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Führerhauplquarkier, 27. Mai. Das Oberkom⸗ mando der Wehrmacht gibt bekannt: In Flandern und im Arkois haben unſere Truppen ihre Angriffe fortgesetzt und die eingeſchloſſenen feindlichen Ar⸗ meen weiter zuſammengedrängt. Beſonders. nördlich Menin gelang ein kiefer Einbruch in die feindliche Front bis dicht vor pern. Wie an den Vortagen griffen ſtarke Einheiten der Luftwaffe in die Kampfhandlung im Weſten ein und er ⸗ leichterten das Vorwärtskommen des Heeres. Der Schwer⸗ punkt der Angriffe lag mit ſtärkſter Wirkung über dem Raum der eingeſchloſſenen feindlichen Armeen. Die nordoſtwärts Lens angreifenden deutſchen Trup⸗ pen wieſen Gegenangriffe franzöſiſcher Kolonialtruppen mit blutigen Verluſten für den Feind ab. Wie bereits durch Sondermeldung bekanntgegeben, fiel Calais, das hinker der Front umſchloſſen war, nach har⸗ tem Kampf in unſere Hand. Bei Boulogne ſchoß der Oberleutnant in einem Panzerregimenf von Jaworfki mit ſeinem Panzerkampf⸗ wagen im Feuer mehrerer feindlicher Kriegsſchiſfe einen feindlichen Jerſtörer in Brand. Gegen den Verſuch der Eng⸗ länder, Teile ihrer eingeſchloſſenen Truppen in den Kanal nach England zu retten, griff die Luftwaffe erneut die noch in Feindeshand verbliebenen Häfen an der belgiſch⸗franzö⸗ ſiſchen Kanalküſte an. In Dünkir chen gingen die Hafen⸗ anlagen in Flammen auf. 5 An der Züdfronk keine beſonderen Ereigniſſe. In den Kämpfen der letzten Tage ſüdlich Sedan ſchoß der Leutnant in der Panzerabwehrkompanie eines Infunkerie⸗ Regimentes Müller fünf von elf ſchweren feindlichen Pan⸗ zern ab und beſchädigte die übrigen ſo ſchwer, daß ihr An⸗ griff zuſammenbrach. Angriffe der Lufkwaffe richteten ſich auch gegen die Flugplätze in der Gegend von Paris, Verkehrsanlagen ſüdlich von Reims und gegen feindliche Truppenbewegun⸗ gen. Allein auf einem Flugplatz fielen 20 feindliche Flug⸗ zeuge der Vernichtung anheim. Die Verluſte des Gegners bekrugen geſtern 73 Flug⸗ zeuge, davon wurden 32 in Luftkämpfen, 15 durch Ilak⸗ artillerie abgeſchoſſen, der Reſt am Boden vernichtek. 15 eigene Flugzeuge werden vermißt. Im Kampfraum um Narvik wurden auch geſtern wieder Gebirgsjäger durch Fallſchirmabſprünge abgeſetzt. Nachdem bereits am 24. 5. ein feindlicher Flugzeugträger im Ofok-Jjord bei Narvik einen ſchweren Bombentreffer erhalten hatte, wurde dieſes Schiff, wie bereits durch Son⸗ dermeldung bekanntgegeben, am 25. 5. vor Harſtad erneut durch drei Bomben, darunker eine Bombe ſchwerſten Kali⸗ bers, getroffen und zum Sinken gebracht. Es gelang ferner, ein Handelsſchiff von 8000 Tonnen durch Bombenkreffer zu verſenken und außerdem ein großes Kriegsſchiff und zwei reuzer ſowie einen Transporker von 18 000 Tonnen mit chweren Bomben unter Brand und Exploſionserſcheinun⸗ gen zu kreffen. Auf dem lugplatz Barduvos ſind mehrere Ilugzeuge am Boden zerſtört worden.. 8 Der Feind ſetzte in der Nacht zum 27. 5. ſeine planloſen Luftangriffe gegen nichtmilitäriſche Ziele in Weſt⸗ deutſchland fort, ohne hierbei größeren Schaden anzurich⸗ ken. Erſolge deutſcher Schnellboote Zerſtörer und U-Boot vernichtet. Berlin, 27. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: 925 Bei einem Vorſtoß 69 ee den noch in feindlicher Hand befindlichen Kanalhafen Oſtende gelang es einem unſerer Schnellboote einen britiſchen Zerſtörer durch Torpedo zu vernichten. Außerdem vernichteten unſere Schnellbooke vor Den Helder vin feindliches U-Boot. Als die deutſche Wehrmacht am 10. Mai den ge⸗ planten Einbruch der Weſtmächte in das weſtdeutſche In⸗ duſtriegebiet mit einem kraftvollen Gegenſtoß beantwortete, gefiel man ſich in Paris und London in hochmütiger Selbſt⸗ ſicherheit, und ſelbſt in den letzten Tagen noch glaubten die militäriſchen„Sachverſtändigen“ der plutokratiſchen Preſſe ihren Leſern verſichern zu können, daß die Entſcheidung noch in weiter Ferne läge und die Gegenmaßnahmen des Generals Weygand noch manches gründlich ändern wür⸗ den. Dieſes Bild ändert ſich tatſächlich in einem geradezu überwältigenden Tempo allerdings nicht zu Gunſten der Gegner. Weder hat Weygand eine zweite Offenſiv⸗Armee von der gleichen Bewaffnung aus dem Boden ſtampfen können, die derjenigen qualttativ entſprechen würde, die ſich im eingeſchloſſenen Raum von Franzöſiſch⸗ und Bel⸗ giſch⸗Flandern befindet, noch haben die umzingelten Heeres⸗ maſſen mit ihren von Weygand angeordneten Ausbruchs⸗ verſuchen aus dem Einkreiſungskeſſel irgendwelchen Erfolg gehabt. Im Gegenteil. Der konzentrische Angriff der deut⸗ ſchen Truppen wird gegen hartnäckigſten Widerſtand plan⸗ mäßig fortgeſetzt. Unter dem verſtärkten Druck der deatſchen Truppen wird der Feind in ſeinem Kampfraum immer weiter zurückgedrängt. Beſonders bemerkenswert iſt der tiefe Einbruch in die feindliche Front bei pern. Auch an der Südſeite des großen Keſſels kam es wieder zu ſchweren Kämpfen. Die verzweifelten. Angriffe marokkaniſcher 9 5 pen gegen unſere Truppen bei dem aus dem Weltkrieg be⸗ kannten Induſtrieort Lens brachen blutig zuſammen. raſtlos fortgeſetzt. Dienstag, den 28. Mai 1940 An der Küſte hat der linke Greifer der großen deutſchen Zange weiter an Boden gewinnen können. Die Feſtung Cakais, der wichtigſte Landungshafen für das engliſche Expeditionskorps, der zu einem ſtarken Brückenkopf aus⸗ gebaut war, iſt von den deutſchen Truppen nach erbitter⸗ ten Kämpfen vom Lande her genommen worden. Mit die⸗ ſem Hafen haben die Engländer den letzten Brückenkopf auf die kürzeſte Verbindung zwiſchen England und Frankreich, feſt in deutſcher Hand, und die deuiſche Wehrmacht iſt den Briten damit in bedrohliche Nähe gerückt. Die zweite große militäriſche Bedeutung des Falles von Calais beſteht darin, daß dem engliſchen Expe⸗ ditionskorps damit der letzte Rückweg nach Eng⸗ land verlegt iſt. Etwaige Verſuche der Engländer, von den ihnen noch verbliebenen Hafenſtädten aus ihre Trup⸗ pen an die rettende engliſche Küſte zu ſchaffen, werden durch die wachſame deutſche Luftwaffe vereitelt. Der Hafen von Dünkirchen iſt in Flammen aufgegangen und kommt infolgedeſſen für den Abtransport engliſcher Trup⸗ pen kaum noch in Betracht. Die Engländer müſſen jetzt alſo das gleiche Schickſal teilen wie ihre franzöſiſchen und bel⸗ giſchen Bundesgenoſſen, die ſie feige im Stiche laſſen woll⸗ ten. Sie müſſen jetzt mit ihnen zuſammen um ihr Leben kämpfen, und am Ende dieſer großen Schlacht wird nur dis Uebergabe oder die Vernichtung ſtehen. Auch der heutige Heeresbericht enthält Mitteilungen über hervorragende Einzelleiſtungen deutſcher Kämpfer. So hat ein deutſcher Panzer bei Boulogne einen feindlichen Zerſtörer in Brand geſchoſſen, und an der Süd⸗ front hat ein einziger Offizier einer deutſchen Panzerab⸗ wehrkompanie fünf von elf ſchweren feindlichen Panzern vernichtet und die übrigen ſechs ſo ſchwer beſchädigt, daß ſie das Gefecht nicht weiterführen konnten. Die Luftwaffe hat die Niederkämpfung des Feindes Sie ſuchte ihre Ziele ſowohl in den zu⸗ ſammengeballten Maſſen des Gegners ir dem Einſchlie⸗ ßungsraum, als auch auf den innerfranzöſiſchen Flugplät⸗ zen, Verkehrsanlagen und Truppenanſammlungen. Ueber 70 feindliche Flugzeuge wurden vernichtet. Auch im hohen Norden hat die Luftwaffe den Engländern neue ſchwere Verluſte zugefügt. Der zähe Widerſtand der deutſchen Ge⸗ birgsſäger in Narvik, denen wiederum Verſtärkung zu⸗ geführte werden konnte, zwingt die Engländer, immer neue Truppen heranzuziehen und zum Schutz und zur Verſorgung ſtarke Teile ihrer Flotte einzuſetzen. Dadurch wird unſeren Fliegern andererſeits immer wieder die Möglichkeit gege⸗ ben, die engliſche Flotte zum Ziel ihrer Bombenwürfe zu machen. So trifft das deutſche Schwert den Gegner auch hier mit ſeinen vernichtenden Schlägen. ſtrecke Calais— Dover, Die deutſchen Angriffsmittel Ruſſiſche Belrachtungen zum deutſchen Vormarſch. Moskau, 27. Mai. Die Moskauer Preſſe ſteht weiter anz im Zeichen der Kriegsereigniſſe im Weſten.