S . . 5 2 Rr. 104 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 4. Mai 1940 — m Spiegel der Zeit Die deut en Siege in Norwegen. Es iſt keine Ueberteibung, ſondern nur die Feſtſtellung einer Tatſache: die ganze Welt ſteht unter dem Eindruck es deutſchen Siegeszuges in Norwegen. Verſteht ſich, daß das deutſche Volk ſtolz iſt auf die Lei⸗ tungen ſeiner Wehrmacht und ihr aus vollem Herzen dankt. der Führer hat dieſem Danke durch ſeinen Tagesbefehl vom 30. April in würdigen Worten Ausdruck verliehen. Er hat dabei auf die gewaltige Bedeutung hingewieſen, die der Herſtellung einer Landverbindung zwiſchen Oslo und Drontheim zukommt.„Damit iſt die Abſicht der Alliierten, uns doch noch durch eine nachträgliche Beſetzung Norwe⸗ gens auf die Knie zwingen zu können, endgültig geſchei⸗ ert“ Mit dieſen Worten ſeines Tagesbefehls umreißt der Führer die ſtrategiſche Bedeutung des deutſchen Sieges, der entſcheidend war. Das haben die Vorgänge der beiden letz⸗ en Tage ſofort erwieſen: die Engländer haben das Gebiet von Andalsnes fluchtartig räumen müſſen. Mit voller Wucht drängten die deutſchen Streitkräfte nach. Schon am 2. Mai aben die deutſchen Truppen in Andalsnes die deutſche Reichskriegsflagge gehißt. Mittlerweile haben auch die deut⸗ ſchen Truppen, die von Bergen oſtwärts marſchierten, mit den deutſchen Truppen, die von Oslo nach Weſten vorſtie⸗ ßen, ſich vereinigt. Damit war das Schickſal der engliſchen Landungstruppen entſchieden: ſie ſind geſchlagen, endgül⸗ tig geſchlagen. Süd⸗ und Mittelnorwegen befinden ſich feſt in der Hand der deutſchen Wehrmacht. Es iſt den Englän⸗ dern nicht gelungen, Drontheim in ihren Beſitz zu bringen und dadurch die geſamte deutſche Stellung in Norwegen zu gefährden Immer wieder hatte die engliſche Preſſe auf die Bedeutung dieſes Platzes hingewieſen, immer wieder hatte ſie ſeine Einnahme gefordert, und der engliſche Generalſtab hatte denn auch Eliketruppen dafür zur Verfügung geſtellt. Es war vergebens. Die deutſche Wehrmacht brachte den Engländern eine vernichtende Niederlage bei. Man kann die Größe dieſer deutſchen Leiſtung erſt voll ermeſſen, wenn man an die ungeheuren Schwierigkeiten denkt, die ſich un⸗ ſerem Vormarſch entgegenſtellten: das gebirgige Gelände, denkbar ungünſtige Witterung, überall Straßenſperren (von den zurückgehenden Norwegern angelegt), zerſtörte Brücken uſw. Trotz alledem ein vollkommener deutſcher Sieg— das iſt eine ſoldatiſche Glanzleiſtung erſten Ran⸗ ges, die ſich der des Blitzkrieges gegen Polen gleichwertig an die Seite ſtellen kann. Um ſie völlig zu würdigen, muß man ſich noch die Entfernungen vorſtellen: von Kriſtian⸗ ſand nach Drontheim iſt es ſo weit wie von Berlin nach München und der Raum, in dem gekämpft wurde, iſt faſt ſo groß wie Polen Der deutſche Sieg in Norwegen iſt ſtra⸗ tegiſch taktiſch, aber auch politiſch von allergrößter Bedeu⸗ tung, Das muß ſogar die engliſche Preſſe, wenn auch nur widerwillig und mit allerlei Verbrämungen, zugeben. Bei den Neutralen aber haben die deutſchen Siege ſtärkſten Eindruck gemacht. Neue Kriegsgebiete geſucht Da hat nun Herr Chamberlain, der doch ſonſt ſo red⸗ ſelig iſt, ſich ſchon ſeit vielen Tagen um Erklärungen in ſeinem Unterhaus herumgedrückt— die engliſchen Nieder⸗ lagen hatten ihm offenbar, wie man zu ſagen pflegt,„die Sprache verſchlagen“. Oder aber er ſchwieg, weil er auf die engliſchen Siege in Norwegen warten wollte. Schließlich mußte er indes doch reden. Siege konnte er frei⸗ iich den Herren des Parlaments nicht mitteilen. Deshalb Machte er es ſo wie immer in ſolchen Fällen: er ſchwindelte, berdrehte und redete drum herum— aber es war für die Unterhausmitglieder doch verſtändlich genug, um heraus⸗ zufinden, daß England in Südnorwegen total geſchlagen wurde. Die einzige Heldentat, die Herr Chamberlain ſeinen ſtaunenden Unterhausmitgliedern zu verkünden wußte, war die Tatſache daß England„jetzt ſämtliche Streitkräfte aus Andalsnes zurückgezogen hat, ohne einen einzigen Mann zu verlieren“ Wofür Herr Chamberlain allen engliſchen Soldaten ſeine höchſte Bewunderung zum Ausdruck bringt. Die üblichen Tiraden in der Chamberlain⸗Rede intereſſie⸗ ren uns nicht. Das engliſche Volk wird ſelber urteilen müſ⸗ ſen über die Hiobsbotſchaften, die ihm ſein Premierminiſter mitgeteilt hat. Aber eines intereſſiert uns in dieſer Rede, das ſind die Hinweiſe, die Chamberlain auf das Mit; telmeer gemacht hat. Schon vorher kamen die amtlichen Meldungen aus London, daß England auf Grund angeb⸗ licher Aeußerungen„autoriſierter engliſcher Kreiſe“ ſich zu Vorſichtsmaßnahmen im Mittelmeer veranlaßt ſehe. Als die italieniſche Preſſe auf dieſe Ankündigung mit Achſel⸗ zucken reagierte, kam prompt die zweite Meldung, die be⸗ ſagte, daß in Aegyplen auf Grund der Lage oewiſſe Sicherungsmaßnahmen ergriffen worden ſeten, und jetzt er⸗ klärt Herr Chamberlain im Unterhaus, daß die Zurückzie⸗ hung der engliſchen Truppen aus Südnorwegen eine Ent⸗ laſtung der engliſchen Flotte zur Folge hätte die deshalb im Mittelmeer verſtärkt eingeſetzt werden könnte. Deut⸗ licher geſprochen heißt das: England hat mit ſeinen Plänen, torwegen zum Kriegsſchauplatz zu machen, auf Grund der deutſchen Gegenaktion Schiffbruch im übertragenen und im wahren Sinne des Wortes erlitten Norwegen iſt nicht eine engliſche, ſondern eine deutſche Front geworden. Herr hamberlain aber macht aus der Not eine Tugend und er⸗ klärt ſeinen ſtaunenden Unterhausmitgliedern, daß durch die Niederlage der engliſchen Truppen in Südnorwegen engliſche Schiffe frei würden, um im Mittelmeer für icherheitsmaßnahmen eingeſetzt zu werden!! Herr Cham⸗ berlain teilt dann mit, daß ein britiſches und ein franzöſi⸗ ſches Schlachtſchiff, Kreuzer und Seeflugzeuge ſchon im Mit⸗ elmeerbecken liegen und ſich auf dem Wege nach Ale⸗ kandria befinden.„Auf zum Mittelmeer“ ſcheint die neue Theſe des engliſchen Premiers zu heißen, aber ritannien ſollte doch aus dem mißglückten norwegiſchen benteuer gelernt haben, daß die Kriegsausweitungspläne nicht ſo einfach zu verwirklichen ſind, wie ſie ſich in den Hirnen demokratiſcher Staatsmänner darſtellen. 6000 Offiziersanwärter vor dem Führer DB Berlin, 3. Mai. Der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber hatte am Freitag über 6000 junge Offiziers und Führeranwärter des Heeres, der Luftwaffe und der Waf⸗ fen⸗ I im Sportpalaſt verſammelt. In eindrucksvoller An ⸗ ſprache ſtellte der Führer ſeinen jungen Kameraden die Aufgabe, die ſie an der Front im Kampf um Sein oder Nichtſein unſeres Volkes zu erfüllen haben. f Generalfeldmarſchall Göring beſchloß den Appell mit einem Sieghel 5 Führer 815 jungen Soldaten zeig ten durch ihre begeiſterten Heilrufe, daß ſie ihren Oberſten Befehlshaber verſtanden haben. i Auch Lauterbacher eingerückt Obergebietsführer Axmann Vertreter des Jugendführers. 5 DNB. Berlin, 3. Mal. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches Baldur von Schirach, der als Gefreiter in einem Infanterie⸗Regiment im Weſten ſteht, gibt bekannt: „Stabsführer Lauterbacher hat mir erneut den Wunſch vorgetragen zur Wehrmacht einrücken zu dürfen. Ich habe daraufhin. den Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht gebeten, den Obergebietsführer Arthur Ax⸗ mann, zurzeit Unteroffizier in einem Infanterie⸗Regiment an der Weſtfront, mit Wirkung vom 1. Mai für meine Ver⸗ tretung zu beurlauben. Der Führer hat meiner Bitte ent⸗ ſprochen. Ich übertrage daher die dem Stabsführer Lauter⸗ bacher erteilten Vollmachten auf den Obergebietsführer Ax⸗ mann und unterſtelle ihm die geſamte Hitlerſugend. Für die von Stabsführer Lauterbacher unter beſonders ſchwie⸗ rigen Umſtänden geleiſtete Arbeit ſpreche ich ihm meine Anerkennung aus. Obergebietsführer Axmann führt ab 3. Mai bis auf meinen Widerruf die Dienſtbezeichnung „Bevollmächtigter Vertreter des Jugendführers des Deut⸗ ſchen Reiches“. Obergebietsführer Axmann vertritt mich auch in meiner Eigenſchaft als Reichsleiter der NSDAP.“ * Obergebietsführer Arthur Axmann wurde am 18. Febr. 1913 in Hagen in Weſtfalen geboren. 