unten nder⸗ äher⸗ eie Be⸗ inden Stadt 1 die des h zu geben rüber nder⸗ klaren Horizont deutlich erkennen konnten. Der bei dem An⸗ jeht — 0 Rr. 111 Reckar⸗Bote(2. Blatt) Oienstag, 14. Mai 1940 — Zwölf Zeugen für die Verſenkung des britiſchen Schlachtſchiffes am 3. Mai DnB. Berlin, 12. Mai. In der Kriegsgeſchichle wi das Datum des 3. Mai 1940 ſtets e 15 Entchen dung der jahrelangen Streitfrage der Sachverſtändigen, ob ſchwerſte Flokteneinheiten aus der Luft vernichtet, ob „ſchwimmende Jeſtungen“ durch Fliegerbomben auf den Meeresgrund geſchickt werden können. Da eine Bejahung dieſer Frage bedeuten würde, daß die Uebermacht einer Flotte nicht mehr mit der Seeherrſchaft gleichzuſetzen iſt, war von vornherein zu erwarten, daß von engliſcher Seile die Vernichtung eines Schlachtſchiffes weſtlich von Namſos durch die deutſche Luftwaffe abgeleugnet werden würde denn mit ihrem Eingeſtändnis hätte Churchill zugeben müſ⸗ ſen, daß England der ſtärkſte Trumpf, den es in dieſem Kriege in der Hand zu haben glaubte. ſäh entriſſen worden ſei. Angeſichts der Tatſache, daß man in London zunächſt drei Tage brauchte, ehe man ſich von dem Schrecken erholt hatte und ſich zu einem lendenlahmen Dementi aufraffen fonnte und es ſeither peinlich vermied, auf dieſen erfolgrei⸗ chen deutſchen Angriff noch einmal zurückzukommen, wurde am Pfingſtſonntag Vertretern der Ine und Auslandspreſſe in Berlin Gelegenheit gegeben, vier deutſche Offiziere zu hören, die den Angriff in allen ſeinen Phaſen ſelbſt beob⸗ achtet haben und daher im Gegenſatz zu Miſter Churchill und zum britiſchen Informationsminiſterium aus eigenem Erleben heraus die Vorgänge in ihren Einzelheiten dar⸗ ſtellen konnten. Einer dieſer Offiziere, Leutnant Martin Moebus, if die Maſchine ſelbſt geflogen, deren Bombe das Schlachtſchiff auf den Meeresgrund ſchickte und konnte daher durch ſeine Schilderung des Angriffs das Dementi der britiſchen Admiralität der Lächerlichkeit preisgeben. Als erſter ſprach der inzwiſchen mit dem EK 1 ausge⸗ zeichnete Leutnant zur See Rolf Thomſen. Er ſchil⸗ derke eingehend, wie durch deutſche Aufklärer der britiſche Flottenverband feſtgeſtellt worden iſt. Als der Angriff der deutſchen Kampfverbände einſetzte, ſo ſchilderte Leutnant Thomſen, ſetzten wir Aufklärer uns nach der Seite heraus, ſodaß wir alle Vorgänge gegen den griff vernichtete große Pott“ war— das zu erkennen, kön⸗ nen Sie mir als Marineoffizier ſchon zutrauen— ein Schlachtſchiff, das mit ſeinen 30 000 oder mehr Tonnen ganz deutlich gegenüber den anderen, weſentlich kleineren Schiffstypen zu unterſcheiden war. Ebenſo wie die anderen Augenzeugen des Angriffs be⸗ tonte Leutnant Thomſen, daß nach dem Aufſchlag der Bombe auf dem Schlachtſchiff ſich eine ungeheure Sprengwolke aus⸗ breitete, nach deren Abziehen von dem Schiff nichts mehr zu ſehen war— eine Sachlage, die den beſten Be⸗ weis für die völlige Vernichtung des Angriffsobjektes dar⸗ ſtellt, den man ſich überhaupt denken kann. Ebenſo eindrucksvoll war die Schilderung Thomſens, wie dann das nächſt große Schiff und ein unter Dampf fahrender Transporter durch Bombenabwurf verſenkt würden. Bei der Vernichtung des Truppentransporters habe man noch ſehen können, wie die Man nſchaften über Bord ſprangen. Es ſeien Rettungsringe über Bord ge⸗ worfen worden, und wer ſich irgendwie retten konnte, ſei dußenbords geſprungen. Zwei leichte britiſche Kreuzer be⸗ kühten ſich, die Ueberlebenden aufzufiſchen. Als ſie an die Selle gekommen waren, an der ſich der Truppentransporter befunden hatte, ſei dieſer jedoch bereits abgeſunken geweſen. Im Laufe der weiteren Angriffe konnte Leutnant Thomſen beobachten, wie noch ein ſchwerer britiſcher Kreuzer von zwei Bomben getroffen wurde und innerhalb von 37 Minuten ſank. „Nach dieſem Angriff wimmelte der Flottenverband wie ein Ameiſenhaufen durcheinander, lief dann aber, als die Schiffe geſunken waren und man doch nichts mehr ret⸗ ten konnte, mit Volldampf Kurs Nordweſt von der Küſte ab. Später hinzukommende Aufklärer haben an der An⸗ griffsſtelle nur noch eine größere Zahl von Schiffstrüm⸗ mern gefunden. ſo u. a einen faſt abgeſunkenen Relkungs⸗ kutler mit der Jahl 14. ein Beweis, daß das Bool von einem Schiff ſtammen mußte, das eine größere Anzahl Rektungsboote an Bord gehabt haben mußte.