b E. 89 god 6 „e ockctoaq; auobaoqaea 910 uueg nd 109 9 8 „Uogbuch zonch bin ö 59 i ofcphgvasg uz nd 615 117 g a SD u pan zeppc uga nag gun zeinzck 20 e usuigeuggzun ubu gd 91d Un Bezugspreis Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mt. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenp reiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kt. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— „Jahrgang 40 85 Freitag, den 31. Mai 1940 Das engliſche Exvedilionskorps in völliger Auflöſung.— Unüberſehbare Beute.— Verheerende Wirkung der deuk⸗ ſchen Luftangriffe auf die flüchtenden Engländer. Jührerhauptquartier, 30. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die große Schlacht in Flandern und im Arkois geht mit der Vernichkung der dort im Kampf geſtandenen engliſchen und franzöſiſchen Armeen ihrem Ende enkgegen. Seit ge ⸗ ſtern iſt auch das engliſche Expeditionskorps in völliger Auflöſung. Sein geſamtes unüberſehbares Kriegsmäterial zurücklaſſend, flüchlet es zum Meere. Schwimmend und auf kleinen Booten verſucht der Feind die auf der Reede lie genden engliſchen Schiffe zu erreichen, auf die ſich unſere Luftwaffe— wie ſchon durch Sondermeldung bekanntgege⸗ ben— mit verheerender Wirkung ſtürzte. Ueber 60 Schiffe wurden getroffen, davon drei Kriegsſchiffe und 16 Trans- porter verſenkt, 10 Kriegsſchiffe und 21 Handelsſchiffe aller Größen ſchwer beſchädigt oder in Brand geſetzt. Auch Flak⸗ artillerie verſenkte ein feindliches Vorpoſtenbootl und be⸗ ſchädigte fünf weitere ſowie fünf Schnellbooke. Die zum Schutze dieſes Großangriffes unſerer Kampf⸗ verbände eingeſetzten Jagd: und Zerſtörergruppen ſchoſſen bös feindliche Flugzeuge ab. Südlich der Linie Poperinghe—Caſſel haben ſich un⸗ ſere von Weſten, Oſten und Süden angreifenden Armeen vereinigt, indem ſie zahlreiche ſtarke feindliche Gruppen ab ſplitterken und einſchloſſen. Bei der Erſtürmung des befeſtigten Stützpunktes Haze. brouck am 28. Mai kat ſich ein Panzerpionierbataillon unter ſeinem Kommandeur Oberſtleutnant von Bodecker beſonders hervor. a An der Südfront wurde ein feindlicher Angriff mit Panzern an der unteren Somme abgewieſen. Südlich und ſüdweſtlich von Amiens wurden Truppenanſammlungen in den Wäldern mil Bomben belegt. Die feindlichen Verluſte betrugen geſtern ins⸗ geſamt 89 Flugzeuge, davon 68 im Luftkampf, 17 durch Flakartillerie abgeſchoſſen, der Reſt am Boden zerſtört. 15 deutſche Flugzeuge werden vermißt. Der ktampf um Naroik dauert mit unverminderker Stärke an. Unſere Truppen haben Bergſtellungen außerhalb der Stadt bezogen und werden verſtärkt. Kampfflieger griffen einen feindlichen Flugplatz an. Mehrere am Boden ſtehende Flugzeuge wurden vernichtel. Unſere von Dront⸗ heim nach Norden vorſtoßenden Gebirgsjäger haben Jauske oſtwärts Bodö genommen. 5 Eines unſerer A. Boote meldet die VBerſenkung von ſieben feindlichen Dampfern mit einer Tonnage von 38 480 Bruktoregiſtertonnen. Großangriff auf Transporiflotte Drei Kriegsſchiffe und 16 Truppentransporker verſenkk. ö Vollfreffer auf 31 weitere Schiffe. Berlin, 30. Mai. Am Nachmittag und Abend des 29. Mai griffen ſtärkere Verbände zweier Fliegerkorps, die un⸗ ler Führung der Generale Grauert und von Richthofen ſtanden, im Hafen und Seegebiet Dünkirchen—Oſtende bri⸗ liche Kriegs- und Transporkſchiffe an, die die Reſte des geſchlagenen britiſchen Expedillonsheeres nach der Heimat abtransportieren ſolllen. Der Angriff, an dem ſich Verbände aller Waffen betei⸗ ügten, erſtreckte ſich auf über 60 Schiffe. Drei Kriegsſchiffe und 16 Truppentransporter, darunter Schiffe von über 15000 Tonnen, wurden durch die anhaltenden konzenkrier⸗ ten Bombenangriffe verſenkl. 31 weitere Schiffe erhielten Volltreffer, wurden ſchwer beſchädigt, teils bewegungs⸗ unfähig gemacht, teils in Brand geworfen Die Schleuſen des Hafens von Dünkirchen ſind völlig zerſtört, die Haſen⸗ becken ausgelaufen.. Jagdflieger, die gemeinſam mit den Bombenfliegern den Kampf gegen die engliſche Transporkunternehmung führ⸗ ken, erzielten 68 Abſchüſſe. Hierbei zeichneten ſich beſonders die Verbände des Oberſt von Maſſow aus. 10 weitere Flug⸗ zeuge, die die Einladungen ſchützten, wurden durch Flak⸗ arkillerie abgeſchoſſen. Die Flakarkillerie verſenkte außerdem ein kleineres Kriegsſchiff und brachte fünf weiteren durch direkte Treffer ſchwere Beſchädigungen bei. Vöilige Auflöſung Die Kämpfe in Belgien und in Nordfrankrei ind zu einer der größten Vernichtungsſchlachten aller Zeiten A Und dieſe Schlacht haben die Franzoſen und ie Engländer verloren, hat vor allem jener General Wey⸗ gand verloren, dem unſere Feinde mitten im Kampfgetüm⸗ mel den Oberbefehl übertragen haben, weil ſie von ihm ein doues Wunder erhofften Es iſt völlig abwegig, wenn von⸗ 1 und Paris auch in dieſer Stunde den Verſuch machen, 5 8 der alliierten Nordarmeen auf die Kapitu⸗ ation der Belgier zurückzuführen. England und Frank: reich ſind die Geſchlagenen. Franzöſiſche Truppen Soßen es, die in der Maginotlinie zwiſchen Maubeuge und dan den deutſchen Diviſionen den Weg freigegeben ha⸗ en, Franzoſen waren es, die Amiens und Abbeville nicht ſchützen vermochten, und die Kanalhäfen haben nicht die kcbündeten der Kriegshetzer verloren, ſondern die Sol⸗ aten des britiſchen Exveditionskorvs, Ja. schlimmer noch: N Die Franzoſen und ihr Wundertäter Weygand waren nicht einmal in der Lage, vom Süden her den Eingeſchloſſenen Hilfe zu bringen. Zwar verzeichnet auch der heutige OKW⸗ Bericht feindliche Entlaſtungsverſuche von der unteren Somme, doch iſt es bei allen dieſen Angriffen eben bei Ver⸗ ſuchen geblieben. So mußte ſich das Schickſal der eingekeſſel⸗ ten Streitkräfte Englands und Frankreichs erfüllen. Nichts in der Welt vermochte dieſe ſtarken und gut bewaffneten Kontingente zu retten, nachdem ſelbſt die vereinigten Kriegsflotten und Luftwaffen Englands und Frankreichs außer Stand waren, wirkſam einzugreifen. So ſind aus dem großen Einkreiſungsring in den letzten Tagen zwei geworden, und heute iſt die engliſch⸗franzöſiſche Nordarmee bereits in viele Gruppen zerſplittert, d. h. von der deutſchen Wehrmacht im wahrſten Sinne des Wortes zerſchlagen. So ſpricht denn auch der OKW⸗Bericht von der völligen Auflöſung des britiſchen Expeditions⸗ korps. Schwimmend und auf kleinen Booten verſucht der Feind unter Zurücklaſſung ſeiner Waffen und des Geräts die zur Aufnahme der Truppen bereitgeſtellten engliſchen Friegsſchiffe zu erreichen Aber ſelbſt auf der feigen Flucht noch bricht das Verderben über das britiſche Expeditions⸗ korps herein. Unſere Luftwaffe iſt zur Stelle und hat hart zugeſchlagen. Von 60 Schiffen ſind über drei Kriegsſchiffen und 16 Transportern die Wellen zuſammengeſchlagen und weitere 31 ſind ſchwer beſchädigt oder in Brand geſetzt wor⸗ den. Mit den Schiffen aber ſind auch 78 feindliche Flug⸗ zeuge vernichtet worden. So haben England und Frank⸗ reich eine große Niederlage erlitten, haben ſie beſte Soldaten und eine unüberſehbare Menge von Kriegs⸗ materfal verloren. Wahrhaftig kläglicher hätte das ſtolze britiſche Expeditionskorps, das mit dem Lied„Hängt eure Wäſche auf an der Sießfriedlinie“ ausgezogen iſt, nicht enden können. Und was verbleibt den Engländern als Troſt? Etwa das Eindringen britiſcher Truppen in Nar o ik? Nun, jene tapferen Gebirgsjäger, die dort ſeit vielen Wochen einem an Zahl weit überlegenen Feind tapfer ſtandhalten, ſind auch heute in ihren Bergſtellungen zu weiterem Wider⸗ ſtand bereit. Ihre Aufgabe war, den Briten das ſchwe⸗ diſche Erz zu ſperren. Dieſe Aufgabe iſt erfüllt. Der Ha⸗ fen von Narvik und die Erzbahn ſind völlig zerſtört, ſo daß während dieſes Kriegs auch nicht eine Tonne ſchwediſchen Erzes den Engländern zukommen wird. Ueber Narvik hin⸗ aus aber iſt den britiſchen Landungstruppen ſeder Schritt verwehrt. Aber auch ſonſt können wir ſtolz ſein auf unſere Gebirgsjäger in Narvik. Sie haben ſtarke feindliche Kräfte gebunden, deren Fehlen das britiſche Expeditionskorps in Nordfrankreich ſchmerzlich bemerkt haben wird, und vor allem haben ſie auch Woche für Woche große Teile der bri⸗ tiſchen Heimatflotte nach Norden gezogen, ſo zum Kampf gezwungen und damit in den Abgrund. Wohin wir alſo auch blicken, von Narvik bis nach dem Südpunkt der Maginotlinie, haben unſere Soldaten Waf⸗ fentaten vollbracht, die ein einziges Heldenepos deutſcher Tapferkeit ſind. Für die Zukunft iſt noch von Bedeutung, daß wir mit den Kanalhäfen auch neue Stützpunkte für unſere U-Boote und damit Vorausſetzungen für eine verſchärfte Anwendung dieſer Waffe gewonnen haben. „Letzter Akt der Tragödie“ Die Vernichtung nimmt unerbittlich ihren Lauf. DNB. Rom, 31. Mai. Nachdem das Los der franzö⸗ ſiſch⸗engliſchen Heere in Flandern unweigerlich beſiegelt iſt, gibt es für die Weſtmächte, wie die italieniſche