der Monatſich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk 1.60, du ber Seſchüftsſtelle an Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 dazeigenpreiſe⸗ Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., 5 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte * 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr beaßprecher Nr. 47216. Poftſchec- Rente: Suteruhe 78438. Tages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. —.— Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsftörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Sechenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang Dinant, Givet und Sedan genommen! Einbruch in die Jeſtung Hollands.— Die Maas auch auf. franzöſiſchem Gebiet überſchrikten.— Rund 150 Flugzeuge vernichtet. Dun Führerhauptquartier, 14. Mai. Das Oberkom⸗ mando der Wehrmacht gibt bekannt: Zn Holland iſt es gelungen, den Einbruch in die Grebbe-Linie von Amersfoort zu erweitern und in Kich⸗ tung Utrecht Raum zu gewinnen. Weitere Kräfte werden von Süden her in die Jeſtung Holland hineingeführk, in der unſere Truppen nach Vernichtung einer feindlichen Kräftegruppe bei Tortrecht bis Rokkerdam durchgeftoßen ſind. Weiter ſüdlich drangen unſere Truppen über Breda gegen die Schelde-⸗Mündung vor. Roſendaal wurde genom⸗ men. In Belgien wurde geſtern auch der Turnhout⸗Ka⸗ nal ſüdoſtwärts der gleichnamigen Stadt überſchrikten und weiler ſüdlich die Große Gekte erreicht. Nördlich Namur ſtoßen unſere Panzerkräfte den auf die befeſtigte Dyle⸗ Stellung zurückgehenden feindlichen Panzern nach, die durch die vorausgegangenen Angriffe aus der Luft und auf der Erde ſtark erſchüttert ſind. Die Skadt Lüktich iſt in deulſcher Hand. Im Raume ſüdlich der Linie Lütkich— Namur haben unſere Truppen die Ardennen hinter ſich gelaſſen und mit Anfängen die Maas zwiſchen Namur und Givet erreicht. Auch in Süd ⸗ belgien verlaufen unſere Bewegungen raſch und plan ⸗ mäßig. Die franzöſiſch⸗luxemburgiſche und franzöſiſch belgi⸗ ſche Grenze iſt bis in die Höhe von Mezieres—Charleoille faſt überall erreicht und an vielen Stellen überſchrikten. Unter dem Schutz von ununterbrochen angreifenden deul⸗ ſchen Kampf-, Stuka. und Jerſtörerverbänden und deren niederſchmekternder Wirkung gelang es, die Maas auch auf franzöſiſchem Gebiet zu überſchreiten. Südlich von Saarbrücken zeichnete ſich der Leutnant eines Infanterie⸗Regiments Okto Schulz durch beſondere Tapferkeit aus. In Erweiterung der geſtrigen Angriffs. erfolge brachen wir in der Gegend von Rerzig und ſüdlich von Pirmaſens in die feindlichen§kellungen ein und nah⸗ wen Engländer und Franzoſen gefangen. Außer der ſtarken Unkerſtützung des Luftwaffe verſchiedene feindliche Flugplätze an. Auf dem Flugplatz Hamſtede wurden allein 26 am Boden ſtehende Flugzeuge zerſtörk. Im ganzen betrugen die Verluſte des Gegners am 13. 5. etwa 150 Ilugzeuge, davon wurden im Luftkampf 47, durch Flakarkillerie 37 abgeſchoſſen. 27 eigene Flugzeuge werden vermißt. 0 4 9 412 1 Noiterdam kapituliert Das hiſtoriſche Schlachtfeld von Ligny erreicht. Berlin, 15. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:. Unter dem gewaltigen Eindruck der Angriffe deutſcher Sturzkampfflieger und des bevorſtehenden Panzerangriffs auf die Stadt hat Rotterdam kapituliert and ſich dadurch vor der Vernichtung bewahrt. 5 In Nordbelgien haben deutſche Panzerverbände in der Verfolgung des zurückflutenden Feindes Ligny, das hiſto⸗ riſche Schlachtfeld von 1815, erreicht. In Ginant, Givet und Sedan eingerückt Berlin, 15. Mai. Deutſche Truppen ſind nach gewalli⸗ gen Marſchleiſtungen durch Südbelgien bis an die Maas 2 Dinant. Give und Sedan eingerückt. Großkampf zwiſchen Panzer verbänden Die Franzoſen bei Namur ſchwer geſchlagen. Berlin, 15. Mai. Nordwärts Namur kam es zum erſten Male in dieſem Kriege zu einem Großkampf zwiſchen Pan⸗ e Franzöſiſche Panzergeſchwader waren deut⸗ chen Panzerkräften entgegengeſchickt worden, um ihr weike⸗ res Vordringen in Richtung auf die Dyle-Stellung zu ver ⸗ hindern. In engem Juſammenwirken mit Kampfverbänden er Luftwaffe nahmen die deutſchen Panzerkräfte unver⸗ züglich den Kampf auf. Die Franzoſen wurden geſchlagen und fluteten zurück. Hierbei faßle die deutſche Luftwaffe ſie nochmals. Stark erſchüttert gehen ſie nunmehr. verfolgt von 58 deutſchen Panzerverbänden, auf die Dyle⸗ Stellung aurü Der Feind im Rückzug Verfolgung geworfener britiſcher, franzöſiſcher und belgiſcher Kräfte auf die Dyle-Skellung. Du Berlin, 14. mai. Deutſche Truppen warfen heute britiſche, franzöſiſche und beigiſche Kräfte an der Gelte und verfolgten ſie in Richtung auf die Dyle⸗ Stellung bei Lö⸗ wen und Wavre⸗ a a Bei Sedan 70 feindliche Flugzeuge abgeſchoſſen. Berlin, 14. Mal. Zm Laufe des Dienstag wurden nach gen decker arne au ee ee a eutſchen Jagdfliegern n ug 5 ſchoſſen. Es iſt damit zu rechnen, daß ſich das Abſchußergeb⸗ nis noch beträchtlich erhöht. Holländiſcher Dampfer auf Mine gelaufen. Kopenhagen, 15. Mai. In der e 0 holländiſche Dampfer„Van Rensſallſer“, wie rde Mn. Verlaſſen des Hafens* f Heeres griff die Die Maas— Verlängerung der Maginotlinte Die Bedeutung der neueſten Erfolge der deukſchen Truppen. Berlin, 15. Mai. Nach dem OKW⸗Bericht vom 14. 5. haben die deutſchen Truppen mit Anfängen die Maas zwi⸗ ſchen Namur und Givet erreicht. An anderen Stellen wird geſagt, daß feindliche Kräfte auf die Dyle⸗Stel⸗ lung zurückgeworfen worden ſind. Die Maas bildet in ihrem Lauf an der franzöſiſch⸗belgi⸗ ſchen Grenze eine natürliche Verlängerung der Maginot⸗ linie nach Norden. Sie iſt ſelbſtverſtändlich von den Fran⸗ zoſen durch Befeſtigungen aller Art in jahrelanger Arbeit verſtärkt worden. Seit Beginn des Krieges haben die Fran⸗ zoſen weiter an dem Ausbau dieſer von der Natur beſon⸗ ders begünſtigten Stellung gearbeitet. Die Verlängerung dieſer Abwehrzone nach Belgien hin⸗ ein bildet ebenfalls die Maas bis Namur, wo ſie einen ſcharfen Knick nach Oſten macht. Von hier aus über Wavre und Löwen nach Antwerpen hinauf iſt der Abſchnitt der Dyle als äußerſte Verlängerung der Maginot⸗Maas⸗ Linie durch beſonders ſtarke Stellungen feſtungsartig aus⸗ gebaut worden. 5 Für den Sachkenner iſt hieraus erſichklich, pie eng die Zuſammenarbeik der franzöſiſchen und belgiſchen Regierun⸗ gen und Generalſtäbe geweſen ſein muß, und daß ſchon lange vor Beginn des Krieges der Ausbau der Befeſtigungs⸗ zone auf die beiderſeitigen Bedürfniſſe abgeſtimmt werden konnke. Hollands Regierung in London Aufruf an das verlaſſene Volk. DNB. Kopenhagen, 14. Mai. Der Miniſterpräſident und die Regierung der Niederlande kamen, wie Reuter meldet, Dienstag morgen in London an. Während ſie ſich ſchon auf dem Wege in das Aſyl befanden oder bereits in London eingetroffen waren, das die Zuflucht ſo mancher Feinde einer neuen und gerechteren Ordnung der Welt geworden iſt, erlteßen ſie am Dienstag vormittag um 11 Uhr vom enaliſchen Kurzwellenſender aus in holländiſcher Sprache einen flammenden Aufruf an die„Zurückgebliebenen“, in dem es heißt:„Holländiſche Beamte im beſetzten Gebiet, tut eure Pflicht, flüchtet nicht und bleibt auf eurem Poſten.“ Kriegsausweitung als Grundſatz Feſtſtellung eines amerikaniſchen Englandkenners. Philadelphia, 14. Mak. Der bekannte Publiziſt Beake Carter, deſſen tägliche Aufſätze in mehreren Dutzend Zei⸗ tungen in einer Geſamtauflage von 5½ Millionen verbrei⸗ tet werden und der als gebürtiger Engländer keineswegs im Verdacht der Deutſchfreundlichkeit ſteht, ſetzt in einer langen Abhandlung vom 11. Mai mit den britiſchen Kriegs⸗ ausweitungsplänen ſich auseinander und macht dabei fol⸗ gende höchſt beachtliche Ausführungen: 5 Deutſchland hat kein Verlangen danach, die Vereinig⸗ ten Staaten im Kriege zu ſehen. Es iſt deshalb ganz klar, daß Deutſchland ſich mehr als zurückhält, um Amerika nicht zu irritieren. Die Weſtmächte handeln aber nach ganz an⸗ deren Vorausſetzungen. Ihre Grundhaltung iſt die alte. Die britiſche Flotte trachtet danach, die Herrſchaft über die Meere aufrechtzuerhalten und durch Blockade den wirt⸗ ſchaftlichen Würgegriff anzuwenden Zu Lande aber trachte die britiſche Diplomatie danach, ſo viele Neutrale wie möglich in den Kampf zu verwickeln, ſo daß deren Ar⸗ meen die Hauptlaſt des Kampfes zu Lande tragen müſſen. Darin liegt keine Anklage Es iſt lediglich eine Feſtſtellung der Tatſachen Denn man darf nicht vergeſſen, daß England hauptſachlich eine Seemacht iſt. Deswegen wird in jedem Kriege zwiſchen Deutſchland und England ein Druck auf die Neutralen eher von engliſcher als von deutſcher Seite aus⸗ gehen. Sd iſt es auch heute wieder, wo die britiſche Diplo⸗ matie alle Druckmittel anwendet, um die neutralen „Freunde“ auf ihrer Seite in den Krieg zu bringen und dabei als Entgelt die Schutzmacht der britiſchen Flotte und ziemlich verſchwommen„Belohnungen“ in Form von Ge⸗ bietszuwachs nach errungenem Siege anbieken. Es iſt ein fundamentaler Grundſatz in dieſem Krieg, daß die Eng⸗ länder den Kriegsbrand ſo weit wie möglich ausdehnen müſſen, um in ihrem Sinne erfolgreich zu ſein. Wie beſcheiden! Englische Niederlagen als„Erfolge“. . DNB. Berlin, 14. Mai. Die engliſche Preſſe verſucht un⸗ ter dem Eindruck des deutſchen Vormarſches nach Holland und Belgien der engliſchen Oeffentlichkeit gegenüber den Rückzug des engliſch⸗franzöſiſchen Expeditionskorss au Norwegen triumphierend zu rechtfertigen.