Rr. 116 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Montag, 20. Mai 1940 An die deutſchen Mütter! Reichsminiſter Dr. Frick zum Muttertag. DNB. Beriln, 19. Mai. Zum Muttertag hie eichs⸗ miniſter Dr. Frick eine Rundfunkanſprache, 15 Aer 9 0 ausführte: i „Deutſche Mütter und Frauen! Wie in jedem Jahr feiern wir auch diesmal den Reichsmüttertag. Der uns auf⸗ gezwungene Krieg ändert nichts daran. Im Gegenteil, ge⸗ rade heute iſt es mir ein beſonderes Bedürfnis, zu den deut⸗ ſchen Müttern und Frauen zu ſprechen und ihnen zu ſagen daß die deutſche Nation gerade jetzt tief empfindet, welche Ehrung die deutſche Mutter verdient. Hunderttauſende von ihnen haben ihre Söhne haben die Väter ihrer Kinder aus der Familie entlaſſen und zu den Waffen eilen laſſen müſ⸗ ſen, manche von ihnen haben bereits Opfer gebracht und das Leben des Sohnes oder des Gatten für die Freiheit des Vaterlandes dargebracht. Wir gedenken dieſer tapferen deutſchen Mütter und Frauen in beſonderer Ehrerbietung. Aber wir wiſſen, daß es ihnen Troſt und Stolz zugleich ſein wird, daß dieſe Männer für Führer und Reich, für die Freiheit des deutſchen Volkes, ja für die Befreiung der gan⸗ zen Menſchheit von der Herrſchaft einer plutokratiſchen Kaſte fielen. Das nationalſozialiſtiſche Großdeutſche Reich hat ſich pon Anfang an bemüht, der deutſchen Frau und Mutter wieder jene Stellung zuzuweiſen, die ihr kraft ihrer Bedeu⸗ tung und Leiſtung für das Leben des Volkes zukommt. Die größte und die eigentliche Aufgabe der Frau iſt die Mut⸗ kerſchaft. Ihr den Weg zu dieſer Aufgabe zu ebnen iſt eine der vornehmſten Aufgaben unſeres Reiches. Wir ha⸗ ben ſchon 1933 mit ihrer Löſung begonnen. Ich erinnere etwa an die ſchon damals eingeführten Eheſtandsdarlehen, die die Rückkehr der Frau zur Familie durch die Erleichte⸗ rung der Gründung eines Häusſtandes bezweckten und die noch heute zu dieſem Zweck gewährt werden, Die Geſamt⸗ zahl der ſeit der Machtübernahme gewährten Eheſtands⸗ darlehen beträgt 1 445 843, die dafür ausgegebene Summe mehr als 1.3 Milliarden. Darüber hinaus iſt es unſer Beſtreben der kinderreichen Familie nach und nach die Stellung zu geben, die ihr in der Volksgemeinſchaft zu⸗ kommt Nicht bevorzugt ſoll ſie werden, ſoll doch Kinder⸗ reichtum einmal ſelbſtverſtändlich für jede Familie ſein. Im Jahre 1933. als der Nationalſozialismus auf die Geburten⸗ ziffer noch keinen Einfluß nehmen konnte, betrug die Ge⸗ burtenziffer im Altreich 971000. Im Jahre 1939 be⸗ trug die Geburtenziffer im Altreich 1 420 000. Nichts zeigt wohl deutlicher den gewaltigen Geſinnungswandel, der ſich hier vollzogen hat und der uns beweiſt, daß in der Anſchau⸗ ung des deutſchen Volkes die deutſche Mutter wieder die Ehrenſtellung einnimmt, die ihr gebührt. Der Krieg iſt für die deutſche Hausfrau und Mutter ebenſo wie für den deutſchen Mann die große Bewäh⸗ rungsprobe. Wie unſere deutſchen Frauen und Mütter in der Heimat ſich bewähren, wie ſie in der Arbeit des Ta⸗ ges Mut und Hoffnung nicht ſinken laſſen, ſondern als tap⸗ fere Vorbilder in ihrer Familie wirken, wie ſie ihren Män⸗ nern und Söhnen draußen das beruhigende Gefühl verſchaf⸗ fen, daß in der Familie, in der Heimat Ordnung und Zu⸗ berſicht herrſcht, das wird zu einem nicht geringen Teil für die Entſcheidung unſeres Kampfes maßgebend ſein. Die deutſche Mutter wird gerade hier ihre Stellung behaupten. Ich begrüße es deshalb, daß auch unter den jetzigen ſchwie⸗ augen Verhältniſſen das Deutſche Frauenwerk ſeinen Müt terdienſt fortſetzt. Die Erziehungsarbeit des Deutſchen Mütterdienſtes, in den Mütterſchulen und in den Bräute⸗ ſculen wird unſeren Müttern und unſeren Mädchen, die einmal die Mütter der kommenden Generation ſein werden, die Möglichkeit geben, den mannigfaltigen Aufgaben, die an ſie geſtellt werden, auch gerecht zu werden. Vergeſſen wir in dieſem Zuſammenhang nicht, daß die Arbeit der deut⸗ ſchen Frau und Mutter in der Küche von ſchwerwiegendſter Bedeukung für die Behauptung unſeres Volkes in ſeinem jetzigen Kampfe iſt. Ich kann den deutſchen Müttern ande⸗ rerſeits verſichern, daß vom Reich aus alles ge⸗ ſchieht, um ſie in ihrer Aufgabe zu unterſtützen, um die Geſundheit ihrer Kinder zu ſichern. Die mit erheblichen Mit⸗ teln und unter gewaltigem Aufwand von Arbeitskraft durch⸗ gekürt Aktion zur Verhütung der Rachitis iſt ein Beweis afür. Und ſo werden wir unſeren Kampf gegen alle Mut⸗ ter