„ Monatizch Mk. 1.40, Durch die Poſt Mk. 1.80, 1. der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 dazeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., u Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſfe gemäß Preisliſte * 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr geulprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karisruhe 78439. Tages · und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. — 40. Jahrgang Dienstag, den 7. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Feierta Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Berlag: Georg Zimmermann(Ink 9 Mannheim⸗Seckenheim, Ze ge. Zähringerſtraße 68. Verantw tlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Geora Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— Mai 1940 verdächtige Zeichen.— Auch kürkiſche Truppenbewegungen. Sofia, 6. Mai. Einer Nachricht aus Saloniki zufolge ſollen mehrere britiſche Kriegsſchiffe an der Oſtküſte Grie⸗ chenlands geſichtet worden ſein. Weiter werden jugofla⸗ wiſche und griechiſche Verſtärkungen an der bulgariſchen Grenze gemeldet. Der Anweſenheit des engliſchen Botſchaf⸗ ters bon Ankara in Sofia wird weiterhin größte Beachtung geſchenkt. In politiſch intereſſierten Kreiſen wird die Mög⸗ lichkeit nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich hierbei unter ande⸗ rem um eine Vorfühlung im Zuſammenhang mit einem et⸗ waigen Durchmarſchrecht engliſcher oder mit Eng⸗ land verbündeter Truppen handeln könne. Die franzöſiſche Agenkur Havas meldet: Starke Trup⸗ ala ſchen B der Türken auf dem Balkan hätten n der bulgariſchen Hauptſtadt eine große Erregung hervor ⸗ gerufen. In politiſchen Kreiſen Sofjas ſei man der Mei⸗ nung, dieſe Maßnahmen ſeien angeſichts der loyalen Hal⸗ iung Bulgariens nicht gerechtfertigt. Dieſe Truppenkonzen⸗ trationen, 10 meldel Havas, ſtünden offenbar in Verbin- dung mit der britiſchen Aktivität im öſtlichen Mittelmeer und man glaube, daß ſie auf engliſche Aufforderung hin vorgenommen worden ſeien. 5 „Aeberraſchungen“ angedeutet Budapeſt, 6. Mai. Unter den hier lebenden Engländern iſt in den letzten Tagen eine eigentümliche Bewegung zu beobachten. Die Haushalte werden aufgelöſt, und die Haus⸗ haltungsvorſtände ziehen ins Hotel. Mehrfach haben Fami⸗ lien bereits die Stadt und auch das Land verlaſſen. Von engliſcher Seite in Budapeſt wird hierzu berichtet, daß ſei⸗ tens der Geſandtſchaft und des Konſulats ein Wink vor⸗ liege, nur in dringendſten Fällen in Budapeſt zu bleiben und im übrigen zu trachten apßer Landes zu gehen Auf⸗ fällig iſt ferner auch, daß gut unterrichtete engliſche Kreiſt ih der ungariſchen Hauptſtadt ſeit zwei Tagen auf di, Frage, was ſie von den Vorgängen in Norwegen halten die mehr als lakoniſche Antwort geben:„Abwarten, ab. wözten, Sie werden in den kommenden Tagen noch ganz andere Ueberraſchungen erleben.“ Beſorgnis auf dem Balkan Bukareſt, 6. Mai. Das„Bukareſter Tageblatt“ vom 5. 5. veröffentlicht einen Leitartikel„Mittelmeerraum im Brennpunkt des Intereſſes“, in dem es u. a. heißt:„Den Erklärungen unſeres Außenminiſters Gafencu einem Mit⸗ arbeiter des Madrider Blattes„Arriba“ gegenüber, die in der Feſtſtellung gipfeln, daß der Friede im Donau⸗ und Balkanraum eng an den Frieden im Mittelmeer gebunden ſei, kommt inſoweit eine ganz außergewöhnliche Bedeutung zu, als das Mittelmeer ſeit dem Rückzug der engliſch⸗fran⸗ Aachen Truppen aus Andalsnes und Namſos in einem usmaß in den Mittelpunkt des zwiſchenſtaatlichen In⸗ tereſſes gerückt iſt, wie das ſeit Ausbruch des Krieges noch nich der Fall wär. Es iſt beſtimmt kein Zufall, daß der Entſchluß des Oberſten Kriegsrates der verbündeten Weſt⸗ mächte, Norwegen aufzugeben, mit der Umleitung der bri⸗ tiſchen Handelsſchiffahrt nach Indien und Auſtralien über das Kap der Guten Hoffnung ſowie mit der Zuſammen⸗ letzung eines engliſch⸗franzöſiſchen Schlachtgeſchwaders im östlichen Mittelmeer zeitlich zuſammenfällt. Vielmehr hat der unbefangene Beobgchter der Entwicklung berechtigte Urſache, auch einen uͤrſächlichen Zuſammenhang zwiſchen dieſen beiden Ereigniſſen zu wittern.. Belgrader politiſche Kreiſe halten es durchaus für mög⸗ lich daß die gus Norwegen kommenden Truppen der ver⸗ bündeten Weſtmächte die Aufgabe hätten. auf dem Bal⸗ kan eingeſetzt zu werden, und verfolgen in dieſem Zuſam⸗ menhang die ſtarke erhöhte Aktivität im öſtlichen Mittel⸗ meer mit großer Beſorgnis. Als Grund für ihre diesbezüg⸗ lichen Vermutungen und Sorgen erblicken ſie u. a. die Aeußerung des militäriſchen Korreſpondenten des Londo⸗ ner„Daily Expreß“ der offen die Ueberzeugung aus⸗ ſpricht, daß die in Norwegen nunmehr frei gewordenen alliierten Truppenverbände„auf einem anderen Kriegs⸗ ſchauplatz verwendet würden“, Die Maſſierung von Kriegs⸗ einheiten an ſtrategiſch wichtigen Punkten iſt selten das Zeichen friedlicher Abſichten, und die Kriegsauswellungs“ 0 0 Londons ſind deutſcherſeits gerade im Zuſammer, hang mit den norwegiſchen Ereigniſſen ſo überzeugend dar⸗ geſteut worden, daß es ſelbſt beim beſten Willen ain einen überparteilichen Beurteſflung dieſer Frage ſchwer fällt, an der Richtigkeit der deutſchen Beweisführung zu zweifeln. Es iſt kaum anzunehmen, daß es ſich bei den britiſchen Maßnahmen im öſtlichen Mittelmeer nur um ein. Manöver handeln könnte, dazu beſtimmt, auf Italien einen Oruct auszuüben und ihm zu beweiſen, daß der Mittelmeerraum nach wie vor in erſter Linie unter dem Einfluß der Alltter⸗ 5 ſteht. Italien läßt ſich heute nicht mehr unter Druck etzen. Wir wollen im Intereſſe des Friedens in Südosteuropa. den auch unſer Vaterland mit allen Mitteln zu verteidigen ewillt iſt, hoffen, daß es ſich bei den Maßnahmen der Ver⸗ ündeten im Mittelmeer nur um ein Manöber handelt, das den Zweck hat, von der peinlichen Niederlage die dich die Weſtmächte im Norden Europas holen mußten, abzu: lenken. Indes muß damit gerechnet werden daß die eng⸗ Üiſch⸗franzöſiſchen Maßnahmen im Mittelmeer bloß als blen kungsma 1 8 ver gedacht ſind, um das Reich umſo überraſchender an anderer Stelle anzugreifen. ken über dem nahen Oſten Nr. 106 T.. FFF Die Drohungen an Italien Brüſſel, 6. Mai. Die Lage im Mittelmeer ſteht nach wie vor im Vordergrund der franzöſiſchen Preſſe. Die Blätter machen viel Aufhebens von den engliſch⸗franzöſiſchen„Vor⸗ . im Mittelmeer. Einen ziemlich drohen⸗ en Ton ſchlägt der frühere Kriegsminiſter Fabry im„Ma⸗ tin“ an. Er ſchreibt u. a.:„Von franzöſiſcher Seite erinnern wir uns ſehr gut daran, daß die Zeit der Liebeswalzer vor⸗ über iſt.“ Im„Figaro“ droht Wladimir d'Ormeſſon den Italienern, daß ſie im Kriegsfalle von allen Zufuhren aus den USA abgeſchloſſen würden. Großſpurig ſchreibt der „Excelſior“, daß die engliſch⸗franzöfiſche Flotte die ſtrate⸗ giſchen Poſitionen von Gibraltar bis zum Suezkanal be⸗ ſetzt habe Derſenige, der die Tore von Suez und Gibraſtar innehabe, werde triumphieren. „Populaire“ ſchreibt, die engliſche Erklärung, daß die Konzentration der Mittelmeerflotte der Alliierten infolge der Stellungnahme der italien i chen Preiſe Zurch⸗ geführt worden ſei, ſei nicht befriedigend. Es ſei klar, daß die Haltung der italieniſchen Preſſe eine politiſche Realität ſei. Aber man müſſe ſich fragen ob die Maßnahmen der Alliierten ausſchließlich deshalb getroffen worden ſe ien, weil ein Preſſefeldzug, der ſchon ſeit Monaten geführt werde, in den letzten Tagen beſonders heftig geworden ſei. Irgendein Glied in der Kette der Ereigniſſe ſcheine zu fehlen. Numäntiſche Sicher heitsmaßnahmen 5 Bukareſt, 6. Mai. Im Hinblick auf die engliſche Aktivität in Rumänien, die in den letzten Tagen immer offenſicht⸗ licher geworden iſt, hat die Hafenverwaltung von Con⸗ ſtanza zu verſchärften Sicherheitsmaßnahmen gegriffen. Alle im Hafen liegenden Schiffe müſſen durch Schilder au⸗ zeigen, welche Arbeiten zurzeit auf dem Schiff ausgeführt werden. Durch eine ſtrenge Perſonenkontrolle wird der Zu⸗ tritt Unbefugter zu den Hafenanlagen verhindert, Der eng⸗ liſche Konſul ſoll bereits gegen die rumäniſchen Sicherheits⸗ maßnahmen proteſtiert haben, da im Hafengelände meh⸗ rere engliſche Staatsangehörige feſtgenommen wurden die keinen glaubhaften Grund für ihren Aufenthalt in Con⸗ ſtanza angeben konnten. Rußlands Schwarzmeer⸗Flotte auf der Wacht Moskau, 6. Mai. Die Marinezeitung„Krgsuy Flot“ vom 4. Mai enthält einen Vericht über die militäriſche Mai⸗ Parade in Sewaſtopol, bei welcher der Befehlshaber der Schwarzmeer⸗Flotte, Oktjabrſki, eine Rede gehalten hat, in der er U. a. Folgendes ausführte:„Wir Angehörigen der Schwarzmeer⸗Flotte werden das verdächtige Treiben der engliſchen und franzöſiſchen Imperialiſten auf dem Balkan und in den Ländern des Nahen Oſtens aufmerkſam ver⸗ folgen. Wir werden auf der Hut ſein, um jeden Feind zu i der verſuchen ſollte, unſere Grenze zu ver⸗ etzen.