„Praw⸗ a“,„Isweſtija“ und andere Zeitungen bringen aus der Feder eines militäriſchen Beobachters, Oberſt Antonenko, einen Artikel, der eine Ueberſicht über die erſten zwei Wo⸗ chen der militäriſchen Operationen im Weſten enthält. Der Verfaſſer behandelt eingehend die einzelnen Phaſen des deutſchen Vormarſches und kommt zu den folgenden Feſt⸗ ſtellungen: 5 1. Der Ausgang der erſten großen Schlachten zwiſchen den deutſchen und den engliſch⸗franzöſiſchen Truppen habe gezeigt, daß Deutſchland über das beſſere Kriegspotential verfügt, 2. die erfolgreichen Kriegsoperationen der deulſchen Ar. mee waren gegründet auf die maſſenweiſe Anwendung neu⸗ zeillicher Angriffsmittel, insbeſondere Tanks und Stukas, weitgehende Motoriſierung der Infanterie, Arkillerie und der rückwärtigen Verbindungen ſowie Einfatz einer neuen Truppengattung, der Luftlandetruppen⸗ in großem Maß⸗ ſtab. die Anwendung der Sturzkampfflieger, ſchweren Tanks und der Fallſchirmtruppen ſei für die Weſtmächte völlig überraſchend geweſen. g 3. das deulſche Oberkommando ſetze die Taktik der Spaltung der Hauptkräfte der gegneriſchen Armeen fort und ſei beſirebt, ſie getrennt zu vernichten, 4. der engliſch⸗franzöſiſche Block, der Holland und Bel⸗ gien in den Krieg hineingeriſſen habe, habe dieſen Lündern eine effektive militäriſche Hilfe geleiſtel Bon der deulſchen Angriffskaktſk überraſcht. Stockholm, 27. Mai. Der Londoner Berichterſtatter von „Dagens Nyheter“ meldet ſeinem Blatte, die fortgeſetzte lünſicherheit drücke auf die Maſſe des engliſchen Volkes. Die Ueberraſchung über die deutſche Angriffstaktik ſei unerhört geweſen, und man habe in führenden Kreiſen allzulange ebraucht, die eigenen Begriffe zu revidieren, Die hritiſchen ffiziere ſeien von der Kombination Tanks⸗Fallſchirmtrup⸗ pen⸗Vombenflieger ſo überraſcht geweſen, wie mittelalter⸗ liche Feldherren von der erſten Anwendung des Pulvers. Dieſes mangelnde Anpaſſungsvermögen ſei gefährlich. An⸗ dere Kritiker ſeien der Anſicht, daß der totale rieg noch ſehr dald neue große Ueberraſchungen bringen werde. 5 Ward Price ſchreibt in der„Daily Mail“, wenn Eng⸗ land dem deutſchen Angriff zum Opfer falle, ſo würde ein einziges Wort auf dem Grabſtein Englands die hinreichende dem europäiſchen Feſtland verloren. Damit iſt die Kanal⸗ * Nr 12 6 2 2 . 2 G2 8 — 2. 2 4 en Wie mögen es die Herren Engländer ſchon bereut haben, daß ſie dieſen Krieg vom Zaune brachen! Dieſen Krieg, der von Tag zu Tag verhängnisvoller wird für ſeine Urheber. Der Feind ſteht nicht nur an den Toren Englands, nämlich an der franzöſiſchen Kanalküſte, ſondern auch ſchon in England ſelber: die Militärflugplätze im Oſten und Süd⸗ oſten Englands ſind von deutſchen Fliegern bombardiert worden. Die Plätze, von denen aus die engliſchen Flug⸗ zeuge zu ihren Luftangriffen nach Deutſchland ſtarteten, liegen jetzt ſelber als Zielobjekte unter den deutſchen Flugzeugen. Wahrhaftig— ſo hat man ſich in England die Sache nicht gedacht, als man dieſen Krieg inſzenierte! Der engliſche Plan ſah anders, ganz anders aus. Die Churchill, Eden, Duff Cooper und Genoſſen wollten ſozu⸗ ſagen den Krieg gewinnen, ohne ihn zu führen. Sie glaub⸗ ten, es genüge, wenn ſie wieder— nach dem Muſter des Kaen 1914/18— einen Blockadekrieg um Deutſchland egten. Aus all' dem iſt aber nichts geworden. Es war nicht möglich, den Blockadering um Deutſchland zu legen, well die Staaten, die England zu dieſem Zwecke auf ſeine Seite ziehen wollte, nicht mitmachten, oder aber, weil Deutſchland auf der Hut war und eher zuſchlug. Die Eng⸗ länder konnten alſo nicht einfach abwarten, bis ihnen der Sieg als reife Frucht in den Schoß falle, nein, ſie mußten und müſſen ſelber kämpfen und dabei Niederlage auf Nie⸗ derlage einſtecken. Das iſt ſchmerzlich für ſie, aber es iſt ein verdientes Schickſal. Wer die wiederholt vom Führer ange⸗ botene Verſtändigung zurückweiſt und ſtatt deſſen den Krieg provoziert, muß auf ſchwerſte Schläge gefaßt ſein, denn das Großdeutſche Reich Adolf Hitlers iſt ſtark und weiß, daß es in dieſem Krieg um ſeine Exiſtenz ringt. England muß alſo kämpfen. Auch das Expeditionsheer, das es nach Frankreich geſandt hatte, muß ſich ſeiner Haut wehren. Urſprünglich hatten die Engländer, als ſie ſahen, daß die Dinge in Belgien und Nordfrankreich ſchief gehen, ſich auf die Kanalhäfen zurückziehen wollen, um von dort aus„zu Schiff nach— England“ zu entkommen. Aber die deutſche Wehrmacht verlegte ihnen den Weg zur Küfte. Nun ſind die Engländer mit Franzoſen und Belgiern in der deut⸗ ſchen Zange. Der Feind leiſtet verzweifelten Widerſtand, aber trotzdem erkämpft die deutſche Wehrmacht Sieg auf Sieg. Was hier von den deutſchen Truppen aller Wehr⸗ machtsteile und aller Waffen geleiſtet wird, iſt ſo gewaltig, daß es an Worten fehlt, um es gebührend zu würdigen. Die Frontkämpfer des Weltkriegs, die damals in Nord⸗ frankreich dabei waren, verſtehen wohl am beſten die gran⸗ dioſen Leiſtungen der heutigen deutſchen Wehrmacht, denn ſie kennen die Schwierigkeiten und kennen die Tapferkelt des Feindes. 5 Was den deutſchen Siegeszug ermöglichte und 19 2 die Pläne der engliſch⸗franzöſiſchen Kriegsmacher völlig über den Haufen warf, iſt erſtens der prachtvolle Geiſt unſerer Wehrmacht, ihr ungeſtümer Drang nach vorwärts, zweitens ſind es die neuen Kampfmittel, über die unſere Wehrmacht verfügt. Auch im Weltkrieg hat der deutſche Soldat helden⸗ mütig gekämpft— gerade auch auf dem Kriegeſchrupaf der heute im Mittelpunkt des Intereſſes der ganzen Welt ſteht. Aber die Waffen der Jetztzeit und die vielen techni⸗ ſchen Hilfsmittel beſaß er nicht. Dieſe ſichern der Wehr⸗ macht von heute die Ueberlegenheit über die Feinde, auch wenn dieſe ſich noch ſo tapfer wehren. So wird die Um⸗ klammerung der feindlichen Armeen enger und ſtärker. Daran ändert ſich nichts, auch wenn ſie in Paris und Lon⸗ don noch ſo viele Generäle abſetzen, die angeblich an den Niederlagen ſchuldig ſind. Auch wenn Churchill in England und der Jude Mandel in Frankreich Hunderte oder Tau⸗ ſende mißliebiger Politiker als„Defaitiſten“ oder„Sabo⸗ teure“ einſperren, wenden ſie das Schickſal— das verdiente Schickſal— nicht mehr. Bie Herren hätten es anders haben konnen, aver ſie wollten es nicht. Sie wollten den Krieg. Nun haben ſie ihn. Sein bisheriger Verlauf rechtfertigt glänzend das Ver⸗ trauen des deutſchen Volkes zu Führung und Wehrmacht. Auch wenn der Endſieg noch manches Opfer koſtet, wir wer⸗ den ihn unter dieſer Führung und mit dieſer Wehr⸗ macht erringen! Mag Herr Churchill auch zu noch ſo ver⸗ zweifelten Mitteln greifen, mag er auch den„Athena“ Fall zu wiederholen verſuchen— es wird ihm nichts nützen. Mit Lügenmanövern dieſer Art wird der deutſche Sieg nicht aufzuhalten ſein. Höchſtens geht daraus hervor, wie gering das Vertrauen der Engländer auf die eigene Sache il wenn ſie zu derlei verwerflichen Mitteln greifen. Die deut⸗ ſche Politik und die deutſche Kriegführung jedenfalls haben ſie nicht nötig. Wir haben nicht verſucht, fremde Völ⸗ ker zu zwingen, für uns Krieg zu führen und brauchen in⸗ folgedeſſen auch keine Greuelmärchen zu erfinden, um ſie in den Dienſt- dieſer Bemühungen zu ſtellen. Der Kampf um unſere Exiſtenz und Zukunft iſt ein guter Kampf, den die deutſchen Waffen in offenem, ehrlichem Ringen zum Siege führen werden! Erklärung dafür aeben nämlich das Wort„Seibſfzu friedenheit“. Allzuviele glaubten. daß der Krieg mit den üblichen Bürozeiten, mit Vergnügungs⸗ und Erho⸗ lungszeiten wie unter normalen Verhältniſſen gewonnen werden könnte Sowohl Ward Price als andere Kritiker erklärten, ſo berichtet der Korreſpondent von„Svenska Dagbladet“ daß der alte Schlendrlan noch inimer nicht ausgerottet ſei. Man klage darüber, daß die Weekend⸗ gewohnheit noch immer in White Hall feſtſitze, Scharfe Kri⸗ kik werde auch an der Organiſierung der freiwilligen Heim⸗ wehr geübt. Geſellſchaftliche Rückſichten mach⸗ ten ſich noch immer bei der Wahl des Anführers dieſer e geltend anſtatt daß die Tiichtinkeit den Aua⸗ aa gebe 5 8 — 5. 5 Calais— Anfang und Ende 600 Jahre Geſchichte Europas. DNB. Kopenhagen, 27. Mai.„BVerlingske Tidende“ ſchreibt, mit dem Vorſtoß auf Calais gehe ein 600 jähriger Abſchnitt der Geſchichte Europas zu Ende. In Caluis hät⸗ ten die Engländer zum erſten Male europäiſchen Boden be⸗ treten, als der 100jährige Krieg zwiſchen Frankreich und England begann und bei dieſer kleinen Stadt zu Ende ging Wie die Engländer vor 600 Jahren über Calais nach Europa kamen, ſo würden ſie nunmehr auch das Feſtland wieder verlaſſen Auch kriegstechniſch finde ſich eine Parallele zwiſchen damals und heute. Als die Enaländer 1346 die Franzoſen bei Crecy ſchlugen, hätten ſie dank der Feuerwirkung ihrer Geſchütze geſiegt, die ſie als erſtes Heer der Welt benutzten Die neuen Waffen auf dem gleichen Schlachtfeld hießen Stukas und Tanks, und dieſe würden die Engländer endgültig vom Feſtland wieder vertreiben. Immer nür kleine Verluſte zugegeben Kopenhagen, 27. Mai. Die britiſche Admiralität gibt den Verluſt noch eines Kriegsſchiffes, aber beileibe nicht etwa den des Flugzeugträgers vor Narvik, nein, nur den eines kleinen Minenſuchbootes, bekannt. Das Kommuniqus lautet:„Der Sekretär der Admiralität teilt mit Bedauern mit, daß das Minenſuchboot„Charles Boyes“ durch eine feindliche Mine verſenkt worden iſt. Der Kom⸗ mandeur, ein Offizier und 13 Mann werden vermißt, und man befürchtet, daß ſie ihr Leben laſſen mußten.