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Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: In Flandern gewinnk unſer Angriff über die Schelde gegenüber ſlarken feindlichen Widerſtands langſam Boden. Bei Valenciennes iſt der Kampf noch im Gange. Das Waldgelände Mormal, ſüdoſtwärks Valencien· nes, in dem franzöſiſche Kräfte Zuflucht geſucht halten, wurde geſäuberk. Auch geſtern wurden Ausbruchsverſuche feindlicher Panzerkräfle bei Cambrai im Zuſammenwirken zwi⸗ ſchen Heer und Luflwaffe unter ſchweren Verluſten für den Gegner abgewieſen. Im weſtlichen Arkois ſind deutſche Truppen aus dem Durchbruchskeil heraus im Vorgehen nach Norden in allgemeiner Kichtung Calais. An der geſamlen Züdfront von der Somme bis zur Maas iſt der Feind überall in der Abwehr. In der Je⸗ ſtung Lüttich hat ſich auch die zweite neuzeitliche Werk⸗ ruppe Battice mit 20 Offizieren und 650 Mann unſeren Truppen ergeben. In der Südfront von Namur hält der Feind noch einige Werke. i Angriffe der Luftwaffe krafen in erſter Linie die rückwärtigen Verbindungen des Gegners, ſowie Rückzugs⸗ bewegungen und Truppenanſammlungen in Flandern und in Arkois. N Durch bewaffnete Aufklärung vor der Kanalküſte wur⸗ den drei Transporker und ein Tanker mit insgeſamt ekwa 20 000 Tonnen verſenkt und ein Zerſtörer ſchwer be⸗ ſchädigt. Die Hafenanlagen von Dünkirchen und Dover ſind wirkſam mit Bomben belegt worden. Deutſche Schnellboole haben vor Dünkirchen einen feind⸗ lichen Zerſtörer durch Torpedoſchuß verſenkt. Im übrigen war die Tätigkeii der beiderſeitigen Luft waffen durch die Wetterlage beſchränkt. Der Gegner verlor weun Flugzeuge. Fünf deukſche Flugzeuge werden vermißt. Bei Narvik gelang es, einen Schlachtkreuzer am Bug ſchwer zu kreffen, einen Transporter von 3000 Tonnen zu berſenken und einen weiteren Transporter ſchwer zu beſchã digen. Ferner wurden Zell- und Munitionslager in Brand geworfen, Nachſchubkolonnen verſprengt, Bakterieſtellungen und Landungsanlagen erfolgreich angegriffen. Auch in der letzten Nacht ſetzte der Gegner ſeine plan ⸗ loſen Vuftangriſſe gegen nichtmilitäriſche Ziele fork. In den Niederlanden wurden die Orte Nymwegen und Waalwyk von britiſchen Flugzeugen angegriffen und da⸗ bei mehrere Zivilperſonen gelötet. Auf Grund nachträglich eingelaufener Meldungen be⸗ trägt die Jahl der durch Flakarkillerie in der Zeit vom 10. bis 15. Maf abgeſchoſſenen feindlichen Flugzeuge 342. Die Abſchüſſe durch Flak In ſechs Tagen 342 Flugzeuge. 5 Das ſtürmiſche und erfolgreiche Vordringen Unſerer Truppen bringt es mit ſich, daß viele Meldungen über An⸗ griffs⸗ und Abwehrerfolgs der deutſchen Luftwaffe mit Rückſicht auf die immer notwendiger werdende Verwendung der Verbände mit Verzögerung eintreffen. In beſonderem Maße trifft dies für die im Feindesland ſtehenden Teile der Flakartillerie zu. Die Abſchußerfolge unſerer Flakartil⸗ leriſten können deshalb im Bericht des OR W nicht immer vollſtändig wiedergegeben werden. Sie finden daher in Zukunft von Zeit zu Zeit in einer zuſammenfaſſenden Be⸗ kanntmachung ihre Berückſichtigung. Dieſem Umfland iſt es zuzuͤſchreiben, daß in dem Seit. raum vom 10. bis 15. Rai nur 143 feindliche Flugzeuge als von Flak abgeſchoſſen gemeldet wurden, während nach den jetzt vorliegenden genauen Unterlagen im genannlen Seit. traum 342 Flugzeuge durch die im Jeind. und heimalgebiet eingeſetzte Flakarkillerie zum Abſturz gebracht worden ſind. Hierzu iſt die erfreuliche und beruhigende Feſtſtellung an⸗ gebracht, daß in der Geſamkzahl aller in der Zeit vom 10 bis 15. Mai vernichteten feindlichen Flugzeuge die Flakar⸗ ktillerie mit über einem Fünftel der Geſamtſumme heteiligt iſt und mit dieſer Abſchußziffer nur unweſentlich unter der⸗ jenigen liegt, die beſ Luftlämpfen erziell wurden. Bon den bisher erzielten Erfetgen unſerer Flakarkilleriſten kann alſo mit stolzer Befriedigung geſagt werden, daß auch dieſe Waffe die in ſie geſetzten Erwarkungen in vollem Umfange erfüllt hat.. g 1— 2 231 e Verbrechen in Belgien Engländer vernichten Bergwerke und Lebensmittel. Berlin, 23. Mai. Alliierte Truppen, in erſter Linie fag, zerſtörten in den Gebieten, die ſe, zurzei n 5 karlig verlaſſen, Lebensmittelvorräte ſowie induſtrielle nlagen, Bergwerke, Kohlengruben uſw.. 8 Die deutſche Wehrmacht und das deutſche Volk ſieht ihre edürfniſſe durch die Produktion der eigenen Wirtſchaft edeckt Was in dieſen Gebieten zerſtört wird, fällt aus, bolteßlich auf Koſten der Bewohner aus. Das deutſche Volk benötigt keine Kohlen, ſie werden aber den franzöſiſchen mandeeaigchen Familien fehlen Hoſcelich eden kom⸗ menden Winter dann nicht nachträglich Klagen ſtatt über 92 Folgen eines verbrecheriſchen Wahnſinns, für den eutſchland nicht verantwortlich iſt. s die holländiſche Zivilbevölkerung. So e Bomben auf Dover! Im Pariſer„Soir“ ſchreibt der frühere franzöſiſche Kriegsminiſter Maurin, die Vorfahren der heutigen Fran⸗ zoſen, die alten Gallier, hätten nur eine Furcht gehabt, nämlich die, daß die Himmel über ihnen zuſammenſtürzen können. Dieſes Ereignis ſei nun, tatſächlich eingetreten. Dieſe Auslaſſung des früheren franzöſiſchen Kriegsmini⸗ ſters iſt kennzeichnend für die Größe des Erfolges, den die deutſchen Truppen im Siegeszug durch Holland. Belgien und Nordfrankreich gegen einen gut bewaffneten Gegner errungen haben Die Kühnheit der deutſchen Strategie und der Angriffsgeiſt unſerer Truppen hat alles übertroffen, was man bisher für möglich gehalten hat. So zeichnet denn auch eine Londoner Zeitung, der„Daily Expreß“, den deut⸗ ſchen Vorſtoß nach der Kanalküſte einfach als unmöglich, und die„Times“ ſah ſich zu der Feſtſtellung gezwungen. daß die Lage ernſter als 1914 iſt. In Moskau, wo man gleichfalls den Verlauf der Kämpfe mit angehaltenem Atem verfolgt, ſpricht man von einer grauſamen Le k⸗ tion für die Weſtmächte. Was Ludendorff ſeinerzeit nicht gelungen ſei, ſo ſchreibt die„Prawda“, das ſei heute ge⸗ ſchehen, die Kräfte der Alliierten auf dem Kriegsſchauplatz ſeien geſpalten. 5 Feſt hält die deutſche Wehrmacht den Feind im Süd⸗ weſten Belgiens und im Nordweſten Frankreichs umklam⸗ mert. Von Tag zu Tag wird der eiſerne Ring um die dort operierende feindliche Streitmacht enger und enger. Aber noch immer leiſtet der Feind harten Widerſtand, ſo insbe⸗ ſondere, wie dem OKW⸗Bericht vom 23. Mai zu entnehmen iſt, an der Schelde. Trotzdem gewinnt der deutſche An⸗ griff an Boden, wird ſich hier das Schickſal der einge⸗ keſſelten belgiſchen, franzöſiſchen und engliſchen Diviſionen ebenſo erfüllen, wie die polniſche Armee in der gewaltigen Schlacht bei Kutno, die ſich gleichfalls über mehrere Tage erſtreckte, dem deutſchen Angriff erlegen iſt. Auch in den letzten 24 Stunden hat der Feind Ausbruchsverſuche unter⸗ nommen, wiederum mit dem Einſatz von Panzerkräften, die jedoch erneut im Zuſammenwirken zwiſchen Heer und Luftwaffe unter ſchwerſten Verluſten für den Feind zuſam⸗ mengebrochen ſind. Bedeutſam iſt nun, daß es den deutſchen Truppen gelungen iſt, aus dem Durchbruchsteil heraus den Vormarſch nach Norden in Richtung alais an⸗ zutreten. Nachdem England ſchon den Kanonendonner von Frankreich gehört hat, ſind nun auch vor der britiſchen Küſte, nämlich in Dover, deutſche Bomben explodiert. Bomben auf England! So haben die Engländer den Krieg, den ſie gewollt haben. Der Marſch der deutſchen Truppen in Richtung Calais und die deutſchen Bombenangriffe auf Dover hämmern ſo dem britiſchen Volke die Erkenntnis ein, daß England tatſächlich aufgehört hat eine Inſel zu ſein und daß das Ziel ſeiner plutokratiſchen Kriegshetzer für Großbritannien ſelbſt das Verderben heraufbeſchworen hat. Wie in den letzten Tagen der Gegner wiederholt plan⸗ loſe Luftangriffe auf deutſches Gebiet ausgeführt hat, ſo ſind ſetzt auch holländiſche Städte, nämlich Nym⸗ wegen und Waalwyk, von engliſchen Fliegern bombardiert worden, wobei mehrere Zivilperſonen getötet wurden. Nicht genug damit, daß England Holland in den Krieg geſtürzt hat, eröffnen die Briten jetzt auch noch Bombenangriffe auf alſo ſieht die Hilfe aus, die England anderen Staaten verſpricht: man hetzt die Länder ins Verderben und ſchickt ihnen dann noch britiſche Bomben. Mit wachſender Spannung verfolgt das deutſche Volk und