88 n gel „ Monattich Mk. 1.48, durch die Peſt Mk. 1.80, 1 ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., * Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte .. Anzeig.⸗Preisliſte 3 8. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr buiprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗ Konto: Kariseuhe 78439. Tages ⸗ und Nuzeigeublatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Den r den Stebttefl Mam. Secbenean. Sonn⸗ und Feiertage. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— Ib Jahrgang Stukas vernichteten britiſches Schlachtſchiff Weitere ſchwerſte Verluſte des engliſchen Flottenverbandes vor Namſos.— Bombentreffer auch auf britiſche Schiffs⸗ einheiten vor Narvik. DB. Berlin, 5. Mai. Außer der bereits durch Son⸗ dermeldung bekanntgegebenen Verſenkung eines Schlacht⸗ ſchiffes erlitt der britiſche Flottenverband, der am 3. Mai die aus Norwegen zurückflutenden britiſchen Landungs⸗ truppen bei Namſos aufgenommen hakte, weitere ſchwere Perluſte durch die unaufhörlichen Angriffe deutſcher Kampf⸗ und Sturzkampfflieger. Ein ſchwerer Kreuzer der Vork⸗Klaſſe wurde mit je einer Bombe ſchweren Kalibers auf das Vor- und Ach⸗ ierſchiff getroffen und in Brand geſetzt. unter zahlreichen Exploſionen ſank das Schiff nach 30 Minuten. hart am Bug eines anderen Kreuzers ſchlug eine ſchwere Bombe ein, ſo daß Teile des Schiffes durch die Luft geſchleudert wurden. Ein Zerſtörer erhielt einen Treffer mittleren Kalibers an der Bordwand, ſtellte dar⸗ aufhin ſofork das Jeuer ein und blieb mit Schlagſeite lie⸗ gen. Mit ſeinem Tokalverluſt iſt zu rechnen. Ein wei ke ⸗ rer Zerſtörer erlitt ſchwere Beſchädigungen durch Bombentreffer am heck. Ein voll beladenes großes Transporkſchiff von 12 000 Tonnen wurde mitt⸗ ſchiffs von einer Bombe mitkleren Kalibers getroffen und venſenkt. Weiterhin wurde ein Handelsſchiff durch die Luftwaffe zum Einlaufen nach Drontheim gezwungen. Auch die feindlichen Flokteneinheiten vor Narvik wurden von deukſchen Fliegern heimgeſuchl. Ein Schlachkkreu⸗ zer wurde durch zwei Treffer auf das Vorſchiff beſchädigt: Teile ſeiner Arkillerie wurden außer Gefecht geſetzt. Auf einem Kreuzer brach Feuer aus, ein Transporkſchiff erhielt einen Volltreffer mittleren Kalibers. Dieſer große Erfolg der deukſchen Luftwaffe hal ein⸗ deutig gezeigt, daf die Vorherrſchaft einer noch ſo ſtarken Flotte im Zeitalter des Luftkrieges überall dort gebrochen werden kann, wo der weitreichende Arm dieſer neuen Waffe blitzſchnell und kraftvoll zuſchlägt. — 23 Millionen Tonnen berſenktl Großer Erfolg des Handelskrieges gegen England.— Der Bericht des OK W.— 23 feindliche U-Boote vernichtet. Berlin, 5. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Starke feindliche Kräfte haben, unterſtützt durch Ilie⸗ ger, unſere Sicherungen nördlich Narvik wiederholt ange⸗ griffen. Sie wurden im Zuſammenwirken mit eigenen Kampffliegern abgewehrt. Bon Steinkjer nördlich Drontheim ſind unſere Truppen im Vormarſch nach Norden. Namſos und Grong wurden genommen. Der Befehlshaber der in dieſem Gebiet ſtehen⸗ den norwegiſchen Truppen hal bedingungslos kapituliert. Auf dem Ilugplatz Lasjaskog, jüdoſtwärts Andalsnes, wurden 20 verbrannte engliſche Flugzeuge aufgefunden. Im Gebiet von Röros und Tryſil ſind Säuberungsakkionen im Gange. 5 Die Luftwaffe verſenkte bei Namſos am 3. Mai ein eng · liches Schlachtſchiff, einen ſchweren Kreuzer und ein gro⸗ es Transporkſchiff, am 4. Mai zwei feindliche Handels⸗ chiffe, und vor Narvik einen ehemals polniſchen Zerſtörer. Ein eigenes Flugzeug mußte wegen Brennſtoffmangels notlanden. Zahlreiche leichte Streitkräfte der Kriegsmarine ſind ſeit dem 9. April zur Sicherung der Truppentransporke und des Nachſchubs nach Norder eingeſetzt. Gegenüber den feindlichen U-Booten und der beſtehenden Zlanken⸗ bedrohung durch Seeſtreitkräfte haben dieſe Einheiten ihre Aufgabe in vollem Umfange gelöſt und ſo zum raschen Er- folg des Feldzuges in Norwegen beigetragen. Minenſuch⸗ boote, Vorpoſtenboote, A-Bootzäger und Ueberwachungs⸗ flugzeuge haben dabei ſeit dem g. April 23 feindliche Unker⸗ ſeebooke vernichtet. „Trotz ſtärkſter Beanspruchung unſerer A- Boofwaffe während der Aktion in Norwegen wurde der Handelskrieg gegen England auch im Monat April erfolgreich ſorkgeſetzt. Die Verſenkungsziffer an feindlichem und für den Jeind nutzbarem neutralen Handelsſchiffsraum hat 2 000 000 BR überſchritten und beläuft ſich jetzt auf rund 2 300 000 BRT. Hierbei muß berückſichtigt werden, daß die zum Teil durch Minenkreffer eingekretenen Handelsſchiffsverluſte vom Feinde nur dann bekannk wurden, wenn ſie von deutſcher oder von neutraler Seite feſtgeſtellt worden ſind und ohne⸗ hin nicht mehr verheimlicht werden können. Es darf alſo angenommen werden, daß die feindlichen Berluſte im Han⸗ delskrieg durch die deutſchen⸗ Seekriegsmaßnahmen höher als bisher angegeben ſind. 5 Die Küſterverteidigung in den beſetzten Abſchnitten Nor- wegens wurde durch nuriſtellung von weiteren Spezial ⸗ 1 leichten, mittleren und ſchweren Kalibers ver⸗ r An der Weſtfront keine beſonderen Ereigniſſe. Norwegiſche Gebirösfeſte ergibt ſich Du. Berlin, 5. Mai. Die von deutſchen Gebirgskrup⸗ zen umſtellte Gebirgs r deute mit 15 Of⸗ D 5 Montag, den 6. Mai 1940 Furchtbare Wirkung der Luftwaffe Einzug der deutſchen Truppen in Namſos. Stockholm, 5. Mai: Die hieſige Zeitung„Aftonbladet“ berichtet, daß die deutſchen Truppen bereits am Samstag in Namſos eingezogen ſeien. Der Rückzug der Engländer von dem Snoſa⸗Dreieck wird nach einem Bericht des Kor⸗ reſpondenten des Blattes in norwegiſchen Kreiſen offen als Verrat, als ein Bruch aller Verſprechen bezeichnet. Der Zuſammenbruch der Engländer werde in norwe⸗ giſchen Kreiſen insbeſondere auf die furchtbare Wir⸗ kung der deutſchen Luftwaffe zurückgeführt, durch die die Engländer ſchließlich die Nerven verloren hät⸗ ten. Unaufhörlich hätten die deutſchen Flieger die Häfen, die Eiſenbahnen, die Verbindungen und Aufmarſchwege bombardiert, ſo daß ſchließlich faſt jede Verbindung aufge⸗ hört habe. Die deutſche Luftwaffe habe, wie das ſchwediſche Blatt weiter ſchreibt, den Sieg in Namſos gewonnen. Gleichzeitig wird von norwegiſcher Seite betont, daß von engliſcher und franzöſiſcher Seite völlig unzureichende Luft⸗ abwehrartillerie eingeſetzt worden ſei. 43 15 Das Nitterkreuz Die Leiſtungen der Luftwaffe in Norwegen DNB Berlin, 5. Mai. Auf Vorſchlag des Generalfeld⸗ marſchalls Göring hat der Führer dem Generaloberſt Milch, dem Generalleutnant Geisler und dem Mafor Harlingshauſen das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz gerverbände in Norwegen der feindlichen Seeſtreitkraft Ver⸗ luſte an Kriegs⸗ und Handelsſchifftonnage beigebracht, die für d n Verlauf des Krieges von ausſchlaggebender Be. Major Harlingshauſen, der ſich bereits vor dem Ir n. auszeichnete, hat auch in Norwegen durch kühn geführte An⸗ einem Transportſchiff abſprang, ſagte bei der Vernehmung aus. er habe kurz vor der Abfahrt gehört, wie engliſche Offiziere ſich erfreut geäußert hätten, nun gehe es in wärmere Ge⸗ genden. Das Mittelmeer und der Balkan ſeien als Ziel genannt worden, Leider habe er— ſo erklärte der norwegi⸗ ſche Offizier— keine Gelegenheit mehr gehabt ſeine Lands⸗ leute zu warnen, da das Schiff bereits die Anker gelichtet hatte. Die norwegiſchen Soldaten waren in dem Glauben ge⸗ laſſen worden, ſie würden nach Narvik transportiert. 85 Die Mitteilung des norwegiſchen Offiziers wird beſtätigt durch eine Mitteilung des Londoner Kurzwellenſenders, der erklärte, daß mit den engliſchen Einheiten auch norwegiſche Truppen zur Verwendung an anderen Kriegsſchauplätzen eingeſchifft worden ſeien. Aufregung in Frankreich „Mehr als eine Schlacht ging verloren.“ i Rom, 5. Mai. Die Tatſache, daß die unzufriedene Stim⸗ mung in Frankreich nach der Niederlage in Norwegen von Tag zu Tag mehr zu beobachten iſt, wird vom Pariſer Korreſpondenten des„Popolo di Roma darauf zurückge⸗ führt, daß man ſich ſowohl in Regierungs⸗ wie in Preſſe⸗ ker Aufregung verbergen könne, das mit dem Zuſammen⸗ bruc der englisch franzöſichen Front in Norwegen und in der breiten Oeffentlichkeit Frankreichs entſtanden ſei. und eine 5 0 nicht vorſichtig auf die Rückſchläge des Krieges vor⸗ bereitet werden? In den Meldungen über Norwegen, die derſprüchen. Möge man doch zumindeſt die Preſſe ni t durch 1 dufgebauſchker Meldungen zu bpfumſtichen Konſtruktionen veranlaſſen, die beim erſten Windſtoß zu⸗ ſammenſtürzen! Wir flehen für die öffentliche Meinung, die ja im Nervenkrieg auch etwas Schonung verdient. um Gnade.