N 2 Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aazeigenpreiſe: Die 22 mn breite Millimeterzeile 3 Pfg., u Tertieil 20 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pernſpeecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konts: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim 8 e r den Stadtteil Mun Secbendenn. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsftörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Oruck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hüärdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 2 Bankerotterklärung Chamberlains Er lobt die Flucht aus Norwegen.— Wie auch dieſes Land betrogen wurde. Amſterdam, 8. Mai. Das engliſche Unterhaus hat der großangekündigten Rede Chamberlains mit Spannung ent⸗ gegengeſehen. Was der Häuptling der Plutokraten jedoch zu ſagen wußte, war derart dürftig, daß die Abgeordne⸗ ten nicht nur lange Geſichter bekamen, ſondern recht zor⸗ nig wurden, und wenn ihnen die Hauchelei gar zu bunt wurde, heftig zu ſchimpfen anfingen. Wie bekannt, iſt es Chamberlain in ſeiner Rede am letzten Donnerstag gelungen, dem drohenden Sturm da⸗ durch zu begegnen, daß er ſich mit militäriſchen Geheim⸗ niſſen umgab und das britiſche Parlament auf das ver⸗ tröstete, was er am Dienstag hoffe ſagen zu können. Alles, was er jedoch nunmehr zu ſagen wußte, war die Tatfache, daß es den Engländern gerade noch rechtzeitig gelungen iſt, bei Nacht und Nebel aus Namſos zu entweichen. Selbſtver⸗ ſtändlich ſtritt der alte Lügner wieder ab, daß die eng liſche Flotte auf ihrer Flucht vor der deutſchen Luft⸗ waffe ſchwere Schläge bezogen hat. Er ſchlug ſich an die Bruſt und ſagte allen Ernſtes, er möchte den eng⸗ liſchen Seeſtreitkräften„für die wirklich bemerkenswerte Geſchicklichkeit beim Rückzuge“ ſeine Anerkennung ausſpre⸗ chen. Der Feldzug in Südnorwegen ſei beendet, und jeder, ſo behauptete er weiter, müſſe ihm zuſtimmen, daß die eng⸗ üſchen Truppen„ihre Aufgabe mit der größten Tapferkeit erfüllt“ hätten. Wörtlich ſagte er:„Sie haben dies in einer Weiſe getan, die unſerer großen Kriegstradition noch mehr Ruhm hinzufügt. Sie haben ſich nach jeder Richtung aus⸗ gezeichnet, und jeder einzelne Mann zeigte ſich den Fein⸗ den überlegen.“ Kein Menſch auf der Welt wird dann verſtehen, warum die Briten ſo ſchnell geflohen ſind. Und ebenſo wenig be⸗ greift man, wie der alte Heuchler im gleichen Atemzug hin⸗ zufügen konnte, die Nachricht vom Rückzuge habe in ganz England„einen ſchweren Schock“ hervorgerufen. Als Cham⸗ herlain dann noch die Stirn hatte, die Lügenmeldungen der engliſchen Preſſe über angebliche grandioſe Siege ausge⸗ nechet den Deutſchen in die Schuhe zu ſchieben und be⸗ haupkete, daß kein Miniſter ſolche Siege erwartet habe, wurde er durch andauernden Lärm unterbrochen. Auſcheinend hat er ganz vergeſſen, daß ſein Kollege Chur⸗ chll noch vor wenigen Tagen großſpurig erklärte, England werde dafür ſorgen, daß Norwegen bald von keinem Hun⸗ nen mehr betreten werde. Weiter meinte Chamberlain, der wegen ſei nicht mit dem Rückzug von Ga! 0 gleichen. Da hat er recht. Denn was ſich jetzt ereignet hat, iſt für England viel ſchlimmer. Um ja die Kataſtro⸗ phe dem Land in ihrem ganzen Ausmaß zu verheimlichen, log er in dieſem Zuſammenhang dem Unterhaus vor, die engliſchen Verluſte ſeien nicht groß und irgendwelche be⸗ trächtlichen Kriegsvorräte ſeien in Norwegen nicht zurück⸗ elaſſen worden. Das ſteht in kraſſem Widerſpruch zu dem bſchiedsbrief des engliſchen Brigadekommandanten an den norwegiſchen Oberſt Goetz, in dem der Engländer mit hochtrabenden Worten geſchrieben hat, er habe, gewiſ⸗ ſermaßen zum Troſt, große Mengen an Waffen und Ma⸗ terial den von ihm verlaſſenen Norwegern dagelaſſen. Einer muß doch da lügen. Wenn man Chamberlain hört, könnte man meinen, die Munition der engliſchen Truppen habe aus lauter Platzpatronen beſtanden. Sehr aufſchlußreich waren die Ausführungen uber die britiſchen Angriffsverſuche auf Drontheim.: Chamberlain erklärte, er habe gewußt, wie 5 es ſein würde, Drontheim einzunehmen. Man habe ieſen Verſuch jedoch unternehmen müſſen, weil man die Wirkung auf das norwegiſche Volk hätte in Betracht ziehen müſſen, und weil man ſich ſonſt dem Vorwurf ausgeſetzt hätte, das ein⸗ zige Ziel der Engländer in Skandinavien ſei das ſchwedi⸗ ſche Erz und nicht die„Freiheit der kleinen Nationen“. Mit anderen Worten: Man wollle dem norwegiſchen Volk etwas vormachen und ſchickte nur deshalb das Expe · ditionskorps, um die Lüge von dem Kampf für die Kleinen aufrechterhalten zu können. Das geht auch eindeutig aus dem Geſtändnis hervor, daß England nur eine einzige Di⸗ vision nach Norwegen geſandt habe. So alſo krikt England für die Völker ein, die es aufhetzt und vergewalligt und de nen es ſeinen„Schutz“ verſpricht. und wenn dann der alte hilfeleiſtungsonkel noch ſagt:„Wir mußten unſer Beſtes geben, einem braven Volke zu helfen,“ wird die ganze Welt zugeben müſſen, daß dieſe Heuchelei nicht mehr überbolen werden kann. a 852. g Zum Schluß ſah ſich Chamberlain genötigt, die Mit⸗ glieder des Unterhauſes„noch einmal zu beſchwören“, in dieſen kritiſchen Tagen die Lage hinzunehmen. Er meinte, die Abgeordneten müßten ſich vor allen Nörgeleien und Meinungsverſchiedenheiten hüten. Und um die höchſt pein⸗ liche Oppofition noch eiwas zu beſchwichtigen und ab. zulenken, forderte er auf, ſich nur m it der Zukunft und mit der Verſtärkung der kriegeriſchen Anſtrengungen Eng⸗ lands zu beschäftigen, damit, wie er wörtlich ſagte,„wir unſere Schläge austeilen können, wann und wo wir wol⸗ len“. Offenbar ſpielte der Kriegshetzer. neuen Aggreſſionsabſichten der Plutokratien an. Er dar verſicherl ſein, daß Deutſchland dieſe Ichläge bit nell 1 5 und ſo erwidern wird, da England— um bei einem Ausſpruch Chamberlains zu bleiben— zu der„Lektion in Norwegen“ noch andere Lek⸗ tionen erhäll. Rückzug aus Südnor⸗ Gallipoli zu ver⸗ und dem Gela 9. Mai 1940 e Donnerstag, den Aus dem letzten Teil der Rede geht klar hervor, daß die britiſche Regierung, nachdem ſie Norwegen ins Un⸗ glück geſtürzt hat, weiter nach neuen Opfern ſucht, worauf Chamberlain auch anſpielte, als er die Entſendung der Kriegsſchiffe nach dem Mittelmeer kurz ſtreifte. Allge⸗ mein iſt aufgefallen, daß der alte Kriegshetzer es wohl⸗ weislich vermied, aufdie Erklärung der deut ſchen Reichsregierung und auf die ſenſationellen Dokumente über Englands verhängnisvolle Umtriebe in Norwegen einzugehen. Er hat es noch nicht einmal ge⸗ wagt, ſie überhaupt zu erwähnen, wo er doch ſonſt mit De⸗ mentis immer gleich bei der Hand iſt. Keine Antwort iſt auch eine Antwort. Der Täter ſchweigt, weil er ſich ertappt ſieht. Englands Schuld an dem tragiſchen Schickſal Norwegens iſt damit vor aller Welt bewieſen. „Ihr habt zu lange hier geſeſſen...“ Der engliſche Abgeordnete Amery hat ſeine Rede im Unterhaus, die eine ſcharfe Kritik der engliſchen Regierung darſtellte, mit einem Wort geſchloſſen das Cromwell an das ſogen,„lange Parloment“ gerichtet hatte:„Ihr habt zu lange hier geſeſſen, um etwas Gutes tun zu können. geht ſage ich, wir ſind fertig mit Euch. In Gottes Namen ge 115 Wenn man als Adreſſaten dieſer Worte die geſamte Londoner Hetzerclique mit ihren Kriegsausweitungsplänen annimmt, dann ließe ſich keine beſſere Formulie⸗ rung unſerer eigenen Anſichten finden als dieſe Worte Cromwells. 8 Der parlamentariſche Korreſpondent von Reuter ſchreibt, daß die Debatte im Unterhaus„etwas un behaglich für die Regierung“ geendet habe. Die Rede Cham⸗ berlains ſei ſchweigend angehört worden. „Tag des Geſchwätzes“ Die ſonderbare Rechtferkigung Chamberlains. Mailand, 8. Mai. Die Ausſprache im engliſchen Unter⸗ haus iſt von der italieniſchen Preſſe mit größter Aufmerk⸗ ſamkeit verfolgt worden.„Popolo d'Italia“ erklärt, Cham⸗ berlain habe ſich vor dem Parlament von der Schuld los⸗ zuſprechen verſucht. Die Unterhausdebatte ſei für das Pre⸗ ſtige des Imperiums und ſeine Einrichtungen vielleicht noch unangenehmer und demütigender geweſen als die Zurück⸗ ziehung des engliſch⸗franzöſiſchen Expeditionskorps aus Norwegen ſelbſt. Der„Corriere della Sera“ ſpricht von einer ſchweren Kriſe Englands und von einem Sturm, der ſichgegen Chamberlain erhoben habe. Der engliſche Premierminiſter habe einen armſeligen Ver⸗ ſuch unternommen, das Fiasko in Norwegen zu ver⸗ ſchleiern. Die peinliche Rede Chamberlains habe dem Ruf Eng⸗ lands einen dramatiſchen Skoß verſetzt und auch in Frank- reich Beſtürzung hervorgerufen. Niemals während feiner ganzen Karriere als Premierminiſter ſei Chamberlain einem ſolchen Feuer heftigſter und ihm zuſetzender Kritik ausgeſetzt geweſen. Die„Stampa“ ſpricht von einem„Tag des Geſchwätzes“, an dem Chamberlain einen Appell zur Eintracht losgelaſſen habe, damit England den Verluſt an Preſtige wieder zurückgewinnen möge. Die„Gazzetta del Popolo“ ſchreibt, unter dem Lärm chter der Oppoſitionsparteien habe Chamberlain die Geſchichte von der engliſchen Niederlage in Norwegen erzählt und ſonderbare Rechtfertigungen vorge⸗ bracht. Das„Regime Faſciſta“ ſtellt die Frage, wer eigent⸗ lich den Autobus verſäumt habe? Mit froniſchen und feind⸗ ſeligen Rufen ſeien Chamberlains Rechtfertigungen im Unterhaus aufgenommen worden. Der wackelnde Kriegsmacher DNB. Budapeſt, 8. Mai.„Chamberlain erkennt die deutſche Ueberlegenheit an“. Das iſt der vor⸗ herrſchende Eindruck, die die Mittwochpreſſe von der Unter⸗ hausrede des britiſchen Premiers gewinnt. Stark beachtet wird ferner die ernſte Beſorgnis Chamber⸗ lains für die Zukunft, die in den Worten„Wir werden noch viele Lektionen erhalten, und es kann noch eine Zeit kommen, in der wir die furchtbarſten Angriffe auf unſer Land zu gewärtigen haben werden“, düſter be⸗ redten Ausdruck findet. In ungariſchen politiſchen Kreiſen ſtellt man feſt, daß Chamberlain ſich im Unterhaus ſichtlich unſicher gefühlt habe und nervös geweſen ſei. Es ſei ihm nicht gelungen, mit ſeiner Rede, die hier vorliegenden Lon⸗ doner Informationen zufolge ſelbſt von ſeinen loyalſten Anhängern in England als ſchwache Leiſtung empfunden wurde, ſeine innerpolitiſchen Gegner zu überzeugen. Es ſei ihm auch keineswegs geglückt, die Stellung ſeiner Regie⸗ rung, die wegen der norwegiſchen Schlappe außerordentlich ſtark erſchüttert ſei, irgendwie zu feſtigen. Das erſte Opfer: Lord Chatfield Veränderungen in der britiſchen Admiralität. Amſterdam, 8. Mai. Reuter verbreitet folgende Mel⸗ dung:„Lord Chatfield vollendet morgen das 5. Jahr in ſeiner Eigenſchaft als Admiral der Flotte. Der König hat die Ernennung des Admirals Sir Charles M. Forbes zum Admiral der Flotte als Nachfolger von Lord Chatfield ab morgen gebilligt, und infolgedeſſen wird der Vizeadmiral Sir Dudley B. N. North zum Admiral in der Flotte S. M. vom 8. Mai ab befördert.