0. But⸗ und (Reſte Wurſt, Rha⸗ 8 und Sauer⸗ laden. mit⸗ e. lkorn⸗ U, ge⸗ artof⸗ eschen Rha⸗ „Kar⸗ aller⸗ milch. Mar⸗ n und offeln, en mit Kohl. raten; zutter, 500g Mal Die macht, gleich⸗ ir er⸗ witzen, unter kochen e, mit Lage argel, artof⸗ in im 250 9 etwas enen, locken, laſſen, nötig, Bral⸗ n hell haupt Wert darauf legt, Nr. 127 Neckar⸗Bote(2. Blatt) Samstag, 1. Juni 1940 — Wer blockiert wen? Vor zehn Jahren wurde der Grundſtein zur deutſchen Ernährungsfreiheit gelegt. 5 NSG. Als uns das„meerbeherrſchende“ England im September 1939 den Krieg erklärte, da befand ſich im Ge⸗ ſamtplan dieſer berufsmäßigen Kriegshetzer bereits ein ge⸗ waltiget Rechenfehler. Man hatte nämlich neben dem Kampf mit den Waffen— anderer Völker natürlich— auch die Blockade als totalen Aktivpoſten eingeſetzt. Wenn der Krieg, ſo rechnete man ſich aus, lange genug dauert, dann werden die Deutſchen ſchon durch den Hunger mürbe werden! Wir werden Deutſchland von ſeinen Lebensmittelzufuhren einfach abſchneiden, dann ſollen ſie ſehen, wie ſie weiter Krieg führen. And wie ſteht es heute, nach neun Kriegsmonaten? Heute ſind es die„geſchützten“ Inselbewohner, welche den Leibriemen enger ſchnallen müſſen. Die Beſetzung Dänemarks und Norwegens bereits hatte dieſe ganzen ſchlauen Rechnungen gewaltig über den Haufen geworfen. Damit nicht genug, fällt jetzt noch die engliſche Lebensmittelverſorgung aus Hol⸗ land aus, von wo man beträchtliche Mengen an Speck, But⸗ ter, Käſe, Eiern, Schmalz und Kondensmilch bezogen hatte, allein 76 Prozent der engliſchen Geſamtein⸗ fuhr an kondenſierter Milch kam aus Holland und der Ausfall iſt umſo bitterer, als dieſe Milch in erſter Linie für die Truppen verpflegung gebraucht wurde! Hilferufe nach Kanada verhallen bis fetzt wirkungslos, weil man dort erklärt, man brauche ſeine Lebensmittel für die eigene Be⸗ völkerung. Heute heißt es alſo ſchon: Wer iſt der Blockierte, Deutſch⸗ land gewiß nicht! Dagegen können ſich die Engländer bei Herrn Churchill bedanken dafür, daß es ihnen an allen Ecken und Enden an den notwendigſten Lebensmitteln fehlt. Wir können aus dieſen niederſchmetternden Vorgängen die eine Lehre ziehen: So geht es im Kriegsfalle einer Nation, die ſich bezüglich ihrer Lebensmittelverſorgung auf die Einfuhr aus anderen Ländern verläßt und die eigene Landwirtſchaft verkümmern läßt! Denn Dänemark, Norwegen, Schweden oder Holland waren ja bisher nichts anderes als„Lebens⸗ mittelfabriken“, die für die Verſorgung Englands arbeiteten. Nun, da dieſe„Fabriken“ ſtillgelegt ſind, herrſcht notwendiger⸗ weiſe Ebbe auf dem engliſchen Lebensmittel⸗ markt. Verzweifelte Verſuche, jetzt noch die eigene Land⸗ wirtſchaft zu mobiliſieren, ſind ſelbſtverſtändlich von vorn⸗ herein zum Scheitern verurteilt, denn das iſt von heute auf morgen zu verwirklichen unmöglich! Dazu bedarf es jahre⸗ langer intenſiver Arbeit und vor allem einer anderen Ein⸗ ſtellung zur Landwirtſchaft und zum Bauerntum. Mit Golf⸗ plätzen und Schloßparks kann man kein Volk ernähren! Deutſchland hat den Schlag, der ihm mit der engliſchen Hungerblockade zugedacht war, 95 vor Jahren pariert. Es ſind jetzt genau zehn Jahre her, am 1. Juni 1930, daß der Führer den Diplomlandwirt R. Walther Darre mit der Uebernahme des Agrarpolitiſchen Amtes der NS. DAP. betraute und damit die deutſche Ernährungswirtſchaft vollkommen in ſeine Hände legte. Damals, vor zehn Jah⸗ ren, wurde der erſte Spatenſtich getan für das gewaltige Befeſtigungswerk der deutſchen Ernährungsfront, das un⸗ abhängig von jeder äußeren Einwirkung heute im Kriege jedem Deutſchen das tägliche Brot ſichert und das beſte Unterpfand iſt für die Siege unſerer Wehrmacht. In zehn⸗ zhriger zäher Arbeit wurde dieſe Ernährungsfront auf⸗ gestellt, wurde der deutſche Boden mobiliſiert, um das Letzte aus ihm herauszuholen. Entſchloſſen wandten wir uns ab von dem Phantom der Weltwirtſchaft, wir bauten unſere eigene Landwirtſchaft auf und aus, und ein wieder ſtolzes, freies, leiſtungsfähiges deutſches Bauerntum war das er⸗ folgreiche Ergebnis!. Wie hat man in London und Paris die deutſchen Verſuche um die Erringung der Nahrungsfrei⸗ heit mitleidig als„Agrarromantik“ belächelt, als Line rück⸗ ſtändige Angelegenheit, mit der ſich nur Narren beſchäftigen könnten. 5 Und heute? Heute zappelt das ſtolze Albion in den Net⸗ zen, in denen es uns fangen wollte! Wie gerne möchte man nun die Früchte ſeiner herrlichen Weltwirtſchaft genjeßeſt wenn man nur könnte! Heute ſtehen nicht nur die deutſchen Truppen vor den Tore Londons, ſondern au ch der Hun⸗ ger wird Einzug halten in den Reihen eines von feinen geldhungrigen Machthabern ſchmählich getäuſchten Volkes.„Wenn ein Volk“, ſo hat Reichsernährungsminiſter Darre einmal geſagt,„über⸗ eine Anabhängigkeit zu bewahren, dann nur, wenn es in jebem Fall seine Ernährung ſichert. An d Gedanken haben wir Jahr um Jahr geurbeitet, Anſpru Aigkeit. Treue, Fleiß und Intelligenz des deut; ſchen Bauern haben die engliſche Blockadefront geſtürmt, Schulter an Schulter mit unſeren ſiegreichen Truppen, die heute in Nordfrankreich die eiſerne Hand an Englands Lebensnerv legen! a Heute and morgen anerkennen wir dankbar den er⸗ folgreichen Schutz unſerer Heimat durch unſere tapfere Wehr⸗ macht. Jeder Badener ſpendet ein Vielfaches für unſere verwundeten Kameraden! a 5 Heute und morgen: 3. Spendentag für das Kriegshilfs⸗ werk DRK. 5 a 5 „ G A⸗Mann und Wehrmann Von SA.⸗Obergruppenführer Becker le. NS. So oft ich in dieſen Wochen und Monaten eine unſerer Wehrmannſchaften marſchieren ſehe, muß ich immer zurückdenken an die Kampfzeit. And ich glaube, daß es ſo Wie dieſe Männer hier, ſo der nationalſozialiſtiſchen Adolf Hitler! Eine Truppe beſten deutſchen Soldatentums entſtand damals, eine Armes politiſcher Kämpfer, wie ſie die Welt noch nie geſehen hatte. Aus dem Nichts heraus geſchaffen, ohne finanzielle Mittel, einer Welt von Feinden zum Trotz. Treue, Glaube und Kameradſchaft waren ihr Bauſtein; Blut, Schweiß ihr Mörtel; Opfer und Tod ihre Bewährung. And ſo mußte ihr Kampf zum Sieg führen und ihr Weg zu jenem Marſch vom 30. Januar 1933 durch das Brandenburger Tor! Ihre Sturmfahne wurde zur deutſchen Nationalflagge, das Lied eines ihrer Sturmführer ſingt heute das ganze deutſche Volk. Ihr Geiſt iſt als SA.⸗Geiſt unſterblich geworden, ihr Kämp⸗ fertum bleibt verkörpert in der Geſtalt des unbekannten S A.⸗Manmes. Beides iſt in die deutſche Geſchichte eingegangen. Nun ſoll eine ſtolze Tradition der SA., die in den Jah⸗ ren ſeitdem genährt und gepflegt und ausgebaut worden iſt, auf einem anderen Gebiet erneut begründet werden. Wie damals unſere Bewegung, ſo ſteht heute das ganze deutſche Volk im Kampf. Im Kampf für ſeine Zukunft, im Kampf für den Nationalſozialismus, im Kampf für den Führer! Die SA. marſchiert dabei mit in vorderſter Fr o f F. Der größte Teil ihrer Führer und Männer iſt zu den Fahneſt geeilt und kämpft in der feldgrauen Uniform der Wehrmacht. Die übrigen aber haben die vormilitäriſche Wehr⸗ erziehung während des Krieges durchzuführen, eine Auf⸗ gabe, wie ſie bedeutender und angeſichts der Verhältniſſe ſchwieriger kaum gedacht werden kann, die aber der SA. auch wie auf den Leib geſchrieben iſt. Es kommt ja dabei nicht nur auf die Uebermittlung der techniſchen Kenntniſſe an, die ihr in langjähriger Dienſtzeit ſo ureigen geworden ſind, ſondern vor allem auf die Erziehung zur wehrgeiſtigen Feſtig⸗ keit und zur nationalſozialiſtiſch⸗ſoldatiſchen Haltung. Wer könnte für die Durchführung einer ſolchen For⸗ deruag der Landesverteidigung berufener, berechtigter und verpflichteter ſein als die SA. Berufen durch die Art ihrer Organiſation und die Ergebniſſe ihrer Ausbildungs⸗ arbeit, berechtigt auf Grund ihrer Tradition, verpflichtet durch die Gründung durch den Führer, der ſie als die Armee ſeiner politiſchen Soldaten geſchaffen hat. Und ſo kann es nur ſemand, der das Weſen der SA. nicht kennt, in Erſtaunen ſetzen, daß ihre Arbeit in kurzen Monaten ſchon ſo reiche Früchte ttägt. Deshalb kann nur der überraſcht ſein von dem Erfolg, der heute ſchon erzielt wurde, der ſie bisher nicht verſtanden hat. Daher zweifelt nur jener an dem Enderfolg ihres Auftrages, der mit ihr noch nie in Berührung kam. 5 f Wir ſelbſt aber ſind froh und glücklich über unſere Wehrmannſchaften. Wir ſind ſtolz darauf, daß ſie zu uns ehören. Nicht nur rein äußerlich, ſondern teilweiſe heute ſchon auch ihrem Geiſt und ihrer Einſtellung nach. Wie gut iſt es doch, daß ſie freiwillig gekommen ſind, daß ſie kein 19 zu uns geführt hat. So ſtellen auch ſie eine Ausleſe dar. So mülſen auch ſie ſich durchringen zu den unaufhörlichen kleinen Opfern, die wir ſo gut kennen