Lager⸗ b ſein, Zeiten t wer⸗ wenn ichen Li cht 5 eſchen Juſt heater ereitz n das ande⸗ nicht Juze f eine Men⸗ Hirek⸗ des⸗ eine naͤſige 5 man am itt Diener 38 bpro⸗ Er en, iſt Mann Töch⸗ über⸗ ir das tvolle⸗ nittun echen, l den⸗ nſone, urden, hard ſein, Unkel r mit dem n den e(Da⸗ aloge, ngen, mein⸗ über perek⸗ üſchel ie es buta⸗ iſchen ließ röhli⸗ hr.Ge- Bezugspreis: Monatlich Mh. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenp reiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., um Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 1 Tages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang ä Ereignis von ungeheurer militäriſcher Bedeutung, Rund eine halbe Million Mann ſtrecken die Waffen DB. Berlin, 28. Mai. Soeben trifft eine Sonder⸗ meldung von ungeheurer militäriſcher Bedeutune ein, die das ganze deutſche Volk mit Stolz und Freude er⸗ füllen wird. Aus dem Führerhauptquartier wird ge⸗ meldet: b Unter dem Eindruck der vernichtenden Wirkung der deutſchen Waffen hat der König der Belgier den Ent⸗ schluß gefaßt, dem weiteren ſinnloſen Widerſtand ein Ende zu bereiten und um Waffenſtillſtand zu bitten. Er hat der deutſchen Forderung nach bedingungsloſer Ka⸗ pitulation entsprochen. Die belgiſche Armee hat damit am heutigen Tage die Waffen niedergelegt und zu exi⸗ ſtieren aufgehört. Wir gedenken in dieſer Stunde unſerer tapferen Soldaten, die mit einem beiſpielloſen Kampfgeiſt in rückhaltloſem Einſatz Befeſtigungen überrannten, die zu den ſtärkſten Feſtungsanlagen der Welt gehören. Das ganze deutſche Volk blickt in dem Gefühl tiefer Dankbarkeit und unbändigen Stolzes auf die Truppe, die ſolch glänzende Waffentaten vollbrachte und dieſe Kapitulation erzwang. Der Entſchluß des Königs Der König der Belgier hat, um dem weiteren Blutver⸗ gießen und der völlig zweckloſen Jerſtörung ſeines Landes Einhalt zu gebieten, ſeinen Entſchluß, die Waffen zu ſtrek⸗ ken, entgegen dem Vunſch der Mehrheit ſeines Miniſte⸗ hauptverankwortlich Kakaftrophe, franzöſiſchen iſt für die ſcheint auch ſet ch⸗ Wunſch geäußert hat, wird ihm: gültigen Wohnſitzes zunächſt ein belgiſches enthalt angewieſen Die Geſamtzahl der von 5 belgiſchen Verbände dürfte rund eine umfaſſen. 5 Die deuiſchen Armeen werden nunmehr mit erhöhter Sraft die Vernichtung der Hauptſchuldigen anſtreben. der Kapitulation betroffenen halbe Million Mann 5 Völlig ausſichtslos! e Mit der Kapitulation der belgiſchen Armee in Stärke von 400⸗ bis 500 000 Mann hat die gewaltige Schlacht in Nordfrankreich und i Dramatik noch gewonnen. Die Lage der dort noch eingekeſſelten eng ehe Und franzöſiſchen etrug die größte 1 f Offiziere, wie jetzt der Kommandeur eines Infanterie⸗Batail⸗ lons, Major Boehme, als auch Mannſchaften, wie m OK W⸗ Bericht vom 28. Mai neun feindliche Panzer vernichtet hat, 5 Aus dem Umſtand, daß der Gegner abermals 91 Flug⸗ zeuge verloren hat, kann man ſchließen, daß Schlachtfeld erneut heftige Luftkämpfe ſtattgefunden haben. Mag es ſich nun um den Erdkampf oder um die Luftwaffe oder um Kämpfe auf der See handeln, alle dieſe Kämpfe verkünden deutlich die Ueberlegenheit der deutſchen Waf⸗ fen. Insbeſondere zu erwähnen ſind hier noch unſere Schnellboote, die dem Feind bereits erheblichen Schaden zugefügt und nun vor der belgiſchen Küſte abermals einen britiſchen Zerſtörer, ein feindliches U⸗Boot und einen voll⸗ beladenen Transporter verſenkt haben. f Von den im Heeresbericht genannten Städten, die von deutſchen 59 genommen wurden, bildet Douai einen wichtigen Bahnknotenpunkt am Südrand des großen Kohlenbeckens in Nordfrankreich Dougi zählt rund 39 600 Einwohner und hatte eine jährliche Steinkohlenproduktion von rund 4 Mill. To. Auch ſonſt hat Dougi eine bedeutende Induſtrie. Im Mittelalter gehörte Doug zu Flandern, ſpä⸗ ter zu Burgund und zu den Niederlanden. Zu rankreich kam das Gebiet um Dougi 1667, 1713 tagte in 190 0 das flandriſche Parlament. Merville mit rund 6 15 0 f wohnern iſt gleichfalls eine an dt, Irn Welke kam Merville bei der deutſchen rsoffenſipve im April 1918 in unſere Hände. Hazebe ouch mit etw 15 000 8 8 0 iſt, 3 bereits de ame schließen läßt, eine zumeiſt von Flamen bewohnte Stadt. 0 Mittwoch, den 29. Mai 1940 Höhepunkt der Flaudernſchlacht Der Kampf gegen die umſchloſſenen Engländer und Fran⸗ zoſen gehl weiter.— Starke Grenzbefeſtigungen durchbro⸗ chen.— 30 feindliche Panzer an der Somme vernichlet. Führerhauptquarkier, 28. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Die große Schlacht in Flandern und ihren Höhepunkt erreicht. In ſcharfem Angriff brachen un⸗ ſere Truppen zum Teil erbitterten Widerſtand und drängten die eingeſchloſſenen feindlichen Armeen auf immer enge ren Raum zuſammen, in dem auch die Luftwaffe mik ſtar⸗ ken Kräften vernichtend wirkle. Gegen die belgiſche Armee gewannen wir nach harken Kämpfen ſchnell Boden und ſtehen 10 km vor Brügge und vor Thourout, Thielt wurde durchſchritten und die dort befindliche ſtarke feind⸗ liche Artillerie ⸗Gruppe im Nahkampf geſtürmt. Gegen die umſchloſſenen Engländer und Franzoſen geht Nördlich von Valenciennes haben unſere ˖ eines Infan⸗ hervorragend beteiligt. der die Hafenanlagen Schiffe mit Bomben. In 0 5 Zwiſchen rſtört w ich örer einen ffer. in der Su front wurden einzelne mit Panzern ge⸗ feindliche Angeiſſe an der unteren Somme abge⸗ , Debel wurden 30 feindliche Panzer vernichtet, allein hiervon durch den Schützen Bringforth. Südlich wurden unſere Stellungen verheſſert und ſtarke dliche egenangriffe abgewieſen. n Die Verluſte des Gegners in der Luft betrugen geſtern insgeſamt 91 Jlug zeuge, davon wurden im Luftkampf 63, durch Flakartillerie 11 abgeſchoſſen. Auf einem Flug- platz wurden 15 Flugzeuge am Boden zerſtört. 23 deutſche Flugzeuge werden vermißt. Auch im nördlichen KRorwegen griff die Luftwaffe mit Erfolg an. In Bodö wurde ein Sender zerſtört, ein zweiter ſtark beſchädigt, zwei feindliche Flugzeuge abge⸗ ſchoſſen. Deutſche Schnellboote vernichteten, wie ſchon durch Son ⸗ dermeldung bekanntgegeben, vor der belgiſchen Küſte einen britiſchen Jerſtörer und ein feindliches U-Boot. In der Nacht zum 28. Mai gelang es einem Schnellboot auch noch einen ſchwerbeladenen feindlichen Transporter von 3000 Tonnen zu verſenken. 5 i Die engliſche Luftwaffe ſetzte 185 planloſen Angriffe guf nichkmilitäriſche Jiele in Nord⸗ und Weſtdeuiſchland ſorl. Mehrere Zivilperſonen wurden gelökei. Triumph deuiſcher Waffen Die Welt hält den Akem an! Der ungeſtüme An⸗ griffsgeiſt der deutſchen Diviſionen, der ſie unaufhaltſam porwärtsgeführt hat, durch feuerſpeiende Forts hindurch, hinweg über brückenloſe Flüſſe und mitten hindurch durch die feindliche Heeresmacht nach der Kanalküſte, hat nun in der Zeitſpanne weniger Tage auch Belgien die Waffen aus der Hand geſchlagen. Die belgiſche Armee hat bedingungs⸗ los kapituliert und damit aufgehört zu exiſtieren. Das iſt jetzt wohl das Schlimmſte, was England 175 Frankreich paſſieren konnte. Erbärmlich aber iſt es, denn in dieſer weltgeſchichtlichen Stunde der franzöſiſche Miniſterpräſident ſich hinſtellt und Belgien einer verräteriſchen Handlung be⸗ ſchuldigt, wie ſie in der Geſchichte ohne Beiſpiel iſt. Der belgiſche König hat mit ſeinem Entſchluß, dem weiteren ſinnloſen Widerſtand ein Ende zu bereiten nur die Konſe⸗ quenz aus einer abſolut klaren Sachlage gezogen. Belgien hat, kapituliert, weil ihm der Kampfgeiſt der, deutſchen Truppen keine andere Wahl mehr ließ. Verrat ohne Bei⸗ ſpiel aber haben England und Frankreich begangen, in Andalsnes z. B. wo ſie das von ihnen unverantwortlich in den Krieg gezerrte norwegiſche Volk feige ſeinem Schickſal überlaſſen haben. um Operationen an anderer Stelle zu beainnen.. 5 Ingrimm aver muß die Belgier pacen, wenn e letzt, davon hören, daß die Mehrheit ihrer ehemaligen Regierung ſelbſt noch die Waffenſtreckung hat ſabotieren wollen. Was iſt denn das, was ſich hochtrabend die belgiſche Regierung nennt? Es iſt ein Klüngel von Emigranten, der bereits zu der Zeit, als er in Brlüſſel noch amtierte, ſeinem Volk völ⸗ lig entfremdet war und ſich nur ſo dazu hergeben konnte, die Geſchäfte der engliſch⸗franzöſiſchen Kriegshetzer zu be⸗ treiben. Als dann der deutſche Gegenſchlag er olgte, und zwar mit einer Wucht, die ſichtlich die ganze Welt über⸗ raſcht hat, da flohen dieſe Subjekte feige nach England, nachdem ſie zuvor das von ihnen verratene Volk zum Wi⸗ derſtand bis zum letzten aufgefordert hatten. Diele Krea⸗ 1 0 haben längſt das Recht verwirkt, im Namen des bel⸗ giſchen Volkes ſprechen zu dürfen. Ihr ganzes Verhalten 1 im Arkois hal Nr. 124 e eee eee eee 28 ä* 5„ Fergt, daß ſie ſelbſt die Erzfelnde ihres Landes geweſen ſind. Nicht dieſe Verführer ſind daher die Repräſentanten des belgiſchen Volkes, ſondern das belgiſche Volk wird ver⸗ körpert durch ſeine Soldaten, die ſich tapfer geſchlagen, die aber auch tapfer die Konſequenz gezogen haben, als jeder weitere Widerſtand gegen die unwiderſtehliche Gewalt der deutſchen Waffen zu einem Akt des Wahnſinns geworden war. Mit leuchtenden Augen blickt das deutſche Volk auf ſei⸗ nen Führer und ſeine Armee. Unerhört war die Kühnheit des deutſchen Operationsplanes, unwiderſtehlich der Angriff der deutſchen Soldaten. Wo immer der Feind ſich 9585 da wurde er geſchlagen. Wo immer der Feind Halt ſuchte, und leiſtete er noch ſo zähen Widerſtand, da wurde er ge⸗ worfen. Von Tag zu Tag, ja von Stunde zu Stunde wurde der eiſerne Ring um die eingekeſſelte feindliche Streitmacht enger und enger. Infanterie, Pioniere, Artillerie, Panzer⸗ geſchwader und unſere Stukas bildeten eine einzige Sturm⸗ kolonne, die alles zermalmte, was ſich ihr in den Weg ſtellte. So groß der Anteil der neuen Waffen an dem grandioſen Sieg im Weſten iſt, ſo hat doch die Hauptarbeit auch in den gigantiſchen Schlachten in Belgien und Nord⸗ frankreich wiederum unſere unvergleichliche Infanterie geleiſtet. Der Infanteriſt war es, der die letzte Entſchei⸗ dung erzwang, in der er im Nahkampf mit dem Bajonett und der Handgranate in der Fauſt dem Feind Auge in Auge gegenübertrat und den Widerſtand erbarmungslos niederkämpfte. Wo immer die Schlacht in wildeſter Hitze entbrannte, da war unſere Infanterie zur Stelle, ſtürmte vor, und hatte ſie noch ſo harte Marſchſtrapazen hinter ſich. Wie kurzſichtig iſt es nun, wenn die Oberkriegshetzer Reynaud und Churchill angeſichts des Triumphes der deutſchen Waffen ihre ganze Hoffnung auf die Wieder⸗ holung des„Marnewunders“ von 1914 ſetzen. Wenn wir einmal von Wundern ſprechen wollen, dann müſſen wir zu⸗ mindeſt anerkennen, daß wir bereits die Zeugen eines ge⸗ ſchichtlichen Wunders ſind. Und dieſes Wunder iſt der deut⸗ ſche Wiederaufſtieg aus Schmach, Elend und Not. Vor ſie⸗ ben, acht Jahren noch der Diktatur des Verſailler Zwangs⸗ vertrages auf Gnade und Ungnade ausgeliefert, ausgerü⸗ ſtet mit Tanks aus Pappe, iſt Deutſchland heute die ſtärkſte Militärmacht Europas, im Beſitz beſter Waffen, geführt von einem genialen Feldherrn und Stagtsmann und getragen von einem unbändigen Siegeswillen. Frankreich iſt gewarnt. Frankreich ſpielt mit ſeiner Exiſtenz, wenn es glaubt, dieſer gewaltigen Macht gegenüber durch infame Greuellügen oder durch die Aufputſchung ſeiner Volkslei⸗ denſchaften zum Mord oder zum Heckenſchützenkrieg das Schickſal wenden zu können. Als wir im Herbſt 1939 in Bromberg jenes furchtbare Schlachtfeld volksdeutſcher Op⸗ fer aufgefunden hatten, da haben wir nicht nur verkündet, daß wir die Nerven zu einer eiſernen Vergeltung hätten, ſondern wir haben dieſe Verg⸗ Jauch geübt, auf daß die verhetzten Polen in aller Welt weh ſchrien über die un⸗ erbittliche Strenge deutſcher Urteile gegen die entmenſchten Mörder. Nicht wir haben dieſen Krieg gewollt, es ſind die plutokratiſchen Kriegshetzer in England und Frankreich, die den Krieg bar jeder Verantwortung entfeſſelt haben und die nun in dem Grauen über die Folgen ihrer Tat alles ver⸗ derben möchten. Die Stunde der Vergeltung iſt angebrochen. Der Sieg marſchiert mit den deutſchen Fahnen. Wir ſind es, die Europa das Recht und die Freiheit brin⸗ gen. Nachdem nunmehr Holland und Belgien die Waffen niedergelegt haben, iſt die Kraft der deutſchen Armee zur Vernichtung der Hauptſchuldigen bereit. Große Feldlazareite erbeutet Teile der Franklin⸗Stiftung in deutſcher Hand. 5(PA.). Der Rückzug der Franzoſen geht ſo ſchnell vor ſich, daß ſie kaum Zeit haben, wichtigſtes und wertvollſtes Kriegsmaterial mitzunehmen. Die Beute, die unſere vor⸗ wärtsſtrömenden Soldaten in den letzten Tagen gemacht haben, iſt deshalb auch entſprechend groß. U. a. iſt ihnen auch ein großer Teil der Franklin⸗Stiftung— ſie beſteht aus ſanitären Einrichtungen— in die Hände gefallen. Rie⸗ ſige und beſtens eingerichtete Jeldlazarette haben die Fran⸗ oſen ſtehenlaſſen, in denen nun verwundete deutſche Sol⸗ ten von deutſchem Sanitätsperſonal auf das Beſte ge⸗ pflegt werden.. ir hatten Gelegenheit, dieſer amerikgniſchen e e zu. Obwohl es erſt wenige Stunden orher von deutſchen Aerzten in Beſitz genommen war, wurde hier bereits mit Hochdruck gearbeitet. Ein Oberſtabs⸗ Na erzählt, daß franzöſiſche Flieger Bomben auf dieſes harekt werfen wollten, ſedoch von der Flak vertrieben wurden. So respektiert das„humane Frankreich“ die Ge⸗ ſetze der Menſchlichkeit. f e Die Fahrer der Krankentransportwagen dieſes La⸗ zarettes ſind übrigens auch von uns geſchnappt worden Es find Amerikaner, allerdings ſprachen ſie kein einziges Wort engliſch, da es polniſche und tſchechiſche Emigranten ſind, die auf dieſe Wagen geſetzt wurden! Im ſelben Ort befand ſich übrigens auch ein zurückgelaſſenes, mit Franzoſen be⸗ legtes Lazarett. Es war ſelbſtverſtändlich, daß die deutſchen Militärbehörden es den franzöſiſchen Aerzten erlaubten, eines ihre verwundeten Landsleute weiterzubehandeln. Rudolf Kettlein. „Lage des Expeditionskorps ernſt“ DNB. Bern, 28. Mai. Die Lage des engliſchen Expedi⸗ tionskorps in Belgien wird im Dienstag vom Londoner „Daily Expreß“ als ernſt geſchildert. Die Entwicklung über das Wochenende habe, ſo geſteht das Blatt ein, eine bedeu⸗ tende Verſchlechterung der Lage gebracht. Die hritiſchen und franzöſiſchen Armeen ⸗ſeien getrennt. Die Küſtenlinien und Häfen ſeien in Gefahr, und das Nachſchubproblem ſei ſchwieriger geworden. ois een im Banne der Waffenſtreckung Belgiens. Grauſames Erwachen in Paris f, 28. Mai Paris in Panikſtimmung! Das iſt das wort der erſten aus der franzöſiſchen Hauptſtadt ein⸗ treffenden Berichte nach der bedingungsloſen Kapitulation der belgiſchen Armee. Wie ein gewaltiger Donner.