3 Borldusguvags 2%:% u uedutejeashunbhubaeg asus 11a ö 4 Digit og“ Aduno mir sein An oer one aebdeu ro So 2 dias uses es 59 394 * bea adds e e,,,. e e ils en ad bim usdel an un usa 1 —— aAca s od a qud Ad ul jeia Gou dun sable 1 0 nes reis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, 1 ber Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 gazeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Miſtimeterzeile 3 Pfg., 1 Tertteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläffe gemäß Preisliſte . l. Anzeig.-Preisliſte 3 3. Zt. gültig. Auzeigenſchluß 9 Uhr beernfprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konte: Karisrühe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. eee ber den Stadtteil Mm. Sechenem Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Hördle Maunheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang Freitag, den 10. Mai 1940 in Belgien und Rr. 109 Memorandum der Reichsregierung an die Königl. Belgiſche und Königl. Niederländiſche Regierung. ſchen Wehrmacht aufgefan⸗ gen.— elgiens und— Exakte qror⸗ bereitun. ſſammenarbeit der belgiſchen und hollän⸗ diſchen G t den Generalſtäben der Weſtmächte. — Senſationelle Enthü zen über die Zuſammenarbeit Bel⸗ giens und Hollands mit den Weſt! ten.— Belgien und Holland im Di der Englünder u Verſuch des eng⸗ ichen Secret Service zur Herbeiführung eines Umſturzes in Deutſchland. Berlin, 10. Mai. Der Reichsminiſter des Auswärtigen pon Ribbentrop gab am Freitagmorgen vor den Vertretern der deutſchen und der ausländiſchen Preſſe im Bundesrats⸗ ſaal des Auswärtigen Amtes eine Erklärung folgenden Wort⸗ lautes ab: „Meine Herren! England und Frankreich haben nunmehr endlich di? Maske fa fen. Nachdem del Einbruch in Blu kam der Alarm im Mittel⸗ Skandin ungen war, ieer. Die ße Täuſchungsmanöver ſollte das wahre Ziel Englands verſchleiern: Der Vorſtoß auf das deutſche Ruhrgebiet über Belgien und Holland. Dieſer Angriff war, wie der Reichsregierung bekannt iſt, ſeit langem mit Wiſſen Belgiens und Hollands im geheimen vorbereitet. Die Nach⸗ achten der letzten Tage über engliſche Truppeneinladungen lach holländiſchen und belgiſchen Häfen ſprechen eine deutliche Spfache. Der Reichsregierung iſt nunmehr am geſtrigen Tage be⸗ Gebiet. d Der Führer iſt nicht gewillt, das Ruhrgebiet, dieſes Uichege deutſche Wirtſchaftszentrum, einer neuen engliſch⸗frau⸗ zon auszuſetzen. Er hat ſich daher entſchloſſen, Belgiens und Hollands gegen die engliſch⸗ ſtalzöfiſchen Aggreſſoren nunmehr unter ſeinen Schutz zu nehmen. ö 155 es ſich um einen neuen Akt verbrecheriſcher Will⸗ lie Englands und Frankreichs handeln, die Deutſchland die⸗ I Ktieg aufgezwungen haben, oder mag es ſich bei dieſem eie Angriffsalt um einen Att der Verzwhelfkung handeln, 10 pen die jetzigen Machthaber in England und Frank ech die durch ihre bisherigen Mißerfolge bedrohte Eriſtenz lie Kabinette zu retten ſuchen, dies iſt für die deutſche Nie erung gleichgültig. Die deutſche Armee wird nunmehr mit England und Frankreich in der einzigen Sprache ſprechen, die deren heutige Machthaber zu verſtehen ſcheinen, und mit keen Machthabern endgültig abrechnen.“ Memorandum der Reichsregierung an die Königlich⸗Belgiſche und Königlich⸗Niederländiſche Regierung Die Reichsregierung iſt ſich ſeit langem über das Haupk⸗ gel der britiſchen und franzöſiſchen Kriegspolikik im Kla⸗ en. Es beſteht in der Ausweikung des Krieges auf andere Känder und in dem Mißbrauch ihrer Völker zu Hilfs⸗ und Söldnerkrupppen Englands und Frankreichs. Der letzte Berſuch in 0 Skandingvien mit Hilfe Norwegens zu beſetzen, um hier eine neue Front gegen Deulſchland zu errichten. Nur durch das Eingreifen Deutſchlands in letzter Stunde wurde dieſe Abſicht zunichte gemacht. Deutſchland hal hierfür vor der Weltöffenklichkeit den dokumenkariſchen Nachweis erbracht. Sofort nach dem Scheitern der britiſch⸗franzöſiſchen Ak- bon in Skandinavien haben England und Frankreich ihre Politik der Kriegsausweikung in anderer Richtung wieder verkündete noch während des fluchtarti⸗ gen Kückzuges der britiſchen Truppen aus Norwegen der Schwergewichts ſeiner Jlotte Mittelmeer vorzunehmen, und daß engliſche und Einheiten bereits nach Alexandrien unker wegs ö 1 wurde jetzt 5 ic a e vanzöſiſchen kr opagandd. Dieſe ſollte kel 5 ge in Veen beben und der ene großen vor den ei i lite hierdurch der Anſchein erweckt werden, ver ſorgſam vorbereſtele und nunmehr unmittelbar be⸗ gegen Deutſchland im 1 7 8 dieſer Richtung war der Plan, aut r 7 285 Deutſchland hat die Int zrität Belgiens und der Nie; 288 derlande anerkannt und ref erk unter der ſe änd⸗ lichen Vorausſetzung, daß dieſe beiden Länder Falle eines Krieges zwiſchen Deutſchland und Eng reich die ſtrikteſte Neutralität bewahren würden. Belgien und die Niederlande haben dieſe Bedingungen nicht erfüllt. sie haben zwar bisher den äußeren Schein der Neutralität zu wahren geſucht, in Wahrheit aber haben beide Länder völlig einſeitig die Kriegsgegner Deutſchlands begünſtigt und ihren Abſichten Vorſchub geleiſtet. Auf Grund der vorliegenden Unterlagen und im beſonderen der beiliegenden Berichte des Reichsminiſteriums des Innern vom 29. März 1940 und des Oberkommandos der Wehr⸗ fe vom 4. Mai 1940 ſtellt die Reichsregierung folgendes eſt: 1. Seit Ausbruch des Krieges haben die belgiſche und die niederländiſche Preſſe in ihren feindlichen Auslaſſungen gegen Deutſchland die engliſchen und franzöſiſchen Zeitun⸗ gen noch überbolen. Dieſe Haltung haben ſie kroß dauernder Vorſtellungen durch das Reich bis zum heutigen Tage nicht geändert. Darüber hinaus haben führende Perſönlichkeiien des öffenklichen Lebens in den beiden Ländern in den letzen Monaten in immer ſteigendem Maße zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß der Platz Belgiens und der Niederlande am der Seite Englands und Frank ſei. Viele andere! äng des politiſchen und wirt gen Lebens in Bel in den Niederlanden unkerſtreichen noch dieſe Tendenz. 2. Die Niederlande in Verbindung mit belgiſchen Stel- len haben ſich dazu hergegeben, unter flagranteſter Ber⸗ letzung ihrer primitivſten Neutralitätspflichten die Verſuche des engliſchen Secret Intelligence Service zur Herbeifüh⸗ ier Revolution in Deutſchland zu unterf m n 3 nd⸗ Frank · 9 keſig 2 nie zr an Stellen bis in die höchſten Kreiſe der Beamtenſchaft des Generalſtares erſteute, hatte nichis anderes zum Ziel als die Beſeiligung des Führers und dei Reichsregierung mit allen Mitteln und die Einſetzung einer Regierung in Deutſchland, die gewil!! zee, die Auflöſung der Einheit des Reiches herbeizuführen aud ber Bidang eines ohnmächtigen föderaliven deutſchen Stagten ehildes zuzuſtimmen. „3. Die Maßnahmen der özniglich⸗Belgiſchen und der Königlich⸗Niederländiſchen Regierung auf militäriſchem Ge⸗ biet ſprechen eine noch klarere Sprache. Zie geben den un⸗ widerleglichen Beweis für die wahren Abſichten der belgi⸗ chen und niederländiſchen Politik. Sie ſtehen ferner in ſchroffſtem Gegenſatz zu allen Erklärungen der Königlich ⸗ Belgiſchen und Königlich ⸗Riederländiſchen Regierung, daz ſie eine Benutzung ihres Skgatsgebietes als Durchmarſch⸗ land oder als Operallonsbaſis zu Lande, zur See und in der Luft mit allen Kräften und nach allen Seiten verhindern würden. e 4. So hat zum Beiſpiel Belgien ausſchließlich ſeine Oſt⸗ grenze gegen Deulſchland befeſtigt, wührend es an ſeiner Grenze gegenüber Frankreich keinerlei Befeſtigungen ange legt hat. Wiederholte dringende Vorſtellungen der Reichs regierung wurden zwar von der Königlich⸗Belgiſchen Re⸗ Hesi jedesmal mit der Zufage beantworlet, daß man eine eiligung dieſes einſeilig gegen Deutſchland gerichleten Zuſtandes herbeiführen werde. Praktiſch aber geſchah nichts, und alle Verſprechungen in dieſer Richiung blieben uner⸗ füllt. Im Gegenteil, Belgien hat bis in die letzte Zeit hin⸗ ein ausſchließlich und unvermindert an dem Ausbau ſeiner gegen Deukſchland gerichteten Befeſtigungen gearbelket, Wagen die belgiſchen Weſigrenzen den Feinden Deulſch⸗ lands offenſtehen. g 5. Ein ebenſo offenes und ungseſicherle⸗ Einfallslor iſt das niederländiſche Küſtengebiet für die britiſchen Luftſtreit⸗ kräfte. Die Reichsregierung hat der Königlich⸗Niederländi⸗ ſchen Regierung in fortlaufenden Mitteilungen den Nach⸗ weis über die Verlehung der niederländiſchen Neutrali⸗ täl durch engliſche Flugzeuge erbracht. Seit Kriegsausbruch 197 engliſche Flieger fast täglich von den Niederlanden kommend über deulſchem Boden erſchienen. Die Jahl ſolcher ſengliſcher Ueberfliegungen“ wurden einwandfrei in allen inzelheiken feſtgeſtellt und der„ fi In Wirklichkeit aber iſt ihre Zahl „weit größer“, ſie beträgt ein Vielfaches der nokifizierten 1 55 uch bei all dieſen weiteren Ueberfliegungen beſteht ein Zweifel, daß es ſich um engliſche Flugzeuge gehandelt beweiſen eindeutig, daß die engliſche Luftwaffe niederländi⸗ ches Hoheitsgebiet mit Wiſſen und Duldung der Königlich⸗ und niederlän eulſchland gerichlete„Aufma⸗ 20 Lee 199 f di Truppen“. Währ ember 1939 Kelce und die lich an ihren Gren⸗ r ſich immer den belgiſchen un n Geueralſtäben beiden und die geſamten belgiſchen und niederländiſchen Truppen an der Oſtgrenze der beiden Länder mit Frontſtellung ge⸗ gen Deutſchland konzentriert. 