Pemgspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, u der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeig enpreiſe: Die 22 mm breite Millimeterzeile 3 Pfg., zn Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Anzeig.⸗Preisliſte 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feruſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Müm.⸗Seckenhbeim. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Betrlebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck und Verlag: Georg Zimmermann(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Sechenheim, Zähringerſtraße 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— 5 2—. Die Seine überſchritten voller Erfolg an der Weſtfronk.— Rouen, Compiegne und Reims beſetzt.— Die Marne mit ſtarken Kräften er⸗ reicht.— Luftwaffe verſenkte ſieben Transporter. Jührerhauptquarkier, 12. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannk: Die am 5. Juni zwiſchen dem Aermelkanal und ſüdlich gon begonnene neue Operalion hal zu einem vollen Er⸗ ſolg geführt. Nachdem die Weygand⸗ZJone ſüdlich der Somme genommen war, wurde der zurückflutende Jeind an mehreren Skellen durchbrochen und ſeine Reſte unter ſchwerſten Verluſten über die untere Seine zurückgeworfen. Rouen iſt ſeit einigen Tagen in deutſcher Hand, die Seine unterhalb Paris an mehreren Stellen von unſeren Trup⸗ pen ſchon überſchrikten. Eine abgeſprengle Jeindgruppe iſt bei St. Valery an der Küſte eingeſchloſſen. Nordweſtlich von Paris ſtehen unſere Diviſionen an der Oiſe 20 fm vor Paris und vor der beiderſeits Senlis verlaufen ⸗ den Schutzſtellung von Paris. Compisgne, der Schau⸗ platz des ſchmachvollen Waffenſtillſtandsdiktats des Jahres 1918, und Billers⸗Cottereis ſind in unſerer Hand. Oſtwärks des Ourcg iſt die Marne auf breiter Front mit ſtarken Kräften erreicht. Auch unſere am 9. 6. zwiſchen dem Oiſe⸗Aisne⸗ Kanal und der Maas erneut zum Angriff angekretkenen Armeen haben in ſchweren Kämpfen den vor ihnen ſtehenden Jeind geſchlagen und ihn zum Kückzug gezwungen. Reims iſt genommen, in der Champagne iſt die Suippes überſchritten. Trotz zahlreicher, zum Teil von Panzern Unkerſtützter Gegen⸗ angriffe in der Champagne gelang es auch geſtern den Franzoſen⸗ nicht, unſer Vorgehen zum Stehen zu bringen. Im Verlauf der neuen Operationen verlor der Jeind außer ſchwerſten blutigen Verluſten eine hohe Zahl von Gefangenen, Waffen und Kriegsmaterial aller Art. Eine auch nur vorläufige Zählung war bisher nicht möglich. Die Ouftwaffe, welche durch fortgeſetzten Angriff weſenklich zu den großen Erfolgen des Heeres ſeit 5. 6. beigetragen hat, griff geſtern neben der unmittelbaren An⸗ lerſtützung des Heeres wieder die Hafenanlagen von ve havre und feindliche Transporlſchiffe an der Weſtküſte des Kanals mit Erfolg an. Hierbei wurden ſieben Transpork⸗ ſchiffe, davon ein 5000⸗Tonner, verſenkt, 10 weitere, davon drei zwiſchen 10. und 15 000 Tonnen, durch Bombentref⸗ fer beſchädigt. Auf mehreren Schiffen brachen ſtarke Brände aus. Bei den in der Nacht zum 12. 6. vereinzellen Bom⸗ benwürfen feindlicher Flugzeuge in Weſtdeutſch⸗ land wurden Brandbomben in das Innere einer Skadt ge⸗ worfen. Am 11. 6. verſuchten einige britiſche Flugzeuge ohne Erfolg Drontheim und Bergen anzugreifen. Sie er⸗ litten hierbei empfindliche Verluſte; von elwa 12 Angrei⸗ fern wurden drei durch Jäger, einer durch Flakarkillerie abgeſchoſſen. 5 Die feindlichen Flugzeugverluſte betrugen geſtern insgeſamt 59 Flugzeuge, davon wurden 20 im Luftkampf abgeſchoſſen, 19 durch Flak vernichtet, der Reſt am Boden zerſtört. Außerdem wurden wiederum drei 8 abgeſchoſſen. Drei eigene Flugzeuge werden vermißt. a 20 Kilometer vor Paris Die Auswirkungen der zweiten großen deutſchen Angriffsaktion in Frankreich treten von Tag zu Tag deut⸗ licher in Erſcheinung. Das Oberkommando der deutſchen Wehrmacht, das ſich bisher bei der Berichterſtattung über den Verlauf der Operationen aus begreiflichen Gründen weitgehende Zurückhaltung auferlegt und keine einzige er⸗ obertke Stadt namentlich genannt hatte, iſt jetzt in der Lage, der Oeffentlichkeit genauere Angaben über die Erfolge un⸗ ſerer Truppen zu unterbreiten. Mit Dankbarkeit und Stolz entnehmen wir dem Bericht, daß unſere Soldaten dank ihres unbändigen Siegeswillens und ihrer opfermütigen Einſatzbereitſchaft die Schlacht in Frankreich zu einem über⸗ wältigenden Sieg der deutſchen Waffen geſtalten. Nach der Durchbrechung der Weygand⸗Zone haben ſich die deutſchen Panzerdiviſionen wie Skoßkeile in den Feind immer tiefer hineingebohrt und ſind in überholender Verfolgung weit vorwärts geſtürmt, wobei beſonders der an die untere Seine vordringende rechte Flügel an Raum gewann. Schon vor einigen Tagen iſt hier, wie der Heeresbericht erſt jetzt meldet, die wichtige Stadt Rouen genommen worden. „Die Seine felbſt wurde mehrfach überſchritten, weiter nörd⸗ lich bei St. Valerie an der Somme⸗Mündung iſt ein Teil der an die Küſte abgedrängten feindlichen Streitkräfte von uns umſchloſſen. Offenbar verſucht der Feind auch hier, Reſte auf dem Seewege zu retten. Das Schickſal von Dün⸗ kirchen dürfte ihm aber ſicher ſein. Nördlich von Paris ſind die deutſchen Truppen bis auf 20 Kilometer an die franzöſiſche Hauptſtadt herangekom⸗ men. Compiegne, die Stätte des ſchmachvollen affen⸗ ſtillſtandes von 1918,Ldliegt bereits hinter unſerer Front, desgleichen Villiers⸗Cotterets, aus deſſen Waldungen her⸗ aus im letzten Kriegsjahr 1918 der franzöſiſche Gegenſtoß an der Marne angeſetzt war. Die Marne ſelbſt, der Schickſalsfluß des Weltkrieges, iſt pen auf breiter Front erreicht. Auch öſtlich davon iſt der Vormarſch, wenn auch gegen ſchweren Widerſtand, erfolg⸗ reich vorwärtsgetragen und der Feind weiter zurückge⸗ Raägen worden. Die alte franzöſiſche Krönungsſtadt . Donnerstag, den 13. J 2 uni 1940 von den deutſchen Trup⸗ 2 drei Viertel der Einwohnerſchaft von Paris Reims iſt in deutſchem Beſitz. In der Champagne hat der Feind ſeine wütenden Gegenangriffe mit ſchwer⸗ ſten blutigen Verluſten bezahlen müſſen. Die Zahl der Ge⸗ fangenen und der Kriegsbeute iſt vorläufig noch unüber⸗ ſehbar. 5 a Die Luftwaffe hat das Heer wieder weitgehend un⸗ terſtützt und vor allem die feindlichen Hafenanlagen an der franzöſiſchen Weſtküſte zum Ziel ihrer Bombenabwürfe ge⸗ macht. Feindliche Luftangriffe auf Norwegen blieben ohne Erfolg. Im übrigen hat die feindliche Luftwaffe auch am 11. Juni wieder faſt 60 Flugzeuge verloren. Zuſammenfaſſend läßt der deutſche Heeresbericht erken⸗ nen, daß die franzöſiſchen Armeen durch die deutſchen Hammerſchläge auf das ſchwerſte erſchüttert ſind und trotz 1 Gegenangriffe die Kataſtrophe nicht aufhal⸗ en können. Kapitulation bei St. Valery Ueber 20 000 Gefangene.— Unüberſehbare Beute an Geräten und Waffen. Führerhauptquartier, 11. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die bei St. Valery eingeſchloſſene franzöſiſch⸗engliſche Kräf tegruppe hal nach dem Scheitern weiterer Verſuche, auf dem Seewege die Truppen abzutransporkieren, kapikulierk. Ein a Korpsgeneral, ein engliſcher und vier franzö⸗ ſiſche Diviſionskommandeure, haben ſich ergeben. Die Zahl der Gefangenen überſteigt bereits 20 000. Das erbeutete Makerial an Geräten und Waffen iſt unüberſehbar. Auch ein Kriegsſchiff getroffen Berlin, 13. Juni. In Ergänzung des On W. Berichtes wird mitgeteilt, daß bei dem Angriff auf Le Havre außen den bereits gemeldeten ein Schlachtſchiff oder ſchwerer ſchweren Kälſbers auf dem Vorſchiff digt worden iſt. Der erſte italieniſche Bericht Aufmarſch der Streitkräfte abgeſchloſſen. Militäriſche Anlagen von Malta mit Bomben belegt.— Zwei briliſche g Flugzeuge abgeſchoſſen. DNB. Rom, 12. Juni. Der erſte italieniſche Wehrmachts⸗ i von Mittwoch, dem 12. Juni, hat folgenden Wort⸗ aut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannk: Die vorgeſehene Aufſtellung der Land., See- und Luft- ſtreitkräfte war am 10. Juni Mitternacht befehlsgemäß ab⸗ geſchloſſen. Von Jagdſtaffeln begleiteke Bombeneinheiten der Luft- waffe haben geſtern im frühen Morgengrauen und bei Sonnenunkergang die milikäriſchen Anlagen von Malta heftig und mit ſichtlichem Erfolg mit Bomben belegt und ſind ſodann unverſehrk zu ihren Skütpunklen zurückgekehrt. Gleichzeitig ſtießen andere Einheiten zur Erkundung in das Gebiet und gegen die Häfen Nordafrikas vor. An der Grenze der Cyrenaikg wurde ein Einflugverſuch der engliſchen Luftwaffe abgeſchlagen. Zwei feindliche Flug⸗ zeuge wurden abgeſchoſſen. Franzöſiſcher Transporter interniert Madrid, 12. Juni. Im Hafen von Alicante ſuchke der franzöſiſche Truppenkransporker„General Laſarriere“, der von einem italieniſchen A- Book verfolgt wurde, Schutz. Der Transporter war mit 700 Senegalnegern von Oran nach Marſeille unterwegs. Schiff und Truppen wurden vorläufig interniert. Die Juſtände in Paris Beſtürzung und Fluchk.— Plünderungen. Mailand, 12. Juni. Der„Corriere della Sera“ und die Turiner„Stampa“ melden aus Bern über die chaotiſchen Zuſtände in Nordfrankreich, vor allem in Paris: Paris rü⸗ ſtet ſich zur Verteidigung auf Befehl Englands. Wolle man das tragiſche Abenteuer von Madrid wiederholen und in Paris eine verzweifelte Verteidigung aufnehmen? Die höch⸗ ſten Behörden der Republik hätten die Hauptſtadt verlaſ⸗ ſen und zum erſten Male habe der Miniſterrat nicht in den Champs Elyſées, ſondern in einer nicht genannten Lokali⸗ tät getagt. Auch habe Reynaud nicht den Vorſitz geführt, da er abweſend war,— wie man ſagt„an der Front“— ſondern Chautemps. Man nehme an, daß der Minifſterrat in Tours ſei. d Die Wut der Franzoſen über den Kriegsein⸗ tritt Italiens und die verzweifelte Lage an der Front führten zu wahren Ja. auf die in Frankreich zu⸗ rückgebliebenen Italiener. Beſonders brutal ſeien die Ver⸗ folgungen in Bordeaux und Marſeille geweſen. Selbſt in Rabat in Marokko ſeien Treibjagden auf die Italiener ver⸗ anſtaltet worden. Die Behörden unternähmen nichts, um die itälteniſchen Proletarier zu verteidigen. 