1925 trat er in die Hitlerjugend ein und im Jahre 1931 in die NSDAP. Im gleichen Jahre wurde er als Referent für nationalſoziali⸗ ſtiſche Jugendbetriebsarbeit in die Reichsleitung der NS⸗ DAP berufen. Im Maj 1933 ernannte ihn Reichsjugend⸗ führer Baldur von Schirach zum Chef des Sozialen Amtes in der RIF. Im Oktober wurde er zum Obergebietsführer befördert. Obergebietsführer Axmann iſt der Schöpfer des Reichsberufswettkampfes der deutſchen Jugend, deſſen ver⸗ antwortlicher Leiter er ſeit 1934 ſechsmal geweſen iſt. Nach Ausdehnung des RBW im Herbſt 1937 auf alle ſchaffen⸗ den Deutſchen wurde Axmann auch zum Leiter dieſes in der Welt einzig daſtehenden Berufswettſtreites ernannt. Bei Beginn des Polenfeldzuges trat Axmann unter die Waffen. Als Gefreiter, ſpäter als Unteroffizier ſtand er in einem Infanterie⸗Regiment im Vorfeld des Weſtwalles, wo er auch zu mehreren Späh⸗ und Stoßtruppunternehmen ein⸗ geſetzt wurde. Die erſten Kriegsverdienſtkeeuze An 34 Arbeiter des Bauſtabes Speer. Berlin, 4. Mai. Das Kriegsverdienſtkreuz, das für her⸗ vorragenden Einſatz in der Heimat geſtiftet wurde, iſt am 1. Mai erſtmalig an 34 deutſche Arbeiter des Bauſtahes Speer verliehen worden. Im Auftrage des Führers überreichte Generalfeldmarſchall Göring in Anweſenheit des General⸗ bauinſpektors Speer den verdienten Arbeitern die Auszeich⸗ nung und ſprach ihnen für ihre Leiſtungen Dank und be⸗ ſondere Anerkennung aus. DNB. meldet dazu ergänzend noch Folgendes: Zu Be⸗ ginn des Krieges erhielt Generalbauinſpektor Speer vom Reichsminiſter der Luftfahrt, Generalfeldmarſchall Göring, den Auftrag, Rüſtungsbauren der Luftfahrt im geſamten Reichsgebiet in kürzeſter Friſt zu erſtellen. Durch die ſofortige Einſtellung aller Neugeſtaltungsbauten in Berlin, Hamburg, Nürnberg und anderen Städten des Reiches wurde eine große Anzahl von Fachkräften für dieſe kriegswichtigen Bauten freigemacht. Selbſtverſtändlich ſtell⸗ ten ſich der Durchführung dieſes großen Auftrages auch e r⸗ hebliche Schwierigkeiten in den Weg die vor allem in den außergewöhnlichen Witterungsumſtänden des letzten Winters ihren Grund hatten Dabei zeigte ſich jedoch, wie ſehr das Wort des Führers, daß jeder in dieſem Kriege ſeine Pflicht auf dem Poſten, auf den er geſtellt wurde, bis zum äußerſten zu tun habe, Widerhall im ganzen deutſchen Volke gefunden hat. Die erſtmalige Verleihung des Kriegs⸗ verdienſtkreuzes an 34 Arbeiter des Bauſtabes Speer hat folgende Vorgeſchichte: Als im Januar der Rekordwinter mit ſeiner außer gewöhnlichen ſtrengen Kälte hereinbrach, lähmte er auch überall die Bautätigkeit. Auf einzelne wichtige Rü⸗ ſtungsbauten konnte aber unter keinen Umſtänden verzich⸗ tet werden. Man griff zu allen Mitteln, die die Technik bot, und doch war auch hier wie an der Front letzten Endes wieder die Einſatz⸗ und Opferbereitſchaft des einzelnen Man⸗ nes ausſchlaggebend. Die 34 heute durch die Verleihung ausgezeichneten Männer hatten gerade mit der Errichtung eines großen Stahlſkeletts für einen Fabrikbau begonnen, als ihnen die Kälte die froſtklirrenden Eiſenſchienen aus den Händen reißen wollte. Aber ſie gaben nicht nach. In härteſter Arbeit richteten ſie bei oft mehr als 20 Kältegra⸗ den in der Zeit vom 8. Januar bis 20. Februar 1940 Stück um Stück des Baues auf, und als der Winter endlich nach⸗ ließ, ſtand auch das fertige Stahlgerippe. Friſtgerecht konnts mit der An 5 n ungen in = 0 2 7* Zielbewußte Geſundheitsführung Einſatz der NS.⸗Schweſter und der„Hilfsſtelle Mutter und Kinh“ auf dem Lande. RS. Aus der Geſundheitsführung auf dem Lande iſt die Arbeit der NS.⸗Schweſter nicht mehr wegzudenken. Sie hat ſich aufgrund ihrer umfaſſenden Tätigkeit einen her⸗ vorragenden Platz draußen in den Dörfern geſichert. Es war nicht ganz leicht, die NS.⸗Schweſter, die wir in einem Dorfe aufſuchen wollten, zu erreichen, da ſie dauernd unterwegs ſein muß. Aber ſchließlich trafen wir ſie doch, ſelbſtverſtändlich gleich mitten in der Arbeit. Ein Paar Jungens des Dorfes ſtanden um ſie herum und die Schweſter war gerade dabei, einem Jungen das Knie zu verbinden. Lachend meinte die Schweſter, daß ſie öften mitten auf der Straße anhält, um einen ſolchen„Schnellver⸗ band“ anzulegen und damit erſte Hilfe zu geben. Wir laſſen uns in einem kurzen Geſpräch berichten, wie der tägliche Dienſt einer NRS.⸗Schweſter draußen vor ſich geht. Der Haupt⸗ einſatz gilt der allgemeinen Gemein depflege, die ſich ſelbſtverſtändlich nicht nur in der Krankenpflege erſchöpft, ſon⸗ dern die weit über dieſes beſondere Arbeitsfeld hinausgeht. „Vorbeugen iſt beſſer als Heilen“— dieſes iſt der Leitſatz ihrer Arbeit. So hat ſie überall ihr wachſames Auge, überall iſt ſie zur Soforthilfe bereit, jederzeit kann ſie die ihr geſtell⸗ ten Aufgaben erfüllen. Insbeſondere nimmt ſie ſich auch der älteren Leute des Dorfes an; aber ſie kennt auch genau die Jugend und weiß, wo geholfen und eingeſchritten werden muß, wo dieſes oder jenes beſſer gemacht werden kann, wo eine beſtimmte Anweiſung zweckmäßig iſt, wo etwas geändert werden kann, wenn es nicht klappen ſollte. Eine beſondere Aufgabe hat die NS. ⸗Schweſter ſelbſtverſtändlich gerade in dieſen Wochen zu erfüllen. Neben ihrer ganzen umfaſſenden beruflichen Tätigkeit ſehen wir ſie noch ununterbrochen am Werk, die politiſchen Tagesereigniſſe zu erläutern, Aufklärung zu geben, Unklarheiten zu beſeitigen, Unterricht zu erteilen uſw. Wenn von der Betreuung und Geſundheitsführung un⸗ ſeres Landvolks geſprochen wird, dann muß damit aber auch gleichzeitig die Arbeit der unzähligen„Hilfsſtellen für Mukter und Kind“ erwähnt werden. Ihre Sorge und ihr Einſatz gilt dem Quell unſeres Lebens. Mütter, die uns immer wieder neues Leben ſchenken, geſunde kleine Kinder, Mädchen und Buben, ſie werden von der„Hilfsſtelle Mutter und Kind“ umſorgt und umhegt. Mit dieſem Werk hat die Partei eine der ſegensreichſten Einrichtungen geſchaffen, gilt es doch, der deutſchen Mutter Not und Sorge für immer fern⸗ zuhalten. Das Hilfswerk unterſtützt die jungen Mütter im Haushalt, es ſorgt dafür, daß die Kinder geſund und kräftig heranwachſen, es gibt jährlich Tauſende von Kindern in Er⸗ holung und es vermittelt den Müttern, die fahrelang ohne Ausſpannung unermüdlich ihre Pflicht getan haben, den not⸗ wendigen Erholungsurlaub zum Schöpfen neuer, friſcher Kraft. „Mutter und Kind“ iſt damit zu einer Angelegenheit des Her⸗ zens geworden, zu einer Angelegenheit unſeres Volkes, welches auf dieſe Weiſe unſeren Müttern ſeinen Dank abſtatten will. So ſehen wir, wie der Nationalſozialismus klar und ziel⸗ bewußt die Geſundheitsführung auf dem Lande, der heute eine ganz beſondere Aufgabe zufällt, durch die NS. ⸗Volks⸗ wohlfahrt, ſichergeſtellt hat. Der 1. Mai am Weſtwall KRundfunkſpielſchar bei den FJeldgrauen.— Froher Sang und Klang aus der Heimat. (P. A.)„10 Uhr antreten!“ ſtand auf dem Dienſtplan einer Kompanie, die irgendwo vorn an der Weſtfront Quar⸗ tier bezogen hat. Mit einem Lied marſchierte die Kompa⸗ nie durch die kleine Ortſchaft nach der grünen Wieſe, die dort unten am Fluß liegt. Inzwiſchen 72 5 ſich hier auch die HJ⸗Rundfunkſpielſchar des Reichsſenders München auf⸗ gebaut, um in einer kurzen Feierſtunde gemeinſam mit den Soldaken den Mai einzuſingen. Unwillkürlich gehen unſere Gedanken beim Anblick des Bildes zurück zu den Maifeiern der Jahre vor der Macht⸗ übernahme. Haß und Hader marſchierten durch die Stra⸗ ßen. Ein Millionenheer von Arbeitsloſen klagte die Miß⸗ wirtſchaft im ganzen deutſchen Vaterlande an. Eine neue Zeit brach an. Geeint ſtellte ſich das ganze Volk hinter ſei⸗ nen Führer. Aus dem 1. Mai wurde der Tag der natto⸗ nalen Arbeit. Einen einzigen Block bildet heute enger und feſter denn je, die Front in der Heimat und die Kolonnen rattern über die Straßen am Weſtwall, und unſere ſteg⸗ reichen Flugzeuge kreiſen ſtolz in der Luft. Hier unten aber auf der blühenzen Wieſe bringt die Rundfunkſpielſchar den feldgrauen Soldaten einen Gruß aus ihrer Heimat und ſingt und ſpielt ihnen frohe Maienlieder. Die Soldaten er⸗ weiſen ſich als dankbare Gäſte für dieſe ſchöne Freizeitge⸗ ſtaltung, die ihnen bereitet wird. Sie bereuen es auch nicht mehr, daß ſie am 1. Maj, an dem ſie eigentlich dienſtfret haben ſollten, antreten mußten, erfreuen ſich an der Muſik, an dem Lied und ſingen ſchließlich felber mit, Maienlieder, Soldatenlieder, Lieder aus ihrer Heimat. Unſere Soldaten kämpfen von früh bis ſpät, und wenn ſie nicht gerade in der vorderſten Front eingeſetzt ſind, dann kämpfen ſie gemeinſam mit dem Bauern oder dem Win⸗ zer für die Ernährung unſeres Volkes, gehen in gleichem Schritt und Tritt mit ihrem Kamerad Bauer hinter Egge und Pflug. Um ſo dankbarer ſind ſie aber dann auch, wenn ihnen ihre Freizeit ſchön ausgeſtaltet wird, ſo wie auch bei dieſer Kompanie am 1. Mai Mit einem kameradſchaftlichen Händedruck wird die Rundfunkſpielſchar von den Soldaten verabſchiedet. Weiter geht die Fahrt zu dem nächſten Trup⸗ penteil.