Rr. 134 Neckar ⸗Bote(2. Blatt) Montag, 10. Juni 1940 — Atalien präſentiert die Rechnung Sühne für jahrelange Ungerechtigkeit der Plutokratien gefordert. Die Mailänder Wochenzeitſchrift„Relazioni Inter ⸗ azionali“ faßt in ihrem Leitaufſatz die Hauptgedanken der gegenwärtigen italieniſchen Politik in ſechs genau formu⸗ lierten Punkten zuſammen. Das italieniſche Voll, ſo ſchreibt das Organ des Inſtituts für das Studium der internatio⸗ nalen Politik, ſtehe am Vorabend eines gewaltigen Ereig⸗ niſſes. In dieſem großen Augenblick mögen ſich Ausländer und vergeßliche Leute folgende einfachen und eindeutigen Punkte vor Augen führen: l. Das Italien Muſſolinis habe 18 Jahre lang eine politik des Friedens betrieben. Die Politik Muſſo⸗ inis ſei eine gerechte Politik geweſen, die auszugleichen und neue, humanere politiſche Formeln aufzuſtellen ſuchte. Wenn die Muſſoliniſche Reviſionsforderung verſtanden worden wäre, dann bliebe heute das Blut von Millionen Menſchen erſpart. 2. Seit 18 Jahren begegnet die Politik Muſſolinis dem Widerſtand Englands und Frankreichs. Paris und London bekämpften die italieniſche Politik in Mittel⸗ und Oſteuropa, torpedierten den Viererpakt, entkleideten die ſranzöſiſch⸗italieniſchen Abmachungen von 1935 eiligſt jedes inneren Wertes und verfälſchten ſo den Geiſt des italieniſch⸗ engliſchen Mittelmeerabkommens. 3. Als das italieniſche Volk Land zur Bearbeitung for⸗ derte, wurden ihm Wüſten angeboten. Als das abeſ⸗ ſiniſche Unternehmen begonnen wurde, erlebte das italieniſche Polk die immer noch brennende Beleidigung der Sühne maßnahmen. Auch für die Anerkennung des Imperiums forderten London und Paris einen Preis poli⸗ liſcher Art. Aber Muſſolini wies den ſchamloſen Handel ent⸗ ſchieden zurück. 4. Alles, was von Italien kam, wurde von den Franzoſen und Engländern beharrlich herabgeſetzt, ſei es in der Innen⸗ politik oder auf internationalem Gebiete. Durch die Be⸗ kämpfung des Faſchismus wollten die Engländer und Franzoſen die italieniſche Gedankenauffaſſung von Europa bekämpfen. Dieſes neue Europa aber werde jetzt aus dem Krieg entſtehen. Nizza, Korſika, Tunis und Oſchibuti 5. Ein demokratiſches Europa, das das italieniſche Volk gehaßt und mißachtet hatte, könne nur bekämpft werden. Das llalieniſche Volk werde auch den Krieg gegen die Plu⸗ lokratlen von London und Paris bis zum Aeußerſten führen. Auch dis Gewalt habe ihren hohen moraliſchen Wert, wenn ſie dazu diene, die Kräfte zum Ziele des Gleichgewichts und der Gerechtigkeit zuſammenzufaſſen. Dieſer Krieg muß für das italieniſche Volk die Löſung der ſchweben den Gebietsfragen bringen, die noch immer durch die Namen Nizza, Korſika, Tunis und Dſchibuti genau ge⸗ kennzeichnet würden. Dieſe Fragen ſeien en bloc zu löſen. Der Krieg habe aber auch einen großen ſozialen Zweck, Europa von der Unterdrückung der hegemoniſtiſchen, die Roh⸗ floffe zuſammenraffenden und monppoliſierenden Mächte zu befreien 6. Das Leben des italieniſchen Volkes ſei der franzöſiſch⸗ engliſchen Kontrolle unterworfen. Das italieniſche Voll müſſe ſeine Unabhängigkeit auf dem Meere, die Freiheit der Nation und das Imperium ſichern. Es ſei der einzige Richter ſeiner eigenen Intereſſen. Jene Engländer und Fran⸗ zoſen aber, die heute noch verſuchten, ſich zu Paladinen der italieniſchen Forderungen aufzuſchwingen, könnten nicht in Betracht gezogen werden. Es ſei die Achſe Berlin Ro m, die durch die ſchneidende Klinge der ſiegreichen Waf⸗ fen ihren Frieden erzwingen werde. Alle Kriege, die das Volk führte, ſeien unabhängige Kriege geweſen. Dieſe neue kriegeriſche Anſtrengung, die das italie⸗ niſche Volk zu unternehmen ſich anſchickte, ſei nichts anderes als der letzte äußerſte Unabhängigkeitskrieg. Mehr denn je gelte heute der Ausſpruch jenes unbekannten Kämpfers am Piave:„Lieber einen Tag als Löwe leben, denn hundert Jahre als Schaf!