5 Reiſende aus Frankreich, die nach der Schweiz zurück⸗ kehrten, beſtätigten, daß die Ueberſiedlung der Regierung von Paris nach Tours in der franzöſiſchen Hauptſtadt die größte Beſtür zung hervorgerufen habe. Ein allge⸗ meiner Auszug habe begonnen, dek den Verkehr auf den Eiſenbahnſtakionen vollkommen blockiere Der Auszug der . werde immer ſchwieriger, da die Straßen von Flüchtlingskarawanen verſtopft ſeien. Die Maſſenflucht mit Automobilen habe eine fühlbare Verknappung an Venzin hervorgerufen. Es ſei unmöglich, von zuständiger Stelle ir⸗ endeine Angabe über die Zahl der Perſonen zu erhalten, ie Paris bisher verlaſſen haben. Man ſchätzt large re re Kreuzer von einer Bombe gekroffen und beſchä⸗ roßen Erfolgen gegen Schiffsziele Nr. 197 Compiegne— Rouen— Reims e Ueber unzählige hiſtoriſche Stätten des Weltkrieges iſt nun ſchon der ſiegreiche Sturm des deutſchen Heeres hin⸗ weggeſchritten, und immer wieder wurden wir bei der Er⸗ wähnung dieſer altvertrauten Namen von der Erinnerung an die Weltkriegstage gepackt. Wenn in dem letzten Wehr⸗ machtsbericht nun die Einnahme von Compiegne gemel⸗ det wird, ſteigt in unſerer Erinnerung jener 11. November 1918 empor, an dem in dem Walde von Compiegne der Waffenſtillſtand zwiſchen Deutſchland und den feindlichen Mächten abgeſchloſſen wurde. Jener ſchmachvolle Akt, einem unbeſiegten Heere durch den Dolchſtoß der Heimat aufge⸗ zwungen, wurde von den Franzoſen auf einem Denkmal ver⸗ ewigt, das die haßerfüllte Inſchrift trägt:„Hier ſtarb der verbrecheriſche Stolz des Deutſchen Reiches“. Wenn etwas damals verbrecheriſch geweſen iſt, dann war es der Sieger⸗ übermut der Feinde gegenüber einem tapferen und im Felde unbeſiegten Gegner. Im Walde von Compiegne mit ſeinen Waffenſtillſtandsbedingungen, die ſchon unerträglich waren, wurde die Grundlage zur Zerrüttung Europas gelegt, die im Verſailler Vertrag ihren Höhepunkt erreichte. Die deut⸗ ſchen Siege ſind uns aber Bürgen dafür, daß das Verbre⸗ chen, das die Weſtmächte 1918 begangen haben, reſtlos ge⸗ ſühnt wird. a Rouen iſt eine ſehr bedeutende franzöſiſche Induſtrfe⸗ ſtadt und der Endpunkt der Seeſchiffahrt Seine aufwärts. Die Textilinduſtrie hat in Rouen ihr großes Zentrum. Da⸗ neben ſind aber ſo gut wie alle Induſtriezweige vertreten. Im Weltkrieg wurden die Hafenanlagen von Rouen ſtark ausgebaut. Sie gliedern ſich in einen Flußhafen und in einen weſentlich größeren Seehafen. Für den Umſchlag und die Lagerung von Petroleum und Holz wurden beſondere Becken geſchaffen. Neun Zehntel des geſamten Hafenver⸗ kehrs fallen auf die Einfuhr, und zwar beſonders auf die Einfuhr von Kohle. Die Stadt Rouen liegt etwa 70 Kilome⸗ ter Seine aufwärts und zählt rund 123000 Einwohner. Ihre Kathedrale Notre Dame mit ihren prachtvollen Glas⸗ fenſtern und Grabmälern von Richard Löwenherz, Hein⸗ rixch II. uſw. iſt berühmt. Rouen iſt beſonders reich an Er⸗ innerungen an die Jungfrau von Orleans, die hier auf dem Altmarkt verbrannt wurde. Reims, die alte Krönungsſtadt der franzöſiſchen Kö⸗ nige, iſt die bedeutendſte Stadt der Champagne. Sie liegt in einer breiten Ebene, aus der ſich vielfach mit Reben und Wald beſtandene Hügel erheben, an der Vesle, einem Nebenfluß der Aisne, und dem Aisne⸗Marne⸗Kanal. Nach der Ueberlieferung ſoll der Frankenkönig Chlodwig im Jahre 496 in Reims durch Biſchof Remigius die Taufe empfangen haben. Mit dem Jahre 1027 wurde Reims die eigentliche Krönungsſtadt für die franzöſtſchen Könige. Je⸗ anne d'Arc, die Jungfrau von Orleans, ließ hier am 17. Juli 1429 Karl VII. krönen. Napoleon J. ſchlug bei Reims am 13. März 1814 die Ruſſen. Im deutſch⸗franzöſiſchen Krieg beſetzten die Deutſchen Reims am 4. September 1870. Reims war zur Zeit des Weltkrieges eine Feſtung mit vor⸗ geſchobenen Forts. Sie wurde während des deutſchen Vor⸗ marſches am 3. September 1914 von der deutſchen 3. Ar⸗ mee ohne beſondere Kampfhandlungen beſetzt, nach dem Marnerückzug wieder geräumt, lag während des ſpäteren Stellungskrieges dicht hinter der franzöſiſchen Linie und iſt deshalb während der heftigen Kampfhandlungen ſchwer mitgenommen worden. Auch die von den Deutſchen zunächſt geſchonte Kathedrale hat bedeutende Beſchädigungen davon⸗ getragen, nachdem auch ihre Beſchießung unvermeidlich ge⸗ worden war, weil einer ihrer Türme von den Franzoſen als Beobachtungspoſten benutzt wurde. Im April und Mai 1917 unternahmen die Franzoſen zu beiden Seiten der Stadt unter Führung Nivelles einen großen Angriff auf die deutſchen Stellungen, der lediglich kleinere Geländegewinne brachte, im übrigen aber unter ſchwerſten Verluſten abge⸗ ſchlagen wurde. Gleichfalls beiderſeits von Reims begann 1918 die letzte große deutſche Offenſive, die am 15. Juli ein⸗ ſetzte. Dieſe Angriffsſchlacht an der Marne und in der Champagne kam nach ihren erſten Erfolgen bald zum Still⸗ ſtand. An ſie ſchloſſen ſich dann die ſchweren Abwehr⸗ kämpfe. Die Stadt zählt heute über 100 000 Einwohner, und iſt mit die ben der en und der Verſandort des Ehampagners. Neben der ſchon erwähnten Kathedrale be⸗ ſitzt Reims eine wertvolle Bibliothek mit 80 000 Bänden und 1500 Handſchriften. 2 A Häufer bereits verließen. Der Auszug habe nach der Av⸗ reiſe der Regierung und der Kriegserklärung Italiens gi⸗ gantiſche Ausmaße angenommen. Jeder Franzoſe ſei ſich deſſen bewußt, daß nach dem Eintritt Italiens in den Krieg die Situation einen dramatiſchen Ernſt er⸗ reicht hat. Die ſtärkſte Entrüſtung in der Bevölkerung mache ſich gegenüber dem britiſchen Verbündeten bemerkbar. Mehrfach hätten ſich Kundgebungen gegen engliſche Mili⸗ tär⸗ und Zivilperſonen ereignet. In mehreren Pariſer Vierteln gebe es weder Strom noch Gas noch Waſſer. Man befürchte, daß weitere öffentliche Verſorgungseinrichtungen ihren Dienſt einſtellen müſſen. Eine große Zahl von franzöſiſchen Automobilen ſei in der Schweiz eingetroffen, die faſt alle aus dem Gebiet der Aisne, der Oiſe, der Marne und der unteren Seine ſtammten. Die Flüchtlinge ſchienen durch die langen nächtlichen Reiſen vollkommen erſchöpft zu ſein. Sie ſeien unabläſſig von Polizei⸗ und Militärpatrouillen angehalten worden. Sie hätten erzählt, daß die Straßen im Norden der Seine von Flüchtlingen verſtopft ſeien. Keiner der Flücht⸗ linge zeige die geringſte Hoffnung, daß Frank⸗ reich im gegenwärtigen Krieg noch ſiegen könne. Zum gro⸗ ßen Teil ſei ihnen der Kriegseintritt Italiens vollkommen überraſchend gekommen. Als ſie von dieſer Tatſache Kennt⸗ nis erhalten hätten, hätten ſie die Gewißheit erhalten, daß Frankreich zufſammenbrechen müffe. 5 2—— Italiens freier Entſchluß do ſchland hat kein Eingreifen verlangt. Rom, 12. Juni. Det diplomatiſche Mitarbeiter der Agen⸗ tur Stefani ſchreibt, die deutſche Preſſe erkenne die volle Entſchlußfreiheit Roms an. Dies entſpreche auch durchaus der hiſtoriſchen Wahr. Niemals habe Deutſchland eine italieniſche Intervention erbeten oder verlangt, und Italien ſeinerſeits habe immer den Pakt und die Abkommen mit der Reichsregierung ge⸗ tel und in voller Freiheit ſelbſt den Zeitpunkt der Inter ⸗ ention gewählt.„Dieſer Zeitpunkt war der verbündeten Macht noch vor dem Beginn der Schlacht in Frankreich mit⸗ g die kriegeriſchen Weſtfront keinen Einfluß auf die mili⸗ Die britiſchen Seeſtreitkräfte im Mittelmeer ſeien ver⸗ ſtärkt worden. Schließlich dürfe man auch nicht vergeſſen, daß der Mobiliſationsaufwand in Frankreich überaus um⸗ faſſend geweſen ſel. Frankreich habe 55 Diviſionen des Mutterlandes 35 nordafrikaniſche Diviſionen, acht motori⸗ ſierte Diviſionen ſieben Alpenfägerdiviſionen, fünf ſogen. „leichtmechaniſierte“ Diviſionen, vier Kavalleriediviſionen, drei oder vier Panzerdiviſionen und 20 Feſtungsbrigaden aufgeſtellt. Aus alledem erkläre ſich der anhaltende franzö⸗ ſiſche Widerſtand. Der Vormarſch der deutſchen Armeen ſei ein harter Kamp von hoher Bedeutung. „In den Spuren der Legionen Roms“ Rom, 12. Juni. Zwiſchen dem italieniſchen Kronprinzen und dem Duce hat ein Telegrammwechſel ſtattgefunden. Der Kronprinz telegrafierte Muſſolini:„Mit dem Willen zum unfehlbaren Sieg erneuern die Truppen der italieni⸗ ſchen Weſtarmeen dem unermüdlichen Schöpfer der Schick⸗ ale des Vaterlandes das Verſprechen, alles zu wagen, um in den Spuren der Legionen Roms zu marſchieren.“ Auf dieſes Telegramm erwiderte Muſſolini:„Ich danke Ihnen für Ihren Gruß, den ich Ihnen und den von Ihnen befehligten Truppen auf das herzlichſte erwidere. Ich bin gewiß, daß Ihr Verſprechen ſeine Erfüllung finden wird.“ Begeiſterung in Albanien. Tirana, 12. Juni In allen Städten und Dörfer hatte ſich das albaniſche Volk verſammelt, um die Rede des Duce zu hören. Der Eintritt Italiens in den Krieg an der Seite Deutſchlands wurde mit großer Begeiſterung aufgenom⸗ men. In Tirana fand in Anweſenheit von Regierungsmit⸗ gliedern und Offizieren auf der Piazza Scanderbeg ein Ge⸗ meinſchaftsempfang ſtatt. Der Rede des Duce folgten laute Ovationen. In Sprechchören gaben die Albaner den Willen kund zu kämpfen und zu ſiegen. Eine weitere Kundgebung fand vor der Reſidenz des Generalſtatthalters ſtatt, der eine kurze Rede hielt. Nach enthuſiaſtiſchen 8 Beifallskundgebun⸗ gen für den König und Kaiſer ſowie den Duce begab ſich die Menge mit Heilrufen auf den Führer zum deutſchen Generalkonſulat. Rooſevelt erklärt Mittelmeer zur Kampffone. Waſhington, 12. Juni. Das Staatsdepartement gab be⸗ kannt, daß Rooſevelt Dienstagabend die Kampfzone durch eine Proklamation ausdehnte, die amerikaniſchen Schiffen das Anlaufen irgend eines Mittelmeerhafens verbietet. Hä⸗ fen der Weſtküſte Portugals ſowie der Weſtküſte und Nord⸗ weſtküſte Spaniens werden von dem Anlaufverbot ausge⸗ nommen. Aſſociated Preß bemerkt dazu, daß Liſſabon, das außerhalb der verbotenen Zone liegt. damit möglicher⸗ weiſe der Haupt⸗Europaha fen für amerikaniſche Schiffe wird, — Opßanlens Ohympathien Bei ſeinen Freunden Deukſchland und Italien. Madrid, 12. Juni. Die Preſſe ſpiegelt die ſtändig wach⸗ ſende Anteilnahme Spaniens an den Ereigniſſen in Europa wider, Die Blätter unterſtreichen, daß die Sympathien der Spanier auf der Seite ſeiner Freunde Deutſchland und Ita⸗ lien ſind. Daher ſei es verſtändlich, wenn die Erfolge Deutſchlands in Spanien Freude hervorriefen.„Informa⸗ ciones“ erinnern in ihrem Leitartikel an die mahnenden Worte des Caudillo zu Kriegsbeginn, die jedoch ungehört verhallten da London und Paris überzeugt geweſen ſeien, die Stunde der Vernichtung Deutſchlands ſei. gekommen. Dieſer Krieg, der ſeit Verſailles zwiſchen der alten und der neuen Ordnung in der Welt vorauszuſehen geweſen ſei, habe ſeinen erſten Ausdruck auf Spaniens Schlachtfeldern gefunden. In dieſem Sinne ſei Spanien bereits kriegfüh⸗ rend geweſen und habe einen furchtbaren Tribut bezahlt, um das Heraufkommen der neuen Ordnung zu ermöglichen. Spanien könne es nicht vergeſſen, daß ſeine Frontkämpfer durch Geſchoſſe fielen, die in franzöſiſchen Rüſtungsfabriken hergeſtellt worden ſeien, und daß Frankreich und England 857 Widerſtand des Gegners künſtlich aufrechterhalten hät⸗ en. Bemerkenswert iſt es, daß allgemein der Begriff„Neu⸗ tralifät“ für Spanien nicht mehr gebraucht wird, ſondern an ſeiner Stelle„nichtkriegführend“. In Madrid kam es zu einer begeiſterten Kundgebung von vielen hundert Studenten vor den Botſchaften Deutſchlands und Italiens. Die Menge brachte Hochrufe auf beide Nationen aus und forderte in Sprech⸗ chören und durch mitgeführte Schilder Gibraltar für Spanien. Auf dem Balkon der italieniſchen Votſchaft er⸗ ſchien der Vertreter des Botſchafters und dankte für die be⸗ wieſene Sympathie, wobei er die Verbundenheit beider Na⸗ tionen hervorhob. Wie aus Gibraltar bekannt wird, ſind dort alle Spanier, deren nationale Einſtellung bekannt iſt, friſt⸗ los entlaſſen worden. Die Polizei hat Verſtärkungen erhal⸗ ten und iſt mit Maſchinenpiſtolen ausgerüſtet worden. Sie durchſucht die Betriebe und Werkſtätten ſowie die Häuſer 5 Perſonen, die keine Aufenthaltserlaubnis in Gibraltar n. Die erſten Folgen Genf, 12. Juni Nach hier eingetroffenen Meldungen iſt der geſamte Schiffsverkehr auf dem Suezkanal zum Stillſtand gekommen. Nur noch britiſche Kriegsſchiffe dürfen ihn paſſieren. Eine weitere 85 des Kriegseintritts Italiens iſt, daß . der britiſche ftpoſtdienſt nach den