„Machts gut, und kommt bald wieder...“ Ulrich Maletzki. Frauen helfen emander Die Keichsfrauenführerin in Stuktgart. DNB Stuttgart, 3. Mal Reichsfrauenführerin Scholtz⸗ Klink ſprach in Stuttgarr im Rahmen einer Feierſtunde zu den ſchwäbiſchen Frauen. Nach einer Anſprache des Gau⸗ leiters Reichsſtatthalter Murr, in der dieſer den Frauen ſeinen Dank ausſprach für den ſchlagartigen und tatkräfti⸗ gen Einſatz, nahm die Reichsfrauenführerin das Wort. Bei Behandlung der großen Aufgaben der deutſchen Frauen in dem uns aufgezwungenen Krieg werde ſich die NS⸗Frauenſchaft in einem Appell an alle Frauen wenden, ihre in kriegswichtigen Betrieben tätigen Schweſtern durch bereitwillige Hilfe zu entlaſten. Wenn man die Laſten auf mehrere Schultern verteile, könne man die Ueberbürdung einzelner verhindern. Durch die Bildung von ſogenannten Reſervegruppen werde es möglich ſein, die Arbeit gerecht zu verteilen. Auch durch unmittelbare Hilfe wie Kinder ⸗ überwachung uſw. könne viel getan werden. Dabei dürfe man auch die Bäuerinnen und Landarbeiterinnen nicht ver⸗ geſſen, die ſeit Jahren auf ſchwerem Poſten ſtehen. E „ . * * * Hiranke Soldaten aufs beſte betreut bk. Die Wehrmedizin von heute iſt eine glänzende Widerlegung der alten Satire auf die Revierſtube von anno dazumal. Gewiß, der Zimperliche und das hypo⸗ chondriſche Mutterſöhnchen wird auch heute nicht bei den Truppenärzten Gehör finden und für eingebildete Kranke ſind die prächtigen modernen Lazarettbauten der Wehr⸗ macht nicht errichtet worden in jahrelanger Arbeit. Allein, der wirklich kranke Soldat wird hier den Weg zu ſeiner Geſundung ſtets geöffnet finden und die neueſten ärzt⸗ lichen Gerätſchaften und Heilweiſen werden ihm dienen. Jeder Verdacht, es könne ſich hier um eine zweit⸗ rangige Behandlung, eine Art gedankenloſer Maſſenab⸗ fertigung handeln— etwas, was wir aus menſchlichen und ſozialen Gründen verpönen müſſen— wird bereits abgewieſen durch die großzügige und vornehme Bauweiſe ſowie innere Ausſtattung eines Heeres⸗Standortlazarettes, wie etwa diejenige in Münſter. Wie alles in dieſem Lazarett abgeſtimmt iſt auf individuelle Betreuung, ſo iſt der weitausholende nach Süden ſchauende Bau entwickelt aus den individuellen Geſetzen der Landſchaft und ſeiner baulichen Ueberlieferung. Wir ſtehen vor einer der groß⸗ artigſten und noch kaum überholten Krankenhausanlagen, die es in Deutſchland gibt. Man meint, wenn man die Stirnſeite des Baues betrachtet. eine Reſidenz vor ſich zu RHo So weltfroh und erhebend wie die Außenarchitektur den Beſucher anſpricht, iſt auch das Innere des Hauſes. Die weitſpannenden Flügel des Gebäudes fangen die Sonne in reicher Fülle ein. Es gibt von den vielen Kran⸗ kenbetten nur wenige, auf die nicht Sonne fällt: faſt immer kann der Blick des Kranken vom Bett aus in die Land⸗ ſchaft wandern— ganz bewußt haben im Hinblick darauf die Baumeiſter die Fenſterbänke und Türfüllungen niedrig gehalten. Wieviel Sorgfalt, wieviel ſpezielle Bauerfahrung, wieviel fachmänniſches Wiſſen bei dieſem Lazarettbau ver⸗ wendet worden iſt, der erſt im Vorjahr vollendet wurde, und, nicht zuletzt, wieviel Geldmittel hier aufgewendet worden ſind, um dem deutſchen Soldaten eine würdige und zugleich heimelige Heilſtätte zu ſchaffen, das ermißt der Laienblick zunächſt gar nicht. Er muß auf die drei Dutzend ſcheinbaren Kleinig⸗ keiten, die in ihrem Zuſammenklang gerade das Vollendete eines ſolchen Zweckbaues ausmachen, vom Kenner ge⸗ ſtoßen werden.„Sehen Sie, alle Kanten ſind hier abge⸗ rundet, kein Kranker, keine Tragbahre kann hier an einer Mauerecke oder an einem kantigen Türſtock anrennen. Schauen Sie den Korridor entlang— der Bodenbelag, der jedes Trittgeräuſch verſchluckt, geht in ſanfter Wöl⸗ bung in die Wand über. Nirgends ein rechter Winkel, in dem ſich Staub feſtſetzen könnte, nirgends ein Spalt, eine Ritze, auch nicht in der Teeküche, in der ſich Schmutz verkriechen könnte. 5 „Wollen Sie wiſſen,“ erklärt der Chefarzt, indem er uns in ſein Zimmer führt,„welche Temperatur im Augen⸗ blick das Zimmer 122 oder 230 hat?“ Er deutet auf eine Schalttafel an der Wand, eine Siemenskonſtruktrion. Ein kleiner Hebeldruck und ſchon ſpielt der elektriſch gelenkte Zeiger des Fernthermometers und weiſt den vorgeſchrie⸗ benen Wärmegrad. Es iſt heute ein kalter Märztag und ſteifer Wind drückt gegen die Front des Hauſes, doch er kann in keinem Krankenzimmer die Temperaturen herab⸗ ſetzen.— Chefarzt und Heizer wachen darüber. Dies iſt nur eine Kleinigkeit, am Rande erzählt, doch ſie iſt be⸗ zeichnend für die ins kleinſte gehende wunderbare Durch⸗ dachtheit dieſer Anlage. Die Zuſammenfaſſung aller Sparten ärztlicher Be⸗ handlung in einem großen Gebäude, war der leitende Gedanke der Baumeiſter. Lediglich die Abteilung für Ner⸗ ven⸗ und Geiſteskranke iſt abſeits in einem eigenen Ge⸗ bäude gelegen. Im übrigen iſt die Aufgliederung in Trak⸗ ten vermieden, von dem Wirtſchaftsgebäude und dem hygieniſchen und pathologiſchen Iſtitut abgeſehen. Von der chirurgiſchen Abteilung zur Apotheke oder zum Bade, von der Abteilung Innere Medizin zur Kieferſtation— alles iſt verbunden durch lichterfüllte Korridore. Sie zühren auch zur Bäderanlage— ein Glanzſtück des Hauſes. Alles, was die Heilkunſt mit Licht, Waſſer und Elektrizität her⸗ vorgebracht hat an Neuerungen, iſt hier zu finden, und alles iſt eingerichtet worden von einem Kunſtſinn, der durch geldliche Rückſichten nirgends ſpürbar eingeengt wor⸗ den iſt. Sie haben auch offenſichtlich keine beherrſchende Rolle geſpielt, als man im Luftſchutzkeller u. a. einen voll⸗ Tammon oingerichteton Onorationsſgal cin baute Wir fragen einen Abteilungsleiter, der, wie nahezu alle ärztlichen Kräfte im Hauſe, ein erſtklaſſiger Spezialiſt iſt, wie ſich ihm, dem Weltkriegsteilnehmer, das Verhält⸗ nis darſtelle zwiſchen der heutigen ärztlichen Betreuung des Soldaten gegenüber dem Weltkrieg:„Die Wehrmedi⸗ zin“, erwidert er,„kann heutzutage nicht mehr beſſer ſein, als ſie iſt. So etwas wie unſere Bäderabteilung werden ſie zum Beiſpiel in keinem modernen zivilen Krankenhaus finden... Da, leſen Sie,“ der Stabsarzt reicht uns ein paar Schreiben entlaſſener Patienten, Zeilen, die voll herz⸗ lichen Dankes ſind. Kein Wunder, daß die Geneſenden gern und dankbar hierher zurückdenken. Es wird in dieſem Hauſe ja auch ſoviel getan, um die ſeeliſche Kraft, dieſen wunderbrin⸗ genden Heilfaktor, zu mobiliſieren. Dieſer Abſicht dient der Bau als ſolcher, der über einen üchternen„Zweckbau“ durch ſeine beſtrickende Architektur und gediegene Einrich⸗ tung weit hinausgehoben iſt. Ihr dient ferner die Garten⸗ anlage. In einem künſtlichen Weiher kann ſich die Front, ſelbſtgefällig beſpiegeln. Freude als Medizin, dieſem Ge⸗ danken dient auch die umfaſſende Kopfhörer-Radioanlage, die jedem Kranken Unterhaltung ans Bett bringt. Wehr⸗ machtkonzerte und KdF.⸗Veranſtaltungen geben ſchließlich dem Lebenswillen der Kranken immer neuen Auftrieb. Nur eine Kleinigkeit noch: Der Baumeiſter, der uns führt, deu⸗ tet hinauf zu einem Sonnenbalkon:„Können Sie da oben das in die Mauer eingelaſſene Brutkäſtchen für Singvögel ſehen? Das haben wir unſeren Kranken zuliebe getan. Ich weiß, wie ein Patient ſich freut, wenn er vom Bett aus ſieht, wie darin junges Leben zwitſchert...