bebe, Deutſchland nicht herein. Dampfer„Snabb“(2317 BRT.) iſt 300 Seemeilen 5 lich von Kap Finisterre(orpediert worden und geſunken. E e wird bekannt, daß der Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, uu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe; Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., un Textteil go mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Kr. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Tages-und Anzeigenblatt Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. den 10. Montag, Juni 1940 — 2 Starke feindliche Kräfte im Somme. und Oiſe-Gebiet zer⸗ ſchlagen.— Die Aisne im Kampfe überſchritten.— Erneu⸗ ler erfolgreicher Luftangriff auf den Hafen von Cherbourg. — Flugplätze und Verkehrsverbindungen bei Paris bom⸗ baͤrdiert.— Große Erfolge deutſcher Seeſtreitkräfte im Nordmeer. Führerhauptquartier, 9. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: In vierkägiger Schlacht im Somme und Oiſe-Gebiet haben deutſche Infankerie. und Panzerdiviſionen in enger uſammenarbeit mit der Luftwaffe ſtarke feindliche Kräfte zerſchlagen und andere, zum Teil neu in den Kampf gewor⸗ ſene feindliche Truppen, zum Kückzug gezwungen. Der Ber- ſuch des Feindes, den deutſchen Angriff um ſeden Preis aufzuhalten, iſt geſcheitert. In Richtung auf die untere Seine wurden rückwärtige Verteidigungslinien des Feindes durchbrochen und umfang⸗ reiche Verſorgungseinrichtungen und Vorräte des Gegners erbeutet. 5 Die Luftwaffe unterſtützte das Vorgehen des Heeres ſüdlich der Somme. Artillerie- und Flakſtellungen ſowie Kolonnen aller Ark ſind mit Bomben belegt, Truppen und Panzeranſammlungen verſprengt worden. Weiter oſtwärts verfolgten unſere Diviſionen den Jeind. Beiderſeits Soiſſons iſt die Aisne im Kampf überſchrikten. Heute früh ſind wei. tere Teile der deulſchen Fronk in Frankreich zum Angriff angetreten. Den Hafen von Cherbourg griff die Luftwaffe erneut mit Erfolg an. Mehrere Flugplätze nord. und ſüdoſtwärks von Paris ſowie Straßen und Eiſenbahnſtrecken nordweſt⸗ lich von Paris wurden mit Bomben belegt. Die Geſamkver luſte des Gegners in der Luft betrugen geſtern 58 Flug⸗ zeuge und ein Feſſelballon. Davon ſind 39 Ilugzeuge im Luftkampf, 13 durch Flak abgeſchoſſen, der Arſt am Vo⸗ den zerſtört worden. Neun eigene Flugzeuge werden ver⸗ mißt. Deutſche Seeſtreitkräfte, darunter die beiden Schlacht ſhiffe„Gneiſenau“ und„Scharnhorſt“, operierken unker jührung des Admirals Marſchall zur Enklaſtung der um Rarvik kämpfenden Truppen im Nordmeer. Hierbei wur den am 8. Juni durch eine Kampfgruppe der engliſche Fug⸗ zeuglräger„Glorious“(22 500 Tonnen) und ein feindlicher Zerftörer in Grund geſchoſſen. Eine zweite Kampfgruppe bernichlete den 21000 Tonnen großen Truppentransporler „drama“, den engliſchen Marinekanker„Oilpioneer(9100 Tonnen) und einen modernen U⸗Booljäger. Sie brachte fer · ner mehrere hundert Gefangene ein. Die eigenen Skreit⸗ kräfte ſetzen ihre Operakionen fort. Der Feind wiederholke auch in der Nacht zum g. Juni ſeine Einflüge in das weſtdeutſche Gebiel. Militäriſcher Schaden wurde nicht angerichtet. Vier 32⸗t⸗Panzer von Stukas vernichtet Berlin, 9. Juni. Junkers⸗Sturzkampfflugzeuge unker⸗ ſtützten in zahlreichen Einſätzen das Vorgehen der Erdtrup; pen. Dabei gelang es ihnen an einer Skelle, vier 32-Tonnen⸗ Panzer des Gegners zu vernichten. Hilfskreuzerverluſt zugegeben „Carithia“ von einem U-Boot korpediert. 5 Stockholm, 10. Juni. Mit dem üblichen Trick, unbedeu⸗ wundere Schiffsverluſte bekannkzugeben, größere aber zu verſchweigen, gibt die britiſche Admiralität zu, daß der Hilfs⸗ kreuzer„Carithia“ von einem U-Boot korpediert wurde und geſunken iſt. Bevor die„Carithia“ in einen Hilfskreuzer umgewan⸗ delt wurde, war ſie dem transatlantiſchen Reiſenden als der große Dampfer der Cunard⸗ und White⸗Star⸗Linie bekannt, Tauſende haben auf der„Carithia“ Erholungsfahrten ge⸗ macht. Das Schiff hatte 20 277 Tonnen und wurde 1923 5 In Friedenszeiten betrug ſeine Bemannnung 405 ann. 3 Die Verſicherung, mit der Havas die franzöſiſchen Sa⸗ diſten vor der Welt glaubt reinwaſchen zu können, indem erklärt wird, die franzöſiſche Regierung halte es für ihre Ehrenpflicht, die Kriegsgefangenen im Einklang mit den Regeln des Völkerrechts zu behandeln, bleibt platoniſch und slos, ſolange die Tatſachen damit nicht im Einklang wirku 0 Auf leere Beteuerungen fällt das nationalſozialiſtiſche 5 Torpediert und gesunken Der in Marihamn auf den Aglandsinſeln beheimatete n Mann der Beſatzung wurde getötet, ſechs wurden verletzt. Stockholmer Dampfer 5 71 8 La“(1053 BRT.) nach einem Telegramm des ſchwe⸗ diſchen Generalkonfuls in London nach einem Zuſammenſtoß geſunken iſt. Die Beſatzung wurde gerettet. 8 Franzöſiſche Bomben auf Schweizer Gebiet Been, 9. Juni. Der ſchweizeriſche Armeeſtab teilt mit, daß die techniſche Unterſuchung der ſieben, bei Kreuzlingen aum Bodenſee abgeworfenen Bomben ergeben hat, daß dieſe franzöſiſcher Herkunft ſind. N Zum Rückzug gezwungen Die„Schlacht Frankreichs“ Havas über den Höhepunkt.— Der fürchterlichſte Schock in a Frankreichs Kriegsgeſchichte. Berlin, 9. Juni. Während das deutſche Oberkommando mit der Wucht der ihm eigenen Sprache die erſte ſtolze Bi⸗ lanz der großen Schlacht im Somme⸗ und Oiſe⸗Gebiet zieht, ſieht ſich Havas gezwungen, einen Kataſtrophenbericht zu veröffentlichen, der dem franzöſiſchen Volk nun auch die letz⸗ ten Illuſjonen nimmt, in die es die Lügen der verantwort⸗ lichen Kkiegstreiber immer wieder geſtürzt haben. Jetzt end⸗ lich muß man zugeben, daß die Auswirkungen der gro⸗ ßen Schlacht in Flandern und in Artois nun an der Somme und an der Oiſe ihre für Frankreich verhängnisvol⸗ len Ergeb'niſſe zeitigen. Jetzt ſpricht man offen davon, daß die gegenwärtig tobende Schlacht, die Herr Reynaud die „Schlacht Frankreichs“ genannt hat, ihren Höhepunkt er⸗ reicht hat. Und jetzt wird den ſo lange belogenen Franzoſen in Paris und im Lande geſagt, daß dieſe„Schlacht Frank⸗ reichs den fürchterlichſten Schock der militäriſchen Geſchichte mit ſich brachte. In der den Franzoſen eigenen Sprache ſchildert Havas Bilder, die kaum beſſer gewählt werden können, um den Verlauf des großen Ringens klar zu machen. Die Deutſchen ſeien, ſo ſagt Havas,„vorwärts geſtürmt, von Siegesju⸗ bel umrauſcht, wie die Eimbern und Teutonen, ihre Vor⸗ fahren“. So wird dieſem Ringen, das das franzöſiſche Büro die größte Schlacht der Kriege aller Zeiten nennt, das Signum jenes„Furor Teutonjus“ aufgeprägt, mit dem alle bishe⸗ rigen Schilderungen Lügen geſtraft werden, die darauf ab⸗ ielen, das Volk in Frankreich über die Verzweiflung der age zu täuſchen, in die ſie die Politik und Kriegsführung Frankreichs hineingetrieben hat. Vergeblicher Hilferuf Reynauds London zeigt die kalte Schuller. Genf, 10. Juni. Nach hier vorliegenden Informationen hat die Pariſer Regierung, der das Waſſer bis zum Halſe ſteht, ein flehenkliches Hilfegeſuch nach London gerichket. Reynaud ſoll unter dem Druck wichtiger parlamentariſcher Gruppen und ſogar des franzöſiſchen Skaakspräſidenken Le⸗ brun von der Londoner Regierung die ſofortige Entſendung von Truppen, Panzerwagen und Flakartillerſe verlangt ha ben. England habe aber Frankreich wiſſen laſſen, daß es nicht in der Lage ſei, dem dringenden franzöſiſchen Appell zu eniſprechen, da es alle ſeine Skreikräfte für ſeine eigene Verkeidigung wie für die ſeines Imperiums abſolut benö⸗ tige. Man habe General Gort 9 Paris geſandt, damit er den Franzoſen die Ablehnung Englands plauſibel mache. Nach der gleichen Information machen die engliſch⸗franzöſi⸗ ſchen Beziehungen eine kritiſche Phaſe durch. Das Jernblei ben der. von der entſcheidenden Schlacht Frank⸗ reichs habe im franzöſiſchen Heer wie bei der Bevölkerung ſtarken Anwillen ausgelöſt. Verſchiedene maßgebende Poli⸗ tiker hätten Reynaud, Marſchall Petain und ſogar auch den franzöſiſchen Staatspräſidenken Lebrun von dieſem Unwillen unterrichtet. 