“? Leutnant Hans Joachim Fehske ſchilderte den Ablauf der Ereigniſſe ähnlich Er betonte, daß er noch eine halbe Stunde an der Stelle blieb. wo der Truppentrans⸗ porter untergegangen war und mit ſeiner Maſchine ganz tief hinunterging Er konnte jedoch nur noch Rettungsboote, Flöße Rettungsringe und eine Unmenge von Wrackteilen treiben ſehen Auch nach der ſpäter erfolgenden Vernich⸗ tung des ſchweren Kreuzers hat er noch aus ganz geringer Höhe einige, Zeit ſpäter Beobachtungen gemacht. Er habe damals nur bedauert ſo betonte er daß er mit ſeiner Ma⸗ ſchine wegen des hohen Seeganges nicht landen und einen Rettungsring mitnehmen konnte. aus dem ſich der Name des verſenkten Schiffes ergeben hätte 5 Inggeſamt iſt der Anlergang des Schlachtſchiffe⸗ wie Leutnant Fehske feſiſtellte, von 89 55 Zeugen, Offizie⸗ ren und Unteroffizieren beſtätigt worden. 5 Leutnant Karl Jürg Wächker, der ebenſo wie Leutnant Fehske das Eiſerne Kreuz trägt, fügte dieſen Schilderungen noch hinzu, daß er ſchon die Vernichtung mehrerer briti⸗ ſcher Truppentransporter geſehen habe, das aber noch nie, mals die Detonationswolke ſo unheimlich groß geweſen ſei wie bei dem vor Namſos vernichteten Schiff Er habe den Treffer auf den Truppentransporter auch. photographiert und die rleſige Detonationswolke im Lichtbild feſtgehalten 5 i Abſchließend erklärt noch Leutnant Moebus, daß drei Beſatzungen, die vor ihm angegriffen hatten, eine Beſatzung, die neben ihm im gleichen Augenblick ein ande⸗ res Schiff mit Bomben belegte, und die beiden Beſatzungen die nach ihm abſtürzen ſollten, Zeugen der Vernichtung des Schlachtſchiffes geweſen ſind. Außerdem liegen ja noch die Beobachtungen der Seeaufklärer vor die vor Leutnant Moebus ihre Schilderung gegeben hatten 3 Der erkämpfte Maasübergang Holländer leiſten heftigen Widerſtand. In zwei Stunden 17 Bunker niedergekämpft. n die holländiſche tägigen Uebung. Sie haben 105 ſie gegen 18 Uhr in 75 1 ehl für den Einſatz für ſie bereit. Dieſer Ss. los!“ hat alle Spuren begrefflicher Müdigkeit ausgelöscht, Int dem Bereitſtellungstaum nahe der Grenze hören ſie, während ſie in der Nacht vom 9. zum 10. Mai auf das Stichwort warten, die Detonationen, die Kunde geben von großen Sprengungen, die in dieſer Nacht auf holländiſcher Seite durchgeführt werden, Kunde geben von dem zu erwar⸗ tenden Widerſtand. Vorrückende Kolonnen rufen in Bereit⸗ ſtellung ſtehender Infanterie Scherzworte zu, die freudig zurückgegeben werden. Endlich iſt es 5.35 Uhr. Die Reichs⸗ grenze wird überſchritten. Die Vorausabteilungen erhalten auf der rechten Flanke Feuer und nehmen ſofork den Kampf auf. Sperrungen befinden ſich auf der ganzen Straße. Baum⸗ ſberren ſind es, die quer über dem Weg liegen, ferner Betonſperren, das ſind mit Zement ausgegoſſene Durchlaß⸗ rohre, in denen man Eiſenſchienen eingebaut hat und die feſt mit der Straßendecke verankert ſind. Nichts aber gibt es, was unſeren Pionieren widerſtehen könnte. Während der erſte feindliche Widerſtand nördlich einer Grenzſtadt von den Vorausabteilungen gebrochen wird und die erſten Ge⸗ fangenen gemacht werden, beſeitigen die Pioniere die Hin⸗ derniſſe. Die Holländer haben nichts unverſucht gelaſſen, den deut⸗ ſchen Aufmarſch aufzuhalten. Willfährige Werkzeuge Eng⸗ lands mit derſelben Taktik, die unſere Kameraden in Nor⸗ wegen erlebt haben. Kein noch ſo kleiner Flußübergang, der nicht geſprengt war. Auch die große Eiſenbahnbrücke über die Maas und ebenſo die Straßenbrücke ſind ge⸗ ſprengt. Das Sprengen der Brücken zwingt die deutſche Führung zum Uebergang über die Maas mit Pioniergerät. Als aber die Pioniere zum Ueberſetzen rüſten, erhalten ſie von jenſejts heftiges Feuer. Die Holländer haben ge⸗ rade dieſen Uebergang äußerſt ſtark bewehrt. Ein Bunker⸗ ſyſtem von nicht zu unterſchätzendem Ausmaß macht einen kampfloſen Uebergang unmöglich. Hochauf ſpritzt das Maas⸗ waſſer unter dem Kugelregen, und es iſt kein beruhigendes Gefühl, die Schlauchboote unſerer Pionjere in den MG.⸗ Garben zu benutzen. Aber nur einmal können unſere Sol⸗ daten überraſcht werden. Panzerjäger und Artillerie ſowie die ſchweren Waffen des überſetzenden Bataillons übernehmen den Feuerſchutz der Pioniere. Und da gelingt es. Unſere Ge⸗ ſchütze kämpfen in kurzer Zeit die feuerſpeienden Betonklötze nieder. Ganz beſondere Schwierigkeiten machen die von den Holländern eingeſetzten MGs, die ihr Wirkungsſchießen erſt beginnen, wenn unſere Ueberſetzwelle in Strommitte iſt. Aber auch ſie werden erfaßt. So werden in zwei Stunden 17 ſtarke Kampfanlagen des Gegners ausgeſchaltet abteilung mil einer Radfahrer⸗ und Reiterſchwadron den Fluß überſchritten und iſt vorgeſtoßen. Auch unſere Pioniere haben zuſammen mit den Kameraden der Infanterie den Brückenkopf gebildet. Der Uebergang über die Maas iſt geſichert. Wenige hundert Schritt oberhalb der Maas liegt der Marktplatz eines alten Städtchens. In dieſer Morgenſtunde iſt er Geſangenenſammelplatz und Mittelpunkt der neugie⸗ rigen Ztvilbevolſerung, die dieſem ſoldatiſchen Treiben faſ⸗ ſungslos gegenüberſteht. die Geſchuͤtze in Feuerſtellung