“ b Die Sturmzeichen im Mittelmeer Enkladung innerhalb der nächſten 48 Stunden? Stockholm, 6. Mai. Die hieſige Preſſe beſchäftigt ſich weilerhin in großer Aufmachung mit der Lage im Mittel⸗ meer.„Nya Dagligt Allahanda“ veröffentlicht eine Mel⸗ dung aus Rom in der es heißt, nicht allein die Mitteilung Chamberlains über die großen engliſch⸗franzöſiſchen Flot⸗ tenkonzentrationen im öſtlichen Mittelmeer, ſondern in höherem Grade noch die Ueberzeugung, daß das Unterneh⸗ men in Norwegen mißglückt ſei, gebe zu der Annahme Ver⸗ anlaſſung, daß eine ſtarke und unmittelbare Aktion im Mit⸗ telmeer oder auf dem Balkan ausgelöſt werde. Man ſei völlig überzeugt davon, daß Chamber lain vor dem Zuſammentritt des Unterhauſes am Dienstag handeln müſſe, und zwar hart und überzeugend, wenn er überhaupt ſeine Stellung halten wolle. Aus Brüſſel meldet„Afton⸗ bladet“ die Konzentration der engliſch⸗franzöſiſchen Schlacht⸗ flotte bei Alexandrien und die Verſtärkungen die in den letzten Tagen ſowohl bei der Weygand⸗Armee in Syrien und bei den engliſchen Truppen in Paläſtina als auch in Aegypten angekommen ſeien, würden dort als ein unzwei⸗ deutiges Sturmzeichen angeſehen. Man befürchte, daß die Entladung im Mittelmeer ſchon innerhalb der nächſten 48 Skunden kommen werde. Man nehme an, daß Chamberlain vor der Unterhausdebatke über den Feldzug in Norwegen aus innerpolitiſchen Gründen irgendetwas unternehmen würde. Es herrſche ſedoch völlige Ungewißheit, ſo erkläre man, in welcher Richtung der Stoß gehen werde, aber Viele glaubten, Gefahrenzone zunächſt liege. 5 Griechenland äußerſt beunruhigt Rewyork, 6. Mal. Wie Aſſociated Preß aus Athen mel⸗ det, iſt Griechenland angeſichts der Ankunft britiſcher Flot⸗ tenverſtärkungen im Aegäiſchen Meer von Furcht vor krie⸗ eriſchen Entwicklungen im öſtlichen Mittelmeer erfüllt, Zwar ſeien ſchon ſeit l britiſche Schiffe dort ſe Ankunft weiterer britiſcher ahrzeuge mache den Bewohnern Salonikis klar, daß ihre Hafene t im Kriegsfall ein ſtrategiſch wertvoller Stütz punkt für beide Seiten ſein würde. Griechenland überwacht mit beſonderer Aufmerkſamkeit die britiſchen Schiffsbewe⸗ gungen, gleichzeitig unternehme es Schritte, um Saloniki gegen Angriffe vom Norden zu ſchützen. ationtert geweſen, aber daß Griechenland der Flieger kapern A⸗Boot! Eine kühne Tat im Katkegatk.— Wieder ſchwerer Bom⸗ benkreffer auf feindliches Schlachkſchiff. Berlin, 6. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Raum von Narvik iſt es geſtern zu größeren Kampfhandlungen nicht gekommen, doch führte der Feind weiker Verſtärkungen an Artillerie von Norden heran. Den zur Unkerſtützung der Gruppe Narvik eingeſetzten deutſchen Kampffliegern gelang es, ein feindliches Schlachtſchiff mik einer ſchweren Bombe zu kreffen, ein Truppenlager anzu⸗ greifen und dabei ein Munitionslager zur Explosion zu bringen. Von Grong aus— oſtwärks Namſos— haben unſere Truppen den Vormarſch nach Norden angetreten. In Miktel⸗ und Südnorwegen iſt die Befrie⸗ dungsakkion im allgemeinen abgeſchloſſen. Die Bergfeſtung Hegra iſt gefallen. Die deutſchen Sicherungen ſtehen nun⸗ mehr oſt st ärts Röros nahe der ſchwediſchen Grenze. Zwei britiſche Sunderland⸗Flugboote wurden im nord⸗ norwegiſchen Küſtengebiet vor Anker mit MG. Feuer ange- griffen und beſchädigt Ein briliſches A-Boof wurde, nach⸗ dem es durch einen Minenkreffer beſchädigt war, am 5. Mai durch zwei deulſche Flugzeuge im Kaattegatt geſtellt. Dieſe gingen kurz enkſchloſſen neben dem U-Boot auf See nieder. Der Kommandant des U-Bootes und ein Unkeroffi⸗ zier wurden gefangengenommen und an Bord der Flug⸗ zeuge gebracht. Sicherungsſtreitkräfte der deutſchen Kriegs⸗ maine ſchleppten dann das britiſche U-Boot in einen deut⸗ ſchen Hafen ein. Bei Terſchelling wurden zwei britiſche Briſtol-⸗Blenheim⸗ Flugzeuge abgeſchoſſen. a An der Weſtfront keine beſonderen Ereigniſſe. 2 Die Einnahme von Onaaſa Hunderte von Kraftwagen erbeutet. Stockholm, 7. Mai. Ueber die Einnahme von Snaaſa durch deutſche Truppen berichtet„Dagens Nyheter“ am Montag, 300 deutſche Alpenjäger hätten die Stadt beſetzt und ſchon nach wenigen Stunden die Kontrolle über alle öffentlichen Gebäude und Einrichtungen in Händen gehabt. Die deutſchen Soldaten ſehe man in Gruppen mit Norwe⸗ gern auf den Straßen ſtehen und von einer deutſchfeindli⸗ chen Haltung der norwegiſchen Truppen ſei keine Spur. Sämtliche Deutſchen ſeien ausgezeichnet ausgerüſtet. Das Auftreten der deutſchen Truppen gegenüber der noxwegi⸗ ſchen Zivilbevölkerung ſei, wie„Dagens Nyheter“ mit Nach⸗ druck feſtſtellt, äußerſt korrekt. Im Kampfabſchnitt von Snaaſa ſeien den Deutſchen ne⸗ ben vielem anderen Kriegsmaterial Hunderte von Kraft⸗ wagen in die Hände gefallen, die von den abziehenden Truppen der Weſtmächte nicht hatten mitgenommen werden können. Seuiſche Truppen 280 km nördlich Drontheim Stockholm, 7. Mai. Deulſche Truppen ſollen— wie am Montag von„Stockholms Tidningen⸗ gemeldet wird— die Städte Mosjden und Mo, etwa 250 Kilometer nördlich Drontheim, beſetzt haben. . Englands Druck auf Bulgarien Große Nervoſitäl in Sofia. Sofia, 7. Mai. In den politiſch intereſſierten Kreiſen der bulgariſchen Hauptſtadt hört man verſchiedene Verſio⸗ nen über die Miſſion des britiſchen Botſchafters in Ankara, Hugh Knatchbull⸗Hugeſſen, in Sofia. Danach ſoll Hugeſſen die Abſicht gehabt haben, mit den zuſtändigen bulgariſchen Stellen Wirtſchaftsfragen zu beſprechen, die mit der neu⸗ gegründeten engliſchen Commercian⸗Corporation zuſam⸗ menhingen. Dieſe Corporation ſtößt in Bulgarien auf roße Schwierigkeiten und Hugeſſen ſoll hier den Start er⸗ eichen. Bei dem bekannten bulgariſchen Standpunkt iſt es naheliegend, zu vermuten, daß ein ſedes britiſche Angebot auf die bulgariſchen Reviſionsforderungen eingehen muß. Hugeſſen ſoll ferner auf dem am er tallgefun⸗ denen Empfang in den Räumen der engliſchen Geſandiſchafk von Bulgarien das Durchmarſcheecht für britiſche Truppen oder für den Tranſit von Material für weiter nördlich even⸗ tuell operierende Armeen verlangt haben. Großen Eindruck 1 hier auch die von Saloniki kommenden Nachrichten ber engliſche Schiffsbewegungen an der griechiſchen Oſt⸗ küſte gemacht. 5 5 Auch wegen der von den Morgenblättern verzeichneten Berichte über die militärischen Maßnahmen in Grie⸗ chenland herrſcht in politiſchen Kreiſen von Sofia merk⸗ liche Nervoſität. N „Angriff durch Südosteuropa oder Italien.“ Newyork, 7. Mai. Der bekannte militäriſche Sachverſtän⸗ dige der„Newyork Times“, Hanſon W. Baldwin, der als beſonders gut informiert it und deſſen Artikel zur Kriegslage in zuſtändigen Kreiſen große Beachtung finden, ſchrieb am Sonntag. Wenn man Deutſchland beſiegen wolle, müſſe der Angriff auf das Reich durch Südoſteuropa, durch Italien oder bielleicht in Norwegen erfolgen. Dieſe Aeußerung Baldwins erregt weithin Aufſehen. EAS Eine kühne Tat Wie das britiſche A-Book aufgebracht und eingebracht wurde Berlin, 7. Mai. Die im Wehrmachtsbericht gemeldete Aufbringung eines britiſchen Unterſeebootes und ſeine Ein⸗ bringung in einen deutſchen Hafen ſtellt eine mit Kühn⸗ heit und ſchneller Entſchlußkraft durchgeführte Tat dar. Die Einzelheiten des ſchlagartig eingeleiteten und erfolgreich durchgeführten Unternehmens grenzen an das Abenteuer⸗ liche. Ein Aufklärungsflugzeug bemerkte im deut⸗ ſchen Minengebiet ein britiſches U⸗Boot zwiſchen den Minenſperren. Das Flugzeug ging auf geringe Höhe hinab, griff das U⸗Boot mit Bomben und MG's an, worauf dieſes die weiße Flagge ſetzte, während vom Turm des Voo⸗ tes lebhaft gewinkt wurde. Das Flugzeug ging daraufhin aufs Waſſer nieder, fuhr an das U⸗Boot heran und befahl dem Kommandanten, ſofort an Bord zu kommen. Als die⸗ ſer in Begleitung eines Beſatzungsmitgliedes die Schwim⸗ mer des Flugzeuges betreten hatte, erhielt die an Bord ge⸗ bliebene Beſatzung des U-Bootes den Befehl, zu warten, da ſofort Hilfe herbeigeholt werden würde. Das Flugzeug ſtar⸗ tete ſogleich mit ſeiner außergewöhnlichen Ladung und ſetzte ſich mit deutſchen Vorpoſtenſtreitkräften in Verbindung, die es zu dem feindlichen U-Boot diri⸗ gierte. Unter Beachtung der im Minengebiet erforderlichen Vorſichtsmaßregeln machten ſich unſere Vorpoſtenboote on das britiſche U⸗Boot heran, das ſich, noch immer in größter Gefahr ſchwebend in der Minenſperre herumtrieb. Ein deutſcher Offizier übernahm das Kommando des britiſchen U-Bootes, das ins Schlepptau genommen und unter Einſatz von Minenſuchern zunächſt aus dem Gefahrengebiet heraus⸗ gebracht wurde. Die Engländer berichteten, daß ihr Boot einen Mi⸗ nentreffer erhalten hatte und tauchunfähig ge⸗ worden war. Infolge von Maſchinenſchaden konnte es auch die