257 e peis; Monatlich k. 1.40, durch die Peſt Mk. 1.60, 1. ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 dazeigenpreiſe; Die 22 mm breite Miltimeterzeile 3 Pfg., * 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte . 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr benlyrecher ir. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Kauistuhe 78439. n für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. n de Saite Mn. Secbenbenn. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsftzrungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 405 Jahrgang Dienstag, den 21. Mai 1940 Der Oiſe⸗Aisne⸗Kanal erreicht Laon geſtürmt.— Luftwaffe vernichtet zahlreiche Panzer.— 143 Flugzeuge vernichtet. Führerhauptquartier, 20. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: In Belgien wird die Verfolgung im Kampf gegen feindliche Nachhuken forigeſetzt. Die Dendre iſt überſchrit⸗ len und in der Verfolgung die obere Schelde erreicht. Engliſche Truppen ſtreben in Eilmärſchen den Kanatha⸗ fen zu, während bei Mmaubeuge und ſüdlich Valencien⸗ nes Angriffe einer nach Süden einen Ausweg ſuchenden franzöſiſch⸗belgiſchen Armee abgewieſen wurden. Der Jeind halte dabei webe Verluſte, beſonders auch an Panzern, und geht nach dieſem vergeblichen Durchbruchsverſuch nun ⸗ mehr ſtark erſchüllert nach Weſten zurück. Südweſtlich davon gewannen unſere Panzer und mo⸗ loriſierten Verbände das Schlachtfeld der Somme ſchlacht von 1916 an der Straße Cambrai— Peronne. Stuka-, Kampf, und Zerſtörerverbände zerſchlugen eine von aon nach Norden marſchierende Panzerkolonne und zwang ſie zur Umkehr. Der geſamte innere Fortgürkel von Lülkich ſowie alle Forts von Namur bis auf eines ſind in unſerer Hand. In den Panzerkämpfen der letzten Tage in Belgien zeichnete ſich der Oberleuknant in einem Panzerregiment Baron Nolde durch beſondere Kaltblükigkeit aus. Am 19. 5. verſtärkte die deutſche Luft w affe ihre Angriffe auf rückwärlige Berbindungen und Kückzugswege des Gegners in Nordfrankreich und Belgien. Die Angriffe gegen feindliche Flugplätze wurden mit Erfolg forigeſetzt. Im Verkaufe der bewaffnelen Aufklärung im Seege. biet vor der franzöſiſch⸗belgiſchen Küſte wurden zwei feindliche Zerſtörer vernichtet, ein Zerſtörer und das fran⸗ zöſiſche Torpedobool„Incompriſe“ ſowie drei Handels- ſchiffe mit insgeſamt etwa 15 000 Tonnen ſchwer beſchädigt. Die Geſamtverluſte des Gegners betrugen am geſtri⸗ gen Tage 143 Flugzeuge. Davon wurden im Luftkampf 95, durch Flak 15 Flugzeuge abgeſchoſſen, der Reſt am Boden Ferſtörk. 31 deutſche Flugzeuge werden vermißt. In der Nacht vom 19.0. 5. wiederholten britiſche Flugzeuge ihren planloſen Bombenwurf in Weſtdeutſchland, wobei eine Reihe von Zivilperſonen getötet und verletzt wurde. Das einzige militäriſche Ziel, das getroffen wurde, iſt ein Kriegsgefangenenlager. Eine Anzahl von Kriegsge⸗ fangenen wurde getöket. Laon geſtürmt Der Oiſe-Aisne-Kanal erreicht. Berlin, 20. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekanni: Deulſche Truppen haben heute Laon geſtürmt. Auf der Zidatelle von Laon weht die deutſche Kriegsflagge. Im Vorgehen von Laon nach Südweſten wurde der Oiſe⸗Aisne⸗Kanal erreicht. Gekentert Berlin, 21. Mai. Wie bereits gemeldet, liegt ein ſchwe⸗ rer engliſcher Kreuzer an der norwegiſchen Küſte in der W 08 0 t Schlagſeite. Gegend von Bodoe auf einer Klippe und ha agſeite Dieſer ſchwere Kreuzer, von dem die britiſche Admiralität bisher noch nicht einmal eine geringfügige Beſchädigung bekanntgab, iſt nach den neueſten Ergebniſſen der Luftauf⸗ klärung nunmehr gekentert. 2 Wieder ein Zerſtörer⸗Verluſt eingeſtanden. Stockholm, 21. Mai. Der Sekretär der britiſchen Ad⸗ miralität bedauert wieder einmal mitteilen zu müſſen. Diesmal handelt es ſich um den Zerſtörer„Whikley“, deſſen Verluſt zuzugeben Churchill ſich bequemt. Ganz nach dem altbewährten Rezept tut er das: Durch Eingeſtändnis eines verhältnismäßig kleinen Verluſtes die beſorgten Frager zu beſchwichtigen. Eine Methode, die ſich auf die Dauer n halten läßk, denn ſie iſt längſt durchſchaut.„Whitley“ hatte eine Waſſerverdrängung von 1100 Tonnen und eine Ge. ſchwindigkeit von 34 Seemeilen. Seine Beſatzung war 134 Mann lark. Wie die Admiralität bekanntgibt, wurde der Zerſtörer durch deutſche Bomben ſo ſtark beſchädigt, daß er auf Strand geſetzt werden mußte. 5 Schwerer Kreuzer mit Schlagſeite je deutſche Aufklärung im See⸗ 9 805 ſchwerer Kreu⸗ nen verſucht. Engländer meiden den Kompf DB. Berlin. 20 Mal Ergänzend zu dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht daß bisher 110 000 Ge⸗ fangene eingebracht worden ſind. erfahren wir. daß ſich unter dieſen nur wenge tauſend Eng han ur be⸗ finden Dieſe Zahlen ſind für den bisherigen Verlauf der Kämpfe ſehr aufſchlußreich. Sie beweiſen. daß die Englän⸗ der auch auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz den Kampf nicht in gleichem Maße geſucht haben wie ihre Verbündeten. Trümmer eines großen Transporters Berlin, 20. Mai. Vor dem Hafen von Vliſſingen liegen die Trümmer eines großen Transporters(2528000 Tonnen), der in der Mitte durchgebrochen iſt. Wahrſchein⸗ lich iſt er auf eine Mine gelaufen. Damit iſt ein weiterer Beweis für die Wirkſamkeit der deutſchen Abwehrmaßnah⸗ men an der holländiſchen Weſtküſte gegeben. Harte Schläge der Luftwaffe Einzelheiten zum. Os W. Bericht. Der deutſche Wehrmachtsbericht gab bekannt, daß ins⸗ geſamt 143 feindliche Flugzeuge vernichtet wurden, darun⸗ ter 95 durch Abſchuß im Luftkampf, 15 durch Flakbeſchuß, der Reſt am Boden. Dieſer außerordentliche Erfolg gegen- über den als vermißt gemeldeten 31 deutſchen Flugzeugen wird ſelbſtverſtändlich in gewohnter Weiſe von den Geg⸗ nern Deutſchlands in das Gegenteil verkehrt werden. Im Verlauf dieſes Deutſchland aufgezwungenen Krieges, be⸗ ſonders aber in den letzten Tagen, iſt dieſe die Welt und das eigene Volk verdummende und frech lügende Bericht⸗ erſtattung in ihrem ganzen Umfang erkannt und durch die tatſächliche militäriſche Lage aufgedeckt worden Wenn alſo in dieſer Hinſicht die auch heute im deutſchen Wehrmachts⸗ bericht genannte hohe Flugzeugverluſtziffer der Gegner Deutſchlands bis jetzt nur die einwandfrei gemeldeten und beſtätigten Verluſte des Gegners wiedergibt, ſo wird es für die Oeffentlichkeit von beſonderem Intereſſe ſein, hin und wieder Einzelheiten über das Zuſtandekommen ſolcher Ver⸗ luſte zu erfahren. 5 5 50 kam es z. B. in der Nähe von Tournai zwiſchen deutſchen Meſſerſchmitkjägern und 20 franzöſiſchen Morane⸗ Jagdflugzeugen zu einem großen Luftkampf, bei dem ſämk⸗ liche franzöſiſchen Flugzeuge der Reihe nach abgeſchoſſen wurden. Sechs deutſche Flugzeuge mußten im Verlauf die⸗ ſes Kampfes notlanden und werden ſeldem vermißt. An anderer Stelle wurden gleichfalls im Luftkampf 12 feindliche Maſchinen abgeſchoſſen, während beim Angriff auf den Flugplatz von Soiſſons vier franzöſiſche Potez⸗Ma⸗ ſchinen zum Abſturz gebracht und am Boden eine Briſtol⸗ Blenheim vernichtet wurden. Auf dem franzöſiſchen Flug⸗ platz Vitry⸗en⸗Artois wurde bei einem Angriff durch deut⸗ ſche Bombenflugzeuge eine ſehr große Anzahl franzöſiſcher Moraneflugzeuge beim Tanken überraſcht. Durch die ihr Jiel genau treffenden Bomben wurden nach einwandfreier Beobachtung nicht weniger als 50 Flugzeuge als 1 erkannt, von denen der größte Teil unmittelbar nach dem Angriff in Flammen ſtand, ebenſo wie die Tankanlage des Flugplatzes ſelbſt. Sind auf dieſem Flugplatz allein ſchon 50 Flugzeuge vernichtet worden, ſo wurden auf einem anderen mit Er⸗ folg angegriffenen Flugplatz weitere 16 franzöſiſche, 12 Morane-Werk⸗Flugzeuge und vier Flugzeuge des Muſters Potez, durch Vombenwurf und MG⸗Beſchuß zerſtört. Bei den im Laufe des Tages noch weiter angegriffenen Flug⸗ plätzen ſind auf den Rollfeldern und vor den Hallen e hende andere feindliche Flugzeuge zerſtört worden, während bei weiteren Luftkämpfen neben den gemeldeten eigenen Verluſten zahlreiche Abſchüſſe feindlicher Flugzeuge erzielt werden konnten. f a Dieſe kurzen Einzelſchilderungen von Leiſtungen der Luftwaffe und das erzielte Ergebnis laſſen keinen Zweifel darüber, wie wuchtig und ſicher die Schläge gegen die cag⸗ zöſiſche Fliegertruppe geführt werden, und daß die vielleicht im erſten Augenblick ſehr hoch erſcheinenden Verluſtziffern keineswegs in den Kreis der Fabel gehören, wie das von den Weſtmächten zur Beruhigung des eigenen Volkes und zur Stärkung ihres Ansehens in der Welt immer wieder behauptet wird. Spannung um Gibraltar. 