mit ihm die ganze Welt den weiteren Verlauf der Großkämpfe an der Kanalküſte. Gewaltig iſt bereits das, was von allen Teilen unſerer Wehrmacht in dieſem Kampf geleiſtet vorden iſt. Aber noch größer wird das ſein, was in dieſen dramatiſchen Kämpfen heranreift. Frankreich ſoll England retten Die Ereigniſſe ſeit dem 10. Mai haben ſich der⸗ maßen überſtürzt, daß man in den verantwortlichen Krei⸗ ſen Frankreichs völlig den Kopf verloren hat. Allerdings hat unſere Luftwaffe auch dafür geſorgt, daß die Lügen⸗ taktik Londons auch im franzöſiſchen Volk in vollem Um⸗ fange erkannt wurde. Angeſichts der zerſchmetterten fran⸗ zöſiſchen Flughäfen, der zerſtörten Brücken und Eiſendahn⸗ knotenpunkte, angeſichts des unaufhörlichen Flüchtlings⸗ ſtromes aus den Kampfgebieten mit den erſchütterndſten dramatiſchen Auswirkungen läßt ſich bis eber d nach Südfrankreich nicht mehr verheimlichen, daß der von der franzöſiſchen Regierung verantwortete Krieg ſchon jetzt eine kataſtrophale Enwicklung für Frankreich e hat. Nach Meldungen Pariſer Korreſpondenten er Auslandspreſſe hatte die Durchbrechung der Maainot⸗ linie, die Kapitulation Hollands und der Fall der Feſtun⸗ gen Lüttich Antwerpen, Namur uſw. in Paris bereits eine derartige Schockwirteng ausgelöſt, daß man ernſthaft die Frage erwogen hafte, ob die Fortſetzung des Krie⸗ überhaupt noch berankwor tet werden konnte. Hargufhe h 0 hlrchüll ſchleunigſt in Paris erſchienen und hat unter Drohungen nicht nur Fortführung des Krie⸗ ges bis zum letzten Franzoſen, ſondern auch eine Umdit⸗ dung des franzöfiſchen Kabinetts nach den Wünſchen Lon. dons vorgenommen Er erklärt, daß Fra nkreich ver antwortlich iſt für die militäricchen Niederlagen und daß es verpflichtet ſei ſich für die Rettung Englands mit allen Mitteln und Kräften einzuſetzen. 1940 — Nr. 120 Man wird ſich dabei erinnern müſſen, daß dileſer London betriebenen Allianz mit Frankreich von Paris geſtimmt wurde, nachdem die Londoner Rattenfänger Frankreich die Verſicherung gegeben hatten, daß England mit ſeinen reichen materiellen Mitteln und ſeinen militäri⸗ ſchen Kräften Frankreich zur Seite ſtehen würde, wenn es von Deutſchland angegriffen werden ſollte Heute empfiadet man ſelbſt in Frankreich daß London den Sinn dieſer Al⸗ lianz darin erblickt, daß Frankreich England vor einem deutſchen Angriff ſchützen ſollte. Die Erkenntnis kommt allerdings zu ſpät. Das Schickſal hat ſeinen Lauf genom⸗ men und wird England mit all den Schrecken erfaſſen, die es Deutſchland zugedacht hatte. Denn die Zerſtückelung Deutſchlands, ſeine Verſklavung war das Ziel jener politi⸗ ſchen Verbrecherelique, die vom Frieden ſprach, chriſtliche Moral heuchelte, aber den Krieg meinte und mit allen Mitteln vorbereitete. Stoßrichtung Paris und London Deulſchlands kühne Kriegführung. Rom, 23. Mai. Die Meldungen über die Einkreiſungs⸗ und Vernichtungsſchläge vom Kriegsſchaupla werden von der italieniſchen Oeffentlichkeit weiter mit leidenſchaftlicher Spannung und Bewunderung verfolgt.„Popolo di Roma“ ſchreibt, das Netz der deutſchen Streitkräfte ſchließe ſich um die beſten engliſch⸗franzöſiſchen Truppen immer mehr. Die beiden Hauptziele des deutſchen Operationsplanes ſeien im⸗ mer deutlicher zu erkennen: Stoßrichtung Paris entlang dem Chemin des Dames und Stoßrichtung London in das Herz von England. Der militäriſche Mitarbeiter des„Meſſaggero“ führt die grandioſen Erfolge der deutſchen Operationen, die die Einkreiſung und Vernichtung der alliierten Verbände be⸗ zwecken, auf die neuartige Kriegsführung Deutſchlands zurück. Ihre weſentlichen Grundzüge ſeien: Größte Kühnheit in allen ſtrategiſchen und tak⸗ tiſchen Fragen wie hinſichtlich der Organiſation des Nach⸗ ſchubs, raſcheſte Anpaſſung an die jeweiligen Gelände⸗ und Lageverhältniſſe, vollkommene Organiſation des Nachſchub⸗ dienſtes, durch die es möglich werde, Waffen und Mengen von geradezu aſtronomiſchen Ausmaßen in kürzeſter Zeit in die vorderſte Linie zu ſchaffen, und ſchließlich unbeſtreit⸗ bare techniſche und maſchinelle Ueberlegenheit zu Lande und in der Luft. Die härteſten Schläge ſejien den Weſtmächten verſetzt worden, bevor ſie überhaupt nur an die Abwehr hätten denken können. „Der Tag nähert ſich“ Tokio, 23. Mai.„Niemand kann die Niederlage der alliierten Truppen beſtreiten“, erklärt am Donnerstag mor⸗ en„Hotſchi Schimbun“ in Beurteilung der Kriegslage. igantiſche militäriſche Operationen ſeien in zwei Wochen von den Deutſchen durchgeführt wordem und England ſei jetzt in ein kritiſches Stadium geraten. „Jomiuri Schimbun“ vergleicht das deutſche Vordringen mit der Kraft eines„eiſernen Stieres“, der die Kräfte der Weſtmächte niedergerannt habe England und Frankreich hätten jetzt dafür zu zahlen, daß ſie ſich das Gefühl einer Ueberlegenheit über andere Nationen vortäuſchten. Es ſei kein Wunder, daß London in eine Panik geriet, da die Exiſte niz Englands bedroht ſei. Wenn England ſeine Flotte im Kanal zum Schutze des Inſelreiches zuſam⸗ menziehen würde, dann könnte vielleicht das mächtige Reich in einem einzigen Zuſammenſtoß zwiſchen britiſchen Kriegsſchiffen und deutſchen Bombern zerſchlagen werden. Das Blatt ſchließt mit den Worten:„Der Tag nähert ſich, an dem die alte Ordnung verſchwinden muß“, 5 „Gelbſtmor dgeſchwader aus Dienſtmädchen“ Vor Fallſchirmangſt blödſinnig geworden. Bern, 23. Mai. Wie der„Daily Telegraph“ meldet, hat Scotland Yard zahlreiche Abteilungen gebildet, die ſich aus⸗ ſchließlich mit etwaigen Fallſchirmabſpringern und den ge⸗ heimnisvollen Mitgliedern der ſogenannten„Fünften Ko⸗ lonne“ beſchäftigen ſollen. Viele Fremde. die bisher als „freundliche Ausländer“ gegolten hätten, ſtünden nun unter Verdacht. Ungefähr 200 Mitglieder der italieniſchen faſchi⸗ ſtiſchen Partei würden von Detektiven ſcharf überwacht. Zeigt ſchon dieſe Nachricht die Angſt der Londoner Kriegsverbrecher, ſo gibt die folgende Meldung einen Be⸗ weis dafür, was für eltene Blüten die Fallſchirmpſychoſe treibt: Unter der hochtrabenden Ueberſchrift„Das Inv ſionspomplott iſt zerſchmettert!“ erzählt ein Reporter des „Daily Herald“ allen Ernſtes, die böſen Deutſchen ſeien ſo⸗ gar dazu übergegangen, Dienſtmädchen, die früher in all. land gearbeitet hätten, zuſammen mit männlichen* ſchirmtruppen in kane„Selbſtmordgeſchwader“ zu zwingen. Dieſe entſetzlichen Mädchen ſollten 1 0 ö als Führer durch England dienen.— Hier kann man 90 ‚ nicht mehr von einer Pſychoſe ſprechen, das muß ein kot Verrückter 5 0 n haben. „Nya Dagligt Allahanda“ veröffentlicht eine Meldung aus London, nach der die engliſchen Prinzeſſin⸗ nen von einer großen 1 von Detektiven bewacht wer⸗ den. Tag und Nacht halten ſich dieſe Detektive in der Nähe des Schloſſes auf, Sie haben die Aufgabe, die Prinzeſſin⸗ nen vor— Fallſchirmtruppen zu ſchützen. Ver Brüder des Königs berwundet. Mailand, 23 Mai„Gazzetta del Popolo“ meldet aus London, daß der Herzog von Clouceſter, der Bruder des Königs von England durch Bombenſplitter an der Weſt⸗ front verwundet worden ſein foll Er habe ſich drei Nächte lang in einem Ort befunden, der unabläſſig von deutſchen Flugzeugen bombardiert worden ſei⸗* 9 N 1 1 ———— eee eee, Churchills ſtärkſte Waffe Den Weltkrieg hat Deutſchland mit dadurch verloren, daß es der Greuel⸗ und Lügenpropaganda Englands nichts entgegenzuſetzen wußte. Churchill hat deshalb auch dieſen von ihm ſo ſehnſüchtig herbeigeführten Krieg mit jener Greuellüge begonnen, deutſche U⸗Boote hätten die„Athe⸗ nia“ torpediert, auf der ſich zahlreiche amerikaniſche Staats⸗ bürger befanden. Mit ſolchen Lügen und Greuelmethoden hat er während des ganzen bisherigen Kriegsablaufs gear⸗ beitet. Allerdings konnte er nicht den Erfolg erzielen, wie während des Weltkrieges, da Deutſchland in der Lage war, alle ſeine Lügen reſtlos nachzuweiſen. Das neueſte Stück ſei⸗ ner Greuelpropaganda war die Behauptung, daß die deut⸗ ſchen Fallſchirmjäger verkleidet abſpringen und in dieſer Verkleidung die ſchlimmſten Verbrechen begingen. Jetzt ſol⸗ len es die deutſchen Flieger ſein, die ſich ausgerechnet Frauen und Kinder als Zielſcheibe ihrer Angriffe ſuchten. Selbſtverſtändlich en auch die Lazarette, die Lazarett⸗ züge und die Sanitätswagenkolonnen nicht, die nach Lon⸗ doner und Pariſer Behauptung ſyſtematiſch von deutſchen Fliegern angegriffen würden. Man hat ſich ſogar einen amerikaniſchen Vertreter des Roten Kreuzes verſchrieben, der in einer Rundfunkanſprache ſolche angeblichen Greuel deutſcher Flieger verbreitete. Für das deutſche Volk bedarf es keiner Widerlegung ſolcher infamen Verleumdungen. Der deutſche Soldat iſt ſeinem ganzen Weſen ſeiner ganzen Erziehung und ſeiner ganzen charakterlichen Veranlagung nach Soldat im beſten Sinne des Wortes. Das haben die Norweger, die Hollän⸗ der, die Luxemburger und auch die Belgier rückhaltlos an⸗ erkannt. Ein amerikaniſcher Journaliſt z. B. gibt eine Schilderung von dem Leben in der belgiſchen Haupt⸗ ſtadt, das bereits faſt wieder ſeinen normalen Gang geht. Er hat u. a. mit einer jungen Ladenbeſitzerin in Brüſſel geſprochen, die rückhaltlos erklärt:„Ich kann nur ſagen, daß die deutſchen Soldaten ſich ſehr korrekt und ordentlich benehmen.