und die Tag für Tag ſtändig erneut ein Ueberwinden perſönlicher Schwäche und eigener Wünſche erforderlich machen. Wie ſchwer fällt doch Ausbildungsdienſt nach der vermehrten Tagesarbeit an den knappen Abendſtunden, die die anderen zur wohl⸗ verdienten Ruhe und Erholung ausnutzen! Wie viel bedeutet doch der Uebungsmarſch und der Geländedienſt an den kurzen Sonntagen, den die Freunde und Bekannten ihrer Familie und ihren Vergnügungen widmen! In den eigenen Kleidern und Schuhen, ohne Vergütung für finanzielle Auslagen! Eine neue Möglichkeit zur Bewährung iſt gekommen. Auch die Geſtalt des freiwilligen Wehrmannes beginnt zu einem Begriff zu werden. Manchen hielten während der letz⸗ ten Jahre ſalſche, aber nich! uinedle Erwägungen davon ab, zu uns zu kommen, In Derkeuſung uferer Weftimmung glaubte er, doch nie ganz zu uns gehören zu können, weil er die Gefahren und Opfer der Kampfzeit nicht mit uns geteilt hat. Nun aber ſtellt er ſich zur Verfügung, weil er in dieſem Kriege auch ſeinen Teil beitragen möchte zur Stärkung unſerer Wehrkraft. pflug und Schwert Zehnjähriger Kampf um Bauerntum und Ernährungs⸗ ſicherung Pflug und Schwert ſind die Tatſachen, die auf den Gege⸗ benheiten von Menſchen und Land, von Blut und Boden als ſtärkſte geſchichtsbildende Faktoren von jeher gewirkt ha⸗ hen. In der Gegenwart, im großen Kriege um Deutſchlands Weltſtellung, Lebensraum und Nahrungsfreiheit tritt dies beſonders klar zutage, denn die Sicherſtellung der Ernäh⸗ rung iſt ein notwendiger Akt der Landesverteidigung und eine wichtige Grundlage für jegliche Art der Kriegsführung. Es iſt die alte Wahrheit, daß Soldat und Bauer Seite an Seite marſchieren müſſen. Daß das Bauerntum das wichtigſte Fundament des Staa⸗ tes iſt, iſt die Erkenntnis jedes großen und weitſchauenden Staatsmannes. In dieſem Sinne äußerte ſich der Führer zur Bauernabordnung in Berlin am erſten großen deutſchen Erntefeſt 1933, indem er ſagte:„Der deutſche Bauer iſt für Uns nicht nur ein Stand ſondern der Repräſentant der deut⸗ ſechn, Lebenskraft und damit auch der deutſchen Zukunft“. Und gleicherweiſe ſprach Generalfeldmarſchall Hermaun Göring am 28. März 1937 den Satz aus:„Es gibt in Deutſchland keine dringendere Arbeit als die, für das käg⸗ liche Brot des Volkes zu ſorgen“, Dieſen inhaltvollen Wor⸗ ten ſind die Taten gefolgt pie ihnen Taten vorausgingen. Am 1. Juni jährt ſich der Tag, an dem vor 10 Jahren der Führer den damals in der Oeffentlichkeit völlig unbe⸗ kannten Diplomlandwirt R. Walther Darre in die Reichsleitung der NS DA berief mit dem Auftrag, das deutſche Bauerntum nationalſozialiſtiſch zu organiſieren. Der erſte Auftrag des Führers lautete am 1. Juni 1950: das Bauerntum nationalſozialiſtiſch zu organi⸗ ſieren. In erſtaunlich kurzer Zeit konnte dieſer Auftrag erfüllt werden. Der zweite Auftrag des Führers hieß mit der Uebertragung des Amtes des Reichsbauernführers und Reichsernährungsminiſters: Wiederaufrichtung der Landwirtſchaft. Darre prägte das Geſetz von Blut und Boden, der ewigen Verbindung von Menſch und Erde, ohne die jede menſchliche Kultur und jeder matexielle Fortſchritt zugrun⸗ degehen müſſen. Mit dem Zerfall des Bauerntums, das ſich von dieſer Geſetzmäßigkeit löſt, iſt nicht nur der Zuſammen⸗ bruch der Landwirtſchaft als Berufsſtand, vielmehr der Un⸗ tergang eines Volkes überhaupt beſiegelt. Dieſe Erkenntniſſe ſind der Ausgangspunkt zu dem, was heute Landvolk und Ernährungswirtſchaft repräſentieren. Und alles, was in die⸗ ſen zehn Jahren organiſatoriſch und ſachlich geſchaffen wurde, Reichserbhofgeſetz, Reichsnährſtand, r eubil⸗ Feſtpreisſyſtem, Erzeugungsſchlacht, Landeskultur, dung deutſchen Bauerntums uſw. alles was heute im In⸗ nern wie nach außen ſo erfolgreich in Erſcheinung tritt geht auf dieſe zehnjährige in der Idee von Blut und Boden wurzelnde, weitplanende Arbeit zurück. Der Bauernführer des Reiches mußte von dem Mann auf dem Acker und der Frau auf dem Hof oft unſäaliche Op⸗ fer fordern, die vielfach die Grenze des Menſchenmöglichen zu überſchreiten ſchienen. An der Spitze ſteht hier der Einſatz, den ſeit 1934 die Erzeugungsſchlacht, ſich faſt Jahr für Jahr überbietend, erforderte. Die Widerniſſe ſchienen ſich haushoch zu türmen. Und dennoch wurden dieſe Aufga⸗ ben bewältigt. Dennoch übertraf ein Erfolg dex Ernte den anderen. Freilich nur, weil hinter allem ein Sinn ſtand, ein großes Ziel, das dieſen Einſatz lohnte Vielleicht wird niemals das Landvolk dieſe Forderungen R. Walther Darres und ſeinen eigenen Einſatz ſo ganz verſtanden haben wie in dieſen Tagen, da auf der Weltkugel die letzten Ent⸗ ſcheidungen heranreifen. Denn nur aus dem Zuſammen⸗ piel aller Kräfte einer Nation, Wirtſchaft und Handel, Kultur und Politik, Wehrmacht und Bauerntum kann ein ſolcher Erfolg, der in der Tat Völkerſchickſale und Epochen unter der Einwirkung von Pflug und Schwert formt, heranreifen. 3 Juni. 1309 König Heinrich VII. erklärt die Schweizer Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden für reichsfrei. 1844 Der Dichter Detlev v. Lilieneron in Kiel geboren. 1871 Elſaß⸗Lothringen wird deutſches Reichsland. 1915 Wiedereroberung der Feitung Przemyll. Sonnenaufgang 5.07 Sonnenuntergang 21.39 chieren geſchlagene fr fangenſchaft. In unüberſehbaren Kolonnen marſ „„ marfſ anzöſiſche Regimenter in Ge⸗ PK.⸗Schlickum⸗Weltbild.(M). Vom Führer mit dem Ritterkreuß ausg N 5 Der. und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchla a um Eiſernen Kreuz verliehen. Es wurden ausgezeichnet: Generalleutnant Loerzer, 155 Flieger Grauert und Hauptmann Mölders, der ſoeben ſeinen 20. Pgt.⸗Weltbild(M) des Generalfeld⸗ ezeichnet. 5 Göring drei weiteren, höchſt bewährten Offizieren der Luftwaffe das Ritterkreu Genera Luftſieg errang (von links). 5 1 1 — Bei den Sanitätsſoldaten Am 8.30 Uhr verwundet an der Front, um 10.30 Uhr im Reſervelazarett in der Heimat.— Wie das deutſche Sani⸗ kätsweſen arbeitet. Von Kriegsberichter H. W. Block. (PA.). Schwer und laſtend liegt der Morgennebel über den Feldern und Wieſen Nordfrankreichs Dumpfer Donner der Geſchütze dringt durch die Stille des Maimorgens. Ge⸗ wehrſchüſſe peitſchen. Ueber die Straßen rollt mit ihren Fahrzeugen die Sanitätskompanie. Leicht ſchwankend und ſchüttelnd paſſieren die„Sankra-Wagen“(Sanitätskraſt⸗ magen) die von den Pionieren geſchlagene Brücke über den Doeule⸗Kanal. Das Feuer kommt näher. Der Kampf um den Kanal hat begonnen. Hier haben ſich die Franzoſen und Engländer zu erbittertem Widerſtand feſtgeſetzt.„Heute wird's reichlich Arbeit geben“, meint der lange blonde Pom⸗ mer, der als Gruppenführer neben dem Fahrer ſitzt. Er ſieht ſpähend hinüber zu den Niederungen, wo das Feuer herüberdringt Um halb 6 Uhr kommt die Kompanie nach ſechsſtündiger Nachtfahrt in Loiſon an, einem kleinen Ort im nordfran⸗ zöſiſchen Induſtkiegebiet. Im Morgendunſt ſieht man die „Kohlenhalden von Lens, die ſich wie Pyramiden vom Him⸗ mel abheben. Die Schule in Loiſon iſt zum Hauptverbands⸗ platz beſtimmt. Während ein Teil der Sanitätsſoldaten die Klaſſenzimmer ſäubert und herrichtet. ſind die Fahrer da⸗ mit beſchäftigt, ihre Fahrzeuge zu tarnen und in den Schutz der Bäume zu fahren. Das Genfer Zeichen bietet nicht mehr die Gewähr, daß Lazarett⸗ und Hauptverbandsplätze vom Feinde unbehelligt bleiben. In der Schule iſt der hellſte Raum zum„Operationsſaal“ beſtimmt worden. Inſtru⸗ mente und Medikamente werden ausgepackt, alles hat ſei⸗ nen beſtimmten Platz. Es hat kaum eine halbe Stunde ge⸗ dauert, dann iſt der Hauptverbandsplatz einge⸗ richtet. Der erſte Melder von der Diviſion kommt an: „Eine Gruppe Krankenträger ſofort beim JR.. einſetzen!