“ 5— Einſatz Nr. 105 2 7 7 In einer Minute! Einzelheiten zur Vernichtung des britiſchen Schlachtſchiffes durch eine Stukabombe Unter das mißglückte Unternehmen der Engländer in Norwegen, das durch den übereilten Abtransport aller bri⸗ tiſchen und franzöſiſchen Truppen aus Andalsnes und Nam⸗ ſos beſiegelt wurde, hat die deutſche Luftwaffe einen dicken und für die Briten ſehr empfindlichen Schlußſtrich gezogen. Die Bekanntgabe der ſchweren Verluſte, die den brikiſchen Seeſtreitkräften beim Abzug von Namſos durch deutſche Kampf⸗ und Sturzkampfflieger zugefügt wurden, hat das größte Aufſehen in der ganzen Welt hervorgerufen. Insbe⸗ ſondere die Verſenkung eines Schlachtſchiffes durch Bomben⸗ abwurf wird als ein epo chemachendes Ereig nis der Kriegsgeſchichte gewertet. D erfährt über dieſe Tatſache ergänzend das Folgende: Durch deutſche Aufklärungsflugzeuge war im Seegebiet weſt⸗ lich Namſos ein größerer, weit auseinandergezogen fah⸗ render Verband britiſcher Schiffseinheiten mit weſtlichem Kurs feſtgeſtellt worden, der aus Seeſtreitkräften und Trans⸗ portſchiffen beſtand. Sofort nach Eingang dieſer Aufklä⸗ rungsmeldungen ſtarteten mehrere deutſche Sturzkampf⸗ flugzeuge, die trotz ſtärkſten Abwehrfeuers aus allen Roßren der Schiffe zum Angriff auf das britiſche Schlachtſchiff an⸗ ſetzten. In mehrmaligem Anflug wurde eine Anzahl Bom⸗ ben ſchweren Kalibers geworfen. Die erſten Bomben fielen ſo dicht neben und hinter dem Schlachtſchiff ins Waſſer. daß ſchon hierdurch eine erhebliche Beſchädigung des Schifſes ein⸗ getreten ſein muß. Bei einem neuen Anflug traf dann eine ſchwere Bombe das Schiff mitten zwiſchen den beiden Ge⸗ ſchütztürmen. Eine ungeheure Detonation, eine mehrere hundert Meter hohe Stichflamme, in die Luft fliegende Schiffsteile und eine außerordentlich ſtarke Rauchentwicklung zeigten an, daß dieſe Bombe ganze Arbeit verrichtet und möglicherweiſe die Munition 3kammer getroffen 1 Nachdem ſich langſam der dichte Qualm verzogen zatte, konnten die denen Flugzeuge, die über dem Kampfplatz in der Luft kreiſten, außer wenigen Oelflecken und Trüm⸗ mern aller Art von dem Schlachtſchiff keine Spur mehr entdecken. Es war inner halb einer Minute mit Mann und Maus geſunken. 5 6 Andere Schiffe des Verbandes, die den Angriff und ſeine vernichtende Wirkung aus großer Entfernung beobachteten, ſtrebten jetzt ſofort der Stelle zu, die ihnen durch Rauchwol⸗ ken angezeigt wurde. Sie kamen zu ſpät, um irgendwie noch helfend eingreifen zu können. Die Flugzeuge hatten ſich in⸗ zwiſchen überzeugt, daß nicht einmal ein Boot oder ein Be⸗ ſatzungsmitglied des verſenkten Schlachtſchiffes zwiſchen den Trümmern auf dem Waſſer umhertrieb. * i Großes Aufſehen in Stockholm. Skockholm, 5. Mai. Die Meldung über die Verſenkung eines britiſchen Schlachtſchiffes durch einen deutſchen Sturz⸗ kampfflieger wird in der Stockholmer Preſſe in größter. Aufmachung auf der erſten Seite veröffentlicht. Sie hat insbeſondere in militäriſchen und Marinekreiſen großes Aufſehen erregt und wird überall als hervorragender Erfolg der deutſchen Luftwaffe lebhaft diskutiert. London ſchweigt DN B. Berlin, 6. Mai. Der Londoner Nachrichtendienſt 5 ſeinen Hörern die Nachricht von den neuen ſchweren erluſten, die die britiſche Flotte durch die deutſche Luft⸗ waffe erlitten hat, bisher verſchwiegen. Die Erſchütterung in London iſt ſo groß, daß man wohl erſt nach einer geeigneten Form ſucht, in der man dieſe neue Unglückspoſt der Oeffenklichkeit präſenklerk. Es iſt aber bezeichnend, daß London, das ſonſt in den letzten Wochen ſteis mit Demenkis poſtwendend zur Hand war und alles abzuleugnen krachtete, was England nicht in den Kram paßte, bisher nicht zu dieſem Mitlel zu greifen wagle, ſon⸗ dern ſich einfach ausſchwieg.. Dagegen werden nach wie vor die Nachrichten über das Eintreffen des britiſchen Geſchwaders im Mittelmeer eos aufgemacht und in allen Variationen wiederholt. Bei dieſer Gelegenheit unterſtreicht der Londoner Nachrichtendienſt, daß der größte Flottenverband in Alexandrien eingetroffen ſei,„den das Mittelmeer jemals geſehen“ habe. Eiskalte Tatſachen Amerikaniſche Lektion für die Weſtmächke. Newyork, 6. Mai. In einer Miſchung von Bedauern über den deutſchen Sieg, von Aerger über die feige eng⸗ liſche Flucht und von ſchlecht verhehlter Bewunderung über die deutſchen militäriſchen Leiſtungen ſchreibt„Newyork Sun“ ironiſch, daß die„Geſchicklichkeit“, mit der die Weſt⸗ mächte laut Chamberlains Rede Andalsnes räumten, nur noch durch die„Geſchicklichkeit“ beim Verlaſſen von Nam⸗ ſos erreicht wurde. Chamberlains Erklärung, daß die Weſt⸗ mächte entſchloſſen ſeien, ſich nicht zu einer„Zerſplitterung ihrer Streitkräfte“ verleiten zu laſſen, ändere nichts an der eiskalten Tatſache, daß Deutſchland durch den erfolgreichen Norwegen⸗Feldzug einen„Sieg von gewaltiger Bedeutung“ errungen habe, der England der Zufuhr rieſiger Mengen Lebensmittel, Eiſenerze und anderer Mineralien beraube. Nicht nur ſei Deutſchlands rechte Flanke jetzt unangreif⸗ bar, ſondern es könne Norwegens Küſte für ſchnelle Ope⸗ rakionen gegen England ſelbſt benutzen. Für Freunde der Sache der Weſtmächte, ſo meinl das Blatt un ſei insbeſondere anch außerordentlich beunruhigend, daß die Engländer und Franzoſen im Gegenſatz zum kadelloſen Funktionieren der deutſchen Milſtärmaſchine nach ihren eigenen Berichten plump und unfähig vorgegangen ſeien. ——x—ñ—e—ä Abſchiedsbriefe von Namſos Wie ſich das Expeditionskorps auf Franzöſiſch empfahl. Stockholm, 6. Mai. Die Stockholmer Zeitung„Spenſka Dagbladet“ bringt Einzelheiten über den überſtürzten, fluchtartigen Rückzug der Engländer aus Namſos. Aus die⸗ ſer Darſtellung geht gleichfalls hervor, in wie ſchmählicher Weiſe die norwegiſchen Truppen von den Engländern und Franzoſen hintergangen worden ſind. Die Tatſache, daß ihre „Verbündeten“ in Namſos eingeſchifft und weggebracht wur⸗ den, iſt für den norwegiſchen Befehlshaber in dieſem Abſchnitt, Oberſt Goetz, beſonders auch deshalb wie ein Blitz aus heiterem Himmel gekommen, weil der engliſche und der franzöſiſche Befehlshaber mit ihm gerade eben den Plan eines Angriffes im Steinkjer⸗Abſchnitt beſprochen hat⸗ ten. Dieſe Offenſive ſollte urſprünglich am Donnerstag in Gang geſetzt werden, wurde jedoch dann auf Erſuchen der Franzoſen und Engländer verſchoben. Um 23 Uhr erhielt Oberſt Goetz einen Brief von dem engliſchen Kommandie⸗ renden General Carton de Wyart und einen zweiten von dem franzöſiſchen General Audet. Zu dieſer Stunde war der größte Teil der engliſchen und franzöſiſchen Truppen bereits an Bord der Transportſchiffe im Hafen von Nam⸗ ſos. Der Berichterſtatter des Blattes hatte eine Unterredun mit Oberſt Goetz, bei der er auch von dem Abschiedsbrief des britiſchen Befehlshabers im Namſos⸗Abſchnitt Kenntnis erhielt. Dieſer lautet: „Lieber Oberſt Goetz, zu meinem größten Leidweſen unterrichte ſch Sie hiermit davon, daß wir dieſes Gebiet räumen müſſen. Jeder von uns empfindet dieſe Talſache ſehr lief. Wir laſſen einen ganzen Teil Material hier; wir hof⸗ fen, daß Sie dieſes übernehmen können, und wir ſind über⸗ zeugt, daß dieſes für Sie und Ihre kapfere Armee von gro⸗ ßem Nutzen ſein wird. Wir ſelbſt hoffen, daß wir wieder hierher zurückkommen und Ihnen helfen können, Ihren Kampf zu einem glücklichen Ende zu führen. Hochachtungs⸗ voll Carton de Wyart.“ Selten iſt ein Verrat mit ſo bodenloſem Zynismus dem Verbündeten mitgeteilt worden. Wie ſich im übrigen die Engländer den„Nutzen des Materials“ für die Norweger dachten, erkennt man daran, daß das britiſche Schlachtſchiff, das als letztes den Hafen von Namſos verließ, einen gro⸗ ßen britiſchen Automobilpark im letzten Augenblick durch das Feuer ſeiner Schiffsbatterien in Brand ſetzte. Auch noch beſchimpft! Maßloſe Erbitterung der verratenen Norſheger Berlin, 5. Mai. Aus Norwegen werden in Schweden im⸗ mer mehr Stimmen über die bittere Enttäuſchung der Nor⸗ weger bekannt, in denen dieſe ſich mit Mißmut über die über⸗ ſtürzte Flucht der Weſtmächte aus Mittelnorwegen beklagen, über deren Vorbereitung die Norweger zum Teil gar nicht unterrichtet waren. Bezeichnend dafür iſt eine Aeußerung von„Aftonbladet“, das in einem Bericht über die Räumung von Namſos durch die Weſtmächte hervorhebt, daß unter den Norwegern tiefe Verſtimmung wegen des Rückzuges der Weſtmächte herrſche. Churchill habe, ſo ſchreibt„Tidens Tegn“, die geflohenen engliſchen Truppen mit einer Gra⸗ tulationsbotſchaft bedacht. An die Norweger, welche die Einſchiffung erſt ermöglichten, habe er aber nicht gedacht.