Dh. Ine e 9 Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenp reiſe: Die 22 mm breite Willimeterzeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mbm.⸗Seckenbeim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68 Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 40. Jahrgang a Italien marſchiert! Mit Deutſchland gegen den gemeinſamen Feind!— Muſſolini verkündet den Kriegs⸗ eintritt ONB. Nom, 10. Juni. Am 19 Ahr hat der Duce des faſchiſtiſchen Italien, Benito Muſſolini, vom Balkon des Pa⸗ lazzo Venezia dem italieniſchen Volk und der Welt mitgeteilt, daß Italien im Kampf gegen den gemeinſameh Feind England und Frank⸗ reich an Deuſchlands Seite getreten iſt. Italiens Kriegserklärung Mitteilung an die Botſchafter Englands und Frankreichs. DNB Nom, 10. Juni. Stefani veröffentlicht fol⸗ gende amtliche Verlautbarung: Heute, 16.30 Uhr, hat der Außenminiſter Graf Ciano im Palazzo Chigi den franzöſiſchen Bot⸗ 5 5 empfangen und ihm folgende Mitteilung ge⸗ macht: „Seine Majeſtät der König und Kaiſer erklärt, daß Italien ſich ab morgen, den 11. Juni, mit Frank⸗ reich als im Kriegszuſtand befindlich betrachtet.“ Um 16.45 Uhr hat Graf Ciano den engliſchen Botſchafter nach dem Palazzo Chigi gebeten, und ihm in der gleichen Form mitgeteilt, daß ſich Italien als mit Großbritannien im Kriegszuſtand befindlich be⸗ trachte. Erklärung der Reichsregierung 0 Gemeinſamer Kampf um die Lebensrechte. DNB. Berlin, 10. Juni. Der Reichsminister des Aus⸗ wärtigen von Ribbentrop gab am Montaga end im Bun⸗ desratsſaal des Auswärtigen Amtes vor den Vertretern der deutſchen und der ausländiſchen Preſſe eine Erklärung der Reichsregierung ab. Die Erklärung hat folgenden Wortlaut: „Die Reichsregierung und mit ihr das geſamke deulſche Volk haben mit kiefer Bewegung ſoeben die Worte des Duce Italiens vernommen. Ganz Deutſchland iſt in dieſer hiſtori⸗ ſſtchen Stunde von jubelnder Begeiſterung darüber erfüllt, daß das faſchiſtiſche Italien aus eigenem freien Entkſchluß zum Kampf gegen den gemeinſamen Feind, England und Frankreich, an ſeine Seite kritt. Deutſche und italieniſche Soldaten werden ſetzt Schul⸗ ter an Schulter marſchieren und ſolange kämpfen, bis die Machthaber Englands und Frankreichs bereit ſind, die Le. bensrechte unſerer beiden Völker zu reſpektieren. Erſt nach dieſem Siege des jungen nationalſozialiſtiſchen Deulſchland und des jungen faſchiſtiſchen Italien wird es möglich ſein, auch unſeren Völkern eine glückliche Zukunft 1 ſichern. Die Garanten des Sieges aber ſind: Die unbän⸗ ige Kraft des deukſchen und des ilalieniſchen Volkes und die unwandelbare Freundſchaft unſerer beiden großen Füh⸗ rer Adolf Hitler und Benito Muſſolini.“ In treuer Waffenbrüderſchaft Telegramme des Führers an den König und den Duce. Der Führer hat an den König von Italien und Kaiſer voe Aethiopien folgendes Telegramm gerichtet:. „Die Vorſehung hat es gewollt, daß wir entgegen un⸗ ſerer eigenen Abſichten gezwungen ſind, die Freiheit und Zukunft unſerer Völker im Kampf gegen England und Frankreich zu verteidigen. In dieſer hiſtoriſchen Stunde in der ſich unſere Armeen zu treuer Waffenbrüderſchaft ver⸗ einen, drängt es mich. Eurer Majeſtät meine herzlichſten Grüße zu übermitteln. Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß die gewaltige Kraft Italiens und Deutſchlands den Sieg über unſere Gegner davontragen wird. Die Lebensrechte unſerer beiden Völker werden dann für alle Zeiten geſichert ſein.“ Der Führer hat an den Duce folgendes Telegramm gerichtet: 5 „Duce! Die weltgeſchichtliche Entſcheidung, die Sie heute verkündeten, hat mich auf das tiefſte bewegt. Das ganze deutſche Volt denkt in dieſem Augenblick an Sie und Ihr Land. Die deutſche Wehrmacht freut ſich, im Kampfe an der Seite der italieniſchen Kameraden ſte⸗ hen zu können. Im September des vergangenen Jahres haben die britiſchen Machthaber dem Deutſchen Reich ohne Grund den Krieg erklärt. Sie lehnten jedes Angebot einer friedlichen Regelung ab. Auch Ihr Vermittlungsvor⸗ schlag, Duce, wurde damals mit einem harten„Nein“ bedacht. Die ſteigende Mißachtung der nationalen Le⸗ bensrechte Italiens durch die Machthaber in London und Paris hat uns nun, die wir weltanſchaulich durch unſere beiden Revolutionen, politiſch durch die Ver⸗ träge ſchon immer auf das engſte verbunden waren, im großen Kampfe um die Freiheit und Zukunft unſe⸗ rer Völker endgültig zuſammengeführt.. Dienstag, den 11. Juni 1940 ——— Duce des faſchiſtiſchen Italien! Nehmen Sie die Verſicherung der unlösbaren Kampfgemeinſchaft des deutſchen Volkes mit dem italieniſchen Volke entgegen. Ich ſelbſt ſende Ihnen wie immer in treugr Kamerad⸗ ſchaft die herzlichſten Grüße. Ihr Adolf Hitler.“ Muſſolinis Marſchbefehl „Die Parole heißt Sieg!“— Der Duce an das italieniſche Volk.— Italiens unwiderruflicher Entſchluß. Rom, 10. Juni. Das faſchiſtiſche Rom, deſſen Bevölke⸗ rung in den letzten Wochen mit leidenſchaftlicher Begeiſte⸗ rung den deutſchen Siegeszug durch Flandern und Nord⸗ frankreich verfolgt hat und ſchon ſeit langem darauf drängt, an der Seite des deutſchen Verbündeten in das große Wer⸗ den des neuen Europa aktiv einzugreifen, hatte ſich in den Nachmittagsſtunden des Montag in ein Flaggenmeer ver⸗ wandelt. Seit 16 Uhr ſchallten die Trommelwirbel der fa⸗ ſchiſtiſchen Jugendorganiſationen durch die Straßen und rie⸗ fen das Volk zum Appell. In allen Stadtvierteln ſammelten ſich Umzüge. In dichten Maſſen ſtrömten die Menſchen nach dem Stadtinnern, wo ſie in geordneten Reihen mit unzäh⸗ ligen Fahnen und häufig unter klingendem Spiel nach der Piazza Venezia marſchierten. Ueber der ganzen Stadt liegt die feierliche Stimmung der großen geschichtlichen Stunde. Seit 17 Uhr ſind⸗ſämtliche Läden geſchloſſen. Ganz Rom harrt auf das Wort Muſſo⸗ linis. Kurz nach 17 Uhr erſcheint, von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, die Ortsgruppe der AO. der NSDAP. und der DAF. in Uniform, begleitet von der ebenfalls in Uniform angetretenen HJ und BDM. Deutſche Jugend und die Deut⸗ ſchen Roms wollen zuſammen mit dem verbündeten Ita⸗ lien die große Stunde erleben und dem Duce des Faſchis⸗ mus ihre Begeiſterung zujubeln. 5 Die Piazza Venezia iſt um 17.30 Uhr bereits faſt über⸗ füllt. Endloſe Reihen von Fahnen und Hunderte von Pla⸗ katen unterſtreichen die politiſche Bedeutung der Großkund⸗ gebung und ihren hochpolitiſchen Sinn. Laut verkünden die Plakate:„Das Mittelmeer iſt unſer Meer! Korſika iſt ita⸗ lieniſch! Malta iſt italieniſchl Tunis iſt italieniſch!“ Auch an der Ironie fehlt es in dieſer Stunde nicht. So ſieht man Chamberlain, der der fliehenden Marianne mit geöffnetem Regenſchirm zu Hilfe eilen will oder den Autobus verpaßt. Noch nie hat man wie heute den Eindruck. daß die Piazza Venezia trotz ihrer rieſigen Ausmaße und mit ihrem Faſ⸗ ſungsvermögen von einer halben Million Menſchen immer noch viel zu klein iſt für eine Großkundgebung, wie ſie das faſchiſtiſche Italien und mit ihm das verbündete Deutſchland erleben. Der Duee ſpricht Vom Balkon des Palazzo Venezia hielt der Duce, ſu⸗ belnd begrüßt, folgende Rede: „Kämpfer zu Lande, zu Waſſer und in der Luft! Schwarzhemden der Revolution und der Legionen, Männer und Frauen Italiens, des Imperiums und des Königrei⸗ ches Albanien, hört! Die vom Schickſal beſtimmte Stunde ſteht am Jirma⸗ ment unſeres Vaterlandes. Die Skunde unwiderrufliche Eniſcheidungen hal geſchlagen.(Skürmiſcher Beifall.) Die Kriegserklärung iſt bereits an die Botſchafter Großbritan⸗ niens und Frankreichs überreicht worden. Wir treten gegen die plutokratiſchen und reaktionären Demokratien des Weſtens zum Kampfe an, die zu jeder Zeit unſeren Aufſtieg behindert und oft die Exiſtenz des italie⸗ niſchen Volkes hinterliſtig bedroht haben. Die Geſchichte der letzten Jahrzehnte kann in folgenden Worten zuſammenge⸗ faßt werden: Phraſen, Veriprechen, Drohungen, Erpreſſun⸗ gen und ſchließlich als Krönung die niederträchtige, vom Völkerbund angeordnete Belagerung durch 52 Staaten. Un⸗ ſer Gewiſſen iſt völlig ruhig. a Mit Euch iſt die Welt Zeuge, daß das Italien des faſchi⸗ ſtiſchen Liktorenbündels alles getan hat, was menſchenmög⸗ lich war, um den Kampf, der Europa aufwühlt, zu vermei⸗ den. Aber alles war umſonſt. Es hätte genügt, die Ver⸗ träge, die nicht für alle Ewigkeit unantaſtbar ſind, zu re⸗ vidieren und ſie den veränderten Verhältniſſen und dem Leben der Völker anzupaſſen. Es hätte genügt. nicht die wahnſinnige Politik der Garant ſen aufzunehmen, die ſich gesade für jene die ſie aufaenommen haben, als mör— deriſch erwieſen hat. Es hatte genugt, den Vorſchigg den der Führer am 6. Oktober 1939 nach Beendigung des Po⸗ lenfeldzuges gemacht hat, nicht zurückzuweiſen.