⸗ ſchlag wirkte die Rundfunkerklärung des Oberkriegs⸗ hetzers Reynaud über dieſes Ereignis auf die franzöſiſche Bevölkerung. Die politiſchen und militäriſchen Kreiſe in Paris hatten gerade noch in den letzten Tagen durch ihre Preſſe und Propaganda die ernſte Lage der Weſtmächte an der Flandernfront vertuſchen wollen. Umſo grauſamer war das Erwachen aus dieſer künſtlich hochgezüchteten optimiſti⸗ ſchen Stimmung. Die militäriſchen Kommentare der Pariſer Preſſe vom Dienstag früh ließen alles andere erwarten als gerade dieſe neue Unglücksbotſchaft. In der Oeffentlichkeit in Paris ſpricht man von einer„Tragödie“. Die Kreiſe um die Kriegshetzerclique greifen natürlich, wenn auch mit zit⸗ ternden Händen, die ſchamloſen Schimpfereien Reynauds gegen den belgiſchen König und die belgiſche Armee auf und ſchreien„Verrat“. Noch macht ſich die franzöſiſche Oeffentlichkeit gar nicht den rechten Begriff von der ganzen Tragweite und den großen Auswirkungen dieſes gewaltigen Erfolges der deut⸗ ſchen Waffen. Man wartet in Paris in atemloſer Span⸗ nung auf weitere Mitteilungen der amtlichen franzöſiſchen Stellen und klammert ſich verzweifelt an die„neuen ſtra⸗ tegiſchen Pläne“ Weygaͤnds, der an der Somme und Aisne eine„neue Linie“ errichtet habe.“ „Ein ganz großer Trinmph“ DNB. Rom, 28. Mai. Unter rieſigen Schlagzeilen gab die römiſche Preſſe in Sonderausgaben und Extrablättern der Bevölkerung Kunde von der Kapitulation der belgiſchen Armee. Allgemein wird betont, daß der Weg nach Dün⸗ kirchen für die deutſchen Truppen frei geworden iſt, die mit Calais bereits„Englands Hausſchlüſſel“ im Beſitz haben. Fehlen auch bei der Kürze der Zeit in den Blättern noch Kommentare, ſo kann man doch unſchwer den ungeheuren Eindruck feſtſtellen, den die Nachricht in der geſamten Oef⸗ fentlichkeit ausgelöſt hat. Allenthalben ſieht man auf den Straßen Gruppen, die dieſen neuen ſchweren Schlag für England und Frankreich lebhaft diskutieren und offen ihrer Genugtuung über den neuen gewaltigen Erfolg des be⸗ freundeten Deutſchland Ausdruck geben. In politiſchen Kreiſen betont man, daß die 13 Tage nach der Waffenſtreckung Hollands erfolgte Kapitulation Bel⸗ giens das Schickſal der eingeſchloſſenen franzöſiſch⸗engliſchen Armeen weſentlich beſchleunigen werde und daß es ſich um einen ganz großen Triumph der deutſchen Wehrmacht handele, die auf ihre überlegene Kampfesweiſe und die zermürbende Wirkung ihrer modernen Kriegswaffen zurück⸗ zuführen ſei. Die ſtrakegiſche Lage ſei nach der Kapitulation des belgiſchen Heeres für Frankreich und England unge⸗ mein ernſt geworden. Damit ſei aber auch, wie man in Rom ferner unterſtreicht, der Endſieg des deutſchen Verbündeten, an dem hier niemand mehr einen Zweifel hegt, einen weiteren Schritt nähergerückt. „Die beſte Armee der Welt“ Stockholm, 28. Mai. Die Meldung von der Kapitulation der belgiſchen Armee löſte in Schweden ſtärkſtes Aufſehen aus. In den Aushängefenſtern der Zeitungsverlage erſchie⸗ nen mit größter Schnelligkeit die Laufzettel mit dieſer Sen⸗ ſationsmeldung, vor denen ſich ſofort große Menſchenmen⸗ gen anſammelten. Die außerordentlich ſtarke Wirkung der belgiſchen Kapitulation auf die ſchwediſche Oeffentlichkeit iſt unverkennbar. Von ſachverſtändiger Seite wird beſonders unkerſtrichen, daß auch das Schickſal der franzöſiſchen und britiſchen Ar⸗ meen in Franzöſiſch⸗ und Belgiſch⸗Flandern bereits enk⸗ ſchieden und eine Fortſetzung des Widerſtandes für ſie ſinn⸗ los iſt. Insbeſondere unkerſtreicht man, daß die Belgier ein⸗ geſehen hälten, daß der Widerſtand gegen die beſle Armee der Welt ſinnlos ſei. Die Schimpfkanonade Reynauds gegen den veigiſchen König hat in hieſigen Kreiſen einen ſchlechten Eindruck ge⸗ macht. Man erinnert ſich hier ſehr genau der Tatſache, daß die Weſtmächte die norwegiſchen Truppen fluchtartig im Stich ließen und ſich ſogar von den norwegiſchen Soldaten den Rückzug decken ließen. Der bittere Tagesbefehl des nor⸗ wegiſchen Abſchnittskommandanten von Namſos iſt hier noch ſehr gut bekannt. Schlimmſte Situation für die Weſtmächte. Iſtanbul, 28. Mal. Die türkiſche Oeffentlichkeit ſteht völ⸗ lig unter dem Eindruck der 8.. der belgiſchen Armee. Man ſieht dieſes Ereignis als„ge⸗ waltigſte Senſatſer⸗ der letzten Zeit an. Vielfach macht ſich über den raſchen Ablauf der Ereigniſſe Beſtür zung be⸗ merkbar. In Geſprächen wird immer wieder unterſtrichen, daß die Weſtmächte ſich in ſchſimmſter Situation befinden. Rumänien freut ſich einer Neutralität. Bukareſt, 28. Mai. Die Nachricht von der Kapitulation der belgiſchen Armee, die von den Bukareſter Mittagszei⸗ tungen in größter Aufmachung veröffentlicht wurde, hat in rumäniſchen politiſchen Kreiſen größtes Aufſehen hervor⸗ gerufen und ſtärkſte Beachtung ausgelöſt Uebereinſtimmend unterſtreicht man, daß es ſich wieder einmal erwieſen habe, wie richtig die Politik der ſtrengen Neutralität war, die Rumänien ſeit Kriegsbeginn verfolgt. Die engliſche Oeffenklichkeit erfährt nichts. DW Skockholm, 28. Mai.„Dagens Nyheter“ unter⸗ ſtreicht auf Grund einer Meldung ihres Londoner Bericht⸗ erſtatters, daß die engliſche Oeffentlichkeit nur ſehr wenig von dem Krieg in Frankreich erfährt. Es wirke allmählich ſo, heißt es in der Meldung, als ob für die engliſche Oef⸗ fentlichkeit über den Krieg in Frankreich ein Vorhang ge⸗ ogen ſei. Man könne ſich von der tatſächlichen Lage keine einung bilden. Typiſch für die Lage ſei übrigens, daß ſich die militäriſchen Mitarbeiter der engliſchen Preſſe zum erſten Male ſeit langer Zeit praktiſch genommen jeglicher Kommentare enthielten. Am bezeichnendſten ſei, daß man in der engliſchen Oeffentlichkeit zu der Anſicht gekommen ſei, daß jetzt alles mit raſender Schnelligkeit geſche⸗ en müſſe. Ein Engländer habe dem Berichterſtatter des lattes erklärt, die Zeit habe nicht, wie dem engliſchen Volke immer wieder verſichert worden ſei, für, ſondern ge⸗ gen England gearbeitet. Oslo, 28. Mai nach Schweden evakuierten Norweger kehrten über die Grenzſtation Kornsjoe in ihre Heimat zurück. Man erwar⸗ tet, daß auch der Reſt der Evakuierten demnächſt wieder in Norwegen eintreffen wird.. 5 Die erſten 400 der ſeit dem 10. April W 2 2 N 7 8 Bogen 3 Se! Reynaud beſchimpft den König der deutſchen Enthüllungen. Roi Beſtätigung en Aufgabe ig der Be deckten Plan aufge marſchieren und i „Ich muß,“ ſo be n Reynaud ſeine Rundfunkan⸗ ſprache,„dem franzöſiſchen Volke ein ernſtes Ereignis an⸗ kündigen. Dieſes Ereignis hat ſich in der letzten Nacht zu⸗ getragen. Frankreich kann nicht mehr auf die Hilfe der bel⸗ giſchen Armee rechnen. Die franzöſiſche und die britiſche Ar⸗ mee kämpfen allein gegen den Feind im Norden. Sie wiſ⸗ ſen, welches die Lage war Infolge des Einbruchs vom 14. Mai hat ſich die deutſche Armee zwiſchen unſere Armeen geſchoben, die dadurch-in zwei Gruppen geteilt orden. Im Süden befinden ſich franzöſiſche Diviſionen, die eine Front halten, die der Somme und der Aisne entlang läuft. Im Norden befand ſich eine Gruppe aus drei Armeen: Der belgiſchen Armee, dem britiſchen Expeditionskorps und den franzöſiſchen Diviſionen. Dieſe Gruppe von drei Armeen unter dem Oberbefehl des Generals Blanchard erhielt ihre Zufuhren über Dünkirchen. Die franzöſiſchen und die eng⸗ liſchen Armeen verteidigten dieſen Hafen im Süden urtd Weſten und die belgiſche Armee im Norden. Die belgiſche Armee hat ſoeben mitten im Feldzug und auf Befehl hre⸗z Königs ſich bedingungslos ergeben, ohne ihre franzöſiſchen und engliſchen Kameraden zu benachrichtigen. Es iſt dies,“ ſo behauptete Frankreichs Miniſterpräſident,„ein Vorfall, der in der Geſchichte noch nicht vorgekommen iſt.“ Herr Reynaud hat dabei gefliſſentlich überſehen, daß die Englän⸗ der ja ſchon viel früher das Gleiche in Norwegen getan ha⸗ ben. Der Plutokratenhäuptling behauptete dann weiter, die nach London ausgerückte belgiſche Regierung habe ihn be⸗ nachrichtigt, daß ſie den Beſchluß des Königs, der ganz im Gegenſatz zu ihr bei ſeinem Volk und bei ſeinen Truppen geblieben iſt, nicht billigen könne. „Vor 18 Tagen, ſo fuhr Reynaud fort,„hakte dieſer gleiche König einen Hilferuf an uns gerichket, und dieſem Hilferuf haben wir Folge geleiſtet, dem Plan»⸗nrechend, der ſeit Dezember vom Generalſtab der Alliierten aufgeſtellt worden war.“ Damit hat der erſte Kriegsverbrecher Frank⸗ reichs in aller Oeffentlichkeit die deutſchen Enkhüllungen über den geplanten Einmarſch der Weſtmächte in Belgien und Holland mit dem Ziel, ins Ruhrgebiet einzufallen, be⸗ ſtätigk. Daß er ſich zu dieſem Geſtändnis hinreißen ließ, iſt ein Jeichen dafür, wie ſehr die Plutokrakenclique in Paris durch die harten Schläge der deutſchen Wehrmacht aus dem Gleichgewicht gebracht wukde. Was Herr Reynaud anſchließend zu ſagen wußte, war noch viel dümmer und beweiſt zugleich die unerhörte Skru⸗ pelloſigkeit jener Clique, die das franzöſiſche Volk ins Ver⸗ derben ſtürzte. Wörtlich ſagte er nämlich:„Wir haben ge⸗ wußt, daß dieſe Tage kommen werden.“ Wenn Herr Rey⸗ naud wirklich ſo prophetiſch war, wieviel Verantwortungs⸗ 1 8 gehörte dann dazu, Deutſchland den Krieg zu er⸗ ären! Nachdem Reynaud auf dieſe Weiſe das franzöſiſche Volk auf die drohende Kataſtrophe in Nordfrankreich vorbereitet hatte, beendete er ſeinen Schwanengeſang mit einem Vor⸗ ſchußlob auf den„großen Heerführer Weygand“, der in Uebereinſtimmung mit Marſchall Peétain eine„neue Linie“ an der Somme und an der Aisne errichtet habe. Die Fahrt des„Preſident Nooſevell“ Deutſchland warnt vor engliſchen Aktenkaten.