Preſſe be⸗ kont, nur noch das Problem der Flucht auf das Meer. Der militäriſche Mitarbeiter des„Meſſaggero“ ſtellt feſt, daß bis jetzt alle Pläne und alle Abſichten des franzöſiſchen General⸗ ſtabes über den Haufen geworfen ſeien. Kampflos habe man den Krieg im Schutze eines Feſtungswalles führen wollen, aber der Zauber der Maginot⸗Linie ſei von den Deutſchen ſofort gebrochen worden. Man habe ein großes Operations⸗ heer mit ganz beſtimmten Aufgaben geſchaffen; aber noch vor der Löſung dieſer Aufgaben ſei dieſes Heer eingeſchloſ⸗ ſen und der Vernichtung geweiht geweſen. Man habe mit einer beſtändig zunehmenden engliſchen Hilfe gerechnet. Von dem nicht gerade überwältigenden engliſchen Expedi⸗ tlonskorps in Frankreich ſei aber zumeiſt nichts als der Name und die Erinnerung zurückgeblieben. Der„Corriere delle Sera“ ſpricht vom letzten Akk der Tragödie, indem ſich die Schlacht im Norden in ein unge⸗ heueres Handgemenge auflöſe aus dem es für die franzö⸗ been aden Armeen kein Entrinnen mehr gebe. Nach dem Juſammenbruch in Flandern ſei die Lage für Frank⸗ reich äußerſt ernſt geworden. Auch Paris und London ſeien in Gefahr. der„Popolo d' Italid“ erklärt. der franzöſiſch⸗ engliſche Widerſtand ſei nunmehr auf allen Abſchnitten ge⸗ brochen, Für die von den Deutſchen eingeſchloſſenen Divi⸗ ſionen gebe es nur die Möglichkeit, ſich zu ergeben oder unterzugehen. Weiter meldel das Blalt aus Bern, General Corap, der Kommandeur der franzöſiſchen Streikkräfte in den Ardennen, der als einer der Hauptverankworklichen des Zuſammenbruches der Weſtmächte angeſehen wurde, ſei er⸗ ſchoſſen worden.. 5 Die„Gazetta del Popolo“ erklärt, militäriſch weede der Lauf der Dinge keine Aenderung mehr erfahren können. Er werde verlangſamt oder beſchleunigt werden können, aber eine Umkehrung der Lage vorauszuſehen, würde ſogar die Phantaſien der Madame Tabouis überſteigen. Das deutſche Heer ſei zahlenmäßig viel ſtärker und beſſer gerü⸗ ſtet als die Streitkräfte der Weſtmächte und ſtehe, vom Siegeswillen beſeelt, moraliſch auf äußerſter Höhe. Hollands Irrtum und Blutzoll Du Amſterdam, 30. Mai. Das holländiſche Regie⸗ rungszentrum Den Haag ſtand im Zeichen der Uebergabe der militäriſchen Hoheitsrechte an den General der Flieger Chriſtianſen und der vollziehenden Befehlsgewalt an den durch den Führer ernannten Reichskommiſſar für die beſetzten niederländiſchen Gebiete, Reichsminiſter Sey ß; Inquardt. Die Uebergabe erfolgte durch den Militär⸗ befehlshaber der Niederlande und Belgiens, General der Infanterie von Falkenhausen. Die holländiſche Bevölkerung zeigte reges Intereſſe an den Ereigniſſen. An der Feier nahmen zahlreiche Vertreter der deutſchen Wehrmacht, des Stabes und der Partei teil, ferner die Staatsſekretäre der holländiſchen Miniſterien und Vertreter des holländiſchen öffentlichen Lebens teil. „Auf Befehl des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht übergebe ich,“ ſo erklärte Gener al von Falkenhauſen,, die militäriſchen Hoheitsrechte an den General der Flieger Chriſtianſen abs deutſchen Wehrmachts⸗ befehlshaber in den Niederlanden und die vollziehende Ge⸗ walt im zivilen Bereich an den Reichsminiſter Seyß⸗In⸗ quardt als Reichskommiſſar für die beſetzten niederländi⸗ ſchen Gebiete. In diefer bedeutſamen Feierſtunde wollen wir derer gedenken, die auf beiden Seiten im Kampf getreu ihre Pflicht erfüllten, deren Tod uns allen die Pflicht auf⸗ erlegt, an dem Wiederaufbau zu arbeiten. Möge vor allem Ihre Arbeit, Herr Reichskommiſſar, erfolgreich ſein zum Segen des deutſchen und niederländiſchen Volkes.“ General der Flieger Chriſtianſen erwiderte:„Im Zuge der Neuordnung der Verhältniſſe in Ihrem Befehls⸗ bereich übernehme ich auf Befehl des Führers als Wehr⸗ machtsbefehlshaber die militäriſchen Hoheitsrechte in den Niederlanden. Ich bin hierbei beſeelt von dem Wunſche, Ihre vorangegangene erfolgreiche Arbeit in enger Zuſammen⸗ arbeit mit dem Reichskommiſſar fortzuſetzen.“ Hierauf nahm Reichskommiſſar Sey ß⸗Inquardt das Wort. Nach einem Hinweis auf die Bedeutung der Stunde und die Ereigniſſe der letzten Wochen, in denen die deutſche Wehrmacht die Niederlande in ihren Schutz nehmen mußte, unterſtrich der Reichskommiſſar, daß heute ſchon die Großmut des Führers und die Kraft der deutſchen Wehr⸗ macht es ermöglichen, jene Ordnung des öffentlichen Lebens wiederherzuſtellen, die in den gewohnten Gang nur inſoweit eingreifen ſolle, als die beſonderen obwaltenden Verhält⸗ niſſe dies erfordern. Der Reichskommiſſar betonte dann, daf; alle Waffener⸗ folge nichts an der Tatſache änderken, daß die Deutſchen in dieſes Land lieber mit zum Gruß erhobener offener Hand als mit den Waffen in der Fauſt gekommen wären. Dieſe Talſache werde einmal vor dem Richterſtuhl der Geſchichte entſcheidend die Verantwortung für alles Unglück und alle Zerſtörung auf die Schultern derer legen, die der Größe dieſer Stunde nichl gewachſen wären. Die ganze Welt wiſſe heute, daß die Feinde des deutſchen Volkes— und dies ſeien vor allem die Regierenden und politiſch Verantwork⸗ lichen in den Feindſtaaken— die Vernichtung des deutſchen Volkes geplant und betrieben haben. „Getragen von der wirklichen Kraft des höchſten Ein⸗ ſatzes für die eigene Nation,“ ſo führte der Reichskommiſſar weiter aus,„kamen wir auch in dieſes Land. Und wenn auch die toten Kämpfer unſerer Wehrmacht in der nieder⸗ ländiſchen Erde liegen, ſo beherrſcht unſere Herzen doch keine Feindſchaft. Auch das niederländiſche Volk hat aus einem geſchichtlichen Irrtum heraus ſeinen Blutzoll gezahlt. Die niederländiſchen Soldaten haben ſich im ed gut geſchla⸗ gen, die Zivilbevölkerung hat ſich den kämpfenden Truppen gegenüber ordentlich benommen. Es liegt nichts vor, was uns hindern könnte, einander mit Achtung zubegeg⸗ Wir kommen nicht hierher, um ein Volkstum zu be⸗ drängen, und zu 1 und einem Lande die Jreiheit zu nehmen. Wir wiſſen um die Freiheitskämpfe dieſes Landes. Diesmal 0 es aber darum ge gene ob die Nie⸗ derlande zur Plattform für einen Angriff gegen den Glau⸗ ben, die Freiheit und das Leben der deulſchen Nation miß⸗ braucht werden ſollten. Die Deulſchen wollten dieſes Land und ſeine Leule weder imperialiſtiſch bedrängen, noch ihm ihre politiſche de dee aufdrängen. 9 Handlungen werden nur durch die Nolwendigkeif geleiket ſein, die ff q aus der heutigen beſonderen Lage 1 Er glaube, d die Niederländer ihren realen Sinn in dieſen Tagen ni verloren häkken. N 8 Der Reichskommiſſar ging dann näher auf ſeine Aufgaben ein. Es ſei 19 Wille, bei ihrer Erfüllu das bisher geltende niederländiſche Recht möglicht in Kraft zu belaſſen, zur Ausübung der Verwaltung die niederländiſchen Behörden heranzuziehen und die Unabhän⸗ igkeit der Rechtſprechung zu wahren. Vorausſetzung dafür ei die verſtändnisvolle Haltung des niederländiſchen Volkes und der Behörden Er werde darum beſorat ſein, daß das niederländiſche Volk„icht in ungünſtligere Le⸗ bensbedingungen verfällt, als es die gegebene Schickſalsgemeinſchaft und der Vernichtungswille unſerer Feinde in dieſer Zeit nötig machen Die Niederlande hät⸗ ten unter den Kampfhandlungen gelitten. Die dem nieder⸗ ländiſchen Volk als Freunde und⸗ Helfer anempfohlenen Engländer bemühten ſich auch heute noch, dieſe Schäden zu vergrößern. Wir wollten auch jetzt ſchon dem niederländi⸗ ſchen Volk helfen, dieſe Schäden zu beſeitigen. Deshalb ordne er als erſte Handlung als Reichskommiſſar die Er⸗ richtung eines Aufbaufonds an. Der Reichskom⸗ miſſar ſchloß mit dem Hinweis darauf, daß es darum gehe, ein neues Europa zu bauen, dem als Leitſtern die Grundſätze vorangeſtellt ſind: nationale Ehre und gemein⸗ ſame Arbeit!„Wir wiſſen, daß der letzte Sinn des Han⸗ delns unſeres Führers dauernder Friede und ſittliche Ord⸗ nung für alle iſt, die guten Willens ſind.“ Leidensweg deutſchen Botſchafisperſonals Empörendes Verhalten der franzöſiſchen Behörden. DB Berlin, 31. Mai. Die Angehörigen der deutſchen Votſchaft in Brüſſel ſind unter Leitung des deutſchen Bot⸗ ſchafters von Bülow⸗Schwante nach einer Leidensfahrt durch Frankreich in Berlin eingetroffen. Der Reiſeweg ging von Brüſſel über franzöſiſches Territorium und die Schweiz nach Deutſchland. 13 Tage hat dieſer Weg von über 206 deutſchen Männern, Frauen und Kindern gedauert. 5 Die franzöſiſche Regierung hatte der belgiſchen Regie⸗ rung bindende Zuſicherungen gegeben, daß der Diploma⸗ tenzug als Tranſitzug behandelt würde und unbehelligt franzöͤſiſches Gebiet paſſieren könne. Die franzöſiſche Re⸗ gierung hat dieſe bindenden Zuſicherungen bereits an der belgiſch⸗franzöſiſchen Grenze gebrochen. Sie hat nicht nur unker unwürdigen Umſtänden eine Paßkontrolle von Ange⸗ hörigen der franzöſiſchen Geheimpolizei unter dem Schutze der Bajonette franzöſiſcher Soldaten vorgenommen, ſon⸗ dern hat darüber hinaus 14 Mitglieder des Trans⸗ portes verhaften laſſen. Dem deutſchen Botſchafter wurde jede Möglichkeit der Intervention, ja ſelbſt des Pro⸗ teſtes bei dem im Zuge anweſenden Vertreter des belgi⸗ ſchen Außenminiſterſums unter Anwendung von Gewalt unmöglich gemacht. Die aus dem Zuge Verhafteten wurden von franzöſiſchen Behörden verſchleppt und in grau⸗ ſamſter Weiſe mißhandelt, um von ihnen Infor⸗ mationen aus dem Geſchäftsbereich der deutſchen Botſchaft in Brüſſel zu erpreſſen. 