(Man hört aus der Menge Heilrufe auf den Führer.) Aber alle dieſe Dinge gehören nunmehr der Vergan⸗ genheit an und wenn wir heute entſchloſſen ſind, die Riſi⸗ ken und die Opfer eines Krieges auf uns zu nehmen, ſo ge⸗ ſchieht es, weil die Ehre, die Intereſſen, die Zukunft das mit ihrem ehernen Geſetz verlangen, daß ein großes Volk wirklich nur ein ſolches iſt, wenn es ſeine heiligen Verpflich- tungen einlöſt und nicht den Ereigniſſen, die die Geſchichte geſtalten, aus dem Wege gehl.(Starker Beifall.) Wir grei ſen zu den Waffen, um, nachdem das Problem unſerer Kon- kinentalgreuzen gelöſt iſt, auch das Problem unſerer Mee⸗ resgrenzen zu löſen. Wir wollen die territoriale und militäriſche Kette ſpren⸗ gen, mit der man uns in unſerem Meer erſticken will, denn ein Volk von 45 Millionen iſt nicht wahrhaft frei, wenn es nicht den freien Zugang zu den Weltmeeren hat.(Erneuter toſender Beifall.) Dieſer gigantiſche Kampf iſt nur eine Phaſe, und die logiſche Entwicklung unſerer Re⸗ volution iſt der Kampf der armen, aber an Arbeitskräften überreichen Völker gegen die Aushungerer, die alle Reich⸗ tümer und alles Gold dieſer Welt monopoliſieren und direkt in ihren Krallen halten. Es iſt der Kampf der fruchtba⸗ ren und fungen gegen die unfruchtbaren und dem Un⸗ tergange geweihten Völker, es iſt der Kampf zwiſchen zwei Jahrhunderten und zwei Weltanſchauungen. Nr. 135 Bereits Verfolgungskämpfe Planmäßiger und erfolgreicher Jorkgang der Operationen in Frankreich.— Die Hafenanlagen von Cherbourg und Le Havre bombardiert.— A- Bool verſenkte 43 000 BRZ. Führerhaupkquartier, 10. Juni. Das Ober⸗ kommando der Wehrmacht gibt bekannk: Unſere auf einer Breite von rund 350 km eingeleiteten Operationen nehmen in Kichtung auf die untere Seine und Marne ſowie in der Champagne den geplanten und erwar⸗ teten Verlauf. Große Erfolge ſind ſchon errungen, größere bahnen ſich an. Alle feindlichen Gegenſtöße, auch dort, wo ſie mit Panzerkampfwagen unkernommen wurden, ſind ge⸗ ſcheitert. An mehreren Stellen iſt der Kampf in Verfolgung übergegangen. Deutlſche Flieger verbände aller Waffen unter⸗ ſtützten das Vorgehen des Heeres mit ſtarken Kräften am Unkerlauf der Seine und in der Champagne. Um Reims wurden Stkandquarliere, Barackenlager. Truppenanſamm⸗ lungen, Feldſtellungen, Befeſtigungen, Batterien und Marſchkolonnen, an der unkeren Seine Verkehrsanlagen, Straßen ſowie rückläufige Truppenbewegungen mit gro- ßzem Erfolg angegriffen. 5 Die Hafen- und Kaianlagen von Cherbourg und Le havre wurden mit Bomben aller Kaliber belegt und Schiffe in dieſen Häfen ſowie auf der unteren Seine ge⸗ troffen, zahlreiche durch Bombentreffer beſchädigt, ein Transporler von 5000 Tonnen in Brand geſetzt und ver⸗ nichtel. Nördlich Narſtad erhielt ein 8000-Tonnen⸗Handels⸗ ſchiff einen ſchweren Bombentreffer, auf den eine ſtarke Ex ploſion folgte. Ein von Fernfahrt zurückgekehrkes U-Boot unter dem Kommando von Kapitänleutnant Oehrle meldet die Verfſen⸗ kung von 43 000 BR feindlichen Schiffsraumes. Feindliche Flugzeuge flogen wiederum wäh⸗ rend der Nacht in Nord. und Weſtdeulſchland ein und ver⸗ urſachten durch planloſe Bombenabwürfe an einzelnen Stellen Flur⸗ und Gebäudeſchaden. Ein feindliches Flugzeug wurde durch Flak abgeſchoſſen. Die Geſamtverluſte des Gegners in der Luft be. trugen geſtern 91 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 68, durch Flak 14 abgeſchoſſen, der Reſt am Boden zer⸗ ſtört. Fünf eigene Ilugzeuge werden vermißt. Voller Sieg in Narvik Der heldenhafte Widerſtand, den die Kampfgruppe des Generalleulnants Diell ſeit vielen Wochen vereinſamk unker den ſchwerſten Bedingungen in Narvik gegen eine überwäl⸗ tigende feindliche Uebermacht geleiſtet hat, erhielt heute ſeine Krönung durch den vollen Sieg! Oſtmärkiſche Gebirgs⸗ truppen, Teile der Luftwaffe ſowie die Beſatzungen unſeren Zerſtörer haben in zwei Monate lang andauernden Kämp⸗ fen einen Beweis ruhmvollen Soldakentums für alle ZJeifen gegeben. Durch ihr Heldentum wurden die alliierlen Land⸗, See- und Luflſtreitkräfte gezwungen, die Gebieke von Nar⸗ vik und Harſtadt zu räumen. 5 Ueber Narvik ſelbſt weht endgültig die deulſche Jlagge. Die norwegiſchen Streikkräfte haben in der Nacht vom 9. zum 10. Juni ebenfalls ihre Feindſeligkeiten eingeſtellt. Die Kapitulationsverhandlungen ſind im Gange. Jetzt, da die Würfel gefallen ſind und die Brücken in un⸗ ſerem Kücken kraft unſeres Willens berbranmt; ſind, erkläre ich feierlich, daß Ikalſen nicht die Abſicht hat. andere Mächte die zur See oder zu Lande unſere Nachbarn ſind, in den konflikt hineinzuziehen. Die Schweiz, Jugoflawien. Griechenland, die Türkei, Aegypten, mögen von dieſen mei⸗ nen Worten Kennknis nehmen, die durch die Tatſachen ihre ſtrikte Beſtätigung erfahren werden. 5 Italiener! In einer denkwürdigen Maſſenkundgebung, der von Berlin, ſagte ich, daß nach den Geſetzen der faſchiſti⸗ chen Moral man mit einem Freund bis zum Ende mar⸗ chiert.(Toſender, nicht endenwollender Beifall und immer ich wiederholende Rufe: Duce! Hitler! Heil!) So haben wir es gehalten und ſo werden wir es halten an der Seite Deutſchlands, an der Seite ſeines Volkes und an der Seite der ſiegreichen deulſchen Wehrmacht.(Endloſer Beifall und erneute Heil⸗ rufe auf Hitler und Muſſolini.) An dieſem Vorabend eines Ereigniſſes von ſekulärer Tragweite erheben wir unſere Gedanken zu Seiner Maje⸗ ſtät dem König und Kaiſer(Brauſende Ovationen), der im⸗ mer die Stimme des Vaterlandes zum Ausdruck gebracht 5 und entbieten mit lauter Stimme dem Führer un⸗ eren Gruß, dem Haupt Großdeutſchlands.(Wieder kommt es zu neuen ſtürmiſchen Ovationen für den Führer.) 5 Zum dritten Male erhebt ſich das proletariſche und fa⸗ ſchiſtiſche Italien, ſtark, ſtolz, geſchloſſen wie noch nie. Die Loſung iſt eine einzige kategoriſche und für alle verpflichten⸗ de, die bereits auf den Wellen des Aethers dahinſchwebt und die Herzen von den Alpen bis zum Indiſchen Ozean ent⸗ flammt und begeiſtert: Siegen! Und wir werden ſiegen, bis endlich eine lange Periode des Friedens und der Gerechtigkeit für Italien, für Euro⸗ pa, für die Welt anbrechen wird. Volk Italiens, ans Ge⸗ wehr! Zeige deine Zähigkeit, deinen Mut und deine ganze Tüchtigkeit!“ Ein millionenfaches Ja bekräftigte die Parole diefer ge⸗ ſchichtlichen Stunde, der der deutſche Botſchafter von Mak⸗ kenſen an der Seite des italieniſchen Außenminiſters Graf Ciano in unmittelborer Nähe des Duce beigewohnt hat. . Der große Entſcheidungskampf Nachdem bereits der Heeresbericht vom 9. Juni den Schleier, der die neue Schlacht in Frankreich umgeben hatte, etwas gelüftet hatte, macht das Oberkommando der Wehr⸗ macht in ſeinem neuen Bericht abermals wichtige Mittei⸗ lungen über den Verlauf der deutſchen Operatione b nunmehr auf einer B e tern, von der Küſte die von rund 350 Kilome⸗ n, im Gange ſind die allen Wi Stellungskrieges der Bewegungskrieg feſthalten zu können glaubte, in einem von Paris ungeahnten Ausmaß aufge⸗ zwungen worden. Beſonders ſtark iſt der Druck auf dem rechten Flügel der deutſchen Offenſiv⸗Armeen, der mit ſtar⸗ ken Panzerkräften und Schnellverbänden bis an die untere Seine vorgedrungen iſt. Vergeblich hat der Gegner ver⸗ ſucht, die natürlichen Widerſtandslinien, die ihm füdlich der Somme in den Flußabſchnitten der Bresle, des Liger und der Bethune zur Verfügung ſtanden, zu halten. In ſedem einzelnen Abſchnitt wurde er von den deutſchen Truppen geworfen, wobei die an die franzöſiſche Küſte ab⸗ gedrängten Feindkräfte in eine beſonders mißliche Lage ge⸗ kommen ſein dürften. Auch weiter öſtlich hat ſich der Druck in ſüdlicher Richtung verſchärft. Die Ais ne iſt in breiter