941 „Uni b enn gg die ens ed uollsbasa chu ug uuvg l When en e Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages. und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenbeim. J Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahr gang 2 Der Vormarſchßh in Frankreich f Gefangenenzahl von Dünkirchen auf 58 600 5 erhöht. Du Führerhauptquartier, 6. Juni. das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die geſtern begonnenen Operationen in Frankreich ver⸗ laufen planmäßig. Unſere Truppen haben überall nach Süd⸗ weſten Raum gewonnen. 5 Die Zahl der Gefangenen bei Dünkirchen hat ſich auf 58 000 erhöht. Die Beute an Kriegsgerät aller Art iſt unüberſehbar. Die Luftwaffe belegte am 5. Juni Truppenanſammlun⸗ gen und Kolonnen hinter der angegriffenen feindlichen Jront mit Bomben. Sie griff ferner mehrere wichkige Flugplätze in Mitlelfrankreich, den Kriegs. und Handelsha⸗ ſen Cherbourg und in der Nacht zum 6. Juni zahlreiche Flugplätze an der Oſt: und Südoſtküſte Englands mit gu⸗ dem Erfolg an. Die Geſamiverluſte des Gegners betrugen 143 Ilug⸗ zeuge, 49 wurden im Luftkampf, 19 durch Flak abgeſchoſſen, der Reſt am Boden zerſtörk. 19 deutſche Flugzeuge werden vermißt. der Feind wiederholte ſeine Luftangriffe gegen nichkmilitäriſche Ziele in der Nacht zum 6. Juni in Nord- und Weſideutſchland. Weſenklicher Schaden iſt nicht ange; richtet worden. Drei feindliche Flugzeuge wurden hierbei abgeſchoſſen, davon zwei über Hamburg durch Nachtjäger, ein drittes in den Niederlanden durch Flak. *. Franzöſiſche Angſtmaßnahmen Jranzöſinnen in der Luftarmee. Genf, 6. Juni. Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter Lau⸗ rent Eynac hat angeordnet, daß die beſten weiblichen Pilo⸗ ten Frankreichs in die Luftarmaee eintreten ſollen, um Verbindungsflugzeuge zu ſteuern. Dies ſei eine ſehr gute Idee, meint der„Jour“, der dieſe Nachrichtsbringt, denn es würden dadurch manche Piloten frei. Das Blatt nennt dann einige franzöſiſche Fliegerinnen, die jetzt mit dem Rang eines Unterleutnants(), aber in der Soldſtufe eines Leut⸗ nants als Hilfspiloten Verwendung finden werden.— Aus der Menſchennot dieſes abſterbenden Volkes heraus keimen doch die ſeltſamſten Blüten. Mit dieſen weiblichen Unter⸗ leutnants wird anſcheinend das ſchärfſte Geſchütz aufgefah⸗ ren, das Paris in der Reſerve hat, um unſere Flieger zu „erobern“. Die Pariſer Volksſchulen geſchloſſen. Unter dem Eindruck der Luftangriffe und der Bedro⸗ hung der franzöſiſchen Hauptſtadt durch den neuen Vor⸗ marſch der deutſchen Truppen, hat die franzöſiſche Regie⸗ rung beſchloſſen im Gebiet von Paris ſämtliche Volks⸗ ſchulen zuſchlie ßen.— Das franzöſiſche Miniſterium für öffentliche Arbeiten teilt mit, 1 der Generalſtab auf Grund des militäriſchen Bedarfs ſämtliche Kraftwagen in Frankreich beſchlagnahme, und zwar ſowohl die franzöſiſcher als auch ausländiſcher Herkunft. Beſtür zung in Paris und London Ueber die neue deutſche Offenſive im Weſten. Rom, 7. Juni. Die erſten blitzartigen Erfolge der neuen deutſchen Offenſive mit der mehrfachen Ueberrennung der Weygand⸗Linie haben in Italien geradezu ſenſationell ge⸗ wirkt. Unter Schlagzeilen wie„Die Weygand⸗Linie durch, brochen“,„Der Uebergang über die Somme erzwangen. enthalten die Titelſeiten der römiſchen Morgenpreſſe ſaſt ausschließlich Nachrichten und Berichte üher die neue deut⸗ ſche Offenſive, die nach Angabe des militäriſchen Mitarbei⸗ ters des„Popolo di Roma“ bereits gigantiſche Aus- maße klar erkennen läßt. Dabei müſſe Frankreich dieſesmal ganz allein den ungeheuren deutſchen Kampf auffangen. „Indeſſen wartet England, vollſtändig abgeſchnitten, vom Kontinent, bangen Herzens auf ſeine eigene Stunde. 1 der militäriſche Mitarbeiter des Meſſaggero unter⸗ ſtreicht die grandioſe Anlage der neuen deutſchen Offenſive. Im übrigen verzeichnen die römiſchen Morgenzeitungen in allerdings ſcharf zenſierten Pariſer und Londoner erich⸗ ten die Beſtürzung, die das blitzartige Einſetzen der neuen deutſchen Offenſive 1 in 5 1 wie in der engliſchen Hauptſtadt hervorgerufen hat. 5 Die 1810 1 05 meldet aus London, Churchill ſei kein allzugroßer Prophet gewgen, als er ſagte, daß eine neue deutſche Offenſive gegen England oder die neue Somme⸗ Linie zu erwarten ſei Churchill habe aber wohl in ſeiner Rede vom 4. Juni ſelbſt nicht geahnt, daß dieſe Offenſive ſchon unmittelbar folgen würde. Von der Entwicklung der Schlacht wiſſe London wenig oder gar nichts. Die Zeitungen ſprächen von einer. Geheimſitzung des Unter⸗ auſes, die in der nächſten Woche stattfinden ſolle. Unter⸗ eſſen ſei das engliſche und franzöſiſche Gold nach New⸗ vork gebracht worden, und man habe von dort kelegrae fiert, daß vier Goldbarren im Werte von 360 Millionen Dollar aus England ſtammend, angekommen eien. An⸗ ſcheinend werde das Schatzamt und die Bank von England nicht mehr als genügend ſicher angeſehen. —ů Freitag, den 7. Juni 1940 Ein erſchütterndes Dokument Grauenvolle Hinmordung von 72 Perſonen durch die Franzoſen in Abbeville und Lille. Berlin, 6. Juni. Seit dem 10. Mai, dem Tage, als die deutſchen Truppen zur Abwehr des von England und Frankreich beſchloſſenen Vorſtoßes gegen das Ruhrgebiet die deutſch⸗belgiſche und die deutſch⸗holländiſche Grenze überſchritten, iſt, wie die Deutſche Informationsſtelle mit⸗ teilt, von den Franzoſen ſowohl in Frankreich ſelbſt als auch in Holland, Belgien und Luxemburg ein wilder, be⸗ ſtialiſcher Terror gegen ganz beſtimmte Kreiſe ent⸗ feſſelt worden. Dieſer Terror richtete ſich einmal gegen alle in jenen Gebieten anſäſſigen Deutſchen und ſolchen Nichtdeutſchen, von denen angenommen wird, daß ſie mit Deutſchland irgendeine Beziehung hätten. Außerdem ſind davon aber in beſonders weitem Umfang auch diejenigen betroffen worden, die in ihrer Heimat als Repräſentanten alten bodenſtändigen Volkstumes und damit als Gegner des korrupten Syſtemes der plutokratiſchen Demokratien angeſehen wurden. Die Zahl der Menſchen, die ſo dem ver⸗ brecheriſchen Wüten der Franzoſen zum Opfer gefallen ſind, läßt ſich heute noch nicht im entfernteſten überſehen. Aber in einer Reihe von Fällen iſt es möglich geweſen, ſchon jetzt die Tatbeſtände feſtzuſtellen und damit Dinge ans Licht zu ziehen, die an Scheüßlichkeit und Grauſamkeit auch die ſchlimmſten Befürchtungen übertreffen. Aufgrund amtlicher Ermikklungen werden als charak- teriſtiſches Beiſpiel Einzelheiten über die grauenvolle Er⸗ 1 mordung von 72 Menſchen in 2 lle und Lille mitge⸗ teilt. ei erregendes Bild. Dieſe 72 2 en waren in tet worden, ohne daßz ihnen das geringſte arfen werden konnte. Sie wurden Franzoſen nach Lille und ſpäter nach Abbeville verſchlepyt und dort nach fürch⸗ terlichem Markern ſchließlich ermordei. Es genügte, einen deutſchen Namen zu tragen oder frü⸗ her einmal. in Deutſchland gelebt zu haben oder als auf⸗ richtiger Anhänger heimiſchen Volkstums zu gelten, um der ſinnloſen Wut der franzöſiſchen Gendarmerie zum Opfer zu fallen. Nur dem Zufall, daß einer der Verſchleppben, der dä⸗ niſche Ingenieur Winter, ſich im letzten Augenblick retten konnte, iſt es zu danken, daß in dieſem Falle die Einzel⸗ heiten des begangenen Verbrechens ſofort amtlich feſtge⸗ ſtellt werden konnten. Die Zuverläſſigkeit der Ausſagen Winters iſt in Abbeville ſofort durch Nachforſchungen deut⸗ ſcher Offiziere an Ort und Stelle einwandfrei beſtätigt worden, insbeſondere konnte nach den am Ort des Verbre⸗ chens gefundenen Legitimationspapieren die Perſönlichkeit der 72 Ermordeten genau identifiziert werden. Es handelt ſich danach um Angehörige folgender Staaten: Deutſchland, Italien, Rußland, Ungarn, Holland, Belgien, Schweiz, Dä⸗ nemark. Unter den Verſchleppten befindet ſich auch der be⸗ kannte Führer der Rexiſtenpartei, Leon Degrelle. Die Nach⸗ forſchungen nach ſeinem Verbleib ſind noch im Gange. Aller Wahrſcheinlichkeit nach iſt er aber in Lille erſchoſſen worden. Es ſteht feſt, daß derartige Verſchleppungen nach Frankreich in großer Zahl ſowohl aus Belgien als auch aus Holland und Luxemburg durchgeführt worden ſind. So iſt z. B. der holländiſche Volkstumsführer Roſt van Tonnin⸗ en ebenfalls mit vielen Anhängern der holländiſchen Muſ⸗ et Be gung nach Frankreich verſchleppt worden, wäh⸗ rend der Bruder Muſſerts ermordet wurde. Erſt durch den Vormarſch der deutſchen Truppen wurde die Gruppe Roſt van Tonningen in Calais wieder befreit. Die Ausſagen des däniſchen Skaatsangehörigen Winker über die franzöſiſchen Maſſenmorde. Ueber die Ausſagen des däniſchen Staatsangehörigen Ingenieur Win ter liegt ein Protokoll vor, das geradezu erſchütternde Einzelheiten über die franzöſiſchen