Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages · und Anzeigenb für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. latt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang Ein ſtolzer Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht über die bisher größte Vernichtungsſchlacht aller Zeiten. DNB. Führerhäuptquartier, 4. Juni. Ueber den Verlauf der bisherigen Operationen im We⸗ 55 bt das Oberkommando der Wehrmacht folgendes be⸗ annt: Der große Kampf in Flandern und im Artois iſt been⸗ det. In der Kriegsgeſchichte wird er als die bisher größte Vernichtungsſchlacht aller Zeiten eingehen. N Als am Morgen des 10. Maj die deutſche Wehrmacht zur Entſcheidung im Weſten antrat, war ihr durch den Füh⸗ ter und Oberſten Befehlshaber als ſtrategiſches Ziel ge⸗ ſteckt, den Durchbruch durch die feindlichen Grenzbefeſti⸗ ungen ſüdlich Namur zu erzwingen und dadurch die brausſetzung für die Vernichtung der engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Armeen nördlich der Aisne und der Somme zu ſchaffen. 5 Gleichzeitig ſollte Holland raſch in Beſitz genommen und dadurch als Baſis für die beabſichtigten engliſchen Ope⸗ rationen zu Lande und in der Luft in der Nordflanke des deutſchen Heeres ausgeſchaltet werden. Am 4. Juni konnte die Wehrmacht ihrem Oberſten Be⸗ fehlshaber die Erfüllung dieſer gewaltigen Aufgabe mel ⸗ den. Dazwiſchen liegt ein Heldentum des deutſchen Soldaken und ein Ruhmesblatt deutſchen Führertums, wie es in die⸗ ſem Ausmaße nur in einer Wehrmacht möglich ſein konnke, die von einem Willen geführt, von einer Idee beſeelt und von der Begeiſterung und Opferwilligkeit eines geeinten Volkes getragen iſt. Eine genauere Betrachtung und Würdigung der Opera⸗ tionen des Heeres, der Luftwaffe und der Kriegsmarine muß einer ſpäteren Zeit vorbehalten werden. Aus dieſem kurzen Ueberblick ſoll das deutſche Volk nur entnehmen, wie es zu dieſem gewaltigen Sieg in ſo kurzer Zeit kommen 1 die Gewißheit ſchöpfen, daß der Endſieg Unler ut. Die Feſtung Holland bezwungen Seit Monaten ſah ſich die deutſche Führung der tägli⸗ chen Gefahr gegenüber, daß die alliierten beweglichen Ar⸗ meen unter dem Vorwand einer Hilfeleiſtung für Holland und Belgien gegen des Ruhrgebiet vorſtießen. Dieſer Gefahr galt es am 10. Mai im letzten Augenblick noch zu⸗ vorzukommen. Mit einem mühſamen, wochenlang dauernden Abringen um die geſperrten Grenzzonen und die neuzeitlich ausge⸗ bauten Feſtungen Holland⸗Belgien konnte ihr nicht mehr begegnet werden. Unter dem ſchlagartigen Einſatz der deut⸗ ſchen Luftwaffe, die in wenigen Stunden durch rückſichts⸗ loſe Angriffe auf die feindlichen Luftſtreitkräfte die Sicher⸗ heit des eigenen Luftraumes herſtellte, iſt es gelungen, durch eine große Zahl bis ins Einzeine vorbereiteter Ueber⸗ raſchungsaktionen von ausgeſuchten Verbänden des Heeres und der Luftwaffe nicht nur wichtige Brücken unzerſtört in die Hand zu bekommen, ſondern auch Sperrforts zu neh⸗ men, die der Feind bisher für uneinnehmbar gehalten hatte. Es gelang ferner durch Fallſchirm⸗ und Luftlandetruppen ſich im Innern der Feſtung Holland trotz ſtärkſter Gegen⸗ wehr feſtzuſetzen und die Einfallspforte von Süden her über die gewaltigen Brücken bei Moerdyk ſo lange offenzu⸗ halten, bis Panzer⸗ und motoriſierte Verbände zur Stelle waren und zuſammen mit der Luftwaffe gegen Rotterdam eingriffen. Dieſer erſtmalige Einbruch in einen Feſtungsbereich aus der Luft und der raſche Enkfatz dieſer Skurmkruppen von außen in Verbindung mit dem gleichzeitigen Durchbruch durch die Grebbe⸗Linie ſüdöſtlich von Utrecht hal die dapi⸗ tulakion von Holland am 14. Mai nach einem Kampf von knapp fünf Tagen erzwungen. Aeber die Maas ans Meer Inzwiſchen waren in Nord⸗ und Südbelgien nicht nur alle Grenzbefeſtigungen und befeſtigten Stellun⸗ gen raſch durchſtoßen, ſondern auch die entgegengeworfenen feindlichen Panzerverbände geſchlagen und die Ueberlegen⸗ heit der deutſchen Panzerwaffe, ihrer Organiſation, ihrer Führung und ihres Materials bewieſen. R Den Infanteriediviſionen vorausſtürmend, erreichten die Panzerkorps ſchon am 13. Mai die Maas zwiſchen Di⸗ nant und Sedan und fanden vor ſich nicht nur das tiefein⸗ eſchnittene Tal, ſondern auch die ſtark ausgebauten Grenz. befeſtigungen, in denen ſich die franzöſiſche IX. Armee zur Verteidigung eingerichtet hatte. Entgegen allen bisherigen taktiſchen Auffaſſungen und allen Berechnungen der feindlichen Führung zuwider, über⸗ wanden die Panzerkruppen ſchon am nächſten Tage in einem unerhört kühnen Einſatz, begleitel und gefolgt von Infanteriediviſionen. die in Gewaltmärſchen herangekom⸗ men waren, von der Luftwaffe immer wieder vorbildlich unkerſtützt den Fluß ſamt ſeinen Grenzbefeſtigungen, 15 ſchlugen die feindliche Abwehr und alle Gegenſtöße un bahnen ſich den Weg bis an die Oiſe. Damit war die Breſche in die feindliche Front geſchla· gen. Und wieder erlebte die feindliche Führung eine Ueber kaſchung, die ſie für unmöglich gehalten halte. Die e und mokoriſterten Verbände ſließen mit ſolcher Schnelligkeit weiler durch bis zum Meere, daß ſie in Abbeville ſogar noch übende Truppen auf dem Exerzierplatz überraschten denn die deulſche Führung hakte Borſorge getroffen, daß in ſchneller Folge ein Schutzband von Diviſionen bon der Süd⸗ grenze Luxemburgs, der Maginotlinie, der Aisne und der Somme enklang abrollte und damil die Sicherheit ſchuf, daß ſich ein„Marnewander“ von 1914 nicht wiederhoten konnte Dadurch waren die beweglichen Verbände in der Lage, unbekümmerl um ihren Rücken nach Norden einzu⸗ Gewalliget deutſcher Sieg Donnerstag, den 6. Juni 1940 ſchwenken, mil ihrem linken Flügel am Meere entlang. 5 2 2 ſtreifend, während in ihrer rechten Flanke bei Cambrai und cue I 1 80 erationen bei Arras verzweifelte Durchbruchsverſuche feindlicher Pan⸗ zertruppen unter ſchwerſten Verluſten ſcheiterten. Die engliſche Kataſtrophe Schon am 22. Mai zeichnete ſich die Vernichtung aller noch im Artois und in Flandern befindlichen feindlichen Kräfte ab. Während der frontale Druck in Nordbelgien im⸗ mer mehr zunahm und den tapfer kämpfenden Belgier aus Ankwerpen, der Dyle⸗ und Dendre⸗Stellung warf, zerſchlug unſere nach Norden eingeſchwenkte Durchbruchsarmee die franzöſiſche l. und VII. Armee, überwältigte die Feſtung Maubeuge, nahm im linken Flügel Boulogne und Calais und in der Mitte das im Weltkrieg heiß umkämpfte Höhen⸗ gelände von Vimy und Souchez. Als am 28. Mai der Ring um die Reſte von vier feind⸗ lichen Armeen von Oſtende über Lille—Armenkieres nach Gravelines geſchloſſen war und die belgiſche Armee nur mehr die Aufgabe vor ſich ſah, die im vollen Gang befind⸗ liche Einſchiffung des engliſchen Expeditionsheeres und die Zerſtörung aller Kunſtbauten des Landes durch die Eng⸗ känder zu decken, eniſchloß ſich der belgiſche König zur Ha- pikulakion. Damit iſt das Schickſal der franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Armeen nicht herbeigeführt und kaum beſchleunigt worden. Was ſich an den folgenden ſieben Tagen vollzog, iſt nicht, wie es die engliſche Propaganda dar zuſtellen ver⸗ ſucht, der heldenhafte Rückzug der engliſchen Armee. ſon⸗ ern eine der größten Kataſtrophen in der Geſchichte. Mö⸗ gen auch Tauſende das nackte Leben gerettet haben, ihr Material und ihre Ausrüſtung liegt unüberſehbar auf den flandriſchen und nordfranzöſiſchen skraßſen. Am 4. Juni fiel nach erbitterten Kampf Dünkirchen. Der erſte Abſchnitk dieſes Feldzuges iſt beendet. Der ge⸗ waltige Erfolg hier wurde möglich durch den beiſpielloſen Einſatz der deutſchen Luftwaffe; denn alle Tapferkeit und Stoßkraft des Heeres konnten ſich nur auswirken in dem von unſerer Luftwaffe abgeſchirmten Raum. Sie hat ſich vom erſten Tage an die Herrſchaft in der Luft erkämpft, die feindlichen Luftſteeit⸗ kräfte und ihre Bodenorganiſation zerſchlagen Sie hat dar⸗ über hinaus in ununterbrochenen, todesmutigen Angriſſen mit der zermürbenden Wirkung ſowohl als durch den Ein⸗ ſatz der Flakwaffe direkt und indirekt das Heer in ſeinem ſchweren Kampf unterſtützt. Sie hat feindliche Infanterie⸗ und Panzeranſammlungen in ihrer Vorbereitung zu Ge⸗ genſtößen rechtzeitig erkannt und mitgeholfen, ſie zu ver⸗ nichten. Sie hat endlich der deutſchen Führung durch todes mutig geflogene Luftaufklärung ein laufendes Bild der Lage vermittelt. Den Allüerten zur See fügte ſie ſchwere Verluſte bei. Die Zerſtörung der Kampfmoral der feind⸗ lichen Verbände ſowie die Lähmung des feindlichen Füh⸗ rungsapparates iſt ihr Verdienſt. Die Verluſte der Feinde Die ganze Größe des Sieges in Holland, Belgien und Nordfrankreich geht aus den Verluſten des Jeindes und dem Umfang des erbeuteten Kriegsgerätes hervor. Die Ver- luſte der Franzoſen, Engländer, Belgier und Holländer be⸗ trugen an Gefangenen zuſammen über 1.2 Millionen Mann Hinzu kommt noch die nicht ſchätzbare Zahl der Ge⸗ fallenen, Erkrunkenen und Verwundelen. Die Waffen. und Geräte-Ausſtaktung von rund 75 bis 80 Diviſionen mit Ge⸗ ſchützen bis zu den ſchwerſten Kalibern. Panzerwagen und Krafkfahrzeugen aller Art wurden zerſtört oder erbeutet. Die deulſche Luftwaffe ſchoß vom 10. Mai bis 3. Juni 1841 feindliche Flugzeuge ab, davon im Luftkampf 1142, durch Flak 699, mindeſtens 1600 bis 1700 weitere Maſchi⸗ nen würden am Boden vernichtet. Auch zur See koſtete der Berſuch der Rettung des britiſchen Expeditionsheeres durch Kriegs- und Handelsſchiffe dem Feinde ſchwere 2 5 Berſenkt ſind: durch Bombenangriffe 5 Kreuzer, 7 Zerſtö⸗ rer, 3 U-Boote, 9 ſonſtige Kriegsſchiffe ſowie 66 Handels⸗ und Transportſchiffe. Außerdem wurden durch Bomben⸗ treffer beſchädigt oder keilweiſe zerſtört: 10 Kreuzer, 24 Zer- ſtörer, 3 Torpedoboote, 22 ſonſtige Kriegsſchiffe ſowie 117 Handels- und Transportſchiffe. Durch den wagemutigen Einſatz leichter Seeſtreitkräfte wurden verſenkt: 6 Jerſtörer, 2 U-Boote, 1 Transporter. 1 Hilfskreuzer, 1 ſonſtiges Krieasſchiff. Die deutſchen Verluſte Demgegenüber ſtehen die im Verhältnis zur Größe des Erfolges geringen Ver luſte der eigenen Wehrmacht vom 10. Mai bis 1. Juni. Es ſtarben den hHeldenkod 10 252 Offiziere, Unteroffi⸗ ziere und Mannſchaften: die Jahl der Bermißten beträgt 8463. Mit dem Tode eines kleinen Teiles dieſer Vermißten muß noch gerechnet werden. 