“ Schema, Aſpirin und Jod leben nurmehr in der Mili⸗ tärhumoreske von dereinſt. Gibt es einen überzeugenderen Beweis gegen das gefühlloſe Schema, als die Brutkäſten⸗ Eviſode? Die Schönheit. das ſeeliſche Moment. komm: alſo als Heilkraft in der arztlichen Betreuung des Sol⸗ daten im Dritten Reich in hohem Maße zur Geltung, eben deshalb, weil uns Kraft und Leben jedes Deutſchen ſo koſtbar iſt. N 8 Es wird darum auch nicht geſpart, nicht mit Fürſorge und nicht mit Geld. Das Beſte und Neueſte der ärztlichen Kunſt iſt für den erkrankten deutſchen Soldaten gerade gut. Das iſt der Grundſatz, den wir bei unſerem Lazarett⸗ Beſuche auf Schritt und Tritt verwirklicht fanden. Was deutſche Forſchungserpedition aus Güdamerika mitbrachte Schneckenhäuſer als Trompeten Kurz vor Kriegsausbruch konnte noch eine aus Pro⸗ feſſor ÜUbbelohde- Doering vom Münchener Völkerkunde⸗ muſeum, deſſen Frau und Dr. Diſſelhoff vom Berliner Völkerkundemuſeum beſtehende deutſche Forſchungs⸗ expedititon die reiche Ausbeute einer zweijährigen Tätigkeit in Südamerika in die Heimat verbringen. Der in der Reichshauptſtadt mit der Katalogiſierung und wiſſenſchaftlichen Ausbeute der Fundſtücke beſchäftigte Sacharbeiter am Völkerkundemuſeum gewährte unſerem Mitarbeiter eine Unterredung über den Verlauf und die Ergebniſſe der großen Forſchungsreiſe. Ein ſtattlicher blauer Aktenband enthält die Briefe und Berichte, die die beiden deutſchen Ethnographen unter⸗ wegs für das Berliner Völkerkundemuſeum ſchrieben. Sie geben ein anſchauliches Bild der Schwierigkeiten und Ge⸗ fahren, die zu überwinden waren, bis die viele Tauſende von Fundſtücken umfaſſende Forſchungsausbeute endlich an ihren Beſtimmungsorten angelangt war. Es teilen ſich darin die Völkerkundemuſeen von Berlin und München, doch iſt auch dem Nationalmuſeum der peruaniſchen Hauptſtadt Lima eine Anzahl Sammelobjekte verblieben. Sie ſind als Ausdruck der Dankbarkeit für die Gaſtfreund⸗ ſchaft und wohlwollende Unterſtützung gedacht, die die Re⸗ fie des Landes den beiden Forſchern zuteil werden ieß. „Profeſſor Übbelohde-Doering“, erzählt der junge Ge⸗ lehrte, der gegenwärtig im Berliner Völkerkundemuſeum Dr. Diſſelhoff vertritt,„weilte bereits in den Jahren 1931/32 in Südamerika. Diesmal wurden Ekuador, Bo⸗ livien, Peru und Nordchile bereiſt, wobei das Haupt⸗ gewicht auf archäologiſche Ausgrabungen gelegt wurde. Es ergab ſich hierbei die intereſſante Tatſache, daß, ob⸗ wohl das Zentrum der alten Inkakultur ſich einſt im Hochland von Peru befunden hatte, an der Küſte infolge des teilweiſe ſalpeterhaltigen Bodens und des trockenen Wüſtenklimas weit reichhaltigere Funde gemacht werden konnten als im Innern des Landes. In Ekuador hin⸗ gegen blieben dieſe im allgemeinen auf Tonſcherben, Stein⸗ gebilde und Knochen beſchränkt, da dort Mumien in der feuchten Regenluft ſich nicht erhalten haben. Im ſüdlichen Hochland von Peru arbeitete Profeſſor Übbelohde⸗Doering allein, während Dr. Diſſelhoff ſich an der Küſte Ekuadors betätigte. Gemeinſam wirkten beide Gelehrte im Chicama⸗ tal, wo ſie einer noch ſtark umſtrittenen, uralten Hochland⸗ kultur der Indianer aus dem 12. bis 13. Jahrhundert nachſpürten. Sie iſt gekennzeichnet durch eine beſondere Art charakteriſtiſcher Gefäße. Umfangreiche Grabungen wurden in der Ruinenſtadt Pacatuamu in Nordperu vorgenommen. Es wurden dort Dutzende von Pyramiden unterſucht. Bei den hierbei auf⸗ gefundenen Mumien handelt es ſich allerdings nicht um ſorgfältig einbalſamierte Verſtorbene, wie ſie die alten Aegypter ſo meiſterhaft über Jahrtauſende hinweg für die Nachwelt zu erhalten wußten, ſondern um Tote, die ge⸗ wöhnlich nur durch einen Zufall in dem trockenen Klima mumifiziert wurden. Ihre Köpfe wurden zur näheren wiſſenſchaftlichen Unterſuchung dem Anthropologiſchen In⸗ ſtitut in München überwieſen, dieſes wird vielleicht auch die genauere Zeit feſtſtellen können, in der einſt jene alten Peruaner lebten. Durch einen Zufall ſtieß man außerdem in dieſer Gegend auf intereſſante Höhlengräber, in denen in aus Rohrgeflecht hergeſtellten ſchmalen Särgen ſtark verfallene Skelette lagen. An Grabbeigaben wurden hier Gefäße aller Art und ſeltſame Gewebe mit ungemein origineller Muſterung entdeckt. Bei Chusko aber wurden kunſtvolle ausgemeißelte Höhlen mit ſonderbaren kegelförmigen Steingebilden er⸗ ſchloſſen, die einſt dem Sonnen- und Totenkult dienten.“ Was haben nun eigentlich die beiden deutſchen Gelehr⸗ ten von ihrer zweijährigen Forſchungsreiſe durch Süd⸗ amerika mitgebracht? Obwohl die Sichtung und Auswer⸗ tung der Fundſtücke noch nicht beendet iſt, kann doch jetzt ſchon geſagt werden, daß diefe alle Erwartungen erfüllen. Neben den Mumien und Skeletteilen ſind es vor allem zahlloſe Tonſcherben und viele, teilweiſe gut erhaltene Ge⸗ fäße, die die Beſtände der Berliner und Münchener Völker⸗ kundemuſeen bereichern werden. Doch auch Beile aus Stein und Muſchelkalk, große Schneckenhäuſer, die einſt als— Trompeten verwendet wurden, und Schiffsboote wurden mitgebracht. Ueber dieſen archäologiſchen Fund⸗ ſtücken wurden jedoch die Erzeugniſſe ſüdamerikaniſcher Zolkskunſt der Gegenwart keineswegs vergeſſen. Neben Geweben und Speeren iſt es vor allem eine komplette Sammlung prachtvoller Indianertrachten aus Peru, die in dieſem Zuſammenhang Erwähnung verdient. Die Haupt⸗ Die erſten gefangenen Engländer in Lillehammer. Bei dem überraſchenden Vorſtoß der deutſchen Truppen nach Lillehammer trafen ſie zum erſten Male auf engliſche Kräfte, die zerſprengt wurden. Faſt 200 Gefangene, dar⸗ unter ein engliſcher Truppenſtab und Kommandeur, fielen in deutſche Hand. Die Aufnahme zeigt die erſten gefan⸗ genen Engländer in Lillehammer kurz nach ihrer Ge⸗ fangennahme. 5 bedeutung aller dieſer Fundſtücke und Erwerdung lie vielfach nicht in der Koſtbarkeit des verarbeiteten Ma. terials oder der zahlenmäßigen Seltenheit, ſondern 5 wiſſen Merkmalen, die dem Fachgelehrten die Herkunft 11 den Zeitpunkt der Fertigſtellung verraten, woraus wiederum Schlußfolgerungen hinſichtlich der räumlichen und zeitlichen Verbreitung ganzer Kulturepochen gezogen werden können. Darum iſt auch für den Wiſſenſchaftler ein kleiner unſcheinbarer Topfſcherben manchmal wichtiger als ein ſchwer goldener Kelch oder eine mit Edelſteinen über⸗ ladene Götterfigur. Ratten raubten 6000 Lire Ein Mann, der nicht Nein ſagen konnte.— Die Frau hatte auch hier das letzte Wort. Elio, der Beſitzer einer kleinen Mailänder Wein⸗ ſchenke, war von Natur aus gutmütig. Er konnte nicht Nein ſagen, und Maria, ſeine junge Frau, machte ſich das zunutze. Sie hatte tauſend große und kleinere Wünſche und immer wieder verſtand ſie es, durch ſchöne Augen und Schmeicheln bei Elio bald 50, bald 100 Lire, manchmal auch noch mehr herauszuholen, um ſich allerlei hübſche Dinge dafür zu kaufen. Wenn Elio darauf beharrte, daß er kein Geld mehr habe, ließ Maria ſo lange aus ihren ſchönen Augen Tränen hervorquellen, bis der Mann ſeufzend ſeinen Bruſtbeutel öffnete und ihr ſeine ganzen Erſparniſſe gab. So konnte er niemals auch nur eine Lira auf die hohe Kante legen, bis er auf den Gedanken kam, das flüſſige Geld, das er ſich erübrigte, in einer alten Brieftaſche zu verſtauen, die er in einem dunklen Winkel der Schenke am Fußboden zwiſchen brüchigem Mauerwerk verbarg. Nun konnte er Maria getroſt den leeren Bruſtbeutel zeigen, und wenn ſie noch ſo ſchluchzte und ihre Ueber⸗ redungskünſte ſpielen ließ— er hatte eben kein Geld. Eines Tages aber ſtellte Elio ſchreckensbleich feſt, daß die Brieftaſche verſchwunden war. 6000 Lire befanden ſich darin, von denen er Maria kein Wort ſagen durfte, wenn er nicht die Hölle auf Erden haben wollte. Heimlich be⸗ nachrichtigte er die Polizei, er ließ die Gäſte beobachten, ob ſie ſich durch große Zechen verdächtig machten. Selbſt die Einkäufe ſeiner Frau verfolgte er mit großem Miß⸗ trauen. Schließlich blieben die Gäſte, denen das Verhalten des Wirtes nicht gefiel, aus. Elio ließ nun von Spezial⸗ arbeitern den ganzen Boden des Lokals aufreißen. Da fand man die Brieftaſche in einem Rattenloch, in das ſie deſſen vierbeinige Bewohner verſchleppt hatten. Von den Banknoten waren 4000 Lire völlig zerbiſſen und damit wertlos geworden, die reſtlichen 2000 Lire konnten, do ihre Nummern noch erkennbar waren, bei der Bank um⸗ gewechſelt werden. Wer anders konnte ſie in Empfang nehmen als Maria, die freudeſtrahlend ihre Tränen trock nete und ſogleich zum Einkaufen ging, nicht ohne ſich vor, her von dem völlig gebrochenen Elio ſchwören zu laſſen daß er niemals wieder Geld vor ihr verſtecken wolle.