“ Elf Sanitätsſoldaten mit ihrem Gruppenführer, dem lan⸗ gen blonden pommer'ſchen Unteroffizier, rollen mit Sankra⸗ agen zum befohlenen Halteplatz Hier empfängt ſie ein Feldwebel des Regiments und weiſt ſie ein. Die Kranken⸗ träger folgen. Kurz vor dem Kanal kommen ſie in wüten⸗ des Maſchinengewehrſeuer. Von vier MG⸗Neſtern werden die Männer mit der Genfer Binde gleichzeitig beſtrichen. Hier gibt's nichts als Deckung nehmen, um nicht den Erfolg des Einſatzes zu gefährden. Unter dem Feuerſchutz eines M's verſuchen ſie nun den Kanal zu erreichen, wo ſie ihn im Floßſack überqueren wollen. Es zeigt ſich, wie gut es iſt, daßeder Sanitötsſoldat infanteriſtiſch ausgebildet iſt. In Sprüngen, jede Deckung ausnützend, arbeiten ſie ſich mit ihren Tragen vor. Die 30 Meter werden trotz ſtärkſten Feuers in dreiviertel Minuten geſchafft. Schweißtriefend iſt der Floßſack erreicht. Drüben in dem Haus jenſeits des Kanals liegen Verwundete, die Hilfe brauchen. Dieſer Ge⸗ danke treibt die hilfsbereiten Männer vorwärts und läßt ſie die Sorge- um ihr eigenes Leben ganz gering erſcheinen. Das andere Ufer iſt gewonnen, obwohl die klatſchend neben ihnen ins Waſſer ſchlagen. Wieder bricht die Hölle los, wieder werden ſie von MG⸗Feuer empfan⸗ gen. Das Haus, in dem Verwundete liegen, wird erreicht, und die Verwundeten behutſam auf die Trage gelegt. In⸗ . hat man auf deutſcher Seite zwei Kompanien zur zerſtärkung eingeſetzt, die die feindlichen Maſchinengewehre niederhalten. Nur noch einzelne Gewehrſchüſſe peitſchen hinter den Krankenträgern her. Ein Mann der einen Arm⸗ ſchuß erhalten hat, wird noch ſchnell verbunden, und da er marſchfähig iſt, zum Wagenhalteplatz mitgenommen. Da, auf einmal klirrt etwas. Ein Geſchoß ſtreift eine Bahre, und der Sanitätsſoldat wird von dem abprallenden Ge⸗ ſchoß unter der Achſelhöhle getroffen. Die Wunde blutet erheblich. Anſcheinend ſind Gefäße verletzt. Schnell wird ein Druckverband hergeſtellt, und der Mann, der durch den Blutverluſt bewußtlos geworden iſt, auf die letzte Trage gebracht. Mit ihrem eigenen Kameraden und den Kameraden der Infanterie erreichen ſie den Kanal, und von dort aus den Wagenhalteplatz. Die Verwundeten werden in die Wagen geſchoben und vorſichtig niedergelaſſen. Die Wagen fahren zurück zum Verbandsplatz, während die Männer des Trä⸗ Seife ae weiteren Kameraden helfend und verbindend zur eite ſtehen. Die fünf Verwundeten haben nach kurzer Fahrt den Hauptverbandsplatz erreicht. Fünf Aerzte ſind hier beſchäftigt, um den Verwundeten zu helfen. Lebens⸗ wichtige Operationen werden hier ſofort vorgenommen, während Leichtverletzte oder ſolche, bei denen eine ſofortige Operation nicht notwendig iſt, in die Feld⸗ und Kriegs⸗ lazarette übergeführt werden. Wie im Polenfeldzug wird auch hier im Weſten größter Wert darauf gelegt, daß die Verwundeten möglichſt ſchnell in ihre Heimatlazarette kommen. Ein regelrechter Flugdienſt nach der Heimat zu den Reſervelazaretten iſt eingerichtet. Für unſeren Abſchnitt ſind die Reſervelazarette in Südweſtdeutſchland zu⸗ ſtändig, die mit dem Flugzeug in kürzeſter Zeit erreicht werden können. Es dauert nur wenige Stunden, bis der Verwundete vom Ort ſeiner Verwundung im Reſervelaza⸗ rett angekommen iſt. Es gibt Fälle, wo die Zeit nur zwei Stunden betrug. Durchſchnittlich kann man aber damit rechnen, daß die Verwundeten mindeſtens vor dem Ablauf der zwölfſtündigen Friſt. die bei einer Verwundung ent⸗ ſcheidend iſt, das Heimatlazarett erreicht haben. Die Flug⸗ zeuge ſind ſo eingerichtet, daß ſie entweder acht liegende oder 20 ſitzende Verwundete transportieren können. An dem Morgen, an dem der Kampf um den Kanal tobte, wa⸗ ren ungefähr 100 Ju 52 für den Verwundeten⸗ transport eingeſetzt. Die Soldaten, deren Verwundun⸗ gen ſo ſchwer ſind, daß ſie nicht ſofort in die Heimat ge⸗ bracht werden können, werden bis zu ihrer Transportfäahig⸗ keit in Feld⸗ und Kriegslazaretten behalten. Von hier aus werden ſie, ſobald ſie transportfähig ſind entweder mit Lazarettzügen, ſoweit die zerſtörten Bahnlinien dies ge⸗ ſtatten oder auch mit dem Flugzeug in das Reſervelazarett geſchafft. Es iſt eine Schande für die feindliche Kriegsführung, daß unter den Verwundeten, die Gewehr⸗ oder Maſchinen⸗ gerdehrſuſſe davongetragen haben, eine große Zahl iſt, deren Verletzungen untrüglich beweiſen, daß der Feind Dum ⸗Dum⸗Geſchoſſe benützt. An dem Morgen der Kämpfe um den Kanal wurde eine ganze Reihs deutſcher Soldaten eingeliefert, die von dieſen Geſchoſſen, die ſedem Völkerrecht Hohn ſprechen, verwundet wurden. Umſo be⸗ wunderungswürdiger iſt es, wie unſere Soldaten ihre Ver⸗ letzungen ertragen und wie unſere Soldaten darauf drän⸗ 127 wieder mit ihren Kameraden gemeinsam in vorderſter ront zu ſtehen. 5 Die„Sanis“, die in Friedenszeiten von der Truppe etwas über die Achſel angeſehen wurden, haben ſich genau wie im Polenfeldzug im Weſten ausgezeichnet be⸗ Geſchoſſe währt Sie ſind Soldaten und Helfer. Die Militär⸗ arzte, deren Arbeitspenſum ein ungeheures iſt, retten durch ihr Eingreifen und die vorbildliche Organisation des deut⸗ ſchen Sanitätsweſens Tauſenden von Kameraden das Le⸗ ben, deren Verwundungen noch im vorigen Kriege zum Tode geführt hätten. Das Ineinandergreifen der deutſchen Organiſation des Sanitätsweſens und ſein reibungslaoſer Ablauf werden auch von den verwundeten Offizieren und Soldaten des Feindes voll anerkannt, die ebenſo wie die Deutſchen die vorbildliche Arbeit dieſes gewaltigen Appa⸗ rates an ſich ſelbſt erfahren konnten. Nach der Kapitulation Deutſche Parlamenkäre bei belgiſchem Armeekorps in Zedel⸗ gem.— Mit 80 Stundenkilometer hinter der weißen Fahne her.— Feindkolonnen erſtarren vor Staunen. Von Kriegsberichter Leo Leixner. (Ps.). Waffenſtillſtand! Die Belgier haben die Kapitu⸗ lation angeboten. Mit dieſem Zuruf rüttelte man uns früh⸗ morgens aus dem kurzen Schlaf. Noch bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein kämpften unſere Gefechtsvorpoſten vor Kneſeläre, das der fliehende Feind noch hinhaltend vertei⸗ digte Aber nun iſt die Stunde da, die kommen mußte. Er⸗ zwungen durch Zähigkeit und Tapferkeit unſerer Truppen und des unbändigen Draufgängertums ihrer Führung. Ab 5 Uhr morgens ſchweigen die Gewehre. Die weiße Flagge iſt hochgezogen! Wir ſuchen die Fühlung aufzuneh⸗ men mit dem Feinde von geſtern da drüben... Im Kraftwagen der Parlamentäre unſerer Diviſion iſt die weiße Fahne aufgerichtet worden, ſie müſſen die Fragen mit der belgiſchen Führung klären, die ſeit 5 Uhr morgens beſtehen. Wir fahren los. Ueber Urſel nach dem eben noch heiß umkämpften Kneſeläre. An einem Heldengrab, knapp an der Straße vorbei, die letzten Gefechtsvorpoſten bleiben hinter uns Tapfere Kerle, endlich iſt die Stunde für euch gekommen, um zu verſchnaufen. Der Feind hat kapituliert. Ein Leuchten ſteht in den Geſichtern unſerer prächtigen Soldaten. Es knattert unſere weiße Fahne im Morgenwind, wir fahren durch die Dörfer mit dieſer Botſchaft. Es ruhen die Waffen. Und auch mit der Verheißung: Es wird Friede für Belgien kommen! Freudiges Erſchrecken zeichnet die Mienen der Männer und Frauen, die uns kommen ſehen,„die Deutſchen ſind da— der Krieg iſt aus“. Wie eine windgepeitſchte Flamme fliegt die Kunde die Häuſer⸗ zeilen entlang. Was Beine hat, läuft mit ſpontanen Rufen der Freude zur Straße her. Ziviliſten grüßen mit erho⸗ bener Hand Wir hören deutlich„Heil Hitler“ Dann wie⸗ der ſtarren uns verſteinerte Geſichter derer an, die in der Wucht dieſer Stunde wie gelähmt vor dem Geſchehnis der Waffenſtreckung ſtehen Wir ſtoßen, indem wir uns Oede⸗ lem ſüdoſtwärts nähern, auf verſprengte belgiſche vollbe⸗ waffnete Truppen, die von nichts ahnen.„Es iſt Waffen⸗ ruhe— Krieg iſt aus“ machen wir ihnen deutlich. Wo iſt ein höherer Führungsſtab? Sie zucken die Schultern. Allenthalben ein Bild chaotiſchen Rückzuges, keiner weiß recht, was ſich tut und wer wo iſt. Immer dichter werden die Kolonnen der geſchlagenen Armee. Wie vielfach iſt der ſeeliſche Ausdruck, den bei den Truppen aller Waffengat⸗ tungen unſer plötzliches Auftauchen hervorruft. Zwiſchen Entſetzen und heller Freude, alle Stufengrade der Ueber⸗ raſchung können wir ſehen Manche heben die Hände hoch, als wollten ſie ſich gefangen geben, die Flamen rufen uns in aufrichtiger Freude zu. ganz ſpontan und ſtark in Oſt⸗ damp ſüdlich Brügge. „Fahr, was du rausholen kannſt“, iſt die Mahnung für den Fahrer. Wir müſſen den Stab einholen, der zurück⸗ geht. Um 11 Uhr haben wir ein Armeekorps erreicht, es weiſt uns weiter an das Hauptquartier nach Brügge. Be⸗ vor wir weiterbrauſen, ſehen wir unſere deutſchen Gefan⸗ genen wieder, die geſtern noch am Kanal de le Lys in Feindeshand gerieten. Wartet, in einigen Stunden ſeid ihr freil Wir nähern uns gegen 13 Uhr Brügge. Ein belgiſcher Polizeioffizier iſt unſer Lotſe. Am Stadtrand im herrlichen Park iſt das Hauptquartier. Ein Schloß im Tudorſtil be⸗ herbergt den Stab. Den Soldaten der Stabswache fallen die Augen aus dem Geſicht vor Ueberraſchung. Wir treten nach kurzem Grußtauſch im Vorraum zwiſchen den Generalſtäb⸗ lern und uns ein in das Arbeitszimmer des Generalſtabs⸗ chefs. Er empfängt uns mit freundlicher Höflichkeit. In we⸗ nigen Minuten iſt unſer Auftrag erfüllt. Zurück zur Diviſion. Die Eindrücke bedrängen uns ſo ſehr, daß wir für Augenblicke uns im Wagen zurücklehnen müſſen. Die Bilder einer Armee im Zuſtand völliger Ver⸗ wirrung fluten ohne Unterlaß an uns vorbei. Geſtern ſa⸗ hen wir noch in einer belgiſchen Bürgerwohnung jenes ver⸗ ruchte Bild, das Erzberger zeigt, wie er bei Compiegne den Marſchällen Foch und Weygand die Kapitulation Deutſch⸗ Der todesmutige Einſatz unſerer Fallſchirmjäger in a Holland. Deutſche Fallſchirmjäger in holländiſchen Befeſtigungen. die ſie nach ihrer Landung in Beſitz nahmen und gegen alle erbitterten Angriffe des Gegners drei Tage lang bis zum Eintreffen ihrer eee von der Erdtruppe ver⸗ 3 5 teidigten. 