“— Chur⸗ chill und Duff Cooper wollten doch ſchon vor einigen Ta⸗ gen anfangen, die„volle Wahrheit“ zu ſagen. Das ſcheint ſehr ſchwer zu ſein, wenn man ſein ganzes Leben lang ge⸗ heuchelt, unterſchlagen und gelogen hat DNB Berlin, 27. Mal. London gibt amtlich den Unter⸗ gang des britiſchen Zerſtörers„Weſſex“ bekannt. Das Kriegsſchiff ſei nach Luftangriffen an der franzöſiſchen Küſte verlorengegangen.— Der Zerſtörer„Weſſex“ wurde im letzten Weltkriegsſahr gebaut und hatte eine Waſſerverdrän⸗ gung von 11000 Tonnen Die Beſatzung betrug 134 Mann, die Geſchwindigkeit 34 Knoten. Die Bewaffnung beſtand aus vier 10,2⸗em⸗Geſchützen, zwei 4⸗em⸗Flakgeſchützen, vier MGs und ſech⸗ Torpedorohren. Mißachtung des Roten Kreuzes Bomben auf Sanitätskraftwagen. DNB Berlin, 27. Mai. Es mehren ſich die Fälle, in denen feindliche Luftſtreitkräfte Angriffe auf Fahrzeuge des Roten Kreuzes unternehmen. Erſt kürzlich wurde von einem Angriff feindlicher Flieger auf die Sanitätskompanie eines Panzerverbandes bei Givonne am 14. Mai berichtet, bei dem 4 Mann getötet und 8 Mann verwundet wurden. Nun trifft die Meldung einer Panzerdiviſion ein, daß am 17. Mai gegen 20 Uhr ein Krankenkraftwagen das Opfer eines feindlichen Fliegerangriffes wurde. Durch dieſen bar⸗ bariſchen und völkerrechtswidrigen Vorfall wurden zwei Mann getötet, ſechs Mann verwundet und zwei Kraftfahr⸗ zeuge, die mit dem Zeichen des Roten Kreuzes verſehen waren, vernichtet. 8 a So ſieht alſo die britiſche Achtung des Völkerrechts aus. Die Angſt in England Deutſche Invaſion befürchtet.— Churchill wütet. Kopenhagen, 27. Mai. Zu der Ernennung Jron⸗ ſides meldet Reuter weiter, daß General Walter Kirke, der gegenwärtige Oberkommandierende der heimiſchen Ver⸗ teidigungskräfte, in den Ruheſtand verſetzt worden ſei. In wohlunterrichteten Londoner Kreiſen erkläre man, daß die⸗ ſer Perſonalwechſel durch die Entwicklung der militäriſchen Lage und die Notwendigkeit erzwungen worden ſei, die Verteidigung Großbritanniens gegen eine mögliche Inva⸗ ſion in die ſtärkſtmöglichen Hände zu legen. Amtlich wird in London bekanntgegeben, daß infolge der deutſchen Beſetzung der niederländiſchen Küſte und von Teilen Belgiens und Nordfrankreichs die britiſche Regie⸗ rung beſchloſſen hat, die folgenden Städte an der Süd⸗ oſtküſte Englands als in der Gefahrenzone befindlich zu betrachten: Groß⸗Yarmouth, Lowestoft, Felix⸗ ſtove, Harwich Clacton, Frinton, Walton, Southend, Mar⸗ gate, Ramsgate, Broadſtaire, Sandwich, Dover, Deal und Folkeſtone. Die Kinder in dieſen Städten werden nach Mit⸗ telengland oder ein die Grafſchaft Wales evakuiert, wenn ihre Eltern damit einverſtanden ſind. Die„Newyork Poſt“ veröffentlicht ein ſenſationelles Te⸗ legramm ihres meiſt gut unterrichteten Londoner Korre⸗ ſpondenten, wonach zahlreiche Engländer wegen„landes⸗ verräteriſcher Umtriebe“ ſtandrechtlicher Erſchie 5 ßung entgegenſehen. Wie nicht anders zu erwarten war, verſucht alſo auch Churchill, geſtützt auf ſeine Diktatur, die ſchweren Schlappen, die er auf den Schlachtfeldern ein⸗ ſtecken muß, durch brutalen Terror im-Lande wettzuma⸗ chen. Wie in Frankreich ſein Kollege Reynaud bezw. ſein jüdiſcher⸗Geſinnungsgenoſſe Mandel, wütet W. C. in Lon⸗ don mit blinder, blutiger Rachejuſtiz gegen„Defaitiſten“ und„Landesverräter“, um die Erbitterung der Maſſen über die ſtändigen militäriſchen Niederlagen und die wach⸗ ſende Gefahr von ſich abzulenken. In Velfaſt wurden drei engliſche Flieger, die auf dem in der Nähe der Stadt gelegenen-Flugplatz londe⸗ ten von einer MHehermochungspgtronillo Unter Feuer 59 1 da man ſie für deutſche Fallſchirm⸗ pringer hielt. Die drei Flieger mußten ſchwerverletz. ins Krankenhaus gebracht werden. * Vielſagende Erklärung des Vizekönigs. DRB. Berlin, 28. Mai. Der engliſche Vizekönig, Lord Linlithgow, erklärte in einem Rundfunkvortrag. Indien habe bereits ſeinen Beitrag zum gemeinſamen Kampf gelei⸗ ſtet, denn indiſche Truppenteile kampften Seite an Seite mit den Briten. Dieſe Schlacht ſei erſt der Beginn des gro⸗ ßen Kampfes, der alle Hilfsquellen des britiſchen Reiches in Anſpruch nehmen werde. Jetzt ſei deshalb nicht viel Zeit für Diskuſſionen. Der Austrag aller Meinungsverſchiedenheiten müſſe„auf einen ſpäteren Zeitpunkt“ verſchoben werden. Der oberſte Repröſentant der britiſchen Blutherrſchaft in Indien beſtätigt alſo mit ſichtlicher Befriedigung, daß Indien„ſeinen Beitrag“ durch Lieferung von Kanonenfut⸗ ter für den Krieg der britiſchen Plutokratie bereits geleiſtet hat, wobei ſein Wort von dem„gemeinſamen Kampf“ in allen nationalbewußten Kreiſen Indiens auf ſchärfſten Wi⸗ derſpruch ſtoßen wird A e e Entrüſtung wird aller⸗ dings die erneute brutale Ablehnung der berechtigten indi⸗ ſchen Forderungen hervorrufen. ie Inder werden aus ihren trüben Erfahrungen mit den Verſprechungen Eng⸗ lands zweifellos wiſſen, was ſie von der weiteren Vertrö⸗ ſtung„auf einen ſpäteren Zeitpunkt“ zu halten haben. Politiſches Allerlei Aufſtandsverſuch in Irland? Zu der Aufdeckung eines Komplotts in Irland erfährt „Giornale d'Italia“ in einer Meldung aus Dublin, daß die von den Behörden in Dublin und Ulſter getroffenen ge⸗ waltſamen Maßnahmen zur Unterdrückung der Tätigkeit der Jriſchen Republikaniſchen Armee in Dublin und in ganz Irland eine Unmenge von Gerüchten über angebliche Kom⸗ plotte auslöſten. Die Regierung von Dublin ſoll die erſten Spuren für die Vorbereitung von Störungen erhalten ha⸗ ben, als die Dokumente eines„Offiziers“ der Republikani⸗ ſchen Armee unterſucht wurden, der wegen verdächtiger Tä⸗ tigkeit verhaftet wurde. Die Getreuen der Republikaniſchen Armee ſeien aufgefordert worden, die Waffen ſtets bereit⸗ zuhalten. Alles ſei für eine Aufſtandsbewegung in Vorbe⸗ reitung geweſen, die am 24. Mai ausbrechen ſollte, um ſo⸗ wohl die Regierung von Ulſter, wie die von Südirland zu beſeitigen. Neuer Attentatsplan Churchills Er will das„Athenig“ Verbrechen wiederholen. DNB. Boſton, 27. Mai. Von vertrauenswärdiger Seite wird berichtet, daß gegen den amerikaniſchen Dampfer „Preſident Rooſevelt“, der ſich zurzeit auf der Fahrt von Newyork nach dem weſtiriſchen Hafen Galway befindet um ame ſche Staatsbürger mit ihren Familien aus Europa heimzubefördern, von britiſcher Seite ein Anſchlag geplant fei. Das Altenkat gegen das Schiff ſoll auf der Rückfahrt, wenn es mit amerikaniſchen Bürgern, Frauen und Kindern voll beſetzt iſt, ausgeführt werden. * Durch die harten Schläge der deutſchen Wehrmacht zur Verzweiflung getrieben, glaubt Churchill mit Hilfe der Verſenkung eines Paſſagierdampfers mit amerikaniſchen Männern, Frauen und Kindern eine Gelegenheit zu haßen, Deutſchland das Attentat zu unterſtellen, um dadurch zwi⸗ ſchen dem deutſchen und dem amerikaniſchen Volk Unfrieden zu ſtiften. Churchill will auf dieſe Weiſe in den Vereinig⸗ ten Staaten ſein dunkles Ziel, das amerikaniſche Volk durch verbrecheriſche Methoden in den Krieg zu verwickeln, vor⸗ wärts treiben. Der Fall„Athenia“ unmittelbar nach Kriegsausbruch, der dem gleichen Ziele diente, iſt noch in aller Erinnerung Als die Verſenkung dieſes Schiffes in⸗ folge der deutſchen Beweisführung nicht zum gewünſchten Ziele führte, bereitete Churchill ein Attentat auf den Damp⸗ fer„Irogqouis“ vor. Deutſcherſeits wurde damals der ame⸗ rikaniſchen Regierung Mitteilung von dem geplanten At⸗ tentat Englands gemacht und dadurch den ruchloſen Ab⸗ ſichten Churchills vorgebeugt. Nachdem alle dieſe Anſchläge nicht zu dem erſehnten Ergebnis, das amerikaniſche Volk in den Krieg gegen Deutſchland zu treiben, geführt haben, will Churchill jetzt ſeine verbrecheriſchen Pläne durch ein Attentat auf den„Preſident Rooſevelt“ verwirklichen. Verdächtige Andeutungen DNB Newyork, 27. Mai. In Newyorker Kreiſen findet eine ominöſe Meldung des Londoner Korreſpondenten der „Newyork Poſt“, Stonemann, ihre Deutung. Er berichtete, daß ſich in nächſter Zukunft die allergrößte Sen ſa⸗ tion des Krieges ereignen werde, deren Enthüllung die geſamte weſtliche Welt tief erſchüttern und deren Zeu⸗ gen größtes Entſetzen hervorrufen werden. Dieſe Nachricht erregte begreifliches Aufſehen. Sie wird in hieſigen unterrichteten Kreiſen dahin aus⸗ gelegt, daß die Briten einen Anſchlag auf den Dampfer „Präſident Rooſevelt“ vorbereiten, der nach Ralway(Ir⸗ land) unterwegs iſt um die Amerikaner mit ihren Frauen aus Weſteuropa heimzuſchaffen. Das Aktenkat ſoll Deutſch land zugeſchoben werden, um auf dieſe Weiſe eine kriegs ⸗ ſtimmung in As A gegen Deutſchland zu erzeugen. Kriegshetzer in ASA „Prawda“ geißelt das Treiben der Rüſtungsmagnaken. Moskau, 28. Mai. Die„Prawda“ beſchäftigt ſich in einem Artikel mit der Haltung der Vereinigten Staaten zu den gegenwärtigen Kriegsereigniſſen in Europa. Das Blatt richtet eine ſcharfe Polemik gegen das in Amerika herr⸗ ſchende„Kriegsfieber“, das von den Rüſtungsmagnaten und Großkapitaliſten geſchürt werde. Die Börſe fiebere und laſſe die Furcht der amerikaniſchen Geſchäftswelt erkennen, daß der Krieg vielleicht doch bald zu Ende ſein könne.