Beſtialitäten in Lille und Abbeville enthält. Winter kam am 8. Mai d. J. in Geſchäften nach Brüſſel. Am 9. Mai wurde er auf der Straße ohne jeden Grund verhaftet und mit anderen; ebenfalls willkürlich verhafteten Perſonen nach dem Ge⸗ fängnis transportiert. Am 13. Mai wurden die Verhafte⸗ ten, die nicht verhört worden waren, nach Brügge ver⸗ bracht. In dem Protokoll heißt es dann wörtlich: „Von dort ging die Reiſe wiederum mit Laſtwagen weiter nach Lille⸗Feſtung, wo aus unſerem Trans⸗ port durch Namensaufruf der Rexiſtenführer Leon De⸗ grelle herausgenommen und von vier Soldaten über den Hof und außer unſerer Sicht geführt wurde. Kurz danach hörten wir Schüſſe und nahmen an, daß Degrelle er ⸗ ſchoſſen worden ſei. In Lille hatte ich Gelegenheit, die 71 Perſonen unſeres Transportes näher zu betrachten. Es waren Angehörige der verſchiedenſten Länder wie Hollän⸗ der, Belgier, Schweizer, Italiener, Ruſſen, Deutſche und ich als einziger Däne. Ein Deutſcher ſtammte aus Köln und iſt Regierungsrat. Einer der Belgier war ein Pfar⸗ rer. In dieſer Perſonenzahl waren außerdem ſechs Frauen enthalten und zwar anſcheinend drei Belgierinnen und drei Holländerinnen. Nachmittags wurden wir dann von der Feſtung in das fängnis in Lille gebracht. Franzöſiſches und belgiſches e e riß uns— auch den Frauen— ſämt⸗ liche Kleider vom Leibe, bis wir nackt waren und dann verprügelte uns jeder, der uns zu ſehen bekam, mit Kolben⸗ ſchlägen, Fußtritten uſw. Ich habe dabei erhebliche Verlet⸗ zungen erlitten. Alle Wertgegenſtände wurden uns abge⸗ nommen und danach wurden wir im Zuſtand völliger 50 in Einzelzellen geſperrt, in die uns erſt am näch⸗ ſten Morgen ein Teil unſerer Kleidungsſtücke in völlig zer⸗ Nr. 132 riſſenem Zuſtand wieder hereingeworfen wurde. Dieſer Vorgang wiederholte ſich von jetzt ab jede Nacht.“ Am 19. Mai wurden die Gefangenen nach Abbeville gebracht, und in einem völlig unzulänglichen Raum, der kein Licht, kein Waſſer und keinen Abort hatte, eingeſperrt. Am 20. Mai nahm ein franzöſiſcher Korporal vier Mann aus dem Keller.„Dann hörten wir Schüſſe, und zwar der Schnelligkeit der Schußfolge und dem Klang nach offen⸗ bar von einer Maſchinenpiſtole. Dieſer Vorgang wiederholte ſich auch bei den nächſten beiden Gruppen zu je vier Mann, die freiwillig aus dem Keller traten. e Nach der dritten Gruppenablöſung ſah einer von uns, der zum Fenſter hochgeklettert war, daß dieſe 12 Perſonen erſchoſſen vor der Rokunde lagen. Nun wollte keiner mehr aus dem Keller heraus, ſo daß der Korporal jedesmal mik Bajonektanwendung vier Mann herausholte, darunker auch eine Frau. Es brach eine Panik aus, man ſchrie und pro⸗ ſtierte und verlangte— allerdings ohne Erfolg— einen Offizier zu ſprechen, da wir ſa ſämklich Ausländer ſeien. Als Antwork darauf flog eine Eierhandgranate in den Kel⸗ ler, die jedoch durch einen Elſäſſer aufgegriffen und wieder zur Tür hinausgeworfen wurde ſo daß ſie erſi im Freien explodierte. Nun baute ein Soldat ein Maſchinengewehr vor dem Kellereingang auf, um uns alle im Keller abzu⸗ ſchießen. Es brach erneut eine furchtbare Panik aus, die Gefangenen warfen ſich auf die Knie, ſchrien, beteten, be⸗ konten immer wieder, daß ſie doch Ausländer und keine „Boche“, ſchrien z. T.„vive la france“, worauf nun der Korporal wieder erſchi d erklärte, daß, wenn ſich vier Mann freiwillig zum zen melden, für die anderen ein Offizier geholt würd rauf meldeten ſich katſächlich vier Mann freiwillig, da der Deutſche aus Aöln. Die vier wurden erſchoſſen und dann verſchloß der Korporal die Tür unſeres Gefängniſſes und ging weg, um einen Offizier zu holen. Nach einer halben Stunde kam er wieder zurück mit einer Gruppe von 30 bis 40 Soldaten, die Kellertür wurde auf⸗ geſchloſſen und wir mußten in vier Gliedern hintereinander vor der Rotunde antreten. Von dort marſchierten wir, um jeden von den Soldaten, durch die Straßen der Stadt zu einer Gerſtenmühle in der Nähe des Bahnhofes Abbeville. Dieſe Gerſtenmühle war als proviſoriſche Kaſerne eingerich⸗ tet und beſtand aus mehreren Gebäuden. In einem dieſer Gebäude befand ſich ein großer Keller, in den wir nun wie⸗ der hineingetrieben werden ſollten, offenbar, um die wei⸗ teren Erſchießungen nicht mehr vor den Augen der Oeffent⸗ lichkeit⸗ dung nee Während die Verhafteten in ihr neues Gefängnis getrie⸗ ben wurden, griffen deutſche Sturzkampfflieger den Bahn⸗ hof Abbeville an. Ingenieur Winter benutzte die Verwir⸗ rung, die dadurch entſtand, um zu entfliehen. Er verſteckte ſich in einem Nebenraum in einer Kiſte.„In dieſem Ver⸗ ſteck“, ſo berichtek er wörtlich weiter,„hörte ich nun das Schreien und Jammern aus dem Keller, bis es nach meh⸗ reren Stunden mit Beendigung der Bombenangriffe ruhig wurde. Ich hörte dann ſpäter, wie zwei Laſtwagen wieder hereingeholt wurden, und, wie ich annahm, darauf die übrigen Gefangenen verladen wurden“. Winter kroch dann am 21. Mai aus ſeinem Verſteck und ſah plötzlich motor i⸗ ſierte deutſche Truppen in die Stadt eindringen. „Ich rannke ſofort zu em erſten deuiſchen Auto, deſſen Fahrer mich zu ſeinem Kompaniechef, Hauptmann.. 3 brachte, der meine Erzählungen zunächſt ſehr ſkeptiſch auf⸗ nahm und mit mir zur Rokunde fuhr, dort lagen die 21 Er- ſcheſſenen— alle mit ktopfſchüſſen— noch auf dem alten Platz. Dabei lagen auch noch die Sachen der 22 Gefangenen, jedoch ohne Wertgegenſtände. Hauptmaunn ließ ſofork das Gelände abſperren und auf meine Veranlaſſung wurde das Eigentum der Gefangenen geſammelt und in zwei Säcke verpackt.“ ** 1 Furchtbare Anklage gegen Frankreich e Mit Entſetzen muß die Welt die Berichte über die Maſſenabſchlachtung von Deutſchen, Italienern, Ruſſen, Bel⸗ giern, Holländern, Schweizern, Ungarn und Dänen in Lille und Abbeville zur Kennknis nehmen. Nicht wie Menſchen, wie Beſtien— der Name Tier iſt zu ſchade hat die franzöſiſche Soldateska ſich gegen wehrloſe, unſchul⸗ dige Menſchen ausgetobt, nur weil ſie vielleicht e Sympathien verdächtig waren. Das ſchimpfliche Wort„Sa⸗ dismus“ ſtammt aus dem Franzöſiſchen. In Abbeville und Lille haben die Franzoſen wieder einmal die ſcheußlichſten ſadiſtiſchen Verbrechen begangen. Die dort begangenen Un⸗ taten ſind ein Schandfleck für die franzöſiſche„Ziviliſation“, von der allerdings Einſichtige ſchon lange gewußt haben, daß dieſe Ziviliſation nur in dem Wortſchatz der franzöſiſchen Reklame beſtand, in Wirklichkeit aber nichts hinter dem Wort ſteckte. Brutal, grauſam, nee iſt das wahre Geſicht des Franzoſen, wie es ſich in dieſem Krieg erneut zeigt. Die franzöſiſchen Untaten werden jedoch ihre gerechte Sühne finden. Die deutſchen Repreſſalien, die ergriffen werden, werden mit ſolcher Härte durchgeführt werden, daß ein⸗ für allemal in Zukunft dem ase en Sadismus keine Gelegenheit mehr geboten wird, ſeine Scheußlichkeiten an wehrloſen Menſchen zu begehen. An den gemeinen Verbrechen der franzöſiſchen Solda⸗ teska erſieht die Welt, wie verpeſtet die franzöſiſche Zivi⸗ liſation durch die Verniggerung und durch die Förderung jedes Zuhälter⸗ und Verbrechertums iſt. Ein derartiger Ab⸗ ſchaum der Menſchheit verdient nichts anderes, als aus⸗ gerottet zu werden, damit alle anſtändigen Menſchen auf der Welt vor weiteren Untaten dieſer vertierten Fran⸗ zoſen geſichert ſind. 1 14 2 11 15 3 13 Meuchelmord an der Zivilbevölkerung Aber: die Skunde der Vergeltung wird kommen! Berlin, 6. Juni. Wir haben uns ſchon mehrmals mit den planloſen Bombenabwürfen feindlicher Flieger über deutſchom Gebiet auseinandergeſetzt und keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß dieſe ſinnloſen Angriffe zuf das Le⸗ ben und Eigentum der friedlichen deutſchen Bevölkerung ausnahmslos regiſtriert und— wenn die Stunde der Ver⸗ geltung da iſt— Zahn um Zahn vergolten wer⸗ den. Trotzdem fliegen ſich die feindlichen Flieger im Schutze der Dunkelheit in großer Höhe auch weiterhin über Hol⸗ land, Belgien und Deutſchla die deutſch⸗franzöſiſche Grenze nach d ein und werfen ihre Bomben ab. Sie geben tige militäriſche Ziele zu bombardieren and laſſen e Bomben plan⸗ und wahllos ins Gelände fallen und zum größten Teil in Orte, die ſich weitab ſeder militä⸗ riſchen Anlage befinden. Das Reſultat dieſer Ueberfälle, von denen ein bedeutender militäriſcher Erfolg nicht erwar⸗ tet werden kann, iſt faſt ausnahmslos die ſyſtematiſche Zer⸗ ſtörung privaten Eigentums und Meuchelmord an der Zi⸗ vilbepölkerung. So wurde kürzlich, um ein Beiſpiel zu nen⸗ nen, ein bäuerliches Anweſen in der Gegend von Ulm von mehreren Bomben getroffen und vollkommen zerſtört. Der Bauer, ſeine Frau und ſeine beiden Töchter wurden ge⸗ tötet In der Umgegend von