12 Tage mußten die Mitglieder des deutſchen Transportes an der franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze auf die reſtlichen verhafteten Mitglieder warten. Die Leiden, die den deutſchen Volksgenoſſen in dieſen Ta⸗ gen bereitet wurden, ſtehen in der Geſchichte der Beziehun⸗ gen zwiſchen ziviliſierten Staaten im Kriege einzig da. Als die franzöſiſche Regierung nach energiſchen Prote⸗ ſten über die deutſche Schutzmacht in Paris ſich außerſtande erklärte, die letzten drei der aus dem Zuge Verhafteten auszuliefern, bezw. überhaupt ihren Aufenthaltsort feſtzu⸗ ſtellen, entſchloß ſich der deutſche Botſchafter auf Grund des immer bedrohlicher werdenden Geſundheitszuſtands vor allem der Frauen und Kinder und der zunehmenden feind⸗ ſeligen Haltung der franzöſiſchen Bevölkerung, franzöſiſches Gebiet zu verlaſſen, um über die Schweiz heimzukehren. Vor Verlaſſen des franzöſiſchen Bodens richtete Bot⸗ ſchafter von Bülow⸗Schwante ein Schreiben an den ſchwe⸗ diſchen Geſandten in Paris als dem Vertreter der zuſtän⸗ digen Schutzmacht und bat, bei der franzöſiſchen Regierung ſchärfſten Proteſt gegen das völkerrechtswidrige, un⸗ erhörte Verhalten der franzöſiſchen Behörden einzulegen. Von den„Verbündeten“ bombardiert Die Franzoſen weiſen belgiſche Flüchtlinge ab. DNB. Rom, 31. Mai. Ein Mitarbeiter der Agentur Stefani berichtet aus Brüſſel, engliſche und franzöſiſche Flie⸗ ger ſetzten nachts ihre heimtückiſchen Angriffe auf unver⸗ teidigte belgiſche Städte fort, wodurch erheblicher Sach⸗ ſchaden angerichtet werde und zahlreiche Opfer unter der Zi⸗ vilbevölkerung zu beklagen ſeien. Die Stadt Namur, wo von 55 000 Einwohnern knapp 8000 zurückblieben, ſei ſchwer beſchädigt und zu einem Drittel geradezu zerſtört. Seit Donnerstag werde Namur ſtändig von engliſchen und franzöſiſchen Flugzeugen angegriffen. Der Bericht teilt weiter mit, daß die Hauptſtraßen zur⸗ zeit mit Flüchtlingen bevölkert ſind, die von Frankreich zu⸗ rückkehren, wo ſie eine Zuflucht zu finden glaubten. Alle erzählten mit tiefer Empörung von abſtoßenden Szenen, wie ſie von der franzöſiſchen Bevölkerung behandelt worden ſeien. Man habe ihnen jedwede Unterſtützung verſagt und ſie als„Hunde des Nordens“,„belgiſche Boches“ uſw. behandelt. An den Türen ſehr vieler franzöſiſcher Häu⸗ ſer hätten ſich Anſchriften befunden wie„Den belgiſchen Feiglingen und Verrätern Frankreichs reichen wir nicht ein⸗ mal Waſſer zum Trinken“. Der größte Teil der Geflohenen und nun wieder nach Belgien Zurückkehrenden findet ſeine Häuſer und Gaſtſtätten von den Engländern und Franzo⸗ ſen ausgeplündert vor, die ihre Hände an alles legten. Die einmütige Empörung der belgiſchen Bevölkerung gegen die Weſtmächte findel keine Grenzen. Die deutſchen Soldaten, die äußerſt korrekt und höflich aufträken, und die das Privateigenkum achteten, würden nicht als Jeinde, ſondern als Retter betrachtel. Frauen, Kinder und Greiſe im Inkernierungslager. Alexandrekte, 31. Mai. Am Sonntag ſind in Paläſtina alle bisher noch nicht internierten deutſchen Staatsangehöri⸗ gen verhaftet worden Nachdem bisher nur Männer im wehrfähigen Alter ſeit Kriegsbeginn im Konzentrationslager Untergebracht waren, ſind nunmehr auch alle Frauen, Kin⸗ der und Greiſe einſchließlich der Schwachen und Kranken in die Internierungslager verſchleppt worden. Vorſpiegelungen Reynauds „Die Situation iſt zufriedenſtellend“. Genf, 31. Mai. Die Pariſer Machthaber wagen es im⸗ mer noch nicht, das franzöſiſche Volk auf die unmittelbar bevorſtehende kataſtrophale Niederlage der Nordarmeen Porzubereiten. Die Informationen, die der Börſenſchieber Reynaud auch heute noch verbreiten läßt, gefallen ſich in den gleichen nichtsſagenden, beruhigenden Redensarten wie ſtets zuvor. So erklärt Havas, die Kämpfe in Flandern gin⸗ 10„mit großer Wucht“ weiter. Der franzöſiſche General riot nähere ſich mit ſeiner Axmee der Küſte. Aber die Situation ſei zufriedenſtellend.() Die Lage habe ſich nicht verſchlimmert. a Gewiß, die Lage iſt ſeit pielen Tagen ausſichtslos ge⸗ weſen und konnte ſich deshalb nicht verſchlimmern. Aber auch heute noch den franzöſiſchen Müttern und Frauen die Möglichkeit einer Rettung ihrer Söhne und Männer auf dem Seewege vorzuſpiegeln, zeugt von einem ſolchen Maß von Zynismus und Unverſchämtheit, wie es nur dieſem plu⸗ tokratiſchen Untermenſchentum zuzutrauen iſt. Die nächſten Stunden werden dem franzöſiſchen Volk eine grauſame Ueberraſchung bereiten. Erregte Auseinanderſetzungen in Paris. Der Oberkriegshetzer Reynaud kämpft verzweifelt— in Paris, mir Worten! So wird aus der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt berichtet, er habe am Donnerstag ſtändig Beſprechun⸗ n abgehalten ſo mit dem engliſchen Botſchafter Sir Lampbell, dann lange Zeit mit Marſchall Petain, ferner mit dem ſagenhaften Generaliſſimus Weygand ſowie mit General Darlan, zu denen ſich ſpäter u. a. Daladier und der Generalſtabschef der Luftſtreitkräfte, General Vuille⸗ min. geſellt hätten. Wie verlautet, ſoll es während dieſer⸗ Beſprechungen in Anbetracht der Kataſtrophe der engliſch⸗ franzöſiſchen Armee in Nordfrankreich und Belgien zu er ⸗ reg en Debatten und harten Zuſarnmenſtößen gekom⸗ men ſein. a Der theatraliſche Pierlot Er hetzt gegen ſeinen König. D Skockholm, 30. Mai. Die hieſige Preſſe wendet ſich in ihren Leitartikeln gegen die alliierte Hetze gegen König Leopold.„Nya Dagligt Allahanda! ſchreibk, daß die Kapitulation nach einem derartigen Kampf nicht als ehr⸗ los bezeichnet werden könne.„Afkonbladet erklärt, der bel⸗ giſche Miniſterpräſident, der jeden Belgier ſeiner Treueide für den König entbinde, habe dieſe Rede nicht in Belgien ſelbſt gehalten, ſondern in Paris, wohin er ſich feige be⸗ geben habe. a f Man müſſe ſich fragen, ob ein Volk geneigt ſei, auf einen geflohenen Miniſterpräſidenten zu hören. Man fühle ſich unangenehm berührt, von dieſen fliehenden Kegierun- gen— Polen, Holländer und nun auch Belgier— die aus den ſicheren Haupkſtädten der Weſtmächte ihre flammenden Appelle an ihre Landsleute richteten, nachdem die verantk⸗ wortlichen Offiziere, die nicht geflohen ſeien, ihren hoff⸗ nungsloſen Kampf eingeſtellt häkten. Nach ſeiner Rede habe Pierlot, ſo berichtet„Afton⸗ bladet“, einen Kranz am Denkmal König Alberts niedergelegt und ihm durch eine ſchwarze Binde die Augen verdeckt, damit„der Vater nicht die Schande des Sohnes zu ſehen brauche“. Weniger Theater wäre hier paſ⸗ ſender geweſen, meint das Blakt.„Aftonbladet“ erinnert dann an Andalsnes und Namſos. Damals waren es die Engländer, ſchreibt die Zeitung, die ohne Unterrichtung des norwegiſchen Oberkommandos ſich Hals über Kopf mit ihren Truppen einſchifften. Flucht gegen den Willen des Königs Stockholm, 31.“ Mai. Der Pariſer Vertreter von„Spen⸗ ſka Dagbladet“ meldet ſeinem Blatt, der belgiſche Außen⸗ miniſter Spa ak habe der Preſſe ein Interview gegeben, in dem er u. a. erklärte, die Regierung habe vergebens ver⸗ ſucht König Leopold zu überreden, Belgien zu verlaſſen und ſich nach England oder Frankreich zu begeben. Der König habe ſich dieſem Vorſchlag entſchieden widerſetzt und erklärt. daß er Belgien unter keinen Umſtänden verlaſſen werde. Statt deſſen forderte er die Regierungsmitglieder auf, dazu⸗ bleiben. Die Kabinettsmitglieder gingen jedoch auf dieſen Vorſchlag nicht ein, ſondern flüchteten nach Dünkirchen. Belgtens Gold„gerettet“ Die Hauptſache für die Briten. Bern, 30. Mai. Wer noch an der Hilfsbereitſchaft der Plutokraten in Paris und London gezweifelt hat, kann ſich jetzt von ihrer Selbſtloſigkeit überzeugen. Obgleich die Bel⸗ gier ihre Beſchützer ſo treulos verraten haben, ſind die Franzosen und Engländer trotzdem um das Wohl und Wehe des kleinen Landes ſo beſorgt, daß ſie— ſein Gold in Si⸗ cherheit gebracht haben Wie„Exchange Telegraph“ nämlich aus London amtlich mitteitt, konnten die belgiſchen Gold⸗ reſerven in Höhe von 25 Milliarden Franken gerettet(ö) werden. Was ſo jenſeits des Kanals zuſammen⸗„gerettet“ wird ergibt eine ganz ſaftige Beute Die Plutokraten verſtehen ihr Geſchäft. Die Völker können bluten— England ſammelt ihr Gold. 75 Politiſches Allerlei Ohrfeige Moskaus für England Engliſche Unterhändler unerwünſcht. Moskau, 30. Mai. TASs verbreitet folgende amtliche Verlautbarung:„In Anbetracht einer Reihe