„Daily Expreß erklärt, Norwegen ſei nur ein Köder geweſen, um die engliſchen Streitkräfte von anderen Kriegsſchauplätzen ab⸗ zuhalten bezw. die engliſchen Kräfte zu zerſplittern. Eng⸗ kand könne froh ſein, jetzt nicht im großen Umfang in Nor⸗ wegen engagiert zu ſein. da in den Niederlanden ein ſo ungeheures Ringen beginne. 25 Mangels Erfolgsmeldungen auf militäriſchem Gebiet geht 9 engliſche Preſſe dazu über, militäriſche Nieder⸗ lagen in Erfolge engliſcher Intelligenz umzuwerten. Nun, 1 Deutſchland iſt dies gleichgültig. und es kann ſolche Er⸗ olge dem Gegner neidlos gönnen. Für Deutſchland iſt die Hauptſache, daß die Wucht ſeiner Waffen die Engländer aus Norwegen wieder nach Hauſe trieb. 5 Die Weit hält den Atem Die Welt hält den Aiem an Es iſt keine Uebertreibung, wenn in der auslandi⸗ ſchen Preſſe von„der größten Schlacht der Weltgeſchichte“ geſprochen wird, die im Weſten eingeſetzt hat. Dabei iſt das Wort„größte“ nicht nur im Hinblick auf den Umfang und den Einſatz der Kampfmittel zu verſtehen, ſondern auch auf ihre Bedeutung anzuwenden. Mit unerhört wuchtigen Schlägen zertrümmert die deutſche- Wehrmacht mehr als eine politiſche Konſtellation, nämlich eine überalterte er⸗ ſtarrte unſoziale Weltordnung, als deren typiſche Vertre⸗ ter England und Frankreich anzuſehen ſind. Weltanſchau⸗ ung und Kraft der verjüngten Völker ſind ſtärker als ſie, und mit Recht haben Stimmen des Auslandes darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß den gewaltigſten Schwung und An⸗ griffsgeiſt den deutſchen Soldaten das Bewußtſein verleiht daß es gilt, eine gerechte ſoziale und politiſche Ner ing Europas herbeizuführen, die Herrſchaft der Geldſäcke zu beſeitigen. In atemloſer Spannung verfolgt die Welt da⸗ her den gigantiſchen Entſcheidungskampf, der jetzt auf den Schlachtfeldern Belgiens und Frankreichs ausgefochten wird. Sein Ausgang iſt bereits jetzt, am ſechſten Tage ſeſz ſeinem Beginn, nicht mehr zweifelhaft. Wir wiſſen gut, daß es kein militäriſcher Spaziergang iſt— ſo tiefgreifende Um⸗ geſtaltungen und ſo weitreichende Entſcheidungen ſind lei⸗ der nicht ohne Opfer zu erreichen— aber wir wiſſen auch, daß gerade dieſe größte Schlacht das Schickſal Deutſchlands und Europas auf Jahrhunderte hinaus beſtimmen und un⸗ ſerm Volke endlich Friede Sicherheit und Lebensmöglich⸗ keit für künftige Zeiten bringen wird. Wir Deutſche waren ſchon immer ſtolz auf unſer Milt⸗ tär, waren es auf das im ehrlichen Kampf nicht beſiegte Heer des Weltkrieges, blickten mit geheimen Hoffnungen auf die Reichswehr als Kern einer neuen Wehrmacht, be⸗ grüßten endlich mit Jubel die Schaffung der Wehrmacht des nationalſozialiſtiſchen Reiches. Dieſer Stolz hat, wie geſagt, ſchon immer beſtanden. Wir wußten, daß der deutſche Sol⸗ dat der beſte der Welt iſt. Daß er aber denjenigen der an⸗ deren Staaten ſo ſtark überlegen iſt, wie wir es in Polen und Norwegen ſtaunend feſtſtellten, bis zu dieſem Maße wußten wir es nicht. Und was ſollen wir gar nun ſagen, wenn wir jetzt die unvergleichlichen Taten unſerer präch⸗ tigen Wehrmacht en Weſleiſ⸗ de Bewunderung verfolgen! Jetzt erſt, da üfiſer Soldat den nach uns ge⸗ waltigſten und beſten Armeen gegenüberſteht und mit ihnen ſeine Kräfte meſſen kann, wird uns die Schärfe des neuen deutſchen Schwertes erſt ganz bewußt. Was wurde in den wenigen Tagen ſeit dem 10. Mai ſchon alles geleiſtet und erreicht! Holland iſt ſchon faſt ganz in unſeren Händen, un⸗ ſere Truppen ſtehen im Herzen Belgiens, die ſtarke Feſtung Lüttich wurde einfach überrannt und mit ihr das ganze auf ihr beruhende Verteidigungsſyſtem, und ſchon dringen un⸗ ſere Streitkräfte von Norden und Nordweſten her in fran⸗ zöſiſches Gebiet ein. Ein Glied um das andere wird an dem Ring geſchmiedet, den wir um England legen— was ſpie⸗ len die für Flugzeuge geringen Entfernungen heute noch für eine Rolle! England muß jetzt endlich einmal kämpfen auf Leben und Tod, es iſt von Adolf Hitler zum entſchei⸗ denden Kampfe geſtellt. Nicht mit Unrecht erinnert ein Bel⸗ grader Blatt daran, daß dies ſeit dem Jahre 1066, als der Normannenherzog Wilhelm der Eroberer im Land der An⸗ geln landete und es in Beſitz nahm, nicht mehr der Fall war. Selbſt Napoleon konnte den Engländern nicht beikom⸗ men. Schon aus dem Vergleich mit dieſen beiden Beiſpie⸗ len aus der Geſchichte wird einem einigermaßen klar, um welche weltgeſchichtlichen Entſcheidungen es fetzt geht. All⸗ mählich dämmert dies auch den alten Hetzern in London ſelbſt, aber aus dieſem Dämmern der Erkenntnis wird für ſie keine Rettung mehr herbeigeführt, wohl aber bricht die e für ſie herein, die ſie vernichten wird. Wie ſtets in ähnlichen Situationen, reißt England auch diesmal andere Völker mit in den Strudel hinein, und Lon⸗ don iſt zum Sammelpunkt aller jener Staatsoberhäupter und Regierungschefs geworden, die den Briten geglaubt und ihr Schickſal mit dem Englands verknüpft hatten. Als jüng⸗ fler Zuwachs iſt nun die bisherige holländiſche Re⸗ ierung dazu gekommen, ſie iſt feige nach England ge⸗ ohen, nicht ohne das Gold der Staatsbank mitzunehmen. Dieſe Leute ſind damit als das entlarvt, was ſie ſind: kru⸗ Fe e Diener der Plutokraten, die das holländiſche Volk in ie Schrecken des Krieges hineinhetzten. Die gleiche Regje⸗ rung, die vor einer halben Woche noch das holländiſche Volk aufforderte, heldenmütigen Widerſtand zu leiſten, flieht jetzt unter ee Gründen und behauptet, daß ſie nur die Flucht ergriffen habe, weil ſie nur von England aus ihr Land weiter regieren könnte. Um dem Zynismus die Krone aufzuſetzen, fordert die gleiche Regierung nach ihrer feigen Flucht noch die Beamtenſchaft Hollands auf, treu auf ihrem Poſten auszuharren und dem Lande zu Jie⸗ nen. Wir ſehen in dieſer verantwortungsloſen Haltung das Muſterbeiſpiel einer Staatsführung, wie ſie uns Nattonal⸗ ſozialiſten, aber auch für jeden anſtändigen Menſchen in der Welt unverſtändlich iſt. Nachdem die holländiſche Regierung ein paar 5 55 lang nichts unverſucht gelaſſen hat, um unter Mißbrauch des Appells an die nationalen Pflichten die Bevölkerung zum nutzloſen Widerſtand aufzuputſchen, wäh⸗ rend ihr eigener„Krieg“ nur in dem Erfinden von Greuel⸗ 5 nachrichten beſtand, ſuchte ſie gerade in dem Augenblick, wo es galt, ſich zum Kampfe zu ſtellen, für das großſpreche · riſch herauspoſaunte Wort einzuſtehen, ihr Heil in der Flucht und überließ Land und Volk dem eigenen Schickſal. Vor der Weltöffentlichkeit ſind dieſe Staatsmänner gerich⸗ tet. Wenn es noch eines Beweiſes bedurft hätte für die Zu⸗ ſammenarbeit der holländiſchen, Regierung mit den engli⸗ ſchen Kriegshetzern, ſo iſt dieſer durch die Flucht der hol⸗ ländiſchen Staatsmänner nach England vollauf erbracht. ——— Das deutſche Schwert Die Welt im Banne unſerer Erfolge. Rom, 14. Mai. Die Schnelligkeit des deutſchen Vorge⸗ hens im Weſten macht im italieniſchen Volk einen unge⸗ heuer tiefen Eindruck. Mit rückhaltloſer Bewunderung ver⸗ folgt man in der Oeffentlichkeit die Nachrichten von den mi⸗ litäriſchen Operationen, die, wie„Popolo di Roma“ erklärt, eine unerhörte Ausdehnung angenommen haben und Deutſchland bereits alle ſtrategiſchen Mög⸗ lichkeiten in die Hand geben. Uebereinſtimmend betont die römiſche Preſſe, daß die Aktion der deutſchen Truppen vollkommen planmäßig und mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerkes vor ſich gehe. Nach dem bisherigen Ergebnis der deutſchen Operationen in Belgien und Holland könne, ſo ſchreibt„Popolo d'Italia“, bereits feſtgeſtellt werden, daß der Albert⸗Kanal, der Lebensnerv und Stolz des belgiſchen Verteidigungsplanes, der etliche Milliarden koſtete und vor allem nach ſtrategiſchen Geſichtspunkten er⸗ baut wurde, ſich als wertlos erwieſen habe. Dieſes Er⸗ gebnis ſei in erſter Linie der ſouveränen Beherrſchung aller Regeln der modernen Strategie durch die Deutſchen zu ver⸗ danken. Der Militärkritiker des„Meſſaggero“ ſtellt feſt, daß die deutſchen Truppen auf allen Sektoren in