5 Algeciras, 20. Mai. Zwei größere Einheiten der eng⸗ liſchen Kriegsflotte, begleitet von einem Torpedobootszerſtö⸗ rer und einem Waſſerflugzeug, haben die Tangerzone in Richtung Gibraltar paſſiert Die Zivilbevölkerung von Tan⸗ ger ſoll auf Verlangen der Militärbehörden mit der Räu⸗ mung der Stadt begonnen haben. Zum Teil begebe ſich die Bevölkerung nach dem ſpaniſchen Feſtland, zum Teil auch nach Spaniſch⸗Marokko. Griechiſche Seeleute verweigern die Englandfahrk. Berlin, 20. Mai. Nach einer Meldung der United Preß aus Santiago de Chile wurden dort 32 Mann der Beſat⸗ zung des griechiſchen Frachtdampfers„Commentaros“ ver⸗ haftek, weil ſie verſucht hatten, die Maſchine des Dampfers zu beſchädigen, und ſich geweigert hatten, mit einer Ladung Zucker nach Liverpool zu fahren. 8 2 Verſchlechterte Lebensmittelverſorgung Englands. Waſhington, 20. Mai Ein ſoeben vom Wirtſchaftsmi⸗ niſterium verö fentlichter Bericht veranſchaulicht die außer⸗ ordentlich empfindlichen Folgen, die für England aus dem Fortfall der holländiſchen und belgiſchen Lebensmittelliefe⸗ rungen erſtehen. Der Bericht betont den bisherigen Groß⸗ anteil namentlich Hollands an der Verſorgung Englands, ſo daß eine weſentliche Verſchlechterung der Verſorgungs⸗ lage beſonders durch die wachſende Verknappung von Milch, Butter, Eier und Hülſenfrüchten unvermeidlich erſcheint. Gamelin abgeſetzt General Weygand neuer Generalſtabschef. Genf, 20. Mai. Wie Havas bekanntgibt, hat der Präſi⸗ dent der Republik eine Berordnung unterzeichnet. wonach General Weygand zum Generalſtabschef der geſamten Ope⸗ rationen ernannt wird Dieſe Ernennung wurde im Ver⸗ lauf einer Beratung beſchloſſen, an der Reynaud, Marſchall Pefain und General Wengand teilnahmen. Der Londoner Nachrichtendienſt verbreitet die gleiche Meldung wobei er hinzufügte, daß die, Verwend: Ja⸗ melins ungewiß ſei. Wie nachträglich aus Paris bekannt wird, mußte. die franzöſiſche Kammer ihre ſowieſo bewegte Sitzung plötzlich unterbrechen und in den Luftſchutzkeller flüchten. Der Luft⸗ alarm dauerte eine halbe Stunde. Als dann die Abgeord⸗ neten aus dem Luftſchutzkeller wieder an die Oberfläche auf⸗ tauchten, erhielten ſie als weitere Ueberraſchung die erſten Informationen über die Regierungsumbildung. Der langjährige Generalſekretär des Quai d'Orſay, Le⸗ ger, iſt, einer offiziellen franzöſiſchen Verlautbarung zu⸗ folge, durch den Botſchafter beim Heiligen Stuhl, Charles Roux, erſetzt worden. * Dadurch, daß die Fränzoſen den bisherigen O erkom⸗ mandierenden Gamelin nun als Sündenbock in die Wüſte ſchicken, ändert ſich an der Kriegslage nichts. Denn nicht etwa ein Verſagen Gamelins und ſeiner Truppen, ſondern die hohe ſoldatiſche und techniſche Ueberlegenheit'r deut⸗ ſchen Wehrmacht haben zu der ſchweren Niederlage der Franzoſen geführt, eine Ueberlegenheit, die uns auch den Endſieg verbürgt. Daladier als Sündenbock Stockholm, 20. Mai.„Folkets Dagblad“ betont in ſeinem Leitartikel, daß die Umgruppierung in der Franzöſiſchen Regierung keinen guten Eindruck mache. Sie ſei ein Zei⸗ chen dafür, daß die franzöſiſche innere Front durch das Vordringen der deutſchen Truppen angegriffen ſei. Dala⸗ diers Abgang oder ſeine Abſetzung vom Poſten des Kriegs⸗ miniſters müſſe als eine Folge der überraſchenden Kriegs⸗ lage angeſehen werden.. Dem franzöſiſchen Volk ſei während eine Reihe von Jahren beigebracht worden, daß die deukſche Armee diesmal ihre Kräfte vor dem Bekonwerk der Maginot-⸗ Linie vernich⸗ ten würde. Daß dieſe Armee ſich jetzt innerhalb dieſer Li⸗ nie befinde, die trohdem weiterhin einen weſenklichen Teil der franzöſiſchen Verkeidigungskräfte bilde, müſſe darauf beruhen, daß die franzöſiſche Heeresleitung damit rechnete, ein etwaiger deutſcher Angriff über Belgien und Luxem- burg würde an den beigiſchen Befeſtigungslinien aufgehal⸗ ten werden. Wegen dieſer Fehlberechnung ſei Daladier ſi⸗ cherlich geopfert worden Wie weit er ſchuldig ſei, bedeule wenig. Man habe einen Sündenbock gebrauchk. Die Abſetzung des Innenminiſters beweiſe, daß trotz der Sammlungsregierung gewiſſe innerpoliti⸗ ſche Schwierigkeiten vorhanden geweſen ſeien. Rey⸗ naud habe den neuen Innenminiſter als den Schüler Cle⸗ menceaus präſentiert Wenn der alte„Tiger“ noch am Le⸗ ben wäre, würde er wahrſcheinlich auch in die Regierung hereingenommen worden ſein. Man frage ſich unwillkür⸗ lich, ob es die einzige und beſte Hilfsquelle der demokrati⸗ ſchen Staaten ſei, die Männer der alten Genera⸗ tion auszugraben Die engliſche Preſſe ſpreche die Hoff⸗ nung aus, daß die franzöſiſche Armee dem Angreifer Wi⸗ derſtand leiſten könne, während man gleichzeitig mitteile, daß die eigenen Truppen„planmäßige Rückzugsbewegun⸗ 5 1 Dies ſei engliſches„Selbſtbewußtſein“ im uadrat. —— „Deutſchland iſt überlegen DNB. Rom, 20. Mai„Sunday Pictorial“ veröffentlicht einen Artikel von Lloyd George, der zunächſt auf die Schwierigkeiten hinweiſt, eine eigene Meinung über die militäriſche Lage zu äußern, und alsdann ſagt, daß die Eng⸗ länder und Franzoſen in der Tat den unerwarteten Ein⸗ bruch in Frankreich nicht haben verhindern können. Es iſt gut, ſo ſtellt Llogd George feſt, wenn die Oeffent⸗ lichkeit begreift, daß die Franzoſen und Fuße gegen einen Gegner kämpfen, der zu Lande und in der Luft über⸗ legen iſt, und daß eine ernſke Gefahr darin beſteht, daß die Maginot-Linie, auf deren Defenſivſtärke die franzöſiſchen Hoffnungen ſich 4 ſich jetzt gegen Frankreich auswirken könne. Nach einer Prüfung der Lage an den verſchiedenen Fronten ſtellt Lloyd George feſt, daß der ernſteſte Faktor in der Ueberlegenheit der mokoriſierken deuk chen Streit- kräfte beſtehe. Es handele ſich für die Franzoſen und Engländer darum, mit allen Kräften Widerſtand zu leiſten, bis es möglich werde, ihre Streitkräfte mit den gleichen Kriegs⸗ mitteln, über die der Gegner verfüge, auszurüſten. Lloyd George äußert weiter die Hoffnung, daß der Vorſtoß der“ deutſchen Truppen zumindeſt dazu dienen werde, England aus ſeiner völlig unerklärlichen Betäubung aufzurütteln. Das Ziel Deutſchlands ſei, ſich der Flottenbaſen und Luft⸗ ſtützpunkte, die auf dem Kontinent England nahe liegen, zu bemächtigen Das würde nach der Beſetzung Norwegens, Dänemarks und Hollands durch Deutſchland eine weitere ſehr ernſte Bedrohung für die Verſorgung Englaads über See werden. Wenn die deutſchen Truppen die Häfen im Aermelkanal erreſchen— ſtellt Lioyd George abſchließend feſt— werden wir uns auf noch viel größere und ernſtere Opfer gefaßt machen müſſen als gegenwärkig. a ——̃ Ä—— irn daten Greuellügen— damals und heute Wer den Weltkrieg miterlebt hat, erinnert ſich, daß die Feinde Deutſchlands ſich in ausgiebigſtem Maße der Greuellügen als eines Mittels bedienten, das das An⸗ ſehen des deutſchen Soldaten beſudeln und überhaupt Stim⸗ mung gegen Deutſchland machen ſollte. Leider wurde dieſer Zweck auch vielfach erreicht. Mochte die Lüge noch ſo plump, der Schwindel noch ſo handgreiflich ſein— immer fanden ſich draußen in der Welt Gläubige, die dieſe Manöver nicht durchſchauten. Denn das engliſche Nachrichtenbüro Reuter und die franzöſiſche Agentur Havas verbreiteten ſie ſo ſyſte⸗ matiſch und konsequent, daß ſchließlich auch an und für ſich ſkeptiſch eingeſtellte Zeitungsleſer daran glaubten, oder mindeſtens davon überzeugt wurden, es müſſe eben doch irgend etwas Wahres an der Sache ſein. Wie damals, ſo heute Vergiftete Bonbons und Spiel⸗ ſachen ſollten ſchon während des Polenfeldzugs von den deutſchen Soldaten an die Bevölkerung verteilt worden ſein, auch das geſchändete Heiligenbild, das wir ſchon von 1914 kennen, fehlte nicht— es war diesmal die„Schwarze Ma⸗ donna“ von Tſchenſtochau. Daß in Norwegen Schulen bom⸗ bardiert, Lazarettzüge, harmloſe Spaziergänger uſw. be⸗ ſchoſſen wurden— dieſe und viele andere Lügen telegra⸗ phierten und funkten die Berufslügner, die von den Pluto⸗ kratien dafür bezahlt werden, in die Welt hinaus. Alles, um Deutſchlo zu ſchaden, aber auch um die Aufmerkſam⸗ keit von der für die Feinde höchſt blamablen Kriegslage ab⸗ zuwenden. Eine Ueberſicht über Greuellügen aus dem Weltkrieg gibt W. Ritgen in einer Abhandlung, die in der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Parteikorreſpondenz veröffentlicht wird. Man erkennt daraus die ganze Niederträchtigkeit und Ge⸗ meinheit der damaligen britiſch⸗franzöſiſchen Propaganda, aber man kann daraus auch erkennen, was wir auf dieſem Gebiete jetzt noch zu erwarten haben. Denn die Plutokraten ſind ſa drauf und dran, die Greuellüge erneut als Krieas⸗ mittel zu gebrauchen. W. Ritgen frägt deshalb in der er⸗ wähnten Abhandlung mit Recht, wann wieder das belgiſche Beleg mit den abgehackten