Ueberwaſſerfahrt mit eigener Kraft nicht fortſetzen. Die Leute waren ſehr froh, gerettet zu werden, beſonders da das Boot nach der Detonation längere Zeit auf dem Mee⸗ resgrunde gelegen hatte. Durch die plötzliche Gefangen⸗ nahme ihres Kommandanten war die Beſatzung völlig er⸗ raſcht worden. Ebenſo ſchlagartig war dann die Inbeſitz⸗ nahme durch unſere Vorpoſtenboote durchgeführt worden, wobei es gelang, den von den Engländern für die Selbſt⸗ verſenkung getroffenen Maßnahmen zuvorzukommen. Die Weiterfahrt des eigenartigen Schleppzuges geſtaltete ſich ohne Zwiſchenfall. Ueber den Union Jack war die Reichs⸗ kriegsflagge geſetzt worden, und ſo traf das britiſche 1 Boot im Hafen ein. ——— 1 0 e e Das erbeutete A⸗Boot Noch ſteht die Welt unter dem Eindruck der Verfen⸗ kung eines britiſchen Schlachtſchiffes durch eine einzige Bombe eines deutſchen Flugzeuges, und ſchon kann unſere Luftwaffe mit neuen ſtolzen Taten aufwarten, die dartun, welcher Kampfgeiſt in ihren Männern lebendig iſt. Vor Narpik, alſo jenſeits des Polarkreiſes, iſt abermals eine deutſche Bombe ſchweren Kalibers auf ein Schlachtſchiff der home fleet niedergewuchtet. Gleichzeitig haben aber auch die bei Narvik gelandeten britiſchen Truppen die Macht unſerer Luftwaffe kennengelernt. Krachend iſt ein Munitionslager in die Luft geflogen! Vor allem aber erfüllt uns die Ein⸗ bringung eines britiſchen Ü⸗Bootes durch zwei deutſche Flugzeuge, die dabei von Sicherungskräften der Kriegsma⸗ rine unterſtützt wurden, mit berechtigtem Stolz. Es iſt das erſte Mal in der Kriegsgeſchichte, daß ein Flu gzeug einen U⸗Boot⸗ Kommandanten gefangen g e⸗ nommen hat. 8 Alle dieſe Ereigniſſe der letzten Tage beſtätigen, daß die Pritiſche Flotte aufgehört hat, die Meere zu beherrſchen. Wie den britiſchen Schlachtſchiffen im Weltkrieg bereits von den deutſchen U⸗Booten ein ernſter Gegner erſtanden iſt. ſo iſt jetzt in der deutſchen Luftwaffe ein Gegner gegen Eng⸗ lang angetreten, der den Kriegshetzern in London das Enk⸗ Flotte iſt ſo hat ſie doch nicht ausgereicht, den nördlich und ſüdlich von Drontheim gelandeten britiſchen Truppen den notwendigen Nachſchub von Artillerie und Kampfwagen zu ſichern, und 1111 hat die Zahl der Kriegsſchiffe über die England einſtwei 5 ſetzen Einheiten gegen die vernichtenden Angriffe der deut⸗ chen Kampfgeſchwader irgendwie zu ſichern. Folge ſind an den Küſten Norwegens britiſche Transporter, Zerſtörer, Kreuzer und Schlachtſchiffe verſenkt oder ſchwer beſchädigt worden, und mit jedem Großkampfſchiff hat Eng⸗ land eine ſchwimmende Feſtung verloren. Daß nach all den harten Verluſten, die England gerade in den letzten Wochen erlitten hat, nun auch noch ein engliſches U⸗Boot von deutſchen Flugzeugen gezwungen wurde, einen deutſchen Hafen anzulaufen klingt geradezu wie ein Hohn. Alle unſere Siege aber künden nicht nur von einem An⸗ griffsgeiſt, der den beſten Zeiten des deutſchen Soldatentums würdig iſt, ſondern ſie zeugen auch von engſter und kame⸗ radſchaftlicher Zuſammenarbeit. Erſt das Hand⸗inhandar⸗ beiten von Lufkwaffe, Kriegsmarine und Heer, bei der feder Teil ſeine beſondere Aufgabe zu erfüllen hat hat die Vor⸗ ausſetzungen dafür geſchaffen, England vernichtende Schläge zuzufügen. Englands Anterlegenheit Niemals war die Kriegführung dem Gegner Englands 8 8 günſtiger. f DNB Kom, 6. Mai Im Rahmen ſeiner der italieni⸗ ſchen Wehrmacht gewidmeten Rundfunkanſprache beſchäf⸗ tigte ſich der Direktor des„Telegrafo“ Anſaldo, mit der militäriſchen Lage in Norwegen und betonte, daß die Niederlage der Weſtmächte nicht nur vom militäriſchen ſondern vor allem auch vom moraliſchen Geſichtspunkt aus geſehen ſehr ſchwer ſei, insbeſondere nach den Reden Chur⸗ chills, der einen kurzen und ſſegreichen Feldzug verkündigt hatte.„Die Tommies und die Chaſſeur Alpins haben in Norwegen eine Lektion erhalten, die ſie nicht ſo leicht ver⸗ eſſen dürften“. 5 0 te Bezugnahme auf die Rede Chamberlains im Unterhaus erklärt Anſaldo, noch nie ſei die Art der Krieg⸗ führung dem Gegner Englands günſtiger geweſen. und noch nie habe dieſer Gegner auf dem Kontinent über voll⸗ kommenere Mittel verfügt als in dieſem Krieg. Der einmal von Napoleon geplante Schlag werde beſtimmi wieder auf⸗ gegriffen werden. Nachdem der Krieg in Norwegen zu Ende ſei, ſtehe man ſetzt vor neuen Kriegsgeſchehniſſen. Viele Er⸗ eigniſſe habe man ſchon erlebt, aber viele andere gewaltige Ereigniſſe werde man noch erleben, Ereigniſſe, die, wie man im Altertum ſagte, die Welt in ihren Grundfeſten er⸗ ſchüttern laſſen. Dieſe Ausſichten machken auf Italien nicht den geringſten Eindruck. Das italieniſche Volk, das geſchloſ⸗ ſen hinker ſeinem Duce lebe. ſei feſt entſchloſſen, dieſe un⸗ geheure Kriſis zu überwinden. ſetzen in die Glieder jagt. So groß die Macht der britiſchen en noch verfügt, nicht vermocht, die einge⸗ In bunter Das„norwegiſche Haup' qua tier“ Die„Befehle“ ſtammten aus London. kockholm, 6. Mai. Nach hier bekanntgewordenen An⸗ gaben von Seiten norwegiſcher militäriſcher Kreiſe ſollen die Engländer bei ihrer Flucht aus Andalsnes den ftorwe⸗ giſchen Oberſtkommandierenden General Rege veranlaßt haben, ſich mit ihnen einzuſchiffen. General Rege befindet ſich tatſächlich nicht mehr in Norwegen, ſondern auf hoher See. Damit lüftet ſich auch das Geheimnis um den Sitz des vom engliſchen Rundfunk ſo häufig zitierten, aber bis heute berheimlichten ſagenhaften„Großen norwegiſchen Haupt⸗ quartiers“. Die über London verbreiteten Aufrufe des Ge⸗ nerals Rege bezw. ſeine Befehle an die norwegiſchen Ver⸗ bände, den Widerſtand gegen die deutſchen Truppen fort⸗ zuſetzen ſtammen von engliſcher Hand und werden dem von ihnen feſtgehaltenen General Rege unterſchoben. Norwegen hinters Licht geführt Was Reuter kaltblütig zugibt. Amſterdam, 6. Mai. Chamberlains Ankündigung von der„verluſtloſen Einſchiffung der alliierten Truppen“ aus Norwegen in Richtung Heimat hat anſcheinend in der Welt doch nicht den richtigen Eindruck gemacht, denn die Nach⸗ richtenagenturen der Weſtmächte tun ihr Aeußerſtes, um die paniſche Flucht der engliſch⸗franzöſiſchen Truppen als ein Brapourſtück ſondergleichen hinzuſtellen. Der Zweck dieſes ebenſo ſcheinheiligen wie plumpen Manövers iſt natürlich, dieſes nach dem anfangs heroiſch auspoſaunten Hilfever⸗ ſprechen an die Norweger ſo peinliche Verhalten irgend⸗ wie zu rechtfertigen. Reuter krümmt ſich wie ein Wurm und ſieht ſich genötigt,„mit einer Genauigkeit und authen⸗ tiſchen Sicherheit“ die Geſchichte der„Expedition nach Süd⸗ norwegen“ zu zeichnen.„Man war darauf gefaßt“, ſo heißt es in der Geſchichte,„daß Deutſchland bis Oslo und Ber⸗ gen kommen und die Flugplätze im Süden einnehmen könnte, es wurde jedoch,“ wie es in der blumigen Sprache von Reuter ausgedrückt iſt,„allgemein angenommen, daß Deutſchland keine Operationen von Drontheim aus in nörd⸗ licher Richtung unternehmen würde. Die Nazis handel⸗ ten jedoch mit blitzartiger Schnelligkeit. 2 Nach dieſem Eingeſtändnis, das zugleich eine unfreiwillige Anerkennung für unſere Armeeführung iſt, ſteht dann im gleichen Bericht„genau und authentiſch“ zu leſen:„Es wird zugegeben, daß es den Alliierten nicht gelang, der deutſchen Bewegung zuvorzukommen, es war jedoch klar, daß etwas unternommen werden mußte, um die Nor we⸗ ger zu ermutigen, Widerſtand zu leiſten())“ Da hat man es alſo: Die Norweger mußten nach dem Schema Polens aufgeputſcht werden! Wie es England trotz angekündigter umfangreicher Hilfsaktionen den Polen über⸗ ließ, ſich bis zum letzten Mann zu verteidigen, ſo handelte es auch im Falle Norwegen. Um die Norweger beſonders zu ermutigen, ließ London ein Kontingent engliſch⸗franzö⸗ ſiſcher Truppen an Skandinaviens Weſtküſte landen, das aber„ohne Verluſte“ wieder eingeſchifft wurde, als die „blitzartige Schnelligkeit der Nazis“ ſie mit dieſen in unan⸗ genehme Tuchfühlung zu bringen drohte.„Als es notwen⸗ dig erſchien, Mittelnorwegen zu räumen, führten ſie die Deutſchen vollkommen hinters Licht und zogen ſich ohne Verluſte zurück,“ heißt es in einem anderen Reuter⸗Recht⸗ fertigungsbericht gleichen Datums. Hinters Licht geführt wurden aber nicht die Deutſchen, ſondern die Norweger. Ein bezeichnendes Eingeſtändnis Die Engländer wollten nur Skützpunkke: kämpfen ſollten die Norweger! Berlin, 7. Mai. Die Flucht der engliſchen und franzöſi⸗ ſchen Streitkräfte aus Namſos und Andalsnes ſteht not⸗ wendigerweiſe weiter im Mittelpunkt der Berichterſtattung der Londoner Preſſe. Dabei verſuchen faſt ſämtliche Blät⸗ ter ihren Leſern klarzumachen, warum das norwegiſche Un⸗ ternehmen der Weſtmächte ſo kläglich geſcheitert iſt. Ihren begierig aufhorchenden Leſern verrät beiſpiels⸗ weiſe die„Sunday Times“ weitere„Einzelheiten“: „Der Hauptnachteil der Alliierten hat darin gelegen, daß ihre Luftwaffe nicht über einen einzigen Fluqplatz in Mit⸗ kelnorwegen verfügt habe, und daß die Deutſchen ihnen bei der Beſetzung der norwegiſchen Flugplätze zuvorgekommen ſind.