abſolutem Vorteil ſind und die Initiative, die ihnen ſchon ſo große Erfolge gebracht habe, in feſter Hand halten. Das außerordentliche Ergebnis dieſer erſten wenigen Kampftage im Weſter bilde „die faſt myſteriöſe Eroberung“ des ſtärkſten Forts von Lüttich, das allein ſchon einen unerſetzlichen Ber⸗ luſt darſtelle. Mit der Einnahme von Lüttich und der Ueber⸗ windung der gewaltigen Sperre⸗Anlagen des Albert⸗Ka⸗ nals, auf den Belgien ſeine ganze Verteidigung aufgebaut habe, ſei der Verteidigungswert der belgiſchen Waſſerlinie praktiſch bereits neutraliſiert. Die Turiner„Gazetta del Popolo“ führt aus, wie in Norwegen und vorher in Polen habe die deutſche Luftwaffe eine Hauptrolle im Kampf zu ſpielen. Sie erweiſe ſich täglich als eine ſchreckliche Waffe, die allen Möglichkeiten gewachſen ſei. Man müſſe bei dem Einſatz der Luftwaffe nicht nur die wunderbare genaue Vorbereitung anerkennen, die mit dem größten Stillſchwei⸗ gen getroffen worden ſei, ſondern ebenſo die Präziſion, mit der ſie angewandt werde, Der Vormarſch der deutſchen Truppen vollziehe ſich trotz der Reaktion der Gegner mit unfehlbarer Sicherheit. England und Frankreich, die ge⸗ glaubt hätten, den Krieg allein mit der Waffe des Wirt⸗ ſchaftskrieges gewinnen zu können, mußten ſich nun zu einer Schlacht ſtellen, die vielleicht die härteſte der ganzen Weltgeſchichte ſein werde. „Lavoro Faſeiſta“ würdigt die große Bedeutung der deutſchen Aktion im Weſten und betont, daß das deutſche Schwert nunmehr die Knoten der Einkreiſung zerhaue und mit blitzartiger Schnelligkeit die Kräfte zu Boden werfe, die ſich bewußt oder unbewußt zu dem ver⸗ brecheriſchen Spiel der Weſtmächte hergaben. Stärkſte Be⸗ achtung finden auch die Glanzleiſtungen der deutſchen Fallſchirmtruppen, die ebenſo wie die Eroberung des ſtärkſten Forts von Lüttich durch Anwendung der mo⸗ dernſten Kampfmittel das Tagesgeſpräch in der italieniſchen Hauptſtadt bilden. Ebenſo ſtark beachtet wird die Angſt in England und Frankreich vor deutſchen Fall⸗ ſchirmtruppen. ö „Ein ſtrategiſches Wunder“ s Riga, 14. Mai. Die deutſche Meldung über den Fall Lüttichs hat auch im Nordoſten Europas, ſo in Lettland, allergrößtes Aufſehen hervorgerufen. Das halbamtliche Blatt„Rits“ bringt die Meldung des OKW unter dreiſpal⸗ tiger Ueberſchrift. Es ſchreibt dazu, dieſe Meldung bedeute, daß es den deutſchen Truppen gelungen ſei, eine der am ſtärkſten befeſtigten Städte der Welt zu erreichen, die von einem Kranz ſtärkſter Forts umgeben ſei. Es ſei keine Uebertreibung, daß dieſer Einbruch in Lüttich einſtrate⸗ giſches Wunder darſtelle. „In wahrhaft genialer Weiſe“ Belgrad, 14. Mai. Als die Nachricht vom Fall Lüttichs in der jugoſlawiſchen Hauptſtadt in den Abendſtunden des Montag bekannt wurde, wollten viele Menſchen ſie zunächſt garnicht glauben, weil ſie ſich einfach nicht vorſtellen konn⸗ ken, daß bereits in den erſten Tagen der großen Entſchei⸗ dungsſchlacht im Weſten ein ſolcher Erfolg von deutſchen Truppen errungen wurde. Man iſt ſich einig, daß die Er⸗ folge der deutſchen Wehrmacht über die ſtrategiſche Bedeu⸗ tung hinaus von größter pſychologiſcher Bedeutung für den Feind und die Neutralen ſind. In militärpolitiſchen Kreiſen erklärt man, daß die deutſche Kriegsführung in wahr⸗ Fuge genialer Weiſe jedem Gegner gegenüber die isher wirkſamſte Taktik angewandt habe. Newyork, 14. Mal. Der ſchnelle deutſche Vormarſch im Weſten findet in der Newyorker Preſſer trotz der Lügen⸗ meldungen aus Paris und London in Ueberſchriften und in Kommentaren Anerkennung. Vor allem der Fall der Fe⸗ ſtung Lüttich hat in USA ſtarken Eindruck gemacht. So be⸗ 8 der Militärſachverſtändige der„Newyork Herald Tribune“, Major Elliot, die Zerſchlagung des belgiſchen Feſtungsgürtels als äußerſt er nſt für die Weſtmüchte. Andere Berichte die aus Amſterdam kommen, drücken das Erſtaunen der amerikaniſchen Berichterſtatter Über die Schnelligkeit und Schlagkraft der deutſchen Truppen aus. Der Korreſpondent der„Newyork Times“ der ſich bei den engliſchen Truppen in Belgien befindet, ſieht ſich veranlaßt, die ſchnelle Verwirklichung des deutſchen Feldzugsplanes Aae Das Blatt bezeichnet die gegenwärtige mili⸗ täriſche Lage als„einen ſehr ernſten Augenblick“ für die Moſtmächte .* England muß nun ſelbſt kämpfen, DNB Belgrad, 14. Mai. Der Londoner Vertreter der „Politika“ berichtet, daß bis vor wenigen Tagen der eng⸗ liſche Bürger den Eindruck gehabt habe, daß der Krieg ir⸗ gendwo in Europa geführt werde und ſein Ziel ſei ein Metaphyſiſcher Kampf zwiſchen„Gut und Böſe“, wie es ſelbſt Lord Halifax in einem an Wilſon gemahnenden Stil Proklgmiert habe Der Engländer ſei auch voll Selbſtver⸗ trauen in ſeinen Sieg geweſen, der mehr auf geſchichtlicher Erfahrung als auf der tatſächlichen Lage beruht hätte. Mit dem 10. Mai habe ſich das geändert. Ganz England ſpürt nun den Krieg. In allerſchnellſtem Maße ſeien alle notwendigen Maßnahmen getroffen worden. Erneut habe ſich jeder daran Lrinnert, daß er auch eine Gasmaske be ſitze England habe jetzt wieder, erklärt man, den Krieg an der Front ſelbſt zu führen, wie im Jahre 1066, als die Nor⸗ mannen in England landelen. a f Mit Lockungen und klingendem Sterling Wie England die Balkanſtaaten zu beeinfluſſen ſuchk. Rom, 15. Mai. Im Mittelpunkt der Dienstagſitzung des Senats ſtand eine Rede des Miniſters für Depiſenbewirt⸗ ſchaftung, Riccardi. Unter den Faktoren, die das Vo⸗ lumen des internationalen Handelsverkehrs beeinfluſſen, ſo führte der Miniſter aus, ſtehe der Wirtſchaftskrieg, der die Produktion und den Warenaustauſch von Grand auf gewandelt habe, an erſter Stelle. Während er eine un⸗ gerechte Vorherrſchaft des Reichtumes geſtatte und ver⸗ ſtärke, wecke er in den Völkern, die über eine hohe Kultur und eine ſteigende Bevölkerungszahl, aber über eine ge⸗ ringe Menge von Rohſtoffen verfügten, das Gefühl für die Selbſtverteidigung und treibe ſie unweigerlich dazu, durch die Waffengewalt die vergebens geforderte und immer ver⸗ weigerte Gerechtigkeit zu finden. Im Wirtſchaftskrieg habe eine neue Periode begonnen, als vor drei Jahren Groß⸗ britannien eine Erhöhung einiger Rohſtoffpreiſe be⸗ ſchloß, um ſeine eigene Aufrüſtung zu verſtärken. Zu Be⸗ ginn des Jahres 1939 habe ſich der Wirtſchaftskrieg noch verſchärft, als England ſeinen Militärhaushalt verdoppelt habe. Riccardi verurteilte das engliſche Vorgehen, beſon⸗ ders auch die Mittelmeerblockade mit ihrer für alle Neutralen überaus ſchädlichen und nachgerade untrag⸗ baren Handhabung. Die Weſtmächte verſuchten, mit Lockun⸗ gen und mit klingendem Sterling vor allem die Balk an⸗ ſtaaten zu beeinfluſſen. Niemand könnte aber den gro⸗ ßen Schwierigkeiten entgehen, die gerade hierdurch Italien, einem Mittelmeerſtaat und, nach der Eroberung Albaniens, einer Großmacht auf dem Balkan, hierdurch erwüchſen. In allerſchärfſter Form wandte ſich der Miniſter dann erneut gegen die engliſche Wirtſchaftsblockade, wobei er betonte, daß es ſich um Sabotageakte zum Schaden der Arbeit und der italieniſchen Arbeiter handele. Was die Handelsabkommen des letzten Jahres angehe, ſo ſeien vor allem Abkommen mit dem Protektorat Böhmen und Mähren getroffen ſowie die Handelsbezie⸗ hungen mit dem Reich verbeſſert worden. Das Reich habe Vorkehrungen getroffen, trotz der gegenwärtigen Situation Italien die gewaltigen Mengen an Kohle zu liefern, deren es bedarf. Die politiſche Freiheit der Völker ſei un⸗ lösbar mit der wirtſchaftlichen Unabhängig⸗ keit verbunden Die autarkiſche Ausrichtung ſtehe keines⸗ wegs im Gegenſatz zu dem internationalen Warenaustauſch, wie dies auch klar das Handelsvolumen Deutſchlands, Ita⸗ liens und anderer Staaten beweiſe, in denen eine Autar⸗ kie beſtehe. N Schärfſter Proteſt Tokios Gegen antijapaniſche Machenſchaften in Niederländiſch⸗ Indien. Tokio, 15. Mai. Der japaniſche Generalkonſul in Ba⸗ tavia proteſtierte, wie das Auswärtige Amt am Diens⸗ tag mitteilte, bei dem Generalgouverneur von Niederlän⸗ diſch⸗Indien ſchärfſtens gegen die wachſende antijapaniſche Agitation unter den Holländern in Niederländiſch⸗Indien. Die antijapaniſche Bewegung in Niederländiſch⸗Indien ſei verſchärft durch die antiſapaniſche Politik Englands, der Vereinigten Staaten und Frankreichs, die jetzt offen zutage⸗ getreten ſei und zwar unter dem Vorwand der Befürchtung japaniſcher Aktionen angeſichts der geſpannten Lage in Europa. Der japaniſche Generalkonſul habe auf die Mög⸗ lichkeit hingewieſen daß die Vorgänge in Niederländiſch⸗ Indien auf die allgemeine Stimmung in Japan ernſt zu⸗ rückwirkten Bei Demonſtrationen ſei unter der Behauptung des Waffenbeſitzes Hausſuchung bei Japanern erfolgt. Bei einer deutſchfeindlichen Kinderdemonſtration in Bantam hätten Kinder vor japaniſchen Geſchäften gerufen:„Werf! die Japaner hinaus“. Der Generalkonſul habe um entſpre⸗ chende Maßnahmen des Generalgouverneurs erſucht. Kundgebungen gegen England Ganz Italien gegen die Seeräuberwillkür. Rom, 14. Mai. Die antiengliſchen Studentenkundge⸗ bungen wurden auch Dienstag vormittag in verſchiedenen Teilen der italieniſchen Hauptſtadt wiederum in vorbildli⸗ cher Diſziplin und ohne jeglichen Zwiſchenfall fortgeſetzt. Den Höhepunkt bildete die Großkundgebung von 5000 Stu⸗ denten auf der Piazza Venezia, bei der es zu langanhal⸗ tenden begeiſterten Ovationen für den Duce kam. Die immer ſtürmiſcheren Rufe veranlaßten ſchließlich Muſſolini, ſich der Menge zu zeigen, die ſein Erſcheinen mit unbe⸗ ſchreiblichem Jubel und neuen ſtürmiſchen Ovationen be⸗ grüßte. Eine weitere Großkundgebung unter ſtarker Teil⸗ nahme der Bevölkerung fand kurz nach 11 Uhr ſtatt, wobei die Demonſtranten eine in die engliſche und franzöſiſche Flagge eingehüllte Bahre ſowie Chamberlains Regenſchirm mitführten. Wiederum mußte Muſſolini dem ſtürmiſchen Drängen der Menge nachgeben und un⸗ ter nicht endenwollenden Hochrufen auf dem hiſtoriſchen Balkon des Palazzo Venezia erſcheinen.