von unrichti⸗ gen und widerſprechenden Mitteilungen, die in der engli⸗ ſchen Preſſe über die Reiſe des Herrn Cripps nach Moskau verbreitet ſind, iſt die TAS bevollmächtigt worden, Fol⸗ gendes zu erklären: In Beantwortung des Vorſchlages der engliſchen Re gierung, Herrn Cripps als ſpeziellen und außerordenklichen Bevollmächtigten der engliſchen Regierung nach Moskau zu ſchicken, hal der Volkskommiſſar des Auswärtigen, Molo⸗ tow, den Botſchafter Maiſki beauftragt, der engliſchen Re⸗ gierung zur Kennknis zu bringen, daß die Regierung der Sowjekunſon weder Herrn Cripps als beſonderen und außerordentlichen Bevollmächtigten empfangen kann, noch irgendeinen anderen. Wenn die engliſche Regierung wirk⸗ lich Handelsbeſprechungen führen will und ſich nicht einfach auf Beſprechungen über einen nicht vorhandenen Um- ſchwung in den Beziehungen zwiſchen England und der Sowjekfunſon beſchränken will, ſo könnte ſie dies über ihren Bolſchafter in Moskau, Herrn Seeds, kun bezw. über eine andere Perſönlichkeil auf dem Poſten des Botſchafters in Moskau in dem Falle, daß Herr Seeds durch eine andere Perſönlichkeit erſezt werden ſoll. Schikanen gegen italieniſche Thunfiſcher. Italieniſche Thunfiſch⸗Jäger, die von ihrer Heimat Tra⸗ pani in Sizilien zur jährlichen Thunfiſchjagd in den tune⸗ ſiſchen Golf gefahren ſind, wurden, wie„Giornale d'Italia“ meldet, von den franzöſiſchen Behörden verhaftet mit der Begründung, der Fiſchfang ſei an dieſer Stelle verboten. Erſt nach einer langen Gerichtsverhandlung, während der die Fiſcher von den Franzoſen wie gemeine Verbrecher nach mittelalterlichen Methoden behandelt worden ſind, wurden die Italiener wieder freigelaſſen. Man beſchlag⸗ nahmte ihnen jedoch ihren ganzen Fang: 1600 Kilo Fiſche. Madrid ohne Brot.— Folge der britiſchen Konfrolle. Die Knappheit an Getreide in Spanien hat ſich der⸗ maßen verſchärft, daß in Madrid am Mittwoch zum erſten Male kein Brot verkauft werden konnte. Die Preſſe führt das darauf zurück, daß zahlreiche Schiffsladungen mit Ge⸗ treide, die längſt eingetroffen ſein könnten, von der engli⸗ ſchen Zwangskontrolle aufgehalten worden ſind. So ſchreibt „Informaciones“:„Dank der Tätigkeit der Kriegsſchiffe Ihrer britiſchen Majeſtät haben wir heute kein Brot.“ Die Schreckensherrſchaft gegen die Araber. Je mehr die Engländer in Belgien und Nordfrankreich an Gebiet und im Orient an Preſtige verlieren, deſto ſchär⸗ fer gehen ſie in Paläſtina gegen die arabiſche Bevölkerung vor. An die lange Reihe von Todesuürteilen gegen Araber im Monat Ma ſchließen ſich vier neue Todesurteile an, die vom britiſchen Militärgericht in Haifa verhängt wurden. Alle dier ſoeben Verurteilten ſtammen aus Lydda Die Ver⸗ öffentlichung der Namen der zum Tode verurteilten Araber wurde den Auslandsjournaliſten in Paläſtina verboten. 9 weitere Araber erhielten ferner hohe Gefängnis⸗ rafen. 8 5 Go haufen die Brilen 1 Die Engländer können bekanntlich den traurigen Ruhm für ſich in Anſpruch kehmen, im Weltkrieg die Methoden der Greuelmärchen erfunden zu haben, um damit in der übrigen Welt Stimmung gegen Deutſchland zu ma⸗ chen. Im jetzigen Krieg, der ja wiederum das Werk der engliſch⸗franzöſiſchen Plutokratenhäuptlinge iſt, haben die Briten ebenfalls wieder nach ihrem alten Rezept gearbeitet Wiederum wollen ſie damit Deutſchland ſchaden, aber ſie verfolgen noch einen weiteren Zweck damit: ſie erfinden Greuelmärchen, um dadurch die Aufmerkſamkeit der Welt von den wirklichen Greu eltaten der britf⸗ ſchen Soldateska abzulenken. Aber wir durchſchauen dieſes Spiel und ſind ſo frei, den Greuelmärchen der britiſchen Lügner und Heuchler wahrheitsgetreue Berichte über britiſche Greueltaten ge⸗ genüberzuſtellen Daß derartige Schandtaten auch gegen die belgiſche Bevölkerung, die doch mit den Engländern verbündet war, verübt worden ſind, belaſtet die englischen Soldaten und ihre Führung umſo ſchwerer. Greifen wir aus der Fülle der vorliegenden Berichte nur einiges heraus. Wie Kriegsberichter Oswald Zenner am 28. Mai ſchreibt, haben am vergangenen Sonntag britiſche Söldner bei Menin mit Maſchinengewehren in die Kolonnen bel⸗ giſcher Flüchtlinge hineingeſchoſſen, die in den von deut⸗ ſchen Truppen beſetzten Gebieten Rettung und Zuflucht ſuchten. Ueber Courtan warfen britiſche Flieger planlos Bomben und trafen Frauen und Kinder der verbündeten Belgier. In den flandriſchen Städten hauſten die Engländer wie die Räuber: ſie plünderten oder ſchlugen zuſammen, was ihnen erreichbar war. Die Erbitterung der Bevölkerung über die britiſchen Räuber und Verräter iſt grenzenlos. Kriegsberichter Herbert Jobſt ſchreibt am 29. Maj, daß er in der Nähe von Cambrai mit belgiſchen Flücht⸗ lingen ſprach, die aus der Pariſer Gegend kamen, aber wie⸗ der zurück wollten nach Brüſſel, Lüttich und Namur. Fran⸗ zöſiſche und engliſche Soldaten, ſo erzählten ſie, hatten ihnen alles abgenommen, was ſie noch beſaßen. Der Eng⸗ länder iſt für viele der Flüchtlinge der Hauptſchuldige, der „Teufel in Menſchengeſtalt“, ein Verbrecher, der mit Blut und Leben der anderen Völker ſpielt. Kann dieſe Brutalität beſſer bewieſen werden, als durch die Tatſache, daß am 20. Mai nach einem erfolgloſen engliſchen Tieffliegerangriff auf deutſche Truppen die Bomben kurzerhand auf zurückſtrö⸗ mende Flüchtlinge, alſo auf Angehörige der eigenen Ver⸗ bündeten, abgeworfen wurden? Kriegsberichter Zeller ſchreibt am 27. Mai, der Hauptmann der Feuerwehr in Löwen habe ihm erklärt, daß die Engländer ohne jeden militäriſchen Grund durch Sprengung einer Mühle, einer Brauerei und vieler Wohn⸗ häuſer in Löwen eine furchtbare Zerſtörung angerichtet ha⸗ ben. Die Bevölkerung, die jetzt langſam wieder zurückkehrt, iſt völlig obdachlos geworden, auch von den Wohnungsein⸗ richtungen iſt nichts mehr wiederzufinden. Auch in Brüſ⸗ ſel haben die Engländer Brückenſprengungen vorgenom⸗ men, obwohl die Stadt vor Kampfhandlungen bewahrt werden ſollte. Es gab Tote und Verwundete. Die Bevölke⸗ rung rief den Engländern zu:„Mörder, Diebe, ihr zerſtört, was euch nicht gehört. In England hättet ihr das nicht ge⸗ macht!“ Rieſige Holzvorräte einer Brüſſeler Firma wurden durch die Engländer angezündet und vernichtet; der Direk⸗ tor der Firma ſchätzt den Schaden auf 10 Millionen belgi⸗ ſcher Franken. Ein 60 jähriger Mann, der Löſchungsverſuche unternahm, wurde durch die Engländer getötet. Am glei⸗ chen Tage wurde ein Mann, der auf ſeinem Felde Klee mähte, ohne jeden erkennbaren Grund vor den Augen ſei⸗ nes 14jährigen Sohnes von den Engländern erſchoſſen, wahrſcheinlich handelte es ſich um Zielübungen der Briten auf menſchliche Ziele. Die Witwe Johanna Octavia Arents in Okegem berichtet, daß ſie mit ihrer Familie am 18. Mai vor Kugeln in ihren Keller geflüchtet ſei. Als ihr Mann nach einiger Zeit nach oben ging, wurde er von Eng⸗ ländern durch zwei Gewehrſchüſſe getötet; alsdann warfen die Engländer eine Handgranate in den Keller, in dem ſich die Frau mit ihren neun Kindern befand. Vier der Kinder wurden leicht, die Frau ſelbſt wurde ſchwer verletzt. Bei Nihove wurde die Leiche einer 30jährigen Frau aufge⸗ funden, die von den Engländern vergewaltigt und dann in ein ausgeworfenes Schützenloch geſchleppt worden war. So hauſten die Briten im„verbündeten Belgien“. Man kann verſtehen, daß die Belgier froh ſind, dieſe„Freunde nun los zu ſein! * Eine bezeichnende franzöſiſche Dienſtanweiſung. Kriegsberichten Karlheinz Balzer ſchreibt am 29. Mai: Vor uns liegt ein Dokument. Eine Dienſtanweiſung der 1. kolonialen Infanterfediviſion über das Verhalten der Truppen in den Quartieren Dieſe Anweiſung fiel uns ſeht bei der Gefangennahme franzöſiſcher Offiziere in die Hände. Sie krägt das Datum des 12. Oktober 1939 und hat folgen⸗ den Wortlaut: 8 5 Kurzmeldungen 8 Der Führer beglückwünſcht Hermann Stegemann. Berlin, 30. Mai. Der Führer hat dem Profeſſor Her⸗ mann Stegemann zu ſeinem 70. Geburtstage das nachfol⸗ ende Glückwunſchtelegramm übermittelt:„Zu Ihrem 70. eburtstag ſende ich Ihnen als dem dichteriſchen Geſtalter des größten Heldenkampfes unſeres Volkes meine herzlich⸗ ſten Glückwünſche. Möge es Ihnen noch viele Jahre ber gönnt ſein, einer Tätigkeit zu dienen, die unſerem Valle nicht nur zum Stolz gereicht, ſondern darüber hinaus eine wiſſenſchaftliche Leiſtung erſten Ranges für alle Zeiten dat ſtellt. Ihr Adolf Hitler. Berlin. Der Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft, R. Walther Darre, wird ſich im Rahmen der Zu⸗ ſammenarbeit der Achſenmächte am 6. 6., einer Einladung des Kgl. italieniſchen Miniſters für Landwirtſchaft und For⸗ ſten folgend, nach Rom begeben. 