42 523 Offiziere, Unkeroffiziere und Mannſchaften wurden verwundet. Die deutſche Luftwaffe verlor in der Zeit vom 10. Mai bis 3. Juni 432 Ilugzeuge, während die deutſche Kriegs marine vor der holländiſch⸗belgiſchen und nordfranzöſiſchen Küſte kein Schiff einbüßte. Wetteifernd im Angriffsmut und im Ertragen von Strapazen, oft im Kampf gegen über⸗ legenen Feind, haben alle eingeſetzten Verbände der Wehr ⸗ macht eine in der Kriegsgeſchichte einzig daſtehende Leiſtung vollbracht. Unzählig ſind die Beispiele heroiſcher Tapferkeit, aufopfernder Pflichterfüllung und unbeirrbaren Siegeswil⸗ lens. Sie werden als Beweiſe deukſchen Soldatentums in unſere Geſchichte eingehen. n Vorwärts zum Endſieg! In gläubigem Vertrauen zum Führer und Oberſten Be. fehls haber der Wehrmacht, in beſter Waffenkameradſchaft nnerhalb der Wehrmachtsteile und Waffengattungen hat der deutſche Soldat das Anmöglichſcheinende möglich ge⸗ macht. 5 5 Nr. 131 Erfolgreiche Luftangriffe ſüdlich Abbeville und auf den Hafen von Le Havre. Dun. Führerhauptquarkier, 5. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Wie ſchon durch Sondermeldung bekanntgegeben, wurde am 4. Juni die Feſtung Dünkirchen nach ſchwerem Kampf genommen. Drei Generäle und etwa 40 000 Mann verſchiedener franzöſiſcher Berbände ergaben ſich unſeren ſiegreichen Truppen. Bei Abbeville iſt ein mit ſtarkem Arkillerie⸗ und Panzereinſatz geführter feindlicher Angriff abgewieſen wor⸗ den. Ebenſo ſcheiterte ein Angriff auf unſere Gefechtsvor⸗ poſten ſüdlich Long wy unler ſchweren Verluſten des Feindes. Mit Kampf- und Stkurzkampffliegern griff die Luft- waffe feindliche Anſammlungen ſüdlich Abbeville ſowie die Hafenanlagen von De Havre erfolgreich an. In den frühen Morgenſtunden des heukigen Tages ha⸗ ben neue Angriffsoperakionen aus der bisherigen Abwehr⸗ front in Frankreich begonnen. * Drei Generäle gefangen Hafen von Dünkirchen zerſtörk.— 20 größere Schiffe liegen auf Strand. Du. Berlin, 5. Juni. Anker den rund 40 000 Ge⸗ fangenen, die bei der Eroberung von Dünkirchen in deutſche Hand fielen, befinden ſich auch drei Generäle. Eine auch nur überſchlägige Schätzung über die dort erbeuteten Geſchütze, Panzerwagen und anderes Kriegsmaterial iſt zurzeit noch nicht möglich. Bisher konnte lediglich feſtgeſtellt werden, daß der Hafen von Dünkirchen zerſtört iſt und daß neben zahl⸗ loſen havarierten kleineren Fahrzeugen rund 20 größere Schiffe als Teilergebnis der Angriffe der deutſchen Lufk⸗ waffe auf Skrand liegen. Das Bild der Vernichtung kaun nicht vollſtändiger ſein! Sommeübergang erzwungen Weygand Linie an verſchiedenen Skellen zu Fall gebracht. Berlin, 5. Juni. Das Oberkommando der Wehrmachk gibt bekannk: Unſere Armeen ſind heule früh in breiter Front zum Anariff gegen das Heer Frankreichs angetreten. Der Ueber gang über die Somme zwiſchen der Mündung und gam und dem Diſe⸗Aisne⸗Kanal wurde erzwungen und die da⸗ hinter im Aufbau befindliche ſogenannke Weygand⸗Linie an verſchiedenen Stellen zum Fall gebracht. Flak vernichtet ſieben Panzerwagen 0 Berlin, 6. Juni. Am Dienstag hat deutſche Flakartillerie weſentlich zum Scheitern eines feindlichen Panzerangriffes bei Abbeville beigelragen. In direklem Schuß wurden durch ſie ſieben feindliche Panzerwagen vernichlel. Ein neuer Kampfabſchnitt Dm. Wenige Stunden nach der Veröffentlichung des ſtolzen Siegesberichtes über den Abſchluß des erſten Kampf⸗ abſchnitts an der Weſtfront ſind neue Angriffs⸗ operationen aus der bisherigen Abwehrfront heraus eingeleitet worden. An dieſer zweiten Phaſe des großen Entſcheidungskampfes nehmen, wie aus dem Tagesbefehl des Führers hervorgeht, zahlloſe neue Diviſionen teil, die bisher bei den Kämpfen in Holland, Belgien und Nord⸗ weſtfrankreich noch nicht zum Einſatz gekommen waren. Wenn ſich der franzöſiſche Generaliſſimus Weygand und ſeine britiſchen Leidensgefährten mit der Hoffnung getragen haben ſollten, daß die deutſche Wehrmacht nach der Nieder⸗ kämpfung der verbündeten Nordarmeen nun einer gewiſſen „Atempauſe“ zur Ergänzung ihrer Beſtände und ihres Kriegsmaterials bedürfe, ſo handelt es ſich auch hier wieder um trügeriſche Illuſionen, die ſich bitter rächen dürften. Die deutſche Wehrmacht läßt dem Gegner keine Zeit und trifft ihn, wie der überraſchende Vorſtoß der deutſchen Luft⸗ waffe auf die militäriſchen Anlagen im Bereiche von Paris bereits bewieſen hat, mit überraſchenden und vernichtenden Schlägen. Wenn die franzöſiſchen Propagandiſten die Schockwirkung, die der deutſche Luftangriff bei der Pariſer Bevölkerung hervorgerufen hat, durch phantaſtiſche Ab⸗ ſchußmeldungen zu verwiſchen ſuchen, ſo iſt das ein eitles Unterfangen. Erft wollen ſie ſieben deutſche Flugzeuge ab⸗ geſchoſſen haben, dann 55. endlich 79. In Wirklichkeit ſind üher Paris ür fünf deutſche Flugzelige verloren gegan⸗ gen, wie der deutſche Wehrmachtsbericht vom 4. Juni aus⸗ drücklich feſtgeſtellt hat. Und die deutſchen Angaben haben ſich bisher immer als richtig herausgeſtellt. Die Luftwaffe hat ihre Angriffsflüge diesmal bis nach Le Havre ausgedehnt, wo in den Hafenanlagen zahl⸗ reiche Exploſionen und Brände durch Bombenabwürfe ver⸗ urſacht wurden. Damit dürfte auch dieſer Umſchlagsplatz für die franzöſiſche Schiffahrt kaum noch in Betracht kom⸗ men. f 8 EFbbbbbCCFCCCCCCCCCCTCT(GTGTGTGTG(bVTbTbTbTbTVTbTTbTbTCTVTVTbTTT Holland und Belgien haben kapituliert, rankreichs und Großbritanniens Skoßarmeen ſind vernichtet, einer der größten Siege der Weltgeſchichte iſt errungen Großdeukſchland beherrſcht das geſamte Oſt⸗ und Süd. ufer der Nordſee und den Kanal. 5 5 Da die Gegner den Frieden au weiterhin verneinen, wird ſie der Kampf bis zur völligen Vernichtung kreſfen. Dank an den Führer egramm des Stellvertreters des Führers an Adolf Hitler. DNB. Berlin, 6. Juni. Der Skellvertrete 5 Führers, reichen Ende der Schlacht in dern den Dank des ganzen rer in folgendem Telegramm + 79 el Lei zum Ausdruck geb „Mein Führer! Das deutſche Volk dankt in kiefer Er⸗ griffenheit und Liebe Ihnen und unſeren Soldaten, die unker Ihrer begnadeten Führung die größte Vernichtungs⸗ und Enkſcheidungsſchlacht in der Geſchichte zum einzig da⸗ ſtehenden Sieg geſtalteten. Gott wird weiter mil denen ſein, die den Sieg verdienen. Rudolf Heß.“ 1 9 on Tagesbefſehle Der Oberbefehlshaber des Heeres an das Weſtheer Berlin, 6. Juni. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Ge⸗ neraloberſt v. Brauchitſch, hat folgenden Tagesbefehl an das Weſtheer erlaſſen: Eine große, für den Fortgang des Krieges entſcheidende Schlacht iſt ſiegreich beendet. Die holländiſche und belgiſche Armee haben die Waffen geſtreckt. Große Teile des franzö⸗ ſiſchen und engliſchen Heeres ſind gefangen oder vernichtet. Unüberſehbar iſt die Beute an Geſchützen, Kampfwagen und wichtiger, für den Feind unerſetzlicher Ausrüſtung. Kühne und entſchloſſene Führung, nie verſagender Kampfgeiſt der Truppe haben gleichen Anteil an dieſem ein⸗ zigartigen Siege. Jeder hat ſein Aeußerſtes daran geſetzt. Ueberall ſind die alten deutſchen Soldatentugenden, Tapfer⸗ keit und Entſchlußfreudigkeit, Diſziplin und Kameradſchaft, leuchtend in Erſcheinung getreten. Treue Waffenkameradſchaft und hervorragendes Zu⸗ ſammenwirken mit der Luftwaffe haben in kurzer Zeit je⸗ den Widerſtand des Feindes gebrochen. Truppen der Südfront und im Weſtwall haben durch tapferſten Einſatz in Angriff und Verteidigung die Opera⸗ tionen in Belgien und Nordfrankreich gedeckt und dadurch die weittragende Angriffsoperation ermöglicht. Unermüdlich in der Verſorgung der kämpfenden Truppe voll tätig haben alle Einheiten der rückwärtigen Dienſte ihre Pflicht erfüllt und zum großen Erfolg weſentlich bei⸗ getragen. Soldaten! Ich bin ſtolz auf Euch und ſpreche Euch allen für Eure überragenden Leiſtungen Dank und Anerkennung aus, Ich gedenke dabei mit Stolz und Trquer der Gefalle⸗ nen und Verwundeten, die uns den Weg zum Sieg bah⸗ nen halfen. Noch iſt das Letzte nicht getan, aber jeder weiß: Einem Heer das ſolche Taten vollbrachte, muß dies Letzte gelingen. Darum vorwärts mit Gott, mit dem Führer und für Deutſchland Generaloberſt v. Brauchitſch an das Erſatzheer Berlin, 6. Juni. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Ge⸗ neraloberſt o‚ Brauchitſch, hat an das Erſatzheer fol⸗ genden Tagesbefehl erlaſſen: Soldaten der Heimat! Die große Einkreiſungsſchlacht in Belgien und Nordfrunkreich iſt ſiegreich geſchlagen. Ein wichtiger Abſchnitt des Feldzuges im Weſten iſt abgeſchloſ⸗ ſen. Holland iſt durch deutſche Truppen beſetzt Das belgiſche Heer hat kapituliert Starke Teile der engliſch⸗franzöſiſchen Armee ſind vernichtet oder gefangen 8 Als Kraftquell des Feldheeres habt Ihr an dieſen ein⸗ zigartigen Siegen Eurer Kameraden an der Front einen weſentlichen Anteil. In zäher, ernſter Arbeit und opferfreu⸗ digem Einſatz habt Ihr in der Heimat den Erſatz an Per⸗ ſonal und Material für das Feldheer ſichergeſtellt und da⸗ mit die Vorausſetzungen für dieſe großen Erfolge geſchaf⸗ fen. Ich weiß, daß Ihr alle lieber mit der Waffe in der Hand neben Euren Kameraden an der Front kämpfen möchtet, und ich bin überzeugt, daß jeder von Euch dort genau ſo wie ſie ſeinen Mann ſtehen würde. Aber der Soldat hat getreu ſeinen Befehlen auf jedem ihm zugewieſenen Platz ſeine Pflicht zu erfüllen. Und Ihr habt ſie voll erfüllt. Dafür ſpreche ich Euch Dank und An⸗ erkennung aus. Im Vertrauen auf den Führer, in feſter Kampfgemeinſchaft zwiſchen Front und Heimat werden wir den oren Endſieg erringen. Generalfeldmarſchall Göring an die Luftwaffe Berlin, 6. Juni Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring, hat an die Soldaten der Luftwaffe folgenden Tagesbefehl gerichtet: Soldaten, Kameraden! Der größte Sieg aller Zeiten iſt errungen, das Feldherrngenie unſeres Führers und Ober⸗ ſten Befehlshabers hat die große Schlacht im Weſten zum herrlichſten Triumpf der deutſchen Waffen geſtaltet: Unvergänglichen Lorbeer hat ſich unſere junge Luftwaffe in dieſem gewaltigen Ringen erworben und entſcheidenden Anteil an dem Sieg gehabt, den die deutſche Wehrmacht über die Streitkräfte zweier Weltmächte und ihrer irrege⸗ führten Hilfsvölker errungen hat. Aus vollſtem Herzen danke ich Euch, meine Soldaten und Kameraden, für Eure Leiſtungen. Ich weiß, daß ſie übermenſchliche waren, denn nur dadurch konnte dieſer prachtvolle Sieg errungen werden, daß Ihr— jeder Ein⸗ zelne— Euer Letztes hergabt. Stolz bin ich auf Euch, und mit mir iſt es unſer ge⸗ liebter Führer und unſer ganzes deutſches Volk. Der Ruf der deutſchen Luftwaffe iſt durch ihre Taten in den vergan⸗ genen wenigen Wochen bis in die kleinſten Hütten unſeres Vaterlandes und darüber hinaus bis in den letzten Winkel der Welt gedrungen. Ihr habt es erreicht, daß unſere Geg⸗ ner Euch nicht nur achten, ſondern fürchten lernten. Spä⸗ tere Geſchlechter werden von Euren Taten ſingen und ſagen, und Euer Ruhm wird unſer Leben überdauern. In unterbrochen rollenden Angriffen und in zuſammen⸗ gefaßter Wucht haben die Kampf⸗ und Sturz⸗ kampfoerbände ihre vielſeitige Aufgabe gelöſt, ohne Rückſicht auf die gegneriſche Abwehr griffen ſie an, wo es nur Ziele gab. Ihre Bomben fielen auf feindliche Flug⸗ plätze, auf Marſchkolonnen und Nachſchubwege des Geg⸗ ners, auf Kriegsſchiffe und Feſtungswerke, auf Bunkerſtel⸗ lungen und Panzerverbände, überall wurden Eure Bom⸗ ben dem Gegner zum Verderben und beſiegelten ſeine Kie⸗ derlage. 