und Kind drohenden geſundheitlichen Gefahren, der be⸗ reits beſte Erfolge gezeitigt hat, in verſtärktem Maße fort⸗ ſetzen. Die Säuglings⸗ und die Mütterſterblichkeit wird im⸗ mer der Gegenſtand beſonderer Sorge der deutſchen Geſund⸗ heitsführung ſein und jede Herabſetzung diefer Iffern wird Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Lindemann So kam es, daß Schweſter Veronika noch einmal legenheit hatte, den Weg des Profeſſors zu kreuzen, und wenn ihr auch faſt die Stimme verſagte, ſo trug ſie Frau Röcks Bitte doch ohne zu ſtocken vor. Sie ahnte nicht, welche Erleichterung ſie dem verehrten Chef mit dieſem Auftrag brachte. Auf dem kurzen Weg von Zimmer 18 bis zum nächſten Patienten war ſich der Profeſſor darüber klar geworden, daß ihm dieſer Herr Martin Hencke, der im Leſe⸗ zimmer wartete und Frau Röck Blumen ſchickte, ſchon jetzt, noch ehe er ihn geſehen hatte, unſympathiſch war. Das war eine erſtaunliche und für ſeine ſonſt ſo klare und ſachliche Denkungsart unbegreifliche Feſtſtellung. Was ging es ihn an, von wem Frau Röck Blumen bekam? Oder.. daß es einen Mann gab, der ſich ſelbſtverſtändlicherweiſe nach ihrem Befinden erkundigen wollte? Aber warum war es nicht der eigene Mann, der in der Klinik vorſprach? Sie war doch Frau, folglich mußte es einen Ehemann geben. Gab es den nicht, dann konnte dieſer Herr Hencke ja auch ein Bruder oder irgendein Verwandter ſein? Zum Teufel, nein, Grothe wußte mit einem Male ganz genau, daß es kein Verwandter war, und da der Beſucher ihn persönlich ſprechen wollte, würde er ſchon hören, in welchem Verhältnis er zu Karin Röck ſtand. Daß ſie ihn heute noch nicht empfangen wollte, ließ Schlüſſe zu, die Ach was! Jetzt hatte er keine Zeit, ſich mit Mut⸗ maßungen herumzuſchlagen, die ihn überhaupt nicht zu kümmern brauchten. Außerdem ſtand es vorläufig in ſeiner Gewalt, jeden unerwünſchten Beſuch von Frau Röck fern⸗ zuhalten. * Ge⸗ uns mit Stolz und Genugtüung erfüllen. Ich darf darau hinweiſen, daß die e ſeit 1933 von 70 auf 6.0 Prozent zurückgegangen iſt. 5 Ben Sie, deulſche Mütter, aus unſeren Maßnahmen 90 n erkennen, mehr und mehr Ihnen und der kin. 5 reichen Jamilie jene ſelbſtverſtändliche Stellung im Mit 29 77 des öffenklichen und geſellſchaftlichen Lebens zu beben. die Ihnen gebührt. Der Führer hal dem deutſchen olk gewaltige Aufgaben im mikteleuropäiſchen Raum zu⸗ ſchaulen, möglichkeiten. die in Jahrhunderten nicht zu er⸗ 1 ſind, ind uns wiedereröffnet. Es wird von uns ab⸗ dan die Möglichkeiten zu nutzen. Wir werden es nur ann können, wenn wir genügend Menſchen haben, die dazu fähig ſind. Bon Ihnen alſo, deulſche Mükter, wird es ab hängen, ob die erſte Vorausſetzung für die Lebensbehaup⸗ kung unſeres Volkes erfüllt wird: eine ausreichende Jahl erbgeſunder. raſſiſch wertvoller, kinderreicher Jamilien. Dieſe Aufgabe ſoll Ihr Stolz ſein. Sie gibt Ihnen jene ge⸗ achtete Stellung, die unſer Volk Ihnen voll Ehrerbiekigung einräumen ſoll und der wir am i 9 heutigen Tage beſonders Die Reichsfrauenführerin zu den Müttern. 2 Zum Kriegsmuttertag ſprach nach Reichsminiſter Dr. Frick die Reichsfrauenführerin, Frau Scholtz⸗Klink, zum deutſchen Volk.„Unſere Herzen und Hände“, ſo ſagte die Reichsfrauenführerin,„unſere Gedanken und unſere Arbeit ſtehen ſeit den Septembertagen ſo ganz in dem uns aufge⸗ zwungenen Kampf, daß wir nur einen Maßſtab aller Dinge kennen; den Krieg und unſere Soldaten. Es iſt darum gar nicht anders möglich, als daß unſere Sol⸗ daten am diesjährigen Kriegsmuttertag mitten in unſerer Feierſtunde ſtehen. Wir Mütter mit Kindern, die noch nicht ihr Vaterland verteidigen können, kreten mit allen deutſchen Soldaten in dieſer Stunde zuerſt vor alle Mütter und Frauen hin, die in dieſem Krieg ihre Söhne und Männer für ihr Volk gegeben haben. Vor ihnen verneigen wir uns in dankbarer Ehrfurcht und in dem guten Willen, ihnen Schweſter und Bruder zu ſein, ſobald ſie deſſen bedürfen Weiter gehen unſere Schritte zu den Müttern und Frauen, die durch feige Angriffe auf deutſche Städte in dieſen Tagen ihre Kinder verloren haben oder um ihre Schwerverletzten bangen. Zum dritten ſtehen wir— Sol⸗ daten und Mütter— Hand in Hand vor dem einzigartigen Heimweg unſerer Wolhynien⸗ und Galſzien⸗ deutſchen, unſerer Balten und Südtiroler, die zum erſten Male in dieſem Jahre den Muttertag mit uns feiern. Auch ſie haben ihre Opfer gebracht. Sie haben eine jahrhundertealte