Ulm befinden ſich keine mi⸗ litäriſchen Ziele, und die Bombenabwürfe in dieſer Ge⸗ gend laſſen nur den Schluß zu, daß ſich der„heldenhafte“ feindliche Flieger ſeiner Bombenlaſt vor Rückkehr in ſeinen Heimathafen entledigen mußte, um eine Meldung über einen militäriſch⸗wichtigen Erfolg abgeben zu können. Wir kennen den kraurigen Erfolg ſeiner Heldenſat. Wir tere Fälle von Angriffen auf die buchen auch ihn und wei zivile Bevölkerr Die Stunde der Vergel 11 ito dieſer Meuch fommen 12 Tat eine Antwort er⸗ und Sehen vergehen 35 ind Berde* Die Luftwaffe wird dann a ige teilen, daß den Schuldigen Hören wird. Rom, 6. Juni. Ein Bericht des italieniſchen Konſulats in Charleroi ſchildert einen unerhörten Fall viehiſcher Grau⸗ ſamkeit, der von den Franzoſen an Italienern verübt wurde. In Vieux Campinair, zwölf Kilometer von Charleroi ent⸗ fernt, lebt eine kleine ſtalieniſche Kolonie, die zumeiſt aus Bergleuten beſteht. Einige Tage, bevor die Ortſchaft von den deutſchen Truppen beſetzt wurde, unternahmen die Franzoſen eine Jagd auf die dort anſäſſigen Italiener Ein franzöſiſcher Offizier an der Spitze eines Zuges begab ſich in ein Haus, in dem ein alter italieniſcher Arbeiter wohnte, der in den Bergwerken beſchäftigt war und eine große Fa⸗ milie ernährt. Die ganze Familie und andere Italiener wurden vor eine Art Militärgericht geſchleppt, das unter dem Vorſitz eines franzöſiſchen Leutnants tagte. Einige von ihnen ließ man frei; ſieben Itagliener ſind er⸗ ſchoſſen worden. Dies, ſo ſchließt der Bericht, ſei nicht das einzige Verbrechen, das die Franzoſen in Belgien und Frankreich an den Italienern verübt hätten. Pfui Teufel! Zwei abſpringende deutſche Flieger erſchoſſen. DNB Berlin, 6. Juni. Wieder hat die franzöſiſche Luft⸗ waffe den Kranz ihrer Heldentaten um ein weiteres„Ruh⸗ mesblatt“ bereichert. Wie ein angeblich neutrales Blatt mitteilt, wurden bei Beauvais zwei deutſche Flieger die aus einem abgeſchoſſenen Bomber mit Fallſchirm abſpran⸗ gen, von franzöſiſchen Jagdfliegern durch Maſchinengewehr⸗ feuer in der Luft einfach„weg geputzt“. l Zeder Funke ſoldatiſchen Ehrgefühls“ iſt in dieſen er bärmlichen Mordbeſtien erloſchen. Mik keufliſchem Vergnü⸗ gen auf Wehrloſe Jagd zu machen— pfui Teufel! Das iſt die ritterliche Grande Nakion, die zur Rettung der Zivili⸗ ſation zu kämpfen vorgibt. Wir nolſeren auch dieſe Schand⸗ tat in das Schuldbuch der Verbrecher. Die Quiklung wird überreicht— deſſen können die feigen Mörder ſicher ſein! Faſchiſtenjagd in ganz England. Kopenhagen, 5. Juni. Wie der Londoner Nachrichten⸗ dienſt meldet, verhaftete die engliſche Polizei in allen Tei⸗ len Englands zahlreiche Faſchiſten. Unter den Verhaf⸗ teten befindet ſich eine Anzahl faſchiſtiſcher Kandidaten für die Parlamentswahlen. Allein in Mancheſter wurden faſt 40 Faſchiſten feſtgeſetzt. Ferner wurden Verhaftungen vor⸗ genommen in Kanterbury, auf der Inſel Wight, in Lowes⸗ koft, Hull, Sheffield, Worthing, Liverpool, lackpool und Woreeſter.. Franzöſiſche Flugzeuge bombardieren Schweizer Gebiet. Berlin, 6. Juni. Havas verbreitet aus Bern die Mittei⸗ lung, daß am 5. Juni früh ausländiſche Flugzeuge ſechs Bomben auf ſchweizeriſchem Gebiet abgeworfen hätten. Bomben ſollen auf Häuſer und Landſtraßen gefallen ſein und Schaden verurſacht haben. Wir erfahren hierzu von amtlicher deutſcher Seite, daß einwandfrei beobachtet wurde, wie franzöſiſche Bombenflugzeuge auf Schweizer Gebiet und auf deutſchem Gebiet bei Konſtanz hart an der deutſch⸗ ſchweizeriſchen Grenze Bomben abgeworfen haben. Havas verſucht, die Neutralitätsverletzung der franzöſiſchen Flug⸗ denne ſchamvoll der Weltöffenklichkeit zu verſchweigen da⸗ urch, daß es die ihm bekannte Nationalität der Flugzeuge nicht in ſeine Meldung übernimmt. „Vernichtung der britiſchen Weltherrſchafl Eine italieniſche Antwort an England. Rom, 5. Juni. Zu dem nach den plumpen Anbiede⸗ rungsverſuchen der letzten Zeit in der engliſchen Preſſe nun⸗ mehr ganz offen zugebenen Willen„die Italiener, falls ſie in den Krieg eintreten ſollten, bis zur Vernichtung Italiens als Großmacht zu bekämpfen“, erklärt„Meſſaggexro“, daß dieſer neue Einſchüchterungsverſuch keineswegs etwa eine Neuorientierung der engliſchen Politik darſtelle, ſondern durchaus dem von jeher gehegten Gefühl Albions entſpreche. England habe immer verſucht, die italieniſche Machtentfal⸗ tung einzuſchränken und Italiens Aufſtieg zur Großmacht und zum 3 aufzuhalten. Es habe ſämtliche Ein⸗ gänge zum Mittelmeer verſperrt und Italiens Expanſion in Afrika und Aſien befehdet, um zu verhindern, daß das italieniſche Volk ſich die ſeiner Zahl, ſeiner Tüchtigkeit und ſeiner Kultur gebührenden Stellungen erobern könne. Heute möchte England am liebſten Italien von der politiſchen Landkarte 10 5 51 505 auslöſchen. 5 Dieſer eiwas. Eniſchluß habe aber, wie das Blatt betont, ſein Gegenſtück und dieſes ſichere und leichter zu verwirklichende Gegenſtück heiße:„Vernichtung der brit. ſchen Weltherrſchaft', eine Tat, di e die ganze von England unterdrückte und gebrandſchatzte Welt als das Ergebnis des Krieges berbeiſehne. a s 9 die Dauer von drei N weiter verfolgen. Daladier abgeſägt Der Oberkriegshetzer Reynaud übernimmt auch noch das Außenminiſterium. Berlin, 6. Juni. Jum dritten Male ſeit Beginn der gro⸗ ßen deutſchen Mai⸗Offenſive wurde das franzöſiſche Kabinett in der Nacht zum Donnerstag umgebildet. Die wichtigſte Veränderung iſt die ſang- und klangloſe Ausbookung des einſtigen Miniſterpräſidenten und bisherigen Außenmini⸗ ſters Daladier. Das Außenminiſterium wurde von dem Oberkriegshetzer Rey mitübernommen, ſo daß alſo Miniſterprä Berteidi iniſterium und Außenn gen Börſen⸗ ſchiebers vere Jin Fragen der aus⸗ wärtigen Politik durch Paul Baudoin und in Fragen der nationalen Verkeidigung durch General de Gaulle unkerſtützt werden. Finar r wurde der bisherige Generalſekre⸗ kär Bothillier. Pernot übernahm außer dem Geſundheiks⸗ miniſterium das Miniſterium für die franzöſiſche Familie. Der bisherige Informalionsminiſter Froſſard wurde, an⸗ ſcheinend wegen ſeiner groben propagandiſtiſchen Böcke durch Jean Prouvoſt erſetzt. Das Erziehungsminiſterium erhielt Delbos. f * Die Meldung von der Abſägung Daladiers wurde zuerſt von dem engliſchen Nachrichtenbüro Reuter und erſt dann vom franzöſiſchen Büro Havas verbreitet. Das läßt, wie man zu ſagen pflegt,„tief blicken“: Daladier mußte auf engliſchen Befehl gehen. Er war in London ſchon lange in Ungnade gefallen. Als dann ſein Freund Gamelin— ebenfalls auf Londoner Kommando— als Oberkommandie⸗ render abgeſetzt wurde, war klar, daß auch er verſchwin⸗ den müſſe. Paris hat nur noch die Befehle der Churchill und Genoſſen auszuführen. Reynaud, der Liebling der Londo⸗ ner Plutokraten, iſt jetzt zum alleinigen Tyrannen gemacht worden. Es iſt kein Zweifel, daß er mit allen Mitteln ver⸗ ſuchen wird, den Krieg weiterzuführen, aber es iſt auch kein Zweifel, daß ihn einmal das franzöſiſche Volk, das er ins Unglück ſtürzte, verfluchen wird. Der Nachfolger Weygands im Orienk. Iſtanbul, 6. Juni. Der franzöſiſche General Mittelhauſer iſt zu militäriſchen Beſprechungen in Ankara eingetroffen. Mittelhauſer iſt alſo Nachfolger Weygands, Oberbefehls⸗ haber der Streitkräfte der Weſtmächte in der Levante und wird ſofort nach Beirut zurückkehren. igen e Wage Neue Botſe eſtmächte in Moskau Mos h ve tet, ſuchte der eng⸗ liſche Geſchäftsträger in 2 2 el, den Außen⸗ kommiſſar Molotow auf und teilte mit, daß die engliſche Regierung beabſichtige, ihren bisherigen Botſchafter in Moskau, Seeds, durch Sir Stafford Cripps zu erſetzen, und zwar als gewöhnlichen Botſchafter ohne außerordent⸗ liche Miſſion. Molotow teilte dem engliſchen Geſchäftsträ⸗ ger mit, daß ſeitens der Moskauer Regierung keine Ein⸗ wände dagegen beſtehen. Ferner erſchien im Laufe des Tages der franzöſiſche Geſchäftsträger Payart bei Molotow, um ihm mitzuteilen, daß die franzöſiſche Regierung ihren bisherigen Botſchafter in Moskau, Naggiar, durch Labonne zu erſetzen wünſche. Außenkommiſſar Molotow erklärte dem franzöſiſchen Ge⸗ ſchäftsträger, er ſehe keine Einwände dagegen und werde am 5. Juni der franzöſiſchen Regierung eine Antwort er⸗ teilen. Engliſche Fußtritte für den franzöſiſchen Bundesgenoſſen. Stockholm, 6. Juni. Ein Leitartikel der Londoner„Ti⸗ mes“ bedeutet im wahrſten Sinne des Wortes einen Schlag ins Geſicht des franzöſiſchen Bundesgenoſſen. Das engliſche Blatt erklärt nämlich ganz offen: „Die Geſchichte wird entſcheiden, was verhängnisvoller geweſen iſt, die Tatſache, daß es England unkerlaſſen hat, bereits früher ein ſtarkes Expeditionskorps nach Frankreich zu ſchicken, oder die von Frankreich angewandke phankaſie⸗ oſe und ſteife Taklik, die die Initiative vernichkete und im Gegenſatz zu den höchſten Traditionen Frankreichs ſtand.