gegangen. Im Klirren der herunterfallenden Fenſterſcheiben iſt wohl der Krieg zu ſpü⸗ ren, im ganzen aber macht die Zivilbevölkerung einen an die⸗ ſem Krieg wenig beteiligten Eindruck. Man hat Verſtänd⸗ nis für das deutſche Vorgehen. Mitten in das bunte Bild bellen die Flugzeugabwehrkanonen. Das wahre Geſicht die⸗ ſes Kampfes um die Maas zeigt ſich, als ein engliſcher Flie⸗ ger über der Maas erſcheint, aber durch das konzentriſche Flakfeue: ſofort zum Abdrehen gezwungen wird. Ein eng⸗ liſcher Flieger, und unter ihm verbluten irregeführte Hollän⸗ der für England. Leutnant Biebrach. Widerſtand wird gebrochen! Hinderniſſe gibt es nicht! a (PS) Der erſte zähe feindliche Widerſtand iſt gebro⸗ chen. In einem kühnen Unternehmen ſprangen die Infan⸗ teriſten die gegneriſchen Bunker an und warfen die Belgier! Das Todesgebelfer aus den gegneriſchen Betonklötzen ſchwieg, der Feind verſchwand in den Höhenzügen hinter dem Fluß, hart bedrängt von unſeren ungeſtüm nachſetzen⸗ den Infanteriekompanien. Und doch war es dem Feind noch in letzter Minute ge⸗ lungen. den hohen Eiſenbahnviadukt zu ſprengen. In dik⸗ ken Quadern flog der lichte Backſteinbogen des Viadukts in das ſchmale Bett des Fluſſes und ſtaute mit ſeinen ungefü⸗ gen Blöcken den Fluß ſo, daß die anprallenden Waſſermaſſen den ſteilen Bahndamm zu unterſpülen drohten. P ioniere ans Werk! Ein paar Sprengpatronen und die aufge⸗ ſpeicherten Maſſermengen ſchäumten vor uns gleich einer wilden Springflut durch den engen Talkeſſel. In wenigen Minuten war aus dem eiligen, knietiefen Gebirgsfluß ein in taufend Wirbeln ſchäumender Waſſerſturz geworden. Eine plötzliche naturgewaltige Sperre! Doch die nachdrän⸗ genden Infanterieeinheiten nahmen auch dieſen von Natur⸗ elementen entfeſſelten Kampf auf. Röcke, Hoſen, Stiefel werfen ſie ſich vom Leibe und ſprangen hinein in das ſpru⸗ delnde, gurgelnde Hochwaſſer Die Leiber drängen mit allen Muskeln gegen die jagende Flut. Die erſten ſind faſt hin⸗ über, noch ein paar Sprünge— es iſt geſchafft. Weiter geht der Vormarſch— immer an den Ferſen des Feindes. Ihm „keine Ruhe laſſen! Das Maß, die Geſchwindigkeit und das Geſetz des kriegeriſchen Handelns veſtimmen wir, der deut⸗ ſche Soldat und ſeine enn! Höher ſteigt das Waſſer, ſchwerer, wuchtiger zwän⸗ gen ſich die Fluten durch das Flußbett, Jetzt raſen die be⸗ ſpannten Kolonnen der Infanteriſten in das ſchäumende Naß. Die Gefechtswagen, die Protzen und Geſchütze poltern in wilden Sprüngen über den Boden. Zitternd liegen die Pferde in den Strängen, an ihren Bruſtkäſten ſchlägt es die Giſchtwellen hoch. Die zur äußerſten Kraftanſtrengung angepeitſchten Tiere können ſich gegen den Waſſerprall kaum halten. Da— eine Protze bleibt im Geröll hängen! Ein Pferd ſtürzt! Die Beſatzungen ſpringen herbei Einige werden meterweit weggeſpült, andere ſpringen hinzu. Die Fäuſte packen einen Halt ſich in die Speichen. der Hauptmann reißt die Uniform vom Körper Kurze, beruhigende Zurufe an das Pferd und ein nackter Reiter zwingt das tänzelnde und ſcheuende Tier durch die immer ſtärker ſtrömenden Waſſermaſſen. Der ſehnige Braune ſpürt den Schenkeldruck und beuat ſich dem entſchloſſenen Willen ſeines Herrn. Ein kurzer, jäher Sprung— das andere Ufer iſt erreicht! Befehle hallen vom Sattel; der Offizier, eindrucksvolles Beiſpiel und kühnes Vokbild reißt ſeine Männer mit. Ohne die äußeren Zeichen ſeines Führertums ſteht er. jetzt zwiſchen den ſchäumenden Waſſern, und ſo, wie ſeine Fäuſte und Schenkel das Tier zwangen, ſo zwingt jetzt ſein Führerwille die Kompanie voswärts, hindurch durch das ſchäumende Hindernis, das und nur noch der Gedanke lebt in ihnen, endlich zum Zuge. g Natur und ein in letzter Minute verzweifelter Feind ſetzen. Inzwischen hat eine direkt von uns eingeſetzte Aufklärungs⸗ Beinahe mitten in der Stadt ſind und die fungen Leiber werfen Der Vormarſch hat kaum Stockungen; denn inzwiſchen arbeiten die Pioniere angeſeilt in den Waſſerwirbeln, was die Muskeln hergeben, um die Brücke zu ſchlagen für die ſchweren Waffen und die Kolonnen des ganzen großen Nachſchubs. So ſpürten ſache, die der polniſche kühne Tat in Norwegen — vorwärts, vorwärts, getreu dem letzten Führers, der den harten ſtolzen Satz prägte: der Weſtarmee, tut jetzt Eure Pflicht“ Leutnant Haupt. Größte Schlacht aller Zeiten Deutſchland kämpft um ſein Lebensrecht. Mailand, 13. Mai. Die Kriegsereigniſſe in den Nieder⸗ landen und Belgien werden von der italieniſchen Preſſe mit höchſter Spannung verfolgt. Sämtliche Zeitungen heben hervor, daß die deutſchen Truppen die erſten Ziele erreicht und den gegneriſchen Widerſtand unter Anwendung„ne ſu⸗ artiger Angriffsmittel“ niedergeworfen haben. Ein ungeheures