“ fd jeſe Veränderungen in der britiſchen Admiralität ſin oſſenſichllch die Folge der ſchweren engliſchen Niederlage in Norwegen und der kataſtrophalen Schiffsverluſte durch die Bomben der deutſchen Luftwaffe. Lord Chatfield mußte bereits am 3. 4. 1940 ſeinen Poſten als Verteidigungsminiſter Churchill zur Verfügung ſtellen und wurde damals aus dem Kriegskabinett ausge⸗ ſchifft. Jetzt muß er auch als Admiral der Flotte gehen. Dies geſchieht ausgerechnet, wie die verklauſulierte Reuter meldung zeigt, an dem Tage, an dem er vor fünf Jahren dieſes Amt angetreten hatte. Sein Nachfolger als Admiral der Flotte— es gibt noch drei andere Admirale der Flotte — wurde der bisherige Admiral in der Flotte Forbes, der das zweite Schlachtſchiffgeſchwader befehligte. „Eine verhängnisvolle Illuſion“ Gibraltar kann Italien nicht brechen, ſtellt Rom feſt. Rom, 9. Mai. Englands Drohungen ziehen in Italien nicht und vermögen noch viel weniger die faſchiſtiſche Re⸗ gierung in ihrer feſten Entſchloſſenheit zu beeinfluſſen. Eine klare Beſtätigung für dieſe Tatſache bildet der heutige Leit⸗ artikel des halbamtlichen„Giornale d'Ita lia“, der ſich mit Gibraltar befaßt.. Gibraltar, ſo heißt es in dem Artikel, ſei heute das große Mahnwort, das von den imperialen Demokratien ge⸗ gen Italien geſchleudert werde, um es in der freien Aus⸗ übung ſeiner Außenpolitik zu entmutigen. Was ſtee aber eigentlich Gibraltar dar? Es ſei das große Durchgangstor zwiſchen Mittelmeer und Atlantik, das, in engliſchem Beſitz, als Seeſtützpunkt angeblich das Hauptkontrollmittel Eng⸗ lands über das Leben aller im Mittelmeer eingeſchloſſenen Nationen darſtelle. Es würde alſo die Schließung dieſes Tores genügen, um zuſammen mit der engliſch⸗franzöſiſchen Blockade des Eingangs zum Mittelmeer Italien wirtſchaft⸗ lich zu iſolieren und es von ſeinen lebenswichtigen Zufuhren abzuſchneiden und damit leicht klein zu kriegen. „Dies iſt die kalte Berechnung der imperialen Demo⸗ kratien, die jedoch eine neue und verhängnis⸗ volle Illuſion darſtellt. Es gibt keine Blockade gegen eine ſtarke und kriegstüchtige Großmacht, die nicht gebro⸗ chen werden kann.“ Die imperialen Demokratien würden großes Aufheben von den 15 und mehr Millionen Tonnen machen, die Italien alljährlich durch die Straße von Bi⸗ braltar erhalte. Bei naher Beleuchtung ergebe ſich ber, daß dieſe Produkte keineswegs unerſetzbar ſeien. „Kohlen und Koks, die mehr als die Hälfte der geſamten Einfuhr durch Gibraltar darſtellen, können, wie dies bereits heute geſchieht, aus dem befreundeten Deutſchland kommen und ſo vollkommen die Kontrolle von ibraltar umgehen.“ Von nicht geringer Bedeutung ſei aber auch die Bewertung der italieniſchen Landesgrenzen. So könnten die Mineralöle, wenigſtens teilweiſe, aus mittelmeerländiſchen Gebieten, ſo vor allem aus Albanien und anderen ſüdoſt⸗ europäiſchen Ländern geliefert werden. Getreide, 1 Baumwolle, Wolle und Oelſamen ſeien Produkte, die in immer größeren Mengen auf italieniſchem Boden, in Al⸗ banien und in Italieniſch⸗Nordafrika anzutreffen ſeien. „Viele dieſer Produkte können auch in beträchtlicher Weiſe von den Balkanländern geliefert werden, mit denen Italien in Frieden und freundſchaftlicher Zuſammenarbeitz ſteht und zu bleiben beabſichtigt.“ Gibraltar würde alſo die nationalen Poſitionen und die freien von der Verteidigung der italieniſchen Intereſſen und Rechte getragenen Beſchlüſſe Italiens nicht ändern können. Dies bedeute jedoch keineswegs, daß Gibraltar und Suez dieſe beiden Vorpoſten 1 britiſchen Gen⸗ darmerie im Mittelmeer, keine Bedeutung inner⸗ halb des Regimes dieſes Meeres hätten gegenüber den an⸗ beſtreitbaren Freiheitsrechten Italiens und aller anderen Mittelmeernationen. „Gibraltar und Suez bleiben wie alle anderen von den beiden imperialen Demokratien an den Küſten des Mittel⸗ meeres geſchaffenen Syſteme der offenkundige Ausdruck einer untragbaren Hegemonie die, wenn auch im Kriegs⸗ fall erfolgreich angreifbar, ein Regime verrät, das in keiner Hinſicht mit einer europäiſchen Ordnung der Gerechtigkei und Freiheit für alle Nationen vereinbaren und zu recht⸗ fertigen iſt.“ Der Balkan will Frieden Deutliche Abſage an die Kriegsausweiter. Sofia, 8. Mai. Die hieſigen Blätter ſtellen in ihren Be⸗ richten zwei Grundgedanken der Rede Chamberlains in den Vordergrund: Die Ankündigung neuer Fronten und das Eingeſtändnis der Niederlage in Norwegen. Die Zeitung„Utro“ hebt hervor, daß die Erklärung Chamberlains über die Möglichkeit neuer Fronken hier die Beſorgnis beſtärke, daß durch die Kriegsausweitungspläne der Weſtmächte der allen Völkern auf dem Balkan leuere Friede geſtört werden könne. Die Zeitung„Sarja“ ſtellt feſt, daß alle italieniſchen Seeverbindungen zwiſchen Gibraltar und Suez unter Kon⸗ trolle ſtänden und alle Handelsſchiffe im Aegäiſchen Meer von engliſchen Kriegsſchiffen durchſucht würden, Das Blatt erklärt mit Beſorgnis im Hinblick auf die gefahrdrohende Lage im Mittelmeer, daß die Exeigniſſe in Norwegen nur ein Zwiſchenfall dieſes großen Krieges ſeien. Das Abend⸗ blatt„Mir“ erklärt, man könne es offen ſagen, daß ſich die zwiſchenſtaatliche Kriegspolitik endgültig in das Gebiet des Mittelmeers und Südoſteuropas verlagert habe. Die Zei⸗ tung„Dnewnik“ ſtellt in einer Meldung aus Athen feſt, daß Griechenland, Jugoslawien und Rumänien durch die ſtrategiſchen Maßnahmen Englands und Frankreichs kn Unruhe verſetzt worden ſeien. Es beſtehe die Be⸗ fürchtung, daß auf die Balkanländer ein Druck ausgeübt werden ſolle, ſich den Weſtmächten anzuſchließen, oder die Demokratien hätten die Abſicht, Deutſchland irrezuführen, um es an einer ganz unerwarteten Stelle anzugreifen. . Churchill im Vordergrund Der klägliche Zuſammenbruch des Norwegen⸗Aben⸗ teuers der britiſchen Plutokraten hatte in der öffentlichen Meinung Englands ſtarke Mißſtimmung hervorgerufen, die ſich in mehr oder weniger ſcharfen und kritiſchen Aeußerun⸗ gen der Parlamentsvertreter und der Preſſe kundgab. Man war deshalb im engliſchen Volk und darüber hinaus in der ganzen Welt geſpannt darauf, wie ſich Chamberlain bei ſeiner„Rechtfertigung“ vor dem Unterhaus aus der Affäre ziehen würde. Es war, kurz geſagt, eine erbärm⸗ liche Verteidigungsrede, ein wirres Gemiſch aus Prahlerei, Heuchelei und Zynismus. In dem es weder an Beſchuldigungen noch an lügneriſchen Erfolgsberichten, Vertröſtungen und Beſchwörungen gefehlt hat. Anderer⸗ ſeits darf nicht überſehen werden, daß die Kriegsaus⸗ weitung nach wie vor im Mittelpunkt der britiſchen Po⸗ litik ſteht und daß Chamberlain in dieſer Frage auch die volle Unterſtützung der Oppoſition genießt. Was die Bemäntelung der Niederlage in Norwegen betrifft, ſo verſtieg ſich der Plutokratenhäuptling zu der frechen Behauptung, daß niemand in England große Er⸗ Wartungen in die britiſche Landung in Norwegen geſetzt hätte, wenn nicht derartige Vermutungen„wahrſcheinlich aus deutſcher Quelle“, von Stockholm aus in die Welt ge⸗ ſetzt worden waren. Dabei war es Chamberlain höchſt per⸗ ſönlich, der ſich ſtark gemacht hatte dafür zu ſorgen,„daß die Nazis aus Norwegen vertrieben würden“. Darnach müſſen alſo die britiſchen„Siegesmeldungen“, die er und Churchill in die Welt hinauspoſaunt haben, deutſche Fäl⸗ ſchungen geweſen ſein. Den gleichen Urſprung haben dann wohl auch die Rückzugsbefehle für das britiſche Expeditions⸗ korps die dem britiſchen Oberkommandierenden in Norwe⸗ gen auf heimliche Weiſe von den Deutſchen in die Hand gedrückt worden ſein müſſen. Geradezu widerlich iſt die Rühmredigkeit, mit der Chamberlain die Norwegen⸗Blamage als einen„Erfolg der britiſchen Waffen“ feiert. Er bringt es fertig, die Tap⸗ ferkeit der engliſchen Truppen zu preiſen und zu erklären. daß jeder Engländer tapferer ſei als jeder Deutſche. Warum ſind dann die tapferen Briten Hals über Kopf bei Nacht und Nebel auf ihre Schiffe geflüchtet und haben ihr geſam⸗ tes Material an Land zurücklaſſen müſſen? Nicht weniger als 49 Geſchütze 60 Granatwerfer und 355 Maſchinenge⸗ wehre ſind wie der deutſche Heeresbericht meldet, allein im Raume von Andalsnes bisher ſichergeſtellt worden. Herr Chamberlam allerdings bringt es fertig, der Welt zu er⸗ klären, daß nicht nur die britiſchen Verluſte ziffernmäßig gering, ſondern auch kein wertvolles Kriegsgerät zurück⸗ gelaſſen worden ſei Selbſtverſtändlich weiß er auch nichts von den ſchweren Schiffsverluſten. Zwei ganze Zerſtörer ſollen die Weſtmächte bei der Norwegenpleite ein⸗ gebüßt haben Von der Verſenkung des Schlachtſchiffes, der vielen Kreuzer und Transporter weiß er auch heute noch nichts mitzuteilen, Geradezu ſchäbig iſt die Art und Weiſe wie Chamber⸗ lain den ſchimpflichen Ve rr at an Norwegen zu be⸗ mänteln ſucht. Er behauptet jetzt frech und dreiſt, daß Eng⸗ land den Angriff auf Drontheim gar nicht gern angeſetzt habe und nur auf Drängen des norwegiſchen Oberbefehls⸗ habers ſich zu der Aktion entſchloſſen habe. So ſchiebt er die Schuld auf die Norweger, denen er zudem noch den Vorwurf macht, daß ſie ihr Land ſchlecht verteidigt hätten, weil ſie nicht die nach Drontheim führenden Straßen vor den deutſchen Truppen zerſtört hätten. Selbſtverſtändlich beteuert er, daß England nach wie vor auf der Seite der norwegiſchen Bevölkerung ſtehen werde und fügt damit alſo dem ſchmählichen Verrat noch den blutigen Hohn hin⸗ Zu. Um die Auſmerkſamkeit ſeiner Kritiker von dem Fehl⸗ ſchlag in Norwegen abzulenken, ließ er an einigen Stellen einer Rede auch ſeine neuen Aggreſſionspläne durchblicken Es gäbe, ſo ſagte er, für England noch andere Fronten zu bedenken. In dieſem Zuſammenhang zollte er dem„türkiſchen Verbündeten“ ein auffallendes Lob und er⸗ klärte, Aegypten ſei„für alles vorbereitet“, um die mili⸗ täriſche Lage im Mittelmeer und im Nahen Oſten für die Weſtmächte zu verbeſſern. Zur beſſeren Vorbereitung der jetzt geplanten Aktionen werden ſogar die militäriſchen Aufgaben Churchills erweitert Churchill wird in Zu⸗ kunft die Oberaufſicht über alle militäriſchen Operationen übernehmen und der Kommiſſion der verſchiedenen Gene⸗ ralſtäbe Anweiſungen und Richtlinien geben. Mit dieſen Ablenkungsmanövern konnte Chamberlain allerdings die Kritik der Opposition nicht zum Schweigen bringen. Sowohl der Oppoſitionsliberale in⸗ clair wie auch der Sprecher der Labour⸗Party Attlee gaben der Mißſtimmung über den Zuſammenbruch des Normegen⸗ Unternehmens lebhaften Ausdruck und ſtellten mit unmiß⸗ verſtändlichen Worten feſt, daß die Regierung Chamber⸗ lains aus Nichtskönnern und ruhebedürftigen alten Leuten zuſammengeſetzt ſei, denen das Land kein Vertrauen ent⸗ gegenbringen könne. Ja ſelbſt aus dem eigenen Regierungs⸗ lager wurde ſchärfſte Kritik geübt. Der konſervative Abge⸗ ordnete Amery, einer der ſchlimmſten Vertreter der engli⸗ ſchen Kriegshetzer zitierte ein Wort, das Cromwell an das ſogenannte„lange Parlament“ gerichtet hatte:„Ihr habt zu lange hier geſeſſen, um etwas Gutes tun zu können. Geht, ſage ich, wir ſind fertig mit euch“. Daxin kommt deut⸗ lich der Wunſch nach einer Verſchärfung des Krie⸗ ges zum Ausdruck, wie ja auch die Erteilung der erwei⸗ terten Vollmachten an Churchill lediglich dem Zweck der Kriegsausweitung dient. Wie auch immer die Unterhaus⸗ auseinanderſetzung über die Norwegen⸗Niederlage ausgehen mag, feſt ſteht, daß die Kriegshetzerelique in London ihre Vernichtungspläne gegen Deutſchland mit erhöhter Aktivi⸗ tät betreibt. Darüber kann auch die Feſtſtellung des Reu⸗ terbüros nicht hinwegtäuſchen, daß die Unterhausdebatte am Dienstag„etwas unbehaglich“ für die Regierung ge⸗ endet habe. Auffällig war es, daß der alte Kriegshetzer Chamber⸗ lain es peinlichſt vermieden hat, auf die Erklärung der Reichsregierung und auf die ſenſationellen Do⸗ kumente über Englands verhängnisvolle Umtriebe in Nor⸗ wegen einzugehen, Er hat es noch nicht einmal gewagt, ſie überhaupt zu erwähnen, wo er doch ſonſt mit Dementis immer gleich bei der Hand iſt Keine Antwort iſt auch eine Antwort. Der Täter ſchweigt, da er ſich ertappt ſieht. Eng⸗ lands Schuld an dem tragiſchen Schickſal Norwegens 15 damit vor aller Welt erwieſen. Ablenkung auf Holland Angebliche Bedrohung durch Deulſchland.