— Mittejlung der Reichsregierung an die amerikaniſche Botſchaft. DNB. Berlin, 28. Mai- Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hat durch ihre Botſchaften den Regie⸗ rungen der kriegführenden Länder amtlich mitgeteilt. daß der amerikaniſche Dampfer„Preſident Rooſevelt“ am 24. Mai von Newyork nach Galway in Irland abgefahren ſei, um amerikaniſche Staatsangehörige aus Europa abzuholen. Die amerikaniſche Regierung gab der Erwartung Ausdruck, daß das unbewaffnete Schiff, das nicht im Convoy fährt, nachts erleuchtet und als amerikaniſches Schiff beſonders gekennzeichnet ſei, von Maßnahmen der Streitkräfte der kriegführenden Mächte nicht behelligt werde. Die Reichs⸗ regierung hat der amerikaniſchen Botſchaft in Berlin darauf Folgendes mitgeteilt: a „Schiffe die Fahrten in der von der amerikaniſchen Regierung bekanntgegebenen Weiſe durchführen, ſind ent⸗ ſprechend den Grundſätzen der deutſchen Kriegführung kei⸗ nerlei Gefährdung durch deutſche Streitkräfte aus⸗ geſetzt. Im Hinblick darauf, daß dieſes amerikaniſche Schiff Kriegszonen durchfahren wird, die ſonſt von amerikaniſchen Schiffen gemieden werden, hat die deutſche Regigrung ihre Streitkräfte von der beabſichtigten Fahrt des Dampfers un⸗ terrichtet und ſtrikte Befehle erteilt, daß derſelbe ohne jede Behinderung ſeine Fahrt durchführen kann. Im übrigen befinden ſich auf der von dem Dampfer auf der Hin⸗ und Rückreiſe eingeſchlagenen Route keine deutſchen Streitkräfte. Irgendeine Gefährdung des amerikaniſchen Schiffes von deutſcher Seite iſt daher ausgeſchloſſen. Die Reichsregierung hat aber darüber hinaus die ame rikaniſche Bolſchaft auf Nachrichten hingewieſen, die bereils in der Preſſe Eingang gefunden haben und die ſich mit gewiſſen, der Reichsregierung zugegangenen Informationen decken, wonach von den Regierungen der im Krieg mit Deutſchland befindlichen Länder ein Anſchlag auf den „Preſident Rooſevelt“ geplant und vorbereitek wird. An⸗ geſichts der Talſache, daß die Feinde Deuiſchlands aus durchſichtigen Motiven bereits zweimal verſucht durch Anſchläge auf Dampfer mit amerikaniſchen Paſſagie⸗ ren und Zuſchiebung der Schuld hieran auf Deutſchland die deulſch⸗amerikaniſchen Beziehungen zu ſtören, hat die Reichsregierung die Vereinigten Sladten auf dieſe Nach⸗ richten aufmerkſam gemacht. Sie hat dabei der Erwartung Ausdruck gegeben, daß die amerikaniſche Regierung, die ſelbſt ja das größte Inkereſſe an der Erhallung des Lebens ihrer Staatsbürger hat, daher auch ihrerſeits zur Vermei⸗ dung einer Skörung der deutſch⸗amerikaniſchen Beziehungen alles kun wird, um durch enkſprechende Maßnahmen ſolche 5 Pläne der Gegner Deutſchlands zu ner⸗ eiteln. — haben, 8 5 Agenten hetzen in ASA Sabolageakte ſollen den Deutſchen zugeſchoben werden. DNB. Berlin, 28. Mai. Die Keichsregierung hat zu verläſſige Meldungen, daß eine bekrächtliche Anzahl brit ſcher Geheimagenten des Secret Service in Mexiko und vor allem in der Nähe des Panama⸗-Kanals eingekroffen iſt. Die Aufgabe dieſer Agenten beſteht darin, Jwiſchen. fälle zu inſzenieren, Sabokageakte zu verüben, die dann Deutſchland in die Schuhe geſchoben werden ſollen. Die ver⸗ zweifelte engliſche Regierung glaubt offenbar, durch dieſe Mittel das amerikaniſche Volk in eine Angſt- und Haß⸗ pſychoſe gegen Deutſchland hineinmanöorieren zu können. Das Schlagwort von der„5. Kolonne“, das ſeit geraumer Zeit von der engliſchen Propaganda in Amerika benutzt wird, ſoll im amerikaniſchen Volk die Aufregung und Angſt erzeugen, die die engliſchen Kriegshetzer für ihre Machen. ſchaften benötigen Ein Vorfall, wie er typiſcher nicht ſein kann, wird von der amerikaniſchen Nachrichtenagentur aus Rio Texas in der Nähe der mexikaniſchen Grenze gemeldet, wo am 22. Mai angeblich drei„Nazi⸗Agenten“ mit dem Hakenkreuz gekennzeichnete Propagandaliteratur verteilt und die ame⸗ rikaniſche Flagge beſchimpft haben ſollen. Der Zwiſchenfall wurde von einer gewiſſen amerikaniſchen Preſſe zu einer üblen Hetze gegen Deutſchland ausgeſchlachtet. Die Feſtſtel⸗ lungen, die die amerikaniſche Nachrichtenagentur Inter⸗ national News Service zu dieſen Meldungen getroffen hat, ergaben die völlige Haltloſigkeit dieſer Behauptungen, und es bleibt von dem ganzen aufgebauſchten Vorfall lediglich ein Anhänger einer religiös fanatiſchen Sekte„Propheten von Jehova“ übrig, der auf Grund ſeiner pazifiſtiſchen Ein⸗ ſtellung der amerikaniſchen Flagge den Gruß verweigert hat Solche und ähnliche Vorfälle werden täglich von der britiſchen Propaganda benutzt, um die Beziehungen zwi⸗ ſchen dem amerikaniſchen und dem deutſchen Volke zu ver⸗ giften. Dem gleichen Zweck dienen auch die von britiſchen Korreſpondenten amerikaniſcher Zeitungen in Mexiko fa⸗ brizierten Meldungen über den angeblichen„Zuſtrom“ als Touriſten verkappten Geſtapo⸗Agenten nach Mexiko. Dieſe Propaganda wurde in Mexiko als derart aufdringlich emp⸗ funden, daß Präſident Cardena es für notwendig erachtete, der immer ſteigenden Beunruhigung ſeines Volkes durch die Erklärung entgegenzutreten, daß von einer„5. Kolonne“ keine Rede ſein könnte. Trotz dieſer Haltung vernünftiger und klar blickender Staatsmänner wird man in ganz Amerika weiterhin damit rechnen müſſen, daß die britiſche Propaganda kein Mittel und kein Verbrechen ſcheuen wird, um ihr Ziel, die Erzeu⸗ gung einer antideutſchen Kriegsſtimmung im amerikaniſchen Volk, zu erreichen. Das italieniſche Nizza Zu den italieniſchen Anſprüchen auf Nizza erklärt„La⸗ voro Faſciſta“, daß es ſich um eine Stadt handele, in der 50 000 Italiener leben und die ein vollkommen italieniſches Ausſehen und italieniſche Bräuche aufweiſe. Ihre 80 jährige Zugehörigkeit zu Frankreich habe den italieniſchen Charak⸗ ter der Stadt nicht zu ändern vermochl. Von 1388 bis 1860 ſei Nizza faſt ununterbrochen italieniſch geweſen. Nach 80 Jahren ſtelle ſich heute das Problem von Nizza in ſeiner Geſamtheit dem Bewußtiein des italieniſchen Volkes, und keiner zweifle daran, daß es nach dem Recht der Nation ge⸗ löſt werde. England ſeht auch Gibraltar bedrohr. a Algeciras, 28. Mai. Engliſcherſeits wurde amtlich mit⸗ geteilt, daß vom Dienstag an für das Gebiet von Gibral⸗ kar ein Ausgehverbot für die Zeit von 23.30 bis 5.30 Uhr erlaſſen wird. Innerhalb dieſer Zeit dürfen ſich nur Angehörige der britiſchen Armee in Uniform und Perſonen mit amtlichen Sondererlaubniſſen außerhalb der Häuſer zei⸗ gen. Aus Gibraltar in Caſablanca eingetroffene Flüchtlinge haben u. a. erklärt, daß in Gibraltar die Lebensmittel knapp ſeien und daß deshalb die Ueberführung der Zivil⸗ bevölkerung nach Marokko beſchleunigt werde. „Fröhliche Zerſtörung“ Britiſche Makroſen in ihrem Elemenk. DBB Berlin, 28. Mai. In den Berichten vom nieder⸗ ländiſchen Kriegsſchauplatz mehrten ſich die Nachrichten von der unglaublichen Zerſtörungswut des engliſchen Militärs in den Ländern, die die Engländer angeblich als„Beſchützer betreten hatten. Planmäßige Brandſchatzungen und Plün⸗ derungen waren bei dieſen verhinderten Helden an der Ta⸗ gesordnung, und ſie wollten offenbar auf dieſe Weiſe ihre blinde Wut über das Ausbleiben von militäriſchen Erfolgen abreagieren. Die von unſeren Truppen auf ihrem ſiegrei⸗ chen Vormarſch angetroffenen Verwüſtungen redeten in dieſer Beziehung eine allzu deutliche Sprache. Wenn es noch eines weiteren Beweiſes über die engli⸗ ſche Urheberſchaft dieſer Zerſtörungen bedurft hätte, ſo er⸗ brachten ihn jetzt die Engländer ſelbſt, und zwar behandelte die„Times“ dieſe Vorgänge in einem ausführlichen Tat⸗ ſachenbericht und einem eigenen Kommentar. Ein Abſatz des„Times“⸗Berichtes trägt den Untertitel„Fröhliche Zer⸗ ſtörung!“ Es heißt dann weiter:„In Pmuiden landete eine Matroſenabteilung unter einem Korvektenkapitän.. Ihre Hauptaufgabe. beſtand darin, alles zu zerſtören, was von Wert war und nicht fortgeſchleppt werden konnte Engliſche Matroſen rannten fröhlich mit Exploſivladungen umher Die„Times“ beſchließt dann ihren Kommentar mit fol⸗ genden bemerkenswerten Feſtſtellungen:„Es war offen⸗ ſichtlich, daß die Flotte wieder einen Beweis ihrer tradi⸗ tionellen Anpaſſungsfähigkeit an ausgefallenen Situatio⸗ nen geben mußte, und ſie iſt ihm an keiner Stelle ſchuldig geblieben. Man kann aber annehmen, daß es viele der (von den deutſchen Bombern) gehetzten Männer als eine beträchtliche Erleichterung ihrer angeſpannten Nerven empfanden, daß ſich ihnen die Gelegenheit bot, bei der Ver⸗ nichtung der holländiſchen Vorräte dem primitiven Zerſtö⸗ runastrieb freien Lauf zu laſſen..“ 4 Wieder feiger Ueberfall auf Fiſcherbooke. Kopenhagen, 28. Mai. Nachdem erſt kürzlich zwei däni⸗ ſche Fiſchkutter von britiſchen Fliegern mit Bomben belegt und beſchoſſen wurden, verſuchten mit der bekannten ſkru⸗ pelloſen Räubermanier zwei engliſche Bombenflugzeuge erneut, ſieben harmloſe Esbjerger Kutter zu überfallen Als . 1 75 deutſche Vorpoſtenboote, die ſich in der Nähe er Fiſcherbodte befanden, das Feuer eröffneten, ließen die Flieger die Bomben planlos ins Waſſer fallen und nah⸗ men ſchleunigſt reißaus.— Ob W. C. daraus wieder einen 19 Angriff der britiſchen Luftwaffe“ fabrizieren 1a 8 8 33 8 8 i t 5 1 8 f f . 1 f . Auch wirtſchaſtlich ein Blitzkrieg Frankreichs Wirtſchaft ihrer Hauptſtützen beraubt. Noch ſteht die Welt unter dem Eindruck des Durchoruchs der deutſchen Heere an der Nahtſtelle zwiſchen Frankreich und Belgien, bewundert ihre militäriſchen Leiſtungen und knüpft daran allerhand für die Weſtmächte peinliche Mut⸗ maßungen über die weitere Veränderung der militäriſchen Lage an. Aber noch nicht Allen iſt die Gefahr bewußt, in die Frankreichs Volkswirtſchaft durch das deutſche Vor⸗ gehen gerade an dieſer Stelle-geſtürzt worden iſt. Als die Weſtmächte den Krieg begannen, hofften ſie ihn, geſchützt durch die beiden ſcheinbar unüberwindlichen Mauern der Maginotlinie und der engliſchen Flotte, gefahrlos ſozuſagen dom kaufmänniſchen Drehſeſſel in der Form eines Wirt⸗ ſchaftskrieges zum ſiegreichen Ende führen zu können. Die deuſſche Kriegführung hat ſie gezwungen, ſich zu offenem Kampfe zu ſtellen, ſie hat aber durch die Wahl der Durch⸗ bruchsſtelle dafür geſorgt daß der Kampf der Waffen zu⸗ gleich zu einem Kampf gegen den Lebensnerv der franzöſi⸗ ſchen Wirtſchaft geworden iſt. Die wirtſchaftliche Bedeutung des franzöſiſchen Induſtriegebietes, das ſich längs der lu⸗ kemburgiſchen und belgiſchen Grenze ausdehnt, kann kaum hoch genug eingeſchätzt werden. Sämtliche Verbindungen des Nordgebietes mit dem Innern des Landes ſind bereits unterbrochen. Das Hütten- und Erzgebiet iſt zum größten Teil beſetzt oder Kampfgebiet geworden. Faſt alle Städte, die der Wehrmachtsbericht bisher genannt hat, haben eine beträchtliche Bedeutung als Sitz der Stahl⸗ und Eiſenindu⸗ ſtrie Bekanntlich iſt ferner ein Teil der Gruben im frühe⸗ ren Deutſch⸗Lothringen bereits ſeit Kriegsbeginn ſtillgelegt. und auch der Reſt wird kaum mehr ſeine normale Leiſtung aufweiſen. So ſehen wir nach wenigen Tagen militäriſcher Kriegs⸗ führung die franzöſiſche Volkswirtſchaft und ganz beſon⸗ ders die franzöſiſche Kriegswirtſchaft ihrer Hauptſtützen be⸗ raubt Aus dem Wirtſchaftskrieg der langſamen Aushun⸗ gerung Deutſchlands wie ihn ſich die Weſtmächte exträum⸗ ten, iſt nicht nur militäriſch ſondern auch wirtſchaftlich ein Blitzkrieg gegen ſie geworden, das deutſche Schwert iſt dabei, den gordiſchen Knoten, der ſeinen Träger für immer eln ſollte, mit einem gewaltigen Hieb zu durchhauen. Die engliſche Invaſionsangſt Im Schakten des näherrückenden Krieges. Berlin, 28. Mai. Unter dem Eindruck des näherrücken⸗ den Krieges ſind in England weitere- militäriſche Stellen⸗ umbeſetzungen vorgenommen worden. Nach einer Mittei⸗ lung des Kriegsminiſteriums wurde Generalleutnant Hai⸗ ning, bisheriger Oberbefehlshaber des weſtlichen Londo⸗ ner Militärbezirkes, zum Vizechef des Empire⸗Generalſta⸗ bes und der Reſerve⸗General Sir Henry Jackſon zum Ober⸗ kommandierenden der weſtlichen Militärbezirke in London ernannt. Generalmajor Paget, bisher Kommandeur der 18. Diviſion, wurde zum Generalſtabschef des Militärbezirkes London ernannt. 5 Der„Daily Telegraph“ berichtet, daß ſehr wahrſcheinlich alle Wegweiſer von der Straße verſchwinden wer⸗ den mit Rückſicht auf die Gefahr einer Landung von Fall⸗ ſchirmjägern in England. Wie aus ſicherer Quelle bekannt wird, leidet die eng⸗ liſche Rüſtungsinduſtrie zurzeit ſchwer unter Ar⸗ beitsſchwierigkeiten. Nach Ausführungen des„Daily Tele⸗ graph“ haben die Werkzeuginduſtriellen Englands in aller Offenheit betont, daß ſie wegen des Mangels an geeigneten Arbeitskräften bei weitem nicht in der Lage ſeien, die von ihnen geforderten Mengen zu liefern. Auch an eine Ein⸗ haltung der Lieferfriſten ſei gar nicht zu denken. Kennzeich⸗ nend für das Durcheinander im engliſchen Arbeits⸗ einſatz iſt die Tatſache, daß die Rüſtungswerke ſich unterein⸗ ander die Facharbeiter wegengagieren. Es kommt hinzu, daß England keineswegs über ausreichende ſtatiſtiſche Un⸗ terlagen zur Lenkung des Arbeitseinſatzes verfügt, ſo daß mit einer Abſtellung dieſer Schwierigkeiten nicht zu rechnen 28 5 Tommies als Silber diebe Gefundenes Diebesgut zurückerſtatket. DNB. Berlin, 28. Mai. Nach dem Einmarſch der deut⸗ ſchen Truppen in Löwen am 17. Mai wurden in der Um⸗ gebung der Stadt engliſche Torniſter gefunden, die dort von den flüchtenden engliſchen Truppen zurückgelaſſen worden waren. Bei der Durchſuchung der engliſchen Torniſter kamen haufenweiſe ſilberne Beſtecke, Silbergeld und ein⸗ 115 Silberſtücke zum Vorſchein. Durch die inzwiſchen ange⸗ tellten Unterſuchungen ſind einwandfrei die belgiſchen Läden feſtgeſtellt worden, aus denen dieſe Wertgegen⸗ ſtände ſtammen. Alle dieſe Läden in Löwen waren beim Eintreffen der deutſchen Truppen reſtlos ausge⸗ plündert. Die gefundenen Wertgegenſtände ſind den belgiſchen Eigentümern ſofort zurückerſtattet worden. Im Intereſſe dieſer belgiſchen Bürger iſt zu hoffen, daß auch die anderen von den engliſchen Soldaten geſtohlenen Gegenſtände ge⸗ funden werden. 