die dichten Kolonnen des zurückflutenden 4 fortgeſetzt und abermals zahlreiche Kriegs⸗ Kanals in Erſcheinung zu fällt entweder in deutſche Hand oder 1 1 zeitweiſe ihren Amtsſitz in nicht mehr damit rechnen Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, uu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenbeim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— l dee große Sch Raſtloſe Verfolgung der geſchlagenen franzöſiſchen Armeen. Starke feindliche Kräfte abgeſprengt und umſchloſſen. Führerhauptquarkier, 11. Juni. Das Ober⸗ kommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die große Schlächt zwiſchen der Kanalküſte und der Maas iſt immer noch in vollem Gange. Am rechten Flügel und in der Mitte wird die Verfolgung der geſchlagenen franzöſiſchen Armeen raſtlos forkgeſetzt, zwiſchen Reims und den Argonnen wird noch erbittert, aber erfolgreich gerungen. An mehreren Stellen ſind ſtarke feindliche Kräfte abgeſprengt und umſchloſſen und gehen ihrer Vernichtung enkgegen. Infolge der ſchweren blutigen Verluſte und der großen Einbuße an Gefangenen und Material aller Ark ſchwindet die feindliche Widerſtandskraft zuſehends dahin. Kampf- und Sturzkampfverbände griffen wiederum den Hafen und die Kajanlagen von Le Havre an, zerſtörten die Schleuſen, verſenkten einen Zerſtörer und beſchädigten weitere Schiffe, darunker einen Jerſtörer und zwei Trans⸗ porter von 10 600 Tonnen durch ſchwere Bombentreffer. Neben den dichten Kolonnen des zurückgehenden Jein⸗ des, Transporten, Anſammlungen, Batterieſtellungen, die mit Bomben belegt wurden, gelang es der Luftwaffe auch, mehrere Gruppen über der Marne und der unkeren Oiſe zu treffen und keilweiſe zu zerſtören und ſo den feindlichen Rückzug empfindlich zu hemmen. Am 9. 6. wurden im Nordmeer ein Kreuzer und vier Transportſchiffe mit Bomben angegriffen und ſo ſchwer getroffen, daß die Mehrzahl dieſer Schiffe ausbrannte. Jeindliche Flugzeuge warfen wieder im Schutze der Dunkelteſt einzelne Bomben über Nord und Weſtdeulſchland ab. Weſenklicher Sachſchaden iſt nicht enk⸗ ſtanden. die Geſamkverluſte des Gegners in der Luft betrugen geſtern 29 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf 19, durch Flak 6 abgeſchoſſen, der Reſi am Bo⸗ den zerſtört. Jerner wurden drei Sperrballone abgeſchoſſen. Acht eigene Flugzeuge werden vermißt. Der Oberleutnant und Kompaniechef in einem Infan⸗ terieregiment, Volker Paeckelmann, hal an der Spitze feiner Kompanie durch vorbildliche Kallblütigkeit acht angreifende feindliche Panzerkampfwagen zur Uebergabe gezwungen. i 5 i 8 5 Die Widerſtandskraſt erlahmt Noch iſt das große Ringen in Frankreich nicht ab⸗ geſchloſſen, aber der bisherige Verlauf läßt an dem Aus⸗ gang der Schlacht keinen Zweifel mehr. Bezeichnend für den Stand der Dinge iſt die Tatſache, daß der Angriff der deutſchen Diviſionen vielfach den Charakter der Verfol⸗ ung der franzöſiſchen Armeen angenommen hat. Die erluſte des Gegners an Gefangenen und Kriegsmaterial ſind derart hoch, daß ſeine Widerſtandskraft vielfach zu er⸗ lahmen beginnt. Stellenweiſe, wie z. B. in der Cham⸗ pagne, wird noch erbittert gekämpft, doch ändert dies nichts an der Tatſache, daß die endgültige Niederlage nicht mehr abzuwenden iſt. Wie ſchon bei der Mai⸗Schlacht in Flandern, iſt es auch diesmal gelungen, ſtarke feindliche Streitkräfte von ihrem Gros abzuſprengen und zu um⸗ zingeln, ſo daß ihnen nur noch die Wahl zwiſchen Ver⸗ nichtung und Uebergabe bleibt. Wenn der franzöſiſche Heeresbericht immer noch von einem„geordneten Rückzug“ ſpricht, ſo geſchieht das ſicherlich nur zur Beru⸗ higung der Bevölkerung. In Wirklichkeit hat die deutſche Luftwaffe durch die Vernichtung zahlreicher Brücken im Marne- und Oiſe⸗Geibet und durch Bombenabwürfe auf Feindes ſeine geſtört und ſeine haben die deutſchen Flieger ihre beharr⸗ den Hafenanlagen von Le Havre und Transport⸗ ſchiffe verſenkt bezw. ſchwer getroffen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden dürfte den Engländern auch die letzte etwa noch vorhandene Luſt genommen werden, auf dieſer Seite des treten. Engländer und Franzo⸗ ſen werden damit immer mehr voneinander getrennt, und ein Hafen nach dem anderen an der franzöſiſchen Weſtküſte wird ſo zerſ 1 n Be⸗ Rückzugsbewegung auf das ſchwerſte Kampffähigkeit weiter herabgemindert. „Gleichzeitig liche Zerſtörungsarbeit an daß er für etwa geplante Landungen nicht mehr tracht kommen kann. Als Nachleſe der Kämpfe um Narvik weiß der Hee⸗ resbericht zu melden, daß im Nordmeer wieder ein Kreuzer und vier Transportſchiffe durch die Bomben unſerer Luft⸗ waffe getroffen wurden. Berlin, 11. Juni. Bei Unternehmungen deutſcher Schnellbootverbände gegen die britiſche Oſtküſte kam es zu heftigen Nachtgefechten zwiſchen unſeren Schnellbooten und . kuck en Zerſtörern. Anſere Booke kehrten vollzählig zu⸗ rück. Genf, 12. Juni. Wie man in franzöſiſchen Kreisen Genfs erfährt, beabſichtigt die franzöſiſche Regierung nur Tours zu errichten. Da man könne den deutſchen Vormarſch aufzuhalten, hielten es einige Mitglieder des Kabinetts für ratſamer, ſich noch weiter füdlich niederzulaſſen. Es ſei be⸗ reits die Pyrenäengegend vorgeſchlagen worden. Vorläufig ſtreite man ſich noch darum, ob man nach Bordeaux, Tou⸗ louſe oder Pau flüchten wolle lacht an allen Fronten operierenden Truppen. Mittwoch, den 12. Juni 1940 2 +. 2 Italiens Entſcheidung „Ein großes Volk kann ſich nicht fernhalten, wenn das neue Europa geſchaffen wird.“ Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Agenzia Stefani“ ſchreibt u. a.:„Die begeiſterten Kundgebungen des Volkes, das die Rede ſeines Duce hörte, geben vor der Geſchichte der eiſernen Geſchloſſenheit des italieniſchen Volkes in die⸗ ſem England und Frankreich erklärten Krieg die Weihe. Italien iſt ſtets von den Weſtmächten in ſeinem Aufſtieg behindert und in ſeinem Leben beeinträchtigt worden. An⸗ ſtelle der unbedingt notwendigen und unvermeidlichen Re⸗ viſion iſt Italien mit Sanktionen bedroht und durch die Blockade behindert worden. Mit vorteilhaften und gerechten Vorſchlägen hatte Italien verſucht, den neuen Zuſammenſtoß-zu vermeiden, aber die plutokratiſchen und reaktionären Mächte haben den Krieg gewollt; ſie wer⸗ den den totalen Krieg haben, den ſie haben wollten. Mit der Entſcheidung ſeines Eingreifens bleibt Italien feinen Verpflichtungen treu und gehorcht damit zu⸗ gleich ſeinem Geſchick. Ein großes Volk kann ſich nicht von der Geſchichte fernhalten zu einem Zeitpunkt, in dem das neue Europa geſchaffen wird. Italien hat nicht die Abſicht, andere Nationen, die an ſein Land und ſein Meer grenzen, in den Kon⸗ flikt hineinzuziehen. Die Worte des Duce waren gerichtet an die Schweiz, an Jugoſlawien, an Griechenland, die Tür⸗ kei, Aegypten. Auch mit Rußland beabſichtigt Italien normale Beziehungen der Zuſammenarbeit aufrechtzuechal⸗ ten, wie dies aus der Rückkehr des italieniſchen Botſchaf⸗ ters nach Moskau und der des ruſſiſchen Botſchafters nach Rom hervorgeht.. Außerordentlich kennzeichnend war die Demonſtration des römiſchen Volkes für den Führer. Das Gefühl für das Bündnis iſt im ikalieniſchen Volk außerordenklich lebendig, weil Hitler die Inkuition und den Mut gehabt hal, die hi⸗ ſtoriſchen Probleme zwiſchen Italienern und Deutſchen an⸗ zupacken und zu löſen. Jwiſchen Italien und Deutſchland gab es niemals jene üblichen„Niemals“; heute iſt die Uebereinſtimmung in ihrer ganzen hiſtoriſchen Bedeutſam⸗ keit lebendig.“ „Eine europäiſche Revolution“ „Siegen!“ dieſes von Muſſolini in ſeiner denkwürdigen Rede gegebene Loſungswort beherrſcht ganz Italien und beſtimmt vollkommen das Bild der norditalieniſchen Preſſe am Tage des Kriegseintrittes Italiens. Seit vielen Mona⸗ ten, ſo ſchreibt„Popolo d'Italia“, habe Italien mit abſolu⸗ tem Glauben dieſen ſchickſalsſchweren Tag und die Worte des Duce erwartet. Die Hochmütigen würden niedergezwun⸗ gen werden. Es werde nicht nur ein Krieg ſein, ſondern vor allem auch eine europäiſche Revolution. Nur kleine Geiſter hätten ſich einbilden können, daß das faſchiſtiſche Italien dem Konflikt fernbleiben würde. Wenn das Mittel⸗ meer nicht wie zu den Zeiten Roms vollſtändig an Italien zurückfalle, dann werde es der Willkür der Außenſtehenden unterworfen bleiben, und alle Opfer der früheren Kriege wären vergeblich. „Regime Faseiſta“ ſchreibt, die beiden demo⸗plutokra⸗ tiſchen Staaten hätten endlich die Politik begriffen, die das Italien Muſſolinis in den letzten Jahren verfolgt habe: Einhaltung der gegenüber Deutſchland übernommenen Ver⸗ pflichtungen und Forderung ſeiner Rechte. Wenn der hiſto⸗ riſche Tag erſt geſtern eingetreten ſei, dann deshalb, weil das aus zwei Kriegen hervorgegangene Italien eine un⸗ erläßliche Zeit nötig gehabt habe, um ſein Heer, ſeine Flug⸗ waffe und ſeine Marine zu verſtärken. 