deutſches Heer, ſchreibt„Popolo di Italia“ habe die Grenzen Belgiens und Hollands überſchritten und kämpft ſich die Verteidigungslinien hindurch. Der 10. Mai 1940 wird in der Geſchichte ein denkwür⸗ diger Tag bleiben; es iſt der Tag des Kriegsbeginns im Weſten und vielleicht der größten Schlacht aller Zeiten. Jür die Deutſchen handelt es ſich darum, das Lebensrecht, die Einheit des Reiches, die Unabhängigkeit und die Zukunft des Vaterlandes zu verteidigen. Die Plutodemokraken ſind es, die durch ihre Forderung, das Reich zu zerſchlagen und in eine Fülle von Baſallenſtaateen aufzuteilen, dieſem Krieg den Charakter eines unerbilllichen Kampfes auf Leben und Tod gegeben haben. Die deutſchen Soldaten, die durch die Ebenen Hollands und längs des Maastales vormarſchierten, wiſſen, daß die Verſailler Mächte ihrem Vaterland die Gleichberechtigung verweigerten und es in eine größere Sklaverei als das Diktat von Verſailles hineinführen wollen. Stärker noch als die militäriſche Diſziplin beſeelt ſie das Bewußtſein eines unvermeidlichen und entſcheidenden Kampfes, aus dem ihr Vaterland nur mit einem ungeheuren Sieg hervorgehen könne. Dieſer Krieg, der noch größere Verhältniſſe und härtere Formen annehmen wird als der von 1914, konnte nicht vermieden werden. England hatte ihn unver⸗ meidlich gemacht. Auf der einen Seite ſtehen jene, die einen nicht notwendigen Krieg vom Zaune gebrochen haben und auf der anderen Seite die, welche die Heraus⸗ forderung annehmen mußten, um ihr Lebensrecht zu ver⸗ teidigen. Der ungeſtüme Vormarſch der deutſchen Armee erklärt ſich nicht nur aus der Stärke der Waffen. ſondern in erſter Linie aus einer moraliſchen Kraft Der deutſche Vormarſch wird nicht durch außenſtehende Gefah⸗ ren an der Flanke oder im Rücken beeinträchtigt: Rußland iſt neutral, Polen entwaffnet, die norwegiſche Baſtion feſt in deutſcher Hand, Italien befreundet und bewaffnet auf der Wacht. In der gigantiſchen Schlacht iſt die Moral der deutſchen Streitkräfte ein grundlegendes Element des Sie⸗ ges. „Corriere della Sera“ ſtellt in den Vordergrund, daß das mächtigſte Fort von Lüttich durch neug tige Kampfmittel zur Uebergabe gezwungen worden ſei. Dieſe Nachricht habe überall das größte Aufſehen erregt. Auch die anderen Zeitungen meſſen ihr die ſtärkſte Beach⸗ tung bei. So erklärt„Gazzetta del Popolo“, die mächtigen Befeſtigungen von Lüttich hätten dem Angriff der Deut⸗ ſchen nicht widerſtehen können Ueber die mit ungeheurem Erfolg eingeſetzten Waffen bewahre man jedoch das Außerſte Stillſchweigen.—„Corriere della Sera“ ſchreibt weiter, die Deutſchen ſtünden jetzt in erſtem Kon⸗ takt mit der belgiſchen Befeſtigungslinie und mit den hol⸗ ländiſchen Verteidigungseinrichtungen, die die Fortſetzung der Maginotlinie darſtellen. Es ſei zu erwarten, daß dieſes feſtgefügte Syſtem er ſt nach einer gewiſſen Zeit zerſchlagen und durchbrochen werden könne. F rr rip treppe mee Schulung der Kindergruppenleiterinnen Enge Verbindung von Theorie und Praxis. NSG. In Frauenalb kamen die Kreiskindergruppen⸗ leiterinnen der NS.⸗Frauenſchaft und ihre Kreismitarbei⸗ terinnen für Leibeserziehung zum Schulungskurs zu⸗ fammen, um ſich durch Vorträge und Arbeitsgemeinſchaften über die Aufgaben der kommenden Monate zu unterrichten. Das Schöne an einem ſolchen Kurs der Kindergruppen⸗ leiterinnen iſt immer die nahe Verbindung von Theorie und Praxis. Nachdem die Teilnehmerinnen z. B. von der Gaumitarbeiterin der Kindergruppe für Lei⸗ beserziehung und der Obergauſportwartin über die Leibes⸗ erziehung bei Kindergruppen und Jun mädeln ſowie vom Leiter des Karlsruher Kinderkrankenhauſes, Profeſſor Beck, über die dadurch bei den Kindern erreichte Wachstums⸗ und Geſundleitsförde rung vortrags ee ustertich let worden waren, lernten ſie auch gleich die einfachen Uebungen, die Lauf⸗ und Bewegungsſpiele, wie ſie ſpäter an den Kindergruppen⸗ nachmittagen mit den Kindern geſpielt werden. Und prak⸗ tiſch wurde das auf eine gar lebendige und anmutige Art erprobt. Da erſchienen nämlich in ihren netten rotkarierten Dirndlkleidern die kleinen Mädel einer Karlsruher Kinder⸗ gruppe. Die Kindergruppenleiterinnen holten ſich dazu von der Straße weg noch die Buben und Mädel von Frauenalb, und ſchon ging es auf dem wimpelgeſchmückten Grasplatz an einen luſtigen Wettbewerb. Die Sieger im Laufen über die Leiler, im Purzolbaumſchlagen über den Stab, im Sprin⸗ gen aus dem Stand, im Ballweit⸗ und Ballzielwurf und end⸗ fich im Lauf- und Taneſpiel wurden nach gemeinſamem fröhlichem Kakaotrinken feierlichſt mit Orden und lustigen Papierkränzlein geziert. Von den weiter eingebauten Vorträgen verdient vor allem der des Gauſchulungsleiters Pg. Hartlieb