7. Dieſe Maſſierung belgiſcher und niederländiſcher Trup⸗ pen an der deutſchen Grenze wurde vorgenommen zu einer Zeit, zu der„Deutſchland' an ſeinen Grenzen gegenüber Belgien und den Niederlanden„keinerlei Truppen konzen⸗ kriert“ hatte, zu der„England und Frankreich“ dagegen eine ſtarke mokoriſierte Angriffsarmee an der belgiſch⸗ franzöſiſchen Grenze verſammellen. Das heißt alſo, Zel- gien und die Niederlande nahmen zu einer Zeit, in der ihre Neutralität im Weſten durch die Haltung Englands und Frankreichs und durch die Maſſierung engliſch⸗franzöſiſcher Angrifſstruppen immer bedrohter erſchien— und ſie daher alle Veranlaſſung gehabt häklen, ihre Sicherung hier zu verſtärken— ihre eigenen Truppen von dieſen gefährde⸗ ten Weſtgrenzen ſort, um ſie an ihre Oſtgrenzen zu wer⸗ fen, die von deulſchen Eruz pen völlig entblößt waren. Erſt dunn hat Deukſchland feine Gegenmaßnahmen getroſſen und nun auch ſeinerſeits Truppen an den belgiſchen und niederländiſchen Grenzen aufgeſtelll. Der belgiſche und der niederländiſche Gene olſtab haben durch dieſe plößz⸗ lichen und an ſich jeder unlikäriſchen Regel widerſprechen⸗ den Maßnahmen ihre währe Einſtellung decouvrierk Ihr Vorgehen wird aber reiſländlich, wenn man weiß, daß dieſe Maßnahmen im engſten vorherigen Einvernehmen mit dem engliſch⸗franzöſiſchen Generalſtab getroffen wuür⸗ den und daß die belgiſchen und niederländiſchen Truppen ſich niemals als etwas anderes betrachtet haben, denn als die„Vorhut der engliſch⸗franzöſiſchen Angriffsarmee. 8. Ankerlagen, die der Reichsregierung vorliegen, bewei⸗ ſen, daß die Vorbereitungen Englands und Irankreichs auf belgiſchem und niederländiſchem Gebiet für ihren An⸗ griff gegen Deutſchland bereits weitgehend fortgeſchrikſen ſind. So find bereits ſeit längerer Zeit im geheimen alle n an der belgiſchen Grenze nach Frankraſch, die einem„Einmarſch der engliſch⸗franzöſiſchen Angriffsarmee“ „ ſtehen könnten, forigeräumt.„Jlugplätze“ in Belgien und den Niederlanden ſind von engliſchen und Ada n Offizieren erkundet und ihr Ausbau veran⸗ aßt worden. Transportmittel wurden von Belgien an der Grenze bereilgeſtellt und ſeit kurzer Zeit ſind Vorkom⸗ mandos von Stäben und Truppenteilen der engllſch⸗ fran zöſiſchen Armee in verſchiedenen Teilen Belgiens und der Niederlande angekommen. Dieſe Takſachen und weſſere Meldungen, die ſich in den letzten Tagen häufen, erbringen den einwandfreien Beweis, daß der„engliſch⸗franzöſiſche Angriff gegen Deutſch⸗ land“ unmiklelbar bevorſteht und daß dieſer Vor ſtoß an die„Ruhr über Belgien und die Niederlande“ er⸗ folgen wird. Das Bild der belgiſchen und niederländiſchen Einſtellung, wie es ſich aus dieſen unwiderleglichen Tatſachen ergibt, iſt eindeutig und klar. Beide Länder haben ſich vom Aus⸗ bruch des Krieges an und enlkgegen den von ihren Regie⸗ rungen nach außen hin abgegebenen Erklärungen insgeheim auf Seiken Englands und Frankreichs geſtellt. Alſo auf Seite der Mächte, die ſich zum Angriff gegen Deutſchland enkſchloſſen und ihm den Akieg erklärt haben. Obwohl der Herr belgiſche Außenminiſter verſchiedenllich von deulſcher Seite in allem Ernſt auf dieſe Hallung hingewieſen wurde, hat ſich nicht das geringſte geänderk. Vielmehr hak der Herr „belgiſche Berkeidigungsminiſter“ kürzlich in der belgiſchen Kammer öffentliche Erklärungen abgegeben die 80 mißzuderſtehender Weiſe das„Eingeſfändnis“ enthalten daß ztwiſchen den Generalſtäben Belgiens, Nene 0 Englands alle zum genieinſamen Vorgehen gegen Zeuch! fand nofwendigen maßnahmen vereinbart worden ſind. Wenn krotzdem Belgien und die Niederlande nach außen auch weiterhin eine Politik der Unabhängigkeit und Neu⸗ kralität proklamieren, ſo kann das im Sſchle der 90 ſtehenden Tatſachen nut als ein Verſuch angefehen der überdſe wahren Abſichten det belgiſchen und Nied ſchen Holülſk hinwegzutäuſchen 5 Die Reichsregierung kann bei dieſer Lage ſedoch nicht mehr bezweifeln, daß Belgien und die Niederlande ent ſchloſſen find, den bevorſtehenden eng ech den öſiſchen An ⸗ griff nicht nur zu dulden, ſandern nach jeder Richtung hin zu begünſtigen und daß die von den Generalſtäben der Länder mit dem engliſch⸗franzöſiſchen Generalſtab getroffenen Abmachungen ausſchließlich dieſem Zwecke die · nen. Der von belgiſcher und niederländiſcher Seite vor⸗ gebrachte Einwand, daß dieſe Entwicklun nicht ihrer Ab⸗ fit enkſpreche, ſondern daß ſie einfach infolge ihrer Hilf⸗ oſigkeit England und Frankreich gegenüber gezwungen ge⸗ weſen ſeien, dieſe Halfung einzunehmen, kann nicht Als lichhaltig anerkannt werden. Sie ändert aber vor allem ür Deulſchland nichts an der gegebenen Sachlage. Die Reichsregiernug iſt uicht gewillt, in dieſem dem deutſchen Volke von England und Frankreich aufge⸗ zwungenen Keie e den Angriff Englands und Frankreichs tatenlos abzuwarten und den Krieg über Belgien und die Niederlande in deutſches Gebiet hin⸗ eintragen zu laſſen. Sie hat deshalb den deutſchen Trup⸗ pen nunmehr den Befehl erteilt, die Neutralität dieſer Länder mit allen militäriſchen Machtmitteln des Rei⸗ ches ſicherzuſtellen. 8 „ 7 4. . 0 W 0 Mitteilung noch Feinde denn ferner, daß Deutſchland 138 5 ie Sou⸗ des Königrei⸗ n europäiſchen oder außer⸗ en Beſitzſtand dieſer Länder jetzt oder in Zu⸗ Die Königlich Belgiſche und die Königlich Nieder⸗ ländiſche Regierung aber haben es heute noch in der Hand, das Wohl ihrer Völker ni letzter Stunde ſicherzu⸗ ſtellen, in dem ſie dafür ſorgen, daß den deutſchen Trup⸗ pen keinerlei Widerſtand entgegengeſetzt wird. Die Reichsregierung fordert die beiden Regierungen hiermit auf, unverzüglich die hierfür erforderlichen Be⸗ fehle zu erteilen. Sollten die deutſchen Truppen in Belgien oder den Niederlunden auf Widerſtand ſtoßen, ſo wird dieſer mit allen Mitteln gebrochen werden. Für die ſich daraus ergebenden Folgen und für das dann unvermeidliche Blutvergießen würden die Königlich Belgiſche und die Königlich Niederländiſche Regierung ausſchließlich die Verantwortung zu tragen haben. Die Reichsregierung hat auch der Großh. Lurxemburgl⸗ 3 Regierung ein Memorandum überreicht, in dem ſie drauf hinweiſt, daß die von Frankreich und England im Einverſtändnis mit Belgien und den Niederlanden beſchloſ⸗ ſene Offenſive auch das luxemburgiſche Staatsgebiet mit erfaſſen werde. Die Reichsregierung ſei daher gezwungen, die von ihr zur Abwehr des Angriffs eingeleiteten militä⸗ riſchen Operationen auch auf das luxemburgiſche Gebiet zu erſtrecken. Das Memorandum ſchließt: „Die Reichsregierung erwartet, daß die Großherzogliche Luxemburgiſche Regierung der jetzt durch die alleinige Schuld der Gegner Deutſchlands geſchaffenen Lage Rech⸗ nung krägt und die notwendigen Maßnahmen krifft, damit die luxemburgiſche Bevölkerung der de en Aktion kei⸗ nerlei Schwierigkeiten bereitet. Die Re gierung gibt ihrerſeits der Großherzoglich⸗Luxemburgiſchen Regierung die Verſicherung, daß Deufſchlamd nicht * die Abſicht hat, durch ſeine Maßnahmen die kerritoriale Integrität und polikiſche Unabhängigkeit des Großherzogtums jeht oder in Zukunft anzukaſten.