5 Still und unauffällig war die Arbeit der Aufklärer. Stundenlang flogen ſie einſam über Feindesland und ſchu⸗ fen mit ihrem Einſatz die Grundlage für die Führung. Zu⸗ verläſſigkeit und Schnelligkeit ihrer Meldungen waren mu⸗ ſtergültig: ohne ſie wären wir blind geweſen. Jagdflieger und Zerſtörer ſorgten n ſch.teidi⸗ und für die Sicherheit der Heimat. In unzähligen Luftſie⸗ gen haben ſie den Gegner geſchlagen und den ritterlichen Luftkampf zu neuem Heldentum geführt. Gemeinſam mit den Schlachtfliegern haben ſie das Heer im Erdkampf wirk⸗ ſam unterſtützt. Unſere Fallſchirm⸗ und die Luftlandeein⸗ heiten haben eine in der Geſchichte erſtmalige Aufgabe mit heroiſcher Tapferkeit und muſtergültiger Kampfesführung gelöſt Auf einſamen Poſten haben ſie ausgeharrt und die eroberte Stellung gehalten, bis die Erdtruppe herange⸗ kommen war Die Flakartillerie— in der Abwehr feindlicher Luftangriffe zum Schild von Heimat und Front geworden — hat nicht nur in zermürbendem langanhaltendem Wach⸗ dienſt ihre ſtille Pflicht getan, ſondern auch eine derartig große Anzahl feindlicher Flugzeuge und Panzerwagen ver⸗ nichtet, daß ſie ſich als eine ſowohl für den Luft⸗ als auch für den Erdkampf wertvolle Waffe erwieſen hat. Blitzſchnell, wie die geſamte Luftwaffe, hat die Lust⸗ nachrichtentru ppe für die Befehlsübermittlung, für die Sicherheit unſerer Flugzeuge ſchaffen und ſich damit den truppe der Luftwaffe voll Transportverbände Einſatz wie im Pole ſten bei Tag und Nach und Monn und Me ſtand der Landeplätz ber vorgeſchot 55 ge die Vorausſetzungen ge⸗ zhrennamen einer Führungs⸗ tent haben in unermüdlichem jeg und in Norwegen, auch im We⸗ f eſte Strecken zurückgelegt Rückſicht auf Wetter, Zu⸗ 1 Nano 8 5 1 he Gegenwehr an die wei⸗ Und feindlie Die Männer der Bodenorganiſation haben un⸗ ſere Tauſende von Flugzeugen, unſer koſtbarſtes Gerät, auch unter den widrigſten Umſtänden ſo inſtandgehalten und ge⸗ wartet mit wenigen Hilfsmitteln ausgebeſſert, daß dieſe Flugzeuge und Geräte mit der Sicherheit eines Uhrwer⸗ kes arbeiteten und damit das Wort von der Verbundenhect von Technik und Soldatentum in der Luftwaffe wahrge⸗ macht. Die Führung unſerer Luftwaffe war in den ver⸗ gangenen Wochen immer wieder vor gewaltige Aufgaben geſtellt worden. Sie hat dieſe Aufgaben gelöſt, und zwar derart, daß wir dieſen größten Sieg der Kriegs geſchichte aller Völker erringen konnten. Es bleibt gleichzültig, ob dieſe Aufgaben nach bewährten Regeln klaſſiſcher Kriegs⸗ kunſt zu meiſtern waren oder ob es galt, neue Wege zu be⸗ ſchreiten. Unſere junge Luftwaffe hat für Strategie und Taktik des Luftkrieges neue Wege gewieſen. Wir ſind vor keinem noch ſo kühnen Entſchluß zurückgeſchreckt Arbeiter ünd Ingenieure, Betriebsfüh⸗ rer und Angeſtellte der Luftfahrtinduſtrie haben Mei⸗ ſterwerke der Technik in einer Menge geliefert, die alle Er⸗ wartungen übertroffen hat und damit unſere Luftwaffe zur ſtärkſten der ganzen Welt gemacht. Ihr Anteil an dem er⸗ rungenen Erfolg entſpricht der Größe ihres Fleißes. So jung unſere Waffe, ſo kurz ihre Geſchichte iſt, 9 groß und umfaſſend iſt ſie in ihrer Vielgeſtalt, ſo zlänzend hat ſie ſich bewährt. Wir haben einen Erfolg errungen und ihn mit dem Blut beſter und tapferſter Kameraden bezahlt In Ehrfurcht ſenken wir unſere Fahnen, neigen wir uns vor dieſen Männern, die mit ihrem Leben dieſen Sieg erringen halfen Ihre Na⸗ men wollen wir als Vorbild in unſeren Herzen bewahren. Wir danken einem gütigen Geſchick daß die Zahl der Opfer, gemeſſen an der Größe des Erfolges, wahrlich gering blieb. Und nun, meine Soldaten und Kameraden, gilt es nach altem Soldatenbrauch den Helm feſter zu binden und be⸗ reit zu ſtehen Der furchtbare Schlag, der unſere Gegner ge⸗ troffen hat, hat ſie reif gemacht für den Stoß ins Herz. Dieſen Stoß wollen wir führen, als des deutſchen Schwer⸗ tes Stütze, auf daß der Sieg errungen werde. Vorwärts für neren Führer und unſer geutſches Volk! „Eine koloſſale militäriſche Kataſtrophe“ Churchill geſteht zum erſten Male die Niederlage. Berlin, 5. Juni. Nachdem die verrückten Vertuſchungs⸗ manöver Duff Coopers das Ausland doch nicht täuſchen konnten, und nachdem das engliſche Volk die Gefahr vor Augen hat, ſah ſich der Hauptverantwortliche für dieſen Krieg, Winſton Churchill, gezwungen, im Unterhaus zum erſten Male öffentlich zuzugeben, daß die Weſtmächte eine furchtbare Niederlage erlitten haben. Zu Beginn machte Churchill das franzöſiſche Oberkommando dafür verantwort⸗ lich, daß die britiſchen und franzöſiſchen Armeen nicht nach Süden zurückgezogen wurden, wodurch ſie vielleicht hätten gerettet werden können.„Der deutſche Vorſtoß“, ſo fuhr der Kriegshetzer fort,„ſchweifte wie ein Senſenſchnitt rund um die Armeen des Nordens und zerſchnitt alle Verbindungen zwiſchen uns und der franzöſiſchen Armee. Die Deutſchen erſchwerten unſeren Verpflegungs- und Munitionsnachſchub und zwangen uns dazu, den Weg auf Dünkirchen zu neh⸗ men.“ Es ſei nur ein Ausweg offen geblieben. Churchill be⸗ ſchimpfte dann erneut den König der Belgier, gab aber be⸗ merkenswerterweiſe und entgegen der bisherigen britiſchen Agitation zu, daß die belgiſche Kapitulation zwar das Ver⸗ hängnis beſchleunigt, es aber nicht ausſchließlich herbeige⸗ führt habe. Nachdem Churchill dann in lächerlicher Ueber⸗ heblichkeit der Welt weismachen wollte, daß ſich die eng⸗ liſche Luftwaffe der Deutſchen gegenüber ſtets überlegen gezeigt habe, gab er ſich verzweifelt Mühe, die Verluſte an Menſchenleben zu verkleinern. Die Verluſte an Material allerdings, ſo gab er großzügig zu, ſeien enorm:„Wir ha⸗ ben annähernd 1000 Geſchütze, alle unſere Transport⸗ und Panzerwagen verloren, die ſich bei der Armee im Norden befanden.“ Wenn Churchill ſchon 1000 ſagte. dann darf man ruhig noch eine große Anzahl hinzuzählen. Immerhin kam er um die Bekanntgabe des geſamten Materialverluſtes der einſt ſo ſtolzen engliſchen Expeditionsarmee nicht herum. Und mit ungewöhnlicher Offenheit, zu der ihn der Ernſt der Skunde zwang, ſagte er dann wörtlich:„Was ſich in Frankreich und Belgien ereignet hat, iſt eine koloſſale mi⸗ ütäriſche Kalaſtrophe. Die fränzöſiſche Armee iſt geſchwächt. die belgiſche Armee iſt verlorengegangen, und ein Teil der befeſtigten Linien, auf die wir unſer Vertrauen geſetzt hat ten, exiſtiert nicht mehr. Sämtliche Kanalhäfen mit allen ſtrategiſchen Punkten, die damit zuſammenhängen, ſind in feindlicher Hand. und wir müſſen einen neuen Schlag ab⸗ warten.“ Er hoffe immer noch, daß England lebend aus dem Kriegsſturm herauskomme. Das klingt doch ganz anders als die prahleriſchen Siegesreden, die der Plutokraten⸗ häuptling noch vor wenigen Wochen der Welt vorzuſetzen wagte. Nach dem triumphalen Sieg der deutſchen Wehr⸗ macht weiß er nun, daß die Stunde der Abrechnung ge⸗ 5 — Heraus mit der Sprache! Die britiſche Admiralität gab am Montag abend be⸗ kannt, daß drei Zerſtörer„Baſiliſk“,„Kieth“ und„Avant“ verſenkt wurden. Weitere 24 kleinere Kriegsſchiffe von 170 Schiffen gingen verloren. Von dieſen 24 kleineren Schiffen waren ſechs Minenleger, ein Kanonenboot, acht Schaluppen. Weiter heißt es in der Bekanntmachung daß an der Einſchiffung 222 zur britiſchen Marine gehörige Schiffe teilnahmen. Da aber oben nur von 170 Schiffen die Rede iſt, ſo ergibt ſich die Frage, was mit den fehlenden 52 zur britiſchen Marine gehörigen Schiffen geſchehen iſt. Nachdem bereits am 30. Mai der Untergang der drei Zer⸗ ſtörer„Grafton“,„Grenade“ und„Wakeful“ zugegeben war, wird jetzt wenigſtens der im Bericht des OK W! vom 1. Juni gemeldete Verluſt der ſechs Zerſtörer, die die deut⸗ ſche Kriegsmarine durch ihre Schnellboote verſenkte, beſtä⸗ tigt. Wie aber ſtehl es mit den durch Bomben der deutſchen Lufbwaffe verſenkten Kreuzern und anderen Kriegsſchif fen? Wann will Herr Churchill dieſe Verluſt bekanntge⸗ ben? Da die Vernichtung des engliſchen achtſchifſes „Nelſon“, die durch die amerikaniſche Preſf ekanntgege⸗ ben worden iſt, bereits am 11. Mai erfolgte, bisher aber von Churchill noch nichts zugegeben worden iſt, ſo werden wir uns auch mit der Beſtätigung der übrigen Verluſte noch etwas gedulden müſſen. Oder gehen die deutſchen Luft- und Seeſtreitkräfte der engliſchen Flotte derart zu Leibe, daf Herr Churchill völlig den Ueberblick berloren hat? Wie hoch ſind außerdem die Berluſte der engliſchen Handelsflokte? Auf jeden Fall handelt es ſich bei der Differenz um 32 Einheiten in den Zahlenangaben des Herrn Churchill um britiſche Schiffe, deren Berluſt die Berichte des Oberkom⸗ e der Wehrmacht vom 30. Mai bis 2. Juni gemeldet haben. 2 50 b ö rfol Bewunderung im Auslande „Rieſige Militärkataſtrophe der Weſtmächte“— ſagt Italſen Nom, 5. Juni. 9 franzöſiſche Nordfront hat endgültig aufgehört zu exiſtieren— die Küſte des Aermelkanals bis ur Somme iſt feſt in deutſchem Beſitz— die militäriſche Initiative iſt feſt in deutſcher Hand— Churchill muß die ungeheuren franzöſiſch⸗engliſchen Verluſte und damit die rieſige militäriſche Kataſtrophe der Weſtmächte zugeben— ſolche und ähnliche Feſtſtellungen beherrſchen das Bild der italieniſchen Preſſe, die, wie das ganze italieniſche Volk, mit grenzenloſer Bewunderung die deutſchen Heere auch bei der nunmehr begonnenen Fortſetzung des Kampfes für die Freiheit und Zukunft des deutſchen Volkes begleitet.— „Popolo di Roma“ faßt die militäriſche Lage in die Feſtſtel⸗ lung zuſammen, die Herrſchaft in der Luft und die mili⸗ täriſche Initiative ſind auf der Seite des deutſchen Siegers. —„Meſſaggero“ ſtellt feſt, daß die neue Phaſe des Kamp⸗ fes von ſchickſalhafter Bedeutung für Frankreich ſein werde. Der militäriſche Mitarbeiter des römiſchen Blattes unter⸗ ſtreicht, daß die wahrhaft impoſanten Gefangenen⸗ und Beutezahlen der nunmehr abgeſchloſſenen großen Schlacht in Flandern der beſte Gradmeſſer für die ungeheure Nie⸗ derlage der Weſtmächte ſeien, die die Preſſe und der Rundfunk dieſer Länder immer noch als einen Erfolg darſtellen woll⸗ ten. Die Loſung der deutſchen Heere heiße: Für neue Auf⸗ gaben bereit!