Front überſchritten und die deutſchen Truppen nähern ſich dem im Weltkrieg mehrfach umkämpften Gebiet der Marne. Noch weiter öſtlich iſt auch die Champagne mit der Gegend von Reims in das Kampfgebiet mit ein⸗ . den ſo daß man alſo feſtſtellen kann, daß der 5 0 gskampf gegen die große Mehrzahl der noch vorhandenen franzöſiſchen Diviſionen nunmehr begonnen hat Recht erfolgreich greift auch die Luflwaffe weiter⸗ hin in dieſe ſchwere Auseinanderſetzung ein. Die großen franzöſiſchen Hafenſtädte Cherbourg und Le Havre wurden ebenſo wie die Seine-Mündung mit Bomben belegt und dabef zahlreiche S getroffen Daß unſere U Boote den Kampf wieder in vollem Umfange aufgenommen haben, beweiſt die Erfolgsmeldung des unter dem Kommando von Kapitänleutnant Dehm zu⸗ rückgekehrten U⸗Bodtes, die von der Verſenkung von 43 600 BR feindlichen Schiffsraums berichtet. Ell Die Angſt in Paris Stockholm, 10. Juni. Nach traurigen Selbſtbetrugsven ſuchen und hyſteriſchen Wutausbrüchen ſteht Frankreich nun vor der Tatſache, der drohenden Kataſtrophe offen ins Auge zu ſehen. Daß die Weygandlinie durchbrochen iſt, kann man in Paris nicht länger verheimlichen Unter der Wucht des blitzartig vorgehenden deutſchen Angriffes ſieht man ſich in Paris zu außerordentlichen Maßnahmen ge⸗ zwungen für den Fall, daß die Front näher an Paris er- angetragen wird. Alle Kinder unter 14 Jahren werden aus dem Raum der franzöſiſchen Hauptſtadt evakuiert. Sonn⸗ tagsruhe und Urlaub ſind für alle Inſtitutionen und Unter⸗ nehmen aufgehoben. Di⸗ angeſetzten Prüfungstermine für Studenten ſind vertagt. 7 Kundgebung in Berlin Alfieri ind Kibbenkrop ſprechen. DNB. Berlin, 10. Juni. Unmittelbar nachdem der Duce vom Balkon des Palazzos Venezia dem ikalieniſſtchen Volk und der Welt verkündet hatte, daß nunmehr Italien mit Deutſchland den ſiegreichen Marſch gegen den gemeinſamen Feind England und Frankreich angetreten habe, begab ſich der Reichsminiſter des Auswärtigen v. Ribbentrop in die Kal. Italieniſche Botſchaft, um Botſchafter Alfäerf zu dieſer ſchickſalhaften Entſcheidung int Namen des Führers zu ben gſückwünſchen. Er überbrachte damit zugleich die Glückwünſche des geſamten deutſchen Volkes, das heute inniger verbunden ſei mit dem faſchiſtiſchen Italien Ergriffen von der Bedeutung dieſer großen Stunde hatte ſich vor der italieniſchen Botſchaft eine große Menſchen⸗ menge eingefunden. Von dem Balkon hielt Botſchafter Al⸗ fieri folgende Anſprache: „Kameraden! Im Namen des ganzen italieniſchen Vol⸗ kes ſpreche ich Ihnen den lebhafteſten und wärmſten Dank für dieſe großartige und bedeutungsvolle Kundgebung aus, welche einen lauten Widerhall des Schlachtrufs darſtellt, der, von der wuchtigen Stimme des Duce ausgeſtoßen, ſtark und feierlich durch alle Gaue des faſchiſtiſchen Italien ſchallt. Dieſe Kundgebung, welcher die Anweſenheit des Reichs⸗ außenminiſters v. Ribbentrop, dem ich hiermit für ſein Er⸗ ſcheinen recht herzlich danke, beſonderen Nachdruck verleiht, iſt ein ſpontaner und lebendiger Beweis der engen Verbun⸗ denheit unſerer beiden Länder, die durch das beſonders Fug re Los vereint ſind, heute von zwei großen Führern geleitet zu werden, deren perſönliche Freund⸗ ſchaft und gegenſeitiges Verſtändnis ſich ſo augenſchei lich in der unmittelbaren, begeiſterten, ſtürmiſchen Zuſtimmung widerspiegelt, die bei beiden Völkern jede ihrer Geſten und jedes ihrer Worte auslöſte. Deutſchland und Italien, deren hiſtoriſche Entwicklung gleichartig war und deren geiſtige und kulturelle Bande weit in die Geſchichte zurückreichen, finden ſich noch einmal in der Uebereinſtimmung einer revolutionären Bewegung wieder welche durch die Geltendmachung der beſten Eigen⸗ ſchaften der beiden Raſſen zur Erneuerung der beiden Län⸗ der geführt 125 e 5 „Der ſtählerne Pakt, welchen, den Weiſungen unſerer beiden Führer gemüß, Reſchsaußenminſſter v. Ribbenkrop und Miniſter Ciano vor einem Jahr hier in Berlin abge⸗ 5 haben, findet heute in der Verbrüderung der Waf⸗ en und des Blutes ſeine höchſte Verwirklichung, welche der Führer und der Duce als Interpreten des Willens der bei⸗ den Völker gewollt haben. Das deutſche und das italieniſche Heer werden im ge⸗ meinſamen ſiegreichen Marſch mit der unwiderſtehlichen Ge⸗ walt ihres Mutes und ihrer Schwerter nun der unerträgli⸗ chen Vorherrſchaft der morſchen gierigen Plutokratien recht bald ein Ende bereiten Durch die Trümmer der alten, dem Niedergange geweihten Welt hindurch werden ſie den neuen Weg bahnen auf welchem das große Deutſche Reich und das italieniſche Imperium wie heute, ſo immer⸗ dar im Zeichen des Hakenkreuzes und des Liktorenbündels vereint, durch die kommenden Jahrhunderte ſchreiten wer⸗ den, um eine neue Zeit der Ziviliſation und Gerechtigkeit zu ſchaffen und zu erhalten. 5 Jür unſeren Sieg und für unſere beiden großen FJüh⸗ rer Sieg Heil!“ 8 8 Anſchließend an die Anſprache von Botſchafter Alfieri überbrachte der Reichsminiſter des Auswärtigen v Rib⸗ bentrop den Berliner Volksgenoſſen die Grüße des Füh⸗ rers und würdigte auch ſeinerſeits in bewegten Worten das große Ereignis und ſchloß mit einem Sieg Heil auf den Führer und den Duce. 2 2 N 5 Laſt gelegten„Vergehen“ ſteht Bittere Erkenntnis Die Pariſer Blätter unterrichten, wie aus der franzöſi⸗ ſchen Hauptſtadt gemeldet wird, ihre Leſer von der Mög⸗ lichkeit, daß ſie bald ihre Ausgaben in der Provinz herſtellen müſſen. Die„Action Francaiſe“ fügt dabei hinzu, daß ſie ſich zu einem noch nicht feſtgeſetzten Zeitpunkt nach Poitiers begeben werde. Andere Pariſer Blätter drucken bereits zwei Ausgaben, eine in Paris und eine in einem Zentrum der Provinz. „Epoque“ erklärt gleichzeitig, daß Frankreich heute ſeine Leichtferkigkeit, ſeine Vergeßlichkeit, ſeine Fehler und ſeine Schuld bezahle. Frankreich bezahle dieſe Schuld wegen der Mittelmäßigkeit ſeiner politiſchen Männer, die gelogen häl⸗ ken, es bezahle dieſe Schuld auch wegen der Ohnmacht ſeines anarchiſtiſchen und überholten polikiſchen Regimes! Frank⸗ reich bezahle heute die Abtrünnigkeil eines Teiles ſeiner führenden Klaſſ im Wohlſtand des Lebens das Gefühl ihrer Beran t ükligen Tages n her Regierung bleiben, ſo heißt , vorläufig„noch in Paris“. Wie neutkale Reiſende, die hier aus Paris eingetroffen ſind und ſich auf zuverläſſige Pariſer Quellen berufen, er⸗ klären, beabſichtigt die franzöſiſche Regierung neben einer Reihe von anderen Städten auch die Stadt Troys in eine befeſtigte Anlage umzuwandeln und Haus für Haus dieſer Stadt zu verteidigen. Die Reiſenden bemerkten, daß man gerade die Stadt Troyes deshalb gewählt habe, weil man hoffe, etwaige Beſchädigungen, die die weltbe⸗ rühmte Kathedrale dieſer Stadt infolge von Stra⸗ gzenkämpfen erleid zunte zu Propagandazwecken in Ame rika ausnutzen zu können Die pariſer Regierung geflohen! DRB. Genf, 11. Juni 1940. Wie ſich aus einer amtlichen Pariſer Verlautbarung ergibt, iſt die franzöſiſche Regierung bereits geflohen. Das Armee⸗Oberkommando hatte die Miniſterien aufgefordert 5 es ir E 5 4 0 U eine Verlegung in die Provinz, entſprechend den feſtgeſetzten Plänen, vorzunehmen. Auch der Ktiegsverbrecher Reynaud hat es vorgezogen, die Hauptſtadt zu verlaſſen. Wie Havas aus Paris meldet, hat vor dem dortigen zweiten Militärgerichtshof am Montagmorgen ein Prozeß gegen 33 Arbeiter begonnen, die mit den Geſetzen der plu⸗ kokratiſchen Diktatur des Börſenſchiebers Reynaud und des Juden Mandel in Konflikt geraten find. Auf die ihnen zur die Todesſtrafe. Eine Reihe Der Würfel iſt nun auch für das mit uns verbündete Italien gefallen: Es iſt in den Krieg, in den Entſcheidungs⸗ kampf um unſere und ſeine Lebensrechte, um die Neuord⸗ nung Europas eingetreten Eingetreten aus freiem eigenem Entſchluß wie die deulſche Reaferungserklörung ausdrücklich feſtſtellt Daß unſer zum geeigneten Zeit⸗ punkt auch auf dem Schlachtfelde Schulter an Schulter mit uns kämpfen würde, das ſtand ſchon von vornherein feſt, und kein Politiker, der mit klarem Blick die Lage beurteilte, hat von Anfang an daran gezweifelt Denn von einem Siege der Weſtmächte hätte Italien nicht nur nichts Gutes zu er⸗ warten, ſondern viel Schlimmes zu befürchten gehabt. Für die realen Intereſſen