Heimat aufgegeben, um ins Vaterland.: endgültig heimzukehren. All dieſen Müttern, die die ſichtbaren Opfer unſeres Volkes gebracht haben, bringen wir heute den Dank von Front und Heimat und ſagen ihnen: Wir wiſſen, daß die Stunden, da den einzelnen von Euch das Schickſal traf, ſchwer ſein werden, daß in dieſen Stunden wir, die Ge⸗ meinſchaft, beſtenfalls mit offenen Herzen und helfenden Händen bei Euch ſtehen können, daß aber der tiefſte Schmerz allein ausheilen muß: trotzdem wiſſen wir aber auch das andere: Größer als der Schmerz iſt Deulſchland, denn es ſoll ewig ſein, und auf dem Wege zur ewigen Größe ſind Eure Opfer die Gedenkſteine einer lapferen Zeit und die Mahn: mäler aller künftigen Erhalter dieſer Zeit. Alle Frauen des deutſchen Volkes, die heute als Mütter einer entſchloſſenen Nation leben und arbeiten dürfen, ſind ſich darüber klar, daß wir in einem Lebenskampf ſtehen, der beſtanden ſein muß. Noch nie hat eine ſo große Anzahl von Frauen in Deutſchland die Entſcheihungen der Führung zu erfaſſen, zu begreifen und zu kragen dermocht wie heute. Wir wollen dabei ganz bon allen ſchwer arbeitenden Müttern danken, die in der Land⸗ wirtſchaft und in kriegswichtigen Betrieben treu und gewiſſenhaft ihre Pflicht erfüllen. Ihnen zu helfen von allen Seiten und ſie vor Ueberlaſtung zu bewahren, iſt unſere vornehmſte Aufgabe. Nachbarſchaftliche Hilfe, dieſes Urgut unſeres Volkes, ſoll uns mehr denn je zur inneren Pflicht werden. Seit die Vorſehung den Führer, auf den wir mit höchſtem Vertrauen ſehen, beauftragt gat, ein neues Deutſchland zu formen, hat unſer Volk in tiefem, in⸗ nerem Erleben begreifen und bewundern gelernt, was Mut und Entſchloſſenheit aus einem Volke machen kön⸗ nen. Mochte manchem von uns„Politik“ früher noch ſo fremd ſein: Der Führer hat uns gelehrt, daß ſie nichts an⸗ deres iſt als die Wahrung der Lebensrechte unſeres Volkes. Eine halbe Stunde ſpäter ließ Profeſſor Grothe Herrn Hencke zu ſich bitten, und nun ihm der Mann gegenüberſaß, mußte er zugeben, daß er keineswegs unſympathiſch war. Im Laufe des Geſprächs erfuhr Grothe, daß Herr Hencke Erſter Offizier auf einem Lloyddampfer war und ſich zur Zeit im Urlaub befand. Als Kamerad des an den Folgen eines Unfalls verſtorbenen Schiffsingenieurs Chriſtian Röck hatte er es als ein Vermächtnis des toten Freundes über⸗ nommen, für die Witwe und ihr achtjähriges Töchterchen Sorge zu tragen. Das war durchaus ehrenwert und in Ordnung, aber der Profeſſor konnte dennoch ein unbehagliches Gefühl nicht ganz los werden.„ Wenn es ſich ſo verhielt, wie Hencke es darſtellte, warum wollte Frau Röck ihn dann nicht empfangen? Grothe vertröſtete den Beſucher auf ſpäter. Übermorgen vielleicht, wenn ſich keine Komplikationen einſtellten, könnte er nochmals vorſprechen. 5 s Hencke erhielt die Verſicherung, daß er laufend von jeder Veränderung im Befinden der Kranken unterrichtet würde. Der Profeſſor ſchrieb ſich ſein Hotel und die Telephonnummer auf und verabſchiedete ihn dann ziemlich kurz. So, für drei Tage hatte Frau Röck vor ihm Ruhe, und wenn man es richtig anfing, würde man auch erfahren, warum ſie kein Verlangen hatte, Herrn Martin Hencke zu ſehen. 5 5 Profeſſor Grothe in ſein Sprechzimmer hinüber⸗ ging, um die vormittägliche Ordination abzuhalten, rief er in Saſſenhofen an. Irmgard war am Apparat. Ihre Stimme klang klagend und vorwurfsvoll. 2 „Du hätteſt mir doch wenigſtens Beſcheid geben können, daß du die Nacht über in der Stadt bleiben würdeſt, dann hätte ich rechtzeitig die Lampe in deinem Arbeitszimmer ausſchalten können.“ Nichtigkeit! i Grothe brummte ein unwirſches Wort in die Muſchel. Gs kam ihm erſt ient zum Bewußtſein. daß ſich Irmaard heule, am Muttertag, reichen wir unſere Hände uaſe⸗ ren Soldaten. Vor unſeren Führer ihrem beſten Kame a⸗ den, kreken wir hin und ſagen: Anſere Herzen unſere Ge⸗ danken und unſere Arbeik gehören Dir, weil Du für uns Deulſchland biſt. Was auch an Opfern von uns Frauen ge⸗ ſorderk werden wird— es ſoll uns willig und bereit fin⸗ den. Wir wollen Dir durch Taten unſeren Dank für all das abſtatken, was du unſerem Volk, unſeren Familien, unſeren Männern und Kindern geſchenkt haſt. Das Schickſal aber wollen wir alle bitten: Erhalte uns unſerer Führer!