“ 8 de Bono Oberbefehlshaber der Südarmee Der Marſchall Italiens und Generalinſpekteur der italieni⸗ niſchen Streitkräfte in den überſeeiſchen Beſitzungen Emilio de Bono, hat den Oberbefehl über die Heeresgruppe Süd übernommen. Die Herresgruppe Norden ſteht bekanntlich unter dem Beſehl des italieniſchen Kronprinzen. De Bono iſt über die Grenzen ſeines Landes hinaus bekannt als Heer⸗ führer im Abeſſinienkrieg und als alter Mitkämpfer Muſſo⸗ linis. Er gehörte zu dem Quadrumpirat, das vor dem Marſch auf Rom gebildet wurde. Er ſteht heute im 75. Lebensjahr. Neutralität des Suezlanals muß gewahrt bleiben Zur Frage des Suezkanals ſchreibt„Giornale d'Italia“, ſowohl Aegypten als auch Italien hätten ein Intereſſe daran, daß die durch die internationale Konvention vom Jahre 1884 garantierte Neutralität des Suezkanals gewahrt werde. Italien ſtehe im Suezkanalverkehr an zweiter Stelle und könne infolge⸗ deſſen verlangen, im Verwaltungsrat entſprechend vertreten zu ſein Zur Lage zwiſchen Aegypten und Italien ſchreibt der Be⸗ richterſtatter des„Giornale d'Italia“ in Alexandrien, daß zwi⸗ ſchen der ägyptiſchen Bevölkerung und den im Lande lebenden rund 60 000 Italienern ein freündſchaftliches und friedliches Verhältnis beſtehe, was auch von ägyptiſcher Seite beſtätigt werde. Es müſſe feſtgeſtellt werden, daß nur die eng lüſchen Firmen die italieniſchen Angeſtellten friſtlos und endgültig entlaſſen haben. Nach einer Meldung aus Schanghaf wurde das Auslaufen des italieniſchen 20 00) ⸗Tonnen⸗Dampfers„Conte Verde“, das für Sonntag vorgeſehen n auf unbeſtimmte Zeit verſchoben — SA.⸗Journaliſten berichten Ueber ihre Eindrücke von einer Fronkfahrk. Newyork, 9. Juni Der Korreſpondent der„Newyork Herald Tribune“, Barnes, berichtet über eine Flandernfahrt und berichtet u. a., die BeſichtigQung der Kanalhäfen habe ihn davon überzeugt, daß die Deutſchen ſie binnen kur⸗ zer Zeit voll verwendungsfähig als Flottenſtütz⸗ punkte machen könnten. In Calais ſei ihm aufgefallen, daß deutſche Bomber es fertigbrachten, überall Vernichtung zu ſäen, das Rathaus aber nicht zu beſchädigen. Auch die belgiſchen Landſtraßen ſeien faſt unbeſchädigt, weil die Deutſchen auf intakte Verbindungslinien für die motori⸗ ſierte Armee bedacht geweſen ſeien. Barnes hebt hervor, er habe auf der ganzen Fahrt kein einziger feindliches Flugzeug geſehen. Offenſichtlich wagten die Alliierten nur nachts der überle⸗ genen deutſchen Luftwaffe den Rang ſtreitig zu machen. Die körperliche Verfaſſung und die Stimmung des deutſchen Heeres ſeien die eines gut verſorgten Siegers. Selbſt die in heißer Mittagsſonne marſchierenden Infanteriſten ſähen friſch und ausgeruht aus. Der Korreſpondent der„Newyork Times“, Axelſſon, be⸗ richtet von der Weſtfront, eindrucksvoll ſei die endloſe Truppenkolonne, die ſich auf allen Straßen zur Front be⸗ wege, alles junge ſingende Soldaten. Daneben gebe es in Nordfrankreich genug Spuren deutſcher Angriffserfolge. Er habe dabei einen rieſigen franzöſiſchen Tank entdeckt, der vor Jahresfriſt am Baſtilletag die Bewunderung der aus⸗ wärtigen Militärattaches erregt habe. Jetzt ſei dieſer Tank ein Haufen Alteiſen; ein klaffendes Loch unter dem Haupt⸗ turm erbringe den Beweis der Zielſicherheit der deutſchen Tankabwehrgeſchütze. Vom Beſuch eines Gefangenenlagers erwähnt Axelſſon, die meiſten Gefangenen ſchienen mit ihrem Schick⸗ ſal nicht unzufrieden zu ſein. Gefangene Engländer von Cameronian Highlanders⸗Regiment hätten erzählt, daß ſie bei La Baſſee furchtbare Verluſte erlitten hätten. Axelſſon ſchildert den verhaltenen Hader der früheren Alli⸗ ierten im Lager. Die Engländer grollten, daß ſich die Fran⸗ zoſen einfach hingeworfen und auf die Gefangennahme ge⸗ wartet hätten, und die Franzoſen drehten die Beſchuldigun⸗ gen um. Abſchließend betont Axelſſon, daß ſich die Deutſchen durch ihr korrektes Verhalten und ihre Freundlichkeit das Wolftwonen ber Bebolkerung ichnell erworben hätten. Dies hätten ihm Ziviliſten beſtätigt, die keineswegs zu dieſem Zweck ausgeſucht, ſondern wahllos herausgegriffen worden ſeien. „Spanien ſteht teineswegs abſeits“ Ein Madrider Blatt über den Entſcheidungskampf in Europa Der Direktor der Madrider Zeitung„Informaciones“, Victor de la Serna, veröffentlicht