„Dr haſt mir das Geld nicht gegönnt— nun haben es zuz Strafe die Ratten gefreſſen!“ rief ſie triumphierend, und Elio nickte, in ſein Schickſal ergeben, dazu. Der Sternenhimmel im Mai Immer gewaltiger wird der Glanz des Abendſterns, der erſt um 23 Uhr untergeht. Es iſt freilich auch der letzte Reſt der einſt ſo großartigen Planetenpracht, denn im Laufe des Monats ſchickt ſich nun auch Mars an, vom Abendhimmel zu verſchwinden; anfangs ſtehen die beiden noch nahe bei⸗ einander, dann eilt Venus voraus, während Mars den Strah⸗ len der Sonne immer näherrückt. Auch die anderen Planeten ſind alle unſichtbar; Jupiter und Saturn, die beide im April in Konjunktion mit der Sonne geweſen waren, ſind von deren Strahlen noch nicht wieder freigegeben, und auch Merkur wird, obwohl er Ende Mai am Abendhimmel ſichtbar iſt, nur ſchwer in der hellen Dämmerung zu finden ſein; erſt in den erſten Junitagen wird das beſſer werden. Beim Genuß des Firſternhimmels macht ſich in dieſem Monat ein Umſtand ſchon ſtörend bemerkbar: die langen Abende. Gegen Ende Mai wird bereits der Zuſtand det ſog. Mitternachtsdämmerung herrſchen, wo die ganze Nacht über der Dämmerungsſchein am Nordhimmel nicht verſchwin⸗ det. Aber auch in den übrigen Zeiten des Monats wird eine lohnende Sternſchau vor 23 Uhr kaum möglich ſein. Um dieſe Zeit ſteht hoch im Süden der rötliche Arktur im Bootes, in ſeiner Nähe das zierliche Sternbild der Krone. In del Nähe des Zenits iſt der Große Bär zu finden, während im Südweſten der Löwe ſteht. In mäßiger Höhe über dem ſüd⸗ lichen Horizont iſt das Sternbild der Jungfrau mit Spica als hellſtem Stern zu ſehen, während jedoch die darunter befindlichen Bilder, Becher und Rabe, wenig eindrucksvoll ſind. Am weſtlichen Horizont verſchwinden die letzten Wahr⸗ zeichen; des Winters: Kaſtor und Pollux und etwas nord⸗ weſtlicher Kapella. Den nördlichen Himmel ſchmücken das „W“ der Caſſiopeia und der Cepheus, während im Nord⸗ weren Schwan und Leier mit ihren hellſten Sternen Deneh und Wega emporſteigen. Zu etwas ſpäterer Stunde ſteigt im Oſten noch ein heller Stern auf; es iſt Atair im Adler. Am ſüdöſtlichen Himmel ſteht tief, aber dennoch eindrucksvoll der Skorpion, während die über ihm ſtehenden Sternbilder Ophiuchus und Schlange weniger auffallen. Der Mond ſteht am Abend des 10. Mai in der Nähe der beiden Wandelſterne Venus und Mars; im übrigen iſt der Verlauf ſeiner Phaſen folgender: Neumond am 7. Mai, erſtes Viertel am 14. Mai und letztes Viertel am 29. Mai. .. ſchlimmer als bei Zuchthäuslern In welches Elend die unſelige Plutokratenherrſchaſt große Teile des engliſchen Volkes geſtürzt hat, geſteht der Engländer Robert Briffault in ſeinem Buch„The Decline and Fall of the Britiſh Empire“: „Die Hälfte Großbritanniens leidet an Unterernährung, und ein Ausſchuß der engliſchen Aerzkevereinigung berich⸗ keke, daß etwa 10 Millionen mit einer Ration ihr Leben friſten, die unter dem Standard der ſchlimmſten Juchthäus⸗ ler liegt.“ 5 Und das iſt in dem ſo reichen England möglich, deſſen „weiſe Regierung“ vor aller Welt mit dem Anſpruch auf⸗ tritt, in dieſem von ihren imperialiſtiſchen Machtgelüſten angezettelten Krieg für die„Freiheit“ der Völker zu kämp⸗ fen. Ergüſſe echt angelſächſiſcher Ueberheblichkeit. Englands Heuchelei iſt eben unübertrefflich. ED 1 1 Non HM glas 3 Jauer am Weſtwall Gefolgsmann des Führers Ein Beispiel der Opferbereitſchaft und Treue am Oberrhein. NSG. In irgend einem der vielen oberrheiniſchen Dör⸗ fer nahe dem Weſtwall nimmt augenblicklich ein deutſcher Bauer ein unwahrſed inliches Maß an Arbeit und Pflicht⸗ erfüllung auf ſeine Schultern, gilt es doch für ihn, die Wirt⸗ gast zweier Erbhöfe erfolgreich umzutreiben und auch den leiten Acker der deutſchen Ernährungsſchlacht nutzbar zu machen. Im Weltkrieg ſtand der Bauer als junger Rekrut des Jahrganges 1893 bei einem Artillerieregiment der Gauhaupt⸗ dadt. Als beſonderer tapferer Soldat holt er ſich in den Kämpfen an der Weſtfront das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe. Mit allen Frontabſchnitten war er vertraut. Er war bei den Letz⸗ ten, die bis zum November 1918 Rückgrat der Front geweſen waten. Als er nach Hauſe kam, beſetzten die Franzoſen ſeinen Heimatort. Es war für ihn und alle alten Soldaten ſchwer, ſich in die nachfolgende Zeit zu ſchicken. Im Kampf um die Befreiung der Heimat fand er frühzeitig zu Adolf Hitler, war einer der älteſten Parteigenoſſen und erhielt das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. Jahrelang vorher marſchierte er in den Reihen der SA. für ein neues Deutſchland. Nach der Machtübernahme rief ihn die Partei als Ortsgruppenamte⸗ keiter für die wichtige Aufgabe der NSV. Durch ihn wurde in ſeinem Dorfe einer der erſten Kindergärten der NSV., er zählte jahrelang die meiſten NSV.⸗Mitglieder innerhalb eines Kreiſes. Viele Erholungskinder aus allen Teilen Groß⸗ deulſchlands konnte er in ſeiner Ortsgruppe bei den Hanauer Bauern unterbringen. 5 Als der Krieg mit Polen begann, ſtand er kurze Zeit bei einem Truppenteil. Mit ihm ging der eine Sohn, ſelbſt ſchon Erbhofbauer, an die Front. Auch der Knecht mußte einrücken. Da hieß es für den Bauer bald wieder auf ſeinen Hof zurückzukehren, die beiden Höfe zu bewirtſchaften und den Reſt der Ernte einzubringen. Inzwiſchen iſt auch der zweite Sohn erſt mit 16 Jahren ſechs Monaten freiwillig zur Waf⸗ fen⸗SS. gegangen. Von da ab galt es für den alten Sol⸗ Beiſpiel nehmen. daten und Gefolgsmann Adolf Hitlers, alle Arbeit allein zu bewältigen. Nebenbei iſt er auch noch Ortsgruppenamtslefter der NSDAP., mit all den 9 1 Verpflichtungen, die eine ehrenamtliche Tätigkeit mit ſich bringt. In den Win⸗ termonaten ſah man ihn immer wieder Sonntags zu ſeinen Betreuten gehen. Er überbrachte ihnen mit einem freund⸗ lichen Wort auf den Lippen ihre WSH W.⸗Gutſcheine. Und da nun ſtaunten wir über das Maß der Pflicht⸗ erfüllung und Treue zu einer Aufgabe, die ein deutſcher Menſch aufzubringen vermag, und wir wußten, dieſer Mann würde Beiſpiel und Aufmunterung für alle werden. Wir be⸗ kamen aufs neue Reſpekt vor der Leiſtung der ungezählten ehrenamtlichen Mitarbeiter, die jahraus, jahrein, ohne Auf⸗ hebens das mit Freude und Hingabe leiſten, was der Führer von jedem Einzelnen an Einſatzbereitſchaft und Treue erwar⸗ tet. Und daran werden auch Du und ich uns für immer ein A. W. Wir hamſtern Vitamin D Die Frühlingsſonne will unſere Geſundheit fördern Sonnenbaden mit Maß NS Sonſt iſt jede Art von Hamſterei mit Recht ber⸗ rufen, aber Vitamin D zu hamſtern, iſt unſerer Geſundheit gegenüber geradezu Pflicht. Von den bisher ſchon bekannten Vitaminen iſt Vitamin D das einzige, das wir uns nicht nur durch die Nahrung, ſon⸗ dern auch durch die Haut einverleiben können. Es wird durch Einwirkung der Sonnenſtrahlen in den Körper⸗ zellen erzeugt. Gerade nach dieſem langen und kalten Winter, der uns zwang, viel im Hauſe zu bleiben und uns draußen mehr denn je zu vermummen, ſind wir beſonders vitamin⸗ hungrig. Dieſer Hunger iſt der Inſtinkt des Körpers, ſich von allen angeſammelten Winterſchlacken, Anfälligkeiten 955 Schwächen zu befreien. Immer wiede: werden aber leider die Warnungen ver⸗ geſſen, die in jedem Jahr zu Beginn des Sommers wieder⸗ holt werden: die Warnungen bor dem Sonnenbrand. 