20 Jahre lang habe Italien ſtillſchweigend gelitten, aber im Herzen jeden Ita⸗ lieners habe der Zorn über die in Verſailles erlittenen Ungerechtigkeiten gebrannt. Italien habe nichts anderes als den Krieg wählen können. Dieſer allein werde ihm je⸗ nen Frieden der Gerechtigkeit bringen, den Frieden, der ſeinen nachfolgenden Generationen eine Aera der Rube and des Wohlſtandes ſichern werde. Proklamation Viktor Emanuels Rom, 11. Juni. Aus dem Opergtionsgebiet hat der König und Kaiſer Viktor Emanuel III. an die italieniſche Wehrmacht unter tion gerichtet: 5 „Als Oberhaupt aller e zu Lande, zu Waſſer und in der Luft kehre ich wie vor 25 Jahren in Eure Reihen zurück und folge damik meinem Gefühl und den Tradikio⸗ nen meines Hauses. Das Kommando der an allen Fronten operierenden Truppen übertrage ich dem Chef der Regie- rung, Duce des Jaſchismus und Erſten Marſchall des Im⸗ periums. Mein erſter Gedanke gie Euch in dem Augenblick, da Ihr, indem Ihr die kiefe Liebe und die völlige Hingabe an das unſterbliche Vaterland mit mir keilt, Euch anſchickl, zu⸗ 1 5 5 mit ſufgaben in unerſchütterlichem Vertrauen auf ihre Ueber windung auf Euch zu nehmen. Soldaten zu Lande, zu Waſſer und in der Luft, vereint mit Euch wie nie zuvor, bin ich ſicher, daß Euer Muf und die Vaterlandsliebe des italienſſchen Volkes unſeren ruhm⸗ reichen Waffen noch einmal den Sieg zu ſichern vermögen.“ Tagesbefehl des Duce an die Wehrmacht. Rom, 11. Juni. Der Duce hat an die italieniſche Wehr⸗ macht folgenden Tagesbefehl gerichtet: 5 5 „Durch Entſcheid Seiner Maſeſtät des Königs und Kai⸗ ſers übernehme ich ab heute, 11. Juni, das Kommando der ———— em verbündeten Deutſchland neue ſchwierige dem heutigen Datum folgende Proklama⸗ 8 Nr. 136 In hiſtoriſcher Giunde Gewaltig war der Eindruck, den der Kriegsein⸗ tritt Italiens überall gemacht hat. In Deutſch⸗ land löſte er ſelbſtverſtändlich, ungeheuren Jubel aus. Wieder vernahm man den ehernen Schritt der Weltge⸗ ſchichte/ als der Duce in ſeiner Anſprache mitteilte, daß das faſchiſtiſche Italien ſich mit den Waffen an die Seite Deutſchlands ſtellen werde. Aus freiem⸗Entſchluß hat Italien dieſen Schritt getan — umſo freudiger begrüßt ihn das deutſche Volk. Seite an Seite mit den Soldaten des Großdeutſchen Reiches Adolf Hitlers werden die Kolonnen, Geſchütze, Flugzeuge und Schiffe unſerer italieniſchen Freunde kämpfen: Soldaten zweier junger, großer, mächtiger, tatenfroher und zukunfts⸗ gläubiger Völker kämpfen um ihre Lebensrechte und um ihre Zukunft, kämpfen gegen ein morſches Weſteuropa, kämpfen gegen Staaten, die in eitler Selbſtgerechtigkeit und Selbſtüberhebung ſich der natürlichen Entwicklung der bei⸗ den jungen Nationen entgegenſtellen. Dem nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchland Adolf Hitlers und dem faſchiſtiſchen Ita⸗ tien Benito Muſſolinis wollten die plutokratiſchen Macht⸗ haber der Weſtmächte den Platz an der Sonne nicht ge⸗ währen, auf den wir ein natürliches Anrecht haben— nun werden wir uns dieſen Platz erobern! Es war von vornherein klär, daß es zu dieſem gemein⸗ ſamen Marſchieren Deutſchlands und Italiens kommen werde. Nur die in alten Vorurteilen ſteckengebliebenen „Staatsmänner“ der Plutokratien hielten es noch bis zuletzt für möglich, die natürliche Entwicklung noch durch allerlei Mätzchen und Winkelzüge nach ihren längſt überholten polt⸗ tiſchen Methoden aufzuhalten. Es war verlorene Liebes⸗ mühe. Italien hatte ja von allem Anfang an betont, daß es nicht„neutral“ ſei, ſondern mit ſeiner Sympathie auf der Seite Deutſchlands ſtehe. Und nicht nur mit ſeiner Sym⸗ pathie: Es war auch ſchon bisher mit der Tat auf unſerer Seite. Es hat ſtarke feindliche Kräfte gebunden, es hat wirtſchaftlich mit uns zuſammengearbeitet und es hat auch die deutſche Sache propagandiſtiſch unterſtützt. Und als der Duce die Stunde gekommen ſah, hat er ſein Volk zu den Waffen gerufen, und ſeinen Regimentern den Befehl gege⸗ ben, Schulter an Schulter mit den deutſchen Freunden ge⸗ gen die gemeinſamen Feinde, gegen England und Frank⸗ reich, zu kämpfen, zu kämpfen bis zum völligen und end⸗ gültigen Sieg der beiden jungen Völker in ihrem Ringen um Exiſtenz, Freiheit und eine glückliche Zukunft! Der Duce hat in ſeiner Rede auch darauf hingewieſen, daß der Kriegseintritt Italiens keine Gefahr bedeute für die Schweiz, Jugoflawien, Griechenland uſw., ſofern dieſe Staaten ſelber an ihrer Neutralität feſtzuhalten entſchloſſen ſind. Dieſer Hinweis iſt beſonders bedeutungsvoll im Hin⸗ blick darauf, daß die Plutokratien ſich ſchon ſeit langem be⸗ mühen, den europäiſchen Südoſten in den Krieg hineinzu⸗ ziehen. Weil ſie ſich allein für zu ſchwach hielten, ihre ver⸗ brecheriſchen Ziele zu erreichen, ſollten andere Staaten da⸗ zu gezwungen werden, mit den Plutokraten gemeinſame Sache zu machen. Deutſchland und Italien haben es nicht nötig, zu ſolchen Mitteln zu greifen. Sie verabſcheuen alle diplomatiſchen Winkelzüge, ſie kämpfen mit offenem Viſier für die Ziele, für die zu kämpfen ſie von den plutokxati⸗ ſchen Machthabern gezwungen worden ſind. Die wirklich neutralen Staaten werden die Verſicherung Muſſolinis, die zugleich eine Mahnung war, zu würdigen wiſſen! In der Hauptſtadt des Großdeutſchen Reiches und in allen deutſchen Gauen wurden die geſchichtlichen Stunden des 10. Juni 1940 mit großen, ſpontanen Kundgebungen begangen. Wo italieniſche Konſulate ſich befinden, zog die begeiſterte Menge dorthin, um zuſammen mit den Italie⸗ nern in ſtolzer Freude und herzlicher Sympathie den Augenblick zu feiern, da der Duce ſeiner Nation den Marſchbefehl gegen die gemeinſamen Feinde Deutſchlands und Italiens gab. Aus allen größeren Städten des Reiches werden ſolche Kundgebungen gemeldet. In München, Wien, Innsbruck, Salzburg, Frankfurt a. M., Köln, Hamburg, Danzig und Dresden waren dieſe Kundgebungen beſonders oeindrucksnoll So begeiſtert der Eintritt Itattens in ben Krieg vom deutſchen Volke begrüßt wurde, ſo niederſchmetternd wirkte er auf unſere Feinde Geradezu eine Schockwirkung emp⸗ fand Frankreich. Noch in der Nacht vom Montag auf Dienstag rückte die franzöſiſche Regierung, unter Führung des Hauptkriegsführers Reynaud, aus Paris aus, um ihre unheilvolle Tätigkeit in die Provinz zu verlegen. Und Rey⸗ naud wußte in einer Rundfunkanſprache an das franzöſi⸗ bh Volk dieſem zur Beruhigung nichts anderes zu ſagen, als aß Frankreich ſchon oft ſchwere Prüfungen durchgemacht habe und nicht untergehen könne. Und in England gab die Regierung nur eine lendenlahme Erklärung in dem Sinne ab, daß man mit dem Eintritt Italiens in den Krieg habe rechnen müſſen und daß man entſprechende Vorberei⸗ tungen getroffen habe(II) N Wir in Deutſchland empfinden freudigen Herzens die hiſtoriſche Größe dieſer Stunden und Tage. Empfinden ſte umſo freudiger, als die Nachrichten aus Italien zuſammen⸗ fielen mit den Meldungen aus Narvik über den ſieg⸗ reichen Heldenkampf deutſcher Regimenter gegen engliſche und norwegiſche Truppen. Auch der deutſche Sieg in Nor⸗ wegen iſt ein Schritt auf dem Wege zum Endſiege, den Deutſchland nun gemeinſam mit Italien erfechten wird. Ich veſtarige als meinen Generalſtabschef ö 115 5 Badoglio. Ich beſtätige in ihren Aennter 85 ihm unterſtellt Marſchall Rodolfo Graziani als 15 1 des Heeres, Geſchwaderadmiral Dome⸗ den Sig ede nere Se der Marine und a i 5 9 beute at mn Luftwaffe.„% . eute ab müſſen Waffen und gerzen au gerichtet ſein: Den Sieg erringen. Es lebe der 610 fiche Folgen für die Mittelmeer und Südoſtgebiet verloren. DNB. Berlin, 12. Juni. Als großen und allerdi zigen Vorteil der Weſtmächte aus dem Eintritt 9 Inf ſterium die Schließung einer Lücke in der Blockade Deutſch⸗ lands. Trotz der Ereigniſſe der letzten 9 fenbar den Strategen des weſtlichen nicht klar geworden, daß der bisherige Verlauf des Krieges abſolute Bſlockadefeſtigkeit Sie wollen noch immer eindeutig die Deutſchlands erwieſen hat. chaftskraft in den ver⸗ icht wurde, ſondern im nicht zugeben, daß die deutſche Wir gangenen zehn Monaten nicht geſck Gegenteil auf den verſchiedenſten Gebieten immer deutlicher fichtbare Formen einer fortſchreitenden Erſtarkung zeigt. Im Gegenſatz zu den Weſtmächten läuft heute Deutſchlands virtſchaft reibungslos auf höchſten Touren, und ihre Verſorgung mit den notwendigen Rohſtoffen iſt aus eige⸗ ner Erzeugung und ſoweit noch notwendig durch abſolut un⸗ behinderte Zufuhren vollſtändig ſichergeſtellt. Das Gleiche gilt auch für die Wirtſchaftskraft Italiens, von der die Weſt⸗ mächte wirklich nur mit größter Selbſttäuſchung annehmen könnten, daß ſie unvorbereitet in dieſen Krieg eintrat. 