8 Löwenjäger gegen Fallſchirmſofdaten! Die Angſt vor den deutſchen Fallſchirmſoldaten führte in Südafrika zu einem ganz beſonders beachtenswer⸗ ten und treffenden Abwehrvorſchlag. Kapitän Strotzben, Kapſtadt, ſchlug nämlich in einem Brief an den ſüdafrika⸗ niſchen Generalſtabschef vor, zur Bekämpfung dieſer vom Hummel kommenden Gefahr eine beſondere Truppe— aus Löwenjägern zu bilden. Dieſe müßten ſedoch, um nicht der Gefahr ausgeſetzt zu ſein, als Heckenſchützen erſchoſſen zu werden, eine beſondere Uniform erhalten. Wie wäre es, wenn der ſüdafrikaniſche Generalſtabschef auf den Vor⸗ chlag Kapitän Strotzbens hin als Uniform dieſer ausgeſuch⸗ ten Truppe Löwenfelle einführen würde? 3 des Aachener Wirtſchaftsgebietes zuſammen. Di Zur Heimkehr von Eupen⸗Malmedy Utalte Teile des Reiches. 5 NS. Als in den frühen Morgenſtunden des 10. Mai deutſche Truppen in das Gebiet von Eupen⸗Malmedy und Moresnet einrückten und es in knapp drei Stunden beſetzten, wurde damit unter eins der unſinnigen Kapitel des Verſail⸗ ler Schanddiktats der Schlußſtrich geſetzt. 20 Jahre willkür⸗ licher Fremdherrſchaft und raffinierter Aſſimilierungspolitik haben es nicht vermocht, die Treue der Bewohner dieſes alten deutſchen Landſtrichs wankend zu machen. Wenige Tage nach dem Einmarſch der deutſchen Truppen hat der Führer die endgültige Rückgliederung dieſer entriſſenen Gebiete verfügt und damit ſeiner Bevölkerung den Dank des deutſchen Volkes für das ſtandhafte Ausharren unter der belgiſchen Herrſchaft und für die vielen Opfer, die ſie ihres Deutſchtums wegen auf ſich genommen hat, abgeſtattet. Beſonders groß und nachhaltig empfunden iſt die Freude der Bepölke des Regierungsbezirks Aachen, dem das ent⸗ riſſene Gebi zt wieder eingegliedert wird, über die Heim⸗ kehr der deutſchen Volksbrüder ins Reich. Eine mehr als tauſendjährige hiſtoriſche Schickſalsgemeinſchaft und enge Bande des Blutes umſchließen Stadt und Land Aachen mit dem durch den Verſailler Vertrag abgetrennten Gebiet. Die beiden altpreuß 1 Provinzen Eupen und Malmedy waren das gegebene wirtſchaftliche Hinterland Aachens und hingen mit ihren Induſtrien auf das engſte mit den gleichartigen 5 ie Bevölkerung des ehemaligen Kreiſes Eupen iſt volkstumsmäßig ganz deutſch, während es im Gebiete der altpreußiſchen Wallonie um Malmedy herum etwa 10000 Wallonen gibt. Auf dieſe Wallonen hatten die Belgier bei ihrer Aſſimilie⸗ rungspolitik ihre größten Hoffnungen geſetzt, hofften ſie doch, daß ſich dieſe von ihnen als„preußiſchee Wallonen“ bezeichneten Einwohner, die zu einem großen Teil die deutſche Sprache nicht verſtehen, am ſchnellſten in den belgiſchen Staatsverband einfügen würden. Hier hat ſich die belgiſche Politik am gründlichſten verrechnet. Gerade in dieſem Ge⸗ biet iſt die Trennung vom Deutſchen Reich mit am ſchwer⸗ ſten empfunden worden. Das bewies die Begeiſterung, mit der die Bevölkerung dieſes Gebietes die deutſchen Truppen. aufnahm. Malmedy und Umgegend haben über tauſend Jahre zum Deutſchen Reich gehört und jederzeit willig alle Opfer für Deutſchland gebracht, Die hiſtoriſchen Privilegien, die der alten Reichsabtei Stavelot ſchon frühzeitig vom Deutſchen Reich gewährt wurden, legten den Grund zu einer engen mit Deutſchland verbundenen Tradition, die ſich in den 20 Jah⸗ ren belgiſcher Herrſchaft glänzend bewährte. Das Eupener Land, das zum Herzogtum Limburg gehörte, und das Gebiet der reichsunmittelbaren Abtei Malmedy, die durch den Wiener Kongreß 1815 Preußen zugeteilt wurde, ſind uralte Teile des Reiches. Wenn die Belgier einmal die Annektierung dieſes Gebietes als„desannerion“, alſo als Rückgliederung bezeichnen zu müſſen glaubten, ſo hat ſie jetzt die freudige Auf⸗ nahme der deutſchen Truppen in dieſen Gebieten von einem gründlichen Irrtum geheilt. Für das dicht beſiedelte Gebiet um Aachen⸗Stadt und „Land war Eupen⸗Malmedy ſeit jeher das gegebene und für beide Teile gleich bedeutende wirtſchaftliche Hinter⸗ lan d. Vor allem die Tuchinduſtrie im Eupener Land mit ſeiner blühenden Heimarbeit war auf das engſte mit der Ter⸗ tilinduſtrie in Aachen verbunden. Das gleiche gilt für die im Malmedyer Gebiet beſonders ſtark vertrebene Leder⸗ induſtrie. Auch die Großinduſtrie— es ſei hier beſonders auf das Kabelwerk in Eupen hingewieſen— war auf das, deutſche Hinterland angewieſen. In den vergangenen Kriegs⸗ monaten hatten Engländer und Franzoſen eine völlige Export⸗ ſperre für die Erzeugniſſe dieſes Werkes verhängt, ſodaß ge⸗ rade für dieſe die Rückgliederung ins Reich von gewaltiger Bedeutung iſt. In dem Gebiet von Raeren ſind die weithin berühmten Töpfermacher heimiſch, die in Aachen einen aufnahmefähigen Markt fanden. Trotz aller Schikanen ſind die wirtſchaftlichen Beziehungen niemals ganz abgeſchnitten worden. Jetzt wird für beide Teile eine neue Zeit wirtſchaftlicher Geſundung anbrechen. Die vielfältigen Bande volkstumsmäßiger, kultureller und wirtſchaftlicher Art, dis Eupen⸗Malmedy mit dem deut⸗ ſchen Heimatlande verbanden, haben ſowohl bei den deutſchen Volksgruppen in Neubelgien als auch bei den Wallonen in Malmedy niemals die Hoffnung zuſchanden werden laſſen, einmal ins Reich zurückkehren zu können. In der heimat⸗ treuen Front und in mancherlei berufsſtändiſchen Zuſammen⸗ ſchlüſſen ſchafften ſie ſich die Grundlage für die Verteidigung ihrer kulturellen und wirtſchaftlichen Belange. In zwanzig⸗ 2 jähriger harter und verbiſſener Entſchloſſenheit hat ſich die Bevölkerung dieſer Gebiete aufs engſte zuſammengeſchloſſen und dem Anſturm der belgiſchen Annektionsclique erfolgreich Widerſtand geleiſtet. Dieſe Treue hat jetzt ihren ſchönſten Lohn gefunden: Eupen⸗Malmedy lehrte für immer heim ins Reich. 8 Jud Mandel wütet Vier junge Arbeiter zum Tode verurkeilt. Stockholm, 28. Mai.„Stockholms Tidningen“ meldet aus Paris, daß die Polizeiaktion des Juden Mandel in ganz Frankreich forkgeſetzt wird. So wurden vier junge Arbeiter wegen angeblichen Landesverrats zum Tode verurteilt, zwei andere zu je 20 Jahren Zuchthaus. In den letzten Ta⸗ gen ſind insbeſondere die Ueberwachungsmaßnahmen in Marſeille in beſonderem Maße verſchärft worden. Ueber 7000 Perſonen würden hier verhört und über 200 ſind ver⸗ haftet worden. a Von anderer Seite wird bekannt, daß die franzöſiſchen Militärbehörden 11 Arbeiter verhaftet haben, die am letz⸗ ten Sonntag nicht auf ihren Arbeitsplätzen erſchienen wa⸗ ren. Aus Baden und den Nachbargauen Or. Schmitthenner Kultusminiſter DB. Berlin, 28. Mai. Der Führer hat mit der Wahrnehmung der Geſchäfte des badiſchen Miniſters des Kultus und Anterrichts den badiſchen Miniſter Profeſſor Dr. Schmitthenner beauftragt. Dr. Schmitthenner übernimmt damit den Geſchäftsbereich des am 14. Februar 1940 ver⸗ ſtorbenen Miniſters Dr. Wacker. Das Langemarck⸗Studium eröffnet tüchtigen und fähigen jungen Volksgenoſſen den Weg zur Hochſchule. Jungarbeiter, Jungbauern meldet Euch bis zum 5. Juni beim Lehr⸗ gang Heidelberg des Langemarck⸗Studiums der Reichsſtuden⸗ tenführung, Marſtallhof 5. () Pforzheim.(Wieder agufgefu nden.) Die ſeit dem 24. Mai vermißte Ehefrau Metzger iſt nun in der Nähe von Monbach in völlig erſchöpftem Zuſtande aufgefunden und dem Städtiſchen Krankenhaus zugeführt worden. ) Pforzheim.(Tödlicher Sturz von der 0 5 Ein 58jähriger Mann ſtürzte in der Nacht die Treppe eines Hinterhauſes in der Mittelſtadt hinunter. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſtarb unmittelbar nach dem Unſall. ö () Baden⸗Baden.(Vom Rade geſtürzt.) Kreis⸗ amtsleiter Alfred Stier, der mit der Durchführung von neuen Aufgaben der NS. in den neugewonnenen deutſchen Oſt⸗ gebieten betraut wurde, weilte für einige Tage in der Hei⸗ mat, um die Ueberſiedlung ſeiner Familie durchzuführen. Auf ſeiner Fahrt nach Raſtatt ſtürzte er ſo unglücklich vom Rade, daß er mit ſchweren Kopfverletzungen und einer Gehirn⸗ erſchütterung in das Städtiſche Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußte. Freiburg. Zuchthaus für Deviſenſchie⸗ ber.) Der in 1 Ach 30 jährige Mar Vögtlin wurde. wegen Kreislauſſchmuggels mit deutſchem Silber⸗ und Papier⸗ geld von der Freiburger Strafkammer zu zweieinhalb Jah⸗ ren Zuchthaus, 10 000 Mark Geldſtrafe und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Die Geldſtrafe gilt durch die Anter⸗ ſuchungshaft als verbüßt. Ein Mitangeklagter, der Vögtlin Beiſtand leiſtete, erhielt ein Jahr Gefängnis und 2000 Mark Geldſtrafe. 5 O Waldkirch.(Fünfjähriges Kind tödlich ver⸗ unglückt.) Das fuünfeinhalbjährige Töchterchen rmgard der Familie Georg Göppert von hier machte ſich am Treppen⸗ geländer des Wohnhauses zu ſchaffen und ſtürzte dabei o unglücklich auf den Boden, daß der Tod alsbald eintrat. Emmendingen.(Ein Neugeborenes getötet.) Nach anfänglichem Leugnen geſtand hier ein älteres Mäd⸗ chen, ihr uneheliches Kind unmfttelbar nach der Geburt ge⸗ tötet und beſeitigt zu haben, i Schopfheim.(Von einem Laſtwagen über⸗ fahren.) Der zehnjährige Sohn des Landwirts Zeiner würde auf der Straße nach Eichen von einem Laſtwagen überfahren und ſofort getötet. Der Junge hafte den Laſt⸗ wagen bemerkt und war vechts herangefahren. Man vermutet, daß er in dem Augenblick, als der Laſtwagen vorbeifuhr, zu Fall kam und dabei unter den Wagen geriet. Seckach.(140 Jahre Gaſthaus„Zum La mme.) Am Sonntag konnte das weltbekannte Gaſthaus„Zum Lamm“ auf ſein 140 jähriges Beſtehen zurückblicken. Im Jahre 1800, am 26. Mai, unterzeichnete der damalige Kur⸗ fürſt Friedrich Carl Joſeph von Aſchaffenburg, der auch zu⸗ gleich Erzbiſchof von Mainz war, die Urkunde, die dem Bür⸗ ger Barthel Biſchoff von Seckach das Recht verlieh, an ſei⸗ nem Haus einen Schild aufzuhängen, der das Haus als eine Wirtſchaft bezeichnete. Das Gaſthaus wurde der Sammel⸗ punkt für Reiſende und Kaufleute, die auf ihrer Reiſe mit der Poſtkutſche hier oft langen Aufenthalt hatten. Ludwigshafen.(Eine Aſoziale geht ins Kon⸗ zéentratjonslager.) Die geſchiedene Maria Mayer, geb. am 8. 9. 1897 in Haßloch, zuletzt in Slbrgeg bee Frieſenheimerſtraße 55 wohnhaft, wurde im Anſchluß an eine längere Strafverbüßung als Aſoziale in poltzeiliche Vorbeugungshaft genommen und in ein Konzentrations⸗ lager eingewieſen.“ Bad Dürkheim.(Vor dem Ertrinken gerettet.) Beim Spielen fiel ein fünfjähriger Knabe in die Iſenach. Er konnte noch rechtzeitig durch einen jungen Mann vor dem Ertrinken gerettet werden. Eppelborn.(Er konnte es nicht verwinoen.) Im Illbach fand man die Leiche des 30 jährigen verheirate⸗ ten Bergmannes Johann Müller. Müller hatte von einem Grubenunfall einen ſteifen Arm ene Vor eint⸗ en Tagen verſchwand er ſpurlos aus ſeiner W e an vermutet, daß er aus Schwermut den Tod geſucht hal. NMeuſtadt a. d. Weinſtr.(Die Hinterräder lö⸗ zwei Pferde und raſten durch die Straße. Dabei löſten ſich an dem Fuhrwerk die Hinterräder. Ein Rad rollte in Schaufenſter einer Fotohandlung und zertrümmerte dieſes Der Fuhrwerkslenker ſtürzte herab und trug erhebliche Verletzungen davon. — Härtsfeldhaufen, Kr. Aalen.(Im Wald tot au gefunden.) Als Forſtmeiſter Ulrich von einem Gang den Wald nicht zurückkehrte, machte man ſich auf die Suche, bei der man den Permißten in einem Waldſtück an dol Straße nach Nördlingen tot auffand. „Du Englander!“, eine Beleidigung. Zwei junge Bur⸗ ſchen beſchloſſen ſich für eine Diſziplinarſtrafe an ihrem Steiger zu rächen. Sie überfielen dieſen unter wüſten Be⸗ ſchimpfungen und hieben mit ihren Lampen auf ihn ein. Der eine rief dem N zu:„Du Engländer, du gehörſt nicht nach Deutſchland, du gehörſt nach England!“ In dem Strafverfahren vor dem Amtsgericht Aachen wurde feſtge⸗ ſtellt, daß dieſe Aeußerung eine ſchwere Beleidigung für einen ehrlichen Deutſchen ſei. Das Urteil lautete auf vier und drei Wochen Gefängnis f ſten ſich.) In der Joſef⸗Bürckel⸗Straße ſcheuten 0 Zutales füt etwa i kg ſllarmelade 250 g Erdbeeren(vocbeteitet gewogen), 250 fg Bhabarbet(vorbereitet gewogen), 1 ſleinbeutel Dr, Jethet„Gelier⸗ Hülfe“, 500 g Zucket⸗ 2 lin m. Beliet- f Ale“, weitere 4 lin, mit Zucker. Der ghadarder wird nach dem Waſchen und Abtrocknen mit der Schale in ganz feine Stücke geſchnitten. Großbeutel für etwa J kg Marmelade Due Becderelung und flerltellung erfolgt aach der auf Eben euel gegebenen genguen Aawoeilung gleinbeute! 1 1½ kg Zucker. Hoch zel gabelt: Zutaten füt eta 3 kg maemelade 150 g Erdbeeten(borbereitet gewogen), 750 g Bhabarbet(borbeteitet gewogen), Gtoßbeutel Dt. Jetket„Gelier⸗ffülfe“ 3Min mit, Gelier⸗Hülfe“, weitere 8 lin. mit Zucker. 3 5 f 2„Ich könnte Ihnen da etwas erzählen“, meinte oz, Aeber 900000 Mk. am zweiten Spendentag Stammtiſchgüſte aber.. Dabei legte dreinte einer der legte er warnend den 51 erk für das Deutſche Rote Kreuz zeigt ſich Finger über die Lippen.