„Giornale d'Ita⸗ lig“ betont, daß ſich die Zahl der antiengliſchen Maueran⸗ ſchläge in dieſen Tagen noch erhöht habe. Auf ihrem Zug durch die Stadt ſeien die Studenten überall auf die leb⸗ hafteſte Zuſtimmung der Bürger geſtoßen, die in ihrer Empörung mit den Studenten völlig einer Meinung ſeien. Wegen Verſchärfung der engliſchen Seekontrolle im öſt⸗ lichen Mittelmeer mußte die italieniſche Eildampferverbin⸗ dung Trieſt—Iſtanbul dieſe Woche ausfallen, Englands Aushungerungsmethoden erledigt „General Zeit marſchiert in den Ruheſtand.“ Mailand, 15. Mai. Der„Popolo d'Jtalia“ gloſ⸗ ſiert die bisher von den Engländern angewandten Metho⸗ den der Kriegführung in einem ironiſchen Artikel. Seit Jährhunderten, ſo ſchreibt das Blatt, ſei der beſte General der Engländer die Zeit geweſen. Die ungeheuren Reich⸗ tümer erlaubten ihnen, ihre Kriege bis zur Erſchöpfung des Gegners zu verlängern. Heute aber genüge es nicht, abzu⸗ warten, heute könne der Krieg in jedem Augenblick auf eng⸗ liſchen Boden getragen werden. Die Beherrſchung der Meere befinde ſich im Zustand der Paralyſe. Das England 1 heute 1 mehr das eden Man ſtehe am 0 eier Epoche, an einer großen geſchichtlichen Weade. i An a g Zeit“ der größer 5 Nageln e e in Ungnade gefallen Man dürfe aber nicht vergeſſen, da dieſe berühmke„Methode“ ſchon ihren erſten Schlag 9879 den italieniſchen Sieg in Ae klopfen erhalten hatte. Man werde ſich der Worke Edens erinnern:„Werden drei Jahre vergehen, ehe die wirtſchaftliche Lähmung ſich fühl⸗ bar machen wird?“ Italien hingezen habe die Angelegen⸗ 3 in nur neun Monaten liquidiert. Es ſei die erſte Nie⸗ derlage des„Generals Zeit“ geweſen, das Vorſpiel für ſei⸗ nen Marſch in den Ruheſtand 0 Vorſpiel für ſei s Napoleon war, ſei n Pfingſttage gingen in den 5 Wiens eſkig Ge e vom Blitz erſchlagen wurden. Wenn Deutſche gelandet wären Die Verletzung der Monroe⸗-Doktrin durch die Weſtmächſe. Rio de Janeiro, 14. Mai.„Wo bleibt die Neutralitätg. kommiſſion?“ fragt die Zeitung„Meiodia“ in Zuſammen⸗ hang mit den in Braſilien großes Aufſehen erregenden Meldungen über die Beſetzung der holländiſchen Antillen durch England und Frankreich. Wenn de utſche Truppen in Kanada, auf den Malvinen oder den holländiſchen An⸗ tillen gelandet wären, ſo ſchreibt das Blatt weiter, würden die Preſſe, die Regierungen und Parlamente der Weſtmächte ungeheures Geſchrei anſtimmen über„Verletzun der Monroe⸗Doktrin und deutſche Invaſion auf dem ameri⸗ kaniſchen Kontinent“, und dann würden die USA die Un⸗ verſehrtheit des amerikaniſchen Kontinents zu verteidigen wiſſen Jetzt aber werde amtlich in London bekanntgegeben, daß die US A⸗Regterung durch die Weſtregierungen von den Vorgängen unterrichtet worden ſei. Wenn aber die USA: Regierung von dem Schritt der Weſtmächte unterrichtet ge⸗ weſen ſei und ihn geduldet habe, fährt„Meiodia“ fort könne ſie künftig gegen keine Landung deut⸗ ſcher Truppern mehr proteſtieren, falls Deutſchland nach Beſiegung Hollands die Antillen wieder nehmen wolle, da USA die Verletzung der Monroe⸗Doktrin durch die Weſt⸗ mächte erlaube. Der Fall habe für die amerikaniſchen Nationen größte Bedeutung und darüber hinaus für die Neutralitäfskom- miſſion, deren Aufgabe die Ueberwachung und Einhaltung der Monroe Doktrin ſei. Die Weſtmächte hälten daher die Neutralitätskommiſſion in Kennknis ſetzen müſſen, wenn ſie überhaupt jemand unterrichten wollten. Indeſſen hätte die As A- Regierung die Landung nicht hinnehmen dürfen, ohne vorher die kommiſſion einzuberufen. Brafilien müſſe die Schamloſigkeit verurteilen, mit welcher zugelaſſen werde, daß die Weſtmächte die Monroe⸗Dokkrin verletzten. Weitere Truppen auf Curacas gelandet. Newyork, 14. Mai. Wie aus Willemſtad auf Curgcag gemeldet wird, hat der am Sonntag dort eingetroffene bri⸗ tiſche Zerſtörer„Fraſer“ ein britiſches Truppenkontingent gelandet. Nach der Ankunft der Seeräuber. Wie weiter aus Willemſtad aus Curacao gemeldet wird, wurde nach Ankunft von 500 Mann Truppen der Weſtmächte für ſämtliche Weſtindiſchen Inſeln der Belage⸗ rungszuſtand erklärt. Einer amerikaniſchen Agentur⸗Mel⸗ dung zufolge wurden rund 400 Deukſche einſchließlich Kinder nach einem Konzentrationslager auf der Inſel Bo⸗ maire gebracht. „Vier weilere Miniſter im Kriegshetzerkabinelt. Kopenhagen, 14. Mai. Wie aus London gemeldet wird, wurde das Kabinett des Oberkriegshetzers Churchill um weitere bier Miniſter bereichert. Macdonald, der vor⸗ her das Kolonialminiſterium verwaltete, wurde über Nacht Geſundheitsminiſter. Zum Staatssekretär für Indien und Burma wurde der albe Deutſchenhaſſer Amery ernannt. Das Arbeitsminiſterium hat Erneſt Bevin und das Ernäh⸗ rungsminiſterium Lord Woolton übernommen. Auch die holländiſch⸗belgiſchen Lebensmittelzufuhren fallen 8 jetzt weg. Genf, 14. Mal. Nach der fühlbaren Einbuße, die die eng⸗ liſche Lebensmittelverſorgung durch das Ausbleiben von Lieferungen aus Skandinavien erlitt, rechnen ſich nun die engliſchen Zeitungen aus, welchen neuen Einſcheän⸗ kungen der Engländer ſich unterwerfen müſſe, wenn auch die Lebensmittelzufuhr aus Holland und Belgien in Fortfall kommen wird Die große Beſorgnis der engli⸗ ſchen Oeffentlichkeit muß durch beruhigende Erklärungen der Preſſe beſchwichtigt werden. So heißt es z. B. in eini⸗ gen Zeitungen, daß die Geſchäfte genug Vorräte hätten. um den gewöhnlichen Tagesbedarf auf Rationierungskarten zu befriedigen Allerdings können örtliche Stockun⸗ gen auftreten. i Die engliſchen Biſchöfe jetzt in Sofia. Sofia, 14. Mai. Hier iſt die ſchon genügend charakteri⸗ ſierte Abordnung engliſcher Biſchöfe eingetroffen. Am Sonn⸗ tag, Tag des bulgariſchen Kindes, fand ein Feſtgottesdienſt in der Alexander⸗Newfki⸗Kathedrale ſtatt, an dem die Bi⸗ ſchöfe teilnahmen. Als Gegenſtand der bulgariſch⸗britiſchen Verhandlungen ſind Fragen der kirchlichen Einigung ange⸗ 98 0 Die letzten ähnlichen Verhandlungen fanden im Jahre 1937 ſtatt und wurden ſeitens der bulgariſchen Kir⸗ chen als ergebnislos abgebrochen. Es iſt hier nicht bekannt, ob mittlerweile kirchliche Ereigniſſe eingetreten ſind, die eine Fortſetzung der Verhandlungen rechtfertigen, ohne in die Gefahr zu geraten, auf politiſches Gebiet zu ſtoßen. Kurzmeldungen Rom. Wie amtlich verlautet, ſind mit dem kürzlich„in einer Atmoſphäre herzlicher Zuſammenarbeit abgeſchloſſe⸗ nen, neuen italieniſch⸗ſpaniſchen Handelsabkommen neue breitere Grundlagen für den Warenaustauſch zwiſchen der italtenicch⸗albaniſchen Zollunion einerſeits und Spanien und ſeinen Kolonien andererſeits geſchaffen worden. Sofſa. Der Präſident der Sobranſe erklärte in Widin d. d. Donau in einer Anſprache, daß in Bulgarien heute zwiſchen Parlament und Regierung volle Einigkeit beſtehe. Alle arbeiteten an der Erhaltung des Friedens und der Neutralität. um das Land vom Krieg fernzuhalten. i „Kopenhagen. Nach einer Meldung des Londoner Nach⸗ richtendienſtes aus Kairo iſt der Nil⸗Damm zur verbotenen Zone erklärt worden Sein Betreten iſt verboten. Dublin Vor dem Büro des engliſchen Lügenbüros Reu⸗ ter in Belfaſt explodierten vier Bomben. Die Fenſterſchei⸗ ben der Nachbarſchaft wurden zertrümmert. aſhington Präsident Rooſepelt erſuchte den Kongreß, efort 2.9 Millionen Dollar verfügbar zu machen für den Bau von Küſtenverteidigungsanlagen in Portorico. Das Schatzamt ſoll weitere 12.5 Millionen Dollar für den An⸗ kauf ſtrategiſch wichtiger Materialien im kommenden Rech- nunasiahr bewilligen. , Unfall beim Stierkampf. Einen ſchweren Anfall erlitt dex Gauleiter der Y adrider Falang⸗ i i 8 er Madrider ige, Foxa, der ſich verſchie⸗ dentlich 7 10 Gehabe e f und perſönlichen Mut aus⸗ gezeichnet hal. Foxa befaßte ſich in ſeiner Freizeit mit Vor⸗ liebe mit Stierkampf. Bei einer ſolchen Bei f Stierkampf. 