“ Mit dieſer lakoniſchen Feſtſtellung, die eine weitere Anerkennung für die deutſche Armeeführung iſt, iſt der Vorrat an neuen„Einzelheiten“ der„Sunday Times“ er⸗ ſchöpft. Die Zeitung kommt dann auf die Taktik der Weſt⸗ mächte zu ſprechen und erklärt, dieſe ſei durch die großen Entfernungen behindert worden.— Als ob die Entfernun⸗ gen, die die deutſchen Truppen zu überwinden hatten, geringer geweſen wären! Da auf dieſe Weiſe die gewaltige Schlappe der Weſt⸗ mächte in Norwegen zwiſchen den Zeilen ſchon einmal zu⸗ gegeben wird, verſieht die„Sunday Times“ ihre Einzel⸗ heiten mit dem tröſtlichen Zuſatz, daß die Weſtmächte aber an keiner Stelle größere Truppenmengen gehabt hätten, ſo daß die erlittenen Verluſte keinesfalls alarmierend geweſen ſeien. England habe lediglich über ſolche Expeditionsſtreit⸗ kräfte verfügt, die in der Lage geweſen ſeien, zwar norwe⸗ giſche Stützpunkte zu beſetzen, nicht aber gegen eine Wider⸗ ſtand leiſtende Macht zu kämpfen(11). Das hätte man— nach dem Beiſpiel Polens— den Norwegern vorausſagen können. Hier wird es nun aus engliſcher Quelle beſtätigt: Die Engländer kamen nicht um zu kämpfen, ſondern nur um Stüßpunkte zu beſetzen und 100 Kampf den von ihnen aufgehetzten Norwegern zu über⸗ aſſen. Zum Abſchluß ihrer Betrachtungen hat die„Sunday Times“ noch einen Troſt bereit. Anfängliche Rückſchläge, ſo ſchreibt ſie, ſeien in der Geſchichte Englands eine Häufig⸗ keit. Wir können hinzufügen: Vor allem in den letzten ſechs Jahren, ſeitdem die böſen Nazis das deutſche Volk wieder wehrhaft gemacht haben. Sie werden dafür ſorgen, daß dieſe Rückſchläge nicht nur anfänglicher Natur bleiben. Die geſchlagenen Engländer Sie geſtehen die deutſche Ueberlegenheit ein. DNB Amſterdam, 6. Mai. Die Londoner Preſſe iſt be⸗ müht, ihren Leſern den ſchimpflichen Rückzug aus Norwe⸗ gen zu erklären. Sie kann es nicht anders als durch un⸗ umwundenes Eingeſtändnis der deutſchen Ueberlegenheit. Dauernde Bombenangriffe, ſchreibt z. B.„Sunday Times“, hätten die Landung weiterer alliierter Truppen und zuſätz ⸗ lichen Materials ſe gefährlich Pie daß ein 1 867 0 der einzige Auswea geweſen ſei. Die Ueberlegenheit der Deut⸗ ſchen in der Lüft ſei ſo groß geweſen, daß ſich ſelbſt drer oder viermal ſo ſtarke alliierte Truppen nicht hätten hallen können. Das Blatt gibt auch zu, daß man in England nich damit gerechnet habe, deutſche Truppen würden die nor⸗ wegiſchen Küſtenplätze bis Drontheim hinauf beſetzen. In Leitartikel wird geſagt, die Ereigniſſe in Norwegen hätten der engliſchen Nation einen ernſten Schock verſetzt. Im„Sunday Expreß“ ſagt Major Fielding Heliot, e; ſei zweifelhaft, ob die für das Schickſal der Weſtmächte ver, antwortlichen Männer ſich deſſen bewußt ſeien, daß der Krieg heute mit anderen Methoden geführt werden müſſe als der Weltkrieg. In ſeinem Leitartikel ſagt daz gleiche Blatt, es ſei nunmehr klar, daß die Deutſchen in der Luft eine Stärke hätten, die die Strategen der Alliserken völlig überraſcht habe. Die Wucht und die Dauer der ein, zelnen Angriffe und die Anzahl der eingeſetzten Flugzeuge habe bei den Generälen der Weſtmächte Erſtaunen hervor. gerufen.„Sunday Dispatch“ berichtet u. a., es könne nun geſagt werden, daß ſehr bald nach der Landung franzöft⸗ ſcher Truppen in Namſos ein Teil ihrer Lebensmittel und der Munition durch deutſche Flugzeuge zerſtört worden ſeien. Im„Obſerver“ befaßt ſich Garvin mit dem„poll ſchen Fiasko einer nilitäriſchen Expedition, in die die Nn tion ſo große Hoffnungen geſetzt habe.“ Der Rückzug ſei dit tiert worden von der milikäriſchen Notwendigkeit angeſichtz eines„Blitzkrieges“, der ſich innerhalb weniger Tage entwickelt habe. a a Das ganze Unternehmen ſei ſchlecht geplant geweſen Unzulänglichkeit ſei ein Hauptmerkmal geweſen. Die Pläne der Weſtmächte hätten nichts enthalten, was auch nut in geringſten mit der Schnelligkeit und der Kühnheit der deul⸗ ſchen Truppen hätte wetteifern können. Die Geſamkwirkung des norwegiſchen Fiaskos auf die Weltmeinung bezeichne Garvin als völlig berderblich für den Ruf der Weſtmächſe das gelte ganz beſonders für die britiſche Regierung. En. täuſchung und Erſtaunen herrſchten auch unker den beſlen Freunden Englands in Amerika. i 5 N Dieſe Enthüllungen, um die die engliſche Preſſe setz nicht mehr herum kann, und die ſo abgrundtief den Cham; berlainſchen Phraſen vom„erfolgreichen“ Rückzug wider ſprechen, bringen die britiſche Regierung nach An ſicht der Blätter in eine kritiſche Lag e. Das Unbe⸗ hagen und die Unzufriedenheit in allen politiſchen Kreiſen gewinne an Umfang. Die Anhänger der Regierung ſeien ebenſo tief erſchüttert wie die Oppoſition. — Abgeordnet ſordern Wahrheit Vor Parlamentsdebakten in Frankreich. Brüſſel, 6. Mai. Die Belga⸗Agentur veröffentlicht fol gende Meldung aus Paris:„Die Niederlage der Weſt⸗ mächte bei ihrem norwegiſchen Feldzug hat größte Ueber⸗ raſchung und lebhafte Enttäuſchung in der folge auf die Vertreibung der Deutſchen aus Norwegen und nicht auf die Wiedereinſchiffung der engliſch⸗franzöſt⸗ ſchen Truppen vorbereitet worden war. Dieſe Feſtſtellung wird gleichzeitig von dem konſervativen Abgeordneten Fernand Laurent im„Jour“ und von dem ſozialdemokra⸗ tiſchen Abgeordneten Severae im„Populaire“ getroffen. Sie tadeln auf das ſchärfſte den Mangel an Ob febtioltit und Wahrheit bei der Information der franzöſiſchen el tungen. Dieſe Unzufriedenheit wird nächſtens ihr Echo im Par- lament finden. Der unabhängige Abgeordnete Bergery und der Radikalſozialiſt Margaine werden die Regierung, wem die Kammer wieder zuſammentritt, über die Ereigniſſe in Skandinavien interpellieren. Man nimmt an, daß eine Ausſprache über dieſe Angelegenheit kurz nach dem 1. Mai beginnen wird. Zu dieſem Zeitpunkt wird die briti⸗ ſche Regierung dem Unterhaus Aufklärungen über die nor⸗ wegiſche Frage gegeben haben. In parlamentariſchen Krek ſen Frankreichs glaubt man, daß die Aufnahme dieſer Et, klärung durch das britiſche Parlament die Ausſprache h der franzöſiſchen Kammer beeinfluſſen wird.“ Wendepunkt in der Kriegführung Kein Kriegsſchiff vor Luftangriffen mehr ſicher. Newyork, 6. Mai. Amerikas Anſicht über die englisch Norwegen⸗Blamage iſt eindeutig.„Hitler hält bei Begim des 9. Kriegsmonates faſt alle Trumpfkarten in der Hand urteilt„Newyork Daily Mail“.„Newyork Times“ ſchreib der deutſche Sieg in Norwegen habe jeden etwaigen Zwel. fel an der militäriſchen Tüchtigkeit des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands zerſtört. 5 i Die Verſenkung des britiſchen Schlachtſchiffes durch deutſche Sturzkampf⸗Bomber wird in USA als Wende⸗ punkt in der Geſchichte der Kriegführung gekennzeichnet Nach den Blättermeldungen will auch Amerika aus den Ereignis Folgerungen für ſeine künftige Flottenbaupolitſt ziehen. Der Bundeskongreß und Flottenſachverſtändige er⸗ örtern bereits ſeit Wochen die Frage, ob die moderne Luft waffe Großkampfſchiffen gefährlich iſt bezw. ob ſich det Weiterbau von Schlachtſchiffen überhaupt lohnt. Der Ma⸗ rineminiſter Ediſon deutete erſt kürzlich an, daß angeſichts 855 We der 8 ſtrukturelle Aenderungen an lachtſchiffen notwendig ſeien. 5 f Zur Berſenkung des briliſchen Schlachtſchiffes ſchreibl ⸗Newnork Sun“, daß kein Kriegsſchiff vor Luftangriffen mehr ſicher ſei, falls katſächlich eine Luftbombe das D eines britiſchen Dreadnaught durchſchlagen und das Kriegs ⸗ ſchiff vernichten könnte. Ein moderner Luftbomber ſei einer ſchwimmenden Fer von 30 000 Tonnen ebenbürkig eworden. Die Jerſtörung des britiſchen Kriegsſchiffes lie ⸗ ert den endgülligen Beweis der Aeberlegenheit des Flug zeuges über das Schlachtſchiff und dürfte den Lauf der Ma⸗ rinegeſchichte faſt ebenſoweit ändern wie der bern mie Kampf des„Monitor“ und„Merrimac“ im amerikanischen Bürgerkrieg, der bewies, daß hölzerne Fregakten ſich über⸗ lebt hätten. Nach England ausgerückt. franzöſiſchen öffentlichen Meinung hervorgerufen, die von der Preſe durch die Ankündigung dauernder und fortſchreitender E 2 1 — 2222 nnn ee„ge 7 2 2 K . r 353 CCFFbCC 00000 DNB. Amſterdam, 6. Mai. Die beiden Seconde-Leut⸗ nants Colban, Sohn des norwegiſchen Geſandten in Lon⸗ don, und Hambro. Sohn des Sprechers des norwegiſchen Parlaments und jüdiſchen Einpeitſchers im engliſchen Dienſt, kamen Montag in London an.„Beide weigerten ſich“, wie Reuter ſagt,„der Preſſe Rede und Antwort zu ſtehen“.— Wieder vier Tommys nach Belgien übergetreten. 25 Brüſſel. 6. Mai. Wieder einmal haben vier englische Soldaten angeblich„aus Verſehen“, die franzöſiſch⸗belgi⸗ ſche Grenze überſchritten. Sie wurden bei Mouscron in —— Weſtflandern von den belgiſchen Behörden feſtgenommen und interniert. 