5 Die franzöſiſche Regierung hat gar keinen Grund ſich aufzuregen. Sie hat gewußt, was ſie tat, als ſie ihr Volk an die Judo⸗Plutokratie verſchacherte. Daß der Poilu die Hauptlaſt des Kampfes zu tragen haben würde, war von vornherein klar. Soviel wie dieſes Mal in Flan⸗ dern hat England noch in keinem Kriege aus eigener Kraft geleiſtet. Frankreich ſoll ſich daher nicht ſo anſtellen, wird man in London im Bruſtton engliſcher Ueberzeugung ſagen. Aber man ſagt auch nicht einmal etwas Falſches, wenn man erklärt, man könne im Augenblick überhaupt nicht helfen. Woher nehmen und nicht ſtehlen, kann General Gort ſei⸗ nen franzöſiſchen Freunden ſagen, nachdem England von ſeiner ſtolzen Armee trotz aller„Sieghaftigkeit“ des Rückzu⸗ ges nur ein paar abgeriſſene, demoraliſierte Geſtalten und von der Ausrüſtung des Expeditionskorps überhaupt nichts gerettet hat. Daß es England ſelbſt zu dieſer Situation, in der es wieder einmal ſeinen Bundesgenoſſen im Stiche läßt, für angebracht hält, das Verfagen der erbetenen Hilfe mit vordringlichen eigenen Intereſſen zu begründen, iſt charakteri⸗ ſtiſch für die brikiſche Geiſtesverfaſſung. Für den Engländer iſt es ſelbſtverſtändlich, daß er nur an ſich ſelbſt denkt. ce Guus Cen Karte zu den Kämpfen in Frankreich. f a l eee e Nr. 134 2—.— PF* Der Verteidiger von Narvit Generalleutnant Dietl, Kommandeur einer oſtmärkiſchen Gebirgsdiviſion, erhielt das Ritterkreuz. (P.) In einem Blockhaus im nördlichſten Kampf⸗ abſchnitt dieſes Krieges ſtehen Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten vor einem Mann, der in die deutſche Geſchichte als der Verteidiger von Narvik eingehen wird. Generalleutnant Eduard Dietl, Kommandeur einer oſtmärkiſchen Gebirgs⸗ diviſion, hat durch Funkſpruch die Mitteilung erhalten, daß der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht ihm das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz, die höchſte Kriegsauszeich⸗ nung, verliehen hat. Im Diviſionsgefechtsſtand, in der Nähe der kämpfenden Truppe, nimmt er die Glückwünſche ſeines Stabes und Unterſtabes entgegen. Seit dem 9. April, da Generalleutnant Dietl nach der kühnen Ueberfahrt auf ſchnellen Zerſtörern Narvik in deutſche Hand brachte, trägt er die Verantwortung in einem Kampf⸗ abſchnitt''den Norweger, Engländer und Franzoſen mit ſtärk⸗ ſten Waffen angreifen. Das deutſche Volk weiß von den Kämp⸗ fen um dieſen Raum, in dem deutſche Zerſtörer ſtärkſten eng⸗ liſchen Seeſtreitkräften bis zur letzten Granate gegenüberſtan⸗ den und der jetzt von den Gebirgsjägern Kärntens und der Steiermark Schulter an Schulter mit den geretteten See⸗ leuten verteidigt wird. „Ihr müßts durchhvalten!“ Dieſe von ſtarken Feindkräften hart bedrängten Stellungen in Fels und Eis kann nur ein Mann verteidigen, der ein überlegener Stratege iſt und durch ſein perſönliches Vorbild die kämpfende Truppe zur letzten Bereitſchaft anſpornt. Jeden Tag iſt' der General bei ſeinen Soldaten. Er kennt ſeine „Joager“ und iſt auch der Vater ſeiner Matroſen. Wetter⸗ hart iſt ſein Geſicht. Als erfahrener Kenner des Gebirgs⸗ rieges fährt er Stunden durch das Gelände, erkundet Stel⸗ lungen, hört die Berichte der Bataillonskommandeure und Kompaniechefs, ſieht Transportſtaffeln der Seeleute auf den Weg zu vorgeſchobenen Sicherungen, ſteht 19 Stunden auf den Brettern, um ſelbſt die Lage bei hart bedrängten Stellungen zu erkunden. Wo er erſcheint, da lachen die Augen der Sol⸗ daten auch dann, wenn er ſagt:„Ihr müßts durch⸗ hoalten!“ In den Wochen, in denen Generalleutnant Dietl den Raum von Narvik verteidigt, iſt er vom Führer zuvor mit der Spange zum Es. des Weltkrieges ausgezeichnet und zum Generalleutnant befördert worden. Beſcheiden beantwortet er alle Glückwünſche mit der Bemerkung, daß er alles nur der Truppe zu verdanken habe, die die Stellungen hält. Ein Soldatenleben iſt der Weg des Generals. 1890 in Bad Aibling in Oberbayern geboren, tritt Eduard Dietl nach dem Gymnaſialbeſuch 1909 beim 5. Bayeriſchen Jufanterie⸗Regiment in Bamberg als Fahnenjunker ein. Zei Ausbruch des großen Krieges iſt er Leutnant einer Maſchinen⸗ gewehrkampanie im Weſten. Dreimal wird er verwundet, er⸗ wirbt ſich 1916 an der Somme das Es. J. Der Friede gibt dem Soldaten keine Ruhe. Im Freikorps des Ritters von Epp hilft er als Kompanieführer München von der tolen Räteherrſchaft befreien. Mehrere Jahre iſt er Kompaniechef bei einem Infanterie⸗Regiment in München. Er lernt bereits 1919 Adolf Hitler kennen der ſeinen Kampf gegen das Deutſchland des 9. November 1918 beginnt. Männer ſeiner Kompanie ſind in Zivil Saalſchutz in Ver⸗ ſammlungen der NSDAP. Zu einer Zeit, da nur wenige Menſchen um die nationalſozialiſtiſche Idee wiſſen, ahnt der Hauptmann Dietl, daß aus dieſer jungen Bewegung die Er⸗ neuerung Deutſchlands wachſen wird. Seine ſoldatiſche Lauf⸗ bahn führt ihn als Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons ſeines Regiments nach Kempen, dann als Inſpekteur und Taktiklehrer an zwei Infanterieſchulen. Er wird Komman⸗ deur eines Gebirgsregiments. Er führt ſein Regiment 1938 in die befreite Oſtmark und wird Kommandeur einer Gebirgs⸗ diviſion des oſtmärkiſchen Alpenkorps. Seine Truppen mar⸗ ſchieren in das befreite Sudetenland und im Krieg gegen Polen über die Hohe Tatra mit überholenden Verfolgungen 620 Kilometer bis an den San. Nach dem Einſatz im Weſten ſtoßen ſeine Truppen weit über den nördlichen Polarkreis nach Narvik vor. Deutſche Zerſtörer unter, Führung des Commodore Bonte, der in den Kämpfen fiel, machten dieſe kühne Ueberfahrt. Die Aufgabe der Verteidiger iſt ſchwer. Aber ſo zuver⸗ ſichtlich wie General Dietl ſind auch ſeine Truppen, Gebirgs⸗ jäger und Soldaten der Kriegsmarine. Sie ſtehen als Vor⸗ poſten weit voraus auf dem nördlichſten Kriegsſchauplatz. Sie wiſſen, daß Deutſchland voller Stolz auf die kämpfenden Truppen im Raum von Narvik blickt. So kühn der Vorſtoß war, ſo tapfer werden ſich alle bei der Verteidigung einſetzen, denn hinter ſich wiſſen ſie alle die Kraft und Stärke der Nation. 5 Kriegsberichter Kurt Parbel. — „Paris als Bollwerk!“ Verbrecheriſcher Rat des Kriegshetzers keryllis. Genf, 9. Juni. In der„Epoque“ gibt Keryllis der fran⸗ zöſiſchen 1 den verbrecheriſchen Rat, die Stadt Pa⸗ ris als Bollwerk gegen die deutſche Invaſion zu benutzen. Paris als Bollwerk! Die Anordnung der Pariſer Mili⸗ tärbehörden, Barrikaden aus Autobuſſen und Laſtwagen zu errichten, iſt bereits ein Weg dazu, und die Aufforderung des Herrn Keryllis zeigt den Geiſt, der zu dieſem Verbre⸗ chen treibt. Denn, daß es ein Verbrechen iſt, eine Viermil⸗ lionenſtadt zu einem befeſtigten Ort zu machen, dürfte wohl das Beiſpiel Warſchaus zur Genüge gezeigt haben. Wie General Duval den Vormarſch aufzuhalten hofft. Rom, 9. Juni. General Duval, der bekannte franzöſiſche Militärſchriftſteller, fordert„angeſichts des Vordringens der deutſchen Panzerwagen in die rückwärtigen franzöſiſchen Stellungen“ die Behörden auf, alle in der bedrohten Zone liegenden Tankſtellen für Touriſten zu entfernen, um ſo zu verhindern, daß die feindlichen Maſchinen dort Brennſtoff nachfüllen und ihre gefährliche Fahrt fortſetzen können. 10 5 1 4 1 Italien und die engliſche Blockade Ein zweiter Bericht an den Duce.— Unverſchämktes An⸗ ſinnen auf„Kontingenkierung“ der italieniſchen Einfuhr. Rom, 9. Juni. Amtlich wird der zweite Bericht über die Italien durch die engliſch-franzöſiſche Blockade verurſachten Schäden veröffentlicht, den der Chef der Abteilung für Kriegswirtſchaft im italieniſchen Außenamt dem Ducee erſtat⸗ tet hat. Der neue Bericht iſt eine Fortſetzung der von der italieniſchen Regierung am 11. Mai der Weltöffentlichkeit übergebenen dokumentariſchen Darſtellung über die uner⸗ hörten und völlig willkürlichen Schikanen der engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Blockade gegen die italieniſche Schiffahrt. Er kommt nach Aufzählung einer langen Liſte der Willkür⸗ akte aus den vorangegangenen Monaten zu der Schlußfol⸗ gerung: „Das Anhalten und Umleiten der Schiffe, Beſchlag⸗ nahme der Waren, die Briefzenſur und die Ausfuhrverboke haben dem italieniſchen Volk den greifbaren und unwider⸗ leglichen Beweis gebracht, daß bei einer Lage, wie ſie im tehl, ſeine Freiheit, ſein Lebensrecht, ja die Mögli t zur Arbeit und Entwicklung von einem Augen⸗ blick zum anderen durch den Willen einer nichtmiktelmeer⸗ ländiſchen Macht vernichtet oder in ſchwere Gefahr gebracht werden kann. Das iſt die klare Lehre