“ Einheit von Geiſt und Macht Die Wiſſenſchaften— eine Waffe DRB. Berlin, 19. Mai. Zu einem gewaltigen Bekennt⸗ nis kämpferiſch ausgezeichneter Geiſteshaltung geſtaltete ſich eine Kundgebung der deutſchen Geiſteswiſſenſchaften, veran⸗ ſtaltet vom Reichsinſtitut für Geſchichte des neuen Deutſch⸗ 15 0 die in der alten Aula der Berliner Univerſität ſtatt⸗ fand. Profeſſor Dr. Walter Frank hielt einen Vortrag über das Thema„Die deutſchen Geiſteswiſſenſchaften im Kriege“ Nach einer Schilderung der Kriſe der Geiſteswiſ⸗ ſenſchaften wandte ſich 955 Redner mit Entſchiedenheit da⸗ gegen, daß nur etwa die Notwendigkeit einer in langwieri⸗ ger, harter Schule zu erwerbenden Fach⸗ und Spezialaus⸗ bildung verkannt würde. Die entſcheidende Frage ſei die, ob es möglich ſein werde, die unerläßliche fachlich⸗techniſche Ge⸗ bildetheit aller Berufszweige in eine organiſche Verbindung zu bringen zur Totalität einer neuen politiſchen Idee, aus der das Reich emporwuchs. Die Frage der Erneuerung der hohen Schulen und der Wiſſenſchaften ſei alſo eine im höchſten Maße praktiſche Frage der Reichspolitik. Die techniſchen Wiſſenſchaften hätten uns unſere überlegenen Panzer, Schiffe und Kanonen konſtruſert, aber auch die prakkiſche Bedeutung der Geiſteswiſſenſchaften müſſe und werde immer mehr erkannt werden. In dieſem Glauben ſei im Herbſt 1935 das„Reichsinſtitut für Geſchichte des neuen Deutſchland“ als erſter großer Mittelpunkt einer von der nationalſozialiſtiſchen Revolution erneuerten deutſchen Gei⸗ ſteswiſſenſchaft geſchaffen worden. Dieſe Arbeit erfahre durch den Waffenkrieg keine weſentliche Veränderung. Doch werde naturgemäß die eigentliche Stunde der Wiſſenſchaft, der Erziehung und der Volksbildung erſt nach dem Sieg im militäriſch⸗politiſchen Machtkampf kommen. Am Schluß ſeiner Rede bezeichnete Walter Frank es als eine der großen Aufgaben des neuen Reiches, Geiſt und Macht als Einheit zu geſtalten.„Wir wiſſen wieder, daß auf allen Feldern des nationalen Seins die gleiche Schlacht ge⸗ ſchlagen wird und daß über all dieſen Feldern die gleiche Fahne weht. n Anſchließend behandelte Oberſt. Profeſſor Oskar Ritter 1 Niedermaher das Thema„Soldatentum und Wiſſen⸗ ſchaft“. Stolzes Ergebnis des Tages der Wehrmacht bei den Sol⸗ daten. Die Veranſtaltungen des Erſatzheeres am Tage der Wehrmacht für das Kriegswinterhilfswerk 1940— Eintopf⸗ eſſen, Kleinkaliberſchießen, Reiten, Kaſernenführung uſw.— haben einen Betrag von 3 446 565,35 RM. ergeben. Des wei⸗ teren hat das Feldheer im Operationsgebiet und der Ober⸗ befehlshaber Oſt 1545 641,95 RM. erlöſt. Das Sammelergeb⸗ nis im Bereich der Wehrmacht beträgt ſomit rund 5 Millionen Reichsmark. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, hat allen Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften ſowie den Wehrmachtbeamten, die zu dieſem großen Erfolge beigetragen haben, ferner den Gefolgſchaften des Heeres, die ſich als Sammler bei der Straßenſammlun beteiligt haben, für ihre Einſatzbereitſchaft ſeinen Dank un ſeine volle Anerkennung ausgeſprochen. Nundfunkverſorgung auch im Kriege geſichert. Im„Rund⸗ funkarchiv“ behandelt der Hauptgeſchäftsführer der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Elektroinduſtrie, Dr. Oſtermann, die Aufgaben, die ſich für die Rundfunkinduſtrie im Rahmen der Kriegs⸗ wirtſchaft ergeben. Selbſtverſtändlich müſſe in Kriegszeiten auch das Nachrichtenweſen ausſchließlich auf die Notwendig⸗ keiten der militäriſchen Zielſetzung abgeſtellt ſein. Daraus er⸗ gebe ſich zwangsläufig eine Einſchränkung der Produktion von Empfangsgeräten und Einzelteilen. Daß die politiſche Rund⸗ funkführung dabei Wert darauf legte, vor allem die Ferti⸗ gung des deutſchen Kleinempfängers zu ſichern, ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich. Darüber hinaus werde eine Verſtändigung der Rundfunkinduſtrie auf die Erſtellung möglichſt eines Ein⸗ heitsgeräts für die Dauer des Krieges angeſtrebt. Marienburg erhält Feldzeichen des deutſchen Ritterordens zurück. Der Generalgouverneur für die beſetzten polniſchen Gebiete, Reichsminiſter Dr. Frank, übergab die bisher auf der Burg zu Krakau aufbewahrten 18 Nachbildungen der 1410 von den Polen erbeuteten Feldzeichen des deutſchen Ritter⸗ ordens einer Fahnenkompanie der Wehrmacht, um ſie an den einſtigen Hochfitz des deutſchen Ritterordens, die Burg zu Marienburg, zurückzuſenden. ſeit einiger Zeit einen reichlich tyranniſchen Ton angewöhnt hatte. Würde wohl nötig ſein, bei nächſter Gelegenheit da⸗ gegen aufzutrumpfen. Für dieſes Mal enthielt er ſich einer ſcharfen Bemerkung und teilte nur mit, daß er auch heute nicht nach Saſſenhofen hinauskäme. „Thiele wird die Kinder mit dem Wagen von der Schule abholen und heimbringen. Er kann dann draußen bleiben, ich brauche ihn erſt morgen gegen mittag.