5 4 Rom. Die Anzeichen der Entſpannung und Beruhigung im Balkanraum werden in italienischen politiſchen Kreisen mit großer Aufmerkſamkeit beobachtet. Man ſtellt feſt, daß 495 franzöſiſch⸗engliſche Propaganda vollſtändig geſcheiter ei. ö Rom. Der britiſche Gouverneur General Dobbie teilte den Bewohnern von Malta am Mittwoch abend dur e mit, daß die Schulen ab Donnerstag geſchloſſen werden. 5 Liſſabon. Der deutſche Geſandte v. Hoyningen⸗Huenen überbrachte auf Schloß Belem dem Staatspräſidenten, Ge⸗ neral Carmona die Glückwünſche der Reichsregierung zum 14. Jahrestag der nationalen Revolution Portugals. Moskau. Nach einer Meldung aus Ankara iſt es Eng⸗ land nicht mehr möglich“ ſeine Lieferungen an die Türkei auszuführen.. N 5 5 — Nenſchenunwürdige Behandlung der gugehörigen der Brüſſeler deulſchen Boſchaft MB. Berlin, 31. Mal. Vor ger in⸗ und ausländiſchen Preſſe ſprach am Donnerstagabend der ehe⸗ malige deutſche Botſchafter in Brüſſel, o Bülow ⸗ Schwante über die Leidensfahrt der Angehörigen der deutichen Botſchaft durch Frankreich nach Deutſchland. Er führte u. a. aus: „Am 11. Mai erklärte mir die belgiſche Regierung, daß die deutſche Botſchaft in einem Tranſitzug durch Frankreich nach der franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze befördert, und daß ein Vertreter des belgiſchen Außenminiſteriums zur Begleitung mitgegeben werden ſolle. Auf meinen Einwand. ob auch die franzöſiſche Regierung dem unbehelligten Transport in Form eines Tranſitzuges zugeſtimmt habe, weil dieſe Zusicherung die Vorausſetzung meiner Zuſtim⸗ mung zum Abtransport durch Frankreich darſtelle, wurde mir ausdrücklich erklärt, daß der Transport durch Frankreich unbedingt geſichert und derſelbe ſich mit der Zuvorkommenheit vollziehen würde, die bei dieſen Anläſſen internationale Gepflogenheit ſei. Ich tte keinen Anlaß zu zweifeln, daß dieſe franzöſiſche Zu⸗ ſage gehalten werden würde, da je erſt vor kurzem die franzöſiſche und engliſche Geſandtſchaft aus Kopenhagen un⸗ behelligt und in den Formen vollendeter Höflichkeit durch Deutſchland nach Belgien durchgeleitet worden war. Die Abreiſe von Bröſſel mit 206 Fahrtteilnehmern, darunter etwa 130 Frauen und Kinder vollzog ſich korrekt. Als der Zug an der franzöſiſchen Grenze eintraf, wurde er ſofort durch franzöſiſche Kriminalbeamte in Zivil und Sol⸗ daten mit aufgepflanztem Bafonett beſetzt und in barſchem Tone ſedem Fahrtteilnehmer verboten, ſein Abteil zu ver⸗ laſſen. Die daraufhin erfolgende Paßkontrolle, gegen die ich ſofort bei dem belgiſchen Vertreter Einſpruch erheben wollte, was mir jedoch mit Gewalt verwehrt wurde verlief in außergewöhnlich unhöflicher und ſchroffer Form. Gleich⸗ eikig wurden acht Mitglieder der deutſchen Botſchaft ver⸗ aſtet denen am nächſten und übernächſten Tag im ganzen noch weitere ſechs folgten. 5 An der franzöſiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze in Pontarlier auf der Strecke Diſon—Neufchatel begann eine Lei⸗ denszeit für ſämtliche Fahrtteilnehmer, die, in dem Zuge eingeſchloſſen wie in einem Gefängnis, zwölf Tage verbringen mußten. Der Mangel an Platz war ſo drük⸗ kend, insbeſondere als noch die belgiſchen Wagen durch andere Wagen die in der Mitte einen Gang enthielten, aus⸗ gewechſelt wurden. Beim Verlaſſen franzöſiſchen Bodens habe ich ein Schreiben an die ſchwediſche Geſandtſchaft in Paris gerich⸗ tet und gebeten ſchärfſten Prot eſt bei der franzöſiſchen Regierung hinſichtlich ihres Wortbruches bei den durchge⸗ führten Verhaftungen zu erheben und ſchließlich u. a. auch hinſichtlich der unwürdigen Behandlung der deutſchen Di⸗ plomaten und ihrer Angehörigen. Ich habe meine Empö⸗ rung zum Ausdruck gebracht, daß man es gewagt hat einen Botſchafter des Deutſchen Reiches und ſeine Mitarbeiter 115 Tage lang ſchlechter zu ſtellen, als es in den Kultur⸗ ländern gewöhnlichen Strafgefangenen gegenüber zu ge⸗ Pte pflegt. Meine Herren, das iſt die franzöſiſche Cour⸗ biſie!“ Dann berichtete der frühere ſtändige DNB⸗Vertreter in Brüßſel, Schriftleiter Koerber, über ſeine Erlebniſſe: Ich bin, ſo führte er u. a. aus, einer von denjenigen Deut⸗ chen. die widerrechtlich an der franzöſiſchen Grenze aus dem Zuge herausgeholt wurden und einer von den dreien, di dacht nach Pontarlier zurückgebracht wurden, ſondern auc Boulogne verſchleppt wurden. Wir wurden von den Fran⸗ zoſen in einer Weiſe behandelt und mißhandelt, wie ich das von der franzöſiſchen ſogenannten„erſten Kulturnation Europas“ niemals erwartet hätte. Die neue Wochenſchau Das deutſche Schwert ſchreibt Geſchichte. DNB. Berlin, 31. Mai. In einer Sondervorführung hatte die deutſche Preſſe Gelegenheit, die neue Wochenſchau zu ſehen, die am kommenden Samstag in den Theatern des Reiches anläuft und dem ganzen Volk erneut vor Augen führen wird, wie unſere Truppen marſchieren kämpfen und siegen. Die deutſchen Kriegsberichter, Männer der Propa⸗ gandakompanien, ſcheuen nicht den letzten Einſaß, um die Heimat teilhaben zu laſſen an den fernſten Ereigniſſen des deutſchen Schickſalskampfes. Ihnen verdanken wir den Blick auf Narvik, der unſere Herzen höher und höher ſchlagen läßt. Der Film zeigt den Schauplatz, wo eine kleine 1 5. Seines Vaters Frau Roman von Else dung-Linde mann 16 Grothe ſtand in der Tür zur Loggia. Ste konnte ihn nicht ſehen, aber ſie fühlte ihn, und noch ehe ſie ſich um⸗ wandte, war Hencke aufgeſprungen. 2 a „Verzeihung.. ich werde nicht lange ſtören“, hörte ſie den Profeſſor ſagen, und ihr war, als ſchwinge in ſeiner Stimme ein Ton verhaltener Erregung. N g „Sie ſtören nicht, Herr Profeſſor“, antwortete Hencke, „es iſt mir ſogar lieb, daß Sie da ſind, dann kann ich Sie alelch nach dem Befinden unſerer Kranken fragen. Iſt Frau Röck wieder ſo weit hergeſtellt, daß ich ſie heute, ſpäteſtens morgen, mit nach Hauſe nehmen kann?“ Grothe erſchrak. Aber kein Zug ſeines beherrſchten Geſichtes verriet, wie ſehr ihn dieſe Frage getroffen hatte. Er ſtand jetzt neben Karin. Sein Blick ruhte prüfend auf ihrem Antlitz, das jäh erblaßt war. Er ſah Angſt in ihren Augen und eine ſtumme, beſchwörende Bitte. „Verſtand er ſie in dieſem Augenblick recht? Wie um die Beantwortung von Henckes Frage noch hinauszuſchieben, griff er nach Karins Puls und fühlte das jagende Schlagen, die nervöſe Unruhe ihres Blutes. 8 Was war hier vorgegangen?.. Was war die Urſache dieſes ſeltſamen Erregungszuſtandes, den er jedesmal be⸗ obachtet hatte, wenn der Name des Mannes zwiſchen ihnen erwähnt worden war, der jetzt neben ihnen ſtand und wartete? Immer war ihm Karin ausgewichen, wenn er verſucht hatte, zu erfahren, warum ſie ſich ſo erregte, ſobald ein Brief von Martin Hencke gekommen war. Und immer war die gleiche Angſt und Abcbehr in ihren Augen geweſen, die er auch 8 8? Worum bettelten dieſe Augen Was wollte ſie von i oru zieſe Augen, under want dun Ihm hingen, während er die arten, Verein deutſcher Studenten am 9. Januax 1931.) 8 7 4 —— Minderheit ſeit Wochen den ſtändigen Angriffen eines maſ⸗ ſierten Gegners ſtandhält, zeigt, wie die Luftwaffe neue Kämpfer aus der Heimat bringt, die in Fallſchirmen nie⸗ derſchweben, um ſich einzureihen in die Front derer, die dort oden in Schnee und Eis ein neues Heldenepos mit ihrem Blut ſchreiben. Wir ſehen die Erzbahn und ſehen ſie in Stücke fliegen. Hier kann der Engländer nichts mehr wollen Seinen Einmaeſch in die Stadt, ein Trümmerhau⸗ fe erkämpft unter unſinnigen Opfern an Schiffen und Menſchen, er iſt ohne ſede militäriſche Bedeutung. Denn an der Bahn, der zerſtörten Bahn, ſteht nach wie vor der deut⸗ ſche Soldat. Der Film führt uns weiter. Wir nehmen teil an der Vernichtungsſchlacht im Weſten begleiten unſere Truppen auf ihrem Einmarſch in Antwerpen, Se⸗ dan 8 rüſſel, wir erleben einen Sturm auf Panzerwerk 505. Bei Sedan hatten die Franzoſen einen Gegenſtoß ver⸗ ſucht. Brüſſel iſt ein glänzendes Beiſpiel, wie die Deut⸗ ſchen ſchonten, was ſie nur ſchonen konnten, Brüſſel iſt faſt unverſehrt, weil der Gegner darauf verzichtet hatte, es zu verteidigen In Antwerpen dagegen iſt keine noch ſo kleine Brücke mehr heil, die Oeltanks waren in Brand, ols die Deutſchen einzogen und mit raſcher Hand der Zerſtörung Einhalt geboten Das war Englands Hilfe geweſen. Die Engländer, daß wir ſie richtig, ſie uns aber grund⸗ falſch beurteilen. beweiſt der engliſche Propagandafilm, „Der fliegen de Löwe“, der der Preſſe bewußt als Gegenſtück zur deutſchen Wochenſchau vorgeführt worden iſt. Es muß geſagt werden: Es war ein voller Erfolg, ein Lacher 0[g. Um den bereits ſagenhaft gewordenen. nie ſtattgefundenen und daher künſtlich in England geſtellten Angriff auf Kiel hat der Jude Corda einen Film gedreht. in dem der Führer der böſe Mann, der engliſche König da⸗ gegen ein herzensguter, braver Bürger ſein ſoll. Zum A n⸗ griff auf Kiel wie zu den nachfolgenden Szenen von der Abwehr deutſcher Flieger, die geſchmackvoll ſtändig als Banditen“ bezeichnet werden, iſt nur zu ſagen, daß ſie eine Bankerotterklärung, eine naive Unverſchämtheit darſtellen, für die es nur eine Bezeichnung gibt: Echt engliſch. Wir brauchen nur dieſe beiden Filme nacheinander zu ſehen. die deutſche, Wochenſchau, geſchaffen von Soldaten an der Front, ſachlich und wahr, ſauber, ja ritterlich in ihrer Hal⸗ tung, und das gekünſteltete, verlogene und ſentimentale Pamphlet des Juden, der dabei ſeinen eigenen Geldgeber in den Dreck zieht, dann empfinden wir mit elementarer Wucht und mit tiefem Dank, wo wir ſtehen und wo die anderen. Die Front iſt klar. 3237 nun ſind wir an der Reihe! Die Heimat dankt den verwundeten Kämpfern für ihren Einſatz in Polen, Nor⸗ wegen, Holländ, Belgien und Frankreich mit freudigen Spen⸗ den ain kommenden Spendentag; 1. und 2. Juni. 2 ⁰ e e 3 Worte R Walther ODarres „Die Lebensgrundlage des deutſchen Volkes“ „... Der Gedanke von Blut und Boden iſt keine am Schreibtiſch erſonnene Idee, die man bei Reigentanz und Lalltenklang pflegt, ſondern eine nüchterne Erkenntnis der modernen Wiſſenſchaft und Raſſenkunde, die uns lehrt, daß wir wie die Wahnſinnigen an der Vernichtung unſerer Raſſe gewütet haben. In letzter Minute kehren wir um und ma⸗ chen dieſen Gedanken don Blut und Boden wieder zu dem, was er unſeren Vätern geweſen iſt: zum Ausgangspunkt unſeres politiſchen Denkens und Wollens“.