1 bis cg. Fobag⸗Weltbild(Uhr 2 lands anbietet. Dieſes Bild iſt nun für alle Zeiten aus löſcht— getilgt durch den heutigen Tag des Sieges Na als Sieger vor feindlichen Generälen ſtehen Heiß fieb 10 es in unſeren Schläfen, die Größe dieſer Stunde erfüllt uns ganz. Das Volk wollte den Krieg nicht, es atmet auf, daß ſeine Frondienſte für England ſo raſch vorüber ſind, dank der Entſchiedenheit und Kraft unſerer Waffen W̃ b ln die Engländer? fragen wir einen flamiſchen Infan⸗ teriſten auf der Landſtraße vor Brügge.„Die waren ein. mal da, aber ſie ſpielten nur Verkehrspoliziſten“, meinte er gallebitter. Die Verachtung für Albion ud Frankrei iſt abgrundtief Das ſagen nicht zulet die Hunderttauſende zurückflutender Flüchtlinge die an der belgiſch⸗franzöſiſchen Grenze vor verſchloſſenen Toren ſtanden 1 „Der Abſchnittskommandeur hat erfahren. daß trotz der gegenteiligen Anweiſungen Plünderungen im Bereich der Diviſion vorgekommen ſind, die in keiner Weiſe durch die Verteidigungsarbeiten bedingt ſind. So haben ſich 3 5 Männer aus verſchiedenen Einheiten zu Wilddieberei und Räuberei ſowie zu anderen Zerſtörungen hergegeben, die umſo weniger zuläſſig ſind, als ſie von Soldaten begangen wurden, die zum größten Teil ſelbſt Landwirte ſind. Dieſe Art, ſich wie in einem eroberten Lande zu benehmen iſt umſo weniger entſchuldbar, als der Empfang und das Ent⸗ gegenkommen der Bevölkerung trotz der Laſten, die ihr die Anweſenheit der Truppen auferlegt, unbeſtreitbar ausge⸗ zeichnet ſind. Der Abſchnittskommandant iſt entſchloſſen, alle Gewaltakte, die ihm gemeldet werden, mit der äußerſten Strenge zu beſtrafen. Er wird nicht zögern, die Uebeltäter vor das Militärgericht zu bringen. Er hofft jedoch, zu dieſer äußerſten Maßnahme nicht gezwungen zu ſein und verlangt von den Soldaten des Heeres zu bedenken, daß ſie inmit⸗ ten einer Bevölkerung leben die zum großen Teil vier Jahre hindurch die deutſche Beſetzung zu ertragen hatte. Es wäre nicht angängig, wenn die Bewohner auch nur daran denken würden, einen Vergleich zu ziehen. Die vor⸗ ſtehenden Anweiſungen werden der Truppe durch den Ta⸗ gesbefehl zur Kenntnis gebracht.“ Wie müſſen ſich dieſe Kolontaltruppen benomen haben, wenn der Diviſionsſtab mit einer beſonderen Dienſtanwei⸗ ſung dem Treiben entgegentreten mußte. Plünderungen, Wilddiebereien. Räubereien, Zerſtörungen im eigenen Lande! Wie hätten ſich dieſe Kolonialtruppen aufgeführt, wenn es ihnen gelungen wäre, über Deutſchland her⸗ zufallen?! Wahrlich, ſie haben ſich ſeit der Zeit der Rhein⸗ landbeſetzung offenſichtlich nicht gebeſſert!! Deutſche Flieger ermordet Wie die Feinde ihre Wut über ihre Niederlage auslaſſen. (P..) Die Maſchine hatte den Auftrag, in der Gegend von La Fere, wo am 17. Mai noch heftig gekämpft wurde, aufzuklären. Der Kampf um die Ortſchaft La Capelle war in vollem Gange, und es galt vor allem feſtzuſtellen, wie ſtark der Feind in und hinter der Stadt war. Im Tiefflug brauſte die Maſchine über den 1 Linien dahin. Aus ihren Maſchinengewehren jagten Geſchoßgarben. Na⸗ türlich verſäumte auch der Feind nicht heftig zu ſchießen, und das Pech wollte es, daß der Oeltank getroffen wurde, Was nichts anderes bedeutet, als daß der Flug zu beenden war und das wieder nur durch Notlandung. Etwa 2000 Meter von der Straße Hirſon—La Capelle entfernt machte der Flugzeugführer eine Wieſe aus, die hart an einem Walde lag und zur Landung geeignet ſchien. Kaum aber war die Maſchine gelandet und Führer und Beobachter dabei, die wichtigſten Teile auszubauen, als plötzlich aus dem Walde ſtarkes Feuer kam. Der Franzoſe ſchoß mit mehreren Maſchinengewehren und zahlreichen Geweheen. Es blieb der Beſatzung nichts anderes übrig, als über bie Wieſe an die Straße zu laufen, auf der ſich bereits deutſche Truppen befanden. Das MG wurde in einem Hauſe ſo aufgeſtellt, daß es die Maſchine ſtändig unter Feuer halten konnte, ſo daß kein Feind ſich heranmachen konnte. Plötzlich erſchien ein zweites deutſches Flug⸗ zeug und landete neben der erſten Maſchine. Sofort ging die Beſchießung wieder los. Die Beſatzung verſuchte ſich aus dem am Boden rollenden Flugzeug zu verteidigen, aber der ungleiche Kampf konnte nicht lange dauern. die Maſchine war völlig durchſiebt, die Beſatzung ſprang heraus und mußte ſich ergeben Jetzt mußte auch das deutſche MG von der Straße her weg, da es das Feuer einſtellen mußte, um nicht die eigenen Kameraden zu gefährden. Natürlich hat⸗ ten die deutſchen Soldaten, die von der Straße her den Vorfall beobachteten, verſucht, den beiden Fliegern zu Hilfe zu kommen. 20 Freiwillige verſuchten über die Wieſen her⸗ anzukammen, es war aber nicht möglich, das feindliche Feuer war zu ſtark Da wurden von deutſcher Seite Pan⸗ zer eingeſetzt. Schon war das erſte Fahrzeug auf hal⸗ bem Wege heran, als die beiden Flieger ſich gerade erge⸗ ben mußten. Sie konnten den heranrollenden Panzer nicht ſehen, da das Gelände unüberſichtlich war. Es wurde nun von der Straße her beobachtet, wie die beiden Deutſchen die Hände zum Zeichen der Ergebung erhoben. Sie wur⸗ den von heranſpringenden Franzoſen gepackt und ſofort mit in den Wald geſchleppt. f „Die in den Wald vorſtoßenden Panzer fanden beide Flieger kurz darnach ermordet auf. Einer, ein Leutnant, war durch zwei Genickſchüſſe umgebracht worden, der an⸗ dere, ein Anteroffizier, durch Schüſſe in die Bruſt und zahl⸗ reiche Stiche in den Unterleib. Ein Arzt ſtellte die Todes ⸗ urſache feſt. Tapfere deulſche Flieger waren wenige Mi⸗ nuten nach ihrer Gefangennahme von soldaten der fran⸗ zöſiſchen Armee ermordet worden. Solche Fälle von Brutalität ſind bereits mehr beobach⸗ tet worden. Wir haben unzählige Mengen von maſchinen⸗ mäßig hergeſtellten Dum⸗Dum⸗Geſchoſſen erbeutet. Viele deutſche Soldaten haben Treffer mit ſolchen Geſchoſſen er⸗ halten Auch ſonſt gibt es genug Tatſachen, die dafür ſpre⸗ chen. daß der Gegner jede Ritterlichkeit in dieſem Krieg vermiſſen läßt. So berichtete uns ein Hauptmann einer Aufklärungsſtaffel, wie die Beſatzung einer ſeiner Maſchi⸗ nen nach einer durch in Inbrandſetzung des linken Motors unvermeidlich gewordenen Bauchlandung von der Ueber⸗ macht ihrer Verfolger auch dann noch beſchoſſen wurde, als ſie die Maſchine bereits verlaſſen hatte. Das iſt ein derart unritterliches Verhalten, daß kein deutſcher Flieger ſich da⸗ zu hergeben würde. Es hat den Anſchein, als ließen die Feinde ihre Wut über ihre ſchweren Niederlagen an wehrloſen Soldaten aus, die das Unalück haben in ihre Hände zu fallen. Sie ſollten aber nicht vergeſſen, daß dieſer Krieg auf Gegenſeitigkeit geführt wird und daß wir durchaus in der Lage ſind, uns durch geeignete Maßnahmen gegen dieſe Entartung der Kriegführung zur Wehr zu ſetzen. 5 Jürgen Splettſtößer. — ß ² ͤ——wVͤ̃ ²— ———— 7 zu die poll keite das Sch hau den Oft win Fre Oft in iſt Ein ſam Elt und Das lich übe und und und Gel Ju, .„„ N ä ˙ rr ge⸗ wir bert füllt daß ank ind fan⸗ ein⸗ inte eich nde chen der der die B. und die igen ieſe „ iſt Ent⸗ die Sge⸗ alle ſten äter ieſer ingt mit⸗ bier itte. nur vor⸗ Ta⸗ ben, wei⸗ gen, len hrt, her⸗ ein⸗ ſſen. zend rde, war wie flug hin. Na⸗ gen, rde. den 000 ichte nem iber hter aus mit cen. bie und ſo eine einheitliche Erziehung des Kindes erreichen. über die Kinder übertragen, und kommt in Gefahr, ſich zu verirren. verdeckt und die Maſchine e. dre Hausrat. Dunas UnS ene Von der Zuſammenarbeit zwiſchen Schule und Elternhaus Die meiſten Eltern machen einen großen Bogen um die Schule und laſſen ſich an den Erzählungen der Kinder vollkommen genügen. Erſt wenn ſich Erziehungsſchwierig⸗ keiten einſtellen, finden die Eltern den Weg zur Schule. Schule und Elternhaus müſſen zuſammenwirken, um das Kind ſicher zu führen. Die Elternabende in der Schule wollen die Verbindung zwiſchen Schule und Eltern⸗ aus herſtellen, darüber hinaus aber ſtehen alle Lehrer den Eltern zu perſönlicher Ausſprache zur Verfügung. Oft werden dadurch Schwierigkeiten, die zunächſt unüber⸗ windlich ſcheinen, ſofort behoben. Kinder laſſen ſich von Fremden manchmal leichter beeinfluſſen als von Eltern. Oft verhält ſich auch ein Kind zu Hauſe ganz anders als in der Schule. Ein aufgeſchloſſenes, lebensvolles Kind iſt manchmal in der Schule verſchloſſen und gehemmt. Ein Kind, das in der Schule pflichtbewußt und aufmerk⸗ ſam iſt, zieht ſich manchmal zu Hauſe ſcheu in ſich zurück. Eltern und Lehrer können ſich gegenſeitig Hinweiſe geben Das gegenſeitige Vertrauen wächſt, manches Unbegreif⸗ ſiche im Weſen und Tun des Kindes wird erklärlich. Mutter allein die Verandwortung oft fehlen ihr dazu Ruhe und Ueberlegung, und das Kind geht dann eigene Wege Wenn Schule und Elternhaus ſich zuſammenfinden, dann iſt die beſte Gewähr für eine verſtändnisvolle Führung unſerer Jugend gegeben. i 5 Oft iſt jetzt der —— Wo ſteht die Nähmaſchine? So unentbehrlich die Nähmaſchine heute iſt, ſie will ſich in den Rahmen der übrigen Möbel ſchlecht einfügen; ſie lann oft die ganze Einrichtung des Zimmers ſtören. Ihr kalter Tiſch und das nackte Eiſengeſtell machen ſie zu keiner reizenden Hausgenoſſin, und man trachtet da⸗ her danach, ſie ſo gut wie möglich und unſichtbar auf⸗ zubewahren. Irgendwo ſahen wir folgende Einrichtung: Ein Rahmen, nur aus dem oberen Querbrett und zwei Seitenwänden beſtehend, würde mit zwei haltbaren Krampen verſehen und wie ein ſchwerer Bilderrahmen an die Wand gehängt. Die Innenmaße des Rahmens entſprachen genau der Höhe, Breite und Tiefe des Näh⸗ maſchinentiſches und des Geſtells. Der Rahmen wurde vorn durch einen auf einer Stange laufenden Vorhang nach dem Gebrauch in dieſen Rahmen hineingeſchoben, der nun den Eindruck eines Schrankes machte. 