3 dref⸗ alten nicht nor⸗ Im ätten t, eg . ber⸗ 3 der erden t das n der 'erten ein. zeuge vor. nun nzöſt⸗ und orden voll, Na⸗ i dit ſichtz Tage veſen. Bläne it im deul. ckung ichnel ächle; Enl. ſeſſen letz ham. bider⸗ ) Af. Unbe⸗ reiſen ſeien fol⸗ Weſt⸗ eber⸗ ſchen reſſe Er egen 13ſt ung jeten okra⸗ fen. oltät gei⸗ Par- und venn ſe in eine 156. riti⸗ nor⸗ Nrekh Er⸗ 1 e In eine 76jährige Frau mit einem Beil erſchlagen. „Eine Revolution in der Kriegskunſt“ die Erfolge der Luftwaffe gegen die engliſchen Seeſtreitkräfte Brüſſel, 7. Mai. Unter der Ueberſchrift„Die ſtrategi⸗ ſche Evolution Deutſchlands“ weiſt das Brüſſeler Blatt Pays Reel“ auf die entſcheidende Rolle hin, die die zeutſche Luftwaffe im Kampf gegen die britiſche Flotte ſpielt. 1939. ſo ſchreibt das Blatt, habe Deutſchland dank ſeiner Luftwaffe den Krieg an die engliſche Küſte getragen und die britiſche Home Fleet daran gehindert, die Nordſee u beherrſchen, wie ſie das von 1914 bis 1918 getan hat. In Norwegen habe ſich Deutſchland England weſentlich durch die Flugſtützpunkte genähert. Man dürfe nicht außer acht laſſen, daß die Entfernung von Bergen bis zu den Shetlandinſeln kaum 400 Kilometer betrage, und von Sta⸗ danger bis Scapa Flow weniger als 500 Kilometer, wäh⸗ rend Sylt von Scapa Flow 1000 Kilometer entfernt liege. Dieſe Verſchiebung der deutſchen Kriegsfront nach dem We⸗ ſten habe zur Folge, daß Deutſchland vom Meer immer weniger verwundbar werde, während die Verwundbarkeit Großbritanniens im gleichen Verhältnis zugenommen habe. Aber noch mehr: Der Feldzug in Norwegen habe be⸗ reits bewieſen, daß die deutſche Luftwaffe die britiſche Flotte in Schach halte was eine wahre und umwälzende Revolu⸗ tion in der Kriegskunſt darſtelle. Man könne jetzt ſchon mit einem Umſturz der taktiſchen Pofition der beiden Gegner rechnen Deutſchland könne England von ſei⸗ nen norwegiſchen und däniſchen Flugſtützpunkten aus zwin⸗ gen, eine rein defenſive Haltung einzunehmen. In dieſem Fall würde der Kriegsſchaup latz nicht mehr in der Nordſee, ſondern im Luftraum von Großbr itan⸗ nien liegen Man begreife, daß dieſe Umwälzung von Italien nicht aus dem Auge gelaſſen werde, deſſen Luft⸗ ſtreitkräfte zu den allererſten in der Welt zählen. Die Sprengſtoffaffäre in Stockholm. Ueber die Sprengſtoffſabotage⸗Affäre, die die ſchwedi⸗ ſche Oeffentlichkeit in Spannung hält, liegen neue Meldun⸗ gen nicht vor, da die Behörden auch weiterhin ſede Aus⸗ kunft verweigern. Sogar die Zahl der Verhafteten wird nicht bekanntgegeben, ebenſo wenig deren Staatsangehörig⸗ keit Wie man erfährt, wird nicht nur die Unterſſichung, ſondern auch die Verhandlung unter völligem Ausſchluß der Oeffentlichkeit vorſichgehen. Die Aburteilung der Sabo⸗ teure wird vorausſichtlich vor dem Stockholmer Gericht er⸗ folgen. Die ſchwediſche Helfershelferin des engliſchen Agen⸗ ten war im übrigen, ehe ſie in ſeine Dienſte trat, in einer der bekannteſten Stockholmer Penſionen angeſtellt, in der häufig auch Diplomaten abſtiegen. Kurze Notizen Volle Aebereinſtimmung Brieflicher Gedankenaustauſch zwiſchen dem Führer und dem König von Schweden. 8 Berlin, 7. Mai. Zwiſchen dem Führer und dem K6⸗ nig von Schweden hal in der zweiten Aprilhälfte ein brief licher Gedankenauskauſch über die polikiſche Lage ſtattge⸗ funden. Dieſer Gedankenaustauſch hat enkſprechend den be. keits von der deutſchen und der ſchwediſchen Regierung Afentlich abgegebenen Erklärungen nochmals die volle Aebereinſtimmung über die künfkige politiſche Haltung der beiden Länder zueinander bekräftigt. I Perſonenauto gegen Alleebaum— Drei Tote. Auf der Ingolſtädter⸗Straße in München iſt ein mit vier Perſonen leſezter Perſonenkraftwagen an einen Alleebgum gefahren. Ein Inſaſſe des Kraftwagens wurde ſofort getötet, die übri⸗ gen drei wurden ſo ſchwer verletzt. daß ſie ſpäter ſtarben. Berlin, 7. Mai. Am 4. Mai 1940 iſt der am 15. Au⸗ n geborene Willy Staigies aus Darzeppeln, Kreis emel, hingerichtet worden, den die Strafkammer in Me⸗ mel wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt hat. Steigies, der wegen Gewaltverbrechens bereits erheblich vorbeſtraft iſt, hat am 24. Mai 1939 in Darzellen aus nichtigem Anlaß den 55 Jahre alten Martin Wilks grauſam ermordet. Am 4. Mai 1940 iſt der am 2. Dezember 1916 in Groß⸗Schlenz Kreis Dirſchau, geborene Bernhard Gra⸗ nie hingerichtet worden, den das Sondergericht in Dan⸗ zig am 21. März 1940 als Gewaltverbrecher zum Tode und lebenslänglichem Ehrverluſt verurteilt hat. Der bereits mehrfach vorbeſtrafte Verurteilte hat zwei Raubüberfälle auf alleinſtehende Frauen in deren Wohnungen begangen und dabei eine 57 Jahre alte Frau mit einem Feldſtein und 8 2— 2 ———— Die große Liebe. 5 Roman von Emmi Lewa lde 5¹ Etwa acht Wochen nach Griſtedes Verſchwinden er⸗ 195 Paſtor Bardenwiek aus einem Genueſer Kranken⸗ aus den Totenſchein Heinrichs von Griſtede aus Meer⸗ warfen. Zugleich mit dem Paß, der auf den Namen Griſtede lautete. a. Als Todesurſache war vermerkt, daß er einer in Ober⸗ italien wütenden Epidemie zum Opfer gefallen ſei. 5 Paſtor Bardenwiek teilte die Nachricht dem Herzog mit. „Gut,“ ſagte der Herzog.„Ich hatte einen ſolchen Abſchluß ſo ungefähr erwartet, er liegt ja in der Linie deſſen, was er ſchon früher einmal laut ſeinen Aufzeich⸗ nungen plante. Es iſt das einzig Richtige, ſo und ſo. Ein völliges Verſchwinden, ein Ausgelöſchtſein. Er iſt nicht mehr. Er war ja auch nicht, der er ſchien. Sorgen Sie, daß es in angemeſſener Form in die Zeitungen kommt, das letzte, was wir tun können für den entſchwundenen Mann. Die Nachricht wird dem Grafen Holger drüben in Seeland hohe Freude bereiten. Karen und ihre Kinder können Trauer tragen und nach zwölf Monden iſt das Trauerjahr vorbei. Alles vereinfacht ſich. Ein glatt er⸗ ledigter Fall. Der beſte Schlußſtrich, der ſich unter eine ſo leidige Affäre ziehen läßt.“ 1. „Er muß jetzt etwa vierzig Jahre alt ſein, dieſer Franz Glanegg,“ ſagte Bardenwiek und ſah melancholiſ dor ſich nieder.„Ich kann leider meine Gedanken no immer nicht fortzwingen von dieſem ſo traurigen Er⸗ d Der Herzo wieg. Er ging 95 fe nen Schreibtiſch. 188 habe noch die Aufzeichnungen in Gewahrſam. Alen chweſter, die Herzogin, hat ſich dere ſte 1 keien. Sie meint, es käme nur auf die ertvieſene Lalſache Badiſche Chronik 76. Haupkverſammlung des Schwarzwaldvereins in Lahr. Lahr. Der Schwarzwaldverein wird hier am 1. und 2. Juni ſeine 76. Hauptverſammlung abhalten. Am Samstag, 1. Juni, nachmittags findet die Hauptausſchußſitzung ſtatt. Die Hauptverſammlung iſt am Sonntag, 2. Juni, 9.30 Uhr, feſtgeſetzt Der Sonntagnachmittag iſt einem Spaziergang auf den Schutterlindenberg, der Montag einer Wanderung auf den Geisberg zur„Lahrer Hütte“ vorbehalten. 5 5 J ö Frau Berta Benz, die Witwe unſeres großen Erfinders Carl Benz, beging dieſer Tage hier ihren 91. Geburtstag. 1 Heidelberg.(Arbeitsunglück.) In einer Fabrik im Pfaffengrund wurde ein Arbeiter tödlich, ein anderer leichter verletzt. Der tödlich Ve ein 84jähriger Arbeiter Stiege⸗ meier, iſt bereits ver Heidelbs g.(Carl⸗Boſch⸗Straße.) Ihren Dank zu bezeugen und das Andenken an ihren Wohltäter wachzu⸗ halten, beſchloß die Stadtverwaltung, demnächſt eine Straße nach dem heimgegangenen Geheimrat Prof. Dr. Carl Boſch zu benennen. Eberbach.(modell eine Viertelſtunde in der Luft.) Die Baugruppe der hieſigen Hitlerjugend ſtartete ein ſelbſtgebautes Segelflugmodell, das bei dem Fluge eine Viertelſtunde in der Luft blieb und den Neckar in beiden Rich⸗ tungen überflog. Buchen.(Das Morretal unter Naturſchutz) Der Bereich des Morretales in den Gemarkungen Buchen, Steinbach und Hettigenbeuren iſt dem Reichsnaturſchutzge⸗ ſetz unterſtellt worden. Verboten iſt hier künftig die Anlage von Bauwerken, Verkaufsbuden, Zelt⸗ und Lagerplätzen, Müll⸗ und Schuttplätzen und auch das Anbringen von In⸗ ſchriften. Von dem Gehölz am Ufer und in der freien Wie⸗ ſenfläche dürfen nicht mehr als 20 v. H, gleichzeitig geſchla⸗ gen werden Der Waldtrauf muß in ſeinem Laubholzcha⸗ rakter erhalten bleiben und auch im übrigen wird der Wald überwiegend als Laubwald erhalten bleiben. Ladenburg.(Frau Benz 91 Jahre alt.) chleden. Buchheim.(Verkehrsunglück.) Auf der Straße von Laiz nach Sigmaringen fuhr ein Arbeitertransport⸗Omni⸗ bus mit Leuteſt aus Buchheim gegen einen Baum. Der Arbei⸗ ter Ferdinand Hagen von hier wurde getötet, ein Kamerad ſchwer, fünf andere leichter verletzt. „ 00) Pfoczheim.(Unglück beim Holzfahren.) Ins hieſige Krankenhaus wurde der Landwirt Wilhelm Schäfer aus Königsbach ſchwer verletzt eingeliefert. Beim Holzabfah⸗ ren war er durch einen Stamm getroffen worden. () Iſpringen b. Pforzheim.