Erwäh⸗ nung über den Krieg und ſeine Bedeutung für ein Volk. Ferner die Darlegungen der Gauabteilungsleiterin für Grenz⸗ laud⸗Ausland über die deutſche Umſiedlung im Oſten und die der Gaujugendgruppenführerin über die Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Kinder⸗ und Jugendgruppe, vor allem bei gemeluſamen Veranſtaltungen. Daß es beim Thema„Handfertigkeiten“ wie⸗ derum durchaus nicht bei der grauen Theorie blieb, das be⸗ weiſen die während des Kurſes von den Teilnehmerinnen ſelbſtgeſertigten Spielſachen, als da ſind: ein Angelſpiel, ein Tank, dem man ebenſowenig ſeine proſaiſche Abſtammung von einer Käſeſchachbel anſieht, als dem Flakgeſchütz die ſeine von Filmſpulen oder gar dem Flakunterſtand die von Zei⸗ tungspapier und Zigarrenſchachteln. die Belgier auch an dieſem Tage die Tat⸗ Feldzug der Welt zeigte und die die beſtätigte; uns peitſcht eſn Wille Befehl des „Soldaten — 1 — 4 4 N 7 2 4 2 * * N N 7 3 1 7 ö 6 8 8. . 9 5 3 * 1 * 1 0 1 2 N 5 5** 16 ü 70 15 7* 1 0 1 0 5 1. 1 1 9 Bombenhagel auf Flugplätze Der Entſcheidung entgegen.— Es geht gegen Frankreich! (PN). Das hätte ſich Oberleutnant X. nicht träumen laſſen, daß er recht behalten ſollte.„Jung's“, hatte er am Vorabend des 10. Mal im Scherz zu ſeiner Staffel geſagt, „Jung's, ich habe wieder Zahnſchmerzen wie bei unſerem Einſatz in Polen.“ Bei der dicken Backe wird ſicher aus der Alarmübung Ernſt. Als aber in aller Frühe plötzlich ge⸗ weckt wurde, ſchien ihm ſein prophetiſcher Zahn faſt un⸗ heimlich. Ueber dem Flughafen X liegt tiefe Nacht. Nichtsahnend werden die Staffelkapitäne zum Gruppenkommandeur gerufen. „Es geht gegen Frankreich!“ Die großen Kampf⸗ maſchinen werden ſtartklar gemacht. Der Oberleutnant be⸗ ſpricht mit den Beſatzungen den Flug. Noch zweifeln die 2 Mannſchaften, ob der Einſatz wirklich erfolgt, Alarm war im Laufe des Krieges genug. Jetzt wird es Ernſt. Zum feſt⸗ geſetzten Zeitpunkt erfolgt der Start. Die Maſchine des — Staffelkapitäns führt, die anderen Flugzeuge folgen. Noch glauben die Männer, ſie würden zurückgerufen werden. Als jedoch der befohlene Kurs beibehalten wird, iſt allen plötzlich bewußt: der langerſehnte Tag für ſie iſt da, die deutſche Luftwaffe ſchlägt zu. Mit einer nie erlebten Selbſtverſtänd⸗ lichkeit gehen ſie von der vermeintlichen Uebung zum wirk⸗ lichen Einſatz über. Faſt unbewußt erfolgte die Umſtellung. Alle Herzen ſchlagen höher. An den Feind! 180 das Gebiet des Weſtwalles iſt erreicht. Ueber Luxem⸗ burg hinweg nehmen die Maſchinen geraden Kurs nach Frank⸗ reich. Schnell ſind die Befeſtigungen der Maginotlinie über⸗ flogen. Ohne Feindeinwirkung erreicht die Staffel ihr Ziel: einen wichtigen Hafen der feindlichen Luft⸗ waffe. Blitzſchnell iſt das Ziel angeflogen. Die Maſchine läßt ihre Bomben fallen— Rollfeld, Flugzeuge, wichtige militäriſche Anlagen werden förmlich von einem Regen von Bomben überſchüttet. Detonationen erfolgen, dicke Rauch⸗ ſchwaden ſteigen vom Boden auf. Der Auftrag wurde mit Erfolg durchgeführt. Aber inzwiſchen hat der Feind ſich ausgeſchlafen. Als die Staffel beim Rückflug die Maginotlinie paſſiert, tauchen ringsum kleine ſchwarze Wölkchen auf. Schwere franzöſiſche Flak hat ein wütendes Abwehrfeuer eröffnet. Un⸗ beirrbar ziehen die Maſchinen weiter ihre Bahn. Deutſche Flieger fürchten die franzöſiſche Flak nicht. Da erſcheint in der Ferne ein weit gefährlicherer Gegner. Zahlenmäßig ſtark überlegen brauſt ein Verband feindlicher Jäger vom Typ Morane heran. Schon auf weite Entfernung wird er vom Feuerſtoß unſeres Kampfgeſchwaders begrüßt. Eine Viertelſtunde lang verſuchen die Jäger ihren Angriff an⸗ zuſetzen, aber es gelingt nicht, die Staffel zu zerſprengen Unverrichteter Sache drehen ſie ab. Ohne weitere Zwiſchen⸗ fälle erreichen unſere Maſchinen ihren Flughafen. Die Nacht war für die Beſatzungen kurz und der Feind⸗ flug anſtrengend. Ein paar Stunden Schlaf hat jeder Mann nötig. Während die Beſatzungen ruhen, nimmt das Boden⸗ perſonal die Maſchinen vor. anken, Bombenladung, Muni⸗ tionierung und die Ueberholung von Waffen und Motoren werden mit gewohnter Sorgfalt und Schnelligkeit durch⸗ geführt. Wieder ſind die Maſchinen feindklar, da erfolgt auch ſchon den zweite Einſatzbefehl des Tages. Eine kurze Beſprechung, dann ſind die Mannſchaften raſch wieder in ihren Maſchinen. Dankbar gedenken die fliegenden Beſatzun⸗ gen ihrer am Boden kämpfenden Kameraden. Das Wetter iſt für Bombenflüge äußerſt günſtig. Als das erſte Ziel hinter der Maginotlinie erreicht iſt, fehlt auch nicht das Loch in der Wolkendecke, durch das der Verband freie Sicht hat. Wieder wird ein Flugplatz des Feindes mit Bomben belegt. In wenigen Sekunden iſt das Werk der