aus neun Monaten Kontrolle. veite Bericht räumt zunächſt mit dem Verſuch der Weſtmächte, die im erſten Bericht angeführten Gründe ge⸗ gen die Unerträglichkeit der Kontrolle zu widerlegen, auf. Er ſtellt dann feſt, daß im April und vor allem im öſtli⸗ chen Mittelmeer eine Zunahme in der Anhaltung oder Um⸗ leitung italieniſcher Schiffe eingetreten iſt. Seit Kriegsbe⸗ ginn bis zum 23. Mai wurden im ganzen 1347 Fälle ge⸗ zählt. e Dann befaßt ſich der Bericht mit den italieniſchen Vor⸗ ſchlägen, die Kontrolle auf den Rechtsboden zurückzuführen. Die Lage ſei aber immer ſchlimmer geworden. Am 11. De⸗ zember 1939 wurde der britiſchen Vertretung im ſtändigen italieniſch⸗engliſchen Ausſchuß eine Denkſchrift überreicht, in der die faſchiſtiſche Regierung die Lage, wie ſie zum Schaden des italieniſchen Verkehrs auf Grund der Beſchlag⸗ nahme und der immer zahlreicheren Sperren italieniſcher Waren geſchaffen worden war, als äußerſt ernſt childerte. Nicht nur die Rampen der Kontrollhäfen waren voll von Waren, ſondern auch die italieniſchen Häfen durch die von den Kontrollbehörden erlaſſenen Sperren in geradezu un⸗ wahricheinlicher Weiſe verſtöpft. Da die Rampen nicht mehr dusreich wo⸗ chen, läßt man die Ware an Bord der Schiffe durch dieſe ihrem normalen Dieénſt nicht mehr nachkommen konnten. 5 Wir befanden uns vor einer regelrechten Lahmle⸗ gung unſeres Handels. Die Waren verdarben, die Lagergebühren erreichten aſtronomiſche Ziffern, nehr als ein Induſtrieunternehmen war gezwungen, wegen der Ver⸗ ſpätung der Rohſtoffe die Arbeit einzuſtellen oder zu redu⸗ zieren. In welchem Geiſt die Londoner Regierung die ftalieni⸗ ſchen Vorſchlüge auf eine neue Handhabung der Kontrolle in Erwägung zog, wurde durch eine Denkſchrift bewieſen, die am 9. Januar übermittelt wurde. Darin wurde eine Er⸗ leichterung der Kontrolle an die Bedingung geknüpft, daß ſich alien einer Politik de„Konkingentierung“ unterwerfe. Es war wohl verſtändlich, heißt es in dem neuen Be⸗ richt weiter, daß die faſchiſtiſche Regierung ſich weigern würde, wie ſie ſich auch tatſächlich weigerte, einen Vor⸗ ſchlag dieſer Art nicht nur zu diskutieren, ſondern überhaupt nur in Erwägung zu ziehen, der in hohem Maße die Sou⸗ veränität, die Freiheit und das Preſtige des italieniſchen Staates verletzte. 8 „Man muß ſich vor allem den Zweck des britiſchen Vor⸗ ſchlages vor Augen halten, der darin beſtand, ſich der in ſtrengſter und vollkommenſter Weiſe gehandhabten Kon- krolle zu bedienen, um Ikalien zur Annahme einer Begren⸗ zung ſeiner Einfuhr zu zwingen und es ihm auf dieſe Weiſe unmöglich zu machen, ſich Keſerven zu beſchaffen und ſeine Kriegs vorbereitungen in beſchleunigtem Rhythmus vorwärts zu kreiben. Gleichzeitig wollte man Italſen zwin⸗ gen, der engliſchen Regierung ins einzelne gehende und vollſtändige Informationen über unſer Programm der Roh- ſtofflieferungen und den Bedarf der nationalen Produkkion zur Verfügung zu ſtehen.“ Der Bericht an den Duce führt ſodann weitere bisher noch nicht bekanntgegebene Einzelfälle von Uebergriffen der engliſchen und franzöſiſchen Kontrollbehörden aus der jüng⸗ ſten Zeit an. Obwohl die italieniſchen Handelsſchiffe mit den vorgeſchriebenen Papieren verſehen waren, wurden ſie im⸗ mer wieder angehalten oder umgeleitet, wobei die Englän⸗ der auch nicht davor zurückſchreckten, mitten im Adriatiſchen 7 5 den Verkehr zwiſchen Italien und Albanien zu er⸗ weren. Auch in Bezug auf die Poſtſäcke hat ſich, wie in dem Bericht betont wird, die Lage in den Monaten April und Mai noch verſchlimmert. So wurden im April von 16 ita⸗ lieniſchen Dampfern nicht weniger als 5709 Poſtſäcke be⸗ ſchlagnahmt, im Mai von 11 Schiffen ſogar 6347 Poſtſäcke. Von dieſer Beſchlagnahme wurden nicht einmal die zwiſchen Italien und ſeinem Imperium verkehrenden Dampfer ver⸗ ſchont. Beſchlagnahmte Waren wurden nicht weniger als einen Monat feſtgehalten, ſo daß ſie zum Teil verdarben. Häufig komme es vor, daß die italieniſchen Firmen von der Feſthaltung oder Beſchlagnahme ihrer Waren nicht in Kenntnis geſetzt wurden. So warteten Kaufleute in Trieſt 15 95 noch auf Waren, die bereits ſeit Oktober überfällig ind. Im übrigen, ſo ſchließt der Bericht die neue Liſte der engliſch⸗franzöſiſchen Willkürakte und Schikanen, verſchont die Blockade nicht einmal rein neutrale Schiffsgüter mit neutralem Urſprungszeugnis und neutralem Abnehmer. So wurden rein ſchweizeriſche, nach Braſilien beſtimmte Waren von den Kontrollbehörden in Dakar von einem italieniſchen Dampfer heruntergeholt, obwohl dieſe Fracht ollkommen ordnungsmäßig mit den exforderlichen Ausweiſen der franzöſiſchen und engliſchen Konſulate begleitet war. Die Erregung in Italien „Der weiße Krieg der Erdroſſelung“. Größte Aufmachung und Rieſenüberſchriften der römi⸗ ſchen Sonntagsblätter verraten ſchon rein äußerlich die ge⸗ waltige Erregung, die der zweite Bericht über die ſeeräube⸗ riſchen Methoden der Weſtmächte hervorgerufen hat.„Miſ⸗ ſetaten gegen Italien— Unerhörte Schikanen der Seekon⸗ trolle beweiſen, wie abſurd und untraabar der derzeitige Zuſtand im Mittelmeer ist“ ſo betont„Meſſaggerb“ in ſei⸗ nen über alle acht Spalten gehenden Ueberſchriften.„Ver⸗ heerende Auswirkungen der ſogenannten Kontrolle, die in eine untragbare wirtſchaftliche Blockade ausgeartet iſt“, 85 ſchreibt„Popolo di Roma“ in ebenſo rieſigen Lettern. Das „Giornale d'Italia“ ſpricht von einer neuen Beweisfüh⸗ rung des Attentats der Aggreſſoren auf das Leben und die Freiheit Italiens.„Man hätte meinen können.“ ſo führt das halbamtliche Blatt ſodann im einzelnen aus,„daß die Re⸗ gierungen von London und Paris nach dem erſten Bericht an den Duce über die hrutale und aggreſſive Handhabung der gegen die Schiffahrt der freien Länder ausgeübten eng⸗ liſch⸗franzöſiſchen Blockade ſowie über die Italien zugefüg⸗ ten unerhörten ſchweren Schäden ſich zu einer weniger ge⸗ ſetzwidrigen und weniger reſpektloſen Haltung veranlaßt geſehen hätten. Nichts dergleichen:„Die franzöſiſch⸗britiſche Willkür ging unaufhörlich weiter und wurde ſo zu einer offenen und vorſätzlichen Provokation Italiens.“ Durch dieſe Willkür wurde zugieich der geſamte eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Plan aufgedeckt, nämlich gegen das noch nicht im Kriege befindliche Italſen den weißen Krieg der Strangulierung zu führen, um es ſeiner wirkſchaftlichen und politiſchen Freiheit zu berauben, es zu interdrücken, ohne dabei ſelbſt das Riſiko und die Schiüge eines mit der Waffe geführten Krieges auf ſich zu nehmen. Der neue Bericht enk⸗ hüllte in eindeutiger Weiſe dieſe offenſive Zielſetzung der franzöſiſch⸗britiſchen Politik. In den letzten Tagen hätten ſich die gewalttätigen Uebergriffe gegen die zu den elementarſten Lebens⸗ und Hoheitsrechten Italiens zählende italieniſche Handelsſchiff⸗ fahrt noch vervielfältigt. Man ſei ſogar dazu übergegangen, die Vergewaltigungen auf die Adria auszudehnen, alſo in den Bannkreis der unmittelbaren nationalen ſtalfeni⸗ ſchen Intereſſen, ſowie in die direkten Beziehungen zwiſchen Italien und Albanien einzudrin „Die italieniſche Nation nimmt,“ ſo ſchreibt das Blatt wörtlich,„dieſe Tatſachen zur Kenntnis. Die Taten demen⸗ tieren alle die in dieſen Wochen mit Liſt und Tücke in Um⸗ lauf geſetzten Worte, die darauf abzielten, eine plötzliche eigentümliche Bereitwilligkeit Großbritanniens und Frankreichs vorzutäuſchen, die zahlreichen von ihnen in Be⸗ zug auf Italien eröffneten und noch nicht gelöſten Probleme in einem neuen Geiſt der Freundſchaft in Erwägung zu ziehen. Italien ſchreitet auf ſeinem Weg vorwärts, entſchloſ⸗ ſen als arbeitſame Großmacht ſeine Freiheit und ſeine Rechte auf Leben und Arbeit zu verteidigen.