“ Ganz anders aber iſt das Verhalten gerade der Engländer. Schon die Norweger haben nach dem Ab⸗ zug der Engländer den Deutſchen gegenüber ausgeſprochen, was jetzt der Frontberichterſtatter des„Giornale d'Italia“ über das Verhalten der Engländer in Belgien feſtgeſtellt hat,„daß es die Engländer nicht ſehr auf die Aufgabe der Stadt(es handelt ſich um die Stadt Löwen Die Schriftl.) als auf ihre Zerſtörung abgeſehen hatten. Sinnlos wurden belgiſche Dörfer und Städte niedergebrannt oder verwüſtet. Mit beſonderer Vorliebe richtete ſich die Zerſtörungswut dieſer„frommen“ Engländer gegen belgiſche Kirchen. Da⸗ von meldet ſelbſtverſtändlich der Churchill'ſche Lügenappa⸗ rat nichts. Es wird die Zeit jedoch kommen, wo die Greuel der Engländer in Holland, Belgien und Frankreich genau ſo einwandfrei nachgewieſen werden können, wie es in Polen geſchehen iſt, und wie es die Norweger ſchon ſelbſt durch eigenen Augenſchein feſtgeſtellt haben. Alſo auch mit dieſer„Waffe“ wird Churchill ſeinen Krieg nicht gewinnen. Anterhausabgeordneter verhaftet Erſte Auswirkung des neuen Verkeidigungsgeſetzes. DMB. Stockholm, 24. Mai. Wie Reuter aus Lon⸗ don meldet, iſt das Mitglied des britiſchen Parlamenks, Kapitän Ramſay, Donnerstag morgen verhaftet und in das Brixton-Gefängnis in London gebracht worden. Bei Beginn der Parlamentsſitzung im Unterhaus wurde dieſe Verhaftung bekanntgegeben. Der Sprecher teilte mit, daß er von dem Miniſter für innere Angelegenheiten einen Brief erhalten habe, der beſagte, daß der Miniſter Befehl gegeben habe, Ramſay zu verhaften. Die Verhaftung des Abgeordneten Ramſay, der der Konſervativen Partei ſeit 1931 angehört, und einen ſchottiſchen Wahlkreis vertritt, wird mit dem Paragraph 18 des neuen Verteidigungsge⸗ ſetzes„begründet“. Die erſte Anwendung des Geſetzes, durch das die Kriegshetzerelique in London in brutalſter Offenheit die „Diktatur der Plutokratie“ verkündet und den vielgerühm⸗ ten demokratiſchen„Freiheiten“ bedenkenlos den Todesſtoß verſetzt, richtet ſich gegen ein angeſehenes Mitglied des Unterhauſes, der Weltkriegsteilnehmer iſt und bedeutende Stellungen im britiſchen Stagtsdienſt eingenommen hat. Die Tatſache daß der plutokratiſche Polizeiknüppel zum erſten Male ausgerechnet gegen einen Unterhausabgeord⸗ neten in Aktion tritt, hat in ganz England ungeheu⸗ res Aufſehen erregt, da ein derartiger Einbruch in die „geheiligten“ Rechte des britiſchen Parlamentarismus in der engliſchen Geſchichte nur bei ganz außergewöhnlichen Anläſſen vorgekommen iſt. 5 Das Geſetz, das deutlich die in England herrſchende Nerboſität und Verwirrung widerſpiegelt, gibt der britiſchen Regierung u. a. die Vollmacht, gewiſſe Per⸗ ſonen die mit ganz beſtimmten Organiſationen in Veroin⸗ dung ſtehen, zu verhaften. Derartige Organiſationen ſind, nach dem Geſetz ſolche, die„unter ausländiſchem Einfluß oder ausländiſcher Kontrolle ſtehen“ ſowie Organiſationen, die von ſolchen Perſönlichkeiten kontrolliert werden, die ſich mit Regierungen, mit denen Großbritannien ſich im Kriege befindet, in Verbmdung halten oder ſympathiſieren. Das Geſetz befugt weiter, daß der Staatsſekretär ſolche Perſo⸗ nen, von denen Grund zu der Annahme beſteht, daß ſie unter dieſe Kategorie fallen und deshalb unter Kontrolle geſtellt werden müßten, ohne weiteres— alſo auf den bloßen Verdacht hin— verhaften laſſen kann.()) Kapitän Ramſay iſt Schwiegerſohn von Lord Gor⸗ manston und diente während des Weltkrieges bei der Leib⸗ garde Später tat er Dienſt im Kriegsminiſterium und war 1918 Mitglied der britiſchen Kriegsmiſſion für Paris. Schärſſte Strafen für die Wahrheit Paris darf nichts über den Vormarſch erfahren. DNB Berlin, 23. Mai. Die Verwirrung, die durch das blitzartige Vorgehen leichter und matoriſterter deutſcher Streitkräfte in Frankreich hervorgerufen wurde, iſt unbe⸗ ſchreiblich. Die franzöſiſche Regierung wollte zunächſt die Beſetzung von Abbeville und einigen wichtigen Punkten an der Kanalküſte durch deutſche Verbände überhaupt nicht ein⸗ eſtehen. Die Tatſache hatte ſich aber wie ein Lauffeuer ver⸗ reitet. Heute bedroht nunmehr die franzöſiſche Militär⸗ behörde mit ſchärfſten Strafen alle diejenigen, die„unwahr⸗ ſcheinliche Gerüchte“ über den Vormarſch des Feindes ver⸗ breiten. Dieſes Verbot, Nachrichten zu verbreiten, richtet ſich aber nicht etwa gegen Falſchmeldungen, ſondern offen⸗ bar gegen die Wahrheit ſelbſt. Denn es wird nicht geleug⸗ net, daß gewiſſe Punkte tatſächlich von den Deutſchen er⸗ reicht ſind, ſondern darauf hingewieſen, es handele ſich nur um gewiſſe motoriſierte deutſche Einheiten. g Mit anderen Worten: Die Franzoſen dürfen überhaupt nicht mehr erfahren, wo die deutſchen Truppen angelangt ſind. Die ech Kriegsberichte verſchweigen es, und das Volk der betroffenen Gebiete darf nicht darüber reden! 2 ** Auch daran ſind ſie ſchuld Flüchklingselend in Paris. Genf, 23. Mai. Die Berichte, die von ausländiſchen und neutralen Reiſenden aus Paris bei ihrer Ankunft in der Schweiz über die unbeſchreibliche Panik in der franzöſiſchen Hauptſtadt gegeben wurden, werden nun auch von Pariſer Korreſpondenten der Schweizer Preſſe vollauf beſtätigt. Der Pariſer Berichterſtatter der„Suiſſe“ gibt fol⸗ gendes Stimmungsbild über die Scharen von Flüchtlingen, die aus Belgien und aus den nordfranzöſiſchen Provinzen in Paris, vor allem auf dem Nordbahnhof, eintreffen. Die ganze Bahnhofshalle wimmelt von Leben, aber von welch elendem Leben! Viele Pfadfinder tragen eifrig und unermüdlich die armſeligen Gepäckſtücke. Das Ausſehen der Flüchtlinge ſchildert der Verichterſtatter in ergreifenden Worten. Die Frauen und Männer, die jungen Leute ſeien von Müdigkeit gebeugt, die Augen von Schlafloſigkeit und Tränen gerötet.„Sie tragen ihren ganzen Beſitz in einem Taſchentuch oder in alten Koffern, in weißen Tüchern und haben ihre Gasmaske umgehängt. Andere haben ihr Fahr⸗ rad bei ſich, das ebenfalls mit Gepäck beladen iſt.“ Ein äl⸗ terer Mann mit hartem Geſicht ruft angeſichts dieſes Elends aus.„Ich kann das nicht mehr ſehen!“ und geht erſchüttert fort. Er iſt jedoch nicht mehr weit gekommen; denn plötzlich ertönte in dieſem Tumult des Bahnhofes das häßliche Heu⸗ len der Alarmſirenen. Alles ſtürzt ſich im Laufſchritt aus dem Bahnhof und von dem Bahnhofsvorplatz, die Kaffee⸗ hausterraſſen leeren ſich, die Fenſterläden der Wohnungen und die ziſernen Rolländen der Geſchäfte werden geſchloſſen. Wie ſoll man dieie rieſige Menſchenmaſſe in Schutzkellern unterbringen? Die zahlreichen Polizeibeamten kanaliſieren die Menge in die Untergrundſtation Von draußen her ertznen dumpfe Exploſionen.„Bom⸗ ben“, ſagen die einen;„nern, Flak“, antworten die anderen. In dem Untergrundbahnhof verbreiten ſich plötzlich von Mund zu Mund die Gerüchte von dem Dur ch ber u ch der deutſchen Truppen und der Einnahme von Arras und Amiens.„Wer hat das geſagt?“, lautet die Frage. „Der Miniſterpräſident im Senat“ wurde geantwortet. Die Leiden, wie der Berichterſtatter des„Suiſſe ſie hier ſchildert, ſind nur ein Schatten von dem Elend. das ſich die Weſtmächte in ihrem wüſten Arbegehe den een Deutſchland ausgedacht hatten. Die ſadiſtiſchen Aeußerungen ihrer Staatsmänner und ihrer Zeitungen haben uns darüber belehrt. Mit ſtrupelloſer Brutaliäk 8 ben ſie verkündet ihr Kriegsziel ſei es, daß die deutſche e⸗ völkerung unter franzöſiſchen 165 vor franzöſiſchen ſeldküchen Schlange ſtehen müßte. 