meiſten Län⸗ dern des Empire, nämlich Malta, Aegypten, Paläſtina, Irak, Indien, Ceylon, Burma, Hongkong, Auſtralien, den malatiſchen Archipel, Neuſeeland, dem Sudan, Oſtafrika und der Südafrikaniſchen Union eingeſtellt werden mußte. Die Londoner Verſicherungsgeſellſchaften nehmen keine Verſicherungen mehr für Fahrten auf, die durch das Mit⸗ telmeer gehen. Moskau im Banne der Ereigniſſe Moskau, 12. Juni. Die Moskauer Preſſe ſteht weiter im Banne der Kriegsereigniſſe im Weſten und im Mittel⸗ meerraum, die mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit an Hand zahlreicher Auslandsmeldungen verfolgt und überall mit 1 Anieff jeklib größter Obj Unter mehrzeiligen Balkenüberſchrifte richte über den Be⸗ ginn der militär im Mittelmeer veröf⸗ fentlicht. wobei 01 bernahme des Oberbe⸗ fehls über die italieniſchen Streitkräfte durch Muſſolini und die erſten Angriffe der italieniſchen Luftwaffe auf Malta hervorgehoben werden. Mit unvermindertem Intereſſe ver⸗ folgen ferner die Blätter weiter den Fortgang der deut⸗ ſchen Offenſive im Weſten. Generalmajor Iwonow, der militäriſche Mitarbeiter der „Prawda“, ſchreibt dazu in ſeinem Lagebericht u. a., die erſte Etappe der Schlacht, die am 5. Juni an der Somme und Aisne begonnen und ſich bis zur Maas ausgedehnt hat, ſei mit dem Rückzug der Franzoſen an der ganzen Front des deutſchen Angriffes zu Ende gegangen. Die Deutſchen, deren kühnem Vorſtoß an die untere Somme der Beobachter beſondere Anerken g zollt, beſäßen ein ſtarkes Uel an Menſchen und techniſchen Waffen. Die Frontlinje nähere ſich immer mehr Paris, während ſich die Reſerven des franzöſiſchen Heeres erſchöpften. Der Eintritt Italiens in den Krieg beraube Frankreich im ge⸗ genwärtigen Moment der Möglichkeit, auch nur einen Teil ſeiner Streitkräfte aus Afrika oder von der Alpengrenze abzuziehen. Unter ſtark hervorgehobenen Ueberſchriften berichtet die Moskauer Preſſe ferner von den Maßnahmen, die zur Verteidigung von Paris durch das franzöſiſche Oberkom⸗ mando getroffen worden ſind. Nach den letzten, der Sow⸗ jetpreſſe zugegangenen Meldungen herrſcht allgemeine Ver⸗ wirrung, während die Bevölkerung ſcharenweiſe die Stadt verläßt. Die Evakuierungsmaßnahmen, der Abzug der Re⸗ gierung und des Diplomatiſchen Korps, die Schließung der Pariſer Zeitungen werden hier als aufſehenerregende An⸗ zeichen der Gefährdung der franzöſiſchen Hauptſtadt bezeich⸗ net. 910 1 Geke 1 . 7 ewicht Nach dem Muſter Warſchau—Kuty. Berlin, 12. Juni. Der engliſche Nachrichtendienſt hat wieder, um auf die Tränendrüſen der Neutralen zu drücken, eine alte Greuelplatte aus der Zeit des Polenfeldzuges her⸗ ausgeholt und ſpielt ſie nun etwas moderniſiert von neuem ab. Es müſſen jetzt wieder die Diplomaten ganz wie da⸗ mals zur Zeit der Flucht der polniſchen Regierung nach Kuty für die engliſche Greuelpropaganda herhalten. So berichtet der Londoner Nachrichtendienſt, daß die diploma⸗ tiſchen Vertreter in Paris auf ihrer Flucht Angriffen deut⸗ ſcher Bomber ausgeſetzt geweſen ſeien. Bekanntlich berich⸗ tete derſelbe engliſche Nachrichtendienſt am 19. September 1939 das Gleiche aus Kuty. Das AS A⸗Wehrprogramm Finanzierung durch neue Steuern in Höhe von rund 1 Milliarde Dollar. Waſhington, 13. Juni. Gegen ſechs Stimmen nahm das Abgeordnetenhaus eine Vorlage zur Finanzierung des Wehrprogramms durch Aufbringung neuer Einkommen⸗ ſteuern im Geſamtbetrage von 1004 Millionen Dollar und durch Erhöhung der geſetzlich feſtgelegten Staatsſchulden⸗ grenze von 45 auf 49 Milliarden Dollar an. Die Geſamt⸗ zahl der Einkommenſteuerzahler wird um über zwei Mil⸗ lionen erhöht. Die Vorlage, die nunmehr dem Senat zu⸗ eht, erfaßt auch diejenigen Volksſchichten, die bisher ſteuer⸗ frei waren oder nur geringe Steuern zahlten. Der Senat hieß die Wehrvorlage mit dem Zuſfatz gut, wonach das Kriegsminiſterium ermächtigt wird, ſogen. „veraltete“ Geſchütze uſw. gegen neue bei den Fabrikanten einzutauſchen, um die zurückgegebenen Geſchütze den Weſt⸗ mächten ſofort verkaufen zu können. Die Vorlage, die an das Unterhaus zurückgeht, ermächtigt den USA⸗Präſiden⸗ ten, 132 Millionen Dollar für Wehrzwecke auszugeben und geſtattet der Regierung den Bau und die Pachtung von Munitionsfabriken. 5 Ein Irrtum des amerikaniſchen Außenamtes Berlin, 13. Juni. Ein im Atlantik operierendes deut⸗ ſches U⸗Boot begegnete am 11. Juni im Morgengrauen einem mit nördlichem Kurs fahrenden Dampfer. Der deut⸗ ſche U⸗Boot⸗Kommandant hielt den Dampfer für einen von ihm ſchon vorher nach den Regeln des Priſenrechts angehal⸗ tenen und mit Kurscheiſung verſehenen griechiſchen Damp⸗ fer, der dieſer Weiſung offenbar nicht gefolgt war und zu entkommen ſuchte. Er forderte den Dampfer auf, zu ſtop⸗ pen. Es fand dann ein Austauſch von Blinkſignalen ſtatt, ein deſſen Verlauf der U-Boot⸗Kommandant erfuhr, daß es ſich nicht um den vermeintlichen griechiſchen Dampfer, ſon⸗ dern um den ÜUSA⸗Dampfer„Washington“ handelte. Das U-Boot ließ daraufhin nach dem üblichen Grußaus⸗ tauſch den Dempfer frei paſſieren. Hierzu wird vom ameräkaniſchen Außenamt in Waſhington bekanntgegeben, daß der von dem amerika⸗ niſchen Dampfer zur Zeit der Begegnung mit dem U-Boot verfolgte Kurs nach Irland den Regierungen der kriegfüh⸗ renden Länder vorher notifiziert worden ſei. Das ameri⸗ kaniſche Außenamt befindet ſich hierin, was Deutſchlan d angeht, im Irrtum. Der deutſchen Regierung war von der amerikaniſchen Botſchaft in Berlin nur die Fahrt des Dampfers nach Bordeaux, Liſſabon und zurück notifiziert worden. Daß der Dampfer nach Irland fahren würde, iſt der deutſchen Regierung erſt am 11. Juni nachmittags, alſo nach der Begegnung, notifiziert worden. 5 Irgendwo in Frankreich Neuer Aufmunterungsbeſuch Churchills bei ſeinen Vaſallen. Genf, 13. Juni. Angeſichts der immer verzweifelter werdenden Lage der franzöſiſchen Vasallen hat der oberſte Kriegshetzer Churchill die dringende Notwendigkeit empfunden, an Stelle tatſächlicher Hilfeleiſtung wenigſtens einen ſeiner üblichen„Aufmunterungsbeſuche“ zu veran⸗ ſtalten. Nach einer Mitteilung des britiſchen Informations- miniſteriums traf der Lügenlord in Begleitung des„ſchö⸗ nen Anthony“ Kriegsminiſter Eden und des Chefs des Ge⸗ neralſtabes Dill,„irgendwo“ in Frankreich mit dem Statt⸗ halter Englands in Frankreich, Börſenſchieber Reynaud ſowie dem uralten Marſchall Petain und dem verhinder⸗ ten„Sieger“ Weygand zuſammen. Ratürlich beeilte ſich der„Muſterplutokrat“ Duff Coo⸗ per in ſeiner Mitteilung„feſtzuſtellen“, daß„volle Ueber⸗ einſtimmung“ über die Maßnahmen erzielt worden ſei, die der Entwicklung der Kriegslage gegenüber ſofort zu ergrei⸗ fen ſeien. 5 Jud Herzog winſelt um Hilfe „Es iſt die Frage von Tagen DNB. Berlin, 12. Juni. Einer, der von Paris nicht na Tours oder ſonſt wohin ſeine Zuflucht genommen hat, da es ihm dort ſicherlich noch nicht ſicher genug iſt, iſt der „franzöſiſche“ Schriftſteller Andre Maurois, der in Wirklich⸗ keit ſchlicht Herzog heißt und Jude iſt. Er wagte die Reiſe ſogar über den Kanal und traf in London ein. Hier verſuchte er, ſo kann man jedenfalls aus allem, was über ſeine Londoner Tätigkeit bekannt geworden iſt, annehmen händeringend vor einer zuſtändigen engliſchen Stelle für andere und„für ſein geliebtes Frankreich“ engliſche Hilfe und zwar ſoſortige, zu erbetteln. Offenſichtlich hatte er aber bei dem hartherzigen engliſchen Bundesgenoſſen nicht mehr Glück als ſeine mehr oder weniger offiziellen Vorläufer in dieſer Angelegenheit. So nahm er denn ſeine letzte Zuflucht zur engliſchen ſſe, in dieſem Falle war es„Exchange! die ſein Hilfegeſtammel anhörte und veröffentlichte. g „Frankreich durchlebt“, ſo berichtet das Blatt,„augen⸗ blicklich angſtvolle und ſchmerzliche Tage. Als ich geſtern von Paris abreiſte, ſah ich, wie viele ihre geliebte Haupt⸗ ſtadt zu Wagen und zu Fuß verlaſſen. Ich kann die Ge⸗ fühle der Pariſer, die den Feind ſo nahe ihrer Hauptſtadt wiſſen nicht ſchildern. Paris bedeutet uns Franzoſen alles. Die franzöſiſche Armee kämpft, wie ſie noch nie zuvor ge⸗ kämpft hat. Sie ſtéeht einer gewaltigen Uebermacht gegen⸗ über. Wir hoffen auf ſchnelle Hilfe. Es iſk nicht die Frage eines Monats, es iſt die Frage von Tagen geworden. Frankreich iſt heute ſelbſt mit einer ſchlecht ausgerüſteten beſſer gedient als in drei Mnoaten mit zehn gut 71 I. en Diviſionen UÜUsge Engliſche Bomben auf Genf Amtliche Jeſiſiellungen des Schweizer Armeeſtabes. Bern, 13. Juni. In der Nacht zum Mittwoch haben fremde Flugzeuge das Schweizer Ufer des Genfer Sees überflogen und dabei eine Anzahl Bomben abgeworfen. Hierzu teilt, wie die ſchweizeriſche Depeſchenagentur meldet, der Armeeſtab mit: Die Unterſuchung der Vombar⸗ dierungen in der Weſtſchweiz hat ergeben, daß die abge⸗ worfenen Bomben engliſcher Herkunft ſind. Es wur⸗ den ſieben Bomben auf Renens(bei Lauſanne) und ſechs Auf Genf abgeworfen. Der Genfer Staatsrat hielt am Mittwoch eine außer⸗ ordentliche Sitzung ah, worauf die Genfer Regierung einen Aufruf, an die Bevölkerung richtete. Darin wird die tiefe Bewegung wegen der gemledten Bomben⸗ abwürfe und das Beileid des Staatsrates für die unſchuldi⸗ gen Opfer und deren Familienangehörigen ausgedrückt. Weiter wird gegen dieſe Rechtsverletzung Proteſt erho⸗ ben und der Bundesrat aufgefordert, die nötigen Schritte zu unternehmen. Politiſches Allerlei Freiwilliger Arbeitsdienſt in Norwegen. Der norwegiſche Verwaltungsrat ruft die norwegiſche Jugend auf, ſich zum Freiwilligen Arbeitsdienſt zu melden. Opferwille und perſönlicher Arbeitseinſatz ſeien notwendig, um den Aufbau des Landes und ſeine Verſorgung zu er⸗ möglichen. Die norwegiſche Kaufmannſchaft ſtellte als Hilfe für die Stadt Kriſtianſund 100 000 Kronen zur Verfügung. Neue gewaltige Rüſtungen in USA. Das Abgeordnetenhaus nahm zwei bereits vom Sengt gutgeheißene Wehrvorlagen an, die die Tonnage der USA⸗ Flotte um 11 Prozent erhöhen, den Bau von 22 neuen Kriegsſchiffen gutheißen und für die Marineluftwaffe eine beträchtliche Verſtärkung vorſehen. Der Budget⸗Ausſchuß des Abgeordnetenhauſes empfahl die Bewilligung von wei⸗ teren 1.7 Milliarden Dollar für Rüſtungszwecke. Falls der Kongreß zuſtimmt, würden ſich damit die diesjährigen Be⸗ willigungen für Aufrüſtung auf über 5 Milliarden Dollar erhöhen. Die Vorlage ſieht eine Vermehrung des Mann- ſchaftsbeſtandes der regulären Armee, die Anſchaffung weſ⸗ terer Flugzeuge ſowie die Ermächtigung zum Baubeginn von weiteren 68 Kriegsſchiffen vor. Generalſtabschef Mar⸗ ſhall erklärte in der Begründung, daß die amerikaniſche Armee ſich keine Invaſion in die Vereinigten Staaten vor⸗ ſtellen könne. Ein Luftangriff ſei zwar möglich, aber zur⸗ zeit unwahrſcheinlich. Man müſſe aber alle möglichen Ent⸗ wicklungen auf dem amerikaniſchen Kontinent ins Auge faſſen. Freundſchaftsverkrag Japan-Thailand(Siam). Das japaniſche Außenamt gab die Unterzeichnung eines Freundſchaftsvertrages zwiſchen Japan und Thailand (Siam) bekannt. Der Vertrag ſieht die Vertiefung det freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen beiden Ländern und die Achtung der beiderſeitigen Gebiete vor. Außerdem beſtimmt er, daß bei einem Angriff auf die Vertragſchlie⸗ ßenden eine Hilfeleiſtung für dritte Mächte nicht erfolge. Kurzmeldungen Berlin. Nach dem Ausweis der Deutſchen Reichsbank vom 7. Juni 1940 hat ſich die Anlage der Bank in Wech⸗ ſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren auf 12 889 Mill. Mark vermindert. Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich auf 12 354 Mill. Mark ermäßigt. Die fremden Gel⸗ der werden mit 1432 Mill. Mark ausgewieſen. Kopenhagen. Wie die engliſche Zeitung„News Chro- nicle“ zugibt, hat der Banknotenumlauf in England in den letzten Tagen den höchſten Stand aller Zeiten erreicht. Kopenhagen. Nach einer Mitteilung des britiſchen Ar⸗ beitsamtes belief ſich die Zahl der Arbeitsloſen in England am 20. Mai noch immer auf rund 900 000 Menſchen. Mit dieſer Ziffer iſt deutlicher als durch eine Reihe anderer Erſcheinungen die Erfolglosigkeit der britiſchen Behörden bei ihrem Bemühen um eine Steigerung der britiſchen Pro- ee 1 Budapeſt. In der Sitzung des ungariſchen Abgeordne“ tenhauſes kam es zu lebhaften Kundgebungen für die Ach⸗ ſenmächte. a Kom. Nach einer Stefani⸗Meldung aus Kairo hat Aegypten die Einladung des Irak und Saudi⸗Arabiens, in den Grenzſtreitigkeiten das Schiedsrichteramt zu überneh⸗ men, angenommen. Rio de Janeiro. Präſident Vargas hielt am Gedenk⸗ tage des braſilianiſchen Seeſieges von Ritchuelo an Bord des Flaggſchiffes„Minas Geraes“ eine Rede, die das po⸗ litiſche Glaubensbekenntnis Braſiliens gegen Liberalis⸗ mus und Kaſtenherrſchaft darſtellt, gegen„verſteinerte Kon 8 8 und für eine neue Aera kräftiger, lebensfähiger ölker.. Schanghai. Die Japaner beſetzten Itſchang, einen wich⸗ tigen Handelsplatz der Provinz Hupeh unterholb der Vangtſe⸗Katarakte und krönten hiermit ihre mehrwöchigen Operationen gegen größere chineſiſche Verbände 2 — ä— 288 Seines Vaters Frau a. Drei neue Ritter kreuzträger Führerhauptquarkler, 12. Juni. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorſchlag des Ober⸗ befehlshaber des Heeres, Generaloberſt von Brauchitſch, das Ritterkreuz zum Eiſernen Kreuz verliehen an: General der Artillerie Haaſſe, Kommandierenden Ge⸗ neral eines Armeekorps, Oberſtleutnant Weber, Kom⸗ mandeur eines Infanterieregiments, Feldwebel Hoff⸗ mann Feldwebel in einem motor. Pionierbataillon. * General der Artillerie Haaſie hat mit ſeinem Korps am 15. Mai in kühnem Vorſtoß die ſtändigen franzöſiſchen Befeſtigungen bei Mouzon und bei Meziere⸗Charleville durchbrochen, durch ſeine Maßnahmen den Uebergang über die Maas erzwungen und den Weg in der entſcheidenden Richtung für die Armee geöffnet Er hat dadurch zum Ge⸗ lingen der Geſamtoperationen maßgeblich beigetragen. Für die erfolgreiche Durchführung des Durchbruchs war ſein perſönlicher Einſatz entſcheidend. Oberſtleutnant Weber, Kommandeur eines Infante⸗ rieregiments, hat am 10. Mai mit ſeinem Regiment in Hol⸗ land die ſtarke Peelſtellung durchbrochen und dadurch der dort eingeſetzten Panzerdiviſion den Vormarſch in die Tiefe ermöglicht. Die tatkräftige Durchführung dieſer Aufgabe war entſcheidend für die rechtzeitige Herſtellung der Ver⸗ bindung mit den ſüdlich von Rotterdam operierenden Luft⸗ landetruppen. Am 17. Mai fiel Oberſtleutnant Weber die Aufgabe zu. mit ſeinem Regiment vor Einbruch der Dunkel⸗ heit in die Befeſtigungslinie von Antwerpen einzudringen. Auch dieſe Aufgabe löſte Oberſtleutnant Weber erfolgreich. Feldwebel Hoffmann erzwang durch rückſichtsloſen hen Einſatz den Uebergang über die Maas, indem * perso!. 6 zan 0 er im feindlichen MG: und Artilleriefeuer an der Spitze ſeines Zuges ſelbſt überſetzte und durch ſein Beiſpiel ſeine Pioniere mitriß. Seiner geſchickten Führung und ſeiner Tatkraft iſt es zu verdanken daß ein ſtarkes Fort der Be⸗ feſtigungslinie von Maubeuge in kurzer Zeit mit geringen Verluſten genommen werden konnte. Ungeachtet des feind⸗ lichen Abwehrfeuers ſtürmte er mit ſeinem Zuge an die oſt⸗ wärtigen Kuppeln und an den Eingang des Forts und ſeb“e ſo wirkungsvoll Sprengmunition ein, daß der Gegner 5 ch kurzem Widerſtand ergab. Rund 35 Millionen Mark Das Ergebnis der dritten Hausſammlung des Kriegshilfs⸗ werkes. Berlin, 13. Juni. Die dritte Hausſammlung des Kriegs- hilfswerkes für das Deutſche Role Kreuz 1940 brachte ein vorläufiges Ergebnis von 34 668 245,94 Mark. Man kann dieſes Aufkommen vergleichen mit den Opferſonntagen des Kriegswinterhilfswerkes und würde dabei zu einer Steige⸗ rung gegenüber dem dritten Opferſonnkag des Kriegswin⸗ kerhülfswerkes von rund 150 v. 9. kommen Angeſichts der ſtolzen Bilanz, die das Oberkommando der Wehrmacht anläßlich der Vernichtungsſchlacht in Flan⸗ dern zog, wurde gleichzeitig auch die Höhe der Verluſte dem deutſchen Volke mitgeteilt. Die Verluſte ſind, gemeſſen an den Erfolgen, als unerwartet niedrig zu bezeichnen. Sie bedeuten aber, daß Zehntauſende deutſcher Soldaten in den Lazaretten von Männern und Frauen betreut werden, die durch das Deutſche Rote Kreuz ausgebildet wurden. Unſer Dank an die Schweſtern und DRK⸗Helfer, die unſere Lieb⸗ ſten betreuen, muß ſich in einem gewaltigen Opferbekennt⸗ nis äußern. Die Höhe der Summe von rund 35 Millionen ſtark, die diesmal ohne Sonderſammlung in den Betrie⸗ ben erreicht wurde, gibt gleichzeitig auch den Gefühlen des ganzen deutſchen Volkes Ausdruck. Es werden alle Anſtren⸗ ungen unternommen, um dem Kriegshilfswerk für das eutſche Rote Kreuz die finanziellen Vorausſetzungen zu eben, die nötig ſind, um nicht nur die Betreuung unſerer Verwundeten, ſondern auch die Fortführung aller weiteren 5 des Deutſchen Roten Kreuzes zu ermög⸗ ichen. 5 Tunis im Belagerungszuſtand. Berlin, 12. Juni. Wie der Londoner Nachrichtendienſt meldet, iſt über Tunis der Belagerungszuſtand verhängt worden. In den größeren Städten wurden Barrikaden er⸗ richtet. Der Schutz der italieniſchen Inkereſſen. Rom, 12. Juni. Einer Stefani⸗Meldung aus Rio de Janeiro zufolge hat die braſilianiſche Regierung den Schutz der italieniſchen Intereſſen in Frankreich und Großbritan⸗ nien ſowie in den Kolonien, Beſitzungen und Mandatsge⸗ bieten übernommen. Roman von Else Jung-Elndemann 27 5 a Der Dampfer von Saßnitz wurde erwartet. Vorn, am Kopfende des Steges, ſtauten ſich die Menſchen. Auch Rolf und Irmgard ſtanden unter ihnen. Rolf ſaß auf dem Ge⸗ länder, und Irmgard lehnte neben ihm. Das weiße Schiff, das mit ſchäumender Bugwelle näherkam, war ſchon deutlich zu erkenzen, und Irmgard ſah ihm mit zitternder Angſt ent⸗ gegen. Sie wußte nicht klar, was ſie fürchtete, ſie fühlte nur dumpf die Gefahr, die mit dieſem Schiff unentrinnbar auf ſie zueilte. i f An willkürlich drängte ſie ſich enger an Rolf, als wäre auch er dieſer Gefahr ausgeſetzt, als müßten ſie fortan ſtär⸗ ker zuſammenhalten und ſich verbünden. Gegen wen? 5 Eine Frau kam mit dem weißen Schiff, Sigruns Mutter. Eine Fremde, deren Namen ſie niemals gehört hatte. Heute vernahm ſie ihn zum erſten Mal, als Otti ihn nannte und Hans Grothe ihn ſtaunend, ungläubig⸗gläubig wiederholte. „Sigrun Röck. ich wußte es ja!“ f 2 Stunden um Stunden hatte ſie über dieſen Ausruf nach⸗ gegrübelt, bis ſie nicht mehr daran zweifelte, daß der Name Röck dem Profeſſor bekannt war, ja, daß er auch die Frau kennen mußte, die ihn trug. i Wer war ſie? Wo waren ſie ſich begegnet? Noch klammerte ſich Irmgard an die Hoffnung, daß dieſe Begegnung zwiſchen Grothe und Frau Röck nur flüchtig⸗ freundliche Beziehungen geſchaffen hatte, an die er ſich gern erinnerte und ihre Wiederholung deshalb ſo freudig begrüßte. kommen ſein, denn plötzlich ſank er tot zuſammen. Badiſche Chronik Mosbach.(Mosbacher Kinderbetten.) Die Stadt ſchenkte wieder an kinderreiche Familien ſechs„Mos⸗ bacher Kinderbetten“, womit ein vor zwei Jahren eingeführ⸗ ter Brauch fortgeſetzt wird. () Sberſasbach b. Bühl.(Opfer des Verkehrs.) Die 70 jährige Frau des Bauunternehmers Adolf Schnurr wurde von einem Motorrad angefahren und tödlich verletzt. O Sulzfeld.(Todesſturz vom Heuwagen.) Beim Heuabnehmen auf dem Felde wurde der 50jährige Bauer Gottfried Mehl plötzlich von einem Anwohlſein befallen, ſodaß er vom Wagen ſtürzte. Dabei zog er ſich ſo erhebliche Verletzungen am Rückgrat zu, daß er einige Stunden ſpäter ſtarb. 3 O Freiburg.(An der Feldſeewand tödlich ab⸗ geſtürzt.) Nach dem ſchweren Unfall am Scharfenſtein im Münſtertal ereignete ſich nunmehr an der Feldſeewand am Feldberg ein tödlicher Abſturz. Der Verunglückte war allein in die über den Feldſee aufragende Wand eingeſtie⸗ gen, rutſchte in beträchtlicher Höhe ab und ſtürzte auf eine Geröllhalde. Der Mann zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß der Tod bald darauf eintrat. Bei dem Verunglück⸗ ten handelt es ſich um den aus Karlsruhe ſtammenden Dr. med. Hans Stocker, d mediziniſchen Univerſitäts⸗ der an de Poliklinik in Freiburg tätig war. (—) Konſtanz.(Anſtiftung zum Mord.) Die Strafkammer Konſtanz verurteilte die aus Freiburg gebürtige, zuletzt in München wohnhafte 30jährige Eliſabeth Holzer wegen Anſtiftung zum Mord zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Bereits am 3. April d. J. wurde ihr Geliebter, der 28jährige Walter Vogel aus Singen, mit dem ſie Jahre hindurch ein ehebrecheriſches Verhältnis unter⸗ hielt, wegen Mordverſuch an der eigenen Frau zu acht Jah⸗ ren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverluſt verurteilt. Im Laufe der Hauptverhandlung am 3. April wurde die An⸗ geklagte im Gerichtsgebäude unter dem Verdacht verhaftet, daß ſie Vogel zu ſeinem Verbrechen angeſtiftet hatte. Vogel ſuchte ſeine Geliebte bei früheren Vernehmungen zu ſchonen, erklärte aber fetzt, aus dem Zuchthaus in Bruchſal vor⸗ geführt, daß die Angeklagte ihn tatſächlich aufgefordert habe, ſeine Ehefrau beiſeite zu ſchaffen. Die beeidigten Ausſagen zweier Zeuginnen rechtfertigen darüber hinaus die Auffaſ⸗ ſung des Gerichtes, daß die Angeklagte trotz ihres Leugnens als überführt angeſehen werden müſſe. Aus den Nachbargauen Kirkel.(Ein Fuß abgeriſſen.) In ſeiner Werk⸗ ſtatt geriet der Wagner Gottfried Meyer in die Sägema⸗ ſchine. Dem Bedauernswerten wurde dabei ein Fuß abge⸗ riſſen. Schopp.(Schwerhöriger vom Auto getötet.) Beim Ueberqueren der Straße wurde der ſchwerhörige 71⸗ jährige Landwirt Adam Emmer von einem Perſonenauto erfaßt und ſo ſchwer verletzt. datz der Tod auf der Stelle eintrat f Burgalben.(Tödlicher Unfall durch ſcheuende Pferde.) Zwei hieſige Einwohner, die Brüder Karl und Anton Klein, waren mit Holzabfahren beſchäftigt. Plötzlich ſcheuten die Pferde, wobei der 18jährige Anton Klein zu Boden geſchleudert und vom Fuhrwerk überfahren wurde. Der Tod trat ſofort ein. — Lauffen a. N.(Unfall durch Kühe.) In der Stuttgarterſtraße ſcheuten die vor einen hoch⸗ beladenen Heuwagen gespannten Kühe vor einem Laſtkraft⸗ wagen. Der Wagen fuhr auf einen Erdhaufen und ſtürzte dabei um. Die Frau und das Kind des Fuhrwerksbeſitzers, die auf dem Wagen ſaßen, wurden herabgeſchleudert. Wäh⸗ rend das Kind leichter verletzt wurde, mußte die Frau mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus gebracht werden. — Großheppach.