Italiens konnte gar nichts anderes in Frage kommen als der gemeinſame Marſch mit Deutſchland. Nun hat der Duce zu dieſem Marſche aufgerufen, und das italieniſche Volk hat den Aufruf mit einem Jubel undeeiner Begeiſterung ohnegleichen aufgenommen Auch im deutſchen Volk hat die Kriegsparoſe Muſſoſinfs freudigen Widerhall gefunden. Die bisher in der Politik trefflich bewährte Bun⸗ desgenoſſenſchaft wird nun durch Kampf und Blut und Sieg ihre eigentliche Weihe und eherne Bekräftigung erhalten. Die jungen Völker, Deutſchland und Italien, werden ein neues, verfüngtes, gerechtes Europa ſchaffen. Panik an der franzöſiſchen Riviera Rom, 10. Juni. Ueber die Lage an der franzöſiſchen Riviera von der italieniſchen Grenze bis nach Marſeille bringt„Meſſaggero“ in einer Korreſpondenz von der Grenze intereſſante Einzelheiten, aus denen hervorgeht, daß die 18 7 1 Bundesgenoſſe „Angſtpſychoſe und die Panikſtimmung an der franzöſiſchen Südküſte die gleichen Formen angenommen haben wie in der Hauptſtadt des Landes. In den großen Seebädern der franzöſiſchen Riviera ſeien alle Hotels geſchloſſen, die Vil⸗ len der franzöſiſchen und engliſchen Millionäre und Film⸗ ſtars verlaſſen. Vergangene Woche ſei plötzlich in Men⸗ töne der Befehl erlaſſen worden, die Stadt von der Be⸗ völkerung zu räumen. Unter der Ueberwachung von S e⸗ negalnegern ſei die Zivilbevölkerung unter einer un⸗ beſchreiblichen Unordnung auf Laſtwagen nach anderen Ge⸗ genden verbracht worden In Mentone ſelbſt ſeien ſpani⸗ ſche Reiter, Drahtverhaue und Barrikaden aller Art er⸗ richtet worden. Eine unglaubliche Behandlung ſei den nach den Ferienkolonien in die Heimat fahrenden italieniſchen Kindern in Mentone zuteil geworden, wo ſie unter militä⸗ riſcher Bewachung auf dem Bahnhof von 17 Uhr bis Mit⸗ ternacht ohne ſegliche Nahrung feſtgehalten wurden, wobei es ihnen drakoniſch verboten worden war, ſich zum Einkauf von Lebensmitteln vom Bahnhof zu entfernen. Italiens Kriegsfloite i Anläßlich des italieniſchen Flottentages veröffentlicht die römiſche Preſſe in großer Aufmachung ſpaltenlange Ar⸗ tikel über die Kriegsmarine, deren modernen Aufbau Muſ⸗ ſolini ſeit der Machtübernahme zielbewußt und ſyſtematiſch betrieben und im letzten Jahrzehnt ſo geſteigert hat. daß Italien heute ſechs Schlachtſchiffe, darunter die vor wenigen Wochen in Dienſt geſtellten 35 000⸗Tonnen-Schlachtſchiffe „Litlorio“ und„Vittorio Veneto“ ferner 22 Kreuzer. 60 Zerſtörer und Torpedoboote, 117 U⸗Boote und eine große Zahl Schnellboote beſitzt. Ueberſchriften in rieſigen Lettern heben hervor, daß die faſchiſtiſche Kriegsflotte„die eherne Grundlage der imperialen Größe Italiens auf den Welt⸗ meeren“ iſt und daß„die italieniſche Kriegsmarme, bereit zu allen Dingen und Taten in voller Rüſtung ihren Ehren⸗ tag begeht. Allgemein wird in dieſem Zuſammenhang auch auf die enge Zuſammenarbeit zwiſchen der italieniſchen Kriegsmarine und Luftflolte und ihre volle Schlagkraft hingewieſen. weiterer Perſonen iſt wegen angeblicher Sabotage ange klagt, die ebenfalls mit dem Tode beſtraft wird. 1 läuft noch ein dritter Prozeß gegen rund 22 Perſonen 5 beſchuldigt ſind, ein zum Schutz des plutokratiſchen Terror⸗ ſyſtems erlaſſenes Geſetz verletzt zu haben. 2 Befriedigung in Schweden Das Ende des Krieges im Norden. Stockholm, 19. Juni. Die Nachricht, daß der 5 8 n f 55 Krieg im Norden Europas beendet iſt, hat in hieſigen politiſchen Kreiſen ungeheures Aufſehen und gleichzeitig deutliche Be⸗ friedigung hervorgerufen. Da die ſchwediſche Preſſe gerade n erneut Nachrichten über Erfolge der in den letzten T norwegiſchen und ten ppen im Abſchnitt Narvyfk hat die N ng über die Einſtellung der Feind⸗ Norwegen naturgemäß auch ſtark überraſcht. war hier bereits aufgefallen, wie zurückhaltend die Nachrichten der Sonderberichterſtatter Stockholmer Jei⸗ tungen in den letzten Tagen geweſen ſind. Man iſt hier der Auffaſſung, daß der Entſchluß des nor⸗ wegiſchen Oberkommandos vor allem durch die Erkenninſs bedingt iſt, daß, ſelbſt wenn man lokale Erfolge im Nuvik⸗ Abſchnitt hätte erringen können, dies auf den Gang der Geſamtoperationen keinen Einfluß gehabt hätte. Die Siege der deutſchen Truppen an der Weſtfront ſprechen eine zu deutliche Sprache, als daß man heute in den ſkandinapiſchen Ländern auf einen Enderfolg der Weſtmächte bauen könnte, Das dürfte einen entſcheidenden Einfluß auf die Entſchlüſſe der nordnorwegiſchen Heeresleitung ausgeübt haben, ganz abgeſehen von den mutigen Erfolgen der deutſchen Marine vor Narvik und von dem heroiſchen Widerſtand, den die deutſchen Truppen im Narvik⸗Abſchnitt unter ſchwierigſten Bedingungen geleiſtet haben. Man glaubt hier auch, daß die norwegiſche Heeresleitung die Unzulänglichkeit der al⸗ liierten„Hilfe“ ſehr deutlich empfunden hat und daher nicht mehr bereit iſt, noch länger norwegiſches Gebiet in einem praktiſch ausſichtsloſen Kampf den Zerſtörun⸗ gen des Krieges auszuſetzen, die die vom Gegner beſetzten und zu militäriſchen Stützpunkten gewählten Städte Nor⸗ wegens durch die Schläge der deutſchen Luftwaffe ſo bitter haben erfahren müſſen. Auch Verſorgungsſchwierigkeiten dürften den Entſchluß der nordnorwegiſchen Heeresleitung beeinflußt haben. In ſchwediſchen politiſchen Kreiſen iſt man zweifellos erleichtert darüber, daß durch den Rückzug der englich⸗ franzöſiſchen Truppen die Gefahr eines Ueber⸗ greifens der Feindſeligkeiten auf ſchwediſches Land end⸗ gültig beſeitigt iſt. Die vielfach befürchteten Anſchläge der Weſtmächte auf die ſchwediſchen Erzgruben ſind nun völlig aus dem Bereich der Möglichkeit gerückt. Das erweckt naturgemäß in Schweden ebenſo eine beſondere Be⸗ friedigung wie der Umſtand, daß der Krieg im Norden be⸗ endet iſt. Hinzu tritt die Bewunderung für die Leiſtung der deutſchen Truppen, die unter nahezu unwahrſcheinlichen Vorausſetzungen und trotz ungeheurer Schwierigkeiten durch ihr zähes Durchhalten die Entſcheidung zu ihren Gunſten erzwungen haben. Insbeſondere ſchwediſche Militärkreiſe ſind ſich völlig klar darüber, daß die deutſchen Truppen in Narvik mit ihren Taten ein neues Heldenepos der Geſchichte geſchrieben haben. Ueber den neuen Aufenthalt des norwegi⸗ ſchen Königs und der früheren norwegiſchen Regie⸗ rung gehen die verſchiedenſten Gerüchte um. Für am wahrſcheinlichſten hält man, daß ſie ſich auf engliſchen Schif⸗ fen nach der britiſchen Inſel begeben baben, obgleich man hier im Zweifel darüber iſt, ob ein derartiger Schritt ſtaatsmänniſchet Klugheit entſprechen würde Hier und da hört man die Auffaſſung daß ſich Könjg Haakon und ſeine Regierung vielleicht auf finniſches Gebiet begeben haben. Jedoch iſt bisher auch aus hieſigen norwegiſchen Kreiſen keinerlei genaue Nachricht darüber zu bekommen. Der Eindruck in Osſo Oslo, 10. Juni. Die Waffenruhe in Nordnorwegen wird hier mit größter Anteilnahme aufgenommen. Die Zeitun⸗ gen bringen die Meldung in denkbar größter Aufmachung. Im Volke wird die zweite und endgültige engliſche Flucht aus Norwegen eifrig beſprochen Der allgemeine Eindruck iſt der daß der engliſche Nimbus nun für immer dohin iſt. Schon die Besetzung Norwegens durch Deutſchland bezeugte die engliſche Machtloſigkeit Der Verrat und die Flucht von Andalsnes finden nun eine noch gewaltigere Steigerung. Das etwa iſt der erſte Eindruck im Volke, das ſeine Empö⸗ rung über das enaliſche Verhalten nicht zurückhält. Griechenland wird nachdenklich Folgen der deutſchen Siege.— Langſame Umſtellung. Rom, 10. Juni. Die neue Parole der Balkanſtaaten lau⸗ tet, wie„Popolo di Romo“ betont, Aufrechterhaltung des Friedens, weshalb auch die diplomatiſche Tätigkeit der leß⸗ ten Wochen überall äußerſt wachſam verfolgt wurde Einen Grund zur Vorſicht bilde das. ſiegreiche Vordringen der deutſchen Armeen in Frankreich, das vor allem Grie⸗ chen land ſtark beeindruckt habe. Auf Grund der offen⸗ kundigen Abſicht Italiens, in den Konflikt einzutreten, ſo⸗ wie des ſiegreichen Vormarſches der deutſchen Truppen im Weſten ſeien, wie der italfeniſche Korreſpondent des„Po⸗ polo di Roma“ unterſtreicht, die letzten durch die Lügen⸗ propaganda und das Beſtechungsweſen der Weſtmächte verzweifelt aufrechterhaltenen Illuſionen auch in Griechen⸗ land zuſammengebrochen In den politiſchen und militäri⸗ ſchen Kreiſen der grischiſchen Hauptſtadt herrſche heute kein Zweifel mehr darüber, wer der Stärkere ſei. Doch befinde ſich Griechenland in einer ſchwierigen Lage, da es von zwei Seiten in die Zange genommen werde, nämlich von den Achſenmächten, die den Frieden auf dem Balkan und im Mittelmeer aufrechterhalten möchten, und den de⸗ mokratiſchen Mächten, die ein Intereſſe“daran hätten, auch dor! den Krieg zu entfeſſeln. 