einen Leitartikel unter der Ueberſchrift„Die große Schlacht Spaniens“, in dem er feſt⸗ ſtellt, daß Spanien in dem entſcheidenden Kampf Europas teineswegs abſeits ſtehe: Im Kampfe einer neuen jungen Weltanſchauung gegen alte überkommene Ungerechtigleiten abe Spanien bereits ſeine Fronten bezogen. Dank Francos feen Spaniens Häſen im Mittelmeer und Atlantik Vorpoſten der Neuordnung Europas geworden. Das Eiſerne Kreuz Eine Ergänzungsverordnung. Durch eine Verordnung vom 3. Juni 1940 wird die Verordnung über die Erneuerung des Eiſerneg Kreuzes vom 1. September 1939 wie folgt geändert und ergänzt: Der Artikel 1 erhält folgende Faſſung.„Der Orden des Eiſernen Kreuzes iſt wie folgt eingeteilt: das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe, das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes, das Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes mit Eichenlaub, das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes.“ Der Artikel 4 erhält folgende Faſſung:„Das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe und das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe gleichen in Größe und Ausführung denen des Weltkrieges mit der Abweichung, daß auf der Vorderſeite das Hakenkreuz ind die Jahreszahl 1939 angebracht ſind. Die Rückſeite des Eiſernen Kreuzes 2. Klaſſe trägt die Jahreszahl 1813. Die 2. Klaſſe wird an einem ſchwarz⸗weiß⸗roten Bande im Knopfloch oder an der Schnalle, die 1. Klaſſe ohne Band auf der linken Bruſtſeite getragen. Das Ritter⸗ kreuz iſt größer als das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Es wird an einem ſchwarz⸗weiß⸗roten Bande am Halſe getragen. Das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiſernen Kreuzes beſteht aus einem ſilbernen Eichenlaub von drei Blättern, das auf der Bandſpange aufliegt. das Großkreuz iſt etwa doppelt ſo groß wie das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Es wird an einem breiteren ſchwarz⸗weiß⸗roten Bande am Halſe getragen. Ankrautbekämpfung Bei Getreide, Oel⸗ und Faſerpflanzen. Auch bei Getreide, Oel⸗ und Faſerpflanzen muß mit der Hackmaſchine, mit der Handhacke, oder mit chemiſchen Mit⸗ teln bei der Unkrautbekämpfung gearbeitet werden, wenn das Unkraut reſtlos vernichtet werden ſoll, da Eggen und Strie⸗ gel nicht immer ausreichen. Mit der Handhacke ſollte nur noch auf kleinſten Flä⸗ chen gearbeitet werden, dabei richtige Hackgeräte benutzen! Die Ziehhacke, mit der man rückwärtsgehend arbeitet, iſt jeder Schlaghacke überlegen, Radhacken, wie ſie oft im Rübenbau üblich ſind, laſſen ſich auch für andere Früchte gut verwenden. Bei geringem Reihenabſtand ſteigern breite Halter, an denen zwei bis drei Hackblätter angebracht werden, die menſchliche Arbeitsleiſtung. Je beſſer die Hacken geſchärft ſind, umſo leichter die Arbeit und umſo beſſer der Arbeitserfolg, Mit der Hackmaſchine bann im Getreide, in den Oel⸗ und Faſerpflanzen im allgemeinen nur mit Gänſefußſcharen gearbeitet werden. Bei Reihenabſtänden von über 20 em, wie ſie beiſpielsweiſe im Grasſamenbau üblich ſind, wird die Hackmaſchine genau ſo wie bei der Rübenpflege eingeſtellt (ein Halbmeſſer links, in der Mitte das Gänſefußſchar, ein Halbmeſſer rechts). Mit dem Vielfachgerät kann ſich beim Getreide⸗ hacken auch der behelfen, der keine Hackmaſchine beſitzt. Dabei nicht über die Radſpur hinweghacken! Meiſt wird das Viel⸗ fachgerät ſchmäler als die Drillmaſchine ſein. Dann muß man eine bis zwei Reihen mit der Hand hacken oder bei noch brei⸗ teren Drillmaſchinen jede Spur zweimal mit dem Vielfach⸗ gerät abfahren. Mit dem Grubber, deſſen Zinken auf Reihenabſtand eingeſtellt werden müſſen, arbeitet man dann in alten Gras⸗ ſamen⸗ und Luzerneſchlägen, wenn der Boden ſo vergraſt iſt, daß die Hackmaſchine hier nichts ausrichten kann. Eine brauch⸗ bare Steuerung des Grubbers iſt erreicht, wenn Vorderwagen oder Hinterräder in die Reihe paſſen. Damit die losgeriſſenen Grasbüſchel nicht wieder anwachſen, muß hinter dem Grubber ſofort geeggt werden Es iſt beſſer, alle Felder— wenn auch nur