„Wir haben das auch nicht erwartet“ bemerkt das Osloer Blatt. Aber man erwartet in Oslo, daß Churchill nun mit den ſinnloſen Bombenangriffen auf die Stadt aufhöre und ſich, wie Chamberlain es nannte,„vita⸗ leren Intereſſen des Empire“ zuwende. Während die im Stich gelaſſenen Norweger ſich ihre eige⸗ nen Gedanken über die Verläßlichkeit und Treue der Weſt⸗ mächte machen können, enthüllt Herr Pertinax im„Ordre“ die wahre Denkungsweiſe der Kriegstreiber. Er ſchreibt nämlich wörtlich:„Man iſt ferner gezwungen feſtzuſtellen, daß die norwegiſchen Truppen zwiſchen Oslo und Dront⸗ heim nicht das vollhracht haben, was man von ihnen erwartete.“ Im Stich gelaſſen und dann noch an der ſoldatiſchen Ehre verletzt werden, das iſt das Schickſal der Neutralen, wenn ſie den Weſtmächten hörig werden! Be⸗ geichnend iſt auch, daß es in der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe nur ſo wimmelt von Lobeshymnen über die Tapferkeit der britiſchen und franzöſiſchen Truppen in Nor⸗ wegen, die von den zuſtändigen militäriſchen Stellen ſtam⸗ men oder von„militäriſchen Sachverſtändigen“, daß man aber mit keinem Wort der norwegiſchen Soldaten ge⸗ denkt, die den Rückzug der Engländer und Franzoſen decken mußten. Den Glauben an England verloren Ein Berichterſtalkter der Stockholmer Zeitung„Nya Dagligt Allahanda“ gibt folgende für die Stimmung un⸗ tex den Norwegern charakteriſtiſche Aeußerung wieder: „Die Norweger haben durch die Ereigniſſe der letzten Tage den Glauben an England verloren, der ſeit Jahrzehnten ihre charafleriſtiſche Einſtellung ausmachte. Hier in Nor⸗ wegen ſollten Briten, Franzoſen und Norweger Seite an Seite kümpfen. Was aber haben die engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Hilfstruppen gemacht? Im Schutze des Dunkels von zwei Nächten haben ſie unter Angabe, daß eine„Ge⸗ heimorder“ vorliege— eines Befehls, der zum mindeſten für uns Norweger geheim war— einen raſchen Rückzug in Nämſos angetreten.“ In der Meldung wird weiter feſtgeſtellt, daß die Nor⸗ weger bei Steinkjer am Freitagabend wie in einem Sack geſeſſen hätten, ſo daß ihnen nichts anderes übrig geblie⸗ ben ſe als den Kampf aufzugeben. Wie ein engliſcher Sol⸗ dat, der in Namſos zurückblieb, weil er die Abmarſchzeit verſchlafen hatte, den Norwegern berichtete, erhielten die engliſchen Truppen in aller Heimlichkeit plötzlich Befehl, um? Uhr in der Nacht zum Freitag abzumarſchieren Die Räumung des von den engliſchen und franzöſiſchen Trup⸗ pen beſeßten Gebietes erfolgte zum größten Teil mit Laſt⸗ autos und Autobuſſen, die von norwegiſcher Seite den „tapferen“ Verbündeten bei ihrer Landung zur Verfügung geſtellt worden waren. Pr 12 Das„Häuschen mit einem Herz“ Nachdem man bisher in norwegiſchen Kreiſen über die Lü⸗ gen und die Kriegshetze des Londoner Nachrichtendienſtes teilweiſe beunruhigt war, beginnt man ſich nun nach der Flucht der Engländer über den engliſchen Nachrichtendienſt einfach bu 55 zu machen. Die Meldungen, die man hier kontrollieren ann, ſind gewöhnlich falſch und tragen ſo dazu bei, daß die ganze engliſche Propaganda nicht mehr ernſt ge⸗ nommen wird. So weiß die Osloer Zeitung„Nationen“ folgende Geſchichte üher die Entlarvung eines engliſchen Lü⸗ enmanövers zu berichten: Von engliſcher Quelle ſei ein wülſtiger Bericht üßer die Bombardierung des norwegt⸗ hen 1 Klevik bei Kriſtianſand zu hören gewefen. er Flugplatz ſei der Länge und Breite nach mit Bomben belegt und. Flugzeughallen dem Erdboden gleich gemacht worden.„Natfonen“ ſtellt bierzu feſt daß auf ſenem Flugplatz niemals Flugzeughallen geſtanden hätten. Dort habe es, ſo enthüllt die norwegiſche Zeitung mit Behagen, nur ein kleines Wohnhaus ſowie ein„Häuschen mit einem Herz“ in der Tür gegeben. und Namſos in London, wie ſie mit dem Hinweis Für Verhandlungen zu ſpät! Ikalieniſche Abfuhr.— Italiens Schußgürkel. Rom, 5. Mai. Zu den immer wieder auftauchenden und jetzt ſogar von Leon Blum unkerſtützten franzöſiſchen Ver⸗ handlungsangeboken an Italien erwiderte am Samskag Staatsminiſter Farinacci im„Regime Faſciſta“ klipp und klar, für Italien kämen jetzt Verhandlungen gar nicht mehr in Frage. Die Alliierten hälkten 1933 bis 1935 verhandeln ſollen. Heute ſei es zu ſpät.„Die Alliierten haben den Krieg vorgezogen und ſollen ihn haben und ſeine unerbittlichen Jolgen erleiden.“ Für Italien wären Verhandlungen um ſo gegenſtandsloſer, als nicht mehr bloß Inkereſſen, ſondern auch die Ehre und das gegebene Work auf dem Spiele ſtehen. Auf das in der Preſſe der Weſtmächte immer wieder angeſchnittene Thema der Verwundbarkeit Italiens gegen⸗ über vom Meer kommenden Angriffen veröffentlicht „Tevere“ eine Karte Italiens, auf der der Schutzgürtel ver⸗ anſchaulicht wird, den die italieniſche Flotte, die italieniſche Luftwaffe und das italieniſche Heer um alle Grenzen her⸗ um gelegt haben. Unter der Ueberſchrift„Iſt Italien ver⸗ wundbar? Nein!“ führt das Blatt folgende unwiderlegliche Gründe an: 1. Das Adriatiſche Meer, deſſen Ausgänge von Italien beherrſcht werden, iſt völlig abgeriegelt. 2. 121 italieniſche U-Boote halten von der Weſtküſte Li⸗ guriens bis zum Eingang in die Adria Wacht. Das Thyr⸗ rheniſche Meer iſt ein Binnenmeer, das vollkommen von den rund herum liegenden italieniſchen Stützpunkten aus durch die italieniſche Luftwaffe beherrſcht wird. g 3. Im Joniſchen und Tyrrheniſchen Meer, die durch die Meerenge von Meſſina miteinander in Verbindung ſtehen, befinden ſich neben den U⸗Boote ſechs Großkampfſchiffe, 33 Kreuzer, 118 Zerſtörer und 62 Torpedoboote der italieni⸗ ſchen Kriegsmarine. 4. Die feindlichen Seeſtreitkräfte ſind durch die Abriege⸗ lung des Mittelmeeres bei Pantelleria in zwei Teile geſpal⸗ ten worden. 5. Eine vollkommene Küſtenverteidigung ſchützt die ge⸗ ſamte italieniſche Küſte. Acht Millionen italieniſche Bafo⸗ nette ſtehen auf italieniſchem Boden bereit. Italien iſt alſo völlig unverwundbar! Und wenn einmal die Stunde ſchlägt, wird nicht eine einzige Granate engliſcher oder franzöſiſcher Kriegsſchiffe auf italieniſchem Boden fallen. Die Flottenkonzentration im Mittelmeer Die Agenzia Stefani meldet aus Alexandrien: Die eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Flottenkonzentration im Mittelmeer ſolle folgendes Ausmaß haben: Das zweite franzöſiſche Geſchwa⸗ der zuſammen mit einigen engliſchen Einheiten, darunter drei Schlachtſchiffen, iſt nach Alexandrien unterwegs. Wei⸗ tere zwei engliſche Schlachtſchiffe,„Warſpite“ und„Ramil⸗ lies“, ſind ins Mittelmeer eingelaufen. In Oran befinden ſich zwei weitere franzöſiſche Schlachtſchiffe,„Dunkerque“ und„Strasbourg“. In das öſtliche Mittelmeer ſind ſieben leichte engliſche Kreuzer und vier Zerſtörerflottillen ent⸗ ſandt worden. Die Zahl der Unterſeeboote wird nicht an⸗ gegeben. Der größte Teil der leichten Ueberwaſſerſchiffe Frankreichs befindet ſich im Mittelmeer. Wehe den Branoͤſtiſtern! Italien warnt die Weſtmächte. Rom, 6. Mai. Unter der Ueberſchrift„Treue dem Duce“ befaßt ſich der Direktor des Organs der faſchiſtiſchen Miliz, Melchiori, mit der derzeitigen Lage. Er betont einleitend, daß das Schickſal des engliſch⸗franzöſiſchen Abenteuers in Norwegen nunmehr beſiegelt ſei. Nach dem Scheitern des Verſuches, den Krieg nach Finnland zu perpflanzen und der vergeblichen Hoffnung einer Beſetzung Norwegens und damit einer Bedrohung Deutſchlands von Norden her ſpiele England nun die große Balkan⸗ und Mittelmeerkarte aus. Wer aber die Brandfackel in den Balkan ſchleudere, werde unter den Trümmern begraben werden. Angeſichts der engliſchen Haltung, die eine immer wachſende Feind⸗ ſeligkeit gegen das faſchiſtiſche Italien verrate, halle und haf Italien die Pflicht ſich zu ſchützen, der Realität offen ins Auge zu ſehen und Jene auf die Tatſache und Folgen aufmerkſam zu machen, die als Beſitzer der Schlüſſel des Mittelmeeres glauben, Italien darin gefangen halten zu können. Das italieniſche Volk habe ſich nicht in der Iluſion gewiegt, vom gegenwärtigen Krieg verſchonk zu bleiben. Es wiſſe, daß wenn es noch nicht im Schützengraben ſei, es doch bereits ſich im Kriege befindet. Es habe durch die Gewalttätigkeit der Feinde Deutſchlands bereits die Folgen in wirtſchaftlicher Hinſicht verſpürt, Das italieniſche Volk wiſſe auch, daß dieſer Krieg es direkt intereſſiere und daß durch ihn die natürlichen Aſpirationen Italiens be⸗ friedigt werden müßten. Die Demokratien hofften immer noch, Italien mit Verſprechungen zu ködern oder durch Drohungen Furcht einzujſagen indem ſie je nach Bedarf von der„lateiniſchen Schweſter“ ſprächen, oder die Ladun⸗ gen italieniſcher Schiffe beſchlagnahmten, ohne zu begrei⸗ fen, daß Italien aus den Erfahrungen im äthiopiſchen Feldzug gelernt habe zu unterſcheiden, welches ſeine wah⸗ ken Feinde und ſeine wahren Freunde ſeien.