“ Erledigt. Er warf den Hörer in die Gabel und hatte das befreiende Gefühl, ſich für vierundzwanzig Stunden vor einer unange⸗ nehmen Begegnung gedrückt zu haben. Warum eigentlich? Hatte er irgendeine Verpflichtung gegen Irmgard? Gar keine. Und doch befand er ſich in einer Verfaſſung, die eine Klärung verlangte. Es war da etwas in ihm, das die Abgeſchloſſenheit der letzten fünf Jahre machtvoll zu durchbrechen begann. Er hatte nur ſeiner Arbeit, nur ſeinen Kranken gelebt. Hatte keine perſönlichen Wünſche mehr gehabt. Glück, Liebe, Frauen, waren ihm fremde Begriffe geworden. Und nun ſtand er hier in ſeinem Zimmer, das in einem ſtillen Seitenflügel der Klinik lag, und der ſommerliche Junivormittag, der über dem kleinen Garten prangte, in dem ein paar Geneſende auf weißen Bänken in der Sonne ſaßen, wärmte ihm das Herz. Aber es war nicht allein der Sommertag, der das vermochte. Es war nicht der Duft des Jasmins und der blütenfrohen Linden, in denen die Bienen ſummten. Alles das hätte ein Mannesherz nicht erlöſen können von jahrelanger Einſamkeit, wenn nicht eine Frau gekommen wäre, eine einzige Geſtern noch... um die gleiche Stunde.. hatte ſein Herz nichts von ihr gewußt, hatte ſo ruhig und kühl ge⸗ ſchlagen wie immer ſeit fünf Jahren. Geſtern hatten die Gedanken nur der Pflicht und der nächſtliegenden Aufgaben gedacht. Und heute? Jetzt liefen ſie, ohne daß er ſie zu halten vermochte, immer wieder nur den einen Weg. a Karin Röck. fremde, und doch ſo vertraute Frau. (Fortſetzung folgt.) .. a 7 1 1 140 0 9 N* * 4 „ 6 7 1 N 5 . . 0 N ö N ö 1 1 a — 14 5 5 * * 8 1 5 * . — 10 f N 0. 1 16 1 Das ſiegreiche A⸗Voot⸗Duell Deutſches U-Boot erledigt Engländer durch Volltreffer. (PK.) Die holländiſche Küſte iſt mit der Inſchutznahme dieſes Landes für den Engländer zu einem heißen Eiſen geworden. Wo er ſich zeigt, wird er angegriffen. Deutſche Flieger hetzen ihn und bohren ihn mit ihren Bomben in den Grund, U⸗Boote und Schnellboote ſpüren ihn auf und jagen ihm ihre todbringende Ladung in den Leib, Täglich weiß der deutſche Heeresbericht von neuen glänzenden Waffentaten zu berichten. Eine davon, die das ſiegreiche Gefecht eines deut⸗ ſchen U-Bootes mit einem Engländer meldete, trug ſich wie folgt zu. „Wir bewegen uns mit unſerem U-Boot in der Nähe der holländiſchen Küſte“, ſo erzählt uns der junge U⸗Boot⸗Kom⸗ mandant,„als mein WO.(Wachoffizier) einen dunklen Schatten an Backbord ausmacht. Ich eile aus der Zen⸗ trale nach oben, bin im erſten Augenblick noch nachtblind, ſehe aber dann ebenfalls dieſes ungewiſſe Etwas, welches ebenſo⸗ gut ein Torpedoboot wie ein größeres U-Boot ſein kann. Wir drehen darauf zu, wobei uns die ſchmale und kaum ſichtbare Silhouette unſeres Bootes zugutekommt. Der Feind— wir ſind uns jetzt klar darüber, ein feindliches UÜ⸗Boot vor uns zu haben— iſt ahnungslos, obwohl das Meeresleuchten denken Sie an ein Leuchten des Zifferblattes bei Nacht— ihm gute Sicht ermöglicht. Wir ſchleichen uns noch näher an ihn heran— er läuft jetzt geraden Kurs—, und ich gebe den Befehl:„Roht los!“ Einige Sekunden der Spannung. Je⸗ mand hat auf die Stoppuhr gedrückt: 10 Sekunden, 20 Sekun⸗ den, 30———! Rummmmm! Ein furchtbarer Ruck ſchüttelt das Boot. Vor unſeren überraſchten Augen ſchießt eine Feuer⸗ ſäule in die Höhe, die ſich im nächſten Augenblick fächer⸗ förmig zu einer Kaskade von Funken ausbreitet, noch ein⸗ mal gegen den Himmel emporſtößt und dann erliſcht. Wir ſtehen noch im Bann dieſes grandioſen Feuerwerks, in dem der Feind reſtlos vernichtet wird, als ein Hagel von Eiſen⸗ teilen auf uns herniedergeht. Um uns ziſcht und brauſt es. Hoch auf ſpritzt die Meeresflut, in die die letzten Reſte des Engländers verſinken. Die Gewalt der Torpedoexploſion muß das U-Boot förmlich in Stücke zerriſſen haben. Als wir uns der Stelle nähern, kündet nur noch ein ſich ſtändig erweiternder Oelfleck von dem Feind, der hier ein ſchnelles und jähes Ende gefunden hat.“ Erich Johannes Kie ß.