Händen auftaucht und die Nach⸗ richt, daß die deutſchen Soldaten allen Knaben die Hände abhacken(„Times“ vom 2. September 1914.) Oder die Mel⸗ dungen von der engliſchen Krankenſchweſter, der die Brüſte abgeſchnitten worden ſeien(Reuter am 16. September 1914), von den Kanadiern, die man an Türen und Tore genagelt hat(„Times“ vom 10. Mai 1915), von den gefol⸗ terten Ziviliſten, der vergifteten Brunnen, von der Leichen⸗ verwertung zur Gewinnung von Fett und Schmieröl(„Ti⸗ mes“ vom 16. April 1917) uſw Wann bringt London wie⸗ der einen amtlichen Greuel⸗Sammelbericht heraus, genannt „Great Britain, Report on Alleged German ODutrages“? Wer iſt der nächſte Bischen! Bryce, der im Auftrage der Greuelhetze ſolchen Verich don 288 Seiten Beſtialität mit königlichen Siegeln verfaßt; In der Tat; niederträchtig und gemein iſt dieſe Art des Kampfes. Man leſe nur das zyniſche Geſtändnis, das ein Greuellügenfabrikant 1922 in der„Newyork Ti⸗ mes“ veröffentlicht hat. Geben wir es wörtlich wieder, denn es kann, obwohl wir ein Vierteljahrhundert weiter ſind. morgen ſchon wieder hochaktuell ſein: „Ein Berichterſtatter der„Daily Mail“, Hauptmann Wilſon, befand ſich bei Kriegsausbruch in Brüſſel. Seine Zeitung telegraphierte, ſie brauche Geſchichten von Greuel⸗ taten. Nun gab es aber keine Greuel. Sie telegraphierte darauf, er ſolle Berichte von Flüchtlingen ſchicken Außer⸗ halb von Brüſſel war ein Ort, wo man zum Eſſen hinzu⸗ gehen pflegte. Ich nahm an, daß es dort auch ein Baby ge⸗ geben habe, und ſo ſchrieb ich eine herzerreißende Geſchichte über das Baby von Courbeck Loo, das im Feuerſchein vor den Hunnen gerettet wurde. Am nächſten Tag wurde ich telegraphiſch aufgefordert, das Baby nach Londog zu ſchicken, da ſich 500 Leute er⸗ boten hatten, es an Kindes Statt aufzunehmen. Nun konnte ich doch nicht zurücktelegraphieren, daß kein Baby da iſt. Ich verſtändigte mich alſo mit dem Arzt der für die Flücht⸗ linge zu ſorgen hatte, dahin, daß das B verflixte Baby ge⸗ ſtorben ſei, und zwar an einer ſehr anſteckenden Krankheit, ſo daß es nicht öffentlich begraben werden konnte.“ So nämlich werden Greuelberichte gemacht. Und wirklich: mehr als die halbe Welt hat ſie geglaubt. Wer wird das nächſte Baby von Eourbeck Loo erfinden? Es findet ſich beſtimmt ein Halunke. Obwohl nach dem Weltkrieg nicht nur dieſe Greuellüge als ſolche aufgedeckt worden iſt, lügen die Plutokraten auch heute wieder feſt drauf los Ja, die Briten haben durch die „Nationale Sicherheits⸗Liga“ ein regelrechtes Handbuch(1) der Greuellüge veröffentlicht. Hier iſt eine Greuelliſte: 1. Niedermetzelung von Ziviliſten. 2. Ermordung von Geiſeln. 3. Folterung von Ziviliſten. 4 Aushungerung von Nicht⸗ kämpfern. 5. Raub. 6 Entführung von Mädchen und Frauen zum Zweck der Zwangsproſtitution. 7. Verbannung von Ziviliſten. 8. Internierung von Nichtkämpfern unter gewalttätigen Bedingungen 9. Zwangsarbeit von Ziviliſten im Bereich militäriſcher Operationen. 10. Wider rechtliche Beſitzaneignung unter militäriſchem Druck. 11. Zwangsan⸗ werbung von Einwohnern in den beſetzten Gebieten. 12. Plünderung, 13. Beſchlagnahme von Eigentum 14. Eintrei⸗ bung von ungeſetzlichen Angaben und Requiſitionen. 15 Fälſchung von Banknoten. 16. Auferlegung von Kollektiv⸗ ſtrafen. 17. Verwüſtung und Zerſtörung von Beſitztum 18. Beſchießung von ſchutzloſen Plätzen. 19. Zerſtörung von religiöſen und hiſtoriſchen Gebäuden, Denkmälern. Schulen und Wohltätigkeitsanſtalten. 20. Zerſtörung von Handels⸗ dampfern und Paſſagierdampfern ohne Prüfung und War⸗ nung 21. Verſenkung von- Fiſcherbooten und Rettungs- ſchiffen. 22. Beſchießung von Hoſpitälern. 23. Angriffe auf Lazarxettſchiffe und Zerſtörung von Lazarettſchiffen 24. Rechtsverletzung gegenüber dem Roten Kreuz. 25 Anwen⸗ dung von ſchädlichen und erſtickenden Gaſen 26. Anwen⸗ dung von exploſiven Kugeln. 27. Befehl, keine Schonung zu 95 28. Schlechte Behandlung von Kriegsgefangenen. 9. Mißbrauch von Friedensflaggen. 30. Brunnenvergif⸗ tungen 31. Verſtümmelung von Soldaten und Nichtkämp⸗ fern einſchließlich Frauen, Kindern und Verwundeten. 32. Syſtematiſche und allgemeine Schändung von Kindern und von Frauen 33. Syſtematiſche Brandſtifterei. 34. Beſchie · Haan von Tragbahrenträgern. In dieſer Art alſo ſoll's gemacht werden. Wahrlich. es ſind die gleichen Abſcheulichkeiten. der Greuel von Havas und Reuter 1914 wie 1940. Aber irre man ſich nicht. Daß im Weltkrieg von der deutſchen Regierung gegen den Greuelbericht des Miſter Bryce auch nicht das geringſte un⸗ ternommen wurde. unterſcheidet ſie ſo von der national ſozialiſtiſchen Volks⸗ und Kriegführung wie das Verhältnis von Macht und Kraft und Härte von damals zu heute. Heute laſſen wir tollwütige Hunde nicht frei herum⸗ laufen. Heute ſchlagen wir ſie tot! Und wir werden dafür ſorgen, daß ſie in der Zukunft nicht mehr in den Frieden Europas einbrechen können! Mit belgiſchen Babys und mit a e perverſen Vätern wird nun Schluß ge⸗ 8 8 8— ſchirmpſychoſe in London weitergehe. Vorſichtig umſchrieben Genf, 21. Mai. Die Agentur Havas verbreitet am Mon⸗ tag einen Bericht des franzöſiſchen Oberkommandos über die militäriſchen Operationen im Weſten, in dem es u. a. eißt: l Frier mehr ſtellt es ſich heraus, daß es der deutſche linke Flügel iſt, dem vom deutſchen Oberkommando die Aufgabe übe vurde, die Entſcheidung herbeiführen zu verſuchen. b diviſionen in Stärke eines ganzen bt korps. das in der Gegend zwiſchen Sambre und Oiſe an einer Front von etwa 50 bis 60 km zwiſchen La Jere und Le Cakeau auf dem Weſtufer des Oiſe⸗Sambre⸗Kanals ein⸗ geſetzt iſt. Dieſe Streitkräfte ſind zwar durch den beſtändi⸗ gen Vormarſch ſeit mehr als acht Tagen unter den Bom⸗ ben der franzöſiſchen und britiſchen Flieger und auf unzu⸗ länglichen und verfahrenen Straßen ermüdet haben unter heftigen täglichen ſchweren Kämpfen ſchwer gelitten, ſetzen aber trotzdem ihren Vormarſch gegen Weſten fort. Der Weſten iſt die Hauptrichtung aller deutſchen Angriffe. Die Hauptmaſſe der deutſchen Panzerwagen ſchlägt ſich jetzt mit franzöſiſchen und britiſchen motoriſierten Verbän⸗ den, die vor der Infanterie poſtiert ſind und nunmehr das ganze Gewicht ihrer Kampfkraft in die Schlacht werfen. Dieſe rieſigen Mengen von Panzerwagen ſpielen heute die Rolle, die die ſchwere Kavallerie in den Schlachten von früher ſpielte, während die leichteren Ab⸗ teilungen der Motorradfahrer mit den Schwadronen der Huſaren verglichen werden können. So ſetzt die moderne Schlacht Millionen von motoriſierten Reſerven in Gang und entwickelt ſich auf freiem Feld mit einer unheimlichen Ge⸗ ſchwindigkeit, wobei die zuletzt genannten Abteilungen ihre Spitzen weit nach vorn werfen und ſich bei Beginn der Dunkelheit wieder zurückziehen, um nicht abgeſchnitten zu werden. Unter dieſen Umſtänden iſt es vor einigen Tagen Abteilungen deutſcher Motorradfahrer gelungen, bis in die Gegend von Laon und geſtern abend ſogar bis nach Pé⸗ ronne vorzudringen. Unter ſolchen Umſtänden muß man ſich vollſtändig von den Frontbegriffen des Krieges 1914/18 freimachen. Es ſind dies Anſchauungen und Begriffe, die im modernen Kriege, in dem Erdmaſchinen in Aktion treten, die auf jedem Ge⸗ lände mit einer mittleren Geſchwindigkeit von 50 km in der Stunde ſich fortbewegen und in den Luftkämpfen und Bom⸗ bardements Flugzeuge zur Verwendung kommen, deren enorme Geſchwindigkeit man kennt, völlig ne Weiter heißt es in dem Bericht: Die Deutſchen ver⸗ ſuchten ſich durch Ueberfall einige Brückenköpfe an der Aisne zu ſichern, wo ſie ſtürmiſch angriffen. An zwei Stel⸗ len in der Gegend von Rethel gelang es ihnen, einige Ab⸗ teilungen auf das andere Ufer zu werfen. In der Gegend von Montmédy ſind die Deutſchen zu einem Angriff auf die Maginot⸗Linie übergegangen, die an dieſer Stelle erſt beginnt und die in ihrem ganzen Verlauf ein Typenſyſtem darſtellt. das ſchwere Forts umgeben von Kaſematten und Bunkern, umfaßt. Die von großen Maſſen Infanterie nach deutſcher Methode nach ſchwerer Artillerievorbereitung vor⸗ geführten Angriffe, die ſſch während der Gefechtstätigkeit ſelbſt in die Breite zogen, führten, ſo behauptet der Be⸗ richt, zu keinem Erfolg bis auf eine Stelle, wo eine der vorderſten kleinen franzöfiſchen Kaſematten überrannt wurde.“ Unter gangsahnungen in England „Schwerſte Kriſe in der Geſchichte Großbritanniens“. DNB. mailan d. 20 Mai.