„Wehe“, ſo ruft Melchiori abſchließend aus,„wer das italieniſche Recht antaſtet oder glaubt, Italiens Würde beleidigen und ſeine Stellung demütigen zu können!“ : Sirenenklänge an Rumänien Belgrad, 6. Mai. Zu der engliſchen Rundfunkmeldung, die an Rumänien gerſchtet war, berichtet„Hrvatſki Dnev⸗ nik“, dieſe Meldung enthalte die Aufforderung, den eng⸗ liſchen Garantien trotz der ſcheinbaren Mißerfolge der britiſchen Truppen in Norwegen Glauben zu ſchenken. Die Engländer hätten, ſo erzählten ſie den Rumänen, we⸗ gen Zeitmangels ihrer Verpflichtung nicht in jenem Maße nachkommen können, wie ſie wollten. Die„deutſche Aktion ſei derart überraſchend“ erfolgt, daß eine Verſtändigung mit den zuſtändigen norwegiſchen Stellen kaum mehr her⸗ zuſtellen geweſen ſei. So ſei es zu den erſten Mißerfolgen gekommen, die ſedoch nur vorübergehender Natur“ ſeien. Die übrigen garantierten Stgaten möchten ſich voll Ver⸗ trauen an England um Hilfe wenden, und zwar ſobald wie möglich. Man dürfe mit dem Hilferuf nicht zu ſpät kom⸗ men, die britiſchen Truppen ſtänden in Syrien, Paläſtina und Aegypten bereit. * 5 Sie merken es gar nicht, die„Sieger“ von ene e au ihre„Garantien“ ihrer ſelbſt ſpotten. Damit locken ſie heute bei keinem Neutralen mehr auch nur einen Hund hinter dem Ofen heraus, geſchweige denn Soldaten auf ihre Schlachtfelder. fen ſich auf 21 Tote und 25 Verlegfe. Wer ſind die Schuldigen? „Daily Mail“:„Dem engliſchen Volk fallen d von den Augen!“ DNB. Amſterdam, 6. Mai. Der große Katzenjam geht um in ganz England, beſonders aber in Weſtminſter hall, dem Sitz der Ober⸗ und Unterhäusler und fucht, 155 er verſchlinge. Die Jagd nach dem Schuldigen hat be 990 nen und bietet ein typiſches Bild der Demokratie, die ſeez am bunteſten zu ſchillern pflegt, wenn ſich Fehlſchläge 50 Niederlagen einſtellen. Als Repräsentanten dieſer demokrn tiſchen Selbſtgefälligkeit empfinden die Engländer jeh offenbar ſelbſt ihren Old⸗Fellow Chamberlain, den Ein⸗ ſchiffungsſieger“ von Andalsnes und Namſos. 5 Der Abgeordnete Davies macht ſich zum Sprecher die ſer Gefühle, wenn er Herrn Chamberlain zuruft:„Eng. land ſchlängelt ſich durch den Krieg mit Entſchuldigungen und Prahlereien. Welches Recht hat Chamberlain dazu ge habt, vor einigen Tagen zu erklären, daß er zehnmal m vertrauensvoll ſei und daß der Führer„den bus verpaßt“ habe? Chamberlain weiß doch, daß ihm ie Schuppen ehr ſchon ein Freund darauf erwidert habe, daß der Führer viel zu oft ſtatt deſſen ein Taxi nehme. Der„Daily Mir. ror“ hat zu Chamberlain daher jedes Vertrauen verforen Er meint: Der Premierminiſter ſei ein Fachmann auf dem Gebiet, Mißerfolge wegzureden. Er habe darin ſo viel Er⸗ fahrung, weil er ſeit langer Zeit kaum etwas anderes zu tun gehabt habe. So habe er beiſpielsweiſe erklärt, der Führer habe den Anſchluß verpaßt. Statt ſich hierzu„rück wirkend“ ſelbſt zu beglückwünſchen, würde es beſſer ſein zu prüfen, welche Gelegenheit man ſelbſt ſeit Kriegsgusz⸗ bruch verpaßt habe.„Daily Mail“ ſchließlich jammert, daß die Schuppen jetzt von den Augen des eng⸗ liſchen Volkes fielen und daß man es bearüßen würde, wenn das Gleiche bei den führenden Perſönlichkei⸗ ten der Fall wäre. Chamberlain ſei bereits direkt und auf Auto- dem Umweg über den Haupteinpeitſcher der Regierungs- parteien der Vorſchlag gemacht worden, die Regierung um⸗ zubilden, um eine wirkſamere Kriegführung ſicherzuſtellen. Chamberlain habe dieſen Vorſchlag jedoch abgelehnt. Hier müſſen ſogar wir Miniſter Chamberlain recht ge. ben, wenn ihm der allenthalben erſch alende Hilfeſchrei nag dem alleinſeligmachenden„Kriegskabinett“ oder der„Na⸗ tionalregierung“ in ſeiner Selbſtzufriedenhent unberührt läßt. England kann Demokratenkabinette bilden ſo viel es will, es wird doch nichts helfen. Denn der Grund für die engliſchen Mißerfolge und die deutſchen Triumphe liegt vie tiefer. Der eingangs zitierte Abgeordnete Davies erklärte mit Recht: Die Struktur des engliſchen Stga⸗ tes ſei von Kopf bis Fuß falſch, und es habe keinen Zweck, einzelne Miniſter zu tadeln— Wenn er fſagen würde, es habe unter dieſen Umſtänden gar keinen Zwel, 1 Kabinette zu tadeln, dann käme er der Wirklichkel näber Eine Galoniki⸗Front? Belgrad befürchtet Truppenlandungen. Belgrad, 5. Mai. Die klare deutſche Antwort auf die britiſchen Aggreſſionspläne in Südoſteuropa und im Mik telmeer hat in politiſchen Kreiſen der jugoflawiſchen Haupt ſtadt einen umſo ſtärkeren Eindruck gemacht, als man in letzter Zeit in Belgrad öfter in engliſchen Kreiſen die Be⸗ merkung hören konnte, daß die Weſtmächte Jugoflawien ſelbſt nicht beſetzen wollten daß es aber nicht unerwünſch wäre, wenn Deutſchland und Italien ihrerſeſtz 11 95 ſolchen Beſetzung ſchreiten würden, da damit der iderſtand der jugoflawiſchen Bevölkerung herausgefor⸗ dert würde und den beiden Achſenmächten der ganze Süͤd⸗ oſtraum als Wirtſchaftsbaſis geſchmälert würde. Man fürchtet jetzt in Belgrad, daß die Weſtmächte durch eine Truppenlandung in Saloniki oder anderen O ten eine weftere Verſchärfung der Lage auf dem Balkan mit ihren möglichen Folgen durch brutale Gewalt erreichen wollen, da ſie dieſes Ziel bisher weder durch diplomatiſche Intrigen, propagandiſtiſche Manöver und terroriſtiſche An⸗ ſchläge, noch durch Sabotagekäufe und andere typiſche eng⸗ liſche„Kampfmittel“ erreichen konnten. Bezeichnenderweit wählt auch die Belgrader Mittagszeitung„Prawda“, de ren enge Beziehungen zu engliſchen und franzöſiſchen Stel len offenkundig ſind, die Schlagzeile„England bereite neue Unternehmungen vor“, wobei der vom Blatt fk Unternehmungen“ gebrauchte Ausdruck gleichzeitig die Bedeutung hat„jemand von unten her zu faſſen ſuchen“ Engliſcher Geheimſender bei Saloniki entdeckt Tirgna, 5 Mai. Wie aus Saloniki verlautet, gelang el dort einer Polizeiſtreiſe eine geheime Sendeanlage in det weiteren Umgebung der Stadt ausfindig zu machen. Dit Sendeanlage war in der Villa eines engliſchen Pro! feſſors eingebaut, der ſich dort vor einigen Wochen am debgieh zu„Studienzwecken“ niedergelaſſen hat. Die beſon, ers eifrige Tätigkeit des Senders in den letzten Tagen wurde von dem Telegrafenamt des griechiſchen Hafens be⸗ merkt, das die Polizei benachrichtigte. Der Geheimſender ſoll, nach einer sicheren Information, Wettermeldungen an britiſche Seeſtreitkräfte im öſtlichen Mittelmeer gegeben haben, wahrſcheinlich zur Unterrichtung eines oder mehrere dan gzeugkräger. Der engliſche„Profeſſor“ iſt verhaftet wor⸗ n. Der Bundesrat der Schwei i Bun t 3 befahl auf Vorſchlag von General Guiſan die Aufſtellung von N Abele 33332 Arita über Japans Außenpolitik Tokio. 5 Mat. Bei einem len Vereinigung“ erklärte Außenminiſter Arita, u f ber zu 2 merkka Kenegelt werden. beſonders aber z dieſe Bezie regimes militäriſch beſeitigen. Das ſei gegen⸗ ö nur die Mängel Eiſenbahnunglück in Frankreich Brüſſel, 5. M 3 5 bei Bourges in Abies aus Paris meldet, hat ſich 8 ereignet. Die bisher nen Verluſte die Beziehungen Japans ein ſchweres Ei n- Phan ige Eiſenba 1 nmmmmmmmm gchimpflicher britiſcher Verrat Kapitulation der bei Namſos im Stich gelaſſenen norwegiſchen Truppen. Nach der Flucht der Engländer aus Namſos hat der nor⸗ wegiſche Befehlshaber von Nord⸗Troendelag den deutſchen Trüppen die Kapitulation der im Raume von Namſos befind⸗ lichen norwegiſchen Abteilungen angeboten. Die Kapitulation erfolgte, weil die Lage der Norweger mit der Flucht der Briten unhaltbar geworden war. Mit welcher Empörung die Nortweger den Rückzug der britiſchen und der franzöfiſchen Truppen aus Namſos aufgenommen haben, geht deutlich aus eilten Tagesbefehl des norwegiſchen Diviſionschefs, Oberſt Götz, hervor. In dieſem Tagesbefehl ſtellt Oberſt Götz feſt, daß das engliſche Oberkommando in Namſos es nicht einmal ür notwendig erachtet hat, den norwegiſchen Kommandoſtellen eine Mitteilung über den bevorſtehenden Rückzug oder eine Warnung darüber zu machen, daß durch dieſen Rückzug Flanke und Rücken der Norweger gefährdet wurden. Im einzelnen heißt es in dieſem Tagesbefehl, der tiefſte Verbitterung verrät, u. a.:„Da England und Frankreich aus unbekannten Gründen den Verſuch aufgegeben haben, uns in unſerem Kampf zu unterſtützen und in der Nacht auf Freitag ohne Warnung ihre Truppen von Namſos zurückzogen, ſtehen wir heute allein da. Die Geſamtzahl der deutſchen Truppen hat uns bereits an den beiden Flanken und im Rücken um⸗ gangen, und zwar auf der Linie, die die engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Truppen halten ſollten. Ohne die Möglichkeit gelaſſen, daß uns Hilfe von außen gebracht wird, allein und mit Munition nur noch für einen Tag verſehen, ohne Luftwaffe, ohne Luftabwehr und ohne andere notwendige Waffen, würde weiterer Kampf nur zur twlalen Vernichtung ohne das geringſte militäriſche Ziel füh⸗ ren. Ich habe deshalb dem deutſchen Kommando vorgeſchlagen, Waffenruhe eintreten zu laſſen. 