“ Eine deutlichere Verurteilung des ſo„heißgeliebten“ Bundesgenoſſen, der dazu gut genug war, den„glänzen⸗ den Rückzug“ der Engländer zu decken, kann man ſich kaum denken. Aber die Vaſallen der engliſchen Oberplutokraten ſind ja Fußtritte gewöhnt. Auch ſonſt iſt der Artikel der „Times“ ſehr aufſchlußreich: Nach einem wahren Trommel⸗ feuer von„Erfolg“-Meldungen in der engliſchen Preſſe lieſt man nun auch in dieſem Blatt über den Ausgang der gro⸗ en Vernichtungsſchlacht in Flandern, daß die Deutſchen 155 Verbündeten eine ernſte Niederlage beigebracht hät⸗ en. politiſches Allerlei Glockenläuten von 12 bis 12.15 Uhr. Aus Anlaß des Sieges der deutſchen Truppen in Flan. dern und zum dankerfüllten Gedenken hat der Führer auf Tagen das Läuten der Glocken befohlen. Der Reichsminiſter für die kirchlichen Angelegen⸗ heiten gibt hierzu bekannt, daß dieſes Glockenläuten bis zum 7. Juni 1940 einſchließlich mittags von 12 bis 12.15 Uhr im ganzen Reichsgebiet außer in denjenigen Gebieten, für die eine örtliche Sonderregelung erfolgt iſt, ſtattzufinden hat. Während der Zeit von 12 bis 12.15 Uhr ſoll aus an⸗ derem Anlaß nicht geläutet werden. i Trockenlegung der dee e eee beendet. Holländiſche Blätter berichten, daß die Pumparbeiten der Trockenlegung der während der Kriegshandlungen un⸗ er Waſſer geſetzten Gebiete eine Woche früher beendigt werden konnten als urſprünglich angenommen wurde. Der holländiſchen Landwirtſchaft ſtehe dieſer Boden jetzt wieder ur Verfügung.„Standard“ ſchätzt den Schaden bei den 8 holländische Militär geſprengten Brücken auf 15 bis 20 Millionen Gulden. Das Blatt berechnet die Wiederher⸗ ſtellungsdauer auf ſechs bis acht Monate. Ungarn will auch weiterhin Freundſchaft zu den Achſen⸗ s mächlen. i In Beantwortung einer Interpellation erklärte der un⸗ gariſche Miniſterpräſident Graf Paul Teleki im Abgeord⸗ netenhaus, die außenpolitiſche Linienführung der ungari⸗ ſchen Regierung ſtehe auf Jahre zurückreichend im Zeichen der Freundſchaft zu den Achſenmächten. und die ungariſche Regierung werde dieſe entſcheidende, folgerichtige Politik 5 7 Goziale„Gerechtigkeit“ Aus der engliſchen Plutokratie. Stockholm, 6. Juni. Der engliſche Miniſterrat hat be⸗ ſchloſſen, die geplante Geſchäftsvorlage zur Begrenzung der Dividende wieder fallen zu laſſen. Die übrigen Steuermaß⸗ nahmen, ſo vor allem die neue Umſatzſteuer, werden aber in vollem Umfange durchgeführt. Dieſer das plukokratiſche Kapital ſorgfältig ſchonende Beſchluß des Kabinetts Churchill folgt dem Geiſt der ſetzi⸗ gen engliſchen Regierung in geradezu bengaliſcher Velen kung. e die neuen der Labourparky enkſtammenden Miniſter den engliſchen Maſſen erklären, ein neues Jeſt⸗ alter habe in England begonnen und die ſoziale Gerechlig⸗ keit ſei auf dem Marſch, ftimmten ſie im Kabinettsrat mit den konſervaliven Miniſtern zuſammen, die Dividenden Bill nieder. Es paßt in dieſem Zuſammenhang, daß, wie noch berich⸗ tet wird, die engliſche Luipaards Vlei Eſtat und Gold Mi⸗ ning Geſellſchaft mit einem glänzenden Jahresabſchluß auf⸗ warten kann. Die Aktionäre bekommen 50 Prozent, alſo die Hälfte ihres Aktienkapitals, ſteuerfrei als Dividende. Es handelt ſich um eine jener Geſellſchaften, die buchſtäblich mit Burenblut gedüngt worden ſind, durch Habgier und Uebermut jenes Englands, das die kleinen Völker zu ſchützen vorgibt und ſich mit der ganzen Wucht ſeines Welt⸗ reiches, durch nichts als ſeine Raubſucht getrieben, auf die beiden kleinen Burenrepubliken Oranjefreiſtaat und Trans⸗ valrepublik ſtürzte. Italiens Küſtengewäſſer zur Gefahrenzone erklärk. 5 DNB. Kom, 6. Juni Durch amtliche Mitteilung wird ſoeben bekanntgegeben, daß mit ſofortiger Wirkung die Kü⸗ ſtengewäſſer Italiens, Albaniens, des Imperiums und der italieniſchen Kolonien und Beſitzungen in einer Breite von 12 Meilen zur Gefahrenzone erklärt werden. Die Schiffahrt wird aufgefordert, bei der Anſteuerung der Häfen ſich recht⸗ zeitig im voraus mit den italieniſchen Konſulats⸗ oder Mi⸗ litärbehörden in Verbindung zu ſetzen. In einer zweiten amtlichen Mitteilung wird erklärt, daß Sirenenſignale vom heutigen Tage an nur noch den Sinn von Fliegeralärm ha⸗ ben und alle anderen Sirenenſignale ſofort eingeſtellt wer⸗ den müſſen. Flüchtlinge mitleidlos ausgenutzt. Genf, 7. Juni. Die Millionen Flüchtlinge, die aus den Friegsgebieten Belgtens und Nordfrankreichs in das In⸗ nere Frankreichs geflohen ſind finden hier alles andere als Hilfsbereitſchaft und gaſtliche Aufnahme. Im Gegenteil, man nützt ſie nach Kräften aus und ſucht durch Preis⸗ ſteige rungen noch an dieſen Unglücklichen Geld zu ver⸗ dienen. Wie die Pariſer Zeitung„Populaire“ berichtet, fin⸗ den die Flüchtlinge überall, wo ſie eintreffen, verdoppelte und verdreifachte Preiſe. Kaum ſind die Flüchtlinge in eine Provinzſtadt gekommen, ſo gehen die Preiſe der Lebens⸗ mittel in die Höhe. In einer Provinzſtadt z. B., in der die Induſtrie für Apfelſaft zu Hauſe iſt, hat ſich ſofort der Preis für eine Flaſche Apfelſaft verdoppelt. Preiſe für But⸗ ter, Eier und Milch haben in den Flüchtlingsaufnahmege⸗ bieten einen ſkandalöſen Stand erreicht Auch die Mieten find noch mehr geſtiegen Der„Populaire“ nennt die Aus⸗ nutzung der Flüchtlinge eines der traurigſten Beiſpiele, wie ſehr das franzöſiſche Hinterland verſagt, und fordert dazu auf, die Uebeltäter an den Pranger zu ſtellen und mitleid⸗ los zu beſtrafen. Kurzmeldungen Sofia. Die deutſche Abordnung für Verhandlungen über den deutſch⸗bulgariſchen Kulturvertrag iſt hier eingetroffen. Genf. Das engliſche Innenminiſterium hat einen Erlaß veröffentlicht, demzufolge alle Ausländer, gleich welcher Na⸗ tionalität, die in den Städten der Südoſtküſte wohnen, na Orten überſiedeln müſſen, die mindeſtens 45 Kilometer von der Küſte entfernt ſind.. 5 Wastl. Rooſevelt hat das Rücktrittsgeſuch des Marineminiſters Ediſon angenommen. Ediſon will ſich um den Poſten des Gouverneurs von New Jerſey bewerben. 5 Deutſche Zeitung in Amſterdam. Vor 14 Tagen erſchien in Oslo die erſte deutſche Zei⸗ tung für Norwegen. Jetzt wurde die erſte Nummer der deutſchen Zeitung für die Niederlande in Amſter⸗ dam herausgegeben. Reichsminiſter Seyß⸗Inquardt gibt im Grußwort dem Blatt die verpflichtende Aufgabe, das Organ der im beſetzten Gebiet anſäſſigen Deutſchen und Verbindungsglied der Verwaltung zur geſamten Bevölke⸗ rung zu ſein. Für die deutſchen Soldaten ſoll die Zeitung ein Bindeglied von der Front zur Heimat ſein. Verdunkelungsvorkehrungen in Italſen. 8 Wie aus Rom berichtet wird, wird die en durch eine amtliche Mitteilung auf die Vorſchriften auß merkſam gemacht, die zu befolgen ſind, falls„die Umſtände eine Verdunkelung des Landes notwendig machen ſollten Die Bevölkerung wird ferner aufgefordert, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um jederzeit in der Lage zu ſein, ohne weiteres eventuell angeordnete Verdunkelungsmaß⸗ nahmen durchführen zu können. i 5 Der Inder Üdham Singh als„Mörder Berlin, 6. Juni. Nach einer Reutermeldung wurde der Inder Üdham Singh, der bekanntlich angeklagt war, am 13. März den ehemaligen Gouverneur des Pundſchab, Sir Michael O' Dwyer, im Laufe einer Verſammlung der Vereinigung„India Aſſociation“ in der Londoner Caxton⸗ Hall erſchoſſen zu haben, vom Gericht für ſchuldig befunden Und zum Tode verurteilt. Der erſchoſſene Sir Michael O' Dwyer war einer der beſtgehaßten Männer in Indien. Auf ſein Schuldkonto kommt der Maſſenmord von Amritſar⸗ wo von indiſchen Soldaten unter General Dyer eine indi⸗ ſche Verſammlung umſtellt und ohne jede Aufforderung Hen Auseinandergehen das Feuer auf dieſe eröffnet wurde. em Blutbad fielen 400 bis 500 Inder zum Opfer. Das erſte Urteil in der Rickman⸗Affäre. Stockholm, 6. Juni. In dem ſenſationellen Sprengſtoff⸗ und Sabotageprozeß gegen den engliſchen Agenten Rickman und ſeine Helfershelfer wurde nach dreiwöchiger Verhand- i Stockholmer Stadtgericht das erſte Urteil ver kündet. Der Milangeklagte Harry Walter Gille, der als Vertreter einer ausländiſchen Firma tätig iſt, wurde zu 300 Kronen Geldſtrafe verurteilt, da ihm der Beſitz von Sprengſtoffen nachgewieſen werden konnte. Rickman hatte bei ihm einen Koffer mit Sprengſtoffen deponiert. Gille er klärte, über den Inhalt nicht unterrichtet geweſen zu ſein, deſſ teilt dire beft nen der Ace mat lich ord ern Hot näh Age nes Bol in Ra! arb der tis o r „ ere Reichsminiſter Darre in Rom Rom, 6. Juni. Reichsernährungsminiſter Dar re, in deſſen Begleitung. ſich der Leiter der handelspolitiſchen Ab⸗ teilung des Reichsernährungsminiſteriums, Miniſterial⸗ direktor Walther, und Reichshauptamtsleiter Dr. Reiſchle, befinden, iſt am Donnerstag in Rom eingetroffen. Zu ſei⸗ nem Empfang waren Landwirtſchaftsminiſter Taſſinari, der Präſident des internationalen Landwirtſchaftsinſtituts, Acerbo, Botſchafter von Mackenſen, Geſandter Fürſt Bis⸗ marck, Landesgruppenleiter Ehrich ſowie zahlreiche Perſön⸗ lichkeiten auf dem Bahnhof erſchienen. Nach einer außer⸗ ordentlich herzlichen Begrüßung begaben ſich der Reichs⸗ ernährungsminiſter und die Herren ſeiner Begleitung ins Hotel. „Ein Beweis für die Zuſammenarbeit der Achſe“. Rom, 6. Juni. Zum Beſuch des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft, Walther Darre. ſchreibt die Agenzia Stefani u. a.:„Miniſter Darre wird während ſei⸗ nes Aufenthaltes bedeutende landwirtſchaftliche Gebiete und Bodenverbeſſerungsarbeiten in der Provinz Neapel ſowie in der Po⸗Ebene beſichtigen.