5 855 e anleeich und- England wollten den Krieg. Sie woll⸗ ten die Vernichtung Deutſchlands. Wir danken es dem 175 desmukigen Einſatz unſerer Soldaten und ihrer e Führung, daß es anders gekommen iſt. 9 5 müſſen lot Kriegstreiber und ihre hörigen Baſallen die Suppe ſe b auslöffeln, die ſie ſich eingebrockt haben. Frankreich un England tragen die Schuld un dem Elend, das über 27 Länder und alle Staaten. die ſich von der Plutokca 990 kaſte in den Krieg kreiben ließen, A een 19 britiſchen Kämpfer für„Kultur und Ziviliſa ion Ra nichts getan die Nok zu mildern. Im Gegenteil, 9 7 85 bereien und Brandſchatzungen in Belgien haben die Be. völkerung kief verbittert, England und Frankreich tragen die Verantwortung für die Tränen, die heute fließen. Churchill ſchon wieder in Paris Neue Inſtruktionen für den Vaſallen. Genf, 23. Mai. Unter dem Eindruck der gigantiſchen deutſchen Operationen in Nordweſtfrankreich hat ſich Ober⸗ kriegshetzer Churchill ſchon wieder, diesmal in Begleitung ſeines militäriſchen Ratgebers, nach Paris begeben und zu⸗ erſt mit Reynau d, dann mit General Weygand lange Verhandlungen geführt. Noch am Abend kehrte er nach London zurück,. Auch dieſe Stippviſite iſt eine Beſtätigung für die ernſte Lage, in der ſich die Weſtmächte befinden. Der Zweck des Beſuches iſt klar: Churchill hat ſeinen franzöſiſchen Vaſallen den ſtrikten Befehl erteilt, unter allen Umſtänden bis zum letzten Franzoſen zu kämpfen, damit möglichſt viele Eng⸗ länder mit heiler Haut davonkommen und die rettenden Kanalhäfen erreichen. Amtsenthebungen am laufenden Band. Genf, 24. Mai. Frankreichs Innenminiſter, der Jude Mandel, hat im Rahmen der„Verwaltungsreform“ den Präfekten des Departements Oiſe in den Ruheſtand verſetzt. Durch Dekret wurde ferner der Bürgermeiſter der Gemeinde Saint Philipp, Annecy, für die Dauer der Feindſeligkeiten ſeines Amtes enthoben. Frankreich im Zeichen der Papierknappheit. Genf, 24. Mai. Im„Journal Officiell“ erſcheint ein De⸗ kret, das die Fabrikation gewiſſer Papierſorten und Kar⸗ tons verbietet. Ab 15. Juni dürfen in den Geſchafts⸗ und Kaufhäufern Gegenſtände nicht mehr in Papier eingepackt werden. Auch für Druckſachen wird vorgeſchrieben, daß ſie auf beiden Seiten gedruckt werden müſſen, und daß auch der Wortlaut der Kataloge uſw. möglichſt eng geſchrieben wird. Ein zweites Dekret ſieht vor, daß jede Pkivatperſon ge⸗ zwungen wird, altes Papier zu ſammeln. Der Verkauf werde zur Pflicht gemacht. Die amerikaniſchen Rüſtungen Washington, 23. Mai. Der Senat nahm die 1823 Mil⸗ lionen Dollar vorſehende Armee⸗Ausbauvorlage an, die außer den im ordentlichen Heereshaushalt angeforderten Bewilligungen auch den größten Teil der von Rooſevelt in ſeiner Wehrbotſchaft nachgeſuchten Sonderbeträge umfaßt. Die Vorlage bewilligt u. a 2566 Armeeflugzeuge, zahlreiche Flakgeſchütze, Tanks ſowie Tankabwehrgeſchütze und ſieht eine Erhöhung des Mannſchaftsbeſtandes der Bundesarmee von 227 000 auf die volle Friedensſtärke von 280 000 Mann vor.—. Der Budget⸗Ausſchuß des Senats hieß die Marine⸗ Etatvorlage gut die für das am 1. Juli beginnende Rech⸗ nungsjahr 1458 Millionen Dollar bewilligt. Die Vorlage ſieht u. a. vor: 200 Millionen Dollar für den Ausbau der Marineluftflotte, die Anſchaffung von 1735 Ausbildungs⸗ flugzeugen ſowie 48,7 Millionen Dollar zwecks Erhöhung des Mannſchaftsbeſtandes der Flotte um 25 000 auf 170 000 und der Marinetruppen um 9000 auf 34 000 Mann.. Der Außenausſchuß des Senats lehnte mit 12 Stim⸗ men gegen eine einen Vorſchlag des Senators Pepper ab, daß die Vereinigten Staaten Flugzeuge aus den Be⸗ ſtänden des Heeres und der Marine an die Weſtmächte verkaufen ſollten. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes. Pittman, erklärte hierzu, ein ſolches Geſetz verletze das Völkerrecht und würde einen Eintritt in den europäiſchen Krieg darſtellen. Zivilbevölkerung als Deckung Schändlicher Mißbrauch.— 1 hinter Saniläls⸗ autos. DMB Berlin, 23. Maj. Seit einigen Tagen mehren ſich bei der deutſchen Luflwaffenführung die Meldungen über den Rückzug der Feinde im Weſten. Gleichzeitig mit dieſen Meldungen kreffen aber auch Berichte über die von allen fliegenden Verbünden der deutſchen Luftwaffe über dem Ope⸗ rakionsraum gemachte Erfahrung ein, daß die zurückflu⸗ tenden Feinde ihre Bewegungen durch einen ſchändlichen Mißbrauch der Zivilbevölkerung decken laſſen. Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe hatten Ge⸗ legenheit, ſich dieſes feige Verhalten aus dem Munde von Augenzeugen, die noch 24 Stunden vorher Feindflüge un⸗ ternommen haben, ſchildern zu laſſen. Sie ſchilderten und beſtätigten, daß beiſpielsweiſe am 13. Maj oſtwärts Phi⸗ lippeville in einer Waldſchneiſe zahlreiche Sanitätskraftwa⸗ gen beobachtet wurden bei denen, etwa 30 Meter ſeitwärts, banzerwagen ſtanden, aus denen auf das deutſche Flug⸗ zeug geſchoſſen wurde. Ein noch erheblich ernſterer Verſtoß gegen alle Kriegsregeln wurde am 19. Mai in der Nähe von Valenciennes feſtgeſtellt. Dort entdeckte ein deutſches Flugzeug mehrere Sanitätskraftwagen Obgleich das deut⸗ ſche Flugzeug, ſich ſelbſtverſtändlich jeder Angriffshandlung enthielt, wurde es beſchoſſen. Beobachtungen ergaben ein wandfrei, daß der Kühler eines der Sanitäts⸗ autos, das das international anerkannte rot-weiße Ab⸗ zeichen trug, von einem feindlichen Soldaten zur Stütze ſei⸗ nes Maſchinengewehres benutzt wurde, aus dem er auf das deutſche Flugzeug ſchoß. Jliegerbsobachlungen der gegneriſchen Kückzugsſtraßen, die zum Teil aus Baumhöhe gemacht wurden, ergaben ein⸗ wandfrei und mit abſoluler Uebereinſtimmung, daß die zu⸗ rückweichenden engliſchen, franzöſiſchen und belgiſchen Truppen ſich zum Schutz vor deulſchen Flugangriffen hin⸗ ter fliehenden Ziviliſten zu verſtecken ſuchten. So iſt beiſpielsweiſe am 16 Mai bei Avesnes von einem deutſchen Flugzeug eine Straße beobachtet worden, auf deren linker Seite ſich franzöſiſche Truppeneinheiten be⸗ wegten, während die rechte Straßenſeite von langen Flücht⸗ lingskolonnen eingenommen wurde. An anderen Stellen, wie z. B. am 21. Mai auf einer nach Boulogne führenden Straße beobachtet wurde, wurde keinerlei Trennung zwi⸗ ſchen militäriſchen und zivilen Fahrzeugen der flüchtenden Bevölkerung wahrgenommen. Zwiſchen dieſen Fahrzeugen fuhren ſogar Panzerwagen, die das Feuer auf das deutſche Flugzeug eröffneten, das ſeinen Angriffsauftrag nur an ſol⸗ chen Stellen durchführen konnte, wo ſich Zuſammenballun⸗ gen militäriſcher Fahrzeuge fanden In Geſprächen von Ve⸗ ſatzungsmitgliedern deutſcher Panzerwagen mit belgiſchen Ziviliſten iſt beſtätigt worden, daß die Bevölkerung verſchie⸗ dentlich gegen ihren Willen von den zurückweichenden feind⸗ lichen Truppen zur Flucht gezwungen wurde, um durch ihre Anweſenheit auf den Rückzugsſtraßen deutſche An; griffe zu behindern. An mehreren Stellen iſt von verſchie⸗ denen Zeugen beobachtet worden, daß ſogar aus den Flüchklingszügen heraus auf die niedrig fliegen⸗ den deutſchen Flugzeuge, die ſich ſelbſtverſtändlich feder An⸗ griffshandlung enthielten, mit Gewehren und Revolvern ge⸗ ſchoſſen wurde. Es dürfte ſich bei den Schützen um engliſche oder franzöſiſche Soldaten handeln, die ſich zur Tarnung ihrer Flucht mit Zivilkleidern verſehen haben. Derartige Fälle ſind durch die Gefangenenausſagen beſtätigt worden. Die Tatſache, daß die Generalſtäbe der feindlichen Ar⸗ meen die Flüchtlingszüge nicht ſtoppen oder wenigſtens von ihren eigenen Truppenbewegungen trennen, läßt enk⸗ weder auf Unfähigkeit oder auf die klare Abſicht ſchließen, ſich aus Angſt vor der deutſchen Luftwaffe zu verſtecken. Der Rückzug, vor deren Notwendigkeit ſich die feindlichen Truppen geſtellt ſehen, bedingt die abſolute Freihaltung der Straße von Zivilbevölkerung. Wenn die gegneriſchen Be⸗ fehlshaber nicht für dieſe leicht zu ſchaffende Vorausſetzung ſorgen, bezeugen ſie den gleichen ſinnloſen Vernichtungs⸗ willen, der ſich auch in Bombenabwürfen über unverteidigten Städten dokumentiert. Kurzmeldungen Berlin. Das engliſche Parlament hat ein Geſetz über Sondervollmachten-für die Regierung angenommen, das dieſer völlige Befehlsgewalt über ihre Untertanen und de⸗ ren Eigentum gibt. Berlin. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Brauchitſch, hat auf Vorſchlag des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters und Präſidenten der Deuͤtſchen Reichsbank Funk den Miniſterialdirektor beim Beauftragten für den Vierjahres⸗ plan Staatsrat Wohlthat zum Kommiſſar bei der Nieder⸗ ländiſchen Bank und für das holländiſche Bankweſen er⸗ nannt. 5 Poſen. Die Reiſe des Reichsminiſters der Finanzen, Graf Schwerin von Kroſigk, durch die neuen deutſchen Oſt⸗ gebiete fand in Poſen ihren Abſchluß. Der Reichsminiſter hatte in den letzten Tagen vor allem die zu Danzig⸗Weſt⸗ preußen gekommenen Regierungsbezirke Suwalki und Zr chenau beſucht. 5 Kopenhagen. Im Arſenal von Woolwich hat ſich gegen Mitternacht eine Exploſion ereignet. Das Feuer konnte ge⸗ löſcht werden. Die Urſache der Exploſion hat man noch nicht feſtſtellen können. Eine Perſon wurde verletzt. Preßburg. Staatspräſident Dr. Tiſo hat einem Rück⸗ trittsgeſuch des Oberbefehlshabers der Hlinka⸗Garde Sono Mach ſtattgegeben und an feiner Stelle Galan, den Stell vertreter von Dr. Kirſchbaum im Generalſekretariat der ſlowakiſchen Volkspartei, zum Oberbefehlshaber der Hlinka⸗ Garde ernannt a i Mailand. Die Turiner„Stampa“ meldet aus Kairo, daß laut der ägyptiſchen Zeitung„El Balagh“ General Maſſiet, der ehemalige Militärkommiſſar von Syrien, der Nachfolger Weygands im Orient ſein werden. Rom. Stefani meldet aus Rabat, daß die franzöſiſchen Behörden im Protektorat Marokko plötzlich wieder ſchärfſte Maßnahmen gegen die Italiener ergriffen hätten. Ohne weitere Erklärung ſeien die Italiener verhaftet, ins Gefäng⸗ nis eingeliefert oder innerhalb weniger Stunden abgeſcho⸗ ben worden. 8 Rom.„Piccolo“ meldet von der ſyriſchen Grenze, daß die Engländer die ganze Linie des Oelſtranges von Moſſul bis zu den Militärhäfen in Syrien und Paläſtina unter beſonders verſtärkte militäriſche Ueberwachung geſtellt ha⸗ ben. Wer ſich dem Röhrenſyſtem nähert, wird ohne War⸗ nung erſchoſſen. Rom. Außenminiſter Graf Ciano traf an Bord eines Kreuzers in Durazzo(Albanien) ein. Später eröffnete er in Tirana die neue Rundfunkſtation. Rom Der afghaniſche Geſandte in Kairo erklärte der Preſſe, daß ſeine Regierung entſchloſſen ſei, die Neutrali⸗ tät aufrecht zu erhalten. 5 * Bef f für d Staat der Behör lichen urden Galle: men. 0 dern Eupe! ſchloſſ Hitler gen Stand um g lande die E Begei Land deutſc führu in de Glaus ſchütt 6 nern Dank für i mußt dann genof treue Deut Men iſt, u land 9 derle lenen Groh grüß! rende ihner mun 0 med Rahr ſchmi ſchaft 10 ae ene . Befreiungsfelern in Eupen⸗Malmedy Die Bevölkerung dankt dem Führer. Köln, 23. Mai. Nach dem Befreiungserlaß des Führers ür die Kreiſe Eupen und Malmedy weilte Gauleiter Staatsrat Grohe mit zahlreichen führenden Männern der Partei des Gaues Köln⸗Aachen ſowie Vertretern der Behörden in den befreiten Gebieten, um in großen öffent⸗ ſcchen Kundgebungen die politiſche Rückgliederung dieſer urdeutſchen Lande in den Bereich des für ſie zuſtändigen Gaues Köln⸗Aachen des Großdeutſchen Reiches vorzuneh⸗ men. In dem prächtig mit Fahnen, Girlanden, Führersbil⸗ dern und' zahlreichen Spruchbändern geſchmückten Straßen Eupens ſammelten ſich ſchon am frühen Nachmittag in ge⸗ ſchloſſener Stärke die Volksgenoſſen aus Stadt und Kreis. Hillerjugend. BDM und die zahlreichen Sportvereine zo⸗ en mit Fahnen und Muſik ſingend dem Stadion zu, wo Standarten und Fahnenabordnungen der NSDAP, darun⸗ ter zahlreiche aus den benachbarten Kreiſen Aachen, Aachen⸗ Land und Monſchau, Aufſtellung genommen hatten. Nach dem Eintreffen von Gauleiter Staatsrat Grohe ergriff der Bezirksleiter der Heimattreuen Front Giereks das Wort. Er erinnerte an die Stunde, in der vor 20 Jahren die Be⸗ völkerung Eupens auf dem gleichen Platz zuſammenſtrömte, um gegen die Abtrennung der Heimat vom deutſchen Vater⸗ lande ſchärfſten Proteſt einzulegen. Wie anders ſei heute die Stunde. Die Eupener ſeien herbeigeeilt, um in heller Begeiſterung dem Führer zu danken, der dies Eupener Land durch ſeinen Erlaß vom 18. Mai wieder in das Groß⸗ deutſche Reich heimgeholt habe. In ſeinen weiteren Aus⸗ führungen erinnerte der Redner an die zahlreichen Opfer in dem 20jährigen Kampf um die Heimkehr ins Reich. Der Glaube an die Erreichung dieſes Zieles ſei aber nie er⸗ ſchüttert worden. Gauleiter Staatsrat Grohé übermittelte den Eupe⸗ gern die herzlichen Grüße des Führers und den heißen Dank des ganzen deutſchen Volkes für die Opfer, die ſie für ihr Bekenntnis zum Deutſchtum oft genug bringen mußten. In bewegten Worten gedachte Gauleiker Grohé dann des von feiger belgiſcher Kugel hingeſtreckten Volks⸗ genoſſen Korres, der als alter Streiter in der Heimat⸗ treuen Front noch am Tage der Vefreiung ſein Leben für Deutſchland laſſen mußte. Unter dröhnendem Beifall der Menge rief der Gauleiter aus:„Wenn dieſer Krieg zu Ende iſt, wird Eupen⸗Molmedy nicht mehr ungeſchütztes Grenz⸗ land ſein.“ 8 N Nach der feierlichen Kundgebung und einer Kranznie⸗ derlegung am Grabe des im Kampf um die Freiheit gefal⸗ lenen Volksgenoſſen Korres begab ſich Gauleiter Staatsrat Grohs in den Sitzungsſaal des alten Rathauſes. Hier be⸗ grüßte er mit Handſchlag und Worten des Dankes die füh⸗ kenden Männer der Heimattreuen Front und ſprach zu ihnen über die großen Zukunftsaufgaben, die nun dem Gebiet von Eupen und Malmedy erwachſen. Gauleiter Staatsrat Grohé begab ſich dann nach Mal⸗ medy, um auch die dortige treudeutſche Bevölkerung im Rahmen einer ſtimmungsvollen Feier auf dem feſtlich ge⸗ ſchmückten Marktplatz in die neue großdeutſche Volksgemein⸗ ſchaft aufzunehmen. Telegrammwechſel Muſſolini⸗Göring Berlin, 24. Mai. Der italieniſche Regierungschef Benito Nuſſolini hat dem Generalfeldmarſchall Göring fol⸗ gendes Telegramm geſandt:„In dem Augenblick, in dem S. Aaheſtät der König und Kaiſer ſeine höchſte ritterliche Aus⸗ zeichnung ebenſo wie ſeine hohe Anerkennung für Ihr Werk, die Freundſchaft zwiſchen Deutſchland und Italien zu verſtärken, übermittelt, habe ich den Wunſch, Ihnen meine Glückwünſche und kameradſchaftlichen Grüße zu übermitteln. Muſſolini.“ Der Generalfeldmarſchall hat die Glückwünſche Muſſo⸗ linis mit folgendem Telegramm erwidert:„Für die freund⸗ ſchaftlichen Wünſche, die Sie mir anläßlich der Verleihung der Inſignien des Annunziaten⸗Ordens durch S. Majeſtät den König und Kaiſer ausgeſprochen haben, danke ich Ihnen herzlich. Ihr kameradſchaftliches Gedenken iſt mir nicht nur eine große Freude, ich erblicke darin den Ausdruck unſerer unverbrüchlichen Freundſchaft und der Verbundenheit unſe⸗ rer Länder. Hermann Göring.“ e r 1 e 2 rr Hausfrauen! Bring Euet Altpapier zul Haus⸗ Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Elndemann 10 „Otti., warum?“ Irmgard wurde ungeduldig. „Weil heute ihr Geburtstag iſt, Hans.“ Stille. Dann kam es zurück, ein wenig beklommen, haſtig. „Ach ſo... ja. hab' ich total vergeſſen. Du hätteſt mich auch noch einmal daran erinnern können, Irmgard. Jetzt kann ich es leider nicht mehr einrichten, bin hier dringend notwendig. Grüß! Otti und ſag' ihr, ich würde morgen alles nachholen. Wiederſehen.. werde eben ab⸗ gerufen.“ Knack.. aus. Irmgard legte den Hörer zurück. Ihre Lippen waren feſt zuſammengepreßt.. So ging das nun ſchon ſeit Wochen. War es wirklich nur die Arbeit, die den Profeſſor in der Stadt feſthielt? War er nicht anders geworden in der letzten Zeit? Ja, er war anders geworden. Aber es war eine ſo leiſe-Wandlung, daß niemand, der nicht genau auf den Mann achtete, der ja auch ſchon früher nur wie ein Schatten durch ſein Haus gegangen war, ſie bemerkt hätte. Weder das Perſonal noch die Kinder. Alle waren daran gewöhnt, daß der Vielbeſchäftigte die Zeiten der gemeinſamen Mahlzeiten oder der Ruhe ſelten einhalten konnte, daß er kurz vor Tiſch abtelephonierte oder mitten beim Eſſen fortgerufen wurde. Es war auch ſchon mehrmals vorgekommen, daß er die Nacht in der Klinit oder in der Stadtwohnung verbracht hatte, aber in all den fünf Jahren, die Irmgard nun ſchon in ſeinem Hauſe lebte, war es noch niemals geſchehen, daß er Tage und Nächte fernblieb und ſie nur telephoniſch auf dem Laufenden hielt. 