ach nein— bloß— ich habe mich verlaufen und — bin ein bißchen erſchrocken.“ Ein gutturales Lachen ertönte, lieb, warm und tröſtend. „Ich ſehe, die Signorina iſt eine Foreſtiera, eine Fremde. Die verlaufen ſich leicht in unſeren Gaſſen. In welchem Albergo n ahnt die Jgme? Ich werde ſie führen.“ e V** N(FJortſetzung folgt) Err Deutſcher Mai Der Mai iſt gekommen! Das war der Jubelruf des deut⸗ ſchen Volkes an den Maifeiern, die wir dor Ausbruch des Krieges begingen. Für uns war durch den nationalen Sozia⸗ lismus der 1. Mai nicht nur ein nationaler Feiertag, an dem wir die große Gemeinſchaft aller Schaffenden bekundeten, ſon⸗ dern er war ein Triumphtag der ſozialiſtiſchen Idee überhaupt, an dem man erkennen konnte, wie innig verſchmolzen das deutſche Volk in ſeiner wiedergewonnenen Einigkeit geworden war. Wahrlich, an dieſem Tage marſchierte alles in Reih und Glied und war erfüllt von der Luſt am Leben, weil ſich dieſes Leben wieder lohnte, denn der Führer der Nation hatte jedem ſeinen ihm eigenen Wert wiedergegeben, hatte die Unter⸗ ſchiede beſeitigt, nach denen die Menſchen in Eigennutz und Dünkel ſich früher glaubten ſelbſt einſchätzen zu dürfen, indem die einen auf ihren Namen pochten, die anderen auf einen Titel, und wieder andere auf ihr Vermögen. Dieſer äußeren 8 g des Menſchen aber ſetzte der Führer den inneren Wert entgegen, der allein beruhen konnte auf Leiſtung und Charakter. Mit dieſer Wertung des Menſchen aber mußte aus dem Volke der Begriff eines Proletariers verſchwinden. Der Arbeiter gewann einen neuen eigenen Stolz, denn er ſah — Unter dem Maibaum. Weltbild⸗Archiv(M). ſein Wirken nicht mehr als Frondienſt für irgendwelche egoiſti⸗ ſchen oder kapitaliſtiſchen Intereſſen an, ſondern ſah ſich als Mitſchaffender der Nation, als ein Diener des Gemeinwohls. Wir alle wiſſen, daß dieſe Umformung der Werte bei uns noch nicht abgeſchloſſen war. Wir wiſſen, daß wir uns mitten in dem großen Erziehungsprozeß zum nationalen Sozialis⸗ mus befanden. Aber das war die Freude unſeres Daſeins, daß wir dieſem großen Ziele mit Energie entgegenmar⸗ ſchierten. Ein Volk, das ſich ſolche inneren Aufgaben von größtem Ausmaße geſtellt hatte wie das deutſche Volk, iſt im Innerſten ſeines Weſens friedfertig geweſen. Heute aber müſſen wir erkennen, daß mächtige und gehäſſige Feinde uns dieſen inne⸗ ren Frieden und dieſe innere Freude nicht gegönnt haben. Es waren jene kapitaliſtiſchen und plutokratiſchen Kreiſe, die keine entproletariſierten Völker gebrauchen konnten, weil ſie darin eine Gefahr witterten für ihre Dividenden, die nicht aufgebaut waren auf der Ehre der Arbeit und der Freiheit des Arbeiters, ſondern die nur zu erſchachern waren, wenn der Profit das oberſte Geſetz und den Sinn der Arbeit bildete. n—.— Untergehen begriffen war. Damals erhielt das ren W . Beute feiert das deutſche Volt ſeinen natſongten Feiertag mitten im Kriege. Es wehen keine Fahnen in den traßen, und es finden keine offiziellen Aufmärſche und Feiern ſtatt. Aber im Herzen jedes einzelnen iſt das wunderbare Gefühl der Genugtuung, daß er auch an dieſem Kriegsmai ſeinen Feiertag begehen kann, weil er weiß, daß ihm dadurch der Dank abgeſtattet wird für den arbeitsvollen und unermüdlichen Einſatz der letzten Monate. Die Ideale, die uns den 1. Mai geſchenkt haben, werden wir nie wieder laſſen. Der Maien⸗ glaube unſeres Volles, die feſte Zuverſicht, daß den jungen Rationen die Zukunft gehört, gibt uns auch die Gewißheit des Sieges. Elne neue Welt iſt aufgeſtanden gegen die alten und morſchen Kräfte der Finſternis. Ein Volk ringt um ſei⸗ nen Frühling und iſt ſich ſeiner nie verſiegenden Lebenskraft bewußt, denn auch unſer Kampf iſt Bejahung des Lebens, iſt 7 0 von dem urewigen Willen des Wachstums der ation. Für den einzelnen aber bleibt dieſer Maſentag der reinſte Quell der Freude und Erholung. Wir brauchen uns nicht zu