5 Es war unbegreiflich von dem engliſchen Oberkom⸗ mandanten, ohne mich zu warnen, den Rücken meiner Trup⸗ pen zu entblößen, ſo daß ich von der einzigen möglichen Rück⸗ zugslinie auf Mosjöen abgeſchnitten bin.“ 2 Auch aus den ſchwediſchen Zeitungen geht deutlich hervor, daß die norwegiſchen Truppen im Raume von Namſos nach der Flucht der Engländer und Franzoſen nur noch zwiſchen vollſtändiger Vernichtung oder Kapitulation zu wählen hatten. Beſonders bezeichnend iſt, daß die Engländer nicht einmal den Verſuch gemacht haben, einen Teil des Kriegsmaterials und der Lebensmittel, die bei Namſos aufgeſtapelt waren, abzu⸗ transportieren. Die heimliche Flucht der Engländer und der Franzoſen iſt allerdings geeignet, die Gefühle des norwegiſchen Volles aufs tiefſte zu verletzen. Nachdem England und Frankreich Nor⸗ wegen aufgeputſcht haben, Deutſchlands Wehrmacht mit den Waffen entgegenzutreten, haben ſie die norwegiſchen Truppen in der Kriſe ſammervoll in Stich gelaſſen. Wenn dieſes Verhalten den norwegiſchen Oberſt Götz„unbegreiflich“ dünkt, ſo entſpricht es leider nur zu ſehr der engliſchen Ge⸗ ſchichte. Nachgerade ſcheinen auch London und Paris zu ahnen, welche kataſtrophalen Folgen dieſer Verrat für die wei⸗ teren Pläne Englands und Frankreichs haben kann. Die fran⸗ zöſiſche Nachrichtenagentur Havas beeilt ſich daher,„klarzu⸗ ſlellen“, daß gar keine Rede davon ſein könne, daß der nor⸗ wegiſche Oberbefehlshaber von dem Beſchluß der Alliierten nicht unterrichtet worden ſei. Im Gegenteil, der Oberbefehls⸗ haber habe ſich ja ſelbſt auf ein engliſches Kriegsſchiff eingeſchifft, und zwar in der Nacht vom 1. zum 2. Mai. Gerade dieſe Entſchuldigung iſt jedoch überaus belaſtend. Wenn nämlich der Oberbefehlshaber ſich bereits in der Nacht zum 2. Mai eingeſchifft hat, während die Räumung erſt in der Nacht zum 3. Mai einſetzte und der Befehl des norwegiſchen Diviſihns⸗ lommandeurs vom 3. Mai datiert, dann folgt daraus, daß der Oberbefehlshaber als erſter ſeinen Poſten verlaſſen hat. Stunden ſpäter ſcheint dann der Abſchnittsbefehlshaber der Notweger bemerkt zu haben, daß die Engländer bei Nacht aud Nebel davongegangen waren. Auf alle Fälle haben wir e alſo mit einem ſchmählichen Verrat durch England und Frankreich zu tun, der für beide Länder ſchimpflich iſt. Hurengſtoffunde in Stockholm Engliſcher Agent und ſeine Helfershelfer verhaftet.— Britiſche Sabotageakte in Schweden vereitelt. „Die Stockholmer Polizei iſt einer ſenſationellen Sabotage⸗ affäre, die offenſichtlich von engliſcher Seite angeſtiftet worden iſt, auf die Spur gekommen. In einem Keller, der von einem engliſchen Staatsangehörigen namens Alfred Frederte Rick⸗ man gemietet worden war, iſt ein rieſiges Geheimlager von Brandbomben, Minen und anderem Sprengmaterial aufge⸗ funden worden. Es iſt dies der ſenſationellſte Fund, den die ſchwediſche Polizei in ihrem Abwehrkampf gegen die Tätigkeit von Agenten der Weſtmächte jemals gemacht hat. Auch dürfte darüber kein Zweifel beſtehen, daß dieſes Sprengmaterial für Sabotagezwecke beſtimmt war. In der Wohnung des Rickman wurden nicht weniger als ſechs große Koffer mit außerordentlich ſtarkem und gefährlichem Sprengſtoff entdeckt. Dieſe Koffer ſollten, wie die Unterſuchung ergeben hat, in nächſter Zeit zu einem anderen noch nicht angegebenen Ort transporkiert werden. Darüber hinaus wurden in dem von dem genannten engliſchen Staatsangehörigen in Stockholm ge⸗ mieteten Keller ſichergeſtellt: 190 Kilogramm Sprengſtoff, 300 Zeitzünder, 324 Brandbomben, 20 Zündhütchen, 8 geladene Minen, 8 Minenzünder, 100 Meter Zündſchnur, von denen 60 Meter bereits mit Zündhütchen verſehen waren, 11 elektriſche Sprengauslöfer, 4 Zünduhren und 4 weitere große Sport⸗ koffer, die mit Sprengmaterial und anderem mechaniſchen Zündmaterial gefüllt waren. Die Meldung über die Entdeckung eines rieſigen Geheim lagers von Sprengſtoff⸗ und Brandbomben in Stockholm, die über den ſchwediſchen Rundfunk verbreitet wurde hat im gan zen Lande größtes Aufſehen und berechtigte Empörung hervorgerufen. Wie bekannt wird, iſt Rickman Mitte Oktober 1939 nach Stockholm gekommen, anſcheinend direkt aus Eng⸗ land. Da er die ſchwediſche Sprache nicht beherrſcht, nahm er ſich eine ſchwediſche Sekretärin und einen Dolmeiſcher. Die Sekretärin des Rickman, eine Elſa Johanſſon, iſt gleichzeitig mit Rickman verhaftet worden, ebenſo einige weitere Helfers⸗ helfer. Die Verhaftung des Rickman und ſeiner Komplicen erfolgte wegen Verdachts der Vorbereitung von Sprengſtoff⸗ ſabotage. Rickman, der ſich als Direktor bezeichnete, obwohl er in keiner Firma in Stockholm tätig geweſen iſt, hat die erſte Zeit ſeines Aufenthaltes anſcheinend dazu benutzt, genaue Er⸗ kundungen einzuziehen. Während Rickman ſelbſt, um nicht aufzufallen, Reiſen zunächſt vermieden hat, hat dagegen eine Reihe der Verhafteten verſchiedene Plätze aufgeſucht, um Sprengſtoffattentate vorzunehmen. Sie mußten jedoch ihre Pläne aufgeben, da dieſe Plätze, die von höchſter militäriſcher und wirtſchaftlicher Bedeutung ſind, in Durchführung der ſchwediſchen Maßnahmen für die Sicherung der Neutralität ſcharf bewacht wurden. Raſche Fortſchritte der Demobilmachung In loyaler Zuſammenarbeit mit den norwegiſchen W macht die Demobilmachung Nor: wegen s gute Fortſchritte. Im Gebiet des Sognefjords iſt die Entwaffnung und Entlaſſung ſämtlicher noch unter Waffen ſtehenden Soldaten verfügt worden. Alle Waſſerfahrzeuge in dieſem Gebiet ſammeln ſich an den vo deutſchen Kriegsſtellen beſtimmten Punkten. Unter ihnen befinden ſich auch ſieben größere Schiffe. ö 1 Badiſche Chronik Jugendgruppen und Werkfrauen heiſen Vorausblick auf den Ernteeinſatz 1940. Ns. Neben anderem Einſatz haben ſich die Jugend⸗ gruppen des Deutſchen Frauenwerkes im erſten Kriegs⸗ winter auch dem Reichsnährſtand zur Verfügung geſtellt. Hier galt ihre Hilfe der Entlaſtung der Landfrau, vor al⸗ lem der kinderreichen Mutter und der ſchwangeren Frau. Unter anderem haben die Mädel und jungen Frauen der Jugendgruppen gar manchen Abend über den vollen Flick⸗ und Wäſchekörben der Bäuerinnen zugebracht, bis alles wieder fein ſäuberlich inſtand war. Aber die ſchwerſte und verantwortungsvollſte Zeit beginnt für die Landfrau erſt jetzt, und angeſichts des Mangels an weiblichen landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeitskräften wollen die Jugendgruppen ſie dabei auch weiterhin weitgehend unterſtützen. Die Gaufrauenſchaftsleitung/ Jugendgruppe hat ihre Mitglieder deshalb auch in dieſem Jahre wieder zum fre i⸗ willigen Ernteeinſatz vom 1. Juni bis 1. bezw. 15. Oktober aufgerufen. Seit Wochen werden hierzu in en⸗ ger Zuſammenarbeit mit der Landesbauernſchaft Baden die nötigen Vorarbeiten eingeleitet. Beim Ernteeinſatz 1939 leiſteten die in vier Lagern eingeſetzten 360 Jugendgruppen⸗ mädel und Werkfrauen in 130 Tagen 21 540 Stunden Ern⸗ tehilfe. Auch in dieſem Jahre erfolgt der Gruppeneinſatz in Erntelagern mit einer jeweiligen Belegſchaft von 10 bis 20 Teilnehmerinnen. Geſchulte und bewährte Führe⸗ rinnen werden die Lagerführung übernehmen und die Ver⸗ teilung der Hilfskräfte in Zuſammenarbeit mit dem Orts⸗ bauernführer vornehmen. Und zwar werden die freiwilli⸗ gen Helferinnen eingeſetzt: bei leichter Feld und Gartenar⸗ beit, beim Ernten und Einmachen der Früchte und beim Hereinbringen der Ernte oder bei der Hausarbeit und Kin⸗ derbetreuung, um dadurch die Bäuerin oder andere Perſo⸗ nen für die Feldarbeit freizumachen. Den Teilnehmerinnen entſtehen für die Fahrt ſowie die Verköſtigung keine Koſten. Schon jetzt nehmen alle Kreis⸗ und Ortsfrauenſchaftsleitungen laufend Meldun⸗ gen zur Erntehilfe entgegen. Die Gaufrauenſchaftsleitung ging für ihren Betrieb mit gutem Beiſpiel voran, indem ſie alle Arbeitskameradinnen zu einer 14tägigen Erntehilfe während ihrer Urlaubszeit verpflichtete, ſich aber bereiterklärte, nur die Hälfte dieſer Zeit auf den Urlaub anzurechnen. Gauberufswalter Pg. Emil Welſch F. Karlsruhe. Im Alter von 39 Jahren ſtarb infolge Herz⸗ ſchlag der Gauhauptſtellenleiter der RS DA und Gaube⸗ rufswalter der Dä, Pg Emil Friedrich Welſch. Die Partei und die Deutſche Arbeitsfront verloren in ihm einen ſtets einſatzbereiten Kämpfer, der ſeit 1930 in den Reihen der NSDAP ſtand. Er ſtammte aus Landau(Pfalz), nahm als Freiwilliger an den Kämpfen im Baltikum und in Ober⸗ ſchleſien teil und wurde 1922 in der Pfalz von den Fran⸗ zoſen verhaftet. 