mit einem Behelfsgerät— zu bearbeiten, als ein Fünf⸗ tel der Schläge ſauber zu jäten, den Reſt aber verunkrautet zu laſſen. Ehemiſche Mittel bekämpfen Samen⸗ und Platt⸗ unkräuter am leichteſten und am arbeitſparendſten. Sie ſoll⸗ ten deshalb mehr als bisher angewendet werden, damit die „gelbblühende Sommerung“ endlich überall auf unſeren Fel⸗ dern verſchwindet. Dieſe chemiſchen Mittel können entweder trocken geſtreut oder flüſſig geſpritzt werden. Streumittel kommen nur bei trockenem Wetter auf taufeuchten Pflanzen zur vollen Wirkung. Am ſchärfſten wirkt ungeölter Kalkſtickſtoff, der in einer Menge von 1 bis 2 Doppelzentner je Hektar ausgeſtreut werden muß. Bei Fel⸗ dern, mit dem an ſich ſchon ſtarken Getreidebeſtand beſteht bei dieſen Gaben Lagergefahr. Deshalb iſt es beſſer, einen Teil Kalkſtickſtoff mit ſechs Teilen Hederichkainit zu miſchen. Steht Kalkſtickſtoff nicht zur Verfügung, kann auch reiner Kainit(6 bis 8 Doppelzentner je Hektar) gegeben werden. Kalkſtickſtoff kann nur mit der Maſchine, Kalkſtickſtoff im Ge⸗ miſch mit Kainit und reiner Kainit können auch von Hand geſtreut werden. Da es hierbei ganz beſonders auf eine gleich⸗ mäßige Verteilung der Mittel ankommt, wird die Maſchine beſſer arbeiten als die menſchliche Hand. Bei zu ſtarkem Wind ſollte nicht geſtreut werden. Schutzmasken verhindern beim Streuen von Kalkſtickſtoff Schädigungen der Schleimhäute. Bei großen Schlägen und bei großen Streumengen empfiehlt es ſich, mit der Maſchine kreuz und quer zu ſtreuen. Von allen andern Streumitteln nur die verwenden, die vom Deutſchen Pflanzenſchutzdienſt geprüft worden ſind. . zmitte! erfordern ien geringsten Arbeitsauf⸗ wand ſatzen aler den Beſitz von Spritzen voraus, Für klei⸗ 55 che pn ie„ois 71 0 1 1 1 5 nere Flächen genügen bereits Rückenſpritzen, die in faſt allen Dörfern zu finden ſind. Auch fahrbare Obſtbaumſpritzen ind geeignet. Am beſten und leiſtungsfähigſten ſind natürlich Speßfalſprizen mit großer Arbeitsbreite und die Spritzen, die in neuerer Zeit im Kartoffelbau eingeführt wurden. Im all⸗ gemeinen rechnet man mit 800 Liter Spritzbrühe je Hektar. Löſungsverhältnis und Gebrauchsanweiſung, die den Packun⸗ gen beiliegen, genaueſtens beachten! Gefäße immer ſauber halten! Spritzlöſung vor dem Einfüllen in die Spritze fil⸗ trieren. Nur vom Deutſchen Pflanzenſchutzdienſt geprüfte Mittel rerwenden! Geſpritzt wird nur bei trockenem Wefter auf trockene Pflanzen, wenn nicht zu befürchten iſt, daß es gleich nach dem Spritzen regnet. s Der günſtigſte Zeitpunkt für die Hederichbekämpfung liegt zwiſchen dem zweiten und ſechſten Blatt. Chemiſche Mit⸗ tel nur in reinen Getreidebeſtänden anwenden! Auch Unter⸗ ſaaten werden ſo geſchädigt, daß die Behandlung ſolcher Be⸗ ſtände mit chemiſchen Mitteln nicht verantwortet werden kann. Eine gewiſſe Schädigung tritt auch beim Getreide ein. Die Schäden werden aber ſchnell überwachſen, wobei die mit den Streumitteln verbundene Düngerwirkung eine wertvolle Hilfe ſein kann. Die geringen Koſten für die Unkrautver⸗ nichtung(etwa 12 bis 15 Mark je Hektar) machen nur einen Bruchteil des Eenteausfalles aus. er ans die nahme unausbleiblich wäre Und wieder Vormarſch! Deutſche Kradſchüzen agen, 3— vorn. f ⸗Nielthifd(. Deutſche Truppen in der franzöſiſchen . Hafenſtadt Boulogne.. P.⸗Rämiſch⸗Weltbild(r). Sport und Spiel 2 2 2 Einheimiſcher Sport Fußball. 98 Seckenheim 1 Phönix Mannheim 6:1 Seckenheims junge Mannſchaft hat einen ſchönen Sieg errungen und was vielleicht ebenſo wichtig iſt, in der zweiten Halbzeit ein Spiel vorgeführt, das zu begeiſtern wußte. Techniſch iſt die Mannſchaft reſtlos durchgebildet. Die alten Kämpen Würthwein, Walz und Fuchs gaben dem Mann⸗ ſchaftsgefüge den moraliſchen Rückhalt und gegen dieſe ehr⸗ geizige Elf ſtand Phönix auf verlorenem Poſten. Bis zum Seitenwechſel konnte noch Widerſtand geleiſtet werden, aber dann war es aus. Die Tore erzielten Walz, Erny und Fuchs am laufenden Band. Man muß ſich wundern, daß bei diefer hochſommerlichen Temperatur ein ſo flüſſiges und ſchnelles Spiel