„Für ihre Profite, für ihren Geldbeutel, für neuen Kolonialer⸗ werb ſind die Imperialiſten der Vereinigten Staaten, die Bankiers und Großinduſtriellen bereit, nicht nur alles zu tun, um den Krieg in Europa zu erweitern ſondern auch das amerikaniſche Volk in den Strudel des Krieges hinein⸗ zuſtoßen.“ 5 5 Jedoch das amerikaniſche Volk wünſche, ſo betont die „Prawda“, den Krieg nicht. Die breiten Maſſen der ganzen Bevölkerung wollten ſich keinesfalls in den Krieg hineinzie⸗ hen laſſen. Gerade deshalb, um das Volk zu täuſchen, um die öffentliche Meinung irrezuführen, würden jetzt alle Mit⸗ tel angewendet, um in Preſſe und Rundfunk die Kriegs⸗ propaganda zu ſchüren. Die Aufgabe dieſer Kampagne ſei eg, das Volk für eine weitere Ausbeutung im Intereſſe der Kapitaliſten gefügig zu machen und möglichenfalls als Kanonenfutter auszunutzen. Im beſonderen wendet ſich die „Prawda“ dann gegen den berüchtigten Publiziſten Walter Lippmann, der unlängſt im Zuge der Kriegshetze in den Vereinigten Staaten ſogar behauptet habe, daß Tmerika ein Ueberfall von der Sowjetunion drohe.„Die Frechheit dieſes Herrn,“ ſo ſchreibt die„Prawda“ dazu,„iſt wirklich grenzen⸗ los. Walter Lippman iſt für den Krieg um jeden Preis, denn die Hauptſache für die Lippmanns und ihre Geſin⸗ nungsgenoſſen iſt es, daß die Aktien der Börſe hochgehen, fact. auch die Welt dabei in einem Strom von Blut er⸗ 5 Jud Mandel„ſäuberk“ weiter. Rom, 27. Mai. Wie Stefani aus Paris meldet, geht die von dem Juden Mandel eingeſetzte Säuberungsaktion in⸗ nerhalb der franzöſiſchen Polizei weiter. Der Innenminiſter hat dem Präſidenten der Republik ein Dekret unterhreitet, demzufolge wiederum acht Polizeikommiſſare ihres Poſtens enthoben werden. a N Geſtellungsaufforderung an Holländer. Auf der verzweifelten-Suche nach neuen Blutopfern ver öffentlicht Reuter eine Meldung, in der es u a heißt; Alle Niederländer, die zwiſchen 1904 und 1920 einſchließ lich geboren ſind und in Großbritannien, Frankreich und Belgien wohnen, werden aufgefordert, ſich ſo ſchnell win möglich zu melden, um ſich zum Heeresdienſt(J) zu ſtellen „Anſer Platz an Hitlers Geite“ Italieniſches Bekennknis zur Achſe. Jlorenz, 27. Mai. Das Mikglied des Großen Rafe des Jaſchismus, Skaatsminiſter Faxinacci, hal auf einer Kundgebung auf det Piazza della Signoria in einer 10 ßen politiſchen Anſprache unter dem ſtürmiſchen Beifall der Menge erklärt:„Anſer Platz iſt an der Seite des von Adolf Hikler geſchaffenen heroiſchen Deutſchland das gegen de gemeinſamen Feind kämpft“. 5 „Der mächtige Ruf dieſer Großkundgebung will dem Duce zeigen“, ſo führte Farinacei aus, daß alle auf ſeinen Beſehl warten. Mit ſeinem prophekiſchen Blick hat Muſſolini ſchon vor vier Jahren die heutigen Er, eigniſſe vorausgeſehen und rechtzeitig aber vergeblich ge⸗ genüber den Demo⸗Plutokratien ſeine warnende Stimme erhoben. Schon ſeit 1920 hat das Weltjudentum ſei⸗ nen Krieg vorbereitet und auf ihn hingearbeitet. Danzig und der polniſche Korridor waren nichts als Vorwände der wahre Grund des Krieges beſteht darin, daß das Welt⸗ judentum den machtvollen Aufſtieg der autoritären Staaten nicht zulaſſen wollte und die Stunde für gekommen hielt, um uns in Staub und Aſche zu legen. Nach Deutſchland ſollſe Italien vernichtet werden.“ Farinacci ſchloß:„Die Alten der faſchiſtiſchen Revolution, die drei Kriege mitgemacht haben, danken Gott dafür, daß er die entſcheidende Stunde in einem Zeitpunkt ſchlagen läßt, wo ſie ſtarke Muskeln und ſtarke Herzen haben. In⸗ Erwartung der Befehle des Duce ſchmieden ſie ihre Waf⸗ fen und bereiten die Herzen ihrer Frauen auf die Größe der Aufgaben vor.“ n „Wir werden kämpfen und ſiegen“. Turin, 27. Mai. In Anweſenheit des Kronprinzen von Italien ſind die Sportwettkämpfe der Faſchiſtiſchen Stu⸗ dentenverbände im Stadion Muſſolini abgeſchloſſen wor⸗ den. Die Schlußveranſtaltung wurde durch die gemeinsame Abgabe eines Treueſchwures an den Duce eine erhebende Feier. Ein Vertreter des Studentenverbandes Rom verlas von der Höhe eines Panzerwagens aus folgende Schwur⸗ formel der akademiſchen Sportſugend für das Jahr 18 der faſchiſtiſchen Zeitrechnung:„Ich werde für die natürlichen Anſprüche des Vaterlandes auf den Meeren kämpfen. Ich werde kämpfen, um im Namen Italiens zu ſiegen und kämpfen wie der Duce befiehlt. So ſchwöre ich.“ Die aus ganz Italien anweſenden akademiſchen Vertreter des Sports wiederholten feierlich dieſen Schwur. „Gibraltar für Spanien!“ In Burgos fand eine ſpontane Kundgebung gegen Eng⸗ land ſtatt, an der ſich ein großer Teil der Bevölkerung leb⸗ haft beteiligte. An der Spitze des Demonſtrationszuges wurde ein rieſiges Plakat mit der Aufſchrift„Gibraltar für Spanien!“ getragen. Zwiſchenfälle ereigneten ſich nicht. Auch in anderen ſpaniſchen Städten ſollen Kundgebungen ſtattgefunden haben. Hollands zweideutiges Spiel Vertrauliche Mitteilung eines hohen Beamten. Rom, 27. Mai. Agenzia Stefani veröffentlicht folgende Meldung:„Ein hoher Beamter des holländiſchen Außen⸗ miniſteriums machte am 9. Mai nachmittags dem Vertreter der Agenzia Stefani in Holland einige vektrauliche Mittei⸗ lungen, die angeſichts des Ganges der Ereigniſſe ihren ver⸗ traulichen Charakter nunmehr verloren haben. Dieſe Mil⸗ teilungen laſſen den Schluß zu, daß die holländiſche Regie⸗ rung ſeit geraumer Zeit mit London Fühlung ge⸗ nommen hatte, um einen gemeinſamen Plan für den Fall von Feindſeligkeiten mit Deutſchland auszuarbeiten und daß die Weſtmächte durch Londons Vermittlung Holland ſofort militäriſche Hilfe zugeſagt hatten, und zwar insbeſondere Flugzeugkontingente und Artillerie. Deshalb habe ſich die Anſtrengung Hollands im September aus⸗ ſchließlich auf den Bau von Befeſtigungen konzentriert, die an der Grenze gegen Deutſchland ein impoſantes Ausmaß angenommen hätten. Die Geſamtpolitik der holländiſchen Regierung zielte geſchickt auf die Tarnung der einſeiti⸗ gen Verteidigungsanlagen hin, indem ſie das Prinzip der unbedingten Neutralität nach allen Seiten hin proklamierte und erklärte, daß Holland ſich im Falle einer Aggreſſion, von welcher Seite ſie auch immer kommen möge, zur Wehr ſetzen würde, ohne irgendwelche Hilfe für die Verteidigung des Mutterlandes oder der Kolonien zu erbitten. Im Gegenſatz dazu bewieſen die. Stunden nach Beginn der deutſchen Gegenaktion erfolgte Inanſpruch⸗ nahme der engliſch⸗franzöſiſchen Hilfe, der im Voraus zu Dreiviertel nach England durchgeführte Export der Gold⸗ reſerve der holländiſchen Nationalbank ſowie die Flucht der Herrſcherfamilie und der Regierung nach England daß zwi⸗ ſchen den Regierungen vom Haag und London genaue Abkommen beſtanden, und Faß bereits ein Druck ausgeübt worden war, um Holland zu bewegen, ohne wei⸗ teres in die Front der Weſtmächte einzutreten. Dieſe Druckverſuche, die offenbar wegen der Gefahren, die eine offene Stellungnahme mit ſich gebracht hätte, zurückgewie⸗ ſen wurden, hatten eine ſympathiſche Aufnahme in gewiſſen Kreiſen gefunden, in denen man auf das Uebergewicht der Macht Englands unbedingt vertraute und es für ausge⸗ ſchloſſen hielt, daß Deutſchland raſch einen Plan durchführen könnte, der es ihm geſtatten würde, die Befeſtigungen an der belgiſchen und holländiſchen Grenze vor dem Winter zu durchbrechen, d. h. vor dem Zeitpunkt, an dem England bereit geweſen wäre, in den Entſcheidungskampf einzutre⸗ ten.“ 8 Sofia. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſte wurde von König Boris empfangen. Am Vormittag fan ü Ehren des deutſchen Gaſtes im Konzertſaal der bulgari⸗ chen Hauptſtadt eine Sportfeierſtunde ſtatt. Prag. In Prag fand im Rahmen des Sudetenlandgau⸗ Kulturmonats eine kulturpolitiſche Kundgebung ſtatt, auf der Reichsleiter Roſenberg zu dem Thema„Kultur und Krieg“ ſprach. Rom. Die Ereigniſſe 7 Frankreich haben auch in Tunis, das von Kriegsbeginn an zur Operationsbaſis wurde, eine Reihe von Ausnahmemaßnahmen ausgelöſt. Aehnlich den Vorkehrungen im Mutterland haben die dortigen Militär ⸗ behörden in aller Eile eine Territorialgarde gebildet, die aus franzöſiſchen Staatsangehörigen, ſoweit ſie nicht zum Militärdienſt verpflichtet ſind und aus Tuneſiern ſowie Arabern und Juden beſteht. Sofia. Die in freundſchaftlichem Geiſt geführten deutſch⸗ bulgariſchen Wirtſchaftsverhandlungen haben zur Unter⸗ zeichnung eines weiteren Zuſatzabkommens zum deutſch⸗ bulgariſchen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag von 1932 und einigen Nebenabreden geführt.„ ei — 3232 5 . nn ende en- reter ttei⸗ ver⸗ Mit⸗ gle⸗ ge⸗ Fall doß fort war halb aus⸗ die maß chen eiti⸗ der ierte Jus Baden und den Nachbatgauen 2200 Mütter erholen ſich in Baden otz Krieg finden kinderreiche und erholungsbedürftige Müt⸗ 1 15 pier NRSV.⸗Müttererholungsheimen im Schwarzweld und im Odenwald Aufnahme. NS. Die Verſchickung von kinderreichen und erholungs⸗ bedürftigen Müttern in Müttererholungsheime der NS. Volkswohlfahrt hat durch den Krieg keinerlei Unterbrechung erfahren. Das Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP. des Gaues Baden hat auf dem Gebiete der Müttererholungs⸗ pflege ein umfangreiches Programm für das Kriegsjahr 1940 aufgeſtellt, das getreu den Grundſätzen der nationalſozialiſti⸗ en Bewegung durchgeführt wird. In den vier NSV.⸗ Müttererholungsheimen Gernsbach, Mülben(Odenwald), St. Blaſien und Menzenſchwand finden im Laufe dieſes Jahres iusgeſamt 2200 Mütter— und zwar 1400 aus unſerem Grenzgau am Oberrhein und 800 aus den weſtdeutſchen Gauen Saarpfalz und Koblenz⸗Trier— zu einer dreiwöchigen Erholungskur Aufnahme. Wir hatten dieſer Tage Gelegenheit, die beiden im Hochſchwarzwald gelegenen Müttererholungsheime zu beſichtigen und dabei Einblick in ein überaus wichtiges Arbeitsgebiet der NS.⸗Volkswohlfahrt gewinnen. Nachdem nunmehr die Heimverſchickung der Landfrauen, die naturgemäß nur in den Wintermonaten durchgeführt wer⸗ den kann, im weſentlichen abgeſchloſſen iſt, ſteht nunmehr die Erholungspflege der erwerbstätigen Frau und der kinder reichen Mutter aus der Großſtadt im Vorder⸗ grund. Gerade die erwerbstätige Frau und Mutter, auf der im Kriege beſondere Verantwortung ruht, hat ein Anrecht auf Erholung und Entſpannung. In vielen Fällen iſt ſie an die Stelle des Mannes getreten, der in den Septembertagen des vergangenen Jahres zu den Waffen eilte, um die Heimat zu ſchützen. Die Auswahl erholungsbedürftiger Frauen in den Betrieben erfolgt im Einvernehmen mit dem Frauenamt der Deutſchen Arbeitsfront unter beſonderer Mitarbeit der ſozialen Betriebsarbeiterinnen und der Vertrauensfrauen in den Betrieben. Die Betriebsführer gewähren in den meiſteß Fällen aus eigenem Antrieb einen dreiwöchigen Erholungs⸗ Urlaub, da es ja im Intereſſe des Betriebes liegt, alle Arbeitskräfte geſund und einſatzfähig zu erhalten. Im Müttererholungsheim Menzenſchwand Die Skiläufer kennen Menzenſchwand als bekannten Win⸗ terſportplatz am Fuße des Feldberges. Ebenſo bekannt und geſchätzt iſt Menzenſchwand aber auch im Sommer als Höhenluftkurort. Berge, Wälder, Wieſen und das vor rauhen Winden geſchützte Menzenſchwander Tal bieten zeiche Gelegenheit, fernab von Haſt und Eile des großſtäd⸗ tiſchen Alltags neue Kräfte für die Arbeit in Familie und Bettieb zu ſchöpfen. 5 Das NSV.⸗Müttererholungsheim Menzenſchwand iſt in einem der Landesverſicherungsanſtalt Baden gehörenden Haus untergebracht, das ſich beſonders gut für dieſen Zweck eignet. Seit 6. Mai ſind hier 53 Frauen und Mütter aus allen Teilen des Gaues Baden untergebracht. Im Laufe eines Geſprächs mit der Leiterin des Heimes erkundigten wir uns nach dem Alter und der Kinderzahl der hier untergebrachten Frauen, unter denen ſich auch einige erholungsbedürftige Jungarbeiterinnen befinden. Eine 18jährige Jungarbeiterin aus Mannheim iſt die jüngſte in dieſem Kreis, während eine 46jährige Waſch⸗ und Putzfrau aus Konſtanz, Mutter von ei Kindern, diesmal die Altersgrenze nach oben hält. 39 bon 53 Frauen ſind verheiratet, ſtehen alſo einem eigenen Mushalt vor, der in der Zeit ihrer Abwesenheit zum Teil duch die Nachbarſchaftshilſe der NS.⸗Frauenſchaft geleitet wird. Dieſe 39 Mütter nennen insgeſamt 117 Kinder ihr eigen. Schon aus dieſer Zahl läßt ſich erſehen, daß die Be⸗ keitſtellung einer„Vertretung“ nicht immer leicht war. Unter den Berufen der Männer der hier zur Erholung weilenden Frauen ſtehen natürlich Arbeiter und kleine Handwerker an erſter Stelle. Viele von ihnen ſtehen, wie bereits erwähnt, in den Reihen der Wehrmacht. Der Tagesablauf lungsheimen genau geregelt, iſt in den NSV.⸗Müttsverho⸗ denn nur ſo kann eine wirkſame Erholung gewährleiſtet werden. Alles iſt dabei auf Ruhe und Entspannung eingeſtelt. Ein Blick in die Speiſekarte überzeugte uns davon, daß die Verpflegung hier wirklich aus⸗ gezeichnet iſt. um 8 Uhr morgens wird als erſtes Frühſtück eine Suppe eingenommen. um 10 Uhr gibt es als zweites Frühſtück Kaffee, Milch oder Buttermilch und Butterbrot. Sehr abwechſlungsreich iſt der Speiſezettel für das Mittag⸗ eſſen, das täglich um 12 Uhr eingenommen wird. Nachdem die Frauen um 12.30 Uhr die Nachrich Seines Vaters Frau Nomen von Else ung-Lindemann 13 Olga kuſchelte ſich ſchmeichelnd in ſeinen Arm.„Du, wirklich? Woher weißt du das?“. „Wiſſen? Mein Got, Kindchen, da braucht man gar nichts zu wiſſen, das habe ich Grothe angeſehen, als ich ihm neulich in der Begleitung einer ſehr gut gewachſenen, ſehr gut gekleideten Dame begegnete. Er ſtellte mich ihr vor, und war dabei ſo befangen, daß ich es gleich ſpitz hatte, was mit ihm los war. Der Profeſſor iſt verliebt, und ich muß ſagen, daß ich mich darüber freue.“. Die kleine Frau zappelte vor Neugier.„Wer iſt ſie wie heißt ſie... wo hat Grothe ſie kennengelernt?“ Marholtz lachte.„Aber Olli. das weiß ich nun wirk⸗ lich nicht. Oder glaubſt du, ich hätte Hans in Gegenwart der Dame darüber ausgefragt?“ 8 „Nein, das nicht.. ich dachte nur. „Na alſo! Da haſt du wieder mal vorbeigedacht, mein Schatz. Außerdem befanden wir uns auf einer verkehrsreichen Straße und haben nur wenige Minuten miteinander ge⸗ sprochen.“ 5 Schade! Es tat Olga leid, daß ſie konnte. Nur ſoviel hatte ſie noch aus ihrem Mann heraus⸗ gepreßt, daß die Frau ſehr ſchön geweſen wäre, blond und groß, mit ſeltſamen, ſaphirblauen Augen. durfte man ſagen, daß ſie wie Sterne glänzten. Ordentlich begeiſtert wär Walter geweſen, und ſie ihm ein bißchen mit dem Finger drohen müſſen. f „Du— hör' mal, du wirſt dich doch nicht etwa auch in ſie verliebt haben?“ hatte ten gehört haben, nicht mehr erfahren Von dieſen Augen begehen ſie ſich in ihre hellen und freundlichen Zimmer zur Mittagsruhe, an die ſich um 3.30 Uhr der Nachmittags⸗ kaffee anſchließt. Nach einem mehr oder weniger ausgedehn⸗ 85 Spaziergang durch die ſchöne Umgebung oder im Park des Heimes wird um 7 Uhr das Abendeſſen eingenommen. Der Reſt des Abends iſt meiſt mit einem Heimabend aus⸗ gefüllt. Um 9.15 Uhr mahnt die Heimleiterin unerbittlich zur Nachtruhe. Denn das iſt ja die Hauptſache: Ruhe und nochmals Ruhe. 2 Bei dieſer Gelegenheit erfuhren wir auch, daß die Speiſezettel der badiſchen NSV.⸗Müttererholungsheime neuerdings laufend von einer Sachbearbeiterin für Ernäh⸗ rungsfragen in der Gauamtsleitung der NS. überwacht werden, die auch zentral die Regelung und Verteilung bear⸗ beitet. und in St. Blaſten. n NSV.⸗Müttererholungsheim„Haus Kehrwieder“ in Sk. Blaſten, einem Haus, das bereits ſeit mehreren Jah⸗ ren der NS.⸗Volkswohlfahrt zur Verfügung ſteht, trafen wir die 54 ſeit wenigen Tagen dort weilenden Frauen und Mütter beim Rachmittagskaffee an. Alle waren reſtlos be⸗ geiſtert von der Aufnahme in dieſem herrlich am Berghang gelegenen Heim. Die kinderreichſte Frau aus dieſem Kreis, eine Mutter von 11 Kindern aus Heidelberg, erzählte uns mit Tränen der Freude in den Augen, daß das ihr erſter wirklicher Erholungsurlaub in ihrer 25fährigen Ehe ſei. Sie hat dieſe Erholung wahrhaftig verdient! Ihr älteſter Sohn ſteht als Unteroffizier bereits bei der Luft⸗ waffe, während ihr jüngſtes Kind noch nicht ganz drei Jahre alt iſt. Neun ihrer Kinder ſind noch zu Hauſe und ihre älteſte Tochter kam eigens aus Düſſeldorf, um die Mutter drei Wochen lang im Haushalt zu vertreten. Vom Beſuch der beiden NSV.