9 2 London ſicherlich nicht leichter, blichen Vorteil einer Schließung der italie ücke die ihnen gleichzeitig erwach⸗ ſenden Nachkeile gegenüber ſtellen würden. In der ganzen übrigen Welt beſtehen heute keinerlei Zweifel mehr dar⸗ über, daß England und Frankreich durch den Eintritt Ita⸗ liens in den krieg nunmehr zu den Märkten Nord⸗ und Oſteuropas, Belgiens und Hollands auch die Märkte des Südoſtraumes und des Nahen Oſtens verloren haben. Für Frankreich werden die Zufuhren aus Nordafrika abgeſchnitten, und ſelbſt die Oellieferungen aus dem Nahen Oſten ſind für beide Länder in höchſtem Maße gefährdet, wenn es auch gelingen ſollte, ſie auf dem Seeweg um das Kap der Guten Hoffnung zu befördern. Mit dem Aus⸗ fall des Mittelmeeres als Handels- und Schiff⸗ fahrtsweg iſt für England nach zahlreichen eigenen Urteilen Unzweifelhaft eine Lebensader angeſchnitten. Hinzu kommt, daß ſich ſelbſt die britiſchen Bezüge aus Indien und Auſtralien infolge des bedeutend vergrößerten Transport⸗ weges gewaltig verteuern und in Verbindung mit dem vor⸗ handenen Tonnagemangel ſich zwangsläufig vermindern müſſen. Noch mehr als bisher werden daher die Weſtmächte in Kürze erkennen müſſen, daß ſich die Fronken im Wirkſchafts⸗ krieg gründlichſt verſchoben haben und daß es ſich heute weniger um eine Blockade Deulſchlands 10 e nach den wi 5 um eine Ab⸗ en Lieſergebie⸗ ton handelt. Jigllenerſagd im ganzen Empire Mailand, 11. Juni. Sofort nach der Kriegserklärung Italiens hat nicht nur in England, ſondern im ganzen bri⸗ tiſchen Empire eine wüſte Verhaftungs⸗ und Terrorwelle gegen Italiener eingeſetzt. Nach den hier eingetroffenen Nachrichten wurden in Südafrika die ganze Nacht über Italiener in den verſchiedenſten Teilen des Landes durch die Polizei des englandhörigen Smuts verhaftet. In Dur⸗ ban und in Kapſtadt hat britiſcher Pöbel unerhörte Aus⸗ ſchreitungen gegen die dort lebende italieniſche Bevölkerung verübt. Auch auf der Inſel Cypern wurden alle Italie⸗ ner ſofort nach der Erklärung Muſſolinis verhaftet. In Neuſeeland wurde eine große Anzahl von italieniſchen Staatsangehörigen, vor allem die Angehörigen der Faſchi⸗ ſtiſchen Partei, interniert. In Auſtralien, wo über 37 000 Italiener leben, hat die Polizei, einer Nachricht aus Melbourne zufolge, beſonders ſtrenge Maßnahmen ergrif⸗ fen. In Canberra wurden ſofort Maſſenverhaftungen ita⸗ lieniſcher Staatsbürger vorgenommen, von denen bisher ungefähr 1000 Perſonen betroffen wurden. Auch in Mel⸗ bourne wurden über 1000 Italienerin Konzenktrationsla⸗ ger übergeführt. In den Zuckerplantagen von Queensland, wo ungefähr 8000 Italiener arbeiten, ſteigerte ſich die Angſt der auſtraliſchen Behörden ſogar zu umfangreichen militöriſchen Sondermaßnghimen Indien wurden etwa 200 Italiener verhaftet, darunter allein in Bombay 70. Für Großbritannien hat der britiſche nationale Sicherheitsdienſt— einer Reutermeldung zufolge— am Dienstag die Verhaftung von allen Italienern im ganzen Lande verfügt. Die in London lebenden Italie⸗ ner, deren Zahl ungefähr 17000 beträgt, wurden kaum eine Stunde nach der Rede des Duce in großen Maſſen verhaftet. Gleichzeitig fanden, wie Reuter meldet, in den Stadtteilen, die von zahlreichen Italienern bewohnt werden, wüßte Ausſchreitungen ſtatt, über die der„Corriere della Sera“ weitere Einzelheiten meldet. *. Smuts erklärt Italien den Krieg. Rom, 12. Juni. Der Geſchäftsträger der Südafrikani⸗ ſchen Union hat— einer amtlichen Verlautbarung zufolge — dem italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano erklärt, er müſſe im Auftrage ſeiner Regierung die Päſſe verlangen. Dabei habe er hinzugefügt, daß dieſe Mitteilung als gleich⸗ bedeutend mit einer Erklärung des Kriegszuſtandes zroiſchen Italien und der Südafrikaniſchen Union anzuſehen ſei⸗ Kriegserklärung Kanadas an Italien. Newyork, 12. Juni. Wie Aſſociated Preß aus Ottawa In Britfiſch⸗ meldet, nahm das kanadiſche Unterhaus eine vom Miniſter⸗ Fes Mackenzie King eingebrachte Entſchließung an, erzufolge Kanada Italien den Krieg erklärt. Neutral, aber kein Verzicht. Madrid, 11. Juni.„Arriba“ definiert in ihrem Leitar⸗ tikel erneut Spaniens Stellung zum europäiſchen Krieg. Dieſe ſei auf Befehl Francos neutral; doch bedeute dies we⸗ der eine Schwäche noch einen Verzicht auf die heiligen Rechte. Spanien fühle ſich nach der Ueberwindung eines ſeace ene Schwächezuſtandes ſtark vor der Welt und reche eine Sprache, deren Klarheit von der ſpaniſchen evolution und der Falange diktiert ſei. Spaniens entſchei⸗ dende Haltung richte ſich nicht nach der jeweiligen interna⸗ tionalen Lage, ſondern ſei der natürliche Ausdruck der Willensſtärkung eines Volkes. Aus Anlaß der Ueberreichung des Beglaubigungsſchrei⸗ bens des neuen engliſchen Botſchafters, Samuel Hoare, fanden in Madrid wieder Kundgebungen ſtatt, bei denen Plakate mit der Aufſchrift„Gibraltar und Tanger für Spanien!“ mitgeführt wurden. Die demonſtrie⸗ rende Jugend brachte gleichlautende Rufe aus. Auch in den Provinzſtädten wie u. a. in Cadiz und Sevilla wurden die von Studenten und Falangiſten veranſtalteten Kund⸗ gebungen für die Rückgabe Gibraltars fortgeſetzt. 5 2 Duff Coopers Haßgeſang DNB. Berlin, 11. Juni. In dem Augenblick, in dem Ita⸗ lien in den Entſcheidungskampf um ſeine Lebensrechte ein⸗ tritt, finden die plutokratiſchen Kriegshetzer, die Europa in den Krieg geſtürzt haben, keine andere Antwort als nieder⸗ trächtige Beleidigungen und haßerfüllte Schimpfereien. Am gehäſſigſten tut ſich dabei Duff Cooper hervor, der die Schimpfkanonaden der anderen Kläffer noch zu überbieten trachtet Feigheit und Verräterei iſt das Mindeſte, was dieſer Engländer den Italienern vorwirft. Ausgerechnet ein engliſcher Miniſter wagt dieſe Worte zu gebrauchen, die doch gerade das Charakteriſtikum der Engländer ſind, was ſie immer wieder bewieſen haben. Drei Namen genügen: Namſos, Andalsnes und Dünkirchen! Das Antreten Italiens zum Kampf um ſein heiliges Recht nennt dieſer ſaubere Herr ein Verbre⸗ chen. Das wagt ein Mann zu ſagen, der ſeine ſchmutzige Aufgabe darin ſah, die Welt in den Krieg zu hetzen, der für die Vernichtung Der reinſten Waſſers, der ei gen die jungen Nation Rechte fordern. Wenn er ſei er nur an di bs innert, mit der haßerfülltes! tſchlands eiferte, dieſer Plutokrat verrottete Welt in den Krie 5 trieb, die nur ihre heilig aber von Undankbarkeit faſelt, ſo en Sanktionen er⸗ rgen wollte. Sein indem er den 1 e 1 ungswürd Italien er ſchlägt ſich aber Ducke des 5 einen gemeinen Mörder ſchimpft. Dieſe abgrundtieſe Unverſchämtheit kommt aus dem Munde des Miniſters eines Volkes, deſſen Geſchichte in * das Blut unzähliger Unterdrückter getaucht iſt, in das Blut der Buren und Inder und ſo vieler anderer. Dieſes Blut aber kommt nun über die plutokratiſche Welt, und dieſeß, Haßgeſang Duff Coopers iſt nur ein Ausdruck der Furchk vor dem unwiderruflich Kommenden! 2 7 „Erbfreunde Italiens?“ Rom, 11. Juni.„Giornale d'Italia“ bringt eine tref⸗ fende Erwiderung auf die haßerfüllte Rundfunkanſprache des britiſchen Informationsminiſters Duff Cooper. Was die franzöſiſchen und britiſchen Hilfeleiſtungen anbelange, die— wie Duff Cooper ſich ausdrückte— während des Weltkrieges notwendig waren, um Italien vor der Zerſtö⸗ rung zu retten, ſo habe ſich Italien ſelbſt gerettet und die alliierte Hilfe durch ſeine eigene Hilfe und das italieniſche Blut ausgeglichen Nach Duff Cooper ſollen England und Frankreich die„Erbfreunde Italiens“ ſein, aber die Ita⸗ liener erinnerten ſich an dieſe„Freunde“ beſonders aber an ihren Verrat von Verſailles und an die Sanktionen. Duff Cooper habe weiterhin vorgegeben, Italien habe noch nie eine Streitigkeit mit England und Frankreich gehabt und keine Forderung vorgebracht, die nicht bewilligt wor⸗ den wäre. Der engliſche Miniſter vergeſſe offenbar das ſchwere Unrecht, das Italien in Verſailles zugefügt würde, er habe offenbar auch die italieniſch⸗franzöſiſchen Mißhel⸗ ligkeiten während der letzten 20 Jahre vergeſſen. Schließlich habe Duff Cooper auch von einem Dolch⸗ ſtoß in den Rücken geſprochen. Dies ſei jedoch eine leere Phraſe. Deutſchland habe am 22. Mai 1939 einen Bündnisvertrag mit Italien abgeſchloſſen, und dieſer ſei in Kraft und werde weiter in Kraft bleiben. Es ſeien England und Frankreich geweſen, die in Verſailles und mit Hilfe der Sanktionen Italien in den Rücken gefallen ſind. * Die Muſelmanen Italieniſch⸗Oſtafrikas wollen kämpfen. „Agenzia Stefani“ aus Addis Abeba haben die muſelmaniſchen Untertanen von Italie⸗ niſch⸗Oſtafrika bei den italieniſchen Behörden den Antrag auf ihre Maſſeneinberufung geſtellt, um gegen die Feinde Italiens zu kämpfen. In Addis Abebd haben die Muſel⸗ manen am Montagabend in Straßenumzügen geſchloſſen für die Regierung und das Kriegsglück Italiens demon⸗ ſtriert. Politiſches Allerlei Ruffiſch⸗japaniſche Einigung über die Mongolei-Grenze. Wie die„Taß“ meldet, iſt am 9 Juni zwiſchen der ſow⸗ jetiſchen und der japaniſchen Regierung eine Einigung er⸗ reicht worden in der ſtrittigen Frage der Grenzziehung im Gebiet des Chalkin⸗Gol an der Grenze zwiſchen der Mand⸗ ſchureſ und der Aeußeren Mongolei. Hier war es, wie er⸗ innerlich im vergangenen Sommer zu erbitterten Kämpfen zwiſchen ſowjetiſchen und japaniſchen Truppen gekommen. Auf der Konferenz der gemiſchten Kommiſſion in Tſchita und Charbin hatte die Grenzziehungsfrage nicht gelöſt wer⸗ den können. Die nunmehr erzielte Einigung iſt für die ge⸗ ſamte Entwicklung der ſowjetiſch⸗japaniſchen Beziehungen von größter Bedeutung. Chile weiſt„delikate Angebote“ zurück. Ein Artikel in der chileniſchen Zeitung„Opmion“ wen⸗ det ſich gegen Strömungen, die die Neutralität beeinträch⸗ Nach einer Meldung der tigen. Er unterſcheidet kleine Angriffe auf die Neutralität in Form der Propaganda hinſichtlich der„Fünfte Ko⸗ lonne“ und große Angriffe in Form gewiſſer Angebote größerer Mächte angeblich zur Verteidigung und zum Schutz. Um ſeine Neutralität zu erhalten, habe Chile keine Hilfe von außen nötig, betont das Blatt, zumal es ſich um delikate Angebote handele, welche die Souveränität gefähr⸗ den. Es beſtehe auch keinerlei Notwendigkeit für derartige Interventionen. Schließlich betont„Opinion“ die Notwen⸗ digkeit einer unabhängigen Neutralität. auch hinſichtlich der Exportausſichten; denn Chile brauche Käufer in Europa auch nach dem Krieg. Den Rundfunkſtationen wurde im Zuge der Neutralitätsbeſtimmungen die Wiedergabe lis cher Kommentare zum Furopakrieg, ſowie unſicherer und zur Unruheſtiftung geeieneter Nachrichten verboten. 