9 ner ſolchen Vekanſtaltung wurde er l unglücklich von einem Ste en er als 171 5 toten 3 gefaßt, daß er eine ſchwere Verletzung davontrug. Menſchen vom Blitz erſchlagen. Ueber die ſtlichen Landesteilen Jugoſla⸗ Sieben zewitter nieder, bei denen ſieben Menſchen 3 f eing. den einſc raſch auf Erw einſd den ſtand lich, Pfin ham Für muß! ihrer een rr n Dien, N. e Großer Pfingſtoerkehr in Oslo Oslo, 15. Mai. Ein bemerkenswertes Zeichen für die angetretene weitgehende Beruhigung der Bevölkerung in den beſetzen Gebieten Norwegens war der angeſichts der einschneidenden Geſchehniſſe der letzten vier Wochen über⸗ zaſchend große Zugverkehr. Insbeſondere war der Andrang auf den Osloer Bahnhöfen Samstag vor Pfingſten wider Erwarten ſo groß, daß alles verfügbare Waggonmaterial einſchließlich der Güterwagen eingeſtellt werden mußte, um den Anforderungen gerecht zu werden. Der Stationsvor⸗ ſtand des Osloer Bahnhofes erklärte, es wäre kaum glaub⸗ lic wieviel Bewohner Oßlos nur zur Erholung über die Pfingſttage weit ins Land hinein bis Hamar, ſelbſt Lille⸗ hammer ſowie Richtung Bergen und Drontheim fuhren, Für den Pfingſtverkehr in die nähere Umgebung Oslos mußten neben der Holmenkollenbahn die Autobuslinien ihren Wageneinſatz erheblich verſtärken. Die„unierernährten“ Deutſchen! Beißender Spott für Pariſer Blödſinn. Mailand, 14. Mal. Mit beißendem Spott geißelt„Po⸗ olo d'Italia“ in einer Gloſſe die idiotiſchen Behauptungen 115 Pariſer„Journal“, wonach das deutſche Volk nicht, wie die Goebbels-Propaganda glauben machen wolle, ein Volk don gefunden, ſondern ein Volk von erſchöpften, unter⸗ ernährten und durch die Erſatzmittel vollſtändig ſchwächlich gewordenen Leuten ſein ſoll. Wie zum Teufel, ſchreibt hier⸗ Ulder„Popolo d'Italia“, habe es dieſes Volk aber erreicht, 05 es ſo mächtig geworden ſei, die Grundlage oon zwei Imperien zu erſchüttern? Darüber ſage das„Journal“ nichts. Aber vielleicht liege doch etwas Wahres in den Be⸗ auptungen der Pariſer Zeitung. Nicht umſonſt müſſe ſich deutſchlond der Fallſchirmabteilungen bedie⸗ nen, um die gegenwärtige große Offenſive zu entfeſſeln. Ge⸗ wiß handele es ſich um Truppen, die wegen ihrer„körper⸗ lichen Schwächlichkeit“ nicht marſchieren könnten! Deuiſchland wird ſiegreich ſein Italien für den Befehl des Duce bereit. DB. Berlin, 13. Mai. In einer Rundfunkanſprache an das italieniſche Heer betonte Anſaldo, der Direktor der Zeitung„Telegrafo“ daß der durch die engliſch⸗franzöſiſchen Machenſchaften in Belgien und Holland in Fluß gekommene Bewegungskrieg wieder einmal gezeigt habe, auf welcher Seite die größere Entſchlußkraft und die damit gegebenen Vorteile ſind. Adolf Hitler habe in wenigen Stunden das verwirklicht, was die Weſtmächte bereits ſeit langem erwo⸗ gen und geprüft hatten. „Die kenntnis der deutſchen Streitkräfte beſtärkt uns,“ ſo ſchloß Anfaldo ſeine Rundfunkanſprache,„in der Sicher heit, daß Deutſchland, unſer großer Freund und Verbün⸗ deter, ſiegreich aus dieſem Ringen hervorgehen wird. In dieſer geſchichklichen Jeitenwende muß umſo ſtärker unſer Vorſatz ſein, uns eng um den Duce zu ſcharen und ihm ge⸗ horchen, was immer er befehlen mag. Sein Genius iſt den Ereigniſſen gewachſen, und ſein Entſchluß wird in der rich⸗ ligen ſchickfalhaften Stunde erfolgen.“. Parteiſekretär Miniſter Muti weilte in Turin, wo er in Haus der Faſchiſtiſchen Partei an die führenden Mitglie⸗ der eine Anſprache richtete. Der Duce habe die Parole ge⸗ ben:„Arbeit und Waffen“. In dieſen Worten empfinde os Volk mit vollkommenem Verſtändnis die zwingende Miwendigkeit der heutigen Stunde, hart und ſchweigend beiten ſowie bereit zu ſein, ja vollkommen be⸗ keillezu ſein, für den Augenblick, in dem der Duce den Befehl geben werde. „die in dem dokumentariſchen Bericht an den Duce dem lalieniſchen Volk unterbreitete ebenſo ſchamloſe wie will⸗ kürliche Anwendung der engliſch⸗franzöſiſchen Blockade gegen die italieniſche Handelsſchiffahrt hat in panz Italien lebhafteſte Entrüſtung ausgelöſt. Wie in ver⸗ ſchiedenen Städten iſt es aufgrund der ſeeräuberiſchen Schi⸗ ianen vor allem auch in Rom zu neuerlichen antiengliſchen und antifranzöſiſchen Kundgebungen gekommen. Erſtmalig berichteten auch die Mittagsblätter, daß als Folge der eng⸗ liſch⸗ franzöſiſchen Schikane neuerlich gegen England gerich⸗ tete Maueranſchläge allenthalben zu ſehen ſeien, in denen unterſtrichen werde, daß„England auch diesmal den Au⸗ kobus verpaßt hat“. In großer Aufmachung verzeichnet „Piccolo“ neue Studenten⸗Demonſtrationen. 2 5 Die Maſſenvernichtung feindlicher Flugzeuge Rom, 14. Mai. Der unvergleichliche Siegeszug der deut⸗ ſchen Truppen in Holland und Belgien wird von der rö⸗ mischen Miktagspreſſe in ausführlichen Berichten und unter rieſigen Schlagzeilen eingehend gewürdigt. Stärkſten Ein⸗ druck hat auch die Vernichtung von nicht weniger als 1000 Flugzeugen in nur drei Kampftagen gemacht, ein Erfolg, der nach hieſiger Auffaſſung für den Fortgang der ganzen Operationen von nicht zu Unterſchätzender Be⸗ deutung ſei. —— Führer des deulſchen Handwerks in Italien. „ Rom, 14. Mai. Die Führer des deutſchen Handwerks, die auf Einladung des italieniſchen Handwerks in Italien weilten, beſuchten, nachdem ſie in Rom vom Präſidenten des italieniſchen Handwerks empfangen worden waren, in Neapel die neueröffnete Ueberſee⸗Ausſtellung. In Florenz, der Stadt des italieniſchen Handwerks, nahmen die deut⸗ ſchen Handwerkerführer, an ihrer Spitze Reichshandwerks⸗⸗ meiſter Schramm und Reichsamtsleiter Sehmert, an der Eröffnung der 10. Italieniſchen Landeshandwerksausſtel⸗ kung teil und wurden hier vom König und Kaiſer ſowie Staatsſekretär Cianetti begrüßt. Im Anſchluß daran wurde ein in Berlin parafiertes Abkommen über die Vertiefung der gegenſeitigen Zuſammenarbeit unterzeichnet. Irland behaupket ſeine Neutralität. 5 Dublin, 14. Mai. Amtliche iriſche Stellen dementieren einen Bericht des Londoner„Daily Mirror“, wonach Eng⸗ land für die Kriegsdauer Hafenaalagen in Süd⸗ und Weſt⸗ irland für britiſche Kriegsfahrzeuge gemietet habe. Das De⸗ menti weiſt auf Irlands Neutralitätserklärung und Ente ſchloſſenheit hin, jeder Beeinträchtigung dieſer Neutralität entgegenzutreten. Die Zeitung„Daily Mirror“ wurde für Irland verboten. 5 e „ Rieſige Ueberſchwemmangsſchäden am Euphrat und Tigris. 200 der Seeigel aus Bagdad haben die Ueberſchwemmungen im Zweiſtromland des Euphrat und Tigris ungeahnten Umfang angenommen und ungeheuren Schaden angerichtet. Große Teile der Flußtäler ſtehen unter Waſſer. Die Verbindung Bagdad-—Baſſorah erleidet 18 Stunden Verſpätung. Aus Baden und den Nachbargauen Heidelberg.(uuf ſonnigen Weiden.) Die Kreis⸗ jungviehweiden Hollnuth bei Neckargemünd und Ittertal bei Eberbach haben ihren Betrieb vor einigen Tagen eröffnet. Insgeſamt wurden 105 Rinder aufgetrieben. Mosbach.(Schinken, die nicht ans Ziel kamen) Ein Mainzer Hamſterer hatte an verſchiedenen Türen Glück und konnte in zwei Koffern Schinken, Dörrfleiſch und ſonſtige ſchöne eßbare Sachen verſtauen. Dann aber kam das Pech, denn die Polizei ſchnappte den auf ſeinen eigenen Magen ſo ſehr bedachten Volksgenoſſen, nahm ihm ſeine ſchmackhafte Laſt wieder ab und gab ihm Freiquartier. So muß es allen gehen, die da meinen, ſie maͤßten ſich eine Extrawurſt zuführen! Atzenbach.