9791 heute den Eindruck, daß die führenden Män⸗ ner Griechenlands in realiſtiſcher Weiſe die Vor. und Nach⸗ keile gewiſſer Stellungen und gewiſſer Einſtellungen über prüften. Vielleicht ſeien ſie dabei zu der Schlußfolgerung ge⸗ kommen, daß es für Griechenland wie für alle kleinen Skaa⸗ ken beſſer ſei, ſich rechtzeilig in freundlicher Weiſe mil dem vorausſichklichen Sieger auf guten Fuß zu ſtellen. Juſam⸗ menfaſſend könne man ſagen, daß die britiſche Protektion in Griechenland keinen Glauben mehr finde, und daß die Ae ben Bindungen zu den Weſtmächten bereits an Fe⸗ tigkeit verlieren. Newyork, 10 Juni. Der Dampfer„Preſident Rooſevelt“ der United⸗States⸗Line traf am Sonntag abend wohlbehal⸗ ten mit 723 Amerikanern. die angeſichts des näherrückenden Krieges auf Anraten ihrer Regierung England verließen. in Newyork ein. Kapitän Roberts betonte, daß die 5 525 fahrt völlig normal verlaufen ſei. Nichts ſei zu berichten ſei denn, daß das Schiff überfüllt war. Faſt die doppelte Zahl Fahrgäſte als üblich ſei an Bord geweſen. — — 1 „Die letzte Viertelſt Die letzte Viertelſiunde Mit Bangen und Schrecken ſehen die Pariſer Macht⸗ haber die„Schlacht Frankreichs„wie ſie den Entſcheidungs⸗ kampf ſüdlich der Somme und Aisne ſelbſt bezeichnet ha⸗ ben, der franzöſiſchen Hauptſtadt von Tag zu Tag näher kommen. Der deutſche Vorſtoß zur unteren Seine und die gleichzeitige Verbreiterung der deutſchen Angriffsfront von der Küſte bis nach Sedan haben den Franzoſen auch die letzten Hoffnungen auf einen erfolgreichen Widerſtand ihrer Truppen gegen den deutſchen Vormarſch ſinken laſſen. Gee⸗ geral Weygand ſelbſt hat in ſeinem Tagesbefehl die bezeichnende Parole ausgegeben. daß Frankreichs Armeen in die letzte Viertelſtunde eingetreten ſind und er weiß an⸗ geſichts der verzweifelten Lage ſeinen Soldaten den gleichen Rat zu geben, den ſein Amtsvorgänger Gamelin kurz por ſeiner Abberufung gab, nämlich auf ihrem Poſten auszuhal⸗ ten bis zum Letzten Diele Worte ſind der beſte Beweis da⸗ für wie ernſt es heute um Frankreich ſteht. Als das franzöfiſche Volk am 3 Sepkember 1939 von einen Machthabern in das Kriegsabenteuer geſtürzt wurde, baute man in Paris vor allem guf die Mithilfe des eng li⸗ ſchen Bundesgenoſſen, der, ſo hoffte man mit ſeiner Flotte Deutſchland von der See her blockieren und damit allmählich zur Uebergabe zwingen würde. Weiter hatte man in Paris die Stoßkraft des deutſchen Hee⸗ res völlig unterſchätzt Man vertraute auf die Unüberwind⸗ barkeit der Maginotlinie und der gewaltigen Befeſtigungen, die ſich im Anſchluß an den franzöſiſchen Sicherheitsgürtel an der belgiſchen und holländiſchen Oſtgrenze entlang bis an die Nordſee hinauf hinzogen, In allen dieſen Punkten haben ſich die Pariſer Kriegstreiber gründlich getäuſcht. Nicht nur die belgiſch⸗holländiſchen Sperrlinien, ſondern auch ein über 100 Kilometer breiter Streifen der Maginot⸗ linie brachen unter dem wuchtigen Anſturm der deutſchen Wehrmacht zuſammen, und die beſten auf das modernſte ausgerüſteten Stoßarmeen der-Alliierten wurden durch den genialen deutſchen Vorſtoß zum Kanal umzingelt und auf⸗ gerieben. Mit der Vernichtung von 75 bis 80 Diviſionen verlor der Gegner das Ergebnis einer jahrelangen Auf⸗ tüſtung, die Maſſe ſeines Beſtandes an modernſten Pan⸗ zern und ſchwerſten Geſchützen. Durch den Verluſt der hol⸗ fändiſchen, luxemburgiſchen und nordfranzöſiſchen Indu⸗ ſtriezentren wurde ſeine Kriegsinduſtrie auf das ſchwerſte geſchwächt Und wiederum hat ſich die franzöſiſche Führung einer ſchweren Täuſchung hingegeben. Man hatte in Paris nicht geglaubt, daß der zweite„deutſche Angriff ſo ſchnell erfolgen würde. Allen Ernſtes rechnete man da⸗ mit, hinter der Somme⸗Aisne⸗Front ühnlich wie im Welt⸗ krieg einen Stellungskrieg durchführen zu können und ſo Zeit und Kraft zu finden, die kataſtrophalen Folgen der Niederlage in Flandern zu überwinden. Weygand golte die letzten Reſerven heran, über die er noch verfügte. Aber alles war umſonſt. Die deutſche Führung ließ dem Gegner auch nicht einen Tag Zeit zum Atemholen. Unmittelbar Nach dem Fall von Dünkirchen, der den Abſchluß der erſten gro⸗ gen deutſchen Offenſive bildete ſetzte der zweite G ro ß ⸗ angriff ein der an Ausdehnung und Wucht der erſten Offenſive gleichkommt Weygands Hoffnung, daß der deut⸗ ſche Vorſtoß über die Somme in einer zuſammenhängenden Linie erfolgen werde oder daß er den Deutſchen dieſe An⸗ griffstaktik durch die Tiefenſtaffelung er Verteidigung aufzwingen könne, hat ſich als falſch erwief In viertägi⸗ ger acht wurden nicht nur die franzöſiſchen Verbände der erſten Linie zerſchlagen, ſondern auch die rückwärtigen Verteidigungslinien zwiſchen Somme und Seine duürchbro⸗ chen und der Feind zum Rückzug gezwungen. Wenn in Weygands Tagesbefehlen zunächſt nur von„befehls⸗ gemäßen Räumungen“ die Rede war, ſo konnte über den neuen Erfolg der deutſchen Offenſive kein Zweifel beſtehen. Mit dem Vorſtoß gegen die untere Seine war die Gefahr für Paris in unmittelbare Nähe gerückt. Jetzt gab es ein jähes Erwachen in der franzöſiſchen Hauptſtadt. Nachdem man ſich tagelang über den Ernſt der Gefahr durch Selbſtbetrugsverſuche hinweggetäuſcht hatte, kommt ich jetzt zu der Feſtſtellung, daß es genau Frankrei ſo allein gelaſſen worden iſt wie ſeinerzeit Polen. 8 i elaſſen“ England hat den Buffdesgenoſſen„mutig im Stich und überläßt es dem J wie vor 25 Jahren die Haupt⸗ laſt des Kampfes zu tragen. Auf Drängen der verſchiedenen Kammergruppen hat Reynaud einen flehentli chen Hilferuf nach London geſandt, aber, wie zu erwar⸗ ten war, ohne jeden Erfolg. Skatt der erwünſchten militäri⸗ ſchen Unterstützung sandte Churchill den Franzoſen nur den Befehlshaber der zertrümmerten engliſchen Flandern⸗Ar⸗ mee Zeneral Gort, der ihnen lediglich den neuen Be⸗ 5 Churchills überbringen konnte, daß Frankreich „, ee Seines Vaters Frau Roman von Else Jung-Lindemann . 2⁵ 8 Unendliche Weite des Blickes. Seliges, befreite Auf⸗ So erlebt Paris nach dem Eingeſtändnis von Havas den fürchterlichſten Schock der Kriegsge⸗ ſchichte, als deren Folgen ſich nicht nur eine allgemeine Panikſtimmung verbreitet, ſondern auch eine gefährliche Mißſtimmung gegenüber dem gewiſſenloſen Kriegskabinett, das nach den neueſten Meldungen bereits ſeine Flucht nach Angouleme öſtlich der Gironde⸗Mündung vorbereitet. Die Kriegsverbrecher bringen ſich in Sicherheit und über⸗ laſſen das Volk ſeinem Schickſal, nachdem ſie es unter fal⸗ ſchen Verſprechungen in den Krieg gezogen haben. Aber da franzöſiſche Volk iſt mitſchuldig an ſeinem Los. Denn in mer Hand hat es gelegen, den jüdiſch⸗plutokratiſchen Ver⸗ führern rechtzeitig das Handwerk zu legen. Es hat es nicht getan, ſondern den Haßfeldzug gegen Deutſchland mitge⸗ macht, und dafür muß es nun büßen. Aus Baden und den Nachbargauen atmen der Bruſt in der friſchen Kühle der Luft, die nach Salz und See ſchmeckte. Er dachte an Karin, ſpürte den Duft ihres Körpers, der immer eine ähnlich friſche Kühle ausgeſtrömt hatte. Nun er dem Meer begegnete, erinnerte es ihn an die geliebte Frau, als hätte ſie, die an ſeinen Küſten aufgewachſen war, Waſſer and Luft ganz in ſich eingeſogen, als truge ſie in Antlitz undo Gebärden, mehr aber noch in der ſtrahlenden Bläue ihrer Augen des Meeres Weite und Geheimnis. Wo war ſie?.. Ging er fehl, wenn Rügen ſuchte? Als Grothe von dieſer Wanderung zurückkehrte, hatte er ſich entſchloſſen, mit den Seinen nach Binz überzuſiedeln. Irmgard war es recht. Sie ſehnte ſich nach etwas mehr Leben und Abwechſelung. N Aber auch in Binz wurde es nicht anders. Der Pro⸗ feſſor hielt es nie lange bei ihnen aus. Irmgard hatte ſich nun ſchon daran gewöhnt, und wenn ſie auch