„Corriere della Sera“ mel⸗ del aus London, daß Großbritannien der ſchwerſten Kriſe ſeiner Gef ichte gegenüberſtehe die mit nichts Bisherigem zu bergleichen ſei Weder Philipp von Spanien, noch Lud⸗ wig XIV., noch Napoleon, noch der Weltkrieg, ſo ſchreibt Evening Skandard“ hätten das Leben der Inſel ſemals ſo aus der Nähe bedroht, wie es jetzt der Fall ſei. Ein ſie⸗ endes Deutſchland würde England zu einer bedeukungs⸗ oſen Inſel in det Nordſee machen. Dieſe Worte des engli⸗ ſchen Blaktes gäben eine Vorſtellung von der Atmoſphüre. die über London laſte. Der Kritiker der„Sunday Times“ ſchreibe, die Lage bleibe weiter ſehr ernſt.„Mancheſter Guardian“ ſpreche von Kämpfen, die entſcheidende Bedeutung hätten.„Evening News“ ſtelle unter der Ueberſchrift„Schickſalhafte Stun den“ feſt daß engliſche Truppen„nicht ſo verzwei⸗ felt engagiert ſeien wie die franzöſiſchen“. Der deutſche Vormarſch würde erſt aufgehalten werden können, wenn die Weſtmächte in der Lage wären, dem Feind entſprechende Streitkräfte entgegenzuſetzen Die Schlagkraft des Angriffes habe die Weſtmächte überraſcht, und Gegenmaßnahmen könnten nur bkangſam vor ſich gehen. Das italieniſche Blatt teilt weiter mit, daß die Fall⸗ ſchir Man warte förmlich darauf, vom Himmel die Fallſchirmjäger nieder⸗ ſteigen zu ſehen. In Hampſhire ſei die Bevölkerung mit Si⸗ cheln, Knüppeln und alten Gewehren bewaffnet auf ein Feld hinausgeſtürzt, wo ein Flugzeug niedergegangen ſei. aber es habe ſich herausgeſtellt daß ein Privatflugzeug habe notlanden müſſen. Auf den Straßen von der Oſt⸗ und Süd⸗ oſtküſte Englands nach dem Innern des Landes würden Barrikaden errichtet um feindlichen Landungstruppen den Durchmarſch zu verlegen. Um die engliſchen Flie⸗ 85 für ihre ſchwere Aufgabe zu ermutigen, habe ſich der önig perſönlich in der Uniform der Flieger in das Ober⸗ kommando der Bombenfliegerei begeben. Die engliſchen Zeitungen verſchwiegen weiter nicht die Schwierigkeit, ein Gleichgewicht der Luftſtreitkräfte gegen⸗ über dem Gegner herzuſtellen Solange die deutſchen Bombenflieger Herren des Schlachtfeldes ſeien, könnten die Weſtmächte nicht darauf hoffen, wirkſam gegen das feindliche Heer zu kämpfen. „Sunday Expreß“ ſchreibt, Churchill wolle am Dienstag beſondere Erklärungen über die Kriegs⸗ lage abgeben und dabei eingeſtehen, daß de Lage ernſt ſei. Zur Beſchwichtigung fügt das Blatt gleich hinzu, die age an den engliſchen Stellungen ſei nicht ernſt, äußerſt ungünſtig dagegen ſei die Lage der Franzoſen, womit die Engländer natürlich wieder einmal gerettet ſind und— wie das bei waſchechten Gentlemen ſo iſt— alle Schuld dem Verbündeten zugeſchoben wird. Fallſchirmangſt ſogar in Aegypten! Berlin, 20. Mai. Havas verbreitet folgende aus Kairo Been ber Meldung:„Der Militärgouverneur gibt in einem efehl der Bevölkerung Anweiſung über den beſten Schutz und Vorſichtsmaßnahmen im Falle einer Landung von Flugzeugen oder Fallſchirmſägern in der Uniform der ägyptiſchen oder britiſchen Armee oder in Zivil. Derartige Landungen müſſen den Behörden unverzüglich gemeldet werden.“— Kommentar überflüſſig. ———— ů ů ů ů— 5— 5 rationen zu verwirklichen, i 10 heute etwas weiter ſagen könnte. „Im Weſten viel Neues“ „Im Weſten viel Neues“ verkündete dieſer Tage eine Moskauer Zeitung„Wetſchernaſa Moskwa“ Und wirt, lich, Gewaltiges iſt in der kurzen Spanne weniger Tage von den deutſchen Truppen im Weſten vollbracht worden. Nachdem mit der Einnahme von Sedan der Maasgürtel geſprengt worden war, ſind unſere Diviſionen auf 100 Ki⸗ kometer Breite durch die franzöſiſchen Befeſtigungen durch⸗ gebrochen, und heute ſtehen ſie ſüdweſtlich von St. Quentin bereits auf dem hiſtoriſchen Somme ch lachtfel d. Die Somme, die in der Nähe von St Quentin entſpringt und nach einem Lauf von 245 Kilometern in der Sommebucht des Aermel⸗Kanals mündet, iſt allen Weltkriegsteilnehmern ein bekannter Name, det kündet von harten Kämpfen und deutſchem Heldentum Die erſte Somme Schlacht fand in der Abwehr feindlicher Umgehungsverſuche in der Zeit vom 23. September bis 6. Oktober 1914 ſtatt. Die zweite Schlacht, und damit die lange Reihe blutiger Großkämpfe, tobten vom 23. Juni bis 26. November 1916. Trotz gewaltiger Materialeinſätze gelang es dem Feind nicht, die deutſchen Stellungen zu durchſtoßen, ſind doch die feindlichen Trup⸗ pen an keiner Stelle tiefer als 15 Kilometer in die deut⸗ ſchen Linien eingebrochen, und das, obwohl damals die Verluste des Feindes 750 000 Mann betrugen. Im Weltkrieg war das gigantiſche Ringen an der Somme eine Materialſchlacht in furchtbarſtem Sinne des Wortes, heute aber führte ein Bewegungskrieg ungorſtell⸗ baren Ausmaßes, reich an gewaltigen Triumphen die deut⸗ ſchen Truppen auf das Hauptſchlachtfeld des Weltkeiegs. Im Norden und Süden dieſes Abſchnittes ſtehen die devt⸗ ſchen Truppen in harten Kämpfen mit den feindlichen Ar⸗ meen, von denen die Engländer dem Kanal zuſtreben, wäh⸗ rend es den Franzoſen überlaſſen bleibt, Paris mit eigener Kraft zu ſchützen- Wiederum hat der Feind, der nun nach Weſten zurückweicht, ſchwerſte Verluſte erlitten, wie der OK W⸗Pericht ausdrücklich hervorhebt, insbeſondere an Panzern. Für die Schlagkraft der deutſchen Luftwaffe iſt bezeichnend, daß eine von Laon nach Norden marſchierende Panzerkolonne von deutſchen Stuka⸗ Kampf⸗ und Zer⸗ ſtörerverbänden zur Umkehr gezwungen, alſo geſchlagen werden konnte, noch ehe ſie zum Einſatz gelangt war. Nach⸗ dem nunmehr über Lüttich. Namur und Antwerpen die deutſche Reichskriegsflagge weht, haben unſere Soldaten das ſtärkſte Befeſtigungsſyſtem Europas ger ade zu im Sturmlauf genommen. Es iſt das eine Leiſtung, wie ſie in der Geſchichte ohne Beiſpiel iſ. Immer wieder nennt der OKW⸗ Bericht einzelne Na⸗ men von Männern, die ſich durch beſondere Tapferkeit oder wie jetzt der Oberleutnant in einem Panzerregiment Nolde durch beſondere Kaltblütigkeit ausgezeichnet haben. Alle dieſe Taten ſind ſedoch nur Beiſpiele eines Angriffs⸗ geiſtes und eines Mutes, der in der ganzen Wehrmacht lebendig iſt. Während an der Front Heer und Luftwaffe dem Feind vernichtende Schläge zufügen, hat die Luftwaffe darüber hinaus auch erneut die rückwärtigen Verbindungen des Feindes, und vor allem die Rückzugsſtraßen des Fein⸗ des ſowie die feindlichen Flugplätze angegriffen. Darüber hinaus läßt unſere Luftwaffe auch die See nicht außer acht, wie die neuen Erfolge vor der franzöſiſch⸗belgiſchen Küſte beweiſen. i Mit wachſender Empörung hören wir von neuen planloſen Bombenabwürfen in Weſtdeutſchland durch britiſche Flieger. Unſer Mitgefühl gilt den Angehöri⸗ gen derer, die durch dieſe wahnſinnigen und ganz nutzlo⸗ ſen Angriffe getötet wurden ſowie den Verletzten. Alles dings war das ſchon immer britiſche Art, Kampf gegen Frauen und Kinder, Ueberfälle auf die Zivilbevölkerung, So zeigen gerade dieſe Verbrechen die britiſche Barbarei in ihrer ganzen Grauſamkeit. Unfähig, den deutſchen Truß⸗ pen ſtandzuhalten, tragen die Engländer auf Befehl ihret plutokratiſchen Regierung den Krieg in ein Gebiet, das ſonſ vom Kampf verſchont geblieben wäre. Allerdings ſind die Wirkungen dieſer planloſen Bombenangriffe in keiner Weiſe mit denen zu vergleichen, die den eigentlichen Kriegsſchauplatz verwüſten. Abſcheulich aber iſt es, daß dieſe britiſchen Bombenangriffe verbrecheriſche Attentatz ſind. Die Verantwortung dafür wird Winſton Chur⸗ chill mit ſeinen Komplicen übernehmen müſſen. Graf Ciano quf einer Kundgebung. DNB. Mailand, 20 Mai. Außenminiſter Graf Ciano weilte in Mailand, wo ihm die Schwarzhemden und die ganze Bevölkerung große Kundgebungen bereiteten. Unter den vielen Tafeln mit Aufſchriften„Evviva Muſſolini“ ſah man auch Tafeln mit der Aufſchrift„Heil Hitler“ und Ev viva La Germania“ Auch die Geſchäftsläden der Stadt waren überall mit Wimpeln und Fähnchen in den Farben der beiden befreundeten Staaten und mit Aufſchriften„Ev⸗ biva i Duce“ und„Heil Hitler“ feſtlich geſchmückt! Vom Piazza San Sepolero, der Gründungsſtätte der Muſſolin⸗ ſchen Kampffaſci, zog Graf Eiano an der Spitze der alten Kämpfer der Bewegung und der Angehörigen der Faſchiſtt⸗ ſchen Kampfverbände zum Domplatz, wo er eine oft von jubelnden Beifallsrufen unterbrochene Anſprache hielt. Er führte u a aus: Die heutige feierliche Kundgebung findet ſtatt, während Ereigniſſe von einzigartiger Größe Stunde um Stunde das neue Schickſal Europas und der Welt ſchaffen. Im Geiſt der Hingabe und des Glaubens ſchickt das ſtalieniſche Volk ſich an, an die neuen Aufgaben heranzutreten, zu denen es be⸗ rufen werden kann. Welches dieſe Aufgaben ſind, wißt ihr ebenſo wie ich. Sio werden diktiert durch die Vertefdigung unſerer Rechte als ſouneräner Staat zu Lande., zu Waſſer und zur Luft durch die Notwendigkeit, endlich unſere Aſpf⸗ ien zu e die naturgegeben weil gere und unerläßlich für das Leben des Landes ſind, durch den Willen das Preſtige Italiens als arbeitende, kriegeriſche und faſchiſtiſche Großmacht hoch und rein zu erhalten, dieſes Italien, das ſeinen Verpflichtungen und mit ihnen ſeiner aroßen Berufung treu zu bleiben gedenkt. 