“ Wir jagen den Feind! Franzöſiſche Panzer fielen unverſehrt in unſere Hand. Pk. Stunde um Stunde rollen wir nun ſchon durch Fein⸗ desland. Keine Straßenſperre, keine zerſprengte Brücke, keine Minenfalle können unſeren Vormarſch ala Nicht ein⸗ mal die Fliegerbomben, die auf unſeren Anmarſchweg gedacht waren. Schlecht gezielt, reißen ſie auf irgendeiner Wieſe Löcher in die Erde. Unſere Männer kennen das nun ſchon. Weiter geht es! Ueberall das gleiche lähmende Bild: zerſtörte Häuſer, von den Franzoſen in Wut verwüſtet, die Wohnungseinrichtungen zerſchlagen. Unaufhaltſam rollen die Panzer. Auf Wieſen, Weiden und in den Wäldern irrt herrenloſes Vieh blökend umher. Die Bevölkerung iſt auf und davon, die Greuellügen der abziehenden Franzoſen haben ſie aus Furcht vor den„Gewaltmethoden der Deutſchen“ von Haus und Hof in die Ungewißheit des Hinterlandes getrie⸗ ben. In ein Gebiet, das vielleicht ſchon morgen Kampfgebiet ſein kann? Dann werden die Flüchtlinge glücklich ſein, in ihre unter dem Schutz der deutſchen Wehrmacht ſtehende Heimat zu⸗ rückkehren zu können. Ein Bild am Straßenrand: An einen Baum gelehnt, liegt ein franzöſiſcher Panzerſoldat. Ver⸗ wundert ſieht er die deutſchen Soldaten in ihren ſchwarzen Uni⸗ formen an. Wo der Feind ſich ſtellt, wird er geſchlagen. Unſer Panzerverbandtrittzum Angriff an. Der Gegner hat ausgeruhte Kräfte zur Abwehr zur Stelle. Aber es kommt zu keinem großen langen Kampf. Zu wuchtig, zu ſchnell iſt der deutſche Stoß. Die feindlichen Panzer ſind umzingelt. Eine Reihe von Kampfwagen fällt unverſehrt in unſere Hand, und über 90 Franzoſen müſſen den Weg in die Ge⸗ fangenſchaft antreten. Unſere Panzer rollen weiter nach Weſten. Niemand wird ſie aufhalten können. Panzer voran— wir jagen den Feind! Kurt Mittelmann. Das Hohelied der Kameradſchaſt Panzer holen Flieger aus den feindlichen Linien DNB. Berlin, 19. Mai. Am 15. Mai wurde ein deutſches Kampfflugzeug durch Treffer in die Motoren i e. ſchädigt, daß es zwiſchen den franzöſiſchen Linien notlanden mußte. Zwei Mann der Beſatzung waren verwundet. Die beiden unverwundeten Beſatzungsmitglieder haben ihre ver⸗ wundeten Kameraden geborgen und in einen nahen Wald gebracht. Der erſte Verſuch, das Flugzeug in Brand zu ſet⸗ zen, war nicht gänzlich geglückt. Der Flugzeugführer lief aher noch einmal zurück und konnte mit einem Stveichholz durch Entzünden von ausgelaufenem Benzin das Flugzeug reſtlos zerſtören. Bäuerliche Bevölkerung, die mit Schrot⸗ flinten und Knüppeln herbeieilten, um die Zerſtörung des Jünazengee zu verhindern und die deutſchen Flieger gefan⸗ en e wurden von den beiden unverwundeten deut⸗ chen Fliegern mit ihren Piſtolen in Schach gehalten. Die Flieger zogen ſich dann weiter in den Wald zurück. Deutſche Panzer hatten die Notlandung des Flug⸗ zeuges beobachtet und ſtießen daraufhin in die franzöſiſchen Linien hinein. Ein Panzer gelangte ſchließlich in die Nähe der Landeſtelle, um die Flieger aufzunehmen. Dieſe ſorgten erſt für die Bergung ihrer verwundeten Kameraden. Der deutſche Panzer rief zwei weitere Panzerwagen zur Hilfe heran. Die von allen Seiten einſtürmenden franzöſiſchen Truppen konnten bon drei Panzern zürückgehalten werden, ſo daß die Bergung der vollen Beſatzung gelang. Die Pan⸗ zer mit den Fliegern durchbrachen die franzöſiſchen Linien zum zweiten Mal und brachten ſo die vier Mann der Be⸗ ſatzung wohlbehalten zu den deutſchen Truppen zurück. . Schneid, mit dem drei einzelne Panzerkraftwagen ſich für die Rettung ihrer Fliegerkameraden eingeſetzt ha⸗ ben, iſt ebenſo bewunderungswürdig wie die ſchnelle Ent⸗ ſchlußkraft der beiden unverwundeten Flieger die nicht an ſich ſelbſt, ſondern zunächſt an ihre beiden verwundeten Ka⸗ meraden dachten. Dieſes kleine Stimmungsbild iſt ein Be⸗ weis für den großartigen Geiſt und die vorzügliche Haltung jedes einzelnen deutſchen Soldaten. f Friedensmüßige Stidſtoffverſorgung Neuer Schlag gegen den Aushungerungswillen Englands. Bei Ausbruch des Krieges im Herbſt 1939 hofften unſere Gegner, daß es uns im Kriege infolge des ſtarken Bedarfes der Wehrmacht nicht möglich ſein würde, die deutſche Land⸗ wirtſchaft ausreichend mit Stickſtoffdüngemitteln zu verſorgen und daß dadurch die Ernten ſehr ſchnell abſinken müßten. Dieſe Hoffnung unſerer Gegner wurde bereits durch die erſte Anordnung der Reichsſtelle vom 5. September vergangenen Jahres, die eine 75prozentige Zuteilung der im Jahre 1938/39 verbrauchten überaus hohen Mengen(700 000 Tonnen) vor⸗ ſah, zunichte gemacht. Als es ſpäter möglich wurde, das Kontingent für das Düngejahr 1939/0 ſogar auf 95 v. H. der