1930 trat er als Mitglied der NS DA bei, wurde Ortsgruppenleiter und gleichzeitig Gauredner. Von 1931 bis 1933 war Pg. Welſch Bezirksleiter der Partei. 1933/34 ſtand er als Verwalter und ſtaatspolitiſcher Redner im Freiwilligen Arbeitsdienſt. Im Jahre 1934 wurde er dann hauptamtlicher Mitarbeiter der DAF, zunächſt als Kreisberufswalter, dann als Gauberufswalter Leiter der Abteilung für Berufserziehung und Betriebsführung. Eiferſuchtstragödie.— Ein Todesopfer. Zell i. W. In der Nacht ereignete ſich hier eine Eifer⸗ ſuchtstragödie, die ein Todesopfer forderte. Der 58 jährige Guſtav Sütterle ſchoß auf ſeine 61 Jahre alte Ehefrau, die mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht wurde. Sütterle hat ſich nach der Tat ſelbſt erſchoſſen. Blumberg.(Das Denkmal des Bergmannes) Hier wurde in Gegenwart von Vertretern der Partei und der Behörden das Denkmal des Bergmannes enthüllt. Das Denkmal iſt eine Stiftung von Kommerzienrat Röchling und ſtellt die Geſtalt eines ſinnend über ſein Arbeitsgerät geneigten Bergmannes dar. Die ausgezeichnete Plaſtik iſt ein Werk des Münchener Bildhauers Fritz Kölle. Die ſchöne Platzanlage, auf der das Denkmal ſteht, wurde durch die Doggererz⸗AG. und die Stadtgemeinde Blumberg ge⸗ ſchaffen. 5 8 Grafenhauſen.((ELigenartiger Unfall.) Auf der Landſtraße Grafenhauſen Rothaus ereignete ſich ein Un⸗ fall. Als ein mit Papierholz beladener Laſtkraftwagen und ein Perſonenauto ſich begegneten, löſte ſich von dem Laſt⸗ kraftwagen eine Holsrolle. durchſchlug die Windſchutzſcheibe des Perſonenautos und traf den Fahrer an den Kopf Der Mann erlitt ſchwere Verletzungen. Seine mitfahrende Frau wurde ebenfalls getroffen und war ſofort tot. Vermutlich wurde ihr der Bruſtkorb eingedrückt. Zwei weitere Inſaſ⸗ ſen des Perſonenwagens blieben unverſehrt. a St. Georgen.(n Tennenbronn aufgegrif⸗ en.) Der vermißte 13jährige Volksſchüler von hier wurde ln Tennenbronn aufgefunden, wo er ſich bei einem Bauern als Hütejunge verdingen wollte. Er hatte Kleider und ſon⸗ ſtige Gebrauchsgegenſtände von zu Hauſe mitgenommen. Konſtanz.(Der letzte Ausflug.) Der 30 Jahre alte Geſchäftsführer Karl Glock erlitt bei einem Ausflug im Katharinawald einen Unfall und zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er noch am gleichen Tage im Kon⸗ ſtanzer Krankenhaus ſtarb. Badiſche Perſonalnacheichten. Ernannt: Regierungsrat Karl Stiefel zum Landrat in Buchen, die Stadtſekretäre Wilhelm Brüſtle, Franz Eiermann, Wilhelm Eiſele, Karl Fiſcher, Hermann Hensle, Haus Maier und Karl Rodenhauſer bei der Stadt Mannheim zu Ober⸗ ſtadtſekretären. Ernannt unter 3 in das Beamten⸗ verhältnis auf Lebenszeit: Ernſt Roſenzweig bei der Stadt Mannheim zum Wagenführer, Forſtaſſeſſor Kurt Weber zum Forſtmeiſter; außerplanmäßiger Finanzafſiſtent Artur Rutſch⸗ mann zum Finanzaſſiſtent. Ernannt zum Beamten auf Lebens⸗ zeit: Skraßenwärter Joſef Schwing in Osterburken, Forſt⸗ äſſeſſor Egon Auer in Pforzheim und Forſtaſſeſſor Richard Metzger in Karlsruhe zum Forſtmeiſter. Befördert: Verwal⸗ tungsinſpektor Heinrich Kiſſelmann in Heidelberg. Ernannt: zum Studienreferendar: Fritz Oberſt aus Weinheim, zum Studienrat Reallehrer Joſef 9 an der Eliſabethſchule, Sberſchule für Mädchen, in unheim. Verſetzt in gleicher Eigenſchaft Studienrat Otto Dörle an der Gewerbeſchule in Lahr, Gewerbliche Berufsſchule, an jene in Heidelberg. Das deutſche Volk iſt nun erwacht und hat ſeiner tauſend⸗ jährigen W ſich ſelbſt als Träger gegeben. Für uns, die wir die geſchichtlichen Zeugen dieſer iederauferſtehung ſind, liegt darin ein ſtolzes Glück und eine demutsvolle Dankbar⸗ leit vor dem Allmächtigen! Adolf Hitler,„Parteitag Großdeutſchland 1938“7 e Laleale Nuudcliau Maikäfer fliege. Noch ein paar Tage, dann ſingen wieder unſere Kinder dieſes alte Lied aus dem 30jährigen Kriege. Die Kleinen unter⸗ halten in dieſen Wochen einen ſchwunghaften Handel mit ihren Schätzen, die ſie in durchlöcherten Zigarrenkiſten oder mit porö⸗ ſem Päßier bedeckten Einmachgläſern verwahren. Wie kommt es, daß wir alle den Maienboten ſo gern hahen? Denn wir wiſſen doch ganz genau, daß er in unſeren Wäldern oftmals, in Maikäferjahren, ganz erheblichen Schaden anrichtet. Viel⸗ leicht, weil er uns durch ſeine Kraft imponiert? Und in der Tat, er kann als Kraftathlet unter ſeinesgleichen gelten. Er kann mühelos das 18fache ſeines Eigengewichtes hochdrücken. Wollten wir es ihm gleichtun, müßten wir ſchon eine Laſt von wenigſtens 25 Zentnern auf uns nehmen! Dieſe Kraft erwirbt ſich der Maikäfer in ſeinem Daſein als Engerling. In dieſem Lebensalter iſt er genau ſo ein Nimmerſatt wie als Käfer. Die Gefräßigkeit des Maikäfers iſt bekannt, denn die manches Jahr kahlgefreſſenen Wälder legen ein erſchütterndes Zeugnis dafür ab. Dabei ſind es nur knapp vier Wochen; aber was verzehrt er? Ein Wiſſenſchaftler hat das einmal be⸗ rechnet: Es find etwa 1 Kilogramm Pflanzenſtoffe, die er be⸗ nötigt, um ſich zu mäſten. Nun müſſen wir einmal rechnen: Im letzten Maikäferjahr wurden durch amtliche Stellen mit Hilfe der Schulen und des Arbeitsdienſtes allein in einem Gau über 30000 Zentner Maikäfer geſammelt und getötet. Ein Maikäfer wiegt ſelten mehr als ein Gramm, das ſind- auf 30 000 Zentner demnach 1500 Millionen Maikäfer. 1500 Mil⸗ lionen Engerlinge haben 1500 Millionen Kilogramm oder 1500 000 Tonnen Pflanzenſtoffe gefreſſen! Daß ſich dieſe Schädlingsarbeit auf den Geſamtertrag auswirken mußte, be⸗ darf wohl keines weiteren Beweiſes. So hübſch und niedlich der Maikäfer alſo auch iſt— es hilft nichts: Er iſt ein furchtbarer Feind unſerer Ernährungs⸗ wirtſchaft, dem wir glle den Vernichtungskampf anſagen müß⸗ ſen. Darum muß es auch in dieſem Jahre, und erſt recht in dieſem Kriegsjahre, heißen: Maikäfer ſammeln und in kochendem Waſſer töten! Soweit ſie nicht als Futtermittel verwertet werden können, ergeben ſie einen ausgezeichneten Baden— eben, weil ſie ſich als Engerling ſo„fett“ gefreſſen haben. Brotmarken für Kuchen Im Hinblick auf die am Montag, dem 6. Mai, in Kraft getretene Brotkartenpflicht für Kuchen wird darauf hinge⸗ wieſen, daß die Einzelheiten der Durchführung durch Aus⸗ hänge in den Kuchenverkaufsſtellen bekanntgegeben werden. Die Verbraucherſchaft wird aus dieſen Aushängen insbeſon⸗ dere erſehen, wieviel Brotkartenabſchnitte für die verſchie⸗ denen Kuchenarten abgegeben werden müſſen. Die Regelung iſt entſprechend den unterſchiedlichen Mehlanteilen bei den verſchiedenen Kuchenſorten erfolgt. Kuchen und Dauerback⸗ waren dürfen auf alle Brotkartenahſchnitte bezogen wer⸗ den, nicht nur auf die Abſchnitte der Brotkarte B. Altſtoßſe heute wichtiger denn je! Hans Heck, der Reichskommiſſar für Altmaterialverwer⸗ tung, äußerte ſich einem Preſſevertreter gegenüber über die Erfaſſung der deutſchen Alt⸗ und Abfallſtofſe. Er erinnerte dabei daran, daß das Reichskommiſſariat für Altmaterial⸗ verwertung nicht etwa erſt im Kriege geſchaffen worden iſt, ſondern ſchon ſeit langen Jahren beſteht und uns Deviſen erſpart hat. An erſter Stelle ſteht natürlich der Schrott, wei⸗ terhin ſind ſehr wichtig die Gebiete der Woll⸗ und Baum⸗ wollumpen ſowie der Papierabfälle und des Altpapiers. Aber auch ſonſt, ſo betonte ex, könne alles gebraucht werden, ſeien es Flaſchen, Glasſcherben, Altgummi, Knochen, Lederabfälle oder Konſervendoſen. Alles laſſe ſich bei entſprechender Ver⸗ wertung wieder in die Wirtſchaft einſchalten. Wenn grund⸗ legende Aenderungen in der Altmaterialverwertung durch den Krieg nicht notwendig geworden ſeien, ſo habe doch die Orga⸗ niſation den veränderten Kriegsverhältniſſen angepaßt werden müſſen. Neben dem Altſtoffhandel ſei nunmehr die Einrich⸗ tung der Hausſammelſtellen und der Schulvorſammelſtellen geſchaffen orden. Daneben beſteht immer noch die 9 5 keit, Stoßaktionen, wie ſie ſchon mehrfach erfolgreich dur geführt worden ſind, einzuleiten, Die