“ ngen * 7 Der Terror in Tunis Beutale Mißhandlung von Italienern Rom, 9. Juni. Die unerhörten Schikanen und gewalt⸗ tätigen Uebergriffe gegen die Italiener in Tunis werden von der geſamten römiſchen Sonntagspreſſe in großer Aufmachung an Hand eines Berichtes eines früheren italieniſchen Lehrers in Tunis, Profeſſor Robert Rizzo, wiedergegeben, dm es gelang, durch die Flucht mit dem letzten Flugzeug der Gefan⸗ gennahme zu entgehen. Seine eindrucksvolle Schilderung bildet eine einzige Anklage gegen das Terrorſyſtem des Juden Mandel, dem die 120 000 in Tunis anſäſſigen Italiener aus⸗ geſetzt ſind. Von der„5. Kolonne“ beſeſſen, ſo heißt es übereinſtim⸗ mend in den Berichten aus Neapel, haben die franzöſiſchen Behörden und Truppen ihren ganzen Haß gegen die Italie⸗ ner entfeſſelt. Auf allen Straßen ſind Spaniſche Reiter und Maſchinengewehrneſter aufgeſtellt, und Panzerwageln durch⸗ fahren ununterbrochen die Hauptſtraßen der Stadt. Profeſſor Rizzo gelang es, der Gefangennahme zu entgehen, wobei ſeine Frau, um ihn zuſammen mit den Kindern erreichen zu kön⸗ nen, eine Erklärung unterzeichnen mußte, mit der ſie ſich ver⸗ pflichtete, in Italien nichts über die Gewalttätigkeiten gigen Italiener zu berichten(1). Die verhafteten italieniſchen Bür⸗ ger werden in Tunis mit brutaler Grauſamkeit behandelt. Ein der Spionage angeklagter Italienet wurde mit den Füßen an die Decke der Zelle gebunden und blutig geſchlagen, damit er eine Schuld bekenne, die er nicht begangen hatte. Nach ſeiner Ueberführung in ein Krankenhaus wurde der übel Zu⸗ gerichtete zu drei Monaten Zwangsarbeit verurteilt. Einem ſizilianiſchen Schneider wurde das gleiche Los zuteil, während ein Angeſtellter derart mißhandelt wurde, daß er 24 Stun⸗ den ohne Bewußtſein blieb. Alle Häuſer von Italienern ein⸗ ſchließlich der Landhäuſer ſind durchſucht worden, wobei die geringſte Kleinigkeit genügte, um ganze Familien ins Ge⸗ fängnis wandern zu läſſen. Zurzeit befinden ſich 350 Italie⸗ ner, durchweg Angehörige der freien Berufe, unter der un⸗ gerechtfertigten Anklage der Spionage in Unterßichungshaft. Geſpräch mit General Giraud Ueberlegenheit der deutſchen Panzerverbände und Luftſtreit⸗ kräfte. Berlin, 9. Juni. Der gefangene General Giraud traf am 20. Mat in einer Stadt Weſtdeutſchlands ein, wo für ihn Quartier vorbereitet war. Aus der lebhaften Unter⸗ haltung, die er mit ſeinen Begleitern führte, iſt folgendes militäriſch und politiſch intereſſant: 8 Als Hauptanlaß der ſchwierigen Lage der ihm unterſtell⸗ ten Truppen gab er die Ueberlegenheit der deut⸗ ſchen Panzerverbände und der deutſchen Luft⸗ treitkräfte an. Seit Tagen hätten ſich die Franzoſen chlechtes Wetter herbeigewünſcht und die günſtige Wetterlage hätte er ſelbſt geradezu als ein Unglück empfunden. Hierdurch hätten die deutſchen Luftſtreitkräfte ſo große Wirkungsmög⸗ lichkeiten gehabt. Aufſchlußreich iſt eine Stelle der Unterhaltung, aus der zu erkennen iſt, daß der franzöſiſche General am 20. Mai noch nichts von der Beſetzung von Antwerpen und Vliſſingen durch die deutſchen Truppen wußte. Die Nachricht hierüber beeindruckte ihn ſichtlich. Als ſich die Unterhaltung der all⸗ gemeinen Kriegslage und dem Wert der verſchiedenen Armeen zuwandte, machte Giraud in ſeiner vorſichtigen und verhal⸗ tenen Art darauf aufmerksam, daß wir Deutſche uns vielleicht nicht genügend vorſtellen könnten, wie ſchwierig eine militä⸗ riſche Lage zu meiſtern iſt, wenn Truppen von vier Staaten gemeinſam zu führen ſejen.„Eigentlich“, fuhr General Giraud fort,„kämpfen im eſten nur zwei Ar⸗ meen, die deutſche und die franzöſiſche“. Nach kurzer Pauſe e ſich der General und fügte hinzu, daß auch die engliſche Armee natürlich gut ſei, wenn ſie auch ſehr klein wäre. Sie wäre vor allem in der Verteidigung recht gut. Den Wert der belgiſchen und holländiſchen Ar⸗ meen ſchätzte Giraud niedriger ein. Ueber die innerpolitiſchen Vorausſetzungen Deutſchlands zeigte ſich Giraud wenig unterrichtet und hatte auch wenig Kenntnis darüber, daß wir unſer ſoziales Problem weitgehend gelöſt haben. General Giraud war ſichtlich durch ſein widriges Geſchick der e bedrückt. Er machte als Offizier und Menſch den Eindruck einer ſtarken Perſönlich⸗ keit. Man kann verſtehen, daß die Franzoſen und wahrſchein⸗ lich auch die Engländer auf ſeine Fähigkeiten vertrauten und in ihm eigentlich den kommenden Mann fa Deſto ſchwe⸗ rer 5 eine Gefangennahme als Verluſt für die Weſt⸗ mächte. —— Nie 5— 2 4 700 g Die Kriegsgefangenen in Frankreich Havas muß ſchlechte Behandlung zugeben. DNB Berlin, 10. Juni. Die deutſche Erklärung, daß die franzöſiſchen Gefangenen in Deutſchland genau ſo be⸗ handelt werden wie die deutſchen in Frankreich, ſcheint in Paris ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Jedenfalls be⸗ eilt Havas ſich zu verſichern, daß das franzöſiſche Oberkom⸗ mando unterſuche, wie weit die deutſchen„Anſpielungen“ die über„die angeblich ſchlechte Behandlung deutſcher Kriegsgefangener“ gemacht worden ſeien, der Wahrheit entſprechen. Das Wort„Anſpielung“ iſt in dieſem Zuſammenhang eine Unverſchämtheit, denn es handelt ſich bei dem, was Deutſchland vorgebracht hat, um handfeſte, Unwiderlegliche Beweiſe mit genauen Angaben aller Einzelheiten der gera⸗ dezu unglaublichen Behandlung, der Deutſche in franzöſf⸗ ſcher Gefangenſchaft ausgeſetzt waren. Angeſichts der Eindringlichkeit dieſes Beweiſes kann ſelbſt Havas nicht alle Tatſachen unterſchlagen, ſo daß das Nachrichtenbüro immerhin zugibt, daß das franzöſiſche Oberkommando be⸗ reiks dabei ſei, zu beſtäatigen, daß„der größte Teil“ dieſer Anſpielungen nicht auf Wahrheit beruhe. Rechenexempel über große und kleine Teile intereſſieren uns nicht, ent⸗ ſcheidend iſt vielmehr, daß mit dieſer Redewendung ein: geſtanden wird, daß das franzöſiſche Oberkommando ſich von der Richtigkelrt deutſcher Angaben hat überzeugen müſſen. Die Folgerung. die die ſranzöſiſche Nachrichtenagentur aus ihrer verworrenen Darſtellung zie⸗ hen zu können glaubt, daß die deutſche Regierung ſich ihrer— der„Anſpielungen“ nämlich— nicht bedienen N 7 dürfe, um Repreſſalien zu ergreifen, iſt ein Fehlſchluß. Wachſende Nervoſität in London Stockholm, 9. Juni. Angeſichts der ſchlechten Nachrich⸗ ten von der franzöſiſchen Front und der ſich planmäßig wiederholenden deutſchen Luftangriffe auf militäriſch wich⸗ tige Anlagen an er engliſchen Südoſtküſte nimmt auch in der engliſchen Hauptſtadt die Nervoſität ſtändig zu. So be⸗ richtet„Nya Dagligt Allehanda“ aus London, daß in der Nacht zum Samstag alle Fahrgäſte der Londoner Untergrundbahn durch Militärpoſten auf ihre Ausweispa⸗ piere hin kontrolliert wurden. Auf allen offenen Plätzen Löndons und in ganz England ſollen breite Gräben gezo⸗ gen werden, um deutſche Flieger am Landen zu verhindern. In einem Londoner Hotel iſt ein holländiſcher Offizier ver⸗ haftet worden, der verdächtigt wurde, der ſagenhaften fünf⸗ ten Kolonne anzugehören. In einem Krankenhaus wurde ein verwundeter engliſcher Offizier unter angeblichem Spionage⸗ verdacht verhaftet. Einer der erſten Clubs in London hat ſeine ſämtlichen ausländiſchen Mitglieder ausgeſchloſſen. her Fremdenhaß Brutale Gewaltmethoden gegen heimkehrende Italiener Die„Gazzetta del Popolo“ meldet, daß ſich unter der fran⸗ zöſiſchen Bevölkerung eine immer ſtärkere Panikſtim⸗ mung verbreitet. In Mentone an der franzöſiſchen Ri⸗ viera, das vollſtändig von der Zivilbevölkerung geräumt worden ſei, wurden Tauſende von italieniſchen Stagatsange⸗ hörigen, die in die Heimat zurückkehren wollten, von den fran. zöſiſchen Zollbehörden und der Polizei unterſucht, wobei die brutalſten Methoden angewandt wurden. Die Leute mußten ſich oft vollſtändig entkleiden. Das Geld wurde ihnen ab⸗ genommen, ſo daß Tauſende von Italienern ohne jede Mittel in Ventimiglig auf italieniſchem Boden ankamen. Dieſe Me⸗ thoden wurden aber nicht nur gegen Italiener angewendet, ſondern auch gegen Schweizer, Ungarn und vor allem gegen Belgier. 3 Mit der zunehmenden nee ee der militäriſchen und politiſchen Lage in Frankreich ergreife die Franzoſen eine ſteigende Welle ſtärkſten Fremdenhaſſes. Aus Caͤnne Antibes, Cap Martin und den anderen prächtigen Orten der franzöſiſchen Riviera ſeien die reichen Leute, die dort ihre Vil⸗ len hatten, verſchwunden und ſuchten nun mit allen Mitteln einen Ausweg gegen Perpignan und nach Spanien. Die Stra- ßen ſeien dadurch verſtopft wie auch durch die Menſchen⸗ mengen, die von Paris flüchteten. Eichenlaub zum Ritterkreuz Berlin, 9. Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat durch Verordnung ein Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes geſtiftet, das als beſondere Auszeichnung an Inhaber des Ritterkreuzes des Eiſernen Kreuzes verliehen werden kann. Das Eichenlaub beſteht aus drei ſilbernen Blättern und liegt auf der Bandſpange auf. Glückwünſche Hachas und Tiſos „Berlin, 9. Juni. Der Staatspräſident des Protektorates Böhmen und Mähren, Dr. Hach a, ſowie der Staatspräſi⸗ dent der Slowakei, Dr. Tiſo, haben dem Führer anläß⸗ lich des deutſchen Sieges in Belgien und Nordfrankreich telegraphiſch ihre Bewunderung und zugleich namens ihrer Völker herzliche Glückwünſche ausgeſprochen. Der Führer hat ihnen dafür telegraphiſch gedankt. Kurzmeldunger Berlin. Auf Einladung des Vereins deutſcher. genieure(VD.) im NS BDT. bereiſen zurzeit rumäniſche Ingenieure und Induſtrielle Deutſchland, um einen Einb in das techniſche Schaffen Großdeutſchlands, ſeine hoch ent⸗ wickelte Induſtrie und ſeine vielſeitige Exportwirtſchaft u nehmen. 5 Reichsminiſter Darré beſichtigte italieniſche Frontkämpfer⸗ ſiedlung. Der 1 für Ernährung und Landwirt⸗ 1551 Darré hat in Begleitung des italieniſchen Landwirt⸗ chaftsminiſters Taſſinari eine ausgedehnte Beſichtigungsfahrt durch die Frontkämpferſiedlung des pontiniſchen und des Vol⸗ turno⸗Gebietes gemacht, die das lebhafte N und dit Anerkennung des deutſchen Gaſtes gefunden haben. Die Fahrt gab den beiden Miniſtern Gelegenheit, ihre Ausſprache über die aktuellen Probleme ihrer Arbeitsgebiete fortzuſetzen und zu vertiefen. 5 8 Nom. In den bekannten Zentralen des marokkantſchen Nationalismus, Fez und Meknes, kam es zu politiſchen Un⸗ ruhen. In Caſablanca laufen gegenwärtig Gerüchte um, wonach ſich die marokkaniſche Bevölkerung im Norden Fran⸗ zöſiſch⸗Marokkos gegen den Zuſtrom von Flüchtlingen aus Gibraltar auflehne.. Sofia. Die deutſche Abordnung, die zu Verhandlungen Über den Abſchluß eines bulgariſch⸗deutſchen Kulturvertrages in Sofia weilt, wurde vom Außenminiſter Popoff empfangen. Stockholm. Der ſchwediſche Reichstag bewilligte auf Vor⸗ ſchlag der Regierung 19 Millionen Kronen für den Bau des Falſterbo⸗Kanals und für die Vertiefung der Fahrrinne im Kalmarſund. Für die Lagerung von Waren auf Rechnung des Staates wurden 140 Millionen Kronen bewilligt. heft fällt der betr land Ebe mer. Reg Eiſe Vor Mäß vok. ſon häl alls lage gi des ruhe abſc Als rü Arn Bal Gerichtsgefängnis wurde ein 24jähriger Badiſche Chronik Der Gauleiter beſucht die Rückgeführten Anerkennung für tadelloſe Haltung in den Stunden der Ber Ber Tacke Tage NSG. Gauleiter Robert Wagner ſtattete dieſer en melken Heede been aügeführlen Volke genoſſen in Malſch, Serbolzheim, Freiburg, Kandern und Steinen einen Beſuch ab und überzeugte ſich an Ort und Stelle von ihrer Unterbringung. Der Gauleiter ſprach bei diefer Gelegenheit den Rückgeführten ſeine vollſte Anerken⸗ mung für ihre ladelloſe und vorbildliche Haltung in den Stunden der unmittelbaren Gefahr aus. Außerdem beſuchte der Gauleiter die Kr die bekanntlich vor einiger beſchoſſen wurde. 100 Jahre Eiſenbahn im Gau Baden Die Zeitſchrift„Land am Oberrhein“ widmet ihr Juni⸗ geſt 1940 einem Gedenktag, der auf den 12. September 1940 fällt. An dieſem Tage vor 100 Jahren nämlich wurde auf der Stlecte Mannheim— Heidelberg der Eiſenbahn⸗ betrieb aufgenommen. 1833 war aus dem badiſchen Unter⸗ land der Ruf ſtach einer Eiſenbahnlinie in der oberrheiniſchen Ebene zum erſtenmal laut geworden. Der Mannheimer Kom⸗ merzienrat Newhouſe hatte in einer Eingabe der badiſchen Regierung vorgeſchlagen, er wolle auf eigene Koſten eine Eiſenbahn bauen. Zwei Jahre ſpäter legte der berühmte Vorkämpfer für die deutſche Handelseinheit und ein plan⸗ mäßiges Eisenbahnnetz, Friedrich Liſt, eine ähnliche Bitte por. Von dem Freiburger Geſchichtsprofeſſor von Rotteck ſtammt der Gedanke vom Bau eiſſer Staatsbahn. Unter dem Staatsminiſter Georg Ludwig Winter, der kurz nach der Eiſenbahnausſprache im B Bal i eisſtadt Raſtatt, Zeit von franzöſiſcher Artillerie Badiſchen Landtag einem Schlag⸗ anfall erlag, wurde der Gedanke verwirklicht. Ueber zwei Jahre benötigte der Bau der Strecke Mannheim— Heidelberg. Die Strecke nach Karlsruhe folgte 1343, diejenige nach Haltingen bis zur Schweizer Grenze 1851. Das Eiſen⸗ Hbahnheft der Zeitſchrift„Land am Oberrhein“ hat eine be⸗ ſonders ſorgfältige und ſchöne Ausſtattung erfahren und ent⸗ hält auch Wiedergaben alter, zum Teil unbekannter Stiche aus den erſten Anfängen der badiſchen Eiſenbahnzeit. Kriegs WS W.⸗Spende der badiſchen Jäger. Der Landesjägermeiſter teilt mit: Das Ergebnis des erſten Kriegs⸗Winterhilfswerkes der Deutſchen Jägerſchaft des Landes Baden betrug— mit Staatsjagden— rund 41000 Mark. Ichs danke den Jägern und den Jagdbehörden des Landes Baden für die unter keilweiſe ſo ungünſtigen Ver⸗ hältniſen wiederum bewieſene Opferbereitſchaft. Doſſenbach.(Arxthieb in die Hand.) Beim Holz⸗ ſpalten durchschlug ein Junge einem andern drei Sehnen der linken Hand. Mosbach(Der undankbare Gaſt.) Ins hieſige Mann aus der Um⸗ gebung von Walldürn eingeliefert. Er hatte im Walldürner Gasthaus„Zum Löwen“ aufgeſpielt und dann um ein Nacht⸗ lager gebelen. Der müde Muſikant ſchlief aber nicht, ſondern ah vom Bett aus, wie im Geldſchrank Geld verwahrt wurde. As de: vertrauensvolle Gaſtgeber ſich entfernte, ſtahl der Musikant entwa 400 Mark und verſteckte ſie in ſeinen Stie⸗ An, wo ſis ſpäter gefunden wurden. Sinsheim.(Bd M.⸗Erntelager.) Für die Zeit der Getteideernte wird der, BdM. im Kreiſe Sinsheim Ernte⸗ lager durchführen. Zunächſt ſind ſolche in Neckarbiſchofs⸗ heim und in Michelfeld geplant. N 0 ge⸗ () Bruchfel.(Obſtabſatzgenoſ ſenſchaft g gründet.) In einer Zuſammenkunft der Bürgermeiſter des Kreiſes Bruchfal und teilweiſe auch des Kreiſes Karls⸗ muhe wurde die Gründung der ſchon lange geplanten Obſt⸗ abſatgenoſſenſchaft Bruchſal e GmbH. in Bruchſal vollzogen. Als 1. Vorſitzender wurde Bürgermeiſter Schulte⸗Langen⸗ brücken gewählt. Geſchäftsführer iſt Kreisobſtbauinſpektor Arnold, der über den Obſtbau im Kraichgau referierte. Der Baumbeſtand im Kreis Bruchſal hat ſich in den letzten fünf Jahren auf über 90 000 Bäume erhöht, wobei Aepfel, Zwetſchgen und Pfirſiche beſonders ſtark vertreten ſind. () Nußbaum b. Bretten.(Vom Scheuerboden geſtürzt.) Die Landwirtsfrau Klara Wetzel ſtürzte vom Scheuerboden zuerſt auf die Stalldecke und von dort auf die Tenne. Die Bedauernswerte trug einen Schädelbruch davon und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. ) Pforzheim.(Reviſion beim Reichsgericht 3 55 15 Das Reichsgericht hat die von dem 1898 geborenen Alfred Matern aus Pforzheim gegen das Urteil der Strafkammer beim Amtsgericht Pforzheim vom 13. Februar d. J. eingelegte Reviſion als unbegründet verwor⸗ e Nunmehr a der Beſchwerdeführer wegen Betrugs im Rückfall als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher zu einem Jahr acht Monaten Zuchthaus, zu fünf Jahren Ehrverluſt und zur Sicherungsverwahrung rechtskräftig verurteilt. Der im Jahre 1919 erſtmals ſtraffällig gewordene Angeklagte ſtammte aus gutem Hauſe. Dennoch ging es mit ihm in den letzten 20 Ighren immer mehr bergab, da er dem Alkohol zeſtios verfallen war. Eine Unterbringung in einer Trinker⸗ heilanſtalt hatte ebenfalls keine Beſſerung gebracht. Sein Strafregister ſchwoll indeſſen immer mehr an. Am 6. Juni „J. ſuchte er die Ehefrau eines Mitgefangenen in Pforz⸗ heim auf, beſtellte ihr Grüße von ihrem Malie und bat ſich deſſen Fahrrad aus mit dem Verſprechen, es aldigſt wieder zurückzubringen. Die Frau ſchenkte den Worten des An⸗ geklagten Glauben und übergab ihm das Fahrrad. Matern verſchwand damit auf Nimmerwiederſehen. Als er das Stahl⸗ toß zum Verkauf bot, konnte er gefaßt und ſeinet gerechten Strafe zugeführt werden. 1 Wollba b. Lörrach.(Tödlicher unglüds? kali) Die 34jährige Ehe Elſa Sütterlin in Haltingen iſt an dei Folgen eines Anglücksfalles geſtorben, den ſie auf dem Wege nach Nebenau erlitten hatte. 15 t Bad Dürkheim.(Brand im Holzlager.) Aus 85 ungenlärter Urſache entſtand im Holzlagerraum 15 Glaſerneiſters Georg Götz ein Brand det, durch den don begünſtigt, raſch um ſich griff. Im Nu ſtanden 5 1 ſchuppen und ein kleinerer Stall in Flammen rch 5 nelle Eingreifen der Feuerwehr konnke das Wohnhaus, in dem mehrere Familien wohnen, gerettet N 8 (Waldshut.(Tödlicher Weſpenſtich. 