5 Ich bin gewiß, daß niemand von euch daran denkt, daß i 5 8 Wenn er den Ent. ſchluß gefaßt haben wird wird die Parole an uns alle vom Duce ergehen Die Parole wird kommen von dem, der un ſer einziger Führer im Frieden und im Kriege it; ſie wird kommen von dem Mann, mit deſſen Namen 20 Jahre lan Kämpfe und Eroberungen gleichbedeukend geworden ſin mit der Sicherheit des Sieges und des Ruhmes. Ein Sturm des Beifalles brauſte auf, als der italieni⸗ ſche Außenmjiniſter ſeine Rede beendet hatte. Die Hundert⸗ tauſende, die an der Kundgebung teilgenommen hatten zo gen dann unter Abſingen von Kriegs- und Revolations“ liedern unter Hochrufen auf Italien den Duce und auf das befreundete Deutſchland durch die Straßen der Stadt, an deren Häuſerfronten bielſach Flugzettel mit den italien 1 1 Forderungen nach Malta, Tunis und Korſika aufge⸗ ebt waren. 8 Hei N. Ausdr ehrenh auf die Verdr. deihen ſchen pen n ſeien gero „muti. kann werte! die B ter un danke! zeigen Koſter britiſck Allch i behau— Währe deutſe B vom 12 105 5 tag d Alfier 2 wonn währ, mini N Beſet deut! und eg d ande 5 Neut ſiden Beac regel e N N eee eee gel Nacht und Nebel aus der Maginot-Linie verſchwunden Die fluchtgeübten Engländer DB. Betlin, 21. Mai. Die britiſchen bände, die gewiſſe Fronkabſchnitte der Aae ſett hielten. ſind unmittelbar nach dem Beginn der deut⸗ chen Offenſive zurückgezogen und auf ſchnellſtem Wege in Richtung auf die kanalküſte abtransportiert worden, Aus politiſchen Gründen ſollte dieſe Bewegung kunlichſt ver⸗ chleiert werden und im Schutze der Dunkelheit ſtartfinden. 4s hal ſich aber bald unter der lotheingiſchen Bevölkerung herumgeſprochen daß die Truppen der Verbündeten abzo⸗ en. In verſchiedenen Ortſchaften und Städten kam es beim Abmarſch der Engländer zu feindſeligen Kundgebungen stellenweiſe wurde Polizei und franzöſiſches Militär ein⸗ geſetzt, um die Menge abzudrängen und die peinlichen fundgebungen zu unterdrücken. Rechtzeitiger Rückzug iſt alſo auch hier die„Tapferkeit“ der Engländer der ſie ſich mit bombaſtiſchem Phraſen⸗ ſchwall rühmen. Reuter berichtet von Erklärungen zuſtän⸗ higer Londoner Kreiſe in denen geſagt wird, die britiſchen Truppen zögen ſich weiter zurück, aber ſtets im Einklang mit dem„Plan“. Es iſt eine ſeltſame Moral, die da zum Ausdruck kommt. Sie ſchlägt allen bisherigen Begriffen ehrenhaften und aufrechten Soldatentums ins Geſicht Stolz auf die Fertigkeit im Zurückziehen: eine ſolche Giftblüte der Berdrehungskunſt konnte nur auf engliſchem Boden ge⸗ deihen. Plutokratenmoral iſt es, in einem militäri⸗ ſchen Kommentar hervorzuheben, daß die britiſchen Trup⸗ pen nicht den ſchrecklichen Anariffen ausgeſetzt geweſen ſeien wie die franzöſiſchen. Wenn man ſtets den Bundes⸗ genoſſen die Hauptlaſt des Kampfes tragen läßt und ſelbſt mutig“, d. h. rechtzeitig, das Haſenpanier ergreift, dann kann man ſich gut rühmen,„der Rückzug ſei mit bemerkens⸗ werter Geſchicklichkeit durchgeführt worden“. Für das Lob, die Belgier kämpfen glänzend, werden die Müt⸗ ter und Frauen dieſer verratenen Söldner Albions ſich be⸗ danken. Und die Vorſchußlorbeeren für General Weygand zeigen zu deutlich, daß er der Mann Englands iſt, der auf Koſten ſeines Vaterlandes die drohende Nemeſis von der britiſchen Inſel fernhalten soll. Allerdings eines kann man auch in London nicht wegdiskutieren:„Es wäre nutzlos, zu behaupten, die Lage habe ſich gebeſſert 1 urz meldungen Berlin. Am Montag hat die ſowſjetruſſiſche Luftfahrt⸗ delegakion Deutſchland wieder verlaſſen Die Delegation hat während ihres fünftägigen Aufenthaltes Einrichtungen der deutſchen Luftfahrt beſichtigt Berlin. Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichsbank von 15. Mai hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten auf 12105 Mill. Mark vermindert. Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Mon⸗ tag den neuernannten Kgl. Italieniſchen Botſchafter Dino Alfieri. Marienburg. Die durch den deutſchen Sieg zurückge⸗ wonnenen Banner des deutſchen Ritterordens übergab während einer Feier im Remter Generalgouverneur Reichs⸗ miniſter Dr. Frank an Reichsſtafthalter Forſter. 1 Moskau.„Kraßny Flot“ behandelt die Bedeutung der Reſetzung der holländiſchen und belaiſchen Küſte im Kampf Nutſchlands gegen England. Die Kapitulation Hollands And der Vormarſch der deutſchen Truppen in Belgien hät⸗ un die ſtrategiſche Lage in der Nordſee grundlegend ver⸗ andert. Rio de Janeiro. Zwecks Wahrung der vollſtändigen Neutralität Braſiliens unterzeichnete der braſilianiſche Prä⸗ dent ein Dekret, das für die Dauer des Krieges ſtrengſte Beachtung der bei Kriegsausbruch erlaſſenen Neutralitäts⸗ regeln vorſchreibt. Militärverwaltung in den beſetzten Weſtgebieten Berlin, 21. Mai. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Ge⸗ neraloberſt von Brauchitſch, hat auf Grund der ihm vom Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht übertra⸗ genen Befugniſſe in den beſetzten Weſtgebieten die Einrich⸗ tung einer Militärverwaltung angeordnet und zum Militär⸗ befehlshaber in Belgien und in den Niederlanden General der Infanterie von Falkenhauſen ernannt. Bis zum Amtsantritt des vom Führer zum Reichs kom⸗ miſſar für die beſetzten niederländiſchen Gebiete beſtellten Reichsminiters Dr. Seyß⸗Inquart und bis zur Ein⸗ ſetzung eines Wehrmachtsbevollmöchtigten in den Nieder⸗ landen wird die Militärverwaltung in den Niederlanden von Generäl der Infanterie von Falkenhauſen geführt. Amgang mit Kriegsgefangenen Berordnung des Keichsinnenminiſters. Der Reichsminiſter des Innern hat im Einvernehmen mit dem Chef des OK W eine Verordnung über den Um⸗ gang mit Kriegsgefangenen erlaſſen, die drei Tage nach ihrer Verkündung in Kraft tritt. Da die Verkündung im Reichsgeſetzblatt vom 17. Mai exfolgte, wurde die Verord⸗ nung ab 20. Mai wirkſam. Sie beſtimmt:„Sofern nicht ein Umgang mit Kriegsgefangenen durch die Ausübung einer Dienſt⸗ oder Berufspflicht oder durch ein Arbeitsverhält⸗ nis der Kriegsgefangenen zwangsläufig bedingt iſt, iſt jedermann jeglicher Umgang mit Kriegsgefangenen und jede Beziehung mit ihnen u nterſagt. Soweit hier⸗ nach ein Umgang mit Kriegsgefangenen zuläſſig iſt, iſt er auf das notwendigſte Maß zu beſchränken.“ Die Fenſter bei Luftangriffen Der Reichsminiſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe gibt Folgendes bekannt: Bei Luftangriffen muß mit der Zerſtörung von Fenſterſcheiben und den da⸗ durch für Wohn⸗ und Arbeitsräume entſtehenden nachteili⸗ gen Folgen gerechnet werden Einen ſicheren Schutz gibt es dagegen nicht. Man kann aber manches tun, um entſpre⸗ chenden Schaden zu verringern: Sofern es die örtlichen Verhältniſſe und die Witterung geſtatten, ſollen möglichſt viele Fenſter ſtändig offen bleiben, bei Doppelfenſtern wenigſtens die inneren Fenſter. Außerdem ſind Roll⸗ und Klappl äden und Jalou⸗ ſien nach Möglichkeit dauernd ge ſchloſſen zu halten. Beide Maßnahmen zuſammen bieten den beſten Schutz. Wo der Weg zum Luftſchutzraum ſo kur iſt, daß bei Fliegeralarm noch genügend Zeite zum 9 der Fenſter und Schließen der Läden vorhanden iſt, kann dies 35 Fliegeraldrm noch geſchehen. Es muß ſehr ſchnell gehen. Bei Dunkelheit iſt hierbei darauf zu achten, daß kein Licht nach außen dringt, Das Bekleben der Fenſterſcheiben mit Papierſtreifen und ähnlichem ſchützt die Scheiben nicht vor dem Zerſpringen. Die genannten Schutzmaßnahmen ſind in einem Merk⸗ blatt zuſammengefaßk, das in dieſen Tagen durch die Amtsträger des Reichsluftſchutzbundes an alle Haushaltun⸗ gen verteilt wird. Die Metallſpende geht weiter Wie bereits in der Tagespreſſe bekanntgegeben wurde, nimmt die allſpende des deutſchen Volkes Und insbeſon⸗ dere die Ablieferung der Behörden und der gewerblichen Wirtſchaft ihren Fortgang. Zur Vermeidung von Unklar⸗ heiten wird darauf hingewieſen, daß die Unternehmungen der gewerblichen Wirtſchaft ſelbſtverſtändlich berechtigt ſind, ihren laufenden Anfall an Altmetall jeder Art, insbeſondere alſo Abfallmaterial aus dem normalen Produktionsgang, dem Altmetallhandel in der bisherigen Weiſe zuzuführen. Es beſteht alſo kein Zwang, dieſe Metallmengen der Metallſpende zu überlaſſen. Aus Baden und den Nachbargauen Kinder aus Baden in Oſtpreußen herzlich willkommen. NSG. Nachdem wir dieſer Tage bereits melden konn⸗ ten, daß der Gau Magdeburg ⸗An halt Erholungskin⸗ der aus dem Gau Baden in weit größerer Zahl als anfangs norgeſehen aufnehmen konnte, meldet ſich nun auch der Gau Oſtpreußen, der für die Aufnahme von 500 Erholungs⸗ findern vorgeſehen war. Man hat nun in Oſtpreußen für weitere 740 Kinder Familienfreiſtellen porbereitet. Die erſten Transporte dorthin erfolgten am 20. Mai. Die Fahrt nach Ostpreußen wird allen Kindern zu einem unvergeßlichen Er⸗ lebnis werden und ſie aufs neue mit der Kinderlandverſchik⸗ kung der NSV. verbinden. Mord und Selbſtmord. () Pforzheim. Sonntag früh hat hier der 28jähriga verheiratete Einwohner Rentſchler ſeinen 18jährigen Stiefſohn namens Geiſt mit dem Beil im Bett erſchlagen. Rentſchler war mit einer um 15 Jahre älteren geſchiedenen Frau ver⸗ heiratet. Als dieſe ihn wieder verließ und zu ihrem erſten Manne zurückkehrte, ſann Nentſchler auf Rache und kam dabei auf den unglückſeligen Gedanken, den von ſeiner Frau in die Ehe mitgebrachten jungen Geiſt, mit dem er übrigens ſehr gut zuſammengelebt hatte, zu ermorden. Nach der Tat beging der Mörder Selbſtmord durch Erhängen. () Pforzheim.