(Tödlicher Sturz vom Heu⸗ wagen.) Weingärtner Johannes Fiſcher fiel dieſer Tage ſo unglücklich vom Heuwagen, daß er bald darauf ſtarb. r Feine Oberammergauer Pafflo kehrsamt der Gemeinde tammerga im Jahre 1940 keine Paſſionsſpiele ſtattfinden. nach Kriegsende nachgeholt. e Opfer der Berge geborgen. Von einer Bergwacht⸗ Suchſtreife der Ortsgruppe Oberſtdorf wurde die Leiche des am 26. Mai vom Nordoſtgrat der Trettach abgeſtürzten Kaufmanns Noiſinger aus Kempten 300 Meter 1 1 der Mhſtuürsſtoſſe dosen end horn Die Motorreparatur im überſchwemmten Keller. Der 62 Jahre alte Elektromonteur Alois Penn in Gröbenzell war mit der Reparierung eines Elektvomotors 1 der ſich in einem unter Waſſer ſtehenden Keller befand. Da⸗ bei muß Penn mit einem Stromleiter in Berührung ge⸗ sſpiele. Das Ver⸗ u. gibt bekannt, daß Sie werden Aber da war ihre Angſt, dieſe ſchreckliche, beklemmende Angſt, die ſie vor dem Augenblick der erneuten Begegnung zittern ließ, als könnte ſie ihr in wenigen Minuten alles nehmen, was ihr bis zum heutigen Tage Heimat und Halt N war: den Mann, den ſie liebte, die Kinder und ſein aus. 8 Nichts beſaß ſie, außer dieſem. Keinen Vater, keine Mutter, keine Geſchwiſter. Als ſie zu Grothe kam, hatte ſie gehofft, nun bis an ihr Lebensende geborgen zu ſein. Fünf Jahre hatte ſie für ihn und die Seinen gearbeitet, als wären dieſe drei Menſchen- und das Haus, in dem ſie lebten, ihr Eigentum. Und dann, in den letzten beiden Jahren, waren Wunſch und Hoffnung noch weiter gegangen. Nicht nur Freundin, nicht nur Betreuerin ſeiner Kinder hatte ſie ſein wolleg, ſondern mehr, viel mehr: Frau und Mutter. Gläu⸗ big hatte ſie darauf gewartet, daß Grothe ſich ihr eines Tages zuwenden, ſie mit anderen Augen anſehen würde, mit den wiedererwachenden Augen des Mannes. Nun war dieſer Glaube kleinmütig geworden, denn das frohe Aufſtrahlen ſeiner Augen, auf das ſie Monate und Monate vergeblich hoffte, hatte einer anderen gegolten. Ihr Name hatte mit einem Zuge alle Müdigkeit, alle Gleich⸗ gültigkeit aus ſeinem Antlitz fortgewiſcht. Irmgard ſah ſich um. Die Menſchen in ihrer Nähs drängten ſich zuſammen. Ihre Bewegung preßte auch ſie feſter an das Geländer. Der Dampfer glitt heran, machte eine Wendung und ſchob ſich an das Bollwerk. Der Maſchinentelegraph läutete, die Haltetaue flogen um die naſſen, mit grünem Tang be⸗ hangenen Pflöcke, zogen an, und knirſchend rieb ſich Holz an Holz. Leiſe fauchend und ſeinen heißen, nach Ol und Dampf riechenden Atem über die auf dem Brückenkopf Wartenden ausſtoßend, lag das Schiff feſt. Als die erſten Fahrgäſte ausſtiegen, beugte ſich Irmgard vor. Ihre Hand klammerte ſich um Rolfs Arme, denn in * ſcheuen de um Ehrung eines Luftfahrtpionjers. Der Führer und oberſte Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorſchlas des Sberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarſcha Göring, dem um die Verbreitung des deutſchen Luftfal rt⸗ gedankens verdienten Schriftſteller Major a. D. Dr. Alfred Hildebrandt aus Anlaß der Vollendung ſeines 70. Lebens⸗ jahres den Charakter als Oberſtleutnant. Auch Deine Spende hilſt mit! ſtiemand darf bei der Rot⸗Kreuz⸗Arbeit fehlen. NS. Wenn wir heute vor die Frage geſtellt werden, 4 wir gut, erſt einmal zu überlegen, wozu denn unſere f ö l. Es ſagt ſich ſo leicht dahin: zur För⸗ arbeit des Deutſchen Roten Kreuzes! Ken⸗ men wir aber auch nur einen Bruchteil der unzähligen Auf⸗ gaben, aus denen ſich die Arbeit des DRK. im Kriege zu⸗ ſammenſetzt? Ahnen wir, was es heißt, in einem modernen Krieg, mit ſeiner gewaltigen Ausdehnung der Fronten, mit der Schnelligkeit und Schlagkraft ſeiner Operationen und ihrer Gleichzeitigkeit auf der Erde, zu Waſſer und in der Luft immer gerade da zur Stelle zu ſein, wo es gilt, Wunden zu heilen, Menſchen aus Not und Gefahr zu erretten, Hilfe in jeder erdenklichen Form zu bringen. Vielleicht muß man überhaupt ſelbfſt Soldat geweſen ſein, um zu wiſſen, was Rot⸗Kreuz⸗Arbeit iſt. Wir drinnen im Lande haben zumeiſt die ungewiſſe Vorſtellung, daß dem DRK. die Pflege und Betreuung der Verwundeten obliege. Aber das iſt ja nur ein kleiner Teil der Arbeit, die nämlich, die nach außen hin ſichtbar wird. Wenn wir un⸗ ſere Soldalen im Lazarett beſuchen, treffen wir die Rot⸗Kreuz⸗ Schweſter an ihrem Bett. Sie iſt das letzte Glied einer Kette von Helfenden, deren ſorgende Hilfe und Pflege er ſeit dem Augenblick ſeiner Verwundung empfangen hat. Dieſe begann im Feldlazarett und hat ihn dann im Lazarettzug begleitet, ſie verließ ihn nicht im Reſervelazarett der Heimat und ſie wird ihm als Geneſenden im ſchönen Erholungsheim unver⸗ mindert zuteil. Eine ganze Reihe von Einrichtungen ſind hier mit einem Schlage aus Licht gerückt, über die wir nie⸗ mals nachdenken. Sie ſind einfach da, wir gehen hundertmal an ihnen vorüber und wenden kaum noch den Kopf, wenn wir die weiße Fahne mit dem roten Kreuz irgendwo von einem Portal herunterwehen ſehen. Aha, ein Lazarett des DRK. — ſagen wir uns. Was aber gehört zu der Erſtellung eines Lazarettes und wieviel Arbeit und Vorſorge, welches Maß von Organiſation und Planung im Stillen iſt nötig, um alles dazu Notwendige herbeizuſchaffen: Raum und Einrichtung, Betten, Wäſche, Medikamente, Inſtrunſente und Atenſilien, nicht zuletzt die DRK.⸗Helfer und Helferinnen und ihre Ausrüſtung und Ausbildung. Die Lazarette für die Verwundeten ſind aber nur ein Bruchteil des Notwendigen, was der Krieg vom DRK. fordert. Der moderne Krieg hat die See und die Luft zu ebenbürtigen Räumen des Kampfes gemacht. Und das Rote Kreuz folgt auch hierhin ſeinen hilfsbedürf⸗ tigen Kameraden. Lazarettſchiffe des Wehrmachtsſanitäts⸗ dienſtes, als ſtolzeſtes der weltbekannte„Wilhelm Guſtloff“, übernahmen einen Teil der Verwundetentransporte aus dem ehemaligen Polen. Sanitätsflugzeuge der Wehrmacht ſtellen die raſche Verſorgung mit unentbehrlichen Medikamenten und Inſtrumenten auch mit den entlegenſten Stellen der Kampf⸗ front her. And ſtets iſt der Sanitätsſoldat unter dem Zei⸗ chen des Roten Kreuzes mit ſeinen Helfern dabei, eine Elite von modernſten Kämpfern um die Geſundheit unſerer Sol⸗ daten. Wir zählen hier zunächſt nur einiges auf aus dem rieſigen Aufgabengebiet einer Geſundheitsbetreuung und Kran⸗ kenverſorgung im Kriege, es kommen aber noch die unzäh⸗ ligen Aufgaben hinzu, die unmittelbar nach dem Kampf in den zu befriedenden Gebieten einsetzen und bei denen die Mit⸗ wirkung des Roten Kreuzes gleichermaßen unentbehrlich iſt. Um nur ein Beiſpiel herauszugreifen: Unmittelbar nach der Aebernahme des Protektorats von Böhmen und Mähren durch den Reichsproteltor Freiherrn von Neurath erließ die⸗ ſer einen Aufruf zur Mitarbeit im Deutſchen Roten Kreuz, das im Protektorat unverzüglich den Aufbau der DRK. Kreisſtellen und DRK. ⸗Bereitſchaften aufgenommen hatte. Ein rieſiges Aufgabenfeld friedlicher Aufbauarbeit iſt hier zu beackern, dem inzwiſchen ſchon die Friedensarbeit mitten im Kriege im Raume des Gaues Danzig— Weſtpreußen und des Generalgouvernements Polen folgten. Bedenken wir, welche unermüdliche Arbeit, welcher Opfer⸗ mut und welche Kraft der Entſagung alle die Männer und Frauen beſeelt, die im Deutſchen Roten Kreuz an der Be⸗ wältigung dieſer Ueberfülle von Aufgaben ſchaffen, dann er⸗ ſcheink uns jeder Betrag, den wir für die materielle Bewäl⸗ tigung dieſes Schafſens in die Waagſchale werfen, eingereiht zu ſein in die Tat, die dereing als die größte der Welt⸗ geſchichte gewertet werden wird: die Befriedung Europas. Dr. Ilſe Bureſch⸗Rie be. =! dieſem Augenblick ſah ſie Grothe neben der Treppe ſtehen die vom unteren Steg zum oberen hinaufführte. Zwiſchen ihm und einer alten Dame zappelte ein zierliches, kleines Mädel in hellblauem Kleidchen. Wie ein großer, ſeidenblauer Schmetterling ſchwebte eine Schleife in ſeinem blonden Haar. Dieſer Aufputz mutete ein wenig altmodiſch an, aber dem Kind ſtand er und machte ſein Geſichtchen noch anziehender. Da war auch Okti. Sie ſtand vor dem Vater, der ſeine Hand auf ihre Schulter gelegt hatte. Es ging laut und lebhaft an der Anlegeſtelle zu, aber den Ruf:„Da iſt ſie. Mutti! Mutti!“, der ſich wie ein heller Jubel über alles ſchwang, hörte Irmgard doch. Auch Rolf hatte ihn gehört.. Beide ſahen, wie Sigrun ſich losriß, ſich mit kleinen, derben Fäuſten Bahn brach und einer ſchlanken, ſchlicht⸗ gekleideten Dame in die Arme lief, die ihr Kind an ſich zog und küßte. 5 2 Aber während Rolf der kleinen Szene zuſchaute, hingen Irmgards Augen an Grothe. Er ſtand da, mit einem Geſicht, das wie in Sonne getaucht war. Jetzt ſchob er Otti beiseite, machte ein paar Schritte vorwärts, blieb ſtehen und wartete. Die junge Frau begrüßte eben ihre Mutter. Nun wandte ſie ſich um, und eine jähe Röte flog über ihr Geſicht. „Irmgard jah es, und ne ſay es mit um jo großpster⸗ Schärfe und Deutlichkeit, weil ihr Herz vorausgeahnt hatte, was zwiſchen Mann und Frau dort unten geſchah. Sie ſtan⸗ den unter Menſchen, und waren doch ganz allein. Sie ſagten ſich nichts, ſondern reichten ſich nur die Hände. Auge ruhte in Auge. Wortlos redeten ſie miteinander, bis Sigrun iich zwiſchen ſie drängte und ſie trennte. Da lächelten ſie ſich über den Kopf des Kindes hinweg an. 4 Kein Wort, kein Ruf, keine Bewegung hätten Irmgar mehr verraten können als dieſes Lächeln. Alles Glück des Wiederfindens, alle Worte und das heimliche Wiſſen zweier Niohondor langen darin. 5 TZoltale Ruud oc Gefährliche Neugierde Nicht nur bei Fliegeralarm in den Luftſchutzkeller.— Ver⸗ dünkelung ſchärfſtens durchführen. Es iſt in der letzten Zeit wiederholt beobachtet worden, daß bei Abwehr überraſchender feindlicher Luftangriffe, für die Fliegeralarm nicht gegeben wurde, Teile der Bevölkerung aus Neugierde ſich auf die Straßen begeben haben. Hierzu wird erneut darauf hingewieſen, daß durch derartiges Ver⸗ halten unnötige Verluſte unter der Zivilbevölkerung entſtehen können. Grundſätzlich iſt bei Fliegeralarm oder bei Abwehr überraſchender Angriffe, d. h. bei eigenem Flakfeuer, der Luftſchutzraum aufzuſuchen. Letzteres iſt insbeſondere bei der Planloſigkeit engliſcher Angriffe erforderlich, da, um Un⸗ ruhe und Betriebsſtörungen zu vermeiden, nicht grundſätzlich ſämtliche in Frage kommenden Gebiete gewarnt werden können 0 Es iſt feſtgeſtellt werden, daß die feindlichen Flieger i m weſtlichen Grenzgebiet faſt ausſchließlich nachts an⸗ greifen und ihre Bomben planlos überall dort abwerfen, wo ſie einen Lichtſch bemerken können. Deshalb iſt es hein Pflicht eines jeden, die Verdunkelung ſchärfſtens durchzuführen, denn dies liegt ebenſo in ſeinem eigenen Inter wie in dem des geſamten Volkes. Nur ſo iſt es möglich, ſich ſelbſt und das geſamte Volk vor jedem Schaden aus der Luft zu bewahren. Dies gilt nicht nur für das Grenz⸗ gebiet, ſondern auch im gleichen Maße für das Heimat⸗ gebiet. Auch in der Heimat muß alles vermieden werden, was dem nächtlich einfliegenden Gegner irgend ein Ziel für ſeine Bombenabwürſe bieten kann. Den 70. Geburtstag konnte geſtern in voller Rüſtig⸗ keit Herr Joſef Servatius(Station) begehen. Auch unſere beſten Wünſche. — Wieder Briefverkehe mit Luxemburg. Im Poſtdienſt zwiſchen Deutſchland und Luxemburg ſind