5 vorſammelſtelle. Es wird in den nächſten Tagen abgeholt.] erſchwerten V Sie feiern den Rückzug Groteskes Bild plutokratiſcher Verblendung. Berlin, 23. Mai. In wilder Flucht ſtrebt das engliſche Expeditionskorps zur Kanalküſte, um wenigſtens das nackte Leben zu retten. Ihm iſt das Singen vergangen. Dafür klingt der übereilt frivole Song„Wir wollen uͤnſere Wä⸗ ſche auf der Siegfriedlinie aufhängen“ jetzt in Londons Vergnügungsſtätten. Es ſind die Daheimgebliebenen, die gar keine Anſtakten verſuchten, den Weſtwall zu beſichtigen. te „Newyork Times“ berichtet, ſind Kabaretts, Hotelbars und Kneipen allabendlich zum Berſten voll mit feiernden Sol⸗ daten und Amüſierfünglingen, die zu Kriegsliedern fleißig tanzen. Der amerikaniſche Korreſpondent findet das„höchſt unangebracht“ und meint, die engliſche Bevölkerung habe anſcheinend den Ernſt der Lage noch gar nicht erfaßt. Das Bild in den Londoner Vergnügungsgaſtſtätten zeuge von einer unglaublichen Verblendung und Anmaßung. Wir können dem nur zuſtimmen. Von der Hochburg der. haben wir allerdings nichts anderes er⸗ wartet. Falſch kalkuliert f Berlin, 24. Mai Ebenſd ſchadenfroh wie befriedigt be⸗ richtete noch in den vergangenen Tagen die Londoner Preſſe von den ſpontan erfolgten Meldungen der gegen deutſche Fallſchirmjäger eingeſetzten Freiwilligen. Warum dieſe Meldungen o„ſpontan“ und ſo„freiwillig“ erfolgten, geht jetzt aus der Tatſache hervor, daß es der parlamentariſche Unterſtaatsſekretär im Kriegsminiſterium, Sir Edwar Grigg, für dringend notwendig hielt, einen Gesetzentwurf vorzulegen, nach dem die Mitglieder des Freiwilligenkorps für die Verteidigung gegen Fallſchirmſäger vom Hee⸗ resdienſtenicht befreit ſind. Die Geſetzesvorlage ſei, ſo hieß es in der Begründung, dringend, denn es ſei von großem Intereſſe, daß die Bildung dieſes Freiwilligen⸗ korps die Entwicklung der Kriegsführung in keiner Weiſe hemmt. Man kann ſich ausmalen, daß die ſogen. Freiwilligen jetzt große Augen und lange Geſichter machen, denn es iſt natürlich ein Unterſchied, ob man von der Dachlucke aus nach deutſchen Fallſchirmjägern ſpäht, oder im Gefecht deutſchen Truppen gegenüberſteht und das unfreiwillig. Dr. Ley bei den Frontarbeitern Weitgehende Fürſorge auch bei Kriegsaufgaben. Im Weſten, 23. Moi. Nach der Arbeitstagung mit den Gauobmännern der DA aus den weſtlichen„Gauen des Reiches hat ſich Reichsleiter Dr. Ley wieder zu verſchiede⸗ nen Gruppen ſener Frontarbeiter begeben, die im neu be⸗ ſetzten Gebiet im Weſten unmittelbar hinter der kämpfen⸗ den Truppe Einſatz gefunden haben. Die DA die von Anfang an, nunmehr alſo ſeit über zwei Jahren eine umfaſſende Betreuung der Frontarbei⸗ ker durchführte und ſowohl ihre Gemeinſchaftslager als auch ihre Verſorgung auf den Bauſtellen in engſter Zu⸗ ſammenarbeit mit Generalinſpekteur Dr. Todt ſicherſtellte, hat ſich auf Anweiſung Dr. Leys auch jetzt ſofort auf die neuen Aufgaben der Frontarbeiter eingeſtellt und gewähr⸗ leiſtet ihnen auch bei ihrem neuen Einſatz eine umfſaſſende Fürſorge Die hierfür erforderlichen Maßnahmen hat Dr. Ley nach einer persönlichen Beſprechung mit Reichsminiſter Dr. Todt jetzt an Ort und Stelle in die Wege geleitet. Ueberall, wo die Frontarbeiter bei der Wiederherſtellung von Brücken und Straßen, bei Wiederaufräumungsarbeiten und bei der etwaigen Beſeitigung von Straßenſperren wichtige Verwendung finden, ſteht ihnen der weit ver⸗ zweigte Betreuungsapparat der DAß zur Seite. Dr. Ley konnte ſich in dieſen Tagen davon überzeugen, daß der von ihm für dieſe Aufgabe vorgeſehene und beim Bau des Weſtwalls bewährte DAF ⸗Einſatz auch hier reibungslos funktioniert. Berlin, 24. Mai. Durch Verordnung des Miniſterrates für die Reichsverteidigung vom 14. Reichsluftſchutzbund die Rechtsform einer Körperſchaft des öffentlichen Rechts erhalten. Dieſe Umwandlung ſtellt gleich⸗ zeitig eine Anerkennung der mühevollen und erfolgreichen Aufbauarbeit des Reichsluftſchutzbundes an der inneren Front der Landesverteidigung dar. Der Reichsluftſchutzbund erhält dadurch die Grundlage, die ihn noch mehr als bisher in die Lage verſetzt, die ihm im Rahmen der Luftverteidi⸗ gung zugewieſenen Aufgaben auch unter den im Kriege erhältniſſen zu löſen und durchzuführen. Was die beiden Madchen, der Chauffeur und zum Tel auch die Kinder als etwas Selbſtverſtändliches hinnahmen, darüber machte ſich Irmgard Gedanken. Sie ſah mit anderen Augen, ſpürte mit wacheren, mißtrauiſcheren Sinnen den Gründen nach, die dieſen Wandel verurſacht haben könnten. In den wenigen Stunden, die Grothe in Saſſenhofen während der vergangenen Wochen anweſend geweſen war, hatte ſie ihn aufmerkſamer beobachtet denn je. Aus dem ernſten, oft recht überanſtrengten Geſicht war der Zug von Verlaſſenheit und Trauer gewichen, der es oft überſchattet hatte, wenn Grothe ſich allein glaubte. Als hätte er jahrelang eine Maske getragen und hätte ſie nun endlich abgelegt, ſo ſchaute Irmgard jetzt in ein Antlitz, das ihr fremd war und zugleich vertraut. Vertraut, weil es das Antlitz ſeiner früheren, glücklicheren Jahre war. N i Irmgard Stiehler war eine Frau und beſaß den feinen Inſtinkt der Frau, die ſchon lange wußte, daß ſie Hans Grothe liebte. Sie war nicht mehr ſo jung und unerfahren, um nicht zu ahnen, daß ſolche Wandlung eines reifen Mannes nicht von ungefähr kam, daß ein Erleben dahinterſtehen mußte, ein Umbruch und Aufbruch lang verhaltener Kräfte. Und doch war dieſes alles nicht deutlich ſichtbar. Man konnte es nur mit ganz feinen Sinnen fühlen und äbtaſten. Man ſpürte es an der ſtrafferen Haltung der Schultern, an dem zärtlichen Glanz der Augen des Mannes, die plötzlich, mitten in einem Wort, aufleuchteten und in eine unbekannte Ferne glitten. Was dachte er in dieſen kurzen Sekunden? „Es war quälend, es nicht zu wiſſen, ihm nicht in dieſe unbekannte Ferne folgen zu können, an deren Ende vielleicht eine Frau ſtand, eine Fremde, die Irmgard nicht kannte, und an die ſie doch ſchon trotz aller Abwehr und Verneinung glaubte.. 8 Nur Liebe war fähig, ſo zu verzaubern, und daß der Mann, den ſie liebte, wie ein Verzauberter umherging, das konnten nur Augen ſehen, die Mühe hatten, die eigene Liebe zu nerbergen. 8 Aus Baden und den Nachbargauen umſtürzen dem Gundelsheim.(Von Grabſtein verletzt.) Das Töchterchen des Gaſtwirts Haſſelberger würde auf dem Friedhof beim Blumengießen durch einen umſtürzenden Grabſtein ſchwer verletzt. Es erlitt einen kom⸗ plizierten Oberſchenkelbruch. Gundelsheim.(Hütet die Kinder!) Zwei Kin⸗ der hieſiger Einwohner kamen ſchwer zu Schaden. Das Kind des Bankbeamten Hog ſtürzte beim Reiten aus dem Sattel und wurde mit einem Schädelbruch vom Platze getragen, das des Einwohners Schrank fiel von einer Leiter und trug gleich⸗ falls einen Schädelbruch davon. () Pforzheim.(Kinderwagen fuhr in die 1 90 Zwei etwa ſechsjährige Kinder aus Brötzingen ſchoben au der Enzſeite einen Kinderwagen mit einem etwa ſechs Wocheſt alten Kind. Plötzlich fuhren ſie mit dem Wagen die ſteile Böſchung zur Enz hinunter und in dieſe hinein. Nur dem entſchloſſenen Dazwiſchentreten eines Mannes, der kurz ent⸗ ſchloſſen ins Waſſer ſprang und das kleine Kind aus dem Wagen nahm, während dieſer von einem Soldaten aus der Enz herausgezogen wurde, war die Rettung des Kindes zu danken. () Baden⸗Baden.(Mit Vollgas auf den Geh⸗ weg.) Die Fahrerin eines Perſonenkraftwagens wollte beim Reiherbrunnen noch vor einer talwärtsfahrenden Straßenbahn die Gleiſe überqueren. Da die Gefahr eines Zuſammenpralls mit der Straßenbahn beſtand, gab die Fahrerin Vollgas, fuhr auf den Gehweg und überrannte dabei den aus Karls⸗ ruhe ſtammenden 42 jährigen Kaufmann Dröſcher, Vater voft vier Kindern, der einen ſchweren doppelten linksſeitigen Un⸗ terſchenkelbruch erlitt. O Sckluchſee.