— Uebles Manöver. DNB. Berlin, 8. Mai. Die Aufdeckung der britiſchen Pläne im Südoſten Europas hat auf die betroffenen Völ⸗ ker einen ſdlchen Eindruck gemacht, daß die engliſchen Kriegshetzer heute zu ebenſo dummen wie plumpen Ablen⸗ kungsmanövern greifen. Große Beute in Andalsnes Wieder Bomben auf zwei britiſche Kreuzer.— Die Kämpfe in Süd. und Mittelnorwegen beendigt. Berlin, 8. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe griff erneut feindliche Seeſtreitkräfte bei Narvik an. Zwei Kreuzer erhielten Treffer. Feindliche Stellungen und Marſchkolonnen wurden wirkungsvoll mit Bomben belegt. Im Luftkampf wurde oſtwärts Narolk ein britiſches Jagdflugzeug abgeſchoſſen. In Narvik ſelbſt iſt die Lage unverändert. Unker der umfangreichen Beute, die bisher im Raume um Andalsnes ſichergeſtelll werden konnke, befinden ſich 460 engliſche Tankbüchſen mit Munition, 49 Geſchütze, dar⸗ unter 40 engliſche Flak, 60 Granatwerfer, 355 Maſchinen⸗ gewehre, 5300 Gewehre, 4 Millionen Schuß Infankerie⸗ munition und ein Munitionszug mit 300 Tonnen Muni⸗ tion. Die letzten Reſte norwegiſchen Widerſtandes in Süd⸗ und Mittelnorwegen wurden nunmehr beſeitigt. Bei Vinſe ergaben ſich Teile eines norwegiſchen Infanterieregimenks. Große Mengen an Gerät, Waffen und Sprengſtoffoorräten wurden hierbei ſichergeſtellt. An der Weſifront wurde ſüdlich von Saarlautern der Angriff eines feindlichen Skoßkrupps mit ſtarken Ver⸗ luſten für den Feind abgewieſen. Völlig den Kopf verloren Norwegens Polizeichef über die britiſche Führung. Oslo, 8 Mai.„Aftenpoſten“ veröffentlichte eine Unter⸗ redung mit dem ſoeben aus den Kampfgebieten nach Oslo zurückgekehrten Chef der norwegiſchen ſtaatlichen Polizei, Jonas Lie. Daraus ergibt ſich, daß dieſer hohe norwegiſche Beamte auf das Auftreten ſowie die kriegeriſchen Taten der engliſchen Truppen in Norwegen nicht gut zu ſprechen iſt. Die in Andalsnes gelandeten engliſchen Truppen gehörten J bekannten engliſchen Regimentern, aber— ſo erklärte Lie— es war niederſchlagend zu ſehen, wie die Führung dieſer Regimenter völlig den Kopf verlor, als ſich die Deutſchen ihnen näherten. Norwegiſche Einheiten hätten verſucht auch gegenüber deutſchen Flugangriffen ſich zu hal⸗ ten, die engliſche Führung hingegen hätte in wilder Flucht ihre Poſten verlaſſen. Die norwegiſchen Soldaten hätten überhaupt von der Führung der Engländer einen ſehr ſchlechten Eindruck gewonnen. Bei Favpang z. B. hätte die engliſche Führung völlig die Nerven verloren. Nor males Leben im Norden Beſtes Einvernehmen mit der Bevölkerung. Stockholm, 8. Mal. Neutrale Journaliſten, die jetzt aus Drontheim in Stockholm angekommen ſind, beſtätigen er⸗ neut, daß zwiſchen den deutſchen Truppen und der norwe⸗ giſchen Zivilbevölkerung das beſte Einvernehmen herrſche. Sie rühmen insbesondere das entgegenkommende Verhal⸗ ten der deutſchen Befehlsſtellen und erklären, daß in dieſem bisherigen Kampfabſchnitt bereits normale Ordnung herr⸗ ſche. Hinſichtlich der weiteren Operationen gaben ſie ihrer Ueberzeugung Ausdruck, daß man wohl kaum mehr mit einer längeren Dauer der Kampfhandlungen zu rechnen habe, da der deutſche Vormarſch nach Norden mit größter Energie undsPräziſion vor ſich gehe. Kopenhagen, 8. Mai Von dem normalen Gang des Le⸗ bens in Aalborg bringt„Berlingske Tidende“ eine Schil⸗ derung ihres Korreſpondenten in dieſer jütiſchen Stadt am Lim⸗Fjord auf die, wie bekannt, mehrere Male engliſche Flieger, allerdings erfolglos, Ueberfälle verſucht haben. Es iſt zweifellos der bewährten Schlagkraft und Ueberlegen⸗ heit der deutſchen Luftwaffe zu danken, daß die Bevölke⸗ rung von Aalborg im Vertrauen auf dieſen wachſamen und ſicheren deutſchen Schutz ihrer gewöhnten täglichen Beſchäf⸗ tigung nachgeht. 4 Britiſches Kohlenſchiff geſunken. rüſſel, 8. Mai. Das britiſche Kohlenſchiff„Brighton“ (5359 BR) iſt bei Dünkirchen infolge einer Eeploſton ge⸗ aan bestehende 5 55 42 rettete die aus 34 itgliedern beſtehende annſchaft; 10 Mitgliede 0 Mannſchaft ſind verletzt. 8 8 N GF((((((of Sie bedienen ſich dabei amerikaniſcher Preſſeagenturen, durch die Nachrichten verbreitet werden, nach denen Hol⸗ land aus das höchſte bedroht ſein ſoll. Es iſt die alle Me⸗ thode des„Haltet den Dieb!“, nach der hier verfahren wird. So berichlet die Aſſociated Preß, daß ihr von„höchſt zu⸗ verläſſiger Seite“ mitgeteilt wurde, zwei deutſche Armeen bewegten ſich von Bremen und Düſſeldorf auf Holland, und zwar ſo ſchnell, daß ſie gleich die Grenze erreichen würden. Die„zuverläſſige Quelle“ dieſes militäriſchen Unſinns iſt, wie wir feſtzuſtellen in der Lage ſind, das britiſche Informationsminiſtertum. Dieſes britiſche In⸗ formationsminiſterlum iſt von den deutſchen Enthüllungen über die unmittelbar bevorſtehenden Abſichten Englands und Frankreichs derartig getroffen worden, daß unter al⸗ len Umſtänden dieſes Ablenkungsmanöver in Szene geſetzt werden mußte. Reuter beim Lügen ertappt Phankaſiemeldung über die holländiſchen Rundfunkſtationen. Amſterdam, 9. Mai. Die amtliche engliſche Nachrichten⸗ agentur Reuter hat am Mittwoch wieder eine unverant⸗ wortliche Lüge ſich geleiſtet, um in Bezug auf Holland in der ganzen Welt Unruhe zu ſtiften Geheimnisvoll wurde unächſt aus London gemeldet:„Heute morgen hat keine er drei niederländiſchen Ründfunkſtationen geſendet. Hil⸗ verſum und der Kurzwellenſender Huizen ſchwiegen eben⸗ falls.“ Kurze Zeit ſpäter merkte Reuter, daß er dieſe Lüge nicht aufrechterhalten konnte, zumal er von den Holländern eines Beſſeren belehrt wurde, und gab folgende Nachricht aus: „Mit Bezug auf die im Ausland() erſchienene Meldung, wonach am heutigen Vormittag die niederländiſchen Rund⸗ funkſtationen nicht in Betrieb geweſen ſeien, wird erklärt, daß alle drei Rundfunkſender ihre Sendungen zür gewohn⸗ ten Zeit begonnen haben und nicht eine einzige Unterbre⸗ chung vorgekommen iſt. Die erwähnten Meldungen ſind da⸗ her völlige Phantaſieprodukte.“ Nach dieſem peinlichen De⸗ menti wurde dann auch von der Londoner Zentrale aus gebeten, die erſte Alarmmeldung nicht zu veröffentlichen. Damit hat Reuter ſich nicht nur unſterblich blamiert, londern ein weiteres Beiſpiel für die krupelloſe Panikmache im Dienſt der plutokratiſchen Aggreſſionspläne gegeben. Reichshauptamtsleiter Gewiſſenloſe Schwindler e Die britiſchen Lügengerüchte über eine Bedrohung Hollands durch Deutſchland ſind ein neuer Beweis für die maßloſe Verwirrung, die gegenwärtig in den Kreisen der plutokratiſchen Kriegshetzer herrſcht. Aus Norwegen ſind die Kriegsverbrecher von der deutſchen Armee hinaus⸗ geworfen worden, und über ihre Angriffsabſichten gegen die Mittelmeerſtaaten weiß heute alle Welt Beſcheid. So wiſſen die Kriegshetzer nicht, was ſie tun ſollen und ergehen ſich in unſinnigen Beſchuldigungen gegen Deutſchland, dem man Abſichten unterſchiebt, die ſie am liebſten ſelbſt zur Durchführung bringen möchten. Die Verbreitung der neuen Lügen verfolgt aber einen ganz beſonderen Zweck. Sie ſollen offenbar die peinlichs Wirkung beſeitigen, die durch die deutſchen Enthüllungen des Telefongeſprächs zwiſchen Chamberlain und Reynaud entſtanden iſt. Durch die amtliche deutſche Stellungnahme iſt auch der neueſten Lügenmeldung des britiſchen Informg⸗ tionsminiſteriums der Boden entzogen, und die Urheber dieſes unſinnigen Gerüchts ſind wieder einmal vor der Wel als gewiſſenloſe Schwindler bloßgeſtellt. Politiſches Allerlei Spaniſch-italieniſcher Handelsverkrag unterzeichnet. Madrid, 9. Mai. Am Mittwochmittag fand die feierliche Unterzeichnung des ſpaniſch⸗italieniſchen Handelsvertrages durch den ſpaniſchen Außenminiſter. Oberſt Beigbeder und dem italieniſchen Votſchafter. General Gambara ſtatt. Die Flottenkonzentration im Mittelmeet Athen, 8 Mai. Man glaubt hier, immer klarer zu er⸗ kennen, daß die Konzentrierung der engliſchen Flotte im Mittelmeer entweder eine nervöſe Reaktion der engliſchen Regierung oder aber eine Operation zur Tarnung ander⸗ weitiger Angriffsabſichten war. Die Mittelmeer⸗Schiffahrt wird durch den ausgedehnten Patrouillendienſt ſtark 4be⸗ hindert. Wie man erfährt, iſt die engliſche Flotte hach anfänglicher Maſſierung in der Gegend von Ale⸗ kandrien im weſentlichen mit der Beobachtung wichtiger Punkte des öſtlichen Mittelmeeres beſchäftigt, während die franzöſiſchen Kriegsſchiffe offenbar den weſt⸗ lichen Teil des Mittelmeeres als Hauptoperationsfeld zu⸗ gewieſen erhalten haben. Die Kampfverbände ſind, wie man aus Fachkreiſen hört, ziemlich gleichmäßig und bisher noch ohne erkennbares Ziel verteilt. Ein Geſchwader leich⸗ ter engliſcher Torpedoboote iſt auf der Höhe von Kreta vor der befeſtigten Bucht von Suda geſichtet worden. In den Gewäſſern der griechiſchen Inſelwelt iſt durch engliſche Zer⸗ ſtörer ein Patrouillendienſt eingerichtet worden. 116 Us A- Schiffe für Auslandsverkauf freigegeben. Das amerikaniſche Abgeordnetenhaus gab mit 194 ge⸗ gen 15 Stimmen 116 der Bundesregierung gehörende Frachtſchiffe für Charterzwecke oder Verkauf frei. Es han⸗ delt ſich um Schiffe, die die USA⸗Regierung während des Weltkrieges bauen ließ und ſeither aufgelegt hatte. der republikaniſche Abgeordnete Schafer opponierte gegen den Antrag, weil die US A⸗Regierung„entgegen dem Sinn des amerikaniſchen Neutralitätsgeſetzes dieſe Schiffe renden Nationen überlaſſen will.