vorgeführt werden konnte. Phönix hatte die alten Kämpen Wühler und Greiner wieder mit von der Partie, die allerdings das hohe Ergebnis trotz allen Einſatzes nicht aufhalten konnten. ch. * Alemannia Ilvesheim— Fortuna Edingen 14 1 Vor ungefähr 2 Dutzend Zuſchauern ging dieſes Keiegs⸗ meiſterſchaftsſpiel unter einer tropiſchen Hitze vom Stapel! Wäre es nicht vernünftig am Samstag abend ſpielen zu laſſen? Alemannia mußte ohne Walter, Zeh, Baier und Euwyk antreten, älteſte und jüngſte Spieler er⸗ gaben ein Gemiſch, das ohne jeden Zuſammenhang plan⸗ los ſpielte, der Erfolg mußte ausbleiben, obendrein auf eigenem Platze.— Edingen gewann mit nur 10 Mann verdient. Zunächſt hatte Ilvesheim günſtige die prompt ausgelaſſen wurden. Die Edinger gingen durch Riſche in Führung und erhöhten durch denſelben Stürmer nach Seitentauſch auf 2:0. Im Feldſpiel drängte dann Ale⸗ mannia eine zeitlang, jedoch Edingen vermochte Karl Weber, Torgelegenheiten, wieder durch den ſchnellen Riſche die unſichere Ilvesheimer Vertei⸗ digung zum 3. Mal zu ſchlagen. Nach einer Umſtellung bei Alemannia erzielte der Linksaußen Künzler das Ehrentor. Durch Müller ſtellte Edingen ſchließlich auf 4:1. Kurz vor dem Abpfiff des einwandfrei leitenden Schiedsrichters Kett⸗ ner⸗Waldhof vergab Riſchke ein totſicheres 5. Tor leeren Kaſten. alte Kämpen wie Ernſt Bühler, Adolf Feuerſtein und Kraft alle Mühe gaben, während zum Teil um die Hälfte jüngere Spieler unfähig und energielos vorm Tore ſich lächelnd mit der Sache abfanden! Diesmal ſtand Alemannia wie ö vorm Schade, daß ſich aufſeiten der Alemannia folgt: Matt—- Künzler, Ding Erwin, Zeh Kraft, Bühler E. Feuerſtein, Bühler Ph., Löſchmann, Katzenmaier W., Vögele. Bei derart minimalen Leiſtungen dürfte wenig Ausſicht haben, vom letzten Tabellenplatz kommen. weg zu W. B. Auswäͤrtiger Spor: Fußball Meiſterſchafts⸗Emdrundenſpiele: Gruppe 1: Königsberg: VfB. Königsb.— Un. Oberſchöneweide 3 Graslitz: NST Graslitz— Vorw. Ras. Gleiwitz 4:4 Gruppe 2: Hannover: VfL. Osnabrück— Dresdener SC 00 Jena: 1. SV Jena— Tyd Eimsbüttel 273 Gruppe Leipzig: Schalke 04— Fortuna Düſſeldorf 0 Fulda: Mülheimer SV— SC 03 Kaſſel 4: Gruppe 4: Frankfurt: Kickers Offenbach— 1. FC Nürnberg 1 Mannheim: SV Waldhof— Stuttgarter Kickers 5 Süddeutſchland: Gau Baden VfR Mannheim— Pf Neckarau 8¹2² Wau Mürttemberg: SV Feuerbach— SpVgg Cannſtatt 2:2 Stuttgarter Sportfr.— FV Zuffenhauſen 4.1 VfL Sindelfingen— Stuttgarter SC 275 2255 RTSch Stuttgart— VfB Stuttgart Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Elndemann 24 Die Inſel Rügen war für Rolf und Otti, die das Meer noch nicht kannten, ein Märchenland, dem ſie klopfenden Herzens entgegenwarteten. Schon die Überfahrt auf dem Trajekt war ungewöhnlich und erregend geweſen. Daß der ganze Zug auf die Fähre fuhr und über das Waſſer ſchwamm, daß man die Wagentür öffnen und ausſteigen konnte, war beſonders Otti ſo abenteuerlich und nicht unge⸗ fährlich erſchienen, daß ſie ſich erſt nach geraumer Zeit ge⸗ traut hatte, dem Beiſpiel der anderen Reiſenden zu folgen. Aber der ſchmale Strelaſund, den die Fähre überquerte, war noch nicht das Meer geweſen, obwohl ſein friſcher, be⸗ lebender Salzgeruch ſie ſchon geſtreift hatte. Das Meer ſahen ſie erſt, als ſie nach einer Bahnfahrt durch die Inſel in Göhren anlangten und auf den überdachten Balkon ihres Hotelzimmers traten. Da lag es vor ihren ſtaunenden Augen ausgebreitet, grünblau und unendlich, eine bewegte, atmende Ebene, über die weißſchäumende Reiter jagten. Unaufhörlich rauſchte und brauſte es vom Rollen und An⸗ prall der Wogen, Tag und Nacht. Nur manchmal wurde es ſtill, wenn der Seewind einſchlief und nur ganz leiſe über Waſſer und Strand fächelte. Dann ſtreckte ſich das große Ungeheuer und atmete kaum. Dann ließ es geduldig zu, daß die Morgenſonne ſprühende Funken auf ſeinen Rücken warf, die ſo gleißten, daß man die Augen vor ihrer Blen⸗ dung ſchließen mußte. Immer neu war das Meer, immer verwandelt durch Sonne und Schatten, durch Wind und Wolken. Man wurde nicht ſatt, es anzuſchauen, nicht