9 bei de: Firma 5 beschaftigt 89 Geppert, Vater don fünf Kindern, wurde vor einigen Lag. 1 f harmlos ſcheinende Wunde verſchlim⸗ death ade, dhe und feel ſtellte ich eine Blut⸗ bennoſſen dahinraffte mnerte ſich abe; zuſehends g ö etunt ein, die den int 40. Lebensjahre stehenden Volks⸗ von einer Weſpe tiſchen Krämergeiſtes und im Aus den Lachbargauen St. Marlin.(Tod im Wingert.) Die 63 Jahre zalte Witwe Scherer ging in ihren Wingert, um dort zu ar⸗ beiten. Als ihre Angehörigen ſie abends vermißten und ſu⸗ chen gingen, fanden ſie die Frau tot zuſammengeſunken zwiſchen den Reben. Ein Gehirnſchlag hatte das Leben be⸗ endet. 4 Merchweiler(Saar).(der Tod auf der Straße.) An der Straßenabzweigung nach Heiligenwald wollte ein Motorradfahrer einem Laſtwagen ausweichen und ſtieß da⸗ bei an einen Bordſtein. Der Fahrer wurde gegen das im gleichen Augenblick vorbeifahrende Laſtauto geſchleudert und getötet, während ſein Mitfahrer mit leichten Verletzungen davonkam. 5 Groß-Gerau.(22 Hühner totgebiſſen.) Ein raubgieriger vierbeiniger Mörder, ein Marder oder Iltis, drang im Riedort Aſtheim in einen Hühnerſtall ein und biß 22 Hühner tot. Leider konnte der böſe Geſelle nicht er⸗ wiſcht werden. Mühlheim a. M.(Tot aus dem Main gezogen) Bei der Mainſchleuſe in Hainſtadt wurde die Leiche eines Einwohners von Klein⸗Krotzenburg, der ſich ſchon vor meh⸗ reren Tagen von ſeiner Familie entfernt hatte, aus dem Main gezogen. f — Gronau, Kr. Heilbronn.(Sturz vom Kirſch⸗ baum.) Beim Kirſchenpflücken ſtürzte der 17jährige Will) Stadel vom Baum und brach ſich beide Arme. Außerdem erlitt er ſchwere innere Verletzungen. * Grauenvolle Maſſengräber Volksdeutſcher Weitere Opfer polniſcher Beſtien aufgefunden. DNB Poſen, 10. Juni. Die Zentrale für die Gräber ermordetet Volksdeutſcher in Poſen, die ſeit dem Frühjahr die Suchaktion nach den bis fetzt noch vermißten Volksge⸗ noſſen wieder aufgenommen hat, konnte auf ihrer letzten, Fahrt im Raume von Kutno-—Lowitſch— Sochatſchew und Warſchau weitere 70 Opfer bergen Ein Teil der Toten lag in grauenvollen Maſſengräbern, in die man die Leichen der gemordeten Deutſchen regellos hineingeworfen hatte Viele würden aus Einzelgräbern längs den Strecken der Leidens⸗ märſche geborgen, auf denen die verſchleppten Deutſchen ihr furchtbares Schickſal aus der Hand des polniſchen Un⸗ termenſchentums ereilte. Bei den fetzt geborgenen Toten handelt es ſich nach den vorgefundenen Papieren und An⸗ haltspunkten vorwiegend um vermißte Volksdeutſche aus dem Kreis Obornik im, Warthegau. Greuellüge als letzte Nettung 5 Nachdem alle militäriſchen Maßnahmen Reynauds zur Rettung Frankreichs fehlgeſchlagen ſind, hat dieſer üble Bör⸗ ſenſchieber nunmehr ſeine letzte Zuflucht zu einer niederträch⸗ tigen Greuelpropaganda genommen. Nach Verabredung mit den Londoner Kriegsverbrechern ſucht er vor allem den blitz⸗ artigen Angriff der deutſchen Luftwaffe auf die militäriſchen „Ziele der Luftbaſis Paris für ſeine gemeinen Zwecke zur Völ⸗ kerverhetzung auszuſchlachten. Nachdem der franzöſiſche Mi⸗ zulſterrat noch am Tage des Angriffs in einer für franzöſiſche Verhältniſſe ſachlichen Mitteilung feſtgeſtellt hatte, daß die Bombardierung militäriſchen Zielen gegolten hätte, behaup⸗ teten hinterher Havas und Reuter, daß die Bomben auf das Innere der Stadt Paxis, auf Warenhäuſer, die von jedem milttäriſchen Am nächſten Morgen berichtete Havas bereits, daß ſich unter den 200 Opfern des deutſchen Angriffs auch Schulkinder be⸗ fänden, um dann kurze Zeit darauf bereits zu melden, daß die Bombardierung der franzöſiſchen Hauptſtadt in der ganzen Welt große Entrüſtung hervorgerufen habe, weil damit der ſchlagende Beweis erbracht ſei, daß die Luftwaffe des Reiches die Zivilbevölkerung angreife Reuter, der dieſe Greuellügen ebenfalls in die ganze Welt hinausfunkte, hatte nunmehr auch bereits den Amerikaner zur Hand, der als angebliches Opfer natürlich nicht fehlen darf Natürlich nahmen die New⸗Morker Preſſejuden dieſen Ball ſofſort auf, und damit war die ge⸗ wünſchte Wirkung des niederträchtigen Greuellügenkomplotts erzielt. Selbſtverſtändlich fehlt in der feindlichen Greuellügen⸗ propaganda auch nicht die Drohung mit ernſthaften Repreſ⸗ ſalien“ gegen innerdeutſche Städte. So arbeiten ſich die Kriegs⸗ brandſtifter gegenſeitig in die Hände, in der Hoffnung, doch noch neue Opfer für ihren Krieg gegen Deutſchland zu finden Aber mit dieſer neuen Haßoffenſive können ſie den Lauf des Schickſals nicht aufhalten. Die Stunde der Abrechnung hat für die Kriegsverbrecher geſchlagen Daran können die aus wildem Haß gegen das deutſche Volk geborenen Greuelmanöver der engliſch-franzöſiſchen Propaganda nichts mehr ändern. Ziel entfernt waren, abgeworfen worden ſeien uud ocliau Gauleiter Robert Wagner in Mannheim Beſuch in der Kreisleitung, Beſichtigung eines Großbetriebes und einer NSV.⸗Einrichtung. NS. Am Freitag beſuchte Gauleiter Robert Wag⸗ ner die Stadt der Arbeit an Rhein und Neckar, wo er zu⸗ nächſt die Kreisleitung der NS DAP. beſichtigte. Sodann frebas ſich der Gauleiter in einen Mannheimer Großbetrieb, um abſchließend noch kurz die ſeit über zwei Jahren be⸗ ende, grotze NSV.⸗Schweinemäſterei auf der Frieſenhei⸗ Inſel zu beſichtigen. n Vor dem Gebäude der Kreisleitung der NSDAP. wurde Gauleiter Robert Wagner, in deſſen Begleitung ſich der der⸗ zeitige ſtellvertretende Gauleiter, Gauamtsleiter Schuppel, befand, vom derzeitigen Kreisleiter des Kreiſes Mannheim, Gauinſpekteur Bruſt, begrüßt. Pg. Bruſt gab dem Gau⸗ s mer leiter eine eingehende Schilderung über die Arbeit der Partei im nordweſtbadiſchen Induſtriegebiet und ſchilderte den Einſatz auf den verſchiedenſten Gebieten. Der Gauleiter zeigte bei dieſer Geſegenheit ſtärkſtes Intereſſe für alle Fragen, die die Einſatzbereitſchaft der Bevölkerung in dieſen entſcheidenden Kliegsmonaten betrafen. Gauinſpekteur Bruſt konnte dabel mit Stolz feſtſtellen, daß die Haltung der Bevölkerung des Kreiſes Mannheim auch in dieſen Tagen vorbildlich iſt. Im Anſchluß an die Beſprechung im Zimmer des Kreis⸗ leiters beſichtigtes der Gauleiter das Gebäude der Kreislei⸗ tung und ließ ſich die einzelnen Parteigenoſſen vorſtellen, die an Stelle der zum Wehrdienſt eingerückten Kreisamtsleiter die Dienſtgeſchäfte übernommen haben. Hierauf begab ſich Gauleiter Robert Wagner in die größte Binnenwerft Deutſchlands, die Schiffs⸗ und Maſchi⸗ nenbau⸗AGG. Mannheim, wo er unter Führung von Direk⸗ tor Wendel einzelne Abteilungen dieſes Großbetriebes, der in der Wirtſchaft der Rhein⸗Neckarſtadt eine bedeutende Stel⸗ lung einnimmt, eingehend beſichtigte. Zum Abſchluß ſeines Beſuches beſichtigte der Gauleiter noch die vor über zwei Jah⸗ ren von der Stadt Mannheim erſtellte Schweinemäſterei auf der Frieſenheimer Inſel, die ſeitdem von der NS. erfolg⸗ reich im Intereſſe der Ernährungsfreiheit des deutſchen Vol⸗ kes belrie en wird. a Vor ſeiner Rückfahrt in die Gauhauptſtadt ſprach der Gauleiter dem derzeitigen Kreisleiter, Gauinſpekteur Bruſt, ſeine Anerkennung für die im Kreis Mannheim in den Kriegsmonaten geleiſtete Arbeit aus. Seinen 80. Geburtstag feiert heute Herr Georg Volk von bier, Lichtenauerſtraße 6. Die beſten Wünſche. Mit dem E. K. II wurde der Gefreite Karl Karolus, einer der jüngſten in einem Fallſchirmregiment, für Tap⸗ ferkeit vor dem Feinde ausgezeichnet. 5 * Süßwaren nur in beſonderer Aufmachung? Der Reichs⸗ kommiſſar für die Preisbildung iſt durch einen Erlaß vom 23. Mai 1940 dem im Süßwarenhandel in letzter Zeit beob⸗ achteten Beſtreben entgegengetreten, Süßwaren, insbeſondere Pralinen und Bonbons, in ſteigendem Maße nur noch in be⸗ ſonderer Aufmachung, in Behältern oder in Verbindung mit ſogenannten„Aufbindern“ und Spielwaren an den Ver⸗ braucher abzugeben Das Feilhalten von Süßwaren in dieſer beſonderen Aufmachung iſt nur inſoweit zuläſſig, als es bereits vor dem Kriege allgemein oder zu beſtimmten Zeiten (Oſtern, Pfingſten, Weihnachten) üblich war, und ſoweit der Preis der Verpackung zum Inhalt in einem angemeſſenen Ver⸗ hältnis ſteht. Im übrigen verſtößt der Verkauf ſolcher Packun⸗ gen gegen die Verordnung zur Verbilligung des Warenver⸗ kehrs vom 29. Oktober 1937. Ein ſolcher Verſtoß wird vielfach auch vorliegen, wenn nur Süßware in beſonderer Aufmachung abgegeben wird, loſe Ware dagegen nicht. Fordert der Käufer ausdrücklich Süßwaren in einer beſonderen Aufmachung, ſo muß der Preis der Süßware und der Preis der Behältniſſe oder Aufbinder geſondert in Rechnung geſtellt werden. Der Verkauf von Süßwaren in den üblichen und die Ware nicht verteuernden Pappen⸗ und Kartonpackungen iſt dagegen nicht zu beanſtanden. 