“ Engliſche Preſſe fordert Kabinettsumbildung „Daily Herald“: Das Parlament hat Chamberlain enklaſſen. Amſterdam, 10. Mai. Die Londoner Donnerstagmor⸗ genpreſſe ſteht völlig im Zeichen der zweitägigen Parla⸗ mentsdebatte. Die Blätter ſind ſich alle darin einig, daß das Abſtimmungsergebnis eine große Niederlage für die Regierung Chamberlain darſtelle. Die mei⸗ ſten Blätter nehmen ſogar an, daß Chamberlain nun ge⸗ zwungen ſei, ſein Amt niederzulegen. Der parlamentariſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt u. a., das Ergebnis der Unterhausabſtimmung ſei zweifellos ein ernſter Rück⸗ ſchlag für die Regierung geweſen. Die Miniſter ſelbſt hätten dies nicht recht leugnen können. Irgendwelche baldigen Aenderungen in der Zuſammenſetzung der engliſchen Regie⸗ rung ſchienen nunmehr unvermeidlich. Aber es ſei noch nicht klar, um was für Umbeſetzungen es ſich dabei handeln könne und wie weittragend ſie ſein würden. Allgemein habe am Mittwoch das Gefühl vorgeherrſcht, daß die gegenwär⸗ tige unzufriedenſtellende politiſche Lage nicht länger an⸗ halten dürfe und daß eine Regierung gebildet werden müſſe, in der Vertreter aller Parteien ſäßen. Im Leitartikel der„Times“ heißt es u. a., vom Standpunkt der Oeffentlichkeit geſehen ſei es ein großes Unglück geweſen, daß die Labour⸗Partei geſtern ſich ent⸗ ſchloſſen gehabt habe, im Unterhaus eine Abſtimmung u fordern. Eines aber ſei ſicher: Nachdem, was man im Par⸗ lament gehört und im Laufe dieſer Woche in der Preſſe ge⸗ leſen habe, könne kein Zweifel mehr über die Stärke der Forderung beſtehen, eine Regierung auf breiterer Baſis ins Leben zu rufen. Die einzige Frage ſei, wie man das erreichen und wie bald das geſchehen könne. Der„Daily Telegraph“ tritt dafür ein, daß eine Umbildung des Kabinetts eine unverzügliche, dringende Angelegenheit darſtelle.„Daily Herald“ erſcheint unter der großen Ueberſchrift„Des Parlaments vernichtender Schlag gegen Chamberlain“, und dann meldet der Parla⸗ mentsmitarbeiter des Blattes, Chamberlains habe noch nie einen derartigen Schlag verſetzt bekommen, wie am Mittwoch abend. Chamberlain habe ganz verſtört das Parlament verlaſſen. Der politiſche N feſpon den des Blattes bemerkt u. a., Chamberlains Regierung ſei ſo Sie brochen, daß ſie nicht mehr geflickt werden könne. ie ſchwache Abſtimmungsmehrheit ſei ein deutlicher Wink an Chamberlain, zurückzutreten. Den Leit⸗ artikel überſchreibt„Daily Herald“:„Geh, geh, geh“. Das Parlament habe den Premierminiſter entlaſſen. So ſchreibt das Blatt, moraliſch und politiſch ſei Chamberlain am Mitt⸗ woch im Unterhaus hoffnungslos geſchlagen worden. Schwäche und Unentſchloſſenheit in der Außenpolitik, eng⸗ ſtirnige Voreingenommenheit in der Innenpolitik hätten Chamberlains Politik allezeit gekennzeichnet. Dieſes Abſtimmungsergebnis, ſchreibt der politiſche Korreſpondent des„News Chronicle“, wurde ganz allgemein in den Wandelgängen des Unterhauſes als ein vernichtender und nicht wieder gut zu machender Schlag für die Regierung Chamberlain angeſehen. Chamberlain werde bald zum König gehen und dieſem ſeinen Rücktritt anbie⸗ ten. Das ſei nach dem Abſtimmungsergebnis unvermeidlich. Im Leitartikel bezeichnet„News Chroniele“ das Abſtim⸗ mungsergebnis alstödlichen Schlag für die Regierung Chamber ain. Eine neue Regierung müſſe möglichſt ſchnell gebildet und die Kriſe beſeitigt werden. Der politiſche Korreſpondent der„Daily Mail“ schreibt, es ſeſ klar, daß Chamberlains Regierung das Ver⸗ trauen des Landes verloren habe Für die Regierung gebe es nur noch einen Weg und das ſei der Rücktritt. Die Regierung habe wahrhaftig die engliſche Bevölkerung tief enttäuſcht. 5 0 2 Regierung . 12 59 Chamberlains moraliſche Niederlage Rückwirkungen auch in Paris. Rom, 9. Mai. Die ſchwache Mehrheit, die Chamberlain im Anterhaus bei ſtarker Stimmenthaltung erhielt, kann nach Anſicht italieniſcher politiſcher Kreiſe nicht darüber hinwegtäuſchen, daß Chamberlain in Wirklichkeit eine ſchwece moraliſche Niederlage erlitten hat, und daß die Re⸗ gierungsmehrheit, aus deren Reihen alle Stimmenthalkun⸗ gen kommen, ebenfalls eine ſchwere Kriſe durchmache. Eine Kegierungsumbildung gill daher, wie auch die Londoner Korreſpondenken der römiſchen Preſſe berichten, ſchon für die nächſte Zeil als wahrſcheinlich. Nach dem Londoner Vertreter des„Meſſaggero“ iſt die Regierung Chamberlain aus dieſer Kriſe, die für das An⸗ ſehen der Alliierten beſtimmt kein Gewinn ſei, moraliſch übel zugerichtet hervorgegangen. Bei der nächſten Schwie⸗ rigkeit werde die Kriſe die man jetzt mit Mühe und Not habe beſchwören können, zweifellos in ſehr viel ſchlimmerer Form auftreten, zumal bereits jetzt viele Abgeordnete der Regierungsmehrheit ihre Stimme gegen Chamberlain ab⸗ gegeben oder ſich der Stimme enthalten hätten.„Popolo di Roma“ ſchreibt, im Grunde genommen kann die Regie⸗ rung Chamberlam als geſchlagen angeſehen werden. Die Lektion, die das Unterhaus unter dem Druck der empörten öffentlichen Meinung Chamberlain und Chur⸗ chill erteilt habe, ſei wohlverdient geweſen. Beide hätten ſich übrigens in ihrer unmöglichen Lage nur damit ver⸗ teidigen können, daß ſie andere auf die Anklagebank ſchick⸗ ten, dadurch aber ſei die allgemeine Mißſtimmung und Ver⸗ ärgerung noch gewachſen Beſonders intereſſant ſei aus der Verteidigungsrede Churchills, daß er die Ueberlegen⸗ heit der deutſchen Luftwaffe gegenüber der engliſchen und ferner ihre großen Offenſivmöglichkeiten ge⸗ gen die engliſche Kkiegsflotte offen zugegeben habe. Ja, er ſei bei ſeiner Verteidigungsrede noch weiter gegangen und habe die ſo viel gerühmte engliſche Blockade des Skagerrak und Kattegatt eingeſtandenermaßen als einen Bluff be⸗ ſtätigt Damit habe Churchill übrigens auch den Beweis geliefert, daß die amtlichen deutſchen Mittei⸗ lungen die reine Wahrheit ſeien. Durch die eingeſtandenen Tatſachen und die von Cham⸗ berlain und Churchill verſuchten Ausflüchte iſt, wie„Meſ⸗ ſaggero“ und„Popolo di Roma“ in ihren heutigen Pariſer Korreſpondenzen übereinſtimmend hervorheben, die depri⸗ mierte Stimmung in der franzöſiſchen Hauptſtadt noch ſtärker. In Paris wird der engliſche Premierminiſter genau ſo wie die eigene franzöſiſche Regierung einer ſchar⸗ fen Kritik unterzogen. Dieſe Dinge werden nach Anſicht des Pariſer Vertreters des„Meſſaggero“ trotz des Vertrauens⸗ potums für Chamberlain nicht ohne Rückwirkung 1 85 Kammerdebatte in der kommenden Woche in Paris eiben. Sie flehen auf den Knien um Hilfe! Theater beim Beſuch anglikaniſcher Biſchöfe. Belgrad, 9. Mai. In führenden Kreiſen der ſerbiſch⸗ orthodoxen Kirche ſpricht man teils mit Entrüſtung, teils mit, Ironie über einen Vorfall, der ſich am Dienstag am Schluß der dreiſtündigen Konferenz von Vertretern der ſer⸗ biſchen orthodoxen Kirche mit den gegenwärtig in Jugo⸗ ſlawien weilenden Biſchöfen der anglikaniſchen Kirche in Belgrad zutrug Als das Schlußwori ausgeſprochen war und die anwe⸗ ſenden ſerbiſchen Kirchenfürſten mit dem Patriarchen Dr. Gabrilo an der Spitze ſich bereits wieder erhoben haften, fielen die drei anglikaniſchen Biſchöfe ſamt ihrem Gefolge plötzlich erneut vor dem Patriarchen auf die Knie und fleh⸗ ken ihn in kheatraliſcher Weiſe mil gefalteten Händen an, doch ſeine ganze große Autorität aufzuwenden, um das ſerbiſche Volk dahin zu erleuchten, daß es England in ſei⸗ nem gegenwärtigen Befreiungskampf um die höchſten Gü⸗ ter der chriſtlichen Ziviliſation unterſtützen und ſo wie im Weltkriege kalkräftig an der Seite Englands in den Kampf eintretke. In ſerbiſchen Prieſterkreiſen iſt man über eine ſolche Zumutung an das Oberhaupt ihrer Kirche um ſo mehr empört, als man hier der Anſicht iſt, daß die Kirche für den Frieden und nicht für den Krieg wirken ſoll. Andererſeits aber ſtellt man feſt, wie ſehr ſich doch England heute ſchwach fühlen müſſe, wenn es ſeine Biſchöfe deswegen nach Süd⸗ oſteuropa ſchickt, um dort um Hilfe au winſeln. Muſſolinis Schweigen „Nur die Taten werden es brechen!