5 5 Dieſer etwas primitive Verſuch gab Anregung zu einer beſſeren Ausführung, und zwar in Form eines Schrankregals. Der untere Teil beſteht weiter aus dem Jahmen, der mit einem paſſenden Vorhang verdeckt wird. er Rahmen bekommt einen Schrankaufbau mit vier Seitenfächern und tiefen Schubladen, je zwei rechts und Ants, während der mittlere Teil in Höhe von zwei Fächern entweder mit Glastür oder Holztür verſehen und für Hüte uſw. benutzt wird. Das Angenehme bei einem ſolchen Schrank iſt, daß man hinter dem Vorhang Maſchine und ſonſtige Sachen, in den Fächern dagegen Nell oder dunkel? Wie ſoll die Tapete ausſehen? 55 Ehe man daran geht, ein Zimmer aufzufriſchen, ſol man ſich gründlich mit der Tapetenfrage auseinander⸗ ſetzen. Die Wahl der Tapete darf nicht zufällig ſein, viel⸗ mehr müſſen Farbe und Muſter genau auf den Raum abgeſtimmt ſein. 8 Unſere Zeit iſt ſehr lichthungrig, und wir bevorzugen darum helle Tapeten, die uns das Licht in vollem Maße zurückgeben. Vielfach glaubt man nun, daß dunkle Möbel unbedingt auch eine dunkle Wandfläche als Hintergrund haben müßten, um zu wirken, und daß eine helle Tapete einen unharmoniſchen Kontraſt zu dunklen Möbeln bilde. Das iſt ein Irrtum, nur müſſen in dieſem Falle die Ta⸗ peten möglichſt glatt in ſich gemuſtert ſein und nicht etwa zierliche Blumenmuſter aufweiſen. Blumenmuſter geben einen paſſenden Rahmen für zierliche oder helle Möbel ab. Alten Möbeln gibt man vorteilhaft einen ſchlichten, wenig auffallenden Hintergrund, z. B. ein glattes, ungemuſtertes Porzellanblau; an einer ausgeſprochen modernen Tapete. wirken ſie altmodiſch. 5 Kleineren Räumen oder größeren Zimmern, die ſehr eng mit Möbeln beſtellt ſind, gibt man aus dem Grunde eine hellere Tapete, weil ſie dann größer wirken. Da. muß mgn überhaupt bedenken: dunkle Tapeten wirken ſchwer und laſſen die Räume kleiner erſcheinen, bei hellen Tapeten ſcheinen die Wände weit. Das gilt jedoch nur von den ſparſam gemuſterten; großblumige Dekors oder querge⸗ ee Linienführung wirken blickhemmend und machen einer. Vom richtigen Spinatkochen Liebloſe Zubereitung ſergällt den Genuß. Er begegnet uns beim Einkaufen recht reichlich und verlockt mit ſeinem leuchtenden Grün zur möglichſt häu⸗ figen Verwendung in der Küche. Spinat enthält in über⸗ reichlichen Mengen Mineralſalze wie Kalk und Jod, ver⸗ ſchwenderiſch viel Vitamine und Eiſen und iſt ſomit vor allem für Kinder ein ganz hervorragendes Mittel zur Förderung des Wachstums und des Knochenbaus. Er gilt, beſonders roh gegeſſen als Salat, als erfolgreicher Gegner der Rachitis. 5 Die ſehr häufig anzutreffende Ablehnung des Spinat⸗ eſſens iſt zum großen Teil auf die meiſt liebloſe Zuberei⸗ tung zurückzuführen. Wir dürfen Spinat genau ſowenig wie die anderen Gemüſe in einem Keſſel kochenden Waſ⸗ ſers auslaugen und ſeiner ſämtlichen Nährwerte berau⸗ ben. Am beſten und billigſten iſt es, den Spinat zu ver⸗ leſen, zu waſchen und in kalt ausgeſpültem Topf, im eigenen Saft mit einer Spur Salz kurz zu garen. Dann hacken wir ihn grob und eſſen ihn vielleicht mit einem Stich Butter zu Pellkartoffeln. Eine andere, ebenfalls ausgezeichnete Zubereitungs⸗ weiſe iſt dieſe: Der verleſene und gewaſchene Spinat wird durch eine Maſchine gedreht und dann im eigenen Saft und mit ein wenig Fett gar gedämpft. Man ſollte ſtets etwa ein Viertel des Spinats zurückbehalten und dem fertigen Gemüſe roh beifügen. Der oft als ſtörend emp⸗ fundene Eiſengeſchmack wird durch Hinzufügen von etwas Milch angenehm gemildert. Die allgemeine Beigabe zu Spinat ſind weichgekochte oder Spiegeleier. Wie wäre es aber, wenn Sie ihn zu braunen, tnuſprig gebackenen Eier⸗ pfannkuchen(mit Mileipulver gebacken) reichten? ſchmeckt noch viel ſchöner! Verſuchen Sie es einmal! 7 Spricht Unvernunft, was hilft's, daß da Vernunft ſich zeige. Wer unvernünftig nicht mitſprechen will, der ſchweige. (Rückert.) alle anderen Nähutenſilien unterbringen kann. Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Llndemann 17 Lautlos kam die Schweſter herein, ſtellte ein Frucht; getränk auf das Tiſchchen neben Karins Stuhl und ging wieder hinaus. 5 5 Grothe hatte es kaum gehört. Mit geſenktem Kopf ſaf er da, die ſchmalen Hände auf den Knien haltend. „Warum weinen Sie?“ fragte er, als er aufſchaute un! Karins Tränen ſah,„habe ich Sie erſchreckt! Ich winlte das nicht, aber ich mußte es Ihnen einmal ſagen.“ Sie lächelte ihm zu. Ihr Geſicht lag eingeſchunegt in die weißen Kiſſen des Stuhles. Es war ſehr weich und) gelöſt, aber auch ſehr traurig. Was der Mann ihr ſagte, der bei ihr war, ihr ganz zugeneigt und mit einer Erwartung in den Augen, die Ant⸗ wort forderte, hatte ſie ſchon längſt geahnt. Nun, ſie es wußte, war das Leben, dem ſie entgegenging, doppelt ihwer. Ihre Hände hoben ſich ein wenig, einer unſichtbaren Gewalt emporgezogen, als wollten ſie Halt ſuchen bei dem andern Menſchen, deſſen Liebe ſie lihlte. Doch ſie fielen wieder zurück, hilflos und leer. Ich kann nicht..ich darf nicht, quälte ſich Karin. Nein, ſie durfte zu der alten Schuld nicht noch eine neue auf ſich laden. Es gab einen, dem ſie ein Wort, eine Hoff⸗ nung gegeben hatte. Was nützte es, daß ſie das ſeit langem bereute? 5 Nun war es zu ſpät. verſprach. f Sie mußte erfüllen, was ſie „Karin“, hörte ſie den Profeſſor ſagen,„Sie antworten mir nicht. Ich will Sie nicht drängen aber ich wünſchte, Sie würden mich nicht mehr allein laſſen.“ a Nun kam ihre Hand doch zu ihm. Sie war eiskalt und bebte wie ein zitternder, kleiner Vogel Grothe nahm ſie in die warme Höhlung ſeiner beiden Hände, barg ſie darin und umſchloß ſie feſt. Doch er fühlte deutlich, daß ſie nu Schutz bei ihm ſuchte, daß ſie ſich ihm nicht gab, um bei ihm zu bleiben. f Voller Trauer ſchaute er die Frau an, deren Augen ſich mit einem verzweiflungsvollen Ausdruck an ihn klammerten. Hilf mir, bettelten dieſe Augen, ich finde mich nicht mehr zurecht in meinem Lebe. 5 i Da ſchob er ſeinen Arm unter ihre Schulter, bettete ihren Kopf an ſeine Bruſt und ſagte:„Sprechen Sie, Karin, kann alles ertragen, wenn ich Gewißheit habe. Sind Sie nicht mehr frei? Gibt es einen anderen Menſchen, der als würden ſie von „Wer iſt es? Hencke?“ fragte er ſtockend. Sein Herz hämmerte. Wieder nickte ſie ſtumm. Schweigen. Endlich raffte Frage auf. „Lieben Sie ihn?“ Sie drückte ihr Geſicht feſter in ſeinen weißen Mantel, ehe ſie wie erſtickt antwortete. „Nein, ich glaubte nur einmal, daß ich den letzten Wunſch meines Mannes erfüllen müßte glaubte viel⸗ leicht auch, daß ich Martin Hencke lieben lernen würde.“ Dann erzählte ſie, wie alles gekommen war. Hencke hatte ſie ſchon geliebt, noch ehe ſie die Ehe mit ſeinem beſten Freunde ſchloß. Chriſtian Röck hatte es ge⸗ wußt, hatte ſein Glück immer wie eine Schuld gegen Mar⸗ tin Hencke empfunden, und als der Freund in der Stunde ſeines Todes bei ihm war, hatte er dieſe Schuld gutmachen wollen. Vielleicht hatte er auch gewünſcht, daß Karin und ſein Kind bei dem Manne, der ihm der treueſte und ver⸗ läßlichſte ſchien, eine Zuflucht finden mochten. „Hencke war immer gut zu uns“, ſprach ſie weiter,„er hat mir alles abgenommen, was für eine Frau, die plötzlich mit einem kleinen Kind allein ſtand, zu ſchwer war. Er verkaufte unſer kleines Haus bei Kiel und legte den Erlös ſicher für mich an. Er war es auch, der von Ihrem Ruf als Chirurg hörte und mich hierher brachte. Ich kam zu Ihnen mit dem Wunſch, dieſes Haus lebend nicht mehr zu ver⸗ laſſen. Nein, erſchrecken Sie nicht. Sie können ja nicht wiſſen, wie es damals in mir ausſah. Aber als ich dann ſich Grothe zu einer letzten ſpäter. als ich fühlte, daß Sie mich ſuchten, gern bei mir waren, ſchämte ich mich meiner Feigheit, die aus dem Leben flüchten wollte, um einer quälenden Forderung zu entgehen. Und dann... ſie zögerte ein wenig, und Grothe ſah, daß ſie errötet war unter ſeinen forſchenden Augen,„dann fühlte ich, wie die wieder in mir zu regen begann und wie glücklich ich hätte ſein können, wenn ich dieſes bindende Wort niemals ge⸗ ſprochen hätte.