— Der„Popolo d'Italia“ betont, die Gefan⸗ genenzahl der 1 200 000 in dieſer kurzen Zeit ſei in der Kriegsgeſchichte ohne Vorbild. Deutſchland könne auf den Erfolg ſeiner Heere ſtolz ſein. Stark unterſtrichen wird in dem Blatt auch die ſehr niedrige Ziffer der deutſchen Ver⸗ luſte. Weiter wird insbeſondere auf die Bedeutung der mo⸗ dernen Kampftechnik der deutſchen Einheiten hingewieſen. Im Zuſammenhang mit dem Abſchluß der Flandernſchlacht ſei, wie das Blatt ſchließlich betont, beſonders auch der un⸗ geheure Materialverluft der Weſtmächte von größter Be⸗ deutung. „Eine noch nie dageweſene Niederlage“ Moskau, 5. Juni. In großer Aufmachung erſcheinen in der Moskauer Preſſe die Berichte über die Flucht der Eng⸗ länder aus Dünkirchen ſowie die Einnahme der Stadt durch die deutſchen Truppen. In politiſchen Kreiſen bezeichnet man den deutſchen Sieg in Belgien und Nordfrankreich als nunmehr vollſtändig. Das vielgeleſene Moskauer Blatt „Wetſchernaja Moskwa“ ſchreibt, die dem deutſchen Ober⸗ kommando geſtellte Aufgabe der Einkreiſung und Vernich⸗ tung der Nordgruppe der engliſch⸗franzöſiſchen Armeen ſei gelungen. Die Geſchichte kenne keine ſo ungeheuren Opera⸗ tionen, wo eine Millionenarmee ſich als eingeſchloſſen und zuguterletzt jeder Widerſtandsmöglichkeit beraubt, erwieſen 1 So ſei denn auch das Ergebnis der Schlacht für die eſtmächte„eine noch nie dageweſene Niederlage“. Von jetzt an, ſo ſtellt„Wetſchernaſa Moskwa“ weiter feſt, trenne die britiſche Inſel von den deutſchen Heeren nur noch die ſchmale 35 km breite Straße von Calais, die ganz im Schuß⸗ feld der deutſchen ſchweren Artillerie liege. Die engliſch⸗ franzöſiſchen Streitkräfte ſeien damit endgültig geſpalten. Als die Urſachen der vernichtenden Niederlage werden bezeichnet: Die Ergreifung aller Initiative durch Deutſch⸗ land, das Uebergewicht Deutſchlands in der Luft und die Tankwaffe, die neuen deutſchen Kampfmethoden, die energi⸗ ſche und kluge Führung der Operationen auf deutſcher Seite und die Zwieſpältigkeit in der militäriſchen Führung auf der anderen Seite. Britiſche Krämerſeelen Rach dem„ſiegreichen Rückzug“ bringen ſie ihr Gold in a Sicherheit. f Newyork, 5. Juni. Der Newyorker Bundesreſervebank ging aus dem Ausland über Kanada eine auf 200 Millionen Dollar geſchätzte Goldſendung— meiſt Goldbarren zu. Es iſt dies eine der größten jemals hier eingetroffenen Goldſendungen. Beamke der Reſervebank lehnten ab, die Herkunft des Goldes anzugeben. Finanzkreiſe nehmen je- doch laut„Aſſociated Preß“ an, daß der größte Teil des Geldes aus England ſtammt. Gündenböcke Genf, 5. Juni. Der Statthalter der Londoner Plutokra⸗ tenclique in Paris, Miniſterpräſident Reynaud, hat nach hier eingetroffenen Meldungen eine neue militärische Umbeſetzung durchgeſetzt, die diesmal ſogar den Oberſten Rat der Landesverteidigung betrifft. Der bisherige Gene⸗ ralſekretär, Armeekorpsgeneral Ja met, wurde ſeines Po⸗ ſtens enthoben. Sein Nachfolger wurde der Armeekorps⸗ general Caillaut.— Das franzöſiſche Regierungsorgan veröffentlicht ein Dekret, wonach der Innenminiſter Jud Mandel den Bürgermeiſter von Noyon(ODiſe) und ſeinen Stellvertreter ſowie den Bürgermeiſter von Varennes⸗en⸗ Argonne ihres Amtes enthoben hat. 5 ran! wan ten wäl nig 79 Zuſ Wir mac aus! das herl auck belg plor ſch⸗ teic ſtell der nich ſche bei ſieg Leo bra ſen! am WA! tige am me! Ste Alle Tü des in 2 2 F e 2 zanntlich 11 en Armeen wälzen. In ger 5 Verrates Wietichkei iſt, nusdrücklh hervorhebt, mit der belgiſchen Waffenſtreckung das Schickſal f f erbeigeführt und kaum beſchleunigt worden. Nunmehr hat auch König Leopold im Namen des Oberkommandos der belgischen Wehrmacht den in Brüſſel noch anweſenden di⸗ lomatifchen Vertretern eine dokumentariſche Denk⸗ chrift überreicht, in der die ſcheinheilige Heuchelei Frank⸗ keichs und Englands erbarmungslos an den Pranger ge⸗ tellt wird. der Ironie, nicht möglich ſei, dieſe oder jene Feſtſtellung dem franzöſi⸗ ſchen oder beide aus ſiegreichen 8 ar waren und wie üblich den belgiſchen Hilfstruppen die blu⸗ fi am 26. men angenommen hakte, die Front an fünf verſchiedenen Stellen auch General rückgegangen war des belgiſchen Königs ſchließt der als Sonderberichterſtatter in Flandern weilende Berliner Korreſpondent des„Lavoro Faſeiſta“, gewordene belgiſche Trennung geſetzt haben, um damit den loyalen König und ſein tapferes Heer Sündenbock zu machen. Wie weit die Gehäſſigkeit der eng⸗ l Londoner Judenblattes nicht der König Leopold ſei, der ſei tödlich verunglückt Hitler habe an ſeine Steile einen ge⸗ wiſſen Rudolf Oldendorf eingeſchoben. naille ſcheut alſo vor dem größten Blödſinn wenn es ihr darum zu tun iſt, die Schuld an dem nach Churchill Schultern abzuwälzen. ergüſſe des engliſchen Premierminiſters und das für Eng⸗ land und Frankreich unrühmliche in der norditalieniſchen Preſſe die den. Das Wort Churchills von der„koloſſalen milikäriſchen Kataſtrophe“ wird von allen Blättern in den Atellt. Weiter wird hervorgehoben, daß den Verluſt von 1000 Geſchützen, und allen Transportmitteln zugegeben habe.„Regime Fas⸗ eiſta“ ſchreibt, teſtens ſeit dem 24. Maj die einzige Sorge nicht nur darauf gerichtet geweſen ſei, zu ſiegen, ſondern ſich aus dem Staube zu machen, zu verteidigen. Die anderen müßten alſo nicht über das Dilemma hinweg: Entweder haben die Engländer nicht gekämpft oder Churchill hat gelogen. dortigen politiſchen Kreiſen die das durch die geſchichtlichen Ereigniſſe der letzten Wochen erzwungene Eingeſtändnis des finden, wie auch in der Ausführungen Churchills, Kataſtrophe des britiſchen Expeditionskorps wenigſtens ei⸗ nigermaßen ermeſſen läßt: Die luſte ſowie die direkte Bedrohung ſche Beſitzergreifung der Kanalküſte. empfunden hatte, Tod der Mutter dieſe ſchwere, ſeinem Vaterhaus hinterlaſſen hatte. Mutter kannte und täglich ſah, was ſie ihrem ihren Kindern bedeutete, kam es ihm erſt zum wie ſehr ihnen daheim die eigene Mutter fehlte. des Vaters, der ſich immer weiter von ihnen entfernte. dem Freunde, und der verſtand, wie Rolf es meinte. warmherzige Stephan begriffen hatte, was in dem Kame⸗ hinwegzuhelfen verſuchte. ſich Rolfs Zeichnungen ausbat. arbeitete, und unter ſeiner Er betrat ſie mit dem ergriffenen Staunen Ergebniſſe ſchon hier und da geſehen hatte, brai London von dem gefährlichen Charakter der heranrei⸗ ſenden Lage Die Weſtmächte am Pranger M. Die engliſch⸗franzöſiſche Propaganda hat be⸗ die Kapitulation der belgiſchen Armee als Vor⸗ um die Schuld an der Niederlage der alliier⸗ auf König Leopold von Belgien abzu⸗ adezu unflätiger Art wurde der belgiſche Kö⸗ den Machthabern und Gazetten der Weſtmächte an der alliierten Sache bezichtigt und für den ammenbruch in Flandern verantwortlich gemacht. In wie auch das Oberkommando der Wehr⸗ Bericht noch einmal and benutzt, von acht in ſeinem zuſammenfaſſenden der franzöſiſchen und engliſchen Armee nicht „ Es iſt eine Anklageſchrift von zuweilen beißen⸗ ſo z. B. wenn darin ausgeführt wird, daß es engliſchen Kommando zukommen zu laſſen, da Gründen höherer Gewalt, nämlich wegen der deutſchen Waffen unerreichbar waren. König eopold hatte bereits am 18. Mai nach dem Fall von Cam⸗ unterrichtet. Weiter weiſt er darauf hin, daß m 21. Mai die alliierten Streitkräfte voneinander getrennt Deckung übertragen hatten, daß ferner ge Aufgabe ihrer Rückzug fluchtartige For⸗ der engliſch⸗franzöſiſche durchbrochen war und ſowohl General Gort als Blanchard auf unauffindbare Stellungen zu⸗ Auf Grund dieſer datenmäßig belegten Feſtſtellungen daß die Alliierten bewußt auf die unvermeidlich zum unſchuldigen heweiſt auch die Behauptung des „Daily Mirror“ daß Leopold gar vielmehr 1935 ſchon ſchen Propaganda geht. Die jüdiſche Jour⸗ nicht zurück, größten militäriſchen Desaſtre auf andere —— Das Churchill⸗Oilemma „Entweder die Engländer haben nicht gekämpft oder Churchill hal gelogen!“ Mailand, 5. Juni. Die neueſten redneriſchen Unterhaus⸗ Ende in Flandern haben ſtärkſte Beachtung gefun⸗ Vordergrund der Premiermini⸗ ſer außer dem Verluſt von Hekatomben von Meuſchen auch ſämtlichen Panzerwagen als Schlußforgerung ergebe ſich, daß ſpä⸗ der Engländer um das teuere Vaterland ſich opfern. Man könne Wie aus Moskau gemeldet wird, bezeichnet man in Unterhausrede Churchills als Beſiegten. Starke Beachtung Wiedergabe der Blätter, diejenigen aus denen ſich die militäriſche ungeheuren Materialver⸗ Englands durch die deut⸗ 2 Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Elndemann 2 Rolf nickte. Es war ſo, genau ſo, wie Stephan es und er wußte nun auch, daß der frühe trauervolle Stimmung in Seit er Stephans. Manne und Bewußtſein, Sie hätte es vermocht, ihm und Otti eine Brücke zu bauen zum Herzen „Ihr wißt ja nicht, wie gut ihr es habt“, antwortete er So wurde ihre Freundſchaft noch enger, weil der raden vorging, und weil er ihm, ſo gut er konnte, darüber Einmal ſprach Stephan mit ſeinem Vater über den Freund, und die Folge dieſes Geſpräches war, daß Dr. Hell Bald darauf nahm er die beiden Jungen in die großen Werkſtätten mit, in denen er kundigen Führung öffnete ſich. Welt techniſcher Wunder. deſſen, der ihre aber noch nie⸗ mals einen Einblick in das Geheimnis von Urſache und Wirkung hatte tun dürfen. Nun konnte er ſchauen, betaſten, fragen und erhielt klare Antworten. Heißer denn je ent⸗ brannte in ihm der Wunſch, Technik zu ſtudieren, Ingenieur zu werden. 5 Am Abend dieſes Tages durchbrach er das Schweigen vor Rolfs begierigen Augen eine Unſere Luftwaffe wird für einen warmen Empfang ſorgen. hyſteriſche Schrei der franzöſiſchen Sender durch den Aether. Revanche wofür, wird man ſich zunächſt fragen. Etwa da⸗ für, daß die von den Engländern und fFranzoſen noch nicht abgeſchoſſenen„küramerlichen Reſte der deutſchen Luftwaffe ohne Erfolg auf Paris Bomben geworfen“ haben und da⸗ bei ſich alle Mühe gegeben haben, alte Eiſengitter zu ver⸗ biegen und im beſten Falle ſich Schulen und Lazarette als lohnendes Ziel für ihre Angriffe auf die ſo ungeheuer ver⸗ teidigte Stadt Paris herauszuſuchen. hat heute eine Zenſur, der es in erſtaunlicher Weiſe bisher gelungen iſt, dem Volk die Wahrheit verbergen. Trotzdem konnte ſie nicht verhindern, daß gewiſſe Gerüchte bekannt wurden, aus denen hervorgeht, daß z. B. ein großes öffentliches Gebäude, in Deutſchland würde man es vielleicht Luftfahrtminiſterſum nennen, ſchwer getroffen wurde daß verſchiedene kriegs wichtige Be⸗ triebe noch gebrannt haben, plätze mehr oder weniger vernichtet worden ſind. Volk gar nicht, denn es iſt ſo ſtark, daß es ſolche Verluſte, wenn ſie der Wahrheit entſprechen ſollte, gar nicht ſpüren würde. Was bedeutet es ſchon für waffe daß die Flugzeugwerke Potez in de g cher Hand ſind. Was bedeutet es, daß einige tauſend Flugzeuge vernichtet oder nien und Frankreich haben ungeachtet dieſer ter die Reſte der deutſchen Luftwaffe, jungen wie bisher“. Dann fragen wir, warum franzöſiſchen Flugzeuge, unterſtützt Herren, den Engländern nur bei Nacht und über die deutſche Grenze und ſtreuen dort wahl⸗ und plan⸗ los ihre Bomben über das Gelände, nur um ſagen zu kön⸗ nen, ſie haben auch Bomben geworfen. Warum kommen die franzöſiſchen Geſchwader nicht am hellichten Tage, wie das die deutſchen Flieger gemacht haben? Wir haben den Eng⸗ ländern in Norwegen und Frankreich Gelegenheit gegeben, „Erfolge“ zu erringen, die mit ehernen Lettern in die Ge⸗ ſchichte dieſes Piratenvolkes eingegraben werden. Warum benutzt nicht auch heit, ſich am Tage in offenem Kampf zu holen? Die deutſche Luftwaffe wird ſie jederzeit warm begrüßen. bei Tiſch und erzählte von ſeinem Beſuch in den Motoren- merken. 