“ Rom, 9. Mai. Im Mittelpunkt der zahlreichen Veran⸗ ſtaltungen anläßlich des 4. Jahrestages des Imperiums und des Tages des Heeres ſtand die große militäriſche Feier auf dem Piazza Venezia, wo ſtarke Einheiten der verſchiedenen Waffengattungen der Garniſon Roms ange⸗ treten waren. Als der Duce unter dem Dröhnen der Salut⸗ ſchüſſe in der Uniform eines Erſten Marſchalls des Im⸗ periums erſchien, begrüßte ſtürmiſcher Beifall den Vegrün⸗ der des Imperiums, der nach dem Abſchreiten der vor dem Nationaldenkmal angetretenen Formationen vor dem Grabmal des Unbekannten Soldaten die Verleihung von Kriegsauszeichnungen an Spanien⸗ und Albanienkämpfer vornahm. Nach ſeiner Rückkehr in den Palazzo Venezia wurden Muſſolini von einer nach vielen Zehntauſenden zählenden begeiſterten Menge immer neue Kundgebungen bereitet, ſo daß der Duece ſchließlich dem ſtürmiſchen Drän⸗ gen nachgeben und ſich wiederholt auf dem Balkon zeigen mußte. Dem immer lauteren Jubel der unüberſehbaren Menge gebot Muſſolini ſchließlich Einhalt, als er in kurzen, markigen und von ſtürmiſchem Beifall begleiteten Sätzen die Bedeutung des heutigen Tages auch für die Gegenwart wie folgt unterſtrich: n „Der 9. Mai iſt ein großer Tag in der Geſchichte des Baterlandes, ein Tag ſonnenklaren Sieges. Nach meinen Reden müßt Ihr Euch an mein Schweigen gewöhnen. Nur die Taken werden es brechen.“ „Meſſaggero“ unterſtreicht, daß das italieniſche Heer in den letzten Jahren gemäß dem kategoriſchen Imperativ des Duce„glauben, gehorchen, kämpfen“ ſeine Feuertaufe glän⸗ zend beſtanden habe. Während bereits neue Kriegsflammen über Europa loderten, ſtehe das italieniſche Heer noch Ge⸗ wehr bei Fuß.„Niemand kann und darf aus dieſer Hal⸗ tung willkürliche und ach it fe Schlußfolgerungen ziehen, denn Italiens Wehrmacht iſt ſtets bereit, in jedem Moment loszuſchlagen, falls es die Intereſſen des Landes erfordern. Das italteniſche Heer iſt mehr denn je geiſtig und mit den Waffen bereit, die Befehle des Königs und des Duce für eine größere Zukunft des Vakerlanda⸗ auszuführen.“ Neue Taten der Luftwaffe U-Boot vernichtet, Transporker verſenkt. Berlin, 9. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutſche Kampfflugzeuge griffen feindliche Seeſtreit. kräfte bei Narvik an. Dabei wurde ein Transporter von 7000 Tonnen durch eine Bombe mittleren Kalibers zum Sinken gebracht. 5 5 Nördlich von Narvik griffen Kampfverbände wiederholt in den Erdkampf ein, belegten Marſchkolonnen mit Bomben und bekämpften feindliche Bakkerieſtellungen. Die Luftwaffe vernichtete im Skagerrak ein feindliche U-Boot durch Bombentreffer. An der Weſtfronk verlief der Tag ruhig. * Franzöſiſcher Kreuzer ſchwer beſchädigt Ein ſpätes Eingeſtändnis. Berlin, 9. Mal. Die franzöſiſche Preſſe gibt ſehf kleinlaut zu, daß der franzöſiſche Kreuzer„Emile Berlin“ vor Namſos durch die Angriffe der deulſchen Luftwaffe ſchwer beſchädigt worden iſt. Dieſer Kreuzer lief 1933 vom Stapel und hat eine Wa ſerverdrängung von 5886 Tonnen. Er iſt beſtückt mit neun 15.2⸗em⸗Kanonen, vier g⸗em⸗Flak, acht 3.7⸗em⸗Flak, ſechz Fla⸗MG und ſechs Torpedo⸗Ausſtoßrohren. Er führt 200 Minen und zwei Flugzeuge mit ſich. Die Stärke der Be⸗ ſatzung beträgt 567 Mann. Eine Bombe ſchweren Kalibers traf das Hinterdeck des Kreuzers und durchſchlug das Schiff. Die Beſchädigung ſſt ſo ſchwer, daß der Kreuzer für die franzöſiſche Kriegs, marine auf lange Zeit, wenn nicht ganz ausfällt. „Es war eine panikartige Flucht“ Stockholm, 9. Mai. Der Korreſpondent der Zeitung „Stockholm Tidningen“ gibt die Erzählung von Flüchtlingen aus Namſos über den Abzug der engliſch⸗franzöſiſchen Truppen wieder. Bis zum letzten Augenblick wußten, wie aus dieſen Erzählungen hervorgeht, die Soldaten nichtz von dem beabſichtigten Abrücken. Wie ein Blitz wirkte die Nachricht von dem Abmarſch auf ſie. Bei Einbruch der Nacht flohen die Engländer aus ihren Stellungen zu dem zerſtörten Hafen hin, wo zwei große Kriegsſchiffe ſie er⸗ warteten. Auf ihrem Wege warfen ſie ihre Helme, ihre Torniſter und andere Ausrüſtungsgegenſtände von ſich. Ez war eine panikartige Flucht. Die Geſamtzahl der Englän⸗ der, die von Namſos flüchteten, beträgt 3— 4000. Englän⸗ der ſowohl wie Franzoſen ließen ihre ganzen Verpflegungs⸗ vorräte zurück. Deutſche Pioniere ſtellen Bahnen wieder her Deutſche Eiſenbahnpioniere haben in Norwegen die dortigen Eiſenbahnſtrecken in größerem Umfange wieder hergeſtellt, ſo daß bereits jetzt die Mehrzahl der Hauptyer⸗ bindungsſtrecken wieder benutzbar iſt. Wie umfangreich der Einſatz dieſer deutſchen Spezialtruppen bisher ſchon ge⸗ weſen iſt, zeigt die Tatſache, daß die deutſchen Eiſenbahn⸗ pioniere bisher 2000 km Strecke zum Verkehr freigegeben haben. Sie haben allein über 700 Meter Eiſenbahnbrücken wieder hergeſtellt. Großherziger Akt des Führers Den gefangenen norwegiſchen Soldaten die Freiheit wi dergeſchenkt.— Ihr Verhalten war offen und ehrlich. DNB Berlin, 9. Mai. Der Führer und Oberſte W fehlshaber der Wehrmacht hat an den Oberbefehlshaber der deutſchen Truppen in Norwegen heute folgenden Befehl erlaſſen: i „Entgegen dem Willen des deutſchen Volkes und ſeine Regierung haben König Haakon von Norwegen und ſeln Kabinett zum Kriege aufgefordert. In dieſem Kampfe kong, ten folgende Feſtſtellungen gemacht werden: Anläßlich dez Krieges im Oſten wurden von den Polen deutſche Solda“ ken, die das Unglück hatten, verwundet oder unverwunde⸗ in ihre Hände zu fallen, meiſt in der grauſamſten Welt mißhandelt und zu Tode maſſakriert. Zum Unterſchied muß von der norwegiſchen Armee feſtgeſtellt werden, daß ſich in ihr nicht ein Fall einer ſolchen entwütd. genden Entartung der Kriegsführung gezeigt hat. Der norwegiſche Soldat hat alle feigen und hinkerliſl⸗ gen Mittel, wie ſie bei den Polen an der ae ee waren, verabſcheut. Er hal offen und ehrlich gekämpft un unſere Verwundeten und Gefangenen nach ſeinem beſlen Vermögen anſtändig behandelt, geachtet und verſorgt. Die Zivilbevölkerung hal eine ähnliche Haltung bewieſen. 8e beteiligte ſich nirgends am Kampf und nähm ſich in füt⸗ ſorglicher Weiſe unſerer Verletzten an. Ich habe mich daher entſchloſſen, in Würdigung dieſer Umſtände die Genehmigung zu erteilen, die gefangenen norwegiſchen Soldaken wieder in Freiheil zu ſetzen. Nur die Berufsfoldaten müſſen ſolange in Haft behalten werden, bis die ehemalige norwegiſche Regierung ihren Aufruf zun Kampfe gegen Deulſchland zurückgezogen hal oder bis ſich Offiziere und Soldaten durch feierliches Ehrenwort im Ein. zelnen verpflichten, unter keinen Amſtänden an weiteren Kampfhandlungen gegen Deutſchland keilzunehmen.“ Oeutſche Großmut D. Die Freilaſſung der gefangenen norwegiſchen Soldaten ſtellt einen Akt ritterlicher Großmut dar, der zweifellos bei der norwegiſchen Bevölkerung lebhaften Wi⸗ derhall finden und den letzten vielleicht vorhandenen Zwei fel an der Ehrlichkeit der deutſchen Schutzaktion nehmen wird Der Führer konnte dem norwegiſchen Heer das ehrende Zeugnis ausſtellen, daß es den Kampf in ehrlicher und anſtändiger Form geführt hat. Während die Polen in tieriſcher Roheit deutſche Gefangene und Verwundete miß⸗ handelten und zu Tode quälten, haben die Norweger ihren deutſchen Gegnern, die in ihre Hand fielen, eine anſtändige Behandlung zuteil werden laſſen und für die Betreuung der Verwundeten in jeder Hinſicht geſorgt. Der Führer hat deshalb dieſes anerkennenswerte Ver halten durch ſeine vorbildliche Großmut belohnt, indem er die während der letzten Kämpfe in unſere Hand gefallenen norwegiſchen Soldaten wieder in Freiheit geſetzt hat Dieſe edelmütige Handlung wird zweifellos über die Grenzen Norwegens hinaus in der ganzen Welt Anerkennung und Bewunderung finden. ue, oländiſches Schi aberfüung Wie aus Pmuden vichtet wird, iſt das Fiſchereifahrzeng„Glorſg“, beheimate . Katwifk überfällig“ Man beffürchtet, daß das Schiff all eiy“ Mine gelaufen und geſunken iſt. gen jeder ther der ge⸗ ahn⸗ eben icken Kurzmeldungen ver Juhrer empfing Bokſchafter Aktolico zur Verabſchiedung Berlin. 