5 jedem Frühling muß ſich der Körper von neuem an 10 Sonne gewöhnen, denn ſyre Strahlen ſind zwar—art tig angewaydt— ein ſehr ſtark ſeg ensreiches, aber auch ſehß ſtark wirkendes Mittel, das nicht mißbraucht werden dar Alſo nicht ſtundenlang in die Sonne legen und mit Gewalk braun werden wollen; das bringt keinerlei Nutzen, kann aber Herz und Nerven ſchwer ſchädigen. Am beſten iſt es mit kur⸗ zen Sonnenbädern zu beginnen, mit dem Aufenthalt in Sonne und Schatten zu wechſeln, alſo Sport, Wandern, Gartenarbeit in möglichſt leichter, ſparſamer Kleidung. Wer ein ſchwaches Her; hat, ſollte im Anfang beſonders vorſichtig fein. Die Mode der kurzen Kleider mit kurzen Aermeln kommt unſerer Geſundheit ebenſo entgegen wie unſerer Klei⸗ derkarte. Weiterhin wäre es zweckmäßig, wenn es irgend möglich iſt, auf das Tragen von Strümpfen zu verzichten. Wenn wir im Sommer barfuß in Sandaletten gehen, ſparen wir nicht nur Strümpfe und Schuhe, ſondern dienen gleich⸗ zeitig unſerer Geſundheit. Die ſtrumpfloſe Mode bringt ganz natürlich eine geſteigerte Fußpflege mit ſich. und vielen, bis⸗ her feſt eingepackten Füßen wäre es eine Echolung. einmal richtig Luft und Licht genießen zu können. Außerdem wirken braune, gepflegte Beine durchaus„angezogen“. Nicht nur beim Sport, ſondern auch bei der Gartenarbeit ſollten wir alles Ueberflüſſige in den Schrank hängen. Was wir am Strand und auf dem Sportplatz tragen, das genügt auch hier. Bei praller Sonne muß der Kopf natürlich bedeckt wer⸗ den und das Einfetten der Haut darf auch nicht vergeſſen werden. Wichtig iſt auch, daß wir unſere Zeiteinteilung im Som⸗ mer nachprüfen. Wieviel koſtbare Morgenſtunden vollex Le⸗ bensfreude und Schaffenskraft werden noch auch bei Som⸗ merzeit— verſchlafen, während die erſten Nachtſtunden, die zugleich die koſtbarſten Schlafſtunden ſind, wachend bei Lam⸗ penlicht verbracht werden. Wer recht viel Sommerſonne ge⸗ nießen und ſeinen Körper mit Vitamin D ſättigen will, der darf ſich nicht etwa mittags in die Sonnenglut legen. denn das ſind gerade die Stunden, die wir wenigſtens im Hochſom⸗ mer im Schatten verbringen ſollten. Aber mit der Sonne aufſtehen und den Tag mit Gartenarbeit, Sport oder einem Spaziergang beginnen das erfriſcht Körver und Geiſt. e Ein zeitgemüßer Waſchküchenkniff: gründlich mit Benko einweichen! Das nimmt Roman von Emmi Lewald. 49 Karens Tränen ſtürzten. „Ich kann nicht anders,“ rief ſie verzweifelt,„ich bin nicht die Frau, die über ſolche Art Schuld hinauskommt. Du haſt mich falſch eingeſchätzt, wenn du mit dem Ge⸗ danken ſpielteſt.“ „Ein Betrüger, Karen,“ ſagte er langſam,„aber doch nicht gegen dich.“ Sie ſchlug die Hände vor die Augen. „Geh!“ rief ſie,„ehe ich die Dinge ſage und die Worte brauche, die mir immer in den Ohren gellen. Wenn du ſo aus dem Staube aufſtiegſt, warum mußteſt du mich hineinziehen in den Staub?“ Eine rote Ader ſchwoll auf ſeiner Stirn. „Es iſt genug,“ ſagte er.„Suche du Vergeſſen und Betäubung auf deine Art! Tritt alles Geweſene mit Füßen. Löſche mein Bild aus und dieſe zehn Jahre. Nur 109 eine laß mir: laß mich noch einmal meine Kinder ſehen!“ „Nein!“ rief ſie,„und abermals nein! Sie ſind ganz alein mein. Sie haben nichts zu tun mit dem Land⸗ flüchtigen, der nachts wie ein Eindringling an die Schwelle kommt und auf Rechte pocht, die zu Unrecht erworben waren.“ Griſtede nahm ſeinen Mantel vom Stuhl. Das Licht der Deckenlampe mit der Schiffsfigur fiel wieder auf ſeinen Scheitel wie in der früheren Stunde am gleichen Kamin. Karens goldene Flechten hingen ihr über die Schultern. All ihre Schönheit, die er ſo geliebt hatte, leuchtete auf vor ihm. Abgetrennt mit einem ſcharfen Schnitt aus ſeinem Leben, von dem Rechtloſen, dem alles, was er geliebt hatte, von heute zu morgen aus den Händen geglitten war. Mit zürnenden Brauen ſtand Karen Holger fremd und haßerfüllt vor ihm und ſah ohne Wimperzucken, wie Line erbitterte Feindin, in ſein Geſicht. Er ging. Sie hörte die Pforte zuſchlagen. Sie hörte die Huftritte ſeines Pferdes, hörte ihn über den Sei davonſprengen. Sie ſtarrte aus dem hohen Fenſter in die bleiche, mondhelle Nacht. Sie ſah den Weg zum Hochmoor, ſah den entſchwin⸗ denden Reiter. 1*. 1* An der Schwelle ſtand Doktor Gärtner und ſah das⸗ ſelbe Bild: den im Mondlicht Davonjagenden und die Frau am Fenſter, die ſo ſeltſam grauſam daſtand, wie ein unheimliches Bild, ſo, als könne ſie es nicht erwarten, daß des 1 fernes Dunkel Reiter und Roß auftrank. r legte beide Hände vor die Bruſt. Sein Herz war on heißem Leid erfüllt, ſeine Wimpern wurden feucht von Tränen. Seit er das Unheil erfuhr, das über das glück⸗ liche Meerwarfen hereingebrochen war, von einer Stunde der anderen, kamen ſeine Gedanken nicht los von ſeinem Herrn und ſeiner Schuld. Er rang in Verzweiflung mit dem ſchwierigen Problem und es war eine ſtarke Partei⸗ nahme in ihm für den Mann, der wie er aus lichtloſem unkel in die Welt geworfen war. Der ſichere Bürger, der ſeßhafte Familienſohn, der von Geburt an Legittmierte, ahnte denn der, wie anders ſich Welt und Dinge ſpiegel⸗ ten, wenn man von der entgegengeſetzten Seite der tradi⸗ tonsloſen, kam? Der ſtammbaumloſen? Heiß in ſeiner Seele pochte das rebelliſche Gefühl für den ſchickſalsver⸗ bundenen Herrn, der dem Elternloſen mit ſo beſonderer Güte begegnet war— er hatte keine Hilfe in ſeinem Leid als Worte der e Sie allein konnten Retter ſein, wenn man faſt verſank! Wie es ihn peinigte, die Verhandlungen ringsum an⸗ as wird nun geſchehen? Was tut hören, die Frage: le gnädige Frau? Wie heißen eigentlich die Kinder Der alte Siebaths war wie er. Der ging in den Wald der verbarg ſich wie das wunde Wild. Je mehr man den Herrn verehrt hatte, um ſo mehr litt man um ſeinen Sturz. Doktor Gärtner verließ nicht mehr die Holgersburg. Aber abends von ſeinem Turm aus ſab er weit hinaus ferne morgen fortfuhr in die Stadt, um die unſeligen Fresken im Rathaus zu beſichtigen? zärtlich wie immer geküßt beim Abſchied? Sie ſtanden an der Tür, ſchon in ihren warmen Pelzen für die Fahrt zur Probe bei der Herzogin. Die Mutter groß und hoch mit lächelnden Lippen. 825 8 8 Und nun wies ſie ihn von der Schwelle und kannte keine Gnade für ſein Geſchick. Der Niedriggeborene, der aus dem Dunkel kam, den Märchenweg gegangen war aus Niedrigkeit ins hohe Licht, der mit faſt verjährter Schuld hundertfach Gutes getan und dauernd abgezahlt hatte für den dunklen Punkt auf ſeinem Pfad— ſie löſte ſich von ihm. Sie ſtieß ihn hinaus in die Nacht. Und da ſtand ſie nun in ihrer Jugend und blonden Schönheit, kalt wie eine Brunhilde, gefühllos wie eine Waſſernixe der Sage. Ihre Leidenſchaft war verlodert. Sie hatte nur noch Haß und Durſt nach Rache. Ihr Hochmut war größer geweſen als ihre Liebe. Er ging. Er kannte ſeine Miſſion. 5 1 5 1. 1 Man hatte den„Fall Griſtede“ der leidenden Her⸗ zogin in vorſichtigen kleinen Doſen, gewiſſermaßen ſchluck⸗ weiſe beigebracht. Man hatte dieſe Miſſion dem Leibarzt anvertraut, der zuerſt das Fortbleiben der beiden Griſtedeſchen Kinder von den Proben des Märchenſpiels mit einer Hals⸗ erkältung motiviert und dann mit entſprechenden Gaben von Baldrian und Brom die ganze Affäre mit möglichſter Ruhe vor ihr entfaltete. s e Nach dem anfänglichen Schreckt half ihr allmählich das ſtolze Bewußtſein ihrer eigenen Menſchenkenntnis, von der ſie tief überzeugt war. i „Ja,“ erklärte ſie,„irgendwie habe ich ihm von An⸗ fang an nicht ganz getraut. Er war doch zu anders wie die anderen alle. Die Leeven ſagt auch, er habe eine zu kühle, myſteriöſe Art gehabt, ein Menſch, der immer nur unperſönlich und zeremoniell und niemals gemütlich ſein konnte. Im Grunde war es ja auch nur Karen Holger geweſen, die mit blinder Liebe vom erſten Augenblick an auf ihn zugekommen ſei und ſeinen äußeren Vorzügen zum Opfer fiel. Und das ſei auch ganz charakteriſtiſch, denn die Holgers hätten eben dieſes Schrankenloſe im Blut, daß ſie nicht Herr ihrer ſelbſt bleiben konnten, wenn eine Leidenſchaft ſie ergriff. Aber das Land habe ja die Holgers nicht zu verantworten. Denn die ſeien eben däniſcher Import. 8. Sie hatte lange Rückſprachen über den Fall mit all den Unbeſcholtenen ihres Hofes. 0 5 Das Hochgericht der charfen Zungen über Griſtede war in vollem Gange. „Was kann man für dieſe arme Karen tun?“ fragte ſie 11 Bruder.