„Ein guter Freund mit zuverläfft erneut die Opferfreudigkeit unſerer Grenzbevölkerung. ge mir unter dem Siegel der Mlle 2 5 5 3.. 8 5 Olle e ere NSG. gswinterhilfswerk 1939⸗40 hat die Be⸗ Alſo unſe re moderne oft die 8 8 9* 2 oho 17 völkert des Grenzgaues Baden unter weſentlich erſchwer⸗ Red 1 Beweiſe ihrer Opferfreudigkeit 51 toht aus „11 4 0 nicht. Sein * 944 Es beſtand daher auch von ich ganz anders Mumpizl Da bin 3 r, daß der Appell des Führers es doch wiſſen, wo er. doch mau muß 5 a werk f Deutſche Rote Kreuz im Grenz⸗ was muß man ſich doch informieren!“ Sie 5 ſta ſuch der Tech⸗ gau am hein freud und aufnahmebereite Herzen fiſt⸗ Zuerſt ſpuckt die Artillerie gänz dicke 2 auf 8 dieſe vorſorgliche Maß⸗ den werde. Der erf endentag am 27. und 28. April„Kann nicht ſtimmen“, se der erſte, u“ ſein Bier wieder aufzuheben. vernehmen mit dem Be⸗ erbrachte im auch bereits 433 291,16 Mark, glas zur Seite. Er ſchickte ſich an, auf N z elne * V Hr 0 ö jalb der Rei 8 48 es beſten Opferſonntags im Kriegs⸗ korp e. 1 8 05 aufzuzeichnen.„Bitte, ſchauen Sie hes . r f i winterhi r um nahezu 10000 Mark überſchritten wurde. ſo iſt die Geſchichte! 5 Der zwei Spendentang am 18. und 19. Mai ſchloß Der Gaſtwirt der von der Theke aus gelauſcht hatte, trat it K ab, das alle Erwartungen bei weitem an den Tiſch.„Kinder“, ſchob er jedem einen Korn hin,„aß * 64 Mark floſſen im Gau Baden in die doch das Rätſelraten! Man muß nicht alles wiſſen wollen — Die Beſtimmungen über Preisauszeichnung beachten! Sc ö das Kriegshilfswerk, was einer Geſamt⸗ Freuen wir uns an dem Mut und der gewaltigen Erfolg Durch die Verordnung über Preisſchilder und Preisverzeich⸗ſſeigerung 47 Pro, it gegenüber dem Ergebnis des[ unſerer Truppen. Wie ſie das machen und womit ſie dig Uiſſe vom 8. Januar 1932 in der Faſſung vom 20. Juli 1936 A, Bunker aufknacken aſſen wir getroſt der Führung 1689 300% Faff di 5 e ee 0 erſten endenta gleichkommt. Während bei der April⸗ Nie g ma 1 eie di (RGBl 1, S. 629) ſoll die Verbraucherſchaft bei allen wich⸗ 25 dies D e eee Fals halt in Bade Wie ſie s macht, umt richtig. Das haben wir ez nigen Nahrungsmitteln vor Uebervorteilung geſchützt wer⸗ die Durch chnitts„ l 1 doch wohl ſchon gem in es Zeit iſt. ſchenkt ſie Anz den. Die Beſtimmungen dieſer Verordnung beziehen ſich betrug, wurden im Mai durchſchnittlich 136,02 klaren Wein ein. Vor habe ich euch einen Korn guf nicht nur auf friſches Obſt und Gemüſe, wie häufig ange⸗ pendet. meine Rechnung eingeſchenkt mit euch die Zeit nicht lang nommen wurde. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung Zwi hen dem erſten und zweiten Spendentag liegt der wird. Und nun wohl bekomm's!“ Zinn. 8 vielmehr darauf hin, daß zum Beiſpiel 9 Sauer⸗ 10. Mai, an dem der dem deutſchen Volk von ſeinen Fein⸗. raut, Salzgemüſe, B ſt, Trockengemüſe und alle Arten den aufgezwungene Krieg in ſeine entſcheidende Phaſe ein⸗ 1 von Konſerven gleichen Preisauszeichnungsbeſtimmun⸗ getreten iſt. Wenn der Führer in ſeinem Tagesbefehl vom Deutſchland will leben! gen wie friſches Obſt und Gemüſe unterliegen. 10. Mal 1940 den Soldaten der Weſtfront zurief„Tut jetzt Zum Wochenſpruch der NS DAP. 8 55 Eure Pflicht!“, ſo gilt dieſes Wort gleichermaßen für die„Deutſchland will leben, Anordnung über Gemüſepreiſe Heimat, die in dieſen entſcheidenden Wochen ſich erneut zu deshalb wird Deutſchland ſiegen!e 37 1 o ö bewähren hat. Adolf Hitler Der Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter— Preis⸗ Hüllet. Die Badener haben den Ruf des Führers beherzigt. Ihre Nr e 51 FY iges Na das 1 8 05 1 e. 5 85 5 1 N N der Welt durch die jüdiſch verſippten Hetzcliquen eine unvor. Mai einen Überzeugenden 2 Sdrud Urch die T4. 8 5 ſtellbare Propagandawelle gegen das nationalſozialiſtiſche en Taten aber ſoll man einſt erkennen, daß in dieſer E N e rde die Friede eimal der kämpfenden und ſiegenden Front Deutſchland begonnen. Immer wieder wurde die Friedens, imat der kämpfenden und ſiegenden Fron hand des Führers überſehen oder gar ſchroff und brutal zu, rückgeſtoßen. Die Plutokraten in allen Ländern unter dem bildungsſtelle— hat eine neue Anordnung über Gemüſepreiſe NSG. Seit der Machtergreifung des Führers hat in erlaſſen, die am 29. Mai 1940 in Kraft tritt und unter Aufhebung früherer entgegenſtehender Anordnungen folgende Erzeugerhöchſtpreiſe feſtſetzt: Spinat 500 g 11, Rhabarber 8; Kopfſalat, Güteklaſſe', Stück 13, Güteklaſſe B 7; Treibhausgurken, Güteklaſſe A 2 S —— 6 n s! 8 0 2 Trio 0 (über 600 g), 55, Güteklaſſe B(über 400600 g) 40, Güte⸗ 5 Zepter des Judentums haben b e Hach klaſſe C(unter 400 g) 22; Rettich(Oſtergruß) geb. 12, Waſſerſchoſſe und Laubheu dem Einſat zu fragen. Sie glaubten, die N dez Rettich, große, Stück 12 Pfg.— Die Erzeugerpreiſe gel⸗ Wenig genutzte Futterreſerven F een e e ee ten, ſoweft nichts andeves angeordnet iſt, für Ware der Güte⸗ 9 ns 5 5 5 erkannt, a Schutz 3 e 8. olle klaſſe A. Für Waren geringerer Güteklaſſen ermäßigen ſich Bei dem Austreiben der Knospen fällt der Blick auf eine nur eine ſtarke Wahrmdch garantieren unn 10 wurde die Höchſtpreiſe entſprechend der Wertminderung. Futterreſerve, die in ſehr vielen Teilen Großdeutſchlands in jahrelanger Arbeit ein neues Heer, eine wiede * 2. kaum beachtet wird. Das ſind die Zweige, die als Waſſer⸗ tige Flotte und die 8 und größte e W ge — Klarſtellung zum Lohnſtop. Nach den Lohnſtopbeſtim.ſchoſſe an den Bäumen wachſen. In richtig gepflegten ſchaffe d. d 10 e 555 bk dieses mungen iſt auch die Verdienſterhöhung unzuläſſig, die ſich in[ Obſtgärten ſind ſie ſchon entfernt, ehe die Knoſpen austrei⸗ heer Deut 1 e 1 A ächſte 1 Au kung kriegswirtſchaftlicher Verhältniſſe bei gleichem ben. Aber auch da handelt der Kleintierzüchter falſch, wenn damit der Geſchichte unſerer Nation für die nächſten kauſend Anteil des Gefolgſchaftsmitgliedes am Erfolg ohne heſondere er ſie einfach auf den Reiſighaufen wirft. Namentlich die Jahre. 85 25 8 5 5 individuelle Leiſtung ergibt. Hat ſich alſo der Gewinn oder Kaninchen, ſonſt beſonders die Ziegen, ſind ſtets dafür dank⸗ Die unvorſtellharen Leiſtungen der deutſchen Soldater, der Umſatz eines Betriebes, an den die Berechnung einer bar, wenn man ihnen dieſe Zweige anbietet. Sie benagen ſie wie wir ſie im Feldzug der 13 Tage durch die weiten pol dem Gefolgsmann zustehenden Erfolgsvergütung anknüpft,] mit großer Begier. Mik dem Entfernen der Waſſerſchoſſe niſchen Ebenen erlebten, wiederholten ſich bei den Kämpfen if aus Gründen erhöht die nicht in deſſen Perſon lienen on,] wird den Bäumen ein Gefallen erwieſen. Es iſt nicht zu be⸗ Norwegen. Nach der ſchnellen Einnahme von Holland und dern ſich aus dem Zuſammenhang mit der kriegswirtſchaft⸗ ürck 3 dieſe Futte. a 50 ſich an dem tieſen Stoß in die Verteidigungsfront der Weſtmächt lichen Umſtellung oder mit der dem Krieg vorangegangenen fürchten, daß ieſe Futterque e verſiegt, denn wo ſich e e eee ſcheinen ſich aber dieſe Veit früſt ergebe ſo ist ch ei Srlaß des Reichs⸗ älteren Bäumen Waſſerſchoſſe finden, treiben ſie immer wie⸗ in Belgien und Nordfrankreich ſcheinen ſich aber bieſe Leiſtüp⸗ Aufrüſtung ergeben, ſo iſt nach einem Erlaß des Reich 0 11 e ce Sede dees noch i teen e arbeitsminiſters der Unternehmer, um die Ausſchüttung un⸗ der aus. Der Grund ihres Auftretens beſteht meiſtens dar⸗ gen deutſchen Sgldabentum 18 zu E Vo 111 zuläſſiger Erfolgsvergütungen zu vermeiden, verpflichtet, in, daß die Bäume urſprünglich zu tief oder auf einem dynamiſche Kraft aber, 8„ Vormarſch leße gegebenenfalls in Abänderung beſtehender Verträge mit dem nicht ganz zuſagenden Boden gepflanzt wurden, und das großen Erfolge bringt, liegt in dem Willen unſeres Volles Gefolgsmann eine dem Gedanken des Lotuſtop entſprechende] läßt ſich nicht mehr ändern, wenn ſie einmal groß geworden zum Leben. Weil unſer wiedererſtarkles Großdeutſchland Vergütung zu vereinbaren. Kommt die Vereinbarung einer ſind. Alſo müſſen dieſe Zweige immer wieder entfernt wer⸗ leben will, deshalb wird es auch ſiegen! angemeſſenen Vergütung nicht zuſtande, ſo hat der Unterneh⸗ l 5 f f f binden wir das Nützliche mit dem Not⸗ mer den Reichstreuhänder der Arbeit anzurufen. den, und dabei verbinden wir das Nützlich t N wendigen, wenn wir die zahlloſen Zentner Blattmaſſe, die N 5 5—— I ſich bei dieſem Schnitt ergeben, in Fleiſch, Milch, Fett, lied Das große Vorbild Wolle und Fell durch die fleißige Gewinnung von Laub⸗ Das neue Frankreichlied Die Wochenparole der Jugend heu umſetzen. Der deutſche Rundfunk brachte 1 7 1 9 mittag 15 „Eg. Für die Woche vom 27. Mai bis 1. Juni 1940 gibt„Lauten wurde in früheren Zeiten in viel umfong.] Lelegenteit de Ude ae d e 0 el ögntcheigte Vertteter des Reichsjugendführers der reicherem Maße verwendet, auch in größeren Landwirt⸗ Kapitulation der 112955 92 Te 1 Helle Afactt deutſchen Jugend folgende Parole: ſchaftsbetrieben. Es war die Marktgenoſſenſchaft, die den neuen Frankreichliedes deſſen Text von Bauern dazu die Nutzungsflächen darbot. Der Wert diefes und deſſen Muſik von Herms Niel ſtammt. Auf eine Unzahl 7 e. 5 if r t ndfunk eln der, Jüpcer gau hinſers geiite ufgabe, die em Aang Fullers iſt auch von der wiſſencchafktächen Fütterungelehre] falloniſher annſpggeße biken dees globe, das von un ſteht, iſt die Arbeit an uns ſelbſt, Nur ſo beſchreiten wir den anerkannt. Manche Laubarten, wie Eiche und Birke, wir⸗. bri 15 Deutschen Rundfunk u hören fein wi Weg, der uns dem größten Führer näherbringt. Wer aber ken ſtopfend, und es iſt wohl eine inſtinktive erde der an häufiger im 3 „Jeder frage ſich bei ſeinem eigenen Handeln: Was ſagt iſt mehr dazu verpflichtet als die Jugend, die ſeinen Namen Tiere, wenn dieſe, wie wir zuweilen ſehen, gerade ſolche„Kamerad, wir marschieren im Weſten, trügte Laubarten zeitweilig aufſuchen. Schafe beſitzen eine leicht mit den Bombengeſchwadern vereint, 75 0 feſtſtellbare Genäſchigkeit für Akazienlaub. In älteren Schä⸗ und fallen auch diele der 85 In der gewaltigen Schickſalszeit unſeres Volkes, die auch fereibetrieben wurde gern das Laub von Pappeln und Ul⸗ wir ſchlagen zu Boden den 17 5 von der Jugend jeden Tag mehr Bereitſchaft und Einſatz men als Zuſatz zur Winterfütterung in Vorrat gehalten. Refr.: Vorwärts, voran,.— 5 für das Ganze fordert, werden alle Jungen und Mädel auf Wohl wegen ihres Zuckergehalkes lieben viele Haustiere über die Maas, über Schelde und Rhein f das Vorbild ſenes Mannes hingewieſen, der immer nur eins die Blätter des Ahorns. Der Kleintierzüchter wird am be⸗ marſchieren wir ſiegreich nach Frankreich hinein. kennt: Deutſchland dienen, für Deutſchland kämpfen. Im ſten fahren, wenn er felt Vaubheugemenge nach Möglichkeft Marſchieren wir, marſchieren wir Gedanken an dſeſes leuchtende Vorbild wird der Jugend ſe⸗ jelfeitia zu 80 gente 51 nach Frankreich hinein! der von ihr geforderte Einſatz ſelbſtverſtändlich erſcheinen. vielſeitig zuſammenſetzt; dann ſuchen ſich die Tiere das her⸗ b f 53 aus, was ihnen am meiſten zuſagt, und der Reſt bleibt im⸗ Sie wollten das Reich uns verderben, mer noch als Streu. doch der Weſtwall der eherne hält, wir kommen und ſchlagen in Scherben, Dieſer Sieg wird uns davor ſichern, daß. ö ihre alte verrottete Welt. ein dem Kapitalismus höriger Feind ünſere Herr Alleswiſſer Refr⸗ Vorwärts, voran, voran! ſozialen Errungenſchaften vernichtet und wir ee ee 1 1 0 8 über die Maas, über Schelde und Rhein g wieder zu Arbeitsftlaven fremder Geldmüchte Stammtiſch, um den ſich vier ältere Herren gruppiert hat⸗ j j d kt werden. Der Sieg, er ſichert unſere nationale ken. Ihren ſtrahlenden Gesichtern ſah man an, daß ſie über für en Rand dun Stechen bereit 1 Exiſtenz und unſer ſoziales Leben. die Erfolge unſerer Wehrmacht ehrlich begeiſtert waren. 5 ur Deuſſchland zum Tür J* Rudolf Heß(1. Mal 1940) Jetzt lüfteten ſie ein Thema, das eine Knackmandel zu bergen bis die Glocken von Türmen zu Türmen .. ſchten. Die Augenbrauen wölbten ſich, die Blicke wurden verkünden die Wende der Zeit! f 5 e als wollten ſie einen dicken Geheimnisſchleier Refr.: Vorwärts, voran, voran! urchleuchten.. über die Maas, über Schelde und Rhein Anfliche Bekaunmachung der stadt Maunhein Cyaug. Flalenbund, Mhm.⸗Sechenheim. Verloren Dickrüben 5 i 8 von Zähringerſtr. 5 5 Bodenbenutzungserhebung 1940. Einladung. N und 5 Verſammlungs⸗Kalender Auf Anordnung des Herrn Neichsminiſters für Morgen Donnerstag, 30. Mai, abends 8 Ahr Rangierbahnhof——— 5 7CTCCTT—TT0T Ernährung und Landwirtſchaft iſt im Mai 1940 eineffindet im Rähſaal der Kinderſchule ein 90 Reckarau Futter⸗ Fußballvereinigung 1898. Morgen Donnerstag Abend Traing Bodenbenutzungserhebung durchzuführen. Dazu iſt 2 2 ein Reifen wie üblich. Anſchließend Spielerverſammlung. nötig, die landwirtſchaftachen Beirlebe, Forst, Wein Lichthilder- Vortrag für e kartoffeln Parteiamtliche Mitteilungen bau- und Gartenbaubetriebe zu ermitteln und ihreſſtatt, wozu wir unſere Mitglieder herzlichſt einladen.. zu verkaufen.. 