“ i 8 Grothe hörte das alles, und er vernahm noch viel mehr, als Karin ihm ſagte. In ihm war dumpfe Trauer. Aber dann kam es wie ein Aufbegehren über ihn. 5 Mußte das ſo ſein? Konnte man nichts daran ändern? Das Glück, zu fühlen, daß Karin ihn liebte, auch wenn ſie es nicht ausſprach, hatte ihn kurze Zeit überwältigt. Ihm war, als hätte er nur die Hände auszuſtrecken brauchen, um es ſich ganz zu gewinnen. Wäre ſeine Art eine andere beiden damit geholfen. Vielleicht hatte Karin ſogar leiſe darauf gehofft, daß er ihr in dieſer Gewiſſensnot beiſtünde. lichen Verzehr benötigt wird, eine Das erwachte, als ich Sie zum erſten Mal ſah.. und dann Sehnſucht nach Leben und Freude ſich kämpferiſcher, zupackender, er hätte es getan und ihnen verſtummte auch ſie, löſte Mit Zucker ſparen! Die Zuckerrübe iſt nicht nur Lieferant des Zuckers für den menſchlichen Verzehr, ſondern dazu berufen, uns auch in großem Umfange Futtermittel für die Schweinemaſt an Stelle ausländiſchen Futtergetreides zur Verfügung zu ſtel⸗ len. Wir haben ebenſo wie bei der Kartoffel die Wechſelwir⸗ kung, daß erhöhter menſchlicher Zuckerverbrauch zu einer Verringerung der Schweinefleiſch⸗ und ⸗fetterzeugung führt, und umgekehrt jedes Kilo Zucker, das nicht für den menſch⸗ ine Vermehrung der Erzeu⸗ gung von Schweinefleiſch und Fett ermöglicht. Aus dieſem Grundſatz iſt beim Zucker unbeſchadet der feſtgeſetzten Ra⸗ tionen größte Sparſamkeit zu beobachten. Daraus ergeben ſich folgende Forderungen für die Zuckerverwendung: Zucker iſt im Haushalt möglichſt nicht als Süßſtoff zu verwenden, ſondern in erſter Linie als Nahrungsmittel zu betrachten. In ſehr vielen Fällen, wo bisher Zucker zum Süßen benutzt wurde, vor allem im Kaffee und Tee, läßt ſi der Zucker ohne weiteres durch Süßſtoff erſetzen. Der der Verbraucherſchaft zur Verfügung ſtehende Zucker muß vor allem angewandt werden, um eine volkswirtſchaftlich nütz⸗ liche Verwertung der Obſternte zu ermöglichen. Jeder Haushalt muß deshalb während des ganzen Jahres Zucker für den Sommer und Herbſt ſparen. Es kommt nicht nur darauf an im Sommer und Herbſt genügend Zucker zu be⸗ ſitzen, um den durch den Obſtanfall bedingten laufenden Zuckerbedarf zu befriedigen, es iſt darüber hinaus erforder⸗ ich intenſiv Zucker zu ſparen, um den für das Konſervieren der Obſternte erforderlichen Zucker in den Haushaltungen verfügbar 75 machen. Es iſt ferner notwendig, beim Ein⸗ machen ſelbſt Methoden anzuwenden, bei denen wenig oder ar kein Zucker benötigt wird. Soweit als möglich, wird für die Haltbarmachung von Obſt auch im Haushalt das Dörren oder Trocknen der Früchte anzuwenden ſein. Auf alle Fälle muß durch Zurückſtellung von Zucker aus dem laufenden Bedarf für die Einmachzeit und durch die Anwendung zuckerſparender Einmachmethoden ſichergeſtellt werden, daß die anfallende Obſternte reſtlos verwertet bezw. konſerviert wird. Weniger denn je darf im kommenden Sommer und Herbſt Obſt verderben. N Guter Nat umſonſt Zum Waſchen der Berufswäſche nimmt man ein gutes fettlöſendes Reinigungsmittel, das man im Handel kaufen kann. Aber nur bewährte Markenwaren ver⸗ wenden! . Gewendete Stoffe ſind in den meiſten Fällen ſo ſchön, daß man erneut etwas daraus arbeiten kann. Wenn man alſo irgendein Kleidungsſtück abzulegen gedenkt, dann ſchaue man ſich einmal die linke Seite an! 7 7 Zur Entfernung von Flecken nehme man heute nur ein gutes Fleckenwaſſer! Alle Säuren und ſcharfen Mittel ſind nicht dazu geeignet, die Haltbarkeit der Wäſche und Kleidung zu verlängern.. Wäſche aus Kunſtſeide darf man im ſtaßzuſtand keinesfalls reiben oder wringen, da das zarte Material „ ſolche Behandlung nicht verträgt. 2 Aus dem Votizbuch der Köchin Beim Anrühren von Senf tut man gut, ein wenig Salz und Zucker unterzurühren. Dadurch behält der Senf ſeine friſche Farbe. Welkes Gemüſe wird wieder friſch, wenn man es eine Stunde in kaltes Waſſer legt, in das man vorher einige Zitronenſcheiben auslaufen ließ. Eidotter bleibt mehrere Tage friſch, wenn er mit etwas kaltem Waſſer gemiſcht und geſchlagen wird. Zitronen, ſowohl ganze als auch angeſchnittene, ſol⸗ ſen in einem kleinen Netz untergebracht und hängend auf⸗ dewahrt werden. „Eins möchte ich wohl wiſſen“, ſagte ſie nach einer Weile,„ob ein Verſprechen, das man unter Zwang ge⸗ geben hat, unter dem Einfluß der Bitte eines geliebten Toten, unbedingt gehalten werden muß?“ „Nein, nein!“ wollte er rufen, aber er war im Zweifel, ob ihm nicht der eigenſüchtige Wunſch, ſie frei zu ſehen, dieſen Ruf auf die Lippen trieb. Er atmete ſo ſchwer, daß es faſt wie ein Stöhnen klang. „Karin— ich weiß es nicht.“ Was hatten ſie ſich nach dieſem noch zu ſagen? Nur Worte, die über das, was ſie innerlich aufwühlte, hinweg⸗ glitten. 5 f Aber ich liebe ihn doch, klagte eine Stimme in Karins Bruſt, warum hilft er mir nicht? Und laut ſagte ſie:„Ich werde bald abreiſen.“ „Nein, bleiben Sie, ich bitte!“ Voller Angſt nahm er ihre Hände, und ſie ließ es zu, daß er ſein Geſicht in ihnen barg. Dabei dachte ſie voller Bitterkeit, daß dieſer große, ſtarke Mann, dieſer königliche Arzt und Könner, ſchwach war wie ſie und einer mannhaften Entſcheidung ausgewichen war. Und dennoch liebte ſie ihn in dieſem Augenblick be⸗ wußter denn je, liebte ihn ſo ſehr, daß ihr Antlitz ſich ſpannte in einem jäh aufwachenden Entſchluß, ihr Schickſal ſelbſtverantwortlich zu formen und zu meiſtern. Niemand hilft uns, wenn wir uns nicht ſelbſt zu helfen verſuchen, und wer nach fremder Hilfe ausſchaut, iſt bald J verlaſſen. Ein weiſes Wort und eine Mahnung, die nur Tat zu werden brauchte, um alles zu wenden. Welche Macht war es, die in ihrem Innern alſo zu ihr ſprach und einen Willen in ihr weckte, der bereit war, ehrlich und mutig zu ſein? i s Karin fühlte ſich mit einem Male ſehr ſtark, ſtärker als der Mann, der noch immer ihre Hände hielt, und deſſen ärztliche Kunſt ihr das Leben neu geſchenkt hatte. Für ſie— für ihn? Sie wußte es nicht und durfte jetzt auch nicht darüber nachdenken. 55 Eine Aufgabe wartete ihrer. Sie war ſchwer, aber ſie ſchien ihr nicht mehr unüberwindbar. Ehrlichkeit und Mut würden die Waffen ſein, mit denen ſie ſich durchkämpfen wollte zu ſich ſelbſt, zu einem Leben ohne Angſt und Zwang, Am Abend, als ſie allein war und die Schweſter ihr „Gutenacht!“ gewünſcht hatte, packte ſie ihre Koffer und ſchrieb einen Brief an Grothe. In der Frühe des nächſten Tages, während der Profeſſor mit ſeinen Arzten den mor⸗ gendlichen Rundgang durch die Stationen machte, verließ kleidet, und die Schweſter in der Pförtnerloge ließ ſie mit einem freundlichen. Gruß paſſieren. Eine halbe Stunde ſpäter kam ein Dienſtmann, gab Nun, da er zögerte und ſchwieg, ein Anrecht auf Sie hat?“„ Sie nickte unter Tränen. a ſich aus ſeiner Umſchlingung und richtete ſich auf. einen Brief an Profeſſor Grothe ab und holte die Koffer von Frau Karin Röck.—. i 1 ſie die Klinik. Sie war wie zu einem kurzen Ausgang ge⸗ n 3 51 1 1 1 Sport und Spiel Einheimiſcher Sport Geräte⸗Jugendwettkampf des Turnverein Schwetzingen— Turnverein Viernheim Turnerbund„Jahn“ Mhm Seckenheim. Trotz der ſchickſalſchweren Tage, da unſer Volk zum Kampfe um ſeine Exiſtens gegen ſeine, von fanatiſchem Ver⸗ nichtungswillen beſeelten Feinde, angetreten iſt, treffen ſich morgen Sonntag, vorm. 10 Uhr im Saale zum Kaiſer⸗ hof die Jugendturner der 3 oben genannten Vereine zum friedl. Wettkampf. Es iſt dies wiederum ein Zeichen mehr dafür, daß die Vereinsführung ſich der Aufgaben bewußt und beſtrebt iſt, die der N. S. R. L. zu löſen und zu er⸗ füllen geſtellt hat, auch in ſchwerſter Zeit zu meiſtern. Den Vorkampf in Schwetzingen vor 5 Wochen konnten die Gaſt⸗ geber mit nur 1 Punkt vor„Jahn“ gewinnen. Die Jahn⸗ leute ſind natürlich beſtrebt, vor eigenem Publikum den Kampf ſiegreich zu geſtalten. Ein guter Beſuch dieſer Ver⸗ anſtaltung wäre wünſchenswert. Fußball. Morgen muß Seckenheim nach Ketſch um gegen den dortigen V. f. R. das fällige Verbandspokalſpiel zu erledi⸗ gen. Der Gang iſt nicht leicht, denn Ketſch iſt als eine der ſpielſtärkſten Mannſchaften der„Schwetzinger Ecke“ bekannt und wird den Seckenheimern alles entgegenſetzen, was auf⸗ zubieten iſt. 5 5 Seckenheims Mannſchaft iſt ſich der ſchweren Aufgabe be⸗ wußt und wird mit allem Einſatz kämpfen. Wir wünſchen ein gutes Ende.