“ Die Agitatoren im Biſchofsornat kriegſüh⸗ Belgrad, 8. Mai. In politiſchen Kreiſen der iugoſlabhe ſchen Hauptſtadt werden fetzt Einzelheiten über die angli⸗ kaniſche Biſchofsdelegation bekannt, welche bekanntlich ſeil dem 3. Mai in Jugoflawien weilt und ihren Charaktes als reine Agitationsgruppe der plutokratiſchen Kriegsheger immer mehr enthüllt. Nachdem es bereits auffiel, daß das Programm ihres Aufenthaltes von der Propaganda⸗ abteilung der britiſchen Geſandtſchaft zuſammengeſtellt wurde, war man noch mehr erſtaunt durch das zahlreiche Gefolge der geiſtlichen Herren, das gleich bei den erſten Zu. ſammenkünften mit jugoſflawiſchen Perſönlichkeiten poli⸗ tiſche Fragen anſchnitt und dabei unermüdlich das Thema variierte:„Gemeinſamer Kampf Englands und Serbiens im Weltkrieg für die chriſtlichen Ideale der Ge⸗ rechtigkeit und Freiheit, welche England zurzeit noch allein, aber hoffentlich bald mit Hilfe des tapferen fugoſlawiſchen Heeres gegen den deutſchen Weltunterſocher und Slawen⸗ feind verteidigte.“ Keine Gefahr für ASA Gedanke einer Invaſion lächerlich 15 ork, 8. Mal. Die Verſuche der britiſchen Propa⸗ ganda, rika hinzuſtellen, der Amerika lieber jetzt zuſammen mit eutſchland als militäriſche Gefahr für Ame⸗ den beiden Verbündeten, ſtatt ſpäter allein entgegentreten ſollte, wurden durch den Vorſitzenden des Kongreßaus⸗ ſchuſſes zur Unterſuchung unamerikaniſcher Umtriebe, Al“ geordneten Dies, angeprangert. In einer Anſprache in Philadelphia erklärte Dies, jeder Gedanke, daß eine fremde Macht in die Vereinigten Staaten einmarſchieren könnte, ſei lächerlich. Auch der ſtellvertretende Chef des amerikaniſchen Ge⸗ neralſtabes, General Strong, der ſchon wiederholt zen entgegengetreten ſſt, die ein lebenswichtiges Intereſſe enden⸗ oder zumindeſt ein Gefahrenmoment für die amerikaniſche Sicherheit im europälſchen Kriege g ſtellte eindeutig feſt, daß eine Gefahr für Amerika nicht beſtehe ſolange der Panama⸗Kanal jederzeit für die Du fahrt der amerikaniſchen Flotte offen ſei und ſolange 1 fremde Macht Stützpunkte auf dem amerikaniſchen Erdtel beſitze. Amerika müffe ſtark gerüſtet ſein, um notfalls dieſen amerikaniſchen Erdteil zu verteidigen und die Feſtſetzun anderer Mächte verhindern zu können. Aber dies ſei au konſtruieren wollen gleichzeitig die Grenze der Vorkehrungen, die man zum Schutz der Sicherheit der Vereinigten Staaten zu brauche.—— Kurzmeldungen Rom.„Piccolo“ meldet aus Alexandrien die Verhaf⸗ tung von 11 Aegyptern durch die engliſchen Beſatzungs⸗ treffen truppen. Die Aegyptet wurden in das Alexandriner Ge fängnis eingeliefert und dort von den Engländern miß⸗ handelt Sie ſollen einen Anſchlag auf einen techniſch w tigen Punkt am Suez⸗Kanal geplant haben. adrid. Innenminiſter Serrano Suner empfing den N 0 laus Selzner, der anläßlich des na⸗ e e es des deutſchen Volkes die deutſche Ko⸗ eſuchte. 5 Buday. Der Leiter des deutſchen Staatsſekretär Eſſer, benutzte ſeinen Budapeſter Aufent⸗ 1525 um die Vertreter der ungariſchen Preſſe zu empfan⸗ remdenverkehrg, „ B ·-A 42 fi Oteißehnjähriger Knabe von einen Sprengkörper getötet. ſen Sandhauſen b. Heidelberg. Zwei Brüder von 13 und gen 10 Jahren hatten auswärts einen alten Sprengkörper gefun⸗ Us⸗ den und im Hof. det elzerlichen Wohnung damit geſpielt. gen Mlötzlich explodierte 2 Sprengkörper und tötete den 13jäh⸗ S0 ngen David Walter Werner Köhler ſofort, während ſein hen Ilahriger Bruder Edwin durch Splitter in den Unterleib em lebensgefährlich verletzt wurde. zur Wiesloch.(Freiwillige Arbeitsleiſtung.) Ein etwa ſechs Hektar großes, noch nicht verpachtetes Gelände des nen ehemaligen eee Kultivierung der Kraichbach⸗ iche niederung Murer a Wege der freiwilligen Arbeitsleſſtung en durch P., SA. Wehrmanncchaft und ſtädtiſche Angeſtellte aud mit Kaktoffeln beſtellt. Insgeſamt waren etwa 300 Zentner yme Saakkartoffeln zu legen.. i a 1 5() Gernsbach.(T raktor und Anh ä nger in die bei Murg geſtürzt.) Auf 85 Straße zwiſchen Obertsrot und Bel Hllpertsau ſtürzte ein Traktor ſamt Anhänger in die Murg. Da der Anhänger auf den Traktor ſtürzte, wurde erheblicher Eachſchaden angerichtet. Die zwei Fahrer ſind glücklicherweiſe mit leichten Verletzungen davongekommen. Gaudiplome bei der Reichspoſt f NSci. Am Vorabend des 1. Mai, des Nationalen Feier⸗ iche 1ags des deutſch hielt die Reichspoſtdirektion im ges großen Verſammlung einen Betriebsappell ab. Der Lei⸗ und ler der Reichspoſtdibektion, Präſident Kölſch, gab in einer Anſprache an die Gefol⸗ aft einen Rückblick auf das letzte und einen Ausblick auf das kommende Jahr. Er gab dann die Aemter b die in dem Aemterwettbewerb der Deut⸗ er⸗ ſchen Reichspof in dieſem Jahr ausgezeichnet worden ſind. im Das Gaudiplom erhielten das Fernſprechamt Mannheim, hen die Poſtämter Mannheim 2, Pforzheim und Schönau(Wie⸗ ek⸗ ſental), eine lobende Anerkennung erhielten die Poſt⸗ hrt ämter Appenweier, Bruchſal, Eberbach, Emmendingen, Engen be⸗(Hegau), Epping gtahh, Gernsbach(Murg⸗ te ta), Her m, Murg, Neuſtadt i. le⸗ Schw., Na en. Säc 1. Tauberbiſchofsheim, ger Tiengen, Ueberlngen, esloch und Zell(Wieſental). Alle end dieſe Aemter haben ſich durch vorbildliche Volksgemeinſchaft, ſt⸗ Kameradſchaft und Leiſtungen ausgezeichnet. u' Der Präſident ſprach dieſen Aemtern Dank und Glück⸗ wie wünſche aus und überreichte den erſchienenen Vertretern der her vier mit dem Gaudiplom ausgezeichneten! Aemter als Er⸗ 15 innerungsgabe an dieſen Tag ein Buch. 5 Der Pforzheimer Alpengarten wieder geöffnet. er Zu den bedeutendſten Naturkleinodien des Badnerlandes zählt der weltberühmte Pforzheimer Alpengarten, der größte und ſchönſte dieſer Art im Reich, der jetzt wieder ſeine Pfor⸗ ten geöffnet hat und auch in dieſem Jahr wiederum der ge⸗ Anziehungspunkt vieler tauſender Volksgenoſſen ſein wird. ende Im letzten Jahr wurde die Anlage wieder weiter ausgebaut, 1 ſodaß der Beſucher viel Neues und Intereſſantes aus der des alpinen Pflanzenwelt vorfinden wird. Der Garten liegt auf Der einer ſonnigen Berghalde und hat man von dort aus einen den prachtvollen Ausblick auf das ſchöne Würmtal und die gegen⸗ des überliegenden Schwarzwaldhöhen. 100 000 Alpenpflanzen in füh⸗ etwa 8000 Arten und Formen blühen fetzt und bilden ein wahres Farbenmeer, in das ſich das Auge wonnetrunken ken kan. Das Alpinum iſt ein in tauſenderlei Spielarten Mrchwirkter Teppich, beſiedelt mit allem Pflanzenwuchs, der ö ügendwie in das Gebiet der alpinen Welt gehört. Teils ein⸗ 19 un teils in ganzen Poſten, erwecken die Pflanzengemeinſchaf⸗ igli⸗ durch ihre große Vielſeitigkeit den Eindruck, als ſei hier ſeit uahts Künſtliches geſchaffen, äls gehöre alles dahin, wo es als gedeiht. Hier eine Gruppe von Hornveilchen, dort verſchie⸗ cher dete Schafgarben, da Mauerpfeffer und Steinbrech, dann das Schönkiſſen, Edelweiß, Bergflor, Ehrenpreis, Steinrich, ſibi⸗ da- üſcher Mohn, Iris, Sonnenmoos, alles bunt durcheinander kellt und in köſtlichem Farbenſpiel zuſammengewürfelt. Blüten⸗ iche 1 Berggehölze, Zwergkoniferen, Heidekräuter, eine Un⸗ Zu- mme von Pflanzengaktungen, die ſich auf dieſem ſonnigen li⸗ Berghang wohlfühlen. Die ganze Anlage bietet ein geſchloſ⸗ das ſenes Bild und wirkt in der Pracht ihrer ſtändig wechſeln⸗ 10 den Blütenzeften wie ein Paradies. e 1 8 8 e r ein——————— 5 Die gro 1475 Freund erſchien, ſo, als habe ſie ganz vergeſſen, daß da mit noch Menſchen im Zimmer waren. Und ſie drängte den m mühſam Schreitenden zum Lehnſtuhl am Kamin. ten Sie nahm ſeine beiden Hände in ihre warme Rechte 155 und beugte ſich dicht über ihn wie über einen nahen 5 Vertrauten. 5. nd„Jens!“ ſagte ſie.„Lieber Jens, nun ſind wir nicht 1 mehr zu dreien, nun ſind wir zwei allein. Hat er noch le. von mir geſprochen, Jens? War er noch bei Bewußtſein?“ Sie ſah ihn flehend an. 5 Ge.„Ja, Karen— aber nur noch auf kurze Zeit— er pen war wie in halbem Traum— wir lagen ja zuſammen in ese einer Stube. Und faſt beneidete ich ihn, daß er ſter ben sche durfte. Mir fiel immer ein, was euer Doktor Gärtner len, einmal ſagte:„Das Höchſte. wozu ein Menſch es bringen cht rann, ſei ein herotſcher Lebenslauf.“ Und wie er nun ein⸗ ch. mal war, dein Bruder, ernſt und verſchloſſen und anders eine wie die andern, kalt gegen ſo vieles, was uns Freude war, teil iſt er vielleicht nicht ungern gegangen ſo vor der Zeit. een Und da war noch etwas anderes, etwas Seltſames n ung dieſen Tagen.“ 5 f 2 g Sch r junge Mädchen legte ihm die Hand auf die um Schulter. 5 ö fen„Etwas Seltſames? Wie meinſt du das, Jens?“ f 5„„Es waren katholiſche Samariter da, wo wir lagen — vom Orden der Barmherzigen Brüder. Und es war einer darunter, der ihm kaum mehr von der Seite wich, der bei ihm wachte die drei letzten Nächte durch und ihn in haf den Armen hielt, als er ſtarb— ja, und das war das gs Sonderbare, Karen, daß ſie ſich ſo ſeltſam ähnlich waren, dieſer fremde Bruder und er— ſo einander gleich in den 5 Wort ausſprach und ausrief in Badiſche Chronik 5 Lieb 5 i Roman von Emmi Lewald. 53 Das junge Mädchen war wie aufgeſchreckt aus ihrem ſchweren Schweigen. Sie war wie eine andere, ſeit der Haltung der Schultern, ja, heitsdaſein, jemand Hohes, Blondes, der uns liebte und 5 des Geſichtes und der re kommen; und ich hörte e lag, wie dein wieder das Mann, wäre er nur zu auch, obwohl ich ſelbſt im halben Fieber Brüder ihn„Vater“ nannte, wie er immer ſeinen wirren Träumen. Jch habe mir das alles nicht erklären können. 5 4 weiß nur eins: Alle dieſe Phantaſien machten ihm da Sterben leicht, und wie er dalag, war es mit ſe ruhigen friedvollem Geſicht, ich habe ihn 9 pie dein Bruder ausgeſehen haben würde als reifer geweſen, wo ihn iſt mir das Daſein ſchwer.“ faſt beneidet, denn ohne Wer helfen kann, der helfe mit! Ein kleines Kapftel Frauenhilfsdienſt. 9 NSG. Eingefügt in das Bild unſerer Zeit haben ſich die Frauenhilfsdienſtmädel des Deutſchen Frau⸗ en werkes, die mit Friſche und Tatkraft überall da zupak⸗ ken, wo junge Kräfte gebraucht werden. Notwendig iſt ihr Einſatz in der Gemeindepflege, in NSB.⸗Kindergärten und ganz unentbehrlich ſind die Mädel zurzeit in den Krankenhäu⸗ ſern zur Entlastung der Schweſtern. Die Briefe und Be⸗ richte, die die Mädel aus ihrer Arbeit heraus ſchreiben, ſind immer wieder erfüllt vom Willen zur Tat, von der Freude, etwas lernen zu dürfen und vom Stolz, mithelfen zu können am großen deutſchen Aufbauwerk. So ſchreibt z. B. ein Mädel, das in der Gemeinde⸗ pflege ſteht, an ſeine Eltern:„Die Arbeit iſt ſehr abwechſ⸗ lungsreich. Ich arbeite in Familien an Stelle der erkrank⸗ ten Hausfrau. Mit viel Freude bin ich in kinderreichen Familien tätig, denn Ihr wißt ja, daß ich eine große Kinder⸗ freundin bin und deshalb iſt mir auch keine Arbeit zuviel. 2 Ein anderes Mädel, das ebenfalls in der Gemeindepflege ſteht, berichtet:„Du kannſt Dir garnicht vorſtellen, liebe Mut⸗ ter, wie vielſeitig die Arbeit im Hilfsdienſt iſt. Es iſt ein herrliches Werk, das hier geſchaffen worden iſt, um der deut⸗ ſchen Hausfrau und Mutter überall da zu helfen, wo es not⸗ tut. So kam ich in eine Familie, in der die Frau ein Kind⸗ chen bekommen hatte und außerdem noch mehrere andere Kinder da waren. Ich mußte für die Kinder und die Mutter ſorgen. In der Familte, in der ich zurzeit bin, iſt die Mutter krank, und ich habe alle Hausarbeiten zu machen 8 Ein Mädel, das in einem NS V.