⸗Müttererholungsheime im Hochſchwarzwald nahmen wir die Aeberzeugung mit nach Hauſe, daß die Arbeit der Partei auf dem Gebiete der Müt⸗ tererholungspflege im Kriege erſt recht und zwar verſtärkt Es iſt wohl eine der ſchönſten und be⸗ glückendſten Aufgaben der Heimatfront, der deutſchen Mutter zu helfen und ihre Sorgen und Freuden mitzutragen. Unſer Anteil an dieſem Dieuſt wird ſich daher nicht im„Organiſie⸗ ren“ verlieren. eidend iſt, daß es über die Geſund⸗ erhaltung hinaus ngt, die ſeeliſchen Kräfte zu ſtärken und die innere Bekeitſchaft zur Mitarbeit zu wecken. Friedrich Karl Haas. 2„* weitergeführt wird Hauptverſammlunz des Vadiſchen Schwarzwaldvereins. O Freiburg. Wie der Vorſitzende des Badiſchen Schwarz⸗ waldvereins mitteilt, iſt die auf 1. und 2. Juni vorgeſehene Hauptverſammlung in Lahr auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Mosbach.(Lager für die Arbeitsmaiden.) Nahe beim Mosbacher Schwimmbad würde mit der Vor⸗ arbeit zur Errichtung eines Holzhauslagers für die Mosbacher Arbeitsmaiden begonnen. (J) Pfoczheim.(Abgängige Frau.) ſeit 23. Mai die 67/ jährige Ehefrau Anna Metzger Schmidt; ſie irrt vermutlich in der Umgebung umher. () Bühl.(Rekordernte an Kirſchen in Aus⸗ licht.) Das günſtige Wetter der letzten Tage hat die Reife der Erdbeeren und Kirſchen ſehr beſchleunigt. Beide Obſtſor⸗ ten laſſen dieſes Jahr eine gute Ernte erwarten, bei Kirſchen kann man ſogar von einer Rekordernte ſprechen. Bühlertal.(Tödlicher Unfall beim Holz⸗ abladen.) 20jährige Hilfsarbeiter Friedrich Manz wurde beim Entladen eines Langholzkraftwagens in Ober⸗ bühlertal von einem Stamm ſo unglücklich getroffen, daß er infolge der erlittenen Kopfverletzung alsbald verſchied. i Neckargerach.(Das Wochenſtändchen.) Die hie⸗ ſige NS.⸗Frauenſchaft gibt allen Mitgliedern des Frauen⸗ werks, die einem Kinde das Leben ſchenken, eine muſikaliſche Belohnung. Die Kinderſpielſchar bringt der Wöchnerin ein Ständchen. 5 i Vermißt wird geb. 8 Der Bei engſtehenden Zähnen iſt ein Zahnſtocher aus Holz oder Zederkiel ein wertvoller Helfer der Zahnbürſte. cnroRO DON f Es war wunderwunderſchön, das zu hören und zu wiſſen, baß ſie ſich ganz auf ihren Mann verlaſſen konnte— in allem. 3. Krankenzimmer gehörte eine Loggia. Auf ihr verbrachte die Geneſende in einem bequemen Streckſtuhl liegend viele Stunden des Tages. Die Bläſſe ihrer Haut war unter dem Einfluß der Sonne und ſorg⸗ ſamſter Pflege der zarten Röte wiederkehrender Geſundheit gewichen. Karin war nun ſoweit hergeſtellt, daß ſie ſchon kleine Gänge in die Stadt machen durfte. Vor einigen Tagen hatte ſie ſogar der Profeſſor begleitet, dieſer Mann, von dem es hieß, daß er vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein beſchäftigt war. Karin Röck dachte an Profeſſor Grothe, und ihre ſchönen, klaren Züge nahmen einen ſinnenden Ausdruck an. Warum kam er ſo oft zu ihr? Wie machte er es mög⸗ lich, ihr ſo viel Zeit zu widmen? Vier Wochen war ſie nun ſchon in der Klinik, und noch immer ſträubte er ſich dagegen, ſie zu entlaſſen. g „Ich bin noch nicht ganz zufrieden, Frau müſſen vorſichtig ſein.“ Wie oft hatte er dieſes oder ähn⸗ liches geſagt, wenn ſie gebeten hatte, ſie heimfahren zu laſſen. n 1 Als ſie es geſtern wiederum tat, war er traurig ge⸗ worden. „Warum wollen mehr bei uns?“ „Ich bin doch geſund“, war ſie ſeiner Frage ausge⸗ wichen. 5 Seine Augen hatten ihren Blick geſucht.„Frau Karin, darf ich Ihnen etwas ſagen?“ hatte er gebeten und ihre ein wenig verwirrte Zuſtimmung gar nicht abgewartet,„die Wunde iſt verheilt, Ihr Körper hat ſich gekräftigt, und doch will mir etwas zu dieſem Bild fortſchreitender Geneſung Zu Karin Röcks jährige Witwe Manſardenzimmer Röck, wir Sie fort? Gefällt es Ihnen nicht Mord in Frankfurt am Main Frankfurt a. M. Am Samstagvormittag wurde die 77⸗ Maria Grohnert, geborene Göhle. in einem der Alten Mainzergaſſe ermordet guf, gefunden. Die Frau iſt durch mehrere Meſſerſtiche etötet worden. Als Täter kommt der Invalide Karl Wa d ner, am 17. September 1877 zu Neckarhauſen geboren, in Frage. Waldner der im gleichen Haufe mit der Ermordeten wohnte und in deſſen Zimmer auch die Tat begangen wurde, iſt zuletzt am 21. Mai 1940 gegen Mittag geſehen worden. als er das Haus verließ. Er iſt etwa 1,65 m groß. kräftig. hat ſchmales Geſicht und eingefallene Backen dunkelblonde. lichte Haare und ungeſtutzten Schnurrbart. Seine Kleidung ſteht einwandfrei nicht feſt. Vermutlich grauer Anzug un Mütze.. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Mordkommiſſion im Frankfurter Polizeipräſidium; Angaben über den Ver⸗ bleib' des Täters nehmen auch alle anderen Poltzeidienſt⸗ ſtellen entgegen. Wer hat Waldner in den letzten Tagen noch geſehen? Wer hatte beſondere Verbindung mit ihm? 0 Ludwigshafen.(Noch immer ver mißt.) Alles Su⸗ chen hat noch nicht zum Auffinden des ſeit 10 Tagen ver⸗ mißten elfjährigen Oberrealſchülers Walther Strobach ge⸗ führt, ſo daß die Polizei neuerdings eine Perſonalbeſchrei⸗ bung und auch ein Bild des Jungen veröffentlichte. Kaiserslautern.(2000 Mark u nterſchlagen.) Der 41jährige Emil V. aus Bad Kreuznach war von 1936 bis 1938 bei einer Firma in Kaiſerslautern als Prokuriſt beſchäftigt und hatte dort im Laufe der Zeit 2000 Marb unterſchlagen. Er ſpielte gern den Lebemann und kam da⸗ her mit ſeinem Gehalt nicht aus. Die Veruntreuungen be⸗ gannen mit Beträgen von 50 Mark, und als er 1938 die Stelle verließ, nahm er aus der Kaſſe noch einmal 1200 Mark an ſich. Der Schwindler wurde jetzt von der Straf⸗ kammer zu acht Monaten Gefängnis und 300 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Da er ſich mit allerlei Ausreden um die Wahrheit herumzudrücken ſuchte, wurde ihm von der Um⸗ terſuchungshaft nur ein Monat angerechnet. Worms.(Baden im freien Rhein verboten.) In einer Bekanntmachung des Polizeidirektors wird 5 Baden im freien Rhein, ſoweit es nicht bisher ſchon au Grund der Polizeiverordnung dom 4. April 1934 verboten war, bis auf weiteres verboten. Nach der genannten Poli⸗ zeiverordnung gilt das Badeverbot nur auf dem linken Ufer und nur von der Floßhafeneinfahrt bis zur Pfrim⸗ mündung. Für die Folge iſt das Baden auch oberhalh der Floßhafeneinfahrt und unterhalb de Pfrimmündung ſowis auf dem rechten Rheinufer verboten. — Unterkochen, Kr. Aalen.(Radfahrerin tödlich überfahren.) Die 12jährige Eliſabeth Hofmann kam auf eigenartige Weiſe ums Leben. Während ſie auf ihrem Fahrrad durch die Ortſchaft fuhr, bemerkte ſie in der Bahn⸗ hofſtraße, daß ein Laſtwagenzug hinter ihr herkam. In einer Kurve ſtieg das Mädchen vorſichtigerweiſe ab, ſtellte ſein Fahrrad an den Randſtein und wollte den Laſtzug an ſich vorüberfahren laſſen. Der Anhänger des Laſtwagens ſtreifte aber das hart am Nandſtein ſtehende Mädchen und brachte ihm ſo ſchwere Verletzungen bei, daß es bald, darauf tot war. Der Lenker des Laſtfraftchagens, der möglicherweiſe von dem Unfall nicht: ben“ batte, fuhr weiter, konnte aber inzwi⸗ ſchen feſt ze 8 — Jogſtzell, Kr. Aalen.(Sechs Kinder verloren ihre Mutter.) Die 45jährige Landwirtsehefrau Roſck Baumann, Mutter von ſechs Kindern, wollte mit dem Fahr⸗ rad ihre bei Weiler(Jagſtzell) wohnende Tochter beſuchen. Unweit ihres Zieles verlor ſie auf abſchüſſiger Straße die Herrſchaft über ihr Fahrzeug, ſtürzte ſchwer guf die Straße und zog ſich einen 85 Schädelbruch zu, dem ſie bald nach ihrer Einlieferung im Ellwanger Krankenhaus erlag. 4% Gattin Dr. Schachts geſtorben. Die Gattin des Reichs: miniſters Dr. Schacht iſt nach längerer, ſchwerer Krankheit geſtorben. zen Von durchgehenden Pferden töblich verletzt. Die Land⸗ wirtswitwe Anna Werle in Oberdolling.(Bayern) wurde auf der Straße von ſcheugewordenen Pferden überrannt., Die Verunglückte erlitt dabei ſo ſchwere Verletzungen. daß ie im Krankenhaus ſtarb. Ihr Ehemann war vor Jahren einem Unfall mit dem Fahrrad zum Opfer gefallen. a Erhitzt ins kalte Waſſer. Der 17 jährige Landwirts⸗ ſohn Johann Hochreiter von Pullach bei Abensberg war in Begleitung einiger Kameraden mit dem Fahrrad zum Ba⸗ den gefahren. In erhitztem Zuſtand gingen die Jungen in das noch kalte Waſſer. Plötzlich verſchwand Hochreiter vor den Augen feiner Kameraden und ging in dem ziemlich tiefen Weiher unter bevor ihm Hilfe gebracht werden konnte. Der Junge war einem Herzſchlag erlegen und konnte nur noch als Leiche geborgen werden. und ein guter Arzt darf nicht nur den Leib heilen wollen⸗ er muß auch die feinen, ſeeliſchen Schwankungen berück⸗ ſichtigen, denen der Körper oft ſo verhängnisvoll unter⸗ worfen iſt, daß Krankheit oder Geſundung von ihnen mit⸗ beſtimmt werden. Verſtehen Sie, was ich meine?