Zerſtörung beendet. Deutſche Bombenſchützen wiſſen zu zielen. Im Schutze dicker Haufenwolken wird ein zweiter Feindflughafen angeflogen. Erneut bringt ein Bombenhagel Tod und Vernichtung. Es folgt die Zerſtörung einzelner militäriſcher Anlagen. Dann nimmt die Staffel wieder ihren Heimatkurs ein. In dieſem Augenblick raſen feindliche Jäger vom Typ Spitfire heran. Die Beobachter der uletzt fliegenden Kette melden den Feind und nehmen ſofort die Abwehr auf. Sofort haben ſich die Gegner hinter den Schwanz der Ma⸗ ſchine gehängt und wollen nicht ablaſſen. Nur engſtes Zu⸗ ſammenarbeiken der Beſatzungen kann die drohende Gefahr bannen. Schon ſchlagen feindliche Geſchoſſe in den Rumpf einzelner Maſchinen ein. Geiſtesgegenwärtig erfaſſen die Flug⸗ zeugführer die Lage. Kaltblütig ſchicken unſere Jäger ihre Feuergarben ab. Da, der hartnäckigſte der Jäger ſchwankt. Er iſt getroffen. Mit einer großen Benzinfahne ſtürzt er rechts ab und ſchlägt auf dem Boden auf. Aus den Trüm⸗ Beines Vaters Frau Roman von Else qung-Llademan“ 1 * * Profeſſor Hans Grothe reckte ſich aus ſeiner gebeugten Haltung auf. Das grelle Licht der Scheinwerferlampen über dem Operationstiſch überblendete ſein Geſicht, hob die Buckel auf ſeiner hohen Stirn ſchärfer heraus und vertiefte die Heiden ſchmalen Falten um ſeinen Mund. Sein blondes Haar, deſſen eine Strähne ihm über die rechte Schläfe fiel, erſchien faſt weiß in dem hellen Licht. Er ſah müde aus Aber es war nur der Körper, der nach der faſt einſtündigen Nervenanſpannung Erſchöpfung verſpürte. Sein Geiſt war wach, und ſeine Augen, die aus rotgeränderten Lidern blickten, ſtrahlten ſiegesgewiß. Er hatte es wieder einmal geſchafft, hatte nach menſch⸗ licher Vorausſicht ein Leben gerettet, das ſich gläubig ſeinen Händen anvertraute, weil ſie geſchickter waren als hundert andere Chirurgenhände, und von denen es hieß, daß ſie noch niemals gezittert hatten, auch nicht in den Sekunden höchſter Gefahr. a Als Grothe ſeinem Oberarzt einen Wink gab und leiſe ſagte:„Verbinden Sie die Wunde, Kollege“, ging es wie ein Aufatmen durch den Raum. Alle, die hier anweſend waren, hatten wie unter einem Bann geſtanden. Jetzt löſte er ſich, fiel von angeſtrengten Geſichtern wie eine Maske, und gab Menſchen, die ewiglange Minuten, die eine endlos dünkende Stunde unter dem Befehl eines einzigen Willens und einer harten Pflicht geſtanden hatten, ihr gewöhnliches Antlitz wieder. Weiße Geſtalten bewegten ſich hin und her. Inſtrumente klirrten leiſe in gläſernen Schalen. Noch wölkte der Dunſt des mern ſchlagen die Flammen. Der Abſchuß iſt für die feind⸗ lichen Jäger das Zeichen zum Abdrehen. Die Maſchinen der Staffel ſetzen bald darauf wohl⸗ behalten im Heimathafen auf. Einige Maſchinen haben Tref⸗ ſer, ſind aber in ihrer Kampftüchtigkeit nicht im geringſten beeinträchtigt. Die Freude iſt groß. Frohgemut und ſieges⸗ gewiß warten ſie auf den nächſten Einſatzbefehl. Guſtay Bryſt. In Sekunden Trümmerhaufen Verdenbenbringende Angriffe auf franzöſiſche Flugplätze. (P.). Auf dem Flughafen eines deutſchen Geſchwa⸗ ders herrſcht Großbetrieb. Tag und Nacht dröhnt es über dem Rollfeld. Eine Staffel landet, eine Staffel ſtartet, und eine Erfolgsmeldung überholt die andere. Soeben iſt wieder eine Staffel zum Feindflug aufgeſtiegen. Der Geſchwaderkom⸗ modore findet kaum Zeit, kurze Angaben über die Kampf⸗ tätigkeit ſeines Verbandes in den letzten beiden Tagen zu machen. Stolz klingt aus ſeinen Worten, als er uns berichtet, was ſeine Männer geleiſtet haben.„Unſere Kampfverbände haben zahlreiche Flugplätze mit Bomben belegt. Wir haben es miterlebt, wie unter der Wirkung der Einſchläge Hallen und ſonſtige Flugplatzanlagen in Sekunden in rauchende Trümmerhaufen verwandelt wurden. Hier der Oberleutnant war ſelbſt bei dem Angriff der Kampfflugzeuge dabei und kann Ihnen die Aktion aus eigener Anſchauung ſchildern.“ „Wir ſind am frühen Morgen geſtartet. Anſere Aufklä⸗ rer hatten uns gemeldet, daß ein von einem Kampfverband bombardierter Flughafen neu belegt worden iſt und fieber⸗ haft ausgebeſſert wird. Dieſem Vorhaben beſchloſſen wir ein Ende zu bereiten. Ganz überraſchend ſind wir über dem Flug⸗ platz. Wir ſind über dem Rollfeld. Franzöſiſche Soldalen ſind gerade damit beſchäftigt, zahlreiche Bombentrichter zu⸗ zuſchütten, damit das Flugfeld wieder benutzt werden kann. In wilder Panik läuft alles auseinander und ſucht in den Erd⸗ löchern Deckung! Einer unſerer Flieger ſchießt eine Garbe auf einen einſam auf dem Feld ſtehenden Laſtwagen, der ſofort in hellen Flammen ſteht. Da ſind Aufklärer! Wir zählen drei, ſechs, zehn Maſchinen, die um den Platz verteilt wurden. In geringer Höhe ſind wir darüber und ſchießen auf die nicht zu verfehlenden Ziele. Fünf Flugzeuge brennen ſofort, und bei zwei Maſchinen zerſplittern die Tragflächen. Unſer Rottenkommandant dreht ſofort um und fliegt eine regelrechte„Platzrunde“ auf dem feindlichen Fliegerhorſt, um ſich genau die„Arbeit ſeiner Männer anzuſehen“.