— Glück auf. ch Auswärtiger Spor! Am Sonntag nehmen auch die Handballer die Spiele um die Deutſche Kriegsmeiſterſchaft auf. Somit find gerade unſere volkstümlichſten Sportarten mit Titelkämpfen be⸗ ſchäftigt. Das macht den Reiz dieſes ſportlichen Wochen⸗ endes aus, in dem diesmal internationale Kraftproben grö⸗ ßeren Ausmaßes fehlen. Bei der Deutſchen Fußball den Gruppen⸗Endſpielen bereits einiges geklärt werden. Es ſpielen in der Gruppe 1 Union Oberſchöneweide— Vfs Stettin, Vorw. Raſ. Gleiwitz— Rapid Wien, in der Gruppe 2 Dresdner Sc— Tvd Eimsbüttel, 1. SW Jena— Vfe Osnabrück und in der Gruppe 4 Kickers Offenbach— SV Waldhof und 1. FC Nürnberg— Stuttgarter Kickers. Wenn Rapid Wien in Bismarckhütte wiederum über Gleiwitz er⸗ folgreich bleibt, iſt den Wienern der Ahteilungsſieg nicht mehr ſtreitig zu machen. Der Dresdner Sc kann mit einem Erfolg über Eimsbüttel als erſter die Vorſchlußrunde er⸗ reichen. Näheren Aufſchluß über den Ausgang in der ſüd⸗ deutſchen Gruppe verſpricht man ſich von dem Treffen zwi⸗ ſchen dem l. Fc Nürnberg und den mit 4:0 Punkten fü 92 renden Stuttgarter Kickers. Falls die Stuttgarter mit Co⸗ nen ſpielen können, beſſen Sperre abgelaufen iſt, wird der Club“ auf einen ſchwexen Gegner treffen. Auch das Frank⸗ fürter Spiel zwiſchen Kickers Ofen dach und. Waldhof del große Bedeuküng, da ſich die Badener noch berechtigte Hoff⸗ nungen auf den Abteilungsſieg machen können. Freundſchaftsſpiele dürften wieder das Programm meiſterſchaft kann in Einige vervoll⸗ ſtändigen, doch iſt die Unternehmungsluſt der Vereine nicht ſehr groß. g Der Kampf um den deutſchen Hand ball⸗Titel, der diesmal nach dem Pokalſyſtem entſchieden wird, nimmt ſei⸗ nen Anfang mit drei Ausſcheidungsſpielen: TV Danzig⸗ Neufahrwaſſer— Bf Königsberg, Reichsbahn Stettin ATV Berlin und Reinecke Brieg— Sportfreunde Leipzig. Die Sieger beſtreiten mit den anderen 13 Bereichs. meiſtern am 9. Juni die Vorrunde.— Im Hockey ſteigt die ſchon für den 26. Mai vorgeſehen geweſene Vorſchluß⸗ runde: TV 57 Sachſenhauſen— Rotweiß Köln und Ber⸗ liner SW 92— Uhlenhorſter HC. Der Südweſtmeiſter iſt auf dem beſten Wege, ſeinen Deutſchen Meiſtertitel erfolg⸗ reich zu verteidigen, wenn ihm in Frankfurt auch ein Sieg über die ſehr hoch einzuſchätzenden Rheinländer gelinat⸗ Die Leichtathleten führen, unter anderem auch in Offenbach, ihre Großſtaffelläufe durch. Die bedeutendſten davon verſprechen die in Berlin und München zu werden. Mit einer großen Werbeveranſtaltung treten in Frankfurt am Main die Wurftaubenſchützen hervor, die, viel⸗ leicht auch mit internationaler Beſetzung, die Südweſtdeut⸗ ſchen Meiſterſchaften entſcheiden.— Der Wafſerſport kommt mit der 3 Offenbacher Kanuregatta zum Zug, an der 69 Boote aus Frankfurt, Offenbach, Hanau. Mainz und Darmſtadt teilnehmen werden. 25 Eine Ringer ⸗Staffel des Bereiches Südweſt trägt am Wochenende weitere Kämpfe in Ascoli⸗Picena und Forli gegen italieniſche Spitzenkräfte aus. 8. Im Tennis erreicht das gut beſetzte Wiener Turnzer am Wochenende ſeinen Höhepunkt. Koch, Göpfert. Eppler und Gulez, bezw. Fräulein Käppel, Fräulein Roſenthal, Frau Jenquel⸗Horn und Frau Doleſchell⸗Walter ſollten in den Endkämpfen zu finden ſein⸗ Im Radſport iſt jetzt die große Zeit. Die wichtigſten Ereigniſſe des Sonntags ſind die Bahnrennen in Nürnberg, Wien und Bamberg ſowie Straßenrennen in München, Stuttgart und Wien. 5 Ammann g Wirtſchaſtswoche Jetzt ſpotten ſie nicht mehr über die deutſchen Werkſtoffe— Die beutſche Wirtſchaftspolitik bewährt ſich— Zu ſpät für Neuordnung der engliſchen Wirtſchaft 2 LSV U Wie haben unſere Feinde einſt geſpottet und ſich in dum⸗ mex Ueherheblichkeit lüſtig gemacht über unſere neuen Werk⸗ ſtoffe. Ste nannten es geringſchätzig„Erſatz“, wenn wir an Stelle von Nickel und Chrom neue Edelſtähle mit anderen Stahlveredlern herſtellten wenn wir uns künſtlichen Gum⸗ mi und künſtliches Benzin verſchufen, da man uns die natür⸗ lichen verweigerte. Nun triumphiert der Erſatz, und Die Hoffnung unſerer Gegner, daß die furchtbaren Stukas oder unſere ſchweren Panzer einmal machtlos zum Stillſtand kommen würden, weil es ihnen an Treibſtoff fehlt ſind eben⸗ 5 lächerlich wie alles, was ſie jemals über die Wertloſigkeit des deutſchen„Erſatzes“ zuſammengeſchwindelt haben. Es ſind im übrigen nicht nur einige neuartige Kampfmittel, es ſind nicht nur neue deutſche Werk⸗ und Rohſtoffe, die Eng⸗ land jetzt in immer ungünſtigere Lage manbvrieren ſondern es iſt darüber hinaus die ganze Wirtſchaftspolitik des Füh- rers. Sie erfährt im jetzigen Kriege ihre ſtärkſte Bewäh⸗ rungsprobe, und wir dürfen wohl behaupten ſie hat ſich be⸗ ſtens bewährt. Die Idee der Volksgemeinſchaft und der Be⸗ triebsgemeinſchaft geſtattete uns eine Neuorganiſation der Wirtſchaft oder, ſagen wir richtiger, zum erſten Male über⸗ haupt eine echte Organiſation der Wirtſchaft auf der Grundlage der Arbeit, die dem liberalen Wirtſchaftsſyſtem Englands mit ſeinem kapitaliſtiſchen Gegen⸗ und Nehenein⸗ ander kurmhoch überlegen iſt. Deswegen vollzieht ſich bei uns mitten im Kriege der Ablauf der Produktion der Ab⸗ lauf einer gewaltig verſtärkten Produktion, trotz aller Be⸗ engung durch knappe Rohſtoffe, durch ebenſo knappe Ar⸗ beitskräfte reibungslos, während in England der Wirr 185 immer größer wird. Unſere Wirtſchaft wird durch fear Börſenkrach erſchüttert, kein Währungsſturz beeinflußt un. ſere Arbeit, während Englands allmächtiges Pfund hei Be. ginn der deutſchen Offenſive bis auf 8 Dollar 468 bei Kriegsbeginn) zurückfiel und heute bei etwa 3,19 Dollar ſteht Fragen des Arbeitseinſatzes, wie beiſpielsweiſe die verſtärkte Frauenarbeit. werden bei uns ohne Sckwierkakeiten bewwäl⸗ tigt. England aber will jetzt die Rüſtungsinduſtrie unter ſtaatliche Kontrolle nehmen. Die Arbeitszeit ſoll auf ſieben Tage in der Woche verlängert werden. Der Arbeiter fol uf Ueberſtunden bezahlung verzichten. Seine Freizügigkeit wird ihm genommen Und das will man alles von heute auf mor, gen machen. Das geht nicht, ihr Herren Engländer. 80 etwas muß man ſehr ſorgſam und von langer Hand vorbe⸗ reiten. Wir haben das getan als ihr darüber lachtet. Deswegen iſt bei uns die Frühſahrsbeſtellung— wie ii Frieden— hundertprozentig vorgenommen worden. Wit haben, wie wir rechtzeitig die Lebensmittelkarten einführten im Laufe der letzten Woche auch vorſorglich die Beſchlag, nahme von Eiſen und Stahl ausgeſprochen. Ja. wir haben ſogar Zeit, ſolche Maßnahmen wie die Verein heitlichung und die endgültige Klärung der Frage der Mügdelſicher heit min ten im Kriege, nämlich ebenfalls in der letzten Woche, vorzu⸗ nehmen. Wir halten eine Meſſe nach der anderen ab, ſo in Prag und Breslau. Und überall drängen ſich die Käufer zu dieſen Meſſen. England muß dagegen auf einen Teil ſeinez Handels einfach verzichten weil es die Waren die die Vl. ker brauchen nicht liefern kann. Um den Ausfall der bon Deutſchland beſetzten Lieferländer wettzumachen richtet ez Hilferufe an ſeine Dominions und überſeeiſchen Staaten, mit dem Erfolge, daß dieſe antworten:„Wir möchten zwn gern. aber wir können nicht.“ An den Rohſtoffen fehlt ez nicht, wie etwa in Kanada an Holz doch die Verarbeitung fahriken fehlen, mit denen man aus dieſem Holz Zelluloſe machen kann. So ſtößt England immer wieder auf ſene Faktor der all ſeinen Robſtoffreichtum nutzlos werden faßt die Arbeit. Die„fremden Hände“, auf die man ſich ſolange verließ, weil man ſie jederzeit bezahlen konnte, ſie fehlen jetz 8 fehlen auch die Köpfe all der Fleiß, das Wiſſen und Können, die Erfahrung und Geſchicklichkeit der vielen Mi lionen von Menſchen, die jahrein, jahraus für Enaland Europa arbeiteten, Sie ſind nicht zu erſetzen durch die pe nigen Weißen in Englands Dominions und Kolonien. Ju wenn Indien ſo entwickelt wäre, wie es ſein könnte, dann hätte England vielleicht einen Erſatz! Die fehlende Organ ſation der Arbeit. das iſt der entſcheidende Mangel des hi, tiſchen Wirtſchaftsſyſtems. Er iſt identiſch mit dem Fehlen jeder ſozialen Geſinnung hei ſeinen Plutokraten. An ih wird England zugrundegehen. Trautes Heim— ſehr gefährlich. ſich die Verſicherungsgeſellſchaften, die Wahrſcheinlichkeitsrec⸗ nung für den Alltagsmenſchen bis aufs äußerſte zu treiben So hat man denn überraſchende Reſultate erzielt, vor allen in bezug auf die Gefährlichkeit des Aufenthaltes eines Men: ſchen an den verſchiedenen Plätzen ſeines Alltagslebens. Man iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß in Amerika ein Menſch zu Hauſe in ſeinem Lehnſtuhl