⸗ Kindergarten tätig iſt, ſchreibt:„Das Leben im Kindergarten bringt viel Abwechſtung mit ſich. Zurzeit bereiten wir ein Puppenfeſt vor, denn der Einzug der neuen Puppen und Teddybären muß doch gefeiert werden! Die kleinen Mädchen bekommen Papierkränzchen, die wir ſelbſt anfertigen, und die Buben Soldatenkäppis. Kakao und Kuchen ſoll es geben, und das wird dann eine große Freude ſein!“ N Wie gerne würde ich jedem ſagen, daß wir Hil nſtmé durch unſere Arbeit viel empfangen, was mehr wert iſt als Geld. Es iſt wunderbar, wenn man abends nach Hauſe geht mit dem Gefühl der inneren Zufriedenheit, etwas geleiſtet zu haben. Nach meinem Eintritt in den Frauenhilfsdienſt kam ich zur Mithilfe in einen NRSB.⸗Kindergarten. Für mich war dies etwas ganz neues, denn ich verſtand nicht viel von der Erziehung kleiner Kinder. Bald aber war ich mit ihnen vertraut und hatte ſie alle ſehr lieb. Jeden Tag gab es ein kleines Erlebnis. Ein⸗ mal wurde Geburtstag gefeiert, dann wieder ein kleines Feſtchen vorbereitet oder es kam Beſuch, für den die Kinder ein Lied ſangen. Jeder Tag war angefüllt mit Spielen und Baſteln und man war immer erſtaunt, wie raſch die Zeit verging Von einem Mädel, das in einein Krankenhaus be⸗ ſchäftigt iſt, hören wir:„Ich bin als Hilfsdienſtmädel in einem Krankenhaus tätig und habe mich gut eingelebt. Das Arbeiten macht mir Freude, wenn ich auch manchmal ge⸗ ſchimpft werde. Das iſt garnicht ſo ſchlimm, man muß eben aufpaſſen. Die Schweſtern ſind alle lieb zu mir, ſodaß es eine wahre Freude iſt, hier als Hilfsdienſtmädel zu ſtehen und etwas zu lernen, was man im ſpäteren Leben einmal gut gebrauchen kann. Ich will nach der Hilfsdienſtzeit Kranken⸗ ſchweſter werden und ſo dem deutſchen Volk dienen.“ Dieſe Worte der Hilfsdienſtmädel überzeugen ſicher alle von der Freude und dem Ernſt der jungen Menſchen. Sie überzeugen von der Notwendigkeit des Einſatzes in einer Zeit, die alle Kräfte zu höchſter. Leiſtung zuſammen⸗ faſſen muß. Und darum, ihr Mädel: Wer helfen kann, der helſe mit! Frauenhilfsdienſt iſt Ehrendienſt am 8. 2 Sdiel Volk! 1 Badens Borſtaffel geändert. 8 315 Badens Borſtaffel für den Vergleichskampf gegen Süd“ weſt um 12. Mai in Frankfurt mußte auf drei Poſten 95. ändert werden. Sie ſteht nun wie folgt: Scheffel(Lörra 1 Geißler(Mannheim), Fuchs(Konſtanz), Roll(Freiltec, Winteler(Singen), Müller(Freiburg), Kirchgäßner(Fre burg), Schmid(Singen). 5 Mit dem dunklen Schulterkragen und dem Roſenkranz um die Hüften?“ „Ja, Karen.“ Sie legte die Hände vor die Augen. „Dann war es Vater!“ rief ſie mit einem Male.„Ich habe es ja immer ſo im Gefühl, daß er noch lebt irgend⸗ wo in der Ferne— und für uns betet.“ 5 Auf Erik Holgers Stirn flammte eine dunkle Röte. „Welch hyſteriſche Ideen!“ ſagte er ſcharf.„Was ſprichſt du plötzlich von Dingen, die nicht zu beſprechen find? Alles iſt geſchehen, daß euch das unſelige Verhäng⸗ nis verborgen blieb. Ich wünſche dringend, Jens, ich fordere es von dir, daß du die Worte als nicht gehört betrachteſt und keinem verrätſt. Ich bin außer mir, Karen.“ Die Mutter ſtand langſam auf.. Sie ging auf die Tochter zu und legte die Hand auf ihre Rechte. „Dein Bruder hat das alles gewußt?“ fragte ſie tonlos. 5 „Wir haben immer alles gewußt,“ ſagte die Tochter. „Wir waren Kinder noch, aber doch nicht Kinder genug, um nicht genau in Erinnerung zu behalten, daß da jemand in unſferem Leben geweſen war, in unſerem Kind⸗ mit uns ſpielte und uns auf die Knie nahm. Und wir waren ſa zwei. Wir haben oft davon. und Doktor Gärtner gequält, bis er uns erzählte. Wir haben alles ge⸗ wußt. Wir haben auch geleſen, was er niederſchrieb. Doktor Gärtner hatte die Blätter von dem Pfarrer be⸗ kommen, der unſeren Vatet ſo ſehr verehrte, wie alle, die ihn nahe gekannt haben. Aber wir haben dich nicht quälen wollen, Mama. Je älter wir wurden, deſto mehr begriffen wir, daß es dich guälen mußte. Es war unſer heiliges Geheimnis, Heinrichs und meines. Wir haben geleſen wie das alles gekommen iſt in ſeinem Daſein. Und als ihr Heinrich auf die Studienfahrt ſchicktet durch die frem⸗ den Länder, da iſt er auf unſeres Vaters Spuren gegan⸗ gen, zu dem Waiſenhaus in Kärnten und zu der Burg an der Glan, wo man ihn einſtmals fand. Und zur Feſte Malborgeth, wo unſer Vater gearbeitet hat, und zu den Brücken über die wilden Flüſſe da. Und in Trieſt iſt er damals unſer Vater am Hafen ſtand, als er heimkam von Griechenland, in die Kirchen, in denen er betete damals, als er ſein Schickſal ſelber beſchloß— und es ſind Heinrichs ſchönſte Tage geweſen, ſo hinzu⸗ gehen auf ſeinen Spuren in Erinnerung an ihn, wie auf einer Wallfahrt— ſo wie man an Gräber tritt, um Blu⸗ men darauf zu ſtreuen.“ ö Aus den Nachbargauen Zuchthaus für Volksſchädlinge. Stuttgart. Das Sondergericht verurteilte den 20⸗ jährigen Richard Bitter aus Neuhausen(Kr. Eßlingen) wegen zehn Verbrechen im Sinne der Verordnung gegen Volks⸗ ſchädlinge in Verbindung mit vollendetem und verſuchtem ſchweren und einfachen Diebſtahl, ſowie wegen Amtsanma⸗ ßung, Betrugs und Ausnützung der Kriegsverhältniſſe zu der Geſamtſtrafe von ſechs Jahren Zuchthaus. Der gerichtlich noch nicht vorbeſtrafte Angeklagte hatte im Februar teils zur Nachtzeit und unter dem Schutz der Abdunkelungs⸗ maßnahmen Einbrüche bei Stuttgarter Firmen und in Ver⸗ kaufsſtänden verübt oder zu verüben verſucht und ſeine Beute unter unwahrem Vorbringen an zwei gutgläubige Händ⸗ lerinnen verkauft. In einem Fall hatte er die Inhaberin eines Stuttgarter Zigarrengeſchäftes unter der Vorſpiegelung, er komme vom Wirtſchaftsamt und müſſe den Beſtand an Rauchmaterial aufnehmen, zur Vorlegung ihres Warenein⸗ gangsbuches aufgefordert und ihr, während ſie das Buch aus einem Nebenraum holte, einen Karton mit 200 Zigarillos im Werte von 12 Mark geſtohlen, worauf er eiligſt ver⸗ ſchwand.— Das Sondergericht verurteilte ferner den 19jäh⸗ rigen Erwin Haap aus Hechingen zu drei Jahren Zucht⸗ haus. Er hatte auf zwei Bauernhöfen Diebſtähle begangen; in einem Falle war ein zur Mehrmacht einberufener Arbeits⸗ kamerad der Geſchädigte. Außerdem beging Haap Zechprel⸗ lereien. Die Verhandlung ergab, daß es ſich bet dem An⸗ geklagten um einen aus einer aſozialen Familie ſtammenden und viele Jahre in Fürſorge geweſenen Volksſchädling han⸗ delt, den die volle Strafe des Geſetzes treffen mußte. Die Straftaten waren zum Teil unter Ausnutzung der durch den krieg geſchaffenen beſonderen Verhältniſſe begangen worden. Ludwigshafen.(Vrandſtifter verurte i:) Vor dem Amtsgericht Ludwigshafen hatte ſich der 30 Jahre alte Karl Roſenzweig von hier wegen Brandſtiftung zu verantworten. Der Angeklagte hatte, weil das Feuer nicht brennen wollte, Petroleum in den Ofen geſchüttet und ein Schadenfeuer verurſacht. Er ſtand im Verdacht, den Brand abſichtlich herbeigeführt zu haben. Da ihm dies aber nicht nachgewieſen werden konnte, erfolgte ſeine Verurteilung zu ſechs Monaten Gefängnis wegen fahrläſſiger Brand⸗ ſtiftung. Bei dem Angeklagten handelt es ſich um den An⸗ ſtifter der nunmehr dingfeſt gemachten Diebesbande, die unter Ausnützung der Dunkelheit in Ludwigshafen, Mann⸗ heim und Mörſch eine Reihe von Einbruchsdiebſtählen be⸗ gangen hat und der ſich demnächſt vor dem Sondergericht zu verantworten haben wird. Mainz.(Zu Tode gequetſcht.) Auf einer Bauſtelle klemmte ſich beim Abladen von Material der Kippkaſten des Transportwagens feſt. Ein 32 jähriger Fuhrunternehmer wollte das Hindernis beſeitigen. Als er unter dem Kipper lag, löſte ſich plötzlich der Kaſten. Durch die Wucht des Auf⸗ pralles wurde der Mann zu Tode gequetſcht. Oppenheim a. Rh.(Totgeſtürzt.) Der 56 Jahre alts Pbilipp Steeg in Sulg beim ſtürzte als er Stroh aus 10 Scheuer holen wollte, vom Gebälk ab und zog ſich tödliche ebensretter.) Verletzungen zu. Braubach.(Soldaten als 8 5 b. Heebchen be in den Rhein. den hieſigen Rheinanlagen geriet ein kleines Spiel zu nahe an die Ufermauer und ſtürzte In der Nähe befindliche Soldaten eilten ſofort zur Rettun herbei. Es gelang den wackeren Feldgrauen, das Kind vo dem Tode des Ertrinkens zu retten. Das Geſicht vom Hund zerfetzt. In einem Ort bez Linz a. Rh. ſprang ein Hund ein kleines Mädchen an, biß ſich an einer Geſichtshälfte feſt und ſchleifte das Kind von der Haustür auf die Straße. Das Kind, deſſen Geſichtshälfte vollkommen zerfetzt wurde, mußte ſchwerverletzt ins Kran⸗ kenhaus eingeliefert werden. Vom Bulldogg erfaßt. Der 23 Jahre alte Karl Krei⸗ ßendörfer von Rieneck wurde auf der Straße Gemunden Rieneck(Mainfranken! von einem Bulldogg erfaßt und ſo ſchwer verletzt daß der Tod auf der Stelle eintrat. Im Bach ertrunken. Im Steinbachtal in der Nähe der Annaſchlucht wurde am Sonntag ein Würzburger Penſioniſt tot aufgofunden Er ſcheint bei einem plötzlichen Unwohlſein in den Bach gefallen und ertrunken zu ſein. deine Mutter ja um, Karen!“ Und er ſchlang den Arm um feine Frau, um ſie fortzuführen. „Laß!“ ſagte ſie fremd und kühl.„Nun will ich das alles wiſſen. So alſo wart ihr, du und dein Bruder?“ „Ja!“ rief das Mädchen.„So ſind wir geweſen. Und es hat uns beglückt, denn das wußten wir wohl, wir zwei: Wir waren keine Holgers wie du! Alles, was dein Leben füllt, ſchien uns nichts. Wir waren ganz unſeres Vaters Kinder nur! Uns genügte es, auf der Scholle zu arbeiten und unſeren Frieden zu haben, fern von der Welt. Glanz und äußerer Schein ſind uns nichts. Und weil wir ſind wie er, können wir ihn auch beſſer verſtehen, als du ihn verſtanden haſt, Mutter.“ Erik Holger ſtampfte verzweifelt mit dem Fuß auf und verließ das Zimmer. Die Tochter trat auf die Mutter zu. „Verzeih' mir, Mutter!“ ſagte ſie ſauft.„Ich will dich nicht quälen. Ich hätte ſchweigen ſollen, wie ich immer geſchwiegen habe, aber heute kann ich es nicht. Du haſt ſein Bild auslöſchen wollen für uns; du haſt ſeine Rochte an uns beide ausgeſchaltet. Mir kommt es nicht zu, zu richten über den Weg, den du gegangen biſt; viel⸗ leicht war dein Schickfal zu ſchwer für dich. Ich bin durch ſo viel Leid gegangen in dieſen Zeiten und alles jetzt iſt wie in Traum getaucht; vielleicht hatteſt du ihn auch einſt⸗ mals zu ſehr geliebt, und nun graut dir, wenn die Er⸗ innerung kommt— ſo eine blaſſe, flüchtige Spur. Ver⸗ zeih', wenn ich dir weh getan.“ 5 Karen ſchlug die Hände vor ihr Geſicht. „Es iſt unmöglich,“ ſagte ſie,„es waren Fieber⸗ phantaſien. Warum kommſt du, um alte Wunden auf⸗ zurgißen, Jens? Wir haben alle an der neuen Wunde genug zu tragen.“ i g „Ich ſprach nur Wahrheit,“ ſagte er leiſe. Das junge Mädchen ſank neben dem Freunde nieder und legte di“ ange an ſeinen verbundenen Arm. „Du mußt ſeine Spur verfolgen, du mußt ihn finden, wenn es währ il.“ Wie ſoll man die finden, die nicht gefunden ſein wollen? Die nur im ſtinen wohltun, anonym gewiſſermaßen, namenlos, nur mit dem Namen eines Heiligen— er hieß Bruder Franziskus. Aber vielleicht war auch das nur Zufall. Und vielleicht hatte deine Mutter recht und es waren nur Fieberträume— ihm aber hat es den Tod erleichtert. Er iſt ganz ſanft hinübergegangen in dieſen Armen. Und wenn es dir wohltut, Karen, glaube, daß es ſo geweſen iſt. Ich hörte, Doktor Gärtner iſt gefallen am „Ich dulde das nicht!