(Brand durch Kinderhand.) In einem landwirtſchaftlichen Anweſen in Riedichen brach Feuer aus, dem das Oekonomiegebäude vollſtändig zum Opfer fiel, während vom Wohnhaus der Dachſtuhl zerſtört wurde. Der Brand ſoll durch einen fünffährigen Jungen verurſacht wor⸗ den ſein, der mit Streichhölzern geſpielt und dabei Streu in Brand geſteckt hatte. Gedenkfeier für die Toten des Fliegerangriffs auf Freiburg. Freiburg. In der Friedhofskapelle fand eine kurze Trauerfeier für die Opfer des ruchloſen feindlichen Flieger⸗ angriffs auf die unbefeſtigte Stadt Freiburg ſtatt. Im Auf⸗ trage des Gauleiters und Reichsſtatthalters Robert Wagner und für den Kreis Freiburg der NSDAP. legte Kreisleiter Dr. Fritſch je einen Kranz nieder. Worte des Troſtes ſprach die Reichsfrauenführerin Scholtz⸗Klink den Hin⸗ terbliebenen zu und ehrte die Toten durch eine Kranzſpende. Weitere Kranzniederlegungen erfolgten durch einen Vertreter der Wehrmacht und durch den Oberbürgermeiſter der Stadt Freiburg, Dr. Kerber. Die Gedenkfeier wurde eingeleitet mit„Den Toten“ aus dem Freiburger Bläſerſpiel von Eber⸗ hard Ludwig Wittmer, dem das Lied vom guten Kameraden folgte. Die Feier klang aus mit den beiden Nationalhymnen. * Freiburg eine unverteidigte Stadt Newyork, 14. Mai. Der Hauptdelegierte des ameri⸗ kaniſchen Roten Kreuzes für Curopa, Taylor, be⸗ ſtätigte, wie die„Newyork Times“ aus Berlin meldet, daß Freiburg den Charakter einer unverteidigten Stadt beſitze und trozdem don feindlichen Flugzeugen bombardiert wurde. Taylor traf gerade in Freiburg ein, als feindliche Bomber in ſüdweſtlicher Richtung davonflogen, und ließ ſich vom Schweizer Konſul über den Angriff berichten. Die Freiburger Bevölkerung ſei tief empört. a Der letzte bergiſche Poſtillon geſtorben. In Hückeswe⸗ E ter von 87 Jahren der letzte bergiſche u Landes, Hugo Bieg, geſtorben. Mit Bergiſchen Landes iſt zugleich auch dahingegangen. a 100 Jahre alt. Oberbürgermeiſter Memmel übermit⸗ der älteſten Würzburgerin, der e ebens⸗ jahr vollendete die herzlichſten Glückwünſche. Als äußeres Zeichen der Anteilnahme der ganzen Bevölkerung ließ der Oberbürgermeiſter der Jubilarin ein Blumengebinde über⸗ reichen. 5 5 n In der Dunkelheit niedergeſchlagen. Zwei jugendliche Burſchen boten ſich in Nördlingen einem 40 jährigen Manne aus der Ortſchaft Nähermemmingen an, ihn bei der herr⸗ ſchenden Dunkelheit nach Hauſe zu begleiten. Auf dem Weg ſchlugen beide den Mann nieder, wohl in der Abſicht, ihn ſeiner Barſchaft zu berauben. Die beiden 18 und 19 Jahre alten Burſchen konnten verhaftet werden. g e Im Mühlbach ertrunken. Die Bäckerseheleute Roth in Bad Aibling vermißten abends ihr dreijähriges Töchter⸗ chen. Nach langem Suchen fand man die Kleine als Leiche im Mühlbach auf.. telte witwe Thekla Hertel, die am n wan ihr 100. Die Geſundheit iſt unſer höchſtes Gut. Mit kranken Zähnen aber iſt kein Menſch geſund. 7 Kind in den Kartoffeldämpfer geſtürzt. Einen ſchreck⸗ lichen Tod fand in Ildehauſen das zweieinhalbjährige Söhn⸗ chen des Einwohners B. Während die Eltern mit der Ver⸗ ſorgung des Viehes beſchäftigt waren, hatte ſich der Kleing an einem Kartoffeldämpfer zu ſchaffen gemacht. Hierbei fie er in die bereits zerquetſchte, aber noch heiße Kartoffelmaſſe und zog ſich ſchwere Verbrennungen beider Arme zu. Det Tod erlöſte den Jungen von ſeinen Qualen. Schußwaffe in Kinderhand. Ein 13jähriger Junge in Dinkelhauſen lud eine Schußwaffe, zielte auf den auf dem Schoße ſeiner Schweſter ſitzenden faſt zweijährigen kleinen Manfred und verletzte ihn tödlich. Die Schweſter des Klet⸗ nen würde verwundet und in die Göttinger Klinik gebracht. Zwei Schiffer im Streit über Bord gefallen. del der Nückkehr auf ein in der Nähe der Ruhrmündung be Duisburg ankerndes Schiff gerieten der 36jährige Schiffs⸗ führer und ſein 30jähriger Matroſe in einen lebhaften Wort⸗ wechſel, der ſchließlich in Tätlichkeiten ausartete. Dabei ſtol⸗ perten die beiden Kampfhähne und ſtürzten ins Waſſer. Troß ſofortiger Rettungsverſuche blieben beide Männer verſchwun⸗ den. Sie ſind wahrſcheinlich von der ſtarken Strömung fort⸗ geriſſen worden und ertrunken. un 1 500 000 Scheren geſchliffen In 50 fähriger Berufs⸗ arbeit hat der Scherenſchleifer Max Wüſthoff in Solingen, der dieſes Handwerk, von feinem Vater erlernte, nicht weni⸗ ger als 1500000 Scheren zur Zufriedenheit ſeiner Auftrag⸗ geber geſchliffen. Nundfunkverbrecher beſtraſt G DNB. Berlin, 12. Mai. Vor Sondergerichtshöſen muß⸗ ten wiederum einige Rundfunkverbrecher abgeurteilt werden, die ſich durch Abhören ausländiſcher Rundfunkſender und Weitergabe der von ihnen verbreiteten Nachrichten zu Ver⸗ rätern an ihrem Volk und ſeinem Daſeinskampf gemacht hatten. 1. Das Sondergericht Magdeburg verurteilte den 1893 geborenen Otto Schulze aus Buchholz, Kreis Stendal, zu fünf Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt. Sch. hatte wiederholt einen Auslandsſender abgehört und deſſen Lügenmeldungen in einem Ladengeſchäft in Stendal an andere Perſonen weitergegeben. Bei der vorſätzlichen Wei⸗ terverbreitung der ausländiſchen Rundfunklügen beſchmutzte er in einer unglaublichen Art die Ehre der deutſchen Sol⸗ daten. Lediglich ſeiner ſonſt einwandfreien Führung war es zuzuſchreiben, daß nicht auf die höchſtzuläſſige, die Todes⸗ ſtrafe, erkannt wurde. 2. Das Sondergericht Innsbruck beſtrafte die 1919 geborene Luiſe Bachlechner mit fünf Jahren Zuchthaus. Die B. hatte ein Verhältnis mit einem wegen Spionagever⸗ dachts verhafteten Franzoſen. Sie hat längere Zeit in bös⸗ williger Abſicht ausländiſche Nachrichten abgehört und ſich ſtaatsfeindlich beſtätigt. 3. Da Sondergericht Nürnberg verurteilte den 1890 geborenen Matthias Küffſer zu ſechs Jahren Zuchthaus ſowie Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von ſechs Jahren. Das Verbrechen Küſners fällt deshalb beſonders ſchwer ins Gewicht, weil er in ſeiner Stellung als Revier⸗ forſtwart, alſo als Beamter des Staates, die von ihm ab⸗ gehörten ausländiſchen Nachrichten an die unter ſeiner Lei⸗ tung arbeitenden Waldarbeiter weiterverbreitete. 5 4. Eine beſondere Stellung nimmt ein Fall ein, der vor dem Sondergericht in Bromberg abgeurteilt wurde. Ein entlaſſener polniſcher Gefangener, Anton Kalamarſki, hörte mit einem von ſeinen Eltern den deutſchen Behörden unter⸗ ſchlagenen Rundfunkapparat die polniſchen Nachrichten des engliſchen Rundfunks ab und verbreitete dieſe Nachrichten bei dem ebenfalls angeklagten Sigismund Linkowſki und an⸗ deren zunächſt mündlich, dann ſogar mittels Durchſchläge einer Schreibmaſchine. Linkowſki verbreitete auch ſeinerſeits die üblen Hetznachrichten weiter. Das Gericht erkannte gegen Anton Kalamarſki auf zehn Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverluſt, gegen Linkochſki auf fünf Jahre Zucht⸗ haus und fünf Jahre Ehrverluſt. Kitndesmörder hingerichtet. Berlin, 14 Mal. Am 11 Mai wurde der am 27. Juli 1912 in Weißenfels geborene Rudolf Karbaum hingerichtet, den das Sondergericht in Leipzig wegen Mordes zum Tode verurteilt hatte. Karbaum, ein arbeitsſchener und pflichtvergeſſener Menſch, hatte ſich monatelang umherge⸗ trieben und um ſeine vor der Niederkunft ſtehende Frau nicht gekümmert Als ſeine Frau dann— ohne daß er ihr Hilfe zuteil werden ließ— ein Kind zur Welt brachte. hat er dies kurzerhand ertränkt um ſich der Sorge für das Neugeborene zu enfledigen Verräteriſche Wörter bücher DBB Berlin, 14. Mai Franzöſiſchen Gefangenen wur⸗ den franzöſiſch⸗holländiſche Militärwörterbücher abgenom⸗ men. Dieſe Wörterbücher ſind erſt 1940 herausgegeben wor⸗ den. Ebenſo wie aus den kürzlich in Holland gefundenen Karten von Deutſchland mit Einzeichnungen militäriſch wichtiger Anlagen im deutſchen Ruhrgebiet geht auch aus dieſem Wörterbuch hervor, daß die Franzoſen den Einfall 5 Holland nach Deutſchland ſeit längerer Zeit vorbereitet aben. Linckes„Frau Luna“ „Berliner Luft“ am Pfingſtmontag im Nationaltheater. Dem augenblicklichen leichten Anterhaltungsbedürfnis ent⸗ gegenkommend, zog das Nationaltheater zu Pfingſten Paul Linckes anſprüchsloſe Unterhaltungsmuſik aus der Vergeſ⸗ ſenheit empor. Seine burlesk⸗fantaſtiſche Operette, deren leichtgewogener Stoff von Bolten⸗Baeckers kaum zu einem Opekpetteninhalt ausreicht, ward dennoch durch die mühe⸗ und liebevolle Einſtudierung und Führung durch Haus Bek⸗ ker in eugſter Zuſammenarbeit mit der choreografiſchen Ar⸗ beit von Wera Donalies und der Bühnenbildgeſtaltung von Ernſt Bekker im Verein mit deßt hühnentechniſchen Künſten Otto Junkers zu einem ausgiebigen Lacherfolg. Karl Klauß, der die muſikaliſche Leitung mit reger Muſi⸗ zietfreudigleit ausübte und ſein Orcheſter die im Stil über⸗ holter Berliner Schlagermuſik mitunter etwas kantig⸗hart klin⸗ genden Weſſen von ihrer beſten Seite anpacken ließ, trug nicht uletzt zum Gelingen des Abends bei Während größere ge⸗ liche Aufgaben bei dieſem Muſikſtil nicht zu löſen waren, hatte das Ballett, das mit ganz reizvollen Tanzſchöpfungen im Nevueſtil aufwartebe, und nicht minder auch das Bühnen⸗ bild die Hauptaufgabe von dieſer Seite her zu löſen. Gerade die mannigfachen Bühnenbilder, und unter ihnen jene von den Monhſzeren, unterſtrichen aufs wirkſamſte die Ausſtat⸗ tungspracht, die man dem Stück angedeihen ließ, obwohl ſie in keinem Verhältnis zu ſeinem Inhalt ſteht.