1 1 f Die bekehrten Belgier Hochverratsverfahren gegen Pierlot gefordert. Brüſſel, 12. Juni. Die Entrüſtung der belgiſchen Bevöl⸗ kerung über das Verhalten der ins Ausland geflüchteten belgiſchen Miniſter wächſt ſtändig. Diejenigen belgiſchen Po⸗ litiker, die nicht ihr Heil in der feigen Flucht geſucht und zum Teil bis zum Tage der Kapitulation in der belgiſchen Armee mitgekämpft haben, geben beinahe einſtimmig der Ueberzeugung Ausdruck, daß die in Paris befindliche Schak⸗ tenregierung des Herrn Pierlot nicht mehr als legale Regie⸗ rung Belgiens betrachtet werden kann. In führenden juri⸗ ſtiſchen Kreiſen wird ſogar die Anſtrengung eines Hochver⸗ ratsprozeſſes gegen Pierlot und Genoſſen gefordert. Demgegenüber bringt die belgiſche Bevölkerung über⸗ all ihre Zufriedenheit mit dem Verhalten König Leopolds zum Ausdruck, der durch den Befehl der Kapitulation der belgiſchen Armee, nachdem ſie in eine unhaltbare Lage gedrängt worden war, weiteres unnötiges Blutvergießen vermieden und zur Wiederherſtellung des Friedens in Belaien beigetragen babe. 13 1 5 4 —— 77 2 7 König Haakon geflohen Der Schwanengeſang des Herrn Koht. Kopenhagen, 11. Juni. Wie Reuter meldet, iſt König Haakon mit ſeinem Gefolge und den Mitgliedern der frü⸗ heren norwegiſchen Regierung in einem britiſchen Hafen angekommen Nach dem Verlaſſen des Kriegsſchiffes beſtie er und ſeine Begleiter einen Sonderzug, der mit unbekann. tem Ziel abfuhr. Der Bahnhof war während dieſer geit für das Publikum ſtreng abgeſperrt. Jede Annäherung an das Bahnhofsgebäude wurde durch Militär verhindert. Der ehemalige norwegiſche Außenminiſter Koht, der mit die Hauptſchuld daran trägt, daß Norwegen in den Krieg hineingezogen wurde, hat die letzte Stunde vor ſei⸗ nem Aus n nach England dazu benutzt, über den Sen⸗ der Tromſö eine„Mitteilung“ zu verleſen, in der er die Kapitulation und die endgültige Flucht des Königs und der Regierung zu begründen verſuchte. Schon am 7 Juni habe man beſchloſſen, daß König Haakon und ſeine ſogenannte Regierung ihren Sitz nach außerhalb verlegen wollte Am 9. Juni habe man ſich dann gezwungen geſehen, den mili⸗ täriſchen Widerſtand aufzugeben.„In dieſer ſchweren Stunde,“ ſo fuhr Herr Koht fort,„iſt man vielleicht ver⸗ ſucht, einen Vorwurf gegen die Alliierten zu richten, aber wir müſſen die Sache von der Seite der Alliierten aus an⸗ ſehen und im Hinblick auf die Ereigniſſe an der Weſtfront, wo jetzt das Schickſal der Welt entſchieden wird. Die Allier⸗ ten kämpfen dort jetzt für ihre Exiſtenz und jede Kanone und jedes Flugzeug wird gebraucht Das ganze norwegiſche Volk, ſo meinte der Verräter dann in einem Anfall von Größenwahn, ſtehe hinter dieſer ſchimpflichen Flucht der einſtigen Machthaber, die erſt ihr Land ins Unglück ſtürz⸗ ten und dann bei erſter Gelegenheit Reißaus nahmen und damit dem Beiſpiel der einſtigen polniſchen Machtelique und ſo mancher anderer„Helden“ folgten. Nur de: Ober⸗ befehlshaber der nordnorwegiſchen Armee, General Ruge, hat es, wie Herr Koht bekümmert feſtſtellte, für richtig ge⸗ halten, bei ſeinem Volk zu bleiben. 8 Havas meldete:„Die Entſcheidung des norwegiſchen Oberkommandos, die Feindſeligkeiten einzuſtellen, iſt ſchein⸗ bar nicht durch militäriſche Gründe maßgebend geweſen. Das Ergebnis dieſer Entſcheidung war der Rückzug der Alliierten an der Front bei Narvik.“ Hier wird es alſo ſo hingeſtellt, als hätten die Norweger zuerſt aufgehört und dadurch die Truppen der Weſtmächte gezwungen, ſich wie⸗ der einzuſchiffen Allein, wie ſo oft in letzter Zeit, die Agitationsmaſchine der Plukokraten hat auch diesmal wieder nicht funktionſert. Denn Reuler gab zur gleichen Stunde bekannt, man habe, wie Herr Duff Cooper mikkeilen laſſe, den König von Nor⸗ wegen wiſſen laſſen, daß die engliſchen und franzöſiſchen Truppen ſich zurückziehen müßten. Die Truppen und das Material könnten an anderer Stelle beſſer benutzt werden. Mit anderen Worten: Dis Engländer und Franzoſen ſä⸗ hen die Ausſichtsloſigkeit des Kampfes bei Narvik ein und hielten es für dringend nötig zu verſchwinden. Es wird dann von Reuter noch angedeulei, daß die Briten Narvik ſtändig zerſtört hätten. Das iſi ja auch die Art, wie vollſtänd Engländer in den Ländern zu hauſen pflegen, die ſie zu „Bundesgenoſſen“ auserſehen haben. Jerſtörter Märchenglaube Wachſender Britenhaß in Norwegen. Oslo, 12. Juni. Sowohl der deutſche Sieg in Narvik, wie auch Italiens Kriegseintritt werden in Oslo als Ent⸗ ſpannung empfunden. Die Flucht der Engländer aus Nordnorwegen hat den letzten Reſt des britiſchen Preſtige zerſtört. Im norwegiſchen Volk wächſt die Empörung über die Behandlung nordnorwegiſcher Soldaten durch die Engländer. Allgemein ſpricht man davon, daß ſich der Verrat von Andalsnes und Namſos wiederholt habe. Dieſe Empörung kommt auch in den Osloer Zeitungen in ſtar⸗ kem Maße zum Ausdruck. So erklärt„Nationen“ in der Ueberſchrift„Die Weſtmächte laſſen nun auch Nordnorwe⸗ gen im Stich“. Im Leitartikel führt das Blatt aus, daß der nunmehr für ganz Norwegen beendete Krieg in Wirk⸗ lichkeit eine Angelegenheit der ehemaligen norwegi⸗ ſchen Regierung geweſen ſei. Für die Schuld, daß der Krieg noch forkgeſetzt wurde, nachdem er für Norwegen bereitz verloren war, werde das norwegiſche Volk noch Rechen⸗ ſchaft verlangen. „Fritt Folk“ empfiehlt der Welt, aus dem norwegiſchen Beiſpiel zu lernen. Ein Volk habe nach dem anderen die engliſche Plutokratie für ihre eigenen Intereſſen geopfert. Erſt nachdem ſich eine nationale Kataſtrophe ereignet hatte, ſei das norwegiſche Volk erwacht und habe die Falſchheit des perfiden Albions erkannt und durchſchaut. Die Macht Englands und ſeiner Handlanger über Norwe⸗ gen ſei nach dieſem Verrat für immer gebrochen. ze mehr London im kriege einſtecken müſſe, umſo beſ⸗ ſer ſei es für ein neues Norwegen. Der alle Märchen⸗ laube an England ſei nun endgültig vernichtet. Wenn Pete ein Land an der Seite der Briten kämpfe, ſo beweis es damit, daß es zur Plutokratenkaſte gehöre. Wenn es ge⸗ gen England ankrele, ſo ſei es als Träger für eine neus Weltordnung anzuſehen. N Kurzmeldungen Amerikaniſcher Anabe bei Bombenangriff getötet. Waſhington, 11. Juni. Wie das Staatsdepartement be⸗ kanntgibt, iſt nach einem Bericht des amerikaniſchen Gene: ralkonſuls in Stuttgart bei dem Bombenangriff feindlichet Flugzeuge auf Klingenſtein bei Ulm ein amerikmi⸗ ſcher Zunge Paul Ritter, ums Leben gekommen, der do bei ſeinen Großeltern zu Beſuch weilte. Die Eltern des Jungen haben ihren Wohnſitz im Staate Pennſylvania. Danzig. Auf Einladung des Reichsführers ow, Reichs kommiſſar für die Feſtigung deutſchen Volkstums, vertre⸗ ten durch„/ Brigadeführer Greifelt, fand unter deſſen Vor⸗ ſch in Danzig eine große Arbeitstagung ſtatt, die den Auf⸗ akt für die Einweiſung von Umſiedlern(3. B. Baltendeut⸗ ſchen) in gewerbliche Betriebe und ſtädtiſche Grundſtücke zum Gegenſtand hatte. 5 Genf. In der engliſchen Rüſtungsinduſtrie tritt ein im⸗ mer empfindlicherer Maſchinenmangel zutage; das Fehlen von Werkzeugmaſchinen für die Rüſtungsfertigung iſt im gegenwärtigen Augenblick beſonders ſchwerwiegend. Rom. Um dem neuen Generalreſidenten von Tunis, Peyrouton, einen ungeſtörten Einzug in ſeine neue de⸗ ſidenz zu ſichern, mußten die franzöſiſchen Militärbehörden unter anderen Maßnahmen ſechs Panzerwagen vor der Reſidenz in Tunis aufſtellen. 5 Sta mäf nun ſch Die Mei 1 fund kom in 9 Zeit! Nock gem! der herr mis Ein Ai die Pro Bed blgzt wir tive Rei der, Bes chun eint den zur gen pal geg ſche rr ee ee ee enen „ 1 2 9 eh * nere eee e eee eee eee e n i n ern bvölkerun Die Partie verloren! Der Eindruck des Kriegseintritts Italiens. 5 Berlin, 11. Juni. Der Eintritt Italiens in den Entſchei⸗ zungskampf für ein gerechtes und beſſeres Europa an der Seite Deutſchlands hat in der ganzen Welt einen unge⸗ heuren Eindruck gemacht. In Preßburg und der geſamten Slowake! bildet dieſes hiſtoriſche Ereignis das einzige Geſpräch der Bevölkerung, die durch Sondernachrichten des lowakiſchen Rundfunks laufend unterrichtet wurde. Die reſſe ſteht ebenfalls ausschließlich unter dem Eindruck die⸗ ſes Ereigniſſes.