gewöhnliche Briefe und Poſtkarten in beiden Richtungen wieder zugelaſſen. — Schmutzwäſche ſaubee aufbewahren! Wie und wo heben Sie Ihre Schmutzwäſche auf? Wenn man, wie jetzt in Kriegszeiten, zwangsläufig Wäſche ſparen muß, muß man ſorgſam auf jede Kleinigkeit bedacht ſein und alles vermei⸗ den, was Wäſcheſchüden verurſachen kann. Schmutzige Wäſche muß ſauber, luftig und vor allem trocken aufbewahrt wer⸗ den, am beſten in luftdurchläſſigen Säcken, Netzen, Körben oder geflochtenen Wäſchetruhen. Wenn die Schmutzwäſche in luftdichte Behälter hineingezwängt wird, können ſich, zumal wenn die Wäſche noch feucht iſt, leicht Stockflecken bilden, die ſich nur ſehr ſchwer oder überhaupt nicht mehr entfernen laſſen. Wir müſſen daher heute beſonders ſörgfältig darauf achten, daß die ſchmutzige Wäſche trocken und luftig aufbe⸗ wahrt wird. Handtücher, Küchentücher, Leibwäſche, Strümpfe, Badewäſche uſw. müſſen immer erſt hängend getrocknet wer⸗ den, ehe ſie in die Wäſchetruhe oder den Wäſcheſack kommen. Dabei bewährt es ſich gut, wenn wir die Schmutzwäſche vor dem Einweichen gut ausſchütteln und Taſchen und Ecken von Kiſſen und Bezügen auf die linke Seite drehen und durch Ausbürſten von Staub und Schmutz reinigen. Man wird ſtaunen, welche Schmutzmengen ſich durch dieſe„Trocken⸗ wäſche en la— zum Wohle unſerer Seifenration, r gut haushalten müſſen. Reichskarten für Arlauber WPD. Bisher war die Lebensmittelverſorgung von Urlaubern, die an ihrem Standort Gemeinſchaftsverpflegung erhalten und deshalb nicht über Lebensmittelkarten verfügen, nicht einheitlich geregelt. In der Regel wurden auf Grund der Urlaubsſcheine an die Urlauber bisher von den Ernäh⸗ rungsämtern Reiſe⸗ und Gaſtſtättenmarken ausgegeben. Dabet konnte allerdings eine Verſorgung mit Marmelade, Zucker und Eiern nicht erfolgen, da hierfür Reiſe⸗ und Gaſtſtätten⸗ marken nicht vorhanden ſind. Manche Ernährungsämter haben Berechtigungsſcheine oder Sonderkarten ausgegeben, um auch dieſen Bezug zu ermöglichen. Das hat jedoch vielfach Un⸗ Zuträglichkeiten mit ſich gebracht. Um dieſe zu vermeiden, wer⸗ dent durch einen im Lan dwirtſchaftlichen Miniſterfalblakt ver⸗ öffentlichten Erlaß des Reichsernährungsminiſters Reichskar⸗ ten für Urlauber eingeführt. Auf dieſe Weiſe wird eine ein⸗ heitliche Arlaubsverpflegung auch für diejenigen Verſorgungsberechtigten geſchaffen, die normalerweiſe Gemein⸗ ſchaftsverpflegung erhalten und deshalb keine Lebensmittelkar⸗ ten beſitzen. Die Regelung betrifft vor allem Angehörige der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienſtes, die Weſt⸗ wallarbeiter uſw. Die Karten gelten für das ganze ichsgebiet und können nach Vorlage des ordnungsmäßigen i von jedem Ernährungsamt oder jeder Kar⸗ werden. 7 Vie Rationen entſprechen den tenſte 5 Normalſä ten. ungen und Mädel, das geht Euch an! Der Bauer braucht Eure Hilfe! Der Einſatz beginnt am 15. Juli.— Was unſere Jugend zuvor wiff f zur muß. ben wir alle leckern AN en die Ba hſommer das NSG. Mit Freude im Fr Wachſen und Reifen au aber mit geheimer 0 5 ern und Bäuerin⸗ nen an die Erntezeit und all die Arbeit, die da ihrer war⸗ tet. Für die geſamte Hitler⸗Jugend wird es nun eine Pflicht ſein, dort ihre Kraft helfend einzuſetzen, denn es darf auch in dieſem Jahr, in dem die Bauern mit ihren Söhnen an der Front ſtehen, kein Feld ungeerntet bleiben. b 5 Schon jetzt werden von allen beteiligten Stellen die notwendigen Vorbereitungen, die zu einem ſo großzügi⸗ gen Einſatz erforderlich ſind, getroffen. Ueberall in den Dörfern und Landgemeinden werden zweckmäßige Räume als Lager hergerichtet, in denen die Jungen bezw. die Mädel in der Einſatzzeit zuſammengefaßt werden Auch für gute. Verpflegung iſt geſorgt, denn jeder Hof verköſtigt ſeine Hel⸗ fer und Helferinnen. Die kräftige Bauernkoſt nach der Arbeit in Luft und Sonne wird den Jungen und Mädeln aus den Städten unſeres Gaues gut tun und zu ihrer Erholung bei⸗ tragen. Es iſt weiter dafüt geſorgt, daß bei aller Arbeit eine Ueberanſtrengung vermieden wird. Schon die an⸗ geordnete ärztliche Anterſuchung ſchließt die Gefahr aus, daß ſolche Jungen und Mädel in den Einſatz kommen, die körperlich der ungewohnten und ſchweren Arbeit nicht ge⸗ wachſen ſind. Während ihrer Einſatzzeit genießen die Helfer und Helferinnen den Verſicherungsſchutz als Betriebs⸗ angehörige des betreffenden Hofes. Nun noch ein ſehr wichtiges Kapitel: Die Kleidung! Der Verbrauch an Schuhwerk iſt natürlich größer, es iſt daher zweckmäßig, daß ein Paar alte, aber derbe Schuhe den Weg aufs Land antreten. Mit den Kleidern iſt es nicht anders. Getragene Arbeitskleidung, alſo leicht waſchbare ſchlichte Dirndl für die Mädel, derbe Hoſen und möglichſt kurzärmelige Hemden für die Jungen ſind da am angebrach⸗ teſten. Vielleicht kann in dieſem oder jenen Fall auch einmal die Bäuerin mit ein Paar alten Schuhen aushelfen, wenn kein anderer Ausweg mehr bleibt. Eine Son der zuwen⸗ dung an Kleidung durch das Wirtſchaftsamt kann nicht erfolgen. Wenn alſo der Einſatz am 15. Juli beginnt, werden ſich in erſter Linie die Schüler und Schülerinnen in den Erntelagern zuſammenfinden, um einen großen Teil ihrer Ferien neben den Kameraden vom Lande auf den Feldern, in den Scheuern und Ställen zu verbringen. Aber auch die berufstätigen Jungen und Mädel ſollen einen Teil ihres Urlaubs für den Ernteeinſatz zur Verfügung ſtellen. An die Betriebsführer erging deshalb die Bitte, ihren Jungarbeitern und Arbeiterinnen den Urlaub ſo zu gewähren, daß die Teil⸗ mahme an einem Erntelager möglich iſt. Selbſtverſtändlich können auch die Jungen und Mädel, deren Urlaub nicht in die Haupterntezeik fällt, eingeſetzt werden, denn in der Som⸗ mer⸗ und Herbſtzeit mangelt es dem Bauer nie an Arbeit. Der Führer erwartet von ſeiner Jugend, daß ſie dieſe ihr geſtellte Aufgabe voll und ganz erfüllt und ſo beiträgt zum deutſchen Sieg! J: Oz. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt vom 11. Juni. Amtlich no⸗ tierten: Ochſen 42.5—46.5, Bullen 35.5— 44.5, Kühe 2244.5, Färſen 35.5—45.5, Kälber 40—65, Hammel und Lämmer 47 bis 48, Schafe 38, Schweine 52—56. Marktverlauf: alles zu⸗ geteilt. eiſe für Kunſidünger Preiſe in den erſten Staffeln. rgangenen harten Winter eingetretenen Transportſchwie iten konnte eine ausreichende Verſor⸗ gung der Land ſchaft mit künſtlichen Düngemitteln er⸗ reicht werden. Um jedoch eine Wiederholung der Schwierig⸗ keiten in der Wagg ſtellung, die durch die Abruf⸗ und Verladeſpitzen in Sintermonaten verurſacht worden ſind, zu vermeiden, hat der Reichskommiſſar für die Preis⸗ bildung Maßnahmen getroffen, um die Verteiler und die Landwirtſchaft zum vermehrten Frühbezuge und zur Ein⸗ lagerung von Düngemitteln zu veranlaſſen. Zum Beginn des Kalidüngejahres am 16 wurden von ihm die Staffelpreiſe für Kalidü el der Weiſe neu geregelt, daß die bisherigen Preiſe in den erſten Staffeln des Düngejahres beträchtlich ermäßigt find. Mit ſeiner Ermächtigung wurde der Beginn des Stick⸗ ſtoffdüngejahres, zu dem die niedrigſten Preiſe gelten, um einen Monat vom 1. Juli auf den 1. Juni 1940 vorverlegt Ferner ſetzte er die Menge Thomasphosphat feſt, für die beim Bezuge in den bedarfsarmen Monaten Lager⸗ und Frühbezugsvergütungen gewährt werden. Dieſe Neuregelungen tragen zur Gewährleiſtung einer rechtzeitigen und ausreichenden Verſorgung der Landwirt⸗ ſchaft mit künſtlichen Düngemitteln im Düngejahr 194044 weſenkkich bei. Die Pr Ermätzigte Trotz der im ve Mai 1940 Bauer, hör zu!— Wiederaufnahme der Landfunkſend ungen NS. Seit einigen Tagen nehmen die Reichsſenden Stuttgart und Frankfurt ihre täglichen(einſchließ⸗ lich Sonftag) Landfunkſendungen wieder auf und zwar in der Zeit von 6 bis 6.15 Uhr früh. Die Hörerſchaft auf dem Lande wird hierauf beſonders aufmerkſam gemacht. In den Sendungen werden wie bisher zahlreiche fachliche Frga⸗ gen der Landwirtſchaft behandelt, die unſerem Landvolk werk⸗ volle Anregungen und Ratſchläge vermitteln. Sportliches. Jugendgruppen⸗Erntelager eröffnet. der Gaufrauenſchaftsleiterin zur Mädel und junge Frauen Folge fach und Altdorf bei Säk⸗ e Erntelager der Jugendgruppen eröffnet werden konnten. Das Lager in Oberwolfach wurde in der Jugendherberge untergebracht, das in Altdorf in einem Bauernhof. Somit beſtehen jetzt insgeſamt ſechs Jugendgrup⸗ pen⸗Erntelager. Bis 16. Juni ſind alle dieſe Lager belegt, ſodaß die 31 Arbeiterinnen der Zigarrenfabrik Neuberger u. Sohn aus Schwetzingen, die ſich geſchloſſen zur Landhilfe gemeldet haben, im Kreis Wolfach und zwar in Anterhar⸗ mersbach, Oberharmersbach und Biberach im Einzeleinſaßz in der Dorfgemeinſchaft untergebracht werden konnten. Guter Leichtathletik⸗Nachwuchs Die reichsoffen ausgeſchriebenen Leichtathletiſchen Wette bewerbe des SV 98 Darmſtadt für Jungmannen und H waren ausgezeichnet beſetzt. Es gab gute Leiſtungen, die denen der Senioren vielfach nicht nachſtehen. So erzielte der noch zur A⸗Jugend zählende Frankfurter Munding(S8 1880) im Dreiſprung 14,21 Meter. Im Mittelpunkt ſtand ein Mannſchaftskampf um einen Wanderpreis, der erneut vom MTG Mannheim mit 27 Punkten vor Sc Frankfurt 1880 (25), SV 98 Darmſtadt(20), TV 46 Mannheim(15) gewon⸗ nen wurde. Die wichtigſten Ergebniſſe: Jungmannen⸗Klaſſe, 100 m: Fritz Gleim(Eintracht Frankfurt) 11,2; 400 m Hürden: Paul Müller(Darmſtadt) 57,7; 1000 m: Hockenberger(46 Mannheim) 413.6: 4 mal 100 m: 1. Eintracht Frankfurt 44,7, 2. Poſt Mann beim 44 (Handbreite]; Dreiſprung: Hammerſtein(Frankenthal) 11,89; Jugend A⸗Klaſſe, 100 m: Obexle(MTG Mannheim) 11,2; 400 m: Stürmer(SV Wiesbaden) 54,1: 800 m:(MG Mannheim] 2:01; 1500 m: Wollner(MTW Wittenberg) 4:18,8; 110 m⸗Hürden: Altmann(Eintracht Frankfurt) 162 Dreiſprung: Munding(Sc 1880 Frankfurt) 14.21 m; Hoch⸗ ſprung: Naumann(SC 1880 Frankfurt) 1,80: Stabhoch⸗ ſprung: Krockenberger(46 Frankenthal) 3,103 Kugelſtoßen: Gärtner(Mannheim 46) 12,18; Speerwerfen; Kockler(TS Frankfurt) 47,58; Dreikampf(100 m. Weitſprung Kugel⸗ ſtoßen]: 1. Anderſohn(80 Frankfurt) 2691.3 Punkte: 4 mal 100 m: 1. MT Mannheim 44,5; Schwedenſtaffel: 1 SV 98 Darmſtadt 208,8. 2. MTG. Mannheim 2:09.8. 3, Eintracht Frankfurt 2113,1. f Zwei weitere Antliche Bekanntmachung der Stadt Mannheim. Flurſchäden der Luftwaffe. Die durch die Luftwaffe verurſachten Flurſchäden auf Grundſtücken in den Vororten ſind bei, den Ge⸗ meindeſekretariaten, auf Grundſtücken in der Innen⸗ ſtadt bei der Städt Landwirtſchaftsabteilung(Rat⸗ haus N 1, Zimmer Nr. 47) unter Benützung der dort erhältlichen Antragsformulare zu folgenden Terminen anzumelden: 1. für Getreide, ſowie Klee und Luzerne 2. Schnitt bis 20. 6. 1940. 2. für Wieſen 2. Schnitt, Klee und Luzerne 3. Schnitt bis 5. 8. 1940. 3. für Hackfrüchte, Mais uſw. bis 20. 8. 1940, Spätere Anmeldungen können nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden, es ſei denn, daß ſie zu einem ſpäteren Zeitpunkt eingetreten ſind. Die Anmeldungen für Wieſen, Klee und Luzerne — 1. Schnitt— ſind bereits von amtswegen vorge⸗ nommen worden. Die Abſchätzung und die Feſtſetzung der ent⸗ ſtandenen Flurſchäden erfolgt durch die Luftwaffe. Mannheim, 11. Juni 1940. Der Oberbürgermeiſter. Sonderzuteilung von Käſe.. In der Zeit vom 13. 