5 5 5 2 ſümtliher ö ac en dee e e Freiburgerſte. 35 Zühringerſte. 50. Schaften am Heim in kadelloſer Antform. Erſchenen itt Pic. flächen feſtzuſtellen. Zeder Betrieb mit einer Bodenfläche von 0,50 und Mur ſchriftliche Euiſchuldigungen. 4 Schöne mehr Hektar— Erwerbsgartenbaubetriebe auch unter gummi- 0,50 Hektar— erhält einen Betriebsbogen(Druck⸗ Tomaten⸗ Mannheimer Theaterſchau ſache Bo 1) zugeſtellt. Dieſer iſt ſorgfältig auszufüllen und ſpäteſtens am 3. Juni 1940 an das Gemeinde⸗ ſekretariat(für die Innenſtadt an die ſtädt. Landwirt⸗ 8 f stem i Getzlinge 1 5 Im Nationaltheater: 8 Lauch Sellerie,„ jeder Größe Mittwoch, 29. Mai: Miete M 23 und 1. Gere ſchaftsabteilung, Rathaus N 1, Zimmer Nr. 53) zu⸗ Kopfſalat M 12: Fauſt, der Tragödie 1. Teil von rückzugeben. a ſowie alle Sorten! Druckere! fang 19, Ende etwa 22.30 Uhr. Die Betriebsinhaber oder deren Vertreter ſind nach. Früh traut. des Donnerstag, 30. Mai: Nachmittags, Schülermiete Be der e Auskunftspflicht vom 13. Juli Kloppenhefmerskr. 17,„Nedlcar- Bote. Der fliegende Holländer. Oper von Nit 1923(RGBl. I S. 723) geſetzlich verpflichtet, die er⸗ 5 5 Wagner. Anfang 14.30, Ende nach 17 Uhr.— 85 Miebde A 24 und 2. Sondermiete A 12: e klei el. Luſtſpiel ech Achtung, Feldpoſt!! nd deter Ulber! Saile. Aang 0 Ende nd 22 lh forderlichen Angaben zu machen. Betriebsinhaber, die am 30. Mai 1940 den Betriebsbogen noch nicht er⸗ ber haben, müſſen ihn vom Gemeindeſekretariat ezw. von der ſtädt. Landwirtſchaftsabtellung ſoſortf 5. 25 reit 81. i: Mi id 2. Sond a 1 e Ethebung beteiligten Perſonen find 5 e 5 ſich, 8 5 8 425 n. a 8 von Sigmund zur Verſchwiegenheit verpflichtet. Die Angaben werden ſie täglich ihre Heimatzeitung, den Graff. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. i zu volkswirtſchaftlichen und ſtatiſtiſchen Zwecken be⸗ nutzt. Die Bodenbenutzungserhehung bildet die Grund⸗ lage für alle Maßnahmen zur. der Er⸗ nährung des deutſchen Volkes. Es wird des halbe erwartet, daß alle Beteiligten ihren Betriebsbogen wahrheitsgemäß und ſorgfältig ausfüllen und pünkt⸗ lich zurückgeben. R... g f 5 Mannheim, 27. Mai 1940. Oer Oberbürgermeiſter. a 2% Samstag, 1. Juni: Miete C 23 und 1. Sonden RM. 1 50 für den Monat die Ver⸗ 1 F e 3 CCCJVVVVTTVTJTVV innig geſtalten und Freude bereiten. Anfang 19. Ende nach 21.30 Uhr. ter Cornelius. Anfang 20. Ende 22 — der den läſſi⸗ Ver⸗ rng 16. Sein n bin muß er ſü auff 22 1 Bier einen her, traf „laßt ollen folge te die rung c etzt e ung n auf lang inn. egen let. at in vor, iſtiſche edens⸗ al zu⸗ r dem e nach ze dez er hat Volles wurde igkräf⸗ elt ge⸗ Volls⸗ 8 Ufld auſend daten, u pol⸗ fen iß d und mächz eiſtuf⸗ ſeheun diese Volles ſchland nein. Nr. 124 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Mittwoch, 29. Mai 1940 — Der Frontarbeiter Ein neuer Arbeitertyp, ſeine Leiſtung und ſeine Betreuung NS. Vorbei an der Luftverteidigungszone Weſt, an Bunkern, Drahtverhauen, Höckerhinderniſſen. Tankfallen und Minenfeldern, durch evakuierte Städte und Dörfer geht die Fahrt ins Kampfgebiet der Weſtfront. Vereinzelte Ge⸗ wehrſchüſſe peitſchen, von Ferne grollt der Donner der Ge⸗ ſchütze. 8 11 5. N Durch dichte Wälder geht die Fahrt. Im welligen, hüge⸗ ligen Gelände liegen die Bunker gut getarnt überall ſchon mit der Landſchaft eng verwachſen. Künſtliche Seen und Waſſerläufe verſtärken die Ahwehrfront, eine einmali ze or⸗ ganiſatoriſche und arbeitsmäßige Rekordleiſtung tut ſich auf. Bewundernd und ſtolz ſchaut man auf dieſes Werk aus Eiſen und Beton. Doch der Blick geht weiter und haftet auf den Männern der Arbeit, die diefes Werk vollendeten und noch weiter ausbauen. Hier lernt man den neuen Typ des deutſchen Arbeiters kennen, den die Zeit geformt hat: der ehemalige Weſtwallarbeiter iſt zum Frontarbeiter ge⸗ worden. Hier in ſeinem unmittelbaren Arbeitsbereich muß man ihn ſehen, um zu ermeſſen, unter welchen oft unſagbar ſchwierigen Verhältniſſen die Arbeit verrichtet werden muß. 5 er in vorderſter Front ſchafft er für ſeines Volkes Si⸗ ſie ſind ſtolz! vollem Recht. Es gehört etwas mehr dazu, als nur den Wil⸗ len zur Arbeit zu haben; durchzuhalten, ſtundenlang. wenn der Boden durchgeweicht iſt von tagelangen Regengüſſen, wenn der Fuß im Moraſt verſinkt und ſelbſt die ſchützenden Holzbohlen rettungslos im Waſſer und Lehm verſacken. Dort, wo im Weltkrieg nur das weite Feld des Soldaten war, ſteht heute mit in vorderſter Linie, oft dem Feuer des Feindes ausgeſetzt, der Frontarbeiter. Wie der Soldat im Felde mit dem Gewehr in der Hand, tut er auf ſeinem Po⸗ ſten ſeine Pflicht. Die gemeinſame Gefahr hat ein enges Band der Kameradſchaft zwiſchen Soldat und Arbei⸗ ter, zwiſchen Wehrmacht und Organiſation Todt geflochten. Es ſind Dienſtverpflichtete, die aus den verſchiedenen Gauen des Reiches nach dem Weſten gekommen ſind. Wer dieſer körperlichen Arbeit nicht gewachſen iſt, kann innerhalb dreier Tage wieder entlaſſen werden. Auch hier eine fort⸗ ſchrittliche Entwicklung, denn nicht die Zahl der Arbeiter iſt entſcheidend, ſondern ihre Arbeits keit ung. Geſunde Leute ſind notwendig, um den neuen Typ des Frontarbeiters zu entwickeln. Es iſt darum nur natürlich, daß die Ueber⸗ wachung und Pflege des Geſu ndheitszuſtandes der Frontarbeiter eine Neuordnung erfuhr. Seit Januar 1940 ſſt ein eigenes Sanitätskorps der Organiſgtion Todt geſchaf⸗ fen worden. Hier ſorgen Aerzte, Sanitäter und Kranken⸗ ſchweſtern für die ärztliche Betreuung der Frontarbeiter. Jedes Lager hat ſeine Revierſtube, bei jeder Bauſtelle ſind Verbandsplätze aufgeſtellt. Der Arzt fährt mit einem Sani⸗ tätswagen die Front ab und kann ſofort eingreifen, wenn, es einmal erforderlich ſein ſollte. Eine zahnärztliche Ver⸗ ſorgung dient der Vorbeugung von Magenerkrankungen. Die Frontarbeiter ſind Gefolgſchaftsmitglieder der pri⸗ vaten Baufirmen, welche die Bauarbeiten am Weſt⸗ wall durchführen. Von ihnen werden ſie nach einem beſon⸗ deren Weſtbautarif entlohnt. Verſchiedene Zulagen erhöhen ihr Einkommen, die ſich aus der Trennung von der Familie, aus der Beſchwernis der Arbeit und aus den oft ſehr langen Anmarſchwegen ergeben. Auch eine Schlechtwetterregelung iſt getroffen, wonach die Arbeiter 60 v. H. ihres Lohnes er⸗ halten, wenn Unbilden der Witterung die Arbeit. verhin⸗ dern. Wird die Bauſtelle durch Beſchuß geſtört. ſo der Verdienſt voll weiter gezahlt. Die Bedeutung der Arbeit bringt es mit ſich, daß teilweiſe auch Sonntags mit Finſed nter weitergearbeitet werden muß. Ein beſonderes Unterſtützungsweſen ſieht verſchiedene Sondermaßnahmen vor. So werden zum Beiſpiel Aner⸗ fennungsprämien verteilt, wenn Dienſtverpflichtete freiwillig länger als ihre Verpflichtung lief, geblieben ſind. Dieſe 50 bis 75 Mark werden nicht in bar, ſondern als Spargutſcheine gewährt, um einen Anreiz für das Sparen zu geben. Das iſt eine ſehr kluge Maßnahme, denn die Frontarbeiter haben zum großen Teil Familie und müſſen zu deren Ernährung einen erheblichen Teil ihres Verdien⸗ ſtes nach Hauſe ſchicken. In der Verſorgung iſi der Front⸗ arbeiter den Soldaten gleichgeſtellt, denn wie jener ſetzt er ſein Leben ein und muß daher verſorgungsmäßig genau ſo behandelt werden wie der Soldat. Es iſt für den Frontarbeiter ſicherlich nicht leicht, nach einem langen und ſchweren Arbeitstag auch noch auf den friedlichen Feierabend im Kreiſe ſeiner Familie, auf ſein Häuschen, ſeinen Garten, ſeine Blumen und ſeine anderen fleinen Ließbhabereien zu verzichten. Sind das doch alles Dinge, aus denen wir im täglichen Leben die Kraft und den Mut für den neuen Tag nehmen und deren Genuß uns mit ſener Lebensfreude erfüllt, die uns für unſere Aufgaben und Mühen ſtählt. Wie nun in den Lagern verſucht wird, dem Frontarbeiter dieſen Feierabend dieſes Ausruhen nach ehrlich getaner Arbeit, kurz geſagt das Glück des Zu⸗ hauſe zu erſetzen, das ſeſtzuſtellen hatten wir Gelegen⸗ heit, als wir zum Abſchluß unſerer Reiſe einen ſolchen Feierabend inmitten unſerer Frontarheiter erleßen durften. Schön gelegen ſind dieſe Lager. Tief im Walde einge bettet, wie geſchaffen zur Entſpannung. Ein kleiner Wild⸗ bach mündet in einen künſtlich angelegten Bergteich in dem ſich Forellen kummeln. Ein Stückchen Heimat iſt hier ent⸗ ſtanden, wo man ſich wohlfühlen muß. Von Baracke geht man zu Baracke. Muſik, luſtiges Lachen tönt uns entgegen. wird große 8 wird Karten geſpielt, dort an der Kleidung gearbeitet. Auf dem Sportplatz rollt der Fußball. Fro hſinn und Ka meradſchaft erfüllen das Lagerleben. Theater, Ki⸗ 19 und Varietees ſorgen für willkommene Zerſtreuung. Man ſcheidet mit dem Gefühl, alles iſt getan, um dieſen Männern der Arbeit die Stunden ihrer Freizeit zu ver⸗ ſchönen. Wir aber in der Heimat wollen nicht vergeſſen, was der Frontarbeiter für uns ge kan hat und weiter tut. Harte und entſchloſſene Männer ſind es, die auch der Gefahr mutig ins Auge ſehen. wie die Verleihung der erſten Eiſernen Kreuze an ſie gezeigt hat. Wir nehmen Abſchied von ihnen mit dem allerdings unerfüllbaren Wun⸗ ſche, allen Volksgenoſſen möge Gelegenheit gegeben ſein, den deutſchen Arbeiter in vorderſter Front arbeiten zu ſehen. Sie würden dankbar erkennen, was es heißt: Frontarbeiter zu ſein. Burmeiſter. Aufgaben des Langemarckſtudiums Die Vorausſetzungen für die Aufnahme. NSG. In allen Ständen, Berufen und Schichten geht es heute darum. politiſche Menſchen und aktive National⸗ ſozialiſten zu erziehen. Im Rahmen des Erziehungsauftrages der NSDAP. hat das Langemarck⸗Studium die Aufgabe, ſeine Männer zu hervorragenden politiſchen Kämp⸗ fern zu erziehen, die jederzeit die Gewähr dafür bieten, daß ſie in ihrem zukünftigen Leben die nationalſozialiſtiſche Idee in die Tat umſetzen und dann als Führer auf allen Gebieten des Lebens ihrem Volke dienen. So iſt dem Langemarck⸗Studium eine doppelte Auf⸗ gabe geſtellt: Der politiſche Auftrag und die ſchu⸗ liſche oder fachliche Ausbildung. Die politiſche Erkiehung gibt den einzelnen Zweigen der Geſamterziehung ihr Gepräge. Sie erfaßt den ganzen Menſchen. Sie erfaßt ihn weder nur von der Seite des Verſtandes, noch appelliert ſie an ſein Gefühl, ſie will die Geſamtperſönlichkeit bilden und formen. Den Höhepunkt erreicht die politiſche Erziehung im „Politiſchen Abend der Woche“. Hier ſpricht ein berufener Nationalſozialiſt zu den Männern des Lehrganges. Es wer⸗ den alle Probleme, die im Mittelpunkt des Intereſſes ſtehen, behandelt. Hierzu lritt die muſiſche Erziehung, denn Buch, Film, Preſſe und Theater ſind die Güter eines Volkes, die der Mann im Langemarck⸗Studium pflegt. Ueber aller Erziehung ſteht der Begriff der Kamerad⸗ ſchaf t. Sie iſt Form und Inhalt aller Lebensäußerungen der Männer des Langemarck⸗Studiums. Aus ihr heraus ge⸗ ſtaltet ſich die Mannſchaftser ziehung, denn dieſe A der Erziehung bildet die weſentlichſte Grundlage des ehrganges. Durch die fachliche Ausbildung im Lehrgang ſoll den Männern eine umfaſſende, perſönliche Bildung, die die Einheit deutſcher Kultur und deutſchen Volkslebens im Rahmen des Weltgeſchehens in Vergangenheit und Gegenwart begreifen lehrt, vermittelt werden. Darüber hinaus hat es ſich das Langemarck⸗Studium zur Aufgabe gemacht, den Män⸗ nern ein überdurchſchnittliches Maß an Allgemein⸗ und Fach⸗ wiſſen zu geben und ſie einer wiſſenſchaftlichen Abſchlußprü⸗ fung zuzuführen, die in ihren Anforderungen dem Abitur einer höheren Schule mindeſtens gleichzuſetzen iſt, und ihnen das Studium an einer deutſchen Hochſchule ermöglicht. Die fachliche Ausbildung erfolgt durch Unterricht in den einzelnen Fachgebieten, ſowie durch Uebungen und Arbeitsgemeinſchaften. Die Unterrichtsmethode iſt, dem un⸗ mittelbar vorbereitenden Charakter des Langemarck⸗Studiums entſprechend, eine Miſchung aus Schulunterricht und Vor⸗ leſung. Unterrichtet wird in Deutſch, Geſchichte, Raſſenbiologie, Erdkunde, Leibesübungen, Engliſch, Mathematik, Phyſik und Chemie. Im zweiten Halbjahr kommt für die Techniker eine zuſätzliche Mathematikausbildung hinzu, während die Gei⸗ ſteswiſſenſchaftler in Latein unterrichtet werden. Dieſer Stun⸗ denplan iſt im Einvernehmen mit dem Reichserziehungsmini⸗ ſterium reichseinheitlich feſtgeſetzt. Die Ausbildungszeit he⸗ trägt eineinhalb Jahre. Sie iſt genau wie das anschließende Studium völlig koſtenlos. Die Vorausſetzung einer er⸗ folgreichen Geſamterziehung und Ausbildung iſt und bleibt eine ſcharſe Ausleſe. Die Ausleſe iſt beſtimmt durch die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung. Sie dient der Erziehung fähigen Nachwuchſes in den geiſtig ſchaffenden Berufen. Im einzelnen müſſen die Bewerber für die Aufnahme in das Langemarck⸗Studium folgende Vora usſetzungen er⸗ üllen: l 1. Eine hervorragende. Haltung nach Bewäh⸗ rung. 2. Eine überdurchſchnittliche, ſteigerungsfähige und im Rahmen der Gemeinſchaft einſatzwillige fachliche Begabung. 