5 — „Rache für Paris“! Berlin, 6. Juni.„Revanche pour Paris!“, ſo gellt der Jr 5 5 f 8 8. 2* Frankreich, das immer ſo ſtolz war auf ſeine Freiheit, über ſeine Lage zu f daß franzöſiſche Flug⸗ Vielleicht intereſſiert dieſe Wahrheit das franzöſiſche franzöſiſche Luft⸗ ut ⸗ die verbrannt wurden. Großbritan⸗ Tatſache„wei⸗ die nur noch von Männern geführt wird, vernichtet ſchleichen ſich die von ihren Nebel unerfahrenen die franzöſiſche Luftwaffe die Gelegen⸗ ähnliche Lorbeeren Neue Ritter kreuzträger des Heeres Führerhauptquartier, 6. Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Ober⸗ befehlshabers des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz an folgende Offiziere verliehen: Generalleutnant Rudolf Schmidt, Kommandierender General eines Armeekorps; Generalleutnant Rudolf Veiel, Kommandeur einer Panzer⸗Diviſion; Generalleut⸗ nant Adolf Kuntzen, Kommandeur einer Panzerdiviſion; Generalmajor Werner Kempf, Kommandeur einer Pan⸗ zerdiviſion; Oberſt Wolfgang Fiſcher, Kommandeur einer Küſtenbrigade; Oberſt Hermann B reith, Komman⸗ deur einer Panzerbrigade; Oberſt Hermann Werner, Kommandeur eines Panzerregiments; Oberſt Johann von Ravenſtein, Kommandeur eines Schützenregiments; Oberſt Karl Rothenburg, Kommandeur eines Pan⸗ zerregiments; Oberſtleutnant Hermann Balck, Komman⸗ deur eines Schützenregiments; Oberleutnant Gerhard Etzold, in einem Krad⸗Schützenbataillon; Feldwebel R u⸗ bar th, in einer Pionierkompanie. Berlin. Reichsarbeitsführer Hierl ſchloß dieſer Tage eine mehrtägige Beſichtigungsreiſe von Einheiten des Reichs⸗ arbeitsdienſtes ab, die mit kriegsmäßigen Aufgaben zur Unterſtützung der Truppen in Belgien, Holland und Nord⸗ frankreich betraut ſind. Weimar. Etwa 2000 Betriebs⸗ und Wirtſchaftsführer großer und kleiner Thüringer Betriebe ſtellten dem Gau⸗ keiter in Thüringen zur perſönlichen Verwendung des Füh⸗ rers für das Kriegshilfswerk für das Deutſche Rote Kreuz eine Sonderſpende von über einer Million Mark zur Ver⸗ fügung. Der Vater hörte nur zerſtreut zu. Daß Rolf einen Freund gefunden hatte, war ihm lieb geweſen. Er hatte ihm den Umgang mit Stephan Hell gern geſtattet, aber daß ſeines Sohnes Neigung für ein Gebiet, das ihm ſelbſt fern⸗ lag, durch dieſe Freundſchaft beſtärkt wurde, dünkte ihn ge⸗ fährlich und abwegig. „Ich habe gegen deine techniſchen Liebhabereien nichts einzuwenden und werde ſie niemals beſchränken, wenn du dir vor Augen hältſt, daß du für ein anderes Studium be⸗ ſtimmt biſt, vergiß das nicht“, ſagte er, als er vom Tiſch aufſtand, und ſah nicht, daß der Junge dunkelrot geworden war und ihm faſt feindſelig nachſchaute. * So waren die langen Monate des Winters doch erträg⸗ licher geworden und raſcher vergangen, als Rolf es noch um die Weihnachtszeit gefürchtet hatte. Im Januar war Stephan in ſeine Klaſſe eingetreten, und jetzt war es April. In ein oder zwei Wochen, wenn das warme Frühlingswetter an⸗ hielt, würde Tante Irmgard wieder die Koffer packen, und Thiele würde ſie alle nach Saſſenhofen hinausbringen. Noch niemals hatte ſich Rolf ſo wenig auf Saſſenhofen gefreut wie in dieſem Jahr. Es lag daran, daß Stephan da war und daß er ihn nicht mitnehmen konnte. Wohl würde der Vater ihm erlauben, den Freund hin und wieder ein⸗ zuladen, aber Rolf wußte ganz genau, daß ſich Stephan nicht ſehr wohl bei ihnen fühlte, wenn es auch draußen in Saſſen⸗ hofen ganz anders war als in der Stadtwohnung. Vielleicht gefiel es ihm doch, weil Saſſenhofen ſchön war, und weil er alles, was Rolf liebte, ebenfalls zu lieben bereit war. Aber nicht Stephan allein war es, von dem ihm die Trennung ſchwer fiel. Es waren auch ſeine Geſchwiſter, ſeine Eltern, Stephans Zuhauſe, ja ſogar der Tiſch mit dem Wachs⸗ tuch und dem verletzten Geſchirr, die heitere, in ſich ſelbſt Genüge findende Harmonie einer Familie, die ſeine zu früh⸗ reifen Grübeleien und zur Einſamkeit neigende Natur un⸗ merklich verwandelt hatte. g Rolf war unter dem wohltätigen Einfluß der Hells — junge Leute beſchäftigten ver. Dabei löſte ſich ein Schuß und das Geſchoß drang dem Siebzehnjährigen durch die Bruſt nahe dem Herzen in die Lunge, ſodaß er ter Herta mit dem Fahrrad unterwegs. bei Perſonenkraftwagen zuſammen und wurde Inſaſſen des Kraftwagens brachten das Mädchen ſofort ins Krankenhaus, wo es ſeinen Verletzungen erlag. ſt ü r zt.) burger Alpiniſten zu Uebungszwecken benützten Scharfenſtein verſuchte ſich ein jüngerer Freiburger Angeſtellter als Allein⸗ gänger und ohne Seilhilfe. einer Höhe von etwa 20 Metern ab und zog ſich lebensgefähr⸗ liche Verletzungen, darunter eine Wirbelſäulenverletzung, zu. te urs.) Der 37 Mehner Alter von 45 Jahren, eine mehrjährige Strafe ver denen eine einen Geldbetrag von ———— Badiſche Chronik (Spiel mit Waffen.) Zwei () Wolfartsweier. ſich mit einem ungeſicherten Revol⸗ bald danach ſtarb. Tödlicher Unfall.) Die 11jährige Toch⸗ der Bäckerseheleute Belikan war zu einer Beſorgung Auf der Rückfahrt ſtieß ſie Krankenhauſes mit einem ſchwer verletzt. Die (% Bühl. der Brücke des Städtiſchen O Freiburg.(Bei einer Kletterpartie abge⸗ An dem im Münſtertal gelegenen und von Frei⸗ Der junge Mann ſtürzte aus (Pferdebiß führte zum To d Bad Boll. Der im 65. Lebensjahr ſtehende Landwirt Hille wurde vor kurzem von einem neu gekauften Tier am linken Unterarm gebiſſen. Die Wunde verſchlimmerte ſich, ſchließlich trat Blut⸗ vergiftung ein, die nun zum Tode Hilles führte. Aus den Nachbargauen (Tödlicher Unfall eines Mon⸗ Jahre alte verheiratete Monteur Georg verunglückte beim Aufſtellen einer ſchweren Ma⸗ ſchine durch einen herabfallenden Maſchinenteil tödlich. Der Lampertheim. Verunglückte hinterläßt vier Knaben. Frankfurt a. M. Im Oktober vorigen (Ein gefährlicher Hauſierer.) Jahres hatte Max Siehs, ein Mann im büßt, und Der körper⸗ ſchon im Dezember beging er neue Straftaten. De lich nicht mehr ganz widerſtandsfähige Mann, deſſen Vorle⸗ ben zeigt, daß er einen eingewurzelten Hang zu Eigentums⸗ delikten beſitzt, war auf einer Bauſtelle in Bad Nauheim tätig, wo er einen Arbeitskameraden um Kleider und Wäſche im Werte von 164 Mark beſtahl. Er ging dann ſpäter in Frankfurt mit Poſtkarten hauſieren. Er kam dabei in eine Wohnung, die offen ſtand, und ſtahl zwei Handtaſchen. von f 1 Mark enthielt. Der Dieb verſchenkte eine Taſche, die andere verkaufte er. Als er am gleichen Tage ein anderes Haus betrat, fand er auf dem Kloſett einen Schlüſſel. S ahnte ſofort daß dies ein Woh⸗ nungsſchlüſſel ſei, der für jemanden hingelegt worden war. Mit Hilfe des Schlüſſels betrat er die betreffende Wohnung und nahm hier fünf Hemden und eine Unterjacke mit. Er ſchloß die Wohnung wieder ab und legte den Schlüſſel ins Kloſett zurück, ſo daß es den Anſchein hatte als habe ſich nichts ereignet. Die Wäſche verkaufte er für 10 Mark Die Straftat muß Siehs nun ſchwer büßen denn die Strafkam⸗ mer verurteilte den Rückfälligen, der als Gewohnheitsver⸗ brecher erachtet wurde, zu 3/ Jahren Zuchthaus. 5 Jahren Ehrverluſt und Sicherungsverwahrung: 5 — Glatten, Kr. Freudenſtadt.(Sechs Söhne bei der Wehrmacht.) Von der Schmieds⸗Witwe Stockburger ſtehen zurzeit ſechs Söhne bei der Wehrmacht. Von ihren eiden weiteren Söhnen iſt einer wegen einer früheren Arm⸗ verletzung frei, während der andere bis zu Ende Mai frei⸗ geſtellt war und wohl ebenfalls bald das Ehrenkleid des Sol⸗ daten tragen wird. Rottweil.(Knapp am Zuchthaus vorbei) Der zuletzt in Zimmern ob Rottweil wohnhaft geweſene 31jährige Oskar Eugen Hagenmüller wurde wegen fort⸗ geſetzter Untreue, Betrugs und Urkundenfälſchung zu zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Drei Monate der Unterſuchungshaft wurden auf die Strafe angerechnet. Der zweimal einſchlägig vorbeſtrafte Angeklagte ließ ſich die neuen Straftaten um die Jahreswende 1938⸗39 bei ſeiner Tätigkeit als Lohnbuchhalter in einem Rottweiler Betrieb zuſchulden kommen. Als Entſchuldigung führte er lange Arbeitsloſigkeit und Krankheit in der Familie an. Die Beweisaufnahme ergab aber auch, daß er gern in fröhlichen Kreiſen verkehrte und teilweiſe Bekannte mit den unterſchla⸗ genen Geldern freihielt. Dem Angeklagten wurden Zucht⸗ haus und Sicherungsverwahrung für den Rückfall angedroht. 4 Mit dem Balkon in die Tiefe. Ein ebenſo ſeltſames, wie ſchweres Unglück hat 1 im Norden Münchens ereignet, wo im Hofraum eines Anweſens der Balkon des zweiten Stockwerkes auf den darunterliegenden Balkon und dann mit dieſem zuſammen in den Hof ſtürzte. Zwei Perſonen kamen bei dem Unglück ums Leben, zwei weitere wurden ſchwer verletzt. 8 hatte er nicht ſo viel lachen ronnen als an wenigen Abenden, die er im Kreiſe von Stephans Eltern und Geſchwiſtern verbrachte. Nun würde er das alles viele Monate lang entbehren müſſen. Als er ſich von Hells verabſchiedete und ſagte, daß er von jetzt ab immer nur für kurze Augenblicke zu ihnen kommen könnte, nahm Mutter Hell ſeinen ſchmalen Kopf zwiſchen ihre Hände und küßte ihn auf die Stirn, als wäre auch er ihr Sohn, von dem ſie ſich vorübergehend trennen mußte.. „Macht nichts, lieber Bub, wir wollen uns freuen, daß du wenigſtens noch von Zeit zu Zeit Gelegenheit haſt, zu uns heranzuſpringen. Komm ſo oft du magſt, du kannſt auch gern mal ein paar Tage bei uns bleiben, wenn dein Vate⸗ es erlaubt“, ſprach ſie dem langen Jungen zu, dem ſie in ihrer rundlichen Winzigkeit nur bis zur Schulter reichte, „aber mit dem Wachſen könnteſt du jetzt Schluß mach ſonſt muß ich beim nächſten Wiederſehen eine Leiter anſtellen, um dir einen Kuß zu geben.