(Fuß abgeſchlagen.) Der Steinbrucharbeiter Emil Härter erlitt an 2 Arbeits⸗ platz in einem Steinbruch einen ſchweren Unfall. Ein Stemm⸗ eiſen ſchlug ihm einen Fuß ab. Der Schwerverletzte wurde in das Pforzheimer Krankenhaus gebracht. () Königsbach.(Hufſchlag ins Geſicht.) Der ſchulpflichtige Sohn des Einwohners Kratt erhielt von einem Pferd einen Hufſchlag ins Geſicht und mußte ſchwer verletzt dem Krankenhauſo zugeführt werden. () Bühlerhöhe.(Kurhaus⸗ Sanatorium Büh⸗ lerhöhe erwarb Wiggers Kurheim, Parten⸗ kirchen.) Die Kurhaus und Sanatorium Bühlerhöhe GmbH., die bisher das Kurhaus und Sanatorium Bühler⸗ höhe bei Baden⸗Baden betrieb, hat die Dr. Wiggers Kur⸗ heim KG., die in Garmiſch⸗Partenkirchen eine kliniſch gelei⸗ tete Kuranſtalt hat, zur beſſeren Ausnutzung der ſaiſonſtillen Zeit auf Bühlerhöhe käuflich erworben. Der langjährige Lei⸗ ter der Kommanditgeſellſchaft, Geh. Rat Dr. med. Florenz Wigger, ſchied altershalber aus, und dem bisherigen Leiter der GmbH., Chefarzt Dr. Stroomann, iſt nunmehr auch der Betrieb in Garmiſch⸗Partenkirchen unterſtellt. Die Geſellſchaft firmiert nunmehr. Bühlerhöhe und Dr. Wiggers Kurheim Partenkirchen Gmbh.“ Kaufaulheit führt zur Zahnfäule. Gründliches Kauen ſtärkt die Widerſtandskraft der Zähne gegen dieſe Volksſeuche. eee des Betruges an, nicht auf das Wo und Wie. Ich bin anderer Meinung, aber es iſt kein Thema für eine Debatte. Ich mag nicht mehr daran erinnert ſein. Nehmen Sie die Blätter an ſich, verehrter Pfarrer!“ „Ich weiß vielleicht doch noch eine Verwendung, Hoheit!“ ſagte Bardenwiek leiſe.— Wie die Sieger des Altertums Hochgericht hielten über die bezwungenen Städte, die Mauern ſchleiften, die äuſer zerſtörten, den Pflug über den Boden führten und alz auf ihn ſtreuten— gerade ſo grauſam und reſtlos vernichtend führte Griſtedes Witwe den Kampf gegen das Gedächtnis ihres Gatten. g Meerwarfen wurde verkauft. Ein biederes Bauern⸗ eſchlecht ſpann ſein einfaches Daſein in den kulturreichen Gemächern von einſt. Ein Teil des herrlichen. beſtandes wurde geſchlagen. Die Schiffsplanken am Seg⸗ ler im Außentief, die ſo trügeriſchen Namen getragen 11 1 0 wurden vernichtet, das Schild über der Pforte des aiſenhauſes herabgeholt. „Griſtedes Glück“ war zu Ende. Nur die Holgersburg behielt Karen, von einem dunklen Drang geleitet. Aber ſie ſelbſt kehrte nie dorthin urück. 5 Nur Doktor Gärtner reiſte ab und zu und ſah nach dem Rechten, führte die Befehle der Herrin aus und ver⸗ teilte mit vollen Händen die Wohltätigkeitsſummen für die Leute am Deich, das einzige perſönliche Gefühl für die verlaſſene Scholle, das von der Karen von einſt übrig⸗ geblieben zu ſein ſchien. * 5 ahres hatte ſie Erik Holger geheiratet. Er ſtand an ihrer Seite wie ihr von Gott be⸗ ſtellter Retter und Aelbſcht Er hatte die Kinder ſeiner rau adoptiert. Ausgelöſcht war der Name Griſtede, von jemand mehr genannt. 3 Erich Holger lebte das Leben, das er für ſich und ſeine Gattin für richtig hielt— das laute Leben der. mit der aroßen Stadtwohnung. der aroßen Dienerſchakt. . 2 Knapp nach Ablauf eines Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Wer iſt der Laſtautolenker) Am Samstag, 4. Mai, gegen mittag 11.20 Uhr, wurde in der Maudacher Straße im Stadtteil Gartenſtadt ein in Richtung Maudach fahrender Radler durch einen nachfol⸗ genden Laſtkraftwagen angefahren und zu Boden geſchleu⸗ dert. Der Radler erhielt dabei eine erhebliche Kopfverlet⸗ zung und blieb bewußtlos am Platze. Ohne ſich um den Verletzten zu kümmern, fuhr der Kraftfahrer unerkannt in Richtung Maudach weiter. Der Kraftwagen hat gelb⸗ lichen Anſtrich, etwa 1.5 Tonnen Ladegewicht und war mit gefüllten Kohlen⸗ oder Kartoffelſäcken beladen. Zeugen, die über ihre Wahrnehmungen noch nicht perſönlich verhört wurden, werden erſucht, ſich bei der Kriminalpolizei Lud⸗ wigshafen, Wittelsbacher Straße 3, zu melden. Desgleichen ergeht an den Kraftfahrer Aufforderung, ſich unverzüglich bei der Kriminalpolizei zu ſtellen. Butzbach.(Wegen fortgeſetzter Zu w ide rz handlung gegen Preisvorſchriften geſchloſ⸗ ten.) Die Stelle für die Preisüberwachung beim Reichs⸗ desregierung— hat das in Butz⸗ Lebensmittelgeſchäft des in Nieder⸗Weiſel wohnhaften Ludwig Mandler wegen fortge⸗ 1940 geſchloſſen. Gleichzeitig wurde für den Erlaß des Straf- liche Bekanntgabe des Strafbeſchluſſes angeordnet. Appenheim, Rhh.(Zwei Tote und ein Verletzter durch eine Gefälligkeit.) Ein hieſiger Bahnbeamter hatte am 4. Februar abends die Schranken am Ingelheimer Bahnübergang vor einem um 21.30 Uhr durchfahrenden Güt⸗ terzug geſchloſſen, dem zwei Minuten ſpäter ein Degug folgte. Um einen Laſtkraftwagen mit Anhänger durchzulaſ⸗ ſen, öffnete er aus Gefälligkeit, aber gegen die Vorſchrift zwiſchen beiden Zügen die Schranken. Der Motorwagen des Autos wurde vom D⸗Zug erfaßt und zertrümmert, wobef der Wagenführer den Tod fand und ſein Beifahrer verletzt wurde. Außerdem wurde ein 20 jähriger Arbeitsdienſtmann, der ebenfalls die Gelegenheit zum Ueberſchreiten der Geleiſs benutzen wollte, getötet. Der Schrankenwärter, der ſeit 20 Jahren bei der Reichsbahn bedienſtet iſt und, dem auch ſeine Vorgeſetzten das beſte Zeugnis ausſtellten, zeigte ſich vor der g. Strafkammer Mainz ſeeliſch völlig geknickt. Trotzdem 85 ne abſchreckende Strafe erfolgen. Sie lautete weget mußte e 1815 ut fahrläſſiger Transportgefährdung, fahrläſſiger en un fahrläſſiger Körperverletzung auf ein Jahr Gefängnis, al züglich 2 Monate 3 Wochen Unterſuchungshaft. Frankfurt a. M.⸗Höchſt.(Aus Rache zu m Meſſer geg viffen). Ein blutiger eee ſpielte ſich in einen der letzten Nächte auf einem Hofgut bei Oberliederbach ab, Als eines der Gefolgſchaftsmitglieder über den dunklen Hof ging, wurde der Mann plötzlich angefallen und durch einen Mefferſtich in den Arm berletzt, ſo daß er in das Höchſteſ Krankenhaus gebracht werden mußte. Bei dem Meſſerhel den handelt es ſich um einen Mann, der auf dem gleichen Hofgut beſchäftigt war und vor einiger Zeit wegen eines Diebſtahls entlaſſen wurde. Aus Rache hatte er zum Meſſen gegriffen und ſeinem früheren Arbeitskameraden aufgelau⸗ erk. Der Täter wurde verhaftet. Wildbad.(Tödlicher Sturz.) Dieſer Tags ſtürzte das vierjährige Kind einer hieſigen Familie, als d Mutter auf kurze Zeit das Zimmer verlaſſen hatte, aus dem Fenſter der im zweiten Stockwerk gelegenen Wohnung. Daß Unglückliche Kind wurde ſo ſchwer verletzt, daß es bald na dem Unfall ſtarb. — Sigmaringen.(Schwerer Omnibusunfall) Ein fahrplanmäßig mit Arbeitern verkehrender Omnibus be⸗ fand ſich im Orkskeil Laiz 9785 der Fahrt nach Sigmaringen. Kurz vor der Stadt verſagte ie Steuerung, und der in vol⸗ ler Fahrt befindliche, mit Arbeitern beſetzte Omnibus fuhr über die Straßenböſchung gegen einen ſtarken Baum. Hierbef wurde der Arbeiter Ferdinand Hagen getötet. Der Lenker des Wagens und zwei weitere Inſaſſen erlitten teils leichtere, teils ſchwere Verletzungen. Das Fahrzeug wurde völlig zer⸗ trümmert. us Lüdenſcheider Raubmord noch nicht geklärt. Leider iſt es bisher noch nicht gelungen, der Täter habhaft zu werden. die vor acht Tagen einen älteren Kaſſenboten und einen Lehrling einer Lüdenſcheider Großbankzweigſtelle beim Ver⸗ laſſen der Reichsbank um 30 000 Mark beraubten, wobei de Kaſſenbote durch einen Schuß niedergeſtreckt und getötet wurde. Der von den Verbrechern bei der Flucht benutzte Perſonenwagen iſt inzwiſchen in Hagen⸗Eilpe herrenlos auf⸗ gefunden worden. s E Herzſchdag beim Ausflug. Unter unglücklichen Um⸗ ſtänden ſtand der Betriebsausflug der Gefolgſchaft eines Rheiner Werkes, den dieſes am 1. Mai zu unternehmen ge⸗ dachte. Während ſich die Gefolgſchaftsmitglieder verſammel⸗ ten. erlitt ein 22 jähriger Arbeitskamerad einen Herzſchlag. der großen Stellung. Er ſtürzte ſich in die Politik. Die verhängnisvolle Tragik der Grenzlande überſchattete das Daſein der lebenden Generationen hüben und drüben. Die ſchönen Herzogtümer des meerumſchlungenen Schleswig⸗ Holſtein lagen wie der Erisapfel unheilſchwanger zwiſchen den Völkern. Und ſinnlos, wie das Rad der Geſchichte vom Zufall gerollt wird, rollten die Dinge auch hier. Diesmal fiel den Dänen das Glück des Sieges zu. Die Schlacht bei Idſtedt war geſchlagen. Erik Holger fühlte ſich auf der Höhe ſeines Glückes. Die Vergangenheit war tot. Ganz in Vergeſſen ge⸗ ſenkt wie in einen unendlich tiefen Brunnenſchacht, den kein Strahl mehr erhellen kann. . 