„Wenn man ſie freundlich herzitiert, um ihr ſein Mitleid auszusprechen, ſagt ſie einfach ab, verſchanzt ſich hinter e nden. Ich würde ſie o gern recht mütterlich in die Arme ſchließen und ihr 1 5 wie unendlich ich ſie beklage. Dieſes ſchöne Kind, und einem Hochſtapler in die Hände zu fallen! Es iſt eine ſo horrende Sache, und dabei die Länge der Zeit, während derer wir alle getäuſcht waren. Es will mir gar nicht in den Sinn, daß es keine Rechtsmittel geben ſoll, ſo einen vor Gericht zu ſtellen. Es ſcheint mir auch un⸗ klug zu ſein, gerade in ſ olcher Zeit der Erregung. Der Pferde⸗ dieb wird feſtgeſetzt, und er, der viel mehr und viel Höheres ſtahl, der verſchwindet ungeſtraft. Das iſt doch wirklich die Sache, daß man die kleinen Diebe hängt und ſagen und zu ihr fahren,“ ſagte der Herzog. Und die Bauptſache: man ſpart Waſchpulber. die großen laufen läßt.“ Der Herzog hörte nervös, aber geduldig den Aus⸗ führungen der Schweſter zu. Sie war die einzige, die es wagen durfte, dieſes Thema vor ihm zu verhandeln, das er ſonſt keinem mehr zugeſtand. „Und nun habe ich das Patenkind, den kleinen Hein⸗ rich von Griſtede, eines Betrügers und Bedienten Sohn! Es iſt unglaublich, was man erlebt!“ Und ſie hob die Arme gegen den gemalten Decken⸗ plafond. „Ich werde mich dieſer Tage bei Karen Holger an⸗ „Ich will ſie fragen, ob ich ihr irgendwie helfen kann. Ich ſchulde es ihrer Großmutter und auch ihr. Sie iſt mehr als be⸗ klagenswert, gerade weil ſie ihren Mann ſo geliebt hat. Aber ſie iſt eine Natur, zu ſtolz, um ſich bemitleiden zu laſſen, und ich verſtehe ſchon, daß ſie lieber die Tore der Holgersburg verrammelt, damit nicht die Meute der falſchen und der guten Freunde ankommt, um feſtzuſtellen, was für ein Geſicht nun die ſchöne, ſtolze Karen bei dieſem Debakel macht.“—„Du biſt warhaft rührend!“ „Nein, es iſt mir ganz einfach Bedürfnis, ich möchte auch, daß jedermann bei Hofe genau erkennt, daß ſie, die Schuldloſe, in meinen Augen darum nicht weniger ge⸗ worden iſt, weil ſie durch dieſe Kataſtrophe muß. Und ſchließlich auch um des Sohnes willen. So und ſo iſt er ja nun doch irgendwie ein letzter Griſtede, und ich hing ſeit meiner Jugend an der Familie und dem Namen, man hätte das Wappenſchild zwar zerbrechen müſſen beim Tode des Alten.“ „Ja, hätte man das geahnt!“ „Es bleiben von derartigen unerwarteten Evenements oft Nachgefühl übrig, die in eine ganze andere Richtung ſchlagen,“ ſagte der Herzog ſcharf und rieb ſich nervös die mageren Hände.„Mir iſt von dieſer Affäre ein heftiges Mißgefühl gegen Klaus von Leeven geblieben. Ich will durchaus nichts einwenden, wenn du deine alte Leeven behalten willſt. Dieſer Klaus aber muß fort aus meinem perſönlichen Dienſt. Das Geſicht weckt mir fatale Ge⸗ fühle. Die Flamme war da, durch des anderen Schuld, aher er blies hinein, damit es ſchnell ein großes Feuer würde, und das iſt ihm denn auch trefflich gelungen.“ „Es klingt ja faſt, als wenn dir der Hochſtapler Gri⸗ ſtede noch heute lieber wäre als der einwandfreie Leeven?“ Sie ſah den bewunderten Bruder faſt erſchrocken an. „Ich gebe zu, es klingt beinahe ein wenig un⸗ moraliſch,“ ſagte der Herzog.„Aber es iſt nun einmal etwas Seltſames um menſchliche Sympathie. Wo ſie hinfällt, löſchen auch fatale Entdeckungen ſie nicht gleich wieder aus. Mir war dieſer Herr von Meerwarfen wert. Und Leeven iſt mir höchſt fatal geworden. Mag er ſeinen Kohl auf ſeiner Klitſche bauen. Ich laſſe Stetten avan⸗ cleren. Stettens haben ſich muſterhaft benommen in dieſer Sache, alle beide. Das Ehepaar hatte ſtets eine beſondere Vorliebe, ja, Schwärmerei beinahe für Griſtede. Solche Affären ſind wie ein Prüfſtetn für den ſeeliſchen Wert aller Beteiligten, der fernen wie der nahen.“ Sie faltete die Hände und ſah ihn groß an. „Dir wäre es offenbar im Grunde wirklich lieber, die ganze Sache wäre nicht ans Tageslicht gekommen? Du biſt ja beinahe wie Paſtor Bardenwiek, der mir das auch angedeutet hat.“ Der hohe Herr nahm behutſam die Finger der Schweſter in die ſeinen. „Wir wollen das Thema künftig vermeiden Es gibt zu viele Probleme um uns her und unſere Kräfte ſind beſchränkt.“ Er küßte ritterlich die winzige Hand der Schweſter, die ſich mit der welken Haut und den zahlreichen Ringen anfühlte wie welke Blätter und ſpitzer Stein. Ehe er dann in die Reſidenz zurückfuhr, ließ er den Leibarzt kommen. d Er verordnete nunmehr, daß der hohen Frau— ähn⸗ lich chli d wie ihr der Fall Griſtede beigebracht war— allmählich der Umſturz in Frankreich, Louis Philipps Flucht und das Wanken des Metternichſchen Syſtems m t⸗ geteilt werden ſollte. Nur was im eigenen Lande braute und kriſelte, mußte 25 unter allen Umſtänden verſchwiegen bleiben, ſo lange es aina. 1 1 7 * * ö 1 1 2 N * e. * Patzenhofer, Reiehelbräu, Rizzibräu, Thomasbräu, Tucher⸗ Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Bezirksklaſſen⸗Fußball. Morgen ſteigt die 2. Runde der Tſchammer⸗Pokal⸗ ſpiele in der Bezirksklaſſe. In Seckenheim treffen ſich: 98 Seckenheim und 98 Schwetzingen Zwei alte Fußballpioniere kreuzen ſich damit die Klin⸗ gen und wiſſen beſtimmt guten Sport zu bieten. und beweißt ſomit klar und eindeutig ſeine derzeitige Spier⸗ Schwetzingen ſteht an 2. Stelle der Bezirksgruppe II it stärke. Es 8 darf deshalb ein ſchönes Spiel erwartet werden. ch Handball. Eine Vorentſcheidung zur Bannmeiſterſchaft der Hitler⸗ Jugend 1939/40, Bann 171 kommt am morgigen Sonntag früh um 10 Uhr auf dem Waldwegplatz des Vfs. Neckarau unter den Staffelſiegern, Vfs. Neckarau, Tgde. Ketſch, Jahn Weinheim und Tv. 98 Seckenheim zum Austrag. Von dieſen vier Bewerbern um die Bannmeiſterſchaft geht die Jugendelf, vorjähriger Bann⸗ und Gebietsmeiſter Tgde. Ketſch wiederum mit den beſten Ausſichten an den Start. Die vorausgegangene Ausloſung führte dieſe Elf mit der des Tv. 98 zuſammen. Vf. Neckarau und Jahn Weinheim heißt alsdann die zweite Paarung. Dieſe beiden Spiele laufen morgen wie ſchon erwähnt über die Zeit und die Sieger dieſer beiden Spiele treffen einige Tage ſpäter, vorausſichtlich an Pfingſten auf dem Sportplatz des Tv. Friedrichsfeld zum entſcheidenden Spiel aufeinander. Der Sieger hieraus iſt Bannmeiſter 1939/40. Mit Spannung wird das Zuſammentreffen der beiden Jugendmannſchaften erwartet. Auf dem hieſigen Sportplatz kommen nachmittags zwei Spiele zum Austrag. Zum erſtenmal ſind es die 98 er Schü⸗ ler, welche ein Verbandsſpiel gegen die Reichsbahn als Vorſpiel vor der Seniorenmannſchaft austragen. Obwohl die hieſige Schülermannſchaft mit 3 Verluſtſpielen als Tabellenzweiter hinter der Poſtmannſchaft folgt, iſt ſie doch in ihrer Beſetzung als die beſte Elf im Mannheimer Gau anzuſprechen. Unglückliche Umſtände führten zu dieſen Ver⸗ luſtſpielen. Ihr Spiel morgen wird ein weiterer Sieg ſein. Die Seniorenmannſchaft der 98 er folgt den Schülern mit einem Freundſchaftsſpiel gegen den Tabellenzweiten des Südweſtgaues Vf. Oggersheim. Allmählich haben ſich die Hieſigen mit den Neueinſtellungen in der Mannſchaft zuſammen gefunden, ſodaß es wieder zu Erfolgen kommen kann. g Alle Spiele verſprechen guten Sport zu bieten und dürfte ihr Beſuch zu empfehlen ſein. Auswärtiger Sport Am erſten Sonntag im Mai marſchiert der deutſche Sport einmal wieder in ſeiner ganzen Breite auf. Neben Länder⸗ und Meiſterſchaftskämpfen iſt eine Fülle von Ereigniſſen an⸗ geſetzt, die jedem Geſchmack gerecht werden kann. Im Fußball iſt in erſter Linie der 9. Länderkampf Deutſchlands gegen Italien zu nennen, der in Mailand ſtattfindet. Mit der Mannſchaft Klodt; Janes, Billmann; Kupfer, Noh de, Kit⸗ zinger; Lehner, Hahnemann, Conen, Gauchel, Peſſer wird die deutſche Elf vor einer ſchweren Aufgabe ſtehen, denn Italien wird die letzte 2:5⸗Niederlage von Berlin ausgleichen wollen. Die deutſchen Meiſterſchaftsendſpiele VfB. Königsberg(oder Preußen Danzig)— VfL. Stettin und VR. Gleiwitz— NSTG. Grasliz bilden den Auftakt in der Gruppe 1. Für die füddeutſche Gruppe wird der letzte Bereichsmeiſter im Kampf zwiſchen VfR. Mannheim und SVV. Waldhof ermittelt. Im Gau Süd weſt ſteht ein Auswahlſpiel gegen Mittelrhein in Mainz auf der Karte. Um den Tſchammerpokal kämpfen Mundenheim— TS. 61 Ludwigshafen, Bieber(oder Iſenburg)— Union Niederrad, TSF. Oppau— Wormatia Worms, Olympia Lampertheim — Gf. Darmſtadt. Im Handball wird es nach dem Ausklang der Bereichsmeiſterſchaft etwas ruhiger. In Heſſen ſteht als wichtigſtes Ereignis des Sonn⸗ tags der Entſcheidungskampf zwiſchen Bettenhauſen und TV. Hochelheim um den Meiſtertitel an. Die Hockeyſpieler beginnen, wieder im Pokalſyſtem, die Endkämpfe um die Deutſche Meiſterſchaft. Der Titelverteidiger und Südweſtmei⸗ ſter, TV. 57 Sachſenhauſen, hat ein Heimſpiel gegen die TG. 78 Heidelberg, während in der Frauenmeiſterſchaft der Süd⸗ weſtmeiſter SC. Frankfurt 80 beim VfR. Mannheim zu Gaſt iſt. Wie im Fußball ſo iſt auch im Rugby Italien unſer Gegner in einem Länderkampf. Deutſchland kann hierzu in Stuttgart eine kampfſtarke Fünfzehn aufbieten, der wiederum der Sieg gelingen ſollte. Bei unſeren Männern vom Bodenperſonal. Pök.