“ „Nachdem dieſer Angriff gelungen“, ſo erzählt der Ge⸗ ſchwaderkommodore weiter,„beſchloſſen wir, den Flugplatz von K. anzugreifen, der mit franzöſiſchen Jägern belegt iſt. Anſer Angriff erfolgte gegen 10 Uhr vormittags und iſt gleichfalls völlig überraſchend gekommen. Neun fran⸗ zöſiſche Jäger lagen in aller Ruhe auf dem Platz und waren 3. T. noch mit Planen zugedeckt. Der Flugplatz iſt gut ge⸗ tarnt, ſodaß man mit keinem Angriff rechnete. Anſere Auf⸗ klärung hatte jedoch auch hier gut geatbeitet. Man hat uns bereits gehört, denn auf dem Platz herrſcht Aufregung. Wir ſtoßen ſofort zu und laſſen dem Gegner keine Zeit zum Start. Der ganze Platz wird mit unſeren Bomben und Geſchoſſen puchſtäblich zugedeckt und alles berni let, was an Maſchinen ſtartbereit ſteht. Wir können genau ehen, wie ſechs Jagd⸗ Augzeuge sofort in Brand geraten. Dieſe beiden Angriffe unſeres Geſchwaders haben vollen Erfolg gehabt. Mir haben eigene Verluſte vermieden. An⸗ ſere Flugzeuge wiefen nur wenige MG.⸗Einſchüſſe auf und ſind vößtig unverſehrt.“ Eduard Anphlett. CCCCCbCbCbCbCbCbCbCbCbGbCbGbCbGbTbTbTbTbTbTbTGTPTbTGTbTGTbTbTbT(TbTbTbbbb Der Sport an Pfingſten Fußball Meiſterſchafts⸗Endrundenſpiele. Gruppe 1a: Berlin: Union Oberſchöngeweide— VfB Königsberg 6:3 Gruppe 1b: Wien: Rapid Wien— NST Graslitz 70 Gruppe 2: 5 Osnabrück: VfL Osnabrück— 1. SV Jena 32 Gruppe 4: i Stuttgart: Kickers Stuttgart— SV Waldhof 10 Süddeutſchland. Gau Südweſt 5 Tſchammerpokalſpiele: Rb. 05 Mainz— SV Wiesbaden 62 Vikt. Eckenheim— Eintracht Frankfurt 15 angeheizten Kochſalzapparates durch den Saat, bis ihn eine der Schweſtern ausſchaltete. 55 Profeſſor Grothe ſchlappte auf hohen, dicken Gummi⸗ galoſchen zum Waſchbecken, drehte die blitzenden Hähne auf und ließ ſich das warme Waſſer über die blutbefleckten Hände laufen, während ihm der Aſſiſtenzarzt die Gummiſchürze vom Nacken hakte. Die Seife ſchäumte. Die harte Bürſte bohrte ſich in alle Rillen und Poren der Haut. Bis zu den Ellbogen hinauf waren die Arme des Profeſſors nackt und blutbeſpritzt. Ein gewohnter Anblick, und doch wollte es dem Manne, der die Spuren des eben überſtandenen Kampfes mit Krankheit und drohendem Tod beſeitigte, erſcheinen, als wäre dieſes Blut, das Waſſer und Seife von ſeinen Händen ſpülte, koſtbarer als ſo manches andere das in dieſem Raum gefloſſen war. Und hatten ſeine ſicheren Hände nicht doch zum erſten⸗ mal gezittert, unmerklich nur, als ſich das kleine, ſcharfe Meſſer in den makelloſen Leib der Frau eingrub, die dort hinter ihm in tiefem Narkoſeſchlaf auf dem Operationstiſch lag? Hatten ſeine Augen, die in jahrelanger ärztlicher Tätig⸗ toit aſeichaültig geworden waren gegen Schönheit und Häßlichkeit der Form, nicht doch einen Herzſchlag lang geſtaunt vor dem Wunder eines Ebenmaßes, vor der Zart⸗ heit einer Haut, die unter dem von großen Spiegeln reflek⸗ tierten Licht in einer faſt unwirklichen Reine ausgeſtrahlt war? Grothe wandte den Kopf, als er das Geräuſch rollender Räder hörte. Zwei Schweſtern ſchoben die Bahre aus dem Operationsſaal. Er ſah nur noch einen Schimmer goldblonden Haares über einem wächſernen Antlitz, ehe ſich die Tür laut⸗ los ſchloß. Karin Röck. Dieſer Nanie hatte ſich in ihn eingegraben, von jener Stunde an, als die ſchwerkranke Frau in ſeine Klinik ein⸗ geliefert wurde. Wie viele Frauen waren ſchon zu ihm ge⸗ kommen? Wie viele Namen hatte er ſchon gehört? Keiner hatte ſo geklungen wie dieſer. f Freundſchaftsſpiele FSW Frankfurt— Haſſia Bingen 104 Gau Baden: Keine Spiele! Gau Württemberg: VfR Aalen— FS Nürnberg 310 SSW Ulm— Ac Serari 13 Gau Bayern: Tſchammerpokalſpiele: Neumeyer Nürnberg— Eintracht Nürnberg 428 n. U SpVgg Fürth— Poſt Nürnberg 6˙15 Bayern München— Wacker München 4•3 FC Straubing— Jahn Regensburg 0-4 Freundſchaftsſpiele Be Augsburg— Admira Wien 3˙2 1860 München— Admira Wien 6•0 VfR Bayreuth— SpVgg Fürth 0˙2 Am die Fußball⸗Meiſterſchaf Mit Ausnahme der nach Frankfurt angeſetzten Begeg⸗ nung zwiſchen den Kickers Offenbach und dem 1. Fc. Nürn, berg konnten alle vorgeſehenen Endrundenſpiele um die deutſche Fußballmeiſterſchaft durchgeführt werden. Das ein. zige Spiel in der Gruppe 4 führte in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn die Stuttgarter K ckere mit dem SV Waldhof zuſammen, wobej die im Sturm etwas durchſchlagkräftigeren Kickers knapp mit 10(1˙0 die Oberhand behielten. Auf beiden Seiten fehlten einige bekannte Spieler, ſo Conen bei den Kickers und Heermann bei Waldhof— In der Gruppe 2 ſchlug der VfL Os na⸗ brück nach einer vorzüglichen Geſamtleiſtung den Mittel. meiſter 1. SV Jena eindrucksvoll mit 5˙2(2:0) Toren Billen war der erfolgreichſte Stürmer in der ſiegreichen Niederſachſen⸗Elf.