25. * Ein einziges Mal aber nach langer Jahre Lauf klang ſie noch einmal auf, dieſe Vergangenheit, in trauerſchwerer Stunde, plötzlich, wie ein unbeſtimmter Ton aus der Ferne. Der Siegesjubel von Idſtedt war lange verhallt. Das Rad der Geſchichte war den Weg von damals zurückgerollt. Eine neue Zeit drängte nach neuer Geſtaltung. Mächtig begann Deutſchland ſich emporzurecken und tat die erſten Flügelſchläge ſeiner neuen Kraft. Und neue Siegestaten wurden eingezeichnet in das Buch der Geſchichte. Nur der Name des Siegers hatta gewechſelt. Und da, wo in weitem Halbkreis zwiſchen Alſenſund und Wenningbund die Düppeler Baſtionen lagen, wo aus dem Oſtſeeblau die Inſeln ſtiegen und die weiten Linien der fruchtbaren Landſchaft ſich dehnten von den Hügeln des Sundewitt bis zu den Türmen von Sonderburg, da waren am Morgen jenes 18. April nach wochenlanger Be⸗ lagerung die Preußen vorgegangen zum Sturm. 5 Und unter den Opfern ihres Ruhmestages war auch Heinrich Holger, des falſchen Herrn von Meerwarfen ein⸗ ziger Sohn. 5 5 Lolcale uud ochiau Heiterer Opern⸗ und Operettenabend. Der am Pfingſtſonntag in der Turnhalle der 98 er ſtattfindende heitere Opern⸗ und Operettenabend von K. d. F. unterſcheidet ſich von den früheren bunten Aben⸗ den durch ſeinen Inhalt und ſeine Aufmachung. Der ganze Abend iſt auf einer künſtleriſch einheitlichen Linie aufgebaut und großer Wert allf farbenfrohe, der Oper und Operette entſprechende Koſtüme der ausführenden Künſtlerinnen und Künſtler gelegt. Perlen bekannter volkstümlicher Opern und Operetten werden von bewähr⸗ ten Künſtlerinnen und Künſtlern zur Vorführung gebracht. Der künſtleriſche Leiter des Abends, Opernſoliſt Hans Scherer, deſſen künſtleriſche Leiſtungen allen Beſuchern des Nationaltheaters in beſter Erinnerung ſind, bietet die beſte Gewähr, daß geſanglich und darſtelleriſch kaum noch Wünſche auch für höhere Anſprüche offen bleiben dürften. Der Abend verſpricht daher recht unterhaltend und genußreich zu werden. Pfingſtſonntag erleben will, wird gut daran tun, ſich ſofort bei den bekannten Stellen eine Eintrittskarte zu beſorgen. Wer daher einen frohen Greis tödlich verunglückt. Der nahezu 78jährige Franz Frey wurde in der Kronprinzenſtraße gegenüber der Kirche durch einen Zug der elektriſchen Straßenbahn ſo ſchwer über⸗ fahren, daß er den Verletzungen im Krankenhaus erlegen iſt. — Pflichtjahr im Elternhaus oder bei Verwandten? Aus gegebenem Anlaß klärt der Neichsarbeitsminiſter die Mög⸗ lichkeit der Ableiſtung des Pflichtſahres für Mädchen im Elternhaus oder bei Verwandten. Danach iſt eine nicht⸗ arbeitsbuchpflichtige Tätigkeit im Elternhaus oder bei Ver⸗ wandten auf das Pflichtjahr nur dann anzurechnen, wenn es ſich um Familien mit vier oder mehr Kindern unter 15 Jahren handelt. Iſt in befonders gelagerten Fällen das Ver⸗ bleiben einer Pflichtjahrspflichtigen im Elternhaus oder ihre Beſchäftigung bei Verwandten erforderlich, ohne daß die er⸗ wähnten Vorausſetzungen erfüllt ſind, dann kommt nur eine Befreiung vom Pflichtjahr überhaupt nach den im Paragra⸗ phen 4 der Pflichtjahr⸗Durchführungsanordnung gegebenen Grundſätzen in Betracht. Derartige Befreiungen gehören aber zu den ganz ſeltenen Ausnahmen. Gerade während der Kriegszeit wird an dem Grundſatz feſtgehalten, daß jedes Mädel das Pflichtfahr abzuleiſten hat, und zwar auf dem Lande oder im fremden Haushalt. Verjüngung der Geflügelbeſtän de Im Augenblick kommt es mehr denn je darauf an, hei allen Tierarten mit gleichbleibenden Futtermengen möglichſt hohe Leiſtungen zu erzielen. Das iſt natürlich nur mit wirk⸗ lich leiſtungsfähigen Tieren möglich. Die Leiſtungsfähigkeit der Hühner nimmt im Gegenſatz zu mancher anderen Tierart vom erſten Lebensſahr an ab. Im zweiten Jahr wird die geringere Leiſtung meiſt dadurch ausgeglichen, 5 die Tiere etwas ſchwerer ſind. Die Lege⸗ leiſtung im dritten Jahr iſt aber im allgemeinen ſchon ſo gering, daß das Huhn nicht mal ſein Futter verdient. Wenn wir mit dem vorhandenen Futter möglichſt viele Eier er⸗ zeugen wollen, müſſen wir alſo in erſter Linie dafür ſorgen, daß nur Junghühner gehalten werden. Späteſtens im Alter von 2¼ bis 3 Jahren ſind die Hühner zu ſchlachten und durch junge Tiere zu erſetzen. Vielfach iſt es nun ſo, daß das Alter der einzelnen Hühner gar nicht bekannt it, Hier ſchafft der geſchloſſene Metallfußring Abhilfe. Dieſe Ringe werden in verſchiedenen Größen für die einzel. nen Raſſen hergeſtellt, ſie tragen eine laufende Nummer und die Jahreszahl. Die Ringe ſin den Tieren nur im Alter von 10, bis 12 Wochen über die Füße 15 ſtreifen. Da die Füße der Hühner ſchnell wachſen, können die einmal angelegten Ringe nie verloren gehen. Das Tier trägt alſo ſtets ſein Erken⸗ nungszeichen bei ſich. Die Ringe ſind unter Angabe der Raſſe und des Geſchlechts der gehaltenen Tiere rechtzeitig Seu gieh ſechs Wo 10 0 vor heahſichtigter Verwendung) bei er zuſtändigen Geflügelzuchtberckküngsſtelle des Reichsnähr⸗ ſtandes, bei den Kreis⸗ oder Ortsbauernſchaften, der Land⸗ wirtſchaftsſchule oder bei dem Tierzuchtamt zu beſtellen. Die Abgabe der Ringe erfolgt zum Preis von 1 Pfennig je Stück, Dieſer niedrige Preis iſt nur dadurch möglich, daß das Reich einen Teil der Herſtellungskoſten trägt. Hieraus iſt ſchon er⸗ ſichtlich, wie wichtig die Kennzeichnung der Hühner und da⸗ mit die Verjüngung der Beſtände iſt ö 4 Die Verjüngung der Geflügelbeſtände dient ausſchließ⸗ lich der Mehrerzeugung, ſie iſt damit heute eine vol!ls⸗ wirtſchaftliche Notwendigkeit. 6. Mai. 1757 Sieg Friedrichs des Großen bei Prag. 1836 Der Ingenieur und Schriftſteller Max von Eyth in Kirchheim u. Teck geboren. 1856 Der Polarforſcher Robert Peary in Creſſon Springs geboren. 1859 Der Naturforſcher Alexander von Humboldt in Berlin geſtorben. 5 1871 Der Dichter Chriſtian Morgenſtern in München geb. 1904 Der Maler Franz von Lenbach in München geſtorben. 1937 Das Luftſchiff„Hindenburg“ durch Exploſion in La⸗ kehurſt vernichtet. Zwei Jahre Gefängnis für Erpreſſer. Wegen Erpreſ⸗ ſung ſchickte der Richter den 33jährigen Otto Heinzelmann aus Mühlacker für zwei Jahre ins Gefängnis. Nach Ver⸗ büßung einer Strafe aus dem Zuchthaus entlaſſen, hatte H. bei ſeinem früheren Betriebschef wieder Stellung gefunden und gut verdient. Er wünſchte aber noch mehr Geld aus⸗ zugeben und machte ſich ſein verführeriſches Ausſehen damit zunutze, daß er die Frau des Ch zu verführen wußte und von ihr dann wiederholt Geld erpreßte, wobei ihm ihr ge⸗ ſchenktes Bild und ein verfänglicher Brief als Druckmittel d Als er nach Ablehnung der Vorſchußgewährung durch den Chef mit dunklen Andeutungen einige tauſend Mark Abfindung verlangte, worauf der Chef die Polizei rief, war er geflüchtet. Eines Tages wußte er mit der jungen Frau telefoniſch in Verbindung zu kommen, welchem Geſpräch der Ehemann aber zuhörte. Die ſofort verſtändigte Polizei lud ihn in den„grünen Heinrich“ und führte ihn ab, da er in dem Geſpräch den Chef zu erſchießen gedroht hatte. — Vorſichtsmaßregeln bei Gewitter. Maigewitter pfle⸗ gen beſonders ſchwer zu ſein. Die Luft nimmt durch ſtarke elektriſche Entladungen ein Reinigungsbad. Wenn aber de Donner auch noch ſo ſehr grollt, ſo iſt immer noch nicht gleich Grund zu Furcht und Schrecken. Trotzdem ſoll man aber die nötigen Vorſichtsmaßregeln doch nicht verſäumen. Ein Blitzableiter auf dem Hauſe ſchützt dieſes gegen jeden Wetterſtrahl, doch muß der Leiter auch immer richtig in Ordnung ſein, ſonſt wirkt er im Gegenteil die Blitze an⸗ ziehend. Innerhalb des Hauſes vermeide man bei Gewittern immer die Nähe von Oefen, Spiegeln, Kaminen und Kron⸗ leuchtern, Auch das Feuer auf dem Herde ſchränke man ein. Zugluft verhindere man, ſorge aber auch für friſche Luft im Zimmer. Iſt man während des Gewitters auf der Straße, ſo entferne man ſich von allen hochragenden Gegenſtänden und gehe ruhig ſeines Weges. Stellt man ſich an einem Haufe unter, ſo tue man das nicht in der Nähe der Dach⸗ rinne. Auf freiem Lande gehe man langſam und nicht mit haſtigen Schritten, man ſpanne auch keinen Schirm auf. Daß man ſich nicht unter Bäume ſtellt, iſt allgemein bekannt. — Wen man den Schlüſſel„legt“. Der Brauch, den Schlüſſel beim Verlaſſen der Wohnung zu„legen“, hat ſchon manchen— beſonders auf dem Lande— um die Erfahrung reicher gemacht, daß man es Spitzbuben wahrhaftig nicht leichter machen kann, auf Beute auszugehen. Da bot ſich einem Dieb dieſer Tage auch in einem Ort in Thüringen eine gar günſtige Gelegenheit, ſich auf billigſte Art zu be⸗ reichern. Ein Volksgenoſſe hatte dort nämlich— ohne es zu wiſſen unter den Augen eines Diebes—„gelegt“. Von dieſer Entdeckung bis zum Einbruch war für den Lauernden nur noch ein Schritt. Gedacht, getan. Der Schlüſſel verſchaffte ihm mühelos Zutritt zum Haus, wo er nun in aller Ruhe Umſchau halten konnte. Doch der Mann hatte Pech. Als er mit ſeiner Beute das Weite ſuchen wollte, fiel er dem Heim⸗ kehrenden in die Hände. Allen aber, die in der Aufbewahrung des Wohnungsſchlüſſels glauben großzügig ſein zu können, gelte auch dieſer Fall als Lehre. Ein Wort an die