„Slowak“ ſchreibt, die Zange, die die Weſtmächte noch vor kurzem gegen Deutſchland hätten ſchließen wollen, habe ſich nun gegen ſie ſelbſt gewendet. Durch Helſink! hat ſich die Nachricht von der welt⸗ geſchichtlichen Entſcheidung Italiens wie ein Lauffeuer ver⸗ breitet. Extrablätter verkündeten die italieniſche Kriegs⸗ erklärung, und aufatmend ſtellte der Mann auf der Straße ſeſt, daß nun wohl der Krieg ſchneller beendigt werden würde. Politiſche Kreiſe hoffen, daß damit auch der Weg für den Wiederaufſtieg der finniſchen Wirtſchaft, die beſonders ſchwer unter den Blockadebeſtimmungen leidet, ſchneller geebnet werde. In Madrid verzögerten die Zeitungen ihr Erſcheinen um eine Stunde, um die ſenſationelle Nachricht noch mit⸗ teilen zu können. Angeſichts der geringen Auflage der Zei⸗ tungen ſetzte ein förmlicher Kampf um die Blätter ein. Die italieniſche Botſchaft erhielt von allen Seiten ſpontane Glückwünſche. Der Eintritt Italiens in den Krieg würde von den Geſchäftsſtellen der großen Liſſaboner Zei⸗ tungen durch Aushang bekanntgegeben, und die Nächricht dieſes ſenſationellen Ereigniſſes durcheilte bald die ganze Stadt Die Bevölkerung hat die Nachricht mit verhältnis⸗ mäßiger Ruhe aufgenommen. Allgemein herrſcht die Mei⸗ nung vor, daß der Eintritt Italiens in den Krieg ein ſchwerer Schlag gegen die Sache der Weſtmächte iſt. Die von den Zeitungen ſchon ſeit einigen Tagen vertretene Meinung, daß die Partie für die Alliierten unwider⸗ ruflich verloren ſei, hat nun ihre Beſtätigung ge⸗ funden. In Sofia wirkte die Nachricht nicht überraſchend, aber erſchütternd und erlöſend zugleich. Erſchütternd, weil auch dem letzten Bulgaren die politiſche und militäriſche Bedeutung der Achſe als welthiſtoriſches Ereignis nun⸗ mehr klar geworden iſt. Erlöſend wirkte die Tatſache, aß nach langem Warten endlich die Entſcheidung gefallen iſt und daß ſie nach den Erklärungen des Duce den Bal⸗ kan nicht berührt. Der Kriegseintritt Italiens beſie⸗ gelt nach hier geäußerten Meinungen nunmehr das Schickſal der Weſtmächte endgültig. Die Muſſolini⸗RKede wurde in Iſtanbul von zahlrei⸗ chen Perſonen am Rundfunk abgehört und war Gegenſtand lebhafter Erörterungen auf den Straßen, in den Kaffee⸗ häuſern und in den Clubs. Das Geſamtbild iſt vorläufig ruhig, weil der Kriegseintritt Italiens nicht unerwartet ge⸗ kommen iſt. Die Nachricht von der italieniſchen Kriegserklärung löſte in Rio de Janeiro ſtärkſten Eindruck aus. Vor den Zeitungsanſchlägen ſtauten ſich große Menſchenmengen. Noch unter dem friſchen Eindruck der von der Morgenpreſſe gemeldeten deutſchen Erfolge, der Kapitulation Norwegens, ker ftegreichen Seeſchlacht und des Vordringens nach Paris Krrſcht in der braſilianiſchen Oeffentlichkeit ſtärkſter Peſſi⸗ nismus in der Beurteilung der Lage der Weſtmächte. Der Emtritt Italtens in den Krieg hat auch in Buenos Aires ein Echo ausgelöſt, deſſen Wirkung beſonders auf die breiten Maſſen der Bevölkerung mit ihrem rieſigen Prozentſatz italieniſcher Abſtammung von weittragender Bedeutung ſein wird. Die Laſtkraftwagen mit den Abend⸗ blättern wurden von der Menge faſt geſtürmt. Allgemein wird in den Zeitungen die Auffaſſung betont, daß das ak⸗ lwe Eingreifen Italiens Seite an Seite mit dem Dritten Reich die Lage der Weſtmächte ungeheuer erſchwert, beſon⸗ ders in Anbetracht des unaufhaltſamen deutſchen Vorſto⸗ ßes auf Paris. Auf der erſten Seite und in ſenſationellſter Aufma⸗ chung berichtet die geſamte Preſſe in Tokio vom Kriegs⸗ eintritt Italiens. Alle übrigen Ereigniſſe ſtehen gegenüber den Meldungen über die neueſte Entwicklung in Europa zurück. Beſonders bemerkenswert iſt, daß faſt alle Zeitun⸗ gen außer den Agenturmeldungen auch Berichte ihrer euro⸗ päiſchen Korreſpondenten bringen, die als Blitzgeſpräche gegeben wurden. Größte Bilder vom Duce und den italieni⸗ ſchen Truppen ergänzen die ſenſationelle Aufmachung. i i 111* Kundgebungen im ganzen Reich Berlin, 11. Juni Die geſchichtlichen Stunden des Nach⸗ mittags und Abends des 10. Juni 1940 wurden wie in der Hauptſtadt des Großdeutſchen Reiches ſo auch in allen ſei⸗ nen anderen Städten mit großen ſpontanen Kundgebungen begangen. Die begeiſterte Menge zog vor die italieniſchen Generalkonſulate und Konſulate, wo ſolche am Orte waren, und erlebte dort zuſammen mit der anſäſſigen italieniſchen Kolonie meiſtenteils auch mit den in Deutſchland beſchäftig⸗ ten italieniſchen Landarbeitern in ſtolzer Freude und herz⸗ licher Sympathie den Augenblick, in dem der Duce des fa⸗ (chiſtiſchen Italiens ſeiner Nation den Marſchbefehl gegen die gemeinſamen Feinde Deutſchlands und Italiens gab. 8—— Zipller Luſtſchutz bewährt ſich Zuſammenarbeit verhinderte größere Schäden. DNB. Berlin, 11. Juni. Wenn der Wehrmachtsbericht in den letzten Wochen immer wieder betonen konnte, daß die durch die planloſen Luftangriffe unſerer Gegner her⸗ vorgerufenen Schäden gering ſind. dann iſt dies nicht zu⸗ letzt dem opferbereiten Einſatz der Kräfte des zivilen Luft⸗ ſchutzes zu verdanken. f Dieſe bereits im Frieden auf Anordnung des Reiche mie niſters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe aufgeſtellten Kräfte haben ſich nun auch den harten und un⸗ erbittlichen Forderungen des Krieges voll gewachſen ge⸗ 59 Wie kurzlich in den ee l e obr⸗ ehrmachtsberichtes mit beſonderer Anerkennung herpok⸗ e der Sicherheits⸗ und Hilfs⸗ 0 1 hoben wurde, haben ſowoh Erwei⸗ jenſt, der Werkluftſchutz, der Selbſtſchutz und der terte Selbſtſchutz als auch der Eiſenbahnluftſchutz und der Luftſchutz auf Waſſerſtraßen in allen Fällen durch energi⸗ es an. 2— teilweiſe noch während der Luftangriffe— die Entſtehung arößerer den im Keime erſtickt und ihre Aufgaben in vorbildlicher! uſammenarbeit erfüllt. Auch die ruhige und beſonnene Haltung der Be⸗ verdient Anerkennung Sie hat dadurch von ich aus mit dazu beigetragen, daß die 1 ſchenleben bisher auf ein Mindeſtmaß beſchränkt blieben. für jeden Brief . Behandlung, die ** Anvergänglicher Lorbeer 5 1 an die Helden von Narvik. ſchen 55 5 11. Juni. Der Oberbefehlshaber der deut⸗ 115 fol bp U in Nokwegen, General von Falkenhorſt, er⸗ 5 4 genden Aufruf an die Soldaten der Gruppe Dietl: „ Am neunten April ſeid Ihr auf Befehl des Führers N gelandet und habt von dieſem Tag mit ee e en ln alte Une eines vielfach überlegener Sean r 18 ee eee Mit S rlegenen Gegners verteidigt und gehalten. 5. 5 olz und Bewunderung haben Wehrmacht und Hei⸗ 25 Euer tapferes Ausharren verfolgt, hat die ganze Welt nteil genommen an Eurer beiſpielloſen Standhaftigkeit und Eurem heldenhaften Ausharren. Zwei harte Monate lang habt Ihr pflichtgetreu unter härteſten Anſtrengungen und Mühen im winterlichen Norden deutſche Soldatenehre unter ſchwerſten Kampfbedingungen hochgehalten und Proben höchſten deutſchen Soldatentums abgelegt. Was Ihr geleiſtet, erduldet und gelitten habt wird ewig in der Geſchichte der deutſchen Wehrmacht fort⸗ leben und unvergeſſen bleiben. Wir gedenken in dieſer dend 197 Ehrfurcht und tiefer Dankbarkeit der Kamera⸗ „die ihre Treue z Führer! Reid i besiegelt abe e zum Führer und Reich mit dem Leben 1 Soldaten! Der Gegner hal den Kampf aufgegeben, di Waffen niedergelegt und kapituliert. Ihr ſeib Sieger 15 blieben und habt Euch un vergänglichen Lorbeer erworben. Ich danke Euch aus vollſtem Herzen für Eure Leiſtungen die übermenſchlich waren und von jedem das Leizle ver⸗ langten. Ich bin ſtolz auf Euch und mit mir die geſamte Wehrmacht in Norwegen. Ich beglückwünſche Euch zu dem herrlichen Sieg, den Ihr errungen habt, und ſpreche Euch allen meine Anerkennung zu dem gewaltigen Erfolg aus.“ Deutſchland hilſt den Flüchtlingen Auftrag des Führers an die NB für die beſetzten Gebiete. Von Kriegsberichter Luſer ke. (P. s.) Während wir in Brüſſel von einem der zahl⸗ loſen Kaffeehäuſer uns das ſonntägliche friedliche Straßen⸗ bild betrachten, hält plötzlich ein Wagen am Bürgerſteig, in deſſen Fond wir den 5 sleiter Hilgenfeld erkennen Eine kurze B über den Auftrag, den leiter und ſeiner RSV am 4. Juni Durchführung im beſetzten Feindgebiet eine gute organiſa⸗ toriſche Leiſtung bedeutet. Sorge für die Flüchtlinge, Sorge für die Bevölkerung, hauptſächlich für die Mütter und ihre Kinder, das waren die Richtlinien, nach denen in wenigen Tagen durch den Stab der NS ein Hilfswerk organiſiert wurde, deſſen erſte praktiſche Arbeit ſchon begonnen hatte. Wir haben es nicht leicht gehabt, uns hier einzurichten und durchzuſetzen, meint der was ich Ihnen jetzt an Tatſa das Ergebnis äußerſter Arbeitsleiſtung meiner beauftrag⸗ ten Männer. Die Zuſammenarbeit mit den militäriſchen Dienſtſtellen iſt dadurch gegeben, daß einer meiner Gau⸗ amtsleiter als Beauftragter beim Oberquartiermeiſter für Belgien und Nordfrankreich ſitzt, der wiederum bei den un⸗ terſtellten Oberfeld⸗ und Feldkommandanturen ſeine Män⸗ ner hat. Dadurch iſt gewährleiſtet, daß wir die er for⸗ derlichen Nahrungsmittel überall. dort bekom⸗ men, wo ſie entnommen werden können, ohne die militä⸗ riſche und auch die zivile Verſorgung zu gefährden. a