“ Dieſer Beſuch gehört in den Rahmen des allgemeinen Plans der aktiven Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den Achſenmächten und iſt ein neuer Beweis der Identität der von der faſchiſtiſchen und nationalſoziali⸗ atiſchen Politik verfolgten autarkiſchen Ziele. Die Greuelmärchen um das Rote Kreuz. . Berlin, 6. Juni. Das engliſche Lügenminiſterium hatte die Weltpreſſe mit allerlei Greuelmärchen über die Bombar⸗ dierung von Rot⸗Kreuz⸗Hoſpitälern und Rot⸗Kreuz⸗Zügen durch deutſche Flieger geradezu überſchüttet. Man hatte ſich ſogar nicht davor geſcheut, zu behaupten, die deutſchen Flie⸗ gen griffen mit Vorliebe Gebäude an, die durch die Flagge des Roten Kreuzes geſchützt ſeien Im engliſchen Miniſter⸗ raf hat ſich nun ein ſehr bezeichnender Vorgang abgeſpielt. Einer der Miniſter ſchlug unter dem Eindruck dieſer Lügen⸗ meldungen vor, das Zeichen des Roten Kreuzes von allen Hoſpitälern und Ambulanzſtationen in England zu entfer⸗ nen, um ſie ſo„beſſer vor deutſchen Angriffen zu ſichern“. Aus dem Bericht des Londoner Rundfunks geht hervor, daß dieſer Antrag abgeleihnt wurde. Wie weiter bekannt wird haben ſich die engliſchen Wehr⸗ machts miniſter. die aus eigener kenntnis wiſſen, wie pein; lich genau die deutſchen Flugzeuge das Rote-Kreu zeichen ſchonen, heftig gegen den Antrag gewandt, da dieſer die Verwundeten und das Pflegeperſonal der engliſchen Armee auf das äußerſte bedrohen müſſe. Die engliſche Regierung hal ſich alſo mit dieſen Lügennachrichten in der eigenen Schlinge gefangen. Anter dem„Schutz“ der Plutokraten Schamloſe Ausbeutung der belgiſchen Flüchtlinge durch gewinnſüchtige Franzoſen. 8 Genf, 6. Juni Der Pariſer„Populaire“ berichtet von der ſkandalöſen Ausbeutung der belgiſchen Flüchtlinge durch gewinnſüchtige Franzosen und verlangt, daß derartige Wu⸗ cherer unbarmherzig beſtraft werden müßten. Von verſchie⸗ denen Seiten hat das Blatt Zuſchriften der Flüchtlinge be⸗ kommen, die über ihre ſchlimme Ausbeutung berichten. Die Naſſenankunft von Flüchtlingen in gewiſſen Provinzſtädten hätte alle Lebensmittelpreiſe in die Höhe ſchnellen laſſen. Ferner hätten auch die Mietpreiſe einen Sprung nach oben Amacht. Es gebe allerdings reiche Flüchtlinge, die dieſe Freiſe bezahlen; ihre Zahl ſei jedoch nur gering. Die Mehrzahl der Flüchtlinge oder Evakuferken müßte am Freien kampieren weil ſie nicht ein Dach fänden; es handele ſich um Miktelloſe, die ihr ganzes Hab und Gut und ihre Kinder mit ſich ſchleppten und hofflen, irgendwo in Frankreich Ruhe zu finden. Dieſe Ausbeukung ſei unzu⸗ käſſig, ſie ſchaffe unter den Flüchtlingen und Evakuierten einen bzklagenswerten Gemükszuſtand. — Wieder ein engliſches Greuelmärchen entlarvt. Die von engliſcher Seite zur Aufputſchung der ameri⸗ kaniſchen und kanadiſchen öffentlichen Meinung verbreitete Lügenmeldung, deutſche Bomber hätten das kanadiſche Kriegsdenkmal bei Vi my zerſtört, wurde vom kanadiſchen Miniſterpräſident Mackenzie King im Parlament demen⸗ tiert Wie Aſſociated Preß aus Ottawa meldet, beſaß der Premier Anſtand genug, zu erklären, daß weder das Kriegsminiſterium noch das britiſche Luftminiſterium dieſe ehauptung beſtätigen könnten. Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Elndemann 22 Auch Rolf murrte manchmal über Tante Irmgards unduldſame Art, aber mehr noch darüber, daß ſie ihn trotz ſeiner Länge und des neuen Anzugs, in dem er ſchon recht erwachſen ausſah, immer noch wie einen kleinen Jungen behandelte. 5 Mit ſechzehn Jahren war man kein kleiner Bub mehr, beſonders wenn man Knickerbockers und eine gepflegte Kra⸗ watte trug, die ſtets tadellos geknüpft war. Man hatte auch keine ſchmutzigen Fingernägel mehr und bürſtete den Scheitel mindeſtens fünfmal am Tage ſehr ſorgfältig. g Die Tante ſollte ſich lieber um Otti kümmern, die immer ein bißchen genial und ſchlampig herumlief. 5 Was ſie nur haben mochte? Nerven. Die hatte ſie doch früher nicht gehabt. 5 5 Jetzt kam es häufig vor, daß ſie ſich mit fahrigen Händen an die Schläfen griff, über Kopfſchmerzen und Vergeßlichkeit klagte, daß ſie die Kinder gereizt anfuhr oder mit Anna ſchalt. Rolf fand, daß Tante Irmgard ſich zu ihrem Nachteil verändert hatte. Es war eine ungute Atmoſphäre um ſie, der er gern auswich, wenn es ſich machen ließ. Ihr Ver⸗ halten verleidete ihm ſelbſt Saſſenhofen, das ohnehin in dieſem Jahr viel von ſeinem Zauber eingebüßt hatte. Schön war es nur, wenn Stephan da war, und herrlich ganz auf Saſſenhofen hatte verbringen dürfen. 3 Wie dankbar war Rolf dem Vater für die Erlaubnis vor Freude am liebſten um den Hals gefallen, wenn er nur nicht ſolche Scheu gehabt hätte, es zu tun. Dieſe Scheu vor dem Vater nahm immer mehr zu, und oft, ſehr oft empfand Pionierbataillon. auf einmal? geweſen, Stephan für längere Zeit einzuladen. Er wäre ihm der Junge mit einem Gefühl von Bitterkeit, wie ſo ganz . — Fünf neue Ritterkreuze „Du. Jührerhaupkquarktier, 6. Juni. Der Führer und Oberſte. Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Borſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, an folgende Offiziere das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz verliehen: Oberſt Frhr. von und zu Gilſa, Kommandeur eines Infanterieregiments; Oberſt Hans Jor⸗ dan, Kommand ines Infanterieregiments; Oberftleuf⸗ nam Günther Schubert, Kommandeur eines Infankerie⸗ bataillons; Major Friedrich Jilzinger, Kommandeur einer Arkillerieabteilung: Oberleufnant Langenſtraß, in einem Oberſt Frhr. von und zu Gilſa hat mit ſeinem Infan⸗ terieregiment bereits im polniſchen Feldzug hervorragend tapfer gekämpft. Bei der großen Weſtoffenſive durchbrach das Regiment unter perſönlichem Einfatz ſeines Komman⸗ deurs eine wichtige feindliche Brückenkopfftellung und über⸗ ſchritt die Maas, wobei es gelang, durch ſchnellen, kühnen Vorſtoß die einzige noch nicht geſprengte Brücke des Ab⸗ ſchnittes unverſehrt in die Hand zu bekommen. Oberſt' Hans Jordan überquerte in ſchwerem feind⸗ lichen Feuer die Mags und traf ſelbſtändig die erforderlichen Maßnahmen für die Fortführung des Angriffes, die den Erfolg des Tages bedeuteten. Oberſtleutnant Schubert riß durch ſeinen perſönli⸗ chen tapferen Einſatz ſein Bataillon zu beſonderen Leiſtun⸗ gen mit, wobei der Truppe krotz ſchwerer feindlicher Gegen⸗ wirkung der entſcheidende Uebergang über die Maas ge⸗ lang. Der von ihm erkämpfte Brückenkopf wurde unter ſei⸗ ner energiſchen Führung gegen alle feindlichen Gegenan⸗ griffe gehalten. Major Friedrich Filzinger hat ſich bei der Abwehr eines Angriffes ſchwerer feindlicher Panzer durch ſein kalt⸗ blütiges Verhalten und ſeine zweckmäßigen Maßnahmen be⸗ ſonders ausgezeichnet, ſo daß die erfolgreiche Abwehr we⸗ ſentlich ſeinem perſönlichen Einſatz zuzuſchreiben iſt. Oberleutnant Langenſtraß, deſſen Tat bereits im OK W⸗BVericht vom 25. Mai erwähnt wurde nahm an der Spitze ſeiner Pioniere ein neuzeitliches Fort bei Mau⸗ beuge, das einen Eckpfeiler dieſer Feſtung bildete und den Weg für den entſcheidenden Angriff sperrte. Die Verhafkungswelle in England. Kopenhagen, 7. Juni. Der engliſche Innenminiſter Sir John Anderſon gab in Beantwortung einer Anfrage im Unterhaus bekannt, daß bis zum Abend des 5. Juni ins⸗ geſamt 515 Perſonen, darunter auch Mitglieder des Par⸗ laments, auf Grund der Regierungsvollmachten verhaftet worden ſeien Selbſt wenn dieſe Zahl ſtimmt, eine bemer⸗ kenswerte Leiſtung im„Land der Freiheit“. Das Genthiner Eiſenbahnunglück vor Gericht. Genthin, 7. Juni. Vor der 6. Magdeburger Strafkam⸗ mer fand die Eiſenbahnkataſtrophe, die ſich am 22. Dezem⸗ ber vorigen Jahres auf dem Bahnhof Genthin ereignete, ihr gerichtliches Nachſpiel. Die Hauptſchuld an dem furchtba⸗ ren Unglück, das 187 Todesopfer und 100 Verletzte for⸗ derte, trug nach den Ergebniſſen der Vorunterſuchung und der Beweisaufnahme der angeklagte Lokomotipführer We⸗ dekind. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu drei Jahren Gefängnis. Der Reſervelokomotipführer N. und der Angeklagte S. wurden freigeſprochen. Hinrichtung eines Volksſchädlings Berlin, 6. Juni. Der 38jährige Anton Bungert, den das Sondergericht in Frankfurt a. M. als Volksſchädling zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte verurteilt hat, iſt hingerichtet worden. Bungert, bereits wegen eines ähnlichen Verbrechens beſtraft, hat ſich an der Ehefrau eines im Felde ſtehenden Soldaten in ihrer Wohnung vergriffen und ihr in brutaler Weiſe Gewalt anzutun verſucht. Sein Opfer hat durch die Tat ſchwere ſeeliſche Schäden erlitten. Ein Seeſchiffahrktsamk. 5 Berlin, 6. Juni. Im Zuge der kürzlich gemeldeten or⸗ ganiſatoriſchen Veränderungen ſind im Reichsverkehrsmini⸗ ſterium die Belange der Seeſchiffahrt in einem Seeſchiff⸗ fahrtsamt zuſammengefaßt worden. Mit ſeiner Leitung hat der Führer den Vizeadmiral 3. V. Wülfing v. Ditten unter gleichzeitiger Verleihung der Amtsbezeichnung Unterſtaats⸗ ſekretär betraut. anders Stephan zu ſeinem Vater ſtand. Dr. Hell war ſeinem älteſten Sohn ſo nahe, daß Stephan in ihm ſeinen ver⸗ läßlichſten Freund ſah. Er konnte mit allem zu ihm kommen und fand immer Verſtändnis, Hilfe und Rat bei ihm; Je mehr Rolf in dieſes ſchöne, auf gegenſeitigem Ver⸗ trauen beruhende Verhältnis Einblick bekommen hatte, um ſo ſtärker und ſchmerzender war es ihm bewußt geworden, was er ſelbſt entbehrte.. 3 Vielleicht wäre es anders geweſen, wenn er dem Beruf des Vaters und ſeinem Wunſch, auch ihn einmal als Arzt tätig zu ſehen, mehr Neigung und Liebe entgegengebracht hätte. 5 Ach, es lag wohl wirklich nur an ihm, daß ſie beide nicht den Weg zueinander fanden.. z Eine Woche war es her, daß Lothar Schmidt, einer ſeiner Schulkameraden, während des Unterrichts plötzlich erkrankte und mit dem Sanitätswagen ins Krankenhaus geſchafft werden mußte. N Es war ein Ereignis geweſen, an dem die ganze Klaſſe erregten Anteil genommen hatte. Darmverſchlingung hatte der Arzt feſtgeſtellt. Nun wollte jeder wiſſen, ob das eine ſchlimme Krankheit wäre und ob Lothar Schmidt daran ſterben könnte. Sie hatten ſich an Rolf gewandt und ihn gebeten, ſeinen 5 Vater zu befragen. Rolf tat es und erlebte, daß der Vater ſofort ganz bei N der Sache war. Er hatte ihn in ſein Arbeitszimmer mit⸗ genommen und ihm Urſache und Verlauf der Krankheit genau erklärt. Er hatte ihm ſogar Bilder gezeigt, um ihm ſeine Erklärungen anſchaulicher zu machen, und Rolf hatte ſeinen waren die vierzehn Tage im Juni geweſen, die der Freund] Schauder tapfer bekämpft. Ordentlich geſprächig war der ſonſt ſo ſchweigſame Vater geweſen. Es war ihm anzumerken, wie ſehr es ihn freute, daß ſich der Sohn mit einer ſolchen Frage an ihn gewendet hatte. 5 g N Warum hatten ſie nicht noch andere Berührungspunkte? Warum war es nicht möglich, ſich auch einmal ſo mit dem Vater zuſammenzuſetzen und mit ihm über Dinge zu ſprechen, 80 0 „ N 7 Aus Baden und den Nachbargauen Heidelberg.(Von der Universität.) Der Führer hat den außerordentlichen Profeſſor Dr. Walther Thoms an der Univerſität Heidelberg zum ordentlichen Profeſſor er⸗ nannt und ihm die durch die Wegberufung des Profeſſors Sommerfeld freigewordene Planſtelle übertragen. Unter Be⸗ rufung in das Beamtenverhältnis wurde Dr. phil. habil. Wil⸗ helm Ganſer zum Dozenten mit der Lehrbefugnis für Kriegs⸗ geſchichte und Allgemeine Neuere Geſchichte ernannt. Krautheim.(Brand in einer Hüh nerfar m.) In einer Hühnerf 0 erfarm brach in einem Geräteſchuppen auf bis jetzt noch ungeklärte Weiſe ein Brand aus, dem der Schuppen zum Opfer fiel. Leider ſind bei dem Brande auch 50 Jung⸗ hühner verbrannt. 5 5 Amſichtiges Verhalten bei der Landung eines feindlichen Kampfflugzeuges. (), Karlsruhe. Vor einigen Tagen wurde ein engliſches Kampfflugzeug in Empfingen bei Horb a. N. zur Lan⸗ dung gezwungen. Die Beſatzung verſuchte das Flugzeug in Brand zu ſtecken, wurde jedoch daran durch das entſchloſſene Einſchreiten des Feuerwehrmannes Konſtantin Eger, des Hitlerfungen Magnus Eger, des Mechanikers Baiper und des Anton Tauringer gehindert, denen es gelang, das Flug⸗ zeug nach Löſchung der Brandſtellen in unverfehrtem Zuſtand zu erhalten. Der Kommandierende General und Befehls⸗ haber im Luftgau VII, Generalleutnant Zenetti, ließ den vier Beteiligten durch den Bürgermeiſter von Empfingen eine Anerkennung für ihr tatkräftiges Verhalten ausſprechen und jedem von ihnen eine Geldſpende von 50 Mark überweiſen. Badiſche Perſonalnachrichten. Ernannt: der planmäßige außerordentliche Profeſſor und perſönliche Ordinarius Dr. Gerhard Dulckett an der Univer⸗ ſität Heidelberg zum ordentlichen Profeſſor; zum Studienrat die Studienaſſeſſoren Dr. Volkert Pfaff am Karl⸗Friedrich⸗ Gymnaſium in Mannheim, Dr. Haus Rücklin am Kurfürſt⸗ Friedrich⸗Gymnaſium in Heidelberg; zum Studienreferendar Paul Siebert aus Idar⸗Oberſtein; zum Staatsanwalt Ge⸗ richtsaſſeſſor Heinz von der Heyd in Mannheim; zu Juſtiz⸗ inſpektoren die a.p. Juſtizinſpektoren Karl Fiſcher in Buchen, Johannes Schönbrod in Säckingen; zum Juſtizſekretär der Juſtizaſſiſtent Wilhelm Heneka in Tauberbiſchofsheim; zum Juſtizaſſiſtenten Kansleiaſſiſtent Wilhelm Steinhauſer in Wert⸗ heim.— In das Beamtenverhältnis berufen: die Lehramts⸗ aſſeſſoren Wilhelm Gottſchalk an der Handelsſchule in Bühl, Karl Kapferer an der Handelsschule in Pforzheim.— Ver⸗ ſetzt: Oberwachtmeiſter Joſef Trub beim Gerichtsgefängnis Waldshut zum Gerichtsgefängnis in Pforzheim.— Auf An⸗ ſuchen aus dem badiſchen Staatsdienſt entlaſſen zwecks Ueber⸗ Broß, zuletzt an der Handelsſchule in Heidelberg. Neuſtadt d. d. Weinſtr.(Dachdecker a bgeſtür zt.) Bei Reparaturarbeiten verlor ein Dachdecker auf einem Hauſe in der Hermann⸗Göring⸗Straße das Gleichgewicht, ſtürzte in die Tiefe und mußte mit ſchweren inneren Ver⸗ letzungen ins Krankenhaus geſchafft werden. gaiſerslautern.(zu Tode gedrück t.) Die Zugma⸗ ſchine einer ſchweren Teermaſchine, die von Hochſpeyer kom⸗ mend, den ſteilen Stich bei der Autobahn in Enkenbach hin⸗ unterfuhr, geriet etwa 120 m vor dem Auslauf des Sti⸗ ches aus unbekannter Urſache auf die linke Straßenſeite und fuhr dann in den Straßengraben. Dabei wurde der Fah⸗ rer der Zugmaſchine, der in den Zber Jahren ſtehende Georg Hoffmann aus Bamberg zwiſchen einem Baum und die nachdrängende Teermaſchine gequetſcht, ſo daß der Tod ſofort eintrat. 8 g Liebesdrama.— Junges Mädchen und ſich ſelbſt erſchoſſen. Homburg(Saar). In der Gemeinde Sand hat ſich ein Opfer fielen. Auf dem Heimweg, kurz bevor ſie das elter⸗ liche Haus erreicht hatte, wurde die in den zwanziger Jah⸗ ren ſtehende Franziska Heinz von einem jungen Mann aus Frohnhofen erſchoſſen. Der Täter entfernte ſich alsdann und wurde ſpäter in ſeinem Heimatdorf erſchoſſen aufgefunden. Der Grund zur Tat ſoll in der Weigerung des Mädchens zu ſuchen ſein, den ſungen Mann zu heiraten. — Ludwigsburg.(Verkehrs unglücd.) Ein zwei⸗ ſpänniges Pferdefuhrwerk, deſſen Tiere ſcheuten, raſte bei der Schorndorferſtraße gegen ein anderes Fuhrwerk. Durch die Wucht des Anpralls wurde der Lenker des letzteren von ſeinem Sitz heruntergeſchleudert und erlitt einen Schenkelbruch. die ihn beſchäftigten, wie Stephan es tun konnte, wenn ſein Vater vom Dienſt heimkam? Warum war es ſo ſchrecklich, der Gedanke ſo unerträg⸗ lich, Arzt zu werden? 5 Immer näher rückte der Tag, der ihm nicht einmal die Wahl laſſen würde, ſich für ſein zukünftiges Studium zu ent⸗ ſcheiden. Ihm war es ſchon beſtimmt, und nur zwei kurze Jahre trennten ihn von der ſchon jetzt gefürchteten Aus⸗ einanderſetzung mit dem Vater, die ihm, das wußte er, doch nichts nützen würde. a N Und niemand war da, der ihm helfen, ein gutes Wort für ihn einlegen konnte. Die Mutter, ja, die hätte es vielleicht vermocht. Sie wäre die einzige geweſen, die auf Vater Einfluß gehabt hätte. Aber die Mutter war tot. Sie lebte in einer Welt, ſo voller Licht, daß ſie die Schatten, die über die Lebenswege ihrer Kinder liefen, wohl nicht mehr wahrnehmen konnte. Sie beſuchte ihn auch nicht mehr in ſeinen Träumen, wie ſie es früher getan hatte, als Rolf noch ein kleiner Knabe ge⸗ weſen war. 5 auf Vaters Seite. Und Onkel Walter Marholtz? Der hatte einmal geſagt: „Junge, ſei doch nicht ſo dumm. Wenn du Arzt wirſt, ſetzt du dich ins fertige Neſt. Deines Vaters Klinik und ſein Name haben einen Ruf, der dir ſpäter mal fünfzig Prozent aller wollen und bin dann doch auf meines Vaters Wunſch Chemiker geworden. Heute bin ich ihm dankbar dafür, daß er ſeinen Willen durchſetzte.