5 Stellenanzeigen ſind zuläſſig. In der Praxis iſt die Frage aufgetaucht, ob im Hinblick auf den durch den Krieg hervor⸗ gerufenen Mangel an Arbeitskräften Anzeigen, in denen Stel⸗ len angeboten werden, überhaupt noch elne werden ſollen. Eine Gefahr, daß ſolche Anzeigen Veranlaſſung zum grundloſen Wechſel des Arbeitsplatzes geben könnten, beſteht, wie der Werberat der deutſchen irtſchaft hierzu mitteilt, nicht. Andererſeits dienen die Stellenanzeigen aber dazu, alle innerhalb der Volksgemeinſchaft vorhandenen Arbeits reſerven anzuſprechen und zu erfaſſen. 255 „Bengoliſche Zukunft“ Eine Erſtaufführung im Mannheimer Nationaltheater. Michael Geſell hat in Gemeinſchafr mit Ernſt Mar⸗ tin vor vier Jahren Heinrich Laubes Luſtſpiel„Der Statthalter von Bengalen“ 6. Geſtalten zu einer politiſchen ſatiriſchen Geſellſchaftskomö⸗ die umgeſtaltet. Der Fabel liegen die aufſehenerregenden Junius⸗Briefe, jene in der Geſchichte Albions ſo bedeu⸗ tungsvollen anonymen Dokumente der Brandmarkung da⸗ maliger Mißſtände innerhalb der höchſten Regierungskreiſe zugrunde. Im Grundſätzlichen geht es dabei um die Durch⸗ ſetzung der ſtaatlichen Intereſſen vor jenen des ewigen bri⸗ Beſonderen um die Beſetzung des Statthalterpoſtens für Indien. Damit verwoben ſind zarte Liebesfäden, die ſich zwiſchen dem Verfaſſer jener po⸗ litiſchen Briefe, der gleichzeitig Anwärter auf den Statt⸗ halterpoſten iſt, und der Nichte des damaligen Miniſter⸗ präſidenten ſpinnen, in deren Verlauf mit dem endlichen Sieg der ſogen. politiſchen Moral auch dieſe Herzensbande Erfüllung finden. 8 8 Die Perſonifizierung dieſer angeblichen britiſchen Staats⸗ moral iſt einigen der geſchichtlichen Geſtalten übertragen, von denen vor allem die des Lord William Pitt des Ael⸗ teren, des Grafen von Catham, einer Art Lloyd⸗George⸗ Figur, des ewigen Mahners in der Oppoſition, and auch die des Kabinettsminiſters und Nachfolgers auf dem Mi⸗ niſterpräſidentenpoſten, Lord Henry North, in dichteriſcher Schönfärberei ſtark überzeichnet ſind Dem weniger tief⸗ gründigen Beobachter der britiſchen Geſchichte(und dem Komödiendichter ſteht hierin ja die dichteriſche Freiheit zur Seite) mag es wohl entgangen ſein, daß Pitts Freund⸗ ſchaftsbeziehungen zu Preußen in Wirklichkeit doch nur ſcheinheilige und letzten Endes alſo nichts anderes als die typiſche Verkörperung der unſerer heutigen Zeit ja nun ſattſam bekannten engliſchen Staatsmannmoral aller Zei⸗ ten geweſen ſind. Iſt Pitt doch der eigentliche Begründer der Störungen des europäiſchen„Friedens“ durch England, der es weidlich verſtand, dieſe Gleichgewichtsſtörungen zur Förderung der britiſchen Weltherrſchaftsgelüſte(Ueberſee) auszunützen. Pitt aber iſt hier als moraliſch wertvoller Haudegen charakteriſiert und auch in Lord North iſt da⸗ mals bekanntlich kein„Beſſerer“ zum Nachfolger des un⸗ unter Hinzudichtung einiger cCadia, wie ſie Eliſabeth jahigen Mintſterpraſidenten Lord Auguſtus Henry Fitzroy, des Herzoas von Grafton, erkoren worden. Die politische Geſellſchaftskomodie hinterlaßt ſomu einen recht eigenartigen Eindruck. Hätte ſich dafür nicht ein weit eitgemäßerer, uns anſprechender Stoff aus unſerer deut⸗ ſchen Geſchichte finden laſſen? 5 Bei alledem kennzeichnet dieſe Satire eine ausgeſpro⸗ chene bühnenwirkſame Begabung, wenn auch das tupif komödiſche Element im letzten Akt ein wenig abflacht un im weſentlichen lediglich noch der allerdings das ganze Stück hindurch feſſelnde, geſchliffene Dialog den Enderfolg mitſichert. Friedrich Brandenburgs Spielleitung trug dem Geſellſchaftscharakter dieſer Komödie mit viel Einfüh⸗ lung Rechnung obſchon er dem rein Komödiſchen gern einige ſattere Farben zuteilte, die ſich denn auch in den Darſtellerleiſtungen ſpiegelten. Eine der markanteſten Ge⸗ ſtalten bildete die Herzoginwitwe von Grafton, Lady Leo⸗ i Funcke als Reckin von unver⸗ wüſtlicher geiſtiger Kraft und Spottluſt prächtig nachformte Dem unfähigen Miniſterpräſidenten Lord Auguſtus verlieh Robert Kleinert einprägſame Züge klarer Charakteri⸗ ſierung. Den zweiten Sohn der Herzoginwitwe, Lord John, zeichnete Friedrich Hölzlin treffend als dekadenten, eitlen Popanz. Walter Kieslers Junius ſpielte die Li⸗ nien dieſes Revolutionärs wohl mit Abſicht in der etwas verwiſchten Zeichnung der Autoren. Der dritte Statthalter⸗ Bewerber, Sir Philipp Francis, wurde von Gerd Mar⸗ tienzen als recht weichliche Figur dargeſtellt. Lord Pitt wurde— wie geſagt— von Karl Marx als Wrack eines aufrichtigen Haudegens ſcharf charakteriſiert. Auch Rudolf Hammachers Lord Robert Clive erfuhr als gebrochene ſoldatiſche Kämpfernatur klare Struktur. Ria Ro ſe zeich⸗ nete die engliſche Lady eher als franzöſiſche Demimon⸗ daine, während Kitty Dore Lüdenbach der Geſellſchaf⸗ terin feine Lichter und Schatten mitgab. Auch Annemarie Collins aufrechte, junge Junia erfreute. Karl Pſchi⸗ gode verlieh dem Sekretär Junfus' jugendliche Friſche und Kampffreudigkeit; außerdem gab Heinz Evelt der Krämernatur des britiſchen Kaufmanns Farbe. Joſef Ren⸗ kert, Karl Hartmann und Willy Baetcke halfen in kleineren Rollen zum Erfolg mit. Nicht zuletzt vermittelten die ſtilgetreuen Innendekorationen Toni Steinber: gers den Atem der Atmosphäre jener Zeit. 2 8 Hanns German Neu. Die Ausbildung der Schulhelfer Tauſende von Volksgenoſſen haben den amtlichen Auf⸗ rufen Folge geleiſtet, ſich für das beſetzte Gebiet als Lehrer zur Verfügung zu ſtellen. Um nicht falſche Hoffnungen bei e Bewerbern zu* n, aber auch um die Un⸗ ruhe zu beſeitigen, die ſich in Elternkreiſen aus der Sorge bemerkbar machte, daß ihre Kinder ungeeigneten Lehrkräften ausgeliefert würden, veröffentlicht das Reich erztehungs⸗ miniſterium eine Klarſtellung. Danach ſind die Schulhelfer⸗ lehrgänge eine Notmaßnahme wegen des hohen zuf jätlichen Bedarfs, der durch die Zehen z. B. den Aufbau des deutſchen Schulweſens in den neuen Oſtgebieten, bedingt iſt. An allgemeiner Vorbildung wird mindeſtens das Abſchluß⸗ zeugnis einer anerkannten Mittelſchule oder ein entſprechendes Zeugnis verlangt. Außerdem erfolgt eine Eignungsprüfung. Bewerber mit Volksſchulvorbildung kommen nur in Aus⸗ nahmefällen in Betracht und werden beſonders ſorgfältig ge⸗ prüft. Das Normalalter für die Zulaſſung zu den Lehrgängen iſt 19 bis 30 Jahre. Die geſamte Ausbildung erſtreckt ſich über drei bis vier Jahre, ſo daß keineswegs durch die Schulhelfer der Lehrerberuf zum ungelernten Beruf wird. Nach dem erſten Lehrgang von drei Monaten ſind zwei Jahre praktiſcher Dienſt zu leiſten. Anmeldungen noch bis 1. Juli an die Hochſchulen für Lehrerbildung in Hirſchberg(Rſgb.), Lauenburg(Pomm.) und Würzburg. Bei Flakfeuer und Fliegeralarm Weg vom Fenſter— hinein in den Schutzraum! NSG. Die Fliegerangriffe auf deutſches Reichsgebiet, wie ſie die OK W.⸗Berichte der letzten Zeit meldeten, veran⸗ laſſen uns, eine ernſte Mahnung an dies Bevölkerung des Gaues Baden zu richten. Jeder merke ſich genau und handle danach: 1. Die Verdunkelung aller Räume, vor allem der Hochſenſter Aborte, Speiſekammer, Ställe, muß von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang völlig lückenlos ſein. Es iſt feſtgeſtellt, daß feindliche Flieger Bomben geworfen 8 wenn ſie irgendwo Lichtſche in bemerkten. Wenn die Flak ſchießt oder Fliegeralarm ertönt, darf bei. Fenſter unter keinen Umſtänden Licht gebrannt werden. Durch ſolche Gedankenloſigkeit wird dem 9 15 ein Bombenangriff erleichtert. Wenn die Flak ſchießt oder Fliegeralarm ertönt, iſt oer Volksgenoſſe verpfl tet, ſofort den Schutzraum auf⸗ zuſuchen. Jedes Zögern kann das Leben koſten. Die Ereig⸗ niſſe der letzten Zeit beweiſen es, 4. Well der Schutzraum ſofort aufgeſucht werden muß, ind vor dem Schl lafengehe n die wichtigſten Sache griffbereit hinzulegen: Kleider, ſoweit vorhanden Volks- asmaske, wichtige e liche Papiere und Lebensmittel wenigſtens Getränke). Denn der Aufenthalt im Schutzraum kann 1 Umſtänden f uindenlang dauern. Jede Verzögerung iſt zu vermeiden 1 braucht im Schutzraum niemand 0 tragen. die Friſur wird kein Wert ane 8. Wer während des Flakf 9 oder des Fliegeralarms am Fenſter ſteht, kann ein Opfer ſeiner Neugier 9 Die Splikterwirkung moderner Bomben iſt größ er als viele Volks⸗ enoſſen meinen. Darum lautet die Parole: Weg vom Fenſten hinein in den Schutzraum! 