Die techniſchen Schwierigkeiten, die ſich beim Aufbau ergeben, ſind nahezu unvorſtellbar, nur die allerdringlich⸗ ſten Angelegenheiten können von hier aus direkt mit dem Reich erledigt werden, für jedes andere Telefongeſpräch, muß ein Kraftfahrer nach Köln geſchickt werden. Zum Glück haben wir jetzt einige Fahrer, meinte lächelnd der Reichshauptamtsleiter, zuerſt war auch das unmöglich. Das ganze von uns betreute nordfranzö⸗ ſiſche Gebiet wird in drei Abſchnitte aufgeteilt. Hier ſind Schweſtern und Hilfsſchweſtern des deutſchen Frauen⸗ dienſtes, denen als Hauptaufgabe die Betreuung der Müt⸗ ter und Kinder, die dem Führer ſehr am Herzen liegt, zu⸗ ſteht, unſer Geſundheitsdienſt wird daneben noch eine zweite wichtige Arbeit zu leiſten haben, die ſich aus der Tatſache ergibt, daß überall die Aerzte geflüchtet ſind oder als Sol⸗ daten in die Armee eingezagen wurden. Wenn unſere Kraftfahrer unterwegs auf einen Flücht⸗ lingszug treffen, wird dies ſofort gemeldet, und eine fliegende Kolonne ſtößt vor, um erſt einmal die Lebensmittel heranzuſchaffen, die den Flüchtlingen Linde⸗ rung in ihrer entſetzlichen Not bringen ſollen. Wir ſelbſt ſind geſtern 15 Kilometer vor Lille einer Flüchtlingsko⸗ lonne von 3000 Menſchen begegnet, die auf der Strecke verpflegt wurde. Neben dieſen Kolonnen verpflegen wir Ortſchaften, die durch Stockungen im normalen Wirt⸗ ſchaftspverkehr nicht mehr die erforderlichen Lebensmittel erhalten. Auf dieſe Weiſe wird ein Ausgleich geſchaffen innerhalb der verſchiedenen Verbrauchsgebiete in Nord⸗ frankreich. 5 chsamtshauptleiter, und Neil, en mitteilen kann, bedeutet So wird nach dem Willen des Führers nicht nur weit hinter der Front in den eroberten Gebieten, ſondern di⸗ rekt in Feindesland, das noch unter militäriſcher Befehls⸗ gewalt ſteht, ein Hilfswerk aufgezogen, das im Gegenſatz zu den leeren Phraſen und nichtsſagenden Verſprechungen der Weſtmächte den Völkern an prakliſchen Beiſpielen zeigt, wie Deutſchland kämpft und gleichzeitig aufbaut, während die Belgier erfüllt ſind von Wut und Erbitterung über die als Flüchtlinge erhielten, erleben die Franzoſen in den be⸗ ſetzten Gebieten ungläubig und erſchüktert dankbar das ſe⸗ gensreiche Wirken der deutſchen Führung. Die ruſſiſch⸗italieniſchen Beziehungen. Moskau, 11. Juni. Die hiſtoriſche Rede Muſſolinis, die den Eintritt Italiens in den Krieg gegen die Plutokratien an der Seite Deutſchlands verkündete, hat in den politiſchen Kreiſen der ſowjetruſſiſchen Hauptſtadt ſtärkſten Eindruck hinterlaſſen. Der Entſchluß der italieniſchen Regierung wird hier als logiſche Folge des Kampfes bezeichnet, den das neue Italien ſeit Jahren für ſeine Lebensrechte im Mittel⸗ meerraum führt. Daß Italien in ſeinem Kampf nunmehr an die Seite Deutſchlands tritt, hat man in Moskau längſt letzten Zeit auch in der ſowjet⸗ vorausgeſehen und in der ruſſiſchen Preſſe mehrfach zum Ausdruck gebracht. Welche Bedeutung die Sowfetregierung in dieſer Lage den Be⸗ ziehungen mit Italien beilegt, zeige, wie hier allgemein hervorgehoben wird, der erſt geſtern bekanntgegebene Be⸗ ſchluß, wonach die beiderſeitigen Botſchafter in Rom und in Moskau unverzüglich wieder ihre Obliegenheiten auf⸗ nehmen ſollen. ſie durch die Franzoſen und Engländer Aus Baden und den Nachbargauen Helſt dem Bauern in der Erntezeit! Ein Aufruf an alle Hitlerjungen und BdM.⸗Mädel Badens. Kameraden und Kameradinnen! Unſere Soldaten ſtehen draußen im größten Kampf aller Zeiten. In ſelbſtverſtänd⸗ licher Pflichterfüllung beweiſen ſie ihre Treue zum Führer und zum deutſchen Volke durch die Tat, durch den Einſatz ihres Lebens. In dieſer ſchickſalshaften Zeit darf die deutſche Jugend nicht zurückſtehen. Es gilt: Mit Hand anzulegen bei der ſchweren Arbeit des Bauern und der Bäuerin. Das Land braucht jeden Einzelnen von Euch. In der Haupterntezeit vom 15. Juli bis 30. Auguſt wer⸗ den daher überall Erntelager der Hitler⸗Jugend eingerichtet(Jungenlager und Mädellager), zu denen Ihr Euch ſchon jetzt bei Euren Führern und Führerinnen melden könnt. Alle Schüler und Schülerinnen ſind vom Stellvertre⸗ ter des Führers auf Grund der Jugenddienſtpflicht zum Einſatz in den Lagern der Hitler-Jugend aufgerufen. Darüber hinaus werden die Betriebsführer gebeten, den be⸗ rufstätigen Jugendlichen ihren Arlaub ſo zu geben, daß ſie an einem Erntelager teilnehmen können. Wir wollen in einer Zeit, in der unſere Väter, Brüder und Kameraden an der Front ſtehen, mit dieſem Einſatz in der Heimat beweiſen, daß auch wir die Verpflichtung einer großen Zeit erkannt haben. Heil Hitler! gez. Friedhelm Kemper, 5 Obergebietsführer, zurzeit bei der Wehrmacht, gez. Urſel Meyer zum Gottesberge, Obergauführerin. 1 1 2 0 0 Aenderung des Ortskirchengeſetzes Wegfall der Bauſteuer.— Friſtverkürzung bei Austtitts⸗ 2 erklärung. In der letzten Nummer des Badiſchen Geſetz⸗ und Ver⸗ ordnungsblattes iſt das Geſetz über die Aenderung des Orts⸗ kirchenſteuergeſetzes vom 10. Mai 1940 verkündet worden. Obwohl dieſes Geſetz nur einen einzigen Artikel umfaßt, iſt es inhaltlich in zweifacher Hinſicht für das badiſche Kirchen⸗ ſteuerrecht von außerordentlicher Bedeutung. Das Geſetz beſeitigt den Artikel 13 des Badiſchen Orts⸗ lirchenſteuergeſetzes und hebt damit die kirchliche Bau⸗ ſteuer, welche ſich vom badiſchen Kirchenbauedikt aus dem Jahre 1808 her bis in die neue Zeit erhalten hatte, auf. Das Kirchenbauedikt belaſtete mit den Koſten für kirchliche Bauten alle Güter von In⸗ und Ausmärkern. Die kirchliche Bauſteuer mußte, da ſie auch von Stiftungen und juriſtiſchen Perſonen, insbeſondere Aktiengeſellſchaften, Gewerkſchaften und anderen Genoſſenſchaften und Geſellſchaften des bürgerlichen Rechts erhoben wurde, ohne Rückſicht auf irgendeine Bekennt⸗ niszugehörigkeit entrichtet werden. Dies erwies ſich immer mehr als vollkommen unerträglich und war mit dem Grundſatz einer wahren Glaubens⸗ und Gewiſſensfreiheit nicht in Ein⸗ klang zu bringen. Nicht weniger unmöglich und mit dem Grundſatz der Be⸗ kenntnisfreiheit war die bisherige Beſtimmung in Artikel 18 des Badiſchen Ortskirchenſteuergeſetzes, nach welcher ein aus einer Religionsgemeinſchaft Austretender unter Umſtänden noch bis zu zwei Jahren nach dem Austritt Kirchen⸗ ſteuern entrichten mußte, ohne daß noch irgend eine ſon⸗ ſtige Bindung zwiſchen ihm und der Rolig isgeſellſchaft fortheſtanden hätte. Das ſoeben erlaſſene Aenderungsgeſetz verkürzt 5 bachſtens vier Dieſe Frist af ed); Monaten, von der Austrittserklärung an gerechnet, und ſchließt ſich demnach der in Preußen geltenden Regelung an. So beſeitigt das Geſetz über die Aenderung des Orts⸗ kirchenſteuergeſetzes zwei große Mißſtände des bisherigen Kir⸗ chenſteuerrechts in Baden, wobei noch darauf hinzuweiſen iſt, daß mit dem Wegfall der Bauſteuer auch eine Sonder⸗ belaſtung der badiſchen Wirtſchaft aufgehoben iſt, was von den Wirtſchaftskreiſen der Grenzmark Baden ſicherlich mit Genugtuung aufgenommen wird. Heidelberg.(Obſtſpende für Verwundete.) An⸗ nähernd ſteben Zentner herrlicher Kirſchen und 25 Zentner Erdbeeren, die die zum Handſchuhsheimer Großmarkt gekom⸗ menen Bauern und Obſtgärtner aus ihren Anlieferungen für die Verwundeten geſpendet hatten, wurden an einem Tage unter die Verwundeten der hieſigen Lazarette verteilt. Heidelberg.(Von der Unkverſität.) Der außer⸗ planmäßige Proſeſſor für Zahnheilkunde an der Univerſität Marburg, Dr. med. dent. Joachim von Reckow wurde in gleicher Dienſteigenſchaft in die mediziniſch⸗ Fakultät der Aniverſität Heidelberg eingewieſen mit der Verpflichtung, in dieſer Fakultät die Zahnheilkunde zu vertreten. Heiderberg.(Geheimrat Profeſſot Dr. Ender⸗ len geſtorben.) Im Alter von 77 Jahren iſt in Stutt⸗ gart der von ſeiner chirurgiſchen Wirkſamleit her wohlbekannte Geheimrat Univerſitätsprofeſſor Dr. Eugen Enderlen geſtor⸗ ben. Während ſeiner glänzenden Laufbahn als Chirurg wirkte der gebürtige Salzburger u. a. in Stuttgart, München, Greifs⸗ wald, Marburg, Baſel, Würzburg und zuletzt in Heidelberg. Durch ſeine wiſſenſchaftlichen Forſchungen und die Einfüh⸗ rung eigener, neuer Operationsmethoden hat er ſich über ganz Deutſchland hinaus einen großen Namen gemacht. Als Obergeneralarzt nahm er am Weltkrieg teil und hat zahl⸗ loſen verwundeten Soldaten durch ſeine große ärztliche Kunſt das Leben gerettet. Großeicholzheim.(Schadenfeuer.) Gegen Abend brach in der Scheuer des Landwirts Hauſamen ein Brand aus, der ſehr ſchnell auf die benachbarte Scheuer des Land⸗ wirts Schwing übergriff und auch die des Landwirts Bucher gefährdete. Sämtliche Fahrniſſe ſind mit beiden Gebäuden verbrannt, das Vieh konnte gerettet werden. a Bad Rappenau.(Einem Hitzſchlage erlegen.) Der verheiratete Amtsgehilfe Karl Rothenhöfer wurde am Nachmittag bei der Feldarbeit von einem Anwohlſein be⸗ fallen und erlag bald danach dem Hitzſchlage, der ihn ge⸗ troffen hatte. 3 () Bretten.(Tödlicher Sturz.) Die Landwirts⸗ 5 Klara Wetzel ſtürzte vom Scheuerboden auf die Stall⸗ cke und dann auf die Tenne und erlitt ſo ſchwere Kopf⸗ verletzungen, daß ſie ſtarb. a () Raſtatt.