(Rede vor dem „Bauern und Soldaten“ „... Der Untergang des Bauerntums iſt immer nur der Auftakt zum Untergang des Volkes das iſt ein hartes. aber unabänderliches Geſetz in der Geſchichte. Es iſt kein Zufall, daß der größte Soldat des 19. Jahrhunderts Moltke, die bitterernſte Mahnung ausgeſprochen hat: An dem Tage an dem das deutſche Bauerntum zugrundegeht, geht das ganze deutſche Volk ohne einen Kanonenſchuß zugrunde“ (Artikel in der Zeitſchrift„SA⸗Führer“, Heft 8, vom 1. Au⸗ guſt 1938.) 5 „Die große Frage an die deutſche Jugend“ „... Es iſt nun eine merkwürdige, aber hiſtoriſch ein⸗ wandfrei zu beweiſende Tatſache daß alle Völker indogerma⸗ niſcher Prägung ſich immer nur dann lebendig erhalten ha⸗ ben wenn ſie neben ihrem Wiſſen um die Geſetze ihres Blu⸗ tes den Zuſammenhang mit dem Grund und Boden nicht verlorengehen ließen, und daß ſie insbeſondere nur ſolange ewig lebten, als ſie noch Bauern zu ſein vermochten und lic auch zum Bauerntum bekannten..(Artikel in„Wille un Macht“ vom 15. März 1939.) 8 Mein“, ſagte er plötzlich, wie unter einer Ginge a. „es tut mir leid, daß ich Frau Röck nicht entlaſſen kann, Herr Hencke. Ihr Befinden iſt ſo wechſelnd, daß ärztliche Aufſicht noch dringend nötig iſt. Sie dürfen nicht vergeſſen, daß die Operation ſehr ſchwer war und in den Organismus tief ein⸗ gegriffen hat. Nun müſſen wir Geduld haben und Körper und Nerven Zeit laſſen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. „Aber das könnte doch bei ſorgfältiger Pflege auch da⸗ heim geſchehen oder in einem Sanatorium an der See? wagte Hencke einzuwenden. N a Grothe antwortete ſehr kurz, faſt böſe:„Da ich Frau Röck operiert und behandelt habe, gebe ich ſie nicht eher aus den Händen, bis ich es voll verantworten kann.“ Er beugte ſich zu Karin herab, wollte fragen, ob ſie ihm zuſtimmte, und ſah in ein Paar ſtrahlende Augen. Nur ſekundenlang hatten ſie aufgeleuchtet, dann ſenkten ſich die Lider, e and, die der Profeſſor en en 195 Decke zurücklegte, nell nach der ſeinen und drückte ie. N e 19 5 alſo recht gemacht. Sie wollte nicht fort, a e bleiben. ö W war die Sonne mit einem Male wieder da. Warm und ſieghaft brach ſie durch das grüne Gerank und über⸗ ſchüttete die drei Menſſchen mit goldenem Glanz. Grothe reckte ſich hochauf. Eine Freude war in ihm, daß ſie ihn beinabe zu einer Torheit verleitet hätte. Als er Karin anſah, lächelte ſie und gab ihm einen kleinen, verſtohlenen Wink. Er verſtand ſogleich, was ſie meinte, und es machte ihn glücklich, daß es keiner Worte mehr bedurfte, ſie zu verſtehen. Sie befanden ſich beide wie in einem geheimen Bunde gegen den anderen, der nur darauf zu warten ſchien, daß der Profeſſor ſich verabſchiedete. Aber Grothe tat ihm dieſen Gefallen nicht. Im Gegen⸗ teil! Er ging zur Tür und klingelte nach der Schweſter. „Frau Röck muß wieder ins Bett, Herr Hencke, es iſt beſſer, ſie jetzt allein zu laſſen“, ſagte er und lachte heimlich, über das enktäuſchte Geſicht des Beſuchers. So war Martin Hencke gezwungen, in Gegenwart bes Aus Baden und den Nachbargauen Gewährung von Sonderbeihilſen in der Landwirtſchaft. Angeſichts der Bedeutung der Gärfutterbehälter für die Löſung der Futterfrage auf wirtſchaftseigener Grundlage werden ſchon ſeit längerer Zeit Reichshbeihilfen für den Neubau von Gärfutterbehältern gewährt. Dieſe Beihilfen ſind nun⸗ mehr einheitlich auf 10 Mark je Kubikmeter Faſſungsraum erhöht worden. Für Umbruch von Dauergrünland werden Beihilfen in Höhe von 250 Mark je Hektar unter beſtimm⸗ ten Vorausſeßungen gewährt. Nähere Auskünfte erteilen die Kreisbauernſchaften und Wirtſchaftsberatungsſtellen. NSW. fſammelt erfolgreich Brotmarken. NSG. Nach einer Zuſammenſtellung der Gauamtslei⸗ tung der NS.⸗Volkswohlfahrt ergab die Brotmarkenſamm⸗ lung des Gaues Baden in der Zeit vom 11. März bis 7. April 1940 die beachtliche Menge von 123 712 Kilogramm. An Nacht⸗ und Langarbeiter wurden hiervon abgegeben 50 798 kg, an kinderreiche Familien 18 665 kg. Der Reſt dient dem Reichsausgleich. Die Sammlung wird weiterhin fort⸗ geſetzt. Sie wird auch künftig wieder von den NSV.⸗Waltern durchgeführt. g 8(h) Karlsruhe, 30. Mai. () Oberſt z. V. Georg von Lobenſtein geſtorben. ail dem angeſtammten Schloß Wildenſtein(bei Crailsheim) i dieſer Tage Oberſt z. V. Georg Hofer von Lobenſtein im 72. Lebensjahr geſtorben. Der Verſtorbene gehörte zum Kreis der ehemaligen Offiziere des Badiſchen Leibgrenadier⸗ Regiments 109, dem er viele Jahre hindurch angehört hatte. Im Weltkrieg war Oberſt Hofer von Lobenſtein nach ſeiner Geneſung von einer gleich zu Anfang erlittenen Verwundung dem Hauptquartier der Armee v. Woyrſch auf dem öſtli Kriegsſchauplatz zugeteilt worden, wo er bis zum Kriegsende verblieben war. Mosbach.(Roch fünf Altveteranen im Kreis Mosbach.) Im Kreis Mosbach giht es noch fünf Alt⸗ veteranen vom Krieg 1870⸗71, nämlich Ludwig Zimmer⸗ mann in Guttenbach, Auguſt Frey und Karl Spiegel, beide in Unterſchefflenz, Nikolaus Helmus in Stein a. K. und Johann Walter in Sulzbach. () Pforzheim.(Fahrläſſige Tötung.) Die Straf⸗ kammer verurteilte den 35jährigen Karl Biſchoff aus Diet⸗ lingen wegen fahrläſſiger Tötung zu einer Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Der Beſchuldigte hatte am Nachmittag des 27. April d. J. in dem Augenblick mit ſeinem Drei⸗ radlieſerkraftwagen die Wegüberführung beim Bahnhof Diet⸗ lingen gekreuzt, als ein Zug der elektriſchen Panoramabahn Pforzheim—Ittersbach in Richtung Pforzheim gefahren kam. Der Lieferwagen prallte mit dem Zug zuſammen, wobei der verheiratete Mitfahrer Albert Schweizer ben an deben e 1 5 dem Fahrzeug geſchleudert wurde und neben anderen ſchwe⸗ ren Verte gungen eien Schädelbruch davontrug, der feinen alsbaldigen Tod herbeiführte. ö Lahr.(Todesfall.) Im 81. Lebensjahr ſtarb der Seniorchef und Gründer der Kalenderfabrik Wagenmann, Guſtav A. Wagenmann, an den Folgen eines Herzſchlags. Gernsheim a. Rh.(Aus dem Rhein gel än det.) Bei der Ludwigsau wurde eine männliche Leiche geländet. Es handelt ſich um den 41 jährigen Schiffer Heinrich Wolz aus Raiſenhauſen a. M. der zuletzt in Gernsheim wohnte. Er war am 12 April dieſes Jahres bei Gernsheim vom Schiff ins Waſſer geſtürzt und vor den Augen ſeiner Frau er⸗ trunken. höcherberg-Oberbexbach.(Schadenfeuer.) Ein Schadenfeuer zerſtörte die neuerbaute Scheune des Berg⸗ manns Georg zum großen Teil. Die Brandurſache iſt noch nicht ermittelt. Neunkirchen(Saar).(8000 Mark geſtohlen.) Einem hieſigen Gaſtwirt wurde in den Abendſtunden aus dem Schlafzimmer eine Geldkaſſette mit 8000 Mark Inhalt entwendet. Der Dieb drang, während die Wirtsleute im Lokal beſchäftigt waren in das Zimmer ein und entwendete die Kaſſette aus einer verſchloſſenen Schublade. Die aus⸗ geraubte Kaſſette wurde ſpäter aufgefunden. — Kochendorf.(Tödlicher Sturz vom Rad.) Der 28jährige Wilhelm Korb aus Kochendorf ſtürzte, als er in der vergangenen Woche mit ſeinem Fahrrad auf der Heimfahrt war, auf der abſchüſſigen Steige bei Bad Wimp⸗ fen. Korb, der bei dem Sturz einen doppelten Schädelbruch erlitten hatte, wurde in das Neckarſulmer Krankenhaus ein⸗ geliefert. Dort iſt er den Verletzungen inzwiſchen erlegen. Sie reichte ihm flüchtig die Hand und trug ihm Grüße an die Muttér und Sigrun auf. a „Ich komme bald“, ſagte ſie,„und du.. wann reiſt du?“ „Heute abend. Es hat ja doch keinen Zweck, länger zu warten“, antwortete er mürriſch. i Der Profeſſor begleitete ihn hinaus, und als er wieder zurückkam, ſtreckte ihm Karin beide Hände entgegen. „Ich danke Ihnen, lieber Profeſſor. aber muß ich wirklich ins Bett?