(Uebrigens ſollte der Bühnenbildübergang vom zweiten zum dritten Bild, der Wolkenvorhang mit der Ballonauffahrt, ruhig geſtrichen wer⸗ den.) Vor altem aber ſei die unbändige Spielfreude des Ensembles hervorgehoben. Ihr iſt neben den erwähnten Um⸗ tänden wohl der Hauptanteil am Erfolg zuzuſchreiben. Die frohe Bereitſchaft zu fröhlicher Komik, die alle beſeelte, ſchuf hier einige ganz ausgezeichnet geglückte Geſtalten und Typen. Lola Mebius in der Rolle der um ihr Herzens⸗ glück zu kämpfen bereiten Frau Puſebach und Max Bal⸗ truſchat als ihr Untermieter, der Monteur und Stratoſphä⸗ renballonerfinder Steppke, gaben im Verein den ausgezeich⸗ neten Typen Fritz Bartlings(Schneider Lämmermeier) und Hans Scherers(Rentier Pannecke) die„vier armen Reisenden aus Berlin“ mit einem ſicheren Gefühl für die Wirkungskraft von Komik und Situationswitz. Steppkes Braut, die brave Marie, erhielt durch Guſſa Heiken dar⸗ e 96 wie auch geſanglich plaſtiſche Ausdeutung. Von en Geſtalten jenfeits der Erde dominierte vor allem der herzhafte, oft durch zeitnahe Witzigkeit angereicherte Humor Joſeph Offenbachs in der Rolle des Theophil; auch Hanſi Thoms“ Burſchfkoſität kam der Jungengeſtalt des Mondgroom gelegen. Lunas 5 Stella ward von Hilde⸗ gard Rößler mit einer erfriſchenden Aufgeſchloſſenheit für den Operettenſtil in Geſang, Mimik und Geſtik auf die Bühne geſtellt, und die a en Frau Luna erhielt durch Ty Beßou Farbe und frauliche Wärme. Hans Tolksdorf verlieh glitzernden Prinzen Sternſchnuppe prinzliches Geblüt und in den Rollen der Venus und des Mars fügten ſich Nora Landerich und Peter Schäfer geſchmackvoll in die geſamte Aufführungslinie ein. Mährend einzelne Auftritte(Enſemble und Ballett) be⸗ reits auf offener Szene hellen Beifall hervorriefen und Wie⸗ derholungen erforderten, gab es zum Schluß nochmals freu⸗ digen Beifall. i Hanns German Neu. Bei Fliegeralarm! Der Polizeipräſident als örtlicher Luftſchutzleiter gibt folgendes bekannt: Anläßlich zur Rachtzeit ſtattgefundener Fliegeralarme wurde beobachtet, daß beim Ertönen des Fliegeralarmſig⸗ nals heller Lichtſchein aus zahlreichen Fenſtern nach außen drang. Teile der Bevölkerung ſchlafen des Nachts bei offenem Fenſter. Beim Extönen des Fliegeralarmſignals wird Licht gemacht, ohne daran zu denken, daß die Fen⸗ ſter offen und nicht abgedunkelt find. Rach den Erfah⸗ rungen aus den letzten Tagen wurden vom Gegner Bom⸗ ben insbeſondere dort abgeworfen, wo ſich Lichtſchein zeigte. Hierbei ſind Verluſte bei der Bevölkerung ent⸗ ſtanden. Ich weiſe erneut auf die Folgen der Außeracht⸗ laſſung der Verdunkelungsdiſziplin hin. Verſtöße gegen dieſe Verdunkelungsdiſziplin werden rückſichtslos geahndet. 4 8 E 2 — Anbietungspflicht für Schrott. Die Reichsſtelle für Eiſen und Stahl veröffentlicht im Deutſchen Reichsanzeiger Nr. 99 eine Anordnung Nr. 12 a, wonach alle Entfallſtellen (private und öffentlich⸗rechtliche Betriebe und Verwaltungen) verpflichtet ſind, den Beſtand am letzten Tage eines jeden Monats an den im Paragraphen 2 genannten Schrottarten, gleichviel, ob dieſe ſich auf eigenen oder fremden Lägern be⸗ finden, bis zum 10. des folgenden Monats anzubieten. Ent⸗ fallſtellen, die zugleich Schrott⸗ bezw. Gußbruch verbraucher ſind, ſind von der Verpflichtung für diejenigen Schrottſorten ausgenommen, die ſie in ihrem eigenen Betrieb üblicherweiſe verbrauchen. Der Anbietungspflicht unterliegen 15 Schrott⸗ ſorten, die namentlich in der Anordnung aufgezählt ſind — Wichtig für baltendeutſche R Die Ein⸗ wandererzentrale Nordoſt des Ehefs cherheitspolizei und des SD. gibt bekannt: Die letzte Erfaſſung für balten⸗ deutſche Rückwanderer findet in der Zeit vom 14. bis 17. Mai 1940 bei der Nebenſtelle Poſen der Einwanderer⸗Zentral⸗ ſtelle Nordoſt in Poſen, Schloßfreiheit 11, ſtatt. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß nach dieſem Termin eine Durchſchleuſung von Rückwanderern in Poſen nicht mehr ſtattfindet. g — Wann kann der Verbraucher Verkauf aus dem Schau⸗ fenſter fordern? Nach Mitteilung der Wirtſchaftsgruppe Ein⸗ zelhandel kann zivilrechtlich kein Geſchäft gezwungen werden, eine beſtimmte Ware, die im Schaufenſter ſteht, einem Kun⸗ den zu verkaufen. Denn die Warenausſtellung im Schaufenſter iſt nach herrſchender Rechtſprechung kein verbindliches Angebot, ſondern ſolle den 1 1 auffordern, ſeinerſeits ein „Vertragsangebot“ an den Kaufmann zu machen. Nun habe aber inzwiſchen die Wirtſchaftsgruppe ihre Mitglieder auf⸗ gefordert, keine Waren ins Schaufenſter zu ſtellen, die im Ge⸗ ſchäft nicht erhältlich ſind. Dieſer Grundſatz entſpreche nicht nur dem geltenden Wettbewerbsrecht, ſondern auch der Auf⸗ gabe, die gerade jetzt das Schaufenſter zur Aufklärung der Verbraucher erfüllen müſſe. Es gebe jedoch Geſchäftsarten, die in großer Zahl oder überwiegend Einzelſtücke führen und bei denen es brancheüblich iſt, Einzelſtücke ins Schaufenſter zu ſtellen. In ſolchen Fällen könne der Kaufmann erklären, daß er dieſe Gegenſtände erſt nach der Ausräumung der Dekoration verkauft. Es handle ſich hierbei aber nur um verhältnismäßig wenige Warengruppen und meiſt um hoch⸗ wertige Waren. Aus dem Gerichtsfaal. Arbeit oder Zwangsarbeit. Wer da vol der Arbeit ſich drücken zu können meint, wird die Arbeit im Gefängnis lernen müſſen. Die heutige Zeit duldet Faulenzen nicht mehr. Der 23jährige aus Zürich gebürtige Otto Kupferſchmid trat die ihm hierzulande zugewieſenen Pflichtarbeitsſtellen nicht an, ließ ſich zwar von einem Feudenheimer Landwirt einen Vor⸗ ſchuß geben, kehrte aber nicht an die Arbeitsſtelle zurück. Auch blieb er dem Fürſorgeamt den Kaufpreis für ein Paar Ar⸗ beitsſchuhe ſchuldig, fuhr vielmehr nach Karlsruhe und„dehll⸗ tierte“ 115 Zechpreller. Sechs Monate Gefängnis wurden ihm zudiktiert. Hamſterfahrt in den Odenwald. Wegen kriegswirtſchaft⸗ licher Vergehen wurde der Mannheimer Gaſtwirt Joſef Vet⸗ ter zu ſechs Monaten Gefängnis und 500 Mark Geldbuße verurteflt. Vetter war in den Odenwald gefahren, um ſich mit Kartoffeln einzudecken. Dabei machte er ſich eine gute Gelegenheit zunutze, von einem Landwirt und Metzger 130 Pfund Fleisch zu kaufen, das Pfund für 75 119 Die Polizei kam jedoch dahinter und fand außer den 130 Pfund und einem weiteren Braten von ſieben Pfund auch noch 107 Eier, einen hübſchen Kloß Butter und Fett. Alles war ohne Bezugsſchein erworben worden. Die Futtergrundlage des Geflügelkleinhalters NSG. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß unſere Hüh⸗ ner, vorausgeſetzt, daß ſie ſachgemäß gehalten werden, die er⸗ wünſchte Zahl Eier nur, dann legen, wenn ſie auch richtig gefüttert werden. Anſere Futterdecke iſt begrenzt, und es muß deshalb gerade in den Geflügelkleinhaltungen ganz be⸗ ſonderer Wert darauf gelegt werden, daß jeder einzelne Ge⸗ flügelhalter das benötigte Futter ſelbſt erzeugt. Alle im eigenen Haushalt anfallenden Abfälle, wie z. B. Kartoffelſchalen, Mittagsreſte, Knochen, Fiſch⸗ und Fleiſch⸗ abfälle ſind der Geflügelfütterung nutzbar zu machen. Da in der heutigen Zeit dieſe Abfälle nicht reichlich anfallen, iſt der Selbſtanbau von Mais, Sonnenblumen, Grün⸗ futter, Kartoffeln und Rüben für den in den Nand⸗ gebieten der Stadt und auf dem Lande wohnenden Geflügel⸗ kleinhalter unerläßlich. Jedes Plätzchen Land, das dem Ge⸗ flügelhalter, ſei es im Auslauf oder Garten, zur Verfügung ſteht, iſt nutzbringend auszuwerten. Soweit Magermilch nicht zur menſchlichen Ernährung benötigt wird, iſt ſie als eiweiß⸗ haltiges Futtermittel in beſonderem Maße für das Geflügel geeignet. Alle Futterquellen müſſen erſchöpft werden, erſt dann wird es möglich ſein, noch gute Leiſtungen in der Ge⸗ flügelkleinhaltung zu erzielen. Aeberall dort, wo genügend große Weideflächen, Wieſen, Wegränder vorhanden ſind, ſollte mehr als bisher der Gänſehaltung auch in kleinen und kleinſten Betrieben Beachtung geſchenkt werden. Die Aufzucht der Gänſe iſt ein⸗ fach. Es ſollte daher jeder, der über dieſe Futtergrundlage verfügt, ſich der Mühe der Aufzucht einiger Gänſe unter⸗ ziehen, die dann im Herbſt, wenn ſie von der Weide kommen, mit Hackfrüchten vier Wochen gemäſtet, eine ſehr wertvolle zuſätzliche Fleiſch⸗ und Fettverſorgung abgeben. Habt acht auf den Bienenwolf! Da der Sommer naht, heißt es auf den Bienenwolf auf⸗ paſſen, einen der gefürchtetſten Schädlinge der heißen Jah⸗ reszeit. Schon der Name ſagt, wem der Räuber, denn das iſt der Bienenwolf, gefährlich iſt und Vernichtung bringt: den Bienen. Wo dieſer, zur Gattung der Weſpen gehörige, Schädling auftritt, da gibt es nur ein Radikalmittel, ſich vor der Vernichtung ganzer Bienenvölker zu ſichern. Die Bienen⸗ völker müſſen zunächſt in unverſeuchte Gebiete gebracht wer⸗ den. Dann aber heißt es, die Schlupfwinkel des Maſſen⸗ mörders gründlich aufſtöbern und zerſtören. Der Bienenwolf baut da ſeine Stollen und zwar vecht tief, wo er nicht zu feſten Boden vorfindet, alſo Gebiete, deren Grund aufgeſchüt⸗ tet iſt(Halden uſw.) ſowie auch Bahndämme. Aber er ſcheut ſich auch nicht, das Erdgefüge zwiſchen Pflaſterſteinen zur Behauſung zu wählen, ſofern ihm dies günſtig erſcheint. Natürlich tritt der Bienenwolf