bedeutend gefährdeter iſt az 3. B. als Paſſagier in einem Nachtflugzeug. Natürlich kommt man zu dieſem Ergebnis auf Grund der Tatſache, daß beden⸗ tend mehr Menſchen in“ einem Lehnſtuhl ſitzen als in einem Nachtflugzeug über der Erde dahinſchſpeben. Alſo iſt auch die Wahrſcheinlichkeit eines Unfalls im Lehnſtuhl viel größet als in einem Nachtflugzeug, nachdem doch immerhin eine ge⸗ wiſſe Sicherheit in bezug auf Nachtflüge erreicht worden ist Ueberhaupt halten dieſe Riſikoberechner das Haus für den gefährlichſten Platz. Im Hauſe ſelbſt aber iſt wiederum die Küche ein geradezu verhängnisvoller Raum. Wer hier nicht ganz aufpaßt, dem- kann es paſſieren, daß er wenigſtens ein mal in ſeinem Leben in der Küche einen ſchweren Unfal erleidet. Wenigſtens ſehen das die Verſicherungsſtatiſtiker der Amerikaner für alle Küchenbenutzer voraus. In Amerika bemühen Folge 22 Zum zeitoertreib Silbenrätſel. a a baum be be ca chiem de den der di die dom ö du e e e ei ei el en faf fei fel fi ge gel gel go gu ha hae ham her i in ka la ke ke ken kinn kirch kran le le le lo ma mar mas me me na nan ne ne nei nen ni nir nor nu on ra ra raf rie ſe ſee ſit ſom tan tha thyſt u val Aus obigen Silben ſind 26 Wörter zu bilden, deren erſte Buchſtaben, von oben nach unten, und deren vierte Buchſtaben, von unten nach oben, einen altdeutſchen Spruch ergeben.(ch iſt ein Buchſtabe.) Die Wörter be⸗ deuten: 1. Halbedelſtein, 2. Oſtſeeinſel, 3. Geſtalt der nordiſchen Sage, 4. Moſelweinort, 5. Induſtrieanlage, 6. Teil der Wohnung, 7. Baum, 8. Reſt, 9. italieniſcher Komponiſt, 10. Sprengſtoff, 11. Kleines Raubtier, 12. Vogel, 13. geometriſcher Körper, 14. männlicher Vorname, 15. Farbſtoff, 16. Toilettengegenſtand, 17. Verkleidung, 18. Flachlandſchaft, 19. Staat in Mittelamerika, 20. Fluß in Frankreich, 21. Gewäſſer in Bayern, 22. deutſches Berg⸗ land, 23. Straußenvogel, 24. ſportlicher Ausdruck, 25. griechiſche Inſel, 26. Stadt in Oldenburg. „Je das ist vetabnftig: I mshlich on die Sonne gewe- 2 nen und longsom broun werden Mir Nived-Cremel Wer abet unbedingt linger in der Sonne bleiben und schneſſer broun Werden will, braucht Nived-· Ultro- l mit dem verstärkten Lichtschutz. Wer kennt die Namen? 1. Neugier, 2. Angeli, 3. Eiſalat, 4. Roſendel, 5. Phiole, 6. Lahneck, 7. Neger, 8. Karo, 9. Steilbahn, 10. Teetante, 11. Glaſur, 12. Aarau, 13. Oelſud, 14. Silen, 15. Windel, 16. Ahrtal, 7 Beiflang. 8 Kifle g Feng. Achtung, Hausfrau, bie Einmachezen veginmm! Nach einem harten und langen Winter kam der Frühling 115 über Nacht. Ueberall grünt und blüht es, und bald werden ie erſten heimiſchen Gemüſe und Früchte auf den Markt kom⸗ men. Uns Hausfrauen wird damit eine ſchwere Sorge genom⸗ men, denn es war wirklich oft nicht leicht in den letzten Mongten, den Küchenzettel zuſammen uſtellen.. „Mehr als in ba Jahren wer heute tüchtige Haus⸗ frauen darauf bedacht ſein, le aus 5 des eigenen Gartens, oder zu einer Zeit, da friſches Obſt reichlich und billig auf dem Markt iſt, einen Vorrat für den langen Winter zu ſchaffen. Die Einmachzeit beginnt.. 5 15 den Zuckervorräten müſſen wir natürlich haushalten, da wir den Jucker ſpäter zum Kochen von Marmelade und Gelees unbedingt gebrauchen. Zum Süßen der Sie beim Einwecken im Steriliſierapparat— ſei es in Gläſern oder Büchſen— nimmt die kluge Hausfrau Süßſtoff. Beſonders eignet ſich hierfür Kriſtall⸗Süßſtoff in den bekannten kf⸗Brief⸗ chen oder Süßwunder⸗Tabletten.— Süßſtoff⸗Tabletten in der bekannten G⸗Packung eignen ſich nicht zum Einkochen wegen des Natrongehalts. Dieſe Tabletten ſind in der Hauptſache zum Süßen von Ahn i de ſüßen Suppen uſw. zu verwenden.— Mit Süßſtoff gefüßte Früchte ſchmecken— wie langjährige Erfahrungen bewieſen haben— vorzüglich. Süßſtoff verdeckt nicht das natürliche Aroma, ſondern hebt 20. Samiel, 21. Granathai, 22. Totem, 23. Uhuſteg, 24. Utah, 25. Fronleid, 26. Tonente, 27. Reitkauz, 28. Trage⸗ bahre, 29. Chile. In jedem Wort iſt ein Buchſtabe durch einen anderen zu erſetzen. Dann ſchüttele man die Wörter, bis je ein Mädchenname entſteht. Der neue Buchſtabe iſt jeweils der Anfangsbuchſtabe des Namens. Die An⸗ fangsbuchſtaben der Wörter ergeben, hintereinander ge⸗ leſen, ebenfalls fünf Mädchennamen. Die Gleichung. (a—- f) T(be) ch(e-a)= x a Stadt in Bayern, b Laubbaum, e= Land in Afrika, x Ort am Fuß des St. Gotthard. Weisheit im Verſteck. Geldmangel, Lindenblüte, Niederbayern, Abteilung, Fliegenleim, Fidibus, Wanderer, Peloponnes, Scherzwort, Wähler, Weltreiſe. vorſtehenden Wörter ſind drei Buchſtaben, jedoch nur einer zu entnehmen ſo daß ſie ein Zitat ergeben. Pantoffel, Dilemma, Jedem der dem letzten und aneinanderzureihen, Füllrätſel. „„ Kopfbedeckung „.., geometriſche Figur „. 4. Stadt in Weſtfalen ... Entwicklungsſtufe g B daha „Die Felder dieſer Figur ſind ſo auszufüllen, daß Wörter nachſtehender Bedeutung entſtehen. Sind die Wörter richtig gefunden, ergeben die an Stelle der Kreuze ſtehenden Buchſtaben den Namen einer Hunderaſſe. Der fehlende Kopf. 1. Nota, 2. Adel, 3. Seil, 4. Toch, 5. Lima, 6. Pipe, 7. Teut, 8. Neon, 9. Salm, 10. Rahe, 11. Blei, 12. Kran, 13. Reni, 14. Pneu, 15. Baum, 16. Reka, 17. Gier, 18. Rabe, 19. Tuba, 20. Heil, 21. Ella.— Jedes Wort iſt ſo eimeuſteſſen daß es mit einem paſſen gewählten und vor⸗ ——— angeſtellten Buchſtaben das Wort ergibt, deſſen Bedeutung nachſtehend angegeben iſt. Die zugewählten Kopfbuchſtaben ergeben, abwärts geleſen, einen Ausſpruch. Die Wörter bedeuten: 1. germaniſcher Gott, 2. Vorbild, 3. Mädchen⸗ name, 4. Teil der Kerze, 5. Glaſur, 6. Knochen, 7. Pferd, 8. Gewicht, 9. Religion, 10. Operettenkomponiſt, 11. Wort⸗ teil, 12. Luftſtrömung, 13. Mahlzeit, 14. Stadt in Belgien, 15. Tanz, 16. Wertzeichen, 17. Gletſcher, 18. Wundmal⸗ 19. Ablagerung, 20. ſüdamerikaniſcher Staat, 21. Stadt in Mitteldeutſchland. gung Auflöſungen aus voriger Nummer: Silbenrätſel: 1. Ausflug, 2. Niſche, 3. Dotter⸗ gelb, 4. Anatomie, 5. Sorau, 6. Nebelhorn, 7. Ambroſius, 8. Erregung, 9. Cupido, 10. Hundert, 11. Schafott, 12. Tuerkenbund, 13. Entente, 14. Zypern, 15. Uranus, 16. Harakiri, 17. Andenken, 18. Lampion, 19. Torgau, 20. Eich⸗ hörnchen, 21. Nachwuchs.— Gebe uns Gott den Sinn, uns an das Naechſte zu halten. Sprichworträtſel: Wer nichts zu hoffen hat. verliert nichts. - Buchſtaben: Vertauſchte Meier. Einſchaltaufgabe: Tropfen, Baude, Weiche, Anklage, Leid, Schlacht, Arzt, Raute, Geiger.— Fackelzug. Dreifach: Proſa, Roſa, Poſa. Rechenaufgabe:%s und ¼84, 5 Auszählrätſel: Die Auszählung beginnt mit der fünften Silbe. Der Sinnſpruch lautet: Echtes ehren. Schlechtem wehren, Schweres üben, Schönes lieben. — Schluß des redaktionellen Teils Reime, Eimer, Sn enten exfriſchenden Fruchtgeſchmack. Die natürliche Farbe bleibt den Früchten erhalten. 5 Süßſtoff muß vorſichtig verwendet werden, da er 450 mal ſo ſüß wie Zucker iſt. Alſo zunächſt nur 1 nehmen, erſt abſchmecken und dann nachfüßen. Das kann pra tiſch mit einer geringen Menge Zucker geſchehen. Süßſtoff muß auch innig mit den Speiſen bermiſcht werden, daher gibt man ihn am⸗ beſten ſchon vor dem Kochen zu. Er dringt dann auch in die Schalen der Früchte ein und verleiht ſo den Früchten einen milden, reinen Süßgeſchmack. Nun ſind die erſten Früchte da: Rhabarber und Stachel⸗ beeren. Hier einige zeitgemäße Rezepte: häbarber: Junger, zarter Rhabarber wird ge⸗ waſchen, geſchält, in leichmüßthe Stückchen geſchnitten und in 1 5 gefüllt. an übergießt nun mit abgekochtem Waſſer, in welchem auf 5 Liter 57 Süßwunder⸗Tabletten oder 24 Gramm Kriſtall⸗Süßſtoff, alſo reichlich zwei UI⸗Brieſchen, aufgelöſt wurden. Man erhitzt 25 Minuten bei 80 Grad. Grüne Stachelbeeren: Nachdem die Stachelbeeren Fintochgl geputzt und geſtichelt ſind, füllt man ſie roh in die inkochgläſer und gießt als Aufguß eine Löſung folgender Art 95 an koche das nötige Waſſer tüchtig auf und laſſe es ahkühlen. Auf 5 Liter des erkalteten Waſſers nimmt man 5% Süßwunder⸗Tabletten oder 294 Gramm 1 1 0 Erhitzungsdauer der gefüllten Gläſer 35 51— bei 70 Gra Celſius oder 25 Minuten bei 85 Grad Celſius. * Aae 5 ee 8 0 0 8 für gep Winter 83 De 85 Vie sporen vel Geld g YDaitglied Nu. haben im Winter stete 5 Der 7 oute Fler. Garontol gelen d nicht. Sie können jederzeit Ele) nochlegen. Verwenden Sie daheb n Nur, wenn man was dagegen tut, vernichtet man die Schädlingsbrut! 2. 2 N 7 4 5— Zum Wochenende“ u. Zum Zeitvertreib“ Nr. 22 erſcheinen als Beſlage. Pl.⸗Nr. 8. Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen der Verlag der vorllegenden 5 Zeitung nicht zuſtändig. erantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntagsblatt Deutſcher Probinz⸗Vekleger⸗ ſämtlich in Berlin SW 68. Lindenſtraße 101/102. 5