“ Lachend verneinte er.„War nur eine Taktik von mir, um den Herrn loszuwerden.“ Er ſah ſich nach der Schweſter um und gab ihr den Auftrag, eine Erfriſchung für Frau Röck zu holen. Nun war ſie allein. Grothe zog ſich einen Stuhl heran und ſetzte ſich zu Karin. f „Ich freue mich, daß Sie nun doch noch bleiben wollen“, ſagte er, und ſeine großen, grauen Augen blickten froh. Wieder hatte ſich die widerſpenſtige Strähne aus ſeinem blonden Haarſchopf gelöſt, und zum erſtenmal gab Karin der Regung nach, ihre Hand zu heben und dieſe blonde Strähne ſanft zurückzuſtreichen. f 3 Grothe hielt atemlos ſtill. Das war eine Bewegung, die er kannte. Gerda hatte das immer getan, und plötzlich war es ihm, als ben die Tote dieſe Frau geſchickt, damit ſie ihn das Leben wieder lieben lehrte. Es drängte ihn mit einem Male, davon zu ſprechen. 5 „Oft glaubt man, auf der Welt ganz allein zu ſein“, begann er leiſe,„weil man einmal grenzenlos glücklich war und dieſes Glück verlor, und dann kommt ein Menſch, ein wieder an zu atmen und ſich umzuſchauen. Voller Staunen ſieht man nun, daß das Leben weitergeht, daß es da iſt und darauf wartet, daß man es wieder an ſich reißt, um es zu beſitzen mit all ſeinen Hoffnungen und Möglichkeiten. So war es mir, als ich Sie kennenlernte, Karin...“ Die Frau, die ſeinen Worten lauſchte, rührte ſich nicht. Profeſſors und der eben eintretenden Schweſter Abſchied von Karin zu nehmen. So war es auch mir, dachte ſie und fühlte eine Er⸗ ſchütterung, die ihr Tränen in die Augen trieb. 8 Were dere e, wegen Wera e, fremder, den man niemals geſehen hat, und man fängt Lalcale Nuudocliau Neue Fahrkartenausgabeſtelle der O. E. G. Wir weiſen auf die Bekanntmachung der O. E. G. im heutigen Anzeigenteil über die Einrichtung einer neuen Fahrkarten⸗ ausgabeſtelle beſonders hin. 5 —, Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper. Der Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter hat im Reichsgeſetzblatt Nr 89 eine Po⸗ lizeiverordnung erlaſſen zur Ergänzung der Polizeiverord⸗ nung über das Abbrennen von Feuerwerkskörpern. In der neuen Verordnung wird auch der Verkauf und die unentgelt⸗ liche Abgabe von Feuerwerkskörpern und ähnlichen Erzeug⸗ niſſen an jugendliche Perſonen unter 18 Jahren verboten. An über 18 Jahre alte Perſonen dürfen, ſoweit nicht Aus⸗ nahmen zugelaſſen ſind im Einzelhandel nur ſolche Gegen⸗ ſtände abgegeben werden, die ſich zur Verwendung in ge⸗ ſchloſſenen Räumen eignen. Bei der Abgabe hat der Einzel⸗ händler den Käufer darauf aufmerkſam zu machen, daß Ju⸗ Aendern unter 18 Jahren dieſe Gegenſtände nicht ausge⸗ händigt werden dürfen. — Verbot von Umwandlung von Wohnungen in Räume anderer Art. Im„Deutſchen Reichsanzeiger“ Nr. 117 erließ der Reichsarbeitsminiſter eine 10. e über das Ver⸗ hot der Umwandlung von Wohnungen in Räume anderer Art, zum Beiſpiel in Fabrikräume, Lagerräume, Werk⸗ ſtätten, Dienſträume oder Geſthäftsräume. Die 10 Verord⸗ nung iſt nur eine Ergänzung der ſchon beſtehenden Liſte der vom Umwandlungsverbot betroffenen Orte In Würt⸗ temberg gilt jetzt dies Verbot auch für Stuttgart und Ulm a. D.; in Baden für die Städte Baden⸗Baden, Bruch⸗ ſal, Heidelberg, Konſtanz, Lörrach, Mannheim, Raſtatt und 2* Auf jedes Stückchen Garten kommt es an! NSG. Der badiſche Miniſterpräſident Walter Köhler hat unlängſt einen dringenden Appell an alle Volksgenoſſen gerichtet, jedes Stückchen Land auszunützen und der gärt⸗ neriſchen Bebauung zuzuführen. Schon ſind da und dort die erſten Erfolge zu ſehen, indem man vor allem in der nächſten Umgebung unſerer Groß⸗ und Kleinſtädte Grund⸗ ſtücke bebaut und bepflanzt ſieht, die vorher brach, lagen. Tauſende von Volksgenoſſen haben alſo dieſe zeitgemäße Aufgabe erkannt und bemühen ſich um die Anpflanzung und Bebauung eines Gartengrundſtückes, viele andere haben be⸗ reits ſeit Jahren ihren Garten, aus dem ſie ihr Gemüſe oder Obſt ernten. Es kommt alſo heute ſchon nicht mehr ſo ſehr auf das Was als vielmehr auf das Wie an! Wenn nun viele Volksgenoſſen zum erſtenmal daran gehen, Gärtner zu werden, ſo iſt das eine ſehr erfreuliche Erſcheinung— dieſe gärtneriſche Arbeit muß aber richtig und mit Verſtändnis angepackt wer⸗ den, wenn der gewünſchte Erfolg ſich⸗ einſtellen ſoll. Der deutſche Boden— und ſei es auch nur ein kleines, unſchein⸗ bares Stückchen davon— iſt heiliges Gut und es kommt darauf an, ſinnvoll damit umzugehen! Wir ſollen möglichſt viel Land beſäen und bepflanzen, wir müſſen aber auch ebenso darnach trachten, dem Boden möglichſt reiche und hochwertige Ernte abzugewinnen! Das gelingt aber nur bei dem Boden, deſſen Pflegeanſprüche befriedigt werden. Amfang und Ein⸗ teilung des für Gemüſe beſtimmten Landes, aber auch die Auswahl der Gemüſearten, die wir pflanzen wollen, hängen ab von den Arbeitskräften und den Düngermengen, die zur Verfügung ſtehen. Die Pflanzen, gleich welcher Art, ſtellen beſtimmte Anforderungen an Waſſer, Licht und Luft, die man berückſichtigen muß, wenn man mit Erfolg ſeinen Garten bebauen will. Villingen. erfolgen kann, im einzelnen aufgeführt. 13 — Schützt die Eidechſe! Sonnige Abhänge, Steinhalden, ſandige Raine, Wurzelſtöcke in Waldblößen, auch Hecken und Zäune ſind die Aufenthaltsorte unſerer einl Falter am Blumenkelch fällt Auch Regenwürmer, Spinnen, Käfer, Larven, Heuſchrecken bilden die Nahrung der Eidechſen. Darum ſchützt 0 Waldpolizei viel Deutſchlands ſchönſte Eidechſe iſt die prächtig grün⸗gefärbte Smaragd⸗Eidechſe. Andere Eidechſenarten un⸗ erer Heimat ſind die Zaun⸗, Berg⸗ und Mauer⸗Eidechſen. Mit den Eidechſen verwandt iſt die Blindſchleiche, ein harm⸗ loſes, ebenfalls ſehr nützliches, ſchlangenähnliches Tierchen, das in Wieſen und lichten Buchenbeſtänden nach Nachtſchnek⸗ ſie! Sie vertilgen als Feld⸗, Wieſen⸗ un Schädlinge. ken und Regenwürmern jagt. Marktberichte Mannheimer Ferkelmarkt vom 30. Maf, Ferkel bis ſechs Aber ſechs Wochen 24—39, Läufer 42—56. Wochen 20— 23, Marktverlauf: gut. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 30. Mai. liche Notierungen unverändert. J. der Verordnung ſind zum Schluß die Grund⸗ ſätze, unter denen eine Genehmigung für die Umwandlung f f heimiſchen, ſo nütz⸗ lichen Eidechſen. Sich ſonnend liegen die flinken Tierchen auf Lauer und ſpähen nach Beute. Vor ihren umſichtigen und klugen Augen iſt die Mücke ſelbſt im Fluge nicht ihrer Gewandtheit zum Opfer. Worten: Man ſoll nicht mehr derungen ſind umſo ernſter zu Es iſt daher in der Regel richti ſicher. Der kleingärtneriſch intenſiv durch Ei Grillen und größeren Arbeitskraft, Dünger, Arbeitsgang und Düngermenge freibleibende Land wird in der viel Freude bringen. ſorgung, ſoll er ſtändig ſelber er gehen. Schnittſalat iſt daher oft ſeeländer Spinat und Mangold Sämt⸗ Fernzuhalten ſind alle unnützen Mitzehrer, mit anderen als man des Ankrautes Herr werden kann. Derartige For⸗ iſt, der zur Verfügung ſteht, alſo bei bisher garnicht oder nur mangelhaft gepflegtem Boden. Kraft ſteht, kann auch bei geringer Düngungſ etwas leiſten, ſofern durch fleißige Bearbeitung das Nötige getan wird. und Nachfrüchten zur Hauptfrucht zu nützen, als auf einem zetteln. Eine derartige intenſive Nutzung läßt den gleichen und gerade darauf kommt es heute an. Das von Gemüſe für die Erzeugung von Futter für die Kleintiere; aber auch auf die Blumen wollen wir nicht ganz verzichten, die uns Bei der Anlage eines Gartens erhebt ſich meiſt die Hauptfrage: Was ſoll ich anbauen? Da der Klein⸗ gärtner nicht für den Markt erntet, ſondern zur Selbſtver⸗ kohlanbau hat nur dann einen Sinn, wenn eine nicht zu große Zahl aufeinanderfolgender Sorten angebaut wird. Es darf alſo nicht vorkommen, daß zuſammenfallende Ernten zu groß werden und dann die Köpfe platzen und umkommen. Wer Land in Bebauung nehmen, nehmen, je roher der Boden Ein Boden, der in voller ger, ein kleineres Stück Land iſchalten von Vor⸗, Zwiſchen⸗ Saat⸗ und Pflanzgut zu ver⸗ mehreren Ernten zukommen, Hauptſache gebraucht werden nten und bei der Ernte ſicher richtiger als Kopfſalat, Neu⸗ wichtiger als Spinat. Kopf⸗ Winterkohl nicht lagern kann, ſollte auf Spätkohlanbau der. haupt verzichten und dafür mehr Rofenkohl und Grun anbauen, die noch geſundheitswichtiger ſind und au Lande ſtehenbleiben können. Grün⸗ und Roſenkohl ſind vor⸗ fügliche Nachfrüchte hinter Erdbeeren, Erbſen oder Frühlni. toffeln. Eine der beſten, wertvollſten und geſündeſten Zvi. 1 2 5 5* ſchenpflanzen, die bz eſondere Beachtung verdient, iſt der Qauc der zwiſchen Sellerie, Stangeubohnen, Tomaten oder Gurke ſeinen Platz findet. Je kleiner der Garten iſt, umſo mehr muß auch der Luftraum nutzbar gemacht werden, indem wir ſoweit wie möglich Stangenbohnen anbauen, von Buſchbohnen dagegen nur die ganz frühen Sorten, an die ſich ſpäter die Stangenbohnenernte anſchließt. Man kann nicht auf jedem Boden alles mit beſtem Erfolg anbauen. Die Auswahl unter den Gemüfſearten und Gemüſeſorten iſt jedoch ſo groß, daß wir jedem Boden das anvertrauen können, was er zur höchſten Ernte bringen kann. Auch im Gartenbau iſt noch kein Meiſter vom Himmel gefallen. Nachbarſchafts⸗ und Gemeinſchafts, hilfe werden zuſammenwirken, um auch den unerfahrenen Kleingärtner auf den richtigen Weg zu bringen und vor Ver⸗ luſten oder Enttäuſchungen zu bewahren und dem Boden und der Pflanze jeder Unterſtützung zu gewähren. SHedenktage 3 1. Mai.. 1740 König Friedrich Wilhelm J. von Preußen in Pots dam geſtorben. 