(Selbſtmord im Schluchſee.) Eln auf dem S 5 Die Schulferlen in Baden. Die Sommerferien in Baden beginnen in dieſem Jahre für alle Schulen am Montag, 15. Juli, und dauern bis einſchließlich Sonntag, 1. September, umfaſſen alſo 49 Tage. In den Landgemeinden werden die Ferien nach dem Stand der Erntearbeiten feſtgelegt. General von Xylander geſtorben. München, 23. Mai. General der Infanterie a. D. Oskar Ritter von Kylander iſt im 84. Lebensjahr nach kurzem Leiden geſtorben. Im Weltkrieg führte General von Ry⸗ lander das J. Bayeriſche Armeekorps in zahlreichen Schlach⸗ ten und Gefechten von Sieg zu Sieg. Für ſeine hervor⸗ ragenden Leiſtungen wurde der Heerführer mit dem Mi⸗ litär⸗Max⸗Joſeph⸗Orden und dem Pour le merite ausge⸗ zeichnet. „e Beim Stockſprengen tödlich verunglückt. Als der 59 Jahre alte Kaſpar Schröppel in Nördlingen in Walde allein mit dem Sprengen von Baumſtöcken beſchäftigt war und eine Sprengladung nicht losgehen wollte, ſah er an dem Stock nach. Im gleichen Augenblick entzündete ſich die La⸗ dung. Durch die Wucht der abgeſprengten Holzſtücke wurde Schröppel ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. a Im Futterſilo durch Gaſe erſtickt. Beim Ranhart⸗ bauern Feicht in Feſtenbach bei Gmund am Tegernſee er eignete ſich im Futterſilo ein ſchweres Unglück. Die Bäu⸗ exin erſtickte durch Gaſe im Silo, während drei weiters Menſchenleben ſtark gefährdet waren. Die Bäuerin ſtieg in das Silo, während die Magd abladen ſollte. Da ſich im Futterbehälter ſchon Gaſe befanden. fiel die Bäuerin, die noch Hilferufe ausſtoßen konnte, in Ohnmacht. Das gleiche Schickfal ereilte die Magd, als ſie der Ohnmächtigen zu Hin kommen wollte. Auf deren Hilferufe eilten der Bauer un ein weiterer Mans zur Unglücksſtätte, ohne jedoch helfen zu können, Auch ſie wurden durch die ſtarke Gasentwicklung von ihrem Vorhaben abgehalten. Als weitere Perſonen N war die im 39. Lebensjahr ſtehende Bäuerin ereits tot. Hatte Irmgard immer wieder verſucht, dieſe Gedanken abzuſchütteln, hatte ſie krampfhaft nach anderen Gründen geſucht, heute wußte ſie es zum erſten Male mit aller Gee wißheit, daß in Hans Grothes Leben eine Frau getreter⸗ war, und daß er ſein Herz für ſie aufgetan hatte. Auf dem kurzen Weg vom Arbeitszimmer zur Terraſſe hatte ſie dieſe Gewißheit plötzlich überſtürzt, mit einer Klar⸗ heit und Unabänderlichkeit, daß ihr der Atem eng wurde uno ihr das Blut vom Herzen ſtrömte. Im gleichen Augenblick aber wallte es wieder zurück, und eine ſo wilde, inſtinktive Abneigung gegen jene Unbekannte, die ſie bereits ſpürte, ob⸗ wohl ſie noch nichts wirklich Greifbares von ihr wußte, ſchüttelte ſie, daß ſie ſich an der ſteinernen Brüſtung feſt⸗ halten mußte, weil der Boden unter ihren Füßen ſchwankte. Hinten im Garten, auf dem ſonnenwarmen Raſen lachten und tummelten ſich die Mädchen in dem großen Viereck des Schwimmbaſſins. Sie hatten alle ihre Bade⸗ anzüge mitgebracht. Nun jagten ſie einander, ſpritzten mit Armen und Beinen ſprudelnde Waſſerkaskaden in die Luft, was nicht ohne Lärm und Geſchrei abging. 5 Irmgard, die nicht mehr die Ruhe hatte, ihre Stickerei wieder aufzunehmen, preßte die Hände gegen die Schläfen. Sie fühlte ſich mit einem Male ſehr matt und elend. Lieber Gott, warum ſchrien die Kinder ſo abſcheulich? Natürlich war Otti wieder die Wildeſte und Lauteſte. Anna, das Hausmädchen, die auch die Küche unter ſich hatte, kam auf die Terraſſe heraus und fragte, ob ſie die Schüſſeln mit dem Kartoffelſalat ſchon anrichten ſollte. „Ja nein d das heißt. Wieder legte ſich Irm⸗ gards Hand über Stirn und Augen. Sie konnte jetzt unmög⸗ lich an Kartoffelſalat und belegte Brötchen denken. Anna ſchaute ſie verwundert und ein wenig beſorgt an. „Fehlt Ihnen etwas, gnädiges Fräulein? Sie ſehen ſo blaß aus?“ 8 „Ach.. nur Kopfſchmerzen, nichts weiter. Warten Sie noch eine halbe Stunde, Anna, ich komme ſelbſt in die Küche.“ (Fartſekung falat; —8— —*— 2———— 9 So üppig der gohlfühlt, fü ſo be⸗ iſt. a ne Be erbieten, und ſo finden wir den genau ſo häufig, wie an den zu friſten vermag. Nur wächſt er hier langſam Beit iſt mit dem Binſter im allge 27 4 3 verk zu beſcheiden geraten, al t wirken könnten. Aber wie wenn etwas kümmerlich behandelten S erghaf⸗ z ſie recht hchen lang an ihn eine e. Wie kleine Kleckſe ſind ten über das grüne Gezwei Tupfer mehr und mehr, de Gold und ſtrahlt nun wei lem Schmuck der v umſummten Ginſterblüter So eine Bere aukelten und von Bienen hört; ſchönſten ärmlichen Landſchaft plötz⸗ 8 der Bauer, der das wu⸗ das Jahr über nur als Unkraut anſieht, 3 zum Feueranmachen und zur Herſtellung eignet, hat ſeine helle Freude, wenn der chernde das ſich a von Stallbeſen Ginſter blüht. * — Keine Schwierigkeiten für Eintritt in die Landlehre. Einige Arbeitsämter hatten Bedenken erhoben gegen den Stellenwechſel Jugendlicher, die bisher in einem Arbeitsver⸗ hältnis in der Landwirtſchaft ſtanden und die Abſicht haben, ein Lehrperhältnis in einem geeigneten landwirtſchaftlichen Betrieb einzugehen. Wie der Reichsarbeitsminiſter hierzu feſtſtellt, iſt die Einſtellung ins Lehrverhältnis im Intereſſe einer ordnungsgemäßen Berufsausbildung gegenüber dem Arbeitsverhältnis bevorzugt zu fördern. Der Miniſter bittet daher, den Stellenwechſel Jugendlicher, die in einem Arbeits⸗ verhältnis in der Landwirtſchaft ſtehen, in den Fällen zuzu⸗ ſtimmen, in denen der Abſchluß eines landwirtſchaftlichen Lehr⸗ verhältniſſes vorliegt oder beabſichtigt iſt. ie Knochenbeilgge beim Fleiſchkauf. Beim Verkauf von Fleiſch iſt auf Verlangen des Käufers eine Knochenbei⸗ lage hinzuzufügen, die geſondert zu wiegen und zu berechnen iſt. Vieſe Beilage darf bei Schweinefleiſch 20 Prozent, bei Rindfleiſch 25 Prozent und bei Kalbfleiſch 30 Prozent der abzugebenden Fleiſchmenge nicht überſteigen. Hammelfleiſch iſt nur mit eingewachſenem Knochen abzugeben. Wieder Fettkäſe Folge der günſtigen Entwicklung der Milcherzeugung. Die günſtige Entwicklung der Milcherzeugung macht es möglich, den Fettgehalt beſtimmter Käſeſorten, der bei 1 671 Kriegsbeginn im Intereſſe der Fetterſparnis geſenkt worden war, für die Sommermonate wieder zu erhöhen. Die Haupr⸗ vereinigung der deutſchen Milch⸗ und Fettwirtſchaft hat angeordnet, daß beſtimmte Käſeſorten, wie z. B. Tilſiter⸗, Edamer⸗, Goudakäſe uſw. jetzt wieder als Vollfettkäſe hergeſtellt werden dürfen. Der Fettgehalt dieſer Käſe war im September 1939 auf höchſtens 20 v. H. feſtgeſetzt worden. Er darf nach der neuen Anordnung 45 v. H. in der Trok⸗ kenmaſſe nicht überſchreiten. Die Herſtellung dieſer Voll⸗ fettkäſe muß ſich mengenmäßig im Rahmen der feſtgeſetz⸗ ten Kontingente halten. Die Erhöhung des Fettgehaltes be⸗ wirkt eine größere Haltbarkeit, die vor allem während der Sommermonate erwünſcht iſt. Die günſtige⸗Entwicklung der Milch⸗ und Käſeerzeugung gibt ferner trotz der vor einigen Wochen erfolgten Erhöhung der Käſeration die Möglichkeit, erhebliche Käſevorräte anzulegen, die im Winter dem Ver⸗ brauch zugeführt werden ſollen, wenn die Milcherzeugnug aus jahreszeitlichen Gründen nachläßt. Gedenktage 2 4. Mai. 1543 Der Aſtronom Nikolaus Kopernikus in Frauenburg geſtorben. 1699 Der preußiſche Reitergeneral Hans Joachim v. Zieten auf Wuſtrau geboren. 1848 Die Dichterin Annette v. Droſte⸗Hülshoff auf Schloß Meersburg am Bodenſee geſtorben. 1872 Der Geſchichtsmaler Juilius Ritter Schnorr v. Carols⸗ i feld in Dresden geſtorben. 1900 Reichsminiſter Dr. Hans Frank in München geboren. Sonnenaufgang 3.51 Sonnenuntergang 2003 — Wer will Oberkom⸗ r Kriegsme +— narine für ht. Die vird von heute ſind an die nſtellungsab⸗ ie Einſtellung, jeder Wehr⸗ sweſens in Wenn ein Kind erwartet wird. Die Sonderzuteilungen für werdende und ſtillende Mütter und Säuglinge— Ernährung und Bekleidung ausreichend ſichergeſtellt NSK. Im Rahmen der Bewirtſchaftung von Nahrungs⸗ mitteln und Verbrauchsgütern ſind für werdende und ſtil⸗ lende Mütter, Wöchnerinnen und Säuglinge Sonderrege⸗ lungen getroffen worden. Dieſe gewähren beſondere Zutei⸗ lungen an Nahrungsmitteln und Bekleidung für Mutter und Kind, zuſätzlich zu den übrigen Lebensmittelkarten und zur Kleiderkarte. Der nationalſozigliſtiſche Staat bringt damit zum Aus k, daß ihm die Fürſorge für die Mütter und für d)en Nachwuchs auch in Kriegszeiten unter den erſchwerten i 2 geſunden und i vertigen Nachwuchſes zu gewährleiſten. Zunächſt die Frage der Lebensmittel: Sobald feſt⸗ geſtellt iſt daß eine Frau ein Kind erwartet, ſtehen ihr Zu⸗ lagen an Nahrungsmitteln zu, und zwar täglich ¼ Liter Vollmilch und 150 Gramm Nährmittel(Graupen Grütze, Grieß, Sago oder ſonſtige Nährmittel). Dieſe Zulagen gel⸗ ten für werdende Mütter, nach der Entbindung werden ſie och f Wochen gegeben. Wenn die Mutter illt, werden die Zulagen für