3. Körperliche Geſundheit und erbtüchtige Veranlagung als Ausdruck einer raſſiſch hochwertigen und aufſteigenden Sippe. 4. Ein ausgeprägter, klarer und ſauberer Charakter, Ehrlich⸗ keit und ſtolze Beſcheidenheit, Härte und Beharrlichkeit, Kame⸗ radſchaftsgeiſt und Wille zur Leiſtung. Männer; die dieſe Vorausſetzungen erfüllen, können ſich jederzeit bei den vor⸗ ſchlagsberechtigten Dienſtſtellen melden und um Weitergabe ihrer Bewerbung an den nächſtgelegenen Lehrgang bitten. Borſchlagsberechtigt iſt die NSDAP,, ihre Gliederungen SA., SS., NS. N Sc.), die angeſchloſſenen Verbände, DAßF., Wehrmacht und RAD. Mik dem Vorſchlag ſind folgende clnterlagen ein⸗ zureichen: a) Bewerbung; b) ausführlicher Lebenslauf in Hand⸗ und Maſchinenſchrift, aus dem der bisherige Bildungs⸗ gang, die bisherige politiſche Laufbahn und die zukünftigen beruflichen Ziele genau zu erkennen ſind; c) letztes Schulzeug⸗ nis(genügt beglaubigte Abſchrift); d) etwaige berufliche Zeug⸗ niſſe; e) ausführliches Gutachten über die politiſche Tätig⸗ keit; f) ausführliches Gutachten des NAD. und der Wehr⸗ macht, ſoweit vorhanden; g) zwei Lichtbilder; h) Einverſtänd⸗ niserklärung des Vaters oder ſonſtigen Erziehungsberech⸗ tigten: i) behördlicher Vermögens⸗ und Einkommensnachweis des Vaters oder des ſonſtigen Unterhaltspflichtigen; 1) Erklä⸗ rung des Vaters bezw. des ſonſtigen Unterhaltspflichtigen, ob er in der Lage iſt, zu der Ausbildung Zuſchüſſe z. B. Ueber⸗ nahme der Kleidung zu leiſten. In das Langemarck⸗Studium ö 9 955 Volksgenoſſe aufgenommen werden, der die angeführten Be⸗ dingungen erfüllt und zwiſchen 17 und 24 Jahre alt 8 Für die Dauer des Krieges werden nur 1719 jährige Be⸗ werber aufgenommen. Aeltere Bewerber werden nach Abſchluß des Krieges beſonders erfaßt. kann jeder deutſche Die eiſerne Portion SK. Jeder Soldat kennt die eiſerne Portion, die ihm mit eindringlichen Mahnworten der Feldwebel anvertraut, wenn es hinein in den Kampf geht. Keineswegs dürfe der Soldat ſeinen Gelüſten ohne weiteres Genüge tun und ſeing eiſerne Portion irgendwann aufeſſen, ſollte ihm auch danach zumute fein. Solange er durch die Gulaſchkanone verpflegt wird, ſolange er ein Stückchen Brot beſitzt, ſa, ſolange ihn der Hunger nicht mordsmäßig plagt— kurzum. erſt auf weltverlorenem Poſten ſozuſagen, dann darf der Soldat zur eiſernen Portion greifen und ſeinen Heißhunger ſtillen, um kampffähig zu bleiben. Bis dahin— und mancher verbraucht ſeine eiſerne Portion nie, weil ja die Verpflegungszufuhr im ſchlimmſten Kampfgetümmel gewöhnlich klappt— behält die eiſerne Portion ihren wohlverwahrten Platz im Torniſter. Unangetaſtet. Unbegehrt. In Kriegszeiten iſt es aber vonnöten, daß nicht nur der Soldatentorniſter ſeine eiſerne Portion in Reſerpe behält, ſondern auch der Körper und die Seele überhaupt. Es iſt falſch, ſich bis zum äußerſten auszupumpen, um alltägliche Geſchäfte zu erledigenz dann aber, wenn plötzlich unerwar⸗ tete Anforderungen durch überraſchende Kriegsereigniſſe eintreten, ſpürt dieſer Ausgepumpte das Furchtbare: Nun kann ich nicht mehr. Noch ſchlimmer iſt es wenn einer in dieſen angeſpannten Zeiten unbekümmert die anſtrengend⸗ ſten Vergnügungen auskoſtet und ſo ſeine Kraftreſerven nicht nur verbraucht, ſondern, man muß ſchon ſagen: auf verwerflichſte Weiſe mißbraucht. So kräftefördernd und nervenberuhigend das harmloſe Vergnügen eines Spazier⸗ ganges, eines Tänzchens, eines gemütlichen Beiſammenſeins gerade in Kriegszeiten wirkt,— es ſei jedem von Herzen ge⸗ gönnt!— ſo abwegig ſind Vergnügungsprogramme mit der Parole:„Ich muß mich wieder einmal austoben!“ Darum— bewahrt eine eiſerne Portion Nervenkraft in euch für unvorhergeſehene Fälle, die im totalen Krieg jeder⸗ zeit für jedermann eintreten können. Nicht in Angſt und Bangen im Gegenteil, mit einer ruhigen Ueberlegenheit halte jeder Körper und Seele in einer ſelbſtverſtändlichen, leicht beſchwingten Alarmbereitſchaft, damit er im Augen⸗ blick plötzlicher Höchſtanſpannung mit der Mo biliſierung aller gefunden Kräfte den Gefahren bis zum letzten trotzt. Alfred Hein. Wer iſt Herr Sowieſo? Seltſame Frage, werden Sie denken, denn der Name die⸗ ſes Allerweltsherrn iſt ja in aller Munde.— Gewiß, jeder nennt ihn, aber keiner kennt ihn; und was das Allerſchönſte iſt, dieſen Herrn gibt es überhaupt nicht. Nun werden Sie erſtaunt fragen, warum es dieſen Herrn Sowieſo nicht geben ſolle, da Sie ſeinen Namen doch faſt täglich anführen. Ja, ſehen Sie, das iſt nämlich wieder ſo eine ſprachliche Untugend, die ſich— ähnlich dem Gebrauch von ſcheinbar' ſtatt anſchei⸗ nend!— in den letzten Jahren eingebürgert hat, eine Sprach⸗ dummheit, der leider auch ſonſt ganz kluge Leute zum Opfer gefallen find. Sowieſo bedeutet nämlich: auch ohne das, ohnehin; z. B.: ich komme ſowieſo, eine beſondere Auffor⸗ derung iſt nicht nötig, oder: ich gehe ſowieſo dort vorbei, es macht mir keine beſondere Mühe. Soundſo dagegen iſt die Bezeichnung für etwas Anbeſtimmtes ſeiner Menge oder Art nach: ſoundſo viel, ſoundſo groß. So ſagt man auch von einer unbeſtimmten Perſon, auf deren Namen nichts an⸗ kommt, die man nicht kennt oder nicht nennen will: der Herr Soundſo, aber nicht der Herr„Ohnehin“, was nämlich ſowieſo bedeuten würde. Man behauptet ja auch nicht: der Zug hat ſowieſo viele Minuten Verſpätung, der Weg iſt ſowieſo lang, ſondern ſoundſo viele Minuten, ſoundſo lang. Verſuchen wir ſo einmal, den gar nicht vorhandenen Herrn Sowieſo zugunſten des echten, guten alten Bekannten Herrn Soundſo verſchwinden zu laſſen. Es wird nicht von heute auf morgen gehen, aber einmal muß der Anfang gemacht werden. Warum ſollen wir nicht gleich beginnen? 5 Deutſcher Sprachverein. 2 Philipeville nahm ein einziger deutſ gefangen. — .———— eee ee— Deutſche ac unwiderſtehli 2828.— 7— ch. PK. ⸗Boeſig⸗Weltbild(M). 1 Panzerwagen mit bier Mann 191 Franzoſen Auf den Vormarſchſtraßen. PK.⸗Huſchte⸗Weltbild(M). e 3 5 Auf der Loreitohöhe Von einer Panzerdiviſion geſtürmk.— Das franzöſiſche Nationalheiligtum unverſehrt. Von Kriegsberichter Gerhard Starcke. (B..) Während des Weltkrieges wurde 12 Monate um die Lorettohöhe gerungen. Die eigentlichen Kämpfe um die⸗ ſen beherrſchenden Berg ſpielten ſich in einer Tiefe von etwa ſechs Kilometern ab. Noch ſind auf der jenſeits liegen⸗ den Vimyhöhe die Gräben erhalten, in denen ſich die vor⸗ derſten Linien 1918 gegenüberlagen, dazwiſchen die Dör⸗ fer Souchez und Givenchy, einſt in zerſtörendem Feuer der Materialſchlachten dem Erdboden gleich. Hunderttauſende haben hüben und drüben auf dieſem Schlachtfeld den Tod vor dem Feinde gefunden. 40 000 Franzoſen liegen auf dem Friedhof der Lorettohöhe. 32 000 Deutſche ſind in unſerem größten Friedhof der einſtigen Weſtfront, dem Maiſon Blanche, beigeſetzt, zu dem die Ruinen von Mont St. Eloi und vom Ablair St. Nazaire hinüber grüßen. Wenn man die Straße von Souchez nach Arras entlang pilgert, dann ſieht man einen Soldatenfriedhof neben dem anderen. Franzöſiſche, engliſche, kanadiſche, und alle dieſe Opfer wurden in einem Raum gebracht, der nur wenige Qua⸗ dratkilometer umfaßt. Diesmal hat es zwei Tage gedauert, bis unſere Truppen im Raum von Arras bis Lorettohöhe vorgeſto⸗ ßen waren. In ſchneidigem Angriff hat eine Panzerdivi⸗ ſion den Berg bezwungen, und iſt in Fortführung des An⸗ griffes weit nach Norden in das nordfranzöſiſche Induſtrie⸗ gebiet vorgeſtoßen. Auf der Lorettohöhe weht die Haken⸗ kreuzflagge, gehen deutſche Soldaten durch die langen Reihen der Zementkreuze, die Frankreich ſeinen Gefallenen geſetzt hat. Wir haben immer Achtung vor einem tapferen Gegner. Auch diesmal hat der Franzoſe ſein Nationalhei⸗ ligtum, die Lorettohöhe, zähe verteidigt. Aber der Feuer⸗ wirkung unſerer ſchweren Panzer mußte er weichen. Mit Panzern hat der Feind immer wieder verſucht die deutſchen Angriffe zurückzuſchlagen. An der Straße, die von Souchez auf die Lorettohöhe führt, liegen die feindlichen Panzer, die ſich unſeren angreifenden Truppen entgegenſtellten. Sie ſind zerſchoſſen und ausgebrannt, die Gleisketten zerriſſen. Im Feuer unſerer Abwehr ſind ſie zerſtört. Die Rückzugsſtraße des Feindes lag unter dem Feuer ſchwerer Batterien. Rie⸗ 115 Granattrichter zeigen die Wirkung unſerer Feuerüber⸗ älle. Wir haben lediglich militäriſche Ziele unter Feuer genommen, Souchez, Ablain, St. Nazaire und die anderen Dörfer um die Lorettohöhe weiſen keinerlei Spu⸗ ren dieſes Kampfes auf. Das franzöſiſche Nationalheiligtum, die Kirche Notre Dame de Loretto, und das Ge⸗ beinhaus mit dem 52 Meter hohen Turm ſind unverſehrt, Der franzöſiſche Friedhof iſt unbeſchädigt. Das mag aus⸗ drücklich feſtgeſtellt ſein, da die feindliche Propaganda ſicher wie in anderen Fällen das Gegenteil behaupten wird. Wir ſind auf den Turm geſtiegen, von dem im Frieden weit ein Licht in das Land ſtrahlte. Wer von Arras kam, konnte dieſes Licht wie ein Fanal leuchtend ſehen. Heute ſehen wir mit den Augen des Soldaten über dieſes Land. Wir ſuchen nach dem Feind, der ſich nach Norden zurückgezogen hat. Wir ſehen die Vimyhöhe, die ebenfalls ſchon in unſerer Hand iſt. Deutſche Soldaten ſtoßen dort dem Feinde nach. Wir erkennen, wie ſie im Vorgehen an dem großen Kana⸗ dierdenkmal hinaufſchauen, das an die ſchweren Kämpfe zwiſchen Deutſchen und Kanadiern erinnert. Aus dem Dunſt des ſich neigenden Tages ragt der Turm der Kathedrale yon Arras empor. Die Weihe und Ruhe dieſes alten und neuen Schlacht⸗ feldes wird jäh unterbrochen von den Fördertürmen und Schutthalden der Minen und Induſtriewerke um Lievin, Lens und Loos, die wir von der Lorettohöhe einſehen kön⸗ nen. Dort iſt noch der Feind, dem unſere Panzer nachſto⸗ ßen, gefolgt von Geſchützen und Pionieren. Es iſt ein erhebendes Gefühl, auf dieſer Höhe zu ſtehen, die einſt unſeren Vätern und Brüdern ſo viel bedeutete, bei deren Namen ſie an ſchwerſte Kämpfe des Weltkrie⸗ ges erinnert wurden. Diesmal iſt die Höhe mit ganz weni⸗ gen Opfern erſtürmt worden. Ein Erfolg der Truppenfüh⸗ rung, der Ausbildung der Mannſchaften und der Güte der ä— Seines Vaters Frau Roman von Else dqung-Llademann 14 Karins Heimat war die ſchmale, weiße Küſte an der Oſtſee, und die See hatte ihr ganzes Leben begleitet: die Kindheit, die Jugend und auch die kurze, glückliche Zeit ihrer Ehe. Die See mit dem immer wechſelvollen Spiel ihrer Wellen und Farben, mit ihren Rätſeln und Offen⸗ barungen würde ſie nimmer loslaſſen, denn ſie war die Heimat ihrer Ahnen, die ſich ihr mit Leib und Leben ver⸗ ſchrieben hatten, jener Fiſcher, Schiffsleute und Kapitäne, die alle den Namen Peterſen getragen hatten. Sie war auch die Heimat ihres Mannes geweſen, des Schiffs⸗ ingenieurs Chriſtian Röck. Noch heute lebte ihre Mutter dort, weil auch ſie ſich nicht trennen mochte von der Weite und Unendlichkeit des Meeres, von der ewigen Unruhe des Waſſers und der Winde, die dem, der ein Ohr dafür hatte, ſo viel zu ſingen und zu ſagen wußten. Und bei der Mutter war Sigrun, ihr kleines, blondes Mädchen Karin Röck hatte Sehnſucht nach Hauſe und nach ihrem Kinde. Wenn dieſe Sehnſucht ſie überfiel, und ſie kam nun immer häufiger, dann drängte es ſie fort aus der Müßigkeit dieſer Tage, aus der geruhſamen Untätigkeit der vielen Stunden, die nur der Pflege des geſchwächten Körpers ge⸗ golten hatten. Und doch war da etwas in ihr, eine leiſe Regung der Trauer, die ſie empfand, wenn ſie an einen Abſchied dachte von der Stille ihres Krankenzimmers, von der grün⸗ umrankten Loggia, von den Schweſtern, und vor allem von Profeſſor Grothe, deſſen täglichen Beſuchen ſie immer mit einer gewiſſen, unruhvollen Spannung entgegengewartet hatte. 5 8 8 Von Tag zu Tag waren ſeine Beſuche länger geworden, während er die Zelt der üblichen Viſiten, bei denen er in Begleitung ſeiner Aſſiſtenten und Schweſtern erſchien, er⸗ heblich verkürzt hatte. Es war Karin aufgefallen, daß er bei dieſen Beſuchen, auffallend knapp in Worten und Geſten, ſich nur auf die notwendigſten Fragen und Anordnungen beſchränkte, ia Lnutzmiller. daß er ſich den Anſchein gab, als wäre ihm die Patientin Kaffipfwagen und der Waffen. Die braven Kämpfer von 1914 und 1915, die um dieſe Höhe kämpften, die noch heute auf Schritt und Tritt der Hauch des Todes umweht, haben würdige Nachfahren gefunden. Der Soldat des Großdeut⸗ ſchen Reiches kämpft ſo tapfer wie ſie. Er hat den Vorteil, beſſere Waffen zu beſitzen als der Feind. Ihm wird kein Opfer zugemutet, das nicht unbedingt gebracht werden muß.