“ Ja, ſie hatte ihn verſtanden. Doch was ſollte ſie ihm darauf ſagen? Daß es etwas in ihrem Leben gab, womit ſie nicht fertig zu werden vermochte: eine Pflicht, vielleicht auch eine Schuld, konnte ſie ihm nicht anvertrauen, auch wenn er ihr Arzt war und ſich wie ein Freund ihrer an⸗ nahm. Als der Profeſſor fühlte, daß ſeine Frage ſie beun⸗ ruhigte, hatte er ihre Hand geküßt und⸗geſagt, ſie brauche ihm nicht zu antworten, wenn ſie es nicht wolle. Nur wiſſen ſollte ſie, daß er immer für ſie da wäre, wenn ſie ihn einmal brauchte. N 8 Nun hatte ſie viele Stunden darüber nachgrübeln müſſen, warum ſie nicht fähig geweſen war, die Hand, die ſich ihr gütig bot, dankbar zu ergreifen, und dem Manne, der ihr das Leben und die Geſundheit neu geſchenkt hatte, von der Wirrſal ihres Herzens zu ſprechen, aus der ſie jetzt noch keinen Ausweg fand. 5 Warm lag die Vormittagsſonne, vom Schatten grüner Weinranken gedämpft, auf ihrem Körper. Der Duft des reifen Sommers ſtrömte aus dem Garten zu ihr herauf. Der Lärm der fernen Straßen drang nicht bis in dieſe Stille. Weitab brauſte und murrte er wie das Rauſchen des Meeres, das Karin von früheſter Kindheit an immer in den Schlaf gewiegt hatte. Wenn ſie die Augen ſchloß, konnte ſie glauben, wieder ein Kind und daheim zu ſein. Da war ihr kleines Zimmer mit den weißen Möbeln und Gardinen, die der Seewind leiſe blähte, wenn Mutter die Fenſter öffnete. Auch den kräftigen Salzgeruch glaubte ſie zu ſpüren, dieſe wunderſame, friſche Kühle, die an: Morgen und am Abend vom Meer kam, und dazu zwang, nicht ſtimmen. Ich glaube, daß es etwas Seeliſches iſt, was Tr hatte ſie an ſich geriſſen, ſtürmiſch Jartlich Schäfchen, geliebtes, ich hab' doch dich!“ * Sie quält. Bitte, hören Sie mich ruhig an. Ich bin Arzt, tief, tief aufzuatmen.: f 5 Gortſetzung jolgt) Schwalben Die Mehlſchwalbe iſt di die 9 i ſchwa 1 ne N eiß iſt ſie El leidet e erſtere eine über d 1 und 80 N 2 [be 1 groß 1 chwa Uſermeer 1 zuſagt, zt der Bauernf ihr Neſt in Stallungen und Sch 115 Schornſteinen an; wir finden ihr Neſt 1 züchen, in Wohn⸗ und Schlafſtuber 0 legt ihr Neſt faſt immer außen an Ge n unter n, Mauerwölbungen und Balkan an. trifft man ganze Reihen von Neſtern neben⸗ und übereinander an. Die Wohnung der dterin iſt ſolider gebaut als die der Bäuerin. Was ſang d, ſo ſteht die Stadtſchwall i ng der bare die icher valbe noch d Sie hatte es zu eilig. An einer Straßenkreuzung in der Langſtraße ſtießen ein Laſtauto und eine Radlerin zuſam⸗ men. Dieſe mußte erheblich verletzt dem Städtiſchen Kran⸗ kenhaus zugeführt werden. Sie hatte dem Kraftwagen die Vorfahrt nicht eingeräumt. Arbeitsunfall mit Todesfolge. Der Z9jährige Schreiner⸗ meiſter Leppla war kürzlich an der Fräsmaſchine verunglückt, wobei ihm vier Finger einer Hand abgeſchnitten wurden. Ob⸗ wohl die Heilung der ſchweren Verletzung ſchon gute Fort⸗ ſchritte gemacht hatte, trat doch plötzlich infolge Embolie der Tod ein Gemüſe. aß zur 5 und nur ſchränken und etwa auf Sauerkraut, Backol oder Konſerven nicht anzuwenden ſind. auf re zu he⸗ ſrockengemüſe die. derartig für die — Mietzinserhöhung bei Einrichtung endgültiger Luft⸗ ſchutzräume Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat in einem Runderlaß Nr. 56/40 vom 10. Mai 1940 die Höhe der Mietzuſchläge bei Einrichtung endgültiger Luftſchutz⸗ räume feſtgeſetzt. Angemeſſen iſt eine Erhöhung der Jahres⸗ miete um 7 v. H. der Anlagekoſten. Der Betrag iſt im Ver⸗ hältnis der einzelnen Mieten auf die im Hauſe vorhande⸗ nen Wohn⸗ und Geſchäftsräume zu verteilen. Der Antrag auf Mietzinserhöhung iſt in doppelter A igung bei den örden zu ſtellen. Eine N nigung über die Ordnungsmäßigkeit der Anlage und die Angemeſſenheit dafür eingeſetzten Preiſe iſt beizufügen. Wie Aſſeſſor Dr. Bormann im nichtamlichen Teil der gleichen Num⸗ mer des Mitteilungsblattes mitteilt, wird dieſe Mielzins⸗ erhöhung ohne zeitliche Begrenzung genehmigt. Für den Vermieter entſteht daraus die Verpflichtung, die Anlage nach Unbrauchbarwerden wieder gleichwertig zu erneuern. — 5 Jahre Urheberſchutz für Lichtbilder. Das geltende etz betreffend das Urheberrecht an Werken der bildenden Künſte und der Photographie vom 9. Januar 1907 räumt dem Urheber eines Lichtbildes das ausſchließliche Recht zur Vervielfältigung, gewerbsmäßigen Verbreitung und Vor⸗ führung bis zum Ablauf von 10 Jahren nach dem Ende des Kalenderjahres ein, in dem das Lichtbild erſchienen iſt. Dieſe Schutzdauer hat ſich nunmehr als ungenügend erwieſen, nachdem die Lichtbildnerei auf vielen Gebieten des menſch⸗ lichen Lebens ſtändig an Bedeutung gewonnen hat. Den perſönlichen und fachlichen Aufwendungen und den damit erzielten Leiſtungen wird die bisherige Dauer des Schutzes in vielen Fällen nicht gerecht, weil der Urheber im Verlauf von nur 10, Jahren oft nicht in der Lage iſt, durch die Ver⸗ wertung ſeines Alleinrechtes eine angemeſſene Belohnung e Der Führer hat jetzt ein Geſetz gezeichnet, das die bisherigen 10 jährigen Schutzfriſten für das Urheberrecht 15 f ae 0 Jahre 118 1 5 Die Verlängerung ommt allen Lichtbildern zugute, di zei Sek genieheſ zugute ie zurzeit noch Schutz Fetthaltige Ma kulatur. Der in einem Mannheimer Großdruckereibetrieb beſchäftigte Georg Grasmey ſchnitt in einem unbewachten Augenblick aus Makulaturbeſtänden drei verwendbare Fettkarten heraus, nahm ſie mit nach Hauſe und fälſchte ſie dort mit dem Namen und der Adreſſe eines Gefolgſchaftsmitgliedes. In einem Mannheimer Geſchäft ließ er die Karten zum Zwecke der Fettzuteilung abſtempeln. Auf dem Wege zu ſeiner Wohnung in der Nähe der Rhein⸗ brücke verlor er ſedoch die Karten. Die Polizei in Ludwigs⸗ hafen hatte ſie bereits in Beſitz und wurde ſtutzig, als Gr. vorſprach und um Aushändigung erſuchte. Die Karten wur⸗ den ihm ausgehändigt, aber bereits wenige Tage ſpäter er⸗ ſchien die Polizei in ſeiner Wohnung und nahm Gr. feſt. 121 Strafrichter verurteilte ſetzt Gr. zu zehn Monaten Ge⸗ ängnis. * rde Juſtimmung zum Arbeitsplatzwechſel Klärung von Zweifels 8 jmigun: e. Hieraus er⸗ Vorſtellung chen Arbeits⸗ Runderlaß an vom 19. April Die gung iſt deren Um 0 rägliche Genehmigung einer Kündi⸗ Ausnahmefall zu betrachten. Von an⸗ f en abgeſehen, iſt ſie zu verſagen, wenn nicht ſpäteſtens binnen drei Tagen nach dem Tage der Kündigung der Antrag auf Zuſtimmung beim Arbeitsamt eingegangen iſt. Nur wenn der Antragſteller durch beſondere Umſtände, deren Vorliegen nach ſtrengem Maßſtabe zu prüfen iſt, ver⸗ hindert war, den Antrag alsbald einzureichen, ſo beginnt die dreitägige Friſt nach Wegfall der Hinderungsgründe. Der häufigſte Fall, in dem die Zuſtimmung erſt nachträglich ein⸗ geholt wird, wird die friſtloſe Kündigung ſein. An⸗ trägen auf Zuſtimmung zur friſtloſen Kündigung haben die Arbeitsämter grundſätzlich ſtattzugeben; insbeſondere dann, wenn das Gefolgſchaftsmitglied im Anſchluß an die bisherige Beſchäftigung anderweitig zweckvoll eingeſetzt werden kann. Zu verſagen iſt die Zuſtimmung nur dann, wenn aus ar⸗ beitseinſatzmäßigen Gründen es unumgänglich notwendig iſt, daß das Gefolgſchaftsmitglied in dem bisherigen Betrieb verbleibt. In Zweifelsfällen können die Arbeitsämter hier⸗ über eine Aeußerung des zuſtändigen Reichstreuhänders der Arbeit herbeiführen. Auch bei friſtloſer Kündigung iſt die nachträgliche Zuſtimmung zu verſagen, wenn nicht binnen drei Tagen nach dem Tage der Kündigung der Antrag auf Zuſtimmung bei dem Arbeitsamt eingegangen iſt.. Eine weitere Frage, die dringend einer Klärung bedurfte, iſt die Frage der Abänderung von Entſcheidun⸗ gen der Arbeitsämter über Verſagung und Zuſtim⸗ mung bei einer Kündigung. Der Reichsarbeitsminiſter geht davon aus daß gegen die Entſcheidungen der Arbeitsämter im Rahmen der Verordnung über die Beſchränkung des Ar⸗ beitsplatzwechſels zurzeit kein beſonderes 9 nittel vorge⸗ ſehen iſt und daher auch ein Rechtsanſpruch auf Widerruf oder Aenderung einer einmal getroffenen Entſcheidung nicht beſteht. Andererſeits iſt das Arbeitsamt mangels ausdrück⸗ licher anderweitiger Geſetzesvorſchriften auch an ſeine Ent⸗ cheidung nicht grundſätzlich gebunden, und ſolche Entſchei⸗ dungen können auch im Dienſtaufſichtswege geändert wer⸗ den. Die Abänderungsbefugnis hat aber ihre Grenzen wenn bereits auf Grund der Entſcheidung neue Re erhältniſſe geſchaffen worden ſind. Aus dieſem Grunde kann die Zu⸗ ſtimmung zur Löſung eines Arbeits⸗ oder Lehrverhältniſſes ſowie auch die Zuſtimmung zur Einſtellung einer Arbeits⸗ kraft nicht mehr widerrufen oder im Dienſtaufſichtswege ge⸗ ändert werden. Anders verhält es ſich nur dann, wenn die Entſcheidung durch unlautere Mittel, etwa durch Zwang, Drohung oder argliſtige Täuſchung herbeigeführt worden oder durch Irrtum in der Erklärung bedingt iſt. In ſolchen Fällen iſt der Widerruf unverzüglich zu klären, ſobald die entſcheidende Stelle von den Widerrufsgründen Kenntnis erlangt hat. Die Wahrung der Rechtsſicherheit verlangt aber auch in dieſem Falle, daß es bei der einmal getroffenen Entſcheidung verbleibt, wenn dritte, an dem Zuſtandekommen nicht betei⸗ ligte, Perſonen auf Grund dieſer Entſcheidung bereits Rechte erworben haben. Freilich darf in f n Falle dieſe dritte Perſon nicht in Kenntnis der unlauteren Mittel geweſen ſein. Entſcheidungen der Arbeitsämter, mit denen ſie ihre Zuſtimmung zu einer Kündigung oder Einſtellung verſagen, können hingegen geändert werden. Aber auch hier iſt aus Gründen der Rechtsſicherheit die Verſagung der nachträg⸗ lichen Zuſtimmung zu einer Kündigung nicht zu ändern. 