“ Nein, Onkel Walter ſchaltete aus, und Tante Olga auch, weil ſie ſich allem anſchloß, was ihr Mann für richtig hielt. . Rolf lag gar nichts daran, ſich, wie Onkel Marholtz ſich ausgedrückt hatte, ins fertige Neſt zu ſetzen und ſich An⸗ ſtrengungen zu erſparen. Im Gegenteil! Er wollte arbeiten, kämpfen und ſich durchſetzen. Er wollte zeigen, daß auch er Geſchlechtes des Sohnes und Enkels zu ſchämen brauchte. 5 s i Gortſetzung wiat) * tritt in den Reichsdienſt: Profeſſor(Religionslehrer) Antom Liebesdrama abgeſpielt, dem zwei junge Menſchenleben zum Auch Tante Irmgard würde ihm nicht helfen. Sie ſtand Anſtrengungen erſparen wird. Ich hab' auch Offizier werden ein Grothe war und ſo viel leiſten, daß ſich keiner ſeines . ſeh ſönlichkeit geworden. Die Mif ſtigen und Ungläul 0 Brieftaſchen umgeſtiegen ſind, überzeu⸗ gen. Kriegswinterhilfslotterie ſchon um einige Serien vermehren Uuch Volkswohlfahrt beſondere Bedeutung zu. D Man nimmt ein Glückslos und fragt nicht weiter als: Tref⸗ viel mehr. Ein tiefer Sinn verbirgt ſich hinter dem fröhlich anſehnlichen Gewinn bringen kann, iſt auch ein Gewinn. Wir hört. Die halbe Mark— wie oft gibt man ſie ſonſt flüchtig die Not bedrängt. Mithelfen, heißt die Loſung. Glücksloſe Kriegshilfswerk im Loskaſten Der Glücksmann iſt in unſeren Straßen und Gaſtſtätten eine gern geſehene P 5 e ißgün⸗ N ſind im Laufe der Zeit verſtummt, denn die hohen 2 r, die alle Augenblicke aus dem Los⸗ kaſten in oft ſchma And der Glücksmann iſt ſchon vielen Volksgenoſſen zum wahren Glücksbringer geworden. Man hat die letzte müſſen, weil die Nachfrage ſo groß war. Wie ihrem Namen, kommt auch dem Namen der Reichslotterie für national⸗ ſozialiſtiſche Der Name geht für gewöhnlich in dem Worte„Glücksmann“ auf. fer oder Niete? Niete— Lotterieſpiel— Nicht mehr?— O ja, ſogar heiteren Spiel; denn jede Niete, vom Prämienſchein ab⸗ geſehen, der, leider oft zu wenig beachtet, nachträglich einen müſſen daran denken, daß die Reichslotterie für national⸗ ſozialiſtiſche Volkswohlfahrt zu unſerem Kriegshilfswerk ge⸗ aus— hilft Wunden heilen, die der Krieg ſchlug. Sie ſammelt ſich zu ungeheuren Summen und beglückt jene, die ſind Bauſteine im Kriegshilfswerk und am herrlichſten Sieg der deutſchen Geſchichte. * — Paket. und Wertbriefdienſt der eingeglied biete. Vom 1. Juni 1940 an werden in den ei Oſtgebieten ſowie zwiſchen dieſen Gebieten gen Reich Pakete⸗aller Art bis 20 gabe, mit Nachnahme, durch gende und Pake 0 briefe oh Ji dem übri⸗ Wertan⸗ — Verwendet für Reiſekoffer Paketanhänger! Moi 57 Bei den Dienſtſtellen der Deutſchen Reichspoſt lagern zahlreiche als Poſtpakete aufgelieferte Reiſekoffer von neu eingezogenen Wehrmachtangehörigen und Arbeitsdienſtmännern ohne Aufſchrift und ohne Abſenderabgabe, weil die auf die glatte Kofferfläche geklebten Aufſchriftzettel abgefallen ſind. Außer⸗ dem fehlt in den Sendungen das Doppel der Anſchrift. Die Poſt kann daher die Sendungen weder dem Empfänger noch an den Abſender zuxückleiten. Sie bittet daher: Verwendet als Aufſchrift für Reiſekoffer ausſchließlich Paketanhänger (Aufſchriftfahnen), wie ſie bei den Poſtämtern und im Pa⸗ pierwarenhandel uſw. vorrätig gehalten werden und legt außerdem in jedes Paket ein Doppel der Anſchrift! Der Anbau von Grünkohl Der Grünkohl(Krauskohl, Blätterkohl, Braunkohl) iſt eine ſehr lohnende Nachfrucht nach Erbſen, Frühkartoffela, grünen Bohnen(Buſchbohnen), Radies, Rettich, Salat und Kohlrabi. Eine erhebliche Ausweitung ſeines Anbaues iſt inſofern lohnend und vom geſundheitlichen Standpunkt ge⸗ ſehen auch dringend erwünſcht, als es ſich hier um ein ſehr vitaminreiches winterhartes Gemüſe handelt, das geeignet iſt, die gegen Ende des Winters immer auftretende Gemüſe⸗ und Vitaminlücke zu ſchließen. Um nun, ſo heißt es in einer Veröffentlichung des Reichsnährſtandes, genügend Vorräte für den kommenden Winter bereitzuſtellen, müſſen wir jetzt bis Ende Juni an die Ausſaat denken. Von den drej Unterarten des Grünkohls, den niedrigen, den halbhohen und den hohen Sorten, hat ſich als wertvollſte Sorte die„halbhohe grüne mooskrauſe“ gezeigt. Die Sorten mit hohem Schaft erfrieren leichter, ſie haben ein gröberes Blattwerk und ſind mehr als Hühner⸗ futter geeignet. Die niedrigen Sorten bleiben dagegen im Ertrag zurück. Wenn die Pflanzen nach der Mai⸗Juni⸗Aus⸗ ſaat genügend erſtarkt ſind, werden ſie auf 50 em Ent⸗ fernung verpflanzt. Sie ſollen auch als Nachfrucht nach frü⸗ heren Gemüſearten in erſter Stallmiſttracht ſtehen. Falls die Vorfrucht noch nicht das Feld geräumt hat und ſomit der Raum knapp iſt, können die Pflanzen auch auf 25 em Abſtand gepflanzt werden. Sobald dann Platz vorhanden iſt, wirdoſede zweite Pflanze nochmals verpflanzt und jetzt an ihren endgültigen Standort geſetzt. Grünkohl kann ohne großen Schaden ohne weiteres auch noch als ältere Pflanze verpflanzt werden. Seine Vegetationszeit beträgt 14—22 Wochen. Er gedeiht im Halbſchatten noch recht gut, kann alſo auch unter Obſtbäumen gepflanzt werden. Erſt durch den Froſt erhält der Grünkohl ſeinen Wohl⸗ geſchmack. Die Ernte vollzieht ſich dann ſo, daß zunächſt die unteren Blätter abgebrochen werden. Man ſollte nicht gleich die ganze Pflanze abſchneiden, da dieſe auch im Win⸗ ter bei offenem Boden immer noch weiterwächſt. Im Früh⸗ jahr treibt ſie aus den Blattachſen noch Seitenſproſſen, die dann als erſte, Gemüſe verwendet werden können n Die neue Front⸗Wochenſchau Packende Aufnahme von der militäriſchen Kataſtrophe der Weſtmächte Berlin, 7. Juni. Wie ihre Vo gerinnen, ſo verſetzt auch die neue Wochenſchau den Beſchauer wieder mitten hinein in das gewaltige Geſchehen an der Weſtfront. Die nimmermüden Männer der Propagandakompanien haben bei allen Waffengattungen, zu Lande, auf See und in der Luft, inmitten der kämpfende Truppe Bilder feſtgehalten, die uns daheim tiefſte Ehrfurcht und Dankbarkeit für unſe⸗ ren Soldaten abnötigen. Gleich die erſten Meter dieſes etwa 45 Minuten laufen⸗ den Films zeigen unſere Infanterievortrupps im Straßen⸗ kampf in der belgiſchen Stadt Tourna i. Jede Deckung gegen das raſende feindliche MG⸗Feuer ausnutzend, arbei⸗ tet ſich Mann für Mann vor. Ihr Führer, ein Unteroffizier, leitet trotz Verwundung ſicher den Einſatz. Mit dem deutſchen Parlamentär gelangen wir dann hinter die belgiſchen Linien. An den Straßen⸗ rändern halten unüberſehbar die Kolonnen der Belgier; müde, abgekämpft erwarten ſie die Befehle zur Waffenüber⸗ gabe nach der Kapitulation. Auf Handkarren, auf Fahrrä⸗ dern und auf dem Rücken bringen die Scharen der Flücht⸗ linge ihre wenigen Habſeligkeiten, die ſie retten konnten, Deutſche Soldaten packen hilfsbereit mit an, um das Letzte zu bergen oder um Frauen und alten Leuten zu helfen. In Oſtende ſieht man die alles vernichtenden Wirkun⸗ gen der Materialſchlacht. Den Sturm auf Lille erlebt man wieder mitten unter unſeren kämpfenden Truppen. Von dreſ Seiten geht Infanterie, unterſtützt von Panzerfä⸗ gern, vor. Es folgen Bilder und Gefechtsausſchnitte von dem hiſtoriſchen Schlachtfeld von Arras, bei Amiens, Boulogne, wir begleiten die Luftwaffe bei ihrem Angriff auf Cam⸗ bra i. Umgeben von berſtenden Flakgeſchoſſen, mitten in den Strahlenbündeln der feindlichen Scheinwerfer, führen unſere Flieger unerſchüttert ihren Auftrag durch. Aufnah⸗ men von zertrümmerten Flugzeugfabriken mit einer Un⸗ menge wertvollſten Rüſtungsmaterials, Ruinen von Stahl und Betonbrocken, die einmal angeblich zuneinnehmbare“ Befeſtigungen waren, zeugen von der Wirkung deutſcher Bomben und deutſcher Artillerie. Auf dem Kanal bewei⸗ ſen brennende Transporter, daß Englands Herrſchaft hier ausgeſpielt hat. Hen Abſchluß der neuen Wochenſchau bilden Aufnah⸗ men aus dem Kampfraum von Calais und Dünkir⸗ chen. Wenn Churchill dem Unterhaus erklärte:„Unſere Flotte hat nur dreißig() unverwundete Ueberlebende aus Calais zurückgebracht, wir kennen das Schickſal ihrer Kame⸗ raden nicht...