Kleintierzüchter Was muß bei der Aufzucht junger Kaninchen beachtet werden? NS. Der ſtrenge Winter hat dazu beigetragen, daß die ſehnſüchtig erwarketen Jungkaninchen in dieſem Jahre ſpäter ankamen. Die Zuchtperiode verſchiebt ſich dadurch um einige Wochen. Bei der regen Nachfrage nach Jungkaninchen iſt das recht betrüblich, deshalb muß die Aufzucht aller jetzt anfallenden Jungtiere beſonders ſorgfältig ſein. Im Inter⸗ eſſe einer geſteigerten Erzeugung von Fleiſch, Fellen und Wolle muß die Zahl der gehaltenen Kaninchen in dieſem Jahre ſtark geſteigert werden. Jedes Jungkaninchen wird des⸗ halb dringend benötigt. Das gilt vor allem für die Nachkom⸗ men der beſonders leiſtungsfähigen anerkannten Wirtſchafts⸗ raſſen. Erſte Vorausſetzung für eine erfolgreiche Aufzucht iſt Sauberkeit. Wer gesunde Elterntiere beſitzt, dieſe in ein⸗ wandfreien Ställen untergebracht hat, normal und regelmäßig füttert, und trotzdem Jungtierverluſte aufzuweiſen hat, der ſoll in erſter Linie einmal die Stallpflege nachprüfen. Der Kot iſt der größte Feind der Kaninchen. Wöchentlich einmal muß der Kaninchenſtall gründlich gereinigt werden. Kot und Einſtreu werden— auch aus den Ecken— entfernt, und es wird über einer dünnen Schicht Torfmull, die den Urin aufſaugt, friſches Stroh gegeben. Freilich darf man mit dieſer Sauberkeit nicht erſt beginnen, wem ſchon Jung⸗ tiere eingegangen ſind, dann iſt es meiſt zu ſpät. Während des Winters genügt eine zweiwöchentliche Reinigung. Sobald eine Häſin aber gedeckt iſt, muß die wöchentliche Reinigung einſetzen. Beſonders daun, wenn die Jungtiere das Neſt verlaſſen haben und zu ſechs oder mehr einen Stall bevöl⸗ kern, dann kann es nur vorteilhaft ſein, wenn män ſich die Arbeit der Stallreinigung zweimal wöchentlich macht. Nicht ohne Einfluß auf die Jugendentwicklung der Kanin⸗ chen iſt die Wurfzahl. Es ſſt durchaus keine Seltenheit, daß eine Häſin 12 oder noch mehr Junge wirft. Der Anteil an der Muttermilch, die durch kein noch ſo gutes Kraftfutter vollwertig erſetzt werden kann, ſinkt bei hoher Wurfzahl. In der Jugend unterernährte Kaninchen bleiben Kümmerlinge. Deshalb iſt es erforderlich, zu ſtarke Würfe zu redu⸗ zieren. Für den Anfänger iſt es ratſam, ſich mit ſechs Jungen je Häſin zu begnügen. Der erfahrene Züchter kann die Leiſtungsfähigkeit ſeiner Häſinnen beurteilen, er wird auf⸗ zuchtfreudigen Hälinnen auch acht Junge belaſſen önnen. Di Wurfſtärke von ſechs hat ſich bewährt, das follte vor ale der Anfänger beherzigen und die überzähligen Jungtiere 15 teſtens am Tage nach der Geburt töten oder einer Au unterlegen. i nackt und blind gebovenen Jungkaninchen erhe nstag das Augenlicht. Bis zum Alter un Wochen verbleiben die junge tinchen im Neſt. Je länger ſie im Neſt verbleiben, deſto beſſer iſt das für ihre Entwig⸗ lung, man ſetzt die Jungtiere alſo nicht heraus, ſondern läßt 10. das Neſt außer der regelmäßigen Neſtkontrolle in Ruhe Sobald die jungen Kaninchen das Neſt verlaſſen, beginnen ſie auch, vom Futter der Mutter zu freſſen. Gut bekommt ges, j futter(allem voran die verſchie⸗ . Davon können ſie bis zur zeſt darf man aber Futter niemals zt es und wird ſchädlich. Nach zehn iſt die Entwicklung ſo weit vorgeſchritten aninchen von der Mutter abgeſetzt werden rühes Abſetzen iſt nachteilig und kann 38 Marktberichte Mannheimer Großmarkt für Getreide und Futtermittel vom 6. Maj. Amtlich notierten: Roggen, per Mai 1940 Fes iet R 15 19.90, R 18 20.30. R 19 20.50, R 29 0. Ausgl. plus 40 Pfg. Qualitäts⸗Zu⸗ und Abf ub Marktordnung; Weizen, per Mai 1940, Feſtpre 16. 21.60, W' 18 21.70, W' 19 22, W 20 22.20, W̃ gleich plus 40 Pfg. Qualitäts⸗Zu⸗ u. Abſchl ordnung; Futtergerſte, per M daß die jung können. Ein z Verluſten führen. 20.70. — ebiet V 21 22.40. Aus icht bis 2 Mark je 100 ke Frei Erzeugerſtation je nach 98, inländiſcher ab Station 40; Futterhafer, per jebiet H 11 17.50, H 14 18 H 17 18.80 fg. Induſtriehafer: Zuläſſiger Preſs⸗ ark je 100 kg.; Mühlennachprodukte un⸗ Gerſtenfuttermehl, per Mai 1940, Feſtpreisgebiet G 7 19.60, G 8 19.90, Gü 9 20.10, G 11 20.40; ſonſtige Futter artikel: Notierungen unverändert.— Mehlnotier engen: Weizenmehl, per Mai 1940, Type 812, Preisgebiet Baden W'᷑16 30.25, W' 17 30.25, Wü 20,5 30.60, W' 20 30.35, Preisge⸗ biet Saarpfalz Wö lg 30.25, W' 20 30.60, W 21 30.60. Notie⸗ rungen per Juni je 10 Pfg. höher. Bei Beimiſchung von kleberreichem Weizen Aufſchlag 1,25 Mark je 100 ka; Rog⸗ genmehl unverändert. Notierungen für Rauhfutter unber⸗ ändert. 20—22 fe 940, Feſtprei leich plus Wochenküchenzeitel Anregungen für die Zeit vom 6. bis 12. Mai 1940. Dienstag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Marmelade; mittags: Kerbelſuppe, Kartoffelklöße(ohne E) mit Schnittlauchbeiguß; abends: Blutwurſtkartoffelſchmar⸗ ren, Feldſalat, deutſcher Tee. Mittwoch: morgens: Gebrannte Mehlſuppe, Butter⸗ brote; mittags: Spinatgemüſe, Kartoffeln, Rindbraten; abends: Aufgebratene Kartoffelklöße(Reſte vom Dienstag), Löwenzahnſalat mit Buttermilchtunke, Zitronenſaft. Donnerstag: morgens: Kinder: Kakao, Marme⸗ ladenbrötchen, Erwachſene: Malzkaffee, Marmeladenbröt⸗ chen; mittags: Eintopf: Vegetariſcher Laucheintopf, Brotß abends: Weckauflauf und Rhabarberkompott, Pfefferminz. tee. Freitag: morgens; Kinder: Mehlbrei mit Rhabar⸗ ber(Reſte vom Donnerstag), Erwachſene: Malzkaffee, Voll⸗ kornbrot, Marmelade; mittags: Grüne Kartoffelſuppe, Dampfnudeln mit Vanillebeiguß: abends: Kräuterquark mit Schalkartoffeln, Buttermilch. Samstag: morgens: Malkzkaffee, Vollkornbrot Marmelade; mittags: Dicke Gemüſenudelſuppe mit Fleiſch Brote; abends: Kaärtoffelſalat mit Brunnenkreſſe gemiſcht geb. Fleiſchkäſe. 5 Sonntag: morgens: Malßzkaffee, Hefekranz; mittags Rhabarberkaftſchale, gedämpfte Kartoffeln, Bratwurff, Kopfſalat; abends: Radieschen, Streichwurſt, Butter, Voll kornbrot, Meliſſentee. Karkoffelklöße ohne Ei: 1½ kg Pellkartoffeln vom Tag vorher, etwa 200 g Mehl, Salz, ½¼ Liter kochende, en rahmte Friſchmilch. Gekochte, abgezogeſte Kartoffeln reiben und mit Mehl und Salz zu einer krümeligen Maſſe m. ſchen, die kochende Milch in die Mitte gießen und von da aus alles zu einem glatten Teig miſchen. Nicht zu große Klöße formen, in kochendes Waſſer geben, zugedeckt bis zum Kochen kommen und im offenen Topf etwa 10 Minuten ziehen laſſen. Nach Belieben gibt man geröſtete Brotwür⸗ fel in die Mitte ſedes Kloßes Begetariſcher Laucheintopf: 1½ kg Kartoffeln, 5 Stan- gen Lauch, 9 Liter Milch, 2 Eßlöffel Mehl, 60 g Feth, Salz. 1½ kg Kartoffeln werden in der Schale gargemacht und fein geplättelt. Der geſchnittene Lauch wird in Felt gedämpft, Mehl übergeſtäubt, die heiße Milch daran gege⸗ ben und das Ganze ſämig werden kaſſen Eine feuerfeſte Auflaufform wird mit Fett beſtrichen und die mit dem Lauchgemüſe und der Milch vermengten Kartoffeln einge⸗ füllt, kleine Fettflöckchen daraufgegeben und im Ofen über⸗ backen, bis ſich eine goldbraune Kruſte zeigt. Deutſches Frauenwerk Abt. Volkswirtſchaft— Hauswirtſchaft, Gau Baden. Parteiamtliche Mitteilungen. NS.⸗Frauenſchaft, Abt. Jugendgruppe. Heute Dienstag, 20 Uhr Gemeinſchaftsabend im Kaffee Schladt. Heute Dienstag u. morgen Mittwoch je abends 8.20 Uhr ein Fimwerk von grandiosem Ausmaß! Au A. Als 5 mit Hams AMbers. Der stärkste technische Film, der seit Jahren gedreht wurde.— Der Film bildet überall das Tagesgespräch. PALASII b Mädchen für Geſchäftshaushalt geſucht Kloppenh.-Str. 57. DDD Ein gebrauchter, gut erhaltener Kinderwagen zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäſtsſt. d. Bl. Starke, 6, Wochen alte Ferkel zu verkaufen, Freiburgerſtr. 9. bringt Gewinn! benutzen! Mfekieren „ Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Dienskag, 7. Mai, Miete H 21 und 1. Sondermiete H 11 und für die NScd Kraft durch Freude, Kulturgemein⸗ de Ludwigshafen, Abt. 407409, 432434:„Mona Liſa“, Oper von Max von Schillings. Anfang 19.30, Ende 21,45 Uhr. 5 Mittwoch, 8. Mai, Miete A 22 und 2. Sondermiete A 11 und für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 111—113, 438: „Martha“, Oper 2 Friedrich Flotow. Anfang 19.30, Ende gegen 2245 155 Donnerstag, 9. Mai, Miete D 21 und 1. Sondermiete D 11 und fur die NSG Kraft durch Freude, Kultur⸗ 1 Mannheim, Muabgennnd 342—347.„Notre ame“, Oper von Franz etwa 21.45 Uhr. ö Im Neuen Thealer im Roſengarten: 5 Mittwoch, 8. Mal, Für die Rech Kraft durch Freude Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 259, 261—273. 361370, 391393, 504.510, 514—520, 524530, 534 540, 544550, 554500, 564570, 574580, 594. 600, 818.620, lig Nr. 1—900 e Primanerin“, Sigmund Graff, Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. 8 e D. Nr. 1600, Gruppe E 1 5 il. 5 uſtſpiel von chmidt. Anfang 19.30, Ende ö 8 * irrer 1 Ses — 3 E