müde, im Strandkorb zu ſitzen oder im warmen Sand zu liegen, wenn der Wind zärtlich über die nackte Haut flaggte wie ein Seidentuch. Otti baute eine Sandburg, und auch Rolf hatte ſein Erwachſenſein vergeſſen. Mit nacktem Oberkörper, nur mit Ilvesheim heranſpurtende Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— Deguſſa Frankfurt 911 FSW Frankfurt— SA/ BSC 19 Frankfurt 11:0 Union Niederrad— SV Bonames 14:0 FW Eſchersheim— Rotweiß Frankfurt 07 VfR Frankenthal— SpVgg Sandhofen 41 Gfe Darmſtadt— SW 76 Arheilgen 1815 VfR Kaiſerslautern— 1. FC Kaiſerslautern 1.6 SC Egelsbach— Gf Darmſtadt 521 * Gau Bayern:. Schweinfurt 05— Bayern Kitzingen 911 Deutſche Fußballmeiſterſchaſt Kickers Offenbach— 1. IC Nürnberg 1:0(0:0). Im Frankfurter Sportfeld erlebten 6000 Fußballfreunde am Sonntag eine kleine Ueberraſchung, denn nicht der fa⸗ voriſierte Nürnberger Club behielt in dieſem Endrunden⸗ kampf die Oberhand, ſondern der kampfkräftige Südweſt⸗ meiſter. Es war ein ſehr glücklicher Erfolg der Offenbacher. Im Feld gefielen die Gäſte weſentlich beſſer, aber ihr Sturm konnte ſich gegen die vorzügliche Deckung der Kickers nicht zur Geltung bringen. Leiſtungsmäßig ſtand das Spiel auf keiner allzu hohen Stufe. Folgende Mannſchaften nah⸗ men den Kampf auf: Offenbach: Göhlich; Müller, Keck; Abt, Harter, Tſchatſch; Schreine, Daniel, Feth, Nowotny, Hoffmann. Nürnberg: Agne; Billmann, Pfänder; Lu⸗ ber, Kennemann, Karolin; Schäfer, Eiberger, Pfeiffer, Ha⸗ gen, Kund 5 8 5 Beide Mannſchaften ſpielten alſo faſt in den gleichen Aufſtellungen wie vor acht Tagen. Bei den Kickers machte ſich aber gleich nach Spielbeginn inſofern eine empfindliche Schwächung des Sturmes bemerkbar, als Nowotny infolge einer Verletzung nur als Statiſt mitwirkte. Er wechſelte auch bald an den rechten Flügel, ſtand aber nach der Pauſe wieder im Innenſturm. Der Club beherrſchte in den erſten 20 Minuten klar die Lage. Es gab einige heikle Situgtio⸗ nen vor dem Offenbacher Tor, aber mit Glück und Geſchick wurden Verluſttreffer vermieden. Der Nürnberger Sturm ſpielte im Feld recht gut zuſammen, aber es wurde ſehr ſchlecht geſchoſſen. Die wenigen Angriffe der Kickers in die⸗ ſer Zeit waren weſentlich gefährlicher. Nach einem Pfoſten⸗ ſchuß Hagens wendete ſich das Bild. Offenbach drängte in der Folge, erzielte auch vier Ecken, aber Tore fielen auch auf der Gegenſeite nicht. Nach der Pauſe ſah man wieder⸗ um von Nürnberg das beſſere Feldſpiel, aber gegen die kon⸗ ſequente Deckung der Kickers kam der Clubſturm nicht auf, ſo ſehr ſich auch Kund und Eiberger abmühten. Zehn Mi⸗ nuten vor Schluß wurde der Kampf zugunſten der Offen⸗ bacher entſchieden, nachdem vorher ein von Pfeiffer erziel⸗ tes Tor wegen Abſeits keine Anerkennung gefunden hatte. Müller trat einen Freiſtoß, und der Außenläufer Tſchatſch wagte aus 30 Meter Entfernung einen Schuß, der am überraſchten Nürnberger Hüter vorbei ſeinen Weg ins Netz fand. Alle Bemühungen des Club, wenigſtens einen Punkt zu retten, blieben gegen die vorzügliche Abwehr der Kickers erfolglos. In der ſiegreichen Elf tat ſich die ganze Abwehr hervor, beſonders gut gefiel der rechte Verteidiger Müller. Bei den Gäſten überragten der Verteidiger Pfänder und der Außenläufer Luber. Alle zehn Stürmer waren ſchwach. Sn Waldhof— Stuttgarter Kickers 7:2 Meiſter SVV. Waldhof geſtaltete ſein erſtes Heimſpiel auf dem VfR.⸗Platz in Mannheim vor 6000 Be⸗ ſuchern zu einem überzeugenden Erfolg. Obwohl die Stutt⸗ garter Kickers erſtmalig wieder mit Conen ſpielten, kamen ſie nie für einen Sieg in Frage. Die Waldhöfer waren von Anfang bis Schluß mehr oder minder klar überlegen und ſiegten auch in dieſer Höhe verdient. Die Mannſchaften ſtan⸗ den wie folgt: Waldhof: Fiſcher; Schneider, Siegel; Sättele, Bauder, Ramge; Siffling, Fanz, Erb, Günderoth, Grab. Stuttgart: Höchenberger; Gebhard, Cozza; Ruf, Ribke, Oswald; Kindl, Walz, Bach, Weiler, Conen. Die Kickers traten mit Trauerflor an, ſie beklagten den Tod ihres Mannſchaftskameraden Müller, der im Weſten fiel. Der Kampf ſtand vom Anſtoß weg im Zeichen der jungen Waldhöfer, die glänzend zuſammenarbeiteten und eine halbe Stunde lang die Kickers ſchwer bedrängten. Mitte der Halbzeit übernahm Conen die Sturmführung bei den Kickers, Kindl ging auf den linken Flügel und Bach auf den rechten, aber in dieſem Augenblick fiel Waldhofs Führungs⸗ tor. Höchenberger kam beim Hochſpringen zu Fall, und der Siffling brachte den Ball Badens .