die geſamte Zeit des Stillens gegeben. Die Berechtigungsſcheine oder Karten für den Bezug dieſer zuſätzlichen Lebensmittel wer⸗ den von der Kartenſtelle bezw. dem Ernährungsamt gegen Vorlage einer ärztlichen Beſcheinigung ausgegeben. Es ge⸗ nügt auch die Beſcheinigung einer Hebamme. Dagegen kom⸗ men für dieſe Zulagen Beſcheinigungen von Heilpraktikern nicht in Frage. In einigen Bezirken erfolgt die Ausgabe der Milchkarten und der Nährmittelberechtigungsſcheine 155 werdende Mütter und Wöchnerinnen durch Vermittlung der Hilfsſtellen„Mutter und Kind“ der NSV. Dies iſt eine we⸗ ſentliche Erleichterung für die hilfsbedürftigen Mütter und nimmt ihnen Wege zu den Dienſtſtellen ab. An dem Verfah⸗ ren und den Vorausſetzungen für die Bewilligung der Zu⸗ lagen(Beſcheinigung des Arztes oder einer Hebamme) wird hierdurch nichts geändert. Nochmals: An Stelle der Beſcheinigung eines Arztes genügt die Beſcheinigung einer Hebamme; die Beſchrän⸗ kung der Milchzulage und der Nährmittelzulage auf ſechs Wochen gilt nur für Wöchnerinnen, während werdende Mütter von dem Zeitpunkt der Feſtſtellung ihrer Schwan⸗ gerſchaft ab, ſtillende Mütter für die geſamte Zeit des Stil⸗ 2 die zuſätzlichen Milch⸗ und Nährmittelmengen erhalten önnen. Nun zum Kinde ſelbſt. Wenn der Säugling das Licht der Welt erblickt hat, erhält er eine wirklich ausrei⸗ chende und gute Ernährung. Das neugeborene Kind erhält Karten, die im Monat zum Bezu Pen Nahrungsmit⸗ tel berechtigen, die vor allem auch der Ernährung der ſtil⸗ lenden Mutter zugutekommen ſollen: 375 Gramm Butter, weiter 125 Gramm Butter oder Margarine(kann ausge⸗ tauſcht werden), 250 Gramm Käſe oder 500 Gramm Quarg (kann gewählt werden), 125 Gramm Kunſthonig, 62,5 Gramm Kakaopulver. Die Brotkarte für Säuglinge ſieht für einen Monat 4400 Gramm vor. Davon ſind 2000 Gramm Brot austauſchbar gegen viermal 375 Gramm Mehl. Außerdem werden 500 Gramm Kindernährmittel gegeben. Für Kinder bis zu 18 Monaten kann man neben dieſen Mengen an Stelle von 500 Gramm Brot wöchentlich weitere 375 Gramm Kindermehle uſw. beziehen. Dazu iſt ein beſon⸗ derer Berechtigungsſchein notwendig, den das Ernährungs⸗ amt oder die Kartenſtelle gegen einen amtlichen Nachweis des Lebensalters(Geburtsſchein) ausſtellt. Die Fleiſchration für einen Säugling beträgt 1000 Gramm im Monat. Für zwei Sonderabſchnitte ind Sonderzuteilungen vorgeſehen, die je nach der allgemeinen Verſorgungslage erfolgen kön⸗ nen und dann aufgerufen werden. Milch erhält der Säug⸗ ling 2 Liter ſe Tag. Ferner können ebenfalls auf Berech⸗ tigungsſchein an Stelle von ½ Liter Vollmilch täglich die bekannten Kindermilchkarten bezogen werden. Die übrigen Nahrungsmittel, wie Zucker, Marmelade, Eier, Nährmittel uſw., erhalten auch Säuglinge in gleicher Menge wie Nor⸗ malverbraucher. Dies iſt beſonders für kinderreiche Fami⸗ lien günſtig. Auch mit Spinnſtoffen werden Mutter und Kind zuſätzlich verſorgt. Ohne Anrechnung auf die Punkte ihrer Kleiderkarte erhält die werdende Mutter gegen Bezugſchein näherrückt 5 gegen 1 gegeben wer 8 1 er⸗ nde Müt herden brauch en gilt) er seitig vor der äugling anzieht o f erſte Kind ausgeſtell und Bef te kann n, was ie Kar te enthält für d 1 Im Rahmen * 1 beſitzt, ihre 1 5 noch beſitzt oder von Freunden bes aus erwünſcht, daß eine Familie, il rd, ihren verfügbaren Beſtand an 9 ſieht, was vielleicht für den zu erwartenden genäht werden kann. Wi 11 hier die im Kleider⸗ und 2 8 ſerve in Anſpruch nehmen. ß vom vorherg partet durch⸗ 15 der Falle n So! * olle karte ge 0 Vom dkitten Kind an ſind dann wieder 60 Punkte ver⸗ fügbar, die im allgemeinen eine beſſere Verſorgung ermög' lichen d zum Bekl Da rechtz ten ſind. wird daß auf die 85 Ja ind gl 5 0 kommt und i hr noch verſtärkt. Es kann als g. daß nach Vollendung des en. Lebens- jahres das Kind die Kleinkinderkarte erhält. Falls für den ügling Bettwäſche benötigt wird, iſt dieſe gegen einen Bezugſchein zu beziehen. Natürlich muß in dieſem Fall Be⸗ darf vorliegen, und auch hier muß die Wäſche der Familie eingeſetzt werden. Man kann auch eventuell aus Je fü große Betten ſolche für Kinderbetten anfertigen. Es iſt er⸗ wünſcht daß auch in dieſer Hinſicht in den Familien Selbſt⸗ hilfe ſtattfindet. Kinderbetten und Kinderwagen werden nicht bewirtſchaf⸗ tet. Es iſt denkbar, daß auf Grund der den Behörden he⸗ kannten Geburtenziffern auch hier Maßnahmen ergriffen werden, damit die Ware wirklich dort hinfließt, wo ſie he⸗ nötigt wird. Auch ſonſt wird die Geburten bewegung ſo be⸗ obachtet, daß rechtzeitig entſprechende Verbrauchsgüter ber⸗ fügbar ſind. Daß Seife für Säuglinge(Toilettenſeife) gegeben wird, ebenſo Seifenpulver, iſt ſelbſtverſtändlich, ferner wer den bei Hausentbindungen verſtärkte Seifenzulagen ge währt. Werner Scheunemann. Fernſprechverkehr bei Flſegeralarm In verſchiedenen Städten ſind bei Fliegeralarm von der Bevölkerung zahlreiche fernmündliche Anfragen an die Po⸗ lizeidienſtſtellen gerichtet worden. Dieſe Anfragen blockieen die Hauptanſchlüſſe der Polizef gerade in dem Augenblſt wo ſie für Führungsaufgaben im Luftſchutz dringend hz nötigt werden, und exſchweren dadurch die Weitergabe boch Anordnungen der Luftſchutzleitung. Aus dieſem Grunde haben alle fernmündlichen Anfragen zu unterbleiben. Sie ſind zudem zwecklos und können nicht beantwortet derdeß, Bei dieſer Gelegenheit wird die Bevölkerung ernennt darauf hingewieſen, daß während und unmittelbar nach einem etwaigen Luftangriff auch Meldungen über einge⸗ tretene Schöden nicht ſelbſtändig durch Fernſprecher an die Luftſchutzreviere gegeben werden dürfen. Alle Wahrneh⸗ mungen ſind vielmehr den eingeſetzten Polizeibeamten oder den Luftſchutzwarten zu melden, die für die Weitergabe ſorgen werden genommen 2 Mannheimer Ferkelmarkt vom 23. Mai. Notierungen Ferkel bis ſechs Wochen 22—24, über ſechs Wochen 240 Läufer 45—60 Mark. Männheimer Getreidegroßmarkt vom 23. Mai. Notie⸗ rungen für alle Getreideſorten unverändert. Weizen⸗ und Roggenfuttermehl geſtrichen. Weizen vollkleie, Preisgebiet Baden W'᷑16 11.20, W'᷑el7 11.25, W' 20 11.50, Preisgeb Saarpfalz W' 19 11.40, W' 20 11.50, W' 21 11.60. Ausgleicß plus 30 Pfennig. Roggenvollkleie für Preisgebiet Baden 15 10.65, R 18 10.95, R 19 11 Preisgebiet Saarpfalz RB 10.90, R 19 11, R 20 11.10. 85— FFF A. Eierverſorgung. Auf die zur Zeit gültige Reichseierkarte werden in der Zeit bis zum 2. Juni 1940 auf Abſchnitt o 3 Eier für jeden Verſorgungsberechtigten ausgegeben. B. flulrüf von Jullormüelchelmen. Auf den Abſchnitt 7 der Futtermittel⸗ ſcheine für nichtlandwirtſchaſtliche Pferde⸗ halter kommen für den Monat Juni 1940 zur Verteilung: je Pferd bis zu 210 kg Pferdefutter. Abſchnitt 7 der Juttermittelſcheine für Pferde wird hiermit aufgerufen. Die Futtermittelſcheine ſind alsbald zwecks Abtrennung des Abſchnitts 7 den ſeit⸗ herigen Futtermittellieferanten einzureichen. Oer Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. B Städt. Ernährungsamt Mannheim. werden schnellstens angefertigt! Druckarbeiten de Dradteref des Meder Bote Bruteier werden noch angenommen, Weſch, Erschütternd ist der Konflikt im Herzen des Mannes! Eręreifend das stille Opfer einer liebenden Frau! Heroisch der Verzicht auf die ersehnte Liebe Magda Schneider Anneliese Uhli Viktor Staal Ab heute bis Montag je 8.30 Uhr Sonntags 5 Uhr keine Vorstellung. Sonntag vormittag 11 Uhr Sondervorführung: Der siegrelche Vormarsch in Belgien, Lunemburg und Rolland. Eintritt: Erwachsene 30 Pig. Kinder 20 Pig. Sonntag 2 Uhr für die Jugend: Narren im Schnee. PALASI Gur letzten Brut) Klappenheimerskr. 103 (jach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in dg — Wo gehen wir am ountag und Montag hin! Nach Ilvesheim auf den Feſtplatz! Dort iſt Eckart's modernes Kinder⸗ Spo faruſſell und Pracht⸗Schiffſchaukel aufgeſtell ab 13 Uhr bis Eintreten der Dunkelheit. Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Seckenheim. 5 Sämtliche Betriebsführer, die polniſche Arbeſts⸗ kräfte beſchäftigen, müſſen heute Freitag Abend in „Pfälzer Hof“ erſcheinen. Oer Orts bauernführer Berſammlungs⸗Kalender i 5* Turnverein 98. Die Turnſtunde der Schülerinnen findet wiede jeden Mittwoch 18.30 Uhr ſtatt. Taglohn-Bettel 5 Druckerei des„Nectar-Bote Seeder — 3 0,