ſchämen unſerer Maienluſt inmitten diefer ernſten Zeit, weil wir dieſen Tag der Freude redlich verdient baben, weil wir ihn uns leiſten können. Die Einigkeit und Geſchloſſenheit unſeres Volkes gibt unſerem Schaffen eine ſolche Intenſität, wie ſie nirgendwo anders in gleichem Ausmaße zu finden iſt. Auch in dieſem Schaffen iſt die gleiche Freude zu ſpüren, die unſeren Feiertag durchdringt. Wir wiſſen, all unſer Tun gilt dem Ganzen, all unſer Tun iſt Dienſt am Vaterlande, und vom Führer bis zum letzten Volksgenoſſen ſind alle von dem gleichen Geiſt, von dem gleichen Willen durchdrungen, eine einzige verſchworene Schickſalsgemeinſchaft, in der keiner für ſich allein etwas gewinnen oder verlieren kann, ſondern jeder nur ſein eigenes Ich zu erfüllen vermag im Rahmen der großen Gemeinſchaft. Dieſe Gemeinſchaft aber wird den deut⸗ ſchen Sozialismus zum Siege führen und den deutſchen Völkerfrühling vollenden. G. B. Wie das Flaggenlied entſtand Das Flaggenlied der deutſchen Marine, das jetzt wieder öfter aufklingt(ſein Refrain beſchließt auch das Engelland⸗ Lied von Herms Niel), hat— wie viele Lieder ſeiner Art— eine vergeſſene Geſchichte Niemand weiß heute mehr, wo und wann es zum erſtenmal geſpielt wurde. Nur der eine oder andere erinnert ſich vielleicht, daß die Helden der„Iltis“ dieſes Lied in jener Sturmnacht ſangen, als ihr Schiff im g laggenlied ſeine klaſſiſche Weihe und wurde damit volkstümlich wie kaum ein anderes. Vergeſſen aber blieben Dichter und Komponiſt, beide waren Berliner, und das Lied iſt ebenfalls zum erſten Male in der Reichshauptſtadt geſungen worden. Der Text⸗ dichter Linderer war als Verfaſſer zahlreicher humoriſtiſcher Schriften und Singſpiele bekannt, während der Komponiſt Thiele als Muſiker einen guten Ruf Ganaß Er wirkte als Erſter Kapellmeiſter an der früheren Krollſchen Oper und nebenbei als Glockenſpieler an der Parochialkirche. In einem von Linderer verfaßten und von Thiele komponierten Sing⸗ ſpiel„Unſere Marine“, das 1883 in Berlin im damaligen alten American⸗Theater erſtmalig über die Bretter ging, bil⸗ dete das Flaggenlied den Mittelpunkt der Handlung. Von da aus nahm es ſeinen Weg durch ganz Deutſchland. E. H. Vogelſtimmen im Volksmunde b Das Volk ſuchte von jeher auch die Stimmen der Vögel zu deuten und aus ihrem Singen und Zwitſchern Wörter und Sätze herauszuhören. Die einzelnen Gegenden berichten frei⸗ lich von ganz verſchiedenen Alle Jar In der Altmark hört man die Lerche rühmen:„Alle Jungfern ſind ſchö—ne, ſind ſchö—ne“. Und die Schwalbe läßt man antworten:„Aber du ſallt ſe ſehen, wenn ick 15 ſeh, wenn ick ſe ſeh, wenn ſe in die Küche gahn, wenn ſe in die Küche gahn.“— Und ruft bei ſtürmiſchem Aprilwetter die Meiſe dem Bauer ratend zu: Flick diren Pelzl“, ſo wird ſie vom Rotſchwänzchen unterſtützt, das deutlich ſich vernehmen läßt:„Hüt dich!“ Der Fink küm⸗ mert ſich um alles, er ſchreit jeden Wanderer an, den er an⸗ trifft; was Wunder, daß man ſchon Legionen von Ratſchlä⸗ gen, von naſeweiſen Reden uſw. von ihm gehört haben will. Ihren Namen rufen der gefräßige Kuckuck und der Pivol, der ſich ſelten blicken läßt und deſſen Ruf man auch mit:„Bier hol'!“ überſetzt hat. Von Braut und Bräutigam vom. ſen und Scherzen, hört der Landmann viel aus den Vogel⸗ ſtimmen. Nur der Sperling, der Proletarier der Vogelwelt, kümmert ſich nicht um ſolche Sachen. Er denkt viel müchter⸗ ner, und wenn er irgendwo einen fetten Biſſen bemerkt. ſtürzt er mit geſträubten Flügeln darauf los, aus voller Keh⸗ le ſchreiend:„Will ich! Will ich!“ Die Goldammer unterhält ſich mit dem erntenden Bauer auf dem Felde. Um häusliche Angelegenheiten kümmern ſich die Enten, Gänſe und Hüh⸗ ner, während das Taubenpärchen ſich enſeitig Liebens⸗ würdigkeiten ſagt.— Kurzum man ſiehl, daß das Volk ſich gern um die Natur und ihre Bewohner kümmert. und daß es der Tierwelt große Liebe entgegenbringt,