— —— Otti um die Wette und legte die hohen Wälle mit bunt⸗ farbigen Muſcheln kunſtvoll aus. Morgens, bald nach dem Frühſtück, und am frühen Nachmittag badeten ſie. Daß Tante Irmgard mit einer alten Dame Freundſchaft geſchloſſen hatte, die ebenfalls in ihrem Hotel wohnte, war beiden Kindern willkommen, denn der Vater ging auch hier ſeine eigenen Wege, er war nur ſelten mit ihnen zuſammen. Irmgard war enttäuſcht. Sie hatte ſo viel von dieſen Ferien erhofft, nun machte es Hans nicht anders als in Saſſenhofen. Kaum hatten ſie in der Hotelveranda oder im Garten den Morgenkaffee eingenommen, ſtand er ſchon auf, holte ſich den Hut oder je nach dem Wetter auch den Mantel, verabſchiedete ſich kurz und ging. Manchmal ſagte er:„Ihr braucht nicht auf mich zu warten. Wenn ich bis Mittag nicht zurück bin, dann eßt ohne mich.“ Hin und wieder nahm er einen kleinen, ledernen Hand⸗ koffer mit. Dann wußte Irmgard, daß er tagelang aus⸗ bleiben würde. Seine Ruheloſigkeit machte ſie ganz krank. Wenn ſie nur eine Ahnung gehabt hätte, wo oder bei wem er ſich auf⸗ hielt in dieſen Tagen und Nächten, die er ſie mit den Kin⸗ dern allein ließ. Aber der Profeſſor ſprach niemals davon. Fragen ſchnitt er ſchroff ab.„Ich wandere“..„Ich arbeite“ ſagte er dann, und Irmgard mußte es dabei be⸗ wenden laſſen. Das„Hotel zum Hövt“ lag am Südſtrand und wurde von Gäſten bewohnt, die den lebhaften Badebetrieb, wie er ſich am Nordſtrand abſpielte, nicht ſchätzten und ihn nur zeitweilig aufſuchten. Dort lagen die großen Hotels, die Kuranlagen und die Strandpromenade. Dort ſpielte an Vor⸗ und Nachmittagen die Kurkapelle im Strandpavillon. Die Badegäſte luſtwandelten daran vorbei, lachten, flirteten, zeigten am Vormittag ihre bunten Strandanzüge, und am Nachmittag die Eleganz ihrer Kleider. In den Cafés, deren Gärten bis zur Kurpromenade hinabreichten, glühten die über die Linie. einem kurzen, weißen Höschen bekleidet, ſchaufelte er mit Welter drückten die Waldhöfer und ſchraubten det Pagen auf 9:0, Drei Minuten vor der Pauſe überſplelte Erb die geſamte Kickersabwehr einſchließlich Torhüter und buchte den zweiten Treffer. Die erſte Ecke für die Kickers folgte, dann war Pauſe. Auch nach Wiederbeginn ſtand das Treffen im Zeichen der Waldhöfer, obwohl Conen mit einem 20⸗m⸗ Schuß Erfolg hatte und zunächſt auf 2:1 verkürzte. Als Erb im Strafraum gelegt wurde, gab es einen Elfmeter, den Fanz verwandelte. Fanz ſchoß auch nach feiner Zuſammenarbeit mit Siffling den vierten Treffer, und Siffling und Grah erhöhten auf 6:1, ehe der zweite Kickerstreffer durch Kindl fällig war. Siffling ſtellte den Endſtand her, und ſo hieß es 7:2 für Waldhof bei einem Eckballſtand von 10:1.— Die Waldhöfer warteten mit einer vorzüglichen Geſamtlei⸗ ſtung auf. In der Abwehr gab es diesmal keine Schwächen. Ueberragend war Schneider, und Mittelläufer Bauder ſieß Conen nicht zum Zuge kommen. Im Sturm imponierte das Innentrio mächtig. Bei den Kickers, die kurz vor Schluß Ribke durch Platzverweis verloren, war Cozza noch der Beſte, die Läufer waren ſchwach, und auch der Sturm zeigte nicht viel. Walz tat ſich hier verſchiedentlich hervor. Handball Vorrunde deutſche Meiſterſchaft: SA Frankfurt— Alemannia Aachen 1123 Tuſpo Bettenhauſen— SW Waldhof 1·8 SV Süßen— Reichsbahn München 6˙0 Pol. Recklinghauſen— SW Lintfort 69 Tura Bremen— Pol. Hamburg 9˙8 Sportfr. Leipzig— Wiener AC 14:9 NST Auſſig— Pol. Magdeburg 5 25 VfL Königsberg— ATV Berlin 7213 Gau Baden i 5 Poſt S BWG— Motorenwerke Mannheim 17¹⁵ VfB Neckarau— Tgd. Ketſch 11 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 10. Juni: Miete C 24 und 2. Sondermiete C 