nur dort auf, wo Bienenvöl⸗ ker genügend vorhanden ſind. Seine Larven legt er in die Stollen ab. Dann begibt er ſich auf die Jagd. Im Fluge greift der Bienenwolf ſeine Opfer an, macht ſie durch einen Stich unſchädlich und ſchleppt ſie dann in die Stollen. Hier werden die getöteten Bienen neben den Larven abgelegt, denen ſie dann als Nahrung dienen. Dabei kommen auf eine Larve des Bienenwolfs rund 8—10 getötete Bienen. Der Schaden, der durch den Bienenräuber angerichtet werden kann, iſt oft garnicht abzuſehen. Nicht nur ganze Bie⸗ nenvöller fallen ihm zum Opfer, ſondern dadurch wird auch der Nutzen, den die Bienenwelt der Allgemeinheit bringt, un⸗ geheuer beeinträchtigt. Man denke nur an die Obſtzucht. So iſt der Schaden, den der Bienenwolf anrichten kann, un⸗ geheuerlich. Das Inſtitut für Bienenzucht in Mayen widmet ſich ſeit Jahren der Bekämpfung des Bienenwolfs. Ueberall ſit⸗ zen Vertrauensleute und Fachleute, die ſofort Alarm melden, wenn an irgendeiner Stelle ſich der Bienenwolf zeigt. Dann ſetzt ein rückſichtsloſer Kampf gegen den Räuber ein. Entweder wird der verſeuchte Boden gründlich umgegraben und die Brut ſamt ihrer Nahrung vernichtet, oder aber, wo das nicht möglich iſt, durch Verwendung eines Abwehrmittels, das die Reichsanſtalt in Berlin⸗Dahlem herſtellt. Trotzdem heißt es für alle Volksgenoſſen aufzupaſſen: Was der eine nicht ſieht, ſieht der andere. Zudem iſt der Bienenwolf nicht leicht zu erkennen. Seinem Räuberleben kommt es ſehr zu ſtatten, daß er unſerer Biene nicht un⸗ ähnlich iſt. — Schützt Eure Fenſterſcheiben! Der Schutz der Fenſter⸗ ſcheiben bei Luftangriffen iſt für die Erhaltung geſunder und gebrauchsfähiger Wohn⸗ und Arbeitsräume von großer Bedeutung. Es liegt daher im Intereſſe jedes Einzelnen, durch geeignete Vorkehrungen eine Zerſtörung der Fenſter⸗ ſcheiben bei Luftangriffen ſoweit nur irgend möglich zu ver⸗ hindern. Die in Betracht kommenden Schutzmaßnahmen ſind in einem Merkblatt zuſammengeſtellt, aus dem erſichtlich iſt, welche Maßnahmen je nach der Witterung und den örtlichen Verhältniſſen am ae i ſind. Das Merkblatt wird in den nächſten Tagen durch die Amtsträger des Reichsluft⸗ ſchutzbundes an alle Haushaltungen verteilt werden. — Auch Krafträder von nicht mehr als tigen roten Winkel. Der Reichsverkehrsminiſter Reichsperkehrsblatt Nr. 21 darauf aufmerkſam Krafträder mit einem Hubraum der Antriehsmaf nicht mehr als 125 cem nur weiterbenutzt wenn ein öffentliches Intere erkannt wurde und die amt geſtempelten roten Winkel ver 125 cem 9 bend⸗ macht im daß auch chine von 1. 0 werden dürfen ſſe an ihrer Weiterbenutzung al No! Tehnzeiche 4 i an hen Kennzeichen mit einem ab⸗ ind. 5 f el Badiſche Schwerathletik⸗Meiſterſchaffen Die Badiſchen Meiſterſchaften in der Schwerathletik wur⸗ den an den Pfingſttagen in Wieſental durchgeführt. Di Leiſtungen waren recht anſprechend. Erfreulich war vor allem die Beteiligung der Jugend, die ebenfalls hervorragendes Können bol. Es wurden folgende Bereichsmeiſter ermittelt: Ringen: Vantam: Alois Millich(ASB. Wieſentah Feder: Siegmund Schweikert(KSV. Wieſental); Leicht. Hermann Brunner(Bopp u. Reuther Mannheim); Welter. Ewald Heilig(8e. Wiesental); Mittel: Leo Wittner ASV. Wieſental); Halbſchwer: Bernhard Groß(KS Y Wieſental); Schwer: Hans Rudolf(Vf Tu. Feudenheim) Leichte Altersklaſſe: Hans Keſtler(Sg. 84 Mannheim Schwere Altersklaſſe: Alfred Spupanus(ASV. Lahr). Gewichtheben: Bantam: Joſeph Ebner(Germania Karlsruhe) 490 Pfd.; Feder: Philipp Maier(Vf. Neckarau 400 Pfd.; Leicht: Karl Glaſer(SVg. 84 Mannheim) 470 Pfd.; Mittel: Jean Schneider(VfL. Neckarau) 555 Pfd. Halbſchwer: Ernſt Köhler(A. Weinheim) 620 Pfd. Schwer: Friedrich Kiefer(SVg. 84 Mannheim) 610 Pfd. Altersklaſſe: Leicht: Ferdinand Buſch(KSV. Durlach) 100 Punkte; Schwer: Konrad Huck(Poſt⸗SV. Karlsruhe) 144 Punkte; Aelteſtenklaſſe: Franz Korn(KSV. Wieſentah 75 Punkte. Raſenkraftſport: Dreikampf(Hammerwerfen, Gewichtwerfen, Steinſtoßen): Feder: Franz Maas(TV. 40 Mannheim) 173 Punkte; Leicht: Emil Peter(KS. Rhein⸗ felden) 164 P.: Mittel: Hermann Lichtenberg(RA D. 8-275) 193 P.; Schwer: Fritz Heinrich(Tgd. Heidelberg) 193 P. Leichte Altersklaſſe: Franz Kuhn(TV. 46 Mannheim) 100 P.; Schwere Altersklaſſe: Otto Oeſterlin(Germania Karls ruhe) 136 P. Karlsruhe) 15,24 m; Leicht: Emil Peter(KSB. Rheinfelden : Otto Oeſterlin(Germania Karlsruhe) 14,79 m. Hammerwerfen: Feder: Franz Maas(TV. 40 Mannheim) 41,50 m; Leicht: Emil Peter(KSV. Nhein⸗ felden) 42,65 m; Mittel: Fritz Größle(TV. 46 Mannheim) 44,18 m; Schwer: Fritz Heinrich(Tgd. Heidelberg) 46,03 m Leichte Altersklaſſe: Franz Kunz(TV. 46 Mannheim 29,70 m; Schwere Altersklaſſe: Konrad Huck(Poſt⸗ S9. Karlsruhe) 31,0 m. Steinſtoßen: Feder: Franz Maas(TV. 46 Mann⸗ heim) 7,22 m; Leicht: Emil Peter(KSV. Rheinfelden 7243 m; Mittel: Fritz Größle(TV. 46 Mannheim) 8,72 mz Schwer: Joſeph Paul(TV. 46 Mannheim) 7,74 m; Leichte Altersklaſſe: Franz Kunz(TV. 46 Mannheim) 6,35 mn Schwere Altersklaſſe: Otto Oeſterlin(Germania Karlsruhe) 8,08 m. 5 Aacuddndndenbpnnmnbnbneunbbnenendeenenbnnddbdbdenddadententendnddce Wochenküchenzeitel Donnerstag: morgens: Deutſcher Tee, Vollkorn. brot, Rhabarbermarmelade; mittags: Gemüſeſuppe, über backene Schwarzwurzeln, Salzkartoffeln; abends: Bratkor⸗ toffeln, Wurſtſalat, Buttermilch. Freitag: morgens: Malzkaffee, Vollkornbrot, Mar⸗ melade; mittags: Zwiebelſuppe, Kabeljau gebacken, Kar toffeln, Lattich; abends: Käſebrote, Rettiche, Brombeer⸗ blätterte. Samstag: morgens: Müsle, Rhabarber, Brote mittags: Gemüſeeintopf, Rindfleiſch; abends: Kartoffelſa⸗ lat, Würſtchen, Buttermilch. Sonntag: morgens: Milchmalzkaffee, mittags: Grünkernſuppe, Spargelſalat mit Sparmayon⸗ naiſe, gedämpfte Kartoffeln; abends: Radieschen, Aufſchnitt, Brot, Tee. I Sparmayonnaiſe:/ Liter entrahmte Friſchmilch, 30 g Mehl oder Kartoffelmehl, 1 Eßlöffel Oel oder 3—4 Eßlöf⸗ fel Buttermilch, 2 Eßlöffel Eſſig oder Zitrone, Salz.— ſchwachem Feuer dauernd gerührt, bis alles zum Kochen kommt. Man läßt dann kurz aufkochen, ſtellt die Mayon⸗ naiſe beiſeite und rührt ſie ab und zu um. Deutſches Frauenwerk Abt. Volkswirtſchaft⸗Hanlswirtſchaft, Gau Baden. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Oeffentliche Erinnerung. Zur Zahlung an die Stadthaſſe Mannheim waren bezw. werden fällig ſpäteſtens am: 15. 5. 1940: Gebäudeſonder⸗ ſteuer und Grundſteuer, die Mo⸗ nats⸗ bezw. die Viertel⸗, Halb⸗ und Jahresbeträge in der in den Steuer⸗ beſcheiden feſtgeſetzten Höhe. 15. 5. 1940: Gewerbeſteuer, 1. Viertel der Vorauszahlungen für 1940. 20. 5. 1940: Gemeindegetränke⸗ ſteuer für April 1940. 20. 5. 1940; die auf Grund von Stundungen, Steuerbeſcheiden und Forderungszetteln bis dahin fällig werdenden Steuerzahlungen und Säumniszuſchläge. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wird eine Steuerzahlung nicht rechtzeitig entrichtet, ſo iſt nach den Vorſchriften des Steuerſäumnis⸗ ———— In treuer Pflichterfüllung für Führer, Volk und Vaterland starb am Pfingstmontag früh unser lieber Sohn und Bruder Ernst Gärtner Schütze in einem Inf.-Regt. im Alter von 26 ½ Jahren. Die trauernden Hinterbliebenen. Mennheim-Seckenheim, 15. Mai 1940. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Nachmittag 4 Uh vom Trauerhause, Rheinfelderstraße 13 aus statt. Kuneradſhaſt ehenal Soldaten, Mh Summi. 8 stempel 4 Uhr ſtatt. Unſer junger Kamerad iſt für ſein Vaterland geſtorben. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Rachmittag „Zum Pfälzer Hof“. 5 e liefert in jeder Gröbe . eckarhote- Drucke Ernſt Gärtner Antreten um ½4 Uhr bei Kamerad Wöll, Fußballvereinigung 1898, Mhm.⸗Seckenheim — 5 mit dem Ablauf des Fällig⸗ eitstages ein einmaliger Zuſchlag (Säumniszuschlag) in Höhe von 2 v. H. des rückſtändigen Steuer⸗ betrages verwirkt. Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene eee zu erwarten. ine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Pflichtjahr⸗ oder Tabesmädchen kann ſofort ein⸗ treten in kleinen Haushalt. Offerten unter Rr. 530 an die Ge⸗ ſchäftsſt. ds. Bl Druckarbeiten für Handel, Gewerbe werden in jeder Ausführung angefertigt in der„Neckurbote- Druckerei.. 2 .——— e 1 ee n n eee bewahren. und Industrie Wir machen unſeren Mitgliedern die Witteilung, daß unſer aktiver Spieler a für Führer, Volk und Vaterland geſtorben iſt. Unſerem Kameraden werden wir ein ehrendes Gedenken henden PS. Die Beerdigung findet morgen Donnerstag Rach⸗ mittag 4 Uhr von ſeinem Elternhaus, Rheinfelderſtraße 13 aus ſtatt. Die Mitglieder treffen ſich um ½ 4 Uhr im Vereinslokal. ( ã ⁊ ͤddddbßbTTbbTbTbTbTbTbTbbßb Todes⸗ Anzeige. Ernſt Gärtner E Hefezopß Sämtliche Zutaten werden gründlich verſchlagen und bet