— In der unterteilten Gruppe 1 gab es 2 Begegnungen Brandenburgs Meiſter Union Oberf ch ö neweide beſiegte den VfB Königsberg Oſtpreu⸗ ßens Vertreter, mit 613(2:2), nachdem die junge aſtpreu— ßiſche Elf in der zweiten Halbzeit noch einmal auf 373 ge⸗ kommen war.— Rapid Wien, der Oſtmarkmeiſter, hatte gegen den ſudetendeutſchen Vertreter, die NS T Graslitz, keine große Mühe und landete mit 710(3:0) einen ſicheren Sieg. In der Gruppe 3 fanden diesmal keine Spiele ſtatt Stuttgarter Kickers— SV. Mannheim⸗Waldhof 1207 Die Endrundenſpiele um die deutſche Fußballmeiſterſchaft wurden in der Gruppe 4(Südweſtdeutſchland) mit dem Tlef⸗ fen zwiſchen den Stuttgarter Kickers und dem SV. Mann⸗ heim⸗Waldhof eingeleitet. Die Begegnung fand in der Stutt⸗ garter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn vor etwa 8000 Zuſchauern ſtatt. Auf beiden Seiten ſah man einige Erſatzkräfte, ſo fehlten bei den Kickers u. a. Conen, Sing und Förſchler, während Waldhof u. a. auf Heermann, Maier und Eber hardt verzichten mußte. Rein ſpieleriſch hatten die Mann⸗ heimer ein kleines Plus, aber der Sturm ſpielte ſehr zerfah⸗ ren und muß mit den beſten Torgelegenheiten nichts an zufangen. Die Kickers ſpielten zielſtrebiger und waren ben ihren Vorſtößen ſtets ſehr gefährlich. Ihr Sieg war nicht unverdient, aber doch glücklich. Rein leiſtungsmäßig blieben beide Mannſchaften viel ſchuldig. In der erſten Halbzeit war der Kampf ohne beſondere Höhepunkte. Die Waldhöfer ſpielten im Feld gefälliger, aber ihre Stürmer ſchoſſen viel zu ungenau. Die Kickers⸗Abwehr zeigte ſich als ſehr ſtabil und ſchlagſicher, während der Sturm der Gaſtgeber bei eini⸗ gen Vorſtößen ſeine Gefährlichkeit bewies. Eine große Tor⸗ gelegenheit hatte Waldhof nach der vierten Ecke, aher Höchen⸗ berger im Kickerstor wehrte den Bombenſchuß von Ramge prächtig ab. Die letzten Minuten vor der Pauſe ſtanden im Zeichen einer leichten Kickers⸗Ueberlegenheit, und in der 44 Minute konnte auch der Rechtsaußen Kipp nach guter Vor⸗ arbeit von Merz das Tor des Tages erzielen. Nach Seiten⸗ wechſel ſah man wieder Waldhof im Feld leicht überlegen, aber der Sturm blieb bis zum Schluß harmlos. Stuttgarts Mittelläuſer war der überragende Mann des Mittelfeldes und nahm dem Waldhof⸗Innenſturm jede Wirkung. Die Kickers wurden mit ihrem gradlinigen Stürmerſpiel öfters ſehr gefährlich, aber den vorzüglichen Waldhoftorhüter Fiſcher konnten auch ſie nicht mehr bezwingen. Hockey 8 Länderſpiel: Budapeſt: Ungarn— Deutſchland 141 Süddeutſchland: Gau Südweſt: Rotweiß Frankfurt— TV 60/ FSV Frankfurt 0.4 JG Frankfurt— Hus Frankfurt 4˙0 .—.— Grothe trocknete ſich lange und umſtändlich die Hände. Nun ſtand der Oberarzt neben ihm am Waſchbecken. Das Waſſer ziſchte und dampfte aus den Röhren. Der unterſetzte, etwas beleibte Kollege ließ ſich den hochheißen Strahl über ſeine Hände laufen, ohne zu zucken. Allerhand, was der Mann aushielt. Konnte wohl auch, wenn es darauf ankam, glühende Kohlen anfaſſen. Komiſch, daß man das jetzt dachte. Solche Neben⸗ ſächlichkeit. Eigentlich wollte der Profeſſor fragen, wie der Puls der Patientin geweſen war. Stattdeſſen ſtarrte er auf die krebs⸗ roten Hände Dr. Willes, ſelbſtvergeſſen und hingegeben an dieſen Akt perſönlicher Aſepſis, den jeder Arzt vor und nach der Operation wie eine heilige Handlung zu üben gewohnt war. Seine Gedanken waren bei Karin Röck. Vor zwei Stunden noch hatte er nichts von ihr gewußt. Vor zwei Stunden, als man ihn von der Klinik aus auf ſeinem Landgut Saſſenhofen anrief, hatte er nur ihren Namen gehört und einen kurzen Bericht ſeines Oberarztes, „Ich komme ſofort, machen Sie alles fertig zur Opera⸗ tion“, hatte er geſagt,„in zwanzig Minuten bin ich in der Stadt.“ a Grothe ſchreckte auf, als Wille die Bürſte entglitt und auf die Steinflieſen klapperte. Unwillkürlich bückte er ſich⸗ Ach ſo. na ja, war nicht nötig. Der Praktikant hatte die Ausreißerin ſehon aufgehoben. Er nahm dem Profeſſor auch das Handtuch ab. Grothe trat vor den Spiegel, ſtrich die widerſtrebende Haarſträhne glatt und ſah mißbilligend, daß unter ſeinen Augen tiefe Schatten lagen. i Es war ſpät, faſt Mitternacht, und nur, um das innere Zeitgefühl beſtätigt zu finden, ſchaute der Profeſſor auf das runde Zifferblatt der elektriſchen Uhr an der weißen Wand über der Tür. Es ſtimmte. Genau fünf Minuten vor zwölf. Fortſetzung folgt. Doe * 22255... 5 ˙ —— 2—— 2 2 2 ee.