10. Mai. Der Führer empfing geſtern in der Neuen Reichskanzlei den von ſeinem Berliner Poſten ſchei⸗ denden Kgl italieniſchen Botſchafter Dr. Attolico und Frau Attolico zur Verabſchiedung. Berlin, 10. Mai. Zu Ehren des aus Berlin ſcheidenden Königlich Italieniſchen Botſchafter Attoliſo und Frau Attolico gab der Reichsaußenminiſter von Ribbentrop am Donnerstag ein Frühſtück in kleinem Kreis, an dem Mitglieder der italieniſchen Botſchaft, Herren des Auswär⸗ tigen Amtes ſowie einige weitere Perſönlichkeiten teil⸗ nahmen. Italiens Kulturminiſter in Berlin Berlin, 9. Mai. Der italieniſche Miniſter für Volkskul⸗ tur, Aleſſandro Pavolini iſt am Donnerstagmit⸗ tag als Gaſt des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, in Berlin eingetroffen. Er mird hier u. a. an der deutſchen Erſtaufführung des Schau⸗ ſpiels„Cavour“ von Benito Muſſolinf und Giovacchino Forzano teilnehmen, das das Staatliche Schauſpielhaus an⸗ läßlich des Jahrestages der Gründung des römiſchen Im⸗ periums in feſtlichem Rahmen der deutſchen Oeffentlichkeit übergibt. Reichsminiſter Dr. Goebbels hieß Miniſter Pavolini bei ſeiner Ankunft auf dem Anhalter Bahnhof auf das herzlichſte willkommen. Zur Begrüßung waren Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich, ferner ſämtliche Abteilungsleiter des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, als Vertreter des Auswärtigen Amtes der Leiter der Kul⸗ turpolitiſchen Abteilung, Geſandter v. Twardowfki, mit an⸗ deren Herren erſchienen. Erſtes Arbeitsmaidenlager im Protektorat eröffnet. Iglau, 9. Mai. In Deutſch⸗Gießhübel, einer uralten deutſchen Bauerngemeinde der Iglauer deutſchen Volksin⸗ ſel an der böhmiſch⸗mähriſchen Grenze, wurde unter Teil⸗ nahme des Reichsprotektors in Böhmen und Mähren, Frhr. 9 Neurath, und des Reichsarbeitsführers Hie rl, das erſte deutſche Arbeitsmaidenlager im Protektorat feierlich eröffnet. Manches Unrecht ſei wieder gutgemacht worden, ſo führte Reichsprotektor v. Neurath in einer Anſprache im Hinblick auf die deutſche Volkstumsarbeit aus; weitere Fragen harrten noch der Löſung, ſobald der Kampf, in dem wir ſtehen, ſiegreich durchgefochten iſt. Aegypten im Banne der Aggreſſionspläne. Rom, 9. Mai. Nach einer Meldung des„Giornale d'Italia“ aus Kairo erklärte Miniſterpräſident Ali Maher Paſcha vor Vertretern der ausländiſchen Preſſe, daß die in Aegypten getroffenen„Sicherheitsmaßnahmen“ nichts zu wünſchen übrig ließen. Er berichtete ferner, daß von der Weſtgrenze nichts Neues zu melden ſei. Die Verdunkelung wird in ganz Aegypten ſtreng durchgeführt. Zuwiderhond⸗ lungen werden ſtreng beſtraft. Vollſtreckung eines Todesurkeiles. Berlin, 10. Mai. Am 9 Mai 1940 iſt der am 3. Juli 1909 in Rhede geborene Theodor Nintemann hinge⸗ richtet worden, den das Sondergericht Dortmund am 4 April 1940 als Gewaltverbrecher wegen verſuchten Mor⸗ des zum Tode und dauerndem Ehrverluſt verurteilt hat. Der Verurteilte hatte ſchon früher einmal an einem Kinde ein Sittlichkeitsverbrechen begangen. Die Zuchthausſtrafe, die er dafür erhielt, hat nichts genutzt Jetzt hat er wieder einem achtjährigen Mädchen einen— im letzten Augen⸗ blick durch die Mutter des Kindes verhinderten— Luſt⸗ mordverſuch begangen Dafür iſt er mit dem Tode beſtraft, Berlin. Der Königlich Däniſche Geſandte in Perlin, Kammerherr Herluf Zahle, iſt nach Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Geſandtſchaft wieder übera)mmen. Weimar. Das neue Amt der Reichsjugendführung „Bauerntum und Oſtland“ verſammelte die Bauerntums⸗ beauftragten und Landdienſtreferenten der Hitlerjugend zu einer mehrtägigen Arbeitstaaung in Finſterbergen im Thüringer Wald. a Mailand. Die italieniſche Preſſe geißelt mit Entrüſtung die neuen Störungsverſuche durch eine Flut von Falſch⸗ meldungen. Es iſt immer wieder der bereits ſattſam be⸗ kannte Schwindel von den deutſchen Angriffsabſichten ge⸗ gen Holland. Der„Corriere della Sera“ beweiſt an Hand von Tatſachen, daß der Alarm in Holland eine Folge der anglo-franzöſiſchen Manöver geweſen ſei. Rom. Das bisher aus Skandinavien nach Aegupten ge⸗ lieferte Zeitungspapier iſt ſo knapp, daß lach jüngſten Preſſemeldungen die derzeitigen Preiſe 300 v. H. über dem Vorkriegspreis liegen. 5 Madrid. Infolge des akuten Getreidemangels in Spa⸗ nien hat ſich Portugal zur ſofortigen Lieferung bon 10 000 Tonnen Weizen und 6000 Tonnen Mais bereit erklärt Es handelt ſich um Vorauslieferungen auf Grund des kürzlich getroffenen Handelsabkommens. 5 Bukareſt. Durch Miniſlerratsbeſchluß wurde die rumä⸗ niſche Nationalbank ermächtigt das bei ihr hinterlegte Gold der ehemaligen Polniſchen Bank zu blockieren und es zur Verrechnung für von Polen an Rumänien geſchuldete Be⸗ träge zu verwenden. 5 8 Waſhington. Das Marineminiſterium teilt mit, daß die USA ⸗Schlachtflotte auf unbeſtimmte Zeit in hawaiiſchen Gewäſſern bleiben wird. Japan iſt wachſam Arita über Japans Außenpolitik. Tokio, 9. Mai In einer Anſprache vor der Konferenz der japaniſchen Provinzpräfekten gab Außenminiſter Arita einen Ueberblick über die Außenpolitik der Regierung. Er beleuchtete u. a. die Bemühungen der Regierung, der neuen chineſiſchen Zentralregierung unter Wangtſchingwei ihre Unterſtützung angedeihen zu laſſen, ferner den Willen der Regierung, ſich aus der europäiſchen Kriegspolitik heraus⸗ zuhalten, dann die europäiſche Lage unter beſonderer Be⸗ rückſichtigung der Kriegsereigniſſe und die Frage des Sta⸗ tus quo in Niederländiſch⸗Indien, über die er ſich erſt vor drei Wochen ausführlich äußerte. 5 Zur Entwicklung des europäiſchen Krieges erklärte Aria, daß dieſer von verſchiedenen Geſichtspunkten aus die ernſthafteſte Aufmerkſamkeit Japans beſonders in ſeinen Auswirkungen auf Oſtaſien erheiſche, aber es brauche des⸗ halb keine Aenderung in Japans grundſätzlicher Politik der Nichteinmiſchung in den europäiſchen Krieg und deshalb auch keine Aenderung ſeiner Außenpolitik zu erfolgen. Die Regierung überwache genaueſtens die Entwicklung der europäiſchen Situation beſonders im Hinblick darauf, ob Oſtaſien in Mitleidenſchaft gezogen werde. Er hoffe, daß ſeine Erklärungen zur Stabiliſierung der Verhältniſſe in Oſtaſien beitragen würden. 5 Neue Marſchälle in Rußland Zuſammenfaſſung in der Leitung der Sowjetarmee. i DN Moskau, 8. Mat. Amtlich wurde eine Reihe wich⸗ tiger Veränderungen im Aufbau und in der Leitung der Sowjetarmee bekanntgegeben. Marſchall Woroſchilow iſt zum Präſidenten des Komi⸗ tees für Landes verteidigung 5 Volkskommiſſariat der Sowjetunion ernannt worden und gleichzeitig zum Stell- verkretenden Präſidenten des Kakes der Volkskommiſſare unker Entbindung von ſeinen bisherigen Amkspflichten als Kriegskommiſſar. 5 Woroſchilow hat ſeit dem Jahre 1925 ununterbrochen an der Spitze des ſowjetiſchen Militärweſens geſtanden, als Präſident des damaligen„Revolutionären Kriegsrates“, als Volkskommiſſar für die Landesverteidigung und nach der Aufteilung dieſes Volkskommiſſariats in ein Kriegskommiſ⸗ ſarſat und ein Kriegsmarinekommiſſariat als Kriegskom⸗ miſſar. Bei dem neuen Komitee für Landesverteidigung, deſſen Leitung Woroſchilow jetzt übernimmt, handelt es ſich offenbar um ein neugeſchaffenes Organ, das die bisher beſtehenden Oberſten Kriegsräte des Heeres und der Kriegsmarine entweder erſetzt dürfte. Zum Nachfolger Woroſchilows als Kriegskommiſ⸗ ſar der Sowjetunion wurde der bisherige Oberbefehlshaber des Kiewer Beſonderen Militärbezirks, Armeekommandant Erſten Ranges Timoſchenko, ernannt. Der neue Kriegskommiſſar zählt ſeit Jahren zu den hervorragendſten Generälen der Sowjetarmee. Er hatte früher hohe Kom⸗ mandopoſten im Kaukaſus und ſeit 193, in der Ukraine bekleidet Anfang 1938 übernahm Timoſchenko, der ſeit dem gleichen Jahre Präſidialmitglied des Oberſten Sowjets der ÜdSSg iſt, das Oberkommando im Kiewer Militärbezirk. Gleichzeitig mit ſeiner Ernennung zum Kriegskommiſſar der Sowjetunion erhielt Timoſchenko den Titel eines Mar⸗ ſchallss der Sowjetunion. In den Marſchallsrang wurden ferner erhoben: der ſtellv Verteidigungskommiſſar Kulik und der Chef des Generalſtabes der Sowjetarmee, Schapoſchnik o w Badiſche Chronit Heidelberg.(Deutſcher Frühling in Brauch⸗ tum und Kunſt.) Die Lehrſtätte für Deutſche Volks⸗ kunde und der Heidelberger Kunſtverein veranſtalten in den Räumen des Kurpfälziſchen Muſeums eine Ausſtellung„Deut⸗ ſcher Frühling in Brauchtum und Kunſt“, die am Pfingſt⸗ ſonntag um 11 Uhr eröffnet werden wird. Wilhelmsfeld b. Heidelberg.