im Vorjahr verbrauchten Stickſtoffmengen zu erhöhen, wurden die Erwartungen unſerer Gegner auf einen ſtarken Ertragsrückgang infolge Stickſtoffmangels für die Ernten des Jahres 1940 endgültig zerſtört. Ebenſo enttäuſchend für un⸗ ſere Gegner iſt nunmehr die ſoeben bekanntgegebene Abſatz⸗ regelung für ſtickſtoffhaltige Düngemittel für das neue Düngejahr 1940/41. Dieſe Abſatzregelung ſieht im Altreich ein Grundkontingent von 85 v. H. der im Jahre 1938/39 ver⸗ brauchten Rekordmengen an Stickſtoff vor. Zu dieſem Grund⸗ kontingent kommen im Laufe des Düngejahres noch zuſätz⸗ liche Mengen, mit denen berechtigte Mehranſprüche, die ſich aus dem Anbau beſonders ſtickſtoffbedürftiger Kulturen ergeben, befriedigt werden. Um eine gleichmäßige Belieferung aller Gebiete des Großdeutſchen Reiches mit Stickſtoff ſicher⸗ zuſtellen, dürfen bis zum 15. November 1940 vorerſt 50 v. H. der feſtgeſetzten Mengen bezogen und abgeſetzt werden. Ins⸗ geſamt wird der deutſchen Landwirtſchaft auch im Düngejahr 1940/41 etwa die gleiche Menge an Stickſtoff zur Verfügung ſtehen, wie im nunmehr ablaufenden Düngejahr 1939/40. Dieſe Tatſache iſt ein neuer Schlag gegen den Aushungerungswillen Englands. 5 Befriedung Hollands Enkrüſtung über die Engländer.— Gutes Verhältnis zu den deukſchen Truppen. Amſterdam, 20. Mai. Nach der Beſetzung Hollands durch die deutſchen Truppen gewinnt das Leben des Landes ſein normales Ausſehen zurück. Auch die zivile Bevölkerung hat ſich raſch in den neuen Zuſtand gefunden. Wer am Sonn⸗ tag die großen Ausfallſtraßen der holländiſchen Städte be⸗ obachtet hat, konnte Zehntauſende von Radfahrern ſehen, die den herrlichen Sonnenſchein ausnutzten, um die blü⸗ henden Blumenfelder zu beſuchen und einen Ausflug in die holländiſchen Badeorte zu unternehmen, ein Bild, das jedem Kenner des Landes zeigt, wie wenig ſich das Leben des Landes verändert hat. Was bei dieſem ſonntäglichen Leben jetzt beſonders ins Auge fällt, iſt das gute Verhältnis zwi⸗ ſchen der Bevölkerung und den deutſchen Beſetzungstruppen wie auch zwiſchen den deutſchen und den holländiſchen Sol⸗ daten. f Was ſich aber in den letzten Tagen nicht geändert hat, iſt die allgemeine Entrüſtung der Holländer iber die verräteriſche Haltung Englands und die Flucht ber holländiſchen Regierung. In dieſer Hinſicht hat ſich ein tiefer Haß in die Seele des mißgeleiteten Volkes ingegrahben. Daher iſt es nur verſtändlich, daß alle Meldungen öder die großen Erfolge im Weſten mit regſtem Intereſſe aufgenom⸗ men werden. Man kann immer wieder die Auffaſſung hö⸗ ren: Es ſei dringend zu hoffen, daß England mög⸗ lichſt ſchnell unter den deutſchen Schlägen zuſſa m⸗ menbreche, damit es ſeine verdiente Strafe erhalte und die Welt endlich von dieſem Kriegshetzer befreit werde. Die, Anpaſſung der holzändiſchen Wirtſchaft an die ie len Gegebenheiten vollzieht ſich ſchnell und reibungslos. Zuſamn⸗ menfaſſend kann geſagt werden, daß Holland nicht nur äußerlich, ſondern auch im Innern ſein vollkommen fried⸗ liches Ausſehen wieder erlangt hat. Der deutſch⸗däniſche Warenverkehr Uebereinkommen auf zahlreichen Gebieten. DNB. Berlin, 19. Mai. Die deutſch⸗däniſchen Regie⸗ rungsausſchüſſe haben in Berlin in der Zeit vom 9. bis 18. Maj über die Ausgeſtaltung des deutſch⸗däniſchen Wa⸗ renverkehrs, insbeſondere ſoweit es ſich um die Verſorgung Dänemarks handelt, eingehend beraten. Die Beſprechungen haben auf zahlreichen Gebieten wie Kohle und Koks, Kunſt⸗ dünger, Chemikalien. Textilien uſw zu einem Ueberein⸗ kommen geführt. Auf anderen Gebieten, auf denen noch nähere Prüfun⸗ gen erforderlich ſind werden die Verhandlungen demnächſt in Kopenhagen fortgeführt werden. Sperrt und Spiel Bayern im Endͤſpiel Reichsbundpokal Bayern— Oſtmark 200. Bayerns Fußballelf hat ſich durch einen verdienten 2:0⸗Sieg über die Vertretung der Oſtmark die Teilnahme⸗ berechtigung am Endſpiel um den Reichsbundpokal erkämpft, in dem der Sieger des verſchobenen Kampfes zwiſchen Nie⸗ derrhein und Sachſen der Gegner ſein wird. Das Münch: ner Spiel, das vor rund 20 000 Beſuchern vor ſich ging, konnten beide Bereiche nicht mit den vorgeſehenen Mann ſchaften beſtreiten. Bei den Oſtmärkern mußten u. a. Han⸗ reiter und Waldhofer erſetzt werden, während nian bei Bayern die Schweinfurter Nationalſpieler Kupfer und Kitzinger vermißte. Die Bayern verdankten dieſen Erfolg in erſter Linie ihrer vorzüglichen Läuferreihe, die