6. bis 30. 6. 1940 erhalten alle Verſorgungsberechtigten, die im Beſitz der Reichsfleiſch⸗ Karte für für Kinder bis zu 6 Jahren ſind, eine Sonderzuteilung von Die Ausgabe dieſer Sonderzuteilung erfolgt auf die Abſchnitte Fl 2 der vorbezeichneten Reichsfleiſchkarten der Zuteilungsperiode vom 3. bis 30. 6. 1940. Die Sonderzuteilung muß bei dem Verteiler bezogen werden, dem der Beſtellſchein über Käſe für die Zuteilungs⸗ periode vom 3. bis 30. 6. 1940 abgegeben wurde, da die Belieferung auf der Grundlage der abgelieferten Beſtellſcheine für dieſe Zeit erfolgt Die Verteiler haben die Abſchnitte Fl 2, der Reichs⸗ fleiſchkarte bei der Auslieferung der Sonderzuteilung abzutrennen und nach Ablauf der Kartenperiode un⸗ verzüglich bei der zuſtändigen Zweigſtelle bezw. dem Bürgermeiſteramt die eingegangenen Abſchnitte zum Umtauſch in einen Bezugſchein für Käſe einzureichen. Die danach ausgeſtellten verteiler zur Abdeckung eines etwa erhaltenen Vor⸗ ormalverbraucher und der Reichsfleiſchkarte 62,8 gr Käſe. 5 ezugſcheine ſind dem Groß⸗ e, Wu Scheuern und een stets AA Ausgabe von Geefiſchen. Die nächſte Verteilung von See⸗ fiſchen findet heute Donnerstag, 13. Juni ab 3 Ahr und morgen Freitag, 14. Juni, ab 8 Ahr in ſämtlichen zugelaſſenen Fiſchfach⸗ geſchäften ohne die bisherigen Be⸗ ſchränkungen ſtatt. Die Abgabe der Fiſche erfolgt ohne Rückſicht auf die Nummer des weißen Kundenaus⸗ weiſes. 5 Städt. Ernährungsamt Mannheim bezahlt werden. ſchuſſes abzuliefern.. N Städt. Ernährungsamt Mannheim. Der Landrat des Kreiſes Mannheim — Ernährungsamt Abt. B Ortsbauernſchaft, Mhm.⸗Geckenheim. Die gelieferten Junghennen ö müſſen bis morgen Freitag mittag 12 Ahr im Büro der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft Verſammlungs⸗Kalender. Fußballvereinigung 1898. Heute Donnerstag Abend Training für alle Aktiven zu den üblichen Zeiten. Anſchließend Spfeler⸗ benutzen! Formschönes Solazummer (fabrikneu) 200 em- Schrank sofort zu verkaufen. Eduard Bühler, Schreinerei Säckin trage 16 18. gerstrage Achtung, Feldpoſt! Die Feldgrauen freuen ſich, wenn ſie täglichzihre Heimatzeitung, den „Neckar⸗Bote“ erhalten. Sie können für nur N. 1.50 für den Monat die Ber⸗ bindung zwiſchen Heimat und Front innig geſtalten und Freude berel ten — ä Ein 5 Norderpflug verloren von der Halle bis Zähringerſtr. 57. Abzugeb. daſelbſt. Taglohn- Teftel für Bauhandwerker verſammlung im Lokal. Neſtloſes Erſcheinen iſt erwünſcht. Neckarbote-Druckerel zu Haben in der/ Mannheimer Theaterſchau Donnerstag, 13. Juni: Miete D 24 und 2. Sonder⸗ miete D 12 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 401 bis 404: Was kam denn da ins Haus. Komödie von Lope de Vega. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.. Freitag, 14. Juni: Miete G 25 und 1. Sondermiete G 13 und für die NSG.„Kraft durch Freude“, Kul gemeinde Mannheim, Platzgruppe 145 bis 147, 201 206, 230, 232, 260: In neuer Inszenierung: Glektra. Oper von Richard Strauß. Anfang 20, Ende etwa 21.45 Uhr. Samstag, 15. Juni: Miete A 25 und 1. Sondermiete A 13 und für die NSch.„Kraft durch Freude), Kultus⸗ gemeinde Mannheim, Platz 8 641 bis 647: 28 letzten Male in dieſer Spielzeit: Fauſt, der Tragd 1. Teil von Goethe. Anfang 18.30, Ende 22 Uhr. 1940 Nr. 24 iiher den Puünd ff nerhreiteten Afri pahen ſich ſchon viele Vor allem Stagtes zulgeſchnitten werden mußte. fenen Beste vu „ Mut ann aufe zap enen eee ne enen eue eule ui cpu snocpang pig na ipnvaig susbaagen“ nd vuic ien e eee ie„ee eee e e ene ueſlbplaea magie aehada pi ende e benegnun Ahe nd aeg fue meg ua menen 8“ aegnaoa 261 uv gol usehnbzgs „Abaoleg jpuluſe unu ue eig jpg guvaogg uellnm ne uspou bibupöpna aegeim einunzcd aeg ui sbolng 510 phuiec sio age pn wog dap 8c) dap usguvgaga Bunuhsjqz ang qun ich aabuwae Sime be dee eee inet“ luv jugomabun en ibo„euvb ipiu vg pid seien c no— useable nue s“ ö iguvm Ji sb ane dung ub dig u usgeg mung jgeg 3 en usenet i ein guss dat unnd aegeigs uneinſpo did num qoh ussnpeg⸗ „eqn eee ee nt ebenen een e Sog an e ee nen een neee ent“ epo us ui ſckaß us lava gun inv ae pi vu eech Bunbecmegz usbhanpng deus ing; Aale nah en ze u geh johsznch woa Ackupgeb usbuon neun auvißue onvch use aufg „eue e ee e e e nee“ ugpea ne pi ue ee eee „Cicpiu uud uinavm eq og“ Zunvzlae Joi vu „usahvlnemum uvavg piu snozusgel zus o eg ben end e ene been can“ „A 19 410 se dg elle. ein dcp e enen leon bann ere ce eos % uebogß uteg u sun ma ic) uv uigaoa 3 200. „e guvavg)“ sup Bunugze iq opuneg pn eibpac bunch meat un een eue nen ee een lech 448 ic18 sog usa up ute nut aenuun Sou gu useiabzg „Jbaolsq uszavy Snlegeg jpg quvaog) ueſcpieaea nd gungch ulez a sog“ ustumolne gocpg uteg inv equpch eig eibej vu „Usus ne uvavg su 1 i eee eee ee len bee „Sn allo euleni ui sse ea bunu ause na loc“ ueagg usqppg solte sobangz use geh usenapzgß 1 „ ueagol abc eg u d“ „e uẽ,u en hal sda gun“ „ausnoq spin n en b nee en eine zen oba daelun oi opc ze jeg uchechcknog eig e en eee eee e eee“ „Luelliat uvut gag zl ene een eee ee e de Pinuelloc Tundnlpcpleg aufe nv— uobbaſeg wipe sv .„* awc ene! 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saug de ne ben eee een e eee ee, 21 — S8 2 6. A 1 5 28„ 1 2 D. N- r SS S2. 2 RW r.. „Ich bin heute nicht dagu aufgelegt, muß auch da u ſein, wenn dein Vater zurückkommt“, entgegnete die Tante an ihrer Stelle.*. Marleen trat an das Fenſter. Die Lampe auf dem Hof warf ſeltſam ſchwingende Lichtkreiſe. Das Wetter war plötzlich umgeſchlagen. Tauwind jagte graue Wolken über den Himmel. Es tropfte von den Dächern der Stall⸗ gebäude, das Fenſter war blind vom feuchten, wehenden Sprühen. Hinter ſich wußte Marleen zwei Frauen, die ihr inner⸗ lich fremd waren, obgleich ſie ſeit zwölf Jahren mit ihnen unter einem Dache wohnte, an einem Tiſche ſaß: die Frau, die ihr die Mutter erſetzen ſollte, und das Mädchen, das ihr hatte Schweſter ſein ſollen. Der Vater hatte nach dem viel zu frühen Tode der Mutter die verwitwete Schwägerin und deren Tochter zu ſich genommen, weil das Haus eine Frau brauchte und er nicht wieder heiraten wollte. Wußte er, daß er damit einen Fehlgriff tat? Marleen hatte es vor zwölf Jahren— ein Kind noch — ſchon gefühlt. Heute wußte ſie es. Sie wußte, daß ihr in den beiden eine fremde Welt gegenüberſtand. So ver⸗ ſchieden Mutter und Tochter auch geartet waren, äußer⸗ lich und auch im Charakter, ſie hielten doch in allen Dingen zuſammen. Auch in der ganz unbegreiflichen Sympathie für Garand. Jetzt kam die Stimme der Tante wieder behutſam aus dem Dämmer: „Ich würde dir nicht zureden, Marleen, aber— wie die Dinge nun einmal liegen— wir haben Rückſichten auf Garand zu nehmen. Ich weiß nicht, ob du einen richtigen Einblick in die Verhältniſſe haſt, ob es dir bekannt iſt, daß dein Vater Schwierigkeiten hat, ſehr ernſte ſogar. Leider iſt das der Fall. Und— ſiehſt du— Garand iſt reich, er kann helfen, wenn er will.“ Marleen ſtand ganz ſtill. Die Worte der Tante hatten eine jähe, tiefe Beſtürzung in ihr ausgelöſt. Daß es auf Ronneburg knapp zuging, war offenbar, aber daß die Schwierigkeiten wirklich ernſthafter Ratur waren, hatte der Vater nie erkennen laſſen. Dumpfes Brüllen klang von den Ställen her. Grauer ſchien das trübe Dämmerlicht, das ſchwer in dem weiten Viereck des Hofes hing, grauer der jagende Flug der Wolken im Tauwind. Langſam wandte Marleen ſich um. „Schwierigkeiten, ſagſt du? Sind ſie wirklich ernſt?“ „Leider. Du brauchſt dich ja nur mal richtig um⸗ zuſehen, es fehlt an allen Ecken und Enden. Sieh dir deinen Vater nur mal richtig an, dann wirſt du wiſſen, daß er ſich im ſtillen mit Sorgen abquält. Er iſt eben beim Anwalt, um einen Aufſchub zu erlangen. Wenn es ihm wirklich gelingt, ſo iſt es eben nur ein Aufſchub. Ein⸗ mal wird er doch fremde Hilfe in Anſpruch nehmen müſſen.“ Immer noch ſtand Marleen, ohne ſich zu rühren. Dann trat ſie plötzlich zur Seite und griff nach dem Lichtſchalter. Die Deckenbeleuchtung flammte auf. Hart ſtürzte eine Flut von Licht in das Zimmer herab. Hart war auch Marleens Geſicht. Ein paar Tropfen funkelten auf ihrem braunen Haar. In ihren braunen Augen ſtand ein blitzendes Licht. „So!“ ſagte ſie in tiefer Erregung.„Garand iſt reich, Garand kann helfen— ſo! Und ich— ich ſoll der Preis dafür ſein, nicht wahr?“ Auf den Zügen der Tante kündete ſich wieder die ge⸗ wohnte Strenge an, aher ſie hielt ſich zurück. „Aber Marleen! Du übertreibſt natürlich wieder mal. Davon kann gar nicht die Rede ſein. Du ſollſt Garand nur nicht ſo offenſichtlich vor den Kopf ſtoßen, wie du es dir ſeit einiger Zeit leider angewöhnt haſt. Das hat er wirklich nicht verdient, und wir haben, wie geſagt, alle Ur⸗ ſache, Rückſicht zu nehmen. So ſchwer iſt das ſa auch gar nicht, wenn du an deinen Vater denkſt und nur ein bißchen Vernunft annehmen willſt.“ Langſam erhob ſich Dina von dem Hocker. Ihre Be⸗ wegungen hatten etwas Gleitendes, Verhaltenes. Wie eine Katze! mußte Marleen unwillkürlich denken. Dina trat zur Mutter heran. Es geſchah vielleicht un⸗ abſichtlich, aber Marleen hatte erneut das Gefühl, in den beiden Frauen eine Gegnerſchaft zu haben. „Gut“, erklärte ſie mit ſchwingender Stimme,„ich fahre mit.“ Das Geſicht, das die beiden Frauen vor ſich ſahen, war von einer Entſchloſſenheit, die ſie nur zu gut kannten. Es war das Geſicht der RNonneburgs, die um keinen Preis der Welt ſich ſelbſt aufgaben. Dennoch waren ſie ſichtlich erleichtert. Die Tante zeigte ein„gezuckertes“ Lächeln, wie Marleen es im ſtillen nannte. Dina trat zu Marleen heran und fuhr mit ſchmeichelnder Hand über den herabhängenden Arm. „Das iſt vernünftig, Kleine. Sollſt ſehen, es wird ein ganz amüſanter Abend werden.“ „Kleine!“ Marleen hatte ſich dieſe Bezeichnung bisher immer widerſpruchslos gefallen laſſen, aber in dieſem Augenblick wollte ſich alles in ihr dagegen auflehnen. Sie war um ein gutes Stück größer als Dina, aber die Kuſine war faſt drei Jahre älter und hatte aus dieſer Tatſache von Anfang an das Recht hergeleitet, ſich überlegen zu fühlen. Marleen war noch beim Umkleiden, als ein bekanntes Hupenſignal vom Hof heraufklang. Garand! Das Spiel begann! 