(Unfall! mit Todesfolge.) Auf der Reichsſtraße zwiſchen Pforzheim und Bauſchlott ſcheute das Pferd des Fuhrwerkbeſitzers Wilhelm Albrecht aus Dürrn bor einem entgegenkommenden Lieferkraftwagen. Albrecht fiel vom Wagen und trug dabei eine ſchwere Gehirnerſchütterung davon, die ſeinen Tod zur Folge hatte. Er hinterläßt als Witwer zwei noch unverſorgte Kinder. O Löktach.(Kind ertrunken.) Im Stadtteil Stet⸗ ten ſtürzte ein etwa ſechsjähriger Knabe in den Kanal und wurde ſofort mitgeriſſen. Der Knabe trieb auf ſchweizeriſches Gebiet ab. Ein Spielgefährte des Kindes rief um Hilfe, doch die herbeigeeilten Leuke konnten den ins Waſſer gefal⸗ lenen Knaben nicht mehr ſehen. Man nimmt an, daß das Kind ertrunken iſt. E—— Viernheim.(Lon einer Lokomot ive uberfah⸗ ren.) Ein 18 jähriger Arbeiter aus Lorſch wurde auf einer hieſigen Bauſtelle von einer Lokomotive überfahren und blieb auf der Stelle tot. Er hatte eine Hebewinde auf die Puffer gelegt, die er beim Anfahren der Lokomotive weg⸗ nehmen wollte. Dabei blieb er an einer Schwelle hängen und kam unter die Räder. Lampertheim.(Den Verletzungen erlegen.) Vor einigen Wochen erlitt die 66 jährige Einwohnerin Katharina Klotz bei einem Sturz über die Treppe zu ihrer Wohnun ſchwere innere Verletzungen. Nachdem ſie wochenlang inf Krankenhaus gelegen, glaubte man ſchon, daß ſie ſich wieder erholen werde, doch iſt ſie jetzt infolge einer Embolie ge⸗ ſtorben. Schlüchtern.(Von einer umſtürzenden Auto⸗ la dung erſchlagen.) Ein Laſtwagen wurde in der Nähe von Fulda bei einem Verkehrsunfall ſchwer beſchädigt. Dabei wurde der Hauptlehrer i. R. Beck von der umgewor⸗ fenen Ladung des Laſtwagens getroffen und ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß er noch vor ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb.—— Fränkenthal.(Natronlauge getrunken.) Eine ledige 19 Jahre alte Hausangeſtellte unternahm einen Selbſtmordverſuch, indem ſie Natronlauge krank. Mit ſchwe⸗ ren inneren Verletzungen wurde ſie in das Städtiſche Kran⸗ kenhaus verbracht. Dort iſt ſie nach gräßlichen Schmerzen geſtorben. f Lambrechkt.(Von wild gewordener Kuh an⸗ gegriffen.) Beim Ausladen von Kühen riß ſich im Schlachthof ein ſcheu gewordenes Tier los, raſte durch den Hof und griff einen Mann an Mit ſchweren Verletzungen mußte dieſer in das Neuſtadter Hetzelſtift überführt wer⸗ den. Das fettfreie iu Bad iſt die richtige Reinigungskur für verſchmutzte Gerufswäſche. Weil in o ergiebig iſt, kann man es ſparſam gebrau⸗ Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Lindemann Gab es das, daß ſich Menſchen, die ſich noch niemals ſahen, beim erſten Begegnen nahe waren? Konnte es ſein, daß ſich zwei Seelen ſchon längſt berührten, noch ehe ſie ſich körperlich die Hände reichten? a 5 Grothe glaubte an die Seele, auch wenn ſie mit Meſſern und Sonden, mit dem ganzen Rüſtzeug der modernen Wiſſen⸗ ſchaft im menſchlichen Leibe nirgends aufzuſpüren war. Er glaubte an ſie, weil ſie ihm die Gewißheit bot, daß nur ſie allein das Wunderwerk des Menſchenkörpers und all ſeiner zunktionen, das er immer wieder ehrfurchtsvoll anſtaunte, Ainnvoll machte. In dieſer Stunde fragte er nicht, ob jene, um die ſeine Gedanken unaufhörlſch kreiſten, ähnlich empfand wie er. In dieſem kurzen, ſtillen Beſinnen genügte es ihm und machte ihn glücklich, zu fühlen, daß ſich das tote Herz in ſeiner Bruſt wieder regte, daß es den Reifen geſprengt und wieder Sehn⸗ ſucht hatte, zu lieben und geliebt zu werden. 2 Den Landſitz Saſſenhofen, zwanzig Kilometer von der Stadt entfernt, hatte ein Mann erbaut, der lange in Eng⸗ land lebte. Als er vor etwa dreißig. Jahren nach Deutſch⸗ land zurückkehrte, erwarb er das heruntergewirtſchaftete Gut, verkaufte einen Teil der umliegenden Acker und Wieſen und behielt nur den weitläufigen Park, deſſen ver⸗ wilderte Üppigkeit die Hand eines geſchickten Gartenarchi⸗ tekten lichtete und im großzügigen Stil engliſcher Land⸗ hausgärten anlegte. So ſtand nun das Haus— auch dieſes war an Stelle des früheren Gutshauſes in der Bauweiſe altengliſcher Herrenſitze neu errichtet worden— inmitten weitläufiger, grüner Raſenflächen, in denen nur hier und chen bei normaler Geſchmutzung da ſchöne alte Baumgruppen ſtehengeblieben waren. Stauden⸗ rabatten an den Hecken, Teppichbeete in unmittelbarer Nähe des breithingeſtreckten Hauſes tupften ihre Farben wie bunte Edelſteine in das ſatte Grün des Raſens. von der Witwe des ehemaligen Beſitzers übernahm, die Engländerin war und wieder in ihr Heimatland zurück⸗ kehren wollte, ahnte er nicht, daß ihm die Lebensgefährtin ſchon ein Jahr ſpäter wieder entriſſen werden ſollte. Sie waren ſo glücklich, ſo über alle Maßen ſtolz geweſen, als ſie hier Einzug hielten.. „Nun kann ich wieder atmen“, hatte Gerda geſagt und war durch den Park gelaufen wie ein übermütiges, von Staub und Stadtenge erlöſtes Kind. Sie wäre am liebſten niemals mehr von Saſſenhofen fortgegangen. Aber da waren die Kinder, der neunjährige Rolf und die ſechsjährige Otti. Die Schule ſtrengte den blaſſen, hochaufgeſchoſſenen Jungen ſehr an, und ſo hielt es der Profeſſor für richtiger, den Winter über mit den Seinen in der Stadt zu ver⸗ bringen. Nur einen Sommer lang hatte die junge Frau ſich des ſchönen Beſitztums freuen können. Sie ſtarb in der Stadt, als es Frühling wurde, als die Koffer zum Umzug nach Saſſenhofen ſchon gepackt waren, und ihr Mann nahm die geliebte Tote mit hinaus und bettete ſie in die Erde des kleinen Dorffriedhofes nahe von Saſſenhofen. Fünf Jahre ruhte ſie nun dort. Fünf lange, einſame Jahre waren über ihren Hügel gegangen und über den Park von Saſſenhofen im fortwährenden Wandel der Jahreszeiten. Die Kinder waren herangewachſen, und der Vater hatte es kaum geſpürt. Manchmal, wenn er ſeinen Sohn anſchaute, der ſchon bis zur Schulter reichte, mußte er ſich mühſam er⸗ innern, wie alt der Junge war. Fünfzehn Jahre! Ja, die Zeit lief. Sie hatte auch die kleine, zierliche Otti verwandelt und ihr immer deutlicher die Züge und das Weſen der ver⸗ ſtorbenen Mutter aufgeprägt. Rolf ähnelte dem Vater, er war blond wie er und würde auch einmal ſo aroß und schlank werden wie er. reicht 1 Paket für 5 Eimer Waller. Als Profeſſor Grothe Saſſenhofen vor ſechs Jahren ihn zufrieden ließ. g das ſchmerzliche Gefühl, nicht immer verſtanden zu werden. Noch war die Zeit nicht angebrochen, die einne ganze Jugend in ihren Bann zog, ihre Kräfte ſtählte und ſie mit einem ihm Grothe ſah ſeine Kinder ſelten. Er hatte auch nicht die Art, ſich viel mit ihnen zu beſchäftigen. So konnte es ge⸗ ſchehen, daß er zuweilen verwundert aufſah, wenn Rolf bei Tiſch in ſeiner ruhigen, bedächtigen Art etwas erzählte, was ihn durch die Form des Ausdrucks überraſchte. Der Fünf⸗ zehnjährige beſchäftigte ſich mit Dingen und! Fragen, die Ernſt und Gründlichkeit eines Denkens verrieten, das weit über ſein Alter hinausreichte. Der Vater hätte ihm wohl antworten können, aber er tat es ungern und mit dem Widerſtreben des Gereiften, der in dieſer raſchen Entwick⸗ lung kindlichen Geiſtes eine Gefahr ſah. Um den Jungen von ſeinen Grübeleien abzulenken, ließ Grothe im Garten einen Sportplatz mit Turngeräten und ein großes Schwimmbaſſin anlegen. Eine Zeitlang tummelte ſein Eifer nach- Er kehrte wieder zu ſeinen Büchern und Baſteleien zurück und überließ ſeiner Schweſter Otti ohne Ehrgeiz den Ruhm, eine vorzüg⸗ Daß der Profeſſor, ſo oft es nur ging, Rolfs Schul⸗ kameraden nach Saſſenhofen Rolf machte ſich nichts daraus. Er war froh, daß man Er liebte das Einſamſein, er liebte auch neuen Geiſt erfüllte. Nur ein dumpfes Sehnen regte ſich zuweilen in dem Fünfzehnjährigen nach einem Menſchen, der ihm Weg und Ziel wies, die ihn herausführten aus der Wirrſal ungeregelten Denkens und brachliegender Fü“ seiten. 