“ rief Erit Holger.„Du bringt Alſenſund. Er, der deinen Vater 10 verehrt hat. Nun lebt ſein Bild in deiner Seele allein!“ N 8 1 3 Die außerordentlich große und das Transportwefen im ö ſchen wirtſchaft ſowie der lebenswichtigen Ausfuhr zu erfüllen haben, machen es dringend erforderlich, daß die noch vorhandenen ſowie die zur Bevorratung für den kommenden Winter an⸗ zuliefernden Kohlenmengen mit größter Sparſamkeit verwer⸗ tet werden. Beſonders in der jetzigen Aebergangszeit können große Kohlenmengen vorgeſpart werden. Die Behörden haben Wei⸗ fung, ihre Heizungen außer Betrieb zu ſetzen. Den privatei e wird die gleiche Maßnahme dringend emp⸗ ohlen. Aufgaben, die der Bergbau hmen der deutſche; i (gez.): Walther Köhler, Badiſcher Miniſterpräfident. — Gechzehnjährige beſtreitet ein Programm Gemeinhin geht man in ein Schülerkonzert mit einiger Skepſis, ſelbſt wenn dahinter eine anerkannte Lehrer⸗Indi⸗ vidualität ſteht. Und doch, Ruth Lochner, eine erſt ſech⸗ zehnjährige Studierende der Ausbildungsklaſſe von Hanni Werber⸗Römer in Mannheim, iſt auch dem muſikaliſch Ver⸗ wöhnten ein Erlebnis. Nicht als ein„Püppchen, geknet't und zugericht't“ von Lehrers Gnaden, nein als eine Individua⸗ lität und dazu ein Muſter von Fleiß und reſtloſem Hin⸗ gegebenſein an die geſtellte Aufgabe ſitzt am Flügel ein Per⸗ ſönchen, das eine Perſönlichkeit zu werden verſpricht. Wir haben ſolche zu allen Zeiten bitter nötig, auch heute. Frei aus dem Gedächtnis ſpfelte Ruth Lochner Joh. Seb. Bachs Toccata in D⸗Moll, ſteigerte ihre Leiſtung in Beethovens Sonate in D⸗Moll op. Nr. 2 und bot ſchließlich mit einer Virtuoſität, die bei aller Werktreue das Vermögen über⸗ legener Gestaltung erkennen ließ, ein überaus ſchwieriges Werk Max Regers, ſeine Variationen und Fuge über ein Thema von G. Ph. Telemann op. 134 B⸗Dur; auch dies fret aus dem Gedächtnis, eine erſtaunliche Leiſtung, wenn man bedenkt, daß dies Werk ſechzig Seiten umfaßt. And deren Wiedergabe bewältigte die junge Künſtlerin in einer halben Stunde.— In ihrem Spiel nichts Dilettantiſches, Spieleriſches, weder Sentimentalität noch genialiſche Gebärde, ſondern Ehrfurcht vor dem Werk. Man wird ſich den Namen Ruth Lochner merken müſſen; inzwiſchen hat man der Lehrerin eine Verbeugung zu machen, die die junge Studierende in zielbewußter Führung auf dieſe hohe Stufe der Erziehung geleitet hat. Willy Herm. Lange. — Uebergrößen bei Knaben und Mädchen. Auf die Reichskleiderkarte für Knaben und Mädchen werden Beklei⸗ dungsſtücke abgegeben, die für Kinder beſtimmt ſind. Knaben und Mädchen, für deren Körpergröße ſolche Bekleidungsſtücke nicht mehr ausreichen, haben die entſprechende Anzahl Teil⸗ abſchnitte ihrer Reichskleiderkarte bei dem für ſie zuſtändigen Wirtſchaftsamt oder der Kartenſtelle in Bezugſcheine umzu⸗ tauſchen. Bei der Antragſtellung muß das Kind perſönlich anweſend ſein. Das Wirtſchaftsamt oder die Kartenſtelle trennt von der Reichskleiderkarte ſo viel Teilabſchnitte ab, wie für das Kleidungsſtück auf der Reichskleiderkarte für Kna⸗ ben und Mädchen vorgeſchrieben ſind. Hierbei ſind die Vor⸗ ſchriften über die Fälligkeit der Teilabſchnitte der Reichsklei⸗ derkarte zu beachten. Die Bezugſcheine können ſowohl auf fertige Kleidungsſtücke als auch auf die zur Anfertigung des gewünſchten Kleidungsſtückes erforderliche Stoffmenge ausgeſtellt werden. — Eſſenbereifte Anhänger hinter Kraftfahrzeugen. In einer Anordnung im Reichsverkehrsblatt Nr. 19 genehmigt der Reichsverkehrsminiſter das Mitführen von Anhängern mit eiſernen Reifen hinter Laſtkraftwagen mit einer Ge⸗ ſchwindigkeit bis zu 8 Kilometer ie Stunde. * — Die Hederichbekämpfung beſonders wichtig! Der Hede⸗ rich und der Ackerſenf müſſen als die weitaus gefährlichſten Unkräuter im Sommergetreide bezeichnet werden, denn mit ihrer Zählebigkeit(die Keimfähigkeit bleibt 30 bis 50 Jahre erhalten) verbinden ſie einen außergewöhnlichen Samenreich⸗ tum von etwa 4000 Samen je Hederichpflanze. Der über⸗ mäßig feuchte und deshalb ſehr ungünſtige Ablauf der Herbſt⸗ witterung des letzten Jahres machte vielerorts einen rechtzei⸗ tigen Stoppelſturz, wie überhaupt alle Maßnahmen einer zweckdienlichen Saatbeetvorbereitung faſt unmöglich. Dieſer Umſtand läßt eine ſtärkere Unkrautgefahr, vor allem für un⸗ ſere Sommergetreidefelder, befürchten. Es muß deshalb der direkten Hederichbekämpfung heuer eine ganz beſondere Be⸗ deutung geſchenkt werden. Dazu gehören einmal das Eggen mit einer engzinkigen Saategge oder dem Ankrautſtriegel, ſobald die Hederichpflänzchen mit ihren herzförmigen Keim⸗ blättern an der Bodenoberfläche erſcheinen. Verbieten Wit⸗ terungsverhältniſſe(zu hohe Feuchtigkeit) oder fortgeſchrittenes Wachstum der Sommerſaaten die Bekämpfung ſolcher Art, ſo ſtehen bewährte Spritz⸗ und Streumittel zur ſicheren Ver⸗ nichtung dieſer Unkräuter zur Verfügung. Verbeſſerungen im Reichsverſorgungsgeſetz Durch ein Geſetz zur Aenderung des Reichsverſorgungs⸗ s vom 29. April 1940 iſt in Zuſammenhang mit einer ff er Witwen die Ver⸗ ſorgung der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen des Weltkrieges in einigen Punkten ergänzt worden, die gewiſſen inzwiſchen aufgetretenen Erforderniſſen Rechnung tragen. beſchädigte, die als Krankenkaſſenmitglieder wegen e gungsleidens von der Kaſſe ausgeſteuert anderen Leiden nun⸗ bis zur Geſamtdauer ſind, können bei Er mehr für dieſes Leide von 26 Wochen für Rech! iſen, die nach dem 1. 78 R 57 239 ren ſind, ng des 18. ſtatt erner kann ſchädigten ſowie Waiſen⸗ 5 sbildung bis zum vollendeten ergewährt werden. dung 0 Kinder renten bei Schul⸗ 24. Lebensjahr wei Das Raubtier im Schrank Eine Mottenfamilie frißt jährlich einen Zentner Wolle NSK. Die Kleidermotte, dieſer winzige, ſilbrig ſchim⸗ mernde, ſandfarbene Schmetterling, richtet durch ſeine Rau⸗ pen im Kleiderſchrank und ſonſt überall in der Wohnung ebenſoviel Unheil an wie der Kohlweißling im Gemüſegarten und der Kiefernſpanner im Nadelwald. Wer nicht radikal durchgreift dem freſſen ſie buchſtäblich alles vom Leibe. Eine einzige Motte hat im Jahr 500 000⸗Nachkommen, die faſt einen Zentner Wolle freſſen! Das iſt ie Menge die ein Menſch in Jahrzehnten bezw. für ſein ganzes Leben braucht. Da iſt energiſches Durchgreifen nicht nur ein Zeichen hausfraulicher Tüchtigkeit, ſondern ganz einfach eine nationale Pflicht ür jeden, denn es gilt, ungeheure Verluſte zu vermeiden Die fliegende Motte zu jagen, hat nicht viel Zweck Es gilt, ihre Larve. eine wenige Millimeter lange, weiße Raupe zu ver⸗ nichten. Sie frißt nicht etwa nur Wolle wie oft angenommen wird, ſondern nimmt auch Seide Kunſtſeide, Zellwolle und Baumwolle. Sie durchlöchert auch Inlets, um an die Bett⸗ federn und die Wollfüllung der Matrgtzen heranzukommen, und fällt Polſtermöbel an, deren Bezüge ſie kahlfrißt und durchlöchert, um ſich ebenfalls in der Wollfüllung der Pol⸗ ſterung niederzulaſſen. 5 Das beſte Mittel gegen dieſen Feind iſt veinliche Sauberkeit, häufiges Lüften, Klopfen, Bürſten der gefähr⸗ deten Sachen. Winterkleidung ſollte im Sommer nur ſauber gewaſchen bezw. chemiſch gereinigt aufbewahrt werden. Ga zeigt ſich nämlich immer wieder, daß die Mottenlarven zuerſt die Sachen anfreſſen die Spuren menſchlicher Abſonderungen tragen, wie Hautfett. Schweiß uſw. Darum empfiehlt es ſich ccuch im Sommer getragene Wäſche nicht wochenlang anzu⸗ ſammeln. Alles, was im Sommer nicht getragen wird, he⸗ wahren wir in feſtſchließenden Mottentüten auf, die es ja in verſchiedenen Größen gibt, oder packen wir feſt in möglichſt friſches Zeitungspapier ein. Außerdem kann man noch che⸗ miſche Mittel zu Hilfe nehmen. Das Eulaniſieren von Wolle, Stoffen, Pelzmänteln iſt das Sicherſte, die ſo behandelten Sachen ſind für Motten ungenießbar. Man kann Teppiche, Polſter, Pelze uſw. in der Reinigungsanſtalt enlaniſieren laſſen. Außerdem gibt es ja unzählige Mottenmittel; es iſt aber notwendig, ſie immer nur beim Fachmann zu kaufen, der uns fachkundig berät. Als ſehr wirkſam werden alle Mittel empfohlen, die Naphtalin und Paradichlorbenzol ent⸗ halten. i Wichtig iſt, daß der Kampf gegen die Mottenplage ſchon heute beginnt, denn die erſten Löcher haben dieſe Raubtiere leider ſchon gefreſſen. M. Sch. Der Walsdmeiſter duftet Der edle Saft der Rehen wird zur Maienzeit gern durch ein beſcheidenes Kräutlein noch beſonders gewürzt, durch den duftenden Waldmeiſter. Ein wundervolles, eigenartiges Aroma erhält der Wein, wenn wir ihn mit dem Waldmeiſter vermählen. Maienwein iſt ein köſtliches Getränk. das ſich ſchon der Liebe unſerer Vorfahren erfreute. Der Waldmei⸗ ſter iſt ein unſcheinbares Pflänzchen. das ſich auf der Laub⸗ decke des Buchenwaldes erhebt, ein„duftig Kräutlein“ mit zierlichen Blätterſternchen und ſchneeweißen Blüten. Gar manches Lied lobt den Waldmeiſtertrank, er ſcheucht die Sor⸗ gen von der Stirn. Der ſtarke Duft des Pflänzleins ſchützt es vor den Tieren, denen der Geruch zuwider iſt, ſo daß es ſich ungeſtört entwickeln kann. Inſekten fühlen ſich dadurch angezogen und eilen zum Honigmachen herbei. Der Wald⸗ meiſter lebt an geſchützten Stellen im Schatten rieſiger Bu⸗ chen. Wird der ſchützende Stamm niedergeriſſen und treffen ihn die heißen Sonnenſtrahlen, dann iſt es mit ihm bald vorbei. Ex kränkelt und welkt dahin. Beim Waldmeiſter haben Blätter und Blüten denſelben Geruch, was bei an⸗ deren Pflanzen ſelten der Fall iſt. Die Blätter tragen am Rande zarte Borſten, die ſie rauh machen. Darum nannte man den Waldmeiſter„wohlriechende kleine Rauhe“, Aſpe⸗ rula odorata! 