9 f In ſolchen Fällen iſt vielmehr die Zuſtimmung zu einer Kündigung zum nächſtzuläſſigen Te falls be⸗ rmin zu geben, ſd 0 ſondere Geſichtspunkte es geboten erſcheinen laſſen. Angſt oder Inſtinkt? Eine zeitgemäße Betrachtung um den Luftſchutzraum. NSG.„Warum den Luftſchutzraum aufſuchen? Ich bleibe lieber in meiner Wohnung, da fühle ich mich wohler als im unwirtlichen Keller und wenn's mich treffen ſoll, dann trifft's mich in der Wohnung genau ſo wie im Luftſchutzraum! Ich habe eben keine Angſt wie die anderen.“ Ob Du Angſt haben wirſt, lieber Volksgenoſſe, oder nicht, das kann nur in Augenblicken kritiſcher Entſcheidung feſtgeſtellt werden. Es wäre aber nicht gut, es auf dieſe Ent⸗ ſcheidung ankommen zu laſſen. Auf jeden Fall iſt das eine richtig und immer wichtig, daß man den geſunden Inſtinkt walten läßt in allem, was man tut. Aus Inſtinkt, nicht aus Angſt ſucht der Soldat bei Detonation einer Granate ſelbſtverſtändliche Deckung im Gelände, wo er ſich auch immer befindet. Aus Inſtinkt, nicht aus Angſt, ſollten auch wir uns Deckung ſuchen im Hauſe, wenn der Abwurf einer zerſtörenden Bombe zu erwarten iſt. Die Behaglichkeit der Wohnung iſt da zumindeſt in Frage geſtellt, wo es Splitter regnet und Hauswände, Türen und Fenſter in Mitleidenſchaft gezogen werden können. Bilder aus Warſchau ſprechen hier eine eindeutige Sprache. Noch unwirtlicher als der verſchmähte“ Keller aber könnte die Wohnung werden, wenn einmal durch Detonation einer Bombe Luftdruck und Luftſog die Wände des Hauſes erſchüttern und einzelne Stockwerke dabei einſtür⸗ zen ſollten. 8 Dein Leben iſt wirkſam nur dann geſichert, wenn Du den Weiſungen des Luftſchutzwartes Folge leiſteſt und den Raum aufſuchſt, der allein gegen die Wirkung der Splitter, der chemiſchen Kampfſtoffe und gegen die Einſturzgefahr ſchützen kann. Das iſt Dein Luftſchutzraum im Keller! f 7 5903 en der Ernte Für das offene Lagern von⸗Getreide und anderen G erzeugn dur Polizeiverordnung des Reil innenminif imungen getroffen n eichs⸗ 2 5 8 5 2 horden um einen 0 ſutz der Ernte fich word Ungedroſchenes „ ſicherzuſtell und ähnliche leicht ent de, Stroh, Heu, Face 1 i Ernteerzeugniſſe dürfen a Lagerplätzen nur unter au den. Die Entfernung ten Bedingungen gelagert w und Lagerſtätten betr 300 Meter von Betrie brennbare Flüſſigkeiten her Feuer denen exploſive Stoffe eſtellt, verarbeitet oder Neter betrag deren Umfaſſungsn ände llt ſind, ſowdie von keter betragen don nicht mi ndeſtens feuerhemmend here Bahngeleif i en, und ſie muß mindeſtens allen übrigen Gebäuden, von We gen. Als Lagerplät Y en, po gen und Hochſpannungsleitun 0 8 e ze im Sinne dieſer Polizeiverordnung gelten Feldſcheunen ſowie die Lagerung unter Schutzdächern oder im Freien, in Mieten, Diemen, Schobern uſw. Auf einem Lager, platz dürfen ſolche Ernteerzeugniſſe nicht über den Wert von 15000 Mark hinaus gelagert werden. Die Laget⸗ plätze müſſen mindeſtens 100 Meler voneinander entfernt fen Auf Wirtſchaftshöfen dürfen die Ernteerzeugniſſe in Zeilen der Ernte oder des Druſches höchſtens ſechs Tage gelagerk wet, den. Ausnahmen kann die Ortspolizeibehörde zulaſſen, wenn ein ausreichender Feuerſchutz gewährleiſtet iſt. Das Rau chen und die Verwendung von offenem Feuer oder Licht iſt auf den Lagerplätzen und in Scheunen ſowie beim Dreſchen verboten. 5 f ee 8 Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 27. Mai. rungen unveränd Sämtlichs Nationaltheater Mannheim „Großer Herr auf kleiner Inſel“. Mit dieſem als Luſtſpiel bezeichneten Stück von Juſt Scheu und Peter Albert Stiller, das für das Neue Theater im Roſengarten vorgeſehen war, hat der Sommer bereitz ſeinen Einzug im Nationaltheater gehalten. Wenn man das Stück ſieht, dann kann man ſich dem im Titel eines ande⸗ ren Bühnenwerks geäußerten Wunſch, daß Robinſon nicht ſterben ſoll, nicht ganz anſchließen. Hier iſt es eine Robinſonfamilie die ſamt ihrem getreuen Freitag auf einſame Inſel verſchlagen wird, um hier zu beſſeren 9 ſchen geläutert zu werden. Robinſon iſt Herr Generaldi tor Goſch, der inbezug auf paradieſiſche Freiheit ſchon; halb nicht ganz ſo gut geſtellt war wie der echte, als ſeine Frau mit dabei iſt, und was für eine alberne, hochnaſige Perſog! Da lobt man ſich ſchon beider Töchterchen, das man ſich dürchaus paradieſiſch denken kann. Sein Bräutigam ſtt ein läppiſcher, anmaßender Nichtstuer, während der Diener Franz ein ganzer Kerl iſt und an dem Menſchwerdungspro⸗ zeß der übrigen Robinſone das Hauptverdienſt hat. Er zeigt ſich feder, auch der ſchwierigſten Lage gewachſen, itt erfindungsreich und tatkräftig, wie eben ein echter Mann ſein ſoll. Der geneigte Leſer ahnt was. Das beſagte Töch⸗ terchen bekommt in der Abgeſchloſſenheit von allen übet⸗ flüſſigen Dingen der Ziviliſation den richtigen Blick für daz Weſentliche und erkennt in Franz den weitaus wertvolle⸗ ren Menſchen. Wenn er auch zunächſt nicht recht mittun will, ſo kriegt ihn das Mädel doch mit dem Verſprechen, daß ſie immer an das glückliche Leben auf der Inſel den⸗ ken wollen. Mit dieſem Vorſatz kehren ſämtliche Robinſone, die von einem vorbeifahrenden Dampfer entdeckt wurden, in die Ziviliſation zurück, ſogar aus dem Fatzke Gerhard von Sperber ſcheint ein anderer Menſch geworden zu ſein, und auch die Frau Generaldirektor iſt von ihrem Dünkel⸗ poſtament herabgeſtiegen. Das iſt kurz der Inhalt, der mit allerlei amüſanten Einfällen ausgeſchmückt iſt. Nach dem erſten, etwas langatmig geratenen Mt reihen ſich in den beiden folgenden Akten wenn auch nicht die Ereigniſſe(da⸗ ran iſt das Stück nicht gerade reich), ſo doch die Dialoge, Situationen, kleinen Zwiſchenfälle und Ueberraſchungen, durchtränkt von der Lebensweisheit Franzens, ſo anein⸗ ander, daß man keine Langeweile mehr empfindet und über manche Szene ſchmunzeln kann. Die Darſteller mußten durch ihre eigene Kunſt in vie⸗ lem dem Stück nachhelfen; die Regie hatte Rudolf Ham⸗ 0 fe „ 1 ei Ke macher. Klaus W. Krauſe machte die Wandlung vom Generaldirektor zum freien Menſchen der Wildnis glaubhaft, auch ſeiner Tochter(Annemarie Collin) fühlte man die Freude an dieſem Leben nach. Tilla Hoh⸗ mann führte die gaſtweiſe übernommene Rolle der Gat⸗ tin überzeugend und ohne Uebertreibung durch; ein zwar kommiß⸗, aber nicht ſalonfähiges Wort(das hier ſchamhaſt verſchwiegen ſei), knallte ſie mit wahrer Inbrunſt zwiſchen die Zuſchauer, die ſich darob köſtlich freuten. Karl Pſchi⸗ go de ſtellte einen ſympathiſchen, diskreten feſt zupackenden Diener hin, während Gerd Martienzen in der Rolle des näſelnden, blaſierten Jünglings abermals ſeine Bega⸗ bung für dieſe Figuren zeigte. Die Bühnenbilder(Otto Junker) waren von operet⸗ tenhafter Exotik. Daß rechts an einem Baum ein Büſchel Bananen aufwärts wuchs ſtatt herunterzuhängen, wie es die richtigen Bananenbüſchel zu tun pflegen, iſt eine bota⸗ niſche Merkwürdigkeit. die man aber dieſer phantaſtiſchen Landſchaft nicht weiter übel nimmt.— Das Publikum ließ ſich gut unterhalten und dankte den Darſtellern mit fröhli⸗ chem Beifall. Cornel Serr. Verſammlungs⸗Kalender. NS.⸗Frauenſchaft, Jugendgruppe. Heute Dienstag 20.15 UhrzGe⸗ meinſchaftsabend im Kaffee Schladt. Leinene Gebrauchtes 5 Wochen alte Danksagung. Wege unseren allerherzlichsten Dank. Mannheim-Seckenheim, 28. Mai 1940. Frau Eva Erny Familie Johann Erny. Für die anläßlich des Hinscheidens meines unvergeßlichen Mannes, unseres lieben Sohnes s0 zahlreich erwiesene Teilnahme sagen wir auf diesem Pferdedeche gefunden. Abzuh. bei Ruf, Bonndorferſtr. 6 Kinder⸗ Milch⸗ Dreirad ſchweine zu kaufen geſucht. zu berkaufen. 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