„Ne parlez pas.. Reſpectez notre Sommeil“— Achtet unſeren Schlaf, ſprecht nie, ſo heißt es im Gebein⸗ haus auf der Lorettohöhe, in dem Tauſende unbekannter Soldaten ruhen. Das gilt auch für unſere Gefallenen. Es kommt nur darauf an, ihnen nachzueifern im Einſatz für unſer Volk. Leutnant Schmidts N unerſchrockener Angriff In raſendem MG.⸗Feuer auf fünf Meter an den Bunker heran— Mit zwei Gruppen 60 Gefangene gemacht Von Kriegsberichter Kurt Günther. (PK.) 25. Mai. Leutnant Schmidt, Zugführer in einer Infanteriekompanie, zeichnete ſich bei dem Vorverlegen unſerer Stellungen an der ſaarpfälziſchen Front ſüdweſtlich Zweibrücken durch größte Tapferkeit und hervorragende Führereigenſchaften beſonders aus. Während die Kompanie im feindlichen Artil⸗ leriefeuer lie b und der Kompaniechef verwundet wurde, ſtieß Leutnant Schmidt in b chnellem Erfaſſen der Lage mit nur zwei Gruppen durch den vom Feind ſtark beſetzten und gut ausgebauten Großenwald ſüdoſtwärts Schweyen, bis zu dem am jenf gen Rand des Waldes liegenden Zollhaus vor, kämpfte t nur wenigen Männern trotz raſenden MG.⸗Feuers auf fünf Meter an die Scharten und Sandſack⸗ deckungen heran und nahm mit unerhörtem Schneid einen Offizier und ſechzig Mann gefangen Nach planmäßiger Vorbereitung ſollte auch an dieſer Stelle der ſaarpfälziſchen Front der Gegner von einer weithin be⸗ herrſchenden Höhe, dem Großenwald, zurückgedrängt werden, da er von dieſer Stelle aus bis ins deutſche Hauptfeſtungs⸗ kampffeld hineinſehen konnte. In den erſten Morgenſtunden bricht der Kampf los Schon wenige Minuten ſpäter liegt hef⸗ tiges Artillerjefeuer auf der Kompanie Die Männer ſind weil auf dem Feld vor dem zu ſtürmenden Wald auseinander— gezogen. Krachend ſchlagen ſchwerkalibrige Granaten ein Unter dem ſtarken Beſchuß kommt der Angriff nicht in Fluß. Das Feuer fordert die erſten Opfer. Verwundete rufen nach dem Sanitäter. Das Gerücht entſteht plötzlich, der Kompaniechef ſei gefallen. Gerade jetzt, wo zum Angriff angetreten werden ſoll, wird die Lage äußerſt kritiſch. Der Erfolg des gan⸗ zen Unternehmens iſt in Frage geſtellt. Da reißt Leutnant Schmidt durch ſeinen perſönlichen Ein⸗ ſatz die Männer vor, löſt ſie aus der Starrheit des Augen⸗ blicks. Aufrecht ſtellt er ſich vor ſeinen Soldaten hin, mit beiden Armen das Zeichen zum Angriff gebend. Die Männer der Kompanie erkennen plötzlich, dort iſt unſer Führer, ſie wiſſen, was ſie zu tun haben, ſie ſpringen auf und rennen durch das Feuer hinter ihrem Leutnant her und gewinnen den Wald. Feindliches Blockhaus genommen Vorwärts! heißt es nun für Leutnant Schmidt. Das bis auf die Minute in ſeinem Ablauf vorausberechnete Unterneh⸗ men iſt durch den unvorhergeſehenen Aufenthalt gefährdet, denn rechtzeitig muß die Kompanie den Wald genommen haben und bis zu dem jenſeits liegenden Zollhaus gelangen. Nur zwei Gruppen hat der Leutnant ſammeln können, die übrigen Teile der Kompanie konnten das heftige Feuer nicht durch⸗ brechen. Der Angriff aber wird, wie befohlen, durchge⸗ führt. Was an Kräften fehlt, muß durch ſchneidiges Draufgehen erſetzt werden. Die feindlichen Stellungen müſſen erobert werden! Der Wald iſt voll dichtem Unterholz, doch unaufhltſam dringen die Männer durch das Dickicht. Ein feindliches Block⸗ haus wird entdeckt, geſtürmt— eine Gruppe bleibt zurück, um die dort befindlichen Franzoſen gefangenzunehmen und die anderen eroberten Stellungen zu unterſuchen. Die reſtlichen Männer führt der Leutnant weiter vor. Jeder einzelne von ihnen iſt gepackt von dem unbedingten Siegeswillen des Leut⸗ nants, dem jeder blindlings folgt. Eine Handvoll Soldaten nur, aber Männer, die ſtärker ſind als die Franzoſen! Da iſt das Zollhaus mit ſeinem betonierten Unterbau, den gepanzerten Schießſcharten— ein kleiner Bunker. Dort muß ſich der Haupt⸗ widerſtaud entwickeln. Vor unſeren Maſchinengewehren iſt der Gegner in dieſem betonierten Kampfſtand geſichert. Nicht an⸗ ders iſt ihm beizukommen als durch einen frontalen Sturm. Eine Umfaſſung wird verhindert durch raſendes MG.⸗Feuer aus dem weiter rückwärts liegenden Zollhaus von Karin Röck weniger wichtig als die Kurvenlinie der Fieber⸗ tabelle oder die Einhaltung der ihr vorgeſchriebenen Diät. Später jedoch, wenn er die Pflichten des Tages hinter ſich hatte, oder wohl auch zwiſchendurch, kam er allein, und jedesmal, wenn ſeine hohe Geſtalt eintrat, wenn das un⸗ tadelige Weiß ſeines Anzugs unter der Tür aufleuchtete, brachte er ein Fluidum mit, das auf Karin Röck überſprang, ſie froh ſtimmte und ihr das Gefühl ſicherer Geborgenheit ſchenkte, die des Profeſſors Nähe immer ausſtrömte. Dann ebbten Unruhe, Lebensunſicherheit und Bangig⸗ keit zurück, dann vergaß ſie für eine halbe Stunde oder länger das quälende Grübeln, das— ſie fühlte es wohl— ſich ihrer völligen Geneſung hemmend in den Weg ſtellte. Es waren ſtille Geſpräche, die ſie führten. Sie hatten bei alltäglichen Dingen begonnen, bei Dingen, die noch un⸗ perſönlich und vorſichtig taſtend, um kleine Begebniſſe ihrer nächſten Umgebung kreiſten: um die Schweſtern, die Karin pflegten, um die Patientin im Nebenzimmer, die ſehr viel Schmerzen litt und nachts leiſe ſtöhnte. Von einem kleinen Jungen hatte der Profeſſor erzählt, der ſchon lange auf der Kinderſtation lag und ſo tapfer war, obwohl er beide Beine gebrochen hatte und wohl niemals mehr würde richtig laufen können. Von dieſem Jungen konnte Grothe ſeiner Patientin nie genug berichten, und als ſie wieder das Bett verlaſſen durfte, hatte ſie ihn oft beſucht. Ganz allmählich war dann die Sprache auf ihr eigenes Kind gekommen, und auch Grothe hatte von ſeinen Kindern erzählt. Später brachte er ihr Bücher. Sie redeten darüber, ſtritten ſich wohl auch. wenn ſie verſchiedener Meinung, waren, und unvermerkt ſchufen dieſe kleinen Plänkeleien ein vertrauteres Verhältnis. Wie ſehr ſich der Profeſſor auf dieſe Stunden freute, mit welcher Ungeduld er ſie erſehnte und mit welcher Sorg⸗ falt er darauf bedacht war, ſich zu waſchen und umzukleiden, ehe er zu ihr ging, ahnte Karin nicht. Sie ſollte durch nichts daran erinnert werden, daß er vor kurzem noch im Ope⸗ rationsſaal geſtanden oder einem Sterbenden eben die Augen zugedrückt hatte. Sein weißer Anzug roch nach Seife und friſcher Luft, ſeine Hände dufteten herb nach Kölniſch Waſſer, wenn er zu ihr kam. „Schießen, ſchießen, was rausgehtl“ Gut, daß mehrere MG. dabei ſind. Auch ein ſchweres Maſchinengewehrfeuer aus der Maſchinengewehrkompanſe if plötzlich heran, ebenſo ein paar Mann der Nachbarkompanie Sofort gibt Leutnant Schmidt ſeine Bef Die Männer halten auf die Scharten Bunkers.„Schießen. ſchießen, waz rausgeht!“ brüllt der Leutnant Ein Ku gehregen fliegt dei Franzmann gegen ſeine Schießſcharten. Derweilen ſpringt der Leutnant direkt vor den feindlichen MG.⸗Läufen an das zoll haus vor. Schon folgen ier Männer, während die an deren unaufhörlich die ten des feindlichen Widerſtands neſtes unter Feuer halten. 5 Bis auf fünf Meter ſind die Unſeren an den Bunker her⸗ an. Handgranaten werden fertiggemacht. Donnerndes Krachen! Da!— Winſelnde Rufe. Ein Franzmann kommt heraus, er; gibt ſich, und das iſt das Zeichen für die allgemeine Ueber⸗ gabe. Staunend zählen unſere Soldaten die gefangenen Fran, zoſen. Sechzig Mann haben ſie geſchnappt, darunter einen Offizier. Es iſt kaum glaubbar, wie es jener kleinen Gruppe deutſcher Infanteriſten gelingen konnte, ſo viele Franzosen in dieſem gut ausgebauten Kampfſtand zu beſiegen. Kurze Zeit ſpäter kann dem durch einen Granatſplitter verwundeten Hauptmann gemeldet werden, daß die Kompanie trotz ſtarker eigener Verluſte durch das ſtoßtruppartige Vor⸗ gehen der zwei Gruppen die befohlenen Angriffsziele erreicht hat Leutnant Schmidt hat den Angriff mit großem Schneid vorwärtsgetragen. Mit deuiſchem Blut bezahlt Als Deutſche für England Gibraltar eroberten. NSK. England hat noch immer in ſeiner Geſchichte ſeine Kriege mit Vorliebe mit fremden Truppen geführt, und beſonders gern bediente es ſich bei dieſer eigenartigen und nur ihm eigenen Form der Kriegführung deutſcher Soldaten— Spanien verlor im Spaniſchen Erbfolgekrieg ſeine beſten See⸗ ſtellungen. Gibraltar fiel 1704, erobert von Deutſchen, die in engliſchen Dienſten ſtanden. 14 Angriffe auf Gibraltar unternahmen die Spanier im Laufe des 18. Jahrhunderts. Die ſchwerſte Belagerung fand in den Jahren 1779 bis 1784 ſtatt. Sie wurde durchgehalten allein dank der Tapferkeit der ausſchließlich aus hannover'ſchen Bataillonen beſtehenden Be⸗ ſatzungen. So blieb Gibraltar engliſch. Folgender Brief eines deutſchen Gibraltarkämpfers aus jener Zeit iſt ein ergreifende Lenhrbeiſpiel auch für unſere Tage. „Liebe Mutter, endlich ein Lebenszeichen! Endlich, wirſt du ausrufen. Und dein liebes, bangendes Herz ſoll wieder ruhiger ſchlagen. Denn in Wahrheit haben wir die letzte Station des ſo blutigen Kampfes um die Felſenfeſtung Gibraltar hinter uns gebracht. Zum erſtenmal iſt auch Ruhe zum Schreiben gekommen und gute Möglichkeit, zu Schiff unſere Briefe befördern zu laſſen. And hier die Frucht dieſer ſchweren Jahre: Spanien hat vergeblich belagert und ge⸗ ſtürmt. Gibraltar bleibt britaniſches Eigentum dank der bra⸗ vouröſen Taten unſerer hannbver'ſchen Bataillone. Daß es unſere Hannöver'ſchen waren, macht dieſe Frucht in meinen Augen zu einer bitteren. Denn trotz aller Dejeuners, Diners und Soupers ohne Maß und Ende mit denen uns der eng⸗ liſche Kommandant traktiert, ſobald die erſten engliſchen Schiffe frei und ohne Behinderung einlaufen konnten. Trotz all dieſer ſchönen Dinge auf Erden kann ich in meinem Herzen nicht mehr froh werden, Mutter. Oh, die tapferen Spanier! Alle Bewunderung für ſie. Für ihren zähen Mut. Für ihre Liebe zu ihrem Vaterland. Aber was unſere hannöver'ſchen Söldner an Tapferkeit voll⸗ bracht haben, meine liebe Mutter, darüber müßte man, wenn man's vermöchte, ein Epos verfaſſen. Wie ſtolz bin ich auf ſo viel Mut und Erfindungskraft meiner Landsleute.“ Gedenktage 3 0. Mai. 1431 Die„Jungfrau von Orleans“, Jeanne d' Are, wird in Rouen verbrannt. 1527 Gründung der Univerſität Marburg a. d. L. 1640 Der Maler Peter Paul Rubens in Antwerpen geſt. 1714 Der Bildhauer Andreas Schlüter in St. Petersburg geſtorben. 1925 Der völkiſche Schriftſteller Arthur Moeller pan den Bruck in Berlin geſtorben. 1936 Das deutſche Marine⸗Ehrenmal in Laboe durch den Führer ſeiner Beſtimmung übergeben. Sonnenaufgang 5.11 Sonnenuntergang 21.34 eee era Wie etwas lang Entbehrtes, mit einem ſtillen Staunen, daß es das noch gab, genoß der Profeſſor dieſes Beiſammen⸗ ſein mit einer Frau, deren bloßer Anblick ihn immer wieder aufs neue beglückte. Weil ſie nicht nur ſchön und gepflegt war, ſondern auch klug, ohne ſich dieſer Klugheit recht be⸗ wußt zu ſein, darum wirkten ihr Körper und Geiſt ſo aus⸗ geglichen und anziehend. Er liebte auch ihre Stimme und die klare, nordiſche Prägung ihrer Sprache, die ohne Haſt war und jedes Wort, jede einzelne Silbe deutlich formte. Es war ihm ein Genuß, dem Spiel ihrer Hände zu folgen, die dem geſprochenen Wort in ruhigen, ſparſamen Geſten lebendigen Ausdruck verliehen. Vier Wochen waren darüber vergangen. Sie waren ſich nähergekommen und doch auch wieder fern geblieben. Aus kleinen, nur nebenbei erwähnten Bemerkungen hatte ſich ein jeder vom Leben des anderen ein Bild zu machen verſucht, das, weil es niemals ganz abgerundet worden war, undeutlich und unvollkommen wirken mußte. Vielleicht war es dieſe ſcheue Zurückhaltung, die beide übten, ohne ſich Rechenſchaft darüber zu geben, die einen erwartungsvollen Zuſtand zwiſchen ihnen ſchuf, von dem ſie nicht wußten, wohin er ſie führen und wie er einmal enden würde. ehle. i Lange Zeit hatte Grothe den Gedanken an einen Ab⸗ ſchied von ſich weggeſchoben. Lange halte er Karins Fragen, wann er ſie endlich entlaſſen würde, mit einem faſt un⸗ konnte ja nicht wiſſen, daß ihre Ungeduld ihm jedesmal Schmerz zufügte, daß er nicht begriff, warum nicht auch ſie ſeinen Wunſch nach einem längeren Zuſammenſein teilte. Nun aber war es ſoweit, daß er keinen Grund mehr hakte, ſie zurückzuhalten. Wenn er jetzt vor ihrer Zimmer⸗ tür ſtand, fragte er ſich jedesmal: Wie oft werde ich hier noch anklopfen und eintreten dürfen? Wie oft werde ich noch Karin Röcks Stimme hören, dieſes dunkle, klingende „Herein“, das mich zu ihr ruft? Ja, er hatte jedesmal Angſt, wenn er in Karins Zimmer trat, Angſt vor der Frage: Wann darf ich heim⸗ fahren? Er hatte um ſo größere Furcht, weil er, wenn er ehrlich war, hätte antworten müſſen: Morgen, wenn Sie wollen. as rag a wirſch gemurmelten„Noch nicht“ zurückgewieſen. Sie 2 — re ee eee