5 Der Waldmeiſter muß dem Wein in der richtigen Weiſe zugeführt werden. Es wäre verkehrt, die einzelnen Blätt⸗ chen in den Wein zu ſtreuen. Man stellt vielmehr ein kleines Bündelchen her, das man mit den Blättern in den Trank hineinhängen läßt, indem man es am Rande des Trinkge⸗ fäßes befeſtigt. Nach einiger Zeit nimmt dann das Getränk den lieblichen Waldmeiſterduft an, worauf man den Duft⸗ ſpender dann wieder aus dem Gefäß herausnimmt. Es ſteckt eine mächtige Kraft in dem kleinen Kräutlein. Schon mancher hat das fühlen müſſen, wenn er in einer ſchönen Maiennacht allzuſehr der Waldmeiſterbowle zuſprach. Prophezeiungen NSG. Zu allen Zeiten der Menſchheit hat es Prophe zeiungen gegeben und zweifellos gab es ebenſo immer Mi ſchen, die ſolchen Vorausſagen glaubten und ſich auf die 655 warteten kommenden Ereigniſſe vorbereiteten. Der Wel. untergang zum Beiſpiel iſt ſchon ſehr häufig genaueſtens ve 0 ausgeſagt worden, und es gibt genügend Bekundungen daft daß auch ſonſt ernſthafte Menſchen den Ausbruch der Walt kataſtrophe mit Beſtimmtheit erwarteten. Im allgemeinen 576 5 Nen j 8 8 8 ö den iſt der Menſch geneigt, angenehme Prophezeiungen fieber glauben als unangenehme; daher erfreuen ſich denn auch de günſtigen Propheten weit größerer Beliebtheit als die due ren. Wer ſich heute als Prophet beliebt machen will kan es wohl durch nichts beſſer tun, als daß er ein baldiges Kriegsende verheißt; denn welcher Wunſch wäre allgemeiner als dieſer? Es hat den Anſchein, als ob ſich bereits eine ganze Anzahl von Wahrſagern gefunden hätte, die dieſer Sachlage klug Rechnung tragen. Das wäre an ſich nicht weiter beach, lich. Schließlich muß es jedem Menſchen überlaſſen bleiben von den ihm gegebenen Verſtandeskräften Gebrauch oder nicht Gebrauch zu machen. Aber wir wollen uns darüber klar ſein, daß wir uns den Kopf nicht durch billige Prophe⸗ 5 10 zeiungen verwirren laſſen wollen. Ob eine Vorausſage„wah iſt oder nicht, läßt ſich eben immer erſt nachträglich feſtſtel leu. Haben wir uns nun ganz auf ſie eingeſtellt, ſo iſt es min, deſtens bitter für uns, am Ende zu erleben, daß ſie ſich nich erfüllte; wir hatten damit gerechnet, und ſehen nun ein, daß unſere Rechnung falſch war. Wir tröſten uns dann freilich mit der Erwägung, daß wir ja„eigentlich“ nie ſo ganz daran geglaubt hätten, aber wenn wir vor uns ſelber ehrlich wären müßten wir geſtehen, daß wir ihre Erfüllung ſehr ſtark erhofft hatten und nun doch erheblich enttäuſcht worden ſind. Dieſe Enttäuſchung hätten wir uns erſparen können. Sorgen wir nun wenigſtens dafür, daß wir nicht erneut um eine Hoff⸗ nung betrogen werden! Mag prophezeit werden, was da will Gutes oder Böſes, eins ſteht feſt: Geht die Vorausſag⸗ wirklich in Erfüllung, dann nicht deshalb, weil es vorausgeſagt war! Es erfüllt ſich alles, was ſich erfüllen ſoll, aber nichts, was ſich erfüllen könnte, geht in Erfüllung, wenn diejenigen, die es wünſchen, nicht alles dafür tun! Niemand wird alſo ſagen können, wann der Krieg zu Ende iſt. Wir aber wiſſen: Er wird dann beendet ſein, wenn das deutſche Volk ſich den Sieg durch Arbeit, Kampf und Opfer errungen hat! 44000 Sportvereine bereit Die Vorbereitungen für die„Pfingſttage der deutſchen Leibesübung“ NSK. 44000 NSR Vereine bereiten ſich auf den Groß⸗ einſatz am 12. und 13. Mai, auf die„Pfingſttage der deul⸗ ſchen Leibesübung“ vor. In 44000 Vereinen wird gearbeitet, geplant, geübt, werden Kämpfe ausgeſchrieben, Mannſchaf⸗ ten benachrichtigt, Verſammlungen einberufen. Kurz iſt die Anlaufzeit, wenige Tage trennen uns nur noch von Pfingſten. Der Reichsſportführer, der zu dem gro⸗ ßen Volksfeſt der deutſchen Leihesübungen ſo plötzlich auf, rief, bewies damit ſeinen Gemeinſchaften ein ſtarkes Ver⸗ trauen. An den Vorbereitungen für das Deutſche Turn: und Sportfeſt in Breslau 1938 arbeiteten wir mehr als ein Jr, und jetzt: Anlaufzeit 14 Tage! Was ſind 14 Tage mitten im Krieg, wo auf Tauſenden von wichtigen Plätzen die Männer fehlen, die ſich in jahrelanger Arbeit bewährt hatten. Was ſind 14 Tage mitten im Kriege, der von jchen Mann, von jeder Frau das Doppelte an Leiſtung, Einſag und Wachſamkeit verlangt. Und trotzdem! Schon jetzt ken men die Nachrichten aus den Bereichen. Schon fetzt heißt“ üerall: wir ſind bereit! Daneben aber läuft auch in dieſen Wochen die Arbeit fi die internatjonalen Begegnungen, die zahlrei auf dem Terminkalender ſtehen. Die großen nationalen Treffen würden ebenfalls vorbereitet die Meden und Poe genſpiele im Tennis, die Vorſchlußrunde um den Reicht, bundpokal, das Endſpiel um die Deutſche Kriegsmeiſterſchaf im Rugby, die Kämpfe um den Großen Pleß⸗Pokal im Golf und daneben die zahlreichen Meiſterſchaften im Fußball Handball, Hockey, Tennis uſw. Der Laie kann nicht ermeſſen, wieviel Arbeit dies alles bedeutet. Er kauft ſich an de Sperre eines Sportplatzes ſeine Karte, ſucht ſeinen Platz und verlangt, daß alles wie am Schnürchen abläuft. Was er 115 iſt das letzte Glied in der Kette, die durch Arbeit, fre igen Einſatz, Geduld und Gewiſſenhaftigkeit wie von un ſichtbaren Händen zuſammengehalten wird. Fehlte nur not ein Glied, die Kette würde zerreißen. Wieviele Briefe komt men zurück mit dem Vermerk„eingezogen“. Warum zerreſt die Kette trotzdem nicht? Weil mit der gleichen Poſt en zweiter Brief kommt, in dem man leſen kann„die Arbeit de? Kameraden X hat jetzt Kamerad Y übernommen“. 1 Wo eine Lücke iſt, tritt ein anderer an die Stelle, berei rum die Kette nicht reißt, im NSg nicht und in ganz Deutſchland nicht. Bei den„Pfingſttagen der deutſchen Lei besübung“ wird der deutſche Sport 3 ganzen Volk das eindrucksvolle Bild ſeiner Leiſtungskraft bieten. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt vom 7. Mai. Amtlich no⸗ tierten: Ochſen 41.5465. Bullen 40.5— 44.5, Kühe 154 Färſen 26.5—45.5, Kälber 40—65, Schafe geſtrichen, Hammel 4748, Schweine 51.5— 55.5. Marktverlauf: alles zugeteilt. Wir stellen in unserer Packhalle und Schleiferei einige kräitige, gewandte weibliche Kräite ein. Meldungen er- beten im Lohnbüro Deutsche Steinzeugwarenfabrik, Mannheim-Friedrichsfeld. 5 Am pfingſtſomstag iſt unſere Kaſſe geſchloſſen. ist das Rechte zum Scheuern und Putzen! Klavier- Unterricht Geprüfte Lehrkraft nimmt noch Schüler in Seckenheim an, Näheres bei Brunst, Lahrerstraße 7 oder Ruf 20606. *— Ein gebrauchtes, gut erhaltenes Herten⸗Fahrrad zu kaufen geſucht. Angebote an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Zweckmäßige Kunden⸗Werbung durch die Zeitungsanzeige ſenkt die Waren ⸗Preiſe weil durch die f Lündlicher Rreuioerein zechkenbeim.Taglonnzette für Bauhandwerker zu haben Zeitun gs a nzeig en in der Neekarbote- Druckerei. größerer Amſatz erzielt wird — Verſammlungs⸗Kalender „„ 5 ĩͤ v Fußballvereinigung 1898. Heute Donnerstag Abend Training auf dem Sportplatz für alle Aktiven u. zwar: ½6— 7 Uhr Schüle, 29 Uhr Jugend und Senioren. Anſchließend Spieler⸗ Beſprechung einſchl. der Jugendſpieler. Lanbwirtſchaftliche Ein⸗ und erbanfsgenoſrscf Mannheim⸗Seckenheim. von Nunkelrüben werden in unſerem Lager ent gegen⸗ genommen. Maunheimer Theaterſchau 1 f Im Nationaltheater: 5 8 Freitag, 10. Mai, Miete E 22 und 2. Sondermiete E 11:„Was kam denn da ins Haus“, Komödie von Lope de Vega. Anfang 19.30, Ende 22 BBR . 11. Mai, Miete B 21 und 1. Sondermiete B 11: Die Primanerin“, Luſtſpiel von Sigmund Graff. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Sonnt ag(Pfingſten), 12. Mai, Außer Miete:„Par⸗ ſival“, Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner. Ein⸗ 1 151. von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 17, Ende 22 ein Mehr an Arbeit zu leiſten. Das iſt das Geheimnis, wa- Anmeldungen zum Hederich⸗Spritzen, ſowie Liefer ung ono zd ua ones eie ne e ur e ee dun pnane onpgsiicde dat gs fene aufquo sg; Ulelnpz udulutogne zogen bopuspozt uu Sack aun r oheügtonea dung fe v ellpauvgck vos Sei Bund „a0 dana glei vu ore led sn gun geg used zusuluozinvd eus ua usmoz uepogz don Seh 91 „uspogz 70 Hifcpiz uebi; 210 il 8.62 10 zap iu Telleg sreaeg nv udugc qua usgqog uso öbsno pill eig unzz uellebzea elmpeacpe on di 120 en Bungebuift uezequrn reuse uf inv 218 11 usqog uesbes au die ei Huhu ne ent ee ee ⸗uing qun jh pu udn uebaoleq ueufe nv 910 ml schem qun beg anbnig“ zx ckuur uieg inv Kg Aeuse ogg c uellpptea Biceueg un nee usbaozdh azunungz unge ho 918 uellobaegz eunupfteg gel useg Jeg i ee eee mut ng p15 8 gg ueuhs noa pe zock 8)“ mund en l„uc ssund 918 i ee Abagef uselp sebiugjure 161 u Bunzlpeqiz dil gog egaogzuvg eld! 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Weshalb? Was hat es gegeben? Frau hinüber. lein van Deuren verſprach mir, bis zu meiner Rückkehr zu 0 2 4 warten.“ * Conte Tito Bellont ſtand, die übliche Zigarette im Mund⸗ winkel, im Treppenhaus und ſah Roſa verblüfft an. Das Mädchen trug ein Frühſtücksbrett und war auf⸗ geregt. „Es iſt ſo, wie ich ſage, Euer Gnaden. Die Signorina iſt nicht in ihrem Zimmer. Nur der kleine Hund...“ „Aber das iſt doch Narrheit, Roſa! Fräulein van Deuren kann ſich doch nicht in Rauch aufgelöſt haben!“ „Vielleicht ſehen Euer Gnaden ſelbſt nach“, ſchlug Roſa vor. Die Meldung des Mädchens, daß Thea verſchwunden ſei, hatte Tito aufs äußerſte erſchreckt. Jetzt riß er ſich zu⸗ ſammen und ſprang die Treppen hinauf. Roſa folgte ihm. Vor der Zimmertür zögerte Tito Belloni einen Augen⸗ blick. Der Schlüſſel ſteckte außen im Schloß. Leichtfertig von dem Mädchen, nach all dem, was ſie geſtern hier erlebt hat, dachte Tito. Ich konnte doch aber nicht noch deutlicher werden. Er fürchtete ſich beinahe davor, die Tür zu öffnen. Als er es endlich tat, bot ſich ihm ein durchaus beruhigender Anblick. Das Zimmer war in Ordnung, das Bett nicht benutzt. Nur Theas Sachen fehlten. Weder ihr Koffer noch ihre beſcheidenen Toilettengegenſtände oder ihre Kleider waren vorhanden. Lediglich zwei kleine Pantoffel waren zu ſehen, die der vierbeinige Konni durchs Zimmer zerrte. Als Tito Belloni ins Zimmer trat, lief der Hund ſchweif⸗ wedelnd auf ihn zu und jaulte leiſe. Tito klopfte dem kleinen Kerl das Fell. „Wo iſt ſie, Konni? Such', ſuch'!“ Der Hund winſelte, rannte ſchnüffelnd im Zimmer um⸗ her, ſtellte ſich vor das Bild des Ritters und begann an der unteren Leiſte zu ſcharren. Er ſah Tito flehend an, der zu ihm ging und— am unteren Bildrande Konnis Knochen fand. 4 1 Angſt, ich ſtehle dir deinen Knochen nicht, alter Kerl.“ „Euer Gnaden ſehen alſo, daß die Signorina fort⸗ gegangen iſt“, ſagte Roſa gekränkt. „Wie ſie das Kunſtſtück bei bewachten Türen fertig⸗ gebracht hat, iſt mir ſchleierhaft“, murmelte Belloni und durchforſchte aufmerkſam das Zimmer. „Haben Sie irgendeinen Brief gefunden, Roſa? Oder einen Zettel?“ Das Mädchen ſchüttelte den Kopf. „Nichts, Euer Gnaden. Nur das Abendbrotgeſchirr ſtand auf dem Tiſch. Die Signorina hat geſpeiſt und iſt weg⸗ gegangen.“ Der Conte betrachtete die Platten mit den Speiſereſten. Dann ſchnippte er mit den Fingern. „Die Signorina hat nichts gegeſſen“, rief er.„Es ſei denn, ſie hat ihr Eſſen mit den Fingern verzehrt, und das 4 unwahrſcheinlich. Die Beſtecks ſind nicht benutzt worden, oſa.“ „Aber, Euer Gnaden „Ja, ja, es ſind nur noch Reſte da. Die Signorina hat den Hund gefüttert. Das iſt alles.“ Tito Belloni raſte die Treppen hinunter und wollte eben die Gemächer ſeiner Baſe betreten, als er Stimmen hörte. Begrüßungsworte Tomaſeos tönten herauf, dann hörte er Carlo Bellonis und Markens Stimmen. Und jetzt tauchten die beiden ſelbſt am Treppenkopf auf. „Ich habe Ihre Depeſche noch geſtern abend bekommen, Conte Tito“, rief der Graf haſtig.„Ihr Vater und ich ind daraufhin heute beim Morgengrauen aufgebrochen. Iſt— irgend etwas paſſiert?“ 1 Tito Belloni ſtrich ſich über die feuchte Stirn. „Ich weiß es nicht, Graf“, murmelte er. „Wie ſoll ich das verſtehen?“ fragte Marken verdutzt. „Hm— Fräulein van Deuren hat das Haus verlaſſen.“ Marken wurde weiß bis in die Lippen. 1 5 8. Die Antwort war ein höhniſches Lachen. „Es gab eine kleine Mißhelligkeit zwiſchen der jungen Dame und meiner Baſe. Sie war aber— hm— ziemlich belanglos. Wahrſcheinlich hat es Fräulein van Deuren dar⸗ aufhin vorgezogen, früher abzureiſen.