“ Rolf lachte. Ihm war wieder leicht ums Herz geworden, In langen Jahren und mit einem zärtlichen Blick ſah er auf die kleine Mutter Hell hinab, die es ſo gut verſtand, mit einem ſcherzhaften Wort, in dem jedoch immer Liebe und Verſtehen ſchwang, zu helfen und zu tröſten. Stephan begleitete ihn heim. Morgen nach der Schuie würde er nach Saſſenhofen hinausfahren, und zum Wochen⸗ ende ſollte der Freund ihn beſuchen. So hatten ſie es aus⸗ gemacht, und beide freuten ſich darauf.. Anton Bruckner war kein guter Geſellſchafter, und beſonders Frauen gegenüber war er meiſt von einer rühren⸗ den Unbeholfenheiſj. Eine Tiſchdame hatte alle möglichen Verſuche gemacht, ihn zu einer Unterhaltung zu bringen. Schließlich ſagte ſie zu dem von ihr verehrten Meiſter:„Sie ſchauen mich kaum af. Wiſſen Sie denn nicht, daß ich Ihret⸗ wegen mein ſchönſtes Kleid angezogen habe?“ Darob ward Bruckner entſetzlich verlegen und ſagte ſchüchtern:„Ach, mein liebes Fräulein, meinetwegen hätten Sie überhaupt nix an⸗ zuziehen brauchen!“ ſichtlich aufgelebt, war wacher und auch fröhlicher geworden. zwanzig Truppen der ſogenannten Siegermäch ihnen auf Grund des Verſailler Diktates Rheinland, das für Jahre hinaus iterin wahrer europäiſcher Kultur enter afrikaniſcher Negertruppen in bie geſee Gefilde des deutſchen Weſtens ein, ſchlugen ihre Lager auf unter den ſtolzen, ehrwürdigen Bauwerken deutscher Kunſt und ergingen ſich in den Straßen jener alten, deutſchen S ſeit Jahrhunderten Zeugen deutſcher Art waren. In den Städten altdeutſchen Glanzes und deutſcher Reichsherrlichkeit tummelten ſich Völkerſchaften des Kongo, und ſie waren die Sieger, die ihre Macht gebrauchten. Ge⸗ ſandt aber waren ſie von dem„Lande der Ziviliſation“. Damals rührte ſich niemand in der Welt zum Proteſt gegen dieſe Schändung Europas, nirgendwo wurde um der Menſch⸗ lichkeit willen der Schutz der deutſchen Frauen vor der Gier der Exoten gefordert, das ſo oft zitierte Weltgewiſſen regte ſich nicht angeſichts ſolcher Willkür des Siegers. Damals aber auch zeigte es ſich deutlich, daß Frankreich ſeinen Füh⸗ rungsanſpruch zu Unrecht ſtellte, daß die Zukunft unſeres Erdteils in den Händen dieſer Nation gefährdet ſein würde. Dieſes Frankreich träumt heute wie damals von der Zer⸗ ſchlagung Deutſchlands. Wieder ſtanden die ſchwarzen Regi⸗ menter bereit, um über den Rhein in deutſches Land vor⸗ zudringen, und man hat ihnen geſagt, daß ſie berufen ſeien, die„Barbarei der Deutſchen“ zu beſeitigen. Aber in dieſen zwanzig Jahren iſt eine neue Idee auferſtanden. Der alte Irrglaube von der Gleichheit aller Menſchen iſt in der Welt im Vergehen: Die Achtung vor der naturgewollten Vielfalt der Schöpfung, in Deutſchland neu geboren, greift um ſich. Was wir vor 25 Jahren noch als eine Stärke unſerer Feinde anſahen, die große Zahl artfremder Hilfstruppen, erkennen wir jetzt als ein Zeichen ihrer Schwäche. Das Volk von 80 Millionen Deutſchen iſt jenen Staaten überlegen, deren eigen⸗ völkiſcher Beſtand ſo gering iſt, daß ſie ihren Platz in Europa nur mit Hilfe anderer Raſſen verteidigen können. Die deutſche Wehrmacht aber iſt der Garant dafür, daß die ſchwarze Schmach am Rhein niemals mehr wiederkehrt. Feindlicher Luftangriff. Mannheim. woch griffen feindliche Flugzeuge die unverteidigten Städte Mannheim und Ludwigshafen an. Durch die abgeworfenen Bomben wurden ſowohl im Stadtgebiet Mannheim wie auch in Ludwigshafen mehrere Baulichkeiten ſtark beſchä⸗ digt. Außerdem verurſachten die Detonationen mehrere Brände, die aber bald gelöſcht werden konnten. Ein Toter und mehrere Verletzte ſind zu beklagen. — Rauchverbot in feuergefährdeten gewerblichen Betrie⸗ ben. Der Reichsminiſter des Innern hat ein Rauchverbot in feuergefährdeten gewerblichen Betrieben erlaſſen.(Reichsge⸗ ſetzhlatt Nr. 93.) Die unteren Verwaltungsbehörden werden ermächtigt, die unter das Rauchverbot fallenden Betriebe oder Betriebsteile 0 beſtimmen, Wer vorſätzlich oder fahr⸗ läſſig dieſem Rauchverbot zuwiderhandelt, wird mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft“ bis zu J4 Tagen be⸗ ſtraft, ſoweit nicht nach anderen Strafvorſchriften eine höͤ⸗ here Strafe angeſetzt iſt. — Keine Haftung für Güterbeſchädigungen im General⸗ gvuvernement. Die Reichsbahndirektion Breslau gibt be⸗ kannt, daß, ſoweit ein Güterverkehr auf den Eiſenhahnen im Generalgouvernement zurzeit zugelaſſen iſt, von der Gene⸗ raldirektion der Oſtbahn keinerlei Haftung für Beſchädi⸗ gung, Minderung oder Verluſt der Güter übernommen wird, und zwar auch dann, wenn der Schaden durch Vorfatz oder grobe Fahrläſſigkeit der Eiſenbahn entſtanden iſt. Dies gilt auch im Wechſelverkehr zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Generalgouvernement. Nur ausnahmsweiſe kann eine Entſchädigung ſeitens der Oſthahn aus Billiakeitsgrün⸗ den gewährt werden, wenn die Oſthahn den Schaden ver⸗ ſchuldet hat. de Pflanzenlochmaſchine oder nach dem Markör erfolgte. Die In den frühen Morgenſtunden des Mitt⸗ g der Hauptvereinigung der deutſchen Milch und Fettwirtſchaft beſtimmt, daß Gefäße, Behältniſſe, Verkaufswagen und ähnliche Einrichtungen, gus denen entrahmte Friſchmilch unmittelbar an Ver⸗ braucher abgegeben wird als ſolche geken ſen. Außerdem können die Milch⸗ und bände für ihr Kennzeichnung der Kannen, in denen entrahmte F net irtf aftsver⸗ il Die Ar 90 95 g abſolute Gewähr dafür bieten, daß zwiſchen Volln trahm⸗ ter Friſchmilch unter keinen Umſtänden Verwechfli kommen können. Die Anordnung tritt am 1. Auauf in Kraft. Einreihige Pflege: Die hinter den Pf dem Häufelpflug gepflanzten Kartoffeln ſind gehäufelt. Die Dämme müſſen ſpäteſtens k Pflanzen handhoch ſind, abgeeggt werden. leichte Netzeggen verwenden! Fehlen mehrrei Geräte, kann die Pflege der Kartoffeln nur durch einreihige Igel und Häufelpflüge in mehrfachem Wechſel erfolgen. Da die Flächenleiſtung dieſer beiden Kartoffeln mit kaum verzichten und beim Igeln chſt auf das Füh⸗ zwiſchen den Büſchen auf ein Durchgehen der der Handhacke vor dem letzten Hochhäufeln können. Am Arbeitskräfte beim Häufeln mit einreihigen Geräten zu ſparen, mög ren der Zugtitere verzichten. Mehrreihige Pflege: Schneller und beſſer läßt ſich die Pflege der Kartoffel mit mehrreihigen Hack- un Häufelgeräten durchführen! Sie können aber fur dort eit geſetzt werden, wo die Beſtellung mit dem Vielfachgerät, de Reihenzahl der Hack⸗ und Häufelgeräte muß ſich nach der Reihenzahl der bei der Beſtellung verwendeteſt Vielfach⸗ geräte, Pflanzenlochmaſchinen oder Marköre richten, da ſonſt über die Radſpur hinweg gearbeitet werden muß, wobei Be⸗ ſchädigungen der Kartoffeln unausbleiblich ſind. Die Kar⸗ toffeln waren nach der Beſtellung bereits einmal abgeſchleppt und blind wieder hochgehäufelt. Sie können, wenn ſie min⸗ deſtens handhoch ſind, nochmals mit der leichten Netzegge abgeeggt werden. Iſt das unmöglich, erfolgt jetzt bereits die erſte Hacke mit dem Hackgerät. Kaktoffeln ſollen zweimal, wenn möglich dreimal, gehackt werden. Am das Wurzelwerk zu ſchonen, ſollten die Meſſerſtiele der äußeren Winkelmeſſer nach innen, ſtatt wie üblich nach außen gekehrt ſein. Zweck⸗ mäßig iſt es, dieſe äußeren Winkelmeſſer ſchräg nach oben zu biegen. Sie berühren dann das Wurzelwerk garnicht, ſondern ſchälen wie Hackmeſſer flach die Flanken des Dam⸗ mes. Mit dem mehrreihigen Hackgerät ſind in kurzer Zeit große Flächen zu bearbeiten. Man kann alſo die Kartoffel⸗ beſtände mehrmals hacken und anhäufeln. Als letzter Arbeits⸗ gang wird nochmals gehäufelt. Das braucht nicht übertrie⸗ ben hoch zu geſchehen. Wenn noch Zeit, kann ein weiterer Arbeitsgang folgen, bei dem nur die Furchenſchale noch ein⸗ mal tief aufgeriſſen wird. Hierfür ſind die Kartoffeln nament⸗ lich auf ſchweren Böden meiſt dankbar. 2 Flachs wird nach der Beſtellung nicht mehr mit den Geſpanngeräten bearbeitet. Die geſamte Pflegearbeit muß von Hand vorgenommen werden. Von der zweiten Hacke ab bringt der Einſatz mehrreihiger Ziehhacken weſentliche Arbeitserſparnis. Wird mit ihnen gearbeitet, können die Flachsſchläge zwei⸗ bis dreimal durchgehackt werden. Die mühſame Jätearbeit wird dadurch oft ganz erſpart, immer aber weſentlich eingeſchränkt, wurde bei der Beſtellung des Flachſes das unkrautfreieſte Land ausgeſucht. Die Hackarbeiten im Mais werden bei großer Reihen⸗ entfernung vorwiegend der Maſchine überlaſſen. Im all⸗ gemeinen genügt eine Handhacke, mit der gleichzeitig verein⸗ zelt wird. Beträgt der Reihenabſtand im Mais etwa 60 Zentimeter, kann im Maisbau dasſelbe Gerät ohne Umſtel⸗ lung arbeiten, das auch auf dem Kartoffelacker die Pflege⸗ arbeit durchführt. Möglichſt häufig und lange im weais har⸗ ran! K 2 3 er muß es erfof gen. kämpfen das Unkran auch 1 och iſt Häufel iſt nur in Gegenden mit Windr gefahr und nur ganz flach vorzunehmen. Sone iſt es be lieber noch einmal zu hacken, als ih zu häufeln. die Pflegearpazt 9585 5 egearbeiten durchgeführ: i die Erträge, des . N 2 9e bes halb, Bau 1 daran und fühtt alle Maßnahmen raſch nache J 2 Geſunde Einſchränkungen Sl NS Wie leben wir doch geſund! T. Ein Scherzd Durtz aus nicht. Es iſt nämlich wirklich ſo. Da ſind erſt einmal d Reizmittel. Denn zugegeben, wir wollten dem Mann ſchon immer das Rauchen abgewöhnen, wenigſtens ein wenig Stammkunden waren wir ſa nicht, nur Gelegenheitskäuſer Das bedeutet: Wir bekommen ſie nicht mehr im früheren Umfang. Wir werden nunmehr freiwillig unſeren Ven ch einſchränken. Leben wir alſo nicht geſünderd iind einen Alkoholika. Sie wären zwar nicht zu einen ng unſerer Geſundheit geworden. Aber ſſe 0 L tröſter an ſtillen Abenden und bei gat eiten. Darum weinen wir den geiſtigen Getr ja auch mit einem Auge nach, aber mit dem anderen wollen wir vergnügt lächeln, erſte weil unſere Soldaten ſie ben, die ſie manchmal wirklie wir doch geſünder leben. Ein Kapitel für ſich iſt iſt Gewohnheits⸗ A t das Fleiſch. ſchverbraut und Bequemlichkeitsſache. So ein handſe ſter Braten ziert den ganzen Mittagstiſch. Er ſättigte ſchon beim Zuſehen und lag bald ſchwer im Magen. Und inſofen iſt Fleiſchverbrauch ohne Frage eine Bequemlichkeitsſa Indeſſen— niemand will uns zu Vegetariern erziehen un wer ſchwer arbeitet, braucht auch kräftigere und ſchwen⸗ Nahrung. Aber ganz ehrlich: waren wir früher nach den Mittageſſen nicht richtig faul und zu müde zum Weiles arbeiten? Und ſagt nicht der Mann heute, wo wir daz Fleiſch vom Mittagstiſch verbannt und auf den Abendiiſh verwieſen haben, daß er viel arbeitsfreudiger nach dem Eſſen ſei als je zuvor? Und dann das Vollkornbrot! Ich muß da immer ſchmunzelnd an Ludwig Schmitz im Vorſpann der Wochen. ſchau denken. Iſt Ihnen