(Tödlicher Sturz vom Rad.) Der 14jährige Sohn Erwin des Schreiners Peter Junghans ſtürzte an einer ſteilen Stelle im Walde ſo unglück⸗ lich von ſeinem Fahrrad, daß er nach ſeiner Einlieferung in das Akademiſche Krankenhaus Heidelberg ſeinen Verletzungen erlag. () Pforzheim.(Betrügeriſcher Sammler.) Die Strafkammer verurteilte einen jungen Burſchen aufgrund der Volksſchädlingsverordnung wegen Betrugs, Urkundenfälſchung und Vergehens gegen das Waffengeſetz zu 16 Monaten Ge⸗ fängnis. Er hatte bei Angehörigen von Einberufenen Bei⸗ träge kaſſiert, die garnicht fällig waren, auch in 62 Fällen eine Straßenſammlung für Hinterbliebene oder Ehefrauen von Soldaten gemacht und dabei 40 Mark eingeſteckt, ſchließ⸗ lich foniſch von Geſchäftsleuten Opfer für eine Weihnachts⸗ feier erſchwindelt und darüber Quittungen mit falſchem Namen gegeben. Schließlich trug er unzuläſſigerweiſe einen Revolver. () Freiſtett b. Kehl.(Vom Laſtwagen erfaßt und getötet.) Als der 66jähxige Schmiedemeiſter Karl Waag mit ſeinem Fahrrad auf dem Wege nach Rhein⸗ biſchofsheim war, traf er am Bahnübergang mit dem Lokal⸗ bahnzug und einem Laſtwagen zuſammen. Er wurde von dem Loſtwagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod oder zuſammenfaſſen kurz darauf eintrat. O Achern.(Gaſtſtätten an einem Tag geſchloſ⸗ ſen.) In einer Verſammlung der Gaſtſtättenbeſitzer Acherns wurde beſchloſſen, die Gaſtſtätten jeweils einen Tag in der Woche zu ſchließen. O Villingen.(Fünf Villinger über 90 Jahre alt.) Villingen hat gegenwärtig fünf Einwohner, die ein Lebensalter zwiſchen 90 und 100 Jahre erreicht haben, was hier kaum ſchon einmal der Fall geweſen ſein dürfte. Vier dieſer älteſten Einwohner ſind Frauen und nur ein Mann befindet ſich darunter. Die älteſte Frau, Witwe Maria Käfer, wird heuer 97 Jahre alt und erfreut ſich noch guter Geſund⸗ heit, zwei weitere Frauen ſind 91 und 90 Jahre alt. Der Mann, Adolf Höld, Sattlermeiſter, vollendet demnächſt ſein 92. Lebensjahr und iſt der letzte Altveteran von 1870701 in Villingen. () Hepbach b. Ueberlingen.(Tödlicher Sturz vom Nad.) Das neunjährige Töchterchen des Hauptlehrers Schell ſtürzte mit dem Fahrrad auf einer ſteflabfallenden Straße und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, der wenige Stunden ſpäter den Tod herbeiführte. Badiſche Dienſtesnachrichten. Ernannt: Zum Studienaſſeſſor der Studſenreferendar Herbert Krieger aus Heidelberg; Aſſeſſor für das künſtleriſche Lehramt Walter Boeckh zum Zeichenlehrer am Kurfürſt⸗ Friedrich⸗Gymnaſium in Heidelberg; Lehrer Robert Moos (Rheinfelden) zum Hauptlehrer in Lienheim; die Gendarmerie⸗ hauptwachtmeiſter Hermann Horſch in Tauberbiſchofsheim, Hermann Kranzer in Neuhauſen, Albert Kröz in Leimen zu Gendarmeriewachtmeiſtern; a. p. Regierungsaſſiſtent Hans Schneider beim Landratsamt Mosbach zum planmäßigen Negierungsaſſiſtenten. g Eine Folge der Aggreſſionspläne. Amſterdam, 10. Mai. Aus London wird gemeldet, daß in England nunmehr wieder acht Jahrgänge aufgeru⸗ fen worden ſeien, ſich zur Regiſtrierung zu melden. Es handle ſich um die 28⸗ bis 36fährigen, die im Laufe eines Monats einberufen werden ſollen. In London legt man dieſe iEnberufungen als eines der Ergebniſſe der Unter⸗ hausdebatte aus, die Zeugnis vom verſtärkten Kriegseinſatz abgelegt habe. 5 () Durmersheim.(Römerfunde.) Bei Arbeiten in der Sandgrube am Heilwald wurden intereſſante Funde gemacht, die als Beigabe zu drei Römergräbern aus dem 2 Jahrhundert n. Chr. zu betrachten ſind. Es handelt ſich um J die wohl als Grabeinfaſſung gedient hatten, ſowie mehrere tellerähnliche Gefäße, die zum Teil gut erhalten ſind; in einem der Töpfe befand ſich auch eine Glasflaſche, die jedoch nur in zerbrochenem Zustand geborgen werden konnte. Außerdem fand ſich neben den Brandreſten eine Fibel aus Bronze und ein Teil einer Gürtelſchnalle aus dem gleichen Metall. Die Funde wurden dem Landesarchio in Karlsruhe überwieſen. Aus den Nachbargauen Frankenthal.(Gefängnis für Pſeudo⸗Ita⸗ liener.) Das Amtsgericht verurteilte den 19jährigen Hermann Thun aus Ludwigshafen wegen Arbeitsverweige⸗ rung und Betruges zu neun Monaten Gefängnis. In trai⸗ ningsanzugähnlichem Gewand, ein Schiffchen d la Faſchiſta auf dem Ohr, hatte er nach ſeiner Landung in Frankenthal eine Kolonne Jugendlicher angeſprochen und den wunden⸗ bedeckten Abeſſinjenkrieger markiert, daraufhin Geldzuwen⸗ dungen, Verpflegung uſw. erhalten, bis er ſich durch ſeine pfälziſchen Brocken im Hemshöfer Akzent verdächtig machte, worauf die Kriminalpolizei Herrn„Umberto Simoni aus Milano“ unter die Lupe nahm und aus dieſer mißratenen italieniſchen Zwiebel den echten Pfälzer herausſchölte wo⸗ bei auch der Ausreißer von ſeiner Arbeit auf der Reichs⸗ autobahn zutage trat, der dort mit ſeinem Italienertum von den Arbeitskameraden Geld erſchwindelt hatte. Becherbach.(Vom Miſtwagen überfahren) Auf der Heimfahrt vom Felde fiel der 53 Jahre alte Jakob Schwab ſo unglücklich vom Miſtwagen, daß er unter die Räder kam. Der Verunglückte iſt an den erlittenen Ver⸗ letzungen bald darauf geſtorben. Wiesbach.(Todesſturz eines Betrunkenen) Ein hieſiger, als Trinker bekannter Mann, betränk ſich in Eppelborn wieder einmal bis zur Sinnloſigkeit. Auf dem Heimweg ſtürzte der Mann ſo ſchwer, daß er einen Schädel⸗ bruch erlitt und noch in der gleichen Nacht ſtarb. Praunheim.(Beide Beine verloren.) An der Niddabrücke ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Ein Maite geriet in die Maſchinerie eines Baggers, wobei ihm beide Beine abgequetſcht wurden. Bad Orb.(Beſtimmt nicht das richtige Ver⸗ ſteck.) Spargelder ſoll man der Kaſſe und den Geldinſtitu⸗ ten anvertrauen. Dieſe Lehre wird nunmehr auch ein funger Mann aus einem Speſſartorte doch für richtiger halten, als den von ihm eingeſchlagenen Weg, ſein gutes Geld zu depo⸗ nieren. Er hatte während ſeiner Einberufung ſeine Finan⸗ zen der„Sicherheit halber“ von der Raiffeiſenkaſſe geholt und ſie an einem Platz untergeracht, wo ſie auch das geſchick⸗ teſte Späherauge nicht hätte finden können— nämlich in einer Mauerritze ſeines väterlichen Anweſens. Leider fanden in den klangen Wintermonaten Mäuſe das Verſteck und das Geld. Ein Schein nach dem anderen zerfiel in Krümel, bis zuletzt gar nichts mehr da war und die ganze nette Summe bis auf einige Schnitzel, mit denen man nichts mehr anfan⸗ gen kann, aufgezehrt war. — Schorndorf.(Ein oft beobachteter Unfug.) Faſt täglich kann man in Ortſchaften mit abſchüſſigen Straßen Jungen begegnen, die ſich auf kleinen Fahrzeugen, insbeſon⸗ dere Handwägelchen, ſitzend ohne jede Rückſicht auf den übrigen Verkehr die Straße hinabtrudeln laſſen. So hat ſich auch hier ein achtjähriger Schüler am Abend auf den Rand ſeines Leiterwägelchens geſetzt, um eine ſteile Straße hinabzufahren. Als ihm dann in einer Kurve ein Laſtwagen begegnete, wurde er unſicher, wollte ſchnell noch abſpringen, geriet aber unter den Laſtwagen und erlitt erhebliche Ver⸗ letzungen, die ſeine Aufnahme im Kreiskrankenhaus notwendig machten. Natürlich hätte ſein Leichtſinn ebenſogut ihm das Leben koſten können. — Kappishäuſern, Kr. Nürtingen.(Schwerer Sturz vom Rad.) Auf der Fahrt zum Arbeitsplatz ſtürzte ein Arbeiter aus Kappishäuſern auf der kurvenreichen Weinberg⸗ ſtraße in Metzingen von ſeinem Fahrrad und blieb mit einem ſchweren Schädelbruch liegen. — Rohedorf, Kr. Horb.