unabläſſig darüber nachgrübelte, was es wohl ſein mochte, das ihn ſo ruhelos umhertrieb, ſo war ſte ihrem früheren Verdacht doch gänzlich ferngerückt. Olga Marholtz hatte geſchwiegen, um ſie zu ſchonen. Deshalb wußte ſie nichts von Karin Röck. Irmgard gefiel es in Binz. Auch hier hatten Rolf und Otti um ihren Strandkorb einen hohen Wall geſchaufelt. Rolf hatte ſogar ſein Taſchengeld geopfert, um eine lange Bambusſtange und einen Wimpel zu kaufen. Er flatterte boch droben luſtig im Wind., er ſie hier auf Aus der badiſchen Geſchichte Arbeitsgemeinſchaft der Ortsgruppe Mannheim im erein„B adiſche Heimat“ befaßt ſich gegenwär⸗ ng des rührigen Ortsgruppen vorſitze n, Pro⸗ r. Leupold, mit der Erörterung des geſchichtlichen und der wirtschaftlichen und kulturellen Struktur 5. Sach dige Referate über die einzelnen el 1 die Gr der immer ſehr lebhaften Aus⸗ he ˖ Geſichtspunkte zu Tage fördert. zancherlei neue des zweiten dieſer Abende war Regierungsrat über die Entſtehung des Großherzogtums Redner zeigte, wie zu Ende des 18. und 9. Jahrhunderts die zahlreichen kleinen welt⸗ liche ſtlichen Beſitztümer, in die das heutige Gau⸗ gebiet damals zerſplittert war, mit den Stammlanden von Baden⸗Durlach und Vaden⸗Baden zum Großherzogtum Baden zuſammengefaßt wurd 1 dank des politiſchen Weit⸗ blicks und der Initiative d errn von Reitzenſtein, die⸗ 2 Hen! Baden ſprach. zu Beginn * ſes begabten Staatsmannes unter Karl Friedrich. Es war die Zeit, da in Parks über die Geſchicke der deutſchen Dynaſtien und ihrer Le den wurde und es war klar, daß ein Fürſt, d auf dem rechten Rheinufer als Grenzn und 1 Schi Landes kein Politik nur mit Frankreich machen konnte. ach» auch vom nationalen Standpunkte aus andererſeits durch die ſeil Reich 1 5 ES 9—— höchſt un⸗ f Schaffung grö⸗ ßerer deutſcher Ländergebiete doch die Grundlage hergeſtellt, auf der das ſpätere einige Reich aufgebaut werden konnte. Daß gerade Baden weſentlichen Anteil hatte an der ſpä⸗ teren Bismarckſchen Reichsgründung iſt bekannt. Uns, die wir heute im ſtarken und mächtigen Großdeutſchland Adolf Tat erfreulich, ſo wurde 5 Zoit de der Zeit der oft ſelt⸗ art richtig zu Hitlers leben dürfen, muten die Vorgänge aus je Hleinſtaatlichen und kleinfürſtlichen Kabinettspoli ſam an, aber ſchließlich wird nur der die Gege würdigen wiſſen, der die Vergangenheit ke en Alle dieſe und eine Reihe weiterer G spunkte arbei⸗ tete das von grü f Referat von Re⸗ gierungsrat Ja heraus; der leb⸗ 1 ent. Der Redn hafte Beifall, den wird in einem zwe 2 Lahr,(Verkehrsunfall mit Todesfolge.) In der Burghardſtraße ſtreifte ein Perſonenkraftwagen einen Handwa den. Der dabeiſtehende 68jährige verheiratete Land⸗ wirt David Niebel wurde zu Boden geſchleudert und ſo ſchwer verletzt, daß er nach kurzer Zeit verſchied⸗ desopfet einer Kletterpar⸗ die ſich der Freiburger Alpiniſt n Abſturz am Scharfenſtein zuzog, r, daß keine ärztliche Kunſt mehr In der Freiburger Klinik iſt der tie.) Des r 5 waren ſo ihm zu helf Verunglü Die tägliche, richtige Zahnpflege muß für jeden genau ſo ſelbſtverſtändlich werden wie das regelmäßige Händewaſchen! Otti war viel beim Schwimmen. Sie blieb ſtundenlang in der Badeanſtalt, während Rolf pünktlich zu jedem Dampfer lief, der am Seeſteg anlegte. Allmählich hatte auch Irmgard an dieſem Vergnügen, das viele Badegäſte mit ihr teilten, Gefallen gefunden. Man ſtand, ſchon lange bevor der Dampfer erwartet wurde, vorn an der Spitze des Steges und ſchaute ſich die Augen aus. Man wurde lebhaft, wenn ein dunkler Punkt mit einer Rauchfahne am Horizont auftauchte. Man drängte ſich an das Geländer, wenn ſich aus dem Punkt die Umriſſe eines Schiffes formten, und ſchrie und winkte wie verrückt, wenn man die erſten Ge⸗ ſichter an der Reling erkennen konnte. Dann hörte man die Maſchinen, die Signale, ſah intereſſiert dem Manövprieren des Dampfers zu und zuckte jedesmal ein bißchen zuſammen wenn das Schiff beim Anlegen mit ſeiner Breitſeite gegen das Bollwerk ſtieß. 5 Durch die ſchmale Gaſſe der Binzer Badegäſte zwängten ſich die Ankommenden mit achenden, ferienfrohen Ge⸗ ſichtern. Sie wurden neugierig oder aufmerkſam gemuſtert, und wenn man Bekannte erſpähte, gab es Halls und Ge⸗ ſchrei.- 5 i 5 Irmgard, die niemals Bekannte traf, machte es trog⸗ dem Spaß, dabei zu ſein. Sie war jetzt ſehr viel mit Nolf zuſammen, der ſich ſchwer anſchloß und darum auch etwas vereinſamt herumlief. f Otti hatte natürlich ſchon wieder allerlei Freunde ge⸗ funden, Jungen und Mädel. Mit den Mädchen ging ſie zum Schwimmen, mit den Jungen baute ſie eine große Hafenanlage dicht am Waſſer. Da ſie nie Spielverderberin war, wurde ſie überall gleich aufgenommen, und man mußte ſie mit Gewalt von ihren tauſend Beſchäftigungen wegholen, wenn man zum Eſſen ging. N 5 Heute brachte ſie eine neue Freundin mit, ein füßes, kleines Ding mit blonden Locken und himmelblauen Augen. Elin Mündchen hatte das Kind. daß man faſt verſucht war, es auf der Stelle zu küſſen. A * 1 4 Erinnerungen an die Beſatzungszeit Baden unter den Bajonetten franzöſiſcher Soldateska. und Mädchen und ſelbſt an Kindern ungeſtraft ausüben konn⸗ verhaftet, in das Haus und Hof vertrie ler Ehrfurcht all jener Tapferen, die in jenen Jahren für Deutſchland ihr Leben laſſen mußten, trotz des„Friedensver⸗ trages“ von Verſailles. Leuchtend voran 6 r, der Bar den, ſondern auch verſchiedene Gebiete i Waren bereits in den Jahren Verſailles der Brückenkopf eim, der Karlsruher Rhein⸗ erlandes von franzöſiſchen Struppen beſetzt worden, ſo Frühjahr 1923 die Macht⸗ z von Poincare auch zur ing weiterer insbeſondere der Kreis⸗ hauptſtadt Offenburg v ter Umgebung. Damit begann unter den Bajonetten der franzöſiſchen pen Diktat 725 tadt in Paris und ſchen Bevöl Es war eine Zeit, die eingemeißelt iſt in die e des Landes am Oberrhein, das ja im r Jahrhun⸗ derte ſo oft Schauplätz blutigſter Kriege geweſen und oft⸗ mals unter den Bajonetten franzöſiſcher Mordbänden zu lei⸗ den hatte. Mit allen Mitteln verſuchten die„Sieger“ die friedliche Bevölkerung der badiſchen Städte und Dörfer zu unterdrük⸗ ken und ſie ließen nichts unverſucht, auch die Bevölkerung von ihrer deutſchen Einſtellung abzubringen und für ſepara⸗ tiſtiſche Beſtrebungen zu gewinnen. Aber nichts konnte die Badener von ihrer Liebe zu Heimat und Reich erſchüttern, waren an der Tagesordnung. Franzosen ein beſonders ſcharfes Hanauerland. Aus jenen Tagen Hanauer Bauern den Weg zum e dort vor bald zwanzig Jahren b Zu erinnern iſt in dieſem Zuſam⸗ undgebung in Kehl, die von franzöſiſchen und auf der Gauleiter Robert f Wir erinnern uns an jenen 1928, da in Kehl zahlreiche in die Gefängniſſe abtrans⸗ Bedrückr 1930 belohnt dur Soldates ka. beim Spiel ertrunken. adtmühle am Schwall ein der Werk Trotz ſofortiaer Hilfe⸗ f Das achtjäh⸗ inder 8 2 Der Knabe Kind der Tr Greiter in dbr: war, geri iſſi iehen größere u re Herden a äuke bereits am frühen Morgen die zu ihren ſommerlichen Weiden hoch 4 umſtamm erſchlagen. Dr Hon „Das iſt Sigrun“, ſagte Otti und zog da⸗ zierliche Mädelchen bei der Hand zu Tante Irmgard⸗ Strandkorb. Sie war ebenſo ſtolz auf dieſe Bekanntſchaft wie auf den ſchönen, klingenden Namen, den die Freundin hatte. Sigrun war jünger als Otti. Irmgard fragte ſie und erfuhr, daß ſie neun Jahre alt wäre. „Biſt du ganz allein am Strand, Sigrun?“ Das Kind ſchüttelte den Kopf.„Nein, meine dort drüben in ihrem Strandkorb. Sie hat mir Otti zu ſpielen, und wenn Otti darf, dar ſoll ſie bald ein⸗ mal zu mir kommen. „Du biſt wohl bei deiner Omi zu Beſuch? fragte Irm⸗ gard und erhielt zur Antwort, daß die Kleine ſchon lange im Hauſe der Großmutter lebte, weil ihre Mutter verreiſt wäre. Otti erzählte dann ſpäter, daß Sigrun keinen Vater mehr hätte und daß ihre Mutter morgen zurücker wartet würde. l 5 Als der Profeſſor am Abend von einer langen Wande⸗ rung heimkehrte, wurde er von Otti ſogleich in das neue Ereignis eingeweiht. Dieſes Kind, deſſen ſie ſich mit einer rührenden Mütterlichkeit annahm. hatte einen ſo ſtarken Eindruck auf ſie gemacht, daß ſie auch dem Bater von ihm erzählen mußte. r 5 Brothe wurde erst aufmerkſam, als Otti den Namen ihrer kleinen Freundin nannte. Sigrun?. Hieß ſie wirklich Sigrun? Er fragte nach ihrem Baternamen, den Otti jedoch nicht wußte Es konnte alle⸗ nur ein Zufall ſein, aber ez gab nicht ſehr viele Kinder, die Sigrun hießen. Das Alter konnte ebenfalls ſtimmen. Auch Sigrun Röck mußte jetzt neun Jahre alt ſein. 5 „Morgen werde ich mir deine Freundin einmal an⸗ ſehen ſagte er und bemerkte nicht, daß Irmgard überraſcht a ibm berüberblickte. 