5 4 e .— Mannheim. In i' dene Tabakgeſchäft rkaufsſtellen vo getragen, daß in k chend den allgemeinen rgegangen, ihbe n. Es iſt dafür Sorge hapengeſchäfte entſpre⸗ igehalten werden. liſten in jedem Fall zu unterbleiben hat. Es muß erwartet werden, daß Käufer und Verkäufer für die in den letzten Tagen in Mannheim aufgetretenen vorübergehenden Schwie⸗ eiten und ihre beſonderen Gründe Verſtändnis aufbringen. Für eine ausreichende Belieferung der Mannheimer Tabak⸗ warengeſchäfte— vor allem der Werkskantinen— wird Sorge getragen. Die deutſchen Tabakvorräte ſind bekanntlich aus⸗ reichend. Eine Hamſterei von Tabakwaren iſt bei der beſon⸗ deren Art des Artikels und ſeiner geringen Lagerfähigkeit nicht nur unklug, ſondern, wie jede Hamſterei, auch verwerflich. 1 1 * — Was iſt Trauerkleidung, Trauerkleidung iſt nicht be⸗ zugsbeſchränkt. Als Trauerkleidung gelten für Frauen: 1 ſchwarzes Oberkleid mit einem ſchwarzen Unterkleid, ein ſchwarzer Rock und eine ſchwarze Bluſe oder ein ſchwarzer tllover und mit einem ſchwarzen Unterkleid, ein ſchwarzer jal, ein Paar ſchwarze Handſchuhe aus Spinnſtoffen. koff darf in der erforderlichen Menge unmittelbar abgege⸗ zen werden. Zur Trauerkleidung für Männer zählt: eine ſchwarze Krawatte, ein Paar ſchwarze Handſchuhe aus Spinnſtoffen und zwei Trauerflore. Trauerkleidung darf nur an Eltern, Geſchwiſter und deren Ehegatten, Kinder und deren Ehegatten abgegeben werden. Trauerkleidung darf nur gegen eine Beſcheinigung frei verkauft werden. Die Be⸗ ſcheinigung wird ausgeſtellt, wenn dem Wirtſchaftsamt oder der Kartenſtelle der Sterbefall und das Verwandtſchaftsver⸗ hältnis durch Vorlage amtlicher Beſcheinigungen nachgewie⸗ ſen wird. 3 be = cn — Hinweis für Reichsdeutſche aus Finnland. Alle Reichs⸗ dautſchen, die Finnland anläßlich des ruſſiſch⸗finniſchen Krie⸗ ges berlaſſen haben, und nach Deutſchland zurückkehrten, wer⸗ den gebeten, umgehend ihre derzeitigen Heimatanſchriften bei der Zentralſtelle für auslandsdeutſche Flüchtlinge in der Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP., Berlin⸗ Wilmersdorf, Weſtfäliſche Straße Nr. 1, einzureichen. — Ab l. Oktober rotes Schlußlicht an Fahrrädern. Der Reichsminiſter des Innern hat unter dem 24. April 1940 eine Verordnung erlaſſen, nach der alle Fahrräder ah J. Ok⸗ tober 1940 ein rotes Schlußlicht führen müſſen. Vorerſt wird noch nicht zwingend ein elektriſches Schlußlicht verlangt; auch durch die Führung voter Sturmlaternen wird der Ver⸗ ordnung genügt, Dies iſt für zahlreiche, vor allem auf dem Lande noch vorhandene Fahrräder ohne Lichtmaſchine von Bedeutung. Der Zeitpunkt, zu dem die noch im Gebrauch indlichen Schlußlichter durch vorſchriftsmäßige elektriſche Schlußlichter erſetzt werden müſſen, wird durch die Phyſt⸗ kaliſch⸗Techniſche Reichsanſtalt bekanntgegeben werden. Die Schlußlichter find mit einem Rückſtrahler kombiniert, ſo daß nie nach Verlöſchen der Lichtazelle noch ais Rückſtrahler wir⸗ ken. Elektriſche Schlußlichter, die dieſen Anforderungen nicht entſprechen, dürfen jedoch vorerſt weiter benutzt wer⸗ den. An allen neu in den Verkehr gelangenden Fahrrädern muß neben dem Schlußlicht auch noch der Pedalrückſtrahler gefülhrt werden. Die Notwendigkeit zu dieſer in erſter Linie im Intereſſe der Sicherheit der Radfahrer liegenden Maß⸗ n hat ſich unter den Auswirkungen der Verdunkelung ergeben. Aus dem Gerichtsſaal. Zwei Hemden— drei Jahre Zuchthaus. Das Sonder⸗ gericht verurteilte den 36jährigen Karl Manier aus Wyhl in Baden wegen Kameraden⸗Diebſtahls zu drei Jahren Zucht⸗ haus und drei Jahren Ehrverluſt, wobei der Verurteilte noch gut davonkommt, da die Tatzeit(Tag oder Nacht) nicht einwandfrei geklärt und deshalb das Kriegsgeſetz nicht an⸗ gewendet werden konnte. M. hatte auf dem Gut Dehlem (Kr. Freiburg) einem zum Heeresdienſt eingerückten Kamera⸗ den zwei Hemden geſtohlen. Der Odenwald als Hamſterziel. Eine Hamſterfahrt der 36jährigen Bäckersehefrau Erbacher mit ihrem 33jährigen Vetter Albert Volk mit deſſen Kraftwagen in den Odenwald hatte zunächſt blendenden Erfolg. In Hardheim erhielt ſie 600 Eier und drei Pfund Butter, in Hettingen 200 Eier und 46 Pfund Butter, von denen ſie 10 Pfund Butter und 200 Eier dem Vetter abließ. Kaum nach Mannheim zurück⸗ gekehrt, hatte eine wachſame Nachbarin die Polizei verſtän⸗ digt, die eine Hausſuchung vornahm und die Hamſterer ver⸗ haftete. Beide erhielten drei Monate Gefängnis und der Erlös dar Butter wurde eingezogen, nachdem die Polizei ſchon bei der Hausſuchung die Hand auf die Eier gelegt hatte. Die Verurteilten blieben gleich in Haft, da es für derlei Ver⸗ gehen Strafaufſchub nicht giht. Gtillgelegte Betriebe Was wert iſt, erhalten zu bleiben, wird erhalten WPD. Die ordnun 0 mehr im Reich det worden und dam ten. Die Tatſache, führur rordnu afür, daf end geme tſchaftliche len mußte, iſt aus den v geweſen, wie ma ührungsverordnung zur Ver⸗ einſchaftshilfe der W̃ iſt nun⸗ 1 Nr. 82 vom 8 erkün⸗ brauchte, in der W̃ 1 oekrie heraus ihre T iedenſten Gründen ſt angenommen hatte. Jr Einmal ſtellte der Krieg in ſeinem bisherigen Verlauf nicht ſo hohe Materialanforderungen, wie das zweifellos bei der jetzt itwicklung entſcheidender Kampfhand⸗ wird, zum zweiten hatten ſich manche mgütererzeugung, mit deren Verwen⸗ ingsinduſtrie man vorher überhaupt nicht wendig gezeigt, ſo daß ſie ſich auf der Konf dung in der Rüſtunt gerechnet hatte, ſehr .* f Fee 8 Kriegserzeugung umſtellen konnten, und ſchließlich und hauptſächlich wirkte ſich das vom Stat angewandte Syſtem der Auftragsſtreuung in k aus. Selbſt in einer ſo aus gung wie der Textilinduſtr überraſchend feſt, wenngleic gab ſich die Notwend zur Einſtellung ſehr r hohem Grade betriebserhaltend eſprochenen Konſumgütererzeu⸗ die Lage der Betriebe all da, wo man auf die Ver⸗ f 0 en war. Demge⸗ firmen. die ihren Auftrags⸗ dern ſogar erweitern konnten. kklungen kann man in anderen Konſumgü⸗ genüber aber beſtand nicht nur Aehnliche Entm terinduſtrien fe Aus dem oben Geſagten geht a bereits hervor, daß in i irferen Droſſe⸗ nit geringerem Pro⸗ nduſtrien gerechnet daß bei Beginn des 4 entſcheidenden Kampfe Das iſt der Fall, wenn a) der antragſtellenden Unterneh' mung ſelbſt Mittel zur Verfügung ſtehen, die das wie⸗ der zur Inbetriebnahme erforderliche Eigenkapital überſtei⸗ gen. Wo alſo Selbſthilfe möglich iſt, muß dieſe in Kraft tre⸗ ten; b) die Beihilfe wird ferner nicht gezahlt, wenn die Er⸗ haltung der antragſtellenden Unternehmung volks⸗ wirtſchaftlich nicht gerechtfertigt iſt und c) bei Unternehmungen des Handwerks und des Einzel ⸗ handels, wenn dieſe in einem Verfahren zur Beſeitigung der Ueberſetzung im Einzelhandel oder zur Berufsberein gung im Handwerk ſtehen, da dieſe Verfahren jg das Ziel haben, überflüſſige Betriebe auszuſchalten. Die Feſtſtellung, ob einer der Gründe für die Nichtgewährung vorliegt, wird für den Geſchäftsbereich des Reichswirtſchaftsminiſters von dem für den antragſtellenden Betrieb zuſtändigen Bezirks⸗ wirtſchaftsamt, für den Geſchäftsbereich des Reichsverkehr⸗ miniſters von einer von dieſem zu benennenden Steuer und für den Geſchäftsbereich des Reichsforſtmeiſters von dieſem ſelbſt getroffen. Die Höhe der Beihilfe iſt ſo zu bemeſſen, daß ſie die zur Erhaltung der ſtilliegenden Unternehmungen unah⸗ weisbar notwendigen Aufwendungen deckt. Das gleiche gilt bei der Gewährung von Mietbeihilfen im Einzelhandel uſw. Die Reichswirtſchaftskammer, die Reichsgruppen Induſtrie, Handel und Energtiewirtſchaft ſtellen einheitliche Grundſätze für die nach der Verordnung über Gemeinſchaftshilfe von den nachgeordneten Gruppen zu erlaſſenden Richtlinien auf. Um zu vermeiden, daß Härten durch die Länge der An⸗ tragsverfahren entſtehen, können beihilfebedürftige Unter⸗ nehmungen vorſchußweiſe Beihilfen erhalten, die bei endgültiger Entſcheidung über den Antrag entweder ver⸗ rechnet werden oder im Falle der Verſagung einer Beihilfe zurückgezahlt werden müſſen. Auch Beihilfen, die von den Empfängern für andere Zwecke als die Erhaltung ſtillgeleg⸗ ter Unternehmungen verwendet werden wie Ueberſchüſſe, die ſich bei der beſtimmungsmaßigen Verwendung etwa er⸗ geben ſollten, ſind zurückzuzahlen. Da andererſeits auch die endgültige Feſtſtellung des Anteils der Gruppen an der Aufbringung der erforderlichen Mittel und die Feſt⸗ ſetzung der von den einzelnen, in Produktion bleibenden Mitgliedsbetrieben zu zahlenden Umlagen noch einige Zeit erfordern wird, können die genannten Gruppen von ihren Mitgliedern ebenfalls Vorſchußzahlungen auf die endgültige Umlage anfordern. Sie Werden nach der end⸗ gültigen Feſtſetzung der Umlagen verrechnet und können wie die Umlagen ſelbſt beigetrieben werden. Die Umlage⸗ ſätze ſollen in der Regel in einem Hundertſatz des für den umlagepflichtigen Betrieb feſtgeſetzten Gewerbeſteuermeßbe⸗ trages berechnet werden. Mit dieſer Durchführungsverordnung iſt ſomit die Ge⸗ währ gegeben, daß im Zuge der Kriegswirtſchaft ſtillzule⸗ gende Betriebe in ihrer Bedeutung als Produktionsſtätten für das deutſche Volk und die kommende Friedenszeit erhal⸗ ten bleiben. Die ſtärkſte Anſpannung in der Erzeugung von Kriegsmaterial wird alſo nicht wieder die Folge einer völ⸗ ligen Strukturwandlung der deutſchen Wirtſchaft haben können. Was wext iſt, erhalten zu bleiben, wird erhalten werden. Denn ſo ſiche der Sieg gehören w f dem Siege neue gewaltige Volkswirtſchaft zu löſen ſein zu ſein. 5 0). 