(D urch Steinſchlag ver⸗ unglückt.) Während die Traubenwirtin Weigert an einer Berghalde mit dem Wegtragen von Reiſigbündeln beſchäftigt war, löſte ſich an dem ſteilen Hang ein Stein und traf die Frau im Geſicht, ſodaß ſie einen Schädelbruch und eine Split⸗ terung der Backenknochen davontrug. Kulmbach, 9. Mai Anläßlich der Verleihung von Schutz⸗ wall⸗Ehrenzeichen auf der Plaſſenburg dem Frontarbeiter⸗ Erholungsheim, machte Reichsminiſter Dr. Todt grund⸗ ſätzliche Ausführungen über das Weſen des deutſchen Fkontarbeiters. Am Weſtwall ſei ein neuer deutſcher Ar⸗ beitertyp entſtanden, der in treueſter Kameradſchaft mit den Soldaten als Schützer der Heimat draußen an der Grenze ſtehe. Wie dieſer ſei der Frontarbeiter ſtündlich be⸗ reit das höchſte Opfer zu leiſten und ſein Leben einzuſetzen. Dr. Todt ſprach weiter von der geſchichtlichen Entſcheidung des Führers, daß nun außer den Soldaten auch Front⸗ arbeiter mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet werden können. Das ſei eine beſondere Ehre, aber es ergäbe ſich daraus auch eine beſondere Verpflichtung der am Weſtwall eingeſetzten Männer. Der Führer habe den Einſatz des Weſtwallarbeiters ſchon ſeinerzeit durch eine Auszeichnung, das Schutzwall⸗Ehrenzeichen, gewürdigt. In keinem der ſogen. demokratiſchen Länder habe es jemals einen ſolchen für den Arbeiter beſtimmten Orden gegeben. Dem Führer ſei es vorbehalten geblieben, den Frontarbeiter als Re⸗ präſentanten des deutſchen Arbeiters in dieſer Form zu ehren. „ Ein blinder Rehbock. In Hebenshauſen erſchien in der Dorfſtraße ein Rehbock, rannte gegen einen Gartenzaun und nahm dann ein Kind an, ſodaß es Verletzungen davontrug. Man fing des Tier ein und entdeckte, daß es blind war. Der benachrichtigte Jagdpächter ließ es den weidgerechten Tod finden. Auf dem Feld vom Blitz erſchlagen. Die 19jährige Bauerntochter Roſa Fehr aus Meggen, Gemeinde Gbttlis⸗ hofen, wurde vom Blitz getroffen und war ſofort tot. Sie war mit ihrem Vater auf dem Felde mit der Ackerwalze tätig. Das vor der Walze gehende Pferd wurde ebenfalls durch den Blitzſchlag getötet. „ Gräßlicher Tod im Aufzug. Der Meiſterkäſer Franz Herkomer in Obergermaringen war mit der Beförderung von Milchkannen durch den Aufzug beſchäftigt. Als er ſich in eines der Aufzugfächer neigte, um Kannen einzufüllen, geriet der Aufzug in Bewegung. Herkomer wurde mitgeriſſen und buch⸗ ſtäblich in der Körpermitte abgeknickt. Der Tod des gräßlich Verunglückten trat auf der Stelle ein. 2 s Kind im Regenfaß ertrunken. Im Dörfchen Doveren vergnügte ſich ein zweijähriger Junge allein auf dem Hofe und kletterte dabei auch an einem Regenfaß hoch, das über einen halben Meter aus der Erde ragte. Das Kind bekam das Uebergewicht und ſtürzte in die mit Waſſer gefüllte Tonne die nicht abgedeckt war. Als man das Unglück be⸗ merkte war das Kind bereits tot. es Beim Paddeln ertrunken. Infolge hohen Wellengan⸗ ges kenterte bei Percha am Nair 8 See ein Faltboot, in dem ſich der 19 Jahre alte Walter Schmidt aus München befand. Es war die erſte Faltbootfahrt. die der Fahrer un⸗ ternommen hatte. Der Verun lückte war am Schwimmen be⸗ hindert, da ihm bor einigen Wochen erſt ein Bein amputiert wurde und er eine Protheſe 11 Der Kaufmannslehrling Genzberger, der von ſeinem Faltboot aus das Unglück beoh⸗ achtete, verfuchte den im Waſſer treibenden Schmidt zu ret⸗ ten, mußte aber den Rettungsverſuch ſchließlich Angehen da der ſchon dem Ertrinken nahe Schmidt ihn ſelbſt in die Tiefe zu ziehen drahte. 5 8 1 * 4 4 4 g 1 * 1 ** 1 2 * * 7 * 8 — . . 9 1 1— 88 * ö 10 1 3 0 5 — 1 oltale uudocliau Heute Wiedereröffnung des Seckenheimer echlößchens Das althiſtoriſche Seckenheimer Schlößchen, das im Jahre 1768 der kurpfälziſche Staatsrat Joh. Georg von Stengel als prächtiges Barockſchlößchen errichten ließ, wird, nachdem es neu renoviert wurde, heute wieder eröffnet werden. Ein von dem Erbauer ſelbſt gefertigtes Bild der Parkanlage zeigt uns heute noch, mit welcher Sorgfalt der herrliche Garten angelegt wurde, den eine ſti ſlvolle Frei⸗ treppe zum Neckar anſchloß. aus, der in den letzten Jahren angegliedert wurde, und von den ſchönen Gartenteraſſen bietet ſich ein herrlicher Blick nach dem Odenwald und Bergſtraße. Geſtern nach⸗ mittag war eine offizielle Beſichtigung durch Stadtverwal⸗ tung und geladener Gäſte. Unter anderen konnten Bürger⸗ meiſter Walli, Stadtrat Hoffmann, Amtsrat Kleemann, Dr. Kippnaßer vom Straßenbauamt, Amtmann Bühler, Oberinſpektor Walz, Dr. Vollmer vom Rechnungsprüfungs⸗ amt, Dr. Chlebowsky von der Stadtverwaltung, Oberbau⸗ rat Müller, Baurat Beck und Oberbauing. Lapp ſowie der ſtellv: Ortsgru Bei dem ſtattgefu daß die Räume der enen Rundgang konnte man feſtſtellen, t entſprechend neu renoviert wurden. örtliches Vermächtnis iſt neu ausge⸗ ſtaltet worden, das Nebenzimmer mit ſeinem Blick auf den Garten ladet jetzt zum Verweilen ein und der große Schloß⸗ faal wird wohl vorläufig Samstags und Sonntags ſeine Anziehungskraft für Tanzluſtige nicht verfehlen. Bei dem Rundgang erklärte der Wirt und Gaſtgeber H. Schwarze unter anderm, daß er neben dem Fremden⸗ beſuch großen Wert darauf legt, daß ſich namentlich die Seckenheimer im Schlößchen wohl fühlen; darum ſoll auch der Stammtiſch wieder ſeinen Ehrenplatz haben. Im An⸗ ſchluß an die Beſichtigung fand im Nebenzimmer des Schlof⸗ ſes ein kleiner Imbiß ſtatt, wobei zwiſchen Stadtverwal⸗ kung und Gaſtgeber herzliche Worte ausgetauſcht wurden. Die Bauernſtube als Aus dem Gerichtsſaal. Die Sammlerin mit dem Heftchen. Ende April nahm eine noch nicht ermittelte Frau mit Mannheimer Mundart in der Oſtſtadt, angehlich im Auftrage der NS V., für Kriegs⸗ witwen unerlaubt Geld⸗ und Kleiderſammlungen vor und trug die cheinheilig in ein blaues Heftchen ein, wobei ſie ern erzählte, daß im einzelnen 10 bis 35 Mark gespendet würden. Sie iſt 25 bis 30 Jahre alt, 1,60 m groß und ſchlauk, hat längliches, blaſſes Geſicht, dunkelblonde Haare, braune Augen, ſchadhafte Zähne, trug hellen Gabar⸗ deckung. Die Kriminalpoli⸗ dinemantel und ging ohne Kopfbe zei fahndet nach ihr. Verbrechen aus Liebe. Wegen Urkundenfälſchung, Be⸗ trugs⸗ und Erpreſſungsverſuch wurde nach einem tadelfreien Vorleben die 27jährige Ehefrau Marig D. in Mannheim zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Als 19⸗Jährige hatte ſie ihren jetzigen Mann kennengelernt, aus Liebe zu ihm die katholiſche Religion angenommen und dann aus der Angſt⸗ vorſtellung, ihn an eine andere zu verlieren, ſeinem Geldbedarf mit der Angabe Vorſchub geleiſtet, daß ſie noch 6000 Mark von daheim zu erwarten habe. Als der Mann im Vorfahre Gelegenheit hatte, ſich als Teilhaber ſelbſtändig zu machen, Und ſie nun drängte, ſich ihr„Guthaben“ auszahlen zu laſſen, benutzte ſie das Abſcheiden des Pfarrers, dem Pfarramt mit⸗ zuteilen, daß ſie die dem Pfarrer geliehenen 6500 Mark jetzt dringend zurückbenötige. Zu dieſem Zweck fälſchte ſie eine Darlehensurkunde mit der Anterſchrift des Pfarrers, die ſie an Hand einer ihr zugänglichen Namensunterſchrift möglichſt Vom Balkon des Schloßſaales ppenleiter Marzenell begrüßt werden. ähnlich herſtellte. In ihren Zuſchriften drohte ſie, ber Nicht⸗ erfüllung ihrer Forderung die„Oeffentlichkeit“ zu unterrichten. Aeberführt, geſtand ſie ein,„alles aus Liebe“ zu ihrem Manne getan zu haben. Reichszuſchüſſe für Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten an landwirtſchaftlichen Wohngebäuden und Wohnräumen in Grenzgebieten. Wie bereits in den Zeitungen veröffentlicht wurde, hat der Reichs⸗Arbeitsminiſter erneut verlorene Zuſchüſſe für die Erhaltung und Verbeſſerung des vorhandenen nraun ügung geſtellt. Die Mittel ſind vor⸗ Förderung von Inſtandſetzungs⸗ und an landwirtſchaftlichen Wohngebäuten ht dagegen für Arbeiten an bäuden, wie Ställe, Sche nen und dergl. Städtiſche Wohnhäuſer(Geſchoßbauten oder Eigenheime) müſſen bei dieſer Förderungsaktion ebenfalls zurücktreten. Inſtandſetzungsarbeiten ſind Arbeiten, die der Beſei⸗ tigung von Mängeln an Wohngebäuden dienen, wie Aus⸗ beſſerungen aller Art am Aeußeren und Innern eines Ge⸗ bäudes(Putzerneuerung, Dachumdeckung, Schönheitsinſtand⸗ ſetzungen uſw.) Als Ergänzungsarbeiten ſind Arbeiten an⸗ zuſehen, durch die der Wert des Wohngebäudes oder Wohn⸗ raumes auf die Dauer erhöht wird, z. B. Einbau von Elek⸗ trizitäts⸗, Gas⸗, Heiz⸗, Bade⸗ und Abortanlagen, Anſchluß an die Kanaliſation und dergl. Als Arbeit dieſer Art gilt auch die Pflaſterung von Hofflächen. Der Zuſchuß beträgt in der Regel 20 v. H. der Geſamt⸗ koſten, die mindeſtens 100 Mk. betragen müſſen; eine aus⸗ nahmsweiſe Erhöhung des Zuſchuſſes iſt in begründeten Einzelfällen möglich. Entſprechende Anträge ſind bei der Abteilung ſtädt. Wohnungsfürſorge, N 2, 4, 3. Stock Zimmer 3, unter Be⸗ nutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke, die dort erhältlich ſind, einzureichen. Der Antrag iſt vor Beginn der Arbei⸗ ten zu ſtellen. Nachträglich geſtellte Anträge werden nicht berückſichtigt. Mit der Ausführung der Arbeiten, die