5 Nichtbeachtung der Verdunkelungsvorſchriften. Wegen Richtverdunkelns ihrer Wohnungen wurden am 8. und 9. Juni 1940 in Mannheim⸗Seckenheim 3 Per⸗ ſonen in Polizeihaft genommen. Die Feſtgenommenen werden einer ſtrengen Beſtrafung entgegenſehen. * Nächtlicher Fliegerangriff. N Mannheim. In der Nacht zum Samstag griffen feind⸗ liche Flugzeuge Mannheim an. Als Folgen dieſes Angriffs Die B 1 zu verzeichnen. Die Bomben fie⸗ Jen urſacht. 5* Frieſenheimer Infel unter Naturſchutz. Für den Bereich des Nordendes der Frieſenheimer Inſel iſt durch die Höhere Naturſchutzbehörde verfügt worden, daß dieſer Teil nunmehr dem Schutz des Naturſchutzgeſetzes unterſtellt ſej. Dementſpre⸗ chend iſt verboten, dort Veränderungen vorzunehmen, die den Naturgenuß beeinträchtigen, das Landſchaftsbild verunſtal⸗ ten, oder die Natur ſchädigen können. Unberührt bleiben nur alle Maßnahmen, die von der Flußbaubehörde zur Sicherung der Schiffahrt und des Hochwaſſerabfluſſes durchgeführt wer⸗ Die Reichsregierung hat ein in Nr. 93 d blattes verkündetes Geſetz zur Anpaſſung des Ortsk zeichniſſes an die veränderten Verhältniſſe kann der Reichsminiſter der Finanzen Orte, bevölkerung nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes 500 000 überſchritten hat, der Sonderklaſſe, 100 000 überſchritten hat, der Ortsklaſſe A, 10 000 überſchritten hat, der Ortsklaſſe B. 3000 überſchritten hat, der Ortsklaſſe C zuweiſen, wenn ſie bisher einer niedrigeren Ortsklaſſe zu⸗ geteilt waren. Gauhauptſtädte können der Ortsklaſſe zugeteilt werden, wenn ihre Wohnbevölkerung 50 000 über⸗ ſchritten hat. Orte, die dienſtlicher Wohnſitz einer größeren Zahl von Wohnungsgeldzuſchußempfängern ſind, kann der Reichsfinanzminiſter der Ortsgruppe E zuweiſen, wenn ſie bisher der Ortsklaſſe D zugeteilt waren. Große Anlagen für Sonderzwecke an abgelegenen Orten können auf Antrag ſo behandelt werden, als ob dieſe Anlagen mit den zu⸗ gehörigen Wohnungen einen Ort für ſich bilden. Anlagen (Kaſernen, Bahnanlagen uſw.) und Ortsteile geringeren Am⸗ fangs, die mit der Gemeinde, in deren Bezirk ſie liegen, nicht in Zuſammenhang ſtehen, kann der Reichsminiſter der Finan⸗ zen von der Ortsklaſſe dieſer Gemeinde ausnehmen und einer anderen Ortsklaſſe zuteilen, wenn ihr Verbleiben in der Orts⸗ klaſſe ihrer Gemeinde eine erhebliche Härte bedeutet. Das Geſetz hat in erſter Linie Bedeutung für die öffent⸗ lich⸗rechtlichen Beamten und Angeſtellten. Irgendwelche Be⸗ ziehungen zu den Lohnklaſſen der Arbeiter und Angeſtellten der privaten Wirtſchaft ſind in dem Geſetz nicht feſtgelegt. 1 laſſenver⸗ erlaſſen. Danach deren Wohn⸗ 5 — Aufwertungspfandbriefe. In den letzten Monaten ſind die noch mit 5 v. H. verzinslichen Liquidationspfand⸗ briefe von den Pfandbriefanſtalten in ſtarkem Maße aufge⸗ digt und durch mit 4½ v. H. verzinsliche Reichsmark⸗ ndbriefe erſetzt. Der beſchleun Fortführung dieſer Maßnahmen, die im Intereſſe der Marktbereinigung liegen, ſlanden gewiſſe Schwierigkeiten entgegen, die ſich aus Beſon⸗ derheiten einzelner Emiſſionen der Liquidationspfandbriefe ergaben. Um dieſe Schwierigkeiten zu überwinden und zu⸗ gleich die Umſtellung der Deckungswerte auf die verminderte Zinsbaſis zu erleichtern, hat der Reichs miniſter der Juſtiz im Reichsgeſetzblatt Nr. 91, ausgegeben am 24. Mai ga, eine Verordnung zur Erleichterung der Einziehung von Aufwertungspfandbriefen und verwandten Schuldver⸗ ſchreibungen vom 22. Mai 1940 erlaſſen. Es kann erwartet werden, daß auf Grund der Erleichterungen, die die Ver⸗ ordnung bietet, in abſehbarer Zeit die noch umlaufenden Aufwerkungsſchuldverſchreibhungen der Pfandbriefanſtalten im Wege des freiwilligen Umtauſches in entſprechende neue Papiere aus dem Verkehr gezogen und damit im Bereich der Pfandbriefanſtalten ein Schlußſtrich unter die Aufwer⸗ tung gezogen wird. — Rauchverbot in feuergefährdeten gewerblichen Be⸗ trieben. Der Reichsminiſter des Innern hat am 23. Mai eine Polizeiverordnung erlaſſen, nach der das Rauchen in feuergefährdeten gewerblichen Betrieben mit ſofortiger Wir⸗ kung verboten wird. Die unter das Rauchverbot fallenden Betriebe oder Betriebsteile werden von den unteren Ver⸗ waltungsbehörden im Einvernehmen mit den zuſtändigen Gewerbeaufſichtsämtern und den zuſtändigen Dienſtſtellen der Wehrmacht beſtimmt. In dieſen Betrieben haben die Betriebsführer an geeigneten Stellen ein Schild anzubrin⸗ gen, in dem auf das Rauchverbot hingewieſen wird. Wer vorſätzlich oder fahrläſſig dieſer Polizeiverordnung zuwider⸗ handelt, wird mit Geldſtrafe bis zu- 150 Mark oder mit Haft bis 14 Tagen beſtraft ſoweit nicht nach anderen Strafvor⸗ ſchriften eine höhere Strafe angedroht iſt. Andere ſchon be⸗ ſtehende Vorſchriften, in denen Zuwiderhandlungen gegen das Rauchverbot, insbeſondere mit Rückſicht auf ihre Folgen, 10 N Strafe bedroht ſind, bleiben hierdurch unbe⸗ rührt. die Haushalte d Milcheinſparung im Land haushalt Mehr Milch an die Mo ien abliefern— heißt jetzt die n verbraucht in den NSG. Nach ſtatiſtis 1 halben Liter Landlk igen t Volln ii e Normalverbraucher übe zu bedenken, daf keine erhält. 2 über dieſe Magenfrag beke ö des Landvolkes zur Volk ren gerade am ländlich Wer kennt en von Milch auf dem it im Zeichen der en! Unter gar keinen Um⸗ ſtänden— q ſten Mengen— darf Vollmilch an Katzen und Hunde verfüttert werden. V ollmilch ge⸗ hört allein unſeren Kindern, werdenden und ſtillenden Müttern und kranken und ſchwäch⸗ lichen Perſonen. Die Magermilch ſteht mit ihren vielen hochwerti offen dem Landhaushalt beſonders friſch und genügend reichlich zur Verfügung. Zum Kochen und Backen im Rahmen des ländlicher Küchenzettels iſt Magermilch oder Buttermilch an Stelle von Vollmilch weitgehendſt zu verwenden. So beiſpielsweiſe bei warmen Suppen und Kaltſchalen, zu Kartoffelgerichten, So⸗ ßen und Pud Aigs, Gemüſetunken und ſüße Tunken, als Bei⸗ gabe zu Grütze und Brei und zum Backen. Buttermilch iſt vor allem geeignet zu Tunken, Suppen und Klößen, Kalt⸗ ſchalen, Salaten aller Art, zu Speiſe⸗ und Eierkuchen und als Backutat. Dickkauere Magermilch, ſerner kalte Quarkſpeiſen aus Magermilch ſind ſehr nahrhaft. Bevorzugt als Getränke erfriſchende, geſunde Mager⸗ oder Buttermilch, Fruchtſäfte und Moſt; auch ſelbſtgeſammelter Tee bietet vielfache Ver⸗ wendungsmöglichkeit. Im Landhaushalt muß auch jeder Vollmilchverluſt, wie nicht ge Land, das e e er z. B. durch Ueberkochen, Umleeren oder ⸗ſtoßen häufig infolge Unachtſamkeit vorkommt, vermieden werden. Auch der Brauch, Milch zu Reinigungszwecken zu benutzen, iſt heute nicht mehr tragbar. Zur Steigerung der Buttererzeugung iſt die fettreichſte Vollmilch ittag⸗ und Abendmilch) grundſätzlich an die Molkerei abzuliefern. Aus demſelben Grundſatz heraus iſt dagegen die erſtgemolkene Vollmilch im eigenen Haushalt ſparſamſt zu verwenden. Mehr Milch an die Mol⸗ kereien abl e liefern— heißt die Parole! Die Einſparung von Vollmilch bezieht ſich aber auch auf 7 ſamten Gefolgſchaft. Es iſt an der Zeit, 2 ſichtspunkt de im gegenſeit werden. B bäuerliche Kleinbetriebe und Landarbei⸗ terfamilien ihren Milch⸗ und Fettbedarf unter Aus⸗ Rutzung aus den E tung befrie ſamtreich aus Tonnen Fett jährlich. der Ziegen⸗ und Milchſchafhal⸗ Die Sänger des Waldes Während größere Waldbeſtände gleicher Holzart und gleichen Alters nur ganz beſtimmte und verhältnismäßig wenig Vogelarten beherbergen, wird man im Miſchwald einen weit größeren Artenreichtum beobachten können. Na⸗ kurgemäß am meiſten beſiedelt iſt der Waldrand. Der auf⸗ merkſame Naturbeobachter wird hier viele der gefiederten Waldbewohner kennenlernen können. Geradezu aufdringlich zwingt uns der Zaunkönig, der Knirps unter unſeren Vö⸗ geln, dem man eine ſo laut ſchmetternde Stimme gar nicht zumutet, in ſeinen Bann. Sein Kugelneſt aus Moos iſt