0 Ibon der Dafür gilt pa i 1 re ich 3 Hi 135 O dig geworde brauch ein aſchmittel NS. Durch die notw Fett mußte auch der Seif h ſtehen auch weni zen und Kör; inſparung von geſchränkt werden. für die Reini den entſteh 58 tig, wodurch Hautreinigt mittel ge Haut aber trotzdem und ge ſen werde auf der Haut bleiben Vorbeugen iſt auch hier be Ungeeignet ſind bei ſtändiger oder häufiger Bennt⸗ zung chemiſch oder mechaniſch ſtark wirkende Mittel, wie Sand, Scheuerſeifen, Bimsſtein, Scheuerpul⸗ ver, Löfungsmittel aller Art pentin und Terpentinerſaz Benzin, Benzol, Tetra, Lacklöſungsmittel u. ä.). Gegen ihte gelegentliche Verwendung bei ſtärkſten Verſchmutzungen it dagegen nichts einzuwenden. In der nächſten Zeit ſollen ale ungeeigneten Reinigungsmittel, die auf dem Markt ſind oder neu auf den Markt kommen, erfaßt und bekanntgegeben werden. Die Hautvorreinigung(Grobreinigung) kann ohn * 7 1 genug darauf hingemwie⸗ hmutz, die längere Zeit 0 Schädigung der Haut durch verſchiedene billige Hilfsmittel erfolgen: 1. Kaoline(Pozolanerde) in beſtimmten Qualitäten nehmen viel Schmutz fort. Kaolin iſt anzuwenden bei jedem, beſonders aber bei öligem und fettigem Schmutz. Beim Ein⸗ reiben muß Staubbildung möglichſt vermieden werden. Die Hände ſind daher vorher am beſten anzufeuchten. In vielen Fällen hat ein mit Waſſer angerührter Kaolinbrei die beste Reinigungswirkung. Nach kräftigem Einreiben wird das Kao⸗ lin mit Waſſer abgeſpült und die Hände wie üblich nach⸗ gewaſchen. 2. Sägmehl wirkt ähnlich wie Kaolin, beſitzt aber eine geringere Reinigungskraft. Es hat aber den Vorteil, daß es in vielen Betrieben vorhanden iſt. Je feiner daz Sägmehl iſt, deſto beſſer wirkt es. Das Sägmehl von Lin⸗ den⸗ und Pappelholz reinigt beſſer als das von Fichtenholz Weniger geeignet iſt Sägmehl von Harthölzern(Eiche, Buche, Bei Verwendung von Sägmehl iſt Vorſicht nötig. Es muß vorher geprüft werden, ob nicht Holz⸗, Metall⸗ oder Glas ſplitter im Sägmehl vorhanden ſind. Sägmehl darf auc nicht mehrmals benutzt werden. Es ſind daher zwei Behälter für ſauberes und verbrauchtes Sägmehl notwendig. 3. Bei Verſchmutzung mit Celluloſelacken u. ä. muß vor dem Waſchen die Celluloſeſchicht entfernt werden, Das ſoll nicht geſchehen durch ein Abwaſchen oder Spulen mit den flüſſigen Lacklöſungsmitteln, ſondern es ſollen dazu Lappen, Putzwolle oder Sägmehl genommen werden, die nit den Lacklöſungsmitteln getränkt ſind, ohne jedoch zu triefen, Damit werden die Hände, die vorher auf keinen Fall mit Waſſer angefeuchtet werden dürfen, gründlich abgerieben, die Lackſchicht aufgelockert, zum Teil gelöſt und dann abgewiſch. An dieſe Vorreinigung muß anſchließend die gründliche Wi⸗ ſchung mit Reinigungsmitteln und Waſſer erfolgen. Reinigungsmittel(Seiſen) wirken auf die Haut ume günſtiger, je weniger ſcharf ſie waſchen. Schmierſeifen und Seiſenpulver ſind weniger gut wie Kern⸗ und Einheitsſeffe. Nach dem Waſchen muß ein gutes Abſpülen— möglicht unter fließendem und warmem Waſſer— und ein Abtrockſten mit Tüchern erfolgen. Ein Trocknen in der Luft iſt zu ver⸗ meiden. Bei Gefährdung von einzelnen Menſchen oder Arbeiter ganzer Betriebsteile durch Stoffe, die an und für ſich ſchon hautreiſend wirken können, ſtehen heute hautſchonende Waſchmittel zur Verfügung. Die oben aufgezählten Waſchmittel bedeuten in ſolchen Betrieben eine zuſätzliche Schädigung, der die Haut auf die Dauer nicht gewachſen it, Hautſchonende Reinigungsmittel können von den Betrieben jedoch nur gegen Vorlage von Seifenbezugſcheinen oder Zu⸗ ſatzſeifenkarten und eine Beſcheinigung des Betriebsarztes, des ſtaatlichen Gewerbearztes oder der Kreisabteilung ft Volksgeſundheit der DAF. bezogen werden. Es handelt ſic hier vor allem um Praecutan. Praecutan wäſcht ein⸗ wandfrei in ſchwachſaurem Bereich und vermeidet dadurch ſicher eine Quellung der Haut, die häufig Wegbereiter von Hauterkrankungen ſind. Es hat eine höhere Reinigungskraft als unſere bisher beſten Seiſen, Die Gebrauchsanweiſung iſt genau zu beachten. Ferner kommt als hautſchonendes Waſchmitte! Satina in Frage, das ebenfalls große Vor⸗ teile gegenüber den üblichen Seifen beſitzt. Die Reinigungs“ kraft iſt gleichfalls ſehr gut. ( ͤ Gewährung von Seifenzulagen an Arbeiter in Schmutzbetrieben Die Anordnung Rr. 26 der Reichsſtelle für induſtrielle Fettverſorgung über die Verbrauchsregelung für Seifen⸗ erzeugniſſe und Waſchmittel aller Ark vom 28 3. 1940 legt in§ 3 feſt, daß Betriebe, die der Gewerbeaufſicht unterliegen, ihre Anträge auf Erteilung von Bezug⸗ ſcheinen für Seife und Waſchpulver in dreifacher Aus⸗ fertigung dem für den Betrieb zuſtändigen Gewerbe⸗ aufſichtsamt einzureichen haben. Das Gewerbeauſſichts⸗ amt gibt die Anträge nach Prüfung an das Wirtſchafts⸗ amt weiter. Die Inanſpruchnahme des Gewerbeaufſichts⸗ amts braucht aber nur durch die Betriebe zu erfolgen, in denen gegenüber der letzten Zuteilung an Seife durch das Wirtſchaftsamt Aenderungen des Bedarfs infolge Aenderungen in der Zahl der bezugsberechtigten Ge⸗ folgſchaftsmitglieder eingetreten ſind. Für die Anträge ſind Vordrucke hergeſtellt worden, — die bei der Seifenſtelle des Wirtſchaftsamts Mannheim. L 2, ga und bei den Bürgermeiſterämtern des Land⸗ kreiſes auf Anforderung koſtenlos abgegeben werden. Der Landrat des Kreiſes Mannheim Wirtſchaftsamt Städt. Wirtſchaftsamt Mannheim. Ausgabe von Seefiſchen. Die nächſte Fiſchverteilung erfolgt wiederum nach der neuen Kundenliſte und zwar am Dienstag, den 21. Mai, ab 9 Uhr gegen Vorlage der weißen Aus⸗ weiskarte zum Einkauf von Seeſiſchen in der jeweils zuſtändigen Verkaufsſtelle. Zum Ankauf werden zu⸗ gelaſſen die Kunden der Verkaufsſtelle: NiB 19712017 und 1— 150 „Nordſee“ 5 881 2800 ig... e 2161 2360 Johann Schreiber, Seckenheim 5 491— 560 Goedecke, Seckenheim 601 670 Die Haushaltungen, deren Rummern für Dienstag aufgerufen ſind, am Dienstag aber die puh nicht abholen, haben am nächſten Tage keinen Anſpruch mehr auf Belieferung. Städt. Ernähr ungsamt. FEC Putzfrau ſaglohn-Zettel für Freitag vormittags und für für Bauhandwerker einen Waſchtag im Monat geſucht. zu haben in der Gengenbacherſtraße 24. Neckar-Bote-Druckerei. — Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 21. Mai: Für die NSG.„Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Glaberutde 49 bis 51, 160 bis 184, 221 bis 248, Gruppe D Nr. 1 bis 600 Martha. Oper von Friedrich Flotow. Anfang 19.30 Ende nach 22 Uhr. Mittwoch, 22. Mai: Miete B 23 und 1. Sondermiele B 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur, gemeinde Mannheim, blabgppd 151 bis 154: Nott! Dame. Oper von Franz Schmidt. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. a 5 Donnerstag, 23. Mai: Miete D 22 und 2. Sonder miete D Il und für die Rech.„Kraft durch Freud Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 330 bis 3 1. Otheklo. Tragödie don W. Chateſpeare, eben zung von Walter Joſten. Anfang 19.30, Ende 22.30 Abt. Freitag, 24. Wlac: Miete F. 23 und 1. Sondermiele F 12 und für die NScö.„Kraft durch Freude“, Kultur- gemeinde Mannheim, Platzgruppe 333 bis 335: Frau Luna. Operette von Paul Lincke. Anfang 19.30, Ende etwa 22 Uhr.. Samstag, 25. Maj: Nachmittags⸗Vorſtellung, Schüler“ miete A 2: Der fliegende Holländer. Oper von Richard Wagner. Anfang 14.30, Ende nach 17 Ahr. Abends: Miete H 23 und 1. Sondermiete H 12 und für die RS. Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 361 bis 366: Zum erſten Male: Großer Hert auf kleiner Inſel. Luſtſpiel von Juſt Scheu und Peter Albert Stilfer. Anfang 20, Ende etwa 22 Uhr. Ire eee