ſowohl in der Abwehr als auch im Aufbau erſtklaſſig war. Ueberragend ſpielte Lutte Goldbrunner, der den Wiener Innenſturm zur Er⸗ folgloſigkeit verurteilte. Schließlich hatte Bayern auch im Sturm ein klares Uebergewicht, und ſo kam, alles in allem, ein verdienter Sieg zuſtande. Lehner, Bernard und Sal⸗ cher hatten ebenfalls wiederholt Gelegenheit ſich auszu⸗ zeichnen. Die Oſtmärker ſpielten im Feld ſehr gut, aver ihr Sturm blieb im gegneriſchen Strafraum ohne jegliche Wir⸗ kung, in der Abwehr der Gäſte waren lediglich Zöhrer und Schmaus ohne Tadel. Seſta hatte eine glänzende eeſte Halbzeit, ließ dann aber ſtark nach. Ein Gegentor hätten die Gäſte verdient gehabt, Reitermayer traf aber aus gün⸗ ſtiger Stellung nur den Pfoſten. Bayerns Führun or fiel nach 22 Minuten im Anſchluß an einen Eckball. Zöhre⸗ wehrte wohl den von Lechner ſcharf geſchoſſenen Ball ab, aber gegen den Nachſchuß des Augsburgers war er macht⸗ los. Oſtmark hatte bis zur Pauſe im Feld Vorteile, ohne aber etwas zählbares erreichen zu können. Die Entſchei⸗ dung fiel ſchon bald nach der Pauſe durch Fiederer, der Schmaus umſpielte und unhaltbar einſchoß. Die Gäſte erziel⸗ ten einen Eckball und verzeichneten anſchließend den bereits erwähnten Lattenſchuß von Reitermayer, aber in der Folge war Bayern einem dritten Treffer näher als die Oſtmark dem Ehrentor. Am die Fußball⸗Meiſterſchaſt Skuktgarter Kickers— Kickers Offenbach 4:0. Auf dem Stuttgarter Degerloch⸗Sportplatz lieferten ſich die Meiſter von Württemberg und Südweſt vor 6000 Be ſuchern einen mäßigen Endrundenkampf, was wohl in erſter Linie darauf zurückzuführen war, daß auf beiden Seiten einige bewährte Kräfte fehlen. Beſonders übel wa⸗ ren die Offenbacher dran, die faſt ihren geſamten Sturm erſetzen mußten und gezwungen waren, den vorzüglichen Außenläufer Nowotny in der Verbindung ſpielen zu laſ⸗ ſen. Bei den Stuttgartern fehlten außer Conen noch Deyee und Sing. Die Gaſtgeber hatten einen vorzüglichen Start und führten ſchon nach drei Minuten durch einen von Walz er⸗ zielten Treffer mit 1:0. In der Folge war das Spiel vollig ausgeglichen, aber der Stuttgarter Sturm war doch ſtets gefährlicher als die zu verſpielte Offenbacher Tunſerreihe, Mitte der Halbzeit kamen die Stuttgarter durch einen von Keck verſchuldeten und Merz ſicher verwandelten Elfmeter zu ihrem zweiten Tor, nachdem wenig vorher der einhei⸗ miſche Hüter durch eine glänzende Parade den naheliegen⸗ den Ausgleich verhindert hatte. In der zweiten Halbzeſt hatte Stuttgart ſtarke zehn Minuten, in denen auch der Sieg ſichergeſtellt wurde. Kipp ſchloß ein feines Zuſammenſpiel mit dem dritten Treffer ab und drei Minuten ſpäter ſchoß der Außenläufer Weiler das Leder aus dem Hinterhalt zum 4:0 ein Der Kampf flaute ſtark ab, aber Offenbach hatte ſtets Feldvorteile, ohne aber etwas gegen die ſichere Stutt⸗ garter Abwehr erreichen zu können. Auch eine Serie von Eckbällen überſtand die Stuttgarter Abwehr ohne ecluſt⸗ treffer und ſo ſchloß der Kampf mit einem verdienten, auch zahlenmäßig nicht zu hoben Sieg der Gaſtgeber. SC 03 Kaſſel— Jorkung Düſſeldorf 0:5. Der Rückkampf der Bereichsmeiſter von Heſſen und Nie⸗ derrhein, Sc 03 Kaſſel und Fortung Düſſeldorf, der noch am Freitag nachmittag in Frage geſtellt war, ſtand für den Heſſenmeiſter unter einem ungünſtigen Stern. So gute Kräfte wie Bock als Mittelſtürmer. Engelhardt als Nittel⸗ läufer und Horn in der Verteidigung ließen ſich nicht leicht erſetzen. Auf dieſen Poſten zeigten ſich denn auch erhebliche Lücken, ſo daß es nicht gelang, ein weſentlich beſſeres Er⸗ gebnis als im Vorſpiel zu erzielen. Mit 5˙0(2:0) ſiegte Fortuna, obgleich der Kampf im Felde ausgeglichen verlief Spieleriſch und techniſch war der deutſche Altmeiſter auch klar überlegen und verſtand es vor allem, die Deckungslük⸗ ken des Gaſtgebers ſtets auszunutzen. Abgeſehen von Tzalka und dem tödlich verunglückten Torhüter Pech, zu deſſen Gedenken die Rheinländer im Trauerflor ſpielten d auch eine Minute Spielruhe eingelegt wurde, trat Vorrung m ſtärkſter Aufſtellung an. f Bei Lüttich zurückgel aſſenes Kriegsmaterial. urückgelaſſenes Kriegsmaterial der flüchtenden Belgier auf einer Rückzugſtraße in einem 5. Vorort von Lüttich.— Gen- Weltöilbe me 0 5 ö. Gefangene vor dem Abtranspor arz, ob weiß— alle freuen ſich, nun den Krieg mit England heil ü den on i baben.(Pt Dietrich⸗Weltbild d) r heil überstanden en, 5