aufgefallen, daß die Frage dabeſ gar nicht gelöſt worden iſt? Daß die zwei ſich gar nicht ge⸗ einigt haben? Herr Schmitz ißt eben lieber Weiß bro Aber er hat uns nicht verraten, daß gerade der Rheinländer ſein Schwarzbrot ehrt, ja als Delikateſſe anſieht. Die Män⸗ ner ſind manchmal wie die Kinder. Auch Kinder ſagen zu⸗ erſt nein, und wenn die Mutter oder in dieſem Falle die Frau es ihnen ſo recht ſchmackhaft macht. ohne an den grundſätzlich erſt einmal widerſpenſtigen Verſtand zu appel, lieren, dann ſind ſie auf einmal begeiſtert. Als Muß gel 65 nicht aber als Delikateſſe friſiert begeiſtert es. Wir drücken ein Auge zu, richten uns danach und— leben geſund. Aehnlich iſt es mit den Kartoffeln. Kartoffeln mi ſen ſein. Auch abends natürlich ſchließlich gehören ſie z Fleiſch. Außerdem ſind wir ja belehrt. Aber wehe, Mann merkt die Abſicht— und iſt verſtimmt. Die Kartoff rutſchen nicht mehr. Aber in nicht allzu üppigen Men ſerviert, liebevoll zugerichtet, beſchränkt zugemeſſen wirde⸗g die Kartoffel zur Delikateſſe. Man ſollte ſeinen Mann e mal bitten er möge definieren, wie Kartoffeln eigent ſchmecken. Sie werden ſich wundern, mit wieviel Liebe und Aufmerkſamkeit er auf einmal die Kartoffeln ißt. Ich wollte mit dieſen kleinen Beiſpielen über keine Schwierigkeiten hinwegreden, die nun einmal der Krieg und zugleich der verſpätete Frühling mit ſich bringen. Aber hat nicht alles zwei Seiten? Leben wir nicht wirklich gefünders Man muß in allem das Gute zu finden wiſſen, dann be⸗ währt ſich der Humor im beſten Sinne als fruchtbar für den s Magen wie für die innere Zufriedenheit. E. Q Gedenktage 5 6. Juni. 1816 Chriſttane von Goethe geb. Vulpius in Weimar gest 1869 Der Tondichter Siegfried Wagner in Triebſchen bei Luzern geboren. 1873 Prinz Adalbert von Preußen, Begründer der deutſchen Flotte, in Karlsbad geſtorben. 1908 Der Geograph Rudolf Credner in Greifswald geſt Sonnenaufgang 5,05 Sonnenuntergang 2.42 Todes-Anzeige. Schwiegervater zu sich heimzuholen. Mhm.Seckenheim, 5. Juni 1940. 5 In Gottes unerforschlichem Ratschluß lag es, meinen lieben Gatten, unseren herzensguten, treubesorgten Vater, Großvater und Herrn Peter Schladt heute morgen 2 Uhr, wohlvorbereitet, im Alter von nahezu 68 Jahren In tiefer Trauer: Katharina Schladt 8 Paul Schladt u. Frau Emma geb Fritz Lilli, Maria u. Elisabeth Schladt und 2 Enkelkinder. Beerdigung Freitag, 7. Juni, nachmittags 4 Uhr vom Trauerhause, Hauptstraße 175. Anentbeheh Schwager Volk und Vaterland. Mhm.-Seckenheim, 6. Juni 1940. 7 Am 27. Mai starb unser lieber Bruder, Thomas Eckstein im Alter von 29 Jahren den Heldentod für Führer, für die neue Lohn zahlun iſt die neue Reichs Steuer able“ für Wochenlohl, g Taglohn, Stundenlohn i od. Monatslohl. Zu haben in du Geſchäftsſt. d. MR. Taglog. Toft und Onkel In tiefer Trauer: Familie Fritz Bayerlein Familie Karl Eckstein Familie Edmund Zieher Susanna Eckstein. zu habenin del Neskäarbote-Dpcket —— Gummistempe] liefert in jeder Ausführung Neckar-Bote Druckerei. Eier⸗Verſorgung Auf die zur Zeit gültige Reichseierkarte werden ab ſofort bis 30. 6. 1940 auf Abſchnitt a fünf Eier für jeden Verſorgungsberechtigten ausgegeben. Soweit die Anfuhr noch nicht ganz durchgeführt iſt, wird ſie bis zum 8. Juni 1940 beendet ſein. Der Landrat des Kreiſes Mannheim e Ernährungsamt Abt. B Städt. Ernährungsamt Mannheim. — 9. 5——— e Tabalpflanzerſachſchaſt, Mhm.⸗Seckenbeim. Die Tabakfluranmeldungen ſind ab morgen Freitag, 7. Juni 1940 auf dem Rathaus hier— Waagzimmer jeweils vormittags von 8—12 und nachmittags von 2—6 Uhr abzuholen und bis Dienstag, 11. Juni 1940 ausgefüllt daſelbſt wieder abzugeben. i Gleichzeitig werden die Mitteilungen über die zu⸗ geteilte Tabakanbaufläche abgegeben. ö Die bis jetzt noch nicht abgegebenen Bodenbe⸗ nutzungs⸗Erhebungsbogen ſind umgehend auf dem Rat⸗ haus hier Zimmer 6 abzugeben. Mannheim⸗Seckenheim, den 6. Juni 1940. Ortsbauernſchaft, Nhm.⸗Secken heim Geſuche zur Weiterbenützung von Kleinkrafträder, die noch nicht genehmigt ſind, wollen ſofort, ſpäteſten bis morgen Freitag Abend bei mir oder bei der Eil und Verkaufs genoſſenſchaft abgegeben werden. Der Orts bauern führer Verſammlungs⸗Kalender Fußballpereinigung. Heute Abend Tratning auf dem Platze 05 Schüler, zugend und Senioren zu den bekannten Zeiten. 5 übliche Spielerverſammlung kann umſtändehalber nicht ſtattfind Druckarbeiten werden in jeder Ausführung angefertiet Der Orts bauernführer. in der„Nechar bete Druckerei* usbplflegeg Bunbglrog svog ne zuvagoich aul eg gab uon ict gg ebe sechs panne sep ugs escpong Uelaeſecß c reung sog nv uvm oog æpugenſpe ue Tic igen deere denen ep ueignu onoick ⸗ocß eee eignung svog ß 40g ⸗Uegaozch inv och robilnpg sigel zva us eſogß fvadhlng „usggec zn soo ou qzim sc mog eulen id oaelu gun usgnvich noa ue feu ouch 0015“ eee e eee ee lenden e een een eee eg soo ogunſgd uenul zeuie u zeypch uda non ulhvu ſpululch Inmoch uten ind ue picplog) Seoul uellsg gun aopeg meg ne dogg dag ahn zenvaß zehuvl ui eim spe zeqo FSuibd ineckigz svuss 1 oh zegeiq squenca uigacd obunl eig uezpofl oben onaasqeif gun zung end dan ps; bneuz un zoumocg 00 ao jgeg ug guluegzech ue inv doi Nene ung vos sio udlemeb nv gun unvg usapc ungbsbuf lang Zoguegz ogg ute Su opc dat ulli dig nag Pham efuusz ueheaqo uv dog mende nem o vod apc piaus eee ee ee ee eue gun oog ueusgunlob quspvaaeqn ol zeuie uga guspou Pppackl cpi ioc Sepia e e ede uebunk uteg efbies 400 an Jjopnbeß obo aeg uda z gog gol veg z ze plozez ud szputeju ie vac ol ao udumolne usmoc udg uu udp gpauoz Aue enen eeuc ilfoch 1 Zuvag zb vleze r eng igrchebne jogcko rpg of cu pjocß un obus ef cpi uus uolemog odoß ohoageiat iam ueapa 8 piu ee echte wehen en eee dne en e e enpan eet ueecmege ne ziegapggu bc eng oufquosgz epi lee ne bigger die en eee mee 8. 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S 2 2* 1—— 3 5 S r e 2 2 8 5 2* — 8 B 2—. 5—— „2ͤĩ7?«2 L R 1* 2 2 re N e Tante Adele!“ 1 Kind? Du biſt wohl närriſch? Keinen Pfennig rühre ich davon an!“ „Aber iſt will nicht, daß Markenhof verkauft wird.“ „Na, dann kaufe du ihn doch, Thea!“ lachte Frau von Haller.„Du kannſt es dir ja jetzt leiſten.“ „Ich ſchlage vor daß Fräulein van Deuren die Hypo⸗ theken ablöſt“, ſagte der praktiſche Juſtizrat.„Dann bleibt Markenhof in der Familie.“ Frau von Haller ſchlug dem Notar auf die Schulter. „Sie ſchlauer Fuchs!“ ſagte ſie vergnügt.„Das iſt eine gute Idee von Ihnen. Mir ſchwant...“ „Na, was denn?“ wollte Peterſen wiſſen. Frau von Haller ſtellte ſich auf die Zehenſpitzen und flüſterte in das juſtizrätliche Ohr: „Mir ſchwant, daß der Markenhof ſehr bald ganz und gar in die Familie kommen wird, Sie netter Rechts⸗ verdreher!“— Während der ganzen Zeit kamen Briefe aus Venedig. Konrad Marken war ein fleißiger Briefſchreiber, be⸗ ſonders oft berichtete er ſeiner Baſe Thea. Er ſprach zu dem Mädchen in ſeinen Schreiben nie von Tereſa. Seine Worte waren heiter, verwandtſchaftlich. Nur Frau von Haller und die Gräfin wußten, wie es im Palazzo Belloni in Wirklichkeit ausſah. Man hatte Tereſa zwar nicht in eine Heilanſtalt gegeben, aber es war kein Geheimnis, daß ihr Verſtand völlig verwirrt war. Stumpfe Tage wechſelten mit Zornesausbrüchen, in denen ſie den Brillantſchmuck verlangte, deſſen Verweigerung ihre Krankheit völlig zum Ausbruch gebracht hatte, und mit heimlichen Beſuchen in Theas Zimmer. Dort ſuchte ſie dann nach der Verſchwun⸗ denen und bekam Schreikrämpfe, wenn ſie ſie nicht fand. Endlich, endlich, der Herbſtwind ſchüttelte bereits die Blätter von den Bäumen, kam die erlöſende Nachricht. Tereſa Marken, geborene Conteſſa Belloni, war einem Hirnſchlag erlegen. Ein armes, gequältes Menſchenweſen war zur ewigen Ruhe eingegangen. Man teilte das Ge⸗ ſchehnis Thea in aller Vorſicht mit, und das Mädchen war ſehr erſchüttert. „Vielleicht trage ich ein wenig Schuld an ihrem Tode“, murmelte ſie.„Wenn ich nicht in den Palazzo Belloni ge⸗ kommen wäre.“ Frau von Haller ſchlug ärgerlich mit der Hand auf den 1 Tiſch. 18 das Spintiſieren, Thea!“ ſagte ſie.„Du biſt wie 0 Immer ſucht ihr die Verantwortung in euch ſelbſt, wägt Schuld und Sühne gegeneinander ab. Dieſe hohe ethiſche Einſtellung in Ehren. Sie muß vorhanden ſein, um ſtarke Menſchen mit ſtrengem Pflichtgefühl hervorzu⸗ bringen. Aber ſie darf nicht zum lebenzermürbenden Bal⸗ laſt werden. Die arme, unglückliche Tereſa ſtammte aus einem kranken Geſchlecht, und was krank iſt, muß zugrunde gehen. Das iſt Naturgeſetz.“ „Laß die Vergangenheit ruhen, Kind!“ fügte die Gräfin hinzu.„Konrad iſt den Weg gegangen, den die Pflicht, wie er ſie auffaßte, ihm vorſchrieb. Nun iſt der Weg zu Ende. Wir wollen an die Zukunft denken.“— Konrad Mark blieb noch lange in Venedig, um den völlig niedergebrochenen Onkel Tereſas Beiſtand zu leiſten. Palazzo Belloni war nicht zu halten. Die geldlichen Ver⸗ hältniſſe des Hauſes waren in völlig verworrenem Zu⸗ ſtande. Er ſchrieb an Lonsdale. Der Kunſthändler kam nach Vene Man verkaufte ſämtliche Kunſtgegenſtände, alte Teppiche und Webereien mit Lonsdales Hilfe. Das alles ergab für den alten Conte ein nettes Sümmchen. Er be⸗ ſchloß, ſich auf das Weingut zurückzuziehen, es ſelbſt zu ver⸗ walten und dort zu leben. Der ſchöne Tito aber war einem beſchaul ländlichen Daſein abgeneigt. Da er nichts konnte, gelernt hatte, ſah für ihn zu Zukunft böſe aus. Sein einziges Intereſſe galt den Automobilen, er ch, Rennfahrer zu werden, und brachte ſicher tigen Schneid für dieſen Beruf mit. Aber ihm fehlte 3 0 f das Geld dazu. Da griff Thea ein. Sie beſprach die Sache mit ihrer Tante und Frau von Verfügung zu ſtellen. „Du biſt wohl närriſch, Thea!“ rief Frau von Haller ärgerlich.„Der Burſche iſt mir im höchſten Maß wider⸗ wärtig.“ Mi Hofmacherei auch recht das Mädchen,„aber ich 75 kann ihm nicht vergeſſen, daß er ſich die größte Mühe gab, um mich vor den Anſchlägen der armen Kranken zu ſchützen. 51 Angſt um mich, nur verſtand ich ihn nicht recht⸗ zeitig. Da Thea bei ihrem Entſchluß blieb, wurde Conte Tito das Geld überwieſen. Als Antwort kam umgehend ein glühender Dankbrief.— N Kurz vor Weihnachten kehrte Konrad Marken heim. Er ſah blaß, hager und angegriffen aus, aber in ſeinen Augen brannte das Licht der Hoffnung. Man verlebte ein herrlich inniges Weihnachtsfeſt zu vieren, denn daß Frau von Haller nun ſtändig auf dem Markenhof lebte, war eine ausgemachte Sache. Unter dem Weihnachtsbaum erzählte Konrad Marken, wie er Thea zum erſten Male getroffen hatte. „Eigentlich haſt du die Bekanntſchaft vermittelt, Tante Haller“, ſchloß er.