5 Mirklich ein Spiel? Ein Spiel um Marleen Ronne⸗ 1 Marleens Geſicht war jetzt wieder ganz ruhig. Ohne ſich zu beeilen, aber auch ohne zu zögern, machte ſie ſich fertig. Mit feſten Schritten ſtieg ſie dann die Treppe hinab. Garand erhob ſich lebhaft, als ſie eintrat. Sie fühlte die Blicke von Tante und Kuſine forſchend auf ſich gerichtet, aber ſie ſah nur den Mann, der ihr mit ausgeſtreckter Hand entgegenkam. Sie betrachtete ihn, als ſähe ſie ihn zum erſten Male und als müßte ſie feſtſtellen, was ſie von ihm zu erwarten hatte. Der Abendanzug war von tadelloſem Schnitt. Erſtklaſſige Arbeit, ſelbſtverſtändlich! Der Mann ſah gut aus, wenn man ſtörende Einzelheiten nicht ſehen wollte. Vor allem waren es die Augen und die dicht zu⸗ ſammenſtehenden Brauen, die den Geſamteindruck beein⸗ trächtigten. Waſſerhelle Augen unter buſchigen dunklen Brauen— ein Gegenſatz, der auf einen uneinheitlichen Charakter ſchließen ließ. Garands Blicke leuchteten auf. Kühl ſah Marleen auch das. Sie wußte: die Augen des Mannes, den ſie einmal lieben würde, mußten anders leuchten! Die fleiſchige Rechte Garands legte ſich mit feſtem Druck um die ihre. Ein leiſer Schauer durchrann ſie, wie immer, wenn ſie die Feuchte dieſer Hand zu fühlen bekam. Sie hörte Garand ſprechen, wurde aber der Antwort enthoben. Der Vater trat ein. Er hatte den durchnäßten Mantel draußen abgelegt, aber die naſſen, beſchmutzten Schuhe zeugten von dem Weg nach der Stadt. Forſchend umfaßte Marleens Blick das Geſicht des Vaters. Die Tante hatte recht: man ſah ihm an, daß er Sorgen hatte. Auch der charakteriſtiſche Zug der Ronne⸗ burgs auf dem verſchloſſenen Geſicht konnte nicht dar⸗ über hinwegtäuſchen, wenn man einmal aufmerkſam geworden war. f Ronneburg war ſichtlich übermüdet, ein bißchen abge⸗ hetzt, er ließ ſich ſofort nieder, nachdem er Garand begrüßt hatte. Aber Marleen hatte den Eindruck, daß ſein Gang nicht ganz umſonſt geweſen war. Vielleicht war es ihm wirklich gelungen, einen Aufſchub zu erlangen. Dann war wenigſtens vorläufig einmal Zeit gewonnen. Möglich auch, daß die Tante ein bißchen übertrieben hatte. Es würde ſich ja zeigen. Du braucht einen Kameraden, Vater, dachte Marleen. Du weißt, daß Marleen Ronneburg ihrem Vater Kamerad ſein kann. 1 5 Ronneburg ſchien ihren Blick zu fühlen, er ſah zu ihr hinüber.. 5 „Wir wollen mit Herrn Garand in die Oper fahren“, ſagte ſie. Es klang wie eine Entſchuldigung. ö „Gewiß“, nickte er und lächelte zerſtreut. Die Ange⸗ legenheit war ihm offenbar nicht ſehr wichtig. Es iſt auch durchaus nicht wichtig, Vater, dachte Mar⸗ leen. Wir bleiben deswegen doch, wer wir ſind. Die Ronneburgs ſind ſich immer treu geblieben. So haſt du es mich gelehrt, und ich bin Blut von deinem Blut. Garand ſah auf die Uhr. n „Wenn wir das Vorſpiel nicht verſäumen wollen—“ Man erhob ſich. Eine Minute ſpäter glitt der neue, hellbraune Wagen vom Hof, hinaus in das graue Sprühen. „Triſtan und Iſolde.“— Marleen hörte die Oper nicht zum erſtenmal. Unter anderen Umſtänden würde ſie ſich auch diesmal auf die Aufführung gefreut haben, aber ſie war überzeugt, daß ſie nicht zu einem reinen Genuß kommen, nicht zu der rechten Hingabe fähig ſein würde. f(Fortſetzung folgt) Von der GSomme zur Oiſe Anüberſehbare Beute.— Armee in der Auflöſung. Von Kriegsberichter Beibrach. (B..) Die Kämpfe ſüdlich der Somme liegen hinter ihnen. Durch die befeſtigten Dörfer haben ſie ſich hindurch gebiſſen und die Kampfesweiſe der„ſchwarzen Franzoſen“ kennen ſie nun! Jetzt marſchieren ſie auf den Straßen vor, die nach Süden führen an die Oiſe. Der deutſchen Führung iſt es nicht verborgen geblieben, daß der Gegner nicht in planvollem Rückzug der überlege⸗ nen Stoßkraft der deutſchen Truppen weicht, ſondern daß er inregelloſer Flucht zurückflutet. Die Verfolgungs⸗ ſchlacht iſt im Gange. Die beiderſeits der Infanteriediviſio⸗ nen angeſetzten Panzerkräfte ſtoßen zur überholenden Ver⸗ folgung vor, während den Infanteriediviſionen die Auf⸗ 7 0 zufällt, den Feind vor ſich her zu treiben, ſich bietenden iderſtand zu brechen, um möglichſt ſchnell Brückenköpfe über die Oiſe zu bilden. Die vorderſten Teile einer Radfahrſchwadron bekämpfen ein feindliches MG. Gefangene, die gemacht wor⸗ den ſind, hat man nach hinten abgeſchoben, und nun beſteht der Spähtrupp nur noch aus dem Unteroffizier und vier Männern. Während der Unteroffizier die Garbe ſeines MöG's verfolgt, macht ihn einer der Schützen auf eine Staubwolke aufmerkſam, die ſich auf einem Feldweg raſch nähert; das hatte gerade noch gefehlt, daß jetzt feind⸗ liche Panzer auftauchen, denn um nichts anderes kann es ſich handeln. Schon will er das Signal„Panzerwarnung“ nach rückwärts geben, da ſieht er, wie die Panzerkampfwa⸗ en nach rechts abdrehen und das feindliche MG unter Heuer nehmen. Deutſche Panzer alſo. Nun erkennt er ſie auch. Die Spähtrupps zweier verſchiedener Waffen haben ſich getroffen, hart an der Oiſe. Während ſo der feindliche Widerſtand gebrochen wird, wurde für die nachfolgende Infanterie der Befehl ausgege⸗ ben, möglichſt wenig von der Schußwaffe Gebrauch zu ma⸗ chen. Die Führung will dem Gegner keine Gelegenheit ge⸗ ben, ſich um etwa bildende Widerſtandsneſter zur Verteidi⸗ gung einzurichten. Nachdem aber der Widerſtand um Eſte⸗ rees⸗St. Denis gebrochen iſt, ſcheinen die Franzoſen etwas Derartiges nicht mehr vorzuhaben. Beim weiteren Vormarſch kommt es in den kleinen Waldſtücken beiderſeits der Straße, die nach Pont St. Ma⸗ xence führt, zu kleinen Plänkeleien, die aber ſogleich ent⸗ ſchieden werden. Allenthalben werden Gefangene gemacht. Je näher man an die Oiſe kommt, um ſo mehr verſtärkt ſich der Eindruck, daß ſich hier eine Armee in Auflö⸗ ſung befindet. Gibt es Gegenſtände aus den franzöſiſchen Armeearſenalen, die nicht an dieſem Straßenrande liegen? Die Brücken über die Oiſe beſtanden nicht mehr, als die nach hunderten zählenden Fahrzeuge bis an die Brückenſtel⸗ len gekommen waren. Allzu dicht waren die deutſchen Trup⸗ pen an den Ferſen des Gegners geblieben, und unſere Flie⸗ ger hatten ihre Schuldigkeit getan. Nun ſtehen ſie zu zwei und drei Reihen aufgefahren da. Kaum daß Fahrer und Begleitmannſchaften ſich die Zeit genommen hatten, die Pferde auszuſpannen. Ein Bild des Jammers, wie die Tiere ohne Waſſer in der Sonnenglut ſtehen. Ganze Artillerie⸗ abteilungen leichten und ſchweren Kalibers, wuchtige Ma m⸗ muttanks von 32 Tonnen, wie ſie in der franzöſiſchen Armee Verwendung finden, aber ihrer Schwere wegen die⸗ ſes Tempo der Flucht nicht hatten mitmachen können und nun ihrer Zweckbeſtimmung bar, als Denkmale einer Niederlage die Straße ſäumen, Feldküchen, Sanitäts⸗ abteilungen mit ihren Fahrzeugen, dazwiſchen mit Maul⸗ eſeln beſpannte Gefechtsfahrzeuge der nordafrikaniſchen Truppeneinheiten, alles ſteht da und wartet auf die Veteri⸗ närkompanien, die ſich um die Tiere kümmern werden, und auf die deutſchen Kommandos, die dieſe unabſehbare Beute vereinnahmen ſollen. Wird ſich die franzöſiſche Armee noch einmal vor den Toren von Paris ſtellen? Denn ſchon iſt die Oiſe an mehreren Stellen überſchritten, ſchon ſetzt die Artillerie auf das jenſeitige Ufer über, ohne nennenswerten feindlichen Widerſtand zu finden. In welcher Verfaſſung ſich dieſe Teile der franzöſiſchen Armee befinden, zeigt am be⸗ ſten die Tatſache, daß in einer Gruppe von Gefange⸗ nen, die die Nutzloſigkeit des weiteren Widerſtandes ein⸗ ſehend, ſich ergeben haben, ſich Angehörige von acht verſchiedenen Dipiſionen befinden. Völlig durch⸗ einander gekommen und desorganiſiert ſeien ſie ſchon jeit drei Tagen ohne jegliche Führung, ſo berichten ſie. Mutlos und geſchlagen treten ſie den Marſch nach rückwärts an, während unſere Truppen nach vorn marſchieren, vorbei an den Straßenſchildern, die nach Paris zeigen. N Die„halbe Schlange“ ftand am Anfang Feuerſpeier von früher.— Verſe auf Kanonenrohre.— Jedes Geſchütz hatte ſeinen Namen. 5 Vor dreihundert und etlichen Jahren, als das Schießen gewiſſermaßen noch Zukunftsgeheimnis war und die Feuer⸗ waffen noch ſehr einfach waren, verſahen die deutſchen Ge⸗ ſchützgießer die alten Mörſer, auch Feldſchlangen, Haubitzen oder Feuerrohre gengnnt, mit Inſchriften, von denen manche einen Einblick gewähren in die damaligen Kriegszeiten. Die älteſten und verhältnismäßig kleinen Geſchütze nannte man z halbe Schlangen“; ein ſolcher Achtpfünder aus dem Jahre 1534 trägt den Spruch:„Eine halbe Schlange heiße ich,/ eiſerne Kugeln und Feuer ſchieße ich, Was ich triff, zerbrich ich!“ Auf einem anderen Geſchütz aus der gleichen Zeit lieſt man: „Eine halbe Schlange werd' ich genannt,„Meinen Bruder nehm ich bei der Hand/ Und beſchütze das Tecklenburger Land.“ Eine größere Haubitze ſagt von ſich die ſtolzen Worte: „Man nennt mich einen König der Schlangen,„Ich bin ſchnell und geb' mich nit gefangen!“ Eine bekannte und zu ihrer Zeit gefürchtete Feldhaubitze war die„Singerin“, von Meißner 1544 in Landshut gegoſſen; auf ihrem Lauf ſtanden die Zeilen:„Will niemand ſingen,/ 80 119 aber ich:„[Iwer Perg und Thal/ Hört man mein Schall!“ Zehn Jahre ſpäter goß der Geſchützgießer Peringer von Landshut den„Bauer“ und gab ihm den Vers mit:„Der Sedelbauer bin ich genannt,/ Dem Herzog von Bairen wohl bekannt./ Mit meinem Pflug tu ich umkehren J Diren und Mur, wo man ſich tut wehren.“ Aus derſelben Werkſtatt ſtammt die„Bäurin“, die fröm⸗ meren Sinnes war:„Lieber Baur, ich folg dir nach/ mit meiner Eggen. Iſt mir gach,/ was von dir iſt ſtehn geblieben,/ Das will ich werfen nieder. Fürcht' Gott, ſei wohl bedacht/ Und bedenk das End',/ Hab Gott vor Augen allezeit!(1554.) Ein Zwölfpfünder aus dem Jahre 1550, die„Schlange“ enannt, ſpricht:„Die Schlange hat ein ſcharf Geſicht,/ Dafür hilt Panzer und Harniſch nicht.“ g Hundert Jahre ſpäter würden zwei Vierundzwanzigpfün⸗ der mit dem Spruch geziert:„Als Friedrich Wilhelm dir dein Magdeburg tät ſchwören,/ Da tät er auch darauf uns beide dir verehren./ Wir waren beide zwar zum Streiten nur ge⸗ macht,/ Doch hat die Lieb' und Treu uns beide hergebracht.“ Ein gleichaltriger Kamerad lobt den Landesherrn:„Fried⸗ rich, dem der Sieg gegeben,/ läßt das Volk in Freuden leben.“ Sein kleiner Bruder rühmt ſich ſelbſt:„Tapfer in der Krieger Schar. Unverändert in Gefahr! Ein noch kleinerer droht:„So man mich in Zorn ge⸗ bracht,/ Dann beweiſ' ich meine Macht!“ 3 Kunſtfertige Geſchützgießer fügten dem Spruch bildliche Darſtellungen hinzu, etwa einen Krieger, der das Schwert zieht; darunter ſteht:„Stets zu dienen bin ich bereit/ meinem Herrn in jedem Streit;/ Wenn alle Stücke krachen,/ Tut mir das Herze lachen,/ Schnell zieh' ich meinen Degen/ Und tu den Feind erlegen!“ Ein Landsknecht mit gezücktem Schwert ſpricht die War⸗ nung aus:„Hier ſteh ich und wart auf dich/ mit meinem Schild; komm, wann du wilt,/ ich hab' kein Ruh' und hau! gleich zu!“ 0 Auch„Frauenzimmer“ ſind auf manchen Geſchützen; ſo hockt ein Meerweiblein mit einer Harfe auf dem todſpeienden Rohre einer alten Kartaune und ſingt:„Wenn mein Freund hört den Harfenton,/ Kehrt er um und läuft davon./ Sobald er tut erſchallen, Tun viel' derſelben z' Boden fallen.“ Auf einem anderen„Feuerſpeier“ ſteht ein Bär mit einem Spruchband in den Pranken, auf dem man lieſt:„Ich alter Bär tu brummen ſehr,/ Mit meiner Weis ich alles umkehr'!“ Ein Fuchs auf dem Rohr eines Achtzehnpfünders meint liſtig:„Das Füchslein man mich nennen tut, /Nähr' mich mit meiner Feinde Blut,/ Wenn ich derſelben tu ein' erſchleichen,/ Muß der Haar' laſſen, kann nit entweichen!“ a Einer der älteſten Mörſer zeigt eine Inſchrift, die ihn und ſein unheimliches Tun ſchildert:„Ich heiße der„Rauch“,/ Schieße Steine aus meinem Bauch/ Mit färler Gewalt,/ Zerbreche Mauer und Spalt, /Zermalme Jung und Alt:/ 95 ich beim Kragen genommen./ Der wird nimmer heim⸗ ommen!“. Wehrpflichtgeſetz in der Mandſchurei Das junge Kaiſerreich Mandſchukuo hat nunmehr die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. Das entſprechende Ge⸗ ſetz weiſt einzigartige Beſtimmungen auf, weil es auf die beſonderen Verhältniſſe dieſes in der Neubildung begrif⸗