1750 Der preußiſche Staatsmann Karl Auguſt Frhr. von Hardenberg in Eiſenroda geboren. 1809 Der Komponiſt Joſeph Haydn in Wien geſtorben. 1809 e v. Schill fällt bei der Verteidigung Stral⸗ ſunds. 1817 Der Dichter Georg Herwegh in Stuttgart geboren. 1916 Deutſch⸗engliſche Seeſchlacht vor dem Skagerrak, 1. Juni. 1765 Chriſtiane v. Goethe, geb. Vulpius, in Weimar geb 1780 Der preußiſche General v. Clauſewitz in Burg bei Magdeburg geboren. f 1899 Der niederdeutſche Dichter Klaus Groth Ziel geſt Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Freitag, 31. Maj: Miete F 24 und 2. Sondern F 12: Die Primanerin. Luſtſpiel bon Sigmund Graff. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Samstag, 1. Juni: Miete C 23 und 1. Sondermien C 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, 5 gemeinde Ludwigshafen, Abt, 11 bis 18, 41 bis 50 bis 52: Der Barbier von Bag dad. Oper vs Peter Cornelius. Anfang 20. Ende 22 Uhr. Sonntag, 2. Juni: Miete B 24 und 2. Sondern B 12: Simone Boccanegra. Oper von G. Vl Anfang 19. Ende nach 21.30 Uhr. Montag, 3. Juni: Miete H 24 und 2. Sondermieiz H 12: Annemarie gewinnt das Freie, Luſtſg don Heinrich Lilienfein. Anfang 19.30, Ende 21.45 15 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim Hundeſteuer 1940. Die ſteuerpflichtigen Hunde, die innerhalb der ehe⸗ maligen Gemarkung Seckenheim gehalten werden, ſind in der Zeit vom 1. bis 15. Juni 1940 beim Ge⸗ meindeſekretariat mündlich oder ſchriftlich anzumelden. Ueber 3 Monate alte Hunde, die nach dem 15. Juni 1940 bis zum 31. Mai 1941 in Beſitz ge⸗ nommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind innerhalb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung oder Einbringung, Hunde, die erſt nach Ablauf der allgemeinen Anmeldefriſt das Alter von 3 Monaten erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeitpuntkt unter gleichzeitiger Zahlung der Steuer beim Gemeinde⸗ ſekretariat anzumelden. Eine Anmeldung iſt nicht erforderlich, wenn der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats en oder vor Ablauf der vierwöchigen Friſt nach der eſitzerlangung oder Einbringung wieder aufgegeben worden iſt. Dasſelbe gilt für Hunde, deren Beſitz innerhalb 4 Wochen, nachdem ſie das Alter von 3 Monaten erreicht haben, aufgegeben wird. Für jeden über 3 Monate alten Hund hat der in der ehemaligen Gemarkung Seckenheim wohnhafte oder ſeit mindeſtens 3 Monaten ſich daſelbſt aufhaltende Beſitzer für das vom 1. Juni 1940 bis 31. Mai 1941 laufende Steuerjahr eine Hundeſteuer zu entrichten. Die Steuer iſt bei Anmeldung des Hundes in einem Betrag zu zahlen. Wer einen Forderungszettel erhalten hat, legt ihn bei der Zahlung vor. Die Steuer beträgt: a) wenn die Anmeldung vor dem 1. Oktober 1940 erfolgt: für einen Hund 18 NM. „ zwei Hunde 54 NM. „ drei Hunde 90 RM. „ jeden weiteren Hund 36 RM. mehr. b) wenn die Anmeldung nach dem 1. Oktober 1940 erfolgt: für einen Hund 48 RM. „ zwei Hunde 144 RM. „ drei Hunde 276 RM. „ jeden weiteren Hund 132 NM. mehr. Die Hundeſteuermarke koſtet 20 Pfg.; ſie darf in keinem Falle einer anderen Perſon überlaſſen werden. Hunde, die ohne gültige Steuermarte umher⸗ laufen, können eingefangen und in das Tieraſyl ge⸗ bracht werden, woſelbſt ſie nach Ablauf von 3 Tagen übergehen, wenn ſie nicht vorher gegen Erſatz der durch das Einfangen und die Verpflegung entſtandenen Koſten wieder abgeholt werden. Die Erſatzmarke koſtet 50 Pfg. Wenn ein Hund von auswärts in den Vorort Seckenheim eingebracht worden iſt, wird die für das betreffende Steuerfſahr von demſelben Beſitzer nach⸗ weislich in einer anderen Gemeinde des Reichsgebietes bezahlte Hundeſteuer auf die für Mannheim feſtgeſetzte Steuer angerechnet. Hat der Beſitzer in keiner badiſchen Gemeinde einen Aufenthalt von mindeſtens 3 Monaten, ſo iſt nur die Hälfte der Hundeſteuer zu entrichten. Die Steuer wird nur zur Hälfte erhoben: a) für je einen Hund, der vorwiegend zur Bewachung eines abgelegenen Hofgutes oder eines ähnlich ab⸗ gelegenen Wohngebäudes gehalten wird, das im Umkreis von 100 m kein anderes bewohntes Gebäude zur Rachbarſchaft hat; für einen oder mehrere Schäferhunde, die während des größten Teiles des Jahres zur Bewachung von Herden gehalten werden. Steuerfrei ſind: Hunde, die bei öffentlichen Behörden oder an öffentlichen Anſtalten unmittelbar zu öffentlichen Zwecken gehalten werden; b) Hunde, die von Beamten des Staats oder der Hemeinde mit Genehmigung der vorgeſetzten Be⸗ hörden zu dienſtlichen Zwecken gehalten werden; e) Hunde, die von Blinden als Führerhunde gehalten werden. Die Steuerermäßigung für Zuchthunde und für Schutz- oder Führerhunde für Taube oder Schwer⸗ hörige iſt in der Verordnung zum Vollzug des Hunde⸗ ſteuergeſetzes vom 29. Juni 1932 beſonders geregelt. Rähere Auskunft erteilt das Städtiſche Steueramt. Die Befreiung wird nur auf Antrag gewährt; eine e muß auch in dieſen Fällen erworben werden. Die Hinterziehung der Hundeſteuer wird mit einer Geldſtrafe bis zum zwanzigfachen Betrage der hinterzogenen Steuer beſtraft. Neben der Geldſtrafe iſt die Steuer nachträglich zu entrichten. Hunde, für welche die Steuer nicht rechtzeitig bezahlt wird, können von der Steuerbehörde eingezogen werden. Geſuche um Steuerermäßigung oder Steuer⸗ befreiung ſind innerhalb der vorſtehend genannten Friſten beim Städt. Steueramt einzureichen. Die Kaſſenſtunden ſind aus dem im Rathaus ausgehängten Anſchlag zu erſehen. b) a) getötet 3 in das Eigentum des Tieraſyls[ Mannheim, 31. Mai 1940. Stadthaſſe. ö Verſammlungs⸗Kalender Bohnenſtangen . y ĩ y ͤ v 1 Mhm.⸗Seckenheim.— 5 Samstag, 1. Junt a m Lager. Waſſerturmgelände wird der Pacht an den 2. Vorſ. Peter Seitz Am Sonntag, 2. Juni, morgens 9 Uhr im Sommer⸗ Landesſchulungsleiter Kaiſer Gartenbegehüng. Gärten und Wege in Ordnung bringen. 17 Uhr Geſchäfts⸗ und Kaſſenſtunden bezahlt. dammgelände beginnend durch Es wird rege Beteiligung erwartet. Parteiamtliche Mitteilungen. BM. 47/171. Heute Freitag Abend 8 Uhr tritt das BdM. Werk Glaube und Schönheit“ in Uniform am Hg.⸗Heim an. Er⸗ f Am Sonntag, 2. Juni, morgens und„Glaube und Schönheit“ am Heim in Uniform mit Sport zum Reichsſportwettkampf 1940 an. cheinen iſt unbedingte Pflicht. 9 Uhr tritt der dan. Richtturnerinnen erſcheinen ebenfalls in Uniform. eingetroffen. Dhilipp Jchann Kloppenheimerſtraße 37. Was der eine ſucht, will der andere los ſein und beiden wird für wenig Geld durch eine kleine Anzeige geholfen im Für das 8 een oe Janker Leinen- Sakkos für Herren und Knaben 5 Nannheim 3% feile strahe 1 Bekanntmachung. Ab 1. Juni 1940 iſt im Ge⸗ meindeſekretariat Mannheim⸗ Seckenheim— früheres Rathaus (Erdgeſchoß)— eine Fahrkarten⸗Verkaufsſtelle eingerichtet, die durchgehend geöffnet iſt: Sonn⸗ und Feiertags von 6.30— 22 Ahr, Werktags von 5.30— 21 Ahr. Die ſeitherigen Ausgabeſtellen in der Wirtſchaft, Zum Reichsadler“ und an der Ilvesheimer Brücke ſind ab ſofort aufgehoben. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Schüler⸗ und Arbeiter⸗ Wochenkarten um Andrang Montags vormittags zu vermeiden — Samstags und Sonntags aus⸗ gegeben werden, ferner, daß Fahrt⸗ ausweiſe an dem Fahrkartenſchalter zu löſen ſind, da bei Löſung im Zug ein Zuſchlag erhoben werden . Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft A.⸗G., i Mannheim. fleklame, die treibende Kraft, Heute bis Montag, je abends 8.30 Uhr Sonntags 5 und 8.30 Uhr der neue Terra-Film mit Leny Marenbach, Camilla Horn, Werner Fütterer, Ivan Petrovicli 5 Ein aufsehenerregender Abenteuerfilm mit größter Spannung und rasendem Tempo, Die Kriegswochenschau zeigt: Der Entscheidungskampf im Westen. Unaufhaltsam von Sieg zu Sieg. Wir sehen 1040 Meter Film in diesem Wochen- schaubericht. Dauer/ Stunde). eee Sonntag früh 11 Uhr Sondervorstellung mit neuem Bericht vom Kriegsschauplatz Sonntag 2 Uhr keine Vorstellung. i! 4 18 Ar Klee zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Hühner ⸗ Küken laufend abzugeben Münch, „Neckar- Bote“ die immer wieder Umsatz schafft A für das 255 deutſche fote reiß Bonndorferſtr. 35. ag AE 31 Sms O Dre 2 85 3 2 2