„Thea ging auf dein Konzertbillet in die Singakademie. Ich kam auch dorthin, und zwar mit ſtarker Verſpätung. Der Saaldiener ſchob mich auf einen leeren Platz neben meiner kleinen Baſe.“ „Und ſpäter holteſt du mir meinen Mantel, weil ich zu feige war, um mich ins Gedränge zu begeben“, lachte das Mädchen errötend. „Dann kam unſer Heimweg im Regen“, ſagte Konrad Marken, brach aber raſch ab, weil Thea wie mit Blut über⸗ goſſen daſaß. „Erinnerſt du dich übrigens noch an das Lied, das die Sängerin damals ſag, Thea?“ fügte er haſtig hinzu.„Es war ein Volkslied...“ Das Mädchen ſtand ſchon am Flügel und ſchlug die Taſten an. „Alle Tage iſt kein Sonntag, Alle Tag' gibt's keinen Wein, Aber du ſollſt alle Tage Recht lieb zu mir ſein. Und wenn ich einmal ſterbe..“ Frau von Haller ſprang auf und wiſchte ſich die Rührungs⸗ tränen aus den Augen. „Halt“, rief ſie lachend,„ſoweit wollen wir's gar nicht wiſſen! Thea und Konrad, kommt einmal her! So! Legt die Hände ineinander, ſeht euch an und— macht eine alte Frau nicht länger zum Narren! Liebe und Rauch laſſen ſich nicht verbergen, liebe Kinder, und— ich finde eine Verlobung unterm Weihnachtsbaum ſehr ſtimmungsvoll. Meinſt, du nicht auch, Adele?“ Gräfin Marken ſchluchzte auf. „Ich bin eine eitle, törichte, ſelbſtſüchtige Perſon geweſen“, ſagte ſie.„Ich habe meinen Jungen in eine unglückliche Ehe getrieben. Ich „Na, na, na, Adi, fange doch nicht wieder mit dieſen alten Geſchichten an! Das iſt ja nun alles vorbei. Und vielleicht hat das Schickſal dieſe innerliche Reinigungskur für dich bereit, auf daß deine Seele ſich läutere. Auf jeden Fall iſt es ſo, daß wir ohne deine Fehler vielleicht niemals deiner Schweſter Tochter gefunden hätten.“ Oſtern wurde Hochzeit gehalten. Fräulein Blondine Witte kam als Gaſt, und— ſämtliche Mädchen, t denen Thea van Deuren in Blondines Schneiderſtube„Fummels“ genäht hatte, waren ebenfalls geladen. Thea hatte darauf beſtanden, und Blondine hatte die ganze Geſellſchaft zuſammengetrommelt. Sie arbeiteten übrigens alle wieder bei Blondine. Nachdem Fräulein Witte nämlich ein Vierteljahr gebum⸗ melt hatte, war ſie in die Stadt zurückgekehrt, hatte ein neues höchſt feines Geſchäft aufgemacht. „Denn“, ſo erklärte Fräulein Blondine,„wenn man ſein ganzes Leben lang geſchuftet hat, ſo kann man's nicht mehr laſſen. Auch dann nicht, wenn man ein Glückslos gezogen ate 5 Es war eine ſehr fröhliche Hochzeit, und diesmal waren auch die Anwohner von Markenhof mit der Wahl des Gra⸗ fen einverſtanden. Am meiſten aber triumphierte Theas ehemalige Kollegin Marga Schulz. Sie küßte die junge Frau und flüſterte ihr zu: „Ein haben meine Karten recht behalten, Thea. Der blonde Herr über'm Weg iſt gekommen und— dein Mann geworden!“ N Thea gab der klugen Marga einen Kuß. „Ich glaube, das Schickſal der Thea van Deuren hätte ſich auch ohne Kartenorakel erfüllt“, lächelte ſie glücklich. Ende 8 Die Notlüge Von Karl Heinrich Mohr „Mutti, ich glaube der Mann kommt ſchon wieder!“ „Welcher Mann—2“ „Ei, der immer Geld von dir holen will.“ „Ach! Woher weißt du's denn, haſt du ihn geſehen?“ „Ja, Mutti, wie ich gerade ins Haus bin, iſt er von drüben gekommen.“ Frau Helga rang die Hände.„So eine Aufdringlich⸗ keit!“ ſchalt ſie.„Ich habe ihm doch geſagt, daß es mir eben nicht paßt, und daß er erſt übernächſte Woche wieder⸗ kommen ſoll!“ „Soll ich aufmachen?“ fragte Elsbeth, das ſiebenjährige Mädchen mit einem Blick nach der Tür. „Pſt“, wehrte ihm die junge Mutter und hielt den Zeige⸗ finger vor den Mund. Dann flüſterte ſie, ſchnell entſchloſſen, der Kleinen ins Ohr:„Geh, mein Kind, und ſage, ich wäre ausgegangen.“ „Aber“, ſtutzte Elsbeth und ſah ſie groß an. „Na, geh ſchon und tue, wie ich dich geheißen habe“, gebot Helga und ſetzte ihr Kind durch Verabreichen eines leichten Schubs in Bewegung. Gehorſam fügte es ſich nun. Er⸗ leichtert atmete die Mutter auf, als ſie den Boten die Treppe wieder hinunterſteigen hörte. 5 „Weißt du, Elsbeth“, empfing ſie lächelnd ihr Töchter⸗ chen,„du darfſt nicht denken, daß ich gelogen habe. Es war nur eine Ausrede, eine harmloſe Notlüge. Wenn es nicht anders geht, dann darf man ſich auch einmal mit einer Notlüge helfen, da iſt weiter nichts Schlimmes dabei.“ Einige Wochen ſpäter! Frau Helga war zu Beſorgungen in der Stadt geweſen, hatte Adolf, ihren Gatten, vom Geſchäft abgeholt und kam nun zuſammen mit ihm nach Hauſe, freudig empfangen und begrüßt von der daheim⸗ gebliebenen Elsbeth. Ins Zimmer tretend, vermißte der Hausherr ſogleich eine ſchöne, alte Majolikavaſe.„Wo iſt denn die Vaſe hin⸗ gekommen?“ wandte er ſich fragend an ſeine Frau. „Was, die Vaſe iſt fort?“ rief Helga beſtürzt aus,„als ich wegging hat ſie beſtimmt noch dageſtanden!“ „Wo iſt Elsbeth“, fragte der Vater. 0 „Hier bin ich!“ und lachend hüpfte die Kleine hinzu. „Haſt du die ſchöne, große Vaſe von der Anrichte her⸗ untergenommen, Elsbeth?“ forſchte Helga. „Nein, Mutti“, ſchüttelte das Mädchen den Kopf. „Iſt ſie heruntergefallen und kaputt gegangen—2“ „Ich weiß nicht, ich habe ſie doch nicht gehabt!“ „Das iſt aber komiſch. Es war doch außer dir niemand hier! Oder— 2“ In dieſem Augenblick kam Adolf, der hinausgegangen war, wieder ins Zimmer. In der Hand trug er den Ab⸗ falleimer und in ihm lag obenauf ein Häufchen bunter Scherben.„Was iſt denn das, Elsbeth—““ fragte er und hielt ſeinem Töchterchen das Gefäß vor Augen. Eine Weile ſtarrte die Kleine unſchlüſſig, was ſie ſagen ſolle, auf die traurigen Ueberreſte der zertrümmerten Vaſe. Ihr Köpfchen wurde feuerrot und endlich ſtammelte ſie: „Kaputt!“ „Der Vater ſtellte den Eimer beiſeite.„Und wer hat die Vaſe kaputt gemacht?“ forſchte er. Schluchzend geſtand das kleine Mädchen ſeine Schuld. „Warum haſt du nicht gleich die Wahrheit geſagt? War⸗ um haſt du— gelogen?“ begehrte der Vater zürnend zu wiſſen. „Ich habe ſo Angſt gehabt und da, da———“ „Mußteſt du lügen? Pfui, ſchäm dich! Weißt du nicht, daß man nicht lügen darf—?“ „Es war doch nur eine Notlüge und— das darf man doch!“ ſchrie Elsbeth, ſich in kindlicher Verzweiflung auf⸗ bäumend. „Wer hat dir denn das geſagt?“ erſtaunte dieſer und ſah ſeine Frau fragend an.———— „Ich hätte es nicht tun ſollen“, murmelte Helga zutiefſt beſchämt faſt unhörbar vor ſich hin. * Spater, nachdem ein ernſtes Wort mit Elsbeth geſprochen, zu Abend gegeſſen und die Kleine zu Bett gebracht worden war, gab es dann noch eine ernſte Auseinanderſetzung zwiſchen Vater und Mutter. Unter vier Augen ſelbſtver⸗ ſtändlich.„Notlügen ſind Lügen“, ſagte der Vater mit Nachdruck. Und Helga mußte ihm beipflichten.——— Die Uẽuge Bürgermeiſterin Ein Schwank von E. M. Wötzel Wer einmal nach Hamburg kommt und ſpaziert vom Millerntor bis an den Altonaer Grenzbach, durchwandert ein ſtattliches Gebiet. Dieſen Grund und Boden verdankt 116 Stadt Hamburg der Liſt einer ſchönen Bürgermeiſtexs⸗ rau. Anfang des 15. Jahrhunderts reſidierte auf ſeinem Schloß zu Pinneberg der holſteiniſche Fürſt Graf Otto aus dem Hauſe Schaumburg. Er war Hamburg ein guter Nachbar und pflegte mit den Herren des Hohen Rates freundſchaft⸗ lichen Verkehr. Weilte Graf Otto auf ſeiner Vogtei zu Ottenhuſen(heute Altona⸗Ottenſen), ſo kam er gern nach Hamburg hereingeritten, allwo er im Ratskeller einen weidlichen Trunk liebte. 5 Eines Tages geſchah es, daß der Graf ebenda über frohem Zechen und geſelligem Beiſammenſein mit einigen „Hoch⸗ und Wohlweiſen“ der Stadt die Stunde verſäumte, wo alle Stadttore feſt verſchloſſen wurden. Man wußte den fürſtlichen Herrn jedoch ſo trefflich zu unterhalten, daß dieſer das Ungemach nicht bedauerte und ein wenig ſpäter der Einladung des Bürgermeiſters, bis zum Morgen ſein Gaſt zu ſein, gern nachkam. Als Graf Otto das Haus ſeines liebenswürdigen Wirtes betrat, fand er hier eine prächtig geſchmückte Tafel mit auserleſenen Speiſen und edlen Weinen bereit. Des Bürgermeiſters ſchöne und kluge Frau bot dem Ehrengaſt einen gefüllten Pokal zum Willkomm und hielt ſo fröhliche Rede, daß es ſich der Herr Graf recht wohl ſein ließ bei all den guten Dingen. Als dann der Wein ſein beſtes getan hatte, ging die Frau Bürgermeiſte⸗ rin mit ſchmeichelnden Worten den hohen Herrn an, ihr doch das„lütte Rümeken“— das kleine Räumchen zu ſchenken, zwiſchen dem Millerntor und dem Bach, der in die Elbe mündet.„Ein gar feines Plätzchen zum Bleichen des Linnen für mich und meine Gevatterinnen und zu and'rem Gebräuch gewißlich nichts nütze!“. Der Graf war ein ritterlicher Herr, und einer ſo ſchön und artig bittenden Frau konnte er ſchwerlich etwas ab⸗ ſchlagen. In ſeiner luſtigen Stimmung entſann er ſich auch nicht genau, daß das begehrte„kleine Plätzchen eigentlich ziemlich groß ſei. Flugs brachte er eigenhändig die Schen⸗ kungsurkunde zu Papier und ſetzte Namen und Siegel dar⸗ unter. Noch manche Flaſche wurde in Vergnüglichkeſt ge⸗ leert, und erſt gegen Morgen geleitete der Herr Bürger⸗ meiſter ſeinen erlauchten Gaſt unter tätiger Beihilfe zur Ruhe. a. N Als Graf Otto am anderen Tag heimkehrend über das „lütte Rümeken“ ritt, war er über deſſen Größe ſehr ver⸗ wundert. Nun verſtand er die Liſt ſeiner Gaſtfreunde. Der Graf war jedoch ein edelmütiger Herr und ein Freund witziger Streiche und ließ die Sache auf ſich beruhen. Die Stunde des Torſchluſſes hat er hinfort ſtreng beachtet und nächtigt.„Ihr möchtet wohl ſon“, ſagte Graf Otto lächelnd 17 ſchönen Bilger ie,„meine ganze Herrſchaft eee für ein lüttes Rümeken“ anſehen und mir förderſamſt abſchwatzen, damit alle eure Bürgerinnen ihr Leinen darauf bleichen könnten Die Stadt Hamburg wurde Beſitzerin des abgetretenen Stück Landes, das die Frau Bürgermeiſterin nicht für ſich erbeten hatte. Der klugen Frau gedenkt man in Dankbar⸗ keit bis auf den heutigen Tag. 580 i Deutſchtum als Aufgabe Wenn der Menſch als Einzelperſönlichkeit ſich zum Cha⸗ rakter heranbilden will, muß er zunächſt ſeine eigene Weſensart zu erkennen trachten. Er muß ſeine Veranlagung überprüfen, 1 ſich ſehen im Spiegel ſeiner Eltern und Ahnen. Begreift er dann ſeine ſpezielle Veranlagung, ſo ſieht er ſich ſeiner Lebensaufgabe gegenüber. Sie zu ent⸗ wickeln und auszubauen iſt ſein Ziel. 8 Und ſo, wie der Einzelmenſch handelt, der ſich ſelbſt er⸗ füllen will, ſo muß auch ein ganzes Volk handeln. Es muß ſeine Art und Eigenart als Aufgabe empfinden und ihr möglichſt gerecht zu werden verſuchen. Unſere Zeit hat in dieſer Hinſicht ſchon ſehr viel und überzeugend Gutes ge⸗ ſtiftet. Faſt vergeſſen ſind die Epochen, wo man ſich ſcheute, Fragen. die in jedem artbewußten Menſchen brannten, auch niemals wieder im Hauſe des Bürgermeiſters ge⸗