“— dann mögen ihm dieſe Bilder Auf⸗ klärung geben. Deutſche Panzer und Panzerjäger zerfetzen die rieſigen rollenden engliſchen Stahlkoloſſe. Wir erleben die Bedienung einer Pak, die ſchußbereit die ungeſtüm Her⸗ anrollenden erwartet, bis man in dem aufwirbelnden Staub faſt jede Einzelheit des feindlichen Panzers erkennen kann. Dann fliegt Granate auf Granate heraus und aus dem Dunſt ſchwelenden Qualmes ſtürzen die engliſchen Beſot⸗ zungen mit hocherhobenen Händen hervor. Im Laufſchritt, ihre Verwundeten zum Teil mitſchleppend, mit zerfetzten Uniformen, den Schrecken in den Augen, laufen ſie, auf die deutſchen Linien zu. Daß die Engländer„alle Transport⸗ und Panzerwagen verloren, die ſich bei der Armee im Norden befanden“, wie Churchill ſelbſt zugibt, beweiſen eindringlich die efnahmen von der Rückzugsſtraße, die ein kaum mit Worten zu ſchilderndes Bild von der militäriſchen Kataſtrophe des zerſchmetterten Feindes geben. Die neue Wochenſchau läuft in den Lichtſpielhäuſern am Freitag und Samstag an. Das Publikum wird noch einmal darauf aufmerkſam gemacht, daß mit Rückſicht auf die Be⸗ deutung dieſer hiſtoriſchen Bildſtreifen pünktliche s Er⸗ ſcheinen zu den Vorſtellungen ſelbſtverſtändliche Pflicht iſt. Eine große Reihe von Lichtſpieſhäuſern iſt dazu überge⸗ gangen, nach Beginn der Vorführung zu ſpat Kommenden den Eintritt erſt nach Ablauf der Wochenſchau zu geſtat⸗ ten, um Störungen der anderen Beſucher zu vermeiden. Einſparung von Vollmilch im Viehſtall Ein Wort an die Bauern und Landwirte des Gaues Baden. NSG. Vielfach iſt unbekannt, daß die Milchwirtſchaft als Fettquelle weitaus an der Spitze ſteht. Nicht das Schwein, ſondern die Kuh iſt unſer wichtigſter Fettfaktor. 22 Milliarden Liter Milch, das ſind 703 000 Tonnen Fett, wurden im Durchſchnitt der letzten Jahre durch die Kuhhal⸗ tung für die menſchliche Ernährung gewonnen, während die Schweinezucht bezw. ⸗maſt nur 377000 Tonnen erbrachte. Zudem iſt die deutſche Milch⸗ und Buttererzeugung von Jahr zu Jahr beträchtlich geſtiegen, was ſogar noch in den erſten ſechs Kriegsmonaten ſeſtzuſtellen war. Die Milchwirtſchaft bietet alſo das beſte Kampf⸗ mittel gegen die Fettblockade, weil hier noch die großen Reſerven liegen. Darum haben auch Generalfeld⸗ marſchall Göring und Reichsbauernführer Darre zur Milch⸗ erzeugungsſchlacht aufgerufen mit dem Ziel, ganz allgemein, Danksagung. Eva Koger geb. Schneider Mannheim-Sedtenheim, 7. Juni 1940. Für die beim Hinscheiden unserer lieben Mutter erwiesene Anteilnahme, sowie für die Kranz und Blumenspenden sagen wir unseren herzlichsten Dank. Die trauernden Hinterbliebenen. Das dleutsche Schwert schreibt geschichte! Ab heute wieder die neue Ufa- Woche mit dem Kriegsbericht: Antwerpen, Löwen, Brüssel, Sedan, Maubeuge, St. Quentin.(1200 Meter Film). Dieser Kriegsbericht ist in jeder Vorstellung zu sehen. Außerdem in der Sonder-Vorstellung Sonntag 11 Uhr. Im Hauptprogramm: Der ungetreue Echehart Hans Moser, Lucie Englisch, Theo Lingen, Rudi Godden, Else Elster u. a. m. Sonntag 2 Uhr für die Jugend: Petermann ist dagegen. Laldwirſſhrflache Cin. und PerkanfsgenoſenſcafſſS. Hrößeres Gumantum Apfelmest eingetroffen. Faßweiſe kann derſelbe morgen Samstag vormittag in unſerem Lager abgeholt werden. 8 7 bub, EALA SIE Ein herrlicher Film von der Gemein- schaft, Kraft durch Freude“ hergestellt. Außerdem der große Kriegsbericht. die Milchproduktion zu ſteigern, aber auch auf dem Land Vollmilch einzuſparen. Da rund 3 Milliarden Atter je Landhaushalt und weitere 3 Milliarden Liter Vollmilch bef der Viehaufzucht bisher verwendet werden, muß und 1010 mit Rückſicht bezw. in Anerkennung der neuen Milchpreis⸗ regelung die Forderung verwirklicht werden, mindeſtens Milliarden Liter einzuſpaten, und damit 80 000 Tonnen But⸗ ter mehr zu erzeugen. Dieſe Zahl wiegt die bisher notwendige ausländiſche Buttereinfuhr nach Deutſchland auf. 5 Aus ernährungspolitiſchem und züchteriſchem Intereſſe ſoll und kann im Viehſtall Vollmilch eingeſpart werden Denn mit Vollmilch aufgepäppelte Tiere ſind abzulehnen, im übrigen iſt dieſe Fütterung auch ſehr teuer. Aus dieſen Grün⸗ den haben bisher ſchon gute Tierhalter Kälbermehl und ſon⸗ ſtige Futtermittel verwendet. Bauern und Landwirte, haltet nur unbedingt zur Zucht geeignete und notwendige Aufzuchtkälber! Betrachtet alle anderen als Schlachttiere, mäſtet dieſe nicht, ſondern ſchlachtet ſie frühzeitig, ſpäteſtens im Alter von 8 bis Tagen. Es wird auch Milch geſpart, wenn von den erſten Lebenstagen an aus dem Eimer getränkt wird! 5 Bei Kälbern zur ſpäteren Verwendung als Zucht⸗ und Maſttiere iſt teilweiſe Magermilchverwendung möglich aber nur Vollmilch von ſolchen Kühen geben, die eine fettärmere Milch liefern. Von der dritten Lebenswoche der Kälber an iſt für Beifutter in Form von Leinmehl oder von Spelzen befreitem Hafermehl zu ſorgen. Davon 100 Gramm aufgebrüht in einem Liter Waſſer erſetzt ein Kilo⸗ gramm Vollmilch. Ferner ſollen die Jungtiere nur trok⸗ kenes, zartes Heu und Kraftfutter erhalten. Mit Milch ge⸗ mäſtetes Vieh wird übrigens auf keinen Auktionen, Körungen und Schauen mehr geduldet. Fohlen, Ferkel und Geflügel dürfen auch keine V Deshalb iſt aber beſon⸗ Vollmilch erhalten. deres Augenmerk auf die richtige Fütterung der Muttertiere zu legen, ſodaß dieſe ausreichend Muttermilch liefern. Zur Eiweißverſorgung der Ferkel genügen je Tag und je Stück 1 bis 2 Kilogramm Magermilch, bei Maſtſchweinen ſind 3 Kilogramm und bei der Leghenne etwa 100 Gramm Magermilch richtig. Die Rücklieferung der Magermilch ſſt darauf einzuſtellen. 1 5 Milch vor dem Sauerwerden Nahrungsmittel, das beſonderen Schutz vor Wärme ſcharfen Gerüchen, Staub und Fliegen verlangt. Man muß Milch ig ſauberen, nicht poröſen Gefäßen aufbewahren, damit keine die Töpfe eindringen und ein raſches ſchützen! Milch iſt ein . Säurebakterien in Sauerwerden verurſachen können, Die Töpfe darf man nicht verſchließen, denn Luft muß hinzutreten können. Zum Schutz gegen Fliegen und Staub decken wir ein feines Haar. ſieb oder ein ſauberes, dünnes Tuch darüber. Die he iſt wegen der Herdwärme und der Kochdämpfe für die Aufhe⸗ wahrung von Milch ungeeignet, natürlich auch die Wohn⸗ räume. Man ſtellt ſie am beſten in die Speiſekammer nahe ans Fenſter, wo immer kühle Luft herankommt; ſcheint in die Kammer Sonne, dann ſoll die Milch wenigſtens nachts dort ſtehen. Noch beſſer iſt es, wenn wir die Milch im Som⸗ mer in den Keller ſtellen können, der allerdings ſauber und geruchlos ſein muß, da Milch gegen Gerüche ſehr empfind⸗ lich iſt, ſie annimmt oder dann auch ſchneller ſauer wird. Im Sommer empfiehlt es ſich beſonders, die Milch ſofort abzu⸗ kochen, da ſie an heißen Tagen oft bis zum Abend ſauer wer Um ein Anbrennen zu verhüten, wird der Toy den kann. vorher mit kaltem Waſſer ausgeſpült. Auch ſollte man mög⸗ lichſt immer den gleichen Topf dafür verwenden. Iſt wil lich einmal Milch ſauer geworden, dann verwenden wir fi zum Anrühren von Tunken, eſſen ſie als Dickmilch oder ſtel len ſie zu Quara auf, Mannheimer Großviehmarkt v. 5. Juni. Es notierten: Ochſen 42,5 bis 45,5, Bullen 40,5 bis 44,5, Kühe 15 bis 44,5, Färſen 29,5 bis 45,5, Kälber 40 bis 65, Hämmel 47 bis 48, Schweine 52 bis 56. Marktverlauf: alles zugeteilt, Hmlliche Benanntmachung der. laat Mannheim Straßenbahn Mit ſofortiger Wirkung werden die bisher um 23.00 Uhr bezw. ſamstags und ſonntags um 0.00 Uhr ab Parade⸗ platz verkehrenden letzten Wagen täglich auf 22.45 Uhr ab Paradeplatz vorverlegt. Bei folgenden Linien verkehren jedoch dieſe Wagen nicht mehr zur Endſtation, ſondern: Linie 3: Richtung Ludwigshafen nur bis Anilinfabrit. Linie 16: Richtung Rheinau nur bis Altriper Straße. 5 In Ludwigshafen fahren als letzte Wagen ab Lud⸗ wigsplatz nach Mundenheim und Frieſenheim(über Hohen⸗ zollernſtraße) 22.55 Uhr; nach Oggersheim 22.50 Uhr und nach Oppau 22.38 Uhr. Die Perſonalwagen 0.30 Uhr bezw. an Samstagen und Sonntagen 1.30 Uhr ab Paradeplatz verkehren nicht mehr. O. E. G. Linie A: Mannheim bis Weinheim: Es fallen aus die Züge: Mannheim, Weinheimer Bahnhof Weinheim, Nebenbahn Dafür verkehrt als letzter Zug: Mannheim, Weinheimer Bahnhof 2 nur bis Viernheim. Linie B: Mannheim— Heidelberg: Es fallen aus die Züge: ab 23.14 Uhr ab 0.03 Uhr ab 23.00 Uhr Mannheim, Friedrichsbrücke ab 23.10 Uhr Heidelberg, Bismarckplatz ab 24.00 Uhr Edingen 8 ab 23.01 Uhr Seckenheim ab 23.25 Uhr Dafür verkehren: Mannheim, Friedrichsbrücke ab 22.40 Uhr an 23.15 Uhr ab 23.16 Uhr nur bis Edingen an 23.02 Uhr an 23.20 Uhr Heidelberg, Bismarckplatz Heidelberg, Bismarckplatz Edingen ab 22.45 Uhr Seckenheim Seckenheim ab 23.03 Uhr Edingen 5 R. H. B. Für die Abfahrtszeiten an den Zwiſchenbahnhöfen und Haltepunkten ſowie für die Fahrplanänderungen am Sonn⸗ tag wird auf die Anſchläge in den Bahnhöfen und auf die geänderten Fahrplantafeln verwieſen. Der letzte R. H. B.⸗Werktagszug nach Bad Dürkheim Mannheim ab 22.45 Uhr, fährt nicht mehr zum Bahnhof, ſondern rückt unmittelbar in die Wagenhalle Bad Dürk⸗ heim ein. 8 Die Sonntagszüge, Mannheim ab 21.35 Uhr und Bad Dürkheim ab 23.25 Uhr, fallen aus. Die Direktion. 2 0— reren