⸗Spieth⸗Weltbild(M). Die Turner tragen ihren vierten Länderkampf in Budapeſt gegen un aue, Mis Krötzch. Maller, Steffens Stang, Gebr. Sa Beckert, Weiſchedel, Göggel und Hauſtein haben wir bear, dete Ausſichten auf einen weiteren Sieg. Die Mannſchaftsmeiſterſchaft der Ringer wird in München mit dem erſten Endkampf der ſüddeutſchen Gruppe zwiſchen Neuaubing und Reichsbahn⸗ Siegfried Lud⸗ wigshafen weiter gefördert. In Mannheim nehmen a Spitzenkönner aus dem Gau Südweſt an einem Turnier teil. Einen Hinweis verdient auch die Mannſchaftsmeiſter ſchaft der Kegler von Südweſt in Darmſtadt. N Ein intereſſantes Schwimmfeſt zieht Undine M. Gladbach auf, wobei die holländiſche Weltrekordlerin mit ini Kapell zuſammentreffen wird. riegsmeiſter in Karlsruhe. Der Skisport k verabſchi e im R 0 egrün⸗ Baden ermittelt ſeine en Gebiete Being 11 der Hundertjä Khapara Knut, der nacht. richt von dem Ableben des 5 haft 6„Ereiſe tte ſogar auß einen Baum, um für ſeine lieben Gäͤſte die reifſten Früchte zu Ein Märchen aus der Südſee. Nach der britiſchen Kolonialmonatsſchrift„The Ero Coloniſt“ ſollen die Banabanen der einſamen, dich vun Wauru gelegenen Ozeaninſel, die zu der britiſchen Gilbert und Ellice⸗Inſelgruppe gehört, eine kleine Eingeborenen. ruppe von 1000 Menſchen, dem britiſchen König einen Kriegsbeitrag von ſage und ſchreibe 10 000 Pfund zur Ver⸗ fügung geſtellt haben.— Hut ab vor den braven 1000 Ba. nabanen! Jeder einzelne muß demnach einen Kriegsbeitrag von 10 Pfund geleiſtet haben. Wie die Banabanen ſolche Beträge aufbringen konnten, die für ihre kümmerlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe geradezu Rieſenvermögen dar⸗ ſtellen, dürfte wohl ſelbſt den Briten ein Rätſel ſein. Ein fliegender Froſch und eine fliegende Schlange. In Flug des an ſich plumpen Froſches, vorwärts und rückwärts, dieſem Froſch zuſammen in dem regneriſchen Höhenreich auch eine blattgrüne Baumſchlange, die eine unüberwindliche Schwäche für Froſchbraten hal Von einem Baum zum anderen ſchwingt ſie ſich durch die frete Luft, ſo wie ein Pfeil vom Bogen ſpringt Sie ſpannt die Rippen ſeitwärts, macht die Bauchſeite hohl, ſtößt ſich kräftig ab und landet auf der Mobs⸗ decke des benachbarten Stammes Folge 18 Zum zeitoertreib Silbenrätſel. 4— ar— au— au— be— ben— burg— chri— eron de— de= den dorf eis en er erd 8 fe— feld— ſen— ge— ge gel— gen— grau groen— hei- hoff— hoff— hu— i— il— im— ki ko— kopf— le— le— li li— li— li— lith— lo lu— ma— mand— mo— mo— mo— mond— mur nau— nen— ni— nien— no— nor— nür— po pri— ré— ri— rich— ring— ſe— ſi— ſtoph— tre troſt— u— u— us. Aus obigen Silben ſind 25 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben, von oben nach unten geleſen, zwei Zeilen aus einem Lied von Geibel ergeben.(ch= ein Buchſtabe.) Die Wörter bedeuten: 1. Langobardenkönig, 2. Andengipfel, 3. Naturkata⸗ ſtrophe, 4. Weſtdeutſche Autorennbahn, 5. Arzneipflanze, 6. Männername, 7. Muſikaliſcher Begriff, 8. Schilfgewächſt, 9. Deutſcher Segelflieger, 10. Steinfrucht, 11. Pariſer Wahrſagerin zur Zeit Napoleons, 12. Deutſcher Dichter, 13. Weſteuropäiſches Waldgebirge, 14. Südſeeinſel, 15. Läuterungsort für die Seelen der Verſtorbenen, 16. Aus einem Stein gehauene Säule, 17. Bewohner der Eislän⸗ der, 18. Schweizeriſcher Bildhauer, 19. Seebad in der Lübecker Bucht, 20. Drei„geſtrenge Herren“, 21. Stadt in England, 22. Farbenton, 23. Deutſcher Lyriker 7, 24. Nacht⸗ vogel, 25. Franzöſiſcher Phyſiker. Daa iunbuneelue, aa si. ach on egen NMNiageſ die Hand verletzen. Wie verbinden Sie dus? Sicher mit Honsqplost- elcstisch. Dieser Schnelſverbond gilg des Blut und fördert die Heilung. Schon for Is Pf. gib e gigs kleine Factung, for 30 Pf. eine Jaschenpockung: Jansanſas Slasiisch a Eine ſiunvolle Bierreiſe. Wir laden unſere bierfeſten Leſer zu einem kleinen Bierbummel ein. Verzapft werden folgende Biere: Adler⸗ bräu, Auguſtinerbräu, Eberlbräu, Grätzer, Haekerbräu, Mathäſerbräu, Münchener Kindl, Nürnberger Exportbier, 2 bräu, Unionsbräu.— Werden die in den verſchiedenen Namen fettgedruckten Buchſtaben richtig zuſammengeſtellt, ſo ſagen ſie uns, als was die Bierreiſe zu gelten hat. Die Gleichung. .(a— e) K& J x a- getrocknete Weinbeere, b= Verwandter, 1 ⸗ dberühm⸗ des Pferd. Was iſt da los? ter Merten hat an ſeinem Fahrrad einen Kilometer⸗ zähler Er glaubt in die Zuverläſſigkeit des Inſtruments Zweifel ſetzen zu müſſen. Um genau kontrollieren zu kön⸗ nen, fährt er von Kilometerſtein 1 bis Kilometerſtein 5. Der Zähler zeigt jedoch 5 Kilometer und 50 Meter an. Stehen die Steine nicht richtig oder zeigt der Zähler Vier Mädchen. Aus den Namen: Dore Weniger— Mine Lau— Ilſe Eben— Toni Eng bilde man durch Umſtellung der Buchſtaben den Namen je einer Stadt im Harz, in Thürin⸗ gen, in der Provinz Sachſen und in Südflawien. Die Anfangsbuchſtaben dieſer Namen benennen dann eine Stadt in der Oſtmark. 8 tragen die H Hochprãgung Die Beſuchskarte. Erich Dellſen, Rom. Was iſt der Herr? Wie heißen die Männer? 1. Rogen, 2. Baron, 3. Satanweib, 4. Badelohn, 5. Trubel, 6. Trikot, 7. Blutader, 8. Brotgabe, 9. Karſt, 10. Hofrat, 11, Zarin. In jedem Wort iſt ein Buchſtabe durch einen anderen zu erſetzen. Dann ſchüttele man die Wörter, bis je ein Männername erſcheint. Die Anfangsbuchſtaben, die den eingefügten Buchſtaben entſprechen, ergeben gleichfalls zwei Männernamen, die aus der Geſchichte bekannt ſind. starkwiræsam, gegen Zahnsteinonsqtz, zahnfleischkräffigend, mild aro- matisch,— und so preiswert! 4Of. ce grohe lub che ccleine ſube 25 7 2⁰ Dasſelbe. Tritt ſtets mit„g“ hinein, Wenn's eng mit„G“ und klein. Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Inſel, 2. Niederwald, 3. Volk vien, 4. Erlkönig, 5. Rhabarber, 6. Eſtland, 7. Ilſe, 8. Teil⸗ nahme, 9. Sonneberg, 10. Chinin, 11. Hieroglyphe, 12. Ar⸗ ſenik, 13. Fetiſch.— In Bereitſchaft ſein iſt alles. Der Zigarettenſtummel: Der Diener hat vier Zigaretten geraucht, denn dieſe neun Stummel er⸗ gaben drei Zigaretten, und dieſe wiederum ergaben drei Stummel, alſo eine neue, die vierte Zigarette. 5 5 cherzfrage: Wenn man ſie überladet, brechen eide. Das Verbindungswort: 1. Buch, 2. Rohr, 3. Acker, 4. Chor, 5. Hammer, 6. Vieh, 7. Ohr, 8. Guß, 9. Eis, 10. Leber, Brachvogel(Verfaſſer des Romans„Friede⸗ mann Bach“). Jurchtbare Glieder,, Gelenk; Schmerzen Herr Michael Voſſeler, Land⸗ wirt, Tuningen, ſchreibt am 20.4. 40:„Teile Ihnen mit, daß l die Trineral⸗Ovaltabletten gute Dienſte getan haben. Die geſchwollenen Gelenke 975 wieder ganz normal. Es freut mich, daß ich as Bett verlaſſen konnte und wieder arbeiten un. 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Feil die auf dieſer Seſte erſcheinenden Angetgen it der Verlag der 5 JJ. eigente*. 8 rla latt er na- ſämtlich in Verlin S 88, indenſtraße 101/102. 8 Nordoſten Borneos gibt es einen Froſch mit ſchwarzen Zehen, der fliegen kann. Wenn er fliegen will, ſo klettert er in die Krone eines Baumes, pumpt ſich die Lungen möglichſt voll mit Luft und ſegelt ab; dabei zieht er die Füße dicht an die Seite des Rumpfes, ſo daß ſeine ſtark verlängerten Zehen mit großen Schwimmhäuten breite Tragflächen in einer Ebene mit dem Körper bilden. Auf und nieder geht der anmutig wirkende wobei das eine Hinterbein als Ruder dient. Nun lebt aber mit * irrer nnn eee — — ä 2 222 RN