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 13 bis 15, 20, 886: Bengaliſche Zukunft. Komödie von Michael Ge⸗ ſell und Ernſt Martin. Anfang 19.30, Ende etwa 22 Uhr. Dienstag, 11. Juni: Für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 31 bis 51, 65, 10 bis 72, 88 bis 90, 101 bis 119, 121 bis 123, 219, 221 bis 226, 301 bis 319, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E Nr. 601 bis 900: Fauſt, der Tragödie 1. Teil von Goethe Anfang 18.30, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 12. Juni: Miete B 25 und 1. Sondermiete B 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 139 bis 144: Mona Liſa. Oper von Max von Schillings. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Donnerstag, 13. Juni: Miete D 24 und 2. Sonder⸗ miete D 12 und für die NScö.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 401 bis 404: Was kam denn da ins Haus. Komödie von Lope de Vega. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. 5 Freitag, 14. Juni: Miete G 25 und 1. Sondermiete G 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 145 bis 147, 201 bis 206, 230, 232, 260: In neuer Inszenierung: Elektra. Oper von Richard Strauß. Anfang 20, Ende etwa 21.45 Uhr. a Samstag, 15. Juni: Miete A 25 und 1. Sondermiete A 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Platzgruppe 641 bis 647: Jum letzten Male in dieſer Spielzeit: Fauſt, der Tragödie 1. Teil von Goethe. Anfang 18.30, Ende 22 Uhr. Sonntag, 16. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Platzgruppe 120, 124 bis 135, 148 bis 153, 160, 220, 281 bis 284, 320 bis 329, 511 bis 520, 581 bis 590, 681 bis 690, Gruppe D Nr. 1 bis 600, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Die Primanerin. Luſtſpiel von Sigmund Graff. Anfang 15, Ende 17.30 Uhr.— Abends: Miete H 25 und 1. Sondermiete H 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Platzgruppe 233 bis 238: Elektra. Oper von Richard Strauß. Anfang 20, Ende 21.45 Uhr.(Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). großen roten und gologelbwen Sonnenschirme. an ap, trank, löffelte Eis und ſchlürfte Eisgetränke, und dazwiſchen kritiſierte man die Vorübergehenden. Es war hier wie überall in den Badeorten. Man war müßig mit Genuß, vertändelte den Tag, tanzte um 5 Uhr, und am Abend, verliebte ſich für ein paar Wochen oder auch länger, und es war wie ein Wunder, daß man ſich trotz all dieſer Anſtrengungen erholte. Wenn irgend jemand es Irmgard verraten hätte, daß Profeſſor Grothe täglich inmitten dieſes Trubels auftauchte, daß er über die Kurpromenade ging, die Cafeégärten durch⸗ ſtreifte und durch die ſtilleren Straßen wanderte, in denen ein Fremdenheim neben dem anderen lag, ſie hätte es nicht geglaubt. Aber Grothes Augen glitten nur flüchtig über die Ge⸗ ſichter der Frauen. Keine von ihnen war Karin Röck. Nie⸗ mals fand er auch nur eine leiſeſte Ahnlichkeit mit ihr. Es waren viele ſchöne Frauen, die er ſah, viele, die den Gang einer Königin hatten oder ein Lachen, das aufmerken ließ. Doch keine glich Karin, keine ging ſo wie ſie, ſo ſicher und bewußt, ſo einmalig und unnachahmlich. Der Profeſſor beſchränkte ſich nicht allein auf Göhren und die nächſte Umgebung. Er durchwanderte Baabe, Sellin und Binz, immer auf der Suche, immer in der geſpannten Erregung ſeines Herzens, das ein unhörbarer Ruf vor⸗ wärtszog. 5 Doch... täuſchte ihn ſein Herz auch nicht? Warum ſuchte er Karin nur an der Oſtküſte der Inſel? Für einen, der ungeduldig war und nicht viel Zeit hatte, war Rügen ſehr groß. Er brauchte lange, um alle die Orte zu beſuchen, die an dem weißen Strand aufgereiht lagen, wie Perlen an einer Silberſchnur. Grothe fuhr nach Saßnitz und Stubbenkammer. Hier, hoch oben auf dem Kreidefelſen des Königsſtuhls ſah er das Meer zum erſtenmal bewußt. Rätſelvoll blickte es ihn an aus einer Tiefe, über der er ſich faſt weſenlos ſchweben fühlte. Wahrlich, ein Königsſitz, Thron eines ſagenhaften Gottes war dieſer Felſen, deſſen Fuß das lichtgrüne und bis auf den Grund kriſtallklare Waſſer umſpülte. N F: ee . err e 1 E 3— 2 2 reer