“ „Sie hat ſelbſtverſtändlich eine Nachricht hinterlaſſen, wo⸗ hin ſie ſich begeben hat?“ „Leider nein, Graf..“ „Hallo, Konni! Schon zurück? Das iſt reizend!“ Eine weiße Geſtalt fegte die Treppen hinab und wollte ſich an Markens Hals werfen. Der Graf hielt ſeine Frau mit ausgeſtreckten Armen von ſich ab. „Wo iſt Fräulein van Deuren?“ fragte er hart. Ueber Tereſas Geſicht glitt ein Ausdruck von Liſt und teuflicher Verſchlagenheit, der ſich aber blitzſchnell in die Maske äußerſten Erſtaunens wandelte. „Wie ſoll ich das wiſſen, Konni? Sie wird noch auf ihrem Zimmer ſein. Sie iſt morgens immer ſo bummelig.“ „Deine Geſellſchafterin iſt nicht im Palaſt, Tereſa“, ſagte Tito ſcharf. f. „Unerhört! Wo ſteckt ſie, Roſa?“ Das Mädchen zog mit der ausdruckvollen Gebärde der Südländer die Schultern hoch und breitete die Arme aus. „Ich weiß es nicht, Euer Gnaden. Als ich das Zimmer betrat, war es leer, und alle Sachen der Signorina ſind weg.“ „Dann iſt ſie einfach bei Nacht und Nebel ausgerückt“, lachte Tereſa ſchrill.„Eigentlich iſt das eine Frechheit, aber ich bin froh, daß ich die Perſon los bin. Komm, Konni!“ Wieder griff Tereſa nach dem Arm des Gatten, aber der ſchob ſie brüsk beiſeite. „Führen Sie mich ein Fräulein van Deurens Zimmer, Roſa!“ „Welch eine Komödie von dir!“ gellte Tereſa.„Als ob du nicht wüßteſt, wo ſie gewohnt hat!“ Sie lachte ſchneidend. Marken gab auf den ſchnöden Verdacht, der dieſem Aus⸗ bruch zugrunde lag, keine Antwort, ſondern ſtieg die Trep⸗ pen empor. Er fand Theas Zimmer ſo, wie es ihm Roſa bereits beſchrieben hatte. Der Hund winſelte und jaulte, kratzte an dem Bilde und ſah Marken flehend an. Der Graf nahm das Tier in ſeine Arme. „Wo iſt ſie, mein Hund, wo iſt ſie?“ ſtammelte er. Das Tier ſtrebte von dem Arm herab, lief zu dem Bilde und jaulte wieder. Aber Marken verſtand dieſe flehende Sprache nicht. Inzwiſchen hatte Tito ſeine Baſe ins Zimmer gezogen. „Wo ſteckt das Mädchen, Tereſa?“ fuhr er ſie an.„Was haſt du mit ihm gemacht?“ a In dieſem Augenblick trat ſein Vater ins Zimmer. „Papa“, rief Tito,„mit Fräulein van Deuren iſt etwas geſchehen! Du mußt ernſthaft mit Tereſa ſprechen. Sie weiß, wo das Mädchen iſt.“ Tereſa trommelte mit den Fäuſten auf den Tiſch. „Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht! Und wenn ich es wüßte— ach, ihr macht mich noch ganz verrückt, ihr zwei!“ „Das biſt du ohnehin ſchon“, ſagte Tito hart. a „Still, der Graf kommt!“ flüſterte Carlo Belloni. Marken kehrte niedergeſchlagen zurück. Da Tomaſeo er⸗ ſchien, um den Frühſtückstiſch zu decken, brach man die Unterhaltung ab. Das Mahl wurde ſchweigend eingenom⸗ men. Konrad Marken grübelte über Theas Verſchwinden nach, wurde aber von Tomafeo aus ſeinen Gedanken ge⸗ riſſen, der einen Korb vor ihn hinſtellte. „Die Poſt iſt ſoeben gekommen, Euer Gnaden.“ Konrad Marken verteilte zerſtreut die Briefe. Ganz unten lag ein Brief, der die Handſchrift ſeiner Mutter trug. Er erhob ſich mit einer Entſchuldigung und trat ans 1 Dort riß er das Schreiben auf und überflog den nhalt. Als er ihn geleſen hatte, ſtrich er ſich über die Stirn und begann von neuem mit der Lektüre. ( Fortſetzung folgt * 1 n Die Herzen auf! Wer ſehen will, der ſieht! Die Kraft iſt da, vor der die Nacht entflieht! Dietrich Eckart AAUAuadunemmddſmmadudmdmmmmp c f2 1628 zum Rendezvous beſtellt Eine Humoreske von Kurt Stein Egon Purzel hat es eilig. Er muß ſeine Freundin an⸗ 400 Er geht in die nächſte Telefonzelle und wählt F 2 1623. Er tritt ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Endlich kommt die Verbindung zuſtande. „in Tag, Lilo! Hier iſt Egon. Du, ſchnell ein paar Worte im Telegrammſtil. Heute abend um acht Uhr Bahn⸗ hof Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße... Jawohl, unten. Deinen Schirm und Stadtkoffer bringe ich mit... Sei aber pünkt⸗ lich! Auf Wiederſehen!— Du, ſag mal, biſt du erkältet? 7 Stimme iſt ja... Du— Hallo— Hallooo— Hal⸗ obo!“ Egon hängt den Hörer ein. Er macht ein nachdenkliches Geſicht. Seine Freundin Lilo hat heute eine reichlich ver⸗ ſchnupfte Stimme gehabt und iſt im übrigen recht wort⸗ karg geweſen. Er wird ſie heute abend danach fragen. Er wird mit ihr wie gewöhnlich in die kleine Konditorei gehen und recht verliebt ſein. Egon freut ſich darauf. In vier Stunden wird er Lilo wiederſehen Die vier Stunden ſind vergangen. Egon Purzel ſteigt Bahnhof Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße die Treppe hinunter. In der Halle ſtehen überall Mädchen, und Egon ſichtet ſchon von weitem.— Lilo iſt nicht dabei. i Egon geht durch die Sperre und muſtert die jungen Mädchen heimlich und verſtohlen aus aller Nähe. Die, jede Weed für ſich, lächeln ihn entgegenkommend an, und Egon wird verlegen.„Um Himmels willen“, brummt er,„bin ich denn in ein männertolles Mädchenpenſionat geraten?“ Egon geht vor den Bahnhof. Auch hier iſt Lilo nicht zu entdecken. Aber fremde, niedliche Backfiſche, alle gleich lieb im herausfordernden Benehmen, bringen ihn aus aller männlichen Selbſtſicherheit. Er wird ſogar rot im Geſicht. Und als ihn eines dieſer Mädchen trotz der Bahnhofsuhr nach der Zeit fragt, iſt es auch mit dem letzten Reſt ſeiner Beherrſchung vorbei. ä 9 Blondhaarige lächelt ihn verwegen an. Er blickt ort. „Die mit dem Pelzkragen auf dem Mantel zwinkert ihm tit den Augen zu; er blickt wieder fort. Die mit den netten Grübchen beim Lachen macht eine gielſagende Kopfbewegung; er blickt abermals fort. Egon blickt nur immer fort und blickt doch immer wieder einem jungen Mädchen in die freudeſtrahlenden Augen und wünſcht ſich ſonſtwo hin. Kurz vor halb neun geht Egon in den Telefonautomaten. Er legt Lilos Schirm und Stadtkoffer beiſeite, atmet tief auf, beruhigt ſich und wählt. „Ja, ſag mal, Lilo“, faucht er gleich darauf in den Ap⸗ parat hinein,„warum kommſt du denn nicht?! Das finde ich einfach haarſträubend! Wie bitte? Ich hab' dich doch um vier Uhr angerufen!? Du weißt von nichts?“ Zwei Minuten ſpäter tritt Egon Purzel aus der Telefon⸗ zelle. Die jungen Mädchen haben die Bahnhofshalle ver⸗ laſſen und ſtehen nun gegenüber in der Saaleſtraße und lachen.„Schadet ihm gar nichts“, pruſcht die Lyzeums⸗ ſchülerin Gertrud Mauerle,„warum rief er mich an?! Wa⸗ rum merkte er nicht, daß er eine falſche Nummer gewählt atte?“ 5 Und als Egon Purzel auf die Straße hinaustritt, um ſeiner in Windeseile ſtartenden Freundin entgegenzugehen, ſchallt es aus 24 Mädchenkehlen:„Falſch verbunden! Er⸗ kennungszeichen: Damenſchirm und Stadtkoffer! Dreimal kurz gelacht: Hahaha!“ Das höchſte Glück Einſt ſchritt ein Wanderer weit hinaus in die Fremde, in ſchlichtem Wams und derben Stiefeln und wollte das Glück ſuchen. Fand draußen Erdenferne und Weltenſchön⸗ heit, Bergemſamkeit und Waldesdunkel, Sonnenlächeln und . ganz beſonders aber der Garderobe, entſteht, wenn ſie ver⸗ ſchließlich Strümpfe uſw., da muß man ſich ſchon ein wenig Gletſcherſtarre. Und noch viel mehr fand er, doch es war nicht das.. Glück.. Da ging er unter die Menſchen, um das Glück zu finden. Aber die Menſchen ſpotteten ſeiner ſchlichten Kleider und lachten über ſeinen ſchwerfälligen Gang, ſeine Armut und ſein dürftiges Ausſehen. Sie erkannten weder das Leuchten 185 4 ugen, noch hörten ſie das feine Klingen in ſeiner eele. i Alſo kehrte der Wanderer müde und mißachtet um und ſuchte den Weg nach 1 15 Je näher er ſeiner Heimat kam, um ſo e ein Herz, um ſo tiefer atmete ſeine Bruſt. Und als er von ferne die Glocken läuten hörte von den alten Domen, als er das tiefe Rauſchen des heiligen Stromes vernahm und das geheimnisreiche Flüſtern der Waldwipfel, da ſank er in die Knie und küßte den Mutter⸗ boden und ſeinen Augen entſtürzten längſt verſiegte Tränen 5 „Ich habe ein Glück 9 85 7 es nicht gewußt. Ich halte und hege es 1 5 as Glück, das keiner mir rauben kann!“, ſprach der Wanderer,„und ich will es als Edelſtein Ham 105 büten in meiner Seele. Mein Glück heißt 1 eima„0* g 2 pflege tut not 1 Die Pflege unſerer Garderobe iſt heute notwendiger denn je. Jede Frau weiß aus eigenſter Erfahrung, welch ein Unterſchied in der Lebensdauer aller Gebrauchsgegenſtände, nachläſſigt oder gepflegt werden. Die Umſtände machen es 8 notwendig, haushälteriſch mit den Dingen umzugehen; es s ſchbeß uns im Jahr genau 100 Punkte zur Verfügung, ein⸗ 1 5 einrichten, wenn man auskommen will. Es iſt auch nicht allein damit getan, daß wir nun die ſparſamſten Schnitte für neue Kleider ausſuchen. In den meiſten Fällen wird 0 man nämlich gar nichts Neues brauchen. Genaue Umſchau im Kleiderſchrank und in der Flickenkiſte zeigen noch ſo manches, das gereinigt und gebügelt den Grundſtoff für ein modernes Kleldungsſtück ergibt. Und dann, wie eingangs geſagt, die Pflege! Es ſchont die Kleider außerordeftlich, 5 wenn man ſie nicht täglich trägt. Am beſten gönnt man 5 ihnen immer 24 Stunden Pauſe, dann ſind ſie ausgeruht, haben ſich wieder zurechtgezogen und dienen uns erfriſcht und wie neu. Tragen wir ein Kleid täglich, geben ihm 5 keine Ruhepauſe, dann nimmt es ſehr bald ab an Schön⸗ 9 3 heit. Es richtet ſich dann ganz nach unſerem Körper und i nach unſeren Bewegungen aus. Will man die Falten fort⸗. haben, muß man kräftig bügeln und zjeles bügeln iſt keinem Stoff dienlich. Mindeſtens ein par Stunden muß jedes Kleidungsſtück nach dem Getragenſein an der Luft hängen. Es iſt öfter zu klopfen und immer gut auszu⸗ 5 ürſten. Jeder, auch der kleinſte Fleck muß ſofort entfernt werden. Dann geht er leicht heraus und richtet weiter keinen Schaden an. Eine wichtige Sache iſt auch das Arm⸗ blatt. Faſt jeder Menſch transpiriert 8 oder weniger unter dem Arm. Abgeſehen davon, daß Schweiß häßliche Ränder macht und unappetitlichen Geruch verbreitet, der ſich mit der Zeit auch durch Lüften nicht mehr entfernen läßt, zerfrißt er den Stoff. Wer Abneigung gegen Arm⸗ blätter hat, muß ein unſchädliches kosmetiſches Präparat gegen Tei anwenden, wenn er ſeinen Kleidern gut ſein wi eee 5 Auch der einfachſte Mantel, an dem nach unſerer Me: nung„rein gar nichts mehr dran iſt“, den wir nur noch ſo aufſchleppen, gehört auf einen Bügel, wenn wir ihn aus⸗ ziehen. Das Au hängen an der Oeſe muß ihn in der Form verderben.. 4 Daß Schuhe auf den Spanner gehören und zwar ſofort, wenn man ſie auszieht, da ſie dann noch körperwarm ſind und leicht die gute Form zurückannehmen, dürfte eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein. Und trotzdem, wie gern verſchiebt man es dann und wann auf ſpäter! Auch vom Schmutz ſollen die Schuhe ſofort gereinigt werden, wenn dieſer trocken geworden iſt.(Ihn in feuchtem Zuſtand zu ent⸗ fernen, h ſich nicht, da er dann nur ſchmiert, aber nicht zu beſeitigen iſt.) Gründliche Reinigung und gute Pflege erhöhen die Lebensdauer des Schuhes unbegrenzt. Sehr gut iſt es, alle Vierteljahr eine Generalreinigung des Schuhes vorzunehmen und die leichte Schicht, die ſich aus Schuhereme und Staub gebildet hat, zu entfernen. pP