im Wurzelwerk der Sträucher zu finden. Das Rotkehlchen flö⸗ tet im Holunder ſeine Strophe, es wohnt hier ebenfalls zwi⸗ ſchen Wurzeln und Aeſten. Der Weidenlaubſänger ruft ſein „Zilp, Zalp“ hier in den Tag, während der Waldlaubſänger ſich nur innerhalb der Laubbaumbeſtände anſiedelt. Am Waldrand foppt uns die Kohlmeiſe mit ihrem Ruf„Sitz ich da“, auch die herrlich gefärbte Blaumeiſe und die Sumpf⸗ meiſe laſſen ſich hier vernehmen. An Nadelbäumen wird man die niedliche Haubenmeiſe und auch die Tannenmeiſe mit ihrem weißen Nackenſchild beobachten können. Im dich⸗ ten Weißdorn ſitzt die Mönchsgrasmücke, das Schwarzplätt⸗ chen, und ſucht durch ſchönen Ueberſchlag im Geſang die Nachbarin, die Graugrasmücke, zu überbieten. Die Dorn⸗ grasmücke, das Müllerchen, klappert ihre Strophen dazwi⸗ ſchen. Die Gebirgsbachſtelze mit dem„Ziß“⸗Ruf der Dom⸗ pfaff wehmütig flötend, der Waldbaumläufer und noch an⸗ dere beſiedeln den Waldrand. Grün⸗ und Grauſpecht ſcheucht man hier ebenfalls auf. Niedliche Schwanzmeiſen, feder ball⸗ ähnlich, ziehen von Strauch zu Strauch. Im Innern des Hochwaldes finden wir die Sommer⸗ und Wintergoldhähn⸗ chen in den Baumkronen. Recht häufig läßt ſich der Buch⸗ fink hören. Der Kernbeißer iſt hier auch zu Hauſe. In ge⸗ ſchloſſenen Beſtänden läßt die Ringeltaube ihren bekannten Ruf„Du, du Gute du“ erklingen. Im geſchloſſenen Laub⸗ altholz finden wir die drei Bunkſpechtarten und den Kleiber. Allenkhalben im geſchloſſenen Jungwuchs und Jungſtan⸗ genholz brüten Sing⸗ und Miſteldroſſel. Auch der Schwarz⸗ amſel Neſt iſt hier zu finden. Die ſchön gefärbte Turtel⸗ taube fordert geradezu dieſe geſchloſſenen Junabeſtände. Vom ſpäten Abend bis zum frühen Morgen kann man in warmen Nächten den ſagenhaften Ziegenmelker hören der ſeine Eier in eine Erdmulde ohne Neſtbau legt. Wo kleine Singvögel ſind, da iſt auch der Kuckuck zu finden. man mit dem Zucker auf, läßt das Kartoffelmehl einlaufe Badiſche Kommunale Landesbank, Mannheim Die Badiſche Kommunale Landesbank, Mannheim, ver⸗ weiſt in ihrem Bericht für 1939 auf den ſtarken Zufluß von Einlagen bei den Sparkaſſen, der ſich auch bei der Bank als Spitzeninſtitut kräftig bemerkbar machte. Der Umſatz ſtieg um 560 Mill. Mark auf 7,563 Mrd. Mark. Die Abfor⸗ derungen, die infolge der Kriegsdrohungen zeitweiſe ein grö⸗ ßeres Ausmaß annahmen und zum erheblichen Teil der Ver⸗ tärkung der Kaſſenliquidität bei den Sparkaſſen gedient haben, konnten auf Grund der vorhandenen Liquiditätsreſer⸗ ven leicht befriedigt werden. Nach der Lockerung des Kom⸗ munalkreditverbotes wurde der Bank zu Beginn des Jahres 1940 die Genehmigung zur Ausgabe von 10 Millionen Me 4, 5prozentiger Kommunalſchuldverſchreibungen erteilt, we vorerſt rund 4 Millionen zum Umtauſch von Goldmark obligationen und 2 Millionen für neue Kommunalkredit Ver⸗ wendung finden dürfen. Des weiteren erhielt die Bank die Bewilligung zur Neuausgabe von 4 Millionen Mark 45, prozentiger Pfandbriefe, aus deren Erlös der vordringliche Wohnungsbau und Vorhaben zur Leiſtungsſteigerung land⸗ wirtſchaftlicher Betriebe finanziert werden ſollen. Im Wert papiergeſchäft zeigte ſich ein recht lebhaftes Intereſſe feſtverzinsliche Werte, während das Deviſen⸗ und Sorker⸗ geſchäft im engeren Rahmen geblieben iſt. Auf dem Gebiet der landwirtſchaftlichen Schuldenregelung erwuch. durch die Uebertragung der Verwaltung und Einziehung der Entſchuldungsrenten neue Aufgaben. Zur Förderung Jah- deskultur durch Bodenverbeſſerung und als Aufbe der Ban gebnis des Geſchäftsjahres auf der Höhe Vor Feſtſtellung des Reingewinnes d eihungen und lltenfonds, vorgenof 8 gte mit 4,25 Pro⸗ 9 trägt, wurden angemeſſene Abſchreik u. a. 75 000 Mark für den Alg Die Verzinſunge zent. Freitag: morgens: Marmelade; mittags: Malzkaffee, Kartoffelſuppe, Samstag: morgens: Schrotbrei mit Obſtſaft; tags: Dicke Gemüſeſuppe mit Wurſteinlage; abends: ſcher Tee, Radieschenbrote. Sonntag: morgens: Malzkaffee, gefüllter Kuchen mittags: Weckſuppe, Kartoffel⸗Gurkenſalat, Schweineſchniße abends: Salat vom Mittag, gebackenen Leberkäs, deu Tee. Montag: morgens: Hafermüsli mit friſchen Beeren, Alifee Spargel mit Kartoffelrand; abends: Rhabarberbroß AlTſchale. Radieschenbrote: Ungefähr 15 Radieschen werden dun eine große Scheibe der Jeiſchmaſchine getrieben oder klein geſchnitten. Man würzt die Maſſe mit Salz und Zitronen ſaft, gibt einen Kaffeelöffel entrahmte Friſchmilch darunte mund ſtreicht ſie dick auf Butterbrote, die man mit feingehackten Schnittlauch beſtreut. Gefüllter Kuchen: Zum Teig 50 g Fett, ein Ei, 100 5 Kartoffelmehl, dreiviertel Taſſe entrahmte Friſchmilch, zwe Eßlöffel Zucker, Salz, 125 9 Mehl, ein geſtrichener Teelöffl Backpulver. Zur Fülle: 80 g Kartoffelmehl, 0,5 Liter ent rahmte Friſchmilch, 75 8 Zucker oder drei Eßlöffel Mar⸗ melade, ein Ei, 30 g Roſinen, 30 g Weckmehl. Das Fell rührt man ſchaumig uͤnd verrührt es mit dem Ei recht glatt Dann fügt man das Kartoffelmehl, den Zucker und die Milch bei und läßt den Teig eine halbe Stunde ſtehen. Das mit Backpulver vermiſchte Mehl gibt man auf das Backbrett ſchüttet den Teig aus der Schüſſel in die Mitte, ſalzt und verknetet alles gut. Zur Fülle verrührt man das Kartoß felmehl mit etwas kalter Milch. Die übrige. Milch kocht und kocht unter Rühren dick. Die ⸗Maſſe muß gut weitet, gerührt werden, bis ſie abgekühlt iſt. Dann fügt man Eigel, Roſinen und Eiſchnee bei und ſtreicht die Maſſe auf del Teigboden. Der Kuchen muß etwa 20—25 Minuten backen. Deutſches Fraſtenwerk, Abt. Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft, Gau Baden. Verſammlungs⸗Kalender. Jugendgruppe der NS.⸗Frauenſchaft. Heute Dienstag 20 l Gemeinſchaftsabend im„Badiſchen Hof“(Rebenzimmer). Bd M. 47/171. Morgen Wittwoch 20 Uhr tritt der Bd M. in tadt loſer Uniform pünktlich am H3.⸗Heim an. Amtliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim.( Die 88 4 und 11 der„Allgemeinen Grundſätze über den Beizug der Eigentümer von Grundſtücken zu den Straßenkoſten auf der Gemarkung Mannheim nach§ 22 des Ortsſtraßengeſetzes“ haben mit Ge⸗ nehmigung des Herrn Landeskommiſſärs Mannheim vom 27. Mai 1940, Rr. 7489 folgende Aenderung erfahren: § 4 erhält als Abſatz 4 folgenden Zuſatz: „In Baugebieten mit offener Bauweiſe(Einzel⸗ Doppel⸗, Gruppen⸗ und Reihenhaus⸗Bauten) können die an eine Straße angrenzenden Grund⸗ ſtücke anſtatt nach der Länge, mit der ſie an⸗ grenzen, auch nach ihren Flächenmaßen zu den umzulegenden Straßentzoſten beigezogen werden. Bei Straßen mit beſonders tiefen Anliegergrund⸗ ſtücken kann die Umlegung der Straßenkoſten auf eine beſtimmte Grundſtückstiefe beſchräntzt Guterhaltener Zum möglichst baldigen Eintritt für Kinder⸗ Abrechnungen, Auftragsbuchhaltung, Rech- Korbwagen nungęsabteilung usw.(Kaſtenwagen) Jelhandte Hontontsün mit Fertigkeit im Maschinenschreiben und guter Allgemeinbildung gesucht. Laufend 75 Angebot mit Lebenslauf, Zeugnisab- f schriften, Gehaltsansprüchen und Bild er- beten an die abzugeben. Deutsche Steinzeugwarenfabrik Mannheim- Friedrichsfeld zu verkaufen. Kloppenheimerstr, 37, (3. Stock). Bonndorterstr. 35 e Inserſeren bringt Gewinn! werden“. S 11 Abſatz 1 erhält folgende Faſſung: „Die Fälligkeit der 5 erſtreckt ſich im alle des Beizugs gem.§ 4 Abf. 1—3 auf die rontlänge, auf die das Grundſtück mit Einſchluß der Zubehörden als bebaut zu betrachten iſt, und im Falle des§ 4 Abf. 4 auf die Fläche des Grundſtücks, die mit Einſchluß der Zubehörden als behaut anzuſehen iſt“. Mannheim, 7. Juni 1940. Der Oberbürgermeiſter. ——— ä—————— Landwirtſchaftliche Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft Beſſellungen für Einlegſchweine werden ſofort in unſerem Lager entgegengenommen. Nähere Auskunft wird dortſelbſt erteilt. Mannheim⸗Seckenheim. Danksagung. Allen denen, die unserer lieben Entschlafenen die letzte Ehre erwiesen haben, sagen wir auf diesem Wege herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Vikar Schmitt für die trostreichen Worte im Hause und am Grabe, sowie für die überaus vielen Kranz- und Blumenspenden. Familie Stiebing. Mannheim-Seckenheim, II. Juni 1940. „ 92 5 1 t DRUCK ARBEITEN eSrederet der Nee e eee star D SS e eo Se See r —