Parole laute hier: Alt⸗ ſtoſfe— heute wichtiger denn je! Es ſei daher notwendig. daß jeder Volksgenoſſe durch fleißiges Sammeln aller Altſtoffe die Erfaſſung der Altmaterialien fördert. Fortſetzung der Melallſpende Auch die Bevölkerung kann noch Melalle abgeben. Der Reichsbeauftragte für Metalle, Berlin, teilt Fol⸗ gendes mit: Bekanntlich wird die Sammlung von Metallen, wie ſie im Rahmen der Metallſpende des deutſchen Volkes abgeliefert wurden, ſeitens der Behörden und der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft fortgeführt. Es werden hierfür in jedem Bezirk bis auf weiteres Sammelſtellen offengehalten, die durch die zuſtändigen Gemeinden unter Angabe der genauen Anſchriften und der Annahmezeiten im Wege der öffentlf⸗ chen Bekanntmachung und durch die Tagespreſſe bekannt⸗ gegeben werden. Die Bevölkerung, die nach Metalle wie Kupfer, Nickel, Bronze, Zinn, Blei, Meſſing, Neuſilber abgeben will, kann dieſes auch bei den für Behörden und Wirtſchaft eingerichteten. tun. Die entſprechenden Dan⸗ kesurkunden ſind bei den Sammelſtellen ebenfalls weiter⸗ hin vorrätig; ſie werden wie bisher bei Ablieferung aus⸗ gegeben. Für die Sammelſtellen gelten unverändert die bisherigen Richtlinien für die Metallſpende des deutſchen Leſe⸗ und Schreibſtuben für die Soldaten. In Köln; das ſich ſeit Beginn des Krieges eifrig um die Betreuung und Freizeitgeſtaltung der Soldaten bemüht, ſind jetzt bei den Volksbüchereien auch Leſe⸗ und Schreibſtuben für Soldaten eingerichtet worden. Die Betreuung wird durch Angehörige der Jugendgruppen der NS.⸗Frauenſchaft durchgeführt. In den Sälen liegen Zeitungen und Zeitſchriften aus, da die Soldaten vor allem Intereſſe an aktuellen Nachrichten haben Auch bei der Auswahl des Bücherbeſtandes, der zwiſchen 500 und 700 Bänden in den einzelnen Sälen ſchwankt, iſt das befondere Intereſſe des Soldaten N worden. Aehn⸗ liche Einrichtungen wurden in Bonn, Aachen und Sieg⸗ burg geſchaffen. f Erleichterter Stellenwechſel bei Eintritt in die Landlehre⸗ Der Reichsarbeitsminiſter wendet ſich gegen die erhobenen Bedenken 1 5 den Stellenwechſel Jugendlicher, die bisher in einem Arbeitsverhältnis der Landwirtſchaft ſtanden und die Abſicht 5 ein Lehrverhältnis in einem geeigneten land⸗ 1 2 2 Betrieb einzugehen. Die Einſtellung im Lehr⸗ verhältnis ſei im Aer einer ordnungsmäßigen Berufs⸗ e gegenüber dem Arbeitsverhältnis bevorzugt zu ör. 0 Teilnahme am Berufsſchulunterricht muß ermöglicht wer⸗ den. Der Reichs wirtſchaftsminiſter hat im Einbernen e hit dem Reichserziehungsminiſter in einem Erlaß feſtgeſtellt, daß in Zukunft Anträgen auf Befreiung vom Berufsſchul⸗ unterricht, wie ſie für kaufmänniſche Lehrlinge über 18 Jahre denkbar ſind, nur dann ſtattgegeben wird, wenn die Er⸗ reichung des Lehrzieles dadurch 1 gefährdet iſt. Wenn der Lehrling und der Erziehungsberechtigte den Wunſch haben, daß der Lehrling die Berufsſchule weiterbeſucht, ſo iſt der Lehrherr verpflichtet, dazu auch dann die Möglichkeit zu 9 ff. n iſt⸗ 2 wenn ſeinem Antrag auf Befreiuung ſtattgegeben worden 25 Jede freie Stunde für den Kleingarten Der Monat Mai und ſeine wichtigſten Aufgaben. Wenn der April mit ſeinen ſtark wechſelnden Wetterlagen und gelegentlich ſtärkeren Nachtfröſten der Entwicklung der Vegetation noch erhebliche Feſſeln auferlegen konnte— in dieſem Jahre war es beiſpielsweiſe in der erſten und zweiten Aprildekade ſo kalt, daß das Wachstum kaum Fortſchritte auf⸗ wies— ſo bringt der Mai unbedingt den Durchbruch der warmen Jahreszeit. Gewiß, auch der Mai leidet noch unter einigen Nachwehen des Winters, ſeine Kälterückfälle zwiſchen dem 10. und 20, d. M. mit den„Eisheiligen“ als Höhepunkt ſind ſehr gefürchtet, doch im großen und ganzen wird der Temperaturdurchſchnitt vorſommerlich. Es iſt bei dieſer großen klimatiſchen Umſchaltung begreif⸗ lich, wenn ſich die wichtigſten feld⸗ und gartenwirtſchaftlichen Arbeiten auf den Mai konzentrieren. Die bäuerlichen Arbeiten auf dem Felde laufen nach dem bewährten Schema ab, das ſich weiteſtgehend den Wetterverhältniſſen anpaßt. Von beſonderer Bedeutung ſind jetzt im Kriege die Kleingartenarbeiten. In erſter Linie iſt hier zunächſt an die weitere Beſtellung des Ge⸗ müſegartens zu denken. Die Ausſaaten und Pflanzungen, die im April begonnen wurden, müſſen beſchleunigt fortgeſetzt werden. Es kommt alſo die Ausſaat von Möhren, Zwiebeln, Kopfſalat, Mangold, Puffbohnen, Mairüben, Herbſtrettich und Radieschen weiterhin in Betracht. Die Aprilſaaten haben ſich inzwiſchen ſo weit entwickelt, daß ſie zu eng ſtehen und des⸗ halb auf die richtigen Abſtände verzogen werden müſſen. Spä⸗ ter ſind ſie von Zeit zu Zeit zu behacken, was beſonders nach längerem Regen und Gewittergüſſen erfolgen ſoll, da dieſe den Boden verkruſten. Sollten die Aprilausſaaten von Kraut und Kohl mißraten ſein, ſo wiederhole man ſie. Zu dicht ſtehende Ausſaaten verdünne man. Hierbei ſchneide man oder ziehe man die Pflanzen zuerſt, die irgendwelche Mängel auf⸗ weiſen, denn ſie entwickeln ſich doch nicht ſo recht und machen auf dieſe Weiſe den anderen Platz. Die Bohnen legt man am beſten erſt nach Monatsmitte, wenn mit anhaltend war⸗ mem Wetter gerechnet werden kann, ſie holen die früher ge⸗ legten bald wieder ein. Tomaten, Gurken, Kürbis und Sel⸗ lerie, von den Würzkräutern Baſilikum und Majoran pflanze man erſt im letzten Drittel, da ſie ſehr froſtempfindlich ſind. Von Gurken und Kürbis können auch die Samen geſteckt wer⸗ den, wenn man nicht auf frühe Ernten Wert legt. Ein guter Platz für den Kürbis iſt der Fuß des Kompoſthaufens, wo er in der abfließenden Jauche reiche Nahrung findet und ſpäter den Haufen überzieht, um ihn ſo vor dem Austrockeen zu ſchützen. Die Erbſen ſind zu reiſern, ehe ſie ſich legen. Bei günſtigem Wetter iſt gegen Ende des Monats der Spargel ſtechbar. Den Rhabarberſtöcken entnehme man nie mehr als ein Viertel der Stiele auf einmal und ſetze mit dem neuen Brechen 10 bis 14 Tage aus. Beſondere Aufmerkſamkeit müſſen wir im Mai dem Obſt⸗ garten widmen. Der Mai iſt für ihn der wichtigſte Monat, da er über Blüte und Fruchtanſatz entſcheidet. Nicht nur die gefährlichen Nachtfröſte können alle Hoffnungen auf eine gute Ernte vernichten, ſondern auch Trockenheit und Hitze, ganz ab⸗ geſehen von Mängeln einzelner Sorten, von falſchem Stand und von den Folgen übermäßigen und erſchöpfenden Tragens im vorhergehenden Jahr. was in dieſem Jahre vielfach zu Bekanntmachung. 18 Landjugend. Heute Montag Abend 8.30 Ahr Zuſammenkunft im„Löwen“. Die im Gebiet des Stadtkreiſes oder des Landkreiſes Mannheim vorhandenen Glocken aus Bronce jeder Art und Zweckbeſtimmung(auch unbenutzte oder zum Verkauf bezw. zur Lieferung beſtimmte Glocken) ſind nach einer Anord⸗ nung des Beauftragten für den Vierjahresplan von dem Beſitzer zu melden. Die Meldepflicht des Beſitzers erſtveckt ſich auch auf diejenigen Glocken, an denen einem andern das Eigentums⸗ oder Verfügungsrecht zuſteht. 5 Von der Meldung ſind bis auf weiteres ausgenommen: a Glocken, deren Stückgewicht weniger als 10 Kg. beträgt, b) Glocken für Signalzwecke, die ſich im Schienenfahrzeug⸗ verkehr, im Schiffsverkehr oder bei der Feuerwehr im Gebrauch befinden, e) ſchadhafte oder ſonſt nicht mehr zur Benutzung geeignete oder beſtimmte Glocken, die als Abfallmaterial(Alt⸗ metall) der Lagerbuchpflicht und Meldepflicht auf Grund der Anordnung 27a der Reichsſtelle für Metalle vom 20. Juni 1938 unterliegen und ſich bereits zum Zwecke der Metallverwertung bei Betrieben des Altmetallhan⸗ dels oder Betrieben der Metallgewinnung befinden. 2 3. Die Meldepflicht der Kirchen und Religionsgemein⸗ ſchaften uſw. iſt beſonders geregelt. Die anderen Melde⸗ pflichtigen haben unverzüglich dem zuſtändigen Bürger⸗ meiſter— im Stadtkreis Mannheim dem Oberbürgermeiſter — zunächſt ſchriftlich anzuzeigen, daß ſie Broneceglocken im Stückgewicht von mindeſtens 10 Kg. im Befitz haben, und dabei ihren vollſtändigen Namen und ihre Anſchrift an⸗ zugeben. 4. Die ablieferungspflichtigen Glocken dürfen ohne ſchrift⸗ liche Genehmigung oder Anweiſung der Reichsſtelle für Metalle nicht in ihrer Beſchaffenheit verändert oder vom bisherigen Unterbringungsort entfernt werden. Entgegen⸗ ſtehende rechtsgeſchäftliche Verfügungen ſind nichtig. 