7. Vor der Haustür, im Garten, auf den Straßen und Plätzen ſtehen iſt kein Be weis von Mut oder Schneid, benden Torheit.„Wir haben nicht das Recht, her Leben frevleriſch aufs Spiel zu ſetzen, ſondern haben 5 Kragen und Kra⸗ Auch auf Deckung im Schutzraum zu ne ehme en, dam ut wir bei ausbrechen⸗ den Bränden unſere volle Kraft zum Einſatz bringen können. Gedenage 10. Juni. Kaiſer Friedrich I. von Hohenſtaufen,„Barbaroſſa! ertrinkt im Kalykadnos(Saleph⸗Gösku) in Kleinaſten. 1836 Der Phyſiker Andre Marie Ampere in Marſeille geſt. 1869 Der Maler, Baumeiſter und Kulturſchriftſteller Paul Schultze⸗Naumburg in Naumburg geboren. 1888 Der Schriftſteller Leo Weismantel in Oberſinn(Rhön) geboren. 1490 Tauſend Jahre Kampf um die Weſigrenze. Die ungeheure Tragik deutſchen Grenzlandſchickſals in einem tauſendjährigen Kampfe um die Weſtgrenze unſeres Reiches offenbart ſich in der ſoeben zum Verkauf freigege⸗ benen neuen Folge des Reichsſchulungsbriefes der NSDAP. und DAF. Was ſchon immer der Albdruck der franzöſiſchen Diplomatie geweſen iſt und im unabläſſigen Sicherheits⸗ wahn Frankreichs ſeine draſtiſche Verkörperung erfuhr, iſt durch Adolf 85 zu einer den Weſtmächten zwar grenzen⸗ los verhaßten, drum aber nicht weniger wunderbaren Wirk⸗ lichkeit geworden: Die Einheit der deutſchen Nation. Der Kamßf um Deutſchlands Grenze im Weſten ſtellt nich als ein immer wiederkehrendes blutiges Ringen mit 0 Störenfried Frankreich dar. Gauleiter J. Bürkel a 19 Schulungsbrief(Auszug aus der Kaſſeler Rede vom 5 41 hierüber einen umfaſſenden und trefflichen hiſtoriſchen R ö blick. Wieder hat ſich Frankreich als ſchen Teſtamentes des Kardinals auf Leben und Tod Die jahrhunderte alte 5 tück⸗ Vollſtrecker des politi g Richelieu für einen Kan mit dem deutſchen Reiche entſchieden . 1 Bedrohung und Vergef waltigung geht damit aber einem abſolut ſicheren Ende entgegen. Siel Frankreich ſeine Machterhaltung und Erweiterung in 5 Idee der Niederhaltung und der Aufteilung Deutschland verkörpert, ſo ſteht heute dem Gedankengut dieſer ſterbenden Nation der neue Glaube eines Volkes gegenüber, das 909 den Jahrhunderten der polit iſchen Zerriſſenheit und Ohn macht zur reſtloſen Erkennt nis ſeiner Lebensrechte erwachte und fanatiſch bereit iſt, 555 8 e nun endgültig und für all Zeiten zu erkämpfen. Eir Re eihe eindrucksvoller Ka ſkizzen veranſchaulichen die einzelnen Phaſen des deut Grenzkampfes im Weſten, in deſſen Wirren gerade d Gau Baden ein wechſelvolles, oft ſtolzes, oft herbes Schi ſal beſchieden war. Aufſchlußreiches Bildmate rial weiſt nochmals lich und mahnend auf den tauſendjährigen— willen Frankreichs hin, der ſich beſonders in Zeiten deutſeh Schwäche in ſeiner ganzen Hemmungsloſigkeit bekundete Der letzte Abſchnitt dieſes Vernichtungsſtrebens bildete d Ruhrkampf, deſſen Erinnerungen unauslöſchlich in der 6 ſamtheit des de utſchen Volkes lebendig bleiben werden. Wir aber wiſſen, daß in dieſem Kriege die letzte Entſcheidung heranreift und der ewige Kampf mit Frankreich einen Ab⸗ ſchluß finden wird. Dieſer wird jedoch nicht in der e des weſt⸗ fäliſchen 1 beſtehen, ſondern ein Deutſchland gewgl⸗ tigſter Einheit, höchſter Macht, eine esto rde Volksge⸗ meinſchaft, beſiegelt mit dem Blute der Helden dieſes Kamp⸗ fes wird zur wunderbaren Wirklichkeit werden. Der Weſten bricht zuſammen, und die gerechte Ordnung Europas hält ihren Einzug. 5 Dieſer Schulungsbrief iſt ein gegenwartsnaher der jener Probleme, die unſere Zeit und unſere Men mitzulöſen beſtimmt und gewillt ſind. Er iſt in Wort und Bild ein Schickſalsbuch unſerer oberrheiniſchen Heimat. Wilhelm Hermann, Gauſchulungsamt der NSA, eindrin ig⸗ Zum möglichst baldigen Eintritt für Abrechnungen, Auftragsbuchhaltung, Rech- nungsabteiiung usw. Lewandie Honlortsun mit Fertigkeit im NMaschinenschreiben und guter Allgemeinbildung gesucht. Angebot mit Lebenslauf, Zeuęnisab- schriften, Gehaltsansprüchen und Bild er- beten an die Deutsche Steinzeugwarenfabrik Mannheim- Friedrichsfeld im blühenden Vaterland gefallen. Mannheim-Seckenheim, 10. Juni Am 1. Juni 1940 ist bei einem Stoßtrupp- unternehmen mein lieber Mann, der gute Vater seines Kindes, unseg braver Bruder, Schwager und Onkel Karl Grimm Alter von 27 Jahren für Führer, Volk und In tiefer Trauer: Elsa Grimm geb. Bod, nebst Kind und Angehörige. 1940. Ausgabe von Seefiſchen Die nächſte Verteilung von See⸗ fiſchen findet am Montag, 10. Juni ab 10. Ahr in ſämtlichen zuge⸗ laſſenen Fiſchfachgeſchäften ohne die bisherigen Beſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kundenausweiſes. Städt. Ernährungsamt Mannheim CEF Achtung, Feldpoſt! Ausziehtiſch, Die Feldgrauen freuen ſich, wenn 2 Stühle 5 ſie täglich ihre Heimatzeitung, den und weißer, em 115 „Neckar⸗Bote“ Herd erhalten. Sie können für nur zu verkaufen. Für die überaus herzliche Teilnahme an dem uns betroffenen Schmerz durch den Heimgang meines lieben Gatten, unseres guten Vaters und Großvaters sagen wir herzlichen Dank Mannheim-Seckenheim, 10. Juni 1940. Danksagung. Peter Schladt Frau Katharina Schladt Paul Schladt u. Frau Emma Lilli, Maria u. Elisabeth Schladt. 150 für den Monat di Zu erfragen in der 5 8 für. onat die Ver Geſchäftsſt. d. Bl. bindung zwiſchen Heimat und Front Münchener Begräbnisverein (V.- V. a. G./ Gegründet 1871). Unser Mitglied Karl Grimm ist am 1. Juni 1940 für Führer, Volk und Vater- land in Frankreich gefallen. Gottesdienst: Dienstag, München, 10. Juni 1940. 1. Juni, morgens 7 Uhr. Der Obmann. Mannheim⸗Seckenheim. Die Milcherzeuger der Kanne Nr. 1— 100 können innerhalb 2 Tagen die ihnen zugeteilte Kleie in un⸗ ſerem Lager abholen. Ueber Kleie, die innerhalb dieſer Friſt nicht abgeholt wird, verfügen wir anderweitig. Diejenigen Milcherzeuger von Kanne 1— 60, welche ihre Zuteilung ſchon erhalten, haben vorläufig keinen Anſpruch. Verſammlungs⸗Kalender. Heute Montag Abend 8.30 Uhr wich⸗ Beſprechung aller Zellen⸗, Block⸗ und Ab⸗ Partei⸗Büro, Zimmer 6. NS.⸗Frauenſchaft. tige teilungsleiterinnen im Tuglehn- Zettel (lach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in det Druckerei des„Neckar⸗Bote“ 1 NN— innig geſtalten und Freude bereiten Für die Woche vom 10.16. Juni 1940 werden folgende Abschnitte der Lebensmittelkarten aufgerufen: Karte ie Schwer- u. Schwerstarbeiter Normalverbraucher Zusatzkarten Kinder bis zu 6 Jahren Kinder Über 6 Jahre 1 für Handel, Induſtrie Vereine und Private e ſowie alle ſonſtigen Oruckarbeiten Feitkarte Grucken Abschnitte II. Abschmtte II Abschnitte Il Fleischkarte Fl 1 für 125 g Kunsthonig e Fl 1 für 125 f Kunsthonig Fl 1 für 125 bg Kunsthonig . a 2 und 6 für Brot, dis ft N 7 un Ur. Ot, 18 mi 8 Satzungen Brotkarte 2, 6. 10. 14 e e* versehenen Abschnitte für[ 2.6 10 u. Abschn. über 100 Geſ chäfts beri ch te 5 2 Kindernährmittel Preisliſten, Broſchüren Bu 2 für Butter bis Zu 3 Jahr. v. 3—6 Jahr. Fe àa für Butter oder Margarine Abschnitt 2 für Käse Abschnitt 2 für Speck usw. Abschn. über je 5 g u. 10 f Butter oder Margarine 1 f. Speck usw. 2 f. Speck usw. a 2 und b für Margarine à 2 und b für Margarine Bu 2 für Butter Fe 1b f. Butter od. Margarine 2 für Käse F 1 und 2 für Marmebade F 3 für Kunsthonig F 5 für Kakaopulver - Kleinstk. KIK. Bu 2 für Butter 2 für Käse ür Kunsthonig F 8 fü F 5 für Kakaopulver in gediegener zweckentſprechender und Zucker Karte für Marmelade Abschnitt 2 Zucker: 200 f Zucker Abschnitt 2 Marmelade: je nach Bestellung entweder Marmelade oder Zucker Ausführung. Druckerei des„Neckar⸗Bote“ Rährmittelkarte Im übrigen wie in der Vorwoche 5 N 23, N 32 für je 125 g und N 24 für 25 fg Kaffee-Ersatz oder Kaffee-Zusatzmittel Stüclt. Ernährungsomt Monnheim Der Landrot des Kreises Monnheim- Ernährungsemt Abt. B. Landwirtſchaftliche Ein⸗ und Perkaufsgen oſſenſcha TTT