bis 31. Dezember 1940 beendet ſein müſſen, darf erſt nach der Erteilung des Vorbeſcheides begonnen werden; vorzeitig begonnene Arbeiten werden nicht gefördert. — Kurzſchriſt und Maſchinenſchreiben— einmal anders Nc. Die Gauwaltung der DA. ſchreibt uns: Einen Eiſenbahnwaggon Kohlen zu entladen, iſt ein tüchtiges Stück Arbeit. Doch, wer denkt daran, daß der Achtſtundentag einer Stenotypiſtin den gleichen Kraftaufwand erfordert? Iſt es da ein Wunder, wenn die Fachmänner in del Schreibmaſchi⸗ nenfabriken ſich tagaus, tagein den Kopf zerbrechen, wie ſie dem großen Heer der Schreiber und Schreiberinnen durch arbeitsſparende Einrichtungen die Bedienung ihres Arbeits⸗ gerätes erleichtern können? Wieviele Stenotypiſtinnen aber gibt es heute noch, die infolge mangelnder oder zu kurzer Ausbildung das Ziel der meiſterlichen Beherrſchung noch nicht erreicht haben? Beherrſchung der Maſchine allein genügt jedoch nicht, auch eine entſprechende kurzſchriftliche Leiſkung, die wichtigſten betriebswirtſchaftlichen Zuſammenhänge und vor allem die Sicherheit im Gebrauch der deutſchen Sprache runden das Bild einer vollwertigen Arbeitskraft ab. Die Deutſche Arbeitsfront, Abteilung für Berufserzre⸗ hung und Betriebsführung, zeigt den Weg hierzu in einer Arbeitswoche für Stenotypiſtinnen vom 19. bis 29. Mai 1940 im Schloß„Scheibenhardt“ bei Karlsruhe. Losgelöſt vom Alltag des Betriebslebens, wird hier in friſch⸗ fröhlicher Kameradschaft dem. Ziel der Leiſtungsſteigerung zu⸗ geſtrebt. Ausgleichsſport und Freizeitgeſtaltung ſorgen für Entſpannung, Ueber Teilnahmebedingungen geber ſämtliche Kreiswal ; SWal⸗ tungen der DA. Abt. für Berufserziehung und Betrieb. führung, Auskunft. Anmeldungen ſind umgehend dort ah zugeben. 5 Die Jagd im Mai Schußzeiten im Mai haben ab 16. Mai Rehböcke, bis zu 5 I if do Gand Mi- 57 e—— zum Mai wilde Kaninchen, Bl er, Haubentaucher Fiſch Rohrweihen, Sperber. Hühnerhabicht. Auch Auer hähne haben noch bis zum 15. Mai Schußzeit. In der Heide 0 etätigt vährend im Gebirge die Hähne erſt ſpäter alten 119 m Mai erlegt werden. Der Abſchuß wird durch den isjägermeiſter vorgeſchrieben. Der Jagdſchein weiſt zwar Beginn der Jagd auf Rehböcke auf den 16. Maſ hin; in eſem Jahr aber wird man infolge des ungewöhnlich ſtren⸗ gen Winters mit ſeinen hohen Verluſtziffern an Rehwild entweder den Abzugfinger ganz gerade halten müſſen oder aber nur ſolche Böcke ſchießen denen man anſieht daß ſie den kommenden Winter nicht durchmachen werden. Dies zu er⸗ kennen iſt ſehr ſchwer und im Zweifelsfall ſoll man den Ab⸗ ſchuß unterlaſſen Man wird mit ſeinem Hegeringleiter oder Kreisjägermeiſter den Bockabſchuß beſprechen der den Ah⸗ ſchußplan ſowieſo feſtlegt. Anſonſten muß im Mai wo das Jungwild geſetzt wird, heiligſte Ruhe im Revier herrſchen. Raubwild und Raubzeug muß kurz gehalten werden! Wild⸗ äcker, Salzlecken. Suhlen ſind in Ordnung zu halten und gn⸗ zulegen, wo ſie noch fehlen. Ende Mai iſt Laubheu als Win⸗ terfütterung zu ſammeln! 5 Lockerung des Tanzverbotes für die Pfingſtlage. Berlin, 9. Mai. Der Reichsminiſter des Innern hat in einem Runderlaß beſtimmt, daß die Vorſchriften der Po⸗ lizeiverordnung über Tanzluſtbarkeiten im Kriege, nach de⸗ nen öffentliche Tanzluſtbarkeiten vor 19 Uhr bis auf wei⸗ teres verboten ſind, für den 12. und 13. Mai d. J. nicht gelten. Demnach ſind öffentliche Tanzluſtbarkeiten während der Pfingſtfeiertage auch ſchon vor 19 Uhr zugelaſſen. . Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 9. Mai. Sämtliche Notierungen unverändert. Naunheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 10. Mai, Miete E 22 und 2. Sondermiete G 11:„Was kam denn da ins Haus“, Komddie von Lope de Vega. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Samstag, 11. Mai, Miete B 21 und 1. Sondermiete B 11:„Die Primanerin“, Luſtſpiel von Sigmund Graff. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Sonntag(pPfingſten), 12. Mai, Außer Miete:„Par⸗ ſival“, Bühnenweihfeſtſpiel von Richard Wagner. Ein⸗ b von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 17, Ende 22 15 * 5 Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag(Pfingſten), 12. Mai, Freier Verkauf— zum erſten Male:„Großer Herrauf kleiner Inſel., Luſtſpiel von Juſt Scheu und Peter Albert Stiller. An⸗ fang 20, Ende etwa 22 Uhr. Montag(Pfingſten), 13. Mai, Freier Verkauf:„Gro⸗ ßer Herr auf kleiner Inſel“, Luſtſpiel von Juſt Scheu und Albert Stiller. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Mittwoch, 15. Mai, Für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 7—9, 101103, 360 und Jugendgruppe Nr. 1—1700, Gruppe D Nr. 1 600. Gruppe E freiwillig Nr. 1— 900:„Palm“, Drama von Walter Oſterſpey Anfang 19.30, Ende 21.15 Uhr. Amtliche Bekanntmachung der 6tadt Mannheim.. Verhauf von Geefiſchen. Erfreulicherweiſe werden die Zufuhren an Seefiſchen wieder reichlicher. Da die zur Verfügung ſtehende Menge ausreicht, um den größten Teil der in den Kundenliſten eingetragenen Haushaltungen mit friſchen Seefiſchen zu verſorgen, findet ab Freitag, den 10. Mai 1940, ab 8 Ahr ein weiterer Verkauf von Seefiſchen in ſämt⸗ lichen zugelaſſenen Fiſchfachgeſchüften ohne die bis⸗ herigen Beſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt alſo ohne Rüchficht auf die Rummer des weißen Kundenausweiſes. Mit Rückſicht darauf, daß Fiſche ein ſehr wert⸗ volles Rahrungsmittel find, das gerade im Kriege zur Ergänzung der Ernährung dient, bitten wir die Hausfrauen, auch jetzt, trotz der wärmeren Witterung genau ſo wie im Winter die zur Verfügung ſtehenden Fiſche abzunehmen. Städt. Ernährungsamt Mannheim. Ab 11. 5. 1940 werden folgende Straßenbahn⸗ Halteſtellen wegen geringer Benutzung und zur Er⸗ zielung von Materialerſparniſſen aufgehoben: 1. in Mannheim: Caſterfeldſtraße, Recharauer⸗ Uebergang, Bootshaus auf den Strecken Kammer⸗ ſchleuſe und Sandhofen, Schimperſtraße, Johannis⸗ kirche, Windeckſtraße, K 5 Schule, Holzſtraße, Haupt⸗ zollamt, Schleuſenweg, Elektrizitätswerk und Acker⸗ ſtraße. 2. in Ludwigshafen: Vottſtraße, Wittelsbachplatz, Eilguthof, Heinigſtraße Taubenſtraße, Schwalben⸗ weg, Luitpoldſtraße. Neue Halteſtellen werden zum Ausgleich der auf⸗ gehobenen Halteſtellen errichtet: 1. in Mannheim: Meerlachſtſtraße, K 7⸗Stadtwerke, Hauptzollamt,(Hinterer Ausgang des Friedrichs⸗ parkes) und Ludwig Jollyſtraße., 2. in Ludwigshafen: Knollſtraße, Danziger Platz, Riedſtraße. Die Halteſtelle möge Platz iſt Tax⸗ grenze für die Linie 11 und Rhein⸗Haardtbahn. Mannheim, den 4. Mai 1940. Stadtwerke— Abt. Verkehrsbetriebe. Wir stellen Nach erfolgter Renovierung „ iodler ſülnune! Les Sechennemer Schlögchens An beiden Pfingsttagen Nachmittags K O N 2 1 RT abend TAE irn SS SCHhGHne Terrassen it herrlichem Blick a uf Bergstraße, Odenwald und Neckar in unserer Packhalle und Schleiferei einige kräftige, gewandte weibliche Kräfte ein. Meldungen er- beten im Lohnbüro Ein gebrauchtes, gut erhaltenes Schnell verkauft eren Jahkrad de 8 1 0 0 888 9 iſt alles, was die 1 un en ge t. gebote an die große Oeffentlich⸗ Geſchiſteele ds. Bl. zeit wiſſen ſoll. — Der einfachſte Aummistempe! billigſte und beſte ann lietert in jedet Ausführuns Weg hierzu ittdas Neckar- Bote Druckerei. Jetiungs inſerat] kommen nach Seckenheim! Daertel Hörbiger Hans Moser Der Onern-Ball Nach„„Der Opern-Ball! Ab heute Freitag bis Pfingstmontag, An beiden Feiertagen um 5 und 8.20 Uhr. F 5 Henry Schwarze, gleichzeitig Inhaber der Rosengarten-Gaststätte, Mannheim. Zum Ausschank gelangt Pfisterer Bier. 1 Theo Pingen Schöne Deutsche Steinzeugwarenfabrik, Heli Finkenzeller Salat⸗Setzlinge, Mannheim- Friedrichsfeld. Alle spielen Frühkraut, — in unserem großen Pfingstfest- Programm; Lattich und Rhabarber zu verkaufen. Kloppenh.-Str. 7. Läufer Schweine zu verkaufen. Meßkircherstr. 34. von Richard Heuberger. je abends 8.20 Uhr. PALASII Parteiamtliche Mitteilungen. Achtung Jungmädel. Heute Abend 18 Uhr Jungmädeldienſt in tatelloſer Kluft am Heim. Es erſcheint die Ring- führerin. Entſchuldigung nur ſchriftlich. — Fee Opern- U. Dbperellen⸗ Abend muß infolge der eingetretenen allgemeinen Lage Ausfallen. Die gekauften Karten werden zurückgenommen. g