2. Jeder Eigentümer, Verwalter, Pächter oder Allein⸗ mieter von privaten oder öffentlichen Gebäuden jeder Art hat bis zum 12. Mai dem zuſtändigen Bürgermeiſter— im Stadtkreis Mannheim dem Oberbürgermeiſter— oder der vorgeſetzten Kirchenbehörde anzuzeigen, in welcher Form und in welchen Teilen des Gebäudes Kupfer zu Bedachun⸗ gen, Abdeckungen Verkleidungen oder Einfaſſungen, zu Auf⸗ Sofort gesucht: Haus- und Hüchenmädchen, Frauen zum Bedienen als Aushilfe und Spülfrauen. Seckenheimer Schlößchen Hauptstraße 68. Nach Heidelberg wird in gutes Haus eine tüchtige, Einleg 5 ordentliche Hausgehilfin zum ſofortigen Einkritt geſucht. Köchin iſt vorhanden. Fram Leoni Ahls Bergſtraße 112/ Fernruf 3535. Schwein zu verkaufen. Saßbacherſtr.2 Inserieren bringt Gewinn! e Ausgabe von Seeſiſchen. Die nächſte Verteilung nach der neuen Kundenliſte erfolgt am Montag, den 6. Mai 1940, ab 9 Uhr gegen Vorlage der weißen Ausweiskarte zum Einkauf von Seeſiſchen. Zum Verkauf zugelaſſen ſind alle bereits bekanntgegebenen Verkaufsſtellen. Zur Teilnahme an dieſer Verteilung ſind ſämtliche in die Kundenliſte eingetragenen Verbraucher berechtigt, da ſich bei den letzten Verteilungen gezeigt hat, daß gebern an den Lohn⸗ und Gehalts⸗ Säumniszuſchläge. Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ i bester mit dem Ablauf des Fällig⸗ ke befürchten iſt. Die häufigſte Urſache der Unfruchtbarkeit nge reichlicher Blüte iſt aber der Mangel an Feuchtigkeit 0 der Blütenſtaub auf der Narbe keimen, was zur Befruchtu unbedingt notwendig iſt, ſo muß ſie jene klebrige Flüſf n abſondern, die die zugetragenen Pollenkörnchen feſthält, nun die nötige Luft⸗ und Bodenfeuchtigkeit, ſo bleibt die trocken und der Blütenſtaub kann nicht haften. Es muß dez halb bei heißem und trockenem Maiwetter im Obſtgarten für Feuchtigkeit geſorgt werden, am beſten durch ausgiebige 1 päſſerung, indem man um die Bäume ringsum flache Gräben auswirft und mit Waſſer füllt, dem verdünnte Jauche oder Kunſtdünger beigefügt werden ſoll. Im Notfall hilft bis einem gewiſſen Grade das Beſpritzen oder Beſtäuben der Baumkronen mittels einer Rebſpritze, die das Waſſer nebelarti Gegen das Abfallen von Jungfrüchten helfen Be⸗ wäſſerung und Düngung ebenfalls, denn zur Zeit des Fruch⸗ Fruchtausbildung brauchen die Bäume wäſſ verteilt. anſatzes und der erſten rieſige Maſſen an Waſſer und Nahrung. Früchte ſind ſtets zu ſammeln und zu vernichten, da ſie mit Schädlingen befallen ſein können. Die Beerenobſtſträucher ſind für Bewäſſerung und Düngung nicht minder dankbar. Bei den hochſtämmigen Johannis⸗ und Stachelbeeren unterdriſche man die Wurzelausſchläge und Stammaustriebe und unter⸗ ſuche Pfahl und Bindung, damit die Kronen bei ſtarlem Die Himbeeren bringen bereits Wur⸗ zelausläufer hervor, von denen man nur die kräftigſten(drei biz fünf, je nach Stockſtärke) ſtehenlaſſen, während man die übrigen rückſichtslos wegſchneiden ſoll, damit ſie jenen keine Nahrung Winde nicht abbrechen. entziehen. Dienskag, 7. Mai, Miete H 21 und 1. Sondermiete 9 11 und für die NS Kraft durch Freude, Kulturgemein⸗ de Ludwigshafen, Abt. 407—409, 432—434:„Mona Liſa“, Oper von Max von Schillings. Anfang 19.30, Ende 21,45 Uhr. Mittwoch, 8. Mai, Miete A 22 und 2. Sondermiete A 11 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 111—113, 438: 0 von Friedrich Flotow. Anfang 19.30, Ende gegen 22.5 Uhr. Donnerstag, 9. Mai, Miete D 21 und 1. Sondermiet D 11 und fur die NSG Kraft durch Freude, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 342347. 1 Dame“, Oper von Franz Schmidt. Anfang 19.30, Ende etwa 21.45 Uhr. Freitag, 10. Mai, Miete E 22 und 2. Sondermiete 6. 11:„Was kam denn da ins Haus“, Komödie von Lope de Vega. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Samstag, 11. Mai, Miete B 21 und 1. Sondermiele B 11:„Die Primanerin“, Luſtſpiel von Sigmund Graff. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. f Sonntag(Pfingſten), 12. Mai, Außer Miete:„Par⸗ ſival“, Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner. Ein tauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 17, Ende 2 Uhr. Montag, 13. Mai, Außer Miete, zum „Frau Luna“, Operette von Paul Lincke. Anfang 0, Ende gegen 22 Uhr. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehs⸗ ben. Dienstag, 14. Mai, Miete H 22 und 2. Sonder miele H 11 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturge⸗ Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 6. Mai, Miete C 21 und 1. Sondermiete C 1 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 416418:„Othello“, Trogödie von W. Shakeſpeare, Ueberſetzung Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. So igkeit Fehlt Narbe Die abgefallenen von Walter Joſten. „Martha“, Oper „Notre erſten Male: WW 2 meinde Ludwigshafen Abt. 5556:„Othello“, Tea⸗ ödie von W. Shakeſpeare, Ueberſetzung von Walter Ju. ten. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarken: Mittwoch, 8. Mai, Für die NSG Kraft durch Freude. Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 259, 261—27 361—370, 391393, 504—510, 514—520, 524—530, 584 540, 544 550, 554560, 564—570, 574—580, 594— 600, 618620, Gruppe D Nr. 1600, Gruppe E freiwil lig Nr. 1—900:„Die Primaner in“, Luſtſpiel von Sigmund Graff, Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. ſätzen, Verzierungen, Dachrinnen oder Regenfallrohren ver⸗ 8 Fainefe de Aire ee Ueberzählige verwendet iſt. i abholen und dadurch die Gefahr des Gegenſtände Gesucht für sofort: . i Berderbs von Fiſchen beſteht. Bei dieſer f Auch die von der Meldepflicht getroffenen Gebäude⸗ Gelegenheit werden die Verbraucher ge⸗ aller Art K E K dit + teile aus Kupfer unterliegen der unter Ziffer 4 mitgeteilten 5 ſchon 5 115 e 55 finden kaſch OC 9 Ondl 0 Verfügungsbeſchränkung. nährung zu verbeſſern, doch auch in der inen K 5— 4 25 2 5 n 12 warmen Jahreszeit die zur Anlieferun ellen ſiufer Mannheim, den 3. Mai 1940. a0 dad Seeſiſche in verstärktem Maße durch eine Oder Köchin. zu kaufen. a 85 Der Landrat des Kreiſes Mannheim. Der Oberbürgermeiſter.„ Städt. Ernährungsamt. 1 Seckenheimer Schlößchen d 1 5 Hauptstraße 68. ...... ö. ²˙ inn. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Für die Woche vom 6.— 12. Mai 1940 werden folgende Abschnifte der Lebensmittelkarten aufgerufen: Oeffentliche Erinnerung. Schwer- u. Schwerstarbeiter N. ormalverbraucher e e Kinder bis zu 6 Jahren Kinder über 6 Jahre Zur Zahlung an die Stadtkaſſe Karte Mannheim waren bezw. werden 8 fällig ſpäteſtens am Fleischkarie Abschnitte J Abschnitte J Abschnitte J Abschnitte J 6. 5. 1940: die von den Arbeit⸗ zahlungen im April 1940 ein⸗ behaltene Bürgerſteuer. 10. 5. 1940: das 2. Viertel 1940 b 0 Se g 5 1 18(Schwerarb) 8 n 1 und 5 für Brot, die mit Brotkarte Abschnitt 5 gilt wallweise über 1. 5 Abschnitt 5 gilt& versehenen Abschnitte für] I. 5, 9 u. Abschn. über 100 f 375 g Reni 5 e Kindernährmittel der mit beſonderem Steuerbeſcheid angeforderten Bürgerſteuer. f 10. 5. 1940: die bis dahin fällig werdende Vergnügungsſteuer. 10.5. 1940: die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und, Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Fettkarte An dieſe Zahlungen wird erinnert. Bu 1 für Butter Abschnitt 1 für Käse Abschnitt 1 für Speck usw. Fe 1a für Butter oder Margarine 9 Abschn. f. je 5 8 Margarine 1 f. Sneck usw. I f. Speck usw. a 1 u. b1 für Margarine a 1 und b für Margarine bis zu 3 Jahr.] v. 3—6 jahr. Elk. Kleinstk. Bu 1 für Butter 1 für Käse F 3 für Kunsthonig F 4 und F 5 für Kakaopulver oder 50g Schokolade gegen Abschnitt F5 Bu 1 für Butter 1 für Käse Fe La f. Butter od. Margar, F 1 und 2 für Marmelade F 3 für Kunsthonig F 4 und F 5 für Kakaopulver oder 50 g Schokolade gegen Abschnitt F 5 Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den tstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuſchlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene e dee zu erwarten. ine beſondere ahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. 2— Abschnitt 1 Zucker: 250g Zucker Abschnitt 1 Marmelade: je nach Bestellung entweder Marmelade oder Zucker Versorgungszeit vorgelegt werden. für 25 f Nahrmittel — N20 für je 25 8 Teigwaren — N22 für Sago usw. — N29 für je 25 f Reis— N38 für 750 g Mehl NA NI N2 N2 N2 N 1 Ns: entweder 150 f Nährmittel N I u. N2) oder/ Dose bzw. 2 Kl. Do i % Dose Obst- oder Gemüse-Konserven oder 250 f Trocken pflaumen e Kondensmilen muß zum Nachweis der Bestellung die abge stempelte 1 5 8 5 für 125 f und N 24 für 25 f Kaffee-Ersatz oder Kafiee-Zusatz mittel ** N u. NZ). Beim Bezug von Fleischkarte der abgelaufenen Lültig bis 2. 6. 1040 Reklame, die treibende Kraft, Stöcht. krnöhrungsomt Monnheim- Der lendlrat des Kreises Mannheim Wcnong sem Abl. B. Ale immer wieder Umsatz schafft ——