(Den Verletzungen erlegen.) Der Kreisamtsleiter der NSV. Pg. Alfred Stier, der vor 1 Monaten in den Warthegau berufen worden war, iſt an Folgen des vor kurzem hier erlittenen Radunfalles geſtorben. Haßloch.(Tod auf den Schienen) Der 56 Jahre alte Landwirt Johannes Stahler ließ ſich in der Nacht am Uebergang am Deidesheimer Weg von einem Zug über⸗ fahren. Der Grund zur Tat ſoll in einer Nervenkrankheit zu ſuchen ſein.. 5 Wahlloſer Bombenabwurf. Mannheim. In ht auf Dienstag Städte Mannheim und angeflogen. Die Fl ien jedoch durch feuer nicht zum Bombenabwurf. hin wahllos ihrer Bomben einzelnen Dörfern, wobei Wohnhäuſer und Scheuern igt und zum Teil in Brand geſetzt wurden. Der größte Teil der abgeworfenen Bomben fiel auf freies Feld. Durch Bomben, die über der im Kreiſe Mannheim liegenden Stadt Hockenheim abgeworfen wurden, kam ein Mann ums Leben, ſechs weitere Perſonen wurden leicht verletzt. der Nacht Der 1 Fl 8 ch ſtarkes Flak⸗ Sie entledigten ſich darauf⸗ * K zeuge ka hollän⸗ diſch verwun⸗ dele deutſche Se jäuſern ſind zur Beförderung 5 ſowie Fe bis zur Au werden. In rad 70 nung des 0 Tran⸗ kenhaus) der me K werden, z. B.: An den Soldate Kranken⸗ haus; über Kleve 2. — Kopplungsverbot beachten! Der Reichskommiſſar für die Preisbildung weiſt darauf hin, daß es nach der Verord⸗ nung zur Verbilligung des Warenverkehrs 29. Oktober is bgabe von Leben 5 1937 unzuläſſig iſt, die Abe Futtermit⸗ teln davon abhängig zu machen, daß gleichzeitig Lebens⸗ oder Futtermittel anderer Art und Güte oder andere Waren ab⸗ genommen werden bezw. ihre naht wird. Daran hat auch die Einführung der arten nichts geändert. E Kopplung bewirtſchafteter aren mit an⸗ deren bewirtſchafteten oder anderen verknappten Waren iſt alſo unzulé Zu ſolchen unzul äſſit Kopplungsgeſchä gehört beiſpielsweiſe die Abgabe von Fiſchen nur an eingetra⸗ gene Fettkunden. Frauenarbeitseinſatz und Familienunterhalt Die Anrechnung des Einkommens aus Arbeitsverdienſt WPD.„In ſtändig ſteigendem Umfange ſind die Frauen der zum Wehrdienſt einberufenen Männer an deren Ar⸗ beitsplatz getreten und erfüllen dort zumeiſt kriegswichtige Aufgaben. Den Lohn den ſie dort erhalten, müſſen ſie ſich nach den geltenden Beſtimmungen des Familienunterhalts⸗ rechts zu einem Teil auf den Familienunterhalt anrechnen laſſen. Das bisherige Anrechnungsverfahren war nicht nur etwas kompliziert, ſondern führte, was viel weſentlicher iſt, bisweilen zu Härten. Der Reichsinnen⸗ und der Reichs⸗ finanzminiſter haben daher durch einen Runderlaß vom 23. Mai 1940 die Frage der Anrechnung des Einkommens aus Arbeitsverdienſt neu geregelt. Die Regelung war umſo not⸗ wendiger, als auch über die Auslegung der bisherigen An⸗ rechnungsbeſtimmungen bei den einzelnen Familienunter⸗ haltsbehörden vielfach Zweifel entſtanden waren. Während einige Familienunterhaltsbehörden die ſogenannten Wer⸗ bungskoſten vor Anwendung der Anrechnungsbeſtimmungen abſetzen ließen, ſtellten ſich andere auf den Standpunkt, daß dieſe Werbungskoſten mangels ausdrücklicher Beſtimmungen nicht abgeſetzt werden dürften. Der Erlaß vom 23. Mai 1940 über Ausführung des Familienunterhalts ſieht nun vor, daß von dem Nettoarbeiksentkgelt zwei Drittel außer Anſatz ble üſſen. In dieſem Satz von 66.66 v. H. ſind die Werbun mit enthalten. Der Familienunter⸗ haltsberechtigte mit eigenem Arbeitsverdienſt kann alſo künftig nicht mehr die Abſetzung der Werbungskoſten vor Anwendung der Anrechnungsbeſtimmungen verlangen. Das erſcheint auch nicht mehr notwendig, weil diejenigen Familienunterhalts berechtigten, die beſonders hohe Wer⸗ bhungskoſten haben durch die neuen Beſtimmungen ohnehin erheblich günſtiger geſtellt werden als bisher. Die höchſten Werbungskoſten hat, das liegt in der Natur der Sache, die Mutter mit mehreren Kindern, Sie iſt häufig gezwungen, dieſe Kinder während ihrer Arbeitszeit in einen Kindergar⸗ ten oder in eine Krippe zu geben und dort einen Unterhalts⸗ und Verpflegungsſatz zu zahlen, der häufig 15 Mark oder mehr beträgt. Damit ſolche Mütter durch derartige Auf⸗ wendungen nicht beſonders belaſtet ſind, iſt die Beſtimmung getroffen worden, daß ſich bei ihnen der außer Anſatz blet⸗ bende Teil ihres Nettoarbeitsentgelts um die Hälfte der Unterhaltsſätze ihrer Kinder erhöht. Der Unterhaltsſatz in Berlin beträgt für ein kleines Kind 26,50 Mark, der außer Anſatz bleibende Teil des Nettogrbeitsentgelts würde ſich alſo für jedes Kind auf 13.25 Mark ſtellen. Schon bei zwei bis drei Kindern behält alſo die Frau mit einem durchſchnitt⸗ lichen Arbeitsverdienſt von, ſagen wir. 100 Mark netto dieſe Summe faſt 1 für ſich. Dieſe Beſtimmung enthält eine ſo weſentliche Verbeſſerung der bisherigen Regelung, daß man dieſe Materie nun wohl als endgültig abgeſchloſſen betrachten kann. Das Arbeitseinkommen auch der verdienen⸗ den Ehefrau hat ſich ſeit dem Zeitpunkt der Einberufung des Mannes nicht ſelten erhöht. Bisher konnte dieſe Erhöhung bei der Feſtſtellung der ſogenannten Einkommenshöchſt⸗ grenze nicht berückſichtigt werden. Hierin iſt jetzt inſofern eine Aenderung getroffen worden, als ſich die verdienende Ehefrau nunmehr auf die Steigerung ihres Einkommens bei der Feſtſetzung der Einkommenshöchſtgrenze berufen kann. Hat eine Frau beiſpielsweiſe infolge der Geburt eines Kindes, einer Krankheit oder dergleichen ihren Beruf auf⸗ 1 müſſen, ſo tritt eine Aenderung der bisherigen Ein⸗ ommenshöchſtgrenze nicht ein. Das wirkt ſich beiſpiels⸗ weiſe bei der Gewährung freiwilliger Zuwendungen des Un⸗ ternehmers an die Frau des Einberufenen zu ihren Gunſten aus, da ja ſolche Zuwendungen zuſammen mit dem Fami⸗ lienunterhalt 85 v. H. der Einkommenshöchſtgrenze nicht überſchreiten dürfen. Liegt allerdings kein wichtiger Grund für die Niederlegung der Arbeit vor, ſo ermäßigt ſich die Einkommenshöchſtgrenze um den bisherigen Nettoarbeits⸗ verdienſt. * Die Wehrerſatzorganiſation Mp.) Bei dem Aufbau der heute ſo gewaltigen deut⸗ ſchen Wehrmacht aus der kleinen R i 5 5 r Reichswehr war es eine der glichſt kurzer Zeit eine Orga⸗ der jeweilige Bedarf an 1 7 niſation zu ſchaf länger und kürzer di 1 Rekruten der neuen Wehrmacht laufend zur Verfügt geſtellt werden konnte. Darüber hin⸗ aus mußten durch eine ſolche Organiſation alle gedienten Leute erfaßt und Teile von ihnen gegebenenfalls zu einer kurzen weiteren Aus 0 es, durch die zu ſcha Organiſation diejenigen Ergänzun⸗ gen an Soldaten, füllung der F waren, bere Für alle Wehrerſat ſtellt, wenn ſie Vorkriegse und Kraftfahrzeugen, die zur Auf⸗ jrmacht auf Kriegsſtärke erforderlich und ihr im Kriegsfall zuzuführen. ke wurde eine neue Einrichtung, ſation ins Leben gerufen. em territorialen ähnlichen nachgebildet iſt, dennoch mit ihrem elſeitigen Arbeitsgebiet eine vollkommene ehrmacht dar. Die Wehrerſatz if ichtunt chen und 1 der W richtung, die allen drei Wehrmachtteilen in gl Mann und Kraftfahrzeug, dem Heer außerdem zuführt. Das 5 ſche Reich iſt in Wehrkreiſe eingeteilt, an deren Spitze der Wehrkreisbefehlshaber ſteht. Die Wehr⸗ torganiſa⸗ ezirke, an Range eine⸗ den Diſziplinarbefugniſſen eines mandeurs ſteht. Nach den Weiſungen des ehls haßers leiten die erſatzinſpekteure das Wehrerſatzweſen in ihrem 2 Ihr Aufgabenkreis iſt groß und vielſeitig. Sie en die Verantwortung für die Muſterung der Dienſtpflichti d ih Heranziehung zur Erfüllung der aktiven ſowie für die Durchführung des Annahmeverfah Freiwilligen. Sie ſind außerdem werantwortlich ſachgemäße Wehrüberwachung der Wehrpflichtigen des Beurlaubtenſtandes. Die Wehrerſatz⸗ inſpekteure haben ferner die Erziehung der Offiziere des Be⸗ Urlaubtenſtandes, in einzelnen Wehrkreiſen auch ihre theo⸗ retiſche Ausbildung zu leiten und zu überwachen. Eine be⸗ ſonders wichtige Aufgabe der Wehrerſatzinſpektion beſteht darin, den Ergänzungsbedarf für die Kriegswehrmacht an Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften, ſo⸗ fahrzeugen und Kraftfahrzeugen aller G h. kurz Mobil⸗ eit dazu 7 geſagt: in der Vor machung. a 4 2 7 2* 8 2 21 22 gehörte, die Mobilmachung ſo vorzubereiten, bis ins Kleinſte klappte, bedarf keiner näheren Ausf ug. Wäh⸗ rend des Krieges iſt es die Aufgabe der Wehrerſatzinſpek⸗ tion Neuaufſtellungen durchzuführen, ſie mit den notwen⸗ digen Ergänzungen zu verſorgen, die noch nicht gemuſterten Jahrgänge muſtern zu laſſen und den Erſatztruppenteilen durch Aushebung den nötigen Erſatz zuzuführen. Den Wehrerſatzinſpektionen unterſtehen eine größere An⸗ zahl Wehrbezirke. An der Spitze eines Wehrbezirks⸗ lommandos ſteht ein Stabsoffizier mit den Diſziplinarbefug⸗ niſſen eines Regimentskommandeurs als Wehrbezirks⸗ kommandeur. Er leitet in ſeinem Wehrbezirk die Her⸗ anziehung der Dienſtpflichtigen durch Muſterung und Aus⸗ hebung ſowie die Annahme und Aushebung der Freiwilligen. Die Offiziere und Beamten des Beurlaubtenſtandes und ihr Nachwuchs unterſtehen ſeiner Wehrüberwachung. Für ſie iſt er in allen dienſtlichen und perſönlichen Angelegenheiten der zuſtändige Vorgeſetzte und Berater. Der Wehrbezirkskom⸗ mandeur nimmt alſo ihnen gegenüber die gleiche Stellung ein wie ein Regimentskommandeur gegenüber ſeinem Offizier⸗ korps. Für die Vorbereitung und Durchführung der Mobil⸗ machung und für die Aufbringung des Erſatzes der Kriegs⸗ wehrmacht trägt der Wehrbezirkskommandeur in ſeinem Wehr⸗ bezirk die Verantwortung. Die Wehrkreiſe ſind wiederum in einen oder mehrere Wehrmeldebezirke untergeteilt, die ihrerſeits einen oder mehrere Muſterungsbezirke, die ſich mit den Landkreiſen uſw. decken, umfaſſen. In jedem Wehrmeldebezirk beſteht ein Wehrmeldeamt, das von einem Offizier mit den Diſziplinarbefugniſſen eines Bataillonskommandeurs geleitet wird. Dieſer hat die Wehrüberwachung der Unteroffiziere und Mannſchaften des Beuxlaubtenſtandes. Er beruft die bei ihm in Wehrüberwachung ſtehenden Wehrpflichtigen im Frie⸗ den zu Uebungen, bei der Mobilmachung zur Ergänzung der Friedenswehlmacht, während des Krieges als Erſatz für die Kriegswehrmacht ein. Die ungedienten Leute werden aber ſtets durch das Wehrbezirkskommando einberufen. Unteroffiziere und Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes unterſtehen dem für ihren Wohnſitz zuſtändigen Wehrmeldeamt, an das ſie ſich in allen Angelegenheiten zu wenden haben. Die Wehrerſatzinſpektionen, die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmeldeämter bilden zuſammen die Wehrerſatz⸗ dienſtſtellen, von denen jeder Wehrpflichtige, jedes kriegs⸗ brauchbare Pferd und jedes Kraftfahrzeug erfaßt und Über⸗ wacht werden. Hietzu dienen umfangreiche Karteien, mit deren Hilfe die Wehrerſatzdienſtſtellen die vorgenannten Auf⸗ gaben erfüllen. 8 e. Da im Zeitalter des totalen Krieges auch die Weiter⸗ führung der kriegswichtigen Betriebe in der Heimat eine Lebensnotwendigkeit für die erfolgreiche Durchführung des Krieges iſt, ſo ſind die Wehrerſatzdienſtſtellen auch für die Entſcheidung über eine zeitweilige Zurück⸗ bezw. Unabkömm⸗ lichkeitsſtellung von beſtimmten Angehörigen kriegswichtiger Betriebe oder beſonderer Mangelberufe zuſtändig. Alle der⸗ artigen Zurück und Unabkömmlichkeitſtellungen gelten nur für eine beſtimmte Zeit und dienen auch dem Zweck, den Betrieben in der Heimat, zum Teil auch den Behörden und anderen Organiſationen, die erforderlichen Arbeitsktäfte 30 ſichern. 5 * Wie ſteigere ich den Milchertrag? Mehr und beſſeres Futter iſt jetzt die Parole. NSG. terfrage. erfordert beſſere Pflege und Dünguf ilcherzeugung iſt eine Fut tter iſt die Parole! Das ig des Dauergrünla g= erung des Nor e r Getreide gleich. ber) und Gärfutterbereitung s Verluſten an Nährwerten. Jeder Betrieb muß ſo viel Milchkühe halten, wie er gu und richtig ernähren kann. Durch vermehrte Futtererzeſ⸗ gung wird mancher Betrieb zwei oder mehr Kühe zuſätzlich halten können. Beſondere Verpflichtung haben hier die grz⸗ ßeren Betriebe, die oft bei weitem nicht die erforderliche Ah zahl Kühe halten. Unrichtig iſt in kleinen Betrieben die Ueberſetzung mit Vieh. Dieſe Tiere können mur knapp ernährt werden und leiſten daher zu wenig. Statt Maſtrinder ſind Kühe einzustellen. Kleinere Wirtſchaften mi 0 5 2 Er o ſen an Stelle von Pferden oder Zugochſen Spannkühe halten, Kühe, die die ſettärmſte Milch im Stall geben und das Fu ter ungenügend verwerten, müſſen zuerſt ausgemerzt werden. Kühe mit guten Milch⸗ und Fettleiſtungen liefern dagegen die Nachzucht. s Unentkehrlich ind die Milchleiſtungsprüfungen Aus ihnen ergibt ſich, wieviel Milch und Milchfett die Kühe liefern. Danach richtet ſich die Fütterung. Fütterung nach Le ſtung iſt heute wichtiger denn je. Auch im Sommer ſoll mit Futter geſpart werden, daher neuzeitliche Weidewirtſchaft und Zuteilung des Grünfutters nach Leiſtungen im Stall Das alles ſtärkt den Winterfutter⸗Vorrat. Das beſte Futter (Heu und Gärfutter) gehört in den Kuhſtall. Während des Trockenſtehens ſind die Kühe mit gutem Futter auf die kommende Milchzeit vorzubereiten. Die milchende Kuh erhält das Kraftfutter. Reichliches Grünful⸗ ter rechtfertigt den Aufwand an Kraftfutter. Gute Saftfut⸗ tergaben fördern die Milchleiſtung im Winter. Auch die Zubereitung des Futters und regelmäßiges Tränken iſt Vor, ausſetzung der Milchleiſtungsſteigerung. Gute Haltung und Pflege der Kühe(Klauenpflege) erhöhen das Wohlbefinden und ſteigern damit die Leiſtungen. Haltung und Pflege if beſonders nach dem Kalben zu beachten. Hier vor a gute Eierſtreu! Sauberkeit, friſche Luft und Licht im S ind das wichtigſte Kraftfutter. Tägliches Putzen und San⸗ berhalten der Krippen helfen den Ertrag ſteigern. Richtiges Melken— d. h. trocken mit der ganzen Hand melken— Anrüſten und gutes Ausmelken erhalten das Euter geſund und fördern die Milch⸗ und Fettleiſtung. Die letzte Milch iſt am ſettreichſten! Nur anerkannt gute Mell gleitmittel ſollen verwandt werden. Erzeugerpreiſe für Obſt und Gemüſe Der Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter— Preis bildungsſtelle— hat durch Anordnung vom 1. Juni 1900 für das Land Baden unter Aufhebung früherer entgegen ſtehender Anordnungen folgende Erzeugerpreiſe für Obſt un Gemüſe(je 500 g) feſtgeſetzt: Spinat 11; Rhabarber 8; Kopfſalat Güteklaſſe A 8 Güteklaſſe B 4; Kohlrabi 10; Treibhausgurken Größe (über 500 g) 45, Größe 2(über 350 bis 500 g) 30, Größe (kleinere) 20 je Stck, für Größen über 700 g je Stück daß der Höchſtpreis entſprechend überſchritten werden; Rettich Bündel 8, große(Stück) 8; Karotten mit Laub geb. 20 Blumenkohl Größe 1(Mindeſtdurchmeſſer 180 mm) 45, Größe 2(Mindeſtdurchmeſſer 150 mm) 30, Größe 3 und geringe 20 je Stück, Blumenkohl beim Verkauf nach Gewicht 90. Erdbeeren 45; Kirſchen 35; Stachelbeeren, unreif 23 Pfg. Die Erzeugerpreiſe gelten, ſoweit nichts anderes af geordnet iſt, für Ware der Güteklaſſe A. Für Waren ge⸗ tingerer Güteklaſſen ermäßigen ſich die Höchſtpreiſe entſple⸗ chend der Wertminderung. Die Anordnung tritt am 12. Juni 1940 in Kraft. Die neuen Wochenſchauen Erweiterung auf das Jehnfache. DNB. Berlin, 11. Juni. Das Reichsminiſterium fllt Volksaufklärung und Propaganda gibt bekannt: Um möglichſt allen Volksgenoſſen einen ſtets aktuellen Bildbericht von den Kriegsereigniſſen zu vermitteln, ſind die Wochenſchauen von zirka 300 Meter Länge in Frie⸗ denszeiten im Laufe des Krieges auf 1200 Meter verlän⸗ gert und die Zahl der zum Einſatz gelangenden Kopien von früher 800 auf 1700 wöchentlich vermehrt worden. Das be⸗ deutet, daß die Wochenſchau mit ihren Kopien jetzt in einen Geſamtlänge von über zwei Millionen Metern mehr als in Friedenszeiten— zum Einſatz gelangt. Da im Großdeutſchen Reich 6000 Lichtſpielthegter mit Wochen ſchauen zu verſorgen ſind kann trotz dieſer Erweiterung dez Wochenſchaueinſatzes auf das Zehnfache auf eine Lauf⸗ zeit der einzelnen Wochenſchauen von vier Wochen insgeſamt nicht verzichtet werden; denn abgeſehen davon, daß die rechtzeitige Herſtellung von wöchentlich 6000 Ko⸗ pien für alle deutſchen Lichtſpieltheater techniſch ganz um: möglich wäre, iſt es auch zurzeit ausgeſchloſſen, die dafüt notwendigen Rohfilmmengen bereitzuſtellen. Dieſe Zahlen mögen als Erklärung dafür dienen, daß die neueſte Wochenſchau nicht in allen Filmthea! tern gleichzeitig zur Vorführung gelangen kann. —— Achtung! Nur heute Mittwoch Abend einmalig der Fllm: Petermann ist dagegen Ein überaus lustiger Film von einer „Kraft durch Freude“- Reise nach Norwegen Ort der Handlung: Das KdF.-Schiff „Der Deutsche“ und die norwegischen Fjorde. Außerdem der Kriegsbericht von der Westfront. a PAL ASI Verſammlungs⸗Kalender Fußballvereinigung 1898. Morgen Donnerstag Abend Training für alle Aktiven zu den üblichen Zeiten. Anſchließend Spieler⸗ verſammlung im Lokal. Reſtloſes Erſcheinen iſt erwünſcht. Boom. 47/171. Heute Mittwoch 20 Uhr tritt der Bd M. in tadel⸗ loſer Uniform püntztlich am Hg.⸗Heim an. 8 1 Wir dlrucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts berichte, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckarbeiten in gediegener N Ausſtatlung. Veckhaur-Bete- Druckerei a Mannheimer Theaterſchau Mittwoch, 12. Juni: Miete B 25 und 1. Sondermien B 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur gemeinde Mannheim, Platzgruppe 139 bis 144: Mona Liſa. Oper von Max von Schillings Anfang 19.30 Donnerstag, 13. Juni: Miete D 24 und 2. Sonden miete D 12 und für die NS.„Kraft durch Freude Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 401 bis 404: Was kam denn da ins Haus. Komödie von Lope de Vega. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. 5 Freitag, 14. Juni: Miete G 25 und 1. Sondermiel G 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultur gemeinde Mannheim, Platzgruppe 145 bis 147, 201 ble 206, 230, 232, 260: In neuer Inſzenierung: Elektra. Oper von Richard Strauß. Anfang